Michael von Baumwollseil

Ein Leben voller BDSM

02.11.20
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Episodenblog

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Shownotes

Ein Leben voller BDSM

Michael hat nicht mich besucht. - Trotzdem haben wir geredet.

Über Michaels Weg zu und mit** BDSM über mehrere Jahrzehnte**. - Spannend! Michael wäre aber nicht *DER Michael*, wenn er nicht auch der Michael von Baumwollseil.de wäre. In der zweiten Hälfte der Folge widmen wir uns dem *Kinky Business*. Was war? Was wird? - Ihr erfahrt es hier.

Kapitelmarken

00:00:00
Intro
00:01:27
Nullnummer 2020
00:02:49
Begrüßung
00:10:22
Die Mädchen aus dem Weltenraum
youtu.be .. p-ChD7g...
00:14:34
Pariser Shops durchsucht
00:17:08
Sweet Gwendoline
00:19:07
Die erste Frau
00:23:36
Keuschheitsgürtelkunde
00:40:35
Schlagzeilen und deutschsprachiger Content
00:41:58
Die Domina im Tatort
00:44:22
Frau Nr. 2
00:45:52
Polizei
00:54:52
Sabine
01:00:40
Baumwollseil.de
baumwollseil.de ..
01:06:50
bondage.lgbt
01:07:23
Machen wir das groß
01:13:52
BDSM-Szene-Kontakt
01:20:17
Karlsruher Stammtischkrieg
01:22:02
Hochpreispartys
01:33:46
BDSM ohne Orgasmus
01:36:42
Beratung
01:45:56
Marktüberblick
01:57:38
Messen
02:02:41
300% Marge
02:05:23
Socialmedia
02:09:35
Werbung
02:12:20
Sonntagsberatung
02:13:31
Was macht Michael glücklich?
02:17:35
Lustinge Dinge
02:18:01
Ding 1: Wurfsendung
02:20:18
Ding 2: Metallstück
02:22:05
Ding 3: Der Wal
02:25:05
Kaffeebechermerch
02:29:25
Sagen wir den Link
baumwollseil.de ..
02:30:17
Fantasy Roleplay
Das Transcript wurde von TyrionSmile bearbeitet. - Vielen Dank!
4
Sebastian Hallo und herzlich willkommen zur Kunst der Unvernunft, dem Podcast über BDSM und vor allem Menschen, die das selbst ausleben. Ihr habt euch nicht verhört, es gab gerade ein neues Musikintro. Das Alte habe ich nur ein paar tausend Mal gehört und da musste jetzt was Neues her. Tataa, ich hoffe es gefällt euch. Ja, aber was ist schon so ein Intro ohne Gespräch, mit mir, Sebastian Stix, und Michael, dem Michael von Baumwollseil. Wir sprechen über sein BDSM seit den 80er Jahren und wie er dahin gekommen ist, wo er heute ist. Ihr glaubt echt nicht, was er an Geschichten erzählen kann. Das ist wirklich mal bunt. Über das Kinky Business reden wir dann auch noch, ohne geht es natürlich nicht. Aber in der ersten Stunde steht Michaels Vita absolut im Vordergrund. Ja, gleich geht's los. Eine kleine Mitmachbitte habe ich aber an euch noch, liebe HörerInnen. Die Kunst der Unvernunft wird bald zwei Jahre alt und ich habe mir ja vorgenommen, einmal im Jahr die Folge 0, die Erklärfolge, neu zu machen. Darin sage ich dann ein paar Worte und ja, diesmal hätte ich euch gern mit dabei. Und zwar so: Ihr sprecht ein paar Sätze an neue Hörer in euer Gerät und schickt mir die dann per Mail oder Telegram als Sprachnachricht dort an @SebastianStix. Das sind so Fragen wie, was erwartet neue Hörer, was ist anders in diesem Podcast was ist eure Lieblingsfolge. Wie ihr wollt, was ihr wollt. Die Inhalte, da bin ich völlig frei und ihr könnt da einen Namen oder Nicknamen nennen. Das müsst ihr aber nicht, ihr könnt auch ganz anonym sein und bis zum 5. November sammle ich die dann noch ein und dann seid ihr Teil der Erklärfolge. Um euch ein bisschen zu motivieren, es gibt natürlich eine Kleinigkeit abzustauben. Ich habe hier noch einen Becher der Schwarzen Macht und auch noch drei der berühmten Pfannenwender und die verlose ich dann im November in einer Folge zwischen den Menschen, die mitgemacht haben. Dann kann man doch noch mal da dran kommen. Mein Vorwort wird schon wieder viel zu lang. Los geht's mit Michael. Herzlich willkommen bei der Kunst der Unvernunft. Ich sitze in meinem Büro und mache heute eine Remote-Aufnahme, tatsächlich, weil der Weg nach Karlsruhe war mir dann doch ein bisschen zu weit, aber ich wollte unbedingt mit diesem Menschen aufnehmen und wir schieben das auch schon seit Monaten irgendwie vor uns her oder ich mehr vor mir. Ja, ich mache es kurz, ich begrüße Michael. Hi.
Michael Hi, ich bin der Michael von Baumwollseil und ich sitze nicht in seinem Büro, sondern ich sitze bei mir im Keller, weil das der einzige Raum ist, wo ich so weit davor geschützt bin, dass irgendwelche Hunde reinkommen und Hallo sagen und wir diese Aufnahme machen können.
Sebastian Ja, dann Grüße an die Hunde, hoffentlich kriegen sie hinterher ein Leckerli.
Michael Aber sicher doch.
Sebastian Ja, wunderbar. Ich habe hier so ein Schild in der Tür hängen und hoffe mal, es klappt. Aber man kann ja immer schneiden und dann geht das. Und wir sind beide unvorbereitet tatsächlich. Normalerweise habe ich hier einen riesen Spickzettel.
Michael Nein, nein, sprich für dich. Nur du bist unvorbereitet. Ich wurde schon vorbereitet geboren.
Sebastian Ah, Sauerei. Ich habe wirklich hier nichts stehen, aber ich habe bei unseren Telefonaten gelernt, wir schaffen es nie unter einer halben, dreiviertel Stunde auszukommen. Es geht nicht anders.
Michael Ja, aber nur, weil wir immer irgendwie vom Hundertste ins Tausendste kommen und dann über Dinge reden wie Paddelrollern, Palmendiebe.
Sebastian Das muss jetzt nicht jeder verstehen. Vielleicht lösen wir es am Ende auf. Es muss ja auch einen Grund geben, hier zuzuhören. Pass auf, wir stellen jetzt erstmal vor, dass du nicht nur der Michael vom Baumwollseil.de bist, sondern du bist auch der Michael, der irgendwie alt ist und irgendwie Sub oder Dom oder irgendwas ist. Sag doch mal ein paar Worte einfach zu deinem Kink.
Michael Oh ja, lustig, ja. Das ist etwas, worüber ich eigentlich eher vermeide zu reden, weil ich keine Leute auf komische Ideen bringen will. Also gut, fangen wir mal an. Was bin ich? Oh Gott, ich bin 1961 geboren. Das ist mittlerweile verdammt lang her. Und dann wollte ich irgendwann mal der erste Mensch auf dem Mars sein. Deswegen habe ich angefangen, Astrophysik und Englisch zu studieren. Dann wurde ich aber zu groß für die damaligen Raumanzüge, die die Amerikaner hatten. Wenn man größer als 1,815m ist, konnte man da nicht mehr mitfliegen. Und dann habe ich gedacht, ach scheiß drauf. Und dann habe ich kurz darauf ein Mädel kennengelernt. Ja, und dann ging irgendwie der ganze Ärger los. Aber gut, ja, Kink, der Kink ging deutlich früher los. Also das hat wirklich angefangen, ich schätze mal im Alter zwischen acht oder neun oder so. Und da kam eine Freundin zu mir und meinte, sie hätte so einen Film gesehen im Fernsehen mit so einer Mumie und so möchte sie auch verpackt sein. Und dann haben wir halt in der Schuhfabrik, die mein Vater und mein Großvater besaß, haben wir dann nach Material gesucht, um so eine Verpackung zu machen. Haben dann festgestellt, das ist mega kompliziert, das ist gar nicht so einfach, wie das irgendwie aussieht, zumal das ja perfekt sein sollte und nicht bloß aussehen sollte und dann haben wir im Laufe der nächsten drei, vier Jahre haben wir dann 600 bis 800 Mumien-Verpackungen gemacht, also so ziemlich jeden zweiten Tag eine, bis wir endlich so weit waren, dass die Sache funktionierte. Von Sex hatten wir allerdings keine Ahnung, überhaupt keine. Ein Kumpel hatte mir mal gesagt, dass Sex etwas ist, bei dem der Storch auf der Wiese auf einem Bein steht und Hummeln und Bienen vorbeikommen. Was er wahrscheinlich erfunden hatte, also er hatte auch keine Ahnung, weil irgendwie hatte ich später in meinem Leben noch nie Sex mit einem Storch, der auf einem Bein steht, aber gut. Also wir hatten damals wirklich null Ahnung. Wo wir dann so weit waren, dass wir diese Mumienverpackung fertig hatten, kam dann so langsam das erste Interesse am anderen Geschlecht und so weiter und dann war das irgendwie relativ einfach, dass diese Fesselungen irgendwo dazugehörten. Darüber haben wir nie geredet, das war für uns einfach, ja das gehört so.
Sebastian Also total organisch, also einfach so aus sich selbst heraus, ohne irgendwie medialen Einschlag, einfach mal irgendwas gemacht, was man heute eigentlich als Kink bezeichnen würde.
Michael Genau, ja, also ich bin da, ohne zu wissen, was es im Prinzip ist, hineingewachsen. Es gab ja auch damals überhaupt, also es gab ja gar nichts. Ich glaube an Zeitungen gab es sowas wie die Praline oder sowas, was mein Vater ab und zu hatte, wo halt nackte Frauen drin waren, was mich irgendwie null interessiert hat. Ich glaube die "Neue Revue" gab es vielleicht auch schon oder sowas, aber wie gesagt, du hast einfach keine Informationen bekommen. Wir sind da ganz normal, wie du sagst, organisch reingewachsen. Ja, wir mussten dann umziehen, weil die Schuhfabriken gingen alle pleite, da hinten, Hauenstein, wo ich her bin in der Pfalz und meine Mutter hat dann ein Schuhgeschäft in Heidelberg übernommen und dann bin ich nach Heidelberg gekommen. Und ja, der Vorteil war aber dadurch, dass ich mit diesem Bondage aufgewachsen bin und nie irgendjemand sonst hatte, außer den anderen Leuten, mit denen ich mich darüber ausgetauscht habe. Also ich hatte keine negativen Erfahrungen. Das heißt, die Freundinnen, die ich dann kennengelernt habe, da bin ich so unverkrampft an die Sache rangegangen, dass die eigentlich alle mitgemacht haben. Also das heißt, Bondage gehörte zu absolut jeder Beziehung, die ich hatte, nachdem ich 15 war, automatisch dazu. War für mich irgendwo eine vollkommene Selbstverständlichkeit und hat wahrscheinlich nur funktioniert, weil ich vollkommen unverkrampft war. Also wenn sich jemand gedacht hätte, oh Gott, hoffentlich macht die mit, dann wäre bestimmt eine völlig andere Stimmung gewesen. Aber so war das eine Sache, die ja, wie gesagt, im Prinzip fast automatisch lief.
Sebastian Was mich aber interessiert ist jetzt tatsächlich, du hast gebondaget, du hast geseilt.
Michael Ja, weil halt die Sache war, dass sie gesagt hat, sie möchte so eine Mumienverpackung. Und dann war das halt, ja, bevor wir das nicht hingekriegt haben, hat es keinen Zweck gehabt, irgendwie das anders zu machen. Das heißt, die hat dann gemeint, na, das geht nicht, das tut viel zu weh zwischen den Knöcheln, da muss Polsterung dazwischen und so weiter. Also das war, ich denke, was weiß ich, ja, also wir haben mindestens ein Jahr lang probiert, bevor ich zum ersten Mal gesagt habe, so wir machen das mal andersrum, ich will das mal sehen und um einfacher, weil das war mehr als Qualitätskontrolle, als sehen, wo liegen unsere Schwierigkeiten, als dass es mich in dem Moment gereizt hätte. Weil wie gesagt, Sex hatte überhaupt noch keine Bedeutung, also wirklich gar nicht. Ich war mit, ich denke mal mit neun oder zehn war ich so vollkommen weit weg von Sex, da würden heutige Zehnjährige, würden da wahrscheinlich drüber lachen. Also ich denke, die haben deutlich mehr gesehen als ich, wenn die ein einziges Mal Google aufmachen, haben die Dinge gesehen, von denen ich nur träumen kann. Also ich kann mich erinnern, bis zu meinem 18. Geburtstag habe ich insgesamt, ich glaube, fünf Bilder gesehen, die man als Bondage bezeichnen kann. Fünf.
Sebastian Ja, da habe ich aber auch die Erfahrung gemacht. Also ich habe auch sehr wenig mitbekommen bei mir. Ich erzähle es ja immer wieder, war so die Initialzündung, die AOL-Mail, wo irgendjemand ein Bild geschickt hat, mit Frau eingeschnürt. Das hat mir irgendwie gefallen, bis ich dann aber ein bisschen mehr gefunden habe. Dann ging das los mit Google etc. Also das war einfach eine glückliche Fügung, dass ich dann drauf gekommen bin und da wirklich kleben geblieben bin. Aber das muss einem über den Weg laufen offenbar. Also es kommt von selbst so ein bisschen, aber dass man so professionelles Interesse entwickelt, dafür hilft das Netz einfach unglaublich.
Michael Ja, also das sind auch die Bilder, also zum Beispiel es gab damals eine Fernsehserie, die heute wahrscheinlich keiner mehr kennt, die Mädchen aus dem Weltenraum. Eine unglaublich schlechte Serie, in der aber alle weiblichen Personen Stretch-Lackstiefel trugen mit hohen Plateauabsätzen. Hat mich völlig geflasht. Ja, also du musst dir das mal angucken. Also die ersten zehn Minuten reichen. Da ist eine Verfolgungsjagd, wo Mädchen in solchen Plateaustiefeln versuchen, eine Wendeltreppe runterzurennen. Köstlich. Ja, aber ja, wie das Leben so spielt, man wird von solchen Sachen geprägt. Ja, bei mir war es also so, wie gesagt, ihr Wunsch, weil war halt meine Freundin, das hat da geprägt. Und das ist halt ja daraus gewachsen und entstanden. Aber wie gesagt, also die passive Seite, ja, die hat sich, die hat sich also erst in dem Moment, wo ich verheiratet war, hat die sich entwickelt. Also vorher war die gar nicht. Bis dahin war ich schlichtweg aktiv. Was aber auch dazu kam, dass ich dann mit Mädels zusammen war, die von Bondage gar keine Ahnung hatten und dann zu sagen, fessel du mich mal, warum auch, weil das andere geht ja besser und dann kommen die da besser rein und so und alles, ja, dann war das einfach.
Sebastian Wann hast du denn gemerkt, das ist jetzt was, das macht nicht jeder, das gehört irgendwie nicht immer dazu und dafür auch einen Namen gefunden?
Michael Das war, ja wie gesagt, es war dann, als ich dann angefangen habe, sage ich mal, nach Informationen zu suchen, also gerade in Heidelberg und dann war der Punkt, ja gut, du durftest in die Sexshops nicht rein, also damals haben wir die wirklich noch Ausweise kontrolliert und so weiter und dann hat es also wirklich gedauert, praktisch bis ich 18 war und dann bin ich in Heidelberg in Sexshops und habe gesehen, dass ich zu diesem Thema überhaupt nichts finde, also wirklich gar nichts. Es gab überhaupt nichts, was mit Bondage zu tun hatte und dann dachte ich mir, hä, da gibt es keine Fesselbilder oder was, wieso, warum, weshalb, also das fand ich dann echt komisch und dann habe ich mir gedacht, ja gut, du musst jetzt mal mit anderen Leuten irgendwie da wirklich drüber reden und habe dann halt mir irgendeinen Kumpel rausgesucht und habe mit dem darüber geredet. Und der hat mich dann völlig geschockt, wo der mir dann erklärt hat, dass er seine Freundin beim Sex nicht ans Bett fesselt und ich so, was? Wie pervers ist denn das? Also was machst du eigentlich dann noch im Bett? Wo er meint, ja, aber da gibt es doch diese Sache mit dem Penis und so, meine ich, ja, Penis rein, raus bei Bedarf wiederholen, aber das ist doch nur die halbe Miete, das ist doch Butter ohne Brot was soll das denn? Wenn du das Mädchen nicht fesselst, wo ist dann der ganze... Und er so, aber das machen viele Leute. Ich so: Quatsch! Warum? Also ich habe gedacht, der verarscht mich. Also ich habe echt gedacht, dann musste ich halt feststellen, nachdem ich andere Leute angesprochen habe, dass das tatsächlich so ist, dass es eine Menge Leute gibt, die ihre Freundin beim Sex nicht ans Bett fesseln. Wo ich mir dachte, okay. Also ich konnte mir das theoretisch vorstellen, dass das geht. Aber ich dachte mir, wie langweilig ist es denn? Also wie "Mensch, ärgere dich nicht" ohne Würfeln. Und man sagt, ja, ich habe jetzt vier gewürfelt. Und einer sagt, ja, ist okay, mach mal. Und so, also das bringt nix.
Sebastian Das mag ich dir ja fast gar nicht glauben, also das ist ja ein Traum eigentlich, dass die Normalität ist, also BDSM gehört irgendwie dazu, ob man es so benennen kann oder nicht. Sagen wir mal so, du hast bestimmt auch Stino-Sex ausprobiert, es muss ja irgendwie auch mal ein Mädel gegeben haben, die gesagt hat, nee, können wir nicht einfach ficken, dann ist es gut.
Michael Nö.
Sebastian Heidelberg sagst du, das muss ich mir merken.
Michael *lacht* Gut, ja. Dann war also die Suche schwer... Ich hab dann... Gott, wie war das? Mit viel hin und her hab ich mir dann überlegt: Wo kann ich was finden und habe dann wirklich auch über irgendeine dieser Zeitungen oder Magazine, war irgendwann mal... Ach ja, genau! Es gab eine Art Lexikon der Erotik und da gab's dann einen Reiter namens "Bondage" und da war ein Bondage-Bild drin von einem amerikanischen Zeichner und dann war mir klar, okay, also es gibt da Bilder, es gibt da Sachen und dann kam mir so der Punkt, gut, wenn irgendwo, dann in größeren Sexshops, in größeren Dingern und es war dann klar, wo ich hin muss für mich. Das war dann Paris. Also bin ich nach Paris gefahren und habe da die Shops durchsucht und habe da dann Bondage-Magazine gefunden.
Sebastian Also Magazine gab's, wann war das? Anfang der 80er muss das dann gewesen sein?
Michael Ja genau, da gab es Bondage Live und Bondage Parade und wie die alle hießen und so weiter. In Deutschland gab es die auch, aber nicht in Baden-Württemberg, da war das verboten. In Frankfurt gab es einen, der hat die unter der Ladentheke verkauft. Der hat aber gemeint, um Gottes Willen sagt es bloß keinem, dass ich sowas habe. Das war so der einzige Fetischladen, den ich irgendwie gefunden habe. Der hatte ein paar Klamotten und sonst nicht viel. In Stuttgart, Club Caprice, hatte so ein Magazin. Da waren dann auch, nachdem ich es entdeckt hatte, ein paar Storys drin, ein paar wenige Fotos. Aber die durften die amerikanischen Magazine auch nicht verkaufen. Und oben Richtung Ruhrpott, da durften die verkauft werden. Also bin ich dann immer nach Paris oder in den Ruhrpott gefahren, um mir dann neue Magazine zu besorgen.
Sebastian Okay, und was war denn da drin? Also ein paar Bilder? Oder ich stelle mir jetzt Geschichten vor, Anleitungen?
Michael Ja, die Bondage Live und so weiter, also das waren hauptsächlich Fesselungen mit Seil und so weiter und die waren alle relativ harmlos und da war eine einzige Story im Prinzip drin, also eine einzige Geschichte, ein paar Leserbriefe und ansonsten waren immer so fünf oder zehner Sets von Mädels in irgendwelchen Klamotten und mit Fesselungen und dazu ein kleines Editorial und so weiter. Also ich habe die noch irgendwo, aber ich dachte, die werden mal mehr wert. Aber obwohl das jetzt Sammlerstücke sind, die mittlerweile 40 Jahre, 30 Jahre alt sind, habe ich noch nicht festgestellt, dass ich damit irgendwie an eine Goldader gestoßen bin. Also die waren sehr, sehr harmlos. Also da gab es gar keinen, es gab auch praktisch Nacktheit, gab es auch ganz selten. Die waren also meistens noch irgendwie in Unterwäsche oder sowas. Ja, aber das war damals so. The only game in town. Entweder du hast die gefunden oder du hast gar nichts gefunden.
Sebastian Also mir ist von Daniel und Thomas, die haben mir beide erzählt, dass sie über hier Sweet Gwendoline da rangekommen sind, den Comic. Und ich hab das Ding dann mal gesucht. Also das Ding hat seinen Wert offenbar gesteigert. Also an ein gut erhaltenes Exemplar ranzukommen ist wohl fast ein Ding der Unmöglichkeit. Mir ist dann ein PDF zugeflogen. Ich hab das durchgeschaut und dachte mir, ja, okay, gar nicht so blöd für die Zeit. Auch schon sehr, sehr explizit.
Michael Die waren ja noch früher, also wie gesagt, der John Willie hat ja da geniale Sachen gemacht. Also von dem gibt es ja eine Werksausgabe, wo alles drin ist. Da ist allerdings, diese Gwendoline-Sachen sind mit Abstand das Beste, also ganz viel da drin sind Leserbriefe, wo du genau merkst, die Leserbriefe sind alle erfunden, also die Leute haben das gar nicht alles erlebt, was da steht und so. Ja, aber ja, so Sachen, aber die waren echt schwer zu kriegen damals, also das war wirklich, wirklich, wirklich, wirklich anstrengend. Also was man heute kriegt, in dem Moment, wo man das Internet aufmacht, da bist du erschüttert, wenn du denkst, wie schwer das damals war. Ja, aber wie gesagt, ja, ein paar Sachen hatte ich dann gefunden und dann bin ich da auf die Art und Weise halt weitergekommen. Gut, so, wo waren wir? Achso, ja, ich wurde erwachsen, genau. Ja, ich hab dann...
Sebastian Ich muss hier gar nichts machen, ich kann jetzt auch mal eine Viertelstunde rausgehen, ne? Und du machst das dann hier einfach und dann passt das schon.
Michael Ja, geht ja, kein Ding.
Sebastian Lass mich mal vorgreifen, damit ich den Hörern so ein bisschen Ausblick geben kann. Im Endeffekt ist es darauf hinausgelaufen, dass du unten spielst.
Michael Nein.
Sebastian Verdammt, warum nicht?
Michael Ganz einfach, weil man hat sich, also ich meine, ja, ich habe unten gespielt, lange Zeit, sehr heftig, dann wieder oben, dann wieder unten, dann wieder oben, dann wieder unten und jetzt bin ich bei oben und ich denke mal aufgrund der allgemeinen Situation, das wird sich wahrscheinlich nicht mehr ändern.
Sebastian Dann mache ich jetzt einen Haken bei Switch mit Langzeitschaltung.
Michael Ja.
Sebastian Okay. Interessant. Gut. Ja, dann mach mal weiter. Ich höre einfach mal zu.
Michael Ich habe meine erste Frau kennengelernt. Wir haben viel zu schnell geheiratet. Sie war Krankenschwester. Krankenschwesterschülerin, glaube ich, als ich sie kennengelernt habe. Ein halbes Jahr später war sie Krankenschwester und Domina. Und damit hat sich dann mein Aktiv in Passiv verwandelt, weil für das Domina-Sein, das war damals schlichtweg, weil wir gemerkt haben, damit lässt sich Geld verdienen, dass dir schwindelig wird, also das für die damaligen Zeiten schwindelig, heute würde man darüber lachen, über die Beträge, die Moni gekriegt hat, aber es war halt ein ordentliches Zubrot und so weiter.
Sebastian Wie alt wart ihr denn, als ihr da geheiratet habt? Wenn du sagst, viel zu schnell?
Michael Ja, kurz nach 18.
Sebastian Okay, also wirklich zackig.
Michael Ja, wirklich zackig, sage ich mal.
Sebastian Was hat denn die Domina damals verdient?
Michael 150 Euro für so eine Session von anderthalb, zwei Stunden. Äh, Quatsch, Mark, Mark, ich wollte gerade sagen.
Sebastian Das klingt viel, na gut, im Vergleich, es ist ja schwarz und zum Krankenschwesterngehalt ist es dann doch wieder sehr ordentlich, ne?
Michael Ja, das war schon sehr, sehr okay. Und natürlich haben auch die Klamotten, sage ich mal, dann gekostet und so weiter. Also die Kleidung haben wir praktisch fast ausschließlich damals, also der einzige Laden, den wir gefunden haben, war wie gesagt das Club Caprice in Stuttgart, die das Magazin rausgegeben haben und die hatten einen Laden und die hatten auch noch einen Lederschneider an der Hand, aber der hat eine Qualität dafür auch abgeliefert, damals, die du heute suchst. Also die ersten Sachen, die wir dort gemacht haben, kosteten, ich sage jetzt mal, was weiß ich, eine Corsage so um die 400 Mark und ein Lederrock um die 300 Mark und die waren zehn Jahre später immer noch, wow, also das gibt es heute gar nicht mehr. Es war sehr beeindruckend. Aber ja, wie gesagt, dann war halt der Punkt, dass eben damit sie als Domina besser wird und so weiter, musste sie ja üben. Und üben kann sie nicht an Kunden, weil das versaut die Kunden. Also musste sie an mir üben. Also haben wir im Prinzip die Rollen getauscht. Am Anfang war das für sie mehr so eine Sache, das ist cool und so. Und dann, ja, okay, das macht mir Spaß. Und dann ist sie da richtig reingewachsen. Und je mehr sie da reingewachsen ist, umso mehr bin ich dann in die passive Rolle reingewachsen. Und dann haben wir aneinander, sagen wir mal, die Sache entdeckt. Also du musst bedenken, das ist immer noch so früh, dass wir, wir kannten Ausdrücke wie Sub und Dom und so, das hatten wir gar nicht. Also ich sage mal, das war Domina, das war da, aber so über dieses Aktiv/Passiv so wirklich nachdenken, das hatten wir nicht, sondern das ist auch wieder einfach gewachsen, das ist entstanden. Also das kam dann so.
Sebastian Also das ist dann klischeehaft Sklave, ja? Also heute klischeehaft, damals, welche Worte hast du dafür?
Michael Ja, wir hatten kein Wort dafür, das war es ja. Weil wir haben ja da auch nicht drüber geredet. Also in dem Sinn, wir haben keine Metasprache darüber gehabt, sondern wir haben getan. Und wenn wir drüber geredet haben, dann ja, wir hatten dafür nur uns als Ding. Also wir haben niemals gesagt, der Aktive, der Passive, das sind lauter Sachen, die sind modern, die sind neuzeitlich, die hatten wir damals nicht. Also die Gespräche waren anders. Für uns ging es wirklich um das Rausfinden, was wir da fühlen, was wir da tun und so weiter. Und da sind wir dann halt richtig reingewachsen. Also das heißt, ich bin dann in die Rolle reingewachsen, dass ich gemerkt habe, dass es mir Spaß macht, sie glücklich zu machen. Und sie hat gemerkt, dass es ihr Spaß macht, wenn ich eben mich für sie anstrenge. Und so haben sich dann Spielereien entwickelt unter uns, also was weiß ich, die Tür aufhalten, dass ich für sie gekocht habe, dass ich sie massiert habe und so Sachen. Und ja, also dass ich in der Öffentlichkeit, sage ich mal, irgendwo mich richtig um sie gekümmert habe und so weiter, solche Sachen. Also darüber sind wir dann da immer mehr reingewachsen. Ein Problem haben wir gekriegt durch die Tatsache, dass sie ein völliges Problem mit Sperma hatte. Also Sperma fand sie entsetzlich, das konnte sie überhaupt nicht ertragen, nicht mal den Gedanken daran. Und dadurch sind wir dann, und das war halt sehr prägend, auf Keuschheit gekommen. Also das heißt, wir haben von da ab jeden Keuschheitsgürtel gekauft, den wir finden konnten für Männer. Also ich denke, ich habe jeden, der in Deutschland auf den Markt kam zwischen 1978/1979 und 1994, den haben wir gekauft. Also ich habe so viel Geld für Keuschheitsgürtel ausgegeben. Ja, einfach nur, und die meisten davon waren Quatsch, Blödsinn, Unfug, haben dich verletzt, ich hatte schon kreisrunde Schnitte um den Pimmel, weil sich da Sachen verschoben hatten und so Zeug, bis man dann halt tatsächlich auch vernünftig funktionierende gefunden haben.
Sebastian Okay, dann lass mich doch da mal einhaken, das findet der eine oder andere Hörer nämlich total spannend. Wie waren denn damals die Konstruktionen? Also ich kenne natürlich die, oh Moment, kleine Pause, jetzt kriege ich hier nämlich einen Gin Tonic, danke schön liebes Podcastsubbie. Hm, sehr schön. Jetzt ist er da. Also mich interessiert mal so ein bisschen die Konstruktion. Also man kennt diese mittelalterlichen Dinger für die Frau von der Konstruktion her, wo dann irgendein Schloss ist. Dann hat das Burgfräulein natürlich immer mit irgendeinem Schlosser angebandelt, der dieses Schloss aufkriegen konnte. Aber wie stelle ich mir das vor? Weil die ganz modernen Dinger sind ja sehr minimalistisch aus Acryl oder aus Edelstahl und angeblich soll das total gut zu tragen sein. Ich kann sicher sagen, das ist es in meinen Augen nicht, aber gut, wenn man der Meinung ist, man kann das tragen, dann soll das angeblich gehen. Aber wie war das denn aufgebaut und wie hat sich das entwickelt? Kannst du da einen Überblick geben?
Michael Ja, also die allerersten Sachen, die man angeboten gekriegt hat, waren im Prinzip wie der aus dem Mittelalter aufgebaut. Also praktisch ein Hüftgürtel und dann ein Lederriemen, der zwischen den Beinen durchläuft. Und der da irgendwie, also dass das völliger Quatsch war, war uns klar in dem Moment, wo wir das schon anprobiert hatten, weil das hatte bestenfalls irgendwie so eine Optik. Da vorne dran waren dann so ein paar Metallringe, wo man den Penis durchstecken sollte, dass der sich nicht stellte oder sowas. Das war also völliger Quatsch. Wir haben dann recht schnell Sachen gefunden aus Metall, die in etwa von der Optik her genau demselben entsprechen, was heute noch in Massen verkauft wird. Also das ganze Zeug, sobald du sagst "Keuschheit Mann" und machst Amazon auf, wirst du erschlagen von billigen Metallsachen und so sahen die aus. Metall hat aber den Nachteil, Metall ist schwer und wenn es nur am Penis selbst hängt, also wenn das nicht so ein Gürtelteil ist, was es nicht gab damals, dann lässt sich das beschissen tragen.
Sebastian Das war auch immer so ein 24/7-Ding, der wurde immer getragen.
Michael Ja, das war ja für sie das Wichtige, weil der Gedanke an Sperma, der verursachte ihr Würgereiz und Abscheu und alles, deswegen war das relativ, ja, also die Sache war schwierig. Wir haben dann jemanden gefunden, der hat uns so einen Teil aus Kunststoff gemacht, der hatte so als Grundidee diesen Tiefschlagschutz vom Sport und hat damit dann rumgearbeitet und so und das ging dann schon besser, aber da war dann die Abschließmethode, also wie das zu befestigen war, war auch nicht zufriedenstellend und so weiter. Und dann sind wir auf jemanden getroffen, der gemeint hat, ja, das muss doch dieses Modell sein, was das um die Hüften geht und da vorne durch, ansonsten kriegt man das ja nicht hin. Und mit dem haben wir dann zusammengearbeitet und der hat dann an mir im Prinzip ein Modell entwickelt, das den heutigen Modellen entspricht, die es bei Firmen wie My-Steel oder Neosteel gibt oder so. Also Teile, die du wirklich tragen kannst und die auch tatsächlich funktionieren, weil alles andere, was nur am Penis hängt, kann man auch abmachen. Also das kannst du runterstreifen, du ziehst halt ein bisschen an den Hoden oder was. Also ich meine, der Erfolg von dem Teil ist, du kannst es nicht wieder dran machen, wenn es nicht aufgeschlossen ist, also die Gebieterin sieht, dass man es ab hat. Aber alles, so die ganzen CB6000, die ich ja heute auch verkaufe, wo ich sage, das ist mit das Beste, aber es ist trotzdem ausziehbar. Und die anderen Teile mit den Hüftgurten, die sind halt Maßanfertigung und die sind heute noch schweineteuer. Meine passen mir alle nicht mehr, weil ich natürlich im Laufe der Zeit zugenommen habe. Und ich habe zu dem damaligen Zeitpunkt 55 Kilo gewogen bei 1,83 Meter Körpergröße.
Sebastian Das ist nicht viel.
Michael Ja, es ist jedem klar, dass das ein Hungerhaken ist. Dann hatte ich natürlich auch vorstehende prominente Hüftknochen, da konnte man oben drüber einen engeren Gurt machen und dann war das völlig unausziehbar. Nachdem ich das Teil mal hatte, war es dann tatsächlich so, dass ich den auch länger getragen habe. Das Problem am Tragen ist, die meisten Leute müssen ihn ja trotzdem jeden Tag aufmachen, die müssen ja sauber machen und so weiter. Der Vorteil ist allerdings, wenn du Jude bist, hast du es deutlich leichter, weil du wirst da beschnitten. Und ich war zwar nicht Jude, hatte aber das Glück, dass bei mir die Vorhaut zugewachsen ist, wo ich so etwa sechs war und die musste abgeschnitten werden. Und dann kann man einen KG auch tragen und wenn man sich dann in die Dusche stellt, kriegt man da alles sauber. Wer Vorhaut hat, hat ein Problem. Du kommst nicht, wenn du da rankommst, kommst du nicht unter die Vorhaut. Deswegen ist beschnitten sein eine absolut coole Sache, wenn man sagt, ich möchte einen KG tragen, den ich nicht jeden Tag ausziehe.
Sebastian Ich glaube, das nehme ich als Sendungstitel. Aber lass mich mal ein bisschen auf das mentale Ding eingehen, weil da hast du eine Frau und die sagt, ich kann mit Sperma nicht und jetzt sagt die, das Ding muss weggeschlossen werden, ihr arbeitet da irgendwie zehn Jahre dran rum, damit der jetzt quasi weg ist.
Michael Ja gut, das begann ja schon viel früher, also ich sage jetzt mal, das war ja klar, wir haben das angefangen ohne uns wirklich darüber im Klaren zu sein. Also ich glaube auch Moni war in der Sekunde noch nicht klar, wo man damit angefangen hat rumzuexperimentieren, was für Ausmaße das annimmt. Und als wir dann an dem Punkt waren, wo wir tatsächlich einen hatten, der ausbruchssicher ist, dann war die Tatsache, dass der jetzt erstmal dran ist, relativ selbstverständlich. Aber bei mir kam dann auch der Punkt, dass mir klar wurde, okay, das ist jetzt auch so. Und dann begann eine psychische Entwicklung.
Sebastian Ich mag nochmal diese Bereitschaft von dir, so ein Ding zu suchen und zu finden und zu tragen überhaupt nochmal sehen, weil ich sag mal in der Stino-Beziehung mal als Beispiel, ganz ehrlich, da wird der Kerl, wieso soll der weg? Also da muss ja, das muss ja doch auch belastend sein, wenn dann an dir dran etwas ist, wo deine Frau sagt, nee, das kann ich gar nicht leiden, das müssen wir irgendwie, das ist ja fast wie abschneiden oder so. Also da komme ich gerade noch nicht drauf klar.
Michael Da ist die Beziehung hinten dran das Wichtige. Also du musst das so sehen. Verstehst, ich interessiere mich für diese ganze BDSM-Sache irgendwo und dann bin ich mit einer Domina zusammen. Also verstehst, ich habe ja das ganz große Los gezogen. Ich war glücklich. Also meine Frau hat in der Zeit, wo alle anderen Frauen prüde waren, hat meine Frau hochhackige Lackpumps getragen, mit denen sie in die Pizzeria gegangen ist. Sie hat einen Lederrock angezogen, verstehst du? Also ich hatte wirklich, sage ich mal, von ihr jede Art von Unterstützung und vor allem kam auch der Punkt, dass sie mich halt unglaublich geliebt hat für die Tatsache, dass ich eben als Subbie so perfekt bin. Also ich habe mich halt komplett zurückgestellt, weil ich gemerkt habe, wie sehr sie mich verehrt für das, was ich tue. Also sie hat das, was ich ihr schenke als Leistung auch mit Liebe so zurückgezahlt, dass sich das ausgeglichen hat. Also wenn das nicht gewesen wäre, hätte es nicht funktioniert. Und genau daran sind wir dann später gescheitert. Also im Prinzip, in dem Moment, wo sie aufgehört hat, ihre Seite des Deals einzuhalten, nämlich eben das zurück zu lieben auf diese unglaubliche Art und Weise, dann geht es nicht mehr. Also du kannst nicht nur verlangen, dann geht es unter. Wie gesagt, wie bei Journey, so "one heart feeds the fire", aber das haut nicht auf Dauer hin. Es kann nicht nur einer brennen. Solange nicht beide die Flammen nähren, dann geht es vorbei. Und da ist sogar noch viel mehr, weil ja hier viel, viel mehr verlangt wird. Ich war ja wirklich über Jahre hinweg 24/7. Wir sind zwar auch normal miteinander umgegangen. Wenn wir Rollenspiel gemacht haben, war ich dann der Rollenspielleiter, also normales Fantasy-Rollenspiel und so weiter und solche Sachen. Aber sobald irgendwie etwas war, ja, das war einfach automatisch, dass sie da Entscheidungen hatte. Also nicht jetzt welches Auto wir vielleicht kaufen oder was wir zum Abendessen einkaufen oder sowas, aber das spielte trotzdem irgendwo eine riesige Rolle. Also das war wirklich so sehr Alltag, wie ich es nirgendwo bei anderen Leuten so richtig mitgekriegt habe. Oder wenn ich es bei Leuten mitgekriegt habe, dann denke ich mir bei den Leuten immer: Uh, ob das so richtig funktioniert? Also was ich vermisse bei vielen Leuten, die sehr tief in 24/7 sind, ist dieses Gegenseitig. Also ich finde sehr viele Leute, die verlangen und da tut oft nur Subbie die Flammen am Leben halten, brennt sich da aus. Da habe ich viel mitgekriegt. Aber vielleicht war ich auch so, ich habe es bloß nicht gemerkt. Aber wie gesagt, für die ersten zehn Jahre war das völlig okay.
Sebastian Wenn man wirklich mal die Uhr zurückdreht, der nächste mögliche Partner ist eben nicht einmal Google entfernt, der da drauf abfährt. Sondern möglicherweise hat man ja einfach ein paar Menschen in Deutschland gefunden oder den einen Menschen gefunden, wo das passt. Und dann ist natürlich auch diese Abwägung, die man immer trifft. Ja, das ist zwar jetzt so nicht schön, das ist ein hoher Preis, aber er ist es wert, weil so habe ich ja das, was ich möchte. Diese Abwägung, die kann ich glaube ich nachvollziehen. Und so ein Entschluss oder eine Entwicklung dann zu sagen, okay, ich merke gerade, ich bin unglücklich. Das kann ja Jahre dauern. Und ich unterstelle mal, dass die Suche danach, so einen KG zu finden, der dann auch passt und der das so erfüllt und diese ganzen Termine und Anpassungen und keine Ahnung was, dass auch das ja doch einen gewissen Spaß bereitet. Zumindest interpretiere ich das beim Podcastsubbie immer so, wenn wir irgendwelches neues böses Schlagwerkzeug aussuchen. Da ist so eine gewisse Faszination da und auch dieser Reiz, jetzt hier etwas zu komplettieren oder zu perfektionieren. Deshalb vielleicht mal eine andere Perspektive, wenn du jetzt heute ein Pärchen siehst, die dir diese Geschichte erzählen, das würdest du gar nicht glauben, ne?
Michael Ja, es ist eine vollkommen andere Zeit, also wirklich eine total vollkommen andere Zeit. Das ist, wie gesagt, echt, echt schwer, diese Freude zu übertragen. Also ich merke auch immer, immer öfters, also was weiß ich, wenn Leute dann beim Kinky-Sex-Kurs sind bei mir oder sowas und ich erzähle von früher, dass mich dann welche von den Jüngeren angucken nach dem Motto "Was redet der da? Von welchem Planeten ist der?" Wie gesagt, die Welt hat sich echt komplett verändert, was das angeht und das ist spannend. Das ist echt ein Unterschied, der ist Wahnsinn.
Sebastian Ich führe dich nochmal zurück. Die Psyche hat dann irgendwann doch nicht mehr mitgespielt. Wie hat sich das geäußert und was ist passiert?
Michael Also gut, wir haben in der Zeit dann auch mal getauscht, also es waren so vielleicht nach acht Jahren haben wir mal getauscht für etwa zwei Jahre, weil Moni an dem Punkt war, dass sie sagt, ich kann als Domina nicht mehr besser werden, ich verbessere mich nicht mehr. Ja, und deswegen hat sie gesagt, so, im Privatleben tauschen wir, ich mache jetzt Subbie, du machst aktiv. Natürlich haben wir das nicht mit den Worten belegt, das hatten wir damals immer noch nicht, aber sagen wir mal eben, wir tauschen die Rollen. Und dann haben wir für zwei Jahre, sage ich mal, war ich dann der dominante Part in der Beziehung, während sie weiterhin Domina war. Und da habe ich schon gemerkt, dass es ein Problem gibt, weil sie wollte, also immer härter, immer mehr, weil sie ja Grenzen austesten wollte von sich. Und das war schwierig. Also diese Tatsache von wegen, das ist die Frau, die ich liebe und das ist das, was ich mit ihr mache und das ist ja alles viel zu lasch. Puh, damit habe ich also echt gekämpft. Also das hat uns damals schon einen ganz schönen Knacks versetzt. Da haben wir gemerkt, wir kommen da an Sachen und Grenzen. Dann haben wir eben wieder zurückgetauscht. Dann hat sie bei mir versucht, diese Grenzen hochzusetzen und hat dann auch einen Punkt erreicht, wo ich dann in den Bereich kam, dass ich mit dem Schmerz, den sie austeilen konnte, praktisch fast nicht mehr mithalten konnte. Das haben wir gerade noch mal so in den Griff gekriegt. Dann hat sie versucht, aber im Studio immer härter zu werden und hat irgendwann auch niemand mehr gefunden, der eben das wollte, was sie austeilen wollte. Und dann wurde die ganze Sache kritisch. Und dann kam der Punkt, dass sie dann das Domina-Sein hingeschmissen hat. Und das war dann so der Anfang vom Ende. Also damit wurde es dann langsam immer schwieriger. Und das Ganze hat sich dann, ja, wie gesagt, durch die Tatsache, ja, dass sie dann auch versucht hat, eben sich psychologisch beraten zu lassen und die Psychologin, die sie hatte, sie völlig durcheinander gebracht hat, die also gesagt hat, SM ist eine Geisteskrankheit und so Sachen und dann war, ja, dann war im Prinzip das Chaos, Tür und Tor geöffnet. In dem Moment, wo der Psychologe, zu dem du gehst, dir erklärt, dass du geisteskrank bist und dass er dich dringend von der Geisteskrankheit SM heilen muss, dann hatten wir verloren.
Sebastian Also ihr auch als Paar?
Michael Ja, auf der einen Seite ist immer noch diese Abscheu gegenüber dem Sperma da, auf der anderen Seite erfüllt der KG nur noch den Zweck, kein Sperma zu produzieren, aber es ist kein SM-Spiel mehr außenrum und damit wird er untragbar.
Sebastian Ja, das heißt, du hast den irgendwann abgelegt und hast gesagt, so ist es?
Michael Ja, ich habe halt gesagt, dann müssen wir den auch ausziehen und das führte dann zu Streit und zu Streit und zu immer mehr Streit, wo ich gesagt habe, du, also ich zur Not kann man ihn kaputt machen, also da steckt eine Menge Geld drin, weil das war ja im Prinzip ein Einzelstück mit allem, Fernsteuerung und drum und dran und sonstigen Sachen, das es so nie wieder gegeben hat. Und wo ich gesagt habe, das können wir wenigstens noch irgendwie versuchen zu verkaufen, also zwing mich nicht dazu. Und dann war in dem Moment aber klar, in dem Moment, wo ich den ausziehe, ist auch die Beziehung beendet, weil sie dann einfach ja nicht mehr klarkommt. Und das war dann auch so.
Sebastian Muss mal gucken, diese Abneigung gegenüber Sperma, hat das einen Namen, weißt du das?
Michael Ja, Vergewaltigung durch den Vater.
Sebastian Okay, alles klar.
Michael Das war ihr aber zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst, das hat sie erst später im Leben dann mit einem vernünftigeren Psychologen rausgefunden.
Sebastian Ja, das ist dann, hätte man da mal viel früher an den Ursachen rumgeforscht, hätte, hätte, das ist immer das Problem. Das ist natürlich, uh.
Michael Ich meine, wir haben damals auch, was weiß ich, wir haben uns Psychologiebücher gekauft und gelesen und so weiter. Aber ja, was haben wir da gelesen von Riemann, "Grundformen der Angst" und weiß der Teufel was alles auf der Suche. Du hast ja damals auch nicht googeln können, was ist ein gutes Buch. Du bist hin, du hast Bücher gekauft, gelesen, hast gehofft, irgendwas ist dabei, was was hilft. Aber die Vor-Google-Zeit war einfach gruselig.
Sebastian Ich mag es nochmal zeitlich so ein bisschen einordnen. Wann ist das so auseinandergegangen?
Michael Nach 15 Jahren. Also 1994 etwa. Ja, 1994, da drum.
Sebastian Da kommen wir der Sache aber doch näher. Da gab es so langsam so etwas Ähnliches wie Internet. Ich glaube Mailboxen gab es als erstes. Hast du die genutzt?
Michael Das mag sein. Wem hätte ich eine Mail schreiben sollen? Alle Leute, die ich kannte, wohnten um mich außen rum. Also ich glaube, ich habe viele, viele Jahre, nachdem ich das Internet hatte, also zum ersten Mal eine Mail geschrieben.
Sebastian Nee, mir ging er Mailboxen im Sinne von, damals gab es auch schon so Diskussionsforen. Das war so mein Einstieg vor dem Internet noch.
Michael Nee, ich bin da erst mit AOL eingestiegen.
Sebastian Okay, ja, das war dann auch der Punkt, wie ich ins Internet gekommen bin. Und ich war so fürchterlich enttäuscht, weil das Erste, was ich bekam, war eine Suchmaschine mit "Gib was ein". Und wusste gar nicht, was ich da machen soll. Das hat ein paar Wochen gedauert, bis ich das rausgekriegt habe, was da alles hinter steckt. Okay, aber trotzdem, es gab dann schon die Schlagzeilen, die gab es dann auch schon relativ lange, also ein deutschsprachiges Magazin. Grüße mal an der Stelle. Und es gab also mehr Informationen. Kamst du da ran? Hast du das genutzt danach?
Michael Überhaupt nicht. Also die Schlagzeilen habe ich erst kennengelernt, nachdem ich mit Baumwollseil.de angefangen hatte. Als wir uns umgeguckt haben, was für Bücher gibt es denn so und dann habe ich die Schlagzeilen gefunden. Es kann sein, dass Sabine die schon früher kannte, aber für mich waren die vollkommen neu. Ich habe also an deutschen Sachen, ja wie gesagt, also das Club Caprice Magazin, das gab es da auch schon glaube ich nicht mehr, ich weiß es nicht mehr genau. Doch, ich glaube, das gab es noch. Ja, es gab es noch, genau. Das war so das einzige deutsche Magazin, was ich je in der Hand hatte. Und dann noch eins, das hieß Gum oder so. Die hatten damals auch immer wieder Bondage-Stories dabei, so lange, bis die mal verklagt wurden wegen einer Bondage-Story und durften von da ab keine Bondage mehr bringen, ohne dass ihnen das Magazin zugemacht wird. Und dann habe ich praktisch ja an deutschen Sachen, nee, also auf Deutsch habe ich wirklich niemals irgendwo größer was gefunden.
Sebastian Ich mag mal einstreuen. Ich habe ja so eine Theorie, warum Menschen in Filmen, wenn sie entführt werden oder so, so gefesselt und geknebelt werden, wie sie gefesselt und geknebelt werden. Mit dem Panzertape über dem Mund. Ich meine, das weißt du selber, das funktioniert mal überhaupt gar nicht. Ein paar Mundbewegungen und das ist weg. Und mit diesen Fesselungen, also ich als großer Bondage-Meister, Entschuldigung, ich weiß selber, wie gut Subbie aus dem ganzen Zeug wieder rauskommt. Und wenn ich dann irgendwie irgendwas gucke oder sehe oder irgendeine Fesselung, dann kann ich schon sehr genau einschätzen, da kommt doch eh jeder raus. Also ich glaube, dass das irgendeine medienstaatsvertragliche Regelung ist, dass man das nur so und so darstellen darf und ja nicht so, dass es auch funktionieren würde. Wer irgendwie bei Film/Funk/Fernsehen ist, möge mir mal sagen, ob es da tatsächlich eine Vorschrift gibt. Das fände ich nämlich tatsächlich spannend, das einfach mal zu erfahren, weil ich, das ist bisher nur eine Verschwörungstheorie von mir.
Michael Da kann ich dir sogar was dazu sagen. Und zwar ist das so, wenn du... Früher hab ich im Fernsehen alles geguckt, aber ich hab schon seit Jahren praktisch kein Fernsehen mehr geguckt. Erst jetzt wieder mit Netflix hab ich wieder entdeckt, dass es da ab und zu Sachen gibt. Aber gut. Ich glaub Tatort, oder so was, da taucht ab und zu eine Domina auf. Die haben ja immer wieder was. Und wenn du diese Domina anguckst, dann trägt die immer das selbe Lackkleid und hat dieselbe Peitsche in der Hand. Warum? Weil im Fundus genau diese Sachen liegen. Wenn also jemand sagt, oh da muss einer eine Domina spielen, dann ah ja, ah ja, gut, da haben wir diese Gerte und da haben wir das Teil. Also das heißt, da kommt immer ein Mädel rein, die das selbe anhat wie beim letzten Mal. Und das hat mal einer zusammengeschnitten gehabt, also da gab es, ich glaube, weiß nicht, aus zehn verschiedenen, ich sage jetzt einfach mal Tatort, ich weiß nicht mehr genau, aber ich glaube es war Tatort, und du siehst eine Domina da stehen und die hat immer dieselbe Gerte in der Hand. Und der hat gesagt, das liegt daran, dass eben das genau das Teil ist, das man aus dem Fundus holt. Ja, also das sind halt Leute, die keine Ahnung haben und deswegen, ja, wiederholt sich das da.
Sebastian Ich verlange für meine GEZ-Gebühren, dass jetzt anständiges BDSM-Equipment für die Öffentlich-Rechtlichen eingekauft wird. Das geht so nicht weiter.
Michael Oh ja.
Sebastian Man kann ja mal träumen, ne?
Michael Ja, genau. Man kann ja mal träumen.
Sebastian Okay, also du hast eben schon Sabine einmal gesagt. Können wir schon mal sagen, Sabine gibt es auch heute noch in deinem Leben.
Michael Ja, also die kam zwar noch nicht 1994, die kam dann erst später, aber ja, also Sabine war dann endlich, der Glücksgriff, sage ich mal, nachdem die erste und die zweite Ehe eher, dann ja recht doof endeten und ich, also ich war eigentlich an dem Punkt, also ich war schon nach der ersten Ehe an dem Punkt, dass ich mal gesagt habe, nie wieder, das bringt es nicht, hatte dann das Problem, dass meine zweite Frau, sich einfach bei mir aufs Sofa setzte und hat gemeint, so, ich habe meine Wohnung gekündigt, wenn du mich jetzt rauswirfst, stehe ich auf der Straße, also lass mich gefälligst hier wohnen oder... Und ich so, aber ich bin nicht reif für eine Beziehung. Da meint sie: Ja, das ist doch gut, du wirst da schon reinwachsen.
Sebastian Scheiße. Oh Gott, also Entschuldigung, auch so ein bisschen, wenn ich jetzt eine Soap sehen würde, das wäre ein ziemlich gutes Drehbuch tatsächlich.
Michael Ja, ich lasse auch noch viel aus, weil wir haben ja so wenig Zeit.
Sebastian Wir können hier sechs Stunden machen, kein Problem. Ich wollte eh schon mal ausprobieren, wie lange so eine Folge sein... Nee, ich glaube, bei sieben Stunden gibt es irgendein technisches Limit.
Michael Ja, und vor allem ist dann irgendwann die Aufnahme voll und sprengt den Rechner und so weiter. Nee, also wir können ja da, wie gesagt, ich sage ja, das ist so unglaublich, was da alles war. Also ich sage mal, gerade die Erlebnisse, die ich im BDSM-Bereich hatte mit meiner ersten Frau, in der Zeit, wo das alles noch seltsam war. Also wir wurden von der Polizei verhaftet und weiß der Teufel was alles. Oh Gott, da gibt es Stories ohne Ende.
Sebastian Moment, das interessiert mich jetzt doch nochmal mit der Polizei. Entschuldigung, aber wenn du das schon erzählst, also dann raus damit. Du bist der Erste dann, der deswegen mal verhaftet wurde, den ich kenne, weil ich höre das immer nur gerüchteweise. Aber niemand hat sich bisher zu mir getraut, der gesagt hat, ich wurde da festgenommen.
Michael So, und zwar ging es darum, ja, also Moni hat, da wo wir getauscht haben das erste Mal, hat die ein Faible entwickelt für Bondage in der Öffentlichkeit. Bondage in dem Sinne, was zu machen, was keiner sieht. Unser Traum wäre das gewesen, was heute überall zu kaufen ist, zum Beispiel, sagen wir mal, so ein Vibro-Ei mit Fernsteuerung oder sowas. Ich glaube, damals, wir haben so ein Vibro-Ei gefunden, aber die Fernsteuerung, das hing praktisch an einem Kabel, was irgendwo saudoof ist und so Zeug. Und dann hatte sie die Idee, ja, wir besorgen da so ein Cape und unter dem Cape machen wir Fesselungen und so weiter. Das haben wir dann ganz gut hingekriegt. Wir haben dann eines der Mädels bei ihr aus dem Studio, die war mit den Klamotten cool, die hat also bei dem Cape mit so ein bisschen Verstärkung und so weiter dafür gesorgt, dass auch wenn da die Arme auf dem Rücken waren, dass du das gut wie fast nicht gesehen hast. War so richtig cool. und unser Problem war dann, dass beim Aussteigen aus dem Auto, wo ich das Cape drüber gelegt habe, hat irgendeine Oma die gefesselten Hände gesehen und die hat die Polizei gerufen. Dann hat uns in Wiesloch im Stadtwald die Polizei dann, wo wir zum Auto zurück sind, festgenommen, wollten dann ins Auto reingucken, da lagen noch ein paar Spielsachen drin und das wurde dann alles mitgenommen, uns haben sie auch mitgenommen auf die Polizeiwache. Dort haben wir diese ganzen Spielsachen abgenommen bekommen, die haben wir auch nie wieder gesehen im Leben, also die wurden da beschlagnahmt und wir mussten irgendwie, dass wir das nie wieder machen, sonst werden wir angezeigt wegen Vortäuschung einer Straftat, Erregung, öffentlichen Ärgernisses und lauter so Zeug. Also das war eine Riesenlatte von Krempel und irgendjemand hat uns auch gesagt, was da für ganze Strafen drauf stehen, wenn wir das nochmal machen, nachdem wir jetzt verwarnt sind und so weiter.
Sebastian Habt ihr das nochmal gemacht?
Michael Natürlich haben wir das nochmal gemacht, aber wirklich nie wieder irgendwo, wo, sag ich mal, Polizei um die Ecke sein könnte oder sonst was. Also wir sind von da ab wirklich in den tiefsten Wald oder sonst irgendwie. Aber wir waren da völlig verstört, verstehst du, also wenn da.
Sebastian Ja natürlich, also das kriegt ja auch eine gewisse Ernsthaftigkeit, du bist dann auch geoutet plötzlich mal.
Michael Ja, aber gut, das Outen war Null Problem, weil verstehst du, also ich sag mal, bei uns zu Hause hing alles an der Wand, also ich hatte locker 70, 80 Leute, die bei mir in der Wohnung ein- und ausgingen, weil die alle bei mir beim Fantasy-Roleplay war, weil ich halt der Fantasy-Rollenspielleiter für Deutschland war damals, also zumindest sehe ich mich gerne so, vielleicht übertreibe ich da auch, ja, aber ich sag mal, ich hatte 70 bis 80 feste Spieler und die gingen alle ein- und aus, die sahen alle Monis Equipment da rumliegen und die wussten alle davon, also das heißt in wir kannten niemanden in unserem Bekanntenkreis gegen dem über wir nicht vollständig geoutet waren das.
Sebastian Ist ja schon luxuriös gerade für die Zeit.
Michael Das Interessante ist, dass gerade aber die Fantasy-Rollenspieler sehen das lockerer. Wer sich vorstellen kann, dass er ein Zwerg ist und einem Ork mit der Axt den Schädel einschlägt, der hat kein Problem damit, wenn Frauen Männer ans Bett fesseln oder umgekehrt.
Sebastian Ja gut, es ist ja Rollenspiel. Die Ernsthaftigkeit war den Leuten wahrscheinlich auch nicht ganz klar.
Michael Doch, manchen schon, ja. Aber wie gesagt, das hat keinen gestört. Da findest du die lockersten Leute. Wie gesagt, ich denke, beim Dackelzüchterverein wäre das anders gewesen.
Sebastian Ja, ich grüße jetzt einfach mal den Nachbar-Podcast, den "Nerd ist ihr Hobby", die vermischen ja auch schön BDSM und Rollenspiel. Mit dem Part des Rollenspiels werde ich ja immer nicht so ganz grün, muss ich ehrlich gestehen, das ist irgendwie an mir vorbeigegangen in diesem Leben. Aber da merkt man schon, dass da die Anleihen sind und dass da auch viel übertragbar ist. Allein was das Geschichtenschreiben angeht, da ist eine Menge möglich, um dann auch Zugang zu Menschen zu finden und zu sagen, hier guck mal, das ist ja nur ein Rollenspiel und wenn du es dann irgendwie gut findest, dann kannst du weiter googeln. Das scheint einen guten Einschlag zu haben.
Michael Tadam, wo waren wir? Oh, ich bin durcheinander.
Sebastian Wir sind jetzt einmal da so ein bisschen rumgesprungen mit der Polizei, aber eigentlich war es bei der zweiten Frau schon.
Michael Und dann habe ich also wie gesagt diese zweite Frau kennengelernt, die hat dann also wie gesagt sich mit dem Trick erstmal bei mir in der Wohnung, nach dem Motto, du musst mich rausschmeißen, sonst stehe ich auf der Straße. Also habe ich die geheiratet.
Sebastian Natürlich.
Michael Gut, geheiratet habe ich sie eigentlich eher, weil da noch finanzieller Trouble im Hintergrund war. Also es war von Vorteil, aber cool. Und der andere Punkt war, die hat mir also klar gemacht, dass sie total auf diese ganzen BDSM-Sachen steht und so weiter. Also das heißt, noch vor der Hochzeit haben wir Lackkleider für sie anfertigen lassen und alles mögliche. Also das war Wahnsinn. Die ist da reingesprungen in BDSM wie der Fisch ins Wasser. Dann war mir klar, ja gut, dann können wir auch heiraten, was soll's. Es wird schon nicht so schlimm werden wie beim ersten Mal, es wird jetzt alles besser.
Sebastian Und schlimmer?
Michael Und ja, das Problem war, dass sie auch Probleme im Hintergrund hatte und sie wurde dann computerspielsüchtig. Also die ist allerspätesten an World of Warcraft kaputt gegangen. Und da war dann einfach nix mehr irgendwo zu retten oder zu machen. Also die hat sich hingesetzt und die wollte da nicht mehr aufstehen. Und die hat auch 25 Kilo abgenommen vorm Bildschirm. Ja, die ist nur noch arbeiten gegangen, weil ich sie an der Hand gepackt habe und zur Arbeit gezogen habe. Also wir arbeiteten damals beide im selben Job zum Glück und so. Aber es war, wie gesagt, und wenn sich jemand nicht helfen lassen will, wenn jemand also sagt, ich muss nicht zum Doktor oder so, dann kannst du irgendwann ab einem Punkt nichts mehr machen. Also alle unsere Freunde haben da mitgearbeitet und so weiter und kein Mensch hat die mehr von World of Warcraft weggekriegt. Und also das war auch schon vorher, die war für alles was irgendwie so Computerspiele war, da war eine Sucht da, das hat sich schnell verschlechtert und verschlimmert und dann war mir klar, oh Gott, das wird nicht mehr gut gehen. Das wird immer schlimmer und dann ich hab sie versucht auf den Weg zu kriegen, aber das war nicht zu machen und dann bin ich eigentlich nur noch so lange geblieben, bis ich jemanden gefunden hab, der dafür gesorgt hat, dass wenn ich gehe, dass sie nicht vom Rechner verhungert. Und das war dann der Besitzer von einem Comicladen, bei dem ich Comics gekauft habe, der hat dann gesagt, ja, du darfst gehen, ich kümmere mich um die, es wird nichts passieren. Und das war dann der Tag, an dem ich da rausgegangen bin. Da war ich aber schon lange nicht mehr im Prinzip mit ihr zusammen, das heißt, ich war schon lange nur noch dort gewohnt, weil ich Angst hatte, wenn ich ausziehe, verhungert die oder verdurstet. Weil Dursten geht ja schneller als Verhungern.
Sebastian Okay, wann war das jetzt?
Michael Das war dann so um 2000/2004 rum, schätze ich mal, ja.
Sebastian Ja, ich glaube, World of Warcraft kam, glaube ich, 2004 raus. Oh, ich bin mir aber nicht sicher, 2005.
Michael Ja, genau. Spätestens ein halbes Jahr nachdem World of Warcraft rauskam, war ich dann weg, weil ich gemerkt habe, jetzt ist gar nichts mehr zu retten.
Sebastian Das macht ja auch Spaß. Ich habe das auch gezockt und dann habe ich so nach einem Jahr zocken, mal diesen Befehl "Played" eingegeben, der dir sagt, wie lange du eingeloggt warst. Und hab dann irgendwie auch bei mir gemerkt, boah, das ist so viel Zeit, da stehen ja nicht mehr Stunden oder Tage, sondern Wochen. Dann hab ich das von heute auf morgen auch runtergeschmissen, weil ich auch gemerkt hab, es hat irgendwie Impact in meinem Leben, der für mich nicht tragbar ist und dann hab ich's auch nicht mehr angerührt. Aber das kann ich schon ein bisschen nachvollziehen, weil es gibt immer noch mal was zu erledigen und immer noch mal was und ah, ja gut, das ist jetzt Abschweiferei, aber ich kann an der Stelle, es ist wirklich schlimm, weil es gibt immer noch mal einen Panther, der irgendwie weg muss.
Michael Ja, ich hatte also wie gesagt schon in dem Moment, wo wir damals zusammen waren, dann habe ich die Sabine kennengelernt, zu dem Zeitpunkt war ich halt nicht Solo, Sabine war nicht Solo und dann kam irgendwann der Punkt, wo ich dann zu Hause gesagt habe, du, also sorry, aber das mit diesem Computerspiel, das nimmt überhand, also ich sag mal, du spielst ununterbrochen, du spielst mittlerweile an einem Wochenendtag, spielst du minimum 18, 19 Stunden. Unter der Woche, also die hat nichts mehr gemacht, die hat nicht eingekauft und so weiter und alles und so, gar nichts, überhaupt gar nichts und da habe ich gesagt, das geht nicht, das ist keine Beziehung mehr, und das lief dann völlig aus dem Ruder halt. Und dann kam halt der Punkt, wo ich gesagt habe, gut, unsere Beziehung ist beendet, aber ich bin jetzt halt noch hier, weil ich habe Angst, wenn ich ausziehe, du kriegst das nicht mehr gebacken. Und das war dann so ein Moment, wo sich das mit Sabine irgendwie intensiviert hat, wo man dann festgestellt haben, wir lernen uns jetzt mal besser kennen und so weiter. Als ich dann zu Hause raus bin, bin ich hier eingezogen und irgendwann war dann der Punkt da, wo wir uns angucken und wo ich sage, gut, du bist Solo jetzt, ich bin Solo jetzt, schmeißen wir doch einfach unseren Krempel zusammen. Und das haben wir dann gemacht, ja.
Sebastian Ja, ich kann auch sagen, ich habe letzte Woche mit Sabine mal, nee, vor zwei Wochen mit Sabine mal kurz telefoniert, ein halbes Stündchen glaube ich, war es dann doch wieder. Ach, ist das eine liebe Frau. Also ich sage mal so, aus meiner Perspektive jetzt kann ich sagen, verdient. Die hast du dir verdient.
Michael Da hast du aber sehr viel Glück gehabt. Also Sabine redet normalerweise am Telefon äußerst ungern. Wenn die mit jemandem eine halbe Stunde telefoniert, das ist, das gibt es mal gar nicht. Also das ist so unglaublich. Ich, ja, also ich sage mal, ja.
Sebastian Jetzt machst du mich unsicher. Jetzt müsste ich gerade mal nachgucken, ob es wirklich 30 Minuten waren. Aber es war zumindest ein Kind zum Sport fahren und wieder zurück. Das müsste eine halbe Stunde sein. Ach so ein lieber Mensch einfach, toll. Also die lobe ich nachher noch ein bisschen.
Michael Ja, also wie gesagt, ja, das war auch das Beste, was mir, sage ich mal, passieren konnte einfach. Also klar, wir haben, passen auch nicht zusammen. Also wir mussten uns dann auch zusammen raufen und so weiter. Aber jeder von uns hat von früher, sag ich mal, von früheren Beziehungen Sachen gelernt und dann war das auch eine Sache, wo ja, okay, wie funktioniert das? Wie geht das? Ich meine, ich zum Beispiel habe mir gesagt, niemals im Leben Kinder. Kinder sind das Schlimmste, was dir passieren kann. Entweder Kinder kommen, das Leben geht und dann plötzlich muss ich zwei Gebraucht-Kinder übernehmen und so weiter. Und da dachte ich mir, oh Gott, oh Gott, oh Gott.
Sebastian Nicht Gebraucht-Kinder, Bonuskinder bitte.
Michael Ja, und dann, ja, und das hat überraschenderweise extrem gut funktioniert, vielleicht aus dem Grund, weil ich so viel Angst hatte, was falsch zu machen und wollte garantiert nichts falsch machen. Und dann muss ich sagen, uff, also da, ja, das hat mir dann auch gut getan zu sehen, ja gut, das mit den Kiddies funktioniert und alles und ja, dann war das eine coole Sache. Und Sabine und ich, wir sind definitiv aneinander gewachsen, also wir haben uns gegenseitig Sachen beigebracht im Leben, in BDSM, in allem und das ist einfach nur wow. Wir wären beide nicht da, wo wir wären, also die Firma hat uns dann auch gezwungen zu wachsen und so und an unseren Fähigkeiten zu arbeiten.
Sebastian Lass mich da nochmal ein bisschen eingreifen. Weil du hast ja wirklich, BDSM gehört am Anfang dazu, jetzt dann zwei Ehen, wo das auch Teil ist. Das heißt, du hast mit Sabine nochmal jemanden gefunden, der auch sagt, BDSM ist cool oder hast du sie da ranführen müssen?
Michael Nein, nein, nein, die war ja da drin. Für die war das ja auch etwas, ja das ist cool, das machen wir und so weiter. Und als wir uns kennenlernten, war es dann so, dass ich zu dem Zeitpunkt eher so eine Subbie-Stimmung hatte und war dann auch bei Sabine. Und ich meine, wie lange ist schwer zu sagen, da versagt es wirklich mein Gedächtnis. Ich sage jetzt mal ein oder zwei Jahre. Am Anfang war es so, dass ich bei ihr Subbie war und dann haben wir irgendwann mal getauscht und nach dem Tauschen haben wir uns angeguckt und dann haben wir gesagt, das ist ja noch viel besser so und nach dem Tag haben wir dann nie wieder andersrum getauscht.
Sebastian Weil jetzt mal aus Subbie-Sicht tatsächlich, vergleich doch mal die erste Ehe, wie das da war und dann mit Sabine. Was ist da so ein bisschen, du kannst ja nochmal wirklich vergleichen, wo ist so das Erfolgserlebnis?
Michael In der ersten Ehe war ich jung und dumm. Ich habe viel zu sehr geliebt und habe deswegen wahrscheinlich viel zu sehr was mit mir machen lassen. Bei Sabine war ich so erwachsen, dass ich wusste, ich muss auf mich selbst aufpassen, weil egal wie einfühlsam der Top ist, er kann keine Gedanken lesen. Das heißt, ich muss mich um mich selbst kümmern. Ich muss sagen, so hier ist eine Grenze. Also hier muss ich, was weiß ich, Safeword benutzen oder sonst was, was also zum Glück nicht war. Aber ich war viel aufmerksamer und so. Und ich konnte auch mittlerweile viel mehr darüber reden und so weiter und alles. Also das waren zwei völlig verschiedene Sachen. Also du kannst 1979 und 2005 überhaupt nicht nebeneinander setzen. Da liegen Welten dazwischen.
Sebastian Und '79 war ich ja nicht mal geboren. Also das fällt mir tatsächlich schwer. Ich höre dir jetzt gerade ein bisschen zu, wie so ein Enkel, wo Opa aus dem Krieg erzählt. Entschuldigung.
Michael *lacht* Ja, genau.
Sebastian Wir sind gar nicht so weit auseinander, aber in diesem Bereich, ne? Ich habe halt ein BDSM-Ökosystem vorgefunden, als ich Interesse hatte. Das war zwar noch nicht so doll wie das heute ist, aber es gab das schon mal. Das hat auch mein Englisch ein bißchen verbessert, zwangsweise, weil auf Deutsch war noch nicht so viel und dann kamen dann irgendwie, ich weiß nicht, so '99 so die ersten deutschen Seiten, die ich dann auch gefunden habe, wo es dann auch irgendwelche Geschichten zu lesen gab. Da hat man schon gemerkt, da ist was und da sind noch mehr Leute und ja, es gibt eben ein Ökosystem, auf das man aufbauen kann, wo man sich auch mal austauschen kann.
Michael Und das alleine aufwachsen, das hat dann auch geprägt, also da musste ich erst, wie gesagt, sehr, sehr mühsam raus und da bin ich eigentlich erst dadurch, dass ich in Baumwollseil.de reingewachsen und bin rausgekommen, erst dann habe ich gelernt freier darüber zu reden und so und ich habe auch wie gesagt also ganz viele Sachen habe ich erst nach der Jahrtausendwende gelesen. Also auf dieser Seite der Jahrtausendgrenze habe ich erst einen ganzen Berg zusätzliches Wissen angeheuert. Einfach weil ich vorher, ja war nicht so, weil ich war dazu zu abgekapselt oder sowas.
Sebastian Du hast es ein paar mal gesagt, jetzt will ich doch mal wissen, ich hätte gerne einfach mal die Gründungsgeschichte von Baumwollseil.de.
Michael Da bin ich natürlich der Falsche, weil wie gesagt, das war Sabine und zwar Sabine hat, als sie angefangen hat mit Self-Bondage, auch in relativ jungen Jahren, hatte sie ein Baumwollseil, das ihr Vater aus der Fabrik mitgebracht hatte, das zu irgendwas benutzt wurde oder so. Also halt ein einziges und das war halt interessant. Und wo sie dann erwachsen war und dann jetzt eben hier in die Gegend gezogen war von Karlsruhe und so weiter, hat sie nach so einem Baumwollseil gesucht und hat festgestellt, das gibt es gar nicht, das kann man gar nicht vernünftig kaufen. Hat dann über eine Seilerei rausgefunden, wo der gesagt hat, ja ich kann da so ein Seil machen, du musst aber schon 200 Meter abnehmen, sonst lohnt es sich nicht die Maschine anzuschmeißen. Hat dann diese 200 Meter geholt, hat die dann mitgenommen auf den Bondage-Treff, da wollte dann jeder was davon haben, also hat Sabine davon was verkauft und dann kam die Idee mit ihrem damaligen Partner zu sagen, wir machen einen kleinen Shop auf und verkaufen Baumwollseile. Deswegen hieß der Laden Baumwollseil.de.
Sebastian Das heißt aber du bist in die Firma eingeheiratet, interessant.
Michael Ich bin dann in die Firma dann etwa, ja wie gesagt, ein bisschen später dazu gekommen, ja. Also ich meine, mit etwas Glück hätte die Firma auch bondage.de heißen können, weil Sabine meinte, damals war die Domain bondage.de noch frei und sie hat sich dann gedacht, der damalige Partner wollte das nicht, das brauchen wir nicht. Und als sie dann drei Monate später sich gedacht hat, ach scheiß drauf, bondage.de kann ich mir mal sichern, war es natürlich weg. Ich denke, heute ist bondage.de unbezahlbar.
Sebastian Ja, wahrscheinlich, wobei ich muss gestehen, also ich weiß noch die Preise von damals, ich weiß '96 hat noch eine ".de"-Adresse 236 Mark gekostet.
Michael Also manche Adressen, die uns interessieren, die wir heute gerne kaufen würden, sind in Bereichen, die den Jahresgewinn weit übersteigen.
Sebastian Ja, und die Frage ist ja, bringt es das? Also ihr habt ja da ein Standing einfach inzwischen erreicht, das läuft. Ich mag das einmal erwähnen, ich werde von dir nicht für diese Nennung und für diese Folge in irgendeiner Form gesponsert. Das gehört einfach zu deiner Geschichte dazu. Und deshalb bin ich auch der Meinung, da kann man frei drüber sprechen. Es sei denn, du möchtest gleich noch einen Scheck ausstellen oder so. Dann würde ich Werbung dran schreiben, da das nicht passieren wird, können wir das machen. Falls den einen oder anderen Hörer interessiert, wir sind einfach auch so verbunden. Und ich finde immer da, um so ein Thema drum rum zu lavieren, um bloß keinen Markennamen zu nennen, schwierig. Also ich lade auch jeden anderen Shopbetreiber gerne ein, zu sagen, Mensch, komm, erzähl mir mal über dein Privatleben hier bei mir im Podcast. Das ist gar kein Problem. Wenn es da was Interessantes gibt, höre ich sehr gerne zu und frage ganz viel nach. So, jetzt haben wir den rechtlichen Teil einmal abgekaspert.
Michael Der Punkt ist, dass ich einfach ohne Baumwollseil.de bin ich im Prinzip da nicht mehr zu erklären, weil das hat mich dann geprägt. Das ist klar. Aber um auf den Namen zurückzukommen, der Name ist auch schädlich. Also es gibt Leute, die kennen uns fünf Jahre, acht Jahre und stellen dann erst fest, ach ihr verkauft ja noch was anderes außer Seilen. Originalzitat, also das habe ich nicht erfunden. Es ist wirklich so, dass Leute mal zu uns in den Laden gekommen sind, haben gesagt, wir kennen euch seit zehn Jahren, wir dachten immer ihr verkauft nur Seile. Wir waren jetzt mal in der Gegend, wir wollten mal vorbeigucken. Und die waren völlig geschockt, ach guck mal da, da gibt es ganz anderes Zeug. Also wenn wir Schweinekram.de heißen würden, wären wir wahrscheinlich erfolgreicher geworden als das Baumwollseil.de.
Sebastian Ja, dann kann ich mal gucken, ob ich dir jetzt irgendwas verkaufen kann. Ich gucke mal, ob es einen Bondage-Punkt irgendwas gibt, da gibt es bestimmt was.
Michael Hör doch auf, genau das ist es, das Bondage als solches bringt dich in eine Richtung, also dass die Leute dann sagen, wie ihr habt Sachen, was weiß ich, wie Schmuck und Peitschen und Zeug, das heißt für viele, also ja. Ich mein heute ist es besser, heute sind wir da, da auch, treten wir da ja auch anders auf und sagen zu den Leuten, es ist nicht nur Bondage, aber wir haben da vielleicht über die Jahre hinweg, sage ich mal, das war ein schwerer Kampf, sage ich mal, und es hat uns auch eine Zeit lang geschadet, weil BDSM zum Beispiel verhindert, dass du Werbung machst, also die Zeitung nimmt uns nicht. Also hier, wir haben die Tageszeitung probiert und so Zeug, wir wurden da überall abgelehnt, also selbst als irgendwann mal so ein Fußballverein wollte einen Defibrillator aufhängen, hat gesagt, hier außenrum machen zwölf Firmen Werbung, jede Firma gibt uns 100 Euro, wollt ihr da mitmachen? Wir so, ja klar, der kam irgendwann und sagt, hier sind eure 100 Euro wieder. Die anderen haben, wo die gelesen haben, Bondage und BDSM, haben die gesagt, nee, wenn die mit draufstehen, bezahlen wir nichts. Machen wir nicht.
Sebastian Das gibt es ja nicht.
Michael Doch, doch.
Sebastian Echt?
Michael Ja. Wir sind sogar vom, wir wollten im Tierschutzverein mal, da hatten wir von einer Sorte Seil, hatten wir aus Versehen viel zu viel gefertigt. Wir haben uns gesagt, das können wir nie verkaufen. Und habe das denen dann angeboten. Habe gesagt, pass mal auf, wir verkaufen das im Prinzip zum Selbstkostenpreis. Behalten das aber nicht. Alles Geld, was da reinkommt, bekommt ihr. Da machen wir so ein Ding, die rote Linie, weil das rotes Seil war oder sowas und sagen dann, wir verkaufen das für den Tierschutzverein hier fürs Tierheim. Und die im Tierheim habe ich angerufen. Dann hat der Vorstand entschieden und die haben mir gesagt, dass sie lieber Tiere verhungern lassen, als von uns Geld zu nehmen.
Sebastian Das ist schon sehr lange her, hoffe ich.
Michael Nein, das ist, wie gesagt, also das ist in den letzten zehn Jahren. Ich kann es nicht genau einsortieren, aber es ist in den letzten zehn Jahren. Und die anderen haben es abgelehnt, weil sie sagen, ja, bei uns kommen ja auch Kinder, um mit den Hunden zu laufen und so weiter. Und deswegen dürfen wir von euch kein Geld annehmen. Ich kann es gerne als Privatmann spenden, aber auf gar keinen Fall darf ich auf der Webseite was schreiben. Oder als wir zum Beispiel, vor sechs Jahren sind wir umgezogen und haben neue Räume gesucht. Und die wohl größte Agentur für solche Ladengeschäftsvermittlung hier in Karlsruhe hat sich geweigert, mit uns zusammenzuarbeiten. Wenn wir so ein normaler Sexshop wären, so mit Wichskabinen und so weiter, das ist normal, ja, da ist okay. Aber dieses Bondage und BDSM, nenee. Damit wollen sie nichts zu tun haben.
Sebastian Okay. Ich werfe mal kurz was ein. bondage.lgbt ist noch frei.
Michael Punkt L-G-B-T.
Sebastian Ja.
Michael Okay.
Sebastian Was es nicht alles gibt, ne? Wird kein Mensch eingeben, aber gibt es. Ich habe es jetzt in der Neugier einfach mal nachgeguckt. Es gibt wirklich eine Handvoll Adressen, wo es noch geht. Bondage.church ist übrigens auch schon belegt.
Michael Das war mir fast klar.
Sebastian Naja gut, dann müssen wir mal nachforschen, was es da gibt. Mache ich aber nicht jetzt. Ja, aber das heißt, du hast aus erster Hand wirklich im Business-Umfeld, wo ich ja immer eine gewisse Professionalität unterstelle, wo man sagt, es geht ums Geld und dann ist es im Prinzip scheißegal, worum es geht. Aktien kannst du in allem kaufen und für alle Sauereien, aber offenbar, liegt das an Karlsruhe oder was ist das?
Michael Nein, nein, nein, das ist überall so. Vielleicht geht es auf der Reeperbahn, sage ich mal, aber hier unten war es gar nicht. Wir haben wirklich versucht, in jedem Werbeblatt hier in der Umgebung, weil wir wollten ja Leute in den Laden bringen, nicht bloß der Online-Shop, sondern wir wollten auch Leute im Laden haben und so weiter. Und da haben wir hier überhaupt, das war ein Riesen-Riesen-Problem. Jetzt vor kurzem wurde uns zum Beispiel angeboten, so eine Plakatwand in Karlsruhe. Heute sind sie soweit, jetzt 2020 darf sowas. Aber noch vor Jahren war das völlig undenkbar.
Sebastian Ja, 2020 will auch keiner mehr Plakatwerbung haben, deshalb bieten sie es euch dann inzwischen auch an.
Michael Ja, also da war aber ein langer, langer Weg. Also wir hatten zwischendurch auch mal, da hat eine Lehrerin den Shop entdeckt, die hat ein Kreuzzug gegen das Böse gemacht. Also da hatten wir ganz schön Schwierigkeiten und so Sachen. Mittlerweile ist vieles besser geworden, aber es gibt da immer noch, also wir haben immer noch den Punkt, dass zum Beispiel viele Leute sagen, ja ich mag euren Shop, aber zum Beispiel ich gebe euch kein Like auf Facebook, weil ich bin Lehrer, da könnte ich in Schwierigkeiten kommen.
Sebastian Ja, das geht mir bei Instagram und Co. auch ganz oft so, oder bei Twitter, dass also ganz viele Leute sagen, ja, also ich lese das alles, aber ich folge dir nicht. Und ich habe auch erst dann mehr Follower bekommen, als ich gesagt habe, passt auf, Leute, ich folge euch auch nur dann zurück, wenn euer Profil irgendwie kinky-affin ist. Wenn ich das nicht erkennen kann, klicke ich da kein Follow-back oder so, weil davor haben die Leute echt ein bisschen Schiss. Und ich kann es auch ein bisschen verstehen, wenn dann deine Arbeitskollegen das Profil da haben und... Hm... Und dass die Leute da vorsichtig sind, verstehe ich, aber wir haben jetzt nochmal auch eine mediale Offenheit, wo einfach, ja, was du likest, sieht jeder andere. Du bist ganz anders in der Öffentlichkeit, in dem, was du im Privaten tust. Aber eben Business funktioniert leider momentan ganz viel über eben öffentliche Likes und Kommentare und Empfehlungen und Rezensionen und keine Ahnung was. Also da ist so ein Widerspruch, obwohl ich eigentlich der Meinung bin, dass alles an Industrie und Geschäft, was mit Sexualität zu tun hat, war schon immer eine sehr fortschrittliche Industrie, wo einfach auch neue Möglichkeiten am ehesten genutzt werden. Aber da läuft man eben doch gegen Wände.
Michael Ja, immer noch, ja. Also wie gesagt, das ist alles nicht so einfach. Ich meine, ich habe immerhin den Punkt gehabt, ich habe also mein ganzes Leben lang offen gelebt, also das heißt auch alle meine früheren Arbeitgeber wussten davon und so weiter und ich habe dadurch auch glücklicherweise nie Schwierigkeiten gehabt. Also es ist aber echt ein Glücksfall. Also das muss nicht als Bauplan für jeden sein. Also ich habe es wirklich immer offen gelebt. Deswegen war es für mich auch einfach irgendwann der Michael vom Baumwollseil zu werden, weil ich hatte nichts zu verlieren. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich völlig ungeniert.
Sebastian Definitiv.
Michael Und das war dann, sage ich mal, mit auch ein Punkt. Also am Anfang, ich habe ja dann Sabine, sag ich mal, geholfen, einen Job zu machen und, oh Gott, wir haben uns gefreut, wenn eine Bestellung reingekommen ist. Wir sind wegen einem Paket auf die Post gefahren, weil es lustig war und weil es toll war und so weiter.
Sebastian Das habe ich auch gemacht bei den Tassen. Wir reden später drüber, aber ich bin wegen einem blöden Paket, damit's weg ist, das erste Paket, bin ich zur Post hingefahren mit dem Fahrrad. Fünf Kilometer hin und zurück, ein tolles Gefühl. Ich kann das absolut nachvollziehen.
Michael Ja, bei mir war halt der Punkt, ich war ja wie gesagt mit Bilanzbuchhalter bei den Heidelberger Werkstätten für Behinderte und so Zeug und dann später andere Jobs, die ich dann hier im Raum Karlsruhe hatte und das war aber einfach, das war alles so langweilig, ich konnte einfach nicht mehr, also das war… Ich hatte einfach auf der Arbeit keine Herausforderung, nichts. Und dann meinte Sabine, wie wäre es, wir machen Baumwollseil.de größer, du machst den Job Vollzeit. So, dann habe ich mich da erkundigt, wie das funktioniert. Gab dann so ein, wenn wir, also wenn ich in die Firma mit einsteige und ich fange das neu an, kriegen wir so einen kleinen Gründerbonus, das war, ich glaube, die haben mir drei Monate lang die Hälfte von meinem Krankenkassebeitrag bezahlt, also was wirklich ein Witz ist, aber wo ich gesagt hab, ja, dann machen wir das halt als Startding und von da ab haben wir dann angefangen aufzubauen und dann haben wir halt geguckt, wer kann was. Und ich sage mal, Sabine ist diejenige von uns beiden, die praktischere Begabungen hat. Also Sabine kann mit dem Computer, die kann am Computer Sachen machen, die ich nicht verstehe. Sabine hat das mit dem Bestellwesen, was bei uns eine große Rolle spielt, weil wir halt so viele Firmen haben, die du da jonglieren musst. Und Sabine hat das alles im Kopf, die guckt Sachen an und sagt, das habe ich da gesehen, das habe ich dort gesehen und bla und ich so, okay, das kannst du dir merken, Wahnsinn. Und meine Begabung ist halt wirklich gering, ich kann halt reden und dann habe ich halt geguckt, was kann ich aus dem Reden machen und aus dem Reden habe ich halt gemacht, ich kann Leute bedienen, weil wenn ich was weiß von den Sachen und ich rede von Sachen, die mir Spaß machen, wo ich eine Ahnung habe, dann macht es den Leuten auch Spaß, die wollen lieber mit jemandem über eine Peitsche reden, wenn die wissen, der schlägt selbst und der wird auch geschlagen. Der hat eine Ahnung von beiden Seiten, so nach dem Motto, boah, das ist jemand, der mich hier fair berät und so. Und dann kam halt die Idee mit den Kursen dazu und ja, das ist im Prinzip mein Ding. Also ich habe das Telefon, ich berate Kunden am Telefon, ich berate Kunden im Shop und ich mache Kurse und damit bin ich glücklich. Das ist ein viel besseres Leben als früher. Was mich krank macht, ist die Buchhaltung, sage ich mal. Das an dem Job, was man machen muss, aber eigentlich keinen Bock drauf hat. Finanzamt macht dich wahnsinnig oder Vorschriften. Allein die Verpackungsvorschrift, die wir haben, was ich melden muss an Verpackungen, das ist ein Albtraum. Da will ich gar nicht daran denken müssen. Ja. So sind wir halt gewachsen und dann kam irgendwann der Punkt, wo du sagst, du musst Leute dazunehmen. Auch das kann ich nur jedem Selbstständigen sagen, niemals sich einen Angestellten zulegen, das ist noch schlimmer als Kinder kriegen, weil Kinder werden erwachsen, die gehen irgendwann und sagen, tschüss, ich bin erwachsen, ich gehe jetzt, aber solche Angestellten, die gehen nicht. Also die werden zwar erwachsen, die werden älter, aber die hauen nicht ab, die bleiben einfach da und machen dich wahnsinnig mit all ihren Sachen, die sie so tun. So wie, oh guck mal Chef, was wir gerade angestellt haben und ja.
Sebastian Ja, oh Gott, ich muss mir gerade unglaublich auf die Zunge beißen und das mache ich jetzt auch weiterhin. Pass mal auf, du bist ja eingestiegen, aber wir haben jetzt völlig übersprungen, wann hat dieser Michael denn irgendwie einen Bezug zu irgendeiner BDSM-Szene überhaupt hergestellt? Stammtische, Parties, das muss es doch auch bei dir mal gegeben haben.
Michael Ja, also wie gesagt, Club Caprice eben. Also das heißt, relativ früh, 1979, '80, dort rum, gab es die, es gab zweimal im Jahr eine Club Caprice-Fete in Stuttgart, die war im Makal-City-Theater, daran kann ich mich noch erinnern, die anderen Orte weiß ich nicht mehr so genau. Und das war dann, das kostete locker 250 Mark pro Person, also das war schon ein sehr stolzer Preis und dafür war da ein bisschen Show auf der Bühne und ein Buffet und da waren, jetzt wird es schwer, ich würde sagen vielleicht 40 Leute und die waren wirklich bunt gemischt. Also da war ein Transvestit, mit dem habe ich mich öfters unterhalten und deswegen kann ich mich an den gut erinnern. Da waren Leute mit Latexklamotten und so weiter. Also im Prinzip war das das Einzige, was wir irgendwie kannten, was wir irgendwie gefunden haben. Und das war es wirklich für eine ganz lange Zeit, waren wir zweimal im Jahr auf der Club Caprice-Fete und da wurde sehr wenig gespielt, weil da war glaube ich, das Spielen war da im Prinzip fast nicht vorgesehen. Also das war wirklich mehr hingehen, mit Leuten reden und so weiter.
Sebastian Meine Frage zielt so ein bisschen da rein. Man kennt dich ja in der Szene. Wir sind auch, glaube ich, uns zweimal über den Weg gelaufen, ohne zu wissen, wer wir sind. Ich habe dich wirklich zweimal schon persönlich gesehen und sogar einmal angequatscht auf einer Messe. Aber Gott, da hat er irgendeine dumme Frage gestellt. Habt ihr das und das? Aber diese Bindung an die Community, die muss ja irgendwo mal hergekommen sein. Also nicht in den 80ern, obwohl ich habe noch ein Buch hier irgendwo liegen. Wenn man auf eine BDSM-Party will, sollte man mal so 200 Mark pro Person einkalkulieren, dann Eintritt und so 300 Kilometer Fahrt. Das sind normale und vernünftige Werte, wurde damals in diesem Buch erwähnt. Ich muss das nochmal raussuchen, das ist so großartig.
Michael Dann war ich also für lange Zeit in keiner Community und gar nichts. Also wie gesagt, Club Caprice, bis das fertig war. Ich habe zusammen mit meiner ersten Frau, wir haben versucht auf ... Wir waren dann in so Swinger-Partys, aber da waren wir dann die Exoten, also weil, ja, wir haben dann zum Beispiel mal aber Zugriff gefunden auf Leute, die auch auf so einer Swinger-Party BDSM machten, wo wir dachten, oh ja, das hier ist cool, das endete aber ganz, ganz böse, also da, da sind wir regelrecht geflüchtet, also ich sage jetzt mal, das war, boah, das war schlimm, da müssen wir nicht mehr drüber reden, Aber ich sage es mal so, also da sind wir, glaube ich, knapp einer Vergewaltigung entgangen, denke ich, so im Nachhinein. Also wenn ich daran denke, geht man heute noch, läuft mir es kalt den Rücken runter und dann haben wir uns echt von Leuten ferngehalten. Wir haben dann wirklich versucht, Privatleute kennenzulernen. Genau dann kam der AOL-Chat und dann habe ich über AOL-Chat versucht, Leute kennenzulernen. Also mit diesen Räumen, wo man da so rein kann. Und es war ein völliger Kalter, da hat überhaupt nichts funktioniert. Also ich habe dann wirklich unendlich mit unendlich vielen Leuten gechattet, aber mit keinem je telefoniert. Die haben nie angerufen. Wenn die dann angerufen hatten, wollten die mit Moni sprechen, das war dann auch okay, aber dann hat Moni halt, wenn sie mal versucht hat, mit denen ein reales Treffen auszumachen, kam keiner. Und dann haben wir es endlich geschafft, dann haben wir Leute gehabt, wo wir gedacht haben, die klingen vernünftig, die klingen cool, mit denen treffen wir uns. Und die Idee war, dass wir gemeinsam Pizza essen gehen und die Frauen haben zumindest ein Latex-Oberteil an und das dann so mal als Anfang mal sehen, was sich daraus entwickelt. So, also es klingelt an der Haustür, ich gehe an die Haustür und vor mir steht dann einer und der packt mich zur Begrüßung am Hemdkragen, zieht mich her und sagt zu mir, ficken, ficken und ich gucke den völlig erschüttert an und dann meine ich, nee, wir wollten nicht ficken. Und dann seine Frau hinten dran, also so ein Trumpf von Frau, meint dann, also ich weiß nicht mehr genau den Namen, ich sage jetzt einfach mal Hans Herbert. Hans Herbert, was ist das Problem? Dann meinte er, die wollen nicht ficken. Und dann meinte die Frau, die wollen nicht ficken? Wie pervers sind die denn? Und dann hat er meinen Kragen losgelassen und dann sind die wieder davon gelaufen. Dann bin ich zurück ins Wohnzimmer und dann meinte Moni, was war da los? Sag ich, ich verstehe es nicht, aber die glaubten, wir wollten jetzt ficken. Sag sie, aber von ficken war noch nie die Rede. Sag ich, ja, aber, ja. Und wie gesagt, dann habe ich damals echt aufgegeben im Internet, weil ich mir gesagt habe, im Internet findest du nur Beknackte. Und ich habe dann, während der zweiten Ehe.
Sebastian Entschuldigung, ich komme da gerade nicht drüber hinweg. Ficken, ficken.
Michael Also er packt dich am Kragen. Zieht dich her. Und dann, wie gesagt, seine Frau, Hans Herbert, Hans Herbert, was ist denn los? Und dann, dass die wirklich in die Gegend geschrien hat, du hast 20 Häuser weiter, hast du noch gehört, wie die schreit, die wollen nicht ficken, wie pervers sind die denn? Ja, war sehr lustig.
Sebastian Doch, Entschuldigung, aber, oh Gott, du solltest Drehbücher schreiben, ganz ehrlich, großartig, kannst alles reinschreiben, was so passiert ist, kannst du drehen, das Ding verkauft sich, locker, kein Problem, also soll mal jemand verfilmen bitte. Ich hab tatsächlich, Hans Herbert, naja, ich reiß mich jetzt mal zusammen und lass dich mal erzählen.
Michael Genau, ich habe dann versucht mit der zweiten Frau auch wieder Kontakte zu kriegen. Wir haben ein, zwei Kontakte gefunden, mit denen wir, wie gesagt, ein paar Mal frivol angezogen ausgegangen sind oder was, aber weiter sind wir irgendwie nie gekommen. Also Zugang zu einer Szene habe ich irgendwie wirklich nicht gekriegt. Das begann wirklich erst, als ich dann Sabine kennengelernt habe. Und hier in Karlsruhe gab es dann Stammtische und so weiter. Und in die Stammtische, das war dann das, was ich gesucht habe. So eine Menge Leute, die eine Menge unterschiedliche Sachen machen und so weiter. Da bin ich dann richtig rein und da habe ich dann zum ersten Mal mit zig Leuten wirklich reden können und alles und so. Leider haben sich die Stammtische ja bekriegt irgendwann. Also es gab unterschiedliche Stammtische in Karlsruhe, die sich gegenseitig nicht leiden konnten, wo dann der eine versucht hat, dem anderen die Leute wegzunehmen und so weiter. Und damit haben die sich gegenseitig echt ja, sag ich mal, das Leben schwer gemacht. Der Stammtisch, in dem wir am häufigsten waren, da haben sich dann auch die Leute untereinander, also da waren dann, ich glaube, sieben oder acht Leiter gleichzeitig, die haben wir dann auch miteinander Trara gekriegt. Das war sogar so weit, dass ich irgendwann mal im Prinzip der Leiter von dem Stammtisch war, nach dem Motto, du ziehst da Leute an und so. Und da gab es dann Touble, da hat sich also jemand so seltsam benommen, dass ich gesagt habe, nee, also wenn der weiterhin in der Leitung bleibt mit dem, was er da gemacht hat, kann ich nicht mehr dabei sein. Und da haben die gesagt, ah, das ist ein Gründer, den kann man nicht, auch wenn der solche Dinge tut, sag ich, ja gut, dann geh ich halt und heute ist dieser Stammtisch ja Geschichte und ich glaub, den gibt's noch, der trifft sich mit fünf Leuten irgendwo, immer dieselben Nasen oder sowas und es gibt auch keine richtigen Stammtische mehr, also die Szene ist in Karlsruhe ziemlich runtergegangen, also ich wüsste heute nicht mehr, wo ich hingehen sollte. Zu den Zeiten, wo ich nach Karlsruhe gekommen bin, konntest du hier jedes Wochenende irgendwo hin auf eine Fetischparty, wo auch gespielt wurde und so weiter. Da gab es eine ganze Menge verschiedener Locations und heutzutage ist es ja also es gibt Locations die was veranstalten, aber wieder große und teure Sachen. Also wir sind bei 130 Euro angelangt. Dann sind wir wieder bei den 250 von damals und so. Nicht wo du hingehst und dich freust, sondern wo du denkst will ich wirklich so viel Geld bezahlen? Lohnt sich das für mich, reißt's das raus und so?
Sebastian Das Gefühl habe ich aber auch dass, so eine Hochzeit offenbar so, ich sag mal, 2005 bis 2015 so ein bisschen war. Da war hier auch in meiner Heimatstadt echt was los und da musste man sich an manchen Wochenenden wirklich entscheiden, auf welche der beiden Parties gehe ich. Inzwischen gibt es da nicht mehr viel zu entscheiden. Wenn mal was ist, dann ist da was, da kann man dann auch hingehen. Aber da ist viel verloren gegangen und auch Stammtische sind von der Entwicklung her anders, also ich bin mir manchmal nicht sicher, ob wenn die Altherren den Stammtisch noch geleitet haben, das hatte so eine gewisse Kontinuität und Verlässlichkeit, inzwischen sind die viel demokratischer habe ich das Gefühl. Also eine Leitungsfunktion ist tatsächlich so eine Art Ehrenamt habe ich den Eindruck inzwischen. Das kann man mal machen, man bringt sich da ein und dann lebt das zumindest etwas besser. Aber du hast halt nicht mehr, ich habe es auch nicht richtig mitbekommen, vielleicht so eine Clique, die das über viele Jahre dann auch aufrechterhält. Also da ist mehr zu tun, aber gut, Corona dieses Jahr macht uns erstmal die Locations in Deutschland überall platt gerade.
Michael Die Locations werden platt gemacht, die Stammtische werden platt gemacht, also Corona ist da der Albtraum, aber es war schon vor, so wie du sagst, es gab eine Hochzeit, es gab viel und viele Sachen sind einfach verschwunden und daran krankt das Ganze. Also Sabine und ich, wir hatten jetzt, wo wir noch waren, ist eine Location, also eine Location darf man nicht sagen, ist ein Privathaus in Mannheim, die tun, wenn sie Fete machen, die Hälfte vom Haus aufräumen, räumen die in die andere Hälfte vom Haus und stellen dann Spielgeräte auf und machen eine Party. Die machen das super gut. Das ist aber sehr speziell. Also ich glaube ich glaube da kommst du nur hin wenn irgendjemand für dich bürgt, dass du dahin darfst und dich da benimmst. Also ich glaube die schreiben das nicht mal öffentlich aus oder was. Das ist mit noch das Beste wo wir hingehen. Da schaffen wir es vielleicht zwei oder drei mal im Jahr. Aber wenn du sagst wo kann man denn sonst noch hin. Dann bin ich, ja, also wie gesagt, dann außer kommerziell veranstalteten Sachen, wo es wirklich darum geht, dass viele Leute kommen und dass richtig Geld abgegriffen wird, wüsste ich eigentlich momentan kaum irgendwas.
Sebastian Gut, das kann ich einem Veranstalter ja nicht mal übel nehmen, dass er Geld verdienen will. Auf der anderen Seite habe ich aber auch festgestellt, hier in der Stadt eine Location zu finden, die sagt, ja, eine SM-Party könnt ihr machen. Ja, das ist mal so gar nicht einfach. Und wenn es geht, dann ist meistens der Laden kurz vor der Pleite. Das heißt, du kannst zweimal eine Party machen und dann ist der Laden weg. Dann fängst du wieder von vorne an zu suchen. Also ich habe das Gefühl, das wird jetzt, bis wir so den alten Stand haben, wenn wir ihn wieder kriegen, dann wird das 20 Jahre dauern. Noch locker, wenn überhaupt wieder. Und dann habe ich noch das Gefühl, inzwischen ist man ja nicht mehr nur BDSMer, sondern man hat jetzt seinen speziellen Kink und dann ist eine Party, die ein spezielles Motto hat. Ich sage da immer ein bisschen, das ist wie Animation. Ich brauche also ein bisschen drumrum, damit das Spielen leichter ist. Das heißt aber auch, du hast ganz viele Partys, zu denen willst du gar nicht hin. Also ich zum Beispiel auf einer Femdom-Party ist jetzt definitiv nicht das, wo ich und meine Umgebung Spaß dran haben?
Michael Ja, wir werden da oft eingeladen, auch zu so Swingerclubs, wo dann solche Themenabende sind, wo ich dann auch wie du, sage, sorry, passe ich nicht hin, was will ich da?
Sebastian Meine allererste Party war auch so eine, also die ist keine BDSM-Location, aber der Laden hat das offenbar hin und wieder mal geräumt für Partys und jetzt wird die Location aufgrund von Brandschutzbestimmungen für immer schließen, das ärgert mich sehr.
Michael Das hat auch hier in Karlsruhe eine erwischt damit, mit diesen Brandschutzdingern, ja. Ach stimmt, ja, wir hatten noch das Nachtwerk hier in Karlsruhe, das war auch cool, ist natürlich jetzt durch Corona auch stillgelegt. Die haben wir zwar jetzt ein Loch gefunden, die haben jetzt vor kurzem eine Art Biergarten, Fetisch-Biergarten gemacht, wo es dann feste Sitzplätze gab und so weiter. Ist natürlich, sagen wir jetzt, ist es zu kalt dafür, aber die Idee war cool. Also das ist noch so eine Sache. Was allerdings mit zum Niedergang beigetragen hat, ist die Tatsache, dass sich das Rauchen, der Streit ums Rauchen, hat bei vielen Sachen Übel gemacht. Also ich kenne eine Menge Leute, die sagen, Michael, sobald du von einer Party hörst, auf die man gehen kann, wo Rauchverbot herrscht, ruf uns an. Also ich habe locker eine Liste von 30 Leuten, die sagen, sobald du mich anrufst auf eine Party, ich fahre dafür 100 Kilometer weit. Hauptsache, da wird nicht geraucht. Und das gibt es einfach nicht. Also es ist so, dass ich das Gefühl habe, wer ein BDSM-Veranstalter ist, ist gleichzeitig brutal eingefleischter Raucher und empfindet Rauchen als das Wichtigste auf der Welt. Da treffen einfach Welten aufeinander, deswegen wie gesagt war das ja, die wenigen, die da mal eine Ausnahme machen, die sind so selten aber das hat auch viel zerstört einfach.
Sebastian Aber das ist wieder der Individualismus, die Party muss zu mir passen und nicht andersrum, n? Das ist auch okay und ja, rauchen, dann gibt es noch die nächste Frage, darf Alkohol ausgeschenkt werden und harter Alkohol und dies und das. Ich glaube, wir werden aber wieder an so einen Punkt kommen, wo wir einfach froh sind, dass wir einen Ort haben, wo wir einfach Spaß haben können. Und ich sag's ganz ehrlich, ja, rauchen, verstehe ich, das stinkt und alles mögliche. Auf der anderen Seite, wir machen, das ist so für mich dieser Freiraum, wo ich all den Scheiß öffentlich machen kann, den ich sonst höchstens im Schlafzimmer machen würde. Wo ich also wirklich im höchsten Maße unvernünftig bin und ganz ehrlich, das ist mir so so völlig egal, ob irgendwer daneben quarzt oder vögelt oder irgendwas macht, weil das ist dann so dieser Ort, wo ich das Gefühl habe, da sind gesellschaftliche Regeln einfach mal außer Kraft gesetzt. Das ist für mich so ein gewisses Freiheitsgefühl.
Michael Ich habe da null Freiheitsgefühl eigentlich. Also ich fühle mich auf den Parties völlig eingeschränkt. Ich kann halt da nichts machen von dem, was ich, wenn ich in einem Workshop-Raum spiele bei uns oder so oder zu Hause spiele. Ich will ja keine Leute auf komische Ideen bringen. Also die Sachen, die wir machen, die will ich ja zum Teil, um Gottes Willen. Also ich will ja nicht schuld sein, wenn andere Leute sich denken, ah, der hat das vorgemacht, das kann man bestimmt auch nachmachen. Weil ich ja weiß, ich bringe Leuten Ideen in den Kopf und die sind unvernünftig und machen das nach. Also es ist eher so, dass beim öffentlichen Spielen ich völlig eingeschränkt bin.
Sebastian Ja, das ist natürlich ein gewisses Risiko. Das gehst du jetzt mal automatisch ein, jetzt hast du es angefangen. ich muss natürlich fragen, auf was für Ideen willst du denn die Leute auf keinen Fall bringen?
Michael Das kann ich nicht sagen. Wie gesagt, es geht. Also sagen wir einfach so, es gibt Sachen, die wir spielen, die ich nie und nimmer öffentlich zeigen würde, über die ich nicht mal rede, weil ich mir einfach sage, ich bin so weit weg von dem Standard da draußen, dass ich das einfach gar nicht... Punkt. Du musst einfach sagen, wenn wir spielen gehen, passe ich mich dem Standard an. Das heißt, ich binde dann Sabine irgendwo an ein Kreuz, was da ist und wir machen Spanking und so weiter und so Sachen. Und benutzen Klammern und Augenbinden und halt das alles, wo alle Leute sagen, ja, das ist normal, das machen wir auch. Ja, das machen wir auch. Und dann zu Hause hier. Ja, ich meine, Sabine und ich machen beide BDSM, seit wir noch jünger als fast Jugendliche sind. Wenn auch ich eher mit jemandem, sie solo und so weiter, darüber zu reden, das geht nicht. Also ich sage jetzt mal auch, es gibt auch zum Beispiel Leute, die machen Workshops, die geheim sind, auf die wirst du nur eingeladen, wenn dich jemand kennt, du genau weißt, du hältst die Schnauze, dann ruft jemand an und sagt, da zu dem Thema gibt es einen Workshop und du musst da und da hinkommen und dann läufst du da in den Wald hinein und dann siehst du irgendwo unten ein Licht und an dem Licht biegst du ab und läufst dann 100 Schritt nach Westen und da ist eine Hütte und da treffen wir uns. Keine, nur Vornamen, sonst gar nichts und danach gehen wir wieder und wir haben uns nie gesehen. Also sowas gibt es tatsächlich, ja. Und davon gibt es eine Menge Leute und diese Leute findest du nie auf den Partys. Also sie gehen auf die Partys und auf den Partys stehen die dann da rum und denken sich, ja, ist alles ganz lustig hier. Ich kann über Peitschen reden und über Subbies und Tops und über sonst was. Aber ja, es gibt gewisse Spielarten, wo man sich einfach sagt, das möchte man der Allgemeinheit nicht nahe bringen. Die sollen nicht diese Informationen haben. Die sollen gar nicht anfangen, darüber nachzudenken. Also deswegen bin ich schon fast unglücklich damit überhaupt, dass du da jetzt auch nur eine Andeutung brauchst. Also ich meine nicht, dass ich das mache, aber ich bin auf die Workshops eingeladen worden, weil ich bin, wer ich bin. Weil die sich gesagt haben, wenn sich einer dafür interessiert, dann der Michael, weil der nimmt alles an Wissen auf, was es da gibt. Und ich meine, es war auch für mich super spannend. Ich habe da wirklich auch Sachen, wo ich mir dachte, was, was macht ihr? Und wie, das geht und so weiter. Also, aber auch ja, wir haben hier auch Sachen gemacht, wo ich mir heute sage, boah, da sind wir aber Risiken eingegangen, das würde ich heute nicht mehr tun.
Sebastian Also pass auf, ich werde jetzt an der Stelle mal eine Brücke bauen. Ich werde wahrscheinlich diese ein, zwei Wörter eben geschnitten haben werden wollen. Also die Hörer, die jetzt meinen, verdammt, ich muss nochmal zurückspulen. Nee, ich setze da mal genau das Messer an an der Stelle und sagt, nee, das sollt ihr jetzt gar nicht wissen. Nein, damit kannst du auch völlig entspannt sein, aber ich kann schon sagen, okay, das ist wirklich, weiß ich gar nicht, würde ich das noch im Bereich BDSM überhaupt einsortieren?
Michael Du vielleicht nicht, aber viele Leute schon. Aber ich sag mal, du machst ja auch Fehler durch Nichtwissen. Also auch harmlos, also ich sage jetzt zum Beispiel mal, bei den ersten Bondage-Sachen, die ich mit meiner ersten Frau gemacht habe, wir hatten keine Ahnung, wo kannst du Knoten setzen und wo nicht. Also mir hat dann zum Beispiel mal ein Knoten so sehr auf Nerven gedrückt, dass zwei Finger taub waren. Heutzutage würde jeder sich ein Buch über Bondage kaufen und sieht dann, aha, da darf ich keine Knoten hinsetzen.
Sebastian Das heißt aber nicht, dass die Leute das nicht machen.
Michael Gut, ja, aber du hast heute wenigstens die Möglichkeit, dich zu informieren. Ich habe halt viele Fehler dadurch gemacht, dass niemand da war, den ich fragen konnte. Und da muss ich sagen, da habe ich echt Glück gehabt, dass ich da immer so gut durchgekommen bin. Also im Nachhinein denke ich mir ein paar Mal, boah ey, da hast du aber Schwein gehabt so. Und sowohl aktiv wie passiv habe ich in meinem Leben richtig Sachen falsch gemacht, einfach weil mir jemand fehlte, der mir gesagt hat, oh das und das, seit dem Internet ist da vieles besser.
Sebastian Ja, aber auch dadurch, durch den Workshop-Raum tatsächlich, da merkt man auch, du willst auch ein bisschen was vermitteln. Es kommen Leute, die hören sich das an.
Michael Ja, in Nicht-Corona-Zeiten schon, ja.
Sebastian Ach Gott, ein Jahr müssen wir noch durchhalten, vielleicht zwei, dann wird es besser. Oh Gott.
Michael Ja, also das ist mit so eine schöne Sache, ja.
Sebastian Also Informationen, Informationsvermittlung, das ist wirklich eine Geschichte, das hilft natürlich. Dass du, ich sage mal, in Anführungszeichen sicheres BDSM machen kannst. Wobei ich immer nicht weiß, man guckt ja dann doch immer, dass man ein bisschen ins Risiko reingeht, weil das macht ja auch Spaß. Und je mehr Wissen ich habe, desto mehr verschiebt sich die Grenze, wenn ich weiß, ach bis dahin ist es noch sicher, dann kann ich da noch ein bisschen drüber gehen. Also an die Vernunft der Menschen mag ich da gar nicht appellieren, Mist bauen tun wir da alle so ein bisschen, weil du bist ja auch ein bisschen berauscht, du bist geil bei der ganzen Geschichte, du machst Dinge, dein Partner sagt mehr und dann haust du vielleicht nochmal mehr und dann passiert auch ein bisschen mehr. Ja, da haben wir einen Vorteil durch die Tatsache,
Michael dass ich ja 15 Jahre lang gespielt habe, ohne dabei einen Ständer gehabt zu haben, weil ich ja den KG anhatte. Also ich bin es gewohnt, BDSM zu spielen, ohne, ja, also wie gesagt, es ist ein Unterschied, ob du als Mann einen Ständer hast oder nicht. Der Ständer geht in den Kopf. Wenn der Schwanz sich nicht stellen kann, spielst du anders. Und das kann ich heute noch durchaus rüberholen. Also ich kann heute immer noch BDSM machen und kann sagen, okay, da ist Sexualität außen vor. Das ist reiner BDSM. Ich kann es auch mischen, aber wenn ich was machen würde, wo ich mal sage, das ist riskanter, würde ich definitiv die sexuelle Erregung komplett draußen lassen.
Sebastian Da sagst du was. Das empfinde ich tatsächlich auch so. Also BDSM ohne Orgasmus, um es ganz platt zu sagen, das hat eine ganz eigene Magie. Man zieht viel mehr draus, wenn man diese Komponente zumindest zeitweise für ein paar Stunden rausnimmt und einfach nur dafür da ist, was man da gerade macht. Ich finde das, boah, das ist so eine ganz andere Art der inneren Ruhe und Befriedigung und hinterher, also ich zumindest, schlafe hinterher wie ein Kaiser, ja, also da wache ich auf und fühle mich unfassbar ausgeschlafen und gut und das liegt nicht daran, dass wir hinterher nochmal ordentlich gevögelt haben und dann abspritzen und yay, sondern weil man einfach so eine ganz andere Nähe aufbauen kann und die kenne ich persönlich nur vom BDSM. Dieses noch näher als aneinander zu kleben, sondern dass man so ineinander sich reinversetzt oder ineinander übergeht irgendwie und Dinge macht, wo man dann auch noch wochenlang sagen kann, Mensch, mein Gott, das war mal eine Nummer, das hat Spaß gemacht. Also das hat man, da merke ich jetzt auch gerade, da fange ich an ins Reden zu kommen, weil das einfach für mich so eine ganz berauschende Langzeitwirkung hat, wo ich auch heute sagen kann, Dinge, die wir vor zehn Jahren gemacht haben, ne, einfach, boah, geile Nummer. Und wenn es auch noch neu ist dazu, dann ist es ja nochmal toller, aber ja. Also das ist ja das, was mich so fasziniert daran, dieser Kern, ne, du musst nicht ficken, um ein Gefühl zu haben, also als hättest du wo irgendwie einen Berg versetzt oder so. Manchmal kann es auch nur eine Diskussion sein, wo man mit dem Subbie stundenlang über irgendetwas spricht und macht und tut und dann passiert das, weil du es willst. Das ist wie Telekinese, sag ich mal. Und dann passiert das. Und dein Gegenüber fühlt sich auch noch wohl damit. Nicht, weil du sie überredet hast und totgequatscht hast, sondern weil man da irgendwie aneinander näher gebracht hat, warum das gegenseitig etwas gibt. Und das finde ich, das ist eine ganz große Kraft und die habe ich bislang in meinem Leben bei noch nichts anderem wiedergefunden tatsächlich. So, Entschuldigung, das war mal mein Plädoyer, warum ich BDSM gut finde. Ich glaube, das habe ich noch nie formuliert.
Michael Ja, das ist eine coole Einstellung, genau. Dann sind wir ja fast schon irgendwie angekommen. Also wie gesagt, wir haben dann die Firma gemeinsam größer gemacht, haben uns da reingearbeitet und wie gesagt, heute sind wir an dem Punkt, dass wir eine der ältesten Firmen in Deutschland mittlerweile leiten. Jetzt wo Beate Uhse tot ist.
Sebastian Das muss ich auch nochmal sagen, ich war vor ein paar Jahren das erste Mal so richtig mit, so wie in einem BDSM-Laden, ich glaube in Berlin shoppen und das war ein grandioses Erlebnis, weil da war auch ein Mensch da, der hat uns das Zeug verkauft und wir durften das anprobieren und selbst ein Knebel, da hat er dann noch Frischhaltefolie geholt und die Kugel da eingewickelt, damit das irgendwie geht und da konnte man das anprobieren und machen und tun und ja, Online-Shopping ist schön, aber das ist nochmal was ganz Eigenes, weil dann fasst du Zeug an und dann landet da nochmal irgend so ein, Blechlineal in der Tüte. Ich glaube, das haben wir bis heute nicht benutzt, weil wir schönere Sachen haben, aber man nimmt das mit. Das ist nochmal was anderes. Anzufassen, auszuprobieren und dann zu sagen, das ist es, das nehmen wir jetzt mit und das läuft jetzt. Also das kann ich mir bei dir im Laden auch sehr schön vorstellen, wie du einen dann...
Michael Das coole ist ja, dass du Sachen ausprobieren kannst. Dass wir sagen, ey, wenn du damit schlagen willst, hinten ist ein Workshop-Raum, da haben wir alle Teile da liegen. Praktisch, wenn du das ausprobieren willst oder sowas. Oder wie du sagst, ein Knebel, packen wir halt ein in Frischhaltefolie. Das sind lauter so Sachen, das macht den Unterschied. Ohne das, jetzt wo ich keine Kurse machen kann, wenn ich jetzt nicht noch Leute beraten könnte, würde ich verrückt werden. Also online ist schön und gut. Du hast auch viele lustige Sachen per Mail und sonstiges Zeug. Aber das ist live mit dem Kunden, das ist einfach das, was dich glücklich macht. Vor allem, wenn irgendjemand dir was erzählt und du merkst, für das, was er will, hat er die falschen Sachen in der Hand und dann sagst du, du gib das mal her, das ist nicht das, was du willst. Eigentlich suchst du das und ich erkläre dir warum. Und das sind die Kunden, die dann irgendwann wieder anrufen und sagen, ey, das war's, das war's, das war das, was ich eigentlich gesucht habe, ich wusste bloß nicht, dass es das gibt. Und das ist dann so der Moment, wo du sagst, ja, dafür mache ich den Job.
Sebastian Bei was ist das denn passiert, bitteschön?
Michael Das passiert ja zum Beispiel, wenn es darum geht, die Leute, die anfangen und kommen dann rein und sagen, ja, wir wollen mit Spanking anfangen und natürlich wollen die als erstes eine Gerte kaufen und dem verkaufst keine Gerte. Das geht nicht, mit der Gerte machen sie sich alles kaputt, mit der Gerte schlägt man niemanden. Eine Gerte ist ein verlängerter Zeigefinger, mit dem sagst du, ja, hier, krabbel mal nach, hol mal das da oder sonst was. Du gibst einem völligen Anfänger, die eventuell mit dem Schmerz Probleme haben, den gibst du einem ganz weichen Flogger. Also einer, wo du draufschlagen kannst, wie blöd. Und Subbie kann sich immer noch rumdrehen und sagen, ey, du schlägst wie ein Mädchen. Aber wo dieses Spiel von Schlagen und Geschlagen werden, wo das hochkommen kann, ohne dass die was kaputt machen. Wenn du dem einen Rohrstock gibst, dann haut der mit dem Rohrstock dreimal zu fest und dann meinst du, weißt du was, das tut weh, geht das alles kacke, lassen wir das Ganze mit diesem Schlagen. Und schon ist das vorbei. Und ich höre ja von Leuten das Feedback. Ich habe Leute, die sagen, ey, wir hatten die Chance. Und halt, mir hat jemand gesagt, wenn du willst, dass dein Partner Spaß hat an diesem Schlagen, dann musst du einen Rohrstock nehmen und dann musst du so lange draufhauen, meinetwegen, bis der Rohrstock kaputt ist. Aber nur, wenn der genug Schmerz kriegt, dann funktioniert die Sache. Dass derjenige nie wieder mit dem spielt, ist klar. Dir und mir, war dem aber nicht klar.
Sebastian Wer gibt denn solche Tipps? Das müssen ja die schlimmsten BDSM-Hasser sein.
Michael Das sind Leute, die sich daran aufgeilen, im Forum Spanking für bla. Ich weiß es nicht, aber ich sage es mal, der hat es aus dem Forum gehabt. Das Problem ist, in Foren laufen ja Leute rum, die sind vernünftig, geben wir vernünftige Tipps, aber es laufen auch Arschlöcher rum, die sich aufgeilen und den Leuten irgendeinen Scheiß vorschlagen und sich darüber freuen, dass Leute das nachmachen. Und davon ist es voll. Ich hab so viele Leute, die Fehler gemacht haben, weil ihnen andere Leute das vorgeschlagen haben und die sich zum Teil wirklich weh gemacht haben und Krempel und alles.
Sebastian Ich merk jetzt auch, du sagst immer Fehler, ne? Also das ist tatsächlich du, eine gewisse Qualität beim Spielen, die muss auch sein. Aber jetzt verkaufst du ja normal Sachen, die, verkaufst ja Rohrstöcke.
Michael Ja.
Sebastian Was muss ich denn dir sagen, damit du mir einen Rohrstock verkaufst?
Michael Also da sage ich halt, ja, hast du schon mal geschlagen oder bist du schon mal geschlagen worden? Und wenn du dann sagst, nein, dann sage ich, gut. Dann erkläre ich dir halt den Schmerz von Rohrstöcken oder du kannst das anfühlen, wenn dich das traut, sage ich mal. Und ich erkläre dir, ja, was weiß ich, scharfer Schmerz, dumpfer Schmerz, bla und wässern und die nicht wässern und alles. Aber wo ich sage, pass mal auf, wenn ihr euch da nicht sicher seid, wenn du nicht weißt, was dein Gegenüber will, dann solltest du etwas haben, das du beherrschst, perfekt. Und der Rohrstock, mit dem kannst du nicht, also das brav schlagen mit dem Rohrstock beherrscht ein Anfänger gar nicht. Also zu stark und zu schnell ist da ein Problem. Bestenfalls gebe ich dem die Military in die Hand, die gepolsterte Gerte. Das ist noch, gerade noch, also wenn du wirklich sagst, es soll mehr sein als den weichen Flogger. Aber nach der Military ist Schluss. Kein Anfänger, der noch nie geschlagen hat oder zum ersten Mal geschlagen werden will, drücke ich sofort sowas in die Hand, gerade wenn auch der Aktive keine Ahnung hat. Ihr kommt vorbei, ihr macht einen Spanking-Workshop, da könnt ihr Sachen ausprobieren und ich sehe ja nach dem Spanking-Workshop ja seit zig Jahren, was nehmen denn die Anfänger mit? Die sagen, jawohl, dieser Flogger, das war's, weicher Flogger und das da, diese gepolsterte Gerte, das ist es. Und selbst wenn die Leute nie wiederkommen und ein drittes Teil kaufen, weil sie sagen, das ist alles, was wir je brauchen, dann ist auch okay. Aber ich habe zu viel Feedback, wo ich merke, die Leute sind a) damit glücklich und b) Feedback von Leuten, die gesagt haben, ja, uns hat da jemand das und das in die Hand gedrückt und das war einfach doof. Oder was weiß ich, da kriegen Anfänger eine Bullwhip in die Hand gedrückt. Leute, die noch nie jemand geschlagen haben, sollen es mit einer Bullwhip ausprobieren. Und die wickelt sich dreimal außen rum, das Ende knallt irgendwo hin, wo sie es nicht geplant haben und zack, das Spiel ist vorbei. Das meine ich mit Fehler. Es laufen leider viel zu viele Leute rum, die BDSM als ganz was anderes benutzen. Also was ich auch habe, was sich stark vermehrt hat, sind im Prinzip Männer, die versuchen Frauen rumzukriegen, ja es ist praktisch nie andersrum, indem sie sagen, sie sind BDSM interessiert, sind es aber in Wirklichkeit nicht und die kriegen auch aus anderen Foren, sage ich mal, die Tipps, ja du musst sagen, du stehst auf sowas und dann knallst du der rechts und links eine und wenn sie sich anstellen, dann sagst du, du bist da gar nicht richtig devot, was soll das denn und so und dann kannst du die bumsen, auch ohne Gummi vor allem. Weil wenn die sagt, sie will einen Gummi, dann sagst du, was bist denn du für eine scheiß Sub? Und dann knallst du ihr wieder zwei. Und sowas wird tatsächlich weitergegeben. Das wird regelrecht... Das geben die untereinander weiter, nach dem Motto, so kommst du an Frauen dran und such da immer die aus, die ein niedriges Selbstbewusstsein haben. Am besten vielleicht eine, die nicht so toll aussieht, weil die kriegt man dann eher klein und so Zeug. Da geht mir das Messer in der Tasche auf.
Sebastian Das ist tatsächlich nicht meine Bubble. Da bin ich vielleicht hier sehr behütet, in einer sehr intakten Szene einfach groß geworden an der Stelle. Boah.
Michael Und das sind genau die Leute, die ich habe im Kinky-Sex-Kurs die dann verzweifelt versuchen, die einen Partner mitbringen, wo Sachen schief gegangen sind und dann versuchen, wie kriege ich Vertrauen, wie kommt es da hin und so weiter und wenn ich denen dann zum Beispiel erkläre, eine Dom-Sub-Beziehung lebt nicht davon, dass der Dom super dominant ist, sondern in der vernünftigen Dom-Sub-Beziehung schenkt Subbie dem Dom die Bereitschaft, dass sie mit ihm diese Sachen, dass er diese Sachen an ihr machen darf und der muss, der nimmt dieses Geschenk an. Ich darf dich fesseln, ich darf dich schlagen. Und wenn Subbie sagt, so und hier ist Cut und hier ist Strich und hier ist Schluss, dann ist Schluss und wenn dieses Vertrauen nicht da ist, dann ist das keine Beziehung, dann ist das irgend-sonst-was, sondern ihr müsst euch gegenseitig vertrauen, ihr müsst genau wissen, wie funktioniert das. Und letzten Endes schenkt der Passive dem Aktiven die Berechtigung, die Dinge zu tun. Wenn der Aktive die nämlich nimmt ohne dass er die Berechtigung hat, dann ist das ein Fall für einen Staatsanwalt und nicht BDSM.
Sebastian So, jetzt mal kurz Luft holen. Du wirst nämlich immer schneller gerade. Ich kann aber verstehen, ich kenne das auch, ich kann mich auch super in Rage reden. Überhaupt keine Frage.
Michael Das sind die Sachen, wo...
Sebastian Das scheint aber, da hast du aber wirklich auch eine Mission an der Stelle, weil das, was du, die Widerstände, die du hattest, weil du keine Ahnung hattest und das hat dir keiner erklärt, das versuchst du jetzt auch so ein bisschen besser zu machen. Einfach, indem du sagst, hier, ich vermittel das jetzt und versuche das auch verantwortungsvoll und gut, ich verkaufe den ganzen Kinky Stuff und wenn ich bei dir in den Shop gehe, dann finde ich wahrscheinlich auch so ein paar Sachen, wo ich denke, so, muss das denn sein? Also ist nochmal die Frage, gibt es da Sachen drin bei dir, die wirklich gefährlich sind? Ja klar, die Bullwhips verkaufst du ja?
Michael Nee, Bullwhips habe ich keine.
Sebastian Echt nicht?
Michael Im Laden, also im Laden habe ich welche, die macht jemand hier aus der Umgebung und die verkaufe ich für den. Aber du kriegst bei mir keine Bullwhip, ohne dass ich nicht sage, du mit Bullwhip hier, der macht dir einen Kurs, sogar kostenlos, du kannst bei dem vorbeigehen und so. Und wo ich sage, schlag damit nicht oder wenn es wirklich sein muss, erkläre ich ihm halt, wo ich sage, hier, das und das musst du machen und Zeug. Und ich habe auch Artikel, die ich mit einem lachenden und weinenden Auge verkaufe. Also ich habe Artikel, wo ich sage, das ist Spielzeug, wo ich mir denke, ja, damit macht sich zwar keiner weh, aber es ist schnick-schnack, aber die Leute kaufen es, weil sie es immer auf den Bildern sehen, dann müssen sie das haben. Und wenn im Laden einer das einkauft, dann sage ich, guck mal, das willst du kaufen. Und guck mal das hier an. Siehst du die Unterschiede in der Funktion? Ah ja, das ist ja viel besser. Online muss ich beides haben einfach, weil Sachen, die jeder hat und jeder sucht, muss ich verkaufen, auch wenn ich sie für doof halte.
Sebastian Okay, was ist denn das? Was hältst du denn von den Sachen, die du kaufst, selber für blöd? Wo sagst du, das ist Quatsch?
Michael Also es gibt zum Beispiel, also eine der Sachen, wo ich das meiste positive Feedback habe, sind diese Sauger, die man auf die Brustwarzen setzt und die da einen Vakuum machen.
Sebastian Du Blödmann. Also du hast mir welche geschickt zum Verlosen und ich habe sie tatsächlich nicht benutzt. Ich habe sie wieder eingepackt und weggeschickt und ich habe gedacht, mein Gott, die lachen mich aber an, die blöden Dinger.
Michael Die, die zum Drehen sind, also oben so eine Kurbel dran ist und du drehst da, das was ich dir geschickt habe, die machen wirklich ein Vakuum. Die haben wirklich eine Wirkung. Die kannst du am Kitzler benutzen, auf dem Brustwarzen. So, jetzt gibt es die aber auch, indem die oben nur so eine Art Gummibubbel haben. Da drückst du einmal drauf, lässt los und dann saugt es ein kleines bisschen an.
Sebastian Die halten und dann fallen sie nicht ab.
Michael Die halten so gut wie, gar nicht und machen kaum eine Wirkung. Aber das sind die, die eben oft auf Bildern zu sehen sind. Aber das, die guten, die sind sogar günstiger, aber die sehen nicht so schön aus. Ja, wo ich sage, ja, aber was willst du denn? Willst du Wirkung oder willst du schön?
Sebastian Beides natürlich.
Michael Geht nicht. Geht in vielen Fällen einfach nicht. Es gibt Sachen, bei denen kannst du haben, funktioniert und ist gut oder ist schön und scheiße. Und davon gibt es mindestens 10 Sachen, wo die Leute etwas erwarten, wo sie sagen, wenn es schwarz wäre, würde ich es kaufen. Wo ich sage, das gibt es nur in weiß. Entweder nehmen oder lassen. Aber aber... Wo ich sage, nein! Alles was es davon in schwarz gibt, ist gleichzeitig auch scheiße. Nur die Weißen sind gut. Aber schwarz ist doch so. Sag ich, ja, leb damit!
Sebastian Ja, wobei, ganz ehrlich, weiß hat den Vorteil, irgendwann wird es rot. So. Da passt es doch wieder. Ich sage immer, bei bestimmten Spielzeugen, sie sind seelengebunden. Den Begriff kennst du tatsächlich aus World of Warcraft, da habe ich ihn auch her. Also es gibt Dinge, die benutzt du mit einem Menschen und danach nie wieder. Das sind also, ich sage mal, Verbrauchsgüter. Rohrstöcke sind also mein liebstes Beispiel. Der Popo, auf dem ein Rohrstock war, da wechselt der Rohrstock den Popo nicht mehr. Es gibt dann so Sachen, die die Leute immer mal wieder und wieder kaufen, weil sie sie kaputt machen oder zerspielen. Also gibt es da was, wo ich ein Abo eigentlich haben müsste?
Michael Nein, also ich meine gut, wir hatten mal jemand, die habe im Monat zehn Rohrstöcke gekauft, weil sie die alle auf sich zerschlagen haben, ja. Aber ansonsten, ja, eigentlich eher nicht. Die meisten Sachen halten leider viel zu lange, das ist das Problem, ja.
Sebastian Da müsste man mal bei der Qualität ein paar Abstriche machen, dann verkauft man auch mehr, ne?
Michael Ja, du, das ist schlimm genug. Also da entwickelt sich die Industrie in die falsche Richtung, also da entwickelt sich die Industrie in eine Wegwerfrichtung, sage ich mal. Und das sind Sachen, die wir da nicht mitmachen. Also wo ich sage, wenn ich beworben kriege von irgendeinem Großhändler, hier verkaufen sie die Teile, die halten garantiert nicht länger als ein Jahr und dann gehen die kaputt und nach einem Jahr erlischt ja auch die Gewährleistung und so weiter und alles. Und dann können sie immer wieder, wo ich sage, ey, nee, sorry, das ist nicht mein Ding. Ja, also das kann machen, wer will, aber wir wollen Sachen verkaufen, wo wir von der Qualität auch hinten dran stehen und davon hält leider vieles viel zu lange. Das ist halt so. Aber ja, der Markt ändert sich eh und ich sag mal, wenn wir in 10, ja, in spätestens in 15 Jahren aufhören mit Baumwollseil.de, dann, es wird kein so ein Shop mehr nachkommen. Also, du kannst noch einen neuen Shop gründen, wenn du jetzt was ganz Spezielles verkaufst. Also, wenn du sagst, ich mache jetzt einen Laden auf und verkaufe nur rosa Einhorn-Kostüme mit Dildo auf dem Kopf, dann ist das sehr speziell. Und das ist was, das schaffst du eventuell.
Sebastian Gibt es das bei dir?
Michael Nee, das ist jetzt erfunden, verstehst du? Ich will ein Beispiel.
Sebastian Ich traue dir da fast alles zu, ehrlich gesagt.
Michael In Zukunft, wenn neue Shops kommen, werden das nur noch Spezialshops sein. Aber ein Laden wie wir, der durch die ganze Bandbreite, der alles hat, wir sind praktisch der Aldi des BDSM, solche Läden werden in Zukunft keine Chance mehr haben. Die kommen nicht mehr hoch. Google hat sich weiterentwickelt. Du weißt, wie der Witz geht, wo versteckst du am besten eine Leiche? Bei Google auf Seite 2. Als wir angefangen haben mit baumwollsweil.de, haben Leute noch auf Seite 8, 9 und 10 Artikel von uns angeklickt und die Artikel sind ganz langsam nach vorne gewandert. Von 10 auf 9 auf 8 bis auf Seite 1 und 2 hin. Und die Updates, die immer so von Google kommen, die killen immer wieder Artikel, die wir vorne haben und die kriegen wir nie wieder. Du kriegst von hinten nichts mehr hoch. Weil, sagen wir mal jetzt ein Autohaus, VW Autohaus Karlsruhe, der weiß genau, das sind meine Schlagwörter. Mit denen muss ich cool sein. Da muss jemand, der mir hilft, diese Dinger pushen. Wir werden unter 1500 Artikel gesucht, also was sollen wir pushen, wie sollen wir da nach vorne kommen, also das ist ein Riesen...
Sebastian Du kannst ja eigentlich nur mit Stammkundschaft arbeiten und mit persönlicher Empfehlung und dann kannst du das machen und das geht auch und ganz ehrlich, ich kann ja sagen, dass viele der Podcast-Hörenden auch sagen, ja den Shop kenne ich, da habe ich schon mal einen gekauft und es läuft und es ist ganz okay. Ich selber, also ich persönlich habe bei dir noch nie was bestellt, das hat immer das Podcastsubbie gemacht über die letzten Jahre. Ähm, weil wenn die rumgegoogelt hat, die hat dann auch bei Google auf Seite 2 und 3 angeklickt tatsächlich und hat dann Dinge gefunden, mit denen wir heute noch Spaß haben. Äh, ich weiß nicht, ob es die nur bei dir gibt, das kann ich jetzt nicht sagen, aber, äh, ich wurde als, mir wurde erklärt, dass ich indirekt Kunde bei dir sei. Ähm, und, äh, ja, da, da entwickelt sich tatsächlich grad ganz viel. Ich glaube, es gibt noch zwei, drei andere Shops, aber die haben sich immer auf irgendwas ein bisschen spezialisiert. Da hast du schon recht. Und man hat ja seine Spielsachen auch lieb. Also das sind ja keine Gebrauchsgegenstände. Und ich weiß noch, wie ich hinterher getrauert habe. Ich hatte mal so eine 40-Zentimeter-Gerte. Die hatte eine Geschichte. Also aus Argentinien, das und das Leder. Und das ist so und so vernäht. Und davon gibt es nicht viel. Und dann wurde mir das blöde Ding geklaut auf dem Stammtisch. Da habe ich mich unglaublich geärgert. Und habe ich auch nie wieder gefunden, so ein Ding. Aber da merke ich einfach, da hängt so das Herz an den Dingen so ein bisschen dran und irgendwann, wenn man die Sachen lange hat, dann hat man auch eine Erinnerung, was man damit alles gemacht hat, dann hat man die Sachen lieb und ich bin ja so einer, ich würde mir am liebsten nochmal so ein Ersatzteil davon nochmal, irgendwie in die Spielkiste reinlegen, falls es mal wegkommt oder kaputt geht. Also, da hat sich eine Menge getan und Schrott habe ich lange nicht mehr gekauft.
Michael Ja, sich so ein Ersatzteil zu kaufen, also wenn du es gleich machst, ja. Wenn du es später machst, da arbeitet die Zeit gegen dich. Also wir verlieren deutsche Hersteller schneller, als wir neue finden. Also diese Bandbreite von Sachen, die angeboten werden, die nimmt ab. Also zum Beispiel, ich sage jetzt mal, der große Gegenspieler Amorelie, da kann man den Namen sagen, den kennt ja jeder. Die dürfen ja zum Beispiel Werbung im Fernsehen machen, wäre für uns unvorstellbar. Die machen Werbung im Kinderprogramm, noch unvorstellbarer. Aber die haben keine eigenen Ideen. Die kochen nicht mal mit Wasser. Alles, was die verkaufen, sind Sachen vom Großhändler. Alles, was die haben, ist eine geschickte Werbung. Aber die haben nicht ein einziges eigenes Produkt da drin. Gar nicht. Das ist das Erschreckende. Und das ist die Zukunft. Wir nehmen die Sachen vom Großhändler, wir setzen eine coole Werbestrategie drauf und alles, was der Großhändler anbieten will, das verkaufen wir. Und das ist die Zukunft der Läden. In Zukunft, das wird so weiter gehen.
Sebastian Ja, weil ich will doch eigentlich Sachen haben, also das merke ich ja ganz oft, man will Dinge haben, die ein bisschen ausgefuchst sind und ein bisschen raffiniert und die vielleicht sogar selten sind. So tick ich da so ein bisschen. Also ich will was Besonderes haben tatsächlich.
Michael Ja, aber damit bist du eher die Ausnahme. Das ist nicht die Regel. Den Satz, den wir immer, immer wieder auch hören, ist: Der Preis ist alles, die Qualität ist nichts. Und da gibt es eine Menge Leute, die wirklich auch so ticken, das sind auch Leute, die dann bei uns nicht bleiben, die gehen dann zu den Billiganbietern irgendwann und die kaufen aber auch, das hörst du, die kaufen dieselben Sachen sechsmal in einem Jahr, weil sie sechsmal kaputt gehen nach dem Motto, hat der eh bloß jedes Mal fünf Euro gekostet, was soll's denn, statt einmal vernünftig und so. Aber es ist halt die Qualität, du hast, wir haben zum Beispiel Leute gehabt, die haben uns drei Gegenstände gemacht, die drei Gegenstände waren toll und dann sagt der, du Michael, ich bin alt, ich höre jetzt auf, ich mache dir nochmal zehn Stück, dass du einen gewissen Vorrat hast, dann verkaufe ich die Maschine und dann ist Schluss. Zack. Und ich finde niemanden, der das machen will. Ich kriege immer dieselben Sachen angeboten, also jeder, der eine Drehmaschine hat, kommt her und bietet mir Edelstahldildos an. Also ich habe 100 Leute, die mir Edelstahldildos verkaufen.
Sebastian Das ist innovativ.
Michael Ja, aber Aber die Sachen, die ich wirklich suche.
Sebastian Was suchst du denn? Was fehlt dir im Moment? Was kriegst du nicht ran, weil es macht dir einfach keiner? Vielleicht haben wir ja...
Michael Wir hatten zum Beispiel eine verstellbare Spreizstange. Die habe ich in ganz billig und die habe ich in ganz hochwertig. Aber die mittlere Qualität, die nicht. Weil das ist ein Ding, das kann nicht einfach jemand so machen. Sondern da musst du wirklich ausgefuchst sein. Du musst sagen, okay, hier, was ist deine Idee, Michael? Wie funktioniert das? Aha, das ist ja spannend. Und dann sagen die meisten, das will ich gar nicht erst anfangen. Oder Leder. Wir haben ganz viele Ideen aus Leder und die macht mir keiner. Weil die normalen Lederschneider, zu denen ich gehen könnte, die wollen das alle nicht. Was willst du da dran haben? Schnallen und Metall und so. In dem Moment, wo an irgendetwas auch nur wie bei einem Gürtel vorne so eine Gürtelschnalle dran ist, dann will der normale Lederschneider schon nicht mehr, ich mache dir eine Hose oder ein Hemd, aber hör mir doch mit so Sachen auf. Natürlich könnte ich jetzt zu jemandem gehen, wie, ich sage jetzt einfach mal keinen Namen, aber sage ich mal jemand aus der Szene, der Leder schneidert, dann sage ich dem meine Ideen und dann sind diese Ideen in dem seinem Shop noch bevor ich den ersten Prototypen habe. Das ist das Problem.
Sebastian Ja.
Michael Ich könnte mit Sicherheit, also sag mal, es gibt da Leute, die sagen, ja, ja, sag mir deine Ideen, aber wenn ich denen meine Ideen gebe, dann sind die zack, zack. Diese Leute sind aber gleichzeitig zu faul, bei mir auf die Seite zu gucken. Also wir haben Artikel gehabt, wir haben etwa 150 eigene Artikel, die Baumwollseil, nur Baumwollseil.de hatte. Und da hat es lange, lange, lange gedauert, bis angefangen wurde, andere Leute diese Sachen zu kopieren, weil die überhaupt gar nicht bei uns auf die Seite geguckt haben. Da war es zum Beispiel so gesehen, war es ein Fehler auf Messen zu gehen, weil auf Messen laufen dann die Leute von anderen Shops rum, kommen dann her, fragen dich aus, was ist denn toll, was soll ich denn kaufen, hören sich die Beratung an, kaufen dann auch tatsächlich ein Teil, laufen damit nach Pakistan und sagen, bau mir das nach.
Sebastian Okay, ja, an der Stelle, aber lass uns mal wirklich über Messen reden, wo du es gerade sagst. Ich habe jetzt, drei Messen sind es glaube ich, also drei, diese BDSM-Messen besucht, die ja, muss man mal ehrlich sein, das sind Verkaufsmessen. Da sind ganz viele Stände mit Zeug und das wird dann da verkauft auf der Messe und ich bin da auch so einer, ich lasse mich da auch schön beraten, kaufe da meistens nichts und fange dann hinterher an, das Zeug zu bestellen, weil das muss ja auch manchmal ein bisschen reifen. Lohnt sich sowas? Macht man da den Umsatz, den man braucht?
Michael Das hängt davon ab, was man verkauft. Das hängt davon ab, in welchem Jahr du lebst.
Sebastian Ich lebe in 2020 und ich weiß, du verkaufst zum Beispiel Seile.
Michael Ja, also wir haben früher auf Messen einen sehr, sehr ordentlichen Umsatz gemacht. Weil die Leute waren noch nie auf so einer Messe. Die haben die Sachen gesehen, die haben die Sachen gekauft. Alles ist gut. So. Und das hat sich sogar aufgebaut ein Stück weit und dann kam irgendwann, als der Einkauf im Internet mehr und mehr zur Norm wurde, ist das gekippt. In dem Moment, wo die Leute gewohnt sind, ich kaufe mir alles im Internet, hörte der Einkauf auf den Messen auf. Nicht für alle Sachen. Aber eben für unsere Sachen. Du kommst jetzt zu mir, du nimmst wie gesagt, sag ich mal die Military in die Hand. Du sagst, das ist eine geile Gerte, die brauche ich, sowas habe ich noch nie gesehen, hast du das ist im Laden. Sag ich, ja klar, das ist unsere meistverkaufte Gerte. Ja okay, dann weißt du, das finde ich beim Michael im Shop auch noch im halben Jahr. Also kaufst du das nicht auf der Messe. Jetzt gehst du an den Nachbarstand und sag mal, die verkaufen jetzt Schuhe. Und dann schlupft deine Frau, Freundin, was auch immer, in ein paar Schuhe rein und meint, boah, die passen genial. Dann kaufst du genau dieses Paar Schuhe, weil die passen. Weil in einem halben Jahr, wenn du die online bestellst, sind es nicht diese diese Schuhe. Und deswegen: Alles, was Maßanfertigung ist, was gemacht wird und so weiter, das wird sich auf Messen auch weiter verkaufen. Du gehst zu, meinetwegen, zu Tomto, zu den Korsetts und die misst dich aus. Und die macht dir ein super Korsett. Dann kaufst du dieses Korsett da, weil die da steht, die Tonia, und misst dich genau aus und sorgt dafür, dass dieses Teil genial passt. Das kaufst du da. Jetzt in dem Moment, weil das Maßanfertigung ist. Diese Sachen werden noch gekauft. Alles, was du aber ins Regal legen kannst, was Standardartikel sind, die haben aufgehört und die gehen immer tiefer. Da ist es so, dass mittlerweile wirklich Billiganbieter auf den Messen auch geduldet werden. Also wir sagen auf so einer Messe werden tatsächlich mittlerweile Leute geduldet, die billiges Zeug verkaufen zu billigen Preisen, die da eigentlich überhaupt nicht hingehören. Da waren sogar jetzt schon so Dildo-Autobahnen, wo 15 Quadratmeter Dildos lagen, billigste China-Ware und so Zeug, das hat da gar nichts zu suchen. Also das heißt, Latex-Klamotten, Maßanfertigung, solches Zeug, das wird weiterhin gehen und so und es wird auch weiterhin da Sachen verkauft werden. Aber also für uns zum Beispiel kann ich sehen, die Messen lohnen sich nicht mehr. Also zum Beispiel auf der letzten Messe, wo ich mitgezählt habe, hatte ich in den drei Tagen 125 Beratungsgespräche. Davon 125 Beratungsgesprächen gingen 117 los mit, ah der Michael, seid ihr auch da oder Hallo Baumwollseil, schön, dass ihr wieder da seid.
Sebastian Das ist doch super. Also eigentlich nur für die Stammkunden gut.
Michael Das bedeutet, ich habe nur acht neue Kunden kennengelernt auf dieser Messe. Davon habe ich nichts, weil die Stammkunden, die kaufen eh online, die kaufen dort auf der Messe gar nichts. Die Seile sind eh schwierig herzustellen. Das heißt, wir schneiden ja die Baumwollseile ab, genau in der Länge, wie du willst. Wir versäubern die Enden. Ich muss also auf die Messe noch jemand mitnehmen, der dort versäubert und so weiter. Ich muss die ganzen Seilrollen mitnehmen, das nimmt riesen Platz im Stand weg. Die Messepreise sind immer höher geworden, die Hotelpreise sind immer höher geworden und so weiter. Das lohnt sich alles nicht mehr. Die Messe bringt mir kein neues Publikum mehr.
Sebastian Also wo geht es denn dann hin? Also Messen bringen nichts. Online-Shop wird auch von Google gegrillt, sag ich mal. Und was kannst du noch machen?
Michael Wir werden weiter existieren, weil wir so alt sind, weil es uns so lange gibt. Wir haben Leute, die uns weiterempfehlen. 80% der Leute, die ich im Laden frage, wie bist du hierher gekommen, sagen, der Karl hat mich empfohlen oder die Heidi hat gesagt, geh doch mal dahin und so weiter. Das heißt, davon leben wir. Wir leben von der Tatsache, dass wir seit 20 Jahren am Markt sind. Aber es kommt niemand mehr Neues hoch in dem Allround-Bereich. Du kannst nur noch mit Sachen hochkommen, wo du sagst, entweder ich mache Maßanfertigungen oder ich habe einen Gegenstand, den nur ich verkaufe und der so exotisch ist, dass ich auch meinen Laden gleich danach benenne, so wie Rosa-Einhorn-Dildo-Anzüge. Und dann werde ich gefunden und dann geht es. Fast alle neuen Shops, die hochkommen, sind sehr, sehr spezialisierte Shops.
Sebastian Sag mal was zur Marge. Also 300% Marge auf das Zeug. Klar, ne?
Michael Ja, ja, klar, träum weiter. Also wir verkaufen manche Artikel tatsächlich im Prinzip, ja, oder wir schmeißen sie irgendwann einfach raus. Also ich werde oft gefragt, warum verkauft ihr nicht bei Amazon? Wir verkaufen bei Amazon, ich weiß nicht, ich sage jetzt mal fünf Artikel. Das eine sind Handfastening-Seile das sind so 2-Meter-Seile, die Leute kaufen wenn sie Hochzeit haben, so diese, speziellen keltischen Hochzeiten und so weiter, die finden unsere Seite nicht, die kaufen das dort und dann einen bestimmten Vibrator den wir dort verkaufen, aber der Punkt ist, dadurch, dass Amazon alles zurücknimmt und wir diese Rücknahmen bezahlen müssen und dann kriegen wir, wir verkaufen einen weißen Vibrator und kriegen in der Packung einen Schwarzen zurückgeschickt nach dem Motto, ah der gefällt mir nicht. Also das heißt, die Leute schicken uns alten Schund zurück in den Verpackungen und Amazon gibt denen ihr Geld wieder. Also du verdienst da praktisch nichts und Amazon kriegt 30 Prozent, das sehen ja die Leute nicht. Von allem, was du auf Amazon verkaufst, gehen 25 bis 30 Prozent an Amazon. Und das Geld muss ja irgendwo herkommen.
Sebastian Also ich kenne jetzt irgendwie 10 Prozent als Quote.
Michael Dann lebst du in einer falschen Welt, sorry. Also sorry, es ist wirklich so.
Sebastian Also es ist auf jeden Fall viel. Das lohnt auch nicht.
Michael Das lohnt nicht wirklich. Es lohnt dann, wenn du sagst, ich kaufe mir billigen Scheiß in China und zwar in Masse. Also das kriegen wir auch immer wieder vorgeschlagen von anderen Leuten, die sagen, ihr fahrt nach China, ihr sucht euch eine Firma dort, zu denen sagt ihr, macht uns das, das und das. Davon machen die euch 5000 Stück und dann fahrt ihr zurück und dann haut ihr die Sachen auf Amazon. Und dann haut ihr raus, was nur geht. Und wenn ihr davon genug verkauft, dass ihr das Geld wieder drin habt, dann könnt ihr meinetwegen, wenn die restlichen 2000 sich nicht verkaufen, könnt ihr die ja wegwerfen. Ist ja egal, dann habt ihr eine neue Idee. Und das will ich nicht. Diese Masse, das ist nicht mein Ding. Aber das machen viele. Also wir wissen in der Szene tatsächlich, dass Leute aufgehört haben mit den Sachen, die sie gemacht haben und jetzt praktisch über Amazon versuchen immer das nächste große Ding zu verkaufen. Und das muss immer billig sein, weil halt Amazon, ich sage jetzt mal, also im besten Falle 25% gehen da weg, wie du auf 10% kommst, ist mal ein Rätsel. Und vor allem halt, du hast halt das Problem, dass du die ganzen Rücknahmen einfach bezahlen musst. Also dich mit Amazon rumzustreiten, das haben wir jetzt wegen einer Sache gemacht, wo wir gesagt haben, nein, das bezahlen wir nicht, das ist nicht der Artikel, den wir verkauft haben. So lange war auch unser ganzer Account gesperrt, da lief gar nichts und so weiter. Und wie sehr du von denen abhängig bist, ist vielleicht noch... Das ist Wahnsinn.
Sebastian Das hast du ja nicht, weil du hast ja eben tatsächlich den Shop und die Bekanntheit und dann läuft das, ne?
Michael Wir haben den Shop, wir haben die Bekanntheit, wir hatten die Kurse vorher, die kommen ja auch wieder. Die Sabine twittert, unser Frank, der bei uns den Einkauf macht, bedient Instagram und ich bediene Facebook. Wobei auf Facebook dürfen wir ja keine Werbung machen, da ist alles verboten. Also du sagst auf Facebook ist es im Prinzip so, dass wir zwar die Shop-Seite haben, haben da aber nur relativ wenige Leute. Ich selbst habe glaube ich, ich weiß nicht, 50 mal so viele Leute wie unsere Webseite und ich poste dann da jetzt ab und zu ein paar Sachen. Aber wir könnten da noch deutlich mehr machen. Also wir bedienen zum Beispiel praktisch nicht FetLife, ganz ganz wenig. Da sollten wir sein, Leute empfehlen mir dringend zu TikTok zu gehen, das wäre das nächste ganz große Ding, wo ich mir denke, das muss ich vielleicht doch nicht mitmachen, ja einfach weil ich die Zeit auch nicht habe. Aber der Laden lebt halt davon, dass wir einen Ruf haben in der Szene mittlerweile und dass der Ruf halt der Punkt ist, Sabine und Michael testen selbst. Die haben eine Ahnung von dem was sie verkaufen und die beraten fair. Und das verteidige ich halt auch, wo ich dann dann halt ja auch Leuten wirklich mal sage, okay, mit dem, was du mir erzählst, ist das, was du in der Hand hast, nicht dein Teil. Oder kann sein, dass ich auch mal mit dem Kunden kämpfe. Manchmal nimmt einer was mit, aber ich habe schon, wenn ich Geld kriegen würde von jedem, der mir gesagt hat, Mist, ich hätte damals auf dich hören sollen, dann könnte ich davon doch schon einiges zusammenlegen.
Sebastian Ja, ich merke da aber schon, da steckt auf der einen Seite so ein Idealismus dahinter, eigene Erfahrungen und die willst du auch weitergeben. Und dann auf der anderen Seite steckt aber auch einfach mal, du musst das Geld verdienen, damit da die Brötchen auf den Frühstücksteller kommen. Dieser Zwiespalt, das ist ja wirklich nicht einfach. Ich sag auch ganz ehrlich, und die Großen verkaufen halt dann, es gibt ja die, ich sag mal, die Standard-gehypten Sex-Toys, vor ein paar Jahren war der, dieser Vakuum-Saug-Klitoris-Bla, das Gerät, ich will den Markennamen nicht sagen, jeder weiß, was gemeint ist. Das Ding wird ja so gehypt und überall. Und klar, das musst du im Programm haben, weil wird halt gekauft. Da ist vielleicht sogar ein bisschen Marge noch drauf, man weiß es nicht. Aber im Prinzip ist das Massenware inzwischen. Du hast ja immer so einen Artikel, jedes Jahr habe ich das Gefühl, der rennt überall durch, durch alle Shops und überhaupt. Aber mit BDSM hat das eh nichts mehr zu tun alles.
Michael Ja, also klar, bei diesem Saugteil hat natürlich irgendwann die Billigvariante davon, sage ich mal, dem gut funktionierenden Original den Rang abgelaufen und da ist auch das Problem, also die wenigsten Leute kaufen sich, nachdem sie das Billige haben, nochmal das Bessere. Deswegen, ja, aber wir hatten beide im Laden. Bei uns konnte man die ausprobieren. Wir haben also den Kunden praktisch die Aufsätze verkauft, damit die beide probieren konnten sogar. Und da haben wir was ganz anderes gesehen. Aber das sind Artikel, dummerweise, die suchen die Leute nicht so sehr bei uns. Also das heißt, wie du sagst, da ist Marge drauf, aber wir sind Baumwollseil.de, die Leute suchen andere Sachen. Also ich sag mal, wir verkaufen zum Beispiel Fun Factory Massager und das sind coole Teile, die sind hochqualitativ, wir haben unseren eigenen oben, ich glaube der ist 13 Jahre alt und der geht immer noch. Aber wir verkaufen davon recht wenig. Andere Leute sagen, bei mir im Shop, jede Woche gehen diese Teile weg. Und bei uns ist das mehr so, ja, die gehen immer wieder mal, einfach weil die werden nicht gesucht bei uns. Es liegt nicht am Preis. Oder an sonst was, es ist einfach, das suchen die Leute nicht. Wir verkaufen doch mehr in dem Bereich Bondage und BDSM und haben dann so Beikäufe noch nebenher. Und erst seit wir da über den Joyclub zum Beispiel verstärkt auch sagen, Leute, wir sind nicht bloß zum Schlagen da, wir haben da eine Ahnung auch von den ganzen anderen Sachen. Da hat sich viel gebessert. Also das hat uns auch gewaltig geholfen. Also sonst wäre 2020 nicht das Jahr gewesen. Das ist für uns nämlich im Prinzip ein recht erfolgreiches Jahr.
Sebastian Das ist ja meine Theorie, sie hocken teilweise zwangsweise zu Hause, blöde Situation, was kannst du machen, viel Zeit ins Bett investieren.
Michael Aber es ist tatsächlich so, auch wie du sagst, dass ein Artikel durchrennt, also dieses Jahr war, soll ich da den Namen sagen, den Markennamen?
Sebastian Achso, sag ihn mal, mein Gott, der rennt ja eh durch.
Michael Der Lush 2 von Lovense. Das war dieses Jahr das Vibro-Bullet, wie es heißt. Also Fernsteuer-Ei auf eine spezielle Art und Weise mit App-Steuerung und mit cooler Qualität und so weiter. Und dieses Teil war echt gesucht.
Sebastian Ja, aber sag mir mal, funktioniert so ein Ding? Das ist doch auch nur ein Vibro-Ei, wie schon Tausend andere. Was macht denn das Ding anders? Wahrscheinlich schneide ich das alles raus, aber ich will das jetzt wissen. Warum will ich dieses Ding haben?
Michael Weil es um so vieles besser ist als die Alten, dass du es überhaupt nicht miteinander vergleichen kannst.
Sebastian Also das Alte, das habe ich ja auch noch irgendwo im Schrank. Da kommen in das Ei sechs von den Bleiknopfzellen rein und dann habe ich eine Fernbedienung, Reichweite ein Meter.
Michael Komplett anders. Ja, genau das. Du hast die Reichweite hat sich verzigfacht, die Qualität hat sich verzigfacht. Du kannst Muster erstellen, du kannst es über Sound steuern. Du hast jetzt zum Beispiel auch von einer anderen Firma Teile, wenn du die Fernbedienung in der Hand hast, du wackelst mit der Fernbedienung, die Bewegungen deiner Hand übertragen sich auf das Gerät. Also das heißt, das Summen, wie das vibriert, geht so hoch und runter, wie du mit der Hand hoch und runter gehst und so Zeug. Da gibt es die tollsten Spielsachen mittlerweile. Also es gibt komplett anderes Zeug, die sind wirklich besser. Aber wir hätten dieses Teil gar nicht verkaufen können, wenn ich nicht den besten Einkäufer überhaupt hätte, der es geschafft hat, dass wir dieses Jahr damit ganz selten nur leer gelaufen sind. Das heißt, der Markt war so angespannt. Und wenn ich nicht einen so tollen Mann hätte, der das geschafft hat, uns immer wieder von den einzigen Lieferungen, die nach Europa zu kommen, welche abzuknapsen... Dann hätten wir da einfach nur hinterher geguckt.
Sebastian Ja, aber das ist doch die billige China-Ware, genau das Ding.
Michael Nein, das ist keins. Das ist wirklich Qualität. Du musst unterscheiden zwischen China-Ware. Also zum Beispiel vor einiger Zeit hat jemand zu mir gemeint, ja, ich habe da von euch das und das Teil, und das ist jetzt auf die Art und Weise kaputt gegangen. Und ich dachte mir, das geht eigentlich nicht. Da habe ich gesagt, ja, ich ersetze dir das. Und dann habe ich mal gefragt und dann hat er auf einmal, ja, aber ich habe das und das gekauft von der und der Firma und das habe ich oben drauf gelegt. Und dann hat sich das aufgelöst und dann ist das Material da eingedrungen und ich so, ah ja, okay. Also der Unterschied zwischen der billigen China-Ware von, ja.
Sebastian Okay, also man kann es nicht über einen Kamm scheren einfach.
Michael Es gibt Sachen aus China, die Qualität sind. Du musst bedenken, auch der hat ein Problem. Und zwar der Lush 2 wird vom Markt verschwinden in dem Moment, wo irgendjemand den größten Fehler von dem Teil behebt und zwar, dass er nur mit einer App steuerbar ist. Du läufst jetzt auf einer Party rum und du zückst dein Handy, dann werden zig Leute zu dir sagen "Hörst du Arschloch auf hier Bilder zu machen." Und du sagst, aber ich bediene doch bloß... "Weg mit dem Handy!"
Sebastian Also wir hängen jetzt ja doch wieder schon ein bisschen auf dem Shop rum, aber das ist nicht schlimm, weil das ist nun mal Teil deiner Geschichte und das ist nun mal dein Teil. Ich habe neulich was bei Twitter gesehen, da hast du Sonntag irgendwie das Telefon abgehoben und jemand wollte eine Beratung haben.
Michael Ja, das passiert halt. Wir stehen mitten im Wald und dann ruft halt einer an. Ist so. Obwohl ich jetzt mit 72 Stunden wahrscheinlich der einzige Firmenchef bin, der 72 Stunden die Woche anrufbar ist für Kunden, muss einer Sonntagnachmittag um halb vier anrufen. Gibt's. Und ich bin halt so, ich schreie den dann halt nicht an. Ja, ich sage dann halt hinterher, du, es wäre mir lieb, wenn du in Zukunft nicht mehr sonntags anrufen würdest. Also zwölf Stunden jeden Tag, Montag bis Samstag sind genug. Und der hat dann, ach Gott, ja. Und halte ich fest, der hat wieder angerufen und zwar abends nach neun.
Sebastian Okay, sehr schön.
Michael Manche lernen es nicht, ja.
Sebastian Hat er seinen Großeinkauf gemacht, hat es sich gelohnt?
Michael Nee, das nicht. Also er hat was gekauft, ja, aber Großeinkauf, also Großeinkauf ist eh nicht, die meisten Leute kaufen im Bereich, sag ich mal, zwischen 80 und, 80 Euro, ja, 80 Euro ist so der Standardwarenkorb.
Sebastian Okay. Wo sind denn Sachen, wo du in den letzten Jahren gesagt hast, ob privat, ob im Business, da ist mir das Herz aufgegangen. Das war schön, das war überraschend. Was macht Michael denn glücklich? Ob in einer Session, wenn du im Laden stehst, was passiert dir, wo du sagst, boah, dafür mache ich das alles, dafür bin ich auf der Welt.
Michael Ja, in dem Moment, wie gesagt, also gerade nach den Kursen, also gerade der "Kinky Sex"-Kurs, wo es mir darum geht, wie Sub und Top miteinander umgehen und so weiter, da kriege ich immer wieder Feedback oder Leute, die kommen und sagen, du, dafür, dass du uns das andere Teil aus der Hand genommen hast und uns das gegeben, das war der Knaller. Das ist einfach, wo die Leute sagen, du hast meinen kompletten Blick auf dieses Verhältnis von devot und aktiv verändert mit der Tatsache, wo du sagst, das ist eine Liebesbeziehung, die sich da hinten dran versteckt. Also, dass nicht die Dominanz das Wichtigste ist, sondern die Tatsache, dass Subbie bereit ist, das schenke ich dir, du darfst das mit mir machen und dass ich begreife, dass ich da ein Geschenk annehme, dass das viel wert ist, dass ich das achten muss, weil ich sonst was kaputt mache und so weiter. So Sätze, das entspricht dem, was ich auch fühle, wenn die zurückkommen, da geht mir das Herz auf, wo ich merke, ja, du hast denen was gegeben. Und es gibt wirklich Leute, die haben mir auch geschrieben, du hast echt, du hast alles verändert für uns. Also bei dir gewesen zu sein, hat komplett die Sache auf den Kopf gestellt und hat uns x-mal mehr gegeben als alles andere vorher. Das passiert nicht häufig, aber oft genug, dass ich mir sage, ja, dafür mache ich das Ganze.
Sebastian Das ist auch so einfach manchmal, also ich krieg ja manchmal hier so Podcast-Feedback, wo auch Leute sagen, wir haben das da zusammen gehört auf einer Autofahrt und dann haben wir, die und die Folge gehört mit den und den Leuten und konnten uns total identifizieren und dann haben wir das selber auch so interpretiert und seitdem ist das total super für uns. Und dann denk ich mir manchmal, das ist so einfach im Prinzip, da muss nur so ein Schubs kommen manchmal und dann passt es zu Leuten.
Michael Es ist nur der Schubs, ja. Manchmal ist es mehr. Also wir hatten mal einen im Laden stehen, der drehte so den Ständer mit den Strümpfen und der sah halt etwas betrübt aus und da bin ich dann hin und wo ich gemeint habe, ja, wie sieht es aus, was läuft und so weiter und der so, ja, wenn ich meiner Frau auch bloß vorschlagen würde, Strapse zu tragen, die würde sie scheiden lassen. Und ich so, oh Mann, da hab ich gesagt, du, ja, aber Strapse? Also, ja, da ist ja doch jetzt recht harmlos und so weiter und dann hab ich gemeint, du, guck doch mal, versuch doch einfach mal, ob du die nicht mitbringen kannst, weil hier ist ja kein Sexshop, hier ist ja keine Pornografie, hier ist keine Wichskabine, die kann ja dann auch mit Sabine reden und guck mal, da vorne gibt's Kaffee und da sind lustige Hunde zum Streicheln und so.
Sebastian *lacht* Das sind Hunde zum Streicheln?
Michael Ja, das ist für viele Leute wirklich ein Punkt, der den Laden anders macht. Du kommst rein und da liegt ein lustiger Hund und denkt sich, oh ja, möchtest du mich nicht gerne streicheln? Der Negrito bricht das Eis, der nimmt Leuten die Nervosität, der lässt Leute sich lockerer fühlen. Und das hat er dann geschafft, er hat die überredet, die hat dann mit Sabine geredet und Sabine hat ihr dann klar gemacht, dass es nicht darum geht, dass irgendjemand die Strapse trägt, sonst würde der nicht hier rumstehen, würde traurig sein, dann würde er zu einer Nutte nämlich gehen, sondern es geht darum, dass sie die Strapse trägt. Und ich sagte, wenn du die Strapse an hast, habt ihr mehr Spaß im Bett, da hast du auch was davon. Das war der Anfang. So, dann hat es mit den Strapsen funktioniert, danach machten die bei mir einen Spanking-Kurs und machten den Bondage-Kurs und den Kinky-Sex-Kurs und ein Jahr später kamen die wieder rein und haben groß eingekauft und haben gesagt, wisst ihr was, wir spielen und wir haben damit ganz anders miteinander geredet als früher. Ihr habt komplett unser Leben verändert und das Pärchen, das war so intensiv, was die uns, zurückgegeben haben für das, was sie von uns bekommen haben, das werde ich nie vergessen. Das ist Wahnsinn, wenn ich da heute noch dran denke, läuft mir es da eiskalt den Rücken runter, wo der da steht und ist fast am heulen, wo er den Strumpfständer dreht und wo die reinkommen und er ist glücklich, weil seine Frau jetzt Spaß hat am dominant sein und alles ist nur wow. Also da gibt es ja so Sachen. Also was ich dann noch machen kann, wenn du sagst, wir kommen Richtung Ende, ich habe noch ein paar lustige Sachen rausgesucht, die so im Laufe der Zeit passiert sind.
Sebastian Ja bitte, soll ich dir das anmoderieren oder kommst du jetzt von selber drauf?
Michael Nein, da brauche ich keine Anmoderation, da komme ich auch so drauf. Also ja, ich muss ja aufpassen, das Problem ist ja, viele der lustigen Dinge, die ich habe, sind dann zu sehr kundenorientiert, als dass ich die wirklich sagen kann, aber ein paar sind dabei, da funktioniert es. Also zum Beispiel, da kommt eine Bestellung rein und da hat einer alles ausgeixt. Also das heißt, der Name sind nur Striche und Punkte und die Straße und der Ort und alles. Also außer der E-Mail-Adresse, sonst hätte es wahrscheinlich ja nicht funktioniert. Und der gibt die Bestellung rein und wir denken uns, ja, der wird sich schon melden, weil der sieht ja an seiner Auftragsbestätigung, die er per Mail kriegt, dass wir keine Adresse von ihm haben. Aber vielleicht will er ja auch abholen. Also gibt es ja auch manchmal. Also manchmal hast du eine Bestellung von Dschingis Khan. Du weißt genau, der heißt nicht Dschingis Khan. Also das ist dann einer, der abholt. So, wir warten halt, das Geld kommt irgendwann, bezahlt ist es und irgendwann ruft er dann an und sagt, ja, bla, ich bin... Ich finde dann mühsam raus, wer der ist, anhand der Sachen, die er haben wollte und dann sagt er, warum schickt ihr mir mein Zeug nicht? Sag ich, du hast uns keine Adresse gegeben. Ach ja, stimmt ja, ja, das will ich ja nicht. Sag ich, aber was soll ich denn machen? Wirst du vorbeikommen? Nein, nein. Sag ich, ja, dann brauche ich eine Adresse. Ja, das ist ein Problem. Ich denke drüber nach. Ich melde mich wieder.
Sebastian *lacht*
Michael Der ruft nach zwei Wochen wieder an. Und jetzt halt dich fest, ich erfinde das nicht. Ich habe viel zu viele solcher Storys, als dass ich sie je erfinden muss. Meint er, pass auf, ich mache das so. Ich stehe in dem und dem Ort, da stehe ich, sage ich mal, mittwochs um elf an der Kreuzung Werderstraße und Hauptstraße. Und ich habe einen roten Regenschirm dabei. Und du gibst das Paket DHL mit. Und ich wink dem DHL-Fahrer, der soll mir das aus dem fahrenden Auto zuwerfen. Ich so, nein, das geht nicht. Warum nicht? Sag ich, DHL, dem kann ich kein Paket mitgeben und sagen, das soll zwischen elf und halb zwölf dem Mann mit dem roten Regenschirm, der an der Kreuzung in dem Ort steht, zugeworfen werden.
Sebastian Dann schreib das doch mal auf die Adresse drauf, wenn dir was passiert.
Michael Ja, der kann zur Not auch anhalten und es mir geben. Nein, das geht so nicht. Und dann hat er wieder, ja, ich muss nachdenken. Und zwei Tage später rief dann seine Frau an und meinte, mein Mann ist ein Spinner. Ich sage Ihnen jetzt eine Adresse, da schicken Sie es hin. Das sind so Momente, wo du denkst, ja, das gibt es einfach nicht. Aber manchmal, wie gesagt, denke ich dann auch so, was passiert jetzt? Also zum Beispiel kam mal irgendwann einer rein und der wollte irgendwas, also der wollte was fragen und der hat sich nicht getraut und der hat dann gewartet und gewartet und der Shop wurde leerer und leerer und dann war so der Moment, wo wir dann zumachen und alles und dann waren alle Leute aus dem Laden und dann meinte er, kann ich mal was fragen? Sag ich, ja klar, dazu bist du ja wahrscheinlich auch da. Meint er, ja, also ich habe da ein Problem. Sag ich, ja, schieß los. Und meint er, das Problem ging los, als ich mit meinem Sohn den Rollladen reparierte. Das war so der Moment, wo ich mir dachte, oh, oh, oh, was wird das für ein Problem, um Gottes Willen. Und dann erklärt er die Sache mit dem Rollladen und meint er, und dann ist, als wir den Rollladen wieder zumachen wollen, ist so ein kleines Metallstück innen reingefallen und das kriege ich dann nicht mehr raus. Und jetzt dachte ich mir, du weißt vielleicht, wo man so ein Metallstück herkriegt.
Sebastian Was?
Michael Du suchst also ein Stückchen Metall, etwa 1,5 cm lang, 0,5 mm hoch und rechteckig. Ja. Meine ich, und deswegen bist du jetzt hier? Ja. Dann sag ich, okay, du, ich habe einen Kumpel, der schafft in so einer Firma mit Metall, ich rufe den mal schnell an und dann sag ich zu dem, du, kannst du mir ein Stückchen Metall besorgen, 1,5 cm lang, rechteckig 0,5 mm, weil ja, die liegen hier rum, das ist Abfallware, wieviel du brauchst davon Meine ich, ja nur eins. Sag ich, ja, ich kriege nächste Woche eins gebracht und der Kunde sagt, ja, ja, ja, mein Rollladen geht wieder und ging von dannen und kam nächste Woche wieder, holte das Metallteil ab und reparierte seinen Rollladen. Ja, aber der Anfangssatz, das Problem ging los, als ich mit meinem Sohn den Rollladen reparierte, der hat dann so Gänsehaut verursacht. Ja, so, jetzt noch eins zum Abschluss, das ist der beste.
Sebastian Ja, komm, hau raus.
Michael Ja, der Wal, der Wal.
Sebastian Der Wal. *lacht*
Michael Der Wahl. Ich lese so morgens meine Mails, Kater auf dem Schoß, da hat der Kater noch gelebt damals, ja. Und trinke so meinen Kaffee, bla bla bla, das Übliche und dann plötzlich so diese Mail, Michael, du musst uns helfen, wir müssen dringend einen Wal bauen. Hä, was? Was wollen die? Ein Wal bauen? Was machen die mit einem Wal? Ein Wal? Ja, lass mal sehen. Gut, ja, man hat ja Fantasie. Jetzt versuche ich mir das mal vorzustellen. Die wollen einen Wal. Die machen den Wal vielleicht so groß wie das Wohnzimmer oder Schlafzimmer und dann stellen die ein Bett rein, sage ich mal. Und dann legt sie sich auf das Bett und hat dann so Muscheln über den Titten wie bei Arielle der Meerjungfrau und zieht sich so einen Fischschwanz an und er zieht sich so einen Fischkopf über und dann sagt sie, mach mir den Hering. Ja, klingt ein bisschen weit hergeholt. Vielleicht habe ich nicht genug Fantasie für diesen Wal. Was können die noch? Lass mal sehen. Gut, also wir haben schon so Katzenmasken besorgt für Mädels und so Hundemasken für Jungs. Dann gibt es ja Leute, die machen Ponyplay und okay, lass mal sehen, Hunde, Katzen, Pferde, das sind alles Säugetiere. So ein Wal ist ja auch ein Säugetier. So, ich bei Google, Walpenisbilder. Uaaaah... Das möchtest du überhaupt gar nicht sehen. Also diese Wale haben Penisse, das ist, oh nein, nein, das kann es auch nicht sein. Und ich dachte mir, das gibt es nicht. Ich dann sie angeschrieben so, Wal bauen, ruf mich an, jetzt. Und dann klingelt tatsächlich mein Telefon und ich so, ihr wollt einen Wal bauen? Und die so, ja, pass auf, wir wollen gegen den Walfang der Japaner protestieren und deswegen möchten wir, dass da so eine leere Walhaut liegt. Liegt in meinem Kopf so klickety-klickety-klick und plötzlich ich so, okay, damit deine leere Walhaut nicht aussieht wie eine Patchwork-Decke, brauchst du möglichst lange Neoprenplatten am Stück. Mann, genau, so was suchen wir. Sag ich, gut, da habe ich eine Adresse für dich. Und ja, dann seit dem Tag versuche ich allerdings A) diese Bilder von diesen Walpenissen zu vergessen, weil die sind schon übel. Es gibt übrigens sogar ein Walpenismuseum, wenn man unbedingt möchte. Und vor allem, immer wenn ich die Augen zumache, sehe ich dieses Mädel mit dem Fischschwanz und den Mupfeln über den Titten, die zu dem Typen mit dem Fischkopf sagt, mach mir den Hering.
Sebastian Du Blödmann, jetzt habe ich das Ding gerade gegoogelt, ich mache das jetzt wieder zu. Bildersuche ist ja fürchterlich. Alter. Ja, alles klar, Dankeschön.
Michael So, ja, und wie gesagt, bevor ich 20 weitere von der Sorte erzähle, hören wir einfach auf.
Sebastian Liebe Hörer, googelt das nicht, lasst es einfach, es hat keinen Sinn. Ihr kriegt das nicht mehr aus dem Kopf. Boah, pass auf, eine Sache mag ich noch erwähnen denn du hast mir nämlich echt geholfen. Das fand ich super und deshalb, ich muss das mal loben also ich hab ja mein Gimmick hier gehabt, endlich ein bisschen Podcast-Merch, Tassen. BDSM, ne was steht drauf, ach genau, Becher der schwarzen Macht, er steht ja auch hier und du warst ja so nett zu sagen, ich kann euch die Dinger schicken. Sabine hat einen tollen Text geschrieben, meiner war völliger Quatsch. Und dann habt ihr die Dinger da für mich durch die Gegend geschickt. Die sind auch irgendwie leer geworden, irgendwie ich schneller als erwartet und irgendwie habe ich auch viel zu wenige davon hier und ich müsste mal neue machen und das ist alles kompliziert. Also für die Aktion muss ich mal sagen: Dankeschön, weil ihr habt da wirklich nichts dran verdient und habt die Dinger da rumgebracht und dass wir eine Folge miteinander machen, haben wir eh vorher schon beschlossen. Aber das war echt gut, weil ich habe echt gedacht so, ach weißt du was, die Dinger sind ja eigentlich nur für Podcast-Gäste gedacht. Die kriegen dann einen, ne? Du kriegst auch noch einen, weil den, den du hast, den hast du jetzt mal wieder weggeschickt. Blödmann. Also ich hätte dir schon mehr verschickt, aber gut. Also da geht ja auch mal was zu Bruch, passiert, aber so schön. Ich konnte mich hier echt zurücklehnen und sagen, ja passt jetzt, weil den Leuten, denen ich vorher schon so ein Ding versprochen habe, denen habe ich die ja geschickt, mein Gott, diese Rennerei zur Post und dieses Eingepacke und wo kriegst du jetzt Packpapier her? Und dann habe ich schon die Frau bei der Post bestochen und habe gesagt, hier, ihr habt doch bestimmt hier Leerkartons, her damit, ich brauche die mal, ne? Ein Elend, das ganze Theater. Und da mag ich einfach mal ganz groß Dankeschön sagen, weil die Arbeit und dass das auch an die richtigen Leute gegangen ist und Adressaufkleber nicht vertauscht sind und keine Ahnung was, finde ich super. Würde ich ja fast sagen, machen wir demnächst wieder, aber ich glaube, dann tötest du mich, ne?
Michael Naja, für dich tun wir alles. Du bist lustig, du bist nett, du bist, ja, also ich sage jetzt mal, verstehst du, es kommt immer darauf an, wie man in den Wald hineinschaltet. Wenn ich das Telefon abnehme und irgendjemand sagt zu mir, du Spinner, als Begrüßung, dann denke ich mir halt, ja, mit dem muss ich nichts machen. Wenn irgendjemand sagt, du, ich bin der Sebastian und ich bin klein, mein Herz ist rein, ich habe da eine lustige Idee, wollen wir drüber reden, dann ist das ganz was anderes.
Sebastian Oh, ach Mensch. Jetzt können wir uns hier herzen und mit Herzchen überschütten.
Michael Aber wenn wir bei Herzen sind, dann, was ich zum Abschluss noch sagen will, ist, hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau, die genervt mit den Augen rollt. Also ich wäre nicht so gut, wie ich bin, wenn Sabine nicht hinter mir stehen würde. Also Sabine ist wirklich das Herz und die Seele von Baumwollseil.de. Ich bin bloß der Mund, der redet, aber Sabine ist das, was mich antreibt, was mich am Leben hält, was mich voranbringt. Ja, wow. Also einfach nur hier ein Gruß an meine Frau, auch wenn sie das nie hört, wahrscheinlich, weil sie den Podcast nicht hört, denke ich mal, weil sie denkt, ich weiß doch, was der Michael alles für einen Blödsinn redet, aber ja, gut.
Sebastian Pass mal auf. Liebe Hörer, ihr schreibt jetzt alle an Baumwollseil.de eine Mail, wo ihr nochmal ganz im Speziellen sagt, mein Gott, Sabine, dein Mann. Und wir stimmen dem total zu. Ich kriege ja auch ständig hier Grüße und dann vergessen die Leute mich zu grüßen irgendwie und dann immer nur Grüße auch an das Podcastsubbie. Ja, danke. Aber das ist schon richtig so und das ist auch gerechtfertigt. Das muss man mal ganz ehrlich sagen. Also wenn die Mädels nicht hinter uns stünden, wo wären wir denn dann? Also das sehe ich auch ganz ehrlich so, dass das, da passiert viel im Hintergrund, nur wenn man nicht in ein Mikrofon reden will. Oder bei uns ist das ja inzwischen ein Running Gag. Die Frau wird stumm, wenn ein Mikrofon in der Nähe ist. Ganz ehrlich, das wird trotzdem bemerkt und wie gesagt, das ist dann eher so aus dem Hintergrund heraus und ich finde, das muss man auch immer würdigen und nicht nur die, die laut sind, sind die Guten. Das sind halt die mit der Aufmerksamkeit, da gehöre ich ja irgendwie jetzt inzwischen auch dazu, was soll ich da machen, kann ich nichts machen. Aber im Hintergrund passiert da ganz viel und das ist echt schön. Und das ist aber, da hole ich jetzt mal die Brücke, das ist auch wieder so diese Dom/Sub-Beziehung. Da ist diese Grundannahme, wir wollen uns gegenseitig nichts Böses, sondern wir wollen uns gegenseitig nur Gutes und uns gegenseitig schätzen und füreinander da sein. Und das im Zweifel auch mit der Peitsche oder dem Mikrofon oder mit dem Online-Shop. Aber diese Grundannahme, wir wollen uns was Gutes tun, gegenseitig und füreinander da sein, das ist total schön und das ist ein Wert, den... Ihr merkt es, liebe Hörer ich werde hier romantisch gerade, es ist fürchterlich. Entschuldigung, jetzt kriegst du... Ach das ist immer so, gegen 23 Uhr werde ich romantisch. Okay, pass mal auf. Müssen wir mal die Webseite sagen? Nee, also Baumwollseil.de kann man aufrufen, KunstderUnvernunft.de auch.
Michael Die mit den lustigen Hunden.
Sebastian Genau, die mit den lustigen Hunden. Alles klar, du kriegst irgendwann...
Michael Oh, ich glaube, ich habe sogar noch eine Tasse mit den Hunden. Eine könnte noch da sein, dann habe ich auch eine Tasse für dich.
Sebastian Ah, ja, wenn ich vorbeikomme und das werde ich tun, irgendwann, ja. Ansonsten, ach so, du musst ja eh das ganze Aufnahmezeug zurückschicken. Ich lobe dich nochmal. Du hast ja, ich habe dir eine Anleitung geschickt, irgendwie in Word schnell zusammengezimmert, weil ich habe dir ja Hardware geschickt, damit das mit der Aufnahme auch gut klappt. Und ich habe mich auf eine Dreiviertelstunde Einrichtung und Installation und keine Ahnung was eingestellt ist. Es hat fünf Minuten gedauert. Ping, klingt das gut? Also wenn das so funktioniert, dann mach ich öfter so Remote-Aufnahmen. Das ist tatsächlich ein Kompliment mal, also mit dem Computer. Die Eins mit Sternchen hast du hiermit verdient.
Michael Ja, also wenn ihr es noch schafft, mich in irgendeinem Podcast unterzubringen, wo ich mit irgendjemandem über Fantasy-Romane oder über Fantasy-Roleplay reden kann, dann bin ich glücklich.
Sebastian Ach, das kriegen wir hin. Kein Problem. Leier ich an, da melden sich Menschen bei dir. Okay, ich glaube, du willst auch ins Bett, ne?
Michael Ja, also wie gesagt, die Hunderunde hat Sabine gemacht, das ist so das letzte abends, sage ich mal und jetzt schläft hier im Haus im Prinzip alles, das heißt, ich fahre jetzt noch den Rechner runter und ja, dann gehe ich auch ins Bett. Weil ja, morgen bringe ich Arbeit zu Ende, an der ich lange, lange gearbeitet habe, weil das Finanzamt, sage ich ja, mal wieder droht, dann hat man das vom Hals und ich glaube, danach geht es uns allen besser und ja. Ja, aber das hier war cool, das hier hat Spaß gemacht und das ist die Hauptsache.
Sebastian Ja, also mir ebenso und das wurde auch echt Zeit, dass wir uns mal hier lange unterhalten und es ist schön, dass es jetzt einfach geklappt hat. Michael, vielen, vielen Dank.
Michael Bitte, bitte.
Sebastian Wunderbar und jetzt, liebe Hörer, euch auch einen Rest-Tag, -Morgen, -Abend, keine Ahnung, vielleicht seid ihr auch schon eingeschlafen, wenn ihr das Ding hier hört. Völlig egal, habt auch eine gute Zeit, macht's gut, tschüss.
Michael Tschüss und denkt dran, macht mir den Hering.
Sebastian *lacht* Verdammt.

Kommentare & Fragen

Lexxi
02.05.24

"Rein raus, bei Bedarf wiederholen" 🤣 was für eine platte und stumpfe Definition - großartig, ich musste sehr lachen! Ich hab mich sehr geärgert diese Folge nicht 2 Wochen früher gehört zu haben, dann hätte ich den Messebesuch mit Sicherheit mit einem Besuch in eurem Shop verbunden 🥺!
Die Folge war spannend und beeindruckend! @Michael, du bist ein echtes Stehaufmännchen", absoluten Respekt dafür, wie du nach diesen Tiefen, die du ganz offen angesprochen hast, deinen Weg gemacht hast und dabei an einem Punkt angekommen bist, wo man einfach hört und spürt wie viel Spaß du im Leben und an deinem Job hast! Zugegeben hätte ich ja gerne gewusst mit welchen Themen sich diese "geheimen Workshops" befassen, oder was selbst für die Szene so "unnormal" ist, dass du es nicht mal ansatzweise erwähnen wolltest... da hört man am anderen Ende echt hilflos zu und wird dann mit diesem riesigen Fragezeichen stehen gelassen 😝 das muss an den sadistischen Grundzügen liegen 😉.
Es war wundervoll zu hören, wie sehr ihr Beide betont habt, welche wichtige Rolle der submissive Part in einer Beziehung spielt. Es klingt bei euch so selbstverständlich! Ist es aber vermutlich in der Allgemeinheit nicht... Und das Loblied auf eure Frauen - ach da kann man als Zuhörerin glatt dahin schmelzen 🥰.
Eine tolle Folge die alles hatte. Humor, Ernsthaftigkeit, Geheimnisse und ganz viel Liebe. Dankeschön!

@Sebastian, ich hab mich gefragt, wann ich die Folge mit dem aktuellen Intro erwische - jetzt 😁 ich find das super, schöner als das alte und es macht doch in mehrfacher Hinsicht Lust 😇

MichaelBaumwollseil.de
28.11.23

Dankeschön. Ja, ich sollte einen Podcast machen, aber ich bin nicht der Sebastian und habe unbegrenzt Zeit, leider.

Kai
06.07.22

Schmunzeln musste ich ja schon oft bei Deinem Podcast (aus verschiedenen Gründen, die hier nicht genannt werden sollen ;-)), aber so herzhaft gelacht, und das mehrmals, habe ich dabei noch nie! An Michael ist ein kleiner Comedian verloren gegangen...

Daher mal wieder herzlichen Dank für eine rundum gelungene Folge des wie ich finde "Goldstandards" der kinky Podcasts.

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