Cover Unvernunft Live 25.05.2023 - Consensual Non-Consent (CNC)

Unvernunft Live 25.05.2023 - Consensual Non-Consent (CNC)

Alles andere ist nur Rollenspiel

29.05.23
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Cover Unvernunft Live 25.05.2023 - Consensual Non-Consent (CNC)

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Alles andere ist nur Rollenspiel

Unvernunft Live

Auf kunstDerUnvernunft.live gibt es den Livestream & Chat und hier nun das Ergebnis für alle, die nicht dabei sein konnten und können.

Theme heute: Consensual Non-Consent (CNC)

GästInnen in der Sendung:

Kapitelmarken

00:00:00
Intro
00:01:21
Begrüßung
00:03:32
Feedback und Rückblick
00:09:25
Podcastsubbieanschaffungen
00:10:22
Thema: Consensual Non-Consent
01:54:37
Die Schätzfrage
01:57:17
Würdigung der UnterstützerInnen
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Sebastian Hallo und guten Abend zur Unvernunft live am Donnerstagabend am 25. Mai 2023 und ich begrüße euch, das heißt den Chat, die Menschen, die es später hören und die Menschen, die auch nur den Livestream hören, ganz herzlich zur Folge Nummer 117 der Kunst der Unvernunft. Ja, mein Name ist Sebastian Sticks und mir gegenüber sitzt mein persönlicher Untergang des Abends, das Podcastsubie. Sie hat angekündigt, dass sie mich heute ärgern wird und das gelingt ihr jetzt schon verdammt gut. Mal gucken, was das heute Abend gibt. Ja, und wie erklären wir das denn hier mal alles? Erstmal, der Tonmeister, ja, der geht heute fremd. Der ist irgendwie in Recklinghausen. Und ja, da kann ich ihm nur wünschen, dass sein Donnerstagabend Date schrecklich ist. Nein, der ist natürlich beruflich unterwegs, deshalb müssen wir heute auf ihn verzichten. Das heißt, lieber Chat, wenn irgendwie die Menschen hier anrufen, zu laut sind, zu leise sind oder so, dann sagt es mir ruhig, schreibt es da kurz rein. Dann achten wir hier darauf, dass wir das ein bisschen manuell nachjustieren. Ohne Tonmeister ist es eben ein bisschen aufregender. Ja, es gibt heute Abend wie üblich eine Chats-Frage, ein Thema, das kommt auch gleich. Und für alle, die neu und zum ersten Mal live dabei sind, hier mal die kurze Betriebsanleitung zur Unvernunft live. Ihr hört ja schon zu, das heißt, ihr seid möglicherweise schon im Chat und es wird heute Abend die Gelegenheit geben, hier anzurufen, denn ohne euch funktioniert diese Sendung nicht. Wir sprechen über ein Thema und ja, das heißt, ihr könnt einfach die Telefonnummer wählen, die unten drunter steht unter dem Chat oder die ich hier ansage. Dann kommt ihr quasi direkt live in die Sendung rein. Und dann können wir einfach miteinander sprechen, das ist auch gar kein Problem, ihr könnt da einen Namen sagen, was ihr wollt und wenn ihr euch mal irgendwie versprecht oder so, bevor das dann richtig veröffentlicht wird, kann ich natürlich dann doch noch ein kleines bisschen schneiden. Manchmal passiert es einem ja, dass man sich versehentlich mit dem echten Namen vorstellt oder so, aber das kriegen wir alles hin, das ist überhaupt kein Thema und das hören ja jetzt auch live nur ein paar Menschen. Ja, wo fangen wir an? Ich sag schon mal das Thema, aber dann machen wir erstmal einen kleinen Rückblick. Thema ist heute CNC, Consensual Non Consent und dazu habe ich auch Hausaufgaben gemacht, aber erstmal machen wir hier einen kleinen Rückblick. Ähm, ja, denn vor zwei Wochen haben wir hier gesprochen über das Thema Tabus und Grenzen und wie man und ob man die verschiebt. Und, ähm, ja, das hat sehr viel Spaß gemacht. Die Folge wurde auch reichlich oft gehört. Im Moment wird eh sehr viel gehört, hab ich das Gefühl. Da hab ich auch noch ein kleines bisschen Feedback bekommen. Fangen wir mal an. Ich mach ja bei Spotify immer so kleine Umfragen. Diesmal hab ich gefragt, hattest du absolute Tabus, die nun zum Spiel gehören? Das ist ja schon mal eine Frage, wo man echt überlegen muss, aber 68,8% haben ja gesagt, 14% nein und dass sie kein BDSM machen haben 16% angekreuzt. Also dass Tabus verschoben werden und Grenzen verschoben werden, das gehört offenbar einfach zum BDSM dazu und man soll offenbar nie nie sagen. Ja, Kommentare auf Kunst der Unvernunft gab's auch welche, nein es gab einen von Honeypot, den mag ich ja auch einfach mal zum Besten geben. Mal gucken, ob mir das mit dem passenden Respekt gelingt. Kommentar*Mein Kopf ist ruhig, auch wenn die Gedanken darin durch die Stille rasen. Sie glühen, nein ich glühe, weil wir diesen einen Schritt weitergegangen sind und das ist einfach wunderschön. Danke für diese Folge mit vielen Blickwinkeln auf etwas, von dem ich immer dachte, dass dass es unverrückbar ist. Vertrauen, viel Geduld und offene Worte haben mich eines Besseren belehrt und auf eine sehr faszinierende Reise geschickt. *Sebastian stimmt zu*Ja, passt perfekt. Also wenn da Bedarf ist, das Thema irgendwann noch mal zu vertiefen, das können wir ja tun. Wir haben ja noch ein paar hundert Live-Sendungen vor uns, bis ich ja keine Lust mehr habe, bin ich gespannt. Und dann habe ich noch was von Shavat bekommen. Und das Schöne bei Shavat ist, ich muss nichts vorlesen. Der hat mir nämlich einfach einen kleinen Einspieler geschickt und während ich jetzt das Podcastsubbie nochmal versuche ein bisschen zu zähmen, spiele ich euch den einfach mal ein und wir hören uns gleich wieder.
Shavat Hallo, hier ist Shavat. Wie sagte Mark Twain, Schlagfertigkeit ist das, was einem 24 Stunden später dazu einfällt. So geht es auch mir nach der Live-Sendung zum Thema Grenzen gerade. Daher hier ein kleiner Einschub von mir. BDSM, so wie ich es kennengelernt habe, lebt von einvernehmlichen Verschieben und Überschreiten von Grenzen. Gerade darin liegt für viele Menschen der Reiz. fängt doch schon damit an, dass man sich zum BDSM bekennt. Das ist doch schon die erste Grenze, die man für sich selbst bereits überschreiten muss. Für viele kink erfahrene Menschen stellt dies wahrscheinlich keine Grenze mehr dar. Aber ich kann mir vorstellen, dass es auch für diese Menschen Zeiten gab, wo diese sich gefragt haben, ist das so und will ich so sein? Mit der Entscheidung, ja Ja, das bin ich, und so will ich sein, ist doch bereits die erste Grenze im BDSM Bereich gefallen. Eine sehr persönliche und für viele Menschen sehr schwierige Grenze bzw. Hürde. Und auch wenn ich noch keine großen Erfahrungen im kink Bereich habe, so weiß ich jetzt schon, dass wenn ich anfangen werde zu spielen, dann werden sich auch zwangsweise meine Grenzen verschieben. Es wird mich zum Beispiel ein hohes Maß an Überwindung kosten, das erste Mal meine Partnerin bei den Haaren zu packen und sie vor mir auf den Boden zu werfen. Und es wird mir sehr schwer fallen, standhaft in meiner Rolle zu bleiben, wenn bei ihr die ersten Tränen rollen. Es wird mir wahrscheinlich auch sehr schwer fallen, meine erste Ohrfeige auszuteilen. Aber ich bin mir sicher, dass ich genau diese Erfahrungen trotz meiner bisherigen Grenzen und Bedenken machen möchte. Und genau darin sehe ich ein großes Entwicklungspotenzial. Denn Entwicklung findet nur statt, wenn man es schafft, seine Komfortzone zu verlassen und beginnt eben jene Grenzen zu verschieben. Daher sehe ich BDSM für mich persönlich als große und spannende Reise. Wenn ich anfangen werde zu spielen, dann beginnt auch meine Entwicklungsreise hin zum Top, Dom oder was auch immer in mir schlummert. Dass es dabei auch Grenzen geben wird, die ich nicht überschreiten kann und will, ist mir durchaus bewusst. Es gibt Sachen, die will ich einfach nicht oder nicht noch einmal erleben. Aber das sind meine Hard Limits und ich bin dafür verantwortlich, diese Grenzen zu schützen und zu achten. Für alle anderen verschiebbaren Grenzen, also für meine Soft Limits, kann es vielleicht eine Zeit und einen Menschen geben, mit dem ich so meine Erfahrungsbereiche erweitern kann. Zusammenfassend würde ich sagen, zuerst ist da eine Grenze, die man nicht wagt zu übertreten. Dann, mit zunehmender Erfahrung, wird diese Grenze zu etwas Alltäglichem, in Anführungsstrichen Normalem. Und mit dieser Grenzerweiterung spielen wahrscheinlich viele Menschen. Man spielt halt im Grenzbereich. Mit dem Thrill, mit dem Kick. Das höher, schneller und weiter greift. Und ehe man sich's versieht, ist die Grenze gar keine Grenze mehr, sondern der neue Wohlfühlbereich. Ich finde das sehr schön.
Sebastian Ja, auf dem Weg zu neuen Wohlfühlbereichen. Vielen Dank, Shavat, für deinen Input heute. Und wenn ihr später zu dieser Sendung hier mal etwas schreiben oder sagen wollt als Feedback, das spiele ich hier gerne dann in der nächsten Unvernunft Live ein. Damit wir einfach so ein kleines bisschen, ja, ein bisschen, ja, auch Feedback kriegen, was hier eigentlich dabei rauskommt, was das in den Menschen bewirkt und ansonsten kommentiert auch gerne auf der Podcast-Webseite, ich werde das entsprechend hier einbauen. Okay, ich hoffe ihr seid bereit für das Thema des heutigen Abends. Das Podcastsubbie lebt das auch schon vor. Vielleicht klären wir das Publikum mal ein bisschen auf, warum das heute hier ein bisschen komisch ist und warum du so nervtötend bist heute, ja? Ja, machen wir. Passt mal auf, lieber Chat, das werde ich jetzt nur in den Chat reinposten und nicht in die Shownotes packen. Ich packe euch jetzt einfach mal einen Link da rein. Das ist ein Amazonlink und das ist heute gekommen weil das Podcastsubbie meinte es bräuchte nachschub und jetzt Hopste hier ganz wild rum und ich habe hier Saugnapfproblem überall und jede glatte Fläche ist nicht mehr sicher Okay bin mal gespannt Ich finde die Farbgebung ein bisschen schräg so hier mache ich mal so eine schöne edit marke damit ich das eventuell schneide, das überlege ich mir noch Auf jeden Fall könnt ihr euch sicher sein, wenn ich heute ein bisschen abgelenkt bin, dann ist sie schuld. Okay, so, dann kommen wir mal eigentlich zum Thema des Abends und zwar Consensual Non Consent. Und ich hab mal wieder Hausaufgaben gemacht und hab eine kleine Einleitung geschrieben, aus der ich jetzt versuche frei zu zitieren. Und ihr dürft mir gerne den ganzen Abend über widersprechen und ergänzen. Das Thema ist ja an sich hier längst überfällig, denn ganz ehrlich, wenn man sich die letzten Folgen anhört, könnte man ja meinen, BDSM wäre total safe, sane and consensual, aber das ist ja noch ein bisschen bunter als das. Ich fange hier erstmal an, CNC zu erklären. Ja, was kann man sagen, ein Zitat habe ich hier. Das ist das echte BDSM für Fortgeschrittene. Alles andere ist nur Rollenspiel. behauptet so ein S.Stix im Mai 2023, und jetzt aber ernsthaft. Wir sind uns ja beim BDSM weitestgehend einig, dass wir uns ja nicht ständig einig sein müssen. Dafür benutze ich jetzt mal einen neuen Begriff, den Metakonsens. Denn den Konsens, den brauchen wir, denn ohne Konsens ist BDSM ja dann per Definition kein BDSM, sondern ja Gewalt, Missbrauch und was auch immer. Wir müssen also schon irgendwie mit dem einverstanden sein, was wir miteinander tun. Aber, und das ist das Schöne, wir müssen das auch nicht alle zwei Minuten neu verhandeln. Also Consensual Non-Consent sagt nun, Top darf und soll freie Hand haben, vielleicht sogar Grenzen überschreiten und das Einverständnis muss in der konkreten Situation nicht eingeholt werden. Das ist für Sub mit Sicherheit besonders aufregend, weil ja noch mehr Kontrolle abgegeben werden kann. Nur muss man sich eben vorher darauf einigen, da muss man eben diesen Meta-Consent herstellen. Ob Tabus, Grenzen und Safeword weiterhin gelten, das ist wohl Verhandlungssache. Was nicht weggeht, ist aber die gegenseitige Verantwortung. Irgendwie habe ich ja persönlich das Gefühl, dass das für Top zwar mehr Freiheiten, aber auch irgendwie mehr Pflichten bedeutet und mehr, ja, mehr Verantwortlichkeit. Das müsst ihr aber heute Abend beurteilen. Ich kann aber auch sagen, dass ich diesen Machtrausch, den kann ich wirklich genießen. Ich habe die Kontrolle. Ich habe die Verantwortung. Ich habe die Macht. Und nichts, was sie sagt und tut, muss mich aufhalten. Das ist schon irgendwie krass, dass man das erleben kann und es braucht auch von Top eine Menge Vertrauen an Sub. Dass, ja, man kontrolliert die Situation und, ja, wie soll ich das sagen, man muss bei dem bleiben, was man auch managen kann und muss Sub vertrauen. Dass sie die Folgen überblicken konnte, als der Metakonsens entstanden ist. Und, ja, auch wenn es nicht gleich schön ist, so soll es ja dann doch, zumindest denke ich das, zumindest später toll gewesen sein werden. Ich zitiere ausnahmsweise mal das Podcastsubbie und das ist nicht abgesprochen. Hat sie mir mal gesagt, das ist schon irgendwie toll, wenn man plötzlich merkt, dass es wirklich keinen Ausweg mehr gibt, gar keinen. Und ja, meine Einleitung ist schon wieder viel zu lang und das Podcastsubbie grinst mal wieder hier. Ja, also reden wir einfach drüber. Was ist CNC für euch? Wie waren eure Erfahrungen als Top und Sub? Und ja, macht ihr das überhaupt oder lasst ihr vielleicht die Finger davon, weil das ja doch durchaus risikoreich ist? Und ja, ich möchte mit euch darüber sprechen. Geht ganz einfach. 051019118952 ist die Telefonnummer. Und bevor ich hier gleich mit meinem ersten Gast spreche, habe ich noch einen Einspieler vom Tischler für euch. Er hat mich mal gleich die Einleitung dazugegeben. Und die ist auch nur ganz kurz, aber die gehört auch dazu.
Der Tischler Hey, der Tischler hier, heute mal nicht live dabei. Ich wollte nur kurz zur Consensual Non-Consent sagen, dass eigentlich ja fast jedes Spiel, was nicht hundertprozentig abgesprochen ist, CNC ist. Ähm, gerade was eingehalten werden muss, auf jeden Fall sind natürlich No-Gos und Grenzen, aber alles, was sonst ist, sind Spielarten, die man ja gerne mal macht, die ich besonders gerne auch mache, wo ich mich halt auch nicht hundertprozentig drauf vorplanen muss, was ich liebend gerne mache und dann mich einfach inspirieren lasse von meinem Gegenüber, von meinem Spielpartner, wenn ich als oben spielender spiele Was natürlich ganz wichtig dabei ist, ist, dass man seinen Partner gut kennt und lesen kann. Grüße aus Leipzig von der Dark-Affair-Szenemesse.
Sebastian Ja, lieber Tischler, vielen Dank, auch wenn du heute nicht da bist, du hast aber einen guten Punkt reingebracht, nämlich dieses, man muss sich schon ein bisschen kennen. Das erscheint mir irgendwie sinnvoll zu sein, also ganz ohne, dass man sich kennt, scheint es nicht zu klappen. Aber das müssen wir diskutieren. Ah ja, also Telefonnummer 051019118952, da könnt ihr jetzt einfach anrufen, dann klingelt es hier und ich gehe ran und dann sprechen wir drüber und ich bin gespannt, ob ihr mich da noch ein bisschen erleuchten könnt, weil ich kann ja hier mit dem Podcastsubie auch noch irgendwie einen Quatsch machen. Im Moment haben wir das CNC-Spiel umgekehrt, das Podcastsubbie provoziert und provoziert, während ich hier in ein Mikrofon reden muss. Dafür haben wir aber heute auch mal ein anderes Getränk. Normalerweise gibt es ja Gin Tonic. Heute habe ich einen Wein hier stehen. Das ist so ein Schriftzug, ich kann es kaum lesen. Sieht aus wie Schlampe. So Schreibtschrift? Nein. Bell Tempo heißt es. Sehr lecker. Und hier klingelt es tatsächlich. Ich gehe mal ran. Hallo, Sebastian hier, mit wem spreche ich?
Sempai Ja hallo Sebastian ich bin es ,Sempai. *Sebastin begrüßt Semapai. Hallo Sempai. Ja CNC ich kürz das Thema heute Abend mal so ab. * Ja ein wunderbares Thema eine wunderbare Abkürzung auch nebenbei also ich kann Natalasa vollkommen verstehen ich bin auch noch so ein aus dem Alter der wo man unter CNC was anders versteht aber ja auch gerne genommen Consensual Non Consent wunderbar. Ja, hast du damit Erfahrungen?
Sebastian Hust.
Sempai Ja, du weißt ja, ich komme immer völlig unvorbereitet in die Sendungen. Und deswegen hätte ich erstmal drei Beispiele. Eins aus den 80er Jahren, eins von der Jahrtausendwende und eins von heute. Und danach könnte man noch ein bisschen über, warum sollte man das machen, sprechen, wenn dir das Recht ist.
Sebastian Leg doch mal los. Also das Beispiel aus den 80ern interessiert mich ja am meisten, weil da gab es dann den Begriff CNC noch gar nicht. Also doch, den gab's da schon, da gab's die Abkürzung zumindest, aber das hatte was mit Fräsen zu tun.
AnruferIn Genau, stimmt, da hat es definitiv was mit Fräsen zu tun. Ja, also in den 80er Jahren, du magst dich erinnern, hatte ich eine Zeit, wo ich mit einer Gruppe unterwegs war, die eben halt komplett non-consensual gespielt haben. Und da hat im Prinzip, oder sagen wir mal so, der Konsens wurde auf eine ganz bestimmte Art und Weise gegeben. gegeben. Da ist man Freitagnachmittag erschienen und das reine Erscheinen dort wurde sozusagen als Konsent eben halt dann verstanden. Und danach wurde man letztendlich sozusagen verpackt, in eine Zelle gesperrt und wurde sozusagen dann das Wochenende genutzt. Bis Sonntagabend. Und es gab da in dem Sinne kein Mitspracherecht. Du wusstest nicht, was passierte. Irgendwie was in dieser Art. Du kamst dann da irgendwie Sonntagabend wieder raus. Und vielleicht auch noch mal das Thema Aftercare, die Aftercare war dann in der Form, wenn das nächste Mal dort eingeladen wurde und du wieder gekommen bist, dann war das letzte mal wohl in Ordnung. Ich sag mal nach heutigen Maßstäbe eigentlich unvorstellbar, ne?
Sebastian Ja, das mag es auch noch geben, aber das ist halt politisch dann nicht mehr so korrekt, ne? *Sempal bestätigt:Das stimmt*. Aber das ist ja dann wirklich kein Ausweg, kein safeword, gar nichts?
AnruferIn Nein, kein Ausweg, kein safeword.
Sebastian Das klingt für mich total fürchterlich.
AnruferIn Naja, wie man es nimmt, also sagen wir es mal so, da waren halt Leute, die wussten, was sie tun. Es waren Leute dabei, die, sagen wir mal, eine gewisse Ausbildung im Bereich Anatomie und Ähnlichem hatten, also zum Beispiel OP-Schwester . Also die wussten schon in dem Sinne, wie weit man gehen kann und was man besser lässt, was man ja manchmal eben halt heutzutage auch manchmal sieht, also so ein paar anatomische Kenntnisse oder generell, wie so ein Körper funktioniert, ist schon mal ganz sinnvoll, wenn man im BDSM-Bereich unterwegs ist. Und das wurde da in dem Sinne schon gelebt. Aber abgesehen davon ging das schon sehr weit raus.
Sebastian Würdest du so eine Konstellation heute noch, also dein Okay dazu geben?
AnruferIn Ehrlich gesagt nein, weil das war genau der Grund, warum ich bei mir eine gewisse Pause drum hatte, weil das Spiel ging so bis Mitte der 80er Jahre, also immerhin doch drei, vier Jahre. Aber dann hat es halt einen Punkt erreicht, wo ich gesagt habe, das ist jetzt wirklich nicht mehr möglich. Und das ist jetzt auch nichts für einen Podcast und auch nicht für live, warum das nicht mehr möglich war. Es war einfach so, dass wir haben ja damals auch schon mal so ein bisschen über diese Kurve gesprochen. Kurve gesprochen. Das heißt, es wurde halt mehr und mehr und heftiger und heftiger. Und es hatte halt einen Punkt erreicht, wo es einfach nicht mehr ging.
Sebastian Okay, aber Pausen kann man machen. Und ich verweise mal auf die Folge mit dir, eben mit Sempai. Ich gucke gerade mal nach, welche Nummer die denn hat, um Himmels Willen. *Sempai sagt 53* Du weißt das auswendig. Sehr gut. Also Folge 53 mit Sempai. Ich habe ein fürchterliches Gedächtnis. Es ist sogar richtig. Es ist Folge 53 von 15.8.21. Okay, aber die 80er, okay, die waren ja für alle irgendwie schlimm.*lacht* Was ist denn mit den 90ern?
Sempai Ja, wobei, wie gesagt, es sei noch zumindest bei den 80ern, das machen wir bei dem Warum nachher, da ist das einfach. Also kommen wir mal zu den 90ern, oder eigentlich war es eher die Jahrtausendwende, so in dem Dreh. Da war ich unterwegs bei den Leuten von Zoom Bizarre, Ältere mögen sich erinnern, das waren Leute, die, sagen wir mal, Lycra gesellschaftsfähig gemacht haben. Und da wurden auch, was die Leute weniger wissen, da wurden auch Filme gedreht. Und da kam es halt dazu, dass ich dann in dem Falle mit einer Domina zusammenarbeiten durfte, im Rahmen dieser Filme. Und es kam dann mal zu einem Abend, wo da was in ihrem Studio stattfinden sollte. Und ich kam dann in ihr Empfangszimmer und da lag ein Buch. Und ich habe dann in diesem Buch geblättert und da waren etwa 190 verschiedene Techniken beschrieben. Und auf meine Frage erklärte sie mir dann, wenn Kunden zu ihr kommen, die dürfen drei Sachen rausstreichen als ihre Tabus. Und aus den restlichen 187 sucht sich etwas aus und das macht viel mit diesen Menschen.
Sebastian Ach Gott.
Sempai Da habe ich auch einen sehr trockenen Mund bekommen, vor allem, wir waren, also wir waren dann in ihrem Studio und die hatte kurz davor einen Kunden gehabt und da war wirklich noch kreatürlicher Angstschweiß in der Luft, also ich weiß nicht, ob du das mal gerochen hast, also das ist, also sagen wir mal, die Dame verstand ihr Geschäft, aber sie hatte volle Auftragsbücher, die konnte sich sozusagen ihre Kunden aussuchen, so mehr oder weniger. Es gab also genügend Menschen, die genau dieses Thema letztendlich eben halt non-consensual dann eben halt vorgezogen haben, im Sinne von so nach dem Motto, ja, okay, drei Sachen nehme ich raus und danach ist es egal, was sie mit mir tut. Ich fand das sehr spannend damals.
Sebastian Okay. Aber da gab es dieses Bewusstsein noch gar nicht? Also, dass man da eventuell miteinander was verhandelt?
AnruferIn Also, du magst dich erinnern, so Mitte der 90er, Ende der 90er kam ja das SSC-Konzept aus den USA. Das heißt, in dem Sinne gab es das zumindestens, sagen wir mal, in der Diskussion oder vielleicht in dem einen oder anderen Internetforum, wo es diskutiert wurde. In dem Falle war es ja aber eben halt so, das war ja dann tatsächlich eben halt eine professionelle Beziehung, die da stattgefunden hat und nicht etwas, was man tatsächlich, sagen wir mal, in Gemeinschaft getan hat. Und ich sage mal, die Menschen, die das getan haben, sind ja bewusst da reingegangen. Sie haben ja sogar dafür bezahlt. Aber wie schon gesagt, ich fand das damals sehr spannend. Und wie gesagt, auch bei den ganzen Techniken, die dann im Buch standen, ich hatte einen relativ trockenen Mund und du weißt ja, ich hatte schon einiges gesehen.
Sebastian Was hast du denn gestrichen?
AnruferIn Gar nichts. Also glücklicherweise, wir haben ja nur gefilmt. Das war dann sozusagen, bei dem, was wir dann gemacht haben, das war dann glaube ich eher so die Ultra Light Version von allem Möglichen. Also da muss ich wirklich gestehen, also in dem Bereich bin ich nicht unterwegs. Ich glaube auch nicht, dass mir das Spaß gemacht hätte. Da bin ich dann so davon gekommen.
Sebastian Okay, jetzt haben wir die 80er und die 90er. Jetzt kommt das Beste von heute.
AnruferIn Ja, und heute ist es eigentlich perfekt. Auch darüber hatten wir schon einmal gesprochen. Du magst dich erinnern, dass wir zu Weilen in Gruppen spielen, dass wir also manchmal mit drei, vier, fünf Leuten unterwegs sind und das ist dann eben halt etwas, Da kommt eine Grundidee, so nach dem Motto, wir wollen das und das tun. Und man fängt diese Grundidee an und dann sagt jemand, ja, da könnte man aber noch das machen. Da könnte man auch noch mal das machen. Und der Nächste sagt, ja, aber da könnte man ja auch noch mal dieses oder jenes. Und da haben wir im Prinzip eigentlich auch im gewissen Rahmen so etwas consensual, non-consensual. Weil du hast erst mal dir Einverständnis, das Einverständnis gegeben an der Stelle. Ich bin jetzt hier mal das Sub, ihr macht etwas mit mir und ja, dann geht das eben halt los. Und ich muss ganz ehrlich sagen, das ist eine Sache, die ich unheimlich schön und kreativ finde, weil auch da wiederum hast du halt, das wurde vorhin im Beginn schon einmal sehr schön gesagt, das machst du natürlich nicht mit völlig unbekannten Menschen. Das sind Leute, die, sagen wir mal, schon öfter miteinander gespielt haben, was ich sehr schätze dann in dem Falle, dass man letztendlich so ein kleines Netzwerk hat von Leuten, die, sagen wir mal, öfter mal was miteinander gemacht haben, die Spaß miteinander gehabt haben in irgendeiner Form und die vielleicht auch den jeweiligen anderen oder andere dann entsprechend einzuschätzen wissen. Und dann kann das eben halt was ganz Wunderbares werden. Und die Ergebnisse sieht man ja zuweilen auch in den Bildern, die dannbei FetLife gepostet werden beispielsweise. Das ist immer das Endergebnis.
Sebastian Lass mich doch mal die Frage, also CNC hat ja diesen Punkt, ja der Konsent muss jetzt nicht ständig erneuert werden und gegeben sein, aber wo siehst du da denn die Grenze? Also ab wo fange ich an, mich mit CNC auseinanderzusetzen?
AnruferIn Naja, ich sag mal, das wäre erstmal, kommt eine neue Person in die Gruppe. So nach dem Motto, inwieweit weiß sie oder er das Einzuschätzen. Weil dann müsst ihr nochmal wieder zurück in die 80er Jahre, da hatte ich das absolute Negativbeispiel. Da waren wir mal auf einer Party und da waren halt mehrere dominante Personen dort, die sozusagen sich dann versuchten, einen Wettbewerb zu überbieten. Und ich war sozusagen dann deren Spielzeug. Und das ist auch nicht besonders gut ausgegangen. Also da wäre ich halt extrem vorsichtig bei einer Person, die ich nicht kenne, die ich nicht einzuschätzen wüsste, weiß dann in dem Falle. Und natürlich ist es eben halt auch generell, sagen wir mal, consensual, non consensual. Letztendlich ist es ja auch die Frage, was ist der Gegenstand des Spiels?
Sebastian Vielleicht werfe ich mal einen Begriff rein, der ein bisschen weiter meta ist. Vertrauen!
AnruferIn Ja das wie gesagt muss natürlich da sein und dann sind wir wieder bei dem was ich gerade sagte die Frage ist wie viel Vertrauen könnte ich zu einer unbekannten Person aufbringen dann also letztendlich sagen wir mal ist das schon etwas was gut funktioniert wenn man Menschen in gewissem Rahmen kennt und ihnen vertraut genau wie du gerade sagst was Vertrauen ist gerade im non consensual Bereich eminent wichtig.
Sebastian Vielleicht magst du mal einfach, egal ob jetzt von früher oder heute, vielleicht diesen Moment, ich habe ja eben das Podcastsubbie zitiert, diesen Moment beschreiben, wenn man begreift, ich kann jetzt nichts hiergegen tun, gar nichts. Das ist jetzt gerade wie es ist. Was passiert da im Kopf?
AnruferIn Naja gut, bei mir persönlich ist das eine riesige Befreiung, weil, ich sag mal, mein besonderer Punkt im BDSM ist ja nun mal tatsächlich, ich bin ein sehr kontrollierter Mensch, ich muss viel Verantwortung tragen und wenn ich diese Verantwortung abgeben darf, im Sinne von jetzt macht eine Person oder vielleicht eine Gruppe etwas mit mir, das ist die höchste Entspannung, die ich überhaupt haben kann. Das heißt, für mich ist das wie ein Sechser im Lotto. Das hatten wir ja auch damals schon. Also für manche Leute ist das ein absoluter Horrorszenario. Und ich würde sagen, lehne mich mental dann einfach zurück und sage, mach.
Sebastian Klappt das einfach so, oder ist das was, was man üben kann? Ich meine, du hast ja tausend Gedanken. Komm ich hier wieder heraus? Passt man auf mich auf? Sind da Menschen, die gucken? Du weißt das ja möglicherweise alles gar nicht in dem Moment. Also, du musst ja wirklich dieses Urvertrauen haben, mir wird hier nichts passieren, aber ich komme aus der Nummer auch nicht raus, basta. Das ist ja so, puh, ne? Es geht nicht. Du kannst machen, was du willst.
AnruferIn Genau. Ja, also wie gesagt, dass das natürlich ist, aber das ist eben tatsächlich, oder sagen wir es mal so, das ist genau der Moment, wo ich anfange zu schweben. Wenn ich genau weiß, du kommst hier nicht mehr raus, diese Person macht jetzt mit dir, wozu sie gerade Lust hat. Das ist genau der Moment, wo es bei mir eben halt Spaß, anfängt Spaß zu machen. Dann, also für mich ist es genau das Richtige, hätte ich fast gesagt. Aber ich kann sehr gut nachvollziehen, wenn viele andere Menschen sagen, das ist eine ganz furchtbare Idee, ich möchte das in irgendeiner Formalität realisiert wissen, ich möchte wissen, was mit mir passiert. Vollkommen nachvollziehbar.
Sebastian Klingt jetzt auch so, für dich ist es so, erst dann, wenn du wirklich realisierst, du hast die Kontrolle wirklich nicht mehr, also wirklich im Sinne von, es gibt wirklich keinen Ausweg, erst dann fängt es für dich an interessant zu werden, kann das sein? Oder gibt es noch Spiele, wo du sagst, das macht trotzdem Spaß, also brauchst du es?
AnruferIn So ist es glücklicherweise nicht, also dass ich es brauchen würde, dann in dem Sinn. Also ich bin da, was das angeht, relativ breit aufgestellt, aber ich gebe natürlich zu, wenn sozusagen eine Person es so weit in Anführungsstrichen tat mit mir, das sind natürlich immer ganz besondere Momente und die schätze ich auch als besondere Momente. Aber es ist nicht so, dass andere Dinge jetzt so nach dem Motto, oh, das ist aber langweilig jetzt hier gerade. Nee, das kann man so nicht sagen. Es ist nie langweilig, beim besten Willen nicht.
Sebastian Jetzt bist du ja Switcher, wenn du oben bist. Wie ist denn das dann, wenn du weißt, dein Gegenüber ist in dieser Situation? Was passiert da in dir?
AnruferIn Naja, auch da sind wir wieder bei dem Punkt, ich liebe es, wenn ich Personen ein bisschen besser und näher kenne, weil ich versuche natürlich dann auch immer gerne Grenzen ein bisschen weiter rauszuschieben. Das war mir ja heute, glaube ich, auch schon einmal kurz. Und das ist eben halt auch etwas, was, sagen wir mal, in diesen non-SSC-Bereich hineingehört. So nach dem Motto, man hat jetzt eine Person vielleicht in eine Bondage gelockt Und sie stellt halt fest, da geht's jetzt wirklich nicht mehr raus. Ich kann noch mal konkret mit den Augen zwinkern. Dann machen wir jetzt mal was völlig anderes. Dann geht's vielleicht durch diese sieben Phasen, von Wut bis Betteln, bis dann irgendwann mal ergeben. Und so meine persönliche Erfahrung ist im Allgemeinen, dass das dann ganz am Ende doch relativ gut ankommt. Aber eben das bedingt halt, dass man diese Person etwas mehr kennenlernen kann. Man kann auch das Gegenteil erzeugen. Und das letzte, was ich möchte, dass man eine Person traumatisiert, das darf nicht passieren.
Sebastian Ja, genau, darf nicht, aber das Risiko ist ja nun mal, ja, immanent gegeben. Da kommt man nun mal nicht raus. Das ist ja auch das, was so ein bisschen, auch ein bisschen, wie ich finde, so ein bisschen Reiz an BDSM ausmachen kann, dieses, ich überschreite hier Grenzen. Und zwar deutlich. Und ich mache Dinge, die auch im, ich sag mal, im BDSM-SSC-Handbuch so, also selbst diese Grenzen überschreite ich, ne, also selbst die Grenzen der BDSM-Community sozusagen, also diese, die Grenzen, die die Community nach außen kommuniziert. Selbst die überschreite ich. Das ist natürlich schon so ein... So, das macht man ja nicht nur deswegen, aber es ist schon ein interessantes Gefühl, wenn man merkt, oh Gott, was habe ich denn da gestern gemacht? Ich habe mich nicht an Grimmes BDSM-Handbruch gehalten und bin darüber hinausgegangen.
AnruferIn Ja, aber wieder, ich kann mich an der Stelle nur wiederholen. Also das ist ja auch das Schöne, wenn man eben halt mit Menschen, wir hatten das ja auch bei diesem Langzeitspielen, wenn du Leute kennenlernst und näher kennenlernst und öfter mit denen spielst, dann kannst du natürlich auch immer so nach dem Motto, dies ist letztlich mal gut gegangen. Okay, dann tun wir jetzt da nochmal eine Schippe drauf. Das ist wieder gut gegangen. Jetzt tun wir da nochmal wieder was drauf und dann stellen wir auf einmal fest, oh, da geht sie jetzt auch mal richtig ab. Damit habe ich gar nicht gerechnet, weil bisher hat sie gesagt, das und das und das. Wieso auf einmal dieses? Und dann kannst du möglicherweise auch da wieder weiterarbeiten. Das ist für mich eigentlich genau die Art und Weise, wie sagen wir mal eine fruchtbare Spielbeziehung aussieht. Und ich finde auch, die kann sich nur so entwickeln in der Form, dass man halt Grenzen hinaus schiebt und dass man vielleicht auch immer mal Dinge tut, die vielleicht so vorher nicht abgesprochen waren.
Sebastian Und was ist, wenn es schief geht? Ich muss das fragen. Das gehört einfach dazu und dem muss man sich auch immer bewusst sein, dass das normal dazu kommt.
AnruferIn Das ist eine völlig legitime Frage, weil ich habe glücklicherweise eine gute Antwort darauf. Ich kann einfach nochmal zurückgehen in die 80er-Jahre. Da war ich halt Sub oder teilweise eben halt auf Switch. Und ich habe aus der Zeit eine Reihe von Knochenbrüchen davongetragen, Faserrisse, Sehnenabrisse und ein mentales Trauma. Das heißt, mit mir ist man nicht so besonders gut umgegangen. Bedeutet, dass wiederum ich, wenn ich dominant bin, sehr vorsichtig bin. Manchmal ist es sogar eher so, dass die Leute sich langweilen und sagen, hey, könnt ihr das ein bisschen schneller machen? Aber eben, wie gesagt, das ist eben halt das, was ich sage. Also ich fange ganz langsam an, ich beobachte sehr genau. Und bisher ist es halt immer gut gegangen. Aber das liegt, glaube ich, schlicht und ergreifend daran, dass ich an meinem eigenen Körper, an meinem eigenen Geist schlechte Erfahrungen sammeln musste. Das führt halt dazu, dass man, wenn man mit anderen Leuten umgeht, dass man das vernünftig macht. Don't break your tie.
Sebastian Ja, ganz ehrlich, man muss es doch mal so sehen, man kann ja immer noch mal mehr. Es muss ja nicht immer alles sofort sein. Und aus Top-Sicht kann ich auch nur sagen, das eigene Tempo gehen und nicht schneller. Egal, wie sehr Sub drum bettelt, dass man doch jetzt nochmal zwei Schippen drauflegt, das eigene Tempo ist einfach wichtig, damit man dann auch, damit man es auch genießen kann, ehrlich gesagt. Man ist ja nicht Handlanger, sondern es soll ja auch irgendwie, es soll ja Spaß machen oder Spaß gehabt haben, nein, sagen wir mal so, es muss mindestens irgendwann, ja, rückblickend toll gewesen sein, das denke ich, ohne das geht's nicht.
AnruferIn Sehr, sehr wichtig. Ja, hast du vollkommen recht. Und es ist ein weiterer Aspekt, den du gerade genannt hast, der ist eben auch sehr, sehr wichtig. Manchmal musst du auch nach wie vor, du hast als dominante Person die Verantwortung für deinen Sub. Und manchmal ist es eben halt so, dass du Leute hast, die relativ weit raus können. Und ich hatte zum Beispiel mal meine irische Freundin, die war relativ gut im Bereich von Atemkontrolle. Fing bei drei Minuten an, wo die meisten Leute so bei 60 Sekunden anfangen zu zappeln. Und da hat sie mich dann immer bekommen, sagen wir mal, in der Form, ich habe dann immer abgebrochen, weil es mir einfach zu viel wurde dann in dem Fall. Und das ist genau das, was du im Prinzip auch gerade meintest, du musst die Verantwortung musst nach wie vor sehen, was geht. Und selbst wenn du weißt, dass die Person das kann, sollte man eben halt auch immer im Prinzip dann eben halt situativ entscheiden, was geht und was nicht geht.
Sebastian Ja. Puh, jetzt haben wir mal einen ordentlichen Einstieg hier gemacht. Gleich das volle Paket. *Sempai entschuldigt sich lachend: Entschuldigung.* Ich sag mal so, in der Folge Nummer 53, da erklärst du es ein bisschen ausführlicher und noch ein bisschen weniger zusammengerafft. Und dann klingt es auch nicht ganz so brutal. Ich guck mal, ich sammle heute noch ein bisschen Perspektiven. Ich habe gerade Mina auch gerade im Chat gesehen. Die hat da ein paar interessante Sachen geschrieben, da würde mich auch ein Gespräch sehr interessieren. Sempai, machen wir so ein kleines Schlusswort zum Thema. Ich frage dich einfach mal, wenn jemand beschließt, oh ja, CNC interessiert mich jetzt, ich habe jetzt diese Folge gehört und ein Sempai konnte mich jetzt nicht von dem Gedanken abbringen, hättest du irgendeinen Tipp für Top oder Sub, wo du sagst, der ist gar nicht schlecht?
AnruferIn Ja, also, wie schon gesagt, es sollten Leute sein, die sich ein bisschen länger kennen, und wenn sie sich noch nicht so gut kennen, redet's miteinander, und zwar richtig, wirklich die Sachen auf den Tisch. Wirklich sagen, was man möchte, von beiden Seiten, und dann eben halt langsam an die Sache herantasten. Die dominante Person sollte sozusagen doppelt genau hinschauen, ob sozusagen Sub nicht vielleicht doch den Mund etwas zu voll genommen hat, weil das Problem ist halt leider ganz oft, dass der Mund, dass die Augen größer sind als der Appetit. Also da muss man gerade in dem Bereich, wenn man anfängt, Grenzen rauszuschieben, wenn man non-consensuell spielt, muss man doppelt darauf achten, was eben halt mit der Person passiert. Und du weißt ja, wir machen viel mit total and closure, da siehst du kein Gesicht, da siehst du keine Augen, irgendwie sowas in dieser Art. Also Körperspannung. Körperspannung funktioniert auch, wenn man das Gesicht sieht. Dann in dem Fall immer gucken, so nach dem Motto, wie liegt die Person da an der Stelle. Macht die das Fischstäbchen oder sieht die ganz locker und entspannt aus? Fischstäbchen aufhören. Sofort aufhören. Ja, aber trotz allem, ich sag mal, ich möchte trotz allem am Ende noch mal eine Lanze brechen für das Non Consensual Play, weil, wie gesagt, meine persönliche Erfahrung ist eben halt, ganz am Ende können wirklich wunderbare Dinge daraus entstehen. So als Schlusswort. Also man sollte es tun.
Sebastian Senpai, ich sag einfach vielen lieben Dank und ich bin gespannt. Es kann ja auch sein, dass jemand heute Abend hier anruft und sagt, CNC geht gar nicht, Finger davon. Und auch diese Meinung ist valide und die hätte ich auch gern heute gehört. Ich bin gespannt. Also ich wünsche dir ganz viel Spaß, im Zweifel auch ohne Konsent, damit das Adrenalin strömen möge.
AnruferIn Ja, vielen Dank. Ein schönes Schlusswort. Bis dann.
Sebastian Dann tschüss. So ihr Lieben, das war Sempai und ja, da war jetzt schon einiges Heftiges dabei. Mir ist mal aufgefallen, es kann auch CNC sein, wenn man als Top einfach viel weniger macht als Sub vielleicht möchte. Dann ist man sagt, ha, ich habe die Macht, ich mache jetzt nichts. So geht es dem Podcastsubbie gerade zum Beispiel. Und es klingelt hier schon wieder. Ich gehe mal direkt ran. Hallo, Sebastian hier, mit wem spreche ich?
AnruferIn Hallo, hier ist die Mina.
Sebastian Hallo Mina, ja, perfektes Timing, ich habe gerade schon im Chat ein bisschen gelesen, dass du da dich hervorgetan hast. Du rufst heute das erste Mal hier an, richtig? *Mina stimmt zu: Ja, richtig, genau.* Wunderbar, das heißt, das Podcassubbie kriegt jetzt den Auftrag, dir ja schon mal ein Gastkonto hier zu basteln und wenn wir hier fertig sind, dann bitte nicht auflegen, dann bleib noch kurz dran, wenn wir uns verabschiedet haben, dann kriegst du noch einen Zugang von mir. Okay, ja, CNC das Thema. Ich habe gerade eine Sache von dir schon gelesen im Chat, du seist nicht sicher, ob das davon noch gedeckt ist, nämlich Machtm issbrauch und Rapeplay. Ob das noch CNC ist. Ich bin gespannt, möchtest du darüber überhaupt sprechen?
AnruferIn Ja, gerne.
Sebastian Okay, dann einfach mal deine Meinung dazu und dann steigen wir so einfach ein.
AnruferIn Ja, also ich taste mich gerade tatsächlich an das Thema CNC ran, jedenfalls das, was ich denke, was es ist, aus der Fantasie heraus so ein bisschen in das Thema Rapeplay zu gehen. Bei mir aber bisher mit meinem Partner zusammen im Rollenspiel-Kontext, also in einem abgesteckten Setting, was wir uns überlegt haben.
Sebastian Du als Top oder Sub?
AnruferIn Ich als Sub, beziehungsweise wir switchen beide miteinander und werden das wahrscheinlich auf beiden Seiten probieren wollen.
Sebastian Okay, jetzt habe ich am Anfang was von Metakonsens erzählt und auch dieses provokante, alles andere ist nur Rollenspiel. Jetzt kommst du und sagst, das kann man verbinden. Ich bin gespannt. Also, Rayplay ist spannend für euch. Das heißt, ihr besprecht das. Und ja, was besprecht ihr vorher? Oder gibt es da nichts zu besprechen?
AnruferIn Ähm, jedoch, da gibt es ganz viel zu besprechen. Ich glaube, das ist aus dem, aus der Fantasie heraus gekommen, eine gewisse Übergriffigkeit spannend zu finden. Ja. Und wir verpacken das gerne in ein Rollenspiel, was im Gefängniskontext irgendwie stattfindet. So Gefangener und Wärterin. Oder halt auch dann auf der anderen Seite. Und da wir uns sehr vertrauen, was passiert, ist dann quasi klar, wenn die Handschellen klicken und das Spiel eingeleitet ist, dann darf da stattfinden, was der Andere in dem Moment als angemessen und gut empfindet. Und da wir uns sehr intensiv über unsere Fantasien ausgetauscht haben, überlassen wir das dem Anderen dann auch, das Maß zu finden und das in dem Moment zu tun, was er oder in dem Moment ich, wenn ich auf der dominanten Seite spiele oder auf der Top-Seite spiele, was ich in dem Moment dann als gut und angemessen empfinde. Und wir lassen uns da sehr viel freie Hand und sprechen nicht jede einzelne Praktik, Technik oder Fantasie ab.
Sebastian Ja, das ist jetzt eine gute Frage. Wo fängt das jetzt an, non-consensual zu werden? Also schwierig. Also in dem Moment, gibt es vielleicht eine Grenze, wo du sagst, also so weit muss es dann nicht gehen. Gibt es da irgendwas, wo du kommuniziert hast, Das wäre mir dann zu heftig, zu viel oder an der Stelle zum Beispiel ein safeword oder so. Das müsste jetzt schon sein.
AnruferIn Ja, also wir haben mal ein safeword vereinbart, aber eigentlich habe ich das bisher noch nicht gebraucht. Aber ich glaube auch, das Maß, was mein Partner gerne macht an Intensitäten, ist das, was ich ihm einfach generell zutraue, auszuhalten. Also es gibt bei uns so Hard Limits, wo wir ähnlich ticken wie Sachen mit Blut und Nadeln müssen wir jetzt nicht haben.
Sebastian Ok, wir stellen uns jetzt mal vor, ihr seid da in der Situation und jetzt fällt das safeword von dir und er würde es vielleicht nicht ignorieren, aber er würde jetzt nicht alles total abbrechen, sondern würde sagen, Nee, hier, das zählt erst in zwei Minuten, ich mach die Sache hier fertig, dann würde er ja dann den gesteckten Rahmen überschreiten. Wäre das jetzt ein totaler Vertrauensbruch oder wäre das vielleicht der Moment, wo es wirklich nochmal extra spannend wird für dich? Und schwupp, ich muss mich ja einmal ganz kurz aus der Postproduktion am Freitagmorgen melden, denn im weiteren Verlauf der Sendung hat noch der Tastaturdieb angerufen Und mir zu dieser Safer-Sache auch ganz klar zu bedenken gegeben, Moment mal, was du hier ins Feld wirfst, das ist nicht nur ein Vertrauensbruch, das ist im Grunde der Übergang zu einer Straftat. Und weil das an dieser Stelle hier vorne in der Folge nicht ganz klar rauskommt, mag ich das hier noch mal einschieben. Das ist ein theoretisches Konstrukt, das ist jetzt von mir ein Beispiel, um einfach mal die Grenzen dessen auszuloten, wo ist wirklich der Konsens, ja, verlassen. Und das ist um Himmels Willen nichts, was ihr auch nur ansatzweise tun solltet. Safeword hat eine ganz klare Regelung, wenn ihr eins habt und das fällt, dann ist Schluss und da geht ihr auch nicht drüber, auch nicht zum Spaß, weil an dem Moment wird es wirklich kompliziert. Alles andere müsst ihr natürlich selbst miteinander besprechen. Soviel aus der Post und weiter geht's mit Mina.
AnruferIn Ich glaube, das kommt dann wirklich ganz explizit auf die Situation an. Ich glaube, ich wäre bereit, sehr viel zu ertragen, nicht nur in Anführungsstrichen, sondern Ertragen, Punkt, bis ich das safeword nenne. Auch wenn es über meinen Wohlfühlbereich deutlich hinausgehen würde. Weil ich dann einfach weiß, dass das dazugehört.
Sebastian Ja also ich nehme jetzt die Sachen mit dem safeword wirklich mal weil das so das ist eine massive Überschreitung und also man könnte ja wirklich sagen auch darauf nicht gehört dann ist keine Vertrauensgrundlage mehr da dann kann man nicht mehr miteinander spielen und jetzt so den bereich CNC wäre so ein bisschen dieses. Es besteht für ihn die Chance, dass es dadurch besonders gut wird, aber das muss er halt einmal probieren. Es ist halt nicht abgesprochen. Also da besteht auch kein Metakonsens zwischen euch. Ich frage jetzt einfach, was würde es in dir machen, wenn das nicht mehr funktionieren würde und du realisierst das?
AnruferIn Okay, das ist tatsächlich eine richtig kritische Frage, weil der Metaconsens ist bei uns einfach immer gegeben, auch wenn es mal härter wird. Und ich glaube, dann, wenn das CNC ist, dann bewegen wir uns da vielleicht nicht in dem CNC Bereich, der bisher so genannt wurde.
Sebastian Ja es ist so ein bisschen schwierig, weil es gibt da verschiedene Abstufungen, es gibt halt Menschen, die sagen, Konsent ist, ich willige in die einzelnen Praktiken explizit ein und zwar in jede, also Fesseln und Spanking und datdatdatdatdat, dann wird das quasi, es wird also ich sag mal eine Positivliste geführt. Ähm, dass halt wirklich für alle Sachen Konsent eingeholt werden kann. So. Und ich bin, also ich würde jetzt persönlich sagen, CNC beginnt an dem Punkt, wo man anfängt, mit diesem Regulare, mit diesem Einverständnis als Top zu spielen, indem man sich, ja, da muss ja nicht massiv sein, ein bisschen darüber hinweg setzt. Also an der Stelle, wenn man das dann ausweitet und der eben nicht das Einverständnis einholt, man muss ja, das mit dem safeword war ja vielleicht ein bisschen extrem gerade, aber wenn eben über die gesteckten Grenzen drüber gegangen wird, dann wird einfach geguckt, was passiert und das dann Top entscheidet, geht's weiter. Das scheint bei dir so zu sein, ne?
AnruferIn Ja, tatsächlich, weil ich muss nicht auf alles vorbereitet sein und gerade das ist ja auch das Spannende in so einer Situation. Ich muss auch nicht alles wissen und kennen und schon gemacht haben, was dann passiert. Ich glaube, das ist tatsächlich das, was mich dann reizt. wenn derjenige auch vielleicht... Gerade besonders die Sachen in den Fokus gestellt, die ihn in dem Moment interessieren, die ihn antreiben. Und nicht die, die ich auch dann in dem Moment gut finden muss. Und ich finde, das ist immer sehr ungeschönt und sehr echt und sehr roh auch. Und das finde ich unglaublich spannend.
Sebastian Oh, echt trifft es, glaube ich, wenn das Gehirn das so ein bisschen realisiert, ne? Dieses, das ist jetzt, also vielleicht verlässt es dann auch diesen, diesen, ich sag mal, Rollenspielcharakter, ne? Wenn man merkt, das tut jetzt ja wirklich weh. Die Handschellen sind wirklich ein bisschen zu eng und das ist jetzt wirklich gerade nicht angenehm.
AnruferIn Aber genau, aber gerade dann in dem Moment, wenn man merkt, dass es dem anderen vielleicht auch egal ist oder auch dass er derjenige in dem Moment egoistisch handelt und seine Bedürfnisse über meine stellt und zwar ganz deutlich und unverrückbar.
Sebastian Wenn ihr switcht wie ist denn das wenn du oben bist prickst dich da nicht manchmal zu sagen ich weiß dass ich das nicht tun sollte aber ich kann ja mal ein bisschen probieren.
AnruferIn Ja, ja, doch, auf jeden Fall. Und gerade, ich glaube, das ist natürlich auch meine sadistischen Ader geschuldet, gerade, wenn ich merke, dass das für den anderen nicht mehr nur gut ist und er sich so ein bisschen zwingen muss und ich da gerade so an der Grenze spiele, wo er erträgt und er duldet und aushält, Weil ich das in dem Moment möchte und einfordere, das hat was ja doch.
Sebastian Ich überlege gerade wie es möglich ist, dass du mal diesen Consentbereich explizit verlässt. Nehmen wir mal ein schönes Beispiel an, ihr sagt okay jetzt am Wochenende haben wir viel Zeit, wir setzen mal die Sicherheitsmechaniken außer Kraft. Also auch, wenn du das Safeword noch nie benutzt hast oder er, wenn es käme, es hätte nicht unbedingt die Wirkung. So, das ist der Metaconcept, den ihr festlegt. So, und es ist ja allein das Wissen darum, es würde nicht funktionieren, ne, selbst wenn. Allein das würde ja nochmal die Situation nochmal roher, nochmal echter, nochmal intensiver machen. Und dann würdet ihr euch ja genau in diesen Bereich rein ergeben und dann ist das natürlich auch eine Einladung, entweder die Grenzen penibel einzuhalten, weil man könnte ja, oder eben sie zu überschreiten. Und diese Ungewissheit, dass das passieren kann, dass du also im Zweifel den Handschellenschlüssel wirklich aus dem Fenster wirfst, was eigentlich nicht abgesprochen ist. Also ohne, dass ihr da Grenzen überschreiten müsst, ist ja allein das Mindset dann ein geändertes und dann seid ihr schon im CNC Bereich ganz tief drin, ne?
AnruferIn Ja, ja doch, das stimmt. Das klingt ein wenig wie eine fiktive Verschärfung, aber wäre es dann ja trotzdem. Also ich sag ja BDSM hat ja, findet ja sehr viel im Kopf statt. Und gerade, ja doch, gerade das wird die Sache schon spannender machen.
Sebastian Ja, ich überlege auch gerade, das ist wirklich eher so eine Kopfsache. Es muss gar nichts passieren, was nicht gedeckt ist, sondern es muss die Möglichkeit bestehen. Und man muss dem Gegenüber zutrauen, dass das Gegenüber davon auch Gebrauch macht.
AnruferIn Einerseits das und man muss sich in dem Moment, man muss in dem Moment glauben, dass ein Safeword keine Wirkung hat. Und ich glaube schon allein das würde viel ausmachen. Dann könnte die gleiche Session mit der gleichen Intensität, mit den gleichen Praktiken, was auch immer, würde sich dann anders anfühlen, wenn man wüsste, dass das Safword nicht greift im Zweifel.
Sebastian Ja, okay. Also wir sind da wirklich im Mindset drin, dass es an der Stelle da nochmal den Schalter umlegt. Man muss natürlich, genau, man muss dem, das dem gegenüber zutrauen und manchmal muss man das vielleicht auch, um das zu bestätigen, muss man vielleicht auch eine kleine Grenze überschreiten, um einfach zu zeigen, du, wir haben jetzt hier auch keine Grenzen und ich zeig dir das jetzt mal. Und wie gesagt, muss nichts Großes sein, aber einfach, um da noch tiefer reinzukommen, das kann ja trotzdem safe sein. Und wenn das Safewort fällt, dann kann man trotzdem darauf hören, aber ich glaube, bis zu dem Punkt ist es besonders spannend. Ich muss da auch noch mal ein bisschen drüber nachdenken. Ich lerne gerade ganz viel. Dankeschön. Wo würdest du denn sagen, das ist ein Deal, auf den würdest du dich niemals einlassen?
AnruferIn Gute Frage. Also ich glaube dieses, was der Senpai gerade eben erzählt hat, gerade mit Fremden in dieser Art und Weise zu spielen oder mit unbekannteren Menschen, ich glaube, das könnte ich nicht. Also dann lieber mit jemandem, dem ich vertraue und sage, okay, ich stelle dich in den Mittelpunkt und du machst, was du willst. Aber ja, so wirklich mit Unbekannten könnte ich so nicht spielen, auf keinen Fall.
Sebastian Ja, ich glaube, das ist dann auch dieses Vertrauen, auch wenn man oben ist , man überschreitet ja nicht die Grenzen, um den anderen zu schädigen, sondern man möchte ja trotzdem, dass es irgendwie interessant und schön ist.
AnruferIn Ja, es gibt ja auch ein plumpes Überschreiten von Grenzen, einfach aus Unwissenheit. Das ist dann auch CNC, aber das ist dann einfach blöd. Und es gibt ein sehr austariertes Überschreiten von Grenzen, wenn man sich dessen bewusst ist, dass das gerade eine Grenze ist von jemandem. Und dann kann das ja auch in dem Moment der Reiz sein, dieses, hey, guck mal, ich mache gerade etwas und ich weiß, dass es eigentlich eine Grenze von mir ist und du weißt es auch und ich tue es trotzdem. Und man geht gemeinsam dieses Stückchen weiter.
Sebastian Ja, und so wie du es gerade formuliert hast, auch von der Wortwahl und von der Satzmelodie Ja, da kann man ja gar nicht widerstehen, da kann man ja nur ja sagen. *Mina lacht* Ich mag nochmal so, weil das ist so auch so mein Punkt, so als als Jugendlicher, als ich BDSM noch nicht probiert habe, wenn dann so die Fantasien ankamen, was könnte man mal machen, was wäre spannend. Ich hab ein bisschen vor der Sendung heute ein bisschen überlegt, ich habe heute Nachmittag nochmal ein bisschen rumgedöst und dann überlegt und hab festgestellt, eigentlich waren alle Fantasien, die ich so hatte, basierten auf, ja, CNC im Grunde, dieses, das ist spannend, weil das ist halt böse. Also ich bin mir gar nicht sicher, ob ich sage mal safe, sane, consensual Fantasien, nein, ob im Fantasiebereich, ob überhaupt für safe, sane, consensual Platz ist, weil da darf es ja nochmal eine Spur härter sein, damit das im Kopf dann auch ankommt.
AnruferIn Genau, ja. Ich glaube auch, dass mein Zugang zu BDSM und den Fantasien, die ich schon als Jugendliche und auch noch vorher hatte, gerade durch dieses CNC aus, also viele Sachen und Fantasien waren die im Bereich CNC fallen, Gerade wenn es, ja ich sag's nochmal, diese auch sexuelle Übergriffigkeit geht, dieser Machtmissbrauch. Das war immer schon spannend. Das war eine Fantasie, die hat dann ja besonders gekickt. Und ich glaub, dass es das quasi im SSC, BDSM zumindest mal angedacht gibt. Aber ja, in der Fantasie sind die Sachen halt gerade dann spannend, weil sie so viel gröber und härter sind. Und ich hätte auch lange nicht gedacht, obwohl ich dann angefangen habe, BDSM zu praktizieren, dass ich mich in diesem Bereich trauen würde und dass Sachen plötzlich aus der Fantasie in die Realität kommen und dass man das auch sagen darf und kommunizieren darf und dass da plötzlich jemand ist, mein Gegenüber, der sagt, okay, klingt krass, aber klingt gut. *Sebastin lacht*Machen wir. Und das ist, das ist wild, also, das ist wunderbar und aufregend und klasse.
Sebastian Also ich überlege gerade, im Grunde bedeutet ja dann CNC, dass man seine Fantasien ausleben darf und zwar so wie man sie hat.
AnruferIn Ja, es ist sehr ungeschönt plötzlich und sehr pur.
Sebastian Ja, es hat einfach, auch da wieder, es hat den Rahmen von etwas Verbotenem, was man dann eben doch tut. Und ich überlege gerade auch, ob es, wenn Sub Brat ist, ob dann auch dieses, ich mache jetzt irgendeinen Mist, ja, ich werfe jetzt das Glas um, obwohl wir andere Regeln haben, nein das ist natürlich, das ist natürlich nicht CNC, aber so die Motivation geht schon so ein bisschen in die gleiche Richtung, ich überschreite jetzt nochmal hier absichtlich Grenzen und das wird Konsequenzen haben.
AnruferIn Und man weiß nicht welche, aber man will es unbedingt herausfinden, welche, also absolut. Und vielleicht wird es einem auch gar nicht gefallen, was da passiert, aber die Neugier sieht dann doch meistens.
Sebastian Ahh, Mina, jetzt habe ich hier so ein schönes Manifest geschrieben und eben da verlesen und das hast du jetzt im Grunde alles kaputt gemacht, weil die Grenzen sind einfach viel fließender als gedacht. Verdammt!
AnruferIn Ja, und ich finde auch gerade dieses nicht grobe Überschreiten vom Ganzem, sondern dieses Fließende und immer noch ein bisschen mehr und immer noch ein Stückchen weiter. Und dieses auch ein bisschen dann mit der Angst spielen vielleicht, die dadurch aufkommt, oder mit der Ungewissheit, weil die andere Person ja weiß so, halt stopp, du machst jetzt das und dies, aber es ist doch eine Grenze. Das ist so ein Spannungsbogen, der sich dann plötzlich aufbaut, wo dann ganz viel Aufmerksamkeit auf kleinste Gesten gelenkt werden kann, weil man einfach weiß, man spielt gerade mit einer Grenze. Und da muss man auch ganz aufmerksam sein und ganz empathisch, finde ich. Und dann kann das ein sehr intensives Erleben werden.
Sebastian Ja, ich will das jetzt auch. Hast es sehr schön beschrieben. Okay, ich muss mal gucken. Ich brauche heute noch mehr Meinung dazu, weil ich kriege es nicht trennscharf hin. Also ab wann ist CNC, CNC? Funktioniert nicht, ne? Ich habe jetzt tausend Gedanken, die ich mit denen noch erörtern kann. Ich merke bei dir so, ja, mit der Grenze spielen, ein bisschen drüber gehen und dann kann man ja vielleicht auch am nächsten Tag erst feststellen. Ja, das war aber nicht mehr in unserem gesteckten Rahmen, war aber gut. Oder eben auch die Kritik war jetzt nicht so toll, müssen wir nicht nochmal machen. Das war jetzt aber auch nicht so katastrophal, dass wir nie wieder was miteinander machen können. Man muss ja nicht immer gleich voll drauf gehen. Und wenn du das Vertrauen hast deinem Gegenüber, dass die Wünsche, wenn die erfüllt werden oder die gesteckten Grenzen, dass die so safe sind, dass man da auch halbwegs sicher drüber gehen kann, dann ist das noch wunderbar, sehr schön.
AnruferIn Super, hat ja anscheinend doch ein wenig ins Thema gepasst.
Sebastian Ja definitiv, das ist ja das Schöne, das ist ja bei diesen Live-Sendungen das Tolle, ich darf hier immer ein bisschen diskutieren und lernen und hinterher weiß ich immer gefühlt viel weniger als vorher, ich würde mich jetzt nach den x Jahren Unvernunft hier inzwischen immer mehr als blutigen Anfänger bezeichnen, weil alles wovon ich geglaubt habe, das feststeht und einfach ist, hat sich immer als kompliziert herausgestellt, aber das finde ich total gut, so bleibt es ja spannend. Und da sind auch Fehler entschuldigt, weil man hat ja keine Ahnung.*Mina lacht* Okay, Mina, dann bleib du noch kurz dran und ich verabschiede mich schon mal von dir. Ich wünsche dir einen tollen Abend und noch ganz viel Spaß über der Grenze.
AnruferIn Vielen lieben Dank.
Sebastian Gerne. Tschüss.
AnruferIn Tschüss.
Sebastian So ihr Lieben, das war Mina und ja, ich bin ein bisschen weniger schlau als vorher. Das finde ich gut. Das ist wieder, das ist mein persönlicher Masochismus, dass ich meine eigenen Wahrheiten und mein eigenes Wissen hier zur Diskussion stelle und ja, wenn ihr eine brauchbarere Definition von CNC habt oder über Erlebnisse sprechen möchtet oder mir sagt, das geht gar nicht, kein Problem, die Telefonnummer ist die 05101-9118952 und weil ich wusste, dass das heute Abend irgendwie schwierig wird, habe ich bei Twitter einfach mal darum gebeten, beschreibt CNC in einem Satz. Und jetzt verlese ich mal den ersten, die erste Antwort, die ich bekommen habe von Lady Lin. CNC ist für mich so tiefes Vertrauen, dass ich genau weiß, wie weit ich gehen kann. Und zu diesem Satz klingelt hier das Telefon. Ich gehe mal ran. Hallo, Sebastian hier. Mit wem spreche ich?
AnruferIn Oh, hey, mein Name ist Sir Valaine und ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich tatsächlich durchkomme. Schönen guten Abend.
Sebastian Keine Sorge, so viele Menschen rufen hier nicht an. Da kommt jeder durch, früher oder später. Aber schön, dass du dich getraut hast. Wir sprechen über CNC und ich bin gespannt, was du dazu zu sagen hast.
Sir Valaine Ja, wo fange ich an? Also es waren ja schon sehr, sehr viele wundervolle Beiträge dabei, die sehr, sehr viel beinhaltet haben, was ich auch dazu hätte sagen können. Ich glaube, ich will mal mit der These beginnen, die ich auch vorhin in den Chat geschrieben habe. Es schließt ähnlich dem an, was Sempai so ein bisschen gesagt hat, dass ich in gewisser Weise glaube, dass CNC in Anführungsstrichen das ursprüngliche BDSM sogar ist. Also vielleicht kurz zu meinem Hintergrund. Ich bin seit mittlerweile fast 20 Jahren in der Szene und habe angefangen in sehr, sehr jungen Jahren mit der Geschichte der O. Und die Geschichte der O beinhaltet ja in gewisser Weise eigentlich ganz viel CNC, wie es auch von uns aus den 80er-Jahren Erfahrungen gesagt wurde. Es gibt ein gewisses Setting. Die Damen oder die Subs werden reingeführt Und dann wird halt einfach getan. Und ich glaube in gewisser Weise, dass SSC als Gegenmodell aufgrund der vor uns benannten Political Correctness ein Stück weit entstanden ist, weil es einfach der einfachste, kleinste gemeinsame Nenner und wichtig auch für jeden Szene-Neuling ist.
Sebastian Ja, CNC ist ja vor allen Dingen, behaupte ich immer wieder mal, das ist sehr gut, um, ja genau, politisch korrekt den Reiz von BDSM zu erklären. Also es ist quasi ein Marketing-Instrument. Auf der anderen, so hätte ich vor zehn Jahren gesagt, dass das so ist. Inzwischen glaube ich aber auch, dass CNC durchaus, nein nicht CNC, SSC, Entschuldigung, dass das auch durchaus mit Vollblut gelebt werden kann und auch erfüllend ist, ne. Das Spektrum ist einfach breiter geworden. Aber ja, ich glaube auch, dass vor einigen Jahren, da war CNC einfach der Standardfall. Punkt.
AnruferIn Also, wenn ich von meinen eigenen Erfahrungen ausgehe, wie gesagt, in sehr jungen Jahren in die Szene reingekommen und dann natürlich auch im jugendlichen Leichtsinn erste Erfahrungen gemacht. Und ich möchte meinen, dass ich mich da von Anfang an, ohne es damals zu wissen, in dem CNC-Bereich befunden habe. Irgendwie Teenager-Liebe, man experimentiert aus, man hat gar keine Ahnung, über was man eigentlich alles hätte absprechen und verhandeln sollen. Und so gesehen, glaube ich schon, war ich im CNC-Bereich. Habe dann so die ersten Erfahrungen...
Sebastian Ja, Moment, aber ist das denn CNC, wenn man es nicht besser weiß? Ist das nicht einfach? Ich wusste von nix und CNC ist doch dann spannend, wenn ich weiß, dass ich... Dass ich über die Grenzen gehe, also das volle Bewusstsein ist doch auch ein wichtiger Punkt dabei.
AnruferIn Definitiv, das ist das, worauf ich hinaus wollte, dass das im Prinzip im Laufe meines BDSM-Lebens sich dahingehend verändert hat. Also irgendwann hat man sich mehr mit der Thematik beschäftigt, ist dann unweigerlich in dem SSC-Bereich gelandet, wo man ganz viel abgesprochen hat, irgendwelche Neigungsbögen von den Subs eingefordert hat, um erst mal einen groben Fahrplan zu kriegen, um als dominanter Part einfach sicher zu sein. Irgendwann habe ich dann gemerkt oder für mich entschieden, dass das eigentlich gar nicht so das Spiel ist, das mir Spaß macht. Ich mag diesen Hardcore-Machtaspekt, diesen Hardcore-Kontrollaspekt. Ich stehe vor allem extrem auf dieses bedingungslose Vertrauen der Sub. Inzwischen, mit all meiner Erfahrung, traue ich mir zu, das sogar in relativ neuen Konstellationen einzufordern.
Sebastian Ja, und wenn es schief geht, ich meine, du hast die Verantwortung.
AnruferIn *Sbastian unterbricht: Da kommt ein neues Sub her, oder?* Nein, tatsächlich, also auch das gab es. Also ich muss auch gestehen, wie viele Doms, auch ich habe viele Fehler gemacht oder viele Fehler machen müssen und vieles davon lässt sich da auch nicht mehr in Anführungsstrichen wiedergutmachen, aber auch das war ein wichtiger Lernprozess. Und auch da musste ich für mich einfach meinen BDSM definieren und die Grenzen und die Parameter einfach herausfindig machen. Und dadurch hatte ich aber erst die Möglichkeit, das sind auch in dem Rackbereich oder was ja auch eng mit dem CNC verknüpft ist, dass schon immer einfach gesagt habe, wenn zwei, dann im besten Fall erwachsene Menschen über 18 einfach zusammenkommen und sagen, ey, wir haben da Bock drauf, dann lasst es uns halt einfach tun. Und natürlich gibt es da die Beispiele, von denen leider Gottes sicherlich auch ich den einen oder anderen verursacht habe, wo dann halt einfach die Subs leider nicht gut genug im Sinne der Aftercare aufgefangen werden. Andersrum hatte ich aber auch sehr, sehr viele Subs, die aus solchen missbräuchlichen Verhältnissen kamen, die dann nach ein paar Jahren Pause, nach den schlechten Erfahrungen zu mir unter Protection gekommen sind und gesagt haben, okay, du strahlst jetzt mit deiner BDSM-Erfahrung, ironischerweise aufgrund der Fehler, die ich machen musste, heute dir das Vertrauen aus, was ich brauche, um mich der Szene überhaupt wieder zu öffnen.
Sebastian Lass mich mal kurz unterbrechen, weil das Fehler passieren könnte, ich meine, das ist ja nun mal Teil des Deals. Die Frage ist ja im Grunde immer, also gerade wenn du mit AnfängerInnen gespielt hast, dann ist ja die Frage: Haben sie dem eingewilligt und waren sie sich dessen auch bewusst, dass das schief gehen kann und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit sogar wird. W eil in dem Moment ist ja der Konsens da, ja das ist so okay. I n dem Moment, wo jemand nur sagt, ja ja mach mal, ich will jetzt Erfahrung machen, los geht's, da ist sich die Person ja gar nicht dessen bewusst und du als Top hast ja leider Gottes die Verantwortung, dass dein Gegenüber sich dieser Risiken wirklich bewusst ist. A lso nicht nur, dass die Person das sagt oder sogar unterschreibt, sondern da musst du ja das Vertrauen darin in diese Mündigkeit haben, egal wie hungrig die Person ist, um Erfahrung zu machen. Du musst ja wirklich dann dir sicher sein und dann kannst du dir selber auch einen Fehler verzeihen, das ist ja dann kein Problem, aber diesen Schritt musst du ja erstmal gehen. Fällt das nicht sehr schwer?
AnruferIn Also es gab es gab unterschiedliche Erfahrungen im Laufe meines BDSM-Lebens. Ich habe mir über die Jahre eine gewisse Menschenkenntnis, möchte ich meinen, angeeignet und sondiere eins für mich im Vorfeld, wenn ich den Menschen kennenlerne oder die Sub kennenlerne, wie weit kann ich grob gehen. Und ich hatte durchaus Partnerinnen, wo ich gemerkt habe, die sind einfach ein bisschen gehemmter, da kann ich jetzt nicht das komplette RACK/CNC abverlangen und gehe da einfach bewusst einen Schritt zurück. Also für mich sind diese Spielmodelle in gewisser Weise auch ein fluider Prozess und wo ich im Erstkontakt andocke, das erkenne ich in der Regel relativ schnell und von da an bewege ich mich dann nach oben.
Sebastian Ja. Aber was machst du denn, wenn du nicht 100 Prozent sicher bist, dass dein Gegenüber verstanden hat? Wie gesagt, du hast ja einen Erfahrungsvorsprung, was das bedeuten kann und was da auch schiefgehen kann. Die Erfahrung hast du ja auch gemacht. Also, lässt du's dann ... Inwieweit gehst du da ran? Lässt du's drauf ankommen und sagst, nö, ich hab ja das Einverständnis, ist ja da? Oder sagst du Finger weg.
AnruferIn Unterschiedlich. Das entscheide ich tatsächlich oft in der Situation, mitunter auch innerhalb der Spielsession. Also ich leite relativ schnell rein und lese dann einfach den Körper, die Reaktion, die Mimik, die Gestik, die ganze nonverbale Sprache. Also ich habe auch so ein bisschen ein bisschen Psychologie-Hintergrund und meine, ich sag mal, meine Erfolgsquote ist relativ hoch. Auch wenn ich, klar, jeder macht irgendwo mal Fehler im Laufe seines BDSM-Lebens, aber die insgesamte Erfolgsquote in Anführungsstrichen ist einfach sehr hoch anhand der Rückmeldungen.
Sebastian Reicht denn relativ hoch aus? Also die Frage ist ja immer auch Sicherheit in Klammern Perfektionismus. Es darf nie schiefgehen. Ganz ehrlich muss ich sagen, ist utopisch, aber reicht relativ hoch als Erfolgsquote?
AnruferIn Ja, das kommt ja drauf an. Und da sind wir halt wieder bei den unterschiedlichen Spielmodellen. Wenn man vom SSC ausgeht, reicht relativ hoch nicht. Wenn man von einem Rack oder von einem CNC ausgeht, reicht relativ hoch. Weil das macht ja in gewisser Weise den Reiz, diese unberechenbaren Härte und dieses Kontrollverlust und diese fehlenden Absprache irgendwo ja erst spannend. Vor uns hattet ihr gesagt, diese Gefahr, dieses Rough, dieses Rape irgendwo. Sich in diesem Bereich zu befinden, bringt ja da nochmal einen gewissen Kink. Erfahrungsgemäß durchaus auch für die Sub. Also, ich kann's immer nur natürlich vom Herrn sagen, vergleichen. Ich kann mich nie in die Sub hineinversetzen, leider. Aber wo ich mir oft die Frage stelle, erlebt eine Sub, die ich im SSC-Bereich bespiele, ihren Subspace genauso intensiv wie eine, die ich im RACK- oder im CNC-Kontext bespiele? Weil diese ...
Sebastian Vielleicht muss ich noch mal mit dieser Abgrenzung kommen. Also, hier, Sayuri hat's auch gerade im Chat einmal geschrieben. Das fand ich ganz spannend. Ich lese mal vor. Wieso wird hier auf einmal über SSC gesprochen, als ob das was Schlechtes wäre, wenn man gegenseitig auf sich achtgibt? Und, ähm, erst mal, ganz klar, Sayuri, nein, SSC ist nichts Schlechtes, um Gottes Willen.
AnruferIn Auf keinen Fall.
Sebastian Allerdings, sag ich mal, dieses gegenseitig auf sich achtgeben, das darf ja darf bei CNC ja nicht fehlen. Also, weil dann wär's ja wieder kein BDSM, ne? Also auch da ist wieder die Frage, wo fängt es an, wenn du sagst, ich habe bestimmte Regeln, ich überschreite, ich lasse mir bestimmte Grenzen nicht machen. Dann ist ja auch da im Grunde wieder der der Konsent gegeben, aber nicht in der konkreten Situation. Also im Grunde ist es SSC in Klammern nachträglich. Also das nachträgliche okay brauchst du irgendwie. Also auch da sehe ich so, ich überlege die ganze Zeit ob es CNC überhaupt geben kann, weil im Grunde muss ja ein Verständnis da sein und ob es Rack überhaupt geben kann, weil im Grunde muss es ja alles im SSC Bereich liegen. Nur scheint man sich selbst zu sagen, wir nennen das jetzt nicht mehr SSC, dann ist es nämlich spannender. Könnte das nicht auch einfach so sein? Und dann spielst du auch zwangsweise immer SSC. Also wo verlässt du SSC?
AnruferIn Also so gesehen ist es eine spannende Frage. Also das SSC... Die Frage, also die andere Frage, die mir jetzt gerade in den Sinn gekommen ist, Und diese ganzen Begrifflichkeiten sind ja eigentlich auch für, korrigier mich, wenn ich da falsch liege, gefühlt erst innerhalb der letzten fünf bis zehn Jahre irgendwie aufgekommen. Also ich weiß nicht, ob ich in meinem...
Sebastian Also ein bisschen länger schon, ne? Also ich würde sagen, 20 Jahre, da habe ich damit angefangen, die zu kennen.
AnruferIn Ja. Und, ähm, nein, also SSC ist in keinster Weise per se was Schlechtes, und auch wenn wenn ich mich im CNC-Bereich bewege, für meine Begriffe, aber wo fängt das an? Das fängt für meine Begriffe dort an, wenn halt einfach diese ganze Vorabsprache, dieses ganze Sicherheitskonstrukt einfach wegbricht. Also wenn man doch halt einfach relativ einvernehmlich in die Situation reingeht, in die Handlung reingeht und einfach auch, ja, die Sub oder der Sub, dass ein Stück weit, in Anführungsstrichen, bedingungslose Vertrauen mir als Top entgegenbringt, zu sagen, ich bin jetzt einfach nur in meinem Subspace, mach mal. Und klar, es ist immer meine Aufgabe als Top, auf meine Sub zu achten und immer die Entscheidung zu treffen für meine Sub, wie weit gehe ich in letztendlicher Konsequenz.
Sebastian Moment, das bedeutet doch im Grunde einfach, also was heißt einfach, aber es bedeutet doch im Grunde, wir haben die Sachen einfach nicht besprochen, wir haben einfach nicht darüber geredet. Und das ist so eine Art Generalvollmacht. Ich unterschreibe dir hier mal den Scheck und du trägst die Summe selbst ein. Entschuldigung, wenn ich dich damit voll aus dem Konzept bringe, aber ist es vielleicht das? Man hat einfach weniger abgesprochen.
AnruferIn Ich denke gerade darüber nach. Also ja, ich glaube tatsächlich in gewisser Weise läuft es darauf hinaus. Wenn ich mich jetzt so an die Erfahrungen erinnere, wo ich sagen würde, das war ziemlich weit im RACK- und CNC-Bereich, da war es aber auch gar nicht gewünscht von der Sub, dass so viel vorher abgesprochen wird. Da ging es um den Kink, einfach zu sagen, ich bin Sub, du bist Dom. Mach mal. Da ist dein Spielrepertoire. Und ich bin jetzt einfach auch die Sklavin. Auch im Sklavenspiel. Und ich gebe einfach meine Kontrolle, meinen Willen und ein Stück weit auch meine Sicherheit komplett ab. Und vertraue darauf, dass du mich am Ende nicht kaputt machst. Das ist ja immer meine Aufgabe. In jedem Bereich, in jedem Spielmodell muss ja grundsätzlich immer oben drüber stehen, ich mach meine Sub nie kaputt. Also ich achte immer, egal in welchem Spielmodell, auf die Grenzen, im Vergleich SSC würde ich aber vielleicht eher zögern und mich zurückziehen oder überlegen, geh ich jetzt doch noch, bring ich den Schlag jetzt doch noch, mach ich diese Handlung doch noch, in dem RACK- und CNC-Bereich geh ich da drüber, klar, das ist was, was in dem Vorfeld natürlich vorgesehen ist.*Sebastian unterbrich*
Sebastian Entschuldige dass ich dich immer wieder unterbrechen, aber ich krieg ja ganz viel Input, auch von Stormwind grad im Chat, ne? Hier, CNC, spielen mit Gedanken, lesen ohne explizite Absprache. Ähm, vielleicht ist das noch mal so ein Punkt. Ich als Top sag natürlich, genial, ich kann im Grunde alles machen, was nicht explizit verboten ist, da wir wenig drüber geredet haben, ist das eine ganze Menge. Und ich darf raten und probieren und habe die Vollmacht dafür. Für Sub auf der anderen Seite ist so dieses, Ja, ich habe ein paar Sachen sind abgesprochen, die gehen gar nicht, Punkt, Tabus, die hat man vielleicht dann doch noch besprochen, zumindest so ein bisschen. Alles andere könnte passieren, daher der Nervenkitzel. Im Grunde ist das aber dann doch alles, ich würde sagen, das passt alles unter die Definition von SSC. Noch so gerade drunter ein bisschen erweitert und damit es nicht so kompliziert ist zu erklären ja es ist CNC mit mit vereinfachten Regeln sagt man halt einfach okay das ist jetzt RACK und dann ist das so so stelle ich mir das gerade vor also ich merke es ich versuche es gerade runterzubrechen auf eine einfache Formel. Du darfst halt im Prinzip alles machen. Und es wurde nicht weiter was besprochen, aber wenn was besprochen wurde, zum Beispiel, ich nehme mal als Beispiel, nein, auf gar keinen Fall tabu ist, dass mir hier in der Session kein Tabu mit Meister XY auf die Stirn tätowiert wird, dann ist das auch in einem CNC-Kontext, ist das dann verboten und Punkt. Oder doch?
AnruferIn Ich glaube für mich spielt das insofern eine untergeordnete Rolle, weil ich gerade merke, dass diese Extreme, gerade so ein extremes Beispiel wie ich tätowiere dir da irgendwas auf die Stirn. Ich bringe ja auch meine Tabus und meine Grenzen in jedes dieser Spielmodelle. Und ich glaube, die liegen an mancher Stelle ja dann doch gar nicht in so einem im hardcore, extremenen Bereich, wie ich vielleicht immer dachte. Insofern fällt es mir persönlich, glaube ich, leichter ... Meinen vielleicht doch am Ende SSC Spiel als RACK oder CNC zu benennen. Weil ich für mich einfach sage, okay, das ist dieser gewisse ... Dieses gewisse kleine Fünkchen mehr, dieses gewisse weniger Absprache, so ein bisschen dieses Spiel mit der Grauzone, ein bisschen mit der Angst, mit der Unsicherheit, mit einfach diesem, ich könnte ja, wenn ich wollte. Also ein Stück weit ist es, glaube ich, auch einfach dieses psychische Spiel mit der Angst, was dann einfach entsteht, wenn man das von vornherein gar nicht ganz bewusst auf die SSC Ebene hebt. Also sobald man da anfängt zu sagen, wir spielen SSC und gucken mal und sprechen da ganz viel ab, kippt das für mich so auf diese, in Anführungsstrichen, bitte versteht das niemand jetzt als Angriff, aber auf dieser in Anführungszeichen niedliche BDSM Ebene.
Sebastian Ja gut, aber das ist ja auch valide, das ist dann einfach eine, also vielleicht haben wir da diesen Zwiespalt einmal, wir haben die Begriffe und ihre, ich sag mal scheinbare Definition, und du merkst ja heute Abend scheitere ich mit meiner vorgefassten Meinung und Definition völlig, ja, die ist schon mal komplett negiert und außer Kraft gesetzt, Aber im Gespräch, wenn ich jemand kennenlerne und sage, ja, also eher so Richtung, es geht bei mir so Richtung RACK und CNC, dann ist so einfach in der Kommunikation klar, okay, das ist so ein, ich sag mal, erweitertes Level, während ich sagen kann, ja, SSC ist total wichtig und super, um einfach dann auch zu sagen, dieses, wir fangen langsam miteinander an, also es ist ein Begriff, der in der Kommunikation miteinander eher funktioniert, als dass er eine Definition erfüllt. Die Schublade hilft einfach beim Kennenlernen, welches Spiel man da miteinander spielt und wie man es dann nennt. Ganz ehrlich, da hat wahrscheinlich jede Konstellation ihre eigenen Ideen.
AnruferIn Genau das ist es halt. Also viel ergibt sich da einfach auch aus meiner Erfahrung, aus dem Erstkontakt. Man lernt sich ja irgendwo kennen, sei es irgendwie beim Stammtisch, sei es irgendwie auf einer Online-Plattform, sei es irgendwie sonst wo, irgendwo im Club. Und als aufmerksamer, empathischer Beobachter hat man ja ganz, ganz viele Signale schon innerhalb der ersten paar Sekunden, Minuten des Kennenlernens, wo ich sagen kann, okay, ich kann diesen Mensch grob in die und die Richtung einschätzen. Habe ich da jetzt eher eine, in Anführungsstrichen, klassische, eher passive, unterwürfige Sub vor mir? Habe ich jetzt irgendwie die kleine, rotzige Brat vor mir? Habe ich jetzt irgendwo das kleine Kätzchen vor mir. Also in all diesen Facetten schwingt ja ganz viel mit. Und entsprechend kann ich da auch irgendwo das Level meines Spiels anpassen, wie man das am Ende nennt. Das halte ich persönlich, ehrlich gesagt, sowieso ein bisschen, wie gesagt, für am Ende fast schon Modebegriffe, die versuchen, irgendwo eine Antwort zu geben auf eine Fragestellung, die einfach so einfach nicht zu beantworten ist.
Sebastian Vorsicht jetzt, mit den Schubladen ist das immer ganz schwierig, wen hab ich da vor mir und dann die Menschen mit einem Satz zu beschreiben, das ist ja immer, ne, das ist immer schwierig, aber ja, also ich glaub dir geht's da so ein bisschen wie mir, dieses, der gewisse Reiz an der Macht, an das wir überschreiten, hier Grenzen, auch vielleicht manchmal die Grenzen des guten Geschmacks, und dann kann man das natürlich auch, ich sag mal, brutal benennen, ne. Und das ist natürlich auch ganz klar, auch das Beispiel, das Zitat des Podcastsubbies, was ich am Anfang gebracht habe, dieses sie kommt aus der Nummer wirklich nicht raus. Natürlich ist es so. Natürlich hat sie noch da die Kontrolle irgendwo ne und natürlich das ist ja dann dieses dieses mag sein wir haben Regeln gemacht die mir erlauben alles zu überschreiten das heißt ja nicht dass ich es tue aber der im Kopf kickt es dass diese dass diese Vereinbarung da ist ich könnte und das genügt ja dann schon. Oh, okay. Ich merke, das Thema wird kontrovers bleiben. Ich mag vielleicht noch mit ein, zwei Menschen heute sprechen und die Uhr sagt, wir beide müssen zum Ende kommen. Ich bedanke mich erst mal ganz, ganz herzlich bei dir, dass du angerufen hast und dass du mir hier Einblick gegeben hast und diskutiert hast. Und ja, hab einen wunderschönen Restabend und ich bin gespannt, was heute noch hierbei rauskommt. Mach's gut.
AnruferIn Danke für einen großartigen Podcast. Schönen Abend.
Sebastian Danke, tschüss. So ihr Lieben, da bin ich wieder. Jetzt muss ich mal kurz gucken, dass ich das Gespräch auch beende. So, jetzt ist es beendet. Sehr gut. Ah, das war, ich sag den Namen jetzt nicht, ich werd aber rauskriegen, wie man ihn richtig schreibt und ausspricht. Das ist manchmal, gerade bei dieser Telefonqualität, ein bisschen schwierig. So, ich bekomme auch selber ein bisschen Kritik. Stormwind hat gerade geschrieben, oder das ist gerade vor ein paar Minuten schon. Ich finde das Beispiel von Sebastian an der Stelle ehrlich gesagt gar nicht gut. Jetzt guck ich mal, ob er schon geschrieben hat. Ja, weil diese Akronyme so viel Verschiedenes bedeuten können, dass ich es als keine sinnvolle Einteilung halte. Hast ja selber gemerkt, wie sehr du das Gefühl hast, wie dir dein Eingangsstatement unter den Fingern zerbröselt. Definitiv, aber auch das ist ja ein Grund, warum ich das hier mache. Weil, ja, ich hab mir was angelesen, ich habe mal geguckt, und wenn ich diesen Podcast allein machen würde, dann hätte ich dieses Statement da rausgehauen, das wär's dann gewesen. Und das Schöne ist, wir können hier gemeinsam oder eben gegeneinander diskutieren, ohne dass wir böse aufeinander sind. Und ja, wenn ihr möchtet, ich weiß, es hat eben schon mal geklingelt, während wir hier noch im Gespräch waren, wenn ihr möchtet, die Leitung ist frei, 05101 911 8952 ist die Telefonnummer. Und da kann jetzt angerufen werden. Ich habe hier von Twitter noch einen gehabt, vom Eisbär. Wird spannend, wenn Kopf und Lust sich zwischen hm, ich weiß nicht und boah, geile Idee treffen. Auch eine schöne Definition. Und da klingelt es. Ich geh mal ran. Hallo, Sebastian hier. Mit wem spreche ich?
David Hallo, hier ist der David.
Sebastian Hallo David. Ich kann wunderbar hören. Hervorragend. Hervorragend.
AnruferIn So schnell hört man sich wieder.
Sebastian Ich wollte gerade sagen, der Name ist mir noch präsent. *David:Ich hoffe doch.* Ich erkläre es kurz, Folge Nummer 93 ist vor ein paar Tagen erschienen mit David und Fine. Und für die Menschen, die sie noch nicht gehört haben, hört sie mal kurz nach, bevor ihr jetzt hier weiter lauscht. Thema CNC, ich bin sehr gespannt, denn darüber haben wir ja als bei unserer Aufnahme, die auch gerade mal zwei Wochen her noch nicht richtig gesprochen.
AnruferIn Nein, dazu war keine Zeit und ich möchte noch mal vielleicht einen Gedanken oder einen Punkt mit einwerfen, der bislang auch schon ein paar Mal angesprochen wurde, der für mich aber somit die wichtigste Voraussetzung ist, das Thema Vertrauen und Kommunikation. Wenn man in diesem Bereich spielt und Dinge tut und im Chat wurde auch das Thema Safeword sehr kontrovers diskutiert, dann ist das Wichtigste, dass man sich kennt, dass man sich die Zeit nimmt sich kennenzulernen und vor allem, dass man auch weiß wie der Spielpartner tickt und dass man sich entsprechend einschätzen kann. Das sind so meine Erfahrungen und ja, das erstmal so als Startstatement und wahrscheinlich hast du dazu jetzt auch nochmal Fragen und gleich würde ich nochmal etwas sagen.
Sebastian Ich höre einfach mal gespannt zu, ehrlich gesagt. Ich finde das gerade sehr spannend. Es ist ja jetzt auch so ein bisschen, also ich merke das, das haben wir hier selten, auch im Chat so ein bisschen, es ist so eine Kontroverse, ne? Und da werde ich auch mal angegangen, das finde ich auch mal sehr schön, ehrlich gesagt. Weil natürlich alle Versuche, das zu vereinfachen, immer kritisch sind, ne? Und ja ich bin gerade immer nicht so, ja so vielleicht mit Mina das Gespräch das war da an der Stelle ganz gut dieses es wird aufregender dadurch dass ich es so benenne, ob das denn wirklich Realität ist ob CNC so wirklich dann die Praktik ist die man ausübt das eine andere Frage also wie ist es bei dir oder bei euch, Gibt es, also du vertraust darauf, dass deine Grenzen, deine absoluten Limits irgendwie eingehalten werden, aber ist denn der Deal, dass das sein muss?
AnruferIn Also tatsächlich, mit Fine hab ich da, da haben wir natürlich über harte Grenzen schon gesprochen, aber wir haben nie konkret irgendetwas vereinbart, was jetzt nicht stattfinden kann, sondern das war immer, ja es hat sich von selbst ergeben ein Stück weit. Natürlich wirkt sowas auch immer ein gewisses Risiko, gerade wenn man sich neu kennenlernt, dass möglicherweise Dinge geschehen, die für die Menschen nicht gerecht werden. Personen noch gut aussehen und für den anderen nicht gut aussehen. Ich hatte auch das große Glück, dass ich mit Fine das erste Mal auf einer öffentlichen Party gespielt habe, was den großen Vorteil geboten hat, dass man dadurch, dass man in einem geschützten Raum gewesen ist, da eine entsprechende Sicherheit hatte, eben aufgrund der anderen anwesenden Menschen, aber auch in vorherigen Beziehungen, auch in meiner Anfangszeit des BDSM, war ich da am Anfang deutlich vorsichtiger. Ich hatte meine erste Partnerin, mit der ich BDSM ausgelebt habe. Wir hatten eine sehr lange Beziehung, haben uns da recht in jungen Jahren rangetastet und haben Dinge ausprobiert, haben am Anfang auch mit Safeword gespielt, haben auch sehr stark auf Grenzen geachtet und das ist dann im Laufe der Zeit, in der man miteinander gespielt hatte, je besser man sich kennengelernt und auch die Grenzen des jeweils anderen kennengelernt hat, hat man dann auch immer mehr davon abgewichen und irgendwann hatten wir dann auch dass wir beide das Safeword nicht mehr wollten. Weil sie eben für sich gesagt hat, sie ist in der Lage zu erkennen, wenn es mir nicht mehr gut geht. Und ich selbst hab ihr da auch so weit vertraut. Und das hat auch immer funktioniert. Auf der anderen Seite sag ich auch klar und deutlich, es käme für mich nicht in Frage, ohne Safeword zu spielen, mit Menschen, die ich nicht gut kenne, oder ja, neuen Menschen, wo einfach noch keine Vertrauensbasis da ist. Und da die Abwägung zu finden und auch so den Mittelweg zu finden ist schon recht spannend. Und das ist auch sehr fluide.
Sebastian Ja, Fluide ist ja genau das Parkett, auf dem ich gerade ausrutsche, ne?
AnruferIn Vielleicht auch da mal an dich die frage ab wo ab wann wäre es denn für dich ganz klar der cnc bereich wozu sagen ab dem punkt Ja ist die definition erfüllt.
Sebastian
AnruferIn Definition,*denkt nach* ja das ist ein schwieriges Thema habe ich mir so ehrlich gesagt, gar keine so großen Gedanken gemacht, für mich eigentlich ab dem Moment, wo Dinge geschehen, über die man nicht explizit gesprochen hat, wo aber impliziert ist, dass es in Ordnung ist. Das war jetzt in meinem Fall mit Fine das Thema Orgasmuskontrolle, was zu einem gewissen Datum plötzlich dann ja gesagt wurde, dass ich eben ohne Erlaubnis keine Orgasmen mehr haben darf, ohne dass man darüber vorher gesprochen hat, war so ein Ding, was von ihr ausgeht. Sie wusste, dass mir das gefallen würde. Und das war so ein Punkt, wo ich mir auch dann so kurzzeitig dachte, okay, wir haben dann nicht drüber gesprochen, warum macht die das? Ja, sie macht das, weil sie das darf und weil das unser Spiel ist und weil wir beide es mögen, in diesem Metakonsens unterwegs zu sein. Es hat auch andere Situationen gegeben, gerade was das Thema Bestrafungen betrifft, wo der Rohrstock vielleicht mal ein wenig länger auf mein Hinterteil niederging, als ich das wollte. Wo auch klar war, dass ich danach ein sehr gutes Aftercare benötigen würde. Und in dem Moment war es für mich auch klar, es gibt für mich jetzt keine Möglichkeit aus dieser Situation rauszukommen, aber es war auch ein Spiel an einer Grenze, es wurden vielleicht auch Grenzen verschoben, aber dadurch, dass eben ein sehr großer Vertrauensrahmen da ist, war es immer so, dass mich das eigentlich noch näher, oder dass das uns noch näher aneinandergebracht hat, sowohl bei Fine und mir, aber auch bei meiner ersten Beziehung mit BDSM Inhalten war das eigentlich ähnlich.
Sebastian Also das ist auch da...
AnruferIn ...näher zusammengekommen.
Sebastian Also das ist jetzt auch bei dir wieder so eine Mindset-Geschichte. Ich merke, ich komme aus der Nummer jetzt nicht raus. Ja, im Extremfall natürlich schon irgendwie, aber so innerhalb der der gesetzten, ich sag mal, Grenzen der Beziehung kommst du nicht raus aus der Nummer und in dem Moment musst du da durch. Und dann ist es in dem Moment etwas, was sich im CNC Umfeld abspielt. Kann man das so beschreiben?
AnruferIn Ja, ein Stück weit schon. Ich glaube, der entscheidende Punkt ist dabei, dass man den jeweiligen Spielpartner so sehr vertraut, dass eigentlich klar ist, diese Person wird aufpassen, dass nichts passiert. Und auf der anderen Seite bedeutet das für die aktive Person auch eine unglaublich große Verantwortung. Und man muss dazu sagen, dass ich auch durchaus Interesse habe, aktiv zu spielen. Ich habe lange Zeit nur passiv gespielt. Inzwischen auch einige Ideen selber mal auf die dominante Seite der Macht zu wechseln. Und da ist es schon so, dass ich mir das zum jetzigen Zeitpunkt nicht zutrauen würde, in diesem Bereich vorzugehen, weil ich einfach noch viel zu unerfahren bin und einfach für mich selbst weiß, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in der Lage wäre, als aktiver Spielpartner die Verantwortung in dem Punkt zu tragen.
Sebastian Ja, ich glaub, den Begriff Verantwortung können wir gar nicht oft genug sagen heute, ne? Also, das ist auch eine Verantwortungsverschiebung. Also, wenn ich auch während der Session in Kommunikation bin, was sehr wichtig ist, und dann sage ich, ich verzichte darauf zum Teil, Dann ist eben die Verantwortung verschoben hin zum Top. Das macht ja eben den Nervenkitzel auch aus. Äh ... pfuh.
AnruferIn *lacht*
Sebastian Also, ich hab so ein bisschen das Gefühl ... Also, je länger ich heute Abend hier spreche, desto mehr merke ich, also, CNC gibt es an sich so gar nicht. Weil man halt CNC nur innerhalb von einem SSC ... Oh Gott, ich hasse diese Abkürzung. Aber also innerhalb von diesem diesem Konstrukt quasi ausleben kann, weil sonst verlassen wir den BDSM Bereich also vielleicht habe ich heute wirklich mal ein Nichtthema als Thema weil es einfach nicht funktioniert, was Sempai da auch beschrieben hat in den Achtzigern ich sag mal ich es gibt bestimmt Menschen die das noch so machen aber ich.
AnruferIn Das ist eine Diskussion an Grenzen. Das merkst du schon. Wir diskutieren über Definitionen. Das ist eigentlich so ein bisschen typisch deutsch, könnte man sagen. Aber es ist schon eine sehr kontroverse Sache, weil ja jeder Grenzen auch anders sieht und auch gerade diesen Aspekt Safeword es gibt Menschen, die sagen nur mit dann das Menschen die sagen mit Safeword fehlt mir der absolute Kick und es ist beides vollkommen Okay, weil es sich für die jeweiligen Personen gut anfühlen muss und damit ist alles in Ordnung und der andere Punkt.Es muss halt im Rahmen der sage ich mal BDSM-Regeln natürlich schon sich bewegen, wenn daraus langfristige Schäden oder andere Dinge geschehen, dann wären wir eher in einem Bereich des Strafrechts. Und das wollen wir ja auch nicht.
Sebastian Ja, das ist immer der Punkt. Ich habe da noch von vor langer, langer Zeit, da hat mir mal Nemaides was gesagt, das fand ich sehr spannend. Da war so die Kraft des Einverständnisses. Also wenn jetzt der Staat zum Beispiel gefragt wird und dann sagt man, ja, ich habe dazu aber mein Einverständnis gegeben, Dann ist das Wort, ich bin damit einverstanden, diese Aussage, also auch quasi mit dem Überschreiten von Grenzen, das hat relativ viel Gewicht. Also man ist ja durchaus mündig und ab da, oh, das ist wirklich kompliziert. Mein Gott, ich verzichte heute Abend sogar auf mein Gläschen Wein. Ich trinke davon gerade gar nichts, weil ich viel zu fokussiert bleiben möchte. Das ist schrecklich. *David; Da ist das*. Ja, das ist aber, das ist dann für die Postshow gut.
AnruferIn Ich glaube, mit jedem Anrufer, der noch reinkommt, wird es eher noch komplizierter.
Sebastian Ja, aber das find ich super, ehrlich gesagt. Also, wie gesagt, wenn die Sendung jetzt zu Ende geht, dann kann ich sagen, okay, C&C ist tatsächlich für mich erst mal nur ein kommunikativer Begriff, dass ich sagen kann, ja, ich find so Spielen eher Richtung CNC, das finde ich spannend. Ja. Ob das dann tatsächlich so ist, erst mal ist das nur eine Aussage für ... Ein bisschen weniger Absprache. Mehr machen.
AnruferIn Punkt
Sebastian
AnruferIn Ja aber auch da jeder definiert das für sich anders und was deins CNC ist vielleicht nicht mein CNC so das bedeutet dass man auch dort einen ganz groben Punkt hat welche Richtung es gehen könnte aber mehr auch nicht und man sollte wenn man in diese Richtung geht, auch gerade mit Neuen, mit kleinen Trippelschritten anfangen. Das ist so meine Devise, einfach, um sich nicht die Finger zu verbrennen.
Sebastian Ja, ganz ehrlich, ich habe selber, als ich das Podcastsubbie kennengelernt habe und auch so, ich sage mal, freie Hand bekam, ich habe sehr lange und sehr, sehr viele Sessions gebraucht, um darauf vertrauen zu können, dass diese klitzekleinen Grenzüberschreitungen, die ich nach und nach gewagt habe, dass die sich immer gut angefühlt haben und zwar für mich und für sie und dann konnte ich auch mit dem Vertrauen darauf, okay, sie schätzt sich da selber gut ein, ich schätze sie offenbar auch gut ein, dann können wir weiter drüber und drüber und drüber gehen. Was nicht heißt, dass es nie irgendwie dann doch schief gegangen wäre. Also irgendwann kommt nochmal unweigerlich dieser Punkt, wo es dann nicht mehr gut funktioniert. Aber: Wirklich ich musste vertrauen lernen, ich darf über bestimmte Limits, das sind eigentlich meist meine eigenen Limits, in meinem Kopf, da darf ich drüber und das ist nichts, was ich einfach so annehme und sage, ja super, ich kann ja machen, was ich will. S o klasse, mach ich alles, was ich will, ne, sondern wirklich dieses, ich taste mich ran und kriege dieses Spielfeld und zum Experimentieren und dann kann ich da gucken und ab einem gewissen Punkt ist man dann irgendwie in etwas drin, was man natürlich aus CNC nennen kann. Von dem, ja wo man aber dann eben sagen muss da hat dann die gemeinsame Erfahrung geholfen dass man die Sache dann doch einschätzen kann. Das ist jetzt so meine Ausrede für den Abend. David, kannst du da so ein bisschen mitgehen.
AnruferIn Ja ich kann ich kann da schon mitgehen und ich glaube auch dass das bei dir ganz gut funktioniert. Und man ist natürlich nie von Fehlern gefreit und es können immer Dinge passieren, die ungeplant sind. Aber ja, ich denke mal, das ist ein Punkt, den man so stehen lassen kann.
Sebastian Okay, dann entlässt du mich mit dieser Einschätzung.
AnruferIn Genau, ich entlasse dich und entlasse mich.
Sebastian Sehr schön. David, vielen Dank. Und wie gesagt, diese Folge kriegt schon mal auf jeden Fall den Titel: Sebastian weiß hinterher weniger als vorher. Das fühlt sich gut an. Ok. David, ja Profil hast ja schon wenn Menschen mit dir kommunizieren möchten dann können sie dich einfach anklicken auf der Webseite. Und ansonsten, wenn ihr sie noch nicht gehört habt, hört Folge 93 mit Fine und David. Die ist hochspannend und ich finde sie wieder sehr sehr schön gelungen. Also bitte reinhören. Ok David, dann grüß Fine von mir und mach's gut! *David: Richte ich aus, machs auch gut, tschau * Tschüß! Ihr Lieben, das war David. Und ja, das Thema ist, hat Potenzial, sag ich mal. Und ich glaub so eine Einigung, was ist das genau und wie definiert man das? Also ich krieg sie nicht zusammen. Vielleicht mag noch eine Person, wir haben es zwar schon ein bisschen spät, aber ich wage es einfach mal. Vielleicht hat noch eine Person was dazu zu sagen, dem ich mich dann einfach anschließen kann. Das wär auch schön. Und ich genieße das tatsächlich, also dieses, das ist ja mit so ein Grund, warum ich diesen Podcast mache, ne, weil ich kann da mit ganz vielen Wahrheiten, die ich kenne, da reingehen und dann einfach feststellen, da gibt's noch viel mehr zu entdecken, ne. Und ja, ich glaub, CNC ist so vom Begriff, von der Begrifflichkeit her für mich jetzt ein bisschen schwächer geworden, das ist vielleicht eher was für Fiktion, ich weiß es nicht, aber es ist, fühlt sich gut an, da damit zu spielen. Also, ne, mit der Definition zu spielen und da am Rande was mitzumachen. Ich hab von ... Bei Twitter noch einen hab ich hier noch von Daydreampapi. Auch eine sehr schöne Definition für C&´NC, nämlich folgende. Ja, aber nein. Aber ja. Nein. Die ist auch sehr schön. Das beschreibt auch so ein bisschen meine Unsicherheit an der Stelle. Dieses Will-man-weiter, will-man-nicht-weiter, ist das drüber, ist das zu viel, werd ich das bereuen oder nicht? Ich weiß es nicht. Okay, ich bin sehr gespannt. Vielleicht mag noch eine Person heute Abend. Ansonsten würde ich so langsam hier meine Liste mal durchgucken, denn da stehen ganz viele Sachen drauf, die ich heute noch nicht gesagt habe. Und wir haben ja auch noch eine Schätzfrage. Aber einen Anrufer, eine Anruferin habe ich hier noch. Ich gehe mal ran. Hallo, Sebastian hier. Mit wem spreche ich?
AnruferIn Hallo, hier ist der Tastaturdieb.
Sebastian Der Tastaturdieb, ja sehr schön, wir haben vor zwei Wochen gesprochen und ja vielleicht rettest du den Abend noch ein bisschen, in dem du irgendwie ein ja CNC hinreichend beschriften kannst oder belabeln kannst.
AnruferIn Ich muss ganz ehrlich sagen, du hast vorhin gesagt, dass ja, wenn du mal ein bisschen Kritik kriegst, das gefällt dir, du hast vorhin was gesagt, wo mir hier bald die Adern geplatzt sind.
Sebastian Okay, dann raus damit.
AnruferIn Ähm, ein Safeword, übergehen, also man kann während des Spiels auch mal Grenzen ein bisschen überschreiten, kein Thema. Fällt ein Safeword und man macht weiter, sitzt man oder ist es im schlimmsten Fall, dass man für mindestens zehn Jahre in den Knast geht!
Sebastian Du beziehst dich auf das Gespräch mit Mina, ne? *Tastaturdieb: Ja, also ähm* Achtung, Achtung, da war ja die Überlegung, wenn er das bei ihr tut, wie fühlt sie sich dabei? Das ist natürlich das drastisch mögliche Beispiel.
AnruferIn Nein, weil die Problematik ist, dass was wir als aktive ja begehen, ist ja, wenn man mal das Strafgesetzbuch zur Hand nimmt, eine schwere Körperverletzung, also nicht nur eine einfache, sondern eine schwere, eine Freiheitsberaubung im ganz großen Stil, sexuelle Nötigung und so weiter und so fort. Und das ist ja alles erlaubt, weil wir, ähnlich wie Chirurgen, das mit Einverständnis machen. Fällt ein Safeword, ist diese Einverständniserklärung sofort zurückgezogen.
Sebastian Ja, und die kann wirklich jederzeit zurückgezogen werden. Punkt. *Tastaturdieb Richtig.*
AnruferIn Und jeder, auch nur der leichteste Schlag, ist eine Körperverletzung.
Sebastian Ja, jetzt muss ich dich mal fragen, weil es ist natürlich so, ich führe hier das Gespräch und gucke nach drastischen Beispielen, gucke wie funktioniert das und finde das auch für mich selbst raus. Hattest du den Eindruck, dass ich das quasi legalisiert habe oder oder oder klein geredet habe?
AnruferIn Ich wollte nur, *Sebastin unterbricht: Das ist mir wichtig an der Stelle*, also das waren Beispiele die du gebracht hast das ist okay. Das Problem ist einfach nur dass. ich weiß nicht wie viele neue tatsächlich oder relativ unerfahrene Leute im Moment hier im Chat, beziehungsweise im Podcast sind und wir können alle nur den Leuten vor den Kopf gucken und ich bin persönlich kein Freund von CNC überhaupt nicht, weil ich bin denke ich tobe mich auf dem Spielplatz aus, den die Subbie mir bereitet. Ich bin also tatsächlich jemand, der auch nicht, kein Millimeter über diese Grenze. Ich mache nichts, was vorher nicht abgesprochen ist. Das ist meine Aufgabe. Für mich definiere ich die Aufgabe so als DOM. Und, ähm, ja, dann fang ich an mit Fesseln. Dann fang ich an mit leichten Schlägen mit der Hand. Dann kommen die ersten Spielzeuge dazu, Schlagwerkzeuge dazu. Subbie hat alle Spielsachen vorher in der Hand und kann sich die angucken, kann gucken, wie fühl ich mich damit. Bevor ich die auch nur einmal in irgendeinem Spiel einsetze. Das ist mein ... So ist es für mich.
Sebastian Lass mich mal fragen, also erst mal ein Punkt, du hast Recht, ich hab grad überlegt, wenn man das hört, ohne jetzt tief im Thema drin zu stecken, das hören auch viele Menschen, ja, den Podcast quasi zum Einstieg und dann fällt dann gleich möglicherweise in der ersten Folge das Thema, ja, Safeword, wenn man da drüber geht, so ein Gespräch als Beispiel, ne, das klingt dann fast normal, ich überlege, ob ich da einen kleinen Einschub in der Postproduktion reinbaue. Einfach noch mal, um darauf das deutlich zu machen, ne? Das ist erst mal gut und wichtig. Ähm ... So, erster Punkt. Die zweite Sache ist die, ähm ... Du sagst grad, du besprichst, du bekommst das Spielfeld. Wie ist denn das, wenn absichtlich dieses Spielfeld gar nicht so genau definiert wird? Es wird kein Safeword vereinbart. Auf die Frage, was kann ich mit dir machen, wird gesagt, ja, mach mal. Also, wenn dir diese Definition ... ja, gar nicht richtig gegeben wird.
AnruferIn Dann spiel ich nicht. Weil, ähm, ich hab einen gewissen Hintergrund, beruflichen Hintergrund. Wenn ich mich damit auch nur annähernd in die Nesseln setze, ruinier ich mir mein komplettes Leben. Und da hab ich überhaupt keine Lust drauf. Weil da sag ich, sorry, aber da bin ich der Dom, da bin ich der Führende. Und wenn Subbie sagt, sie möchte kein Safeword haben, dann ist das auch meine Aufgabe, das genau dazuliegen, warum ich ein Safeword haben möchte.
Sebastian Okay, jetzt ist an der Stelle aber der Punkt, und das versuche ich im Podcast ja auch mal zu zeigen. Es gibt einmal die Variante, sage ich mal, so ist es korrekt, und dann müssen wir mal überlegen, was machen die Menschen wirklich? Und auch, wozu sind sie, ich sag mal, in der Lage? Also sind sie sich dessen bewusst, dass sie all das vereinbaren sollten oder nicht? Und ich glaube auch manchmal, dass Menschen, die mit BDSM gar nichts am Hut haben, dass die die schlimmsten, brutalsten Dinge im Bett tun, ohne zu wissen, warum und was sie da eigentlich tun. Aber aus dem BDSM-Kontext heraus ergibt sich im Grunde, das würden wir als BDSMer nicht tun, weil wir da eine gewisse Informiertheit haben. Wenn ich die Kenntnis nicht habe, habe ich sie nicht. Und jetzt verliere ich gerade meinen Faden, sehr gut.*Beide lachen* Nein, aber an der Stelle ist einfach dieses, kann ich nicht darin einwilligen, die Regeln nicht zu machen? Und dann, wenn beide das tun, also du würdest es nicht tun, aber wenn beide das tun, dann ist das doch erst mal...
AnruferIn Dann sollen sie bitte ihren Spaß haben, aber dann sollen sie sich auch nicht wundern, dann soll sich der Dom zum Beispiel nicht wundern, wenn die Subbie irgendwann sagt so, ich wollte eigentlich nur bis da und der ist zwei Meter weiter gegangen und ich gehe jetzt zur Polizei und stelle eine Anzeige.
Sebastian Natürlich, aber an der Stelle, also das bitte nicht falsch verstehen, aber an der Stelle geht natürlich auch wieder dieses, sie hat gesagt, mach halt und hat auf die Frage nach Grenzen gesagt, mach halt, ich will dir keine Grenzen geben. Also an der Stelle, also da weiß ich, da bin ich kein Experte, aber an der Stelle ist die Frage, wie detailliert muss denn das Einverständnis sein, damit es dann Gültigkeit hat. Das finde ich ganz schön schwierig, diesen Punkt. Das ist ein Thema für eine eigene Folge.
AnruferIn Das ist verdammt schwierig, weil, wie macht man das fest? Also, ich persönlich bin zum Beispiel, ich speichere meine WhatsApp-Gespräche mehr oder minder fast komplett ab. Ich bin, was das betrifft, tatsächlich ein bisschen paranoid.
Sebastian Aber wenn dein Gegenüber sagt, lösch die, dann hast du die zu löschen. Der Datenschutz.
AnruferIn Die Datenschutz-Grundverordnung sagt mir da aber, dass ich mich zu meinem eigenen Schutz auch retten kann.
Sebastian Ja, ich wollte gerade sagen, also ich sag mal so, das kenne ich von Menschen aus dem sozialen Bereich, mit einem Bein steht man immer im Knast. Das ist so ein bisschen so, aus der Nummer kommen wir ehrlich gesagt nicht ganz so schnell raus. In Deutschland noch relativ einfach, wohl in anderen Ländern, da ist ja auch die Einwilligung zur Körperverletzung so wohl gar nicht rechtlich möglich, ne. Schwierig. Also ich kann dich da total verstehen, ne. Absichern, Einverständnis speichern, vorzeigbar haben, das löst oder das vermeidet wirklich Probleme, ne. Auf der einen Seite, auf der anderen Seite weiß ich aber eben auch, da gibt's genug Menschen, der Kick besteht ja nun mal genau auch darin, das eben alles nicht zu tun, einfach den Quatsch zu machen. Und wenn das Niveau ist, wir verletzen uns hier quasi, wir machen Brandings und ich weiß nicht was alles, krasse Nummer. Aber das Niveau kann ja auch sein, wir hauen uns mit der Hand auf den Hintern, also da muss man auch immer gucken, in was mache ich eigentlich und wie kann ich das mit meinem Gewissen und auch mit dem, was ich rechtlich weiß, irgendwie verantworten. Und das muss ja nochmal jeder selbst entscheiden, da mag ich ja auch ehrlich gesagt gar keine Tipps geben. In Zweifel kommt ihr für alles in den Knast, was ihr macht. So, die Aussage, die kann ich geben.
AnruferIn Ja, wie gesagt, wenn man es mal ganz, ganz hart sagen will, sind wir Kidnapper, Körperverletzung, also Schläger, Vergewaltiger etc. pp.
Sebastian Ja gut, dann sind aber, ja, aber das ist was, das er denn...
AnruferIn Aber das ist halt tatsächlich mit der Einwilligung der Subbie, der oder des Subbies, ist das ja alles abgenickt. Gut, kann passieren, wunderbar. Wir haben alle unseren Spaß, so gehört sich das. Aber, ähm, wie gesagt, gerade solche sehr, sehr deutlichen Hinweise wie ein Safeword ... Hm.
Sebastian Okay, also Safeword, wenn es existiert oder das allgemeine Safeword Mayday fällt, Das muss glaube ich auch nicht definiert werden. Das ist die ganz harte auch rechtliche Grenze. Auf dem Weg dahin ist aber dann wieder fast alles erlaubt.
AnruferIn Entschuldigung, wenn ich das mal so sage. Wenn ich irgendwo, wir haben hier in der Nähe von Frankfurt in Offenbach, haben wir die Grand Opera. Da spielen, das ist eine Kneipe und da gibt es Spielraum hinten. Wenn da drin gespielt wird und ich höre ein Mayday, werde ich persönlich sehr aufmerksam. Und sollte der weitermachen, gehe ich dazwischen, nach allen Regeln der Kunst.
Sebastian Es gibt eine alte Livefolge. Und zwar genau Folge Nummer 21 Konsens auf Partys heißt die glaube ich und die war mit Nemaides, genau da geht es genau darum, auf einer Party was ist mit Safeword wann muss jemand umstehendes eingreifen etc. Etc. der hat das sehr schön auch rechtlich auseinandergenommen, also diese live Folge mag ich gerne hier nochmal teasern dass die an der Stelle sehr spannend ist er redet sehr schnell aber mit sehr viel Substanz.
AnruferIn Jaja, ich bin erst bei Live 9. Ich hab tatsächlich von hinten tatsächlich bei 1 angefangen und ich bin erst bei Live 9. Ich hab noch ein bisschen was vor mir.
Sebastian Ich würde Live-Folgen alle überspringen, ehrlich gesagt. Das ist gerade am Anfang ganz dunkle Zeit von mir.
AnruferIn Ach, alles gut.
Sebastian Ja, aber die Gäste waren schon immer toll.
AnruferIn Ja, mal ganz ehrlich, ich sag nur Danke, dass du diesen Podcast machst. Ich finde ihn toll. Ich habe ihn also jetzt tatsächlich, wie ich dir schon auf Dings geschrieben habe, selbst an meine Tochter weitergegeben.
Sebastian Das ist tatsächlich, also ich kenne das, dass man das an Eltern weitergibt, aber an die Tochter, ich hoffe, die ist auch über 18?
AnruferIn Sie wird jetzt 27.
Sebastian Sehr gut, dann ist das alles in Ordnung, dann ist das alles genau richtig, dann bin ich sehr happy darüber, finde ich gut. Okay, super, dann vielen Dank, ich finde das auch wichtig, dass du angerufen hast und gesagt hast, hier an der Stelle war es mir ein bisschen drüber, das finde ich völlig okay, das gehört auch einfach dazu und bei so viel Zeug, was ich hier rede, da bin ich mir auch dessen bewusst, dass ich nicht immer den, ich sag mal, sauberen Punkt treffe, ne, das ist einfach ein gewisses Risiko und dafür habe ich ja zum Glück Menschen im Publikum, die dann auch mal sagen, hier, da aufpassen. Dankeschön.
AnruferIn Richtig, alles klar.
Sebastian Einen schönen Abend, mach's gut.
AnruferIn Gleichfalls, tschüss.
Sebastian Ihr Lieben, das war der Tastatur-Dieb. An der Stelle muss ich auch mal Kritik oder auch diesen Hinweis, das muss ich einfach mal aufnehmen. Und das ist okay. Das gehört mit zum Konzept. Und das Podcastsubbie provoziert weiter und weiter. Damit das hier mal aufhören kann zu provozieren, wahrscheinlich ist sie ja sogar gekommen während der Sendung schon? Ne, ist sie nicht. Na immerhin, das wäre auch was Neues gewesen ohne mich hier. Es gibt aber eine Schätzfrage und die möchte ich euch nicht vorenthalten. Ich erkläre mal ganz kurz, das ist ein harter Bruch, ich weiß, aber trotzdem. Es gibt eine Schätzfrage und das funktioniert so. Ich stelle euch eine Frage, dann schätzt ihr im Chat einfach eine Antwort, wo ihr meint, das könnte die richtige Antwort sein. Und die Person, die am nächsten dran ist, wird vom Podcastsubbie ermittelt, die kann mir dann eine eine Postanschrift schicken und dann packe ich einen kleinen Umschlag mit ein paar Kunst der Unvernunft Devotionalien. Ich poste einfach mal wieder wie immer einmal in den Chat ein paar Bilder rein. Da ist ein Schlüsselband dabei, da ist ein Memory dabei und natürlich der der Pfannenwender für Brat mit Herz. Und wenn ihr diesen kleinen Umschlag haben möchtet, dann müsst ihr einfach raten, was denn passen könnte. Okay. So, ich warte noch einen kleinen Moment, bis es auch überall angekommen ist. Der ist ja mal eine kleine Verzögerung im Livestream. Die Frage lautet, der allerletzte Kaffeebecher, der ist jetzt weg. Ich habe ihn jetzt am Dienstag meiner Gästin in die Hand gedrückt, dafür, dass sie hier mitgemacht hat. Und ja, meine Frage lautet, wie viele Kaffeebecher für den Podcast, für Gäste, für zum Kaufen, was auch immer als Merch, habe ich bislang für diesen Podcast produzieren lassen. Überlegt mal, wie viel das gewesen sein könnten und dann schreibt einfach mal die Summe einfach in den Chat rein. Und ich habe es ausgerechnet, ich habe hier heute Lieferscheine gewühlt, um die richtige Zahl zu ermitteln. Und ja, wenn ihr da eine Ahnung habt, schreibt es in den Chat rein und in ein paar Minuten wissen wir, wer von mir Post bekommt. Ja, übrigens Kaffeebecher, neue Kaffeebecher, ich bekomme immer wieder Nachfragen, gibt's da welche, machst du da was? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ich hab da so eine schöne Idee, was ich gerne hätte, aber selbst bei den alten Bechern hat mein Produzent an der Preisschraube gedreht. I ch sag mal so, plus 75 Prozent für schlechtere Qualität. A lso die würden dann unterm Strich, wenn ich sie dann auch in den Verkauf geben würde, 25 Euro das Stück kosten, wären schlechter als alles, was bisher da war und auch hässlicher. Da muss also ein neuer Produzent her und da gucke ich gerade ganz viel, weil ich hab da eine relativ genaue Vorstellung, Ich will nämlich verschiedene Grundfarben, nicht mehr nur schwarz und ab da wird das ein bisschen kompliziert, aber mit ein bisschen Gesuche wird das schon werden. Okay, so, während ihr da schätzt und ihr schätzt gut, wie ich das sehe, beeindruckend, man müsste wieder den Durchschnitt bilden und dann kriegt man wahrscheinlich die genaue Zahl auch raus, währenddessen erzähle ich mal, wer das hier alles so möglich macht, ihr wisst ja, dieser Podcast ist ein Hobby und das bleibt er auch, aber auch dieses Hobby will finanziert werden, Bahntickets zum Beispiel oder irgendwelches technisches Equipment, wenn irgendwelche Kopfhörer kaputt gehen und so langsam kommen die auch in ein Alter, wo man merkt, dass es knarzt, Wenn ich den Kopf bewege, quietscht es auch immer schön. Also da stehen wieder Anschaffungen an, um die ich nicht drumherum komme, wenn der Ton gut bleiben soll. Und möglich gemacht wird das durch die Menschen, die beschließen, dass sie dem Podcast Geld überweisen oder per PayPal was schicken und noch viel besser, die auch zum Beispiel einen Dauerauftrag machen. Die also beschließen, dem Podcast gebe ich ein, ja zum Beispiel ein Getränk aus und richte das einmal ein und dann kommen jeden Monat ein paar Euro hier an, damit kann ich gut planen und hier sorgenfrei podcasten. So und dieses mal bedanke ich mich bei folgenden Menschen die aufs Bankkonto überwiesen haben nämlich bei Tordos, Katie, Oliver, Porter und Azula. Marvin, Lisbeth, Marcel, Odim und Christoph. Vielen Dank Euch. Und PayPal haben noch mehr Menschen genutzt. Zum Beispiel eine Nicole und ich sehe hier gerade dass eine Nicole mit diesem vollen Namen der hier steht, die hatte ich mal in, mit der war ich mal in einer Klasse in meiner mittelhessischen Kleinstadt. Also Nicole, wenn du das hier hörst und eventuell in einer mittelhessischen Kleinstadt mal gelebt hast, so um das Jahr 97, dann sag mal Bescheid. Rein statistisch hört ja einer von 2000 Menschen in Deutschland diesen Podcast. Vielleicht haben wir ja da mal ein Treffer. Wahrscheinlich, der Name ist eh viel zu häufig. Wahrscheinlich ist es nicht so, aber es wäre spannend. Okay. Vielen Dank auch an Marianne, an Sonja, Jonas, Dominik, Johanna, Tobias, Nancy, Daira, Vivian, an Jackie. Schreibt auch, vielen Dank für eure lustvolle Aufklärungsarbeit. Dankeschön. Das klingt toll. Dankeschön an Illy, Tobias, Hüazint, Frank, Ralf und Guido. Ihr macht das hier alles möglich und wenn ihr den Podcast noch nicht unterstützt habt und das tun möchtet und ein paar Euro in den Hut werfen möchtet, schaut mal auf der Podcast-Webseite oben auf den Unterstützen-Button, klickt und da gibt es ganz viele Möglichkeiten, wie man diesem Projekt hier etwas Gutes tun kann. Das geht grad so ein bisschen wieder zurück und das schwankt so ein bisschen, aber noch bin ich da guter Dinge, dass das hier mit, ich sag mal, so wenig Werbung und Sponsoring wie möglich funktioniert und dass es hier auch weiterhin, ja, wie gewohnt, keine Angebote gibt, die hinter irgendeiner Paywall sind. Das soll es auf gar keinen Fall geben. So und dann habe ich noch ein kleines Geschenk bekommen auch bei der Aufnahme am Dienstag vielleicht wisst ihr was das ist ein Kusudama hängt jetzt hier im Büro das ist so ein krasses Origamiteil, aber das zeige ich euch noch mal in einen der Shownotes der nächsten Folgen. Ich zeige sie dem Podcastsubbie auch mal, Guck mal, das Ding was da hängt. Also ich hätte nicht die Geduld da mit Papier so lange und viel zu basteln. Wahnsinn. Okay, jetzt mache ich mal hier eine Linie im Chat und alles was über dieser Linie ist, zählt bei der Schätzfrage mit rein und das Podcastsubbie findet raus, wer am nächsten dran ist. So, das Podcastsubbie, erinnert mich auch nochmal dran, wo es denn den Schlüsselanhänger gäbe. Ja, den gibt es natürlich bei Baumwollseil. Da gebt ihr einfach mal den Begriff Keyholder ein und neben den ganzen Keusch-Gerätschaften gibt es dann auch den Schlüsselanhänger, den einzigen Schlüsselanhänger, den man wirklich braucht. Okay, Nora hat gerade was ausgerechnet. Ja, das kommt in etwa hin. Nicht ganz genau, aber, also die hören den auch nicht regelmäßig, aber ja, viele Menschen hören den Podcast und die Zahl, die ich habe, wie viele unterschiedliche Menschen es bisher waren, die entspricht etwa dieser Zahl. So, und jetzt hat das Podcastsubbie ausgewertet. Podcast Kaffeebecher habe ich produziert inzwischen 378. Und damit ist am nächsten dran. Philipp79 hat nämlich geschätzt 399, also wirklich nah dran. Und du bekommst, wenn du möchtest, Post von mir. Du kannst mich einfach anschreiben, per E-Mail, per Telegram, was du magst. Da brauche ich eine Postanschrift von dir, bitte keine Packstation. Das ist nur ein Briefumschlag. Und dann kommt das bei dir an. Der Absender ist auch neutral. Der Umschlag ist weiß, schneeweiß, mit einer ganz normalen Briefmarke. Und wenn ich die in Umschlag verschickt habe, eine Woche später etwa, lösche ich dann auch den Eintrag, dass ich hier die Adresse gar nicht mehr habe. Soviel dazu. Okay, Schätzfrage haben wir. UnterstützerInnen haben wir. Geschenke. Das haben wir auch alles. Ich gucke mal auf meine Liste, was ich hier noch so schön stehen habe. Ja, ich habe noch ein bisschen Aufnahmeplanung. Ach ja, richtig, ich habe hier eine Einladung. Seit Wochen habe ich mir vorgenommen, jemanden hier mal irgendwie bei Instagram anzuschreiben und habe es ja doch nie getan. Was mich ärgert. Und deshalb mache ich es einfach mal hier. Shibari Sari, ich würde gerne mit dir mal reden. Und vielleicht hörst du das ja oder es hören Menschen, die dich kennen. Ich habe dich zwar, ich habe immer wieder was von dir überall gesehen und kenne auch Menschen in deinem Umfeld, aber mit dir habe ich noch nie gesprochen. Wenn du Lust hast, würde ich das gerne mal nachholen und hiermit überliste ich gerade meine eigenes, ich habe dich nie angeschrieben. Vielleicht klappt das ja, das ist auch mal ein neuer Versuch. Und jetzt klingelt hier Stormwind an. Ich überlege, soll ich da rangehen? Ach, den nehme ich einfach mit in die Postschau, ne? Ich gehe mal ran. Hallo Stormwind. *Stormwind: Guten Tag* Guten Tag, ich habe jetzt beschlossen, dass ich dich jetzt einfach mit ins Ende der Sendung mit reinnehme Wenn das in Ordnung ist für dich.
Stormwind Ja, darum rufe ich ja an.
Sebastian Sehr gut, ausgezeichnet.
AnruferIn Ich habe gerade noch mit meinem Audio kämpfen müssen. Ansonsten wäre das auch etwas früher gegangen.
Sebastian Alles gut, aber jetzt klappt es ja. Jetzt gucke ich noch einmal hier auf meine große Liste, was ich heute noch alles erzählen muss. Erstmal muss ich erzählen, dass das Podcassubbie wie... ey, das Podcast so wie gone wild, ja? Das ist unglaublich, die Frau heute. Das ist was für die Postshow. Die provoziert mich den ganzen Abend. Das ist nicht mehr Consent heute. Jetzt fängt es an.
AnruferIn Ganz passend zum Thema.
Sebastian Magst du, also bevor ich jetzt hier die Sendung irgendwie zum Ende bringe und hier die Stopptaste drücke, zumindest für den Aufnahmeteil, magst du noch was zum Thema sagen? Denn du hast ja auch im Chat dich ordentlich beteiligt.
AnruferIn Das war der Plan. Was mir vor etlicher Zeit schon durch den Kopf ging, war, also irgendwie, es scheint sich so ein bisschen durchzuziehen durch das Thema. Naja, wenn man nicht so genau weiß, was kommt, dann ist das alles viel spannender. Und dass sozusagen diese Absprache und Konsent und SSC ist so ein einschränkendes Korsett. Und man muss sich ja an Regeln halten und man muss ja reden und verhandeln und alles ganz amtlich und Deutsch und so weiter. Gab im Chat auch so die ein oder anderen Sprüche, dass das irgendwie so ein bisschen deutsches Phänomen sei und alles sehr korrekt sein muss und so. Ich finde das jetzt aus meinem Umfeld gar nicht so sehr, ich finde dann sehr bunten und sehr, sehr, ja, diversen Umgängen damit sozusagen. Ich finde das gar nicht so streng nach Regeln und so, deswegen, es kommt wahrscheinlich doch sehr auf das persönliche Umfeld an und die Bubble, in der man sich so umtreibt. Jedenfalls, was aber, glaube ich, solche non-consensuellen Fantasien, darum ging es irgendwann mal, ich glaube, bei Nina unter anderem, du hattest das auch erwähnt, Und wenn man selber fantasiert, dann ist man ja quasi ausführende Person und empfangende Person gleichzeitig. Das heißt man kann eigentlich... Auch in der Fantasie eigentlich gar nicht non-consensuell eigentlich fantasieren, würde ich behaupten. Weil man hat ja selber seine eigenen Gedanken unter Kontrolle und das, was man sich vorstellt, was mit einem gemacht wird, so mal als, also ich habe gerade ein paar philosophische Beiträge dazu noch.
Sebastian Das ist schon sehr, sehr gut. Also ja, ich vergleiche das immer mit, auch bei so der Frage des Gedankenguts, solche Gedanken darf man nicht haben. Und dann schlage ich einen x-beliebigen Krimi auf und lese da Dinge, wo ich sage, ja, da geht mir selbst als BDSMer, ist da für mich jede Grenze überschritten, aber das geht dann und das ist dann normale, ich sag mal Vanillaliteratur, ne? Und das macht ja dann irgendwie auch, hat ja auch einen gewissen Reiz und auch diese ganzen, ich sag mal, True Crime Podcasts, die es gibt, ne, das ist ja dann, das wird ja nicht umsonst gehört, weil das einfach mit diesen ganzen Verbotenen spielt. Und mit dieser Grenzüberschreitung, diesem Wahnsinn, ne. Also in der Fantasie darf da durchaus mehr möglich sein, als man dann auch tatsächlich ausführt.
AnruferIn Ja, vor allen Dingen auch, das Ziel davon ist ja, gespannte Erwartungen, Aufregung, so. Also auf so einer Meta-Ebene sozusagen, eine Ebene höher drauf geschaut, nicht so sehr von wegen, welche Praktik ist das genau und ist das jetzt consensuell oder nicht, sondern ich würde behaupten, was man eigentlich möchte, ist eben dieses gespannte Kribbeln, diese Erregung. Und das sozusagen die Praktik oder der kink darunter mal so als Mittel zum Zweck betrachtet. Und ein Wort, was mir die ganze Zeit schon durch den Kopf ging, ist die Selbstwirksamkeit. Das ist also ein Konzept aus der Psychologie, was eben auch, ich glaube, sogar als psychologisches Grundbedürfnis zählt. Also, dass man selber als Mensch das Bedürfnis hat, sein eigenes Leben, seinen Lebenslauf, seine Handlungen aktiv selbst gestalten zu können. Und wenn man eben das nicht kann, wir hatten das jetzt mit der Pandemie ja irgendwie sehr deutlich, Da, wo man gezwungen war, zu Hause zu sitzen und eben nicht gestalten konnte seinen Alltag mit, wie man sich trifft und sowas, dann fühlt man sich hilflos, dann fühlt man sich schlecht. Also nicht so die interessante Hilflosigkeit, von der wir auch reden manchmal im BDSM-Kontext, sondern halt die schlechte Hilflosigkeit. Das ist sozusagen die Abwesenheit von Selbstwirksamkeit. Und das ist tatsächlich was, was jeden Menschen früher oder später ein großes Problem aufgibt. Und die zu erlangen und aufrechtzuerhalten, ist sehr, sehr wichtig für die eigene Gesundheit, für das eigene Erleben und für die Freude und so was. Und ich schleife zurück zu der Fantasie von nicht consensuell behandelt werden. Das ist quasi mein Gedanke gewesen, dass das eine selbstwirksame Handlung ist, dass man sich vorstellt, wie jemand anders... Einen behandelt, wie man behandelt werden möchte. Und mit dieser Schleife außenrum, dass man aber dazu gar nicht Konsens geben muss. Also das ist halt auch ein bisschen diese Befreiung und diese Belöstheit, die Senpai angesprochen hatte.
Sebastian Oh, ich muss dich mal ein bisschen unterbrechen, weil, also, ich glaube, ich verstehe den Gedankengang. Ich versuche mal, die Grenze des Gedankengangs zu kriegen. In dem Moment, wo ich es nicht mehr mit mir selber, also in meinem Kopf durchlebe, sondern jemand anders machen lasse, in dem Moment verlasse ich diesen Pfad der Selbstwirksamkeit. Meinst du das?
AnruferIn Naja, da nehme ich halt eine weitere Person in die Schleife mit rein, weil wenn ich selber fantasiere und selber fantasiere, was mit mir getan wird und was ich angetan bekomme, bin ich ein und dieselbe Person. Da funktioniert das mit dem Gedankenlesen noch ganz gut, weil es ist ja der eigene Kopf. In dem Moment, wo man einen anderen Menschen dazu nimmt, dann müsste der die Gedanken lesen und das geht leider nicht. Das hat das da vorhin im Chat schon mal von mir vorgelesen, den etwas spitzen Kommentar von wegen CNC ist halt BDSM mit Gedankenlesen.
Sebastian Ja gut, aber man kann ja zumindest dem Gegenüber zutrauen, dass das Gegenüber nicht völlig wahnsinnig ist, ne? Und dass man sich nicht darauf verlassen kann, das ist ja vielleicht der Teil, der die Sache spannend macht. Es soll ja gut ausgehen, aber spannend wird es dadurch, dass es nicht unbedingt so ist.
AnruferIn Genau, unterm Strich würde ich sagen, geht es wie bei so vielen im Leben um Erwartungsmanagement. Und was ich vielleicht so als Schlusswort setzen wollen würde, dass das ein Aufhänger wäre. Genau für das Reden, was man ja dann aus dem Weg kriegen kann. Man redet sozusagen vorher ganz viel, lernt sich kennen, entwickelt so eine Heuristik, also quasi so ein Bauchgefühl, wie die andere Person tickt. Und jeweils miteinander. Dann hat man das Reden aus dem Weg. Und wenn man dann machen will, muss man dann nicht mehr reden, sondern dann kann man loslegen, wie du gesagt hast, und kann dann gleich machen, weil man das vorher schon erledigt hat. Aber ums Reden, denke ich, kommt man auf gar keinen Fall drumherum. Jedenfalls nicht, wenn man es halt bei Risk Aware behalten will und bei, wie halt auch der Tastaturdieb meinte, wenn man sich aus dem Knast raushalten will.
Sebastian Ja, also meine Erfahrung, also meine tatsächliche Erfahrung, auch mit Spielpartnerinnen vor vielen Jahren, war dann zum Teil so ein, ich sag dir gar nix, du bist ja Dom, mach mal, Punkt. Und damit, da war ich auch ganz am Anfang, meine erste Spielpartnerin, damit musste ich dann umgehen. Das ist an der Stelle die Frage, also für wen war der Deal unfair? Das ist eine ganz schwierige Sache, aber das kommt ja vor. Und das ist ja auch kein Teil des Kopfkinos. Und da ist ja dieser Podcast und auch alles andere, was es so an Medien inzwischen gibt, die BDSM erklären, die helfen vielleicht dann da auch eine etwas bessere Einschätzung zu kriegen als, ja gut, offenbar ist das so, dann muss ich jetzt einfach mal machen und dann muss ich mit dem Risiko leben. So war es ja bei mir. Mehr Infos gab es halt in der Stelle nicht, weil darüber habe ich vorher halt noch nichts gelesen.
AnruferIn Und jetzt kommt die spannende Frage. Du hattest auch vorhin gesprochen über Risk Awareness und RACK und ob Subbie denn die... Oder ne, so das Stereotype naive Anfänger-Subbie, MWD, was halt frisch in die Szene kommt und nicht weiß, wofür es denn Consent gibt. Die Szene, von der du gerade gesprochen hättest, hättest du denn eine informierte Abschätzung machen können, welches Risiko du da als aktive Person eingegangen bist?
Sebastian Ja, weil ... an der Stelle hab ich ja die Möglichkeit zu bestimmen, was ich tue. Und dann ist eben das, was ich tue, maximal, ich hau mit der Hand auf den Arsch und gucke, was passiert. Das ist ja ... Als aktiv handelnde Person hab ich natürlich den Vorteil, dass ich mich immer in dem für mich safen Rahmen bewegen kann, weil ich die Wahl habe. Und wenn ich sage, ich mache nicht mehr als das, was ich mache, zu verantworten bereit bin und das auch noch in einem öffentlichen Raum mit Leuten drum herum, die alle hinterher sagen können, ja, das fand die gut, die hat auch mit dem Popo nochmal nachgewackelt. A lso in dem Moment ist dann auch ein bisschen Vernunft mit bei, mache es so, dass es andere sehen, sorg dafür, dass andere auch sehen, d ass da vielleicht kein mündliches Einverständnis da ist, aber sehr viel mit Gestik und allem, was dazugehört. Dann kann ich sagen, hab ich rückblickend mein Risiko unter Kontrolle gehalten. Ändert nix an der Situation. Die Möglichkeiten, die ich hatte, meine Spielpartnerin damals hatte 20 Jahre mehr Erfahrung als ich, äh, ja, die war halt auch ... Ich hätt auch blöd sein können, hätte einfach sagen können, super, dann machen wir die Schlinge um den Hals und gucken, was geht. An der Stelle hatte ich glaube ich noch zu viel Respekt vor alledem, um da mehr zu wagen und das war auch sehr gut so und das heißt ja nicht, dass es ihr nicht gefallen hat, zumindest das Feedback hat mir damals gesagt, das war gut, auch wenn es nicht das Extreme war, was ich hätte machen dürfen. War das eine informierte Geschichte? Weiß ich nicht. Aber wie gesagt, ein bisschen Schiss zu haben ist da manchmal gar nicht schlecht.
AnruferIn Oder auch Respekt.
Sebastian Ja, definitiv.
AnruferIn Was halt auch bei CNC den Unterschied macht, würde ich sagen, nicht wissen, was kommt, ist eine Sache, aber fahrlässig zu handeln, ist halt die andere, und das sollten wir, glaube ich, einfach vermeiden.
Sebastian Ja, also an der Stelle, all das Wissen, was wir jetzt so, auch wenn man den ganzen Podcast da hört und alle Folgen, und man liest dann die ganzen Handbücher, was es gibt, und guckt dann auch hier selbst die öffentlich-rechtlichen Formate, erklären BDSM inzwischen gar nicht mehr schlecht, muss ich gestehen. Im Endeffekt muss man ja selber noch in den Spiegel gucken können und schauen, was hab ich da entschieden, was hab ich gemacht als Top und auch als Sub. Und ganz ehrlich, im Boot sitzen ja dann doch immer beide. Denn wenn Subbie sagt, das war scheiße, und das geht nicht, und wir können jetzt nicht mehr miteinander spielen, Im Zweifel habe ich eine Bindung an diese Person, das will ich um jeden Preis vermeiden. Und also wenn man einmal sagt, so hat was zu verlieren und top halt eher nicht so, dann kommt die nächste. Das sehe ich halt nicht ganz so, weil ich da sage, ja man kann zwar mit anderen Menschen noch was machen, aber das was man miteinander macht, das hat man ja nur miteinander, da ist die Person ja nicht austauschbar. Und ich glaube, dass dieser Wille dazu, dass man beieinander bleibt, dass man miteinander weiterhin Spaß hat, dass der hoffentlich hilft, dass man es nicht übertreibt.
AnruferIn So sehe ich das auch.
Sebastian Okay. Gut, das ist ein harter Abend heute für mich.
AnruferIn Na, was suchst du dir auf ein Thema, was in sich schon wortwörtlich ein Paradoxon ist?
Sebastian Es wurde bei Telegram wurde ja abgestimmt und dann versuche ich mich daran ja auch zu halten. Und wenn es mal ein bisschen in die Grenzbereiche reingeht, dann ist das okay. Denn wenn ich da keine Antwort drauf finde, beziehungsweise doch, man findet erstmal sehr schnell eine Antwort zum Thema und wahrscheinlich hat jeder dann eine andere.
AnruferIn Dann stellt man fest, dass die falsch ist.
Sebastian Du musst ja nicht falsch sein, die ist halt im Zweifel unvollständig oder sehr interpretations-, sehr interpretierbar, ne? Und wenn wir hier das einmal zeigen können, dass das so ist und dass das Thema eben nicht so einfach ist und dass, wenn jemand sagt, hier, ich lerne jemand kennen und dann sagt die Person, ja, ich stehe total auf CNC. Dann ist das ja in dem Moment jetzt einfach der Punkt, wo ich sagen würde, okay, das ist spannend, erklär mir mal, wie du das siehst, weil der Begriff als solches sagt erstmal nichts aus, außer ich will ein bisschen mehr. Und dann ist ja das Gespräch eröffnet und dann kann man gucken, was man mitmacht.
AnruferIn Ganz genau.
Sebastian Okay, Stormwind. Wie machen wir das denn jetzt heute? Jetzt haben wir es kurz vor elf. Ich glaube, ich werde jetzt diese Sendung hier einfach zu Ende bringen. Dann mache ich noch so ein paar Minuten Postshow alleine mit dem Chat und dann ist das auch gut für heute. Das hat mich jetzt nochmal sehr überrascht. Vielen Dank. Also der Beitrag, der war jetzt super. Es wird mir ein Fest sein, diese Folge zu veröffentlichen und dann zu sagen, hört sie euch an und seid bitte alle genauso ratlos wie ich und wehe, irgendwer kommt mit der goldenen, richtigen Definition von CNC, der ich nicht widersprechen kann. Ich halte es zwar nicht für möglich, aber sollen sie es doch alle versuchen.
AnruferIn Na, das ist halt so ein bisschen wie teilen durch Null, das kann man nicht ausrechnen, man kann halt mathematisch diskutieren, was da im Grenzfall bei rauskommen könnte und es gibt eine ganze Menge verschiedener Antworten darauf, was passiert, wenn man durch Null teilt oder durch sowas ähnliches wie Null. Aber trotzdem wird jeder Taschenrechner dabei auch einen Fehler ausspucken und sagen, das geht nicht.
Sebastian Ja, nicht jeder. Also Windows hat ja früher dann sehr, sehr rasant gesagt, ich sag dir es nicht, ich stürze lieber vorher ab. Wahrscheinlich wusste es Windows damals schon ganz genau und hat dann beschlossen...
AnruferIn Einen Absturz, wollen wir nicht in der Session haben.
Sebastian Genau. Gott, wahrscheinlich wird Thalasa da jetzt, wahrscheinlich mir gleich ins Gesicht springen, wenn ich sage, das ist, Teilen durch Null ist der Punkt, wo Mathematik und Philosophie eins werden. Ja. Nein.
AnruferIn Null. Oder so.
Sebastian Ne, eben nicht Null. *lacht* Okay, ich bin da nicht im Thema drin. Wie gesagt, ich kann nur provozieren im Zweifel. Stomwind, ich bedanke mich ganz, ganz herzlich bei dir. Gucke, dass dein Name jetzt hier auch noch in den Shownotes auftaucht. Und bin gespannt, was auf diese Folge so an Feedback kommt. Und was für in zwei Wochen das Thema ist, das weiß ich jetzt noch nicht. Ich habe keine Ahnung, das ist noch nicht abgestimmt, nicht festgelegt. Vielleicht machen wir wieder einen offenen Themenabend. Das wird sich zeigen. Das heißt, magst du vielleicht den Menschen sagen, wie sie das Thema mitbestimmen können? Du weißt das doch bestimmt.
AnruferIn Über eine Abstimmung auf Instagram, Spotify, keine Ahnung.
Sebastian Bei Telegram ist es. Gib den Kanal und da packe ich das rein. Ich kann das leider nicht überall zur Abstimmung geben, weil ich kann die Ergebnisse hinterher nicht konsolidieren. Also musste ich mich auf eine Plattform festlegen und bei Telegram klicken halt die meisten auf irgendwas drauf. Okay, so damit ist alles gesagt, Webseite angucken, in zwei Wochen geht's weiter, ich muss noch mal das Datum sagen, ich hab ja versprochen, ich nehm dich bis mit in die Postshow, am 8. Juni geht es weiter mit dem noch unbekannten Thema, vorher erscheint noch eine neue Folge, die ist zumindest schon aufgenommen, aber noch nicht geschnitten. Und ich bin jetzt wirklich fertig. Jetzt werde ich diesen wunderbaren Rosé, den das Podcastsubbie hier vergessen hat, werde ich hier gleich genüsslich trinken. Ich wünsche dir auch einen wunderbaren Abend, bedanke mich nochmal ganz herzlich bei allen, die mitgemacht haben und es waren heute viele. Ich gucke mal, ob ich die Liste noch zusammen kriege. Bei Schabat, beim Tischler, Tastaturdieb, Mina, Sir Vilain, David, Sempai und Stormwind. Und wen hab ich vergessen? Ich glaube niemanden. Ich glaube, es passt jetzt. Okay, also vielen Dank euch allen, dass ihr mich heute ein bisschen verwirren konntet und mir neue Anstöße geben konntet. Und ob ich das, was ich und das Podcastsubbie machen, ob ich das noch in Zukunft CNC nennen mag, das werde ich noch rauskriegen. Das werden wir nämlich dann die nächsten Tage bei uns hier unter vier Augen mal klären und diskutieren. Okay, ja. Also ich verabschiede mich und Stormwind, dir gebe ich einfach das letzte Wort dieser Folg e.
Stormwind Äh, teilen durch Null oder Überlauf. *Sebastian lacht*

Kommentare & Fragen

ladevota
19.09.24

Ich danke euch sehr für diese Sendung. Endlich fühlte ich mich wieder gesehen und gut aufgehoben. Die letzen 1,5 Jahre war der Podcast ziemlich von politischer Korrektheit geprägt und ich war so froh, endlich wieder mal Menschen zu hören, die einfach von sich aus ihre Phantasien oder Erlebnisse sprechen haben lassen. Wahrscheinlich oder manchmal wurde das ja auch so zugegeben, hat Manie Szene vorher nicht gekannt, sondern kam das aus einem.

Es war herrlich erfrischend zu sehen, dass es solche Menschen noch gibt.
Danke an die Herren und auch die sklavinnen oder subs, die sich getraut haben zu sprechen. Der Herr hat die Kontrolle und bestimmt somit auch über das Tempo. Es ist schön, dass das so offen auch gesagt werden konnte. Schön, dass der Podcast auch mal für die Menschen da war, die nicht "nur spielen", ohne das bewerten zu wollen.

Es war schön Menschen mit ihren tiefen Neigungen und Wesen kennenlernen zu dürfen. Und es ist vollkommen ok, wenn etwas schief geht, wir sind alle Menschen, egal mit welcher Neigung - solange man sich danach mit Respekt begegnet und sich entschuldigt, auffängt und redet.

SULLUSEA
26.06.23

<div>Toller Beitrag von Shavat, danke dafür!!!</div>

Sisyphos
25.06.23

<div>Wie immer ein spannendes Thema, aber wie sehr oft, finde ich mich darin auch nicht so recht wieder. Wer BDSM in einer langen, vertrauensvollen Beziehung praktiziert (wie auch Mia es beschreibt), wird weit weniger auf solche Begrifflichkeiten zurückgreifen müssen. Meine Frau (Top) und ich (sub) kennen uns, vertrauen uns, brauchen weder ein Safeword noch irgendein Regelwerk, weil wir ohnehin regelmäßig reden, weil klar ist, wo rote Linien sind, wo Phantasien angesprochen werden und wo nicht. In einem sehr weiten Sinne könnte man das wahrscheinlich als CNC bezeichnen, aber wahrscheinlich treffen auch alle anderen Kategorien irgendwie zu. Mir scheint schon seit längerem, dass das, was wir mit "BDSM-Szene" labeln, was auch Begriffe wie "spielen" zum Ausdruck bringen, eher implizit von wechselnden Konstellationen, von wechselnden Partnern etc. ausgeht. Dann mögen solche Akronyme vielleicht Sinn ergeben.</div>

turdus
19.06.23

<div>Spannende Folge. Endgültig aus dem Konzept gebracht hat mich dann zum Abschluss Stormwind mit seinen philosophischen Betrachtungen darüber, dass Kopfkino von CNC ja nicht einverständnislos sein kann weil man ja nur das träumt, womit man einverstanden wäre. Völlig Recht hat er. Sehr spannende Erkenntnis. Und auch der Behauptung, dass CNC ohne Safeword per Definition nicht mehr BDSM sein kann schließe ich mich an. Aus den Scherben meines zerschmetterten Weltbildes baue ich mir gerade ein noch viel schöneres. Vielen Dank dafür. Ganz ernsthaft!</div>

Bibi18
02.06.23

<div>Für mich wäre ein Spiel ohne Ausstiegsmöglichkeit ein No Go! Jedes Spiel, jede Session ist anders und meine Tagesform ändert sich auch. Sollte es also einmal nötig sein, möchte ich die Session unterbrechen und ausklingen lassen, was bisher äußerst selten vorkam. Ein Partner/eine Partnerin, die sich darauf nicht einlässt oder die Regel bricht, darf gern woanders spielen.</div>

Lizzard
30.05.23

<div>Ich kann nicht an mich halten, diesen Gedanken noch hinzuzufügen: Wie insbesondere bei den letzten beiden Anrufern - aber auch schon davor - angeklungen ist, steht bei CNC ja der Konsens immer noch vorne. Mit jemandem Non-Consent anzustreben, sollte in meinen Augen immer bedeuten, prinzipiell in der Lage zu sein, zunächst einmal Konsens (zum Beispiel über grundlegende Fragen) herzustellen. Also anders herum: Es ist gefährlich, CNC als Weg zu sehen, um die Auseinandersetzung mit dem Gegenüber quasi zu überspringen.</div>

HerrZeh
30.05.23

<div>Vorweg großen Dank an alle Beteiligten. Während des hörens wurde für mich eines klar, diese ganzen Akronyme sind wirklich schwer zu fassen und bestätigen mein Problem mit Schubladen an sich. Unangenehm habe ich empfunden, dass SSC offenbar es "das machen ja nur die Anfänger" abgestempelt wurde (nur meine Wahrnehmung). Ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit BDSM und seit 15 Jahren praktiziere ich es auch (mehr und/oder weniger) aktiv. Wenn wir mal alle schrägen Akronume (SSC, CNC, RACK, PRICK) nehmen, dann hat das alles doch eines gemeinsam Konsenz. Und dann sollte man ggf. alle diese Einordnungen nicht als alleinstehend sondern eher in Form einer x∈M (x ist Element der Menge M) Darstellung sehen. Dann sehe das eher wie Zahlenbereiche aus. In meinem Kopf sieht es so aus, wie in dem angehängten Bild (mastodon.social/@HerrZeh/110457786594616169). Das ist meine Idee, diese muss niemand teilen, aber für mich funktioniert das so sehr gut.</div>

Lizzard
30.05.23

<div>Ein sehr spannendes und schwieriges Thema. Danke an alle Beteiligten für die Offenheit! Ich habe von CNC schon mehrmals gehört und teilweise mit anderen darüber gesprochen. Als ein potenzieller Dating-Partner das Konzept CNC zum ersten Mal an mich herangetragen hat, fand ich das sehr suspekt und ganz schön extrem. Inzwischen sehe ich es allerdings als ziemlich verständlichen Wunsch und eigentlich fast festen Bestandteil von BDSM. Dennoch würde ich heute mit niemandem spielen, der das von vornherein auf den Tisch legt. Das darf und soll sich gerne entwickeln, wenn man gut miteinander klar kommt, aber schon mit der Vorstellung in einen Kontakt zu gehen, dass man CNC spielen will, würde mich auch jetzt noch eher abschrecken. Ich glaube, man sollte vorher absichern, dass man prinzipiell einige Bereiche hat, die auf jeden Fall funktionieren und quasi "sicher" sind, dann lassen sich darauf immer wieder kleine Grenzüberschreitungen aufbauen, die dann auch mal schief gehen dürfen ohne den Kontakt in Frage zu stellen.</div>

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