Hallo, lieber unvernünftiger Mensch!
Ich bin als "Stormwind" seit knapp 20 Jahren in der Berliner BDSM Szene unterwegs, gelegentlich war ich auch schon in Hamburg und im Raum Hannover. Die ersten acht Jahre im Kreis der SMJG haben mich und meine Welt enorm bereichert: ich durfte so viele verschiedene Menschen kennen lernen, manche sind zu engen Freunden, Freundinnen und Weggefährten für viele Jahre geworden.
Gut drei Jahre ist es her, dass ich den "Kunst der Unvernunft" Podcast entdeckt habe, etwas später die darum wachsende Community und bin regelmäßig in einigen der Guppen auf Telegram aktiv. In einigen Städten haben sich Podcast Hörer:innen zu Treffen im echten Leben zusammengefunden, so auch im Berliner Raum. Wenn du mit dazu kommen möchtest, darfst du mich gerne darauf ansprechen!
Ich habe viel gelernt und gezeigt bekommen, wurde auf so viele Workshops, Parties und Gelegenheiten aufmerksam. Austausch und Mentoring finde ich etwas wundervolles. Manchmal möchte man Dinge lieber auf eigene Faust erkunden, manchmal kommt man in kurzer Zeit so viel weiter, wenn man von einem kundigen Menschen begleitet wird. Begegnet Menschen, hört zu, stellt Fragen, beantwortet Fragen wenn ihr etwas über das Thema wisst! Mentor wird man nicht durch Auswahl der Rolle im Profil, viel relevanter ist, dass man für Menschen ansprechbar ist.
Bondage faszinierte mich schon sehr früh in meinem Leben. Bis heute sind Seile mein am längsten und tiefsten erkundeter Bereich. Seile sind so vielseitig, mit nur einem Ding kann man ein ganzes Spektrum an Effekten erzielen: Ästhetik, Schmuck, Restriktion, Druck, Atemkontrolle, Schmerz... Ich mag Vielseitigkeit!
Daneben finde ich schon lange Dinge spannend aus Metall oder Holz, die man Menschen anlegen und damit spielen kann. Mittelalterliche Fesseln, Pranger, aber auch Konstruktionen aus Metallrohr und -verbindern: Device Bondage.
Als Student war es für mich nicht drin, viel Spielzeug zu kaufen. Günstige Bezugsquellen wie McHurt gab es noch nicht. Viele meiner erste Spielzeuge sind selbst gebaut: Flogger, Paddles, Manschetten. Seile von der Spule gekauft und selber bearbeitet. Auf dem SMJG Stammtisch gab es noch ein paar weitere Menschen, die ihre selbstgebauten Spielzeuge mitgebracht und gezeigt hatten. Ich kann nur empfehlen, sich am Erschaffen eigener Dinge zu versuchen und sie zu zeigen. Man kommt darüber auch gut ins Gespräch, bekommt Ideen und lernt neue Menschen und Möglichkeiten kennen.
Latex übte eine magische Anziehung aus, von dem Moment an, als ich die ersten Bilder zu sehen bekommen hatte. Aber es fühlte sich auch lange verrucht an, beinahe verboten. Bis die Neugier doch siegte, gefördert durch die geduldige Ermutigung, es einfach zu probieren. Es tatsächlich auf der Haut zu haben und das Körpergefühl zu spüren ist durch Worte nicht zu beschreiben. Probiert Dinge, Dinge ausprobieren ist super!
Das Spiel mit Sinnesreizen ist ein gigantisches Feld, das unglaublich viel zu erkunden und zu entdecken bereit hält, und das mit jedem Menschen aufs neue. Endlose Nuancen der Intensität, von der leichtesten Berührung bis zu intensivem Schmerz, Druck, Kribbeln, Kitzeln. Von extatischer Lust bis zur fiesen Qual, von Sekundenbruchteilen bis hin zu stundenlang aufgebautem Leiden. Besonders delikat: Lustkontrolle. Tagelang aufgebaute Vorfreude, flirten, necken, teasen... es wäre eine Verschwendung, alles auf einmal zu entladen. Manches wird so viel intensiver und tiefer, wenn man sich Zeit lässt. Habt Geduld! Oft reichen kleine Reize. Vorfreude und Erwartung sind mächtige Faktoren, die man nutzen kann. Nicht zu viel auf einmal - langsam und gemächlich an einzelnen Schräubchen drehen, beobachten und genießen, was das für Effekte hat. Die Kunst der Eskalation: Man kann später immer noch mehr machen!
Wenn du noch Fragen oder Feedback hast: ich bin über Telegram und Fetlife, seltener über Joyclub erreichbar, je nach Tagesform und Zeit kann eine Antwort schneller kommen oder einige Tage dauern.