Anna und HerrKunze

O ist mehr als eine Geschichte

13.06.22
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Shownotes

O ist mehr als eine Geschichte

Anna und HerrKunze haben mich am Wochenende besucht und wir haben geredet.

Anna ist schon etwas länger mit BDSM vertraut und so musste HerrKunze als Top erst ein mal schauen wie er mit ihrem Erfahrungsvorsprung umzugehen hat. - Spoiler: Sehr sehr gut!

In dieser Folge beschäftigen wir uns intensiv mit dem Themen "O" (Wie in der Geschichte der O), Fremdbenutzung, Hurendiensten und schauen ganz genau auf entsprechende Events. Ist das alles so wie wir uns das alle vorstellen? - Ihr werdet es erfahren.

Das Ding der Woche:

Die Zahnbürste

Zahnbürste

Die Kravattennadel

Kravattennadel

Das Armband

Armband

Kontakt:

Kapitelmarken

00:00:00
Intro
00:00:37
Einleitug
00:02:07
Begrüßung
00:02:32
Vorstellung
00:04:01
00:13:04
Annas Kink
00:14:44
00:15:09
Phantasie: Freu auf dem Thron
00:19:53
Der Reiz des Fremden
00:24:58
"Du bist nicht mein Dom"
00:25:38
Erfahrene Subs schrecken ab
00:27:36
Swingerclub-Erfahrungen: Vergabe
00:33:11
Die Kuschelhasenebene verlassen
00:42:02
Boheime - Ich kann es mir leisten
00:46:07
Das Ding der Woche 1: Die Zahnbürste
amzn.to .. 3todCJW
01:00:18
Die erste O-Party
01:02:10
Partyregeln für die O
01:03:57
Sebastian erste und einziege O-Party-Erfahrung
01:06:57
Briefing und Einstieg
01:08:08
Die O lebt von der Einhaltung der Disziplin
01:11:57
Die Vorstellung der O
01:18:26
Kein Interesse - Der Parkplatz
01:21:15
Sicherheit, Tabus und Grenzübertritte
01:26:28
Ist das noch emanzipierter BDSM?
01:30:18
Ist das ein Rollenspiel?
01:33:13
Tipps für Neueinsteiger
01:36:02
Event: Exces de Roissy
01:39:30
Verweis: XMAS-Spezial-Sendung
01:40:01
Psychologuscher Druck
01:46:22
Interaktion zwischen den Os
01:48:41
Ding der Woche 2: Die Krawattennadel
01:52:11
Regelverletzungen
01:54:36
Ist der "O-rgasmus" erlaubt/wichtig/relevant?
01:56:35
Einzelherren und Paare und ?
01:57:18
Abschiesrituale und die Bestrafung
02:02:46
Das Ding der Woche 3: Das Armband
02:05:02
Das nächste Event
02:05:27
Publikumsfragen
02:05:53
Frage 1: Altersdurchschnitt
02:08:41
Frage 2: Schutz und sexuell übertragbare Krankheiten
02:12:31
Frage 3: Benutzung der eigenen O
02:13:19
Frage 4: Grenzüberschreitung durch den eignen Herrn
02:15:51
Frage 5: Und Poly?
02:17:28
Ist 24/7 O-sein möglich?
02:22:49
Findet das auf Schlössern statt?
02:23:33
Zukunft?
02:25:50
Zusammenfassung
02:28:47
Die O hat das letzte Wort
Das Transcript wurde von Persephone bearbeitet. - Vielen Dank!
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Sebastian Hallo und herzlich willkommen zu Folge 75 der Kunst der Unvernunft, dem Podcast, in dem Menschen über ihr persönliches Erleben und Empfinden von BDSM sprechen. Mein Name ist Sebastian Stix und diesmal waren Anna und Herr Kunze zu Gast und die beiden haben endlich das Thema O mitgebracht. O wie die Geschichte der O, nur eben ein bisschen anders. Was ist denn so eine O? Wie wird man das? Wie bleibt man das? Und was muss man können und muss man überhaupt dieses Buch auswendig können, um eine O zu sein. Und warum macht das überhaupt Spaß? Ist das eventuell nur Partnertausch mit Ambiente? Nein, ich kann jetzt schon sagen, das ist es natürlich nicht. Da steckt noch sehr viel mehr dahinter. Wie hat Anna BDSM ohne dieses Rollenspiel erlebt. Und warum genießt Herr Kunze es, seine Partnerin anzubieten? Am Ende dieser Folge wird es euch wie mir gehen und ihr könnt die Motivation und Perspektive der beiden wahrscheinlich sehr gut nachvollziehen. Das Thema ist richtig groß und die beiden haben mir einen ganz tiefen Einblick erlaubt in Abende voller Protokoll und Lust gleichermaßen. Natürlich gibt es wieder Dinge der Woche und ich dürfte diesmal sogar eins behalten, das ist auch neu. Und weil ich versprochen habe in der Einleitung nicht mehr so viel zu spoilern, machen wir es jetzt ganz kurz. Los geht's mit Folge 75 mit Anna und Herr Kunze. Ich habe mal wieder Besuch bekommen und endlich, endlich ist heute eine Aufnahme dran, auf die ich glaube ich schon zwei Jahre lang gewartet habe, zumindest ist das erste Vorgespräch so lange her. Ich begrüße ganz herzlich Herrn Kunze, hallo.
Herr Kunze Hallo.
Sebastian Und ich begrüße Anna, hi.
Anna Hallo.
Sebastian Ja, schön, dass ihr beiden hier seid. Es hat endlich geklappt. Wir sind hier im Mai 2022. Ich glaube, ich mag euch und das Thema so ein bisschen vorstellen, wenn das
Herr Kunze Mhm.
Sebastian Okay, erstmal spoiler ich. Herr Kunze, du bist, ich sage mal, etwa 60 Jahre alt.
Herr Kunze Etwa, ja.
Sebastian Ja. Und Anna etwa Anfang 50.
Anna Auch gut.
Sebastian Und ihr gehört zusammen, ihr kommt aus Meck-Pomm. Herr Kunze ist der Herr, Anna nicht.
Anna Ich bin kein Herr. (alle lachen)
Sebastian Also du bekommst Weisungen und fühlst dich damit wohl.
Anna So kann man das sagen, genau.
Sebastian Okay, und heute geht's thematisch in eine Richtung, auf die ich schon echt lange warte. Es geht so ein bisschen um BDSM, aber es geht auch so in den Bereich Geschichte der O. Verleihen ist auch ein Thema, also dieser ganze Aspekt, der hier einfach im Podcast einfach viel zu selten vorkam. Bislang man könnte meinen, sowas gäbe es gar nicht und ja, ich hoffe, heute können wir da zusammen ein bisschen forschen und ihr mich hoffentlich ein bisschen schlauer machen, was das alles angeht, denn ich hab natürlich wieder keine Ahnung, obwohl ich die Geschichte der O hier liegen habe und ich habe sie auch gelesen. Das ist leider 20 Jahre her. Okay, damit habe ich jetzt eigentlich schon ganz viel vorweggenommen. Wo fangen wir denn an?
Anna Am Anfang wie immer?
Sebastian Am Anfang wie immer, das ist in Ordnung. Du gibst den Ton an.
Anna Oh je.
Sebastian Okay, welchen Anfang nehmen wir denn? Also wir können jetzt einmal über euch beide separat sprechen oder auch wie ihr euch zusammengefunden habt oder überhaupt. Wer seid ihr? Was macht ihr mit BDSM?
Anna BDSM kannte ich als Wort nicht. Aber diese Ideen hatte ich schon mit Beginn, als ich sexuell denken konnte. Als ich das erste Mal erregt wurde, wusste ich schon, irgendwie ist es komisch. Meine Freundinnen erzählten mir was anderes und mir war klar, damals, es gab noch kein Internet, wie es ganz viele schon bei dir erzählt haben, mir war klar, so einen Topf finde ich nie, der zu meinem Deckel passt oder andersrum.
Sebastian Welche Form hatte denn dein Deckel?
Anna Ich wusste, ich wollte Schmerzen empfangen. Ich wollte, dass jemand mir wehtun möchte. Damals Beginn Alice Schwarzer und die Frauen sind selbstständig. Da war das natürlich überhaupt unaussprechbar. Das gab es schon den neuen Mann. Das heißt, es war klar, es gibt niemanden. Ich bin da irgendwie ganz absonders. Also gibt es gar nicht. Also ich hatte da Tagträume, die waren ganz spannend, aber es war mir ganz klar, es gibt es nicht. Ohne Internet, ohne einschlägige Zeitung. Ich habe dann erst, als ich Studentin war, in Berlin begriffen, da gab es so Anzeigenblättchen, da waren mal so ab und zu mal eine Anzeige drin, die wo ich dachte, okay, es ist ja spannend, es ist ja ganz was anderes, aber eben auch nicht in meine Richtung.
Sebastian Das heißt, es war nötig, dass du dich von der Emanzipation emanzipierst.
Anna Wie ein Rückschritt, genau. Die Frau ist selbstständig, die Frau geht ihren Weg und ist gleichberechtigt zum Mann. Meine Mutter musste ja damals noch fragen, ob sie sich ein Konto eröffnen darf. Der Weg der Frau war ja ein anderer, als was ich jetzt in meinem Sexualleben lebe.
Sebastian Ja.
Anna Weil jetzt bin ich ja Sub, ich bin devot, ich bin O.
Sebastian Da muss ich mal fragen, vielleicht greifen wir da schon mal ein bisschen vor. Sub, devot, O, ist das ein, ja, lebt ihr das 24/7 oder ist das etwas, wo ihr rein switcht? Herr Kunze.
Herr Kunze Der Herr Kunze, ja. Der Herr Kunze switcht rein.
Sebastian Okay. Und Anna auch.
Anna Ja.
Herr Kunze Also nein, 24/7 um Gottes willen geht gar nicht. Das lässt glaube ich auch schon unser Alltagsleben überhaupt nicht zu.
Sebastian Okay. Aber so spannend, dass ihr dann auch immer wieder diesen Einstieg finden müsst und bewusst auch habt. Also nicht aus Gewohnheit geht man rein, sondern bewusst. Okay, dann switchen wir mal wieder in deine Vergangenheit. Studentin, du hast was gefunden.
Anna Aber erst ganz, ganz, ganz später, dass ich mich dann auch, ja, ich hab gefunden, dass es andere Leute gibt, die auch abstrus denken und abstruse Dinge suchen, aber nicht die Dinge, die ich gesucht habe. Und ich hab mich dann auch nicht mehr weiter beschäftigt, weil für mich war es abgegessen. Also, dass so jemanden, wie ich ihn eigentlich gerne hätte, gibt's nicht. Ist ausgeschlossen. Und erst später, da war ich schon längst im Berufsleben, da hatte ich einen Freund, der dann da Interesse zeigte und ich habe nicht getraut, was mal anzusprechen. Da waren dann die ersten Ideen, die wurden umgesetzt. Dann bemerkte ich auch, dass es doch ein Internet gibt und dass da doch eine BDSM-Szene ist und ein Chat ist. Und dann habe ich da ein paar Leute getroffen und ein paar Sachen ausprobiert. Da war ich so Mitte 30, Mitte, Ende 30, nee, Anfang 30.
Sebastian Anfang 30, also etwa 20 Jahre her.
Anna Ja.
Sebastian Okay, das ist also
Anna Stimmt.
Sebastian Wie ist denn das, wenn da plötzlich mal ein Mensch ist, wo du dich öffnen kannst, diese ganzen undenkbaren Sachen, kannst du dich da noch ein bisschen dran erinnern, wie das wenn man plötzlich, sind das nicht mehr nur abstruse Ideen, sondern es sind, ja die Ideen werden zu Möglichkeiten. Wie fühlt sich das an, wenn man das dann auch ja mindestens 15, 20 Jahre mit sich rumgetragen hat?
Anna Das fühlt sich ganz warm an. Wir saßen am Küchentisch und ich erzählte davon und er war ganz interessiert und irgendwie auch wollte das ausprobieren und dann sind wir irgendwann mal, weiß ich nicht, zwei, drei Abende später ins Wohnzimmer gegangen, haben da Kerzen aufgestellt, haben eine Decke ausgebreitet, haben Seile zusammengesucht, irgendwas hat er zusammengesucht und dann wurde ich da angebemselt und ausgeschlagen und ein bisschen, also es war total Rumgestocher, wir waren echte Greenhorns. Aber es war so eine Welt für mich, da dachte ich, oh wunderbar. Nur leider war es halt nicht der Mann meines Lebens. Aber genau diesen kleinen Punkt haben wir mal gefunden. Dass es doch BDSM gibt zum Anfassen.
Sebastian Ja und ich glaube, wenn man dann erstmal auch das mit einer Person teilt, dann wird einem auch bewusst, es muss ja noch mehr auf der Welt geben.
Anna Zumindest vielleicht gibt es noch mehr auf der Welt, genau.
Sebastian Ja,
auch das intensive
Sebastian Okay, also das hatte ich seitdem nicht mehr losgelassen?
Anna Als es mit ihm vorbei war, kam ich dann ins Internet und fand Leute, ganz viel. Und Chats und mehr reale Erlebnisse. Und dann wollte ich viel mehr wissen. Und in der Stadt, wo ich damals gelebt habe, gab es aber auch keinen Stammtisch. Es gab keine Menschen dort so real vor Ort. Und dann dachte ich mir, super, dann mache ich jetzt einen Stammtisch. Und fand auch Leute und es war ganz toll. Und dann gab es so eine Szene, dass mein damaliger so ein bisschen Dom anreiste von weit her, um mit mir zu diesem Stammtisch zu gehen und ich hatte eine andere Flamme, der ging auch mit mir zu diesem Stammtisch, also ich war in der Mitte, rechts mein Dom, links mein Bewerber-Anwärter und wir gingen zum Stammtisch und ich dachte so, okay, ich muss mich jetzt wohl entscheiden, wen ich hier möchte. Aber der, für den ich mich dann entschieden hätte, war dann eine Stino-Beziehung, Das heißt ich war dann nochmal ungefähr sieben Jahre draußen aus der Geschichte.
Sebastian Okay, oh, also das halte ich für sehr sehr schwer, weil man hat ja schon mal den Süßkram gekostet, man weiß ja, was es alles gibt und jetzt soll man da drauf verzichten oder war das gar nicht der Fall?
Anna Ja, ich weiß gar nicht wie das war. Also in dieser Zeit ist meine Sexualität mehr oder weniger eingeschlafen, es gab aber auch ein Kind, also Kinderaufzucht und so. Beruf, Karriere, Haus bauen und gucken diese Beziehung am Laufen zu halten bis man merkt, es geht nicht und dann hatte ich mich getrennt, was auch sehr gut war und sobald ich mich getrennt hatte, merkte ich, ich bin noch eine Frau, ist ja interessant. Und dann merkte ich, ah, da waren noch andere Ideen und dann habe ich mich wieder im Internet getummelt und habe dann auch gefunden, sehr schnell gefunden und sehr intensiv gefunden. Da war viel mehr los als damals das erste Mal. Und da bin ich dann an einen geraten, mit dem war ich anderthalb Jahre, war er mein Dom und das war, das war eigentlich die wirklich die erste intensive Zeit.
Sebastian Jetzt hat Herr Kunze ganz geduldig zugehört.
Herr Kunze Ja.
Sebastian Wie war das bei dir? Ich mag dich ja immer siezen die ganze Zeit, weil das irgendwie zu Herr Kunze gut passt. Mach ich natürlich nicht. Aber wie war dein Einstieg? Wie bist du darauf gekommen, dass BDSM existiert?
Herr Kunze Eigentlich erst durch Anna.
Sebastian Okay, dann bleibt uns wohl keine Wahl, dann müssen wir jetzt Anna noch ein bisschen zuhören, bis wir dann chronologisch bei Herrn Kunze ankommen und dann kannst du mit einsteigen.
Herr Kunze Naja, wir sind schon fast da.
Sebastian Okay, also der anderthalbjährige Dom, also anderthalb, oh Gott, das klingt ja fürchterlich. Die anderthalbjährige Herrschaft über dich endete. Okay, wie geht's weiter?
Anna Also mit dem habe ich ganz, ganz viel ausprobiert und auch das war die Phase, die war ganz spannend, wo man erst mal merkt, was es bedeutet, was es für mich bedeutet, wie tief dieser in Anführungszeichen Sumpf ist. Wo dann auch so diese sich selbst kennenlernen dabei war. Wer bin ich, was will ich denn, in welcher Form, wie kann ich das machen? Und nach anderthalb Jahren gab es so einen Break und wir hatten uns vereinbart, wir machen eine Pause. Er wollte das familiär anders organisieren. Und wenn es eine Pause im Leben gibt, ist eine Möglichkeit da. Und während dieser Möglichkeit, wegen dieser Pause, fand ich den Herrn Kunze. (Anna und Herr Kunze lachen) Da haben wir ihn.
Sebastian Wie lange ist es her?
Herr Kunze Erstmal nur als Stino.
Anna Das war 2012, als wir uns
Herr Kunze Ja, ja. Also auch schon wieder zehn Jahre. Oh Gott.
Anna Ja, ich bereue es nicht.
Sebastian Die andere Pause, die ist jetzt keine Pause mehr, die ist dann rum.
Anna Also mit dem anderthalb Jahre... (alle lachen) Mit dem Dom, den ich anderthalb Jahre hatte, damit war es auch vorbei. Also ich ihn kennenlernte, war das dann damit vorbei, weil er viel mehr Platz in meinem Leben hatte. Also wir haben uns als Stinos kennengelernt, er war noch nicht in der BDSM Szene drin, es war aber ein ganz, ganz spannender Mensch, deshalb ging es sehr schnell, sehr intensiv. Und dieser Mensch hatte eine ganz spannende Idee im Kopf.
Sebastian Okay, also ich bin gespannt, ich greife jetzt mal nicht vor, wobei doch eine Sache mag ich noch wissen, also da wir ja heute wirklich dieses ganze Thema O, O-Abende etc. Auseinandernehmen wollen, also ich möchte es zumindest, mal sehen, ob ihr das auch möchtet, war das vorher schon für dich ein Thema, als solches Thema gesetzt oder, also hast du da schon Erfahrung gemacht vorher oder kam das dann auch erst mit Herrn Kunze? Also von dem, was deinen Kink ausdrückt oder in welche Richtung du auch selbst tendierst, wenn wir gleich dazu kommen, wie ihr zusammen interagiert, ist natürlich für mich immer spannend, was hast du schon an Erwartungshaltung oder an Sehnsüchten mitgebracht?
Anna Ich kannte die Geschichte der O schon sehr lange, hatte sie schon mal angefangen zu lesen, habe sie in die Ecke gefeuert, habe sie verschenkt, konnte sie überhaupt nicht ertragen. Als Buch. Ich finde das Buch furchtbar. Die Idee dahinter finde ich aber gut, weil mein Kink ist, ich möchte benutzt werden. Benutzung ist ein ganz großes Ding bei mir. Ich möchte, dass eine Dominanz über mir steht und mit mir Dinge machen möchte, auch Schmerzen zufügen möchte. Ich möchte, dass jemand über mir steht und sich an mir und mit mir verlustieren möchte. Da ist Schmerz ganz doll. Weniger so Kaffee bringen und dienen, mache ich aber auch, aber das reizt mich nicht so sehr. Aber eben diese, also eingebettet, meine Devotion eingebettet in einem sicheren Rahmen der Dominanz. So wie in so einer Gummizelle. So wie in einer Gummizelle, ich kann irgendwo anstoßen und merke, oh da kommt Widerstand. Das ist doch super.
Sebastian Okay, Herr Kunze, jetzt kommt da die Anna um die Ecke und man denkt sich, ach ja, das ist eine tolle Frau, mit der kann man ein schönes Leben haben oder die kann man erstmal kennenlernen und dann kommt die mit so einem Kram um die Ecke. Wenn du da vorher nicht involviert warst, wie hat es dir beigebracht und wie hast du darauf reagiert?
Herr Kunze Ich glaube, damals in dieser Situation war ich ziemlich offen für alles. Also ich habe bis dahin mein ganzes Leben im Prinzip im Stino-Leben zugebracht und war damit aber auch nicht ganz so glücklich gewesen. Ich dachte immer, irgendwas fehlt, da immer auf der Suche nach irgendwas, worunter natürlich frühere Beziehungen sehr leiden mussten. Aber irgendwie war irgendwas, was nicht stimmte, was nicht passte oder wo ich das Gefühl hatte, da fehlt noch was. Und irgendwann …
Sebastian Aber greifen konntest du es
Herr Kunze Nein, greifen konnte ich es nicht oder ich wollte es nicht greifen. Ich weiß es nicht. Das ist, wie das immer so ist, über viele Dinge im Leben denkt man nicht gleich nach. Die lässt man einfach erstmal passieren und beschäftigt sich mit Dies und Das und allem drumherum. Aber irgendwie reifte so in mir der Gedanke... So einer, erst war es der Gedanke, dann eher eine Fantasie, eine Frau wirklich auf einen Thron zu setzen, sie sexuell vorzubereiten und sie dann zu vergeben.
Sebastian Okay, und das noch vor ihr, ja?
Herr Kunze Ja, ja.
Sebastian Okay, die Gedanken hat man, die funktionieren im eigenen Kopf ja auch immer ganz gut. Wusste das jemand außer dir selbst? Hast du mit jemandem sprechen können oder wollen?
Herr Kunze Nein, nee, nee, nee. Das war das Spannende, dass ich da bis dahin keinerlei Intentionen hatte, das überhaupt zur Sprache zu bringen. Das war einfach eine sehr geheime Fantasie von mir. Und mit der letzten gescheiterten Beziehung davor, die auch schon ein, zwei Jahre davor war dieses Scheitern, war das dann so, dass ich so die innere Offenheit habe, jetzt muss irgendwas passieren. So ging das eigentlich los. Und dann kam, irgendwie dieser eigentlich anfangs ziemlich unwirkliche Chat mit Anna zustande, wo es ging eigentlich um nichts, so richtig. Also du warst irgendwie in einer unglücklichen Situation, weil sich deine Dom-Beziehung irgendwie vertagt hatte.
Anna Ich war auch ganz frei.
Herr Kunze Und warst eigentlich auch ganz frei und irgendwie, ja man kann sich ja mal treffen.
Anna Ja damals dachte ich, ich hab ja noch den Dom, da war ja nur geparkt. Ich war ja aber Single und ich hatte mein Leben so eingerichtet, ich hatte meinen, diesen, Dom. Und ich hatte mir immer so, wie habe ich sie jetzt, Schmusehasen gesucht. Also so für normalen Sex, so ein bisschen netter. Und der Dom war nur gerade geparkt und letztendlich war ich so ein bisschen freier. Er wohnte viel zu weit weg. Ich habe gesagt, okay, der Chat war spannend, aber wir können uns ja mal treffen, wenn es klappt. Und beim ersten Treffen haben wir das auch gar nicht wirklich vertieft gehabt. Aber mein Profil, über das wir uns kennengelernt haben, war ganz eindeutig. Liebe Typen, ich bin Sub, ich habe einen Dom, ich spiele, wenn ihr mit mir verkehrt, habe ich garantiert blaue Flecken. Ich wollte also mit offenen Karten spielen.
Sebastian Darf ich fragen, was für eine Plattform das war?
Anna Im Joyclub.
Sebastian Okay. Das hat Herrn Kunze nicht davon abgehalten, blaue Flecken und Sub und…
Herr Kunze Nee, ich fand's erstmal…
Sebastian Oder hat er viel nicht gelesen?
Herr Kunze Doch, doch, doch, doch. Ich fand's erstmal einfach nur spannend. Ich fand's erstmal einfach nur spannend und war eigentlich nicht wirklich auf der Suche nach einer neuen Beziehung oder einer neuen Liebschaft, sondern ich fand einfach Anna als Person spannend und ja, man kann sich ja mal treffen. Ich glaube ich hatte zur selben Zeit noch eine zweite Beziehung zu laufen, so eine Stino-Beziehung und irgendwie, ja, ist ja meistens die beste Voraussetzung wirklich aufeinander zuzugehen, wenn man keinen Druck hat, ne?
Sebastian Ja, das macht entspannt. Da kann man ja auch mal gemütlich einen Kaffee oder irgendwas trinken.
Herr Kunze Man kann sich ja auch mal auf was einlassen.
Sebastian Ich höre jetzt einfach mal ganz gespannt zu, denn ich habe irgendwie das Gefühl, ja, das ist einfach spannend, wenn man dann das erste Mal aufeinander trifft und dann, Anna, ich habe das Gefühl, dass du dann auch Anspruch formuliert hast und auch erstmal viel erklären musstest.
Anna Erklärt hat ja mein Profil und ich war mir sicher, ich wollte keine Beziehung, ich wollte Single bleiben. Ich fand mein Leben so super, meinen Dom, meine Kuschelhasen und mal gucken, wo mir der Herr Kunze hinpasst. Wir hatten aber relativ bald schon über deine Fantasie gesprochen, glaube ich, ne?
Herr Kunze Das war relativ bald, ja.
Anna Und mit meinem Dom, der ja pausiert war, gab es auch schon diese Idee, eine Fete machen und mich zu vergeben da drin. Also das fand ich immer spannend, weil das passt ja auch in meine Geschichte, wenn ich sage, ich möchte in eine Dominanz eingebunden sein. Ist es ja wunderbar, je weniger ich diese Dominanz kenne, je dominanter ist sie ja.
Sebastian Je weniger vertraut dir jemand ist, desto mehr ist ja dieses, du kannst nicht vorhersehen, was passiert. Das heißt, du musst umso gefügiger sein, damit dir nichts passiert. Ich weiß es nicht.
Anna Wenn ich jetzt meinen Dom habe, dann geht es ja um den Konsens. Konsens heißt ja, ich kläre die Tabus, was geht nicht. Ich kläre die Dinge, was macht mich an, was brauche ich. Das Ganze ist am Schwimmen und Bearbeiten und langsam kommt man in einen Bereich, wo man sagen kann, okay, das ist der grüne Bereich, wenn man von Ampelcode spricht und in diesem grünen Bereich sind die und die und die Dinge. Und am Rand liegen die, die können wir noch mal ausprobieren. Also irgendwann sortiert sich das Bild ja bei einem immer mehr. Man braucht aber eben auch die Zeit mit dem Dom, der einem vertraut ist, das zu erarbeiten. Das heißt, man kennt den Dom und der Dom kennt einen sehr gut. Wenn ich jetzt aber jemanden Fremdes habe, der mit mir spielt und ich diese Verhandlung nicht geführt habe, kann ich mich ja nicht darauf einlassen. Ich kann ihm ja nicht vertrauen, weil ich weiß ja nicht, kennt der meine Tabuzonen, tritt da vielleicht ins Fettnäpfchen, wo ich abstürze. Wenn ich jetzt aber meinen vertrauten Dom habe, der mit einem Fremden über mich spricht und sagt, die Frau braucht das und das und das und das braucht sie nicht. Dann ist zwischen mir und dem Fremden alles ungeklärt und ich weiß nicht, was kommt und das ist irre spannend. Und diese Idee war damals schon. Und dann kam der Herr Kunze um die Ecke und erzählt von seiner Idee mit dem auf den Thron setzen und mich vergeben. Oder eine Frau vergeben. Zwar nur erstmal im Vöglerischen, also rein sexuell, aber ist ja auch spannend.
Sebastian Ich finde den Ansatz gerade sehr spannend, weil du hast natürlich vollkommen recht. Herstellen von Konsens, Absprachen, Tabus, Limits, all das schafft eine gewisse Vertrautheit. Ja, dein Kopf braucht manchmal so den Kick, der noch ein bisschen darüber hinaus geht und, dass du das nicht unter Kontrolle hast. Diese ganze Verhandlung, die man ja vorher führt, die ist ja möglichst auf Augenhöhe. Ja, wenn du das nicht haben willst, diese Augenhöhe in dieser Verhandlung, dann kannst du entweder sagen, okay, ich spiele mit irgendwem dahergelaufenen. Ist wahrscheinlich dann genauso spannend, allerdings auch verdammt gefährlich. Oder dieser Weg, der natürlich da einen Ausweg gibt, einen sicheren Rahmen zu haben für etwas wirklich Aufregendes und für ganz viel Unbekanntes.
Anna Ja, der erste Weg ist sehr gefährlich und das führt auch dazu, dass man nicht loslassen kann. Also da könnte man ja diese, oh wie heißen sie, sich covern lassen, aber trotz allem muss man dabei bleiben und sagen, okay, alle halbe Stunde muss ich mein Cover anrufen oder wie auch immer. Man muss sich ja ein Rettungsnetz aufbauen oder man erzeugt sich das Rettungsnetz über so einen Umweg. Und das war damals schon die Idee, die ich mit meinem Dom hatte, mit dem anderthalb Jahre langen Dom. Kam aber nicht dazu.
Sebastian Wie hast du denn Herrn Kunze erklärt, was für dich spannend ist, auch mit dieser Fantasie? Man tauscht sich aus, man spricht darüber, aber irgendwie entsteht daraus ja auch ein Konsens zwischen euch beiden. Oh, das kann euch beiden ganz viel Spaß machen. Ja, ich stelle mir da wirklich Verhandlungen vor bei so einem Kaffee-Date oder man redet dann darüber, ich habe die Fantasie, ich kann mir das vorstellen. Wie habt ihr dabei was gefunden, wo ihr sagen konntet, oh ja, das klingt wirklich spannend, das machen wir oder das wollen wir vorantreiben?
Herr Kunze Erstmal meine Perspektive. Da lief erstmal gar nicht viel mit Absprachen. Das war einfach erstmal, dass wir uns kennengelernt haben. Da gab es noch eine andere Komponente bei diesem Kennenlernen, dass wir uns aus urfrüheren Zeiten ja irgendwo mal kannten, also die gemeinsamen Freunde hatten uns aber nie getroffen. Es war schon irgendwo eine gewisse Vertrautheit da, aus einer Vergangenheit heraus. Das ist ja oftmals so, wenn man auf dieselbe Schule gegangen ist, sich kennenlernt, oh ja, du warst auch auf der Schule, da ist man offener, in eine Beziehung reinzugehen. Beziehungsweise in ein, ja, doch eine Beziehung, Beziehungsform, wie auch immer, kann ja locker bleiben. Das war die erste Geschichte, wo da so ein Ansatz von der Vertrautheit schon mal da war. Das zweite war, dass Anna mir zu diesem Zeitpunkt ganz klar gesagt hat, du, ich bin eine Sub und ich brauche einen Dom und da gehe ich hin und wieder mal hin.
Anna Und ich hatte von vornherein klar gemacht, ich werde keine Beziehung mit meinem Dom führen. Das heißt, ich habe in unserem Kennenlernen von Anfang aus geschlossen, du bist nicht mein Dom. Wenn wir eine Beziehung machen wollen, bist du nicht mein Dom.
Herr Kunze Ja.
Sebastian Okay, warum denn diese Trennung? Warum keine Beziehung mit dem Top?
Anna Weil, dass ja noch vertrauter wird. Dann weiß ich ja, wie er schnarcht. Ich weiß ja, wie er aufwacht. Ich weiß, das ist das Gegenteil. Genau, es bleibt ja dieses Kribbeln, was durch dieses Unwissenheit kommt, bleibt ja ganz ganz weg.
Sebastian Ja, finde ich spannend. Also dein persönlicher King, der widerstrebt einfach dieser Vertrautheit, die widerstrebt dir einfach irgendwo. Herr Kunze.
Herr Kunze Mh.
Sebastian Ich hab jetzt, das ist so drei, vier Tage her, da hat eine Frau bei Twitter geschrieben, dass sie langsam aber sicher ein Problem hat, jemanden zum Spielen zu finden. Oder für, ich sag mal, für erweiterten Sex. Grüße übrigens. Weil sie hat ganz viele Erfahrungen schon gemacht und das schreckt nun alle Leute ab. Und sie sagt, es scheint echt ein Problem zu sein, wenn die Sub mehr Erfahrung hat. Erfahrener Top ist immer super, aber total erfahrene Sub, da ist irgendwie ein Problem. Und jetzt kommt sie in dein Leben und hat da auch schon Vorerfahrungen. Das ist natürlich die Frage, da kannst du eigentlich nur entweder ganz schnell lernen oder um Gottes willen, das lassen wir bleiben. Also wie bist du damit umgegangen, dass sie sagt, ich möchte mich unterwerfen, nicht unbedingt dir zu dem Zeitpunkt offenbar, aber sie weiß schon, wo der Hase langläuft. Also wie holt man das auf und wie fängt man so jemanden dann ein und sagt, hier, ich mach das?
Herr Kunze Gar nicht so einfach, die Frage.
Sebastian Entschuldigung.
Herr Kunze Wenn ich jetzt so über dieses damalige Gefühl einfach nachdenke, so war für mich einfach nur alles offen. Ja, ich fand Anna spannend und irgendwo hatte ich schon Interesse mit ihr irgendwo ein Stück weit zusammenzuleben. Aber wie gesagt, ich hatte kein wirkliches Interesse an einer Beziehung, genauso wie sie kein wirkliches Interesse an einer Beziehung hatte. Sodass wir gemeinsame Zeit verbracht haben, aber im Endeffekt keine Ansprüche daran gestellt haben. Und ich habe das von mir aus erstmal gewähren lassen können, aufgrund dessen, dass ich ja keinen Anspruch an sie hatte, was ja immer fatal ist für eine Beziehung, dass man relativ bald anfängt, irgendwelche Ansprüche anzumelden oder Hoffnungen aufzubauen oder weiß ich was. Weil das bei mir einfach nicht war, stand das gar nicht so richtig zur Debatte. Und die Dinge konnten sich einfach nur entwickeln. Was war das Erste, was wir in der Richtung einfach mal gemacht hatten? Ich glaube, wir waren in den Swinger-Club gegangen. Wir waren in den Swinger-Club gegangen und da vertiefte sich mehr oder minder bei mir so diese Geschichte. Es ist doch einfach mal schlichtweg geil, mit einer Frau in den Swinger-Club zu gehen und die vögelt da für mich rum. (Anna und Herr Kunze lachen) Okay, jetzt müssen wir aber eines sagen, es gibt da eine strikte Trennung. Da könnte man ja sagen, oh, der hat ja hier Erfahrungen wie ein Lude. Nein, das ist es überhaupt nicht. Beim Lude ist es rein geschäftsmäßig, bei mir ist es einfach mal ein wunderbares Gefühl, wenn jemand etwas für mich tut.
Sebastian Okay, also dieser lästige Akt, Anna zu vögeln, den konntest du outsourcen, darf ich das so ausdrücken? Widersprich mir mal. Ich weiß auch gar nicht, hattet ihr miteinander auch Sex? Das weiß ich ja alles nicht. (alle lachen)
Anna Das ging ziemlich schnell sehr heiß her.
Herr Kunze Das ging ziemlich schnell sehr heiß her und sehr lang. Und so. Das es eigentlich ausreichend gewesen wäre normalerweise. Das ist also, viele hätten aufgrund dessen wahrscheinlich schon eine Beziehung begonnen.
Sebastian Okay, aber da ist dann trotzdem diese Fantasie, der Thron, und das lässt einen ja nicht los und jetzt geht ihr in den Club und ja, damit war doch alles erfüllt, wunderbar, reicht doch, oder?
Herr Kunze Ja, und da sagt Anna mal weiter.
Anna Was sag ich denn jetzt?
Herr Kunze Du sagst jetzt?
Anna Wo meinst du jetzt, wo mach ich weiter?
Herr Kunze An der Stelle, wo du sagtest, wo es anfing, nee, es reicht nicht, ich brauche Schmerzen. Kannst du dich daran erinnern? Das war in einem Auto.
Anna Echt? Oh, erzähl du mal. Im Auto?
Herr Kunze Ja, in einem Auto. Wir hatten dann im Auto campingtechnisch geschlafen.
Anna Ah! Nee, erzähl du mal. Das musst du machen.
Herr Kunze Ja, das muss ich machen? Da war eine Stelle gewesen, wo es dann, ja, da konnte man eben mal nicht ins Swingerclub gehen und ich konnte sie quasi nicht vergeben. Wobei der Begriff Vergabe war zu diesem Zeitpunkt noch nicht so richtig wirklich bei mir im Gehirn fixiert. Es war einfach ein wunderbares Gefühl, was sich da so entwickelte auf beiden Seiten.
Anna Bei den ganzen Swinger-Club-Besuchen waren wir auch sehr unerfahren. Wir wussten gar nicht, wie das geht, wie man da Leute abkriegt oder mal mit einem Paar und mal mit einem Mann. Wir waren sehr unerfahren da.
Herr Kunze Ja, wir waren sehr unerfahren.
Sebastian Okay, vielleicht mal für mich. Wie geht denn das? Man kommt da rein und trinkt ein Getränk und dann…
Anna Wir saßen erstmal schüchtern in Und haben uns dann ansprechen lassen. Und dann, ja, meistens haben wir uns ansprechen lassen. Und irgendwann mal kamen wir auf den Trichter, man geht einfach auf die Spielwiese, legt sich hin und guckt, was passiert. Das ging auch. Da konnte man weniger steuern. Und so richtige Erfahrungen kamen dann erst später, ne?
Herr Kunze So richtige Erfahrungen kamen dann erst später. Das entwickelte sich alles irgendwie einfach nur so.
Sebastian Okay, vielleicht nochmal für mich so das Bildliche. Ihr seid im Swingerclub, ihr geht da hin, zusammen. Da war jetzt noch kein Machtgefälle zwischen euch etabliert?
Herr Kunze Nee.
Sebastian Also er hat jetzt nicht
Anna Es gab keine BDSM-Beziehung bei uns. Ich glaub, wir waren dann schon irgendwann, wir haben uns schon geeinigt, dass wir zusammen sind, dass es eine Beziehung ist, aber es war immer noch klar, du bist nicht mein Dom.
Sebastian Das war dir wichtig?
Anna Das war mir sowas von wichtig.
Sebastian Okay, und dann spricht euch jemand an, wollen wir mal und dann geht man halt mit und hat schönen Sex.
Anna Ja, es war, also die ersten Male waren auch die, die zu uns kamen, sehr schüchtern. Das war also ein echtes Rumgeeier. Wir wussten nicht, wie es ging. Und dann hat uns mal ein Mann angesprochen. Dann hat man ja, wir gehen mal auf die Matte und die ersten Erfahrungen und dann... Also es war sowas von naiv und schüchtern, so wie Teenies irgendwie hatte ich mich gefühlt, obwohl ich damals schon Anfang 40 war, würde ich mal so sagen. Doch, doch, Anfang 40 war ich, ne?
Herr Kunze Na sicher.
Anna Aber es war wirklich so wie kurz nach der Schule. Ich habe keine Ahnung, wie das geht. Da warst du doch der Erfahrene, eigentlich.
Herr Kunze Ja, erfahren, aber ich war ja als Single in den Swingerclub gegangen. Also das war ja nochmal eine ganz andere Nummer. Also das ist nicht vergleichbar. Wie war es gewesen? Ja doch schon ein bisschen, also ich hatte zumindest das Gefühl, dass ich dich so ein bisschen auch so dahin bewegt habe mit anderen Männern zu vögeln. Das glaube ich war schon da gewesen. So ganz am Anfang. Trotz der Naivität. Irgendwie hatte mir das besonders Spaß gemacht, auch dir dabei zuzugucken, aber auch vor allen Dingen dieses Gefühl dich zu vermitteln.
Anna Okay. Ich weiß, wir hatten eigentlich immer die Idee, du wolltest bei mir mal zugucken und ich wollte bei dir mal zugucken. Und das Erste klappte und das Zweite glaube ich, habe ich nie erlebt.
Herr Kunze Nee, weil du zur gleichen Zeit auch gevögelt werden konntest.
Anna Wir waren wie ein Paar unterwegs und dann mit einem Mann. Ich war immer beschäftigt.
Sebastian Okay, jetzt hast du da Sex mit irgendwem und danach trifft man sich wieder und war ein schöner Abend und ist okay, aber offenbar nicht mehr als okay. Hat das bereits schon in dir diese Sehnsucht nach dem Benutztwerden angesprochen oder war das eine andere geistige Ebene?
Anna Das war eine andere, das war eher auf dieser Kuschelhasen-Ebene, weil die Dominanz noch gar nicht so richtig mit in diese Beziehung reingekommen ist. Es gab ja auch keine Absprache, dass er jetzt irgendwie bestimmt hat, ich soll jetzt den und den nehmen oder sowas, dann wäre ja eine Dominanz dabei gewesen. Das war es aber nicht. Nee, das war einfach nur mal dieses Frischfleisch. Das klingt ein bisschen blöd. Aber naja, Erfahrung sammeln.
Sebastian Jetzt kommt die Autogeschichte, genau. Ich bin gespannt.
Herr Kunze Ja, wo ja zu diesem Zeitpunkt im Prinzip kein Frischfleisch zur Verfügung stand, sondern wir beide einfach nur miteinander. Und Anna dann so die erste Andeutung machte, ich glaube, es ist doch schön, wenn du mir Schmerz zufügst.
Anna Ich glaube, du solltest mich hauen, oder?
Herr Kunze Ich sollte dich einfach nur hauen, genau.
Anna Beim Vögeln?
Herr Kunze Beim Vögeln.
Anna Ich erinnere mich. Das war schön.
Sebastian Aber immer noch kein Dom, ja?
Herr Kunze Nee, nee, immer noch kein Dom. Das war also sozusagen der Urschritt zum Dom bei mir, also überhaupt zum Sadistischen.
Sebastian Wie ist denn das, sie sagt hau mich und dann hast du einfach gemacht oder ist das eher so ein: ha, schwierig?
Herr Kunze Ne, weder noch. Da war auf einmal Adrenalin im Spiel. So dieses, die Sekunde bevor die Hand auf dem Körper landete, war für mich ein unheimlicher Adrenalinschub.
Sebastian Wie hat sie dann darauf reagiert?
Herr Kunze Sehr lustvoll.
Sebastian Okay, ich glaube, das ist die Untertreibung der Folge. Anna, wie lange hast du davor jetzt dann auch keinen Lustschmerz mehr gefühlt? Also ich habe das Gefühl, ja, das ist alles schön, aber irgendwie, die Sehnsucht, die wächst ja nun mal einfach, ne?
Anna Das muss ungefähr ein halbes Jahr gewesen sein. Und ich weiß, ich kann mich da sehr gut dran erinnern, dass diese Idee kam und das war eher so eine spontane Geschichte, hau mich doch mal, und wo ich dann auch merkte, das gehört irgendwie zusammen. Das ist einfach geiler. Aber es ist ja trotzdem nicht Dominanz, weil ich habe ja gesagt, hau mich und er tat es. Das ist eigentlich nicht typisch für mich gewesen. Aber das war so dieses erste, okay, ich lasse ihn einen Schritt machen und dann kam auch relativ bald von dir die Ansage, du liebe Anna, du versperrst mir da eine Welt, wenn du sagst, ich darf nicht dein Dom sein. Ich habe ihm ja diese Welt meiner Submission, meiner Devotion nicht gegeben. Die gab es für ihn nicht. Und das fandst du irgendwann doof, ne?
Herr Kunze Irgendwann fand ich das doof, genau. Dann gab es natürlich erst mal sozusagen eine Einweisung über mehrere Mini-Sessions.
Anna Ja, wobei ich immer versucht habe, nicht dein Lehrer zu sein, weil das beißt sich ja auch. Aber wir haben sehr viel gesprochen.
Herr Kunze Erstens sehr viel gesprochen und zweitens beim ersten Mal richtig zuhören, musstest du mir schon sagen, wie. Weil ich ja null Erfahrung hatte. Ich habe ja vorher nicht mal am Kopfkissen geübt. Und ja, das ergab sich dann einfach.
Anna Und dann ging es bei dir richtig los, weil dann hast du auch angefangen Feuer zu fangen, Peitschen zu bauen. Internetseiten zu studieren, glaube ich auch. Alles so nachts, wenn ich schon geschlafen habe, warst du am Rechner.
Sebastian Oh Gott, das heißt du wachst morgens auf und dann weckt er dich. Ich habe heute Nacht gegoogelt und ich habe Ideen. Das und das und das und das. Um Gottes willen.
Herr Kunze Ich glaube so dieses pure Umsetzen ist sowieso nicht so mein Ding. Also ich habe dann schon selber probiert. Also komm, wir probieren mal das, wir probieren mal das. So in dieser Art denke ich eher.
Anna Ich bin auch zu ihm gezogen, wir wohnten in einem Haus und das Haus hat sich so auch uns angepasst. Es gab dann erst mal das Zimmer, da war ein Haken und dann war da die Möglichkeit mich dranzubamseln und dann zog das immer so weiter und wurde immer größer. Einige Peitschen, die du gebaut hattest, waren auch einfache No-Go's, gingen gar nicht. Und andere waren lächerlich und andere waren gut. Und dann Halsbänder hast du auch selbst gebaut.
Herr Kunze Halsband hatte ich auch selbst gebaut, genau. Da fing das dann aber an mit der Dominierung. Das ist ja der erste Schritt zur Dominanz. Also Halsband bauen und ummachen.
Anna Ja, stimmt.
Herr Kunze So, zack, meine.
Sebastian Gibt es den Zeitpunkt X, wo
Anna Nee.
Herr Kunze Nee, den gibt's nicht. Das war schleichend. Das war so ein Prozess von vielleicht einem Jahr. Ja.
Sebastian Irgendwann hat euch doch die Erkenntnis erwischt, so ist es doch.
Anna Als er sagte, ich enthalte einen Teil von mir ihm vor, wo ich sagte, ja du hast recht, dann brauchte ich noch mal ein paar Tage darüber nachzudenken, bis ich sagte, okay, dann gehen wir jetzt den Weg und probieren wir es. Und von da aus war das ein langsamer Aufbau und für ihn, ich konnte so schön zugucken, wie der Herr Kunze da immer mehr Ideen brachte und so richtig den Spieltrieb, den ich ja am Anfang als Sub erlebte, konnte ich da relativ gelassen oder voller Vorfreude von außen jetzt betrachten. Das war ganz nett.
Sebastian Ja, du siehst das und er probiert und entwickelt sich und du kannst das ja quasi linear verfolgen. So, okay, wenn das so weitergeht, dann ist es bald soweit und dann hat er mich übernommen. Also am Anfang musst du ja auch noch ein bisschen anleiten und sagen, das geht, das geht nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, ich sage mal Coaching, das ist ja ganz wichtig, aber irgendwann kommt dieser Moment, wo deine Erfahrung am Ende ist und er darüber hinaus wachsen kann.
Anna Nee, das ist ein falsches Bild. Jeder dominante Mensch spielt anders und jede submissive Person spielt ja auch anders. Es bedingt sich ja immer. Also Herr Kunze spielt mit mir anders als mit anderen Subs oder Os oder wie auch immer. Das heißt auch, ich treffe ja niemanden, keinen dominanten Menschen, der genauso spielt wie mein erster Dom oder wie Herr Kunze oder wie jemand anders. Das heißt, es ist ja immer die einige Persönlichkeit dabei. Was für ihn war eben das Lernen. Wie kann ich mit den Schlaginstrumenten umhauen? Wie stark kann ich schlagen? Wie ist das mit den Körperteilen, mit der Anatomie? Und wie reagiere ich da drauf auf irgendwelche Dinge? Und das hat er sich peu à peu erarbeitet. Und ich habe immer geguckt, dass ich nicht in diese Falle falle während des Spiels zu denken, ich bin seine Lehrerin, weil das beißt sich mit der Rolle, das geht nicht. Das heißt, der Austausch war vorher und hinterher.
Herr Kunze Er war vorher und hinterher und was mir bei dir unheimlich geholfen hat, war, dass du nicht den Anspruch hattest, so zu sein wie dein Dom vorher.
Anna Ich hatte den Anspruch nicht an dir.
Herr Kunze Richtig. Da war ich relativ am Anfang so ein bisschen in diese Falle getappt, sodass ich jetzt dachte, ich muss mich irgendwie messen, um ihren Anspruch zu erfüllen, aber hab dann recht bald gemerkt, dass es überhaupt nicht relevant ist. Und das war wunderbar. Und das war das, was mir letztendlich geholfen hat, überhaupt zum Dom zu werden. Dass also Anna mir wirklich die Freiheit gegeben hat, mich so zu entwickeln, wie es mein Ding ist. Ohne jetzt irgendwelche Vergleiche heranzuziehen oder irgendwas.
Sebastian Wenn jetzt so eine Geste der Unterwerfung kommt zum Beispiel, sie geht auf die Knie und schaut zu dir hoch. Das ist ja so ein Moment. Ich empfand das bei mir persönlich sehr surreal. Okay, das passiert jetzt. Und zwar nicht, weil man das in BDSM-Kreisen so macht, sondern weil das gerade der Wunsch von den zwei Menschen ist, so miteinander umzugehen. Dieses tiefe Gefühl, ja, genau das, diese Position, dieses Machtgefälle, das ist jetzt genau richtig. Ich finde, wenn man das realisiert, dass man das in seinem Gegenüber auslöst. Ich habe das immer als Machtrausch gesehen. Kennst du dieses berauschende Gefühl, dieses, boah, jetzt habe ich Kontrolle, Macht, ich habe das Sagen, das übernimmt einen ja irgendwann.
Herr Kunze Als Machtrausch eigentlich nicht, nee. Eher als ein Boheme. Ich kann es mir leisten. (Sebastian und Herr Kunze lachen)
Sebastian Ich sollte gar nicht von meinen Erfahrungen erzählen. Das ist ein Wort nur. Ich brech mir drei Sätze ein ab und du nimmst ein Wort und zack, gewonnen. Sehr schön.
Herr Kunze Also weil sobald ich das Gefühl hätte, in einen Machtrausch zu kommen, würde ich sofort aufhören. Das ist gefährlich. Selbst in Situationen, jetzt switche ich mal ein bisschen, wir gehen nochmal auf die Situation ein mit der Vergabe, die wir ja so ein bisschen jetzt in den Hintergrund gedrängt haben, die will ich jetzt mal dazwischen noch mal ein bisschen hochholen, währenddessen ich auf der einen Seite versuchte, sadistisch zu werden.
Sebastian Oh Gott. Ja?
Anna Das hat dir aber schon gelegen, oder? (alle lachen)
Herr Kunze Ja, natürlich hat es mir gelegen. Sonst könnte ich das nicht so leicht über die Lippen bringen. War auf der anderen Seite immer noch diese Geschichte mit den Swingerclubs und das formierte sich langsam Richtung Vergabe.
Anna Ja, jetzt hatten wir ja schon das Machtgefälle.
Herr Kunze Und da hatten wir ja schon das Machtgefälle. Und da gab es auch so eine fantastische Situation. Also, ich habe sie im Prinzip auf irgendeine Fläche gelegt zum Vögeln und war einfach zu ihrem Schutz, aber auch zur Stärkung ihres Rückgrats da geblieben und habe sie von mehreren Männern vögeln lassen, die ja da zuhauf da waren. Meistens ist ja dieses Mann-Frau-Gefälle im Swingerclub sehr groß, also wesentlich mehr Männer da. Da gab es auch so Situationen, wo ich dachte, na, ist das Macht? Nee, es ist Boheme. Und zwar einfach dieses, ich kann es, und zwar die Männer zu dirigieren, wer darf nun meine Anna vögeln und wer nicht.
Sebastian Okay, also nicht nur Macht über sie, sondern auch über alle Anwesenden im Raum.
Herr Kunze Im Endeffekt ja, aber es war ja nicht wirklich Macht. Also ich habe es nicht als Macht ausgekostet. Ich habe es eher als Boheme ausgekostet. Ich war also eher, ich war nicht der König, sondern der Regisseur.
Sebastian Wie wichtig war denn, was Anna dazu sagt? Also, auch mit dem würde ich aber gerne, mit dem nicht so. Nein. Und da kann man sich ja darüber auch noch hinwegsetzen. Oh, Möglichkeiten.
Herr Kunze Das war vielleicht der einzige Faktor an Macht, denn sie hatte nicht zu bestimmen wer. Ich habe bestimmt.
Sebastian Wie kommuniziert man das? Dass du das bestimmst und dass sie da nicht mitredet, weil immerhin... Du hast jetzt Sex mit den Leuten, von denen ich das möchte und du bestimmst nicht. Also Anna, wolltest du diese da nicht mitbestimmen oder wollte er das nicht, dass du bestimmst?
Anna Als wir in diesem Machtgefälle bereits waren, gingen wir in den Swingerclubs mit einer klaren Ansage, dass wir als Dom und Sub rein gingen, die anderen wussten es aber nicht. Wir haben uns als normales Paar aufgeführt. Aber es gab schon mal Ansagen von wegen, du hast heute fünf Leute zu vögeln oder gevögelt zu werden oder er gibt es mir vor und ich habe auch noch einen kleinen Seitenkink, das kam dabei raus, als mit meinem vorherigen Dom ebenso diese Vergabe hochkam, wo sich dann jemand bewarb mit mir was zu tun, den ich ganz furchtbar fand und ich bemerkte, das reizt mich. Das heißt, es hat einen gewissen Reiz, wenn mich Leute vögeln, mit denen ich nichts anfangen kann. Und damit ist es sehr aufregend. Also ich hätte abbrechen können, wir haben auch damals schon ein Codewort gehabt, aber es kam nie dazu. Und es ist auch meistens, wenn ich dann eh im Getummel steckte, dann habe ich ja gar nicht gesehen, wer an mir dran war.
Sebastian Ich sehe hier schon etwas Eingewickeltes. Wir müssen wohl nochmal irgendwie ein Stück zurückgehen. Was sehe ich? Also da liegt was und das ist ein Ding der Woche.
Herr Kunze Das ist ein Ding der Woche, das hast du jetzt auszuwickeln.
Sebastian Das hab ich auszuwickeln und während ich es auswickle, erzählt doch erstmal ein bisschen was dazu und dann bin ich gespannt, was es ist.
Herr Kunze Du guckst mich jetzt so an. Mein Gott, ich kann ja schon mal anfangen. Also im Grunde genommen sprachen wir ja vorhin schon davon, dass ich so richtig einfach nicht wirklich dann das pur aus dem Internet übernehmen wollte, wie man so sadistisch werden kann. Sondern ich hab da schon meinen eigenen Weg gesucht. Das eine war eben halt dieses Bauen von Instrumenten, was natürlich nicht immer ganz sofort klappte, aber wo ein paar Peitschen bei rausgekommen sind, die wir heute noch verwenden. Im Rahmen dessen habe ich mir natürlich auch Gedanken drüber gemacht, was kann denn noch so alles funktionieren und das wird jetzt gerade eben ausgewickelt.
Sebastian Genau, also ich hab jetzt hier ein Stück Stoff und da ist etwas drin.
Anna Ich hab's nur ein bisschen verpackt, damit du es nicht gleich siehst.
Sebastian Es ist ganz leicht, ich würde sagen, das sind vielleicht 100 Gramm da drin verwickelt und ich wickle das jetzt mal aus. Und ich wickle und ich wickle.
Herr Kunze Ich bin gespannt auf seine Reaktion.
Sebastian Ich wickle und ich wickle und ich wickle und ich wickle und ich wickle und jetzt gleich ist es soweit und ich wickle weiter und weiter und ich wickle weiter und weiter und weiter und weiter und jetzt, jetzt, jetzt, jetzt ist es soweit. Okay, also ich habe in der Hand, wieder ein wunderbarer Hinweis, ein Werbehinweis, eine Oral-B Zahnbürste, allerdings originalverpackt, also es wird nicht diese gewesen sein. Eine Zahnbürste. Und zwar eine mit ganz wunderbaren Spezialborsten und... Die ist Batteriebetrieben. Okay, achso, das ist eine elektrische Zahnbürste. Die sind inzwischen so klein wie normale Zahnbürsten, das finde ich ja spannend. Okay, also eine elektrische Zahnbürste. Ich bin gespannt. Wo, was, wieso?
Herr Kunze Weil einfach mal bei diesen Besuchen, Schnupperbesuchen in diesen Erotikshops mir aufgefallen ist, dass die Reparaturen verdammt schweineteuer sind und nichts bringen. Da habe ich mir überlegt, naja, geht ja vielleicht auch einfacher. Und kam da drauf, dass es ja, weiß ich, für 2,50 Euro im normalen Konsum einfach so eine elektrische Zahnbürste gibt und die haben auch wirklich ihre Wirkung.
Anna Du darfst sie auch gerne auspacken.
Sebastian Ich darf sie auspacken.
Anna Sie ist neu und wir wollen sie dir auch überlassen, dann kannst du es mal vielleicht am Podcastsubbie ausprobieren.
Sebastian Genau.
Herr Kunze Das ist also ein praktisch anwendbares.
Sebastian Ich mache jetzt erstmal ein Bild davon.
Herr Kunze Genau.
Sebastian Also ich weiß, dass elektrische Zahnbürsten wahre Wunderwaffen gegen unbrave Subs sein können, weil sie vibrieren ja nicht nur, sondern je nachdem was man da hat, sie rotieren und sie machen schlimme Dinge. Ich gucke mal, ob ich die hier aufkriege. Das ist da so eingeschweißt. Liebes Publikum, ich packe jetzt eine Zahnbürste aus im Podcast, das habe ich auch noch nicht gemacht. Das ist so eine elektrische Einmalzahnbürste, ne da kommt noch eine Batterie rein, die ist wahrscheinlich sogar noch da.
Herr Kunze Ne, ne, ne, die ist drinne.
Sebastian Das ist alles zusammen. Ihr braucht die öfter, ja? Also ihr habt davon...
Anna Die gibt's auch sehr oft bei uns im Haushalt.
Herr Kunze Das ist natürlich praktisch.
Anna Meistens nicht zum Zähneputzen.
Sebastian Das ist natürlich super praktisch, weil das kriegt man dann an jeder Ecke, wenn man das Spielzeug braucht. So, ich hab sie in der Hand, sie ist grün, ich beschreibe sie mal für's Publikum und sie ist ein bisschen ergonomisch geformt, damit man sie auch gut und lange halten kann. Und mit Plus und Minus und ich drück mal drauf. Man hört es. Klingt wie eine kleine Drohne. Und oh ja. Die hat wahrscheinlich mehr Power als jede teure, super Spezial-Rotationszahnbürste. Ja, was macht man denn damit, wenn man nicht Zähne putzt? Und die benutzt man nicht nur, um Tastaturen sauber zu machen und irgendwelche elektrischen Geräte und Fugen und sowas. Ja, Ja, ich würde vermuten, die wird an den Kitzler gehalten oder man kann sie auch einführen und man kann auch den Griff, der vibriert ja auch so ganz fürchterlich, das finde ich ja als Haltenden dann fies, weil dann kitzelt es mich immer. Okay, also du kamst mit der elektrischen Zahnbürste und sie hat gesagt au ja oder au nein.
Herr Kunze Au hat sie gesagt.
Anna Also es war ja schon im Spiel. Ich war angebunden und ich bekam diese Zahnbürste an den Kitzler gehalten. Es war ziemlich bald, dass die Borsten, haben am Kitzler nichts zu suchen, das ist zu au. Aber die Rückseite der Borsten, also die Oberseite da und angebunden und mit einer Ansage, du hast das jetzt auszuhalten, ist eine sehr intensive und sehr interessante und sehr anspruchsvolle Foltermethode. Was es auch sehr gut ist an den Brustwarzen.
Sebastian Das kann ich ja mal direkt selber ausprobieren.
Anna Ja bitte, ohne T-Shirt.
Sebastian Ugh, gleich wieder weg. Durchs T-Shirt schon, nee, kann man vergessen.
Herr Kunze Also ein sehr effektives Werkzeug, was es überall in jedem Laden zu kaufen gibt.
Anna Genau, und was Sub gerne in die höchsten Töne treibt beim Quietschen.
Sebastian Also bist du eine Person, die schnell und leicht einen Orgasmus hat?
Anna Nein, nein, nein.
Sebastian Und damit?
Anna Damit auch nicht. Es ist wirklich so, dass mir die Stimme überschlägt, weil ich das nicht ausgehalten kriege.
Sebastian Okay.
Anna Also das ist zu doll. Damit oder? Habe ich noch nie geschafft.
Herr Kunze Ich weiß es nicht. Also andere Subs haben schon einen Orgasmus gekriegt damit, beziehungsweise Urs.
Sebastian Ja, man kann auch nicht so viel einstellen, es gibt an und aus und das war's. Also da steht zwar plus und minus, nein, aber da kann man nichts machen. Und das sieht auch ganz ehrlich, da sind ja diese Zahn-Zwischenraumborsten, die so ein bisschen rausgucken und wenn nur die einen erwischen, also ich hab das Gefühl, damit
Anna Ja, also an der Brustwarze gerne die Borsten an die Brustwarze und die Rückseite unten.
Sebastian Okay, es ist also wirklich Schmerz und Überreizung.
Anna Ja, total. Aber wenn Dom das will, es gibt doch nichts Schöneres, oder?
Sebastian Ja, das ist die Frage. Also, angebunden. Würde das funktionieren, wenn sie nicht angebunden ist
Herr Kunze Ja.
Anna Ich kämpfe.
Sebastian Okay, aber das ist auch die
Anna Ja, genau.
Sebastian Ja, finde ich großartig. Also ja, dass man elektrische Zahnbürsten benutzt, das kenne ich, aber dieses simple Modell, das ist wirklich so ein Einmalmodell, das sieht ja nicht aus wie eine elektrische Zahnbürste, ne? Und kommt fix und fertig und funktioniert und ach ja, großartig. Und ja, ich glaube mit dem Borsten, das ist wirklich fies. Kann man damit was kaputt machen oder ist das dann was, wenn man aufhört, dann ist auch gut, aber da ist dann auch nichts wund und kaputt und dass man erst mal Tage warten muss?
Herr Kunze Ich hab's noch nicht erlebt, dass es bei irgendwem kaputt war. Danach irgendwas. Also.
Sebastian Wenn man dann noch Zahnpasta benutzt.
Anna Noch so eine Ingwerpaste einmassieren oder so?
Sebastian Genau, dann ist das alles blitzeblank. Also das war noch nie Ding der Woche, was mich tatsächlich jetzt im Nachhinein wundert. Und ja, der leicht erfindungsreiche Sadist, sehr schön. Gratuliere zu der Idee. Und ich nehme dieses Geschenk natürlich an und was ich damit mache, werde ich wie immer natürlich nicht verraten. Ja, schön, einfach, simpel und Anna für dich Sodom und Gomorra.
Anna Genau, ja.
Sebastian Und so kauft man nicht mal im Baumarkt, sondern in jedem Supermarkt.
Anna In Rossmann oder irgendwo drüber.
Herr Kunze Auch in jedem Supermarkt so gut wie.
Sebastian Ich werde natürlich den passenden Produkt Affiliate Link in die Shownotes packen und dann kann ich mal gucken, im nächsten Jahr wie viele Zahnbürsten gekauft werden.
Anna Genau.
Sebastian Gibt's bestimmt auch im Fünferpack.
Herr Kunze Sicherlich, manchmal gibt's auch ein Sonderangebot, dann hol ich gleich mehrere.
Sebastian Okay, der Kopf wird hier auch nicht gewechselt, wobei man kann ja auch diese großen nehmen, wo dann dieser runde Kopf immer hin und her sich bewegt, aber das vibriert nicht so stark wie das hier.
Herr Kunze Nee, das ist nicht so effektiv.
Anna Das ist nicht so herausfordernd wie das, also die, man kann ja auch nicht treffen, also viele Doms treffen nicht, dann ist es recht entspannt, aber wenn man wirklich auf den Kitzler geht, dann ist das die Hölle.
Sebastian Ja, und du musst grinsen bei dem Wort Hölle. Das ist genau das, was du möchtest.
Herr Kunze Wobei es natürlich auch fantastisch ist, du kannst ja damit spielen. Es ist ja viel Handarbeit, es ist ja keine Technik weiter dran. Du kannst also wirklich langsam auf den Kitzler gehen, du kannst auch daneben anfangen, du kannst mit den Brüsten anfangen. Du kannst zwei Zahnbürsten nehmen, erst mal die Brüste massieren und dann so weiter und so fort. Also es ist wunderbar und das fantastische an so einem Ding ist, ja 2,50 Euro oder wie viel das Ding kostet. Also es ist im bezahlbaren Bereich für jeden. Und was natürlich auch wieder eine Sache ist, die was mit Verantwortung und Hygiene zu tun hat. Ich kann also jederzeit so ein Ding auspacken, kann da mich an einer Sub vergnügen und ja, dann ist das eben irre.
Sebastian Ja, das ist hygienisch definitiv absolut sinnvoll. Das ist so ein schönes Mitbringsel. Anna, wenn er jetzt sagen würde, das macht er jetzt nicht mehr damit, wird dir was fehlen oder ist das so, na um Gottes willen, ich hab endlich diese Phase überstanden?
Anna Er macht das ja so, dass wenn er sie startet, startet er sie neben meinem Ohr. Das heißt ich darf mich schon mal so bittersüß drauf freuen und meistens weiß ich, es wird anstrengend.
Sebastian Okay, also wenn ich das jetzt mal neben mein Mikrofon halte.
Anna Ja, ich krieg schon die Krise.
Sebastian Okay, also liebe Publikum, das ist, er fragt das halt, okay, vielleicht baue ich das gelegentlich mal Sound in irgendwelche Live-Sendungen ein und Anna,
Anna Dann ruf ich an.
Sebastian Dann drehst du dich erstmal um: Um Gottes willen, ist er hier irgendwo? Muss das sein? Aber das ist so diese Art von Herausforderung, die du auch magst, dieses, oh verdammter Mist, los geht's.
Anna Ja, ich muss dann ja. Wenn er das will, muss ich ja. Das ist ja meine Logik. Und wir haben es auch schon so, oder ich habe es auch schon so erlebt, eine Zeitansage so lange, ob die Zeit nun wirklich war, weiß man nicht. Aber wenn es heißt, eine Minute muss sie jetzt aushalten und du weißt es ja, für mich sind die Minuten dann Stunden.
Herr Kunze Obwohl ich das auch schon mit dem Küchenwecker gemacht habe. Also ich habe dann wirklich den Küchenwecker gestellt.
Anna Ob du ihn wirklich gestellt hast in der Zeit?
Herr Kunze Ich habe den Küchenwecker wirklich gestellt und ja, ich habe die fünf Minuten auch wirklich eingehalten, bis es geklingelt hat. Nur hast du dann vor lauter Quietschen das Klingeln überhaupt nicht mehr gehört.
Sebastian Also ich würde ja eine riesige Digitaluhr hinhängen und würde sie so manipulieren, dass sie ganz unmerklich immer langsamer wird, sodass die letzte Sekunde von einer Minute wahrscheinlich zehn Sekunden dauert. Einfach nur, um nochmal dieses sensorische Feedback zu geben. Deine Zeitwahrnehmung ist jetzt endgültig kaputt.
Herr Kunze Du mischst hier gerade was. Das Digitale und das Lustvolle.
Sebastian Ich find das kann man manchmal gut verbinden. Ganz vielen lieben Dank, das ist ein hervorragendes Geschenk. Und ja, das ist großartig, ich hab grad eine Zahnbürste ausgepackt. Ein wunderschönes Ding der Woche, liebes Publikum, wenn ihr Erfahrung damit habt, schreibt das unter diese Folge drunter. Ich bin gespannt, ob ihr, also ihr habt das natürlich nicht erfunden, aber trotzdem ist das jetzt einfach nochmal die Gelegenheit, weil das ist natürlich so einfach, selbst wenn man irgendwo im Urlaub ist und hat seine ganze, der Spielzeugkoffer ist im Flieger verloren gegangen, so eine elende Zahnbürste, so ein elektrisches Mistding, das ist immer zu beschaffen.
Anna Genau. Genau.
Sebastian Okay, jetzt muss ich aber doch noch eine Sache fragen, ihr habt doch bestimmt inzwischen auch schon die großen Sachen probiert, hier so ein Magic Wand und diese Sachen, die auch in die Steckdose kommen. Vielleicht mal so als Vergleich, weil die haben natürlich viel mehr Power, aber ich glaube die sind nicht so summend klein gemein wie das hier. Oder gibt es da einen Vergleich, dass ich das Publikum vielleicht mal vorstellen kann, was der Unterschied ist?
Anna Ich kenne diesen Magic-Wand, diese großen Dinger mit dem Kopf drauf, über einen anderen Herrn, aber ich fand das dagegen langweilig. Ich fand es auch so, Steckdose rein, unten rangehalten und treffen oder treffen nicht. Das war einfach so relativ einfallslos. Man macht ihr mal was, damit sie wieder ein bisschen zu Potte kommt oder so. Also mich hat es nicht vom Hocker gerissen. Auch der Effekt, der Reiz ist nicht so doll.
Sebastian Ja, als ich sowas das erste mal in die Finger bekommen hab, hab ich gelernt, ach guck an, da ist ein Gerät, da drück ich einen Schalter und dann hat mein Gegenüber einen Orgasmus, Punkt. Das ist natürlich für einen Kerl eine unfassbare Machtkomponente.
Anna Vielleicht bekomme ich auch so keinen Orgasmus, vielleicht bin ich ja die Falsche.
Sebastian Genau, das ist ja immer individuell, das muss man ja auch irgendwann lernen, alle Menschen sind unterschiedlich und auch die Reize, die funktionieren, sind ganz anders und ich glaub bei dir ist auch einfach der Kopf, der muss mitgenommen werden, der mechanische Reiz an sich, der macht gar nichts. Und möglicherweise ist so eine Zahnbürste auch gar nicht so bösartig, aber natürlich das Setting dazu, das wird fürchterlich sein. Du wirst es aushalten müssen und er sagt und du hast stillzuhalten. Allein dieses Setup sorgt natürlich dafür, dass selbst wenn die Batterie da fast leer ist, dass das für dich natürlich trotzdem die Hölle ist. Wunderschön.
Anna Die schöne Hölle.
Sebastian Okay, lass mich mal ein bisschen gucken. Ich hab jetzt hier vollmundig angekündigt hier Geschichte der O, O-Partys etc. und darüber haben wir noch gar nicht gesprochen.
Herr Kunze Ja siehst du, wo sind wir gelandet? Bei der Zahnbürste.
Sebastian Ja, wir sind jetzt bei der Zahnbürste. Also Swingerclubs besucht, der Dom, der nicht dein Dom sein darf, ist endlich dein Dom. Wie entwickelt sich das weiter? Wann fängt man an nach Events zu suchen und nach Ritualen und dieser ganzen Welt? Die, wie ich finde, vielen Leuten verschlossen ist. Und ich erzähle vielleicht auch mal von meiner ersten O-party gleich ein bisschen, aber erstmal mag ich wissen, wie habt ihr in diese Richtung gefunden? Und auch zu sagen, das Buch, was ich in die Ecke gepfeffert habe, das ist vielleicht doch ganz interessant.
Herr Kunze Und zwar war das wieder so ein Zufall, der ja so Zeichen setzte. Eigentlich war das ein Wochenende, das war geplant, irgendeine Kunstgeschichte mit BDSM verbunden. Und für diese Kunstgeschichte mit BDSM verbunden hatte ich sogar noch einen Thron gebaut.
Anna Ja, den Thron.
Herr Kunze Den Thron, ne? Also das ist wieder ganz auf den Ursprung zurück von meiner Idee. Und irgendwie kam diese Geschichte aber nicht zustande und irgendwie haben wir durch Zufall irgendwo gelesen noch, ich glaube das war am Joy oder irgendwo war das gewesen, ja da gibt es dann noch eine O-Party und da suchen sie noch zwei Leute. Und das war ein absoluter Zufall. Wir haben uns angemeldet, ja, kommt doch mal rum. Und dann sind wir da hingegangen.
Sebastian Okay, aber was wusstet ihr vorher davon? Da ist eine O-Party.
Anna Wusstest du nichts von einer O-Party? Also ich hatte doch schon, ich hatte den Film mal gesehen.
Herr Kunze Ja, ich hatte den Film mal gesehen, aber ich konnte mir unter einer Party diesbezüglich nicht viel vorstellen.
Anna Die Regeln waren uns auch klar.
Herr Kunze Die Regeln waren uns auch klar. Die wurden uns vorher sogar noch zugeschickt, glaube ich. Das wir uns ein bisschen drauf einstellen.
Sebastian Könnt ihr die zusammenfassen? Was sind die Regeln auf einer O-Party?
Anna Also im Groben hat ja die O ganz viele Regeln. Die O darf Brüste, Po und Scham nicht bedecken, muss immer freizügig sein, also auch keine Hand davor halten. Sie darf nicht sprechen. Sie darf den Herrn nicht in die Augen gucken, sondern eigentlich in den Schritt oder Füße macht man zur Sicherheit. Sie hat zu dienen, sie hat vaginal, oral zur Verfügung zu stehen, anal nach Absprache.
Sebastian Wem?
Anna Den Herrn. Allen Herren. Es geht dass ein Herr seine O nicht benutzen lassen darf, sondern man steht allen zur Verfügung. Man muss immer auf dem Boden sitzen, man hat verschiedene Stellungen. Das ist von Fete zu Fete verschieden, welche Stellungen da definiert sind. Das sind so im Groben die, habe ich was vergessen? Ne, ne?
Herr Kunze Ne.
Anna Also das sind so die Regeln. Os und die Herren müssen die natürlich auch wissen, weil die müssen ja gucken, ob die Os das richtig machen.
Sebastian Okay, ihr meldet euch zu einer Party an, ihr bekommt dann dieses Regelwerk geschickt, dann lest ihr das. Was macht das mit euch, wenn man das dann alles liest, was die O alles zu tun und zu lassen hat? War das genau das Richtige oder war das so, um Gottes willen, das muss ich mir erstmal angucken.
Anna Ich hatte das schon lange im Kopf und die Stichworte "Benutzung" und "allen dienen", heißt also fremde Herren, die treffen bei mir total ins Schwarze. Für mich war es 100 Prozent schon immer so interessant, aber ich hatte ja nicht jemanden bis jetzt gehabt.
Sebastian Herr Kunze, du liest das und weißt, das gilt auch für die anderen Damen, die dort sind. Das heißt
Herr Kunze Genau. Das war so ein oh ja, das ist schön, das machen wir mal.
Anna Boheme, ne?
Herr Kunze Boheme, genau.
Sebastian Dann ist jetzt der Moment gekommen, wo ich mal von meiner ersten und einzigen O-Erfahrung mit dem Podcastsubbie erzähle. Mal gucken, liebes Publikum, was ich davon alles schneiden muss. Ich muss leider gestehen, da ist vielleicht auch dieser Reiz dahinter für mich ein bisschen verloren gegangen. Ganz liebes, bekanntes Pärchen hat so eine Party organisiert in einer Location, die wir kennen, und die haben das erste Mal sowas organisiert und haben gesagt, kommt doch vorbei, kommt doch vorbei. Und ja es ist eine O-Party. Und ich hatte so, obwohl ich das Buch dann zehn Jahre vorher mal gelesen hatte, ich hatte diesen ganzen Aspekt der Benutzung etc. überhaupt nicht mehr im Kopf, naja es ist halt eine BDSM-Party und da geht es halt ein bisschen um einen besonderen Rahmen und um ein besonderes Regelwerk, aber ja gut, wir wurden eingeladen, wir sollen kommen, gute Bekannte, dann gehen wir mal hin. Und wir wussten auch, es gab vorher so ein paar Abfragen, so einen Zettel, den man da ausfüllen konnte, was kann man alles tun und naja, da wir noch ganz frisch miteinander waren, war so ganz klar, das ist meins und dann hat sie auch das rote Bändchen bekommen, das rote Bändchen sagt Finger weg. Da haben wir uns dann bewegt und das war schon ein bisschen schräg, also wir waren nicht gut vorbereitet und wir haben auch schon so ein bisschen den Druck der Umgebung auf uns gemerkt. Das mit dem roten Bändchen, das ist ja ganz okay, aber an sich ist das nicht der Sinn und Zweck des Abends und ja, wir haben dann unseren Spaß gemacht, haben wunderbar gespielt, haben lecker gegessen und das war auch wirklich schön organisiert, aber wir haben uns dem Motto nicht gefügt. Das war einfach nicht das, was uns direkt angesprochen hat und das war aber okay. Also es war jetzt nicht so, dass es da Begeisterung gab, aber es war einfach nicht das Konzept, wo wir darauf angesprungen sind. Dennoch haben wir es erlebt. Was ich da aber auch gemerkt habe, das werde ich heute im Laufe des Tages hier auch noch ein bisschen einbauen, wir waren dort auch mit Abstand die Jüngsten. Da waren wir gerade Anfang 30. Ja, es passte irgendwie nicht so richtig zu uns. Und das ist meine Erfahrung von einer O-Party. Aber das ist eine sehr subjektive Sichtweise, die eben auch darauf basiert, ja, diesen Grundsatzaspekt des Benutzens, Benutzen-Lassens nicht aufzunehmen. Deshalb war das so, ja, war interessant, das erlebt zu haben. Aber es war jetzt nicht so unser persönliches Highlight. So, jetzt habe ich das mal verraten. Also so geht es also jemandem, der da einfach keine Ahnung hat und der eben diesem Grundprinzip Benutzung, Überlassung, vor Verliebtheit mit dem Gegenüber dafür einfach keinen Sinn hat, muss ich ganz ehrlich sagen. Ohne das jetzt werten zu wollen, aber wir waren einfach dieses, wir wollten Zeit miteinander verbringen und dann kam der andere Aspekt nicht dazu. Inzwischen weiß ich aber auch von Erzählungen von anderen Menschen, auch von euch schon ein bisschen, Oh, oh, oh, da gibt's nochmal ganz viele Aspekte, die ich mir gar nicht richtig vorstellen kann. Ihr seid dahin, einfach so oder mit viel Vorbereitung, Tamtam und Briefing.
Anna Also wir wurden vom Veranstalter schon vorab gefragt, als wir uns angemeldet hatten, ob wir uns mit der Geschichte der O auskennen, ob wir wissen, worauf wir uns einlassen. Das konnten wir damals schon besten Gewissens bejahen und wir konnten auch bejahen, dass es für uns selbstverständlich ist, dass wir mit anderen spielen. Also wir hatten da nicht diesen Besitzanspruch an uns. Obwohl wir noch hochverliebt waren, glaube ich. Aber von Anfang an waren wir sehr offen aufgestellt.
Sebastian Also bitte jetzt nicht von meiner Erfahrung da irgendwie, ihr müsst mich da nicht überzeugen oder so, aber ich wollte einfach diese Gegenperspektive zumindest einmal erwähnt haben, aber das ist ja im Grunde das, was ihr vorher schon im Swinger-Club gemacht habt, das jetzt in, ich sag mal professionell und das in einem Rahmen, wo auch alle Bescheid wissen, was sie da eigentlich gerade tun.
Anna Ja und nicht Swinger, weil klar, es heißt jetzt sexuelle Verfügbarkeit, aber die Geschichte der O ist auch deutlich mit BDSM verbunden, weil die O wird ja hier regelmäßig vertrimmt in dem Buch und das ist auch so, wie ich das, so wie wir das kennen, wird es auch SM-ig gespielt. Das geht nicht nur rein ums Vögeln.
Herr Kunze Nee.
Sebastian Okay, ihr seid da hingekommen und habt Hallo gesagt und dann hat man sich die Hand gegeben und nein. Wie lief das ab?
Anna Das sind strikte Abläufe, also wirklich ein strikter Rahmen, weil die Geschichte der O lebt von der Einhaltung der Regel, von der Disziplin. Sobald die Os anfangen so ein Frauenkränzchen zu machen, stirbt das Ganze. Das heißt, diese Regeln, von denen ich vorhin erzählt habe, die müssen auch eingehalten werden, weil die O ist ja untergeordnet und steht zu Diensten der Herren. Also wir Frauen haben da keine Rechte.
Sebastian Erstmal erster Punkt, also Os sind Frauen. Punkt.
Anna Ja. Es ist klassisch, ich kenne keine O-Veranstaltung, wo auch männliche Os sind.
Herr Kunze Nee. Nee.
Anna Vielleicht gibt es die, vielleicht, keine Ahnung.
Sebastian Vielleicht läuft das einfach unter einem anderen Motto. Das ist ja, das sind ja dann vielleicht Femdom-Partys, wo ja auch manchmal Regelwerke existieren.
Anna Das kann sein, aber wir kennen jetzt nur diese klassische Konstellation, die Herren sind die Doms und die Frauen sind die Os. Und dann geht es von vornherein so, dass erstmal wir Frauen kamen in einen separaten Raum und wurden von der Gastgeberin, O oder Novizin, ich weiß gar nicht, wie sie sich nannte, auch vorbereitet, also gerade ich als Neuling und nochmal geguckt, ist mein Outfit richtig, ist alles frei zugänglich, kenne ich die Stellungen, wie geht der Plan so ab und ihr habt euch oben getroffen und ihr wurdet auch gebrieft, ne?
Herr Kunze Ja, natürlich. Es ist ja so, dass gerade in dem Moment, wo man fremden Herren seine eigene Sub, oder in dem Falle O, zur Verfügung stellt, muss es Rahmen und Regeln geben. Es muss also, eine erste Wesentliche ist dieser Ampelcode, also bei Rot ist eben Finish und bei Gelb aufhören langsam. Und dann gibt es natürlich noch die Sache mit der Hygiene und dies und das und jenes. Und da gibt es auch unterschiedlich je Veranstaltung, wie das gehandhabt wird. Gibt es also einen ganz bestimmten Rahmen, in dem sich auch die Herren bewegen müssen, einfach damit eine Verlässlichkeit da ist, ne? Also es ist eine Veranstaltung, die meistens auch von irgendwelchen Dienern oder Novizen mit begleitet wird, sodass im Prinzip diese Sicherheiten, die notwendig sind, gerade im BDSM-Bereich auch wirklich gewährleistet werden können.
Sebastian Ich muss mal fragen, also ihr kommt da rein, man zieht sich ja dann vor Ort nochmal um, also wann beginnt dieser Modus zu sagen, okay und jetzt bitte benehmen.
Anna Sobald der erste Herr in den Raum der Frauen kommt.
Sebastian Achso, also so lange geht noch Kaffeekränzchen.
Anna Naja, diese Vorbereitung, ich rede jetzt von unserem ersten Event, wo ich ja wirklich, ich wusste ja gar nicht, was ich nicht zu benehmen erstmal, es waren alle da, ich wurde gebrieft und dann kam der Hausherr rein. Und alle Os um mich gingen in erste Position, also Hände hinter den Kopf. Und ich auch so, oh, okay, jetzt geht's los hier. Und ich merkte auch die Gastgeberin O, also die Frau von dem Gastgeber, die war ganz strikt. Und allein weil sie so strikt war und so regelversessen war, merkte ich gleich, oh, hier ist jetzt ein Niveau drin. Und dann kam so eine Anspannung gleich und merkte, aha, okay, welche Regeln waren das? Eins, zwei, drei, vier, alles klar, ich hab sie drin. Ich darf jetzt nichts falsch machen, weil ich wusste nicht, ob sie in diesem Abend dann noch bestraft werden, aber wenn die Regeln existieren, sind sie für mich da, dann ist das gesetzt.
Sebastian Ja, Regeln haben ja auch nochmal so ein gewisses Sexappeal an der Stelle. Dieses Regeln sind dazu da, dass wenn sie nicht eingehalten werden, dass es Konsequenzen hat. Also du konntest dich da total drauf einlassen.
Anna Ich war total im Film. Ich war ziemlich schnell im Film, ja. Und dann kommt das erste Mal, dass dann die Herren und die Os zusammentreffen. Das ist dann, ich glaube, die Vorstellungsrunde gewesen. Wir tümmelten uns im Treppenhaus und warteten, dass wir einzeln reingerufen wurden. Das heißt, der erste Schritt kommt dann, ich betrete den Raum mit, ich weiß gar nicht, wie viel ihr wart, mit den ganzen Herren und wurde vorgestellt, also meine Tabus wurden vorgestellt, was man mit mir so anfangen kann und ich stand da so als kleines Mäuschen in meiner entsprechenden Position und dachte, oh Gott, was passiert mit mir? Und ich sah auch niemanden. Ich habe noch nie, ich habe keinen dieser Herren gesehen, weil ich darf nicht in die Augen gucken. Ich habe also vorsichtshalber, ich wurde gebrieft, guck auf die Füße, nicht auf das Geschlecht, sondern guck lieber ganz runter, dann bist du auf Nummer sicher. Das heißt, ich habe nur schwarze Schuhe gesehen. Und eine Atmosphäre gemerkt, die knisterte.
Sebastian Also die Herren alle im Anzug vermutlich.
Anna Im Anzug, ja.
Sebastian Herr Kunze, eine Sache muss ich noch mal fragen, weil da bin ich ja so ein Outlaw, da gibt's ja ganz viele Regeln und an die musst du dich ja auch halten. Also inwieweit ist das eine Geborgenheit zu sagen, okay der Rahmen ist gesteckt, ich muss gar nicht viel selber da machen oder ist das eher vielleicht störend, weil du ja auch gucken musst, dass du innerhalb dieses Regelwerks interagierst?
Herr Kunze Nein, das ist eine Geborgenheit. Und das hat auch in dem Moment was unheimlich sozial Verbindendes. Wenn alle schon von ihrem Auftreten her und im Einhalten ganz bestimmter Regeln sich ganz bestimmt verhalten, dann gibt es eine Sicherheit. Das gibt mir dann auch die Sicherheit, also meiner O kann nicht viel passieren, weil letztendlich ist der Herr ja trotzdem für seine O verantwortlich.
Sebastian Jetzt warst du ja auch Neuling. Inwieweit hat dich die Gruppe aufgenommen und dich auch nochmal ein bisschen vorbereitet?
Herr Kunze Ganz am Anfang war es natürlich so gewesen, eigentlich stellt jeder Herr seine O selber vor, auch die Tabus und die Vorzüge und so weiter und so fort. Und da bin ich schon ziemlich aufgefangen worden. Also da wurde ich dann unterstützt, indem die ganz bestimmten wichtigen Dinge dann von dem Veranstalter mit vorgetragen wurden und ich wurde das ein bisschen ans Händchen genommen. Mittlerweile braucht man das nicht mehr. Ich sag also ganz klar das, das, das und das und so nicht.
Sebastian Wie stellst du sie denn vor? Vielleicht darf ich an so einer Vorstellung mal teilhaben.
Anna Willst du es jetzt live?
Sebastian Gerne, also da ich ja keinen Mitschnitt von so einem Abend bekommen werde, wie ich vermute, also wie würdest du sie, oder hast du sie damals bei der ersten Party vorgestellt, dass ich auch so ein bisschen den Eindruck hab, was hast du legitimiert, was hast du erlaubt, was hast du dem Publikum zur Verfügung gestellt oder verschenkt?
Herr Kunze Wäre jetzt so ungefähr so: Das ist Anna. Anna ist masochistisch. Ihr dürft also so und so hauen. Das ist dann natürlich je nach Tagesform. Ich kann jetzt nicht irgendetwas vorstellen, weil das könnte ja an dem Tag genau das verkehrte sein. Also ich muss dann genau wissen, wie ist ihre Tagesform, was verträgt sie, wo sind die Grenzen. Ich würde jetzt mal sagen, Bull Whip ist die Grenze, die geht nicht. Aber bis dahin ist alles gestattet, außer pieksen, schlitzen und ins Gesicht hauen. Gesicht ist tabu, dies ist tabu und so weiter und so fort. Also so wird das dann aufgeschlüsselt. Also ich mache dann eine richtig kleine Vorstellung, dass ich erstmal ihre Vorzüge hervorhebe, dass ich sage, dass sie gut zu hauen ist, dass sie gut zu ficken ist und dass aber sie nicht gut knien kann. Oder dass jetzt zum Beispiel bei ihr das komplette Gesicht tabu ist, inklusive Besamung, dass sie oral kann, aber eben keinen Samen in den Mund spritzen oder und und und. Also es gibt so verschiedene Beispiele, die man dann so...
Sebastian Okay, also du steckst den Rahmen ab, das geht, das geht nicht, Punkt.
Herr Kunze Dieser Rahmen ist natürlich im Vorfeld schon vorgegeben. Meistens gibt es dann irgendwelche Zettel oder Hinweise, die irgendwo schon mal schriftlich fixiert worden sind, sodass das nun eine Art Auffrischung ist. Und ja, das war's dann.
Sebastian Und wenn jetzt die anderen vorgestellt wurden, wie hast du das wahrgenommen? Da kommt jetzt, da kommt jemand rein, in Position und dann wird ein bisschen was dazu erzählt. Wie hast du das wahrgenommen?
Herr Kunze In dem Moment erstmal brauche ich die Aufmerksamkeit sowieso. Aha, was geht was, was geht nicht. Meistens bei denen, die für mich interessanter sind, mehr. Da muss ich mehr zuhören als die, die nicht so interessant sind, wenn jetzt zum Beispiel eine O vorgestellt wird, wo Masochismus gleich ausgeschlossen ist, dann höre ich nicht so genau zu.
Sebastian Aber das geht auch ohne BDSMige Anteile in dem Bereich, also wenn jemand sagt Masochismus das ist nicht unseres, dann ist das okay.
Herr Kunze Dann ist das okay, genau.
Anna DS gibt es ja noch, das muss ja nicht immer gehauen werden.
Herr Kunze Eben.
Sebastian Und der DS bringt ja der Rahmen an sich schon mit.
Herr Kunze Das ist der Rahmen.
Sebastian Okay. Also Anna, du wurdest vorgestellt, er erklärt, was mit dir alles machbar ist. Ich gehe mal davon aus, da ist dir das Wasser im Mund schon zusammengelaufen. Oder wie hoch ist dieser Nervositätsfaktor? Und vielleicht verkrampft man ja auch, weil ja, man weiß ja nicht, was kommt.
Anna Die Situation war spannend. Wie gesagt, ich sah ja niemanden. Ich sah nur schwarze Schuhen und schwarze Anzughosen und ich hatte die Stimmung und ich wusste auch nicht, wie viele es waren. Ich wusste, wofür ich freigegeben wurde. Ich stand da, ich glaube, ich stand zur Vorstellung sogar nackt da. Und ich wusste einfach nicht, wer ist da und was wird mit mir passieren. Also von wegen, es kann nichts passieren, was du vorhin sagtest. Oh doch, es kann ganz und es wird wahrscheinlich ganz viel passieren. Ja, es war unheimlich spannend. Und es war so eine, es war, eigentlich war das Paradies für mich. Ich war voll in der Rolle. Ich war voll konzentriert, weil ich wusste, ich hatte ja die Regeln zwar noch nicht so ganz verinnerlicht wie heutzutage, ich musste, ich darf jetzt nichts falsch machen. Ich darf nichts falsch machen.
Sebastian Ja, das fällt ja auch auf ihn zurück, ne?
Anna Ja, das brauchte ich eine Weile, bis ich das begriffen habe, dass es auf dich zurückfällt. Das waren erst ein, zwei Male später. Oder dann beim Großen, beim Excès, war mir dann langsam klar, ach ja, wenn ich einen Mist baue, dann bin ich schlecht erzogen.
Sebastian Okay, also ich merke aber wirklich diese Faszination, dieses enge Korsett an Regeln, an Ritualen. Ja, das gibt Geborgenheit, das gibt Sicherheit, weil dann ist auch klar, wenn ich mich an die Regeln halte, dann werde ich ganz viel Spaß haben. Jetzt gibt es ja noch so einen Faktor, könnte es nicht sein, dass, nur mal so um Ängste mal zu schüren, dass niemand Interesse an dir hat?
Anna Na klar kann das sein.
Sebastian Wie geht man damit um?
Anna Das ist eine schwere Situation, also es gab, wir hatten es schon erwähnt, es ist eine ganz große O-Veranstaltung des Excès, da gibt es dann, oder auch bei anderen, es gibt so einen O-Parkplatz. Also wenn der Herr mit dir fertig ist, dann bringt er die O erstmal zu dem O-Parkplatz, wird sie angeleint, da hat sie zu sein, da kann der nächste Herr sie picken und nehmen. Und das kann sein, dass dieser O-Parkplatz sehr lange dann meiner ist. Und dann muss man mit sich selbst da ins Reine kommen und gucken, was ist jetzt meine Aufgabe? Meine Aufgabe ist jetzt schön auszusehen, also bin ich möglichst anmutig. Dann bekomme ich vielleicht von einer Novizin ein Glas Wasser gebracht, also kann ich dieses Wasser entsprechend süffisant trinken und gucken, vielleicht kann ich ja meinen Gewinn daraus ziehen, dass ich vielleicht weiß, da guckt jemand zu. Und je länger es dauert, je schwieriger wird es und irgendwann kippt es dann auch, das stimmt.
Herr Kunze Also was ich diesbezüglich ganz spannend finde und was ich auch bemerkt habe, auch selber erstmal lernen musste in diesem Rahmen, in dieser Situation, dass der Herr sehr viel dazu beiträgt, schon wie er die O einführt, gehört ein ganzes Stück weit dazu, ist sie interessant oder ist sie nicht interessant. Das ist das erste. Wie präsentiert er sie? Wie frei gibt er sie? Nimmt er sie und setzt sie die ganze Zeit im Hundesitz neben sich? Dann ist sie natürlich nie wirklich frei. Oder lässt er ihr den Freiraum, sie zu parken? Wie beeinflusst er die anderen Herren? Da gibt es schon so kleine, nette Dinge, wie man sowas ein bisschen lancieren kann, dass man auch aufpassen muss, weil als Herr hat man ja ein Stück weit auch dafür zu sorgen, dass die O nicht die ganze Zeit auf dem Parkplatz rumsitzt.
Sebastian Irgendwieweit ist man denn da als Paar unterwegs, weil wenn du jetzt mit jemandem am Machen bist und sie ist geparkt, da hast du ja gar keinen Blick mehr auf sie. Also inwieweit musst du dich darauf verlassen, dass das Ambiente und auch das Publikum, dass die sich alle wohl verhalten, dass du darauf vertrauen kannst und gibt es da Ausreißer oder wie wird das sichergestellt, dass der Rahmen so sicher wie möglich ist und, dass du auch loslassen kannst.
Herr Kunze Zum einen sind es die Regeln. Es gibt eine Reihe von O-Veranstaltungen, bei denen ist das so, dass die Herren, bevor sie überhaupt zugelassen werden, gebrieft werden. Nicht nur die Os, sondern auch die Herren. Und dann werfen die Herren gegenseitig auch einen Blick auf Os. Was macht der jetzt mit der? Oh, das sieht jetzt hier nicht gut aus, da hole ich mal einen Diener ran, der dann den Herrn in die Schranken weist. Manchmal gibt es auch so eine kleine Querelen, dass eine O rot gesagt hat und irgendwer hat es nicht gehört oder scheinbar rot gesagt hat und nicht gehört. Und solche Geschichten werden dann also sehr rigide behandelt. Also wenn eine O rot sagt und der Herr macht weiter, dann fliegt der raus. Diese Sicherheitsregeln sind derart eng gestrickt, dass man relativ schnell Vertrauen finden kann.
Sebastian Wie ist denn das mit der Rückfrage? O, du bist nicht masochistisch, ich möchte dich trotzdem auspeitschen. Die O kann ja jetzt nicht sagen, nein, das ist ja nicht erlaubt.
Herr Kunze Sie kann rot sagen.
Sebastian Ja, aber sie kann auch nicht sagen, ja, nee, das ist jetzt schon okay, mach mal. Also dann wäre es ja auch wieder so eine Verhandlung und das ist ja aus dem Setting auch raus. Also inwieweit kannst du den Rahmen, den er ankündigt, was mit dir geht, erweitern oder verkürzen, außer mit rot?
Anna Nee, erweitern oder verkürzen kann ich nicht. Also den Rahmen, die Tabus, die er gibt, die gibt der Herr. Die sind natürlich auf mich abgestimmt, aber es kann schon sein, es kam auch schon mal vor, dass du sagtest, die Grenze erweitere ich heute mal. Und dann kann ich im Auto während der Hinfahrt immer noch sagen, passt nicht. Oder okay, ich lasse mich mal drauf ein. Die Grenzen sind gegeben. Ich habe während des Spiels zwei Möglichkeiten. Die eine sind der Ampelcode. Da kann ich also sagen, oder da fragen auch die Herren, sag mir mal eine Farbe und ich sage dann grün oder gelbgrün oder langsam wird es gelb oder eben rot. Rot kann ich spontan sagen. Und ich kann das andere sagen, das heißt "mein Herr möchte das nicht". Wenn ich jetzt also irgendwas machen soll, was er entweder mir verboten hat, weil er die Tabus entsprechend gesetzt hat oder wo ich selbst sehe, wenn das jetzt passiert, dann stürze ich ab, das geht in die falsche Richtung und ich habe ja den Auftrag von ihm bekommen auf mich aufzupassen, dann sage ich, nein, mein Herr möchte nicht, dass Sie das tun.
Sebastian Und das wird auch akzeptiert?
Anna Das wird, das muss akzeptiert werden, sonst wird eben entsprechend vorgegangen.
Herr Kunze Sonst fliegt er ja raus.
Anna Es sind ganz, ganz viele Leute. zu sagen, ich möchte einen Diener sprechen.
Sebastian So wie, ich möchte einen Anwalt sprechen, so ein bisschen, ja.
Anna Genau, genau. Und dann hat der Herr zu gehen und jemanden zu holen für mich. Und der Diener regelt das für mich. Also ich bin da zwar sehr frei und weiß nicht, wer mit mir spielt, aber ich habe auch meine eigene Verantwortung, auf mich aufzupassen.
Sebastian Aber er sitzt dann nicht immer daneben, wenn jemand mit dir spielt, sondern er kann natürlich, aber es muss nicht so sein.
Anna Es sollte auch nicht so sein, weil dann der Abend ein bisschen tot wird und dann kann er nur die eine Hälfte spielen und die andere Hälfte sitzt drum und passt auf.
Sebastian Stimmt.
Anna Es sollte schon eine Interaktion sein.
Sebastian Ich muss einfach mal die Situation mitnehmen. Du bist geparkt, du bist anmutig und jetzt kommt so jemand. Was sagt der dann? Dich nehm ich mal mit und zack, dann kommst du mit oder gibt's da eine Art Ansprache oder ein Code, wie man miteinander spricht? Oder wirst du einfach nur an der Leine gezogen und mit dir muss man gar nicht sprechen? Also wie funktioniert das?
Anna Meine Aufgabe ist zu dienen und dem Herrn zur Verfügung zu stehen. Das heißt je nachdem wie der Herr mit mir sprechen möchte. Der kommt schon mal und guckt mal, ach ja du bist ja Anna, ich gucke mal, gibt der auch irgendwelche Aushänge, wo wir nochmal gucken können, Und was kann denn Anna? Oder er kennt mich schon und macht mich gleich, jetzt nehm ich dich mit. Das System hat den Herren freigegeben und natürlich komme ich dann mit. Ich gucke, dass ich anmutig aufstehe, dass ich eine Augenweide bin, damit er Lust hat, mit mir zu spielen. Und dann folge ich und dann ist es meistens sehr spannend, weil jeder ist anders, jeder spielt anders.
Herr Kunze Oder was du natürlich nicht mitkriegst, die Herren verhandeln untereinander, wer spielt wann mit wem. Also ich kann dann zum Herrn gehen und sagen, du pass auf, ich hab heut Lust mit deiner O zu spielen. Ja, da ist noch der und danach kannst du. Oder andersrum.
Sebastian Okay, also du bist dann auch für Koordination und Terminierung zuständig.
Herr Kunze Sozusagen, sozusagen, ja. Also das ist dann schon so, dass man sich untereinander auch noch abstimmt, wer nimmt die O wann.
Sebastian Ich gehe jetzt mal in einen ganz fiesen Aspekt rein, der eigentlich dem total gegenübersteht, aber das ist ja bei BDSM eh immer so. Im Prinzip hat dieses Konstrukt, führt natürlich in die Richtung, die Frau, und das ist diesmal wirklich die Frau, wird als benutzbares Objekt der Lust vorgestellt und genau so verwendet. Das widerspricht natürlich allem, was dieses selbstbestimmte und emanzipierte BDSM darstellt, wo man sagt, ja, ich kann zwar Dinge mit mir machen lassen, aber ich habe noch ein gewisses Maß an Kontrolle, ich habe Schutzmechanismen, ich gucke, dass ich mit meinem Partner, mit dem ich interagiere, auf Augenhöhe verhandle. All das existiert dabei ja, so gewollt nicht mehr. Ich hab so ein bisschen im Vorfeld überlegt, ist dieses Konzept eventuell aus der Mode gekommen oder aus der Zeit gefallen? Oder ist es eigentlich genau das, dass man auch dieses Tabu innerhalb der BDSM Szene, dass man das nochmal exakt bricht und dadurch nochmal ganz besonders viel Spaß hat?
Anna Das Konzept des Verhandels auf Augenhöhe meinst du?
Sebastian Genau, also wir kennen ja dieses Menschen lernen sich kennen, dann verhandeln sie, dann gucken sie, wie sind sie so kinky drauf und dann kann man miteinander ganz viel Spaß haben und dann kann man natürlich auch die Kontrolle abgeben und sagen, hey, ich habe Spaß daran an einem bestimmten Setup und möchte die Kontrolle abgeben und jetzt ist ja genau all das ausgehebelt, weil der Abend bestimmt, dass nicht dein Herr über dich bestimmt, zwar mittelbar schon, aber im Grunde genommen spielst du mit wem auch immer, der das mit dir möchte
Sebastian dieses Konzept, das ist in dem Moment ja weg.
Anna Die Verhandlungen liefen ja vorher mit meinem Herrn und zwischen den Herren, was ich nicht weiß. Das heißt, wenn ich mit meinem Herrn als Sub spiele, also nicht im O-Kontext, sondern wir beide spielen einfach miteinander, als Dom und Sub, dann ist es ein intensives Spiel und ich weiß, was er weiß und er kriegt mich ziemlich tief runter, weil er mich kennt. Bei der O-Geschichte ist es anders, weil die Herren, die mit mir spielen, kenne ich nicht. Manchmal erkenne ich sie auch während des Spiels gar nicht, weil ich sie ja nicht sehe oder ich kriege von vornherein eine Augenbinde um, da habe ich gar keine Chance, um mal zu gucken. Und es ist auf einem anderen Level, weil ich eben nicht weiß, wie ist der drauf, kann der mich lesen, wie ist es. Es ist also nicht ganz so tief vielleicht, nicht so tief von der Intensität, aber sehr intensiv, weil es diese Fremdheit drin hat. Es ist eigentlich so eine Parallelwelt, diese beiden Spielarten, finde ich.
Sebastian Ich weiß nicht, auf der einen Seite ist dieses, und das ist ja auch ein Bild, anmutig und wirklich wunderschön und dann aber doch zu sagen, nein, du wirst benutzt von wem, wer will und du stimmst dabei nicht mit. Klar, das ist natürlich an dieser Stelle genau der Kink. Aber es widerspricht ja doch diesem Bild, dass ich entscheide, wem ich mich unterwerfe. Wem unterwirfst du dich denn an so einem Abend überhaupt?
Anna Allen.
Herr Kunze Warte mal, ich bring jetzt nochmal was rein.
Sebastian Ja, bitte.
Herr Kunze Vielleicht eher auf eine ganz andere Art, vielleicht sogar ein bisschen auf einer philosophischen Ebene. Ich bring mal das Wort Boheme nochmal rein. Boheme ist ja auch irgendwo ein Trotz. Ein Trotz gegen irgendwelche Konventionen. Das ist ja der absolute Trotz gegen Konventionen. Die ganze Welt raffelt sich auf und alles wird gegendert und alles geht in die Richtung der Gleichberechtigung und der Augenhöhe. Und das ist genau das Gegenteil. In diesem Moment weiß man ganz bewusst, dass man alles das ausschaltet und dass man eine Sache macht, die völlig anders ist, ohne dass man für sich persönlich die Augenhöhe verliert. Das ist das Verrückte an der Geschichte. Man spielt einfach eine Rolle, von der man weiß, dass diese Rolle im realen Leben überhaupt keine Chance hat zu bestehen. Es sei denn, man landet irgendwann mal vor dem Familiengericht oder... (alle lachen)
Sebastian Ich hab das hier oben schon stehen. Ist das ein Rollenspiel?
Herr Kunze In gewisser Weise ja. Auf jeden Fall. Es ist auf jeden Fall so, wenn ich auf so ein Event gehe, bin ich in der Rolle des Herrn Kunze. Real bin ich ein ganz anderer Mensch. Real würde niemand von mir je vermuten, dass ich eine solche Rolle spielen würde. Würde das irgendeiner mal jemals vermuten, dann würden, glaube ich, sehr viele Leute vom Glauben abfallen. Also es ist ein Rollenspiel, es ist auch ein persönliches Boheme, also im Prinzip einfach mal diese ganzen Konventionen außer Kraft zu setzen. Das ist für so einen geplanten Moment eine unheimlich erhebende Situation. Einfach mal anders sein zu dürfen.
Sebastian Ja, und ich glaube, das ist auch ein sehr ursprünglicher Kern von BDSM. Und ich sag mal, die ganze Professionalisierung von Konsens, Safewords, Praktiken, Lernen, die nimmt dem so ein bisschen diese, ich sag mal, leicht verruchte Romantik. Und die habt ihr natürlich in diesem Umfeld, habt ihr die ganz konzentriert. Und das ist, weil es ja auch genau euer Ding ist, habt ihr dann auch dort die Menschen, mit denen ihr das so teilen könnt. Das enge Korsett auch aus Regeln und auch die Regeln Rot, und dann gilt Rot und dann haben bestimmte Dinge zu passieren und, dass man sich darauf verlassen muss, das macht das ja erst möglich. Sonst muss man ja immer Schiss haben, dass irgendwer sich daneben benimmt und dann ist das alles nur noch fürchterlich. Darf ich fragen wie viele Events von der Art habt ihr schon besucht, ganz grobe Zahl?
Anna Zehn?
Herr Kunze Ja, etwa. Zehn, zwölf.
Anna Durch die lange Pause.
Herr Kunze Dank
Sebastian Das sind
Herr Kunze Ja.
Anna Also vorher waren es vier pro Jahr, fünf pro Jahr.
Sebastian Wenn jetzt da jemand dazukommt, ihr wart ja auch mal neu dabei, und jetzt ist es Neueinsteiger, oh ja, das können wir uns vorstellen, und die würden euch fragen, oh Gott, ich finde den Gedanken toll, wir planen auf eine O-Party zu gehen, was würdet ihr einem Neueinsteiger-Pärchen mitgeben, worauf sie sich einlassen und worauf sie sich innerlich auch vorbereiten müssen? Also was sollten die wissen?
Herr Kunze Also ein wesentlicher Gedanke würde ich sagen, zumindestens an die Herren, dass sie bereit sein müssen, ihre Sub einfach mal abzugeben, als das persönliche Eigentum zur Verfügung zu stellen, was natürlich wieder einen Gemeinschaftsgeist hat.
Sebastian Es ist sehr kommunistisch, kommunistischer BDSM. (alle lachen)
Herr Kunze Ja, sehr schön. Dieser Begriff Boheme kriegt dann nochmal einen Schub an Bedeutung.
Sebastian Anna, was würdest du jemandem sagen, die vor dir steht und sagt, mein Herr möchte mit mir auf so ein Event gehen und weiß noch gar nicht, sie kennt die Regeln, hat die auch gelesen, aber kann sie echt die Regeln zu kennen, hat ja nichts damit zu tun, wie es dann wirklich ist und wie es sich anfühlt, also was würdest du mitgeben? Also zum Beispiel auch dieses "vertraue mal dann auch den Menschen, die was mit dir tun und sei da nicht so kritisch", habe ich das Gefühl, das scheint ganz wichtig zu sein. Also wie kann man helfen?
Anna Nicht jede Sub ist eine O. Das ist ganz stark dieser "ich diene", "ich stelle mich ganz zurück" und für die O muss es wichtig sein, dass die Herren glücklich sind und daraus muss man seinen Mehrwert ziehen. Und ansonsten heißt das den ganzen Abend über, du bist bereit, du hast zu dienen und du hast dich verdammt nochmal zu konzentrieren auf die Regeln, dass du, ganz furchtbar finde ich das mit dem nicht angucken dürfen, weil wenn du dich einmal nicht konzentrierst, schwupps ist der Blick hoch und trifft ein Herren, also männliche Augen und dann hast du schon verloren. Und durch diese Konzentration und diese, genau, bleibt man auch in der Rolle drin, wenn man bereit dazu ist. Also bereit, dass alle an sich ran dürfen. Du hast eigentlich keine Rechte mehr an dir, außer du sagst halt rot oder mein Herr möchte das nicht. Und dazu muss man sich auch gut kennen. Also wenn ich bedenke, wie ich damals als Sub angefangen habe oder auch damals noch mit meinem ersten längeren Dom, wäre ich noch nicht in der Lage gewesen, ein O-Event zu machen, weil ich nicht wusste, was kann ich eigentlich, welche Dinge kann ich, warum kann ich das, was ich kann? Warum kann ich das, was ich nicht kann, nicht? Also ich musste schon relativ klar, glaube ich, sein, um mich da reinleben zu können.
Sebastian Jetzt sind wir so lange am ersten Event hängen geblieben. Hier liegen noch Dinge der Woche und ich habe mir den schönen Veranstaltungsnamen, Excès de Roissy, da ist gar kein Accent aigu drauf. Na gut, ich würde eher Exzess quasi aussprechen.
Herr Kunze Kann man beides lesen.
Sebastian Ja, alles gut. Also ihr wart da, ihr wisst wie man spricht. Was ist Excès de Roissy?
Anna Excès de Roissy ist die Krönung der O-Events, zumindest für uns beide. Wir haben davon erfahren, ich war schon mal im Internet drüber gestolpert, dachte ich, oh Gott, das ist ja toll, da kommst du ja nie hin. Und auf unserer ersten Veranstaltung, wo wir also reingestolpert waren, war gleich das Excès de Roissy gleich in aller Munde und es war klar, unser Weg geht dahin. Und zwar ist das eine Veranstaltung, die geht über zwölf Stunden, zweimal im Jahr und das ist so ein wirklich ganz striktes Konzept, wo es eigentlich eher um die Ausbildung der Os geht. Das heißt, jetzt kommen die Herren mit ihren Os und es gibt noch ein paar andere Herren Und die Herren machen sich im Vorfeld Gedanken, was sollen die jeweilige O lernen und machen einen Ausbildungsplan und machen eine Idee, wie sie ihre O vor den Herren präsentieren oder was sie ihr beibringen wollen.
Sebastian Also Excès
Anna Ja.
Sebastian Was kann man denn da beibringen? Also die Stellung, okay, dann kann man sich benutzen lassen und, dass der Blick auch gesenkt bleibt, okay, das hört sich ja an, als ob das schnell erlernbar ist. Was soll man denn da noch üben? Also, was lernt man dort oder was soll dort vermittelt werden?
Anna Die Regeln müssten schon sitzen. Das machen die Diener im Vorfeld. Nee, mach du mal.
Herr Kunze Es geht ein ganzes Stück weit auch immer um eine Art Grenzerweiterung. Also, es gibt ja einen Tabubereich von den Os. Und es geht in diesem Excès darum jetzt, dass die Os im Prinzip Dinge aus dem Tabubereich für sich übernehmen können. Welche auch immer.
Sebastian Frage ich doch konkret, welche Tabus gab es bei Anna, die möglicherweise erweitert werden sollten?
Anna Schamgrenzen?
Herr Kunze Schamgrenzen auf jeden Fall.
Sebastian Also bei dem ersten Event standest du ja schon nackt vor versammelter Mannschaft. Darf ich nochmal fragen, bei dem ersten Event, wie viele Leute waren das etwa?
Anna Ich weiß es nicht.
Sebastian Also eher
Herr Kunze Ich würde eher sagen so 15, 20 Herren.
Sebastian Okay, also was heißt Schamgrenze?
Anna Also beim Excès de Roissy ist es, da gibt es eine große Halle, die ist dunkel mit Scheinwerfern. Mit ganz vielen Herren, die man alle nicht sieht, weil man selbst dann im Scheinwerferlicht steht. Und das war schon der Flash an sich. Beim ersten Excès wurde ich nur vom Diener an einem Licht entlang geführt. Es gab also einen Spot, der leuchtete und der Diener hat mich da in diesen Spot reingezerrt und an allen Herren zusammengezerrt. Die konnten mit ihren Taschenlampen bei mir überall hin- und reingucken. Das hat mich sehr geflasht am ersten Mal. Dann ging es eben bei jedem Mal so weiter. Also ich musste mich selbst mehr präsentieren. Ich sollte mehr ja dann Richtung Hurendienste gehen, das Stichwort hatten wir auch schon mal in einer vorherigen Sendung.
Sebastian Ja, ich habe ganz vergessen darauf hinzuweisen, also man hat euch schon mal gehört in einer der Weihnachtssendungen, Weihnachtsspezial 24.12. Da, ich verlinke das natürlich, da haben wir mal spontan telefoniert, ich glaube
Anna Ja.
Sebastian Passt sehr schön zum Thema, ja. Also Charme im Sinne von nicht nur ich stehe nackig da, sondern ich lasse
Anna Ja noch schlimmer, ich präsentiere mich selbst im Detail, also das konnte ich vorher nicht, dann habe ich das, das habe ich da wirklich sehr intensiv gelernt und ich war sehr erstaunt, dass ich das lernen konnte, also ich konnte mich dann hinstellen und meine Schamlippen spreizen, was ich überhaupt nie dachte, das geht nie im Leben. Aber wenn da 25, 30 Herren stehen...
Herr Kunze Mehr noch. Nee, 25.
Anna Und die Stimmung ist entsprechend und draußen sind die Diener und du hast dich darauf eingelassen und ich bin schon vollkommen in meiner Rolle und ich funktioniere jetzt, ich tue das. Dann geht das. Und dann geht es hinterher auch noch. Und ich bin sowas von stolz gewesen.
Sebastian Ja, das ist wirklich zweimal über den eigenen Schatten gesprungen. Und da gibt es auch keinen Schatten mehr, da ist ja viel Beleuchtung.
Anna Das geht nur in dieser Position, also nur in dieser Stimmung auch. Und auch im Guten. Ich bin nicht abgestürzt. Das war jetzt nicht schlimm. Es war ein
Sebastian Das ist doch auch für dich als Herr spannend, wenn dann sie diese Herausforderung
Herr Kunze Natürlich. Das ist die Spannung, die dabei kommt. Natürlich kann man... es ist im Vorfeld ein Stück weit auch festgelegt, weil ich stelle ja die Aufgaben, was die Herren mit der O üben sollen. Wie weit sollen sie gehen, also welche Grenzen sollen sie erweitern. Natürlich wähle ich da keine Dinge, die unmöglich sind für sie. Das geht ja nicht. Weil, wenn ich weiß, da stürzt sie auf jeden Fall ab, dann würde ich das auf keinen Fall irgendwo sie erlernen lassen.
Sebastian Aber Rot geht da auch, jederzeit.
Herr Kunze Da geht auch rot jederzeit.
Anna Aber die Hemmschwelle da rot zu sagen ist sehr groß.
Sebastian Ja, das ist die Frage, inwieweit dieser psychologische Druck, der auf dir lastet, dich über deine Grenzen zwingt. Das ist ja auch eine Gefahr.
Anna Das Excès fängt ja an, die Frauen, die Os werden angeliefert. Die stehen draußen, nackig, vor der Halle. Mit verbundenen Augen und warten, dass sie abgeholt werden von Novizinnen, das sind so Helferinnen. Dann wirst du an die Tür geführt, dann musst du klopfen und um Einlass bitten. Und dann wird die Tür aufgemacht von einem Diener und du bist in der Rolle. Ab dem ersten männlichen Wesen zählen deine Regeln, die du hast. Das heißt, dann musst du da sein und musst mit verbundenen Augen spüren, ist jetzt ein männliches Wesen da? Dann musst musst du je wieder Stellung 1 gehen, Hände hinter den Kopf. Wenn es weg ist, okay, kannst du dich wieder entspannen. Okay, hier kommt ein Schatten oder ein Luftzug, mal wieder hoch. Und da kommt schon das Erste, du bist vollkommen konzentriert. Da kommt dann nochmal ein Torwächter, der dann nochmal, wo man nochmal um Einlass bittet, dann stellt er eine Frage aus dem Buch. Man muss dieses blöde Buch gelesen haben und verinnerlicht haben und bitte diese Frage richtig beantworten. Und man wird immer weiter reingeführt und während der ganzen Wartezeit bis man zu seiner Vorführung kommt, sind dann die Diener um einen, es gibt dann nochmal klar Regeln, nochmal die Stellung, man übt nochmal gehen, die testen dich, hältst du die Regeln ein, du bist also vollkommen im Film, schon ganz lange. Und dann kommst du in diese Halle rein und dann hast du diese männliche Präsenz um dich herum und dann heißt das dann, also meistens dann auch nackig oder wie auch immer, wie es der Herr wollte. Ich wusste es ja vorher nicht. Er sagt mir vorher nichts. Das ist wirklich eine Überraschung. Was will er von mir? Ja, was machst du da? Du machst mit. Du hast dich darauf eingelassen. Du bist längst vollkommen in dieser O-Geschichte drin.
Sebastian Ich muss jetzt leider gestehen, wo du das erzählt hast, das ist kein böser Vergleich, aber weil es erinnert so ein bisschen an diesen Challenge-Gedanken und zwar die Challenge nicht, ich werde jetzt hier als Sieger rausgehen, sondern also doch Sieg über dich, über deine eigenen Grenzen mit dem Willen, ich will das, so ein bisschen klingt das nach hier so Formaten im Fernsehen, hier Topmodel und Co. Es ist eine Stresssituation. Es ist ganz viel drumherum. Alle sagen dir, was du tun sollst, du funktionierst und du tust. Jetzt muss ich mal fragen, welche Befriedigung ziehst du dann da für dich raus? Weil sexuelle Befriedigung ist es ja nun gerade nicht in dem Moment. Ich hab eher so das Gefühl, das ist so, ich habe überlebt. (Anna und Herr Kunze lachen) Also was ist es für dich, was dich dabei so kickt? Weil ich sehe diese Begeisterung, mit der du das aussprichst, ich sehe deine Mimik, die sagt, boah, Wahnsinn, genau das ist meins und das brauche ich, damit ich mich toll fühle.
Anna Ich habe in dieser Zeit den Alltag total vergessen. Ich laufe diese zwölf Stunden hocherregt rum. Ich bin voll in dieser Dominanzblase, in diesem, weißt du was ich am Anfang erzählt habe, Ich habe ein anderes Wort dafür. Also ich bin vollkommen gehalten, um mich herum ist der Rahmen, der mich hält. Und in diesem Rahmen existiere ich. Und bin da genau in den Punkten, die mich kicken.
Herr Kunze Und ich denke, dass es noch diesen Faktor gibt, dass das noch wesentlich mehr runterbringt, die Sub mehr runterbringt in das Spiel, als das ein Dom jemals individuell vermag.
Sebastian Ja, es ist nicht ein Dom oder der Dom, sondern...
Herr Kunze Es ist eine Gruppe.
Sebastian Ja.
Herr Kunze Es ist eine Macht. Um jetzt mal auf das Hoch zurückzukommen, was ich vorhin abgelehnt habe, ganz kategorisch. Aber es ist ja nicht die Macht des Einzelnen, sondern es ist die Macht der Situation. Das ist ja nochmal was anderes.
Sebastian Ich stelle mir das auch vom Mentalen her so vor, das ist wie eine Prüfung oder wie eine Vorführung im Sport, wo dann auf den Moment alles sitzen muss und dass da dieses Lampenfieber im Grunde ist.
Anna Lampenfieber ist gut, weil auch die Os sich selbst helfen. Wir kommen ja nackt rein, dann ziehen wir uns irgendwann um und dann hast du noch mal Zeit und bis bei dir, tüddelst dich an, deine Strümpfe, dein Rock, guckst, dass alles symmetrisch ist, fragst eine andere O oder Novizin, kannst du mal helfen, hier die Handfesseln ranzumachen, ist alles symmetrisch, habe ich eine Laufmasche, das ist und dann kommt man zum nächsten Diener, der kontrolliert, ist alles gut und wenn nicht, dann wieder zurück.
Sebastian Wie ist denn die Interaktion zwischen den Os? Also das Kaffeekränzchen gibt es ja nicht, aber hast du mit denen zu tun und lernt man die näher kennen oder ist das so, ja die sind halt auch da?
Anna Während der Veranstaltung habe ich mit denen nichts zu tun, in dem Sinne, dass ich mit denen nicht kommunizieren kann, außer beim Anziehen jetzt vielleicht. Aber was ich immer sehr genieße und auch ganz selbstverständlich halte, wenn wir wieder so in einer Gruppe sitzen, wir zwei, drei sitzen nebeneinander, warten auf irgendwas, dass irgendjemand uns abholt. Oder wir warten auf den großen Einlass, wo alle Os in die Halle kommen. Wir haben alle so eine Antenne. Wie geht es meiner Nachbarin? Wie geht es ihr? Oder ich bewundere die, die da vor mir sitzt, weil sie so ein konzentriertes Gesicht hat und kommt selbst wieder auf mich zurück. Oder ich sehe, die ist fertig und gucke mal, ob ich eine Novizin vielleicht darauf hinweisen kann oder sowas. Dass da jemand vielleicht nochmal Trost spenden kann oder sowas. Es fließen auch Tränen, weil die Anspannung eben sehr groß ist oder die Angst zu versagen. Oder man kommt aus dieser Vorführung raus aus der Halle und es war total genial, mir ist es jetzt so passiert. Ich kam raus, ich dachte, wow, Wahnsinn und die Tür schloss sich hinter mir und plötzlich, brach in Tränen aus und wusste gar nicht mehr, wo ich hinwollte vor Hyperventilieren und dann kam ein Diener, der auch Rettungssanitär war und brachte mich langsam wieder auf den Boden zurück. Es war eine fantastische Situation, aufgefangen zu werden.
Sebastian Ja und nicht von deinem Herrn.
Anna Nicht vom Herrn, genau.
Sebastian Das Environment, also die Umgebung ist quasi für dich da und das finde ich sehr spannend. Der Witz an der Sache ist ja, alle sind in derselben Situation. Alle Herren und alle Os teilen diese Situation und dieses Setting und das muss ich auch sagen, dieses Setting ist ja lange erprobt und ich glaube diese Ausgefeiltheit dieser Events, die hilft auch.
Anna Genau dieses Excès de Roissy ist kein Event in dem Sinne, sondern alle die mitmachen haben ihre Rolle. Also es gibt Diener, die gerne Diener sein möchten, es gibt Novizinnen, die gerne Novizinnen sein möchten. Also jeder trägt einen Baustein dazu bei, dieses Konzept so erfolgreich zu machen.
Sebastian Jetzt liegen hier Dinge vor mir, die sind offenbar wichtig und deshalb gibt es weitere Dinge der Woche, liebes Publikum. Also jetzt ist wieder ein Blick in die Shownotes interessant. Jetzt hast du hier ein Schächtelchen geöffnet und da ist eine Krawattennadel drin, wenn ich das richtig sehe. "Excès de Roissy", ah ok steht da drauf und ist auch wirklich makellos und ohne Kratzer. Ich mach jetzt mal ein Foto davon. Darf ich denn davon überhaupt ein Foto machen?
Herr Kunze Du darfst.
Sebastian Ich darf. Das ist schön. Also liebes Publikum es gibt was zu sehen. Und das heißt wenn ihr unterwegs seid, dann trägst du diese Krawattennadel als, ja das ist wie eine Auszeichnung ne? Wie eine Medaille?
Herr Kunze Das ist wie eine Auszeichnung doch kann man so sehen.
Sebastian Ich überlege gerade, wie ich das hier rausbekomme, ohne hier was kaputt zu machen. Achso, man zieht das nach oben. Genau. Ich gebe es dem Publikum, stellt euch vor, ich würde jetzt hier was kaputt machen, dann fällt diese Krawattennadel in sich zusammen. Oje, das könnte ich nicht wieder gut machen. So, jetzt habe ich sie mal rausgenommen und habe sie in der Hand. Sie ist also silbern, so, was sind das, sechs, sieben Zentimeter breit. Es steht Excès de Roissy drauf. So richtig auch schon draufgeätzt, würde ich sagen. Man kann den Schriftzug fühlen und das trägt man mit Stolz ne?
Herr Kunze Das trägt man mit Stolz, ja. Weil es gibt da ein Prinzip bei der ganzen Sache, dass man sich das auch wirklich erarbeiten muss. Das Ganze, die Bilde, funktioniert auch im Rahmen einer sogenannten Loge. Und um Mitglied dieser Loge zu werden, muss man schon einen... Ein oder zwei solche Excès de Roissy mitmachen und muss unter Beweis stellen, dass man als Herr der Sache würdig ist.
Sebastian Wird das dann verliehen an dem Event am Schluss oder wie, wann kommt der Moment wo man das kriegt oder kommt das dann vier Wochen später per Post in einem braunen Umschlag? Schön gemacht, hier ist nochmal eine Erinnerung. Bis zum nächsten Mal bitte.
Herr Kunze Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich es verliehen bekommen, ja. Also das ist dann so, dass, ich weiß jetzt gar nicht, oh da bin ich mir jetzt unsicher.
Anna Also inzwischen ist es so, dass es beim nächsten Mal verliehen wird. Dass nach dem ersten Mal, wo jemand neu da ist, dann nochmal geguckt wird, wie hat er sich benommen. Also hat er sich gut benommen, ist er ein Herr.
Herr Kunze Und beim zweiten Mal wird es dann verliehen. Wobei die Sache die ist, dass alle Herren der Loge darüber abstimmen können, ob der Herr sich wirklich entsprechend benommen hat. Also er wird regelrecht aufgenommen, das ist also nicht, da kann man auch wirklich entsprechende Einwände dann geben, die beobachtet man, wie benimmt sich der Herr insgesamt, wie benimmt sich der Herr in den, nach dieser Vorstellungsrunde, die das eigentlich Excès ist, kommt ja noch eine Spielrunde, mehrere Spielrunden, aber wie benimmt er sich in den Spielrunden? Gibt es irgendwelche Klagen über den Herrn seitens der Os im Nachhinein, dass sie sagen, also der hat jetzt das und das bei mir nicht beachtet oder und und und. Und diese Meinungen werden zusammengetragen und dann wird vorgestellt, jawohl, Der Herr ist überhaupt nicht geeignet oder der Herr muss noch eine Ehrenrunde drehen, bevor er in diese Loge aufgenommen wird oder er ist der Loge würdig.
Sebastian Kommt das vor?
Herr Kunze Ja.
Sebastian Okay, was für ein Benehmen wird denn erwartet? Kann man das ausdrücken? Also, dass man sich an die Regeln halten muss, das setze ich jetzt einfach mal voraus, weil sonst funktionieren diese Events ja nicht. Sonst sind es nämlich Grenzüberschreitung und dann, ganz ehrlich, hat das dann auch wenig mit BDSM zu tun. Auf welche Details wird geachtet und was führt dazu, dass man eben diese Aufnahme nicht bekommt?
Herr Kunze Es geht ja auch darum, dass bei den Os dann die Tabus eingehalten werden und wenn die Herren sich nicht entsprechend vorbereiten, bevor sie eine O behandeln, wie auch immer, und einfach drauf los machen und dabei Tabus verletzen, sind sie der Sache nicht würdig, weil sie sich ganz einfach nicht an die Regeln gehalten haben.
Sebastian Das heißt aber, das kommt vor.
Herr Kunze Natürlich kommt das vor.
Anna Nicht oft, aber es kommt vor.
Herr Kunze Es kommt vor. Manchmal ist es auch so, dass es einfach an Einfühlsamkeit mangelt. Dass zwar die Tabus im Groben eingehalten werden, aber im Endeffekt dann doch nicht, weil oder hat er ja dann doch nicht drauf geachtet. Das hat er nicht so wahrgenommen, wie es eigentlich gemeint ist.
Sebastian Das ist spannend. Geht's um den Respekt gegenüber der O oder um den Respekt gegenüber des Herrn der O, mit der man was macht? Also um was geht's dabei?
Herr Kunze Nein, es geht um den Respekt gegenüber der O. Das ist das Faszinierende an der Geschichte. Weil ein Herr kann seine O nur dann in den Ring schicken, wenn ihr der entsprechende Respekt entgegengebracht wird.
Anna Weil eine O ist ja was. Eine O ist schon stolz. Es ist eine ganz besondere Position auch in dieser Veranstaltung. Ohne Os würde es nicht gehen.
Sebastian Das ist tatsächlich ein absolut schlagendes Argument, ja.
Anna Und sie haben ja auch die Aufgabe, also es heißt ja immer Blick senken, es heißt aber nicht den Kopf runternehmen, sondern der Kopf bleibt schön oben. Die O ist stolz. Und nur das Auge wird gesenkt. Sie ist eine Königin eigentlich.
Sebastian Sie wird auch verehrt und ich glaube das müssen auch die Herren dann auch rüberbringen, dass sie sie zwar benutzen, aber verehren.
Anna Aber anders als im Alltag, denn eine O ist nicht dazu da befriedigt zu werden. Das heißt, wenn ich jetzt einen Anwärter habe, der gerne aufgenommen werden möchte und ich merke, dass es ihm wichtig ist, dass ich meinen Orgasmus bekomme, dann hat er leider das Thema verfehlt.
Sebastian Ah, das wollte ich eh nochmal fragen, das habe ich auch auf meinem Spickzettel. Inwieweit ist der Orgasmus der O erwünscht oder überhaupt erlaubt oder forciert? Also inwieweit geht es auch um die Befriedigung der Os? Darfst du als O überhaupt deinen Spaß dabei haben?
Anna Wenn der Herr mir den Spaß geben möchte, darf ich ihn haben, aber für mich ist er absolut irrelevant. Ich brauche da keinen Orgasmus und wenn ich merke, dass da jemand an mir rumfummelt, damit ich endlich meinen Orgasmus bekomme, dann täusche ich ihn bitteschön vor. Dann sage ich auch, dann ist das die Frage, ob das ein Herr wäre. Wenn er möchte, dass ich einen Orgasmus habe, ja, aber das kann ja auch Stunden dauern.
Sebastian Okay, also das ist nicht wichtig, aber wenn du jetzt einen Orgasmus hättest, das wäre jetzt nicht schlimm, weil da würdest du ja vielleicht auch aus dir rausgehen und vielleicht nicht.
Anna Und es gibt ja auch Herren, die damit spielen, also Orgasmusverbot gibt es ja auch. Also der Herr kann ja mit der O anstellen, was er möchte, innerhalb ihrer Regeln, die ja vorgetragen und bekannt sind und die die O ja auch verteidigen wird.
Herr Kunze Das ist ja zum Teil sogar andersrum, dass die Os auch fragen, ob sie einen Orgasmus kriegen dürfen in dem Moment des Spiels. Es ist nicht selbstverständlich.
Anna Es geht eben nicht um den Orgasmus der Os, es geht um die Lust des Herrn. Und wenn der Herr ein Reaktionsfetischist ist, dann ist es halt die Frage, was möchte er für eine Reaktion haben.
Herr Kunze Andererseits ist es natürlich so, wenn der Herr ewig lange an der O rumfummelt, ohne zu bemerken, dass das jetzt nicht so funktioniert, wie er das macht, ist die Frage, ob er wirklich des Herrn würdig ist?
Sebastian Ja, ich merke schon, das ist eine ganz eigene, ja Standards im Grunde. Und meine Frage ist so ein bisschen, die anderen Menschen, die da sind, sind die euch von der Art und Weise ähnlich oder ist da jedes Paar, ich gehe davon aus, dass man da nur als Paar hinkommt und nicht als Einzelherr oder Einzel-O, erst mal stimmt das oder liege ich damit falsch?
Anna Als Paar. Also es gibt keine Einzel-Os. Oder sie stellen sich jemandem nochmal unter, dass es
Sebastian Also ein Herr kann auch zwei haben?
Anna Ja, war diesmal auch dabei.
Sebastian Ja, okay. Aber ein Herr einzeln?
Anna Einzelherren gibt es auch.
Herr Kunze Eine begrenzte Zahl von Einzelherren ist noch zugelassen. Also die wird auch meistens ausgeschöpft.
Sebastian Ja, davon gehe ich aus. Im Laufe des Abends, es wird gespielt, es wird benutzt, alle haben dabei hoffentlich Spaß und irgendeine Art der Befriedigung. Wie wird so ein Abend ausgeläutet? Gibt's dann eine große Uhr, die dann einen Gong oder sowas, der sagt so und jetzt ist wieder Schluss und jetzt kommen wir zurück wieder ins Real Life? Wie kommt man da wieder raus und ab wann ist die O eben nicht mehr die O oder wann verschwindet die O aus dem Kopf und gibt es vielleicht ein Abschiedsritual oder irgendwas in der Richtung? Wie funktioniert das? Oder verläuft sich das einfach und alle verlassen nach und nach die Veranstaltung und dann ist halt irgendwann keiner mehr da?
Anna Beim Excès de Roissy ist es so, dass es dann irgendwann der Gong kommt und wir nochmal alle in die Halle gehen und die Os nochmal alle, also die Herren zuerst und dann die Os nochmal alle einen Einlauf machen. Dann gibt es auch noch mal eine Auswertung, also wie viele Strafpunkte gab es denn jetzt für Unaufmerksamkeiten, für in die Augen gucken und andere Dinge. Und dort werden auch die zwei Os mit den meisten Strichen nochmal bestraft und zum Schluss gibt es dann nochmal eine Dankesrunde, eine Rose für jede O und dann ist eigentlich der offizielle Teil des Abends vorbei.
Herr Kunze Moment, das ist aber nicht ganz so einfach. Anna sprach ja schon davon, dass zum Schluss der Gong ertönt und im Prinzip sich alle nochmal in der großen Halle versammeln, die Herren sich wieder hinsetzen, die Os hereingeführt werden. Nun muss man bei der ganzen Sache auch noch dazu sagen, bei diesem Excès de Roissy ist das Ganze auch relativ professionell umrahmt. Also da gibt es richtig entsprechende Beleuchtung und entsprechende Musik dazu. Und das ist also eine richtige Aufführung, die da stattfindet, die insgesamt das Ganze nochmal unheimlich aufwertet. Und so beginnt dann auch der Abschluss dieser Geschichte, werden die Os rein geführt und dann ist es so, dass die Os ja während der gesamten Veranstaltung auch bewertet werden. Wie treu sind sie den Regeln geblieben? Wo haben sie verstoßen? Und entsprechende Strafpunkte werden gegeben und die Os mit den meisten Strafpunkten werden dann eben halt an ein entsprechendes Gerät, was dafür gebaut worden ist, bestraft.
Anna Zwei Os sind das?
Herr Kunze Zwei Os meistens. Und ihnen wird der Rang der O aberkannt.
Sebastian Anna, ist dir das schon mal passiert?
Anna Nein.
Sebastian Und der Blick sagt auch ganz klar, wenn mir das passiert, dann geht eine Welt unter. Das klingt wirklich schlimm.
Herr Kunze Jaja, das ist ein bisschen schulmeisterisch, ich weiß, aber es hat natürlich auch eine Wirkung. Das hat für denjenigen eine Wirkung, der beim nächsten O-Event wieder dabei sein will. Und das ist natürlich auch ein Schmach für den Herrn, wenn die O sozusagen wieder auf den Status Anwärter gesetzt ist.
Sebastian Ich merke schon, also als Herr bei den Events, da muss man schon auch ein gesundes Selbstbewusstsein mitbringen, dass man auch das ertragen kann, weil irgendwen wird es treffen. Oder ist das eher Gaudi und Ritual und das gehört halt dazu, weil es muss halt jemanden treffen.
Herr Kunze Nee, nee, nee, nee, nee, nee. Das Ganze ist szenarisch schon so perfekt, dass es schon eine Wirkung hat. Das ist dann nicht nur Gaudi. Das ist schon eine tiefsitzende Wirkung, wo dann wirklich auch bei den Os, die bestraft
Anna Es geht sehr tief.
Herr Kunze Es geht sehr tief.
Sebastian Also ich merke diesen Faktor Druck. Das ist schon heftig. Das muss man mögen.
Anna Ja. Also das Excès ist eine lange Zeit und das ist wirklich mit ganz viel Konzentration, das muss man können. Und am Ende des Excès bricht mir auch jedes Mal der Rücken ab, weil ich hab ja ein Korsett an und ich kann nicht einfach so rumlungern wie sonst im Leben, sondern ich muss da wirklich stocksteif da sitzen und irgendwann bin ich durch. Aber ja.
Sebastian Ja, aber das scheint genau wirklich das zu sein, was ihr braucht und was ihr wollt. Ich finde das total faszinierend, weil das, ja dieses ganze Gefühl bringt ganz viel mit. Und jetzt, Anna, du hast aber die ganze Zeit da schon was in der Hand. Jetzt mag ich das dritte Ding der Woche auch irgendwie sehen, wenn ich darf.
Anna Um auf dich nochmal zu einsetzen, wie geht's zu Ende? Damit ist der offizielle Teil zu Ende, mit der Bestrafung und mit den Rosen, die dann die anderen bekommen oder ich glaube auch die, die am Kreuz waren, alle bekommen nochmal eine Rose und der Herr kommt zur O und es wird erstmal sich in den Armen gelegen und vielleicht nochmal ein bisschen gespielt.
Sebastian Aber dann ohne dieses ganze Konzept, das ist dann beendet.
Anna Dann ist der offizielle Rahmen beendet, auch die Diener spielen oder es wird einfach nur geklönt und es gibt so viel zu erzählen. Also man hat ja, auch wir beide haben dann auf der Rückfahrt oder den ganzen Tag noch unsere beiden Events auszuwerten, weil er erlebt ja ein anderes Event als ich.
Sebastian Stimmt, ja.
Herr Kunze Ein völlig anderes.
Anna Völlig, weil
Sebastian Und das darfst du ihr erzählen?
Herr Kunze Im Nachgang ist das dann schon so, dass es ja irgendwo die Kommunikation stattfindet.
Sebastian Kann ich euch ja gegenseitig rausschicken, dann könnt ihr nochmal die Sachen erzählen, die geheim sind.
Anna Nein.
Sebastian Oder gibt's die nicht?
Herr Kunze Im Vorfeld nächster Events, ja.
Sebastian Okay, ah ja, okay, alles klar. So Anna, du hast da noch so ein kleines Schächtelchen.
Anna Ich habe das Gegenstück von der Krawattennadel und zwar habe ich ein Schächtelchen, da steht Anna drauf. Excès de Roissy von Anna. Das ist meine O-Würde sozusagen.
Sebastian Und auch davon mache ich ein Bild natürlich.
Anna Schatten.
Sebastian So, genau, ich kriege ein bisschen Schatten von dir. Die Sonne knallt hier gerade. Darf ich es aufmachen?
Anna Ja, bitte. Okay.
Sebastian Oh, oh. Und dann mache ich gleich noch ein Bild.
Anna Sieht schön aus.
Sebastian Also es ist eine, ist das eine Halskette?
Anna Nee, das ist ein Armband.
Sebastian Ein Armband. Ah, jetzt sehe ich es, jetzt habe ich es rausgenommen, jetzt sehe ich das ganz kurz.
Anna Und das ist das Armband, willst du es da drauflegen? Da kann man es vielleicht besser fotografieren, hier auf meinen Arm drauflegen?
Sebastian Natürlich, natürlich. Also mit Arm drauf. Ich lege jetzt dir das Armband nochmal so über. Ich mache es jetzt nicht zu. Und da steht drauf EDRO. EDR.
Anna EDR, einfach nur. Da ist ja nicht mehr Platz drauf.
Sebastian Genau.
Anna Und dieses Armband zeichnet mich als O der Loge, also als O vom Excès de Roissy aus und mein Herr bestimmt, wann ich es zu tragen habe. Und wenn ich es trage und es ist jemand, der dieses Armband erkennt als ein solches.
Herr Kunze Und der die Krawattennadel dabei hat.
Anna Oder hat zumindest. Hat der das Recht mit mir zu spielen, also auch im Alltag. Also nur ist das, wir wohnen nicht gerade zentral von Deutschland, wenn da mir jemand über den Weg laufen würde, aber egal, also ich stehe auch nach dem Event mit diesem Armband den Herren der Loge zur Verfügung. Und es kann auch sein, dass mein Herr mit irgendeinem Logenherrn was abkaspert und dann fahren wir am Wochenende nach Berlin und er setzt mich irgendwo bei jemandem ab und ich hab dann da halt zu dienen und ich weiß es vorher gar nicht. Oder es konnte uns jemand besuchen.
Sebastian Also ganz zentral ist wirklich diese Aufgabe der Bestimmung mit wem du Sex hast. Das ist einfach nicht mehr dein Job das festzulegen. In diesem Kontext. Aber durch dieses Armband und auch diese Krawattennadel wird dieser Kontext
Anna Ja.
Sebastian Ah, wann geht's wieder los?
Anna Das nächste, naja, wir haben jetzt ein Wochenende mit Freunden im O-Kontext, das ist bald und das nächste Excès de Roissy ist im September.
Sebastian Ja, okay, naja, noch ein paar Monate, also Herzklopfen schon. Fängt schon an, ja?
Anna Ich fürchte.
Sebastian Okay. Ihr Lieben, ich will eine Sache auf gar keinen Fall heute vergessen. Die ist ganz wichtig. Und zwar, ich hab beim Publikum ein bisschen Fragen eingesammelt dazu. Und hab auch gefragt, was interessiert euch? Was ist euch wichtig? Und deshalb hab ich diese Aspekte auch jetzt bisher ein bisschen ausgelassen, damit ich sie jetzt eben hier nennen kann. Ich habe das jetzt anonymisiert, aber die Menschen, die das gefragt haben, die dürfen sich gerne wiedererkennen. Ich mache das jetzt einfach mal in der Reihenfolge, wie ich das bekomme. Vielleicht könnt ihr dazu ein bisschen was sagen. Das Erste, Hörensagen. Der Altersdurchschnitt auf Partys ist so hoch, dass Junge eher einen Bogen drum herum machen. Fraglich, wie man das durchbricht. Stimmt das denn mit dem Altersdurchschnitt überhaupt? Da frage ich jetzt. Und ja, ist die Frage, wenn es so ist, stirbt das aus?
Anna Wir hatten so ein bisschen überlegt, wie der, ab wann das so anfängt, die kamen glaube ich auf, also ab die 40, die wir so kennen. Nur kennen wir nicht alle O-Events, es gibt ja noch andere Konzepte mit Zettelchen und mit Bändchen, die für uns nichts sind. Ich bin mir auch nicht sicher, ob das vielleicht für zu junge, also wenn ich bedenke, wie ich damals drauf war, als ich mit BDSM angefangen hatte und noch gar nicht wusste, wo mir der Kopf steht, wäre ich glaube ich von so einem Event überfordert gewesen.
Sebastian Ja, aber man kann ja, es gibt ja keine Halb-O-Events, oder gibt es doch so Events, die darauf hinarbeiten, so eine Art Einsteiger-Event?
Anna Es gibt Events, ich glaub die kennen wir nicht, wo man als eine andere Art Novizin dazukommen kann, dann kann man sich das angucken, ohne selbst benutzt zu werden. Das ist so ein bisschen zum reinschnuppern.
Herr Kunze Ja, wir waren auch mal auf dem O-Event, was nicht so strikt gestrickt war, wo es schon lockerer zuging.
Sebastian Ist das ein anderes Event für euch? Also so ein halbgares Event? Oder ist das was, das hat seinen eigenen Reiz und ist auch durchaus okay? Kann ja nicht nur Highlights geben.
Anna Die Events sind so gut, wie die Regeln eingehalten sind. Also wenn's Events sind und die Frauen irgendwann angefangen zu gatschen, weil sie nicht daran gehindert werden, dann verliert das. Und das ist sehr schnell der Fall. Da muss man wirklich genug Aufpasser dabei haben.
Sebastian Okay, ich nehme das jetzt einfach mal so, also ab 40, das klingt gar nicht so alt und ich glaube, da gibt es eine Grenze, wo ihr sagt, oder nein, andersherum, da mag ich nochmal gucken, weil... Gibt es da Altersunterschiede, also zwischen den Herren und den Os? Die Herren etwas älter, die Os etwas jünger, das wäre jetzt ein Vorurteil, aber ist das eher so oder wie sieht das von der Struktur her aus?
Herr Kunze Ziemlich bunt gemischt. Es gibt auch Herren, die jünger sind als Os, gar nicht so wenige. Also das ist kreuz und quer.
Sebastian Ich belasse es mal dabei. Es ist halt einfach wichtig, dass es auch im Leben bleibt. Das klingt schon sehr traditionell, aber ich glaube der Reiz, der ist ja altersunabhängig. Da ist es nur noch die Frage, traue ich mir so ein Event zu und kann mir das so vorstellen. Nächste Frage aus dem Publikum. Was mich abhält: übertragbare Krankheiten? Kondome schützen nicht vor allem. Wie wird das gehandhabt? Und ja, das ist eine ganz spannende Frage. Weil ich weiß, dass damals auf dem Event, wo wir waren, da wurde gefragt, ob GV ohne Kondom erlaubt sei. Und man hat dann erklärt, wer da Ja ankreuzt, die Leute, die werden gar nicht für das Event zugelassen. Und das ist natürlich ein ganz sensibles Thema. Also wie sieht das grundsätzlich aus? Weil klar, Regeln und Benimmregeln ist schön, aber Krankheiten sind nochmal eine ganz eigene Nummer.
Herr Kunze Ist relativ hart gehandhabt. Also in der Herrenrunde gibt es immer eine Hygienebelehrung grundsätzlich, meistens sogar von einem Arzt, wo dann also genauer darauf hingewiesen wird, wie zu desinfizieren ist, nach jeder O die Hände waschen, was alles zu desinfizieren ist, wie es zu desinfizieren ist, welche ganz bestimmten Dinge eingehalten werden müssen, dass es zu keinen Übertragungen kommt. Das ist erstmal grundsätzlich, dass das vonstatten geht. Also so ein Event, ein wichtiger Punkt für die Herren ist Einhaltung der Hygiene. Das zum einen.
Sebastian Kondom ist definitiv Pflicht.
Herr Kunze Kondom ist definitiv Pflicht.
Anna Und die Os haben
Herr Kunze Genau.
Sebastian Auch, oral?
Anna Das ist den Herren der Os freigestellt oder den Os selbst. Es gibt Os, die nur mit Gummi blasen. Es gibt welche, die es zulassen ohne oder auch die auch schlucken. Aber das ist das Tabu sozusagen, dass der Herr festlegt oder das was erlaubt ist.
Sebastian Okay und ja auch andere Krankheiten, ich meine Kondom schützt vor vielem, aber auch da nicht vor allem. Gibt es da, also wie weit ist da ein Problembewusstsein auch da und inwieweit gibt es vielleicht Maßnahmen oder Regeln, die da in irgendeiner Art und Weise helfen können? Weil mal irgendein Pilz, kann man sich nochmal einfangen. Das ist nicht zu verhindern oder ist das einfach Teil des kalkulierten Risikos?
Herr Kunze Es wird immer ein Teil des kalkulierten Risikos bleiben.
Anna Also das Problembewusstsein ist sehr groß, weil auch die Diener und der Veranstalter sehr darauf achtet.
Herr Kunze Auf jeden Fall.
Anna Und das als ganz großes Credo sorgt. Und auch bei den Os ist es auch bekannt.
Sebastian Gut, also man tut was man tun kann, aber den Spaß will man halt trotzdem.
Anna Ja, sonst dürfte man es nicht machen.
Sebastian Das ist genau der Punkt.
Herr Kunze Also im Grunde genommen ist es schon so, dass es wesentlich rigider gehandhabt wird als in Swingerclubs.
Anna Oh ja.
Sebastian Okay.
Anna Da ist ja jeder für sich selbst verantwortlich. Da steht das Zeug rum, aber es gibt keine Belehrung. Desinfiziere dir die Hände, bevor du von O zu O wanderst, äh von Frau zu Frau wanderst.
Herr Kunze Es geht sogar soweit, wenn jetzt eine O in der Einführungsrunde herumgereicht wird und die Herren fassen diese O an, dann kommt danach eine Novizin und gibt den Herren Desinfektionsmittel, ja? Also soweit ist das durchgeplant.
Sebastian Gut, damit hat sich gerade in meinem mentalen Hirn der Duft einer solchen Party gerade verändert. Das riecht ein bisschen mehr nach Krankenhaus. Nein, wahrscheinlich nicht, aber es ist so.
Herr Kunze Aber ich wollte damit nur sagen, dass sehr sehr großer Wert darauf gelegt wird, zumindest zu vermeiden, was zu vermeiden geht.
Sebastian Noch eine Frage, aber eigentlich hab ich noch eine. Benutzt denn der Herr auch seine eigene O?
Herr Kunze Unter Umständen ja.
Sebastian Unter Umständen? Das ist aber eigentlich nicht Ziel und Zweck des Ganzen.
Herr Kunze Eigentlich ist es nicht Ziel und Zweck des Ganzen, weil ja, zumindest aus meiner Position. Es gibt verschiedene Herren, die sich das vorbehalten, dann ihre O selber nochmal zu benutzen, aber das ist individuell geregelt. Meistens in diesen abschließenden Runden nach dem Ende des öffentlichen Teils gibt es ja noch eine freie Spielrunde, dass da nochmal der Herr mit der O spielt. Mein Ansinnen ist es eigentlich nicht, weil ich ja den Spaß an der Vergabe habe.
Sebastian Ja, da wäre ja jetzt für mich so diese Überlegung, kann man nicht an der Stelle die Grenzen überschreiten, dann zum Beispiel sagen, nein, meine Partnerin, die kann ich auch ohne Kondom vögeln, wäre dir das erlaubt und dürfte, ne, also, oder ist das Reglement so streng, dass es sagt, nee, das gilt jetzt, Punkt. Also dass du überschreitest, ist ja dann eine Regel des Abends, ganz klar, was aber ja in eurem eigenen Paar-Kontext funktionieren würde, weil das macht ihr ja dann zu Hause wahrscheinlich auch so, ne? Das würde mich mal interessieren, ob das nochmal ein Punkt ist, weil wenn sie nicht unbedingt Kenntnis hat, dass sie gerade mit dir was macht, sie sieht dich ja nicht so richtig, klar, sie wird es schon mitkriegen, aber Weißt du, was ich meine? Man kann mit diesem Schock auch mental ein bisschen arbeiten, weil du kannst die Limits überschreiten, die öffentlich verfügbar sind, weil ihr ja persönlich ganz andere Limits habt.
Anna Wenn ich nicht wüsste, wenn er mich während der Veranstaltung vögelt ohne Kondom und Ich würde es nicht erkennen. Dass er es ist, dann war's, sag ich, rot.
Sebastian Und das gilt ja dann auch.
Anna Ja. Aber es wäre ja Quatsch, wenn er mich während der Veranstaltung benutzt, weil er kann mich ja immer benutzen.
Sebastian Okay, also ich merke schon, ich habe den völlig falschen Gedankengang, ne?
Herr Kunze Das ist ein völlig falscher Gedankengang.
Sebastian Okay.
Herr Kunze Es gibt da vielleicht eine Besonderheit, das ist aber meine ganz persönliche Besonderheit, dass wenn es das zulässt, zuallerletzt am Abend dieser Veranstaltung oder vielleicht sogar erst auf dem Hotelzimmer, ich nochmal die ausgereifte, ich sag's mal so, die ausgereifte Lust meiner O genieße.
Sebastian Ja ich kann mir das tatsächlich hinterher die Stimmung als sehr spannend vorstellen, weil man hat sich unfassbar viel zu erzählen. Im Zweifel hat man unglaublich viel Lust und das Hirn, das muss ja da wirklich Mus sein hinterher.
Anna Das ist es.
Sebastian Und das muss man ja auch irgendwie entladen und irgendwie abbauen.
Herr Kunze Ja und wenn man in einer solchen überschwappenden Stimmung der Lust ist, geht ja nicht so schnell wieder weg. Wenn ich dann nochmal die O genieße, ist das doch ein absolut geiles Gefühl. Aber das ist mein ganz privates Ding, was ich dann sozusagen nochmal hinten dran setze als Add-on.
Sebastian Ich nehme jetzt hier noch mal eine Frage, habe ich noch, die werde ich auch gleich erweitern. Muss man für Fremdbenutzung Poly sein? Und das schließt sich für mich an. Macht man, also läuft das auf dieser, ich nenne es mal sehr professionellen Ebene in diesem Konstrukt oder hat man dann auch mit den Herren und Os hinterher vielleicht noch Kontakt und vielleicht auch freundschaftlichen Kontakt und macht mit denen vielleicht noch ganz andere Sachen. Also inwieweit grenzt das Event auch den Kontakt zu den Menschen ab? Polyamor würde ich ja jetzt, ich glaube nicht, wenn du den Menschen nicht gesehen hast, da wirst du nicht so viele Bindungen aufbauen oder Anna freust du dich bei dem nächsten Event schon auch hoffentlich benutzt, der mich wieder vom letzten Mal, das war gut.
Anna Ja, aber das ist ja nicht poly. Polyamor, Polygamie ist ja eine Beziehungsebene. Und ich habe mit keinem von diesen Herren eine Beziehung. Aber wir kennen uns ja und es gibt natürlich Herren, die totale Highlights gebracht haben, die ich nicht vergessen werde. und ich freue mich, wenn ich diese Stimme wieder höre und die mich einsammelt. Ja, aber es hat nichts mit Poly zu tun, weil wir haben unsere Beziehung, die ist offen in sexuellen Richtungen allen, aber das ist unsere Beziehung. Und natürlich haben wir Kontakt zu den Paaren, die wir da kennen über diese O-Szene, denn O selbst funktioniert ja auch nur, wenn man nicht zu zweit spielt. Das geht ja nur, wenn mehrere Leute da sind. Also zum Beispiel ein anderes Pärchen, zwei Os, zwei Herrn, dann kann man im O-Kontext spielen. Ansonsten finde ich das immer, das ist eigentlich dann eher Sub-Dom- Machtgefälle.
Sebastian Wir nähern uns so langsam dem Schluss. Ich mag nur mal wissen, wenn jetzt außerhalb so eines Events, wenn ihr euch mit Menschen verabredet, inwieweit haltet ihr diese Spannung des Events und die Regeln aufrecht oder ist das was völlig anderes? Herr Kunze, ich stelle mir gerade vor, wie du und vielleicht noch ein Gastherr, wie ihr am Grill schön steht und die Os, die knien schön in der Ecke und die Arme hinter dem Kopf verschränkt und habt hier einen netten ungezwungenen Grillabend mit ein bisschen, also wie weit führt das ungezwungen weiter außerhalb dieser Events? Also wie locker ist das?
Herr Kunze Das ist sehr unterschiedlich, also wirklich sehr sehr unterschiedlich. Ich würde sagen, diesen Event-Charakter, den wir beschrieben haben, der wird in den seltensten Fällen weitergeführt, also zumindest meinerseits oder das, was ich bisher erlebt habe nicht. Es gibt dann Situationen natürlich, wenn jetzt ein anderes Paar uns besucht und wir gemeinsam irgendwann im O-Kontext spielen, dass dieses aufgebaut wird für diesen Moment. Aber das ist dann kein 24-7 Zustand.
Sebastian Ja, das hatten wir ja schon am Anfang gesagt, dass ihr kein 24/7-Dom-Sub-Verhältnis pflegt, ich glaube auch, das geht gar nicht, weil ihr ja dann, wenn es so weit ist, so eine Anspannung damit reinlegt und so viel Ritual und so viel Regeln und alles, da würde man ja dran zerbrechen, wenn man das versuchen würde, wie im Buch im Prinzip zu leben.
Anna Ja, das ist nicht real, das Buch, das darf man nicht verwechseln.
Sebastian Aber versuchen das nicht Menschen, das als 24/7-Beziehung zu leben?
Anna Ja, wir kennen auch ein paar, die machen das, was ich ganz fantastisch finde und gar nicht weiß, wie es geht, aber die schaffen das wirklich. Für uns ist das nicht machbar, weil der Alltag zu viel Raum nimmt. Und ich finde auch, dieser Rahmen, den es gibt, inklusive der Klamotten, also des Anzugs und des O-Kostüms, der schönen Klamotten, der schönen Schuhe, der Strümpfe, das bringt's auch noch mal. Das heißt, wenn wir dann Besuch haben oder zu Besuch sind, dann kommt es schon mal so und jetzt gehen wir auch Richtung Spiel, dann verändert sich schon mal durch die Herren die Stimmung und dann wird ganz aufregend rum. Die eine verschwindet im Bad, die nächste im Schlafzimmer und macht sich fertig und das ist ein Geraschel. Die Herren ziehen sich in den Spielraum zurück, machen irgendwas und die Aufregung steigt im ganzen Haus. Es wird irgendwie größer, das Haus. Und dann geht's in die Spielrunde sozusagen. Also das ist nicht so nebenbei zu machen, glaube ich.
Sebastian Ja, ich glaube, das ist sehr hilfreich, dieses Einsteigen, dieses Ritualisieren, um dann eben auch Start und Ende auch festzulegen, damit man das eben, ich sag mal, packen kann. Ich stelle mich euch beide einfach im Urlaub vor, mal eine Woche frei, kein Alltag, das wäre doch super, wenn man dann rund um die Uhr, also wie lange könnt ihr das aufrecht erhalten? Also auch Herr Kunze, wann ist es auch dir zu viel? Wann reicht es mal irgendwann? Das ist ja anstrengend. Immer aufpassen, immer bestrafen, immer Strichliste führen. Ich weiß nicht was, also wann ist gut?
Herr Kunze Ich habe es noch nicht ausgetestet. Ich persönlich würde das nach 24 Stunden spätestens beenden, weil es gibt, also zumindest auf der Ebene mit Anna, gibt es auch im privaten asexuellen Bereich so viele Dinge, die wir miteinander teilen und tun, das ist eine ganz normale Beziehung. Und dieser O-Kontext ist im Grunde genommen nur ein Rollenspiel, was wir mal über einen Zeitraum durchführen. Vielleicht maximal 24 Stunden, ich weiß es nicht. Wir probieren es mal ein bisschen länger, zwei Tage jetzt.
Anna Ja, aber mit Freunden zusammen, das ist ja mein Anliegen.
Herr Kunze Mit Freunden zusammen, ob es funktioniert, aber auch da ist der Rahmen schon lockerer gesteckt. So, dass der nicht so vollgepackt ist wie bei diesem Excès. Also das ist schon wirklich eine sportliche Herausforderung und das ist schon ein sehr, sehr eng gesteckter Rahmen und ein sehr, sehr eng gestecktes Rollenspiel.
Sebastian Ja ich glaube die Energie die einem zur Verfügung steht, die ist, das ist eine bestimmte Einheit und dann kann ich das extrem komprimieren und dann geht das für einen Abend und dann ist man fertig oder man lockert es so weit, dass man es eben strecken kann. Ich fände das jetzt spannend, wenn zwei Herren und ihre Os in den Supermarkt gehen, weil sie brauchen jetzt halt noch ein paar Sachen. Wer schiebt den Einkaufswagen? Die Os natürlich oder natürlich die Herren, weil die natürlich bestimmen muss, wo es lang geht.
Anna Ich glaube, die Herren würden draußen stehen bleiben und den Os Auftrag geben und sagen, was sie essen möchten. Und dann machen das die Os.
Sebastian Ach ja, apropos Essen. Es wird hier gerade gekocht. Durch die zwei Türen zieht jetzt hier auch der Duft so langsam rein, das macht mich gerade fertig. Eine Sache mag mich noch mal interessieren, im Buch ist das natürlich alles auf einem Schloss, das habt ihr eben ein paar Mal von der Halle gesprochen. Also finden diese Partys auf Schlössern statt oder ist das eigentlich erstmal egal, wo, Hauptsache das Ambiente passt?
Herr Kunze Es gibt Partys, die finden auf Schlössern statt. Das ist dann schon sehr exklusiv.
Anna Geht auch über mehrere Tage.
Herr Kunze Es geht über mehrere Tage. Ich glaube nicht mit der Intensität wie dieses beschriebene Event. Ist dann aber schon eine obere Preiskategorie.
Sebastian Ja, so ein Schloss muss man auch einheizen. Und dann wird's teuer. Nein, aber ich glaube, das kann man nach oben hin, kann man eine ganze Menge machen. Und ich glaube, ich frage euch einfach nochmal nach der Zukunft. Also, wo geht's hin? Gibt's was? Gibt's noch Ziele, die ihr erreichen möchtet oder bestimmte Events, wo etwas Besonderes passiert? Also oder seid ihr jetzt schon am Zenit angekommen und jetzt kann es nur noch schlechter werden?
Anna Ich glaube wir sind, für meinen Teil bin ich da angekommen, wo es für mich gut ist. Jetzt wo es wieder ein bisschen mehr Möglichkeiten gibt, möchte ich, dass wir mehr Events haben, dass wir vielleicht auch wieder private Kontakte haben, dass es wieder mehr Spiele gibt. Aber ich wüsste jetzt nicht, also ich habe ja eigentlich mal das, was mein Kink ist, ist in diesem O-Kontext so ziemlich 100 Prozent aufgefangen.
Sebastian Herr Kunze, gibt es an ihr nichts mehr zu verbessern? Da bräuchte man
Herr Kunze Nein, das ist immer die Ich muss kein solches sogenanntes Schloss-Event mitmachen. Das ist jetzt nicht unbedingt das, was für mich ein Highlight wäre. Na gut, man kann es ja vielleicht mal machen, aber es ist nicht das Highlight. Das einzige was, wo ich sagen würde, man kann da immer noch ein bisschen am Schräubchen drehen, ist eben die Erziehung.
Sebastian Ja und hoffentlich endet das nie, weil dann hat man ja nichts mehr zu tun. Ich glaube, das ist der schlimmste Albtraum, wenn die O perfekt erzogen ist, niemals Strafpunkte kassiert. Ist ja langweilig.
Herr Kunze Das sollte man verhindern.
Sebastian Okay Anna, also benimm dich nicht zu gut.
Anna Ich merke schon.
Sebastian Die nächste Stufe wäre jetzt also quasi, dass du dir auch mal absichtlich Fehltritte erlaubst, damit dein Herr mehr Spaß und Spannung hat. Ist das vereinbar mit deinem Gewissen?
Anna Ich glaube, das
Herr Kunze Muss sie ja auch nicht unbedingt, ich meine auch der Herr hat seine Fantasien. Die erweitert er ja auch ständig.
Sebastian Oh, was kommt denn auf sie zu?
Anna Ich bin sehr gespannt.
Sebastian Vielleicht schicken wir sie raus und dann kannst du das hier nochmal im privaten Rahmen. Nein, aber ich merke schon, ich fasse mal vielleicht zusammen, was ich jetzt so ein bisschen mitnehme. Wenn das okay ist für euch. Machen wir. Ich sehe ein Fest, ich sehe Rollenspiel, ich sehe einen zeitlich eng umgrenzten Rahmen mit ganz vielen Sicherheitsmechaniken, die auch bei der Art zu spielen absolut essentiell notwendig sind, das Vertrauen darin, dass die Gemeinschaft sich und ihre Mitglieder beschützt. Ich sehe ganz viele alte Rituale, hier werden Orden verliehen und da ist ganz viel Elite mit dabei, man kommt da nicht einfach hin und dann ist man da und dann sag ich ich bin jetzt Dom und dann ist alles gut und dann reicht das schon, sondern ich muss mir das verdienen. Oder ich kann nicht sagen ich bin Sub und O und dann wird das schon passen, nein. Da werden Messlatten angelegt und trotzdem klingt es nicht nach Konkurrenz, aber trotzdem irgendwie nach Wettbewerb. Und ja, Anna, das ist so dieses, ich werde benutzt, ich habe diese ganze Aufregung des Unbekannten, das hält auch lange an dadurch. Und trotzdem hast du einen Weg gefunden, dadurch dieses Sicherheitsnetz zu haben, nämlich Herrn Kunze, der dir die Sicherheit geben kann, dich darauf einlassen zu können. Das sind für mich ganz, ganz spannende Perspektiven und ja, ich sehe ganz viel Tradition und ganz viel Sicherheit und aber auch Aufregung. Und das ist eine sehr, sehr spannende Mischung und ich glaube, ich kann euch beiden nur wünschen, dass ihr jetzt, wo es wieder geht, dass ihr ganz wunderbare Events haben werdet, wo ganz viel Bange und Zittern und Aufregung mit dabei ist und ganz viel Spaß einfach, weil ich glaube, das ist so das, was übrig bleibt hinterher. Man ist glücklich, aufgepeitscht und hat Spaß und leckt Wunden und dass ihr als Paar dann auch sagen könnt, okay, das ist unser Ausbruch aus allem Alltag, der uns von Dingen abhält, klingt jetzt erst mal wunderschön und ist auch nicht der Massengeschmack für euch, ganz exklusiv, wo ihr das Ding, wo ihr sein könnt und das machen könnt, was ihr möchtet, wo ihr euch wohlfühlen könnt. Schön. Jetzt hab ich das bewertet, um Gottes Willen, so war das gar nicht gemeint.
Herr Kunze Aber es klang sehr schön. Das klang sehr schön. Vielleicht kann ich dem noch so als Abschluss ergänzend hinzusagen, nie vorher in meinem Leben und auch in meinem zivilen Leben habe ich je einen Schlips getragen.
Sebastian Aber da.
Herr Kunze Nur da. Und das sagt ja eigentlich schon, dass man sich selber etwas wertvoll macht. In einer Art und Weise, die man sonst nicht benutzt. Und ich glaube, das ist so ein bisschen die Quintessenz.
Sebastian Was soll ich da noch hinzufügen? Ich verabschiede mich und Herr Kunze, ist das in Ordnung? Wir geben jetzt Anna, der O, das letzte Wort der Sendung und überlassen ihr die Verabschiedung und schön, dass ihr endlich da seid, es hat mir unglaublich Spaß gemacht und ja, wir hören hoffentlich noch ganz viel voneinander und Anna, jetzt bist du dran.
Anna Ich bin dran.
Sebastian Du hast das letzte Wort.
Anna Sebastian, ich danke dir, dass du uns hier eingeladen hast. Ich bin begeistert, wie schön wir das beschreiben konnten. Ich fühle mich gerade selbst ganz toll, weil ich das nochmal so reflektieren durfte. Und ich hoffe, dass die Hörer das verstehen, was wir daran finden, vielleicht Gefallen daran finden, vielleicht Interesse haben, sich gerne melden können. Wir können da auch gerne Starthilfe leisten oder Fragen. Wenn es Fragen gibt, rufen wir gerne mal an.
Sebastian Okay, alles ist gesagt. Und jetzt gibt's hier lecker Essen und wir haben jetzt noch einen schönen Abend hier zusammen. Macht's gut. Tschüss.
Anna Tschüss.
Herr Kunze Tschüß.

Kommentare & Fragen

Luftwunder
21.02.24

ein klasse podcast herrliche gäste super spannends thema

Luftwunder
20.02.24

Hallo Anna klasse ihre Geschichte

Lexxi
11.02.24

Liebe Anna, du glaubst gar nicht, wie froh ich war, als du sagtest das Buch "Die Geschichte der O" ist bei dir direkt in der Ecke gelandet 🙏
Ich fand die Ideen und Gedanken die ich dazu im Kopf hatte immer fazinierend, bis ich vor kurzem das Buch wirklich gelesen habe - ich war schockiert! Von dem vertrauensvollen Unterwerfen hat spätestens das Ende des Buches nichts mehr und auch der Wunsch um die Unversehrtheit seines Eigentums lässt sich in vielen blutigen Abschnitten doch sehr vermissen...
DANKE das ihr das in ein moderneres Licht gehoben habt. Es macht zumindest den Eindruck, dass das Buch zwar als Idee und Grundlage dient, aber die Praktiken dann doch humaner und in beiderlei consens ablaufen.

Manuela
21.09.23

Von solchen O-Veranstaltungen hatte ich schon mal vor ein paar Jahren gehört, aber viel zu wenig. Die Vorstellung, von mehreren Herren nicht nur selbst geteilt zu werden, sondern diese Erfahrung schweigend mit anderen Frauen zu teilen, die nach denselben Regeln dienen, leiden und gehorchen, hat einen unglaublichen Reiz. Dieses tolle Gespräch lässt eine intensive Atmosphäre von Strenge und Geborgenheit, Ungewissheit und Nervenkitzel, Erschöpfung und Stolz sehr lebendig werden. Dankeschön!

Seraphim
26.08.23

Gibt es das Konzept eines "Abend der O" auch andersherum, also sub Männer die nach den strengen Regeln top Damen zur Verfügung zu stehen haben?
Eine klassische femdom Party würde mir da nicht weit genug gehen.

Anna von HerrKunze
28.08.23
Hallo Seraphim,
leider kennen wir nur O-Events in der Konstellation Herren und weibliche Os. Ich habe auch etwas rumgefragt, habe aber keinen entsprechenden Hinweis erhalten.
Liebe Grüße, Anna
Proserpina
13.03.23

<div>Bisher meine Lieblingsfolge. Wie angenehm Anna zuzuhören, sie hat vieles formuliert, das mir auch oft durch den Kopf geht. Was für ein Glück sich so zu finden und zu ergänzen wie diese beiden.</div>

Kai
05.07.22

<div>Zwei sympathische Menschen, die meine These mal wieder bestätigen, dass Kennenlernen am besten geht, wenn man an sich niemand kennenlernen will bzw. keinerlei Druck dazu hat. Weitere These: bei BDSM ist häufig übermorgen unverzichtbar, was heute undenkbar ist und morgen noch nicht in Frage käme. So schnell kanns gehen von "bloß nicht mein Dom" zu "seine O" . Freut mich total für die beiden. Die Folge ist aber auch ein gutes Beispiel für den nicht so seltenen Fall von "super spannend, total interessant, kann ich vollkommen nachvollziehen, warum denen das soviel Spaß macht, und gleichzeitig ABSOLUT nicht meins".</div>

derbleibtgeheim
20.06.22

<div>Vielen Dank ihr drei für diese tolle Folge! Es ist nicht unser kink, vielleicht war es genau deshalb so spannend. Ihr habt das gesamte Thema so sympathisch, reflektiert und interessant dargestellt, echt schön. Und obendrein habt ihr alle drei sehr angenehme Stimmen, Artikulation und Rhetorik. Nochmal: Vielen Dank!!</div>

CalicoCat
17.06.22

Danke ihr zwei für den tollen Einblick in die Welt der O. Nun habe ich eine Vorstellung davon, wie so etwas abläuft. Ihr habt Licht ins Dunkel gebracht.

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