Cover Liz - Zofen & Maids

Liz - Zofen & Maids

Tschüss Mainstream! Zofen, Klinik, Ageplay, Adult Baby

02.01.19
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Cover Liz - Zofen & Maids

Episodenblog

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Tschüss Mainstream! Zofen, Klinik, Ageplay, Adult Baby

Ich habe Liz besucht und wir haben geredet. Liz spielt selbst auf der aktiven Seite ist seit 20 Jahren dabei. Den Szene-Mainstream haben wir diesmal völlig verlassen und uns etwas spezielleren Themen zugewandt:

- Zofen und Maids
- Ein Besuch in der Klinik
- Age-Play, im speziellen Adult-Baby

Alle Themen haben wir mehr oder weniger mit dem Ausleben als Rollenspiel verbunden. Natürlich gab es auch wieder ein Ding der Woche, dass mir etwas die Worte geraubt hat.

Links zur Episode

Zuletzt gab es noch einen Aufruf.

Ich möchte gerne in Zukunft mit jemandem sprechen, der BDSM gerade erst entdeckt und über Erwartungen, Tabus und erste Male sprechen möchte.

Kapitelmarken

00:00:00
Intro
00:01:06
Einleitung
00:02:00
Begrüßung
00:08:14
THEMA Zofen und Maids
00:08:22
Was ist denn das?
00:10:08
Uniform
00:12:19
Sessioneinstieg
00:13:35
Und der Sex?
00:14:50
Das ist doch wie im Restaurant, oder?
00:15:30
Und wo ist der Sadismus dabei?
00:16:52
Planungsintensiv
00:17:09
Serviettenfaltenkontest
00:19:44
Die 24/7 Zofe im Haus
00:20:53
Provozierte Bestrafung
00:22:24
Anrede
00:23:12
Abenteuer 1900 - Leben im Gutshaus
amzn.to .. 2Ar2DUN
00:25:00
THEMA Klinik
00:27:31
SSC und Rack - Google hilft
00:33:32
Lieb oder Böse?
00:36:01
Katheter legen, bitte nicht!
00:37:34
Erste Hilfe, bitte gleich und nicht später
00:39:04
Und BTM lassen wir auch weg
00:42:15
Desinfektionsmittelduft
00:44:58
Und der Orgasmus?
00:46:53
Das Ding der Woche
00:49:33
Klinik selbst ausprobiert
00:53:05
THEMA Adult Baby
00:54:23
Rollenverteilung, was macht man da so
00:56:46
Ansprache: Mama, Tante?
00:59:56
Das richtige Outfit
01:01:25
Sexualität, Nähe, Geborgenheit
01:04:44
So ein Abend muss ja mal zu Ende gehen
01:06:36
Die Supersession: Wir kombinieren Das Zofenklinikkindermädchen
01:09:29
Das lassen wir lieber
01:12:45
Mehrere Rollen, brauchen doch mehrere Spielpartner
01:14:26
Frage an Liz?
01:15:03
Verabschiedung
Das Transcript wurde von Elfe bearbeitet. - Vielen Dank!
Einleitung Herzlich Willkommen zur vierten Folge "BDSM - Die Kunst der Unvernunft". Ein Podcast über BDSM von und für aktive SMer. Ich bin Sebastian und habe Liz besucht und wir haben geredet. Wir haben den Szene-Mainstream diesmal verlassen und uns etwas spezielleren Themen gewidmet. Zuerst haben wir da die Zofen und Maids, bevor es dann in die Klinik ging. Zuletzt haben wir versucht Ageplay etwas mehr zu beleuchten. Ganz speziell geht es um Erwachsene, die es genießen, wieder Kleinkind zu sein. Ihr könnt auch nur einen Teil der Themen hören. Dank der Kapitelmarken des Podcast könnt ihr selbst entscheiden, was ihr hören möchtet. Aber was rede ich da alles? Fangen wir doch einfach mal an. Los geht's.
Sebastian Hallo Liz.
Liz Hallo Sebastian.
Sebastian Wie geht's?
Liz Gut, schön erholt von den Feiertagen, ganz entspannt. Dem Feiertagsstress ein bisschen entflohen. Doch.
Sebastian Ja, ihr merkt es, wir haben jetzt die schöne Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr uns ausgesucht. Da, wo man so richtig viel Zeit hat. Höhöhö. So, ihr hört das da draußen schon ein bisschen. Liz hat eine recht tiefe Stimme. Woher kommt das?
Liz Die tiefe Stimme kommt daher, weil ich Transgender bin, sozusagen Mann zu Frau. Die seit mittlerweile fünf Jahren betreibe, geändert... gemacht, getan... und auch Hormone nehme. Und diese Zeit, diese Jahre als ein Geschenk sehe und ja, jeder Tag ist einfach schön, a uch wenn man viel kämpfen muss für das, was man so tut. Aber es lohnt sich auf jeden Fall.
Sebastian Ja, ich sehe das Ergebnis hier vor mir und kann sagen, also, dir ansehen tut man's nicht. [Liz: Danke] Bitte. So, wir sind aber natürlich hier ein bisschen thematisch eingeschränkt.
Liz Wie gesagt, es sollte ja nicht thematisch bestimmend werden, sondern wir sind ja im BDSM-Podcast.
Sebastian Und ich mag jetzt erst mal schauen, dass wir ein bisschen was über dich erfahren. Ich meine, ich sitze in deinem Wohnzimmer. Riesen Haufen Bücher, Bilder, und damit man sich dich da draußen ein bisschen vorstellen kann, wer du bist, ich darf sagen, wie alt du bist?
Liz Das darfst du sagen.
Sebastian Ich glaube 38. [Liz: Richtig]. Sehr gut. Wunderbar. Und mit dem ganzen SM-Thema, wann hat das bei dir angefangen?
Liz Ja, das sind wohl 20 Jahre her. Boah. Es plätscherte denn so vor sich hin, und man sah es in irgendwie diversen Zeitschriften. Dann irgendwann kam das www, das Internet dazu und äh... m an fing an zu chatten, man fing an sich auszutauschen und eines Tages bin ich in die SZ gekommen, ich denke das muss man jetzt nicht weiter ausführen was die SZ ist, das sollte denke ich allgemein bekannt sein. Ja, dann nahm das schöne Spiel des BDSM so seinen Lauf.
Sebastian Und erste Erfahrungen hast du dann auch gleich gemacht oder hast du erstmal, ich sag mal, erstmal Informationen gesammelt und ich sag mal konsumiert?
Liz Ich habe eine kleine Weile konsumiert aber dann auch über ein anderes Forum auch erste Kontakte geknüpft und dann auch ja nach ein paar Jahren bis man sich so dem bewusst war und es nicht als " Oh Gott, ist das alles so schrecklich und schlimm und pervers" empfand. Dann auch relativ bald erste Kontakte geknüpft. Getroffen und, wie soll man sagen, drauf losgespielt.
Sebastian Kennen die dich da draußen ja nicht. Auf welcher Seite hast du denn gespielt?
Liz Auf der aktiven Seite.
Sebastian Das war schon immer so und das ist bis heute so geblieben? Oder hast du auch mal Ausflüge gewagt und rumprobiert?
Liz Ich finde es ein Stück weit wichtig, beide Seiten zu kennen. Wie sich der andere in der Situation fühlt, aber die dominante Seite war dann doch... hat dann doch gesiegt.
Sebastian at gesiegt, musste man da ringen, ja?
Liz Im Prinzip nicht sonderlich viel, das war schon relativ bald klar und kristallisierte sich raus, dass es dann doch eher oben war.
Sebastian Jetzt interessiert mich natürlich immer so ein bisschen das erste Erlebnis. Bei mir ist das auch noch sehr präsent im Hinterkopf. War das was Geplantes mit lange kennenlernen oder eher spontan?
Liz Es war eher eine spontanere Geschichte. Man kannte sich schon eine kleine Weile vorher, online, und dann begab es sich, dass man sich traf, ein bisschen quatschte, ja, und dann auch... warum nicht?
Sebastian Jetzt wollen wir gar nicht wissen, was da passiert ist, aber wie war das hinterher? War das ein gutes Gefühl, so ein "Ja, g enau das hab ich immer gesucht!" oder eher so ein "Aha, da muss ich aber noch üben".
Liz Ich würd's als Wow-Effekt bezeichnen. Wie soll man sagen, es war so eine Art Flash. Es war so ein "Jui!" Das macht ja Spaß! Das ist ja cool. Und, mehr davon!
Sebastian Ja, also das kenn ich auch, man leckt dann Blut, ne?
Liz Man leckt sehr viel Blut, und du wirst es sicherlich auch kennen: Kopfkino rattert jede Menge, wahrscheinlich jeden Tag, also, w ie sagt man, Flausen im Kopf, die muss man irgendwann ausspielen und was ich auch tun werde. Und es war einfach Blut geleckt und man entwickelt sich ja in dem auch weiter.
Sebastian Also Blut geleckt, das Schöne ist, wir sind thematisch heute tatsächlich in der Richtung unterwegs. Ich fange einfach mal an, denn ich habe hier meinen berühmt-berüchtigten Spickzettel. Den haben wir natürlich vorher so ein bisschen geschaut, was ist denn heute spannend. Ich habe hier so dicke fette Überschrift, Thema 1: Zofen und Maids. So. Jetzt für die, die noch keine Ahnung haben, was ist denn das?
Liz beziehungsweise Maid ist vom Grundsatz her Personal. Man kann es in viel, viel... Viel, viel nicht, aber in einigen Dingen noch unterteilen. Aber vom G rundsatz her ist es Personal wie zu Gründerzeiten die der Herrschaft, sozusagen meiner Wenigkeit, die das Leben versüßt haben, das Leben vereinfacht haben. Der Reiz und der Sinn war und ist dabei das Dienen.
Sebastian Okay, das Dienen. Jetzt kenne ich ganz viele Beschreibungen dazu, was daran so schön sein kann zu dienen und aufmerksam zu sein und der Herrschaft immer zur Verfügung zu stehen. Jetzt haben wir aber ja mal dich als aktiven Part hier. Was ist es jetzt, was dich daran reizt?
Liz Was mich daran reizt, ist Kontrolle zu haben. Machtgefälle. Dabei, dass vom Personal ein gewisser und teilweise recht strenger Knigge eingehalten wird, wie Herrschaft anzusprechen ist, wie Umgangsform, wann ist was auszuführen. Das verwöhnt werden kann man durchaus sehr genießen.
Sebastian Okay, das heißt, wir können ja mal da ein bisschen anders rangehen und überlegen. O kay, stell dir mich jetzt hier vor, du bist die Herrschaft und ja, was muss ich denn alles tun, damit das erstmal in Gang kommt? Also ich vermute mal, zuerst brauche ich eine Uniform.
Liz Du brauchst eine Uniform, je nach dem entsprechenden Anlass entsprechend. D as heißt nun für die einfache Küchentätigkeit muss es natürlich keine, in Anführungsstrichen, Ausgehuniform sein, sondern da reicht eine einfache mit einer einfachen Schürze. Und sobald der Tag in den Stunden fortschreitet, wird dann die Uniform dementsprechend anders, schicker, edler. Die Farben ändern sich von einfach zu doch eher klassisch schwarz-weiß, wie man sich's aus hunderten Bildern und Videos im Internet raus ziehen kann, wobei man sagen muss, dass es dabei auch Unterschiede gibt, ob nun klassisch in Stoff oder in Anführungsstrichen Fetischbereich, das heißt nun Latex, Lack, Satin und so weiter. Da kann man jede Menge Unterteilungen, Fetische bedienen.
Sebastian Da sehe ich jetzt ja genau diese zwei Extremen. Ich habe einmal den funktionalen Dress. Also Schürze etc. Und einmal den Dress, den kann man ja fertig kaufen, viel zu kurz und viel zu freizügig, aber natürlich weniger praktisch. Was darf es denn für dich jetzt sein? Wo sagst du das bevorzuge ich?
Liz Ich würde eher das Klassische bevorzugen.
Sebastian Okay, jetzt bin ich ausgerüstet. Du siehst das jetzt vor dir. *lacht* Das passt natürlich nicht so gut jetzt in dein Bild, weil ich lümmel mich ja grad auf deiner Couch, in schlimmster Form. *lacht* Vielleicht ist da noch mal die Frage, wie steigt man denn da so ein? Also, man trifft sich, und dann sind die Rollen schon verteilt. Oder gibt's erst mal ein Briefing, und dann ... Weil du gestaltest ja den Tag. Du hast ja die Macht, die Kontrolle, und sagst so, heute passiert dies und das und jenes.
Liz Entweder man brieft sich im Vorfeld, und wenn man sich trifft, steigt man sofort ein ins Spiel. Oder man brieft sich halt, oder ich briefe in dem Fall direkt davor und nach, dann irgendwie mit einem Glöckchen läuten oder mit einem Klatschen oder sowas, dann beginnt das Spiel. Also das ist relativ freizügig gehalten, wenn ich es mal so ausdrücken darf.
Sebastian Das ist ja, die Regeln machst ja du, ne? Und da bist du ja frei darin, wie du es gestalten möchtest. Du kannst dann in dem Moment dann auch tatsächlich, wenn du willst, die Diva sein und sagen, so, ich möchte dies und das und jenes und das wird ordentlich und anständig erledigt.
Liz Richtig.
Sebastian Ist da jetzt der Reiz dieser Machtrausch oder ist das auch eine sexuell sehr stimulierende Komponente?
Liz Es ist weniger das Sexuelle, es ist der Reiz die Macht zu haben, die Kontrolle zu haben, das Personal ständig zur Verfügung zu haben. Das Sexuelle spielt in dem Spiel für mich eine eher untergeordnete Rolle. Ich bezeichne es dann eher als Mindfuck.
Sebastian Jetzt sagst du ja Personal. Personal will auch bezahlt werden.
Liz Dieses Personal kriegt kein Geld. Dieses Personal darf dienen, darf sich so verhalten, darf so sein, wie es sich tief im Inneren fühlt.
Sebastian Das heißt aber, man muss dann auch wirklich das Richtige Gegenüber finden?
Liz Es braucht Zeit und es ist gar nicht so einfach das passende Gegenstück dazu zu finden, das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Sebastian Ja ich versuche jetzt mal ein bisschen zu provozieren. Das Personal dient, oder die Zofe oder der Zofe, der Maid, ich weiß gar nicht wie man das alles ausdrücken kann. Ich stelle mir das jetzt aber nicht vor wie ein Abend im Restaurant?
Liz Nein.
Sebastian Was ist anders? Also du bestellst etwas, also du orderst und bekommst.
Liz Darin unterscheidet sich, im Gegensatz zum Abend im Restaurant oder so, das Nützliche mit dem Praktischen verbindet, und gleichzeitig noch diese wunderschöne Neigung des BDSM ausleben kann.
Sebastian Wo ist jetzt der Sadismus dabei, oder gibt es den gar nicht? Iist wirklich das DS in dem Fall.
Liz Man kann Sadismus mit reinbringen, aber für ein Groß in dieser, in Anführungsstrichen Zofenszene spielt das DS den weitaus größeren Part.
Sebastian Du hast mir mal vor ein paar Monaten ein Foto gezeigt. Da ging es um ein Abendessen, draußen am See. Magst du ein bisschen was dazu erzählen?
Liz Dazu muss ich sagen, dass es eine Szene von einer befreundeten Zofe ist. Ich war leider nicht selbst in diesem Spiel involviert. Aber auch solch eine Szene mit einem, sei es am See oder in den Bergen oder sonst wo in dieser schönen Welt, wird mir wohl mit ziemlicher Sicherheit auch noch bevorstehen an einem perfekt gedeckten Tisch mit einem hübschen Glöckchen in Reichweite und auf diese Begebenheit freue ich mich schon sehr.
Sebastian Ja, du hast mal erwähnt, dass das recht viel Planung erfordert und das kann ich mir auch tatsächlich vorstellen. W eil wenn man so ein Bild erfüllen möchte, dann hat man natürlich... Man braucht die Leute, man braucht die Location, das Ganze drumherum. Was mich noch interessieren würde, gibt es, du sagtest ja eben in dieser Zofenszene, gibt es das als Gruppierung, wo Menschen sich da treffen und austauschen und vielleicht gelegentlich ja gemeinsame Kochabende veranstalten, so könnte ich mir das jetzt auch vorstellen, gibt es sowas überhaupt oder?
Liz Gibt sowas nicht in Deutschland, es gibt das im anglo-amerikanischen Raum, eher im angelsächsischen Raum, dass es da Treffen gibt, wo sich ausgetauscht wird, W o Wettbewerbe abgehalten werden, in Servietten falten und Häubchen falten und so, was natürlich dann von Herrschaften überwacht und kontrolliert wird. A ber sowas gibt es... aber leider ist mir zumindest nicht bekannt, dass es sowas in Deutschland gibt.
Sebastian Okay, das heißt ja nur, das gibt es noch nicht, das kann ja alles noch kommen. Wir haben hier eine Kochschule um die Ecke, das weiß ich zufällig, die kann man mieten. *lacht* Da lässt sich doch mal was anleiern.
Liz Es gibt letzten Endes für alles irgendwie Mittel und Wege, und wir Aktiven sind ja an Ideen nicht arm.
Sebastian Nein, Ideen, da haben wir immer viel zu viele bei, und immer wenn ein Subbi dann immer große Augen kriegt, wenn man da mal ein bisschen was flüstert, dann kann die Idee nicht so schlecht sein. Ja, aber mal schauen, inwieweit man da was anleiern kann. Vielleicht kommt ja irgendwann der Tag, wo wir sagen können, hier, Kochschule XY, zehn Bedienstete, eine oder zehn Herrschaften, man weiß es nicht. *lacht* Und dann gucken wir mal. Das klingt ja erst mal so, das klingt so nach diesem ... Das macht man zur besonderen Gelegenheit. Das ist sehr ... Ja, im Prinzip eine kleine Feier, die man veranstaltet, auch zu zweit.
Liz Man kann es auch ... in den Alltag einbinden, aber ... Ich finde grad dieses Spiel hat schon was ... Ja, es ist schon was Feierliches. Wenn man das in vollen Zügen genießen möchte, dann braucht es, wie schon gesagt, die passende Location, Zeit, Ruhe. Die Vorbereitungen sind auch nicht mal in drei Tagen erledigt.
Sebastian Das heißt, das ist jetzt ein spannender Aspekt, weil ich stelle mir das ja aus eigener Erfahrung vor, eher als, also für mich persönlich, als Aspekt in meiner DS-lastigen Beziehung, dass dann auch für den Alltag ganz viel da drin ist. Und das ist jetzt aber... das trennst du jetzt quasi ab, wirklich wie eine groß vorbereitete Session.
Liz Richtig.
Sebastian Also so eine 24/7-Zofe in einem kleinen Nebenzimmer, die im Bad ihre Pritsche hat, ist jetzt nix?
Liz Das wäre, beziehungsweise ist, ein sehr schön reizendes Kopfkino, aber halt in der Stadtwohnung schwer realisierbar.
Sebastian Naja, gut, aber an sich... ich finde die Idee ganz nett. Das ganze Thema Haushalt hat sich erledigt, es kommt nicht mehr vor. Deine Aufgabe ist dann natürlich jeden Tag das alles zu kontrollieren und die Fehler auch ja zu finden.
Liz Fehler findet man in diesem Spiel eigentlich immer, man kann sie auch, dementsprechend, natürlich auch bestrafen.
Sebastian Also, da kommt ja genau der Punkt, also da sind wir jetzt ja klar, willkürlicher Sadismus ist da wahrscheinlich eher fehl an Platze? Aber ich kann mir schon vorstellen, dass man das ein oder andere Missgeschick provoziert, damit dann auch ein bisschen Ahndung dazu kommt.
Liz Bei manchen Zofen wird provoziert, manche versuchen es um Gottes Willen fehlerlos zu sein, weil da nur das DS im Vordergrund steht. Bei manchen, oder bei einigen, spielt natürlich auch der gewisse Masochismus auch teilweise ein großes Stück weit mit rein.
Sebastian Aber das ist jetzt für dich eher wirklich zweitrangig. Oder oder sagst du eher: N e dieses, ich nenne es jetzt mal das "provokante Dienstmädchen", das geht mir eher auf die Nerven, weil die soll ihren Job machen! *lacht*
Liz Es hat beides seinen Reiz, sei es nun einfach Job machen, oder auch aktiv das Dienstmädchen, die Zofe, bespielen in Anführungsstrichen, somit auch in dieses Spiel eine Prise Sadismus mit reinzubringen.
Sebastian Eine Prise kann ich mir bei dir gar nicht vorstellen, bei dir ist das ja so esslöffelmäßig. Wenn...
Liz Das hast du sehr schön ausgedrückt.
Sebastian Jaja. Was mich noch interessiert ist die Anrede. Klar, die Herrschaft wird höflich angesprochen, wie sie das möchte. A ber wie sprichst du denn dein Personal an? Sagst ja nicht hier: Ey, Personal, komm her! Ist das eher was freundliches? Gibt's den Namen, oder?
Liz Es gibt halt die Stellung, sei es nun, es wird Zofe, es wird Dienstmädchen genannt oder auch beim Namen. Aber natürlich, wie es halt im DS ist, wird die Herrschaft gesiezt und das Personal, sprich das Dienstmädchen, die Zofe, wird geduzt. [Sebastian: Ja]. Wer sich da von euch da draußen erinnert an das... "Gutshaus" hieß die Serie, es lief... schon ein paar Jahre her, dass es lief, da wurde auch Personal geduzt.
Sebastian Wenn das eine Serie ist, werde ich sie googeln und in die Show Notes packen.
Liz Als bekannteste Person dabei war Sarah Wiener.
Sebastian Ach ja, ich glaub, das hab ich damals tatsächlich mitbekommen, so ein paar Folgen.
Liz Sarah Wiener als Mamsell, als...
Sebastian Also das suche ich raus, den Link finde ich. Das war, glaube ich, dass irgendwie 15 Leute dann wie im 18. Jahrhundert im Haus eingeteilt werden und haben alle ihre Aufgaben, auch ganz passend. Und Sarah Wiener hat dann so ein bisschen in der Küche die Fäden zusammengehalten, weil natürlich sonst keiner wusste, wie man das alles damals gemacht hat.
Liz Ja genau so war es, es gab die Küchenmärkte, es gab den Stallburschen, es gab *lacht* den Burschen, um die Notdurft zu entsorgen, weil im 18. Jahrhundert gab es ja noch keine Spülung an der Toilette, beziehungsweise es gab nur Plumpsklo.
Sebastian Oder es gab den Burschen halt, der das erledigt, ne? Aber das ist jetzt nicht so dieses idealisierte Bild, wo du sagst: das ist genau so! Weil da haben wir ja gleich noch eine Zeitreise mit drin. Ich kann mich erinnern... Glaspalast das ist natürlich auch eine schöne Vorstellung. Im Zweifel, wenn die Zofe dann noch mit Alexa konkurrieren muss, wer kriegt es besser hin? *lachen* So, wir haben schon die erste halbe Stunde haben wir schon rum. Wir haben hier noch eine zweite ganz wunderbar große Überschrift, und ich find, die passt überhaupt nicht zu den Zofen und Maids. Da steht nämlich einfach Klinik. Und das heißt, jetzt können alle abschalten, die Blut jetzt nicht so sehr hören mögen. *lacht*
Liz Das heißt nun Blut oder Körperausscheidungen.
Sebastian Jaja, genau. Da geht's dann auch ein bisschen an meine Grenzen. Aber du hast den Vorteil, das muss ich jetzt auch einmal erwähnen, d u bist berufsmäßig passend ausgebildet, dass du nachweisen kannst, dass du weißt, was du da tust. [Liz: Richtig]. Das heißt für jeden, der das hier hört: bitte macht den Kram nicht einfach nach. Da muss man wahrscheinlich eine ganze Menge zu wissen.
Liz Genau: nicht nachmachen, wie man immer so schön sagt. Es braucht... ja eine ganze Menge Wissen um Anatomie. Was kann passieren... so die berühmt-berüchtigte "Was passiert dann - Schiene"
Sebastian Ja, dann steigen wir doch mal ein. Also Klinik. Sprich, du wolltest Arzt werden, jetzt machst du das eben hobbymäßig zu Hause. *lacht* Jetzt habe ich dich! Was macht man denn? Das ist natürlich eine riesige Frage, aber wie fängt man denn an? Also, ich habe jetzt mit Klinik noch nichts am Hut. Wie würdest du mir jetzt erklären, was das denn alles zu bedeuten hat? Denn beim Arzt waren wir alle schon mal, das soll sich davon ja möglichst unterscheiden.
Liz Es unterscheidet sich grundlegend von einem ganz normalen Arztbesuch.
Sebastian Ich brauche keinen Termin.
Liz Du brauchst keinen Termin, du hast keine Wartezeit, und in der Regel hast du noch eine Menge Spaß dabei.
Sebastian Als Passiver Part?
Liz Auch als Passiver Part!
Sebastian Warum?
Liz Weil du deine... weil du in der passiven, weil du auf der passiven Seite dich wirklich, wirklich fallen lassen kannst, dich bespielen lassen kannst, und auch Funktionen über diverse Körperteile abgeben kannst. Gerade da spielen unsere berühmt-berüchtigten beiden Grundsätze SSC und RACK doch eine große, große Rolle. Ich denke, die braucht man in diesem Rahmen nicht weiter erwähnen.
Sebastian Ich hoffe, wir müssen sie nicht erklären. Wenn jemand nicht weiß, was SSC und RACK sind, Wikipedia hilft euch weiter. Die haben da tatsächlich exzellente Beiträge. Da steht tatsächlich alles dazu drin. Ich kenne jetzt natürlich Klinik, also kenne ich natürlich aus... wir haben schon Partys gemacht in Domina Studios, da gibt es immer ein Klinikzimmer. Weiß gekachelt, der obligatorische Gynstuhl steht da. Ich vermute, das hat ganz viel mit Grenzerfahrung zu tun?
Liz Grenzerfahrung. Noch einem genaueren Briefing. Noch mehr sich kennen als wie schon erwähnt bei den Zofen, bei den Maids. Gerade im Klinikbereich braucht es noch mehr Vertrauen als im, in Anführungsstrichen, klassischen BDSM.
Sebastian Ich glaube, wir müssen da, damit ich mir das besser vorstellen kann, ein bisschen praktischer rangehen. Was könnte man denn da alles tun?
Liz Man könnte peinliche Untersuchungen, Bloßstellungen, von Einläufen von Katheterisierung bis Zwangsernährung über Magensonde, über Knebel. Es gibt diverse Hilfsmittel, die man in einschlägigen Shops finde. Oder auch Selbstbau. Ich weiß wie es geht, ihr da draußen, bitte nicht nachmachen!
Sebastian Können wir zwar oft sagen, aber der eine oder andere wird es wahrscheinlich doch probieren. Das heißt, also wenn du willst, hast du ja wirklich nicht nur die Kontrolle über das was passiert, sondern tatsächlich über dein Gegenüber, und dessen Körperfunktion.
Liz Ja, so ist es.
Sebastian Also atmen, fressen, scheißen auf gut Deutsch.
Liz Richtig.
Sebastian Wird ihm erklärt, was da... also was dein Körper jetzt zu machen hat.
Liz Was der Körper zu machen hat oder was er auch nicht zu machen hat. W o du sagst... Atmen, Atemreduktion ist im Klinikbereich sehr gern genomme. Mit diversen Masken, mit Schläuchen, mit einem Beutel dran... Dabei muss man sagen, dass man gerade in dieser Art des Spiels das Gegenüber doch sehr im Auge behalten muss. Ich habe dazu Mittel, um Körperfunktionen auch zu überwachen. W as ich gerade in solchen, gerade bei dem, sehr, sehr wichtig finde. Dass es dabei sehr auf Überwachung ankommt. Ich weiß, wie ich zu überwachen habe, was ich in dieser Art des Spiels im BDSM essentiell wichtig finde. Gerade wenn es um Atemreduktion geht, kann, was der ein oder andere vielleicht als Kick empfindet, eine Ohnmacht bei rauskommen, was aber wenig förderlich ist.
Sebastian Ich hatte das in der letzten Folge mit Fräulein Wahnsinn. Die fand ja, Zitat: schlecht Luft kriegen ist total super. So weit getrieben, dass da eine Ohnmacht bei rausgekommen ist, hat sie es aber nicht. Weil sie da sagt, an der Stelle, das ist dann schon heftig oder zu heftig. Okay, also im Prinzip ist alles, was der Körper an Funktionen hat, das kannst du beeinflussen. Atmung, okay, aber wie ist das denn jetzt für dein Gegenüber? Ich meine, ganz ehrlich, wenn ich keine Luft mehr kriege, dann kriege ich Panik. Punkt.
Liz Das Gegenüber in der Situation genießt es, wie in vielen Spielarten, die Kontrolle über sich und Körper und auch Funktionen abzugeben.
Sebastian Und du bist dann verantwortlich. Und das bringt diese Nähe auch damit ran.
Liz Es bringt Nähe, es bringt, wie schon gesagt, Vertrauen, welches Grundvoraussetzung ist, und es bringt auch viel Zuneigung durchaus.
Sebastian Ich hab mir so ein paar Stichpunkte von dir ja schon geben lassen. Atemreduktion hatte ich tatsächlich mit einem Fragezeichen dazu geschrieben. Das war jetzt gleich das erste. Sehr schön. Ich hab hier stehen, als ersten Punkt, tatsächlich Untersuchung. Du sagtest ja schon: peinliche Untersuchung.
Liz Peinliche Untersuchung. Wer steht schon gerne, bis auf ein Krankenhaus-Flatterhemdchen b ekleidet, gerne vor einer Ärztin, vor einem Arzt oder vor einer Schwester, um es dann relativ schnell fallen zu lassen?
Sebastian Ist das in dem Moment so eine Art... ich stelle mir das gerade vor, so ein bisschen Einstiegsrollenspiel, dass man so ein bisschen da erstmal rankommt?
Liz Ja, das ist schon ein schöner Einstieg, um in dieses Spiel, was ja letzten Endes ein Rollenspiel ist, anzukommen. Um gleich Rollen klar zu verteilen und es ist, wie du schon sagst, ein sehr, sehr netter Einstieg.
Sebastian Das kann ich mir ja zwei Richtungen vorstellen, wie das dann geht. Einmal in Richtung von "Oh, da ist ein Problem, da können wir was dran machen". Also eher die liebevoll unterstützende Art und Weise des Weitergehens. Oder eben eher so... nicht böse, ich nenne es jetzt mal in Richtung... wir gehen jetzt Richtung Doktor Frankenstein. Zack, auf den Stuhl und dann legen wir mal los, da machen wir was dran. Welche Richtung geht denn das Pendel?
Liz Es kann in beide Richtungen pendeln. Also da kann... ich neige dazu... beziehungsweise ich stelle mir bei Sessions keinen sonderlich großen Fahrplan. J eder hat so Eckpunkte, die man gerne, in Anführungsstrichen abarbeiten, möchte. A ber es ist so, ich agiere, reagiere da dann doch sehr situativ, weil ich mein Gegenüber doch sehr genau im Auge behalte.
Sebastian Das heißt, das kann ein bisschen in die Richtung gehen: ich lebe den Sadismus aus, und biete gleichzeitig eine Art Hilfeleistung noch an, und kann beides schön miteinander kombinieren?
Liz So kann man es ausdrücken.
Sebastian Gut, dann entspricht das in etwa meinem... jetzt weiß ich auch was mein Hausarzt in seiner Freizeit macht. Bei dem habe ich auch immer das Gefühl, dass er sich immer irgendwas ausdenkt, damit er bloß jedes Mal mit einem Skalpell an mir rumschnippeln kann. Irgendwie scheine ich den Mann zu ärgern. *lacht* Ist das eine Materialschlacht? Man braucht ja ein bisschen Zubehör dazu?
Liz Es muss nicht, aber es kann in viel, viel Materialschlacht und doch den ein oder anderen Abfall ausarten. Ja, wobei, Einlauf... und es braucht halt Zubehör. Es braucht das Darmrohr, es braucht Behältnisse, es braucht Flüssigkeiten... Dies und das und jenes. Ist auch mit einem nicht geringen Kostenfaktor verbunden.
Sebastian Hast du sowas immer da? Oder ist es was, was man dann gezielt herbeischafft?
Liz Man beschafft es sich doch eher gezielt, und dazu muss ich sagen, dass ich Katheter im Spiel unter nicht-klinischen Bedingungen kategorisch ablehne.
Sebastian Okay. Ich hatte mal eine sehr nette Domse die mir erklären wollte, wie ich bei Subbi den Katheter da rangeknubbert krieg. Und da könne sie auch bei assistieren und so, und das sei überhaupt kein Problem.
Liz Vom Grundsatz her ist es auch kein Problem. Wenn man weiß, wie man es macht: alles gut. Aber dazu muss man sagen, wenn man das nötige Fachwissen dazu hat und irgendetwas daheim, sei es nun in den eigenen vier Wänden, im Studio, passiert, dann steht man da. U nd man muss die 112 bemühen. Im Notfall. [Sebastian: Natürlich.] Und da könnte man doch in Erklärungsnöte geraten.
Sebastian Gut, aber die Erklärungsnöte in dem Fall... erstmal Sicherheit vor Erklärungsnot, ne?
Liz Ja natürlich Sicherheit vor Erklärungsnot. Und auch gerade deswegen, sowas würde ich nicht daheim oder im Studio, wie gesagt, tun, weil ich nicht die nötigen Mittel und Gerätschaften, Manpower habe, die im Notfall nötig sind.
Sebastian Gut, aber auch im Grunde... das Risiko ist ja so oder so vorhanden. Ich meine, ganz weg... das braucht man nicht wegzudiskutieren. Schief gehen kann was. Die Frage ist, wann rufe ich dann die 112? Ich habe mal einen Erste-Hilfe-Kurs mitgemacht für BDSM-er, und da war ein ganz großer Kursinhalt tatsächlich: Wann ist der Moment, wo ich nicht mehr versuche irgendwas zu retten, sondern da rufe ich halt den Notarzt. Und da diskutiere ich auch nicht, und das wird auch nicht gleich wieder, sondern dann rufe ich dort an! Also das war da wirklich ein ganz wichtiger Bestandteil, und da habe ich auch an zwei, drei Stellen gedacht: ja, da hätte ich an der Stelle... würde ich aus dem Gefühl heraus anders reagieren. Dann würde ich sagen: nö, das ist ja alles noch im Rahmen. Das war dann einfach gut zu erfahren, bis dahin und nicht weiter. Ab dem Moment hast du einfach keine Ahnung mehr, was da passiert.
Liz Solange du, solange man noch die Kontrolle hat, ist alles gut. Aber sobald es um vital-gefährdende lebensbedrohliche Zustände wie: Kreislauf, Blutungen, nur um zwei Dinge zu nennen, was auch die Hauptdinge sind, h ört, wie man so schön sagt, der Spaß auf!
Sebastian Also, ich unterstelle dir das jetzt einfach mal, dass es beiden Spaß machen soll. A uch wenn es wahrscheinlich, wenn der Sadist ein bisschen zum Vorschein kommt, in dem Moment keinen Spaß mehr macht. *lachen* Ich habe hier noch so einen schönen Punkt stehen. Hier steht: Medikamente, Eisspray, Einlauf mit Alkohol, Betäubungsmittel. Gibt es da irgendwas, wo du sagen würdest: nee, das sollte man lieber lassen?
Liz Man sollte, wie im allgemeinen Spiel, alles was berauschend, alles was Sinne-nehmend ist, wie Medikamente, wie Alkohol, wie Betäubungsmittel, weglassen! Außer in der Klinik, hat das in diesem Spiel nichts verloren!
Sebastian Dann ist das wenigstens mal gesagt. Das sind so tatsächlich die Punkte gewesen, die ich noch so aus meiner Erinnerung so als erstes rausgekramt habe, wie weit man da gehen kann. Und von denen ich nämlich glaube, dass die etwas problematisch sein können.
Liz Ja, durchaus. Man kann da durchaus einiges anrichten, und deswegen hat Dieses, es ist ja nun mal der private Rahmen, nichts verloren.
Sebastian Jetzt stelle ich mir natürlich vor... nicht den, wie nennt man denn das überhaupt, den Patienten, nein?
Liz Patient schon.
Sebastian Ja, Patient, okay, gut. Jetzt stelle ich mir den Patienten vor, der wird ja jetzt nicht freudig auf deinem Bett liegen und alles über sich ergehen lassen? D.h. auch dieses andere Spektrum mit Fixiermaßnahmen gehört da mit dazu.
Liz Das spielt da durchaus rein.
Sebastian Ich mache mir jetzt mal ein Bild. Das heißt, ich hab dann jemanden auf dem Bett liegen, möglichst fixiert, und dann kann ich jetzt... hab ich ja Möglichkeiten! Ich kann sagen: okay, ich mach was mit... ja, wo fang ich an? Ich kann von oben nach unten, kann man mal durchgehen, welche Manipulationsmöglichkeiten wir haben. Also beim Kopf haben wir ganz klar Atemreduktion. Dann nichts sehen, nichts hören...?
Liz Die Sinne nehmen, Gefühl nehmen, also halt auch durch die Fixierung aber auch durch Handschuhe. Auch da, wenn man vielleicht Handschuhe trägt, auch so ist das Gefühl ja auch schon... die Wahrnehmung ja auch schon gemindert.
Sebastian Wo sagst du denn: okay, wenn ich jetzt in so einer Klinik-Situation bin... was muss denn für dich... wo sagst du: da möchte ich ungern drauf verzichten. D as mag ich total gerne und das möchte ich möglichst oft mit drin haben?
Liz Der Spaß kommt daher... durch... Was für mich...u nabdingbar ist die Umgebung, die sollte stimmen. G erne steriler weißer Raum. Muss nicht, ist aber sehr, sehr schön. Gerüche, ich sag nur Desinfektionsmittel. W er hat schon gerne so ein Desinfektionsmittel oder Formalingeruch in der Nase?
Sebastian Ich finde das super. Kaffee, Tankstelle, Desinfektionsmittel. Drei Gerüche. Wunderbar. *lacht*
Liz Ja, da bist du aber eine der Ausnahmen, weil so Desinfektionsmittel verbindet in der Regel jeder mit Krankenhaus, jeder mit was Unangenehmen. Sag nur Zahnarzt. Zahnarztpraxen haben immer einen sehr eigenen Geruch. Oder, wie schon gesagt Krankenhaus. Ich nehme das schon gar nicht mehr wahr, aber als sozusagen Laie, wenn man in ein Krankenhaus kommt, hat es einen eigenen Geruch. So ein bisschen immer was von Desinfektionsmittel.
Sebastian Es geht auch ein bisschen um diese bedrückende Stimmung?
Liz Eine bedrückende Stimmung, authentische Kleidung, was ich auch als sehr angenehm empfinde. Das gewisse Auftreten spielt natürlich auch mit rein. Das ist nicht wie das kleine Mäuschen vom Lande, sondern schon: H allo, jetzt bin ich hier. Frau Doktor, Schwester, Schwester sowieso, und es wird mal etwas unangenehm, aber das lässt sich leider nicht vermeiden.
Sebastian Ja, das ist dann tatsächlich dieses, es ist erst mal alles bedrückend, okay, und dann aber dieses: so wir sind jetzt beide hier und wir kriegen das schon beide hin. Das ist so... wenn ich zu Subbi dann so ganz lieb-bösartig bin. So: ja, das wird jetzt ein bisschen wehtun, aber wir schaffen das schon, beide zusammen kriegen wir das hin und hinterher wird dein Popo dunkelrot sein. Sehr liebevolle Worte, die auch so gemeint sind, aber von der Handlung erst mal nicht danach aussehen.
Liz Durchaus. Also es lässt sich ein gewisser Sarkasmus in diesem Kontext nicht von Hand weisen.
Sebastian Aber gut, das macht ja auch den Spaß dahinter. Und dein Gegenüber weiß vorher jetzt auch nicht wirklich, was da passieren wird.
Liz Was kommt, was passiert, was erwartet mich? Unwissenheit.
Sebastian Ja, wie du es beschreibst, kommt das sehr nah an meine Erfahrungen mit medizinischem Personal ran. *lacht* Ich versuche das, wenn möglich, zu vermeiden. Aber gerade das ist ja wieder so ein Ding. .. viele Dinge, die man versucht zu vermeiden oder drumherum zu kommen oder aufzuschieben, dass man die wieder in Lust ummünzen kann. Es ist die Frage, hat dann Gegenüber bei der ganzen Aktion auch irgendwo die körperliche Lust, den Orgasmus, kommt das da vor? Weil ich stelle mir das gerade noch sehr steril alles vor.
Liz Lässt sich nicht von der Hand weisen, dass da auch eine Prise Spaß dazu gehört. Wobei Orgasmus ist ja auch... was ja auch wieder mit Körperflüssigkeiten zu tun hat.
Sebastian Ja, und den kann man ja herbeiführen, zwangsweise.
Liz Herbeiführen, verzögern. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt richtig ausspreche: Tease and denial.
Sebastian Ja, ich glaube, Denail sagt man. Da möge man mir bitte schreiben, wie man es jetzt richtig ausspricht. Ich habe es auch nur gelesen. Vielleicht müssen wir da nochmal rankommen. Bist du da geschlechts-mäßig festgelegt oder ist dir egal, was dir unter das Messer kommt? *lacht* Liz: Recht festgelegt. Am liebsten natürlich die Damen der Schöpfung, oder andere Transgender. W eil mit, in Anführungsstrichen "normalen Männern", kann ich es mir schier nicht vorstellen zu spielen. Sebastian: Ja gut, das ist ja völlig in Ordnung. I ch versuche gerade so ein bisschen dieses Bild ein bisschen aufzubrechen. W eil gesehen habe ich tatsächlich immer nur wie die Domina X mit ihrem Patienten Y... W as natürlich ein Kerl war, und im Endeffekt, man möge mir verzeihen, jetzt sage ich das auch schon... Wie die Domina X und der Kerl Y, wie die, wie sie ihm im Prinzip einen runter holt und das ist dann die ganze Klinik-Geschichte und da denke ich mir immer: hm, ja... Liz: Ist nicht wirklich spannend. Sebastian: Du hast mir vorher schon verraten, es gibt ein Ding der Woche?
Liz Es gibt ein Ding der Woche!
Sebastian Und das muss nach dem Klinik-Thema kommen?
Liz Womit ich diese Woche das ein oder andere Mal hantiert habe.
Sebastian Bin gespannt. Also ich habe jetzt hier gerade, ich würde sagen, einen Kotflügel vom VW Käfer in der Hand. *lacht* Es ist Metall, aber es klingt nicht schön. Es ist recht schwer. Ja, so leicht geschwungene Form. Ich habe tatsächlich nicht den leisesten Hauch einer Ahnung, was das sein kann. Es hat CE-Zeichen, das ist schon mal gut. Ist das ein Gewinde? Also ich tue mich sehr schwer, das zu erklären. Okay, was ist es?
Liz Es ist ein Spatel von einem Laryngoskop, wie man so schön sagt, was man beim Intubieren gebrauchen kann, gebrauchen wird, braucht, brauchen muss...
Sebastian Ach, die bösen Dinger aus den Fernsehserien?
Liz Richtig, die man so in den Hals schiebt und dann kommt dieser Beatmungsschlauch dahinter her.
Sebastian Heilige... Das Ding ist echt eindrucksvoll. Also ich mag mir nicht vorstellen, mir das in den Hals zu stecken, aber offensichtlich ...
Liz Das steckst du auch nicht bei lebendigem Leib in den Hals, sondern dazu hast du Narkose.
Sebastian Okay. Da benutzen die so was. Krasses Teil. Okay, und warum ist das jetzt hier? Das benutzt du beim ...
Liz Das benutze ich. Reiche das dem Arzt, der Ärztin an. Ich bin auch selber dazu fähig einen Beatmungsschlauch in die Luftröhre zu stecken. [Sebastian: Aber das machst du jetzt
Sebastian Gut. Aber du drohst damit? Liz: Wie wir so schön sagen: es wird mal hell im Hals. Sebastian: Ich werde es noch mal googeln, vielleicht machen wir das Episodenbild draus, dann haben wir gleich mehr Klicks. *lachen* lso ich kann es wirklich sehr, sehr schwer beschreiben. Doch man hört es ein bisschen klappern, es besteht auch aus mehreren Teilen, aber ja.. nein, also damit... hm. Ich durfte deine kleine Sammlung bewundern.
Liz Mein kleines Medizinmuseum?
Sebastian Allerdings, also ich sag mal historische Gerätschaften, ich bin beeindruckt, ein bisschen verschüchtert.
Liz Was ja bei dir dann eher selten vorkommt, dass man dich verschüchtert sieht.
Sebastian Ich sag das jetzt nur so. *lachen* Am Anfang hast du ja gesagt, man muss ja den ganzen Kram, den man mit Subbi macht, auch mal selber an sich ausprobiert haben oder sollte man. Und du hast eben auch noch gesagt, dass du das im ganzen Klinikbereich eben auch ausgetestet hast. Wie ist denn das so, dann das mal passiv zu machen? So, was hast du gesagt, Magensonde?
Liz Es ist der Kick, wenn man das in meiner Position ausdrücken darf, es ist der Kick des Ausgeliefertseins.
Sebastian Den hast du auch so empfunden dann?
Liz Also kein Kick, aber das Ausgeliefertsein.
Sebastian Und trotzdem sagst du die passive Seite, die ist jetzt nix für dich, weil das dann doch irgendwie schrecklich ist.
Liz Dazu muss man sagen, wo wieder die Sadistin da rauskommt, Schmerzen zuzufügen, Aua machen macht Spaß, aber Aua kriegen ist blöd.
Sebastian Und jetzt ist ja... dein Gegenüber lässt sich ja genau gezielt darauf ein und das auch immer wieder. Wo kommt das her? Von diesem... wie ist das denn hinterher? Ist das was Befreiendes, wenn man dann fertig ist und alles ist wieder normal? Oder was ist am Ende der der Klinik-Session? Was bleibt?
Liz Was bleibt? Was bleibt ist Befriedigung, um es wieder mit dem, aus dem beruflichen zu ziehen, Menschen geholfen zu haben.
Sebastian Also verabschiedet man sich denn dann hinterher oder wie läuft das dann weiter an der Abend? So tschüss, du bist geheilt, raus mit dir?
Liz Im Vergleich zu normalen Sessions sind solche Klinik Sessions dann doch eher... laufen fließend aus. Ich weiß nicht wie ihr das macht, aber ihr lasst das auch wahrscheinlich eher fließend auslaufen, oder?
Sebastian as ist halt... hinterher hat man dann doch sehr dieses Nähe- und Kuschelbedürfnis und, dass man darüber spricht, dass man ganz unglaublich viel kommuniziert einfach, ne?
Liz Das gibt es... das ist da auch. Wahrscheinlich ist da dieses Nähe- und Kuschelbedürfnis ein bisschen geringer, aber es wird kommuniziert, es wird gesprochen. Oder auch nicht, einfach nur Ruhe. Da gibt es viele Möglichkeiten, was wir schon mal bei einem Themenabend hatten, das Auffangen. Da gibt es verschiedenste Möglichkeiten, da wieder zu erden.
Sebastian Ja. Auch wenn jetzt die Reihenfolge ein bisschen falsch ist, aber du hast ja mit BDSM angefangen vor 20 Jahren? War Klinik gleich am Anfang so ein Themengebiet, wo du sagtest, das ist spannend oder hat sich das...?
Liz Das hat sich erst relativ spät entwickelt.
Sebastian Gab's da einen Auslöser?
Liz Wieso oft... Da war das Internet schon recht weit fortgeschritten und: Das sieht ja schön aus auf Bildern, auf Videos. Und man könnte das ja auch mal selber probieren. Und wie es Herr Lage schon so schön besungen hat: "Tausend und eine Nacht, und es hat Zoom gemacht".
Sebastian Jetzt gehen wir noch mal ein Stückchen weiter. Ich meine, wir hatten jetzt die Zofen und Maids, Klinik und d ann... Damit kamst du erst ein bisschen später und sagtest: Mensch, ich hab hier noch so ein Thema "Adult Baby". Ich habe versucht, mich da ein bisschen vorzubereiten. Hat leider überhaupt nicht geklappt. Ich habe nämlich bei Fetlife, bin ich einfach mal in eine Gruppe eingetreten und habe dann gleich mal ein Thread gestartet und habe gesagt: "Hallo, ich habe da demnächst darüber ein Gespräch. Könnt ihr mir mal ein paar Tipps geben, wie man... wie ich das am besten angehen kann?" Da war man leider nicht so redselig, man hat meinen Beitrag gelöscht und mich daraus gebannt. *lachen* Das war offensichtlich nicht erwünscht.
Liz Dazu muss man sagen, dass dieses Thema, diese Facette des Age-Play ist im BDSM doch sehr, sehr Nische, aber ich finde eine sehr, sehr schöne Nische.
Sebastian Ja, dann nehmen wir die Nische jetzt mal und … Liz: Nehmen wir die Nische ein bisschen auseinander? Nehmen wir die Nische ein bisschen auseinander? Sebastian: Okay, also Stichwort "Adult Baby", übersetzt: Das erwachsene Baby.
Liz Genau.
Sebastian Das ist aber nur eine Übersetzung, das sagt ja erstmal nix. Ich hab wirklich null Ahnung. Ich hab nur so Fetzen der letzten Jahre im Kopf, was ich dazu mal gesehen und gehört habe. Wie ist da die Situation, wie ist die Rollenverteilung, was tut man da überhaupt?
Liz Beschreibung ist, dass eine erwachsene Person sich für bestimmte Zeit in die Rolle eines Babys, eines Kleinkindes begibt. Sich dementsprechend verhält. Mit Äußerungen, mit der entsprechenden Sprache, Ausdrucksweise, Verhalten... Sich darin komplett fallen lassen kann, sich halt in völlige Verantwortung begibt. Und demnach die eigene Verantwortung für Leben, für Handlung, was passiert... M uss ich jetzt auf Toilette? M uss ich jetzt mir Essen zubereiten, muss ich jetzt Fernsehen, möchte ich das? Aber die eigene Verantwortung teilweise fast komplett und teilweise komplett abgibt.
Sebastian Aber auch den eigenen Dickkopf behalten?
Liz Wenn der Dickkopf da mit rein spielt, dann bleibt der Dickkopf da, aber ansonsten kann man den Dickkopf auch draußen lassen.
Sebastian Das geht ja auch wieder sehr in Richtung Kontrolle rein.
Liz Das ist Kontrolle.
Sebastian Und zwar totale Kontrolle. Also erst mal... Also ich stelle mir jetzt mal die Probleme dabei vor, denn ich kann ja nicht kommunizieren. Ich kann noch so oft sagen wie ich will "jetzt hör mal auf damit", denn im Zweifel werde ich ja gar nicht erst verstanden. Das heißt, das ist ein ganz anderer Umgang.
Liz Das ist ein sehr intimer Umgang. Das ist ein Umgang, den man lernen muss. Das kann man in der Regel nicht von jetzt auf gleich, sondern man muss sich in dem auch als aktiver Part sich reinfinden. Was mir relativ schnell gelang.
Sebastian Das ist dann... ich nenne das jetzt mal.. haben die Rollen da spezielle Namen oder kann ich jetzt einfach sagen "Mama, Mama-Liz"?
Liz Mama, Mami, dann auch Tante oder dann kommt die Babysitterin...
Sebastian Also es geht schon wieder sehr in den Rollenspielcharakter mit rein.
Liz Es ist ein sehr, sehr starkes Rollenspiel.
Sebastian Das heißt, auch da wieder ist erstmal wichtig, den Einstieg zu gestalten. A uch vorher wieder zu kommunizieren, was sind denn die Vorstellungen des, ich sag mal, des Abends, des Tages.
Liz Abends des Tages, der Tage. Man kann das ja, wie auch bei Klinik nicht zwingend... aber wie auch bei den Zofen, bei den Maids. Man kann es auch über... nicht... wie man so schön... wie ich es immer teilweise ausdrücke "48/2" ausdehnen. Sprich über ein ganzes Wochenende.
Sebastian Und jetzt rein praktisch kann ich mir... Ich meine alle da draußen die jetzt Eltern sind, werden wissen was da alles zu tun ist. Aber was was sind denn da so typische "H andlungen" sage ich mal was.
Liz a die typischen Handlungen... Alle Eltern da draußen genießen das wahrscheinlich am meisten, wenn sie mit ihren Kindern kuscheln können.
Sebastian Ja? Hätte ich jetzt gar nicht auf dem Schirm gehabt, gebe ich ganz ehrlich zu.
Liz Ist auch ein sehr wichtiger Teil davon: Nähe zu geben. Was sind sonst noch Handlungen? Wie bei kleinen Kindern, Babys. Das Füttern, Wickeln, ins Bett bringen. So die Sachen, die man halt als Eltern, als Mutter.... Es gibt das ja auch als den aktiven Part, auch natürlich in männlicher Form, als Daddy, Papi, Papa,.. wie man es denn auch so ausdrücken will. Die ganz normalen Sachen, die man mit einem Baby, einem Kleinkind macht im Alltag. Also das Spielen ist auch ein großer Aspekt dabei. M it entsprechend altersgerechten Spielsachen die Kleinen zu beschäftigen. D ie, um ein paar Dinge zu nennen, wie Rassel, Bauklötze, Puppen, Kuscheltiere.
Sebastian Das könnte ich super, ich könnte da super auf die Nerven gehen. *lachen* Bleibt man denn dann wirklich kontinuierlich in der Rolle drin? Oder ist es zwischendurch so ein "oh jetzt stell dich mal nicht so an, mein Gott".
Liz Natürlich gibt es da auch Ruhephasen, aber in der Regel ist es ein kontinuierliches Rollenspiel.
Sebastian uch da kommen wir wieder Richtung Outfit, mit dem Strampler und allem was dazu gehört.
Liz Mit Strampler, mit Kleidchen, Schleifchen im Haar, mit Zöpfen. Also wie man sich kleine Mädchen... oder was auch da reinspielt, ist der Aspekt der Sissys, dazu kleinen Exkurs diesbezüglich: Sissys sind in der Regel männlichen Geschlechts, aber wollen und spielen gerne die Rolle des kleinen Mädchens, welche sich dann auch in übertriebener Kleidung widerspiegelt. Sprich, dieses rosa Kleidchen mit Rüschen und mit Spitze und Schleifchen im Haar. Das niedliche, niedliche Rüschenhöschen, das so als Kleinexkurs, das gibt es dann auch. Wie du schon gesagt hast, der Strampler... Dann entsprechende Schlafanzüge mit kindlichen Mustern, die man in einschlägigen Internetseiten, Shops findet.
Sebastian Ja, das habe ich schon gesehen. Da gibt es dann wirklich in großen Erwachsenengrößen gibt es das alles!
Liz Es gibt es alles. Was auch teilweise sehr niedlich ist.
Sebastian Jetzt ist natürlich... da stellt sich mir immer die Frage: Sexualität, hat die da drin überhaupt was verloren in diesem Kontext?
Liz Manche bringen es mit ein. Für mich hat in diesem Kontext, für mich persönlich, Sexualität nichts verloren. Das ist rein das Spiel. Das im passiven Part das Bemuttert werden, sich fallen lassen können, Verantwortung abgeben. Wie auch in meinem Fall der aktive Part, Verantwortung übernehmen, aufpassen, Nähe, Wärme zu geben, Geborgenheit, aber auch dann, wenn es nötig ist, die Bestimmtheit nicht aus Acht zu lassen.
Sebastian Also es geht tatsächlich um Nähe, Geborgenheit, das ist wirklich so dieser zentrale Aspekt dabei, diese Beschäftigung miteinander. Wie findet man sich jetzt da?
Liz Brauchst eine ganze Menge Fingerspitzengefühl, Menschenkenntnis und solltest dein Gegenüber relativ gut kennen, was Vorlieben, was auch das Verhältnis zur Nähe betrifft. Manche mögen ja nicht so gerne sehr nahe an sich rankommen bzw. m ögen keine Nähe zulassen, aber in der Regel mögen das die, in Anführungsstrichen " kleinen Mäuse", schon sehr gerne.
Sebastian Jetzt denke ich natürlich immer ein bisschen weiter. Denke mir: ja Mensch, wenn jetzt die Lady, also du, noch ne Zofe hat? Also quasi ein Kindermädchen. Liz: Es ist ein reizvoller Gedanke! Sebastian: Dann ist das ja... beziehungsweise noch mal andersrum, wird da nicht die Lady selbst zur Zofe für das Kindermädchen.
Liz Das wäre dann "topping from the bottom" oder wie.
Sebastian Du rutscht halt eine Ebene tiefer, ne?
Liz Ja, das ist ein reizvoller Gedanke. Zum Beispiel, das Kindermädchen, die Zofe, die unangenehmeren Dinge in dem Kontext machen zu lassen. Sprich das Wickeln. Aber ich finde, beim Wickeln, das ist doch für 99,9 Periode Prozent der passiven Parts doch ein teilweise zentraler Aspekt. Und das möchte ich mir persönlich auch nicht nehmen lassen.
Sebastian Das heißt, es ist also wirklich ein Zweisamkeitsding.
Liz Es ist ein Zweisamkeitsding/-geschehen. Ich kenne es auch zu mehreren, aber in der Regel ist es ein Spiel zu zweit.
Sebastian Was macht man denn da zu mehreren?
Liz Dass es einen aktiven Part und mehrere passive Parts gibt.
Sebastian Ja natürlich, hab ich da so einen Rudel und dann verbünden die sich meinetwegen noch und dann hat man zu tun.
Liz Es ist teilweise Arbeit!
Sebastian Ich habe einen sehr schönen Satz dazu gehört. Wie beendet man denn so einen Abend, habe ich vorhin mit Subbi besprochen, wie kann man denn, wie kann sie sich das vorstellen. Meint sie: ach das ist ganz einfach, ins Bett stecken, Feierabend, Glas Wein. *lacht* Ist was anderes, ne?
Liz Es ist was anderes. Das hatten wir auch beim Stammtisch. Das Subbi darin aufzufangen, braucht noch mehr Fingerspitzengefühl, es braucht vor allem Zeit. Gerade wenn man es über mehrere Tage macht und dann wieder, wie ich es immer ausdrücke "aufzutauchen", braucht manchmal mehr Tage. Man kommt zwar so dann wieder im Alltag, im normalen Leben zurecht, aber der Kopf ist halt immer noch woanders. Und da braucht es Kommunikation, Kommunikation und Kommunikation.
Sebastian Also einfach ganz viel Nachsorge?
Liz Nachsorge, auch nochmal Nähe. Es ist nicht mal eben so. Nicht wie nach einer klassischen Session. So, kuscheln, Glas Wein, Glas Bier und eine Stunde drüber reden u nd alles ist wieder gut. Sondern man braucht teilweise ein bisschen mehr Zeit.
Sebastian Das ist für dich dann auch so, dass du da auch aus diesem Prozess wieder raus musst, weil der Umgang mit dem Gegenüber, der verändert sich dann ja schon.
Liz Natürlich verändert sich der Umgang, der Ton, die Sprache. Das ist schon für mich auch immer wieder beeindruckend.
Sebastian Jetzt bin ich natürlich.. wir haben jetzt heute, das merken die Hörer schon, wir haben jetzt so drei recht schwere Themen uns geschnappt. Jetzt ist natürlich die Frage, was ließe sie sich denn da kombinieren?
Liz Oh, da gibt's aber viele Kombinationsmöglichkeiten, wenn ich denn ein bisschen vorausgreifen darf.
Sebastian Ja, erzähl!
Liz Deine Frage, warum macht man das?
Sebastian Ja, ne, also jetzt, ich hab da mein kleines Kind und jetzt fang ich da plötzlich an, irgendwie, ich sag mal, die Messer zu wetzen aus dem OP-Bereich.
Liz Du kannst... nee, das nicht zwingend. Das gibt es auch, aber finde ich persönlich weniger spannend. Dann eher die Windel aus dem "Age-Play erwachsenen Baby" mit in die Klinik einzubeziehen. Oder auch, dass Zofe uneingeschränkt dienen kann, und nicht durch Toilettengänge gestört wird, kann Zofe dann auch eine Windel tragen und muss nicht ihre Tätigkeiten unterbrechen.
Sebastian Also man fängt da an zu experimentieren, in welche Richtung man gehen kann?
Liz Mannigfaltige Experimentiermethoden.
Sebastian Worauf ich so ein bisschen hinaus möchte ist, ja, Macht und Kontrolle, aber die Impulse, was man denn da alles machen könnte, die kommen ja sicher nicht nur von dir, sondern du lebst ja auch von den Ideen deiner "Opfer". Ähm, nein, anderes Wort, schöneres Wort. Deiner, deiner ... Ja, hast du dafür ein Wort?
Liz Opfer würde ich es grad nicht bezeichnen. Ich würde es als Gegenpart, als... Spielpartner, was ist ja vom Grundsatz her alles drei...
Sebastian Deiner Schutzbefohlenen.
Liz Deiner Schutzbefohlenen. Alle drei Gebiete sind ja nun auch vom Grundsatz her halt mal einen sehr starken Rollenspielcharakter. Spielpartner, Schutzbefohlenen, Untergebenen, wie man es auch immer ausdrücken will.
Sebastian Ja und die Impulse bringen sie aber immer mit ein?
Liz Impulse können sie mit einbringen, ob ich darauf eingehe ist die zweite Frage, aber es gibt durchaus Impulse, die man sehr gerne aufnimmt.
Sebastian Zum Beispiel?
Liz Zum Beispiel die Zofe im übertriebenen, wie ich finde niedlichen, Satin-Kleid und darunter eine Windel.
Sebastian Also ich stelle mir das gerade so vor nach dem Motto "oh hier Mensch, lass uns doch mal das und das machen, und ich möchte gerne dieses und das und jenes ausprobieren". Jetzt ohne mal was spezielles zu sagen. Gibt's da auch Ideen, auf die du jetzt nicht gekommen wärst oder Dinge, wo du auch erst mal schlucken musstest und sagen musstest: Mensch, das mache ich nicht, oder es liegt außerhalb meiner Reichweite?
Liz Eine Anekdote: Ich war mal eine Zeit lang sehr, sehr aktiv in diversen Age-Play-Foren, die es mittlerweile auch schon gar nicht mehr gibt. Als sie dann spitz kriegten, herausfanden, dass ich aus dem medizinischen Bereich komme, haben sie mir die, auf deutsch gesagt, die Bude eingerannt und wollten alle Katheter haben. Weil sie ja unbewusst und ohne Kontrolle die Windel nass machen wollten. Da hab ich alle aber sehr schnell eines Besseren belehrt, und hab dem einen Riegel vorgeschoben.
Sebastian Weil, Wer wollte jetzt den Katheter haben? Die Passiven? [Liz: Die Passiven!] Die wollten den haben?
Liz Die wollten ihn haben, weil sie doch dadurch unbewusst und völlig ohne Kontrolle die Windel nass machen wollten.
Sebastian Da mag ich jetzt vielleicht noch mal... Ich glaube das passt auch noch mal zum zum Age-Play ein bisschen: Konsequenzen. Also ist das überhaupt Teil davon?
Liz Es gibt auch, also natürlich ist es auch ein Teil davon. W enn bei Frechheiten, wenn nicht aufgegessen wird oder so, da gibts schon mal den Hintern voll oder den, in der Age-Play-Szene allseits beliebten, Möhrenbrei aus dem Gläschen.
Sebastian Mh, lecker. *lacht*
Liz Ja, der ist, gelinde gesagt, nicht sonderlich beliebt.
Sebastian Achso, der ist dann.. der Möhrenbrei ist dann die Konsequenz?
Liz Richtig. Und der wird auch artig aufgegessen dann. Bis zum Letzten.
Sebastian Jetzt hab ich dich ja, bevor wir hier saßen, hab ich jetzt tatsächlich so: " ja, Liz, das ist so, das ist schon eine Sadistin!". Im Moment denke ich so: ja, das hört sich ja alles ganz überschaubar an. Das ist ja alles ganz nett, was du machst, da muss man ja gar keine Angst vor dir haben. Würden deine bisherigen Spielpartner das unterschreiben?
Liz Nein. Ich habe sie eines Besseren belehrt, dass man mit mir teilweise überhaupt nicht gut Kirschen essen kann. D ass ich Vorstellung habe, dass ich meinen Willen bekomme, dass ich durchsetzungsstark bin und Mittel und Wege finde, um Untergebenen, Schutzbefohlenen, doch Manieren beizubringen.
Sebastian Das stelle ich mir sehr schwer vor, das mit -einem- Partner auszuleben. Wir haben jetzt hier so drei große Themenaspekte gehabt. Das geht nicht mit einer Person. Da müsste man ja ständig wechseln. Wie grenzt man das ab, oder braucht man da wirklich für jedes Rollenspiel an der Stelle einen eigenen Partner, mit dem man das auslebt?
Liz Die Zofe mag nicht zwangsläufig Klinik. Der Kliniker, Die Klinikerin mag nicht zwangsläufig gerne Dienen und Zofe sein, und das Baby möchte um Gottes Willen nicht erwachsen werden. Letzten Endes findet sich dann doch immer mal ein Kompromiss.
Sebastian Ja, man muss halt einen Weg finden.
Liz Letzten Endes finden sich immer Mittel und Wege, sich da zu einigen, sich da auf einen grünen Pfad zu kriegen.
Sebastian Hättest du Schwierigkeiten damit zu sagen: so dieses Wochenende Zofe, nächstes Wochenende Baby, nächstes Wochenende Patient. Mit ein und der gleichen Person.
Liz Würde, wäre völlig okay. Ich bin da wandelbar und kann mich auf jeweilige Situationen relativ schnell einstellen.
Sebastian Ja, ich ich finde das ist sehr spannend. Also in den nächsten Folgen muss ich da eh noch mal ein bisschen tiefer graben. [Liz: Was die Rollenspiele betrifft?] J a wahrscheinlich wird das gar nicht groß dann ausgestrahlt, weil das erst mal nur für mich ist, damit ich da so ein bisschen mehr mitkriege. Weil ich da wirklich, offensichtlich einfach immer drüber hinweg geschaut hab. Wenn jetzt jemand hier das hört und sagt: Mensch, Liz, das finde ich aber spannend, diesen Menschen! Das ist okay für dich, wenn jetzt jemand hier an den Podcast schreibt und ich das dann an dich weiterleite?
Liz Das kannst du gerne tun.
Sebastian Dann seid ihr hiermit eingeladen, genau das zu tun. Dann kommen wir jetzt langsam zum Ende. Wie gesagt, Nachrichten an Sebastian at kunstderunvernunft.de, auch wenn man Liz eine Nachrichten schreiben möchte, einfach mal reinschicken. Ich leite es direkt weiter, und dann kannst du ja selber entscheiden, ob du dann antworten möchtest. Ansonsten, wie üblich der Aufruf: teilt das Ganze. Facebook, Fetlife, Webseite, wo ihr möchtet. Schreibt es an irgendwelche Laternenpfähle, mir egal. Aber ich freue mich immer, wenn neue Hörer dazukommen. Da noch mal ein kleiner Aufruf: Ich überlege, ob es interessant sein kann, mit jemandem, der erst ganz frisch in die Szene reingekommen ist oder sich ganz frisch interessiert, mal zu sprechen. Denn immer wenn ich so zurückdenke, wie viele erste Male es gab und wie neu das damals war und wie unsicher man war, ich möchte das eigentlich gar nicht unerwähnt lassen. Und wenn da jemand Interesse hat mit mir zu sprechen, dann auch da bitte melden. Das könnte wirklich spannend sein, nochmal so eine Zeitreise auch zurückzugehen, wo wirklich alles noch neu war. Dann mag ich mich heute bei dir verabschieden. Vielen, vielen Dank für die Einladung.
Liz Vielen, vielen Dank für das schöne Gespräch.
Sebastian Euch da draußen danke ich fürs Zuhören. Bis zum nächsten Mal. Tschüss. Liz: Wiedersehen.

Kommentare & Fragen

Lexxi
12.08.24

Was ist denn aus der Kochschule geworden? 😅
Es ist schon etwas her, dass ich diese Folge gehört habe. Ich fand sie persönlich sehr lehrreich. Ja, von Maid und Zofen hatte ich schon mal gehört, aber wirklich was verbinden konnte ich mit den Begriffen nicht so richtig. Danke für die Einordnung👍🏻.
Was mir bei der Folge außerdem im Kopf bleibt > Zitat Sebastian; "Der Kotflügel eines VW Käfers?" 🤣🤣 Großartig!

Sub Ms. Iveness
07.03.24

Eine extrem spannende Folge!
Danke, Liz, dass du uns ein wenig in deine Welt mitgenommen hast und mich so animiert hast, mich noch einmal ein wenig mehr mit der Thematik Rollenspiel auseinander zu setzen.

Liz
07.03.24
Vielen Dank für deinen tollen Kommentar Lys!
Hat mich sehr gefreut.
Liz

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