Cover Meddie - Leuchtende Augen

Meddie - Leuchtende Augen

Gelegenheit macht Kink

17.02.25
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Cover Meddie - Leuchtende Augen

Episodenblog

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Gelegenheit macht Kink

Zu Gast bei mir war Meddie, 27 Jahre alt. Seit etwa einem Jahr erkundet sie die Welt des Kinks – und das in beide Richtungen, oben wie unten. Ihr Weg dorthin war allerdings nicht ganz einfach, denn ihre christliche Erziehung stellte Themen wie Sex vor der Ehe zunächst gar nicht zur Debatte.

Heute sieht das ganz anders aus: Sie lebt in einer offenen Ehe, probiert neugierig aus und begegnet spannenden Menschen – auch außerhalb der Szene. „Die laufen mir einfach so zu“, sagt sie mit einem Lächeln.

In dieser Folge sprechen wir ausführlich über NS (Natursekt), Symbole und Praktiken – doch noch viel mehr geht es um das, was sie antreibt: die leuchtenden Augen ihres Gegenübers.

Bilder zur Folge

Kapitelmarken

00:02:37
Begrüßung
00:04:07
Vorstellung
00:05:12
Kindheit: Bibelgeschichten nachspielen
00:06:38
Christlich-Keusche-Kindheit
00:10:00
Fifty Shades macht feucht
00:15:00
Der erste Partner mit 20
00:20:25
Fremdverflirtet und offene Ehe
00:25:16
Serielle Digamie
00:26:15
Was will ich überhaupt?
00:28:37
Der erste Liebhaber
00:33:44
Dinge tun und mehr wollen
00:34:54
Natursekt
00:40:37
Taschengeld gegen Pipi
00:49:22
Mitfahrzentralsub
00:58:48
Sicherheitsnetz
01:00:40
Das Ding der Woche
01:03:21
Das Leuchten in den Augen
01:08:53
Augenhöhe aktuell nicht notwendig
01:15:21
Fühlen wie geplant
01:16:24
Submissive Erfahrungen
01:28:49
Dinge mitnehmen
01:35:09
Getrennte Welten
01:37:29
Hängebondage im Smartcafé
01:39:43
Bondageunfall
01:42:34
Weiterfesseln
01:44:49
Alumni
01:52:43
Entwicklung und Veränderung
01:54:43
Zubehör und basteln
01:58:40
Symbole, Grenzen und Hingabe
02:04:58
Zu Hause sprechen
02:06:31
Folgenblog
02:07:24
Shorts
02:10:22
Das A oder B-Spiel
02:15:49
Pragmatismus und Entscheidung
02:19:20
Letzte Worte
02:21:53
Verabschiedung
Das Transcript wurde automatisch erzeugt und kann Fehler enthalten.
Sebastian Hallo und herzlich willkommen zur Kunst und Vernunft. Mein Name ist Sebastian Stix und hier darf ich mit Kinky-Menschen über BDSM sprechen. Die Praktiken selbst, die stehen hier gar nicht so sehr im Fokus. Ich schaue lieber auf die Person und ihre persönliche Heldenreise. Ihr Weg, ihre Motivation, was gibt der Person BDSM und wie soll es eigentlich weitergehen. Das ist besonders wichtig, wenn Menschen BDSM gerade erst entdecken. Jeder kleine Schritt scheint buchstäblich das eigene Weltbild zu verändern und wirklich kein Plan überlebt die erste Session. Ich freue mich, dass ich Maddie zu Besuch hatte. Sie ist 27 Jahre alt und entdeckt seit einem Jahr ihren persönlichen Kink. Das ist großartig, denn ihre Erziehung und ihre Jugend waren äußerst christlich-konservativ geprägt. Sex vor der Ehe, Selbstbefriedigung und all diese Dinge, das geht mir überhaupt nicht. Und doch schlummerte da wohl schon etwas, denn in der Bibel gibt es eine Menge kinky Inspiration, wenn man sie sehen möchte. Zum Glück hat es Maddy inzwischen geschafft, sich davon komplett zu emanzipieren und dann stellen sich Fragen. Oben oder unten, was mag ich, was nicht, was ist interessant und was will ich überhaupt? Wie wäre es denn, einfach mal Dinge auszuprobieren und was mit den Menschen und den Gelegenheiten um einen herum so möglich ist? Liebes Publikum, in dieser Folge geht es um Medis Erfahrung, zum Beispiel mit NS, also Natursekt, Pippi, Urin, nennt es wie ihr wollt. Wir sprechen über Symboliken, Spielpartner, Erfahrung oben, Erfahrung unten, über Zeitmanagement in Medis offener Ehe, über Hängebondage in Wien und einen kleinen Unfall dabei. Und ich glaube, jetzt genügt es mit dem Clickbait. Fangen wir doch einfach an. Los geht's mit Folge 124 mit Maddy. Ja. Liebes Publikum, mir gegenüber sitzt Maddy. 27 Jahre aus Sachsen, auf der Durchreise nach weit, weit weg, aber wir haben diese Aufnahme hier hinbekommen, diesen Termin. Es ist Freitag, Mittag und hallo.
Meddie Hallo.
Sebastian Ja, das ist schön. Wir haben den Erstkontakt, Gott, wie lange ist das her? Ein Jahr inzwischen? Beinahe.
Meddie Ich glaube, ich habe dir relativ am Anfang meiner BDSM-Karriere geschrieben und das ist fast ein Jahr her.
Sebastian Ich glaube Juni 24 habe ich gesehen und manchmal dauert es einfach, dass man ins Gespräch kommt.
Meddie Ja, das könnte gut hinkommen.
Sebastian Aber jetzt bist du da und du bist hier mit einem sehr großen Koffer angekommen. Du fährst also morgen früh gleich weiter.
Meddie Korrekt.
Sebastian Und dann habe ich dir gestern, vorgestern verraten, heute Abend gehen wir übrigens auf den Stammtisch und du kommst mit.
Meddie Richtig, das wird also ein sehr voller Reiseplan bei mir.
Sebastian Ja, aber ich hoffe, es wird ein Erlebnis. Und ja, liebes Publikum, willkommen bei der Kunst der Unvernunft. Und manchmal sind Sachen ein bisschen anders und wenn Gelegenheiten sind, finde ich, muss man die auch einfach nutzen.
Meddie Genau, deshalb habe ich es auf die Durchreise gelegt.
Sebastian Genau, magst du verraten, wo es hingeht?
Meddie Es wird nach Barcelona gehen, wahrscheinlich werde ich da später auch so noch drüber reden, weil ich ein bisschen drauf gespannt bin, auch dort mal Stammtische zu besuchen und vielleicht Menschen kennenzulernen.
Sebastian Das heißt, es wird die perfekte Ergänzung dann für die Folge, wenn du wieder da bist. Vielleicht gelingt das ja.
Meddie Schauen wir mal.
Sebastian Okay, das heißt, du musst aber um jeden Preis morgen diesen Zug kriegen.
Meddie Frühs. Zeitig, nach dem Stammtisch.
Sebastian Das wird schon alles werden. Gut, jetzt müsste ich ein bisschen was über dich erzählen, das ist aber gar nicht so einfach, denn laut meinen Notizen spielst du unten oder oben oder wieder unten oder Switch. So ganz bin ich nicht schlau geworden. Könntest du dich ein kleines bisschen beschreiben fürs Publikum?
Meddie Das kann ich gerne probieren. Ich spiele aktuell gerade unten. Ich habe aber eigentlich letztes Jahr oben spielend angefangen, habe aber wiederum unten spielend mit Fantasieren angefangen und bin dann irgendwie so über ein bisschen hin und her und unterschiedliche Menschen unterwegs. reingewachsen.
Sebastian Okay, also noch ziemlich frisch dabei.
Meddie Genau.
Sebastian Und wir fangen natürlich wie immer ganz vorne an. Wir müssen ein bisschen gucken, was wir überspringen müssen oder sollen, denn der Tag, wo man anfängt, das ist ja der Tag, wo man anfängt. Bei manchen Menschen, die haben dann erst eine Woche vorher von BDSM gehört, was ich niemandem glaube, ehrlicherweise. Oder eben im Kopf ist da schon seit 10, 15 Jahren irgendwas und man weiß es halt noch nicht zu greifen.
Meddie Also ich würde mich zu den Menschen zählen, die irgendwie dann rückblickend Kindheitserlebnisse in die Richtung interpretieren. Zumindest ist mir das dann so beim Reflektieren aufgefallen, dass ich als Kind einen Spielpartner hatte, mit dem wir dann sehr gerne Bibelgeschichten nachgespielt haben, die dann durchaus gerne mal Sklaven und Folter involviert haben. Oder ich habe auch eine wunderschöne Erinnerung, in der ich besagten Jungen auf dem Dachboden an einem Pfosten gefesselt habe und wir haben ein bisschen Bodypainting betrieben. Das Bodypainting war, also so Wasserfarben. Bodypainting war dann aber eher in die Richtung von, wie kann ich dich denn mit diesem Pinsel am besten kitzeln? Und das so rückblickend denke ich so, naja gut, das war vielleicht doch irgendwie angehaucht.
Sebastian Anangehaucht, mhm. Also nicht nur Fantasien, sondern auch Dinge umgesetzt, aber klar ohne sexuellen Hintergrund.
Meddie Als Kind ohne sexuellen Hintergrund, einfach weil es einem in den Kopf gekommen ist und deshalb haben wir das dann eben gemacht.
Sebastian Okay, so, und dann... Wird man irgendwie größer und dann vergisst man, dass es was gibt. Dann fängt das an, dass alle irgendwie über Sex reden und loslegen wollen. Ist das in deinem Kopf geblieben, diese Fantasien? Oder waren die mal wirklich verschwunden?
Meddie Ich habe die erstmal nie mit Sex in Kontakt gebracht. Also ich würde generell erstmal einordnen, dass ich ein sexuelles BDSM habe. Und dann kam bei mir aber eigentlich die ganze alle reden über Sex oder machen Erfahrungen Phase, die ich einfach übersprungen habe. Dadurch, dass ich einfach aus einem sehr christlich-konservativen Elternhaus stamme, war immer alles, was Sex angeht, kommt sowieso erst nach der Ehe oder in der Ehe. Nach der Ehe wäre schon traurig, da kommt der Tod oder so. Und es war auch Masturbation, Pornografie, war alles komplett verteufelt. Und dementsprechend bin ich einfach, ja sagen wir mal, keusch aufgewachsen oder keusch bis irgendwann zu meinem ersten Partner mit über 20 rangekommen. Und damit hat sich das bei mir erstmal nie in Verbindung gesetzt.
Sebastian Okay, also wirklich keusch im Sinne von, du hast verinnerlicht, das macht man nicht, das gehört sich nicht, das darf man nicht?
Meddie Das ist Sünde. Und zu dem Zeitpunkt war das dann ein, das macht man nicht, davon die Finger lassen. Es wurde immer nett ausgedrückt als eine wärmste Empfehlung, man möge sich doch sein Leben damit nicht ruinieren und das habe ich damals so für mich angenommen. Und ich bin inzwischen sehr froh, darüber hinausgewachsen zu sein.
Sebastian Das glaube ich, vielleicht mal zur Definition, ab wann war denn Sex Sünde oder ab wann war Sex Sex? Also Knutschen wäre schon noch okay gewesen und Händchen halten.
Meddie Küssen und Händchen halten wäre okay gewesen. Grundsätzlich war bei uns so zu Jugendzeiten das Thema nicht bei einer, wenn man dann doch tatsächlich eine Partnerperson gefunden hatte, nicht dort übernachten. und der Begriff eine bibelbreite Abstand kommt nicht von irgendwo her.
Sebastian Eine Bibel, oh Gott.
Meddie Ja.
Sebastian Ja, egal.
Meddie Da kann man noch Händchen halten. Küssen macht man dann vielleicht mal irgendwo in der Ecke, wo sonst niemand zuguckt. Und das war ganz so das Konzept von wegen, wenn ich das jetzt vor irgendjemandem mache, dann würde ich ja andere Menschen dazu versuchen, das auch zu tun. Oder ich habe zu dem Zeitpunkt auch in der Kirchenmusik mitgewirkt, was bei uns vorne auf der Bühne stattgefunden hat. Ich habe irgendwann meine einfach nur Röhrenjeans angehabt. Und dann kam irgendwann eine ältere Frau auf mich zu und meinte so, die wäre schon ein bisschen eng und anzüglich, ob ich nicht mal was weiteres anziehen könnte.
Sebastian Also meine Jugend sah da gegenteilig aus, weil das war alles sehr frei.
Meddie Das freut mich für dich.
Sebastian Nein, also das erschüttert mich tatsächlich ein bisschen. Aber aus meiner Perspektive ist es natürlich so, dann hast du schon als Kind quasi die wilden Ideen aus der Bibel entlehnt. Also das ist aus BDSM-Sicht, ist das irgendwie ein bisschen merkwürdig. Da kriegt man das Buch mit den ganzen Ideen, aber das ist ja alles Sünde.
Meddie Naja, dadurch, dass man dann Sklaverei als Thema, also als großes Thema ja faszinierend finden durfte und es dementsprechend ganz logisch war, dass man die Josef-Geschichte mit Euphorie nachspielt. Ja, Auspeitschung. Ich weiß nicht, inwiefern wir uns gegenseitig ausgepeitscht haben. Nicht so, dass irgendwelche Schäden geblieben wären oder es mir in Erinnerung geblieben wäre, aber das war ja alles normal. Das waren ja quasi die Geschichten, mit denen wir aufgewachsen sind, so wie andere Bibi und Tina eben gehört haben, haben wir uns mit Bibelgeschichten auseinandergesetzt.
Sebastian Okay, und dann mit 20 fing das an mit einem Freund.
Meddie Im Prinzip, ja, da kommt noch historisch gesehen genau Fifty Shades of Grey davor. Und in dem Fall war es das Hörbuch, schön über Online-Stream-Dienst gezogen. Und das war schon so eine sehr verruchte Sache quasi in meiner Szene. Von wegen, also da geht es ja um Sex, das wollen wir ja eigentlich gar nicht. Da habe ich dann dementsprechend was Verbotenes getan und habe mir diesen Content reingezogen. Und das war mein erstes Erlebnis mit 18, bei dem ich festgestellt habe, aha, mein Körper kann sogar irgendwie erregt werden. Also muss ich zu meiner Schande jetzt unter BDSM gestehen, ich wurde vom Fifty Shades of Grey das erste Mal feucht. Gratuliere, aber das war im Prinzip mein erstes, dass ich auch einordnen konnte, okay, BDSM finde ich interessant.
Sebastian Das ist natürlich ganz schön krass, der Wechsel von gar nicht und Sünde und das kann man mal irgendwann in ferner Zukunft machen zu Fortpflanzungszwecken. Wir machen nicht nur irgendwie Sex, sondern wir machen einen noch unvernünftigen Scheiß, der vielleicht sogar noch gefährlich ist und das fühlt sich alles irgendwie im Kopf gut an.
Meddie Die Fortpflanzungszwecke hast du da gerade rein interpretiert. Dies war natürlich immer Thema, aber es war auch Thema, dass Sex natürlich schon eine wunderschöne Sache ist. Deshalb hat Gott das ja auch ganz am Anfang erschaffen. Also dass es grundsätzlich eine Sache ist, die man genießt und die man schön finden kann. In dem Sinne war das Ganze schon sexpositiv, aber eben nur im Rahmen der Ehe und sonst wurde einfach nicht außenrum drüber geredet, dass man da unterschiedliche Dinge tun könnte oder gut finden könnte.
Sebastian Ich muss gestehen, ich war mal mit jemandem zusammen und die Person hat eine Serie geguckt und dann habe ich natürlich mal mitgeguckt, eine himmlische Familie.
Meddie Sagt mir nichts.
Sebastian Sagt dir nichts. Okay, also es dreht sich alles um so eine amerikanische Pfarrersfamilie und da passieren natürlich alle Dramen und dies passiert und jenes und tatsächlich das Schlimmste, was passieren kann, ist irgendwie Sex vor der Ehe zu haben. Ja, ist auch wirklich so. Ansonsten Sex und sich zu lieben und das auch kuscheln, das war alles schön, alles gut, aber die Sache mit der Ehe, das ist schon sehr wichtig. So kann ich mir das so vorstellen, weil das war auch sehr positiv.
Meddie So kannst du dir das vorstellen, ja. Immens wichtig, zum einen habe auf alle Fälle einen christlichen Partner und habe auf alle Fälle keinen Sex vor der Ehe.
Sebastian Ach, das mit einem christlichen Partner ist auch noch wichtig. Man könnte die Menschen ja bekehren, deshalb hätte ich hier gesagt eher unchristliche Partner haben, damit man das mit dem Bekehren hinkriegen kann.
Meddie Ja, aber die unchristlichen Partner könnten einen ja dazu bringen, dann doch eher den Sex vor der Ehe zu haben, weil die diese Werte nicht teilen.
Sebastian Achso, also man ist nicht christlich, weil man getauft ist, man ist christlich, wenn man das auch einhält.
Meddie Ja.
Sebastian Wow.
Meddie Schwierig, einfach nur schwierig.
Sebastian Ich bin jetzt sehr gespannt. Also der, klar, das sind jetzt noch einige Jahre von da bis hin, du machst kinky Sachen, aber du hast Shades of Grey gehört.
Meddie Genau.
Sebastian Und der Körper hat reagiert. So ein Hörbuch hört man in, was weiß ich, 20 Stunden durch.
Meddie In der Tat.
Sebastian Hast du es mehrmals gehört?
Meddie Ich glaube nicht, weil es war ja auch was Verbotenes und quasi so der Gedanke, dass du hast gerade was Böses getan, das hättest du gar nicht tun sollen, der kam dann natürlich auch noch mit rein.
Sebastian Ach, der war wirklich dann auch tatsächlich da? Also wirklich ein schlechtes Gewissen? Ja, aber jetzt wurdest du feucht. Das heißt, man fängt ja an, sich doch mehr zu informieren. Also hast du irgendwie, nein, du hast das einfach abgehakt dann.
Meddie Ich habe das abgehakt. Also es war einfach nur wie, keine Ahnung, ich habe halt Harndrang. Also ich habe einfach nur gemerkt, mein Körper tut irgendwas. Ich konnte das nicht in den sexuell erregten Kontext überhaupt einordnen. Ich wusste, dass mir einfach nur mich anfassen nichts gibt. Das hatte ich irgendwann mit 13 oder 14 mal ausprobiert. Also auch mal wieder so ein bisschen über die Grenzen gegangen. Ich meine, wenn man keine Ahnung hat und einfach nur vorher sich nie angefasst hat, dann passiert da auch nichts. Und dann, ja, kam so das Erlebnis und dann kam auch wieder Jahre erstmal bis zu meinem Partner nichts, weil einfach das hast du nicht zu tun, Kind.
Sebastian Das ist spannend, weil es gibt ja durchaus, also Menschen haben nur mal eine unterschiedliche Libido und einen anderen Hormonhaushalt und manche Menschen haben halt Phasen im Leben, wo sie das auch einfach alles nicht brauchen. Aber irgendwie habe ich schon das Gefühl, doch, das ist schon alles da, aber es ist dir halt, ich sag mal, abtrainiert worden.
Meddie Ich habe es auch tatsächlich in letzter Zeit mal so formuliert, dass es im Prinzip eine unglaublich gut inszenierte göttliche Orgasmuskontrolle oder Lustkontrolle war. Also man hat ja diese große Macht, die einem gesagt hat, du hast das nicht zu haben und vielleicht fand ich auch einfach das richtig gut. Also habe ich in letzter Zeit auch irgendwann mal drüber nachgedacht, weil ich habe damit einen dominanten Part, der mir sehr eindrücklich sagt, lass es sein. Und bin damit gut durch die Zeit durchgekommen, ich weiß es nicht.
Sebastian Ob du diesen dominanten Part, der sagt, lass es sein, immer noch magst, das werden wir heute noch erfahren?
Meddie Womöglich.
Sebastian Okay, jetzt 20, da kommt jemand in dein Leben.
Meddie Genau, der hatte einfach überhaupt nichts mit BDSM zu tun. Ich hatte auch zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht diese Brücke schlagen können von, okay, ich wusste irgendwie, mich hat Fifty Shades of Grey erregt. Aber das war dann irgendwie ein, naja, keine Ahnung, wir gucken jetzt einfach mal im Leben weiter, dass ich gewusst hätte, dass ich das für eine Sexualität, die ich spannend finde, gerne haben möchte. Das kann ich jetzt sagen, aber das konnte ich mit 20 definitiv noch nicht sagen.
Sebastian Ja, aber gut, man muss ja auch erstmal Sexualität entdecken. Dadurch du es ja nur mal so aufgebaut hast, ist jetzt auch die Frage, war die Person Christ und habt ihr bis zur Ehe gewartet?
Meddie Korrekt. Es ergibt Sinn, das einfach beides zu verneinen. Und dementsprechend kam bei mir dann die lange Phase von, ich muss erstmal irgendwie mit mir selber klarkommen, weil die Person kein Christ war und die Person mir dann auch relativ klar gegenüber kommuniziert hat, ja... Ich will schon Sex vor der Ehe haben, weil sonst würde ich ja ein ungetestetes Pferd in die Ehe reiten. Nein, wörtlich war es die Katze im Sack kaufen, was er nicht machen wollte. Und wir sind beide in die Beziehung rein mit dem Gedanken, okay, wir gucken mal, Beziehung ist Test auf Langzeitbeziehung. Und ja, damit war dann relativ schnell innerhalb von ein paar Monaten klar, okay, Sex gehört schon zur Beziehung dazu. Und damit war das, es war für mich, weil ich angefangen hatte, aus christlich-konservativer Sicht immer liberaler zu werden, ein okay, wenn das jetzt irgendwie dazugehört, dann öffne ich mich dem im Prinzip in Anführungsstrichen.
Sebastian Es ist ja auch wirklich so ein bisschen sich erstmal emanzipieren und gucken, wo stehe ich, was möchte ich, wie funktioniere ich im Zweifel dann auch. Das gehört ja alles dazu und dann immer noch dieses leicht schlechte Gewissen im Hinterkopf.
Meddie Es war sehr viele Jahre sehr viel schlechtes Gewissen. Es war auch viele Jahre so ein Bruch mit dem Glauben vom inneren Gedankenkonstrukt her erstmal, okay, wie kann ich mein Glauben, inzwischen ist er neu definiert oder umdefiniert, wie kann ich einfach die ganzen Glaubenssätze, die mir als Kind gelehrt wurden, Ja, reflektieren und mir überlegen, möchte ich die eigentlich haben, möchte ich die behalten und da hat bei mir Sexualität einfach eine Riesenrolle gespielt, weil eben das, in dem ich aufgewachsen bin, so einen zentralen Teil hatte von wegen, lass das sein.
Sebastian Aber du konntest es auflösen bis heute?
Meddie Ich konnte es zum Glück auflösen, ja.
Sebastian Sonst würde ich heute nicht hier sitzen. Es gibt ja tatsächlich Podcast-Folgen BDSM und Christsein und Religion, habe ich es ja genannt. Da gab es ja mehrere Folgen zu, weil da habe ich auch viele E-Mails bekommen. Hast du die gehört?
Meddie Die habe ich durchaus gehört. Ich finde die auch sehr empfehlenswert. Also alle Menschen, die in irgendeiner ähnlichen Situation wie ich gesteckt haben oder stecken, hört sie euch auf alle Fälle an. Da sind sehr spannende Aufarbeitungen drin, die mir auch selber weitergeholfen haben.
Sebastian Das ist nämlich genau die Frage, weil ich weiß immer nicht, wenn ich so eine Folge dann mache und so ein Thema auch drin habe, hilft das irgendwem oder löst das irgendwelche Probleme, nein, Konflikte im Kopf und entscheiden muss das natürlich jede Person, die etwas tun möchte selbst, wie weit kann ich gehen, womit komme ich klar, aber ich glaube einfach, dass man hier ein bisschen offen darüber diskutieren kann. Also jetzt wollten wir heute aber eigentlich gar nicht über Religion und Glaube reden, zumindest nicht so viel. Aber es ergibt sich einfach so schön. Liebes Publikum, wir kommen noch zu dem harten Stoff.
Meddie Bestimmt.
Sebastian Okay, war es eine Langzeitbeziehung dann?
Meddie Es ist eine Langzeitbeziehung geworden. Ich habe die Person inzwischen geheiratet.
Sebastian Und das hält bis heute?
Meddie Sehr gut, würde ich sagen.
Sebastian Sehr schön. Also war das die richtige Entscheidung, da ein bisschen die eigenen Grenzen und Möglichkeiten zu verschieben?
Meddie Ich würde sagen, mich neu zu erfinden, war eine sehr gute Idee, ja.
Sebastian Ich glaube auch, egal was die einem alle erzählen, also mal ernsthaft, wenn ich dann so, deine Gemeinde, glaubst du denn wirklich, dass die sich alle daran gehalten haben und das, was sie da so predigen?
Meddie Bei vielen glaube ich das tatsächlich.
Sebastian Ja. Okay.
Meddie Weil das einfach mit einer Ernsthaftigkeit betrieben wurde und gelebt wurde in den verschiedenen Dingen, wie man das einfach….
Sebastian Ich kenne jetzt die Auswüchse in den USA, da wird dann gesagt, okay Analsex und Blowjob sind kein Sex, das kann man dann alles machen und da gibt es ganz komische Auswüchse. Ich hatte tatsächlich geglaubt, dass es das so eigentlich gar nicht mehr gibt, sondern dass das generell auch einfach viel liberaler geworden ist, aber schon vor 20 Jahren.
Meddie Ja, ich denke, da ist einfach die große Frage, in welchem Teil des religiösen Spektrums oder christlichen Spektrums man unterwegs ist. Und dadurch, dass das Spektrum breit ist, gibt es da die sehr Konservativen und die sehr Liberalen.
Sebastian Gut, du hast die Person gefunden. Ihr habt Sex, ihr habt Spaß, du hast ein tolles Leben, du hast dein Glauben neu definiert. Wo ist denn dieser BDSM?
Meddie Ja, der BDSM ist nicht vorhanden, dadurch, dass mein Partner einfach ein sehr, ich kenne keine Person, die ich mehr Vanilla bezeichnen würde, als meinen Ehemann.
Sebastian Da hast du schon den Bad Guy, der sagt, wir machen da jetzt Sachen und dann willst du noch weitergehen. Wann haben wir überhaupt die Erkenntnis, da gibt es noch mehr, ich möchte es vielleicht mal ausprobieren?
Meddie Vor drei Jahren bin ich dann irgendwann auf den Trichter gekommen, okay, ich habe jetzt diesen Vanilla-Sex, das ist gut, das ist nett, da fehlt irgendwie was. Also ich bin diesen Spannungsbogen von, ich habe irgendwann mal Fifty Shades of Grey gehört, der hat sich einfach in nichts aufgelöst, bis ich dann vor drei Jahren irgendwie mal festgestellt habe, okay, ich habe aber schon so Gedanken, dass wir Dinge ausprobieren könnten, die habe ich dann auch kommuniziert und mein Mann so, oh nee, Augenhöhe wäre schon gut.
Sebastian Was hast du denn so kommuniziert?
Meddie In dem Fall habe ich sehr dem Vorbild getreu, das ich zu dem Zeitpunkt hatte, weil ich habe mich auch nicht weiter sonst groß umherinformiert. Habe ich submissiv fantasiert. Ich wollte gern geschlagen werden. Ich wollte gern kontrolliert werden. Im Prinzip so ein bisschen Motivation zur Selbstdisziplin. Das wäre so interessant oder das war interessant und was dann das Ganze vor drei Jahren konkreter gemacht hat, war, dass ich mich, man würde sagen, klassisch fremdverliebt habe.
Sebastian Oha. Erzähl doch mal.
Meddie Ich bin einfach einer Person über den Weg gelaufen und die hat beschlossen, sie möchte mich jetzt anflirten. Und mit der Situation war ich einfach erstmal komplett geflasht. So von wegen, warte mal, warum will denn jetzt irgendein noch ein anderer Typ? Ich bin doch gerade in der Beziehung, was von mir. Und zu der Zeit war es gerade mit meinem Partner dahingehend kriselig, dass ich gesagt habe, ich würde gerne irgendwie andere, mehr Dinge tun und haben. Und er so, ja, nee. Und dann kam der Zeitpunkt, dass ich eben mit der anderen Person geschrieben hatte und dann eigentlich meinen Partner herausfordern wollte, aus sich rauszugehen. und habe ihm dann eines Tages, stand ich vor ihm und habe gesagt, hier du, da gibt es noch jemand anderes, der hat mich jetzt angeschrieben, wir hatten uns noch nicht groß getroffen oder irgendwas, einfach so ein bisschen ausgetauscht und der hätte Lust, mich irgendwie zufriedener zu stellen, als ich das jetzt gerade bin, und mein Partner meinte einfach eiskalt, ja, wenn du das brauchst, dann geh in die Welt und hab Spaß.
Sebastian Jetzt kann er das aus zwei Gründen gesagt haben. Einmal, weil er es so meint oder, na gut, dann sage ich das mal, dann wird sie schon zurückzucken.
Meddie In dem Fall war es das Erste und da haben wir auch lange und viel drüber diskutiert. Ich meine, inzwischen sind wir in einer offenen Ehe, das heißt, es scheint jetzt seit ein paar Jahren auch so zu funktionieren, dass ich zu dem Zeitpunkt erstmal wirklich gedacht habe, er will, dass ich zurückzucke. Habe ich aber nicht und er hat dann festgestellt, er meint das tatsächlich auch so, wie er das gesagt hat. Und damit hatte ich quasi einen ausgesprochenen Freibrief.
Sebastian Okay, dieser Freibrief umfasste was alles?
Meddie Das haben wir dann über viele, viele Gespräche genauer heraus definiert. Es war erst mal, dass ich mich mit anderen Männern treffen kann grundsätzlich. Mit der Intention, okay, es ist nicht einfach nur ein freundschaftliches Treffen, sondern es kann in irgendeine sexuelle Richtung gehen. Und damit kamen dann einfach erste überhaupt ja quasi Dates mit Männern, die dann auch noch gar nicht körperlich waren, sondern einfach erstmal, wie es uns beiden damit geht mit dem Wissen, ich bin jetzt gerade mit einer anderen unserer Beziehung fremden Personen aus. Und für mich aus diesem wirklich sehr traditionell christlich und sehr monogamen Umfeld kommend, musste ich entsprechend auch erstmal bestimmt über ein halbes Jahr gut damit klarkommen, warte mal, wir könnten die Monogamie umdenken, weil den Gedankenschritt, den hatte ich vorher auf gar keinen Fall gehabt.
Sebastian Ja, aber das ging im Kopf.
Meddie Das ging im Kopf, da sind dann auch viele Informationen erstmal zu in den Kopf reingeflossen. Wie kann das funktionieren mit offen? Was ist poly? Erstmal die ganzen Begriffe definieren, um rauszufinden, was könnte es denn sein, was wir überhaupt interessant finden und was auch wieder nicht.
Sebastian Ja, polygam oder polyamor ist ja auch nochmal der Unterschied.
Meddie In dem Fall nennen wir uns einfach offen. Ich habe auch wieder nachgedacht, wie definiere ich das, was ich jetzt die letzten drei Jahre hatte. Und ich habe es auch gegoogelt, ich bin auf keinen ordentlichen Begriff gekommen. Ich würde es eine serielle Digamie nennen, weil ich Monogamie ist mit einer Person, Digamie müsste dann quasi zwei Beziehungen parallel sein und es gibt ja den schönen Begriff so irgendwie serielle Monogamie mit man hat eine Beziehung mit einer Person hintereinander und immer wieder andere Personen und ich habe das quasi in der Zweitbeziehung immer wieder andere Personen jetzt über die letzten Jahre.
Sebastian Okay, man würde dann zu deinem Mann auch Nestpartner sagen.
Meddie Das wäre ein schöner Begriff, ja.
Sebastian Okay.
Meddie Über den bin ich auch schon gestolpert, aber...
Sebastian Ja, Sonja, sei Dank von dem Podcast Monopoly und Co. Da habe ich ein bisschen was gelernt.
Meddie Sehr gut.
Sebastian Die definiert alles Mögliche. Sie definiert immer sehr viel, aber hin und wieder bleibt mal was hängen. Gut, jetzt bist du am Daten. Auch da nochmal so dieser Zündfunke. Ich will nicht nur Menschen, um mit ihnen denselben Sex zu haben, den ich zu Hause habe, sondern ich will Dinge machen. Da musst du ja auch eine Vorstellung entwickelt haben, was willst du?
Meddie Das habe ich auch direkt von vornherein quasi so kommuniziert. Da habe ich auch schon festgestellt, dass es sehr personenabhängig ist. Einfach die Personen, die ich in dem Moment interessant fand, die ich dann gedatet habe, je nachdem, wie die mir so vom Personenkonstrukt her rübergekommen ist. In dem Fall habe ich alles nur die Männer als dominante Partner gesehen und habe dann entsprechend kommuniziert. Irgendwo gefesselt werden wäre doch nett und habe quasi so in dem, wie ich versucht habe Fantasien auszutauschen, einfach abzuklopfen, okay, was fände denn die andere Person auch interessant und dann hat man in den Austausch erstmal gekommen.
Sebastian Ich formuliere das mal ein bisschen drastisch, du hast Leute für Sachen gesucht.
Meddie In dem Moment schon, ja. Obwohl ich gar nicht so viele Sachen hatte, sondern ich habe grundsätzlich erstmal Leute für Erfahrungen gesucht und das habe ich, würde ich sagen, auch sehr gut bekommen. Ich hatte im Hinterkopf, dass ich gewisse Dinge machen möchte, aber ich habe grundsätzlich eigentlich immer mehr das Erleben mit der Person in den Vordergrund gestellt. Also einfach, ich lerne einen neuen, interessanten Menschen kennen und habe dann abgeklopft, okay, es gibt Dinge, die ich interessant finde, die ich mir einfach aufgrund dessen, wie du eben bist, mit dir vorstellen könnte, fändest du die dann auch interessant. Darüber bin ich dann in meine erste tatsächliche aus drei Dates, also drei Date-Partnern. Beim vierten dann tatsächlich sind wir dann auch körperlich aktiv geworden. Das ist jetzt so unglaublich hochgesprochen gesprochen.
Sebastian Ihr seid in der Kiste gelandet.
Meddie Korrekt.
Sebastian Wo hast du die aufgetrieben?
Meddie Die laufen mir über den Weg. Ich habe die im Alltag aufgegabelt tatsächlich.
Sebastian Keine technischen Hilfsmittel?
Meddie Überhaupt keine technischen Hilfsmittel. Ich bin dann einfach durchs Leben gegangen mit dem Wissen, okay, wenn ich irgendjemanden interessant finde, dann kann ich die Person ja einfach anflirten. Oder wenn ich irgendwie angeflirtet werde, dann kann ich da entsprechend drauf reagieren und kann einfach erstmal ganz offen die Person kennenlernen mit der Perspektive, ich könnte auch mit der Person in der Kiste landen.
Sebastian Okay, also du läufst durch die Welt mit der Überlegung, ich kann mir das bei jedem vorstellen und gucken, mag ich dann darauf eingehen, also für mich selbst oder nicht. Das ist eine spannende Perspektive.
Meddie Und damit ist dann mein erster, ich nenne ihn immer mein Liebhaber, weil das dann auch der Begriff war, den ich mit meinem Partner geprägt habe, in meinem Leben aufgetaucht. Und da war von vornherein, von den Fantasien, die wir einfach ausgetauscht haben, bevor wir uns das erste Mal persönlich getroffen haben und dann auch irgendwann in der Kiste gelandet sind, war völlig klar, okay, irgendwo anfesseln. BDSM-Elemente, wie sie eben Menschen, die nicht in der Szene sind und die sonst da auch keinen weiteren Kontakt zu hatten, erstmal austauschen.
Sebastian Hat das schon einen Namen?
Meddie Das hatte, zu dem Fall, wir haben auf gar keinen Fall über BDSM geredet, nein.
Sebastian Okay, also einfach nur, wir machen wilde Sachen im Bett, so kann man das ja nicht.
Meddie Im Prinzip würde man das so sagen, wenn man es nicht BDSM nennen will, ja.
Sebastian Ich vertrete ja immer noch die Meinung, dass sehr viele Vanilla-Menschen sehr viel Kink machen, den sie nur nicht so nennen, weil sie es entweder nicht wissen, dass es auch BDSM wäre oder sie wollen einfach es auch so nicht nennen.
Meddie Der These kann ich mich momentan sehr gut anhängen, weil ich bis jetzt, Eigentlich alle Spielpartner einfach erstmal so kennengelernt habe und dann festgestellt habe, aha, wir kommen erstmal ins Gespräch. Ich stelle dann auch sehr gerne tiefergehende Fragen, um rauszufinden, was die Leute so wirklich fasziniert im Leben. Und wenn ich weiß, dass ich in die Richtung ja auch fragen kann, stelle ich die Fragen und dann fangen Menschen auf einmal an zu erzählen.
Sebastian Jetzt landest du mit einer Person das erste Mal im Bett und ihr wollt da Sachen machen. Das ist doch auch wieder der Moment im Kopf, wo man, jetzt machst du das wirklich. Ja, das ist zu Hause alles besprochen und so, aber doch die Erziehung ist dann trotzdem noch so ein bisschen im Hinterkopf. Oh mein Gott, ich tue das jetzt wirklich. Das ist nicht nur Sünde, sondern das ist die Sünde der Sünden quasi. Also das verstößt auch noch gegen extra Gebote und ich weiß nicht was alles. Also kamen diese Phasen wieder, dass du dich darüber emanzipieren musstest?
Meddie Nö. Nachdem ich das erste Mal drüber emanzipiert war, glaube ich, war es dann soweit immer okay.
Sebastian Okay, gut. Und dann fesselt dich jemand ans Bett. Wie war's?
Meddie Ja, das wäre gerne passiert, aber es ist nicht passiert. Das war dann der frustrierende Teil mit meinem Liebhaber. Wir hatten unglaublich viel schönen Sex und die Besprechungen vom Anfang waren irgendwie verblasen. Und eines Tages bin ich dann auf den Gedanken gekommen, na, wenn du mich nicht fesseln willst, dann fessel halt ich dich. Und das war der Moment, in dem ich meine dominante Seite entdeckt habe, weil ich festgestellt habe, oh, der Gedanke macht Spaß, dann habe ich den Gedanken umgesetzt und dann habe ich festgestellt, die Umsetzung macht auch Spaß.
Sebastian Also du wolltest unten und dein Mann hat sich schon, ich sag mal, verweigert oder, was heißt verweigert, konnte da nichts mit anfangen und dann hast du den Liebhaber und dann das gleiche. Ja. Muss ja wirklich frustrierend sein. Keiner will dich fesseln.
Meddie In dem Moment war es okay. Ich hatte ja mehrere tolle Menschen in meinem Leben, mit denen ich Zeit verbringen konnte. Und deshalb meine ich, du hast das vorhin mit dem Praktiken fokussiert. So Praktiken fokussiert war ich nicht. Ich habe dann einfach bei mir im Kopfkino festgestellt, zu dem Moment, in dem es dann Klick gemacht hat, ich könnte ja auch dominant, dass ich ja die ganze Zeit immer beide Rollen in der Fantasie erschaffen habe und aufeinander abgestimmt habe. Das heißt, ich habe einfach nur interpretiert, dass ich in diesem Gedankenkonstrukt den submissiven Part mache oder bin, war aber im Prinzip ja gleichzeitig auch immer die dominante Rolle, die ich mir ja auch herfantasiert habe.
Sebastian Ja, die Frage stelle ich ganz gern, aus welcher Perspektive diese Fantasien im Kopf sind. Also aus der Perspektive der unten oder oben spielenden Person. Das muss nicht das sein, was man hinterher machen will. Aber ich finde das schon ganz spannend, mal zu überlegen, okay, was hast du gesehen? Also in welcher Rolle haben die Fantasien stattgefunden? Oder eine Draufsicht, wo du die Szene wie im Film siehst vielleicht? Gibt's ja auch noch. wenn du dich ein bisschen zurückerinnerst.
Meddie Ich weiß, die Frage stellst du öfters. Ich hätte auch drüber nachdenken können, habe ich aber nicht.
Sebastian Das ist in Ordnung.
Meddie Es war oder es ist eher der Fokus auf die Gefühle, die dabei durch was auch immer ausgelöst werden, und zwar auf beiden Seiten und wie man die dann zusammen verflechtet.
Sebastian Es gibt auch Menschen, die sehen gar keine Bilder, wenn sie jetzt Fantasien haben.
Meddie Hab ich nicht, nee.
Sebastian Hast du nicht gut, wunderbar, endlich mal jemand, hab ich nämlich auch, wenn ich die Augen schließe und man heißt, stell dir das und das vor, ich sehe maximal irgendwelche kurzen Blitze, aber ich sehe Szenen nicht.
Meddie Also ich habe grundsätzlich schon die Möglichkeit, viele Dinge gut zu visualisieren, aber das ist dann immer eher mit dem Gefühl, was dahinter steht, verbunden, als mit dem, okay, ich sehe da jetzt, keine Ahnung, jemanden über den Bock gebeugt. Das gibt mir überhaupt nichts mehr vorzustellen, dass das passiert.
Sebastian Du hast ein Seil, du hast eine Person und du hast Spaß. Auch das ist ja so ein, ja, erstmal Anfang. Das hat immer noch nicht den Namen BDSM, sondern es ist einfach, das macht mir irgendwie Spaß.
Meddie Richtig. Und es war die Feststellung dann mit der Zeit, okay, ich möchte irgendwie definitiv deutlich mehr von diesen Elementen, als wie ich sie mit meinem Liebhaber geteilt habe. Und das ist dann mit ihm auch irgendwann auseinandergegangen. Und da war dann klar, okay, das Nächste, was ich mir suche, das muss definitiv einen BDSM-Kontext haben und da muss dann auch der Name und Stempel drauf sein. Also das ist dann über das halbe Jahr, das ich mit ihm irgendwie verbandelt war, so gewachsen. Dass einfach die Feststellung da war, okay, es ist schön, aber es fehlt trotzdem noch einiges von dem, was ich gerne haben wollen würde. Und er war, glaube ich, einfach auch nicht dominant.
Sebastian Wo kam denn das Wissen her? Das ist jetzt BDSM und das kann man alles machen. Kam irgendwann der Google-Monat, wo man einen Monat lang halb Google leerliest.
Meddie Gefühlt war es eher so ein Google-halbes Jahr. was dann dadurch kam, dass das mit meinem Liebhaber aufgehört hat. Und dann kam das Thema Natursekt in mein Leben.
Sebastian Sehr schön, eine perfekte Überleitung. Da bin ich gespannt. Das soll heute auch ein Hauptthema sein, weiß ich nicht. Also es kommt im Podcast so selten vor und du hast unglaublich zu berichten. Ich kann dem Publikum erzählen, du hast hier nicht nur von mir einen halben Liter Wasser hier hinstellen lassen, den ich nachgefüllt habe, sondern auch noch eine Kanne Tee.
Meddie Ich bin bei der dritten Tasse, seit wir aufnehmen.
Sebastian Ja, du bist gut dabei.
Meddie Und das ist einfach nur Wasser, was so nebenher durchläuft.
Sebastian Um das Publikum mal mit reinzuholen, wenn die Blase voll ist, dann ist das stimulierend.
Meddie Das habe ich dir im Vorgespräch erzählt. Das ist eine Sache, die habe ich mit meinem Mann festgestellt, dass ich einfach abends auf dem Sofa saß, angefangen habe an ihm rumzufummeln und er so, boah, du kannst auch erstmal wieder auf Klo gehen. Also ich habe einfach festgestellt oder wir haben festgestellt, dass ich davon horny werde, dass meine Blase so in einem gewissen Füllbereich gefüllt ist.
Sebastian Okay. Dann liegt das wirklich nahe, da zu experimentieren.
Meddie Genau, ich habe nie das Thema gegoogelt von sich aus, sondern mich hat dann irgendwann mal wieder eine Person, die so im Alltag aufpoppt, angeschrieben. Und jetzt rückblickend würde ich sagen, in gewisser Weise übergriffig, mir eine Fantasie mitgeteilt, wie wir eine Natursektsache im Wald machen. Ich fand das erstmal unglaublich eklig, weil er einen Jägerstand runter angepinkelt werden wollte. Und ich so, warte mal, wenn ich oben auf dem Jägerstand bin, dann muss ich diese Sprossen, auf die ich gerade draufgepisst habe, ja dann runterklettern. Also bitte, was willst du denn da von mir? Das ist doch alles völlig unlogisch.
Sebastian Wo kriegt man solche Mails? Auf welchen Plattformen?
Meddie In dem Fall war es ein einfacher Messenger von einer Person, die ich kannte.
Sebastian Wusste die, dass du offen bist?
Meddie Und ich glaube, das war das, was die Person auch dazu motiviert hat, dann zu beschließen, Dinge mit mir zu teilen. Also wir hatten schon so ein bisschen drüber ausgetauscht, dass ich einfach offen bin, dass ich einfach Erfahrungen und Menschen und so eben gucke, was auf mich zukommt. Das fand ich erstmal unglaublich abstoßend und habe dann aber angefangen, weiter drüber nachzudenken, dass man ja tatsächlich, also oder es war so ein mindblowing Moment, dass es irgendwer interessant finden könnte, dass meine Blase voll ist. Auf den Gedanken war ich vorher nie gekommen.
Sebastian Und dann war ja die Erkenntnis schon da, volle Blase, gleich horny.
Meddie Genau, die wusste ich vorher und damit war so, eine neue Welt eröffnet sich.
Sebastian Das klingt alles so unfassbar logisch. Ich habe gestern Abend ja diese wunderbare Schmerzblatt-Folge aufgenommen und in dem Fragebogen, den ich den Leuten vorher geschickt habe, wo die ein bisschen was ausgefüllt haben, da frage ich mal so ein bisschen nach Tabus und was so gar nicht geht für die Leute. Und also der häufigste Ausschluss ist immer ja alles, was ins Klo gehört.
Meddie Und damit habe ich angefangen.
Sebastian Ja, genau. Also das ist so, also das ist wirklich für sehr viele Leute der komplette Ausschluss, da sich vorzustellen, irgendwas damit zu machen, weil mein Gott, Pippi ist halt, das ist halt schmutzig. Das gehört ins Klo und da muss man das wegspülen und dann ist gut und das ist halt ein lästiges Übel des Menschseins oder des Lebewesenseins. Und jetzt hast du ja schon diese positive Verknüpfung. Jetzt schreibt dir jemand noch was Blödes dazu. Was waren denn deine Ideen, was man da tun könnte, wenn Menschen das interessant finden?
Meddie Ich glaube, ich habe dann auch tatsächlich mit der Person einfach, weil ich es zu dem Zeitpunkt einfach interessant fand, dass er über solche Dinge nachdenkt, weil ich nie auf den Gedanken gekommen wäre. Also ich hatte mich auch nicht weiter mit Fetischen auseinandergesetzt, sondern einfach sowas halt irgendwie passiert und auftaucht. Er hat dann einfach geschildert, was an dem Natur-Sekt-Thema er spannend findet. Von anderen Aspekten dachte ich dann so, das ist ja mega spannend, dass die Person, was mein Körper produziert, was quasi einzigartig von mir ist, als was absolut Tolles wahrnimmt, demgegenüber ich aber unglaublich neutral eingestellt bin, was mir einfach eine unglaubliche Machtkomponente gibt. Weil wenn das die Augen zum Leuchten bringt, wie bei mir Süßigkeiten oder keine Ahnung, dann habe ich ja einfach eine unglaubliche Macht über das Beste, was der Person passieren kann.
Sebastian Spannende Perspektive. Gut, die Person könnte, ja, okay. Lass mich mal kurz nachdenken. Wie hat die Person dir denn beschrieben, was sie daran toll findet? Und also da gibt es ja auch die Möglichkeit, gibt es das Anpinkeln? Das kann man ja so und so sehen. Als Demütigung, man kann es als Belohnung sehen, man kann trinken, man kann irgendwie auf dem Körper unter der Dusche, es kann aber auch auf den Klamotten vor sich hin dampfen, sage ich mal. Also gibt es ja ganz viele Möglichkeiten, wie man das sehen und interpretieren kann, was man dann wieder in Lust und ummünzt. Wie hat die Person dir das verkauft?
Meddie Es wurde an mich als hauptsächlich trinken ist sehr interessant. Da aber auch gleich von der Person eingeschränkt, ja ja, aber der ist Natursekt frühs gar nicht gut, sondern der muss dann schon schön verdünnt sein, dass er nach nichts mehr groß schmeckt. Das wurde dann so an mich herangetragen, auf den Körper drauf bekommen, fand die Person auch gut. Und da habe ich dann so gedacht, das ist schon alles ganz interessant, aber eigentlich finde ich dich als Person gar nicht so interessant.
Sebastian Ja und damit ist das Thema ja erledigt.
Meddie Nein, denn er hatte durch meine Nachfragen ja festgestellt, dass ich das grundsätzlich jetzt schon mal spannend finde, einfach mich mit dem Thema auseinanderzusetzen, mit ihm auszutauschen. Und dann hat er ein bisschen weiter gedrängt und weiter gedrängt von wegen, naja komm, wir könnten da mal gucken und einfach mal so ein erstes Treffen und schauen. Und vielleicht kann ich mir ja vorstellen, dass er mir beim Pinkeln zuhören darf. Das fand er zum Beispiel auch interessant. Oder seine Hand in den Strahl halten. Das muss ja gar nicht gleich ab Quelle trinken sein. Und ich dachte so, naja, will ich das? Und habe dann beschlossen, okay, eine Komponente, die ich auch gerne mal ins Spiel bringen wollte, ist Geld. Und habe dementsprechend gesagt, wenn du mir Betrag X für den Abend gibst, dann komme ich für den Abend vorbei. Und wir gucken mal, was passiert. Und das hat für mich so die Waage von, nee, eigentlich will ich nicht zu, wir gucken es uns mal an, auf Neutralposition gegeben und hat dann schlussendlich dazu geführt, dass ich mein Blasenvolumen ausgemessen habe.
Sebastian Mit Messbecher.
Meddie Ich weiß gar nicht, ob er es dann mit Messbecher gemacht hat. Also schlussendlich hat er mein Blasenvolumen ausgemessen. Wir haben uns dann einfach entspannt bei ihm ins Bett gesetzt, haben Karten gespielt und haben nebenbei ordentlich verdünnten Eistee getrunken. Und er hatte auch beschrieben, dass er das sonst bei Mädchen immer ganz toll findet, wenn die anfangen so zu squirmen, weil die Blase voll ist. Und ich habe gesagt, du, bei mir passiert dir das garantiert nicht, weil ich habe, glaube ich, eine ziemlich große Blase. Ich hatte die als Teenager auch irgendwann schon mal so ausgewogen auf der Blase, auf der Waage aus.
Sebastian Also vor Pippi machen auf die Waage und danach, weil so Haushaltswagen ja auch so genau sind.
Meddie Naja, die Körperwagen.
Sebastian Ja, aber so genau sind die ja nicht.
Meddie Ja, ob das jetzt 1,2 Kilo oder 200 Milliliter sind, das kriegt man da schon raus.
Sebastian Okay, du kennst dein Blasenvolumen?
Meddie Ich kenne mein Blasenvolumen.
Sebastian Na komm, erzähl.
Meddie Wir sind bei 1,4 Liter, die wir an dem Abend ausgewogen haben oder ausgemessen haben und das ist unglaublich viel. Wenn man Wikipedia fragt, glaube ich, ist man irgendwie so bei 200 bis 500 Milliliter normal. Ich habe dann in dem Kontext mich auch noch weiter mit Messen beschäftigt. eine der Übungen, bei denen er gesagt hat, die ist ganz schlau, wenn ich die beherrschen würde, wäre in eine Flasche zu pinkeln. Ich habe so ein normales Alltagsblasenvolumen zu, oh, jetzt könnte ich ja langsam mal auf Klo gehen. Also der Gedanke kommt so bei 700 Milliliter.
Sebastian Okay. Das kann natürlich tatsächlich sein, auch weil du sagst, das stimuliert dich ja auch. Das kann ja vielleicht auch sein, wirklich anatomisch, dass das auf die passenden Nerven ein bisschen drauf drückt. Es gibt Menschen, für die ist das einfach nur unangenehm und doof.
Meddie Das wird es bei mir auch irgendwann.
Sebastian So, jetzt hast du aber beschlossen, ich nehme Kohle dafür. Auch wieder so ein Sprung, ne?
Meddie Ja, es war einfach für mich so ein, das passt. Also er hat auch schon erwähnt gehabt, dass für ihn Geld dann jetzt in dem Themenbereich von Sexualität jetzt nichts Neues wäre. Und ich dachte dann so, ja gut, dann nehmen wir das doch mal gleich mit an Erfahrungen. Und ich wollte einfach wissen, käme ich denn damit klar, mich dafür bezahlen zu lassen, irgendwas in so einem Kontext zu machen, was nicht mal für mich sexuell ist, aber ich weiß, dass es für ihn sexuell ist.
Sebastian Aber was war dein Benefit? Also ja, das Geld, aber das gleicht das ja im Prinzip nicht aus. War es jetzt Neugier zu sagen, ich mach das?
Meddie Es war Neugier um das Natur-Sekt-Thema auf alle Fälle und es war im Prinzip auch das, dass er meinte, ja, du traust dich das wahrscheinlich nicht, weil das war meine Erfahrung so schon immer und ich so, also ich seh da jetzt eigentlich überhaupt gar kein Problem bei und da war so ein bisschen, ich zeig's dir vielleicht noch mit dabei. Dass ihm das eben bei mir nicht passieren wird, dass ich die bin, die squirme. Weil schlussendlich er da war, der zweimal auf Klo gegangen ist. Also wir haben gleichzeitig getrunken, selbes Volumen. Und er ist mehrfach auf Klo gegangen, bis ich dann im Bett saß und meinte so, so jetzt wird es wirklich unangenehm, jetzt muss ich auch mal. Und nun habe ich halt in den Eimer gepinkelt und dann hat er danach die 1,4 Liter bestimmt.
Sebastian Der wird Augen gemacht haben.
Meddie Der hat richtig Augen gemacht.
Sebastian Okay, aber in den Eimer, nicht auf ihn drauf. Also was ist da noch passiert? Also ihr habt Zusammenflüssigkeit zu euch genommen, das ist jetzt erstmal super unverfänglich.
Meddie Genau. Er hat auch von sich aus gesagt, ja lass das mal lieber ganz langsam angehen und seine Erfahrung war einfach, naja, wenn ich das jetzt direkt von mir fordern würde, dass ich das vor ihm mache, auf ihn mache, dass dann Leute auch Probleme haben laufen zu lassen und weiteres. Und ich war so, na, wenn du das so langsam angehst, ich habe eigentlich eh nicht vor, mich vor dir auszuziehen, also dann machen wir das doch so.
Sebastian Das war alles an dem Abend?
Meddie Das war an dem Abend alles. Er hat mich danach dann noch gefragt, also wir waren schon so ein bisschen in einem, ich gebe Anweisungen, wie er damit zu verfahren hat oder verfahren darf. Und er hat mich danach dann gefragt, ob er das denn trinken dürfe. Da habe ich dann beschlossen, nö. Keine Ahnung, ob er es dann gemacht hat oder nicht, aber.
Sebastian Okay, also ihr habt den Eimer nicht zusammen feierlich ins Klo gekippt?
Meddie Nö, das haben wir nicht. Ich habe den Eimer befüllt, er hat den Eimer ausgemessen und relativ bald danach bin ich dann noch einfach heim.
Sebastian Das ist total unromantisch.
Meddie Es war für mich aber auch nie romantisch angedacht, weil für mich diese Waagschale von treffe ich mich überhaupt mit dem Typen in die Richtung nur durch das Geld als Züngelchen an der Waage auf die Waagrechte ausgerichtet wurde.
Sebastian Wo kam es zu einem weiteren Treffen?
Meddie Es gab kein Treffentreffen. Es gab dann weitere Spielereien. Die sind teils digital gelaufen und teils dadurch, dass ich ihm nochmal Natursekt zur Verfügung gestellt habe, beziehungsweise die mit Anweisungen verknüpft habe. Und. Im Rahmen von seiner Tätigkeit war er relativ zeitlich eng eingetaktet, also ich wusste, um welche Uhrzeit ich ihn wo antreffe und habe ihn dann entsprechend damit überrascht, dass ich dann eines Tages dastand und meinte so, gucke mal, ich habe hier so eine Flasche warme Flüssigkeit, die hatte ich halt abgefüllt und meinte dann so, ja, dann tunke da doch jetzt mal deinen Finger rein, pack dir da ein bisschen was auf deine Kleidung und damit wirst du jetzt den restlichen Tag rumlaufen. Er ist den ganzen restlichen Tag absolut ausgerastet, weil er nicht wusste, du hast da jetzt aber echt nur warmes Wasser reingefüllt, oder? Und für mich war völlig selbstverständlich, dass ich natürlich in diese Flasche reingepinkelt habe. Also ich meine, was wäre denn sonst der Witz an der ganzen Sache? Er hat mir das einfach absolut nicht zugetraut. Habe ihm dann nochmal später auch nochmal so eine Flasche einfach abgefüllt mit der Anweisung, wenn du dann fertig bist mit Arbeit, kannst du die Flasche nehmen, kannst du die über deinen Schwanz kippen und kannst damit masturbieren. Das hat ihm dann aber leider zu viel Stress gemacht. Und genau das, dass ich sehr viel Spaß daran hatte, mit ihm da im Prinzip zu spielen. Er ursprünglich kommuniziert hatte, dass er schon so die Anweisung bekommende Seite gerne ausprobieren wollte, weil er vorher einfach Vorerfahrungen hatte, in denen er festgestellt hat, okay, irgendwie muss ich immer quasi dominant werden. Es klappt sonst nicht. Und ich dann aber auf einmal halt einfach durchgegriffen habe, nenne ich ihn inzwischen in meiner Historie der Bigamin-Beziehungen, den möchte gern, weil er war einfach kein submissiver Mensch. Aber er wollte es wohl gerne ausprobieren und wir haben das ausprobiert.
Sebastian Aber weiter getroffen habt ihr euch dann tatsächlich gar nicht mehr.
Meddie Nö.
Sebastian Und das endete damit, dass es wirklich stressig für ihn war.
Meddie Ja, und frustrierend für mich, weil ich hatte mir ja wirklich schön ausgedacht, wann gebe ich ihm wo, welche warmen Flüssigkeiten und die Wertschätzung für meinen Input, den ich an Gedanken und Natursektor reingesteckt habe, hat einfach gefehlt.
Sebastian Ja, da merke ich aber schon so dieser Spieltrieb und dieser kleine Machtrausch, oh ich habe jetzt Macht und ich habe Möglichkeit und damit fange ich jetzt an Dinge zu machen.
Meddie Das war gut.
Sebastian Also ich fasse mal zusammen, dir hat jemand ein Stöckchen hingeworfen. Du hast es gepackt, was draus gemacht und dann war es der Person dann doch wieder ein bisschen viel. Aber du hast Blut geleckt oder Pipi geleckt?
Meddie Nein, ich habe definitiv keine Pipi geleckt.
Sebastian Du hast kein Experiment gemacht, soll man es selber probieren?
Meddie Nein, gar nicht. Also ich sehe, der Natur sagt, also absolut neutrale Sache, ist für mich was wie Leitungswasser. Also es ist mir einfach, gut Leitungswasser trinke ich literweise, das ist vielleicht die falsche Analogie, aber es ist einfach irgendwas, es ist mir, also ob das jetzt ins Klo geht oder in eine submissive Person, das ist mir sowas von egal.
Sebastian Okay, also du bist da echt leidenschaftslos.
Meddie Absolut leidenschaftslos.
Sebastian So, aber jetzt... Ist so viel Zeit vergangen und du machst und du hast da Kontakte und so weiter. Irgendwie müsstest du ja mal an eine submissive Person kommen, mit der man dann auch mal anfängt, Dinge wirklich zu machen. Hast du das geschafft?
Meddie Das habe ich geschafft. Das ist auch wieder im Leben einfach aufgetaucht. In dem Fall war es eine mitfahrtzentrale Plattform, über die ich mit einer Person, die nicht mal bei mir mitgefahren ist, aber so nett war, mich trotzdem zu bezahlen ins Schreiben gekommen bin. und so drei, vier Gesprächsfetzen ins Gespräch rein, hat er festgestellt, er findet mich attraktiv. Und ich habe gedacht, na ja, gut, ein bisschen sticheln kann man ja immer. Ich habe festgestellt, aha, er ist verheiratet, aha, seine Frau ist absolut unbefriedigend, das, was so die Ehe ihm bringt. Und das Thema Natursekt und Kaviar ist so voll seins. Und ich finde das dann immer unglaublich witzig. Wenn man in diese Gespräche reingeht und die dann eben nicht mit BDSM anführt, die einfach sagen, yo, ist halt meins, sondern mit den Menschen, die sich sonst eigentlich so nicht mit der Community auseinandersetzen, die dann sehr betreten darüber anfangen zu sprechen, als wäre es was, für was man sich unglaublich schämen müsste. Und diese Scham, aus jemandem rauszufitzeln, zu kitzeln, fände ich wiederum auch interessant. Und deshalb sind wir, glaube ich, in das Gespräch überhaupt so reingekommen. Und dann sind wir einfach im Austausch gelandet. Dann habe ich so ein bisschen erzählt, ja, ich habe da neulich mal was mit jemandem probiert. Er hat sehr große Augen bekommen, als ich von meinen 1,4 Litern erzählt habe und meinte, das kann doch gar nicht sein. Ja.
Sebastian Vor allem, es ist immer so eine Steigerung. Da ist dann die Person, mit der man eventuell ein bisschen Fesseln und Sex haben kann. Dann kommt die nächste mit NS um die Ecke. Dann kommt die nächste mit NS und Kaviar um die Ecke. Also offenbar baut das aufeinander auf. Also bist du sicher, dass das alles Zufälle sind, wie du die Leute getroffen hast?
Meddie Ja, also nein. Ich bin nach wie vor Christ und ich gehe nach wie vor davon aus, dass es womöglich einen größeren Plan in meinem Leben gibt und dass Gott, das Universum, nennen wir ihn, wie wir es wollen, irgendwie da Dinge aneinander reiht, so wie ich sie gerade haben möchte oder brauche und dementsprechend, ja.
Sebastian Okay, dir ist bewusst, dass wenn da jemand oder ein Wesen diesen Plan so ausgeheckt hat, na gut, dann das klingt ein bisschen schräg.
Meddie Ja, also ich feiere mein Leben ziemlich, weil ich das eben auch einfach so rückblickend beobachte, wenn man Religion oder anderes ausblenden wollen würde, dann wäre es einfach ein okay, in meinem, Unterbewusstsein bildet sich immer mehr und mehr der Wunsch und Gedanke nach irgendwas heraus, was ich gerne haben möchte und ohne das komplett aktiv forciert zu verfolgen, finde ich dann aber Menschen im Leben, die genug Überschneidungsfläche mit genau diesem Wunsch und Bedürfnis in mir haben und dann gehe ich dem halt nach.
Sebastian Jetzt hast du den mitfahrtzentralen Menschen angetriggert?
Meddie Korrekt. Und von dem, wie ich mit ihm geschrieben habe, hatte er auch schon direkt so das Gefühl, oh, du kommst mir so unglaublich dominant vor. Und ich dachte so, naja, im Alltag kriege ich schon so eine gewisse Ausstrahlung hin. spielen. Also zu dem Zeitpunkt habe ich dann glaube ich so richtig angefangen, mich zu belesen, in einem Podcast einzuhören, und habe dann so richtig mit Informationen angefangen, weil dann war so okay, ich hätte da jetzt eine sich submissiv definierende Person. Er hatte auch schon erzählt, dass er ein paar Vorerfahrungen hatte und ich könnte jetzt mit der anfangen zu spielen. Und dann kam so erstmal eine große Informationswelle mit dann in Summe drei Spielerfahrungen, die ich mit ihm hatte und ja.
Sebastian Okay, das wäre jetzt aber dann die erste Erfahrung, das wäre jetzt wirklich das erste Mal, dass es Spielen unter der Prämisse BDSM ist.
Meddie Ja.
Sebastian Und du musst auch noch handeln, weil du bist ja nochmal oben, das heißt, du machst die Ansagen.
Meddie Richtig.
Sebastian Schwer, einfach, wie bereitet man sich darauf vor? Was zieht man an? Welchen Plan macht man? Hast du schriftlich was vorher festgehalten? Ich weiß es nicht.
Meddie Also, das erste Treffen, was wir hatten, war erstmal ohne Spielen. Also fast. Naja, okay. Es war ohne Spielen angedacht. Es war außerhalb. Also einfach in der freien Natur spazieren gehen, um uns einfach erstmal persönlich kennenzulernen. Weil wie gesagt, wir hatten uns ja nicht mal über die Mitfahrzentrale persönlich gesehen. Und dann einfach erstmal zu gucken, okay, können wir uns das miteinander überhaupt vorstellen? Er war deutlich älter als ich. Da wusste ich auch nicht, ob ich damit überhaupt irgendwas anfangen kann.
Sebastian Wie deutlich?
Meddie Alter meines Vaters.
Sebastian Okay.
Meddie Und äh, dann einfach festgestellt, okay, da so ein bisschen Ansagen machen, dass er gefährlichst einen halben Schritt hinter mir zu laufen hat, während wir uns hier spazieren gehen. Also es hatte auf alle Fälle Spielelemente, aber wir haben halt auch einfach den Austausch in alle möglichen Richtungen, dass ich einfach Dinge abgefragt habe, von wegen, bist du dir sicher, dass, das, was wir einfach im Chat ausgetauscht haben, dass das Dinge sind, die du auch wirklich umsetzen willst und die du nicht einfach nur toll fandest, darüber zu schreiben. Und haben da dann nochmal uns eine ruhigere Ecke im Wald gesucht. Er hat was zu trinken bekommen, was ich ihm mit ein bisschen Chili auf der Zunge vorher versaut habe, weil das hatte er sich nicht verdient. Also sind wir schon so ein bisschen bei den Gehirnspielchen und da sind wir glaube ich auch dann bei dem Punkt, wo ich so denke, dass es das, diese Machtkomponente und die, dass ich weiß, es ist das, was eine Person oder was die Augen so richtig zum Leuchten bringt. So, ich darf das jetzt trinken. Ich kann mir das nirgendwo sonst kaufen in dem Sinne. Sondern ich kann das jetzt nur von dieser Person gerade bekommen und es hat auch nur diesen Wert, weil es von dieser Person gerade kommt. Was mir eben diese krasse Macht gibt und ich habe dann auch nochmal die Möglichkeit einfach zu sagen, nee, wir versauen dir jetzt deine Zunge mit Chili, du schmeckst das jetzt nicht mal. Also da kann man so wundervoll fies sein.
Sebastian Was macht das mit dir? Also wie ist so das Gefühl in dir? Dieses, ich sage jetzt was, teilweise was völlig beklopptes, lauft man halben Meter hinter mir, dann passiert das, dann macht das jemand. Was löst das in dir aus?
Meddie Es hat mir eher ein größeres Problem gemacht, dass er das nicht konsequent hinbekommen hat. Also für mich war das völlig klar, dass er das jetzt zu machen hat.
Sebastian So, also Ja, aber hat man da nicht so das Gefühl boah, ich sag das und dann versucht es die Person zumindest oder dann wird das umgesetzt also das ist ja schon noch eine Komponente diese Machtkomponente, dass dein Wort plötzlich ein unglaubliches Gewicht bekommt.
Meddie Hm, weiß nicht. Nö.
Sebastian Okay.
Meddie Also ich bin eigentlich sonst auch so im Alltag relativ gut da drin, Menschen herumzukommandieren und die machen normalerweise Dinge auch sehr gern. Mein Mann drückt das immer aus mit, es ist faszinierend, wie du es hinbekommst, Menschen umherzuscheuchen und die freuen sich dabei.
Sebastian Okay, also ein Prinzip natürliches Verhalten oder gewohntes Verhalten.
Meddie Gewohntes Verhalten kann man definitiv sagen. Es gibt Kontexte in meinem Alltag, da ist das einfach normal. das, ich meine, man kann ja Menschen dazu motivieren, Dinge zu tun, indem man das sehr wertschätzend kommuniziert. Also man kann ja mit höflichen Fragestellungen die Personen quasi zum Bewegen bringen, ohne zu sagen, du machst jetzt das. Weil dann wollen die Leute meistens nicht. Aber dementsprechend war von, also wenn ich schon klar kommuniziere, was ich will, dann muss es ja noch umso viel klarer passieren, was ich dann erwarte.
Sebastian Ich gehe mal in die andere Richtung. Du hast am Anfang gesagt, BDSM ist sehr sexuell. Jetzt bist du in der Machtposition und ihr seid da im Wald. Wo bleibt die Sexualität? Also macht das was mit dir oder macht das was mit deinem Trieb oder deiner Libido?
Meddie Das habe ich mich auch schon gefragt. Und da bin ich tatsächlich der Meinung, dass mein Oben-Spielen deutlich weniger mit meiner Libido zu tun hat, als mein Unten-Spielen. Also ich finde auch grundsätzlich einfach nur den Zustand des Horny-Seins einfach echt gut und mehr muss es dann auch gar nicht unbedingt sein und dadurch, dass ich einfach damit spielen kann, der Teil von der Macht und dann eben beim Naturseck grundsätzlich, meine Blase ist ganz gut gefüllt, das heißt es kommt körperlich dazu und dann einfach zu sehen, was es in der anderen Person auslöst. Irgendwann sind in deinem Podcast mal die Begriffe Reaktionsfetisch und dann irgendwann Emotionsfetisch gefallen. Und bei Reaktionsfetisch habe ich mich schon sehr wiedergefunden, bei Emotionsfetisch dann nochmal mehr. Dass ich einfach sehe, okay, ich habe mir jetzt ausgedacht, was ich tun möchte oder ich tue es einfach, weil ich es gerade für sinnvoll halte. Und sehe dann, was es auslöst. Das finde ich unglaublich gut. Und wenn es dann das auslöst, was ich haben will, ist das umso besser. Was aber auch schon mal gut ist, ist, wenn ich sehe, dass es was auslöst, wenn die andere Person mir wenigstens kommuniziert, was es auslöst, ich dann feststelle, das wollte ich eigentlich nicht, ist aber nicht so schlimm, musst du ja nicht mitkriegen, ich kann das jetzt noch irgendwie umlenken.
Sebastian Oh, kompliziert. Also ich sag mal, das Schöne ist ja bei all solchen Dingen, man merkt ja, fühlt sich was gut an und was nicht. Sag mal, diese ganzen Sicherheitsdinge, die ich in diesem Podcast öfter mal erwähnt lasse, durch Covern und jetzt gehst du mit irgendwelchen Leuten alleine in den Wald, Entschuldigung, aber ignoriert, nicht gewusst oder hast du doch vielleicht geschaut, dass du abgesichert bist?
Meddie Mein Mann wusste, wo ich bin. Ich war über GPS getrackt.
Sebastian Okay, wir müssen es auf jeden Fall erwähnen.
Meddie Ja, das ist sehr sinnvoll, das zu erwähnen. Das ist bei mir das Grundsicherheitsnetz im Prinzip, dass ich mir, mein Mann hat Zugriff auf meinen Kalender, Online-Kalender. Ich schreibe immer rein, wenn ich mich mit Leuten treffe, wie die heißen, Telefonnummer, Adresse. Und außerdem hat er meine Standortfreigabe konstant und dementsprechend ist das mein Cover-Mechanismus und er weiß, wann er mich zurück zu erwarten hat und wenn da irgendwas passieren würde entsprechend oder das nicht den Erwartungen entsprechen würde, dann wäre ich damit gecovert.
Sebastian Okay. So, Treffen im Wald, ein bisschen spielen, ein bisschen machen und tun. Wie ging das weiter?
Meddie Mit einem ersten Treffen im Hotelzimmer. Also ein bisschen Schreiben zwischendrin, ein bisschen mach mal zu Hause dies, mach mal zu Hause das. Und dann kam das erste Treffen im Hotelzimmer und das hast du eben schon angesprochen. Hast du dir ein Skript geschrieben, was wurde es? Ich habe mir eine Liste gemacht von Dingen, wo ich dachte, oh, die könnte ich gut finden. Und habe dann einfach mal geschaut in dem Moment, was könnte ich denn quasi abspulen. Und in dem Moment habe ich beim ersten Treffen festgestellt, okay, ich habe ein Programm für ihn gemacht. Und das fand ich überhaupt nicht gut. Aber das Programm hat angefangen mit, wie nennst du es, das Ding der Woche.
Sebastian Ja, das Ding der Woche.
Meddie Möchtest du es blind erfühlen oder wie möchten wir vorgehen?
Sebastian Auspacken, ich muss ja auch erklären können.
Meddie Du kannst es ganz einfach erklären.
Sebastian Liebes Publikum, mir wurde gerade eine Pinzette in die Hand gedrückt. Eine recht schöne übrigens. Und zwar eine kleine, also was ist lang, acht Zentimeter?
Meddie Aus dem stinknormalen Nageletui, das ich einfach zu Hause hatte.
Sebastian Bilder natürlich auch davon in den Shownotes. Okay, eine Pinzette. Das scheint dein erstes richtiges Spielgerät zu sein.
Meddie Es war mein erstes richtiges Spielgerät.
Sebastian Oh mein Gott, der arme Mensch.
Meddie Was kannst du dir vorstellen? Spekulier doch mal bitte.
Sebastian Im schlimmsten Fall fixieren und die Beine nach und nach entharren.
Meddie Da bist du aber noch nett. Also schon mal drüber nachgedacht, wie wunderschön es sich anfühlen könnte, wenn man an so einem Saka, so einem Einzelnen, zieht. Aber ohne es schnell auszurupfen, sondern einfach nur langsam daran ziehen, den Schmerz dabei zu fühlen.
Sebastian Wow, was hat denn der Mensch dir getan? Okay. Das war dein Plan?
Meddie Nee, das war das Erste, was ich umgesetzt habe. Ich habe die Pinzette mitgenommen, weil es war so, warum denn nicht? Haare ausreißen klingt nach Schmerzen, die man zufügen könnte. Und dann habe ich ihn sich mit gespreizten Beinen vor mich setzen lassen, weil zum Fixieren hatte ich damals noch nichts. Und dann musste er seine Beine breit halten und ich hatte Spaß. Und er hatte auch Spaß.
Sebastian Das ist die wichtige Frage. Also Masochist vorm Herrn, ja?
Meddie Nein, also er war selber von sich unglaublich erstaunt, dass ihn das erregt hat, dass ich ihm seine Sack- und Schwanzhaare ausreiße.
Sebastian Ja.
Meddie Ja. Und wir hatten beide Spaß.
Sebastian War er sehr laut?
Meddie Oh, das ist eine gute Frage.
Sebastian Ich war im Hotelzimmer, wobei ich habe langsam, seitdem ich diesen Podcast mache, habe ich den Eindruck, dass niemand ins Hotel geht, um da irgendwie die Nacht zu verbringen. Also habt ihr einen Nachmittag da verbracht oder über Nacht?
Meddie Nachmittag.
Sebastian Mhm.
Meddie Genau. Und dann ging das Ganze irgendwie weiter mit NS-Komponenten. Zu Kaviar sind wir dann nie gekommen. In der Kürze unserer Beziehung von drei Treffen insgesamt. Ja.
Sebastian Aber auch das wäre für dich eine Option?
Meddie Zukünftig ist das für mich eine Option, ja. Also da ist wieder eben dieser Emotionsfaktor, wenn ich sehe, wie ich das Leuchten in den Augen hervorrufen kann. Wenn es das wäre, dann wäre das für mich überhaupt kein Thema.
Sebastian Okay, also das ist das, was du willst tatsächlich. Du willst diese Emotion, du willst dieses Leuchten, das willst du haben und dafür bist du bereit, über Leichen zu gehen, wollte ich gerade sagen. Also inwieweit bist du auch bereit, deine Komfortzone zu verlassen, um das bei anderen Menschen hervorzurufen?
Meddie Ich denke, das ist auch ein Teil von dem, was ich daran so interessant finde, einfach zu gucken, wie weit kriege ich denn meine Komfortzone überhaupt gedehnt. Also ich weiß, dass es rational betrachtet jetzt nicht so die allernatürlichste Sache wäre, jemanden anzukacken. Aber wenn ich das Leuchten in den Augen von jemandem sehe und der mir versichert, dass er genau das haben will und ich dann damit spielen kann und gucken kann, wie kriege ich denn dieses Begehren in der anderen Person so weit angestachelt, dass sie quasi zu allem bereit wäre, um nur das jetzt vielleicht von mir zu bekommen. Warum denn nicht?
Sebastian Jetzt haben wir noch gar nicht über so, ich sag mal, die klassischen BDSM-Praktiken gesprochen. Also Fesseln, Spanking und sowas und auch dieses Aftercare, das muss ja alles auch so ein bisschen gelernt werden. Bislang hast du also ein halbes Jahr gegoogelt. Wie weit hast du dafür so ein Gefühl, was ist jetzt das Richtige und wie sollte das auch ablaufen in dem Moment?
Meddie Das ist eine unglaublich gute Frage, das habe ich mich damals auch gefragt. Nachdem ich ihn dann eine Runde ordentlich gequält hatte, zwischen Sackhahn und ein bisschen hauen, mit einem improvisierten Werkzeug, was ich mir daheim noch schnell gebastelt hatte, kam dann tatsächlich eher so der Aftercare-Moment, dass ich festgestellt habe, okay, wenn Menschen womöglich sowas wie einen Fußfetisch haben, wofür er wohl auch eine gewisse Vorliebe hatte. Ich hatte dann, du hast auch die Kleidung gefragt, ich hatte mir einfach ein Kleid aus dem Kleiderschrank geholt, wo ich mir dachte, das habe ich sonst nicht so oft an, das wird jetzt mein Femdom-Kleid und habe das halt einfach angezogen.
Sebastian Wenn du hast von dem Femdom-Kleid, das muss nicht an dir dran sein, nehme ich natürlich auch ein Bild. Die Shownotes, wenn es das gibt.
Meddie Das ist nicht besonders toll.
Sebastian Das macht ja nicht. Darum geht es ja auch in diesem Podcast. Ganz ehrlich, ich schmeiße Instagram und sonst was an, dann siehst du immer nur geile Fetisch-Outfits bis zum sonst was. Man könnte mal meinen, man könnte Kink nur betreiben, wenn man sich erst mal zwei Stunden aufstylt und Klamotten für 1000 Euro kauft. Ich finde, man darf auch mal zeigen, das geht auch anders. Und das muss nicht immer alles sein gleich. Also wenn du möchtest, liebes Publikum, schaut in die Shownotes, da gibt es so einen Button Bilder Und wenn ihr da ein Kleid seht, dann ist das das Femdom-Kleid von Maddie.
Meddie Für diese Person. Ich habe auch keine Ahnung, ob ich das bei einer nächsten Person wieder wählen würde. Ich habe das jetzt auch für meinen Urlaub nicht dabei. Aber ich habe mir jetzt grundsätzlich vorgenommen, die nächste dominante Erfahrung, die irgendwie persönliche Interaktionen einbezieht, ja, alltagstauglich und bequem. Also mehr wird es nicht werden.
Sebastian Also wenn dir jemand sagt, also ja, total toll, aber hier das Schwarze, Kurze und Strümpfe und noch 15 Zentimeter Absätze dazu und Handschuhe vielleicht noch und noch ein Hütchen.
Meddie Jetzt stelle ich mir so einen kleinen roten Hut mit so einer riesen Feder vor.
Sebastian Ja, ich muss gerade tatsächlich an so eine Stewardess aus den 70ern denken. Also das ist ja auch legitim, dass submissive Menschen Wünsche haben. Inwieweit würdest du sagen, da gehst du drauf ein?
Meddie Ich würde ihm die Person ankacken. Also würde ich mich auch anziehen wahrscheinlich, wenn ich dafür das Leuchten in den Augen bekomme. Ich glaube, das ist dann wieder einfach eine persönliche Frage zu, sehe ich wirklich, dass das ein Teil von dem ist, was die Person einfach nur umhaut?
Sebastian Also das ist die harte Währung? Leuchten in den Augen?
Meddie Ja, wahrscheinlich.
Sebastian Okay.
Meddie Und zwar ein ordentliches Leuchten.
Sebastian Jetzt hast du die Person dreimal getroffen?
Meddie Mhm.
Sebastian Ich frage nochmal, Sexualität, Sex? Nein. Gehört da nicht hin?
Meddie Nein.
Sebastian Generell nicht zur Femdom?
Meddie Doch. Also, okay, das ist schwierig. Also meine Befriedigung, ja. Seine Befriedigung haben wir beim ersten Treffen, durfte er sich befriedigen. Beim zweiten Treffen war ich dann aus diesem, ich spule mein Programm ab und mache gerade so unglaublich viel für dich raus und hatte so ein eher, aber bin eigentlich nicht ich der dominante Part, der mal ein bisschen mehr reinfühlen sollte, was ich eigentlich gerade genau haben will. und da war das dann in dem Moment ein Das.
Sebastian Ist ja die Frage, ob man oben ist, ob man dann mehr auf seine eigenen Bedürfnisse schaut oder mehr auf die Bedürfnisse des Gegenübers. Also das ist ja diese dumme Verantwortungsgeschichte, dass man eigentlich auf die Bedürfnisse von beiden gucken muss, damit die andere Person eben abgeben kann.
Meddie Und das Schöne war, ich habe nach beiden Treffen gefeedbackt bekommen, dass meine submissive Person einfach im Himmel schlechthin geschwebt hat, also muss das wohl in Ordnung gewesen sein.
Sebastian Aber kein Sex im Sinne von GV?
Meddie Nein.
Sebastian Okay. Ja, ich gucke immer noch, wo die Aussage sexuelles BDSM, wo genau das herkommt und hinführt. Ich bin da noch gespannt. Das kommt vielleicht noch.
Meddie Wir werden sehen oder hören.
Sebastian Augenhöhe-Momente, auch jetzt mit diesen beiden Personen. gabst du oder bist du dann immer in dem Setting drin gegenüber der Person?
Meddie Ich bin immer im Setting drin liegend. Also, Ich bin gespannt, wie das jetzt mit dem, was ich auch an Gesprächen und ich bin ja erst nach dieser ersten submissiven Person dann mit der Community in Kontakt gekommen. Ich hatte mich an die SMJG gewendet. Da haben die ersten Treffen aber einfach terminlich nicht geklappt. Und habe da dann jetzt auch einfach noch mehr einfach mithören dürfen, einfach oder in Gesprächen rausfinden, wo ich so sage, okay, da kann ich jetzt vielleicht Dinge nochmal anders angehen. Aber grundsätzlich habe ich schon das Gefühl, dass ich einfach direkt das Gefühl haben will, dass wenn eine submissive Person mit mir submissiv sein will, dann darf die sich auch mir gegenüber von vornherein in gewisser Weise submissiv verhalten.
Sebastian Das heißt, dieses Konzept, man führt eine Beziehung auf Augenhöhe und dann hat man diese Sessions, wo man dann das Machtgefüge, also wo man von dieser gleichen Ebene dann abweicht für einen gewissen kurzen Zeitraum, das passt gar nicht für dich?
Meddie Das passt überhaupt nicht und das möchte ich ja auch gar nicht. Ich meine, ich habe ja meine Primärbeziehung. Dementsprechend ist alles, was ich vor allem in dominanter Richtung mache, sowieso grundsätzlich auf Chat und Sessions begrenzt.
Sebastian Ja, das mag dein Mann vielleicht mal kurz weghören. Stell dir vor, du hättest eine Beziehung, in der alles stattfinden muss. Da musst du ja irgendwo dann doch ein Stück weit Augenhöhe haben. Das heißt, man kann es auch anders leben, aber ich nehme jetzt mal an, man möchte eine Beziehung führen, in der auch BDSM vorkommt, wie du es ja eigentlich ursprünglich mit deinem Mann auch wolltest.
Meddie Versucht habe, in ihn hineinzudrücken, was definitiv nicht funktioniert hat.
Sebastian Aber da wäre ja genau dieser Punkt, dass man eben dann im Alltag diesen Switch, diesen Wechsel hin zum Machtgefüge wieder braucht und wieder zurück.
Meddie Den brauche ich aber nicht.
Sebastian Wäre das gelungen, ist die Frage. Wäre das vorstellbar für dich?
Meddie Ich kenne Menschen, die davon erzählen.
Sebastian Also kann ich sagen.
Meddie Es ist möglich. Dadurch, dass es aber einfach nicht meinem Alltag irgendwie nahe kommt, was ich auch in anderer Weise wieder richtig gut finde, weil das, was sonst immer erzählt wird, das ist so schwierig mit dem Alltag. Das Problem habe ich einfach nicht. Ich treffe mich mit den Leuten genau dafür. Das heißt, der Alltag versaut das Ganze auch gar nicht.
Sebastian Okay, jetzt nochmal eine andere Spannung. Ich springe mal kurz ein bisschen in die Gegenwart. Wenn du jetzt zum Beispiel auf dem Stammtisch bist und da siehst du Personen, die sind submissiv. Die begegnen aber dir gegenüber nicht submissiv, sondern ihren jeweiligen anderen Partnern gegenüber. Gehst du mit den Menschen anders um oder hast du mit denen eine Augenhöhe-Ebene?
Meddie Mit den Leuten gehe ich definitiv auf Augenhöhe um. Das wäre dann quasi ein, wenn die Person anfangen würde, mich anzuflirten, dann würde ich ein Anflirten mit gewissen, weiß nicht, respektvollen Elementen erwarten. Nennen wir das mal so.
Sebastian Okay, also in dem Moment, wo eine Interaktion stattfindet, in dem Moment kommt dieser Switch und dann verschieben sich die Ebenen.
Meddie Aber einfach nur, um sich nicht über das nächste Gartenprojekt zu unterhalten, nö.
Sebastian Okay, ja gut, es gibt ja dieses, wobei das habe ich schon lange nicht gesehen, dass es da Menschen gibt, die sortieren wirklich die Welt in Doms und Zaps und dann gehen sie entsprechend mit den Leuten unterschiedlich um. und wenn dann da Switcher um die Ecke kommt, dann wird das schon wieder komisch, weil da weiß man nicht, wie man mit den Leuten umgehen muss.
Meddie Das wäre ja dann schon schwierig, weil ich mich selber ja womöglich als Switcher momentan definiere.
Sebastian Ja, genau da ist der Punkt. Aber irgendwie hast du da so, gefühlt hast du ein bisschen Pech. Also auch da wieder drei Treffen und dann war es wieder vorbei.
Meddie Dann wurde es wieder irgendwo frustrierend, weil auch wieder, glaube ich, dieses, okay, ich habe halt eine Person gewählt, die mir im Leben so über den Weg gelaufen ist Und man hat halt den vorselektierten Fragebogen jetzt nicht gerade gegen geprüft, sondern hat einfach festgestellt, okay, wir haben mal sowas daraufhin probiert. Und dann habe ich mir so gesagt, so die nächste submissive Person danach... Bestimmt dann mal über ein Online und vorher mit Profil angeguckt. Ja, und die nächste richtige submissive Person steht aber aktuell noch aus.
Sebastian Okay, das heißt, wie lange ist das jetzt her, das letzte Treffen mit der Person?
Meddie Dreiviertel Jahr.
Sebastian Okay, aber seitdem hast du ja Dinge gemacht.
Meddie Seitdem habe ich Dinge gemacht. Da kam noch so eine andere kleine submissive Person dazwischen. Die ist mir beim Stammtisch über den Weg gelaufen. Da sage ich jetzt so im Rückblick, das war so ein bisschen, wenn man es böse sagen wollte, ich habe es als Tamagotchi bezeichnet. Jemand, mit dem ich mich eigentlich nicht wirklich treffen wollte, was auch ich legitim finde, weil ich hatte auch kommuniziert, dass ich das nicht möchte. Aber wir haben einfach online so ein paar, ich stelle dir ein paar Aufgaben, du machst das, es bringt dich an deine Schamgrenze, du erzählst mir, was es mit dir macht. Das wäre vielleicht noch ein Moment, was wichtig mitzuerzählen wäre, dieses du erzählst mir, was es mit dir macht. Das ist, was die Augen eben zum Leuchten bringt.
Sebastian Das ist ja das Spiel, was ich mit dir gerade spiele. Ich frage ja auch mal, was macht das mit dir? Weil das ist ja auch eigentlich für das Publikum auch die entscheidende Frage, diese intrinsische Motivation. Was tut das mit dir? Das ist ja wirklich, das ist ja der Antrieb von allem. Und davon lebst du auch.
Meddie Davon lebe ich auch. Ich hatte bei beiden das Momentum, dass ich abends noch eine Gute-Nacht-Nachricht haben wollte, die den Tag zusammenfasst und zwar daraufhin gemünzt zu, wie haben wir heute interagiert und was hat das mit dir gemacht? Um einfach zu sehen, okay, ich habe gegebenenfalls den Tag über Dinge angewiesen, von wegen trage mal deinen KG und mache X. Um dann rauszufinden, okay, ich hatte eine Absicht, wie die Person sich dabei fühlt, was das mit ihr macht. Ist das denn überhaupt geglückt? Weil teilweise habe ich dann nicht im Moment, dass das passiert ist, das Feedback bekommen, das ich haben wollte, aber dann am Ende des Tages konnte nochmal mehr oder minder rausreflektiert werden, okay, welche Elemente davon waren denn jetzt so wie gewünscht von der einen, der anderen oder beiden Seiten oder auch nicht.
Sebastian Das ist ein spannender Aspekt, weil die Leute machen nicht etwas, damit du dich fühlst, sondern die sollen etwas tun, damit sie sich so fühlen, wie du es geplant hast.
Meddie Richtig. Und wenn sie sich anders gefühlt haben, als ich es geplant habe, dann will ich nicht, dass ein großes Mimimi kommt, sondern dann will ich die Möglichkeit haben, dieses Gefühl wieder zu ändern.
Sebastian Okay, das ist also wirklich eine gewisse Kontrollsucht.
Meddie Ja.
Sebastian Du willst nicht nur, dass die Leute was tun, sondern dass sie es tun und sich so fühlen wie geplant.
Meddie Das muss schon so sein, ja. Ja, weil sonst wäre mein, also ich glaube, das ist mein Anspruch an mich selber, dass ich es hinkriege, das Gefühl in der anderen Person auszulösen, weil das ja in gewisser Weise auch, zumindest kann ich es mir nicht vorstellen, dass man aus anderen Gründen submissiv Dinge tun wollen würde, weil man möchte ja auch irgendwas davon haben und das sollte ja am besten Fall ein erwünschtes Gefühl sein.
Sebastian Ja, dann frage ich dich doch mal nach deinen submissiven Erfahrungen.
Meddie Ja.
Sebastian Du hast jetzt eine Menge Anspruch an dein Gegenüber und auch an dich und deinen Überblick aufgebaut. Das ist dann ganz schön viel Ballast, wenn man dann mal sagt, ich möchte mal unten sein.
Meddie Das ist es durchaus.
Sebastian Ich bin gespannt. Ich spitze die Ohren, das kannst du jetzt nicht sehen unter den Kopfhörern.
Meddie Ich würde sagen, das ist auch quasi die große Schwierigkeit, dass ich eben das, was ich ganz am Anfang schon mal hatte mit, ich habe mir die submissive und die dominante Seite beide zusammen her fantasiert, dass der dominante Part es hinkriegen muss, quasi diese Trigger zu setzen, die mein Gehirn mir gegenüber schafft zu setzen, was einfach ein echt hoher Anspruch ist. Und da sind wir momentan am rausfinden, ob das überhaupt funktionieren kann, ob meine Ansprüche zu hoch sind, das weiß ich alles noch nicht.
Sebastian An dich oder dein Gegenüber?
Meddie An mein Gegenüber.
Sebastian Okay, aber du hast submissive Erfahrungen gemacht. Wie? Und jetzt sagt mir nicht, wie hast du die Person bei, was weiß ich, im Waschsalon kennengelernt oder so?
Meddie So ungefähr, ja.
Sebastian Wo kommst du her? Ich habe es ja hier stehen. Also in die Stadt muss ich mal gehen. Das ist interessant.
Meddie Mein Mann sagt auch immer, er findet das absolut faszinierend. Also die Beziehung ist in beide Richtungen offen. Er darf auch. Er läuft aber einfach nicht so vielen Menschen über den Weg. Dadurch, dass es von mir einfach, wie du das sagst, auf dem Stammtisch quatsche ich gerne Leute an und stelle Fragen. Das mache ich einfach mit allen Menschen, die mir so über den Weg laufen und interessant vorkommen. Dann unterhalte ich mich gerne am Rande von Komfortzonen und damit komme ich dann relativ schnell im Gespräch einfach auf die Punkte, ob man mit den Leuten auch in die Richtung was anfangen könnte. Und in dem Fall mit meinem aktuellen Spielpartner sind wir uns auch im Alltag über den Weg gelaufen. Ich würde sagen, wir haben einfach casual so ein bisschen geflirtet, weil wir uns beide interessant fanden. Dann ging das Leben wieder auseinander, aber wir hatten über den Kontext des Kennenlernens Nummern getauscht oder hatten die Nummern voneinander. Und dann kam nochmal der Umstand, dass wir nochmal kurz miteinander geschrieben haben. Und dann hat er so neben einem kontextbezogenen Aha eben nicht nur ein Aha geschickt, sondern einen so, ja wie geht's dir denn so? Und darauf habe ich dann geantwortet, naja, mir geht's gut. Die Frage stellt man, also es waren noch zwei, drei Sätze mehr, war noch eine, okay, die Frage, danach könnte jetzt der Chatverlauf enden oder ich habe vor geraumer Zeit festgestellt, ich habe tendenziell ein gewisses Interesse an dir, wollen wir dem mal nachgehen, solltest du auch ein gewisses Interesse an mir haben.
Sebastian Hast du geschrieben?
Meddie Das habe ich geschrieben. Völlig ohne den King-Kontext, weil dahinter einfach wirklich das Interesse an der Person steht.
Sebastian Ich bin jetzt gerade sehr gespannt auf den Moment, wo diese gemeinsame Augenhöhebene verlassen wird, weil diesmal ja in die andere Richtung. Das ist spannend.
Meddie Ja.
Sebastian Den Schritt hast du ja wieder gemacht.
Meddie Das habe ich gemacht und ich habe dann noch eine Antwort drauf bekommen, ja, könnte ich mir vorstellen, lass doch mal ein Treffen angehen. Darauf habe ich geantwortet, okay, nur dass du weißt, woran du bist. A, ich bin verheiratet. B, terminlich wird es dann und dann passen, vor allem an dem und dem Freitag, da gehe ich auf einen BDSM-Stammtisch, vorher, nachher dabei, wie würde es dir passen. Die Person hat dann erstmal ein bisschen gebraucht, um diese Nachricht einzuordnen, weil da natürlich schon mal drin war, okay, grundsätzlich hat die Person gerade gesagt, sie ist an mir interessiert und dann sagt sie mir in der nächsten Nachricht, übrigens ich bin verheiratet und übrigens BDSM. Genau und danach ist dann trotzdem, oder nicht trotzdem, danach ist ein Treffen aufgrund von Interesse zustande gekommen und dann haben wir angefangen uns zu unterhalten, ich habe so ein bisschen über meine NS-Erfahrungen erzählt, die Person wurde immer mehr, das kann ich mir alles überhaupt nicht vorstellen, also du willst doch nicht von mir, dass ich submissiv spiele, oder? Und ich habe gesagt, nee, ich will vielleicht dich kennenlernen und dann gucken wir mal weiter.
Sebastian Hast du sie also nicht so weit verschreckt, dass sie dann den Kontakt abgebrochen hat?
Meddie Nee, es ging sogar in die andere Richtung. Das ist eher ein, ich habe diese Nachrichten geschrieben und dann war ein von terminlich, ich könnte mir übernächste Woche vorstellen zu ich könnte mir nächste Woche terminlich vorstellen. Also das Interesse ist dabei gewachsen.
Sebastian Gut, jetzt ist mir immer noch nicht ganz klar, also in dem Moment, wo du ja auch erzählst über BDSM und so, hattest du die Person innerlich schon ein bisschen eingeordnet? Oh ja, das könnte ja ein Zapp sein.
Meddie Nee, ich hatte ihn definitiv als dominant eingeordnet.
Sebastian Okay, obwohl er jetzt mit der Situation oder mit diesen Informationen erstmal unsicher umgegangen ist.
Meddie Ja, aber da ging es eher um die Aura, das Auftreten der Person, das grundsätzliche Selbstbewusstsein.
Sebastian Und bei dir unterstelle ich jetzt so einen gewissen Forscherdrang. Oh, eine potenziell dominante Person.
Meddie Also eine potenzielle Person, die ich als noch dominanter als mich wahrnehme.
Sebastian Aha.
Meddie Weil ich meine, wenn man mich im Alltag kennenlernt, dann bin ich relativ selbstbewusst. Relativ ist eine sehr starke Untertreibung. Wenn ich Menschen kennenlerne, die da überhaupt mithalten können, ist das unglaublich selten.
Sebastian Ihr habt euch unterhalten und beschlossen, das übernächste Woche ist zu spät, nächste Woche geht auch.
Meddie Das hat er beschlossen.
Sebastian Ich war da so.
Meddie Gucken wir mal.
Sebastian Welche Pläne?
Meddie Wir sind erstmal wieder spazieren gegangen.
Sebastian Okay, das Unglück beginnt immer mit einem Spaziergang.
Meddie Das Unglück beginnt immer mit einem Spaziergang, weil das ist einfach quasi vom Covering-Kontext her halb öffentlich.
Sebastian Der gleiche Wald?
Meddie Nein.
Sebastian Okay. Kann ja auch sein, dass du so deine Stamm-Wald-Lichtung hast, wo dann Leute verschwinden und Zweifel.
Meddie Die sächsischen Wälder sind gefährlich. Es munkelt und spukt.
Sebastian Es war der Wolf. Es war immer der Wolf. Spazieren gehen. Kapitulation verhandeln.
Meddie Ja, im Prinzip, aber seine. So ein bisschen. Weil wir waren spazieren, es hat sich eine unglaublich wundervolle Spannung aufgebaut zwischen uns beiden. Wir haben die ganze Zeit hardcore ineinander rumgeflirtet. Und dann kam so der Moment, dadurch, dass er ja erstmal von dem A, B, D, S, M wiederum gestartet war, weil es niemand aus dem King-Kontext war, was ich mir eigentlich anders vorgenommen hatte, aber das Leben führt seine Wege. Dann kam so der Moment, dass er nicht wusste, wie gehe ich das Ganze denn jetzt an von wir unterhalten uns zu Körperkontakt überzugehen. Und dabei haben wir dann rausgefunden, dass ein sehr sinnvoller Mechanismus, den ich gern Menschen in einer solchen Situation weitergeben möchte, der ist, dass man seine Gedanken einfach erstmal laut ausspricht, um damit rauszufinden, könnte sich das denn die andere Person vorstellen. Und in dem Fall war der Spaziergang dann schon über den Moment, zu dem wir beide gesagt hätten, wir könnten uns das jetzt wirklich gut vorstellen, uns anzufassen, weitergegangen. Und dann habe ich wiederum angefangen, weil ich mir gedacht habe, das dauert mir jetzt ein bisschen zu lange. Ich würde hier gerne irgendwie, dass du mal Kontrolle übernimmst und auch irgendwie mal.
Sebastian Ich wollte gerade sagen, die Kontrolle hast du offenbar die ganze Zeit.
Meddie Ja, das ist schon frustrierend.
Sebastian Nicht so geplant.
Meddie Wenn man die andere Seite rausfinden will.
Sebastian Ich stelle mir das gerade vor, wie du im Wald schießt. Los, jetzt kontrolliere mich endlich.
Meddie So ungefähr, ja. Aber es war in dem Fall dann eben ein, okay, als wir noch im Wald standen, hättest du einfach XYZ machen können, hättest du das denn interessant gefunden? Da war er dann so, ja, natürlich hätte ich das interessant gefunden, aber wie fange ich denn sowas an? Und ich so, na, du hättest mir das einfach erzählen können, dass du das interessant findest und ich hätte dir sagen können, ob ich das interessant, also du hättest das doch schon irgendwie mitbekommen, ob ich jetzt sage, Hilfe, ich renne schreiend weg oder nicht.
Sebastian Okay, also wir haben jetzt immer noch diesen Punkt, du möchtest tendenziell unten sein und der lässt dich einfach nicht.
Meddie Ja, das ging dann schon schnell.
Sebastian Genau, wie ging das?
Meddie Na, indem ich ihm erzählt habe, wir könnten jetzt XYZ tun und er so, ja, das würde ich auch gerne machen. Nicht in dem Tonfall.
Sebastian Was ist passiert?
Meddie Das würde ich für mich behalten.
Sebastian Also einen ganz kleinen Peak. Also eher so der Griff in den Nacken oder die wilde Session auf dem Waldboden?
Meddie Ich würde sagen, wir sind so bei 30 Prozent auf dem Spektrum von Griff in den Nacken zu die wilde Session auf dem Waldboden gelandet.
Sebastian Okay.
Meddie Alles andere darf der Hörer sich jetzt frei hinzufantasieren.
Sebastian Das ist ja jetzt eine gänzlich neue Erfahrung. Nicht du kontrollierst, sondern du wirst dominiert.
Meddie Ich hatte aber tatsächlich die ganze Zeit das Gefühl, dass ich da auch jederzeit aussteigen kann. Wir hatten vorher schon über Self-Words geredet, haben uns auf die Ampel geeinigt und damit.
Sebastian Gut, aber dennoch ist der Aspekt, jemand anderes sagt und du machst.
Meddie Ja.
Sebastian Wie fühlt sich das an?
Meddie Gut.
Sebastian Leuchten in den Augen gehabt?
Meddie Ich würde sagen schon, ja.
Sebastian Und jetzt die Frage, hatte dein Gegenüber auch leuchtende Augen?
Meddie Ich würde sagen, wir würden jetzt nicht mehr interagieren, wenn dem nicht so wäre.
Sebastian Ja, aber wie gesagt, das ist ja das, was du eigentlich willst. Und jetzt ist die Frage, ob es dabei eigentlich egal ist, auf welcher Ebene ihr jeweils seid. Sondern Hauptsache, du machst dein Gegenüber happy.
Meddie Okay, das ist eine gute Frage, ob ich das als submissive Person auch will.
Sebastian Die stelle ich dir.
Meddie Ja, das hast du gerade aber impliziert und nicht gefragt.
Sebastian Das ist dieser ganz schlechte, wirklich schlechter Journalismus, dass man im Prinzip nicht offene Fragen stellt, sondern erstmal behauptet und auf Widerspruch wartet. Ich gebe zu, dass ich Anhänger davon bin, aber ich traue dir zu, mir zu widersprechen, wenn ich ihr wilde Thesen auspacke.
Meddie Ich habe das so eben getan. Es ist eine echt gute Frage, was mit Submissivsein oder probieren herauszufinden, ob ich das bin. gibt. Ich würde sagen, da bin ich noch auf meiner Reise.
Sebastian Aber du machst es.
Meddie Ich mache.
Sebastian Also es muss sich ja irgendwie da doch gut anfühlen.
Meddie Also ich denke, einiges an Schmerzen finde ich gut. Das würde ich jetzt als dominanter Part nicht unbedingt zugefügt bekommen. Und es würde auch einfach überhaupt nicht in mein Mindsetting passen, mich von einer submissiven Person schlagen zu lassen. Einfach, weil ich sagen würde, mach mal. Ja, da würde das Leuchten, ja, es braucht schon das Leuchten in den Augen.
Sebastian Also deine Motivation, diese Seite zu probieren, die ist mir noch nicht so ganz klar. Ist es auf irgendeine Art und Weise befriedigend oder lehrt es vielleicht einfach mal den Kopf oder du kannst loslassen? Weil im Moment habe ich noch so den Eindruck, auch du behältst dabei einen sehr klaren Kopf und hast durchaus ein Ziel und lässt gar nicht so sehr los.
Meddie Okay, doch, ich glaube, das Loslassen ist ein großer Aspekt davon, weil wenn ich es hinbekomme, zu merken, okay, die Person hat jetzt tatsächlich die Kontrolle und die macht das gerade besser, als ich es tue, dann kann ich loslassen. Und dann kriege ich es hin, meinen Kopf, der sonst immer alles kontrolliert, tatsächlich auszuschalten. Und das ist sehr, sehr angenehm.
Sebastian Sind aber offenbar nur wenige Momente dann, ne?
Meddie Ja.
Sebastian Das heißt, die Suche nach Experience, also die Suche nach Erfahrung, die treibt dich dahin, in die Situation zu gehen.
Meddie Und sie auszuprobieren.
Sebastian Genau. Und dann kommt dann, ja, was ist, gibt es da was Überraschendes? Wo du sagst, oh, das habe ich jetzt von mir nicht erwartet.
Meddie Nee, es gibt eigentlich das Suchen nach dem Moment, dass mein Kopf tatsächlich komplett leer ist und dass ich gerade einfach nur im Empfinden bin.
Sebastian Jetzt komme ich mal auf das Danach, nach einer Session.
Meddie Dann ist es sehr kuschelig.
Sebastian Ja, auch so die nächsten Tage. Also nimmst du das mit, ich sag mal, nach Hause und was macht das mit dir? Sagt vielleicht auch dein Mann, ja, immer wenn du da weg warst, dann bist du erstmal die nächsten drei Tage viel erträglicher. Oder vielleicht, das ist jetzt eine gemeine Unterstellung, du bist wahrscheinlich immer erträglich, aber bemerk deine Umgebung, dass sich in dir was verändert, egal jetzt ob unten oder oben spielend. Also was nimmst du mit, was länger als zwei, drei Stunden Hormonschub hält?
Meddie Die Spuren. Ich finde Spuren toll. An mir, weil sie so eine Erinnerung an diesen Moment sind. Ich würde sagen, dass ich nicht nur den Moment mitnehme, sondern dass einfach das Bestehen der Dynamik das ist, was mir einiges gibt. Das ist einfach im Prinzip ist die offene Beziehung ja dafür da, dass es diese Dynamik oder das Raum in meinem Leben für diese Machtdynamiken da ist, was vorher nicht gegeben war. Und jetzt ist das da und die Dynamik wird ja aufrechterhalten. Die ist ja nicht nur in der Session da, sondern die ist 24-7 wäre übertrieben, aber sie ist irgendwie dauerhaft unpeaksbar.
Sebastian Ja, das heißt dieses mit der Person hast du immer diese Ebene, das ist auch manifestiert, auch so herum. Ja.
Meddie Obwohl wir beide der Meinung sind, dass ich dabei immense bratty bin.
Sebastian Das kann ich mir gar nicht vorstellen.
Meddie Ich mir auch nicht. Ich glaube, ich bin das Lämpchen vom Dienst.
Sebastian Jetzt habt ihr euch ja ein paar Mal öfter getroffen. Ganz grob. Zehnmal, zwanzigmal oder so ganz grob, dass ich so eine Vorstellung habe.
Meddie So ganz grob. Ich kann es nicht mehr zählen.
Sebastian Okay, also oft. Wie entwickelt sich das?
Meddie Ich würde sagen, jede neue Beziehung, man fängt an mit Erwartungen und Hoffnungen, die man einfach in eine neue Beziehung eben mitbringt und dann stellt man mit der Zeit fest, okay, welche Dinge kristallisieren sich raus, die man irgendwie teilt und welche nicht. Und da würde ich sagen, sind wir momentan auf dem Stand, dass wir einfach uns beide, da wir eben beide mit BDSM sehr frisch angefangen haben, würden wir vor so einer großen Schatztruhe sitzen und in dieser Schatztruhe sind so die ganzen Spielsachen drin. von Seile bis man sucht es sich aus und dann nehmen wir die einzelnen Spielsachen raus, überlegen uns und versuchen, was wir damit so anfangen können. Zum Beispiel einem Spanking. Probieren das aus, legen es an die Seite und gucken, was das nächste ist. Weil irgendwie so der Effekt von, boah, wir haben jetzt die Sache für uns schlechthin gefunden, die ist einfach nicht da, weil die Spielzeugkiste viel zu groß ist.
Sebastian Ja gut, aber ein paar Favoriten hast du ja schon mal, die Spuren zum Beispiel. Aber wie entwickelt sich das? Also ist das eher so ein, ihr trefft euch und dann gibt es ein Protokoll, du trägst die Sachen XY, dann gehst du auf die Knie. Wobei irgendwo habe ich notiert, dass der Mann, der dich auf die Knie erwartet, auf den, von dem sich hinknien lohnt, hast du gesagt.
Meddie Ja, das war ein Vorgespräch.
Sebastian Genau, das hat sich inzwischen also bewahrheitet.
Meddie Ja, weil im Vorgespräch habe ich noch nach einer Person gesucht, bei der ich mir das vorstellen könnte.
Sebastian Also diese ganze Gestik, die dazu gehört, ist dir das wichtig oder machst du es für die leuchtenden Augen?
Meddie Beides. Also manchmal würde ich mir mehr wünschen, dass noch mehr von mir gefordert wäre, kommt dann aber einfach wieder, so wie man es bei Leuten in Alltagssituationen hört, einfach auf den Batteriestand der eigenen Energie und wie viel Kapazität man dafür gerade noch übrig hat an. Im Endeffekt ist es auch oft genug einfach nur Zärtlichkeitsaustausch, dass das gar nicht die krasseste Session ist, die ich dann in einem Treffen reingehe, weil es einfach wieder einen der Personen begegnen und grundsätzlich sitzen wir beide vor dieser Kiste und wir machen tatsächlich auch Dinge, die diese Kiste angeht, im Gegensatz zu meinem Liebhaber von damals. Ja.
Sebastian Plant ihr das?
Meddie Wir haben inzwischen festgestellt, man sollte sich keine sieben Sachen pro Treffen vornehmen, sondern eine. Das haben wir mit der Zeit gelernt, weil wir kommen nicht zu sieben Sachen. Zwischendrin wird viel zu viel gefügelt. Und ja, und da ist glaube ich auch der Punkt, weshalb ich ganz am Anfang gemeint habe, dass mein BDSM ein sexuelles BDSM ist. Als submissiver Teil definitiv, da spielt das ganz viel rein. Als dominanter Teil glaube ich weniger.
Sebastian Aus deiner Sicht submissiver Sex ist ja doch dann auch eine neue Erfahrung.
Meddie Ja, nein, ja, es kommt auf den Kopf drauf an.
Sebastian Ja, dann.
Meddie Ich habe mir meine Ehe sehr lange Zeit vom Kopf her in die Richtung interpretiert. Ich habe dann irgendwann festgestellt, dass das ziemlich weit her interpretiert war, aber mein Kopf hat das versucht, sich so schön zu drehen und es hat funktioniert.
Sebastian Also der Sex war in deinem Kopf möglichst uneinvernehmlicher als es war?
Meddie Ja.
Sebastian Okay, und jetzt ist er weniger einvernehmlich und das macht es besser?
Meddie Der Zuhause der Nicht-Zuhause der Nicht-Zuhause war die ganze Zeit schon ja doch es war auch alles einvernehmlich ich.
Sebastian Hab dich ja, aber es ist so ja ich sag mal, brutaler, nein intensiver vielleicht vom Anpacken her und dass es nicht so wichtig ist, ob du jetzt gerade gemütlich ist, sondern du wirst jetzt halt gefögelt, Punkt ja, Okay, deine Mimik kann das Publikum jetzt nicht sehen. Liebes Publikum, ihr verpasst was.
Meddie Was siehst du denn?
Sebastian Das können sich die Menschen jetzt ausmalen.
Meddie Okay.
Sebastian Liebes Publikum, wir machen eine kurze Pause. Gleich geht es weiter. Aber ich muss mal dringend wohin.
Meddie Hast du zu viel getrunken?
Sebastian Nein.
Meddie Nein.
Sebastian Liebes Publikum, wir haben eine kleine Pause gemacht. Und jetzt müssen wir das alles nochmal ein bisschen zusammensetzen. Jetzt haben wir schon erwähnt, du hast Kontakt zu SMJG aufgebaut, dann hast du jemanden gefunden, aber bisher sind das alles, im Moment für mich, bei dir drei getrennte Welten. Da haben wir einmal das Nest mit dem Ehemann und da haben wir den, ist das eine Spielbeziehung oder ist das ein Spielpartner, wie nennst du es?
Meddie Das ist eine sehr gute Frage, wir haben keinen Begriff dafür.
Sebastian Okay, also der Typ, der dich zum Knien bringt?
Meddie Wir haben festgestellt, Typ finden wir auch nicht passend.
Sebastian Okay, ja, du musst mir irgendwas schon sagen.
Meddie Ja, das haben wir im Vorhinein auch gedacht. Habt ihr Spitznamen oder so? Ich nenne ihn einfach Sir.
Sebastian Okay, Sir ist doch super. Dann haben wir Sir und dann haben wir eben die Community und Stammtisch. Drei getrennte Welten, die müssen sich ja auch mal irgendwann irgendwie überschneiden, zumindest die letzten beiden.
Meddie Die letzten beiden überschneiden sich aktuell beim Fesseln. Ich habe dann auch relativ, also zu dem Zeitpunkt, zu dem ich angefangen habe, in die Community reinzukommen, noch mit meinem Sub, bin ich in die Community rein. Er war durch seine eigene Beziehung und Sonstiges eh immer da außen vor. Und in dem Kontext ist dann auch ein Fesseltreffen unserer Stadt entstanden. Und da bin ich dann auch hin, hauptsächlich aus dem Grund, mich mit den Leuten auseinanderzusetzen. Und bin dann so ein bisschen ins Fesseln reingekommen. Ich weiß noch nicht, ob es mir so richtig taugt oder nicht oder wofür vielleicht oder auch nicht. Ich weiß, dass mir Knoten setzen und quasi den Kniffelteil hinter einer Fesslung, also wenn mir dann jemand so ein Instagram-Foto schickt und sagt, hier, setz das mal auf dich selber drauf und dann rauszuknobeln, wie ich das Seil führen muss, dass es dann auch tatsächlich hintereinander das Gebilde ergibt. Und das macht schon Spaß. Gefesselt sein ist auch ganz cool, aber da brauche ich, glaube ich, auch noch mehr Erfahrung. Zum Gefesselt sein. Meine erste Fesselerfahrung war im Hochsommer letzten Jahres. Da war ich in Wien und dachte so, Mensch, ich habe einen Podcast gehört, Wien ist toll, da gibt es ganz viel Szene. Nur nicht im Hochsommer, da sind alle BDS immer im Urlaub. Habe ich dann erfahren. Bin aber ins Smart Café zu einem Fesselabend gegangen, der als solcher ausgeschrieben war und habe dann meine erste Fesselerfahrung dort gemacht oder meine ersten zwei könnte man sagen, weil ich habe zum einen eine unglaublich tolle Hängebondage einfach mal in live gesehen an einer Person, die einfach nur noch einen Tanga anhatte, die auch eine wirklich immens ästhetische Person war, also es war einfach wunderschön, das zu beobachten und, Und das Coole war, dass der Rigger in dem Fall, ich bin eigentlich hingegangen und dachte mir so, das ist dein erstes Mal irgendwie mit so richtigen BDSM-Menschen in Kontakt kommen. Ich weiß gar nicht, ob ich vorher beim SMJG-Stammtisch war oder nicht. Also es ist alles irgendwie auf das selbe Zeitfenster gefallen und es war so, du lässt dich definitiv nicht fesseln. Du gehst da hin, angucken, vielleicht ein bisschen was lernen. Da werden ja mehrere Menschen sein. Es waren aber eben nicht mehrere Menschen da, sondern der Rigger, der hat dann eine Hängebondage an der Person, die auch noch ihren Spielpartner dabei hatte, ihren dominanten Spielpartner. Und das habe ich mir einfach angeguckt und der Rigger hat die ganze Zeit so quasi den Informations-Small-Talk mir gegenüber gemacht und noch so ein paar anderen Leuten, die mit da saßen, von wegen, ja, jetzt gucke ich mir seine Hände an und jetzt gucke ich hier die Sicherheit und da die Sicherheit und dort die Sicherheit. und das hat mir dann irgendwo die Sicherheit gegeben, dass ich so dachte, naja, vielleicht würde ich ja doch gerne irgendwie mal gefesselt werden. Und er hat dann nach dieser wirklich wunderschönen Weile die Person wieder ausgefesselt, hat die Person runtergeholt und die Seile sortiert und dann war ich so, naja, ich könnte es mir schon so vorstellen, ich würde so ein bisschen gern auf den Zehenspitzen hochgezogen, irgendwie die Hände hinterm Rücken. Das hat er dann sehr schön umgesetzt und als ich dann so dahin, es hat sich sehr rational beobachtend angefühlt, mal so geguckt, wie ist das so vom Gewichtverlagern her, habe einfach gemerkt, okay, ich kann nicht mehr voll und ganz atmen, also der Atemumfang ist eingeschränkt, habe mir das ja irgendwie... Ohne zu sagen, ich möchte mich jetzt fallen lassen und alle reden von Rope Space.
Sebastian Ich wollte gerade sagen, wo ist der Rope Space.
Meddie Von dem alle erzählen. Nee, nee, der war nicht da. Es war so, okay, ich beobachte das jetzt mal und gucke mal, was passiert. Da ist kein Rope Space passiert. Und dann kam der Moment, in dem er mich gefragt hat, magst du Rollercoaster? Und ich gucke ihn an und denke so, was genau willst du von mir? Bis wir uns dann darauf verständigt hatten, er wollte wissen, ob ich gern Achterbahn fahre. Das konnte ich dann in gewisser Weise bejahen. Und dann sind wir dazu gekommen, dass er tatsächlich auch meine Füße vom Boden mit aufgehängt hat und ich war in so einem schönen Drehmomentsdreskele aufgehängt. Dann hat er mich angefangen im Kreis zu drehen und das war klasse. Also das war schon schön, so da hängen, so ein bisschen Tränen. Es war relativ milde, also ich hätte da definitiv noch irgendwie Gehkräfte und sonst was auch gerne mitgenommen. Die sind jetzt in den Seilen so nicht mit dabei, aber das war einfach schön und nett. Und ich habe dann aber relativ schnell gemerkt, oh meine Hände kribbeln, nicht so gut. Und er hat mich dann auch sehr schnell wieder runtergeholt und dann wollte ich nach meinem Glas greifen mit der linken Hand und merke so, oh nee, nicht so. Also ich habe mir in meiner ersten Bondage-Erfahrung, in der ich gleich mal gehangen bin, auch noch irgendwas mit den Nerven in der, ich glaube, linken Hand getan. Ich war in Wien zum Glück im Rahmen von einer Veranstaltung, bei der auch ein Mediziner mit anwesend war. Zu dem bin ich dann gleich am nächsten Morgen mal hin, weil der Rigger mir gesagt hat, so, also bis morgen sollte das eigentlich weg sein. Sonst wäre nicht gut. Und da ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, mich auf meine Handballen stützen wollte, einfach hoch im Bett und gemerkt habe, so knacks, die Hand geht weg, das Handgelenk hält mich nicht, so wie es sollte. Gleich mal den Mediziner gefragt, der meinte dann so, chill mal. Ich habe auch direkt gesagt, was ich gemacht habe, weil dein Podcast hat ja sehr schön dazu erzählt und auch alle möglichen anderen Quellen. Wenn du das Zeug machst, dann sag das den Medizinern, die kommen damit klar. In dem Fall war es ein Urologe. Ich dachte, er ist Allgemeinmediziner, aber das habe ich dann erst rausgefunden. Also der hatte wahrscheinlich schon ganz andere Dinge gesehen. Und der meinte dann so, ja, chill mal, bis heute Abend ist wahrscheinlich weg, sonst kommst du nochmal wieder und es war dann auch weg. Aber der Moment rauszufinden, oh, es ist doch ganz schön gefährlich, hat auch einen gewissen Respekt vor Seilen dann eingeflößt. Aber hat trotzdem das Interesse von, ich finde es spannend, selber zu seilen und auch irgendwie vielleicht mich mal doch reinfallen zu lassen und mal zu gucken, okay, wie fühlt es sich denn an, wenn ich es tatsächlich nicht mit so einem beobachtenden Auge, sondern mit einem, okay, ich möchte das jetzt entspannt kuschelnd erleben. so erlebe, anzufangen in die Richtung zu experimentieren und dann eben zu den Fesseltreffen zu gehen, dort Menschen aus der Stadt zu treffen. Und damit bin ich so in die örtliche Community reingewachsen.
Sebastian Dein Top fesselt dich auch?
Meddie Das Problem ist, er fesselt echt nicht gut, weil ich einfach….
Sebastian Es ist dein Top, das hast du ja nicht zu beurteilen.
Meddie Doch, es ist ja mein Top. Dafür steht das mein. Das ist wichtiger in mein Top als Top. Nein, er hat einfach mit dem Fesseln erst nach mir angefangen und mit dem ganzen BDSM-Thema erst nach mir angefangen, sich entsprechend auseinanderzusetzen. Und dann bin ich jemand mit ganz niedrigen Erwartungen. Entsprechend ist er da noch definitiv am Lernen und wir müssen erstmal den Moment erreichen, bei dem ich das Gefühl habe, dass er mich beim Fesseln überholt. Also wir haben schon mal was gemacht, wo ich mich von ihm habe an den Tisch fesseln lassen. Das Problem ist aber, mein Anspruch ist, wenn ich jemanden an den Tisch fessel, dann darf die Person da auch nicht rauskommen. Ja, natürlich war dann mein Anspruch als submissive Person. Ich will da ja auch rauskommen. Das fand er dann wiederum nicht so toll, weil er hatte sich ja Mühe gegeben, mich an den Tisch zu fesseln. Es hat halt einfach nur nicht gelangt.
Sebastian Ich kann ihn total verstehen.
Meddie Ich habe nie gesagt, dass es womöglich leicht wird, mich zu toppen. Deshalb im Vorgespräch, dass ich suche nach dem Mann, der das wert ist. Ich bin mir noch nicht zu 100% sicher, ob er das ist, aber es macht auf alle Fälle sehr viel Spaß, mit ihm da in die Richtung zu interagieren. Und das ist eben was, in dem, wie ich auch mein Beziehungskonstrukt sehe, ich will gerne Dinge auf lange Zeit in der Nebenbeziehung konzipieren, aber es ist nicht ein Suchen für immer, weil ich auch nicht davon ausgehe, dass eine Nebenbeziehung alles, was mir dann jetzt eben noch in meiner Primärbeziehung fehlt, was ich ja versuche mit der Nebenbeziehung abzudecken, abdecken kann.
Sebastian Wir gehen mal zurück zu, du bist jetzt auf Stammtisch, du bist auf Community, du hast auch Not gedrungen, weil kaum in der SMJG drin, schon musst du auch wieder raus. Ja, hast du ja dann auch dafür gesorgt, dass du weiterhin gehen kannst?
Meddie Genau, ich kam zu meinem ersten SMJG-Stammtisch und war so, so ich bin jetzt 27, ab in einem halben Jahr werde ich dann nicht mehr hier sein können, das ist doof. Die Menschen auf dem SMJG-Stammtisch haben mir dann gesagt, ja wir suchen seit Ewigkeiten eine Person, die in unserer Stadt einen zweiten Stammtisch eröffnet und ich dachte so, naja gut, wenn es halt nichts anderes gibt, dann muss ich es halt selber machen. Und dann bin ich zu ein paar weiteren SMJG-Stammtischen hingegangen und dann hat es sich entwickelt, dass ich mit dem Gründer des Fesseltreffens zusammen letztes Jahr den SMJG-Alumni-Stammtisch in unserer Stadt gegründet habe und wir den jetzt führen und es damit zwei SMJG-bezogene Veranstaltungen gibt.
Sebastian Wissen eigentlich auch alle, ist einfach Kink-Treffen bis 27 und dann ist halt tatsächlich Schluss. Und Alumni, das ist dann so für die Menschen, die da rauswachsen, die gehen halt quasi ins nächste Level, wobei da auch jüngere als 27 sein können bei dem Alumni.
Meddie Alumni ist ab 18.
Sebastian Genau.
Meddie Und entsprechend war es eher ein zweiter Stammtisch für die SMJG-Leute oder ist es momentan. Plus, dass wir tendenziell natürlich auch gerne noch Menschen ab 28 mit dabei haben wollen und da jetzt eben gerade am Anfang sind, das Ganze noch über Joy Club weiter zu bewerben und sonst so Kontakte zu streuen über Menschen, die einfach aus der SMJG rausgegangen sind. Denn als ich gesucht habe in meiner Stadt nach Stammtischen, habe ich außer der SMJG nichts gefunden. Mir wurde dann im Laufe des Fessels gesagt, ja es gibt da ja noch drei andere Stammtische und ich war so, nö, die findet man sonst nicht. Und dann wurde mir gesagt, naja, wenn die SMJG-Leute nichts von den Stammtischen wissen, dann liegt das meistens daran, dass man dann unterschiedliche BDSM-Bubbles bedient. Und so von dem, was du vorhin erzählt hast mit Menschen, die in klaren Strukturen denken und ja, da dann weniger offen oder sensibel mit manchen Themen umgehen könnten, als das die SMJG-Menschen gewohnt sind.
Sebastian Ja gut, es gibt ja auch immer die Frage, welche Plattform nutze ich? Ich weiß zum Beispiel, du nutzt kein FetLife.
Meddie Korrekt.
Sebastian Ja. Wir wiederum, also Podcasts sowie und ich, wobei nein, wir als Privat-Kinky-Leute haben einen Stammtisch, der existiert eben nur auf Headlife, weil wir mal beschlossen haben, das ist die Plattform, wo wir die meisten Menschen erreichen können, die wir erreichen wollen. Also auch das ist ja eine Frage und dann hast du wirklich, Joy Club gibt es nochmal ein ganz eigenes Universum in der gleichen Stadt, was ich aber nicht wahrnehme, weil ich kein Joy Club Nutzer bin einfach.
Meddie Aber teils kennen sich die Leute aus den Netzwerken dann quer und wenn in der SMJG aber niemand von den anderen dreien weiß oder sie nicht weiterempfiehlt.
Sebastian Ja, da muss die Community auch so eine mehr Empfehlungskultur auch einfach haben, dass man auch einfach sich da besser abspricht und ja, das ist nun mal ein bisschen zersplittert auch. Es ist ja auch mal die Frage, was ist welche Zielgruppe? Manche Stammtische haben auch so, die haben ihr Publikum und da kommt ganz selten mal jemand dazu, weil im Grunde ist es dann tatsächlich ein Stammtisch. Leute, die sich schon ewig kennen, treffen sich zu fixen Terminen und es ist immer die Frage, wie offen sind sie zum Teil für neue oder nicht. Haben wir auch gelernt, man sollte schon dazu schreiben, hallo, auch wenn du noch neu bist, kannst du auch kommen, fühl dich eingeladen, weil die Leute erstmal davon ausgehen, dass es nicht unbedingt so sein muss.
Meddie Spannend.
Sebastian Aber gut, da gibt es ganz viele Dynamiken. Jetzt hast du aber auf Stammtischen, auf der SMJG, du triffst jetzt andere kinky Menschen, die auch eine komplett andere BDSM-Sozialisierung genossen haben.
Meddie Das ist unglaublich angenehm.
Sebastian Hättest du dir das für dich selbst auch so gewünscht?
Meddie Ja, ich hätte mich auch sehr gefreut, vor vielen Jahren die SMJG schon kennenzulernen, aber zu dem Zeitpunkt wäre ich in meinem Lebensweg einfach noch nicht dafür offen gewesen oder so weit gewesen. Deshalb habe ich jetzt die Menschen in meiner Stadt ja immer noch und bin jetzt auf dieser Bildungsreise.
Sebastian Ich mag dir jetzt gar nicht ausreden, dass deine Zweitbeziehung, ich versuche immer noch die richtige Bezeichnung zu finden, dass die mal enden soll. Aber nehmen wir mal, sie endet. Würdest du innerhalb der Community suchen oder würdest du sagen, nee, aus Prinzip, weil das schon immer gut geklappt hat, würde ich weiterhin da auf den göttlichen Zufall vertrauen?
Meddie Ich glaube, ich würde einfach nicht suchen und würde schauen, was sich entwickelt. Außer ich stelle fest, und das ist wahrscheinlich das Allerwahrscheinlichste, dass ich in der Zwischenzeit jemanden kennengelernt habe, womöglich innerhalb der Community, bei der ich weiß, okay, da gibt es irgendwelche Überschneidungen in irgendwelche Richtungen. Lass doch mal in die Richtung gehen. Ich habe da, denke ich, die Kapazitäten oder Kompetenzen, dir leuchtende Augen zu verschaffen. Hast du Lust, das mit mir zu tun?
Sebastian Hält dich davon jetzt gerade was ab?
Meddie Ja, Zeit und Ressourcen, dass ich einfach gerne meinem Top momentan, neben dem, dass ich eine Ehe führe, meinem Top einfach das verfügbare Zweitbeziehungszeit Kontingent geben möchte. Und dass er es auch nicht toll finden würde, wenn ich das entsprechend schmälern würde. Und ich habe auch gerade überhaupt kein Interesse daran, das zu schmälern.
Sebastian Aber so rein denkbar wäre es, dass wenn er jetzt zum Beispiel weniger Zeit hätte, dass du dir jetzt noch einen Zub suchst, das wäre schon machbar. Also dass du auch mehrere Nebenbeziehungen gleichzeitig führst, denkbar.
Meddie Ist grundsätzlich denkbar, das ist auch jetzt gerade so die Absprache für mein Zeitfenster in Barcelona, dass wenn mir da jetzt jemand über den Weg läuft für die Zeit, ist gerade so, würde ich sagen, auf meiner Wunsch- To-Do-Liste relativ weit oben, einfach mal mit einem erfahrenen Sub Erfahrungen zu sammeln, der mir dann einfach Dinge mal beibringen kann, von denen ich einfach jetzt noch keine Ahnung habe.
Sebastian Da mag ich jetzt nochmal schon, bisher musstest du ja quasi immer bei Null anfangen mit den Leuten. Jetzt gehst du auf Stammtisch und da sind jetzt andere Kinky-Leute, die auch zum Teil sehr viel mehr oder sehr viel länger Erfahrungen haben als du. Hast du eigentlich schon mehrmals gedacht, oh, diese Person ist aber spannend, die ist interessant oder fällt das irgendwie direkt raus? Und da sitzt du ja an der Quelle.
Meddie Ja, aber die Personenanzahl ist jetzt auch überschaubar. Ich habe die kleine, kurze Zwischensub-Beziehung ja auch aus dem SMJG-Kontext geschöpft, aber so wie es die Zeit bringt.
Sebastian Du hast ja noch mindestens 50 Jahre King vor dir.
Meddie Das will ich hoffen.
Sebastian Doch, doch, das kann man lange machen.
Meddie Mit 87 lassen sich immer noch Männer umherscheuchen. Das schaffe ich. Naja, wäre ich erst 77.
Sebastian Nee, ich wollte gerade sagen, da ist noch ein bisschen mehr.
Meddie 87 schaffe ich auch.
Sebastian 60 Jahre. Ich hoffe, ich verrate nicht zu viel, aber ich werde nächste Woche zu einem Vorgespräch fahren und meine Gästin wäre dann 85. Ich freue mich total, wenn das klappt, aber ich habe sie noch nicht davon überzeugt, mir eine Folge aufzunehmen. Liebes Publikum, drückt mir die Daumen. Den Podcast auch definitiv zu lang, den hört sie sich nicht an. Kann ich verstehen, aber es ändert ja nichts dran, dass ich, ich möchte einen Nachmittag Du hast eben was von Entwicklung in der Spielbeziehung gesagt. Nehmen wir mal so den Anfang, auch das, wozu wärest du bereit und wovon glaubst du, dass es dir Spaß macht bis heute? Hättest du das erwartet und was hat sich verändert in dir? Ist ja immer schön, man will ja auch eine Entwicklung haben.
Meddie Das Erste, woran ich da denken muss, ist Spanking, bei dem ich zuerst so dachte, was gibt das bitte Menschen? Also ich überhaupt keinen Zugang dazu gefunden habe, weder auf aktiver noch auf passiver Seite. Also klar, ein bisschen Schmerzen zufügen ist schon gut. Aber als dann irgendwann zum Stammtisch eine davon erzählt hat, wie sie so im Dreiergespann umherstanden, eine Person hat den Hintern präsentiert, die zweite Person hat zugeschlagen und die dritte Person hat mit den Fingern eine Zahl vorgegeben. Und die Person, die geschlagen hat, musste entsprechend dieser Zahl an Intensität zuschlagen und die geschlagene Person musste sagen, welche Zahl gezeigt wurde. Und das Ziel war natürlich, dass möglichst die schlagene Person das exakt trifft, was die andere Person gesagt hat. Und ich dann so dachte, okay, das fände ich jetzt wiederum spannend. Und das hatten wir dann auf ich-werde-geschlagen-Ebene ausprobiert und das hat dann auf einmal sehr viel Spaß gemacht. Und ich kann mir das auch vorstellen, wenn sich sowas ergibt, das gerne aktiv auszuprobieren.
Sebastian Eigentlich erzählen da Menschen ganz oft was vom Adrenalinrausch und das schöne Gefühl, wenn der Schmerz nachlässt und sowas. Also ich habe das Gefühl, du gehst da sehr analytisch an die Sachen ran.
Meddie Ich hatte es auch, dass ich danach so das Gefühl hatte, also wir haben das schon mit den Zahlen trotzdem gemacht, aber dass ich mich danach so wie nach einer guten Massage gefühlt habe. Das war schon angenehm.
Sebastian War schon angenehm. Diese ganzen Sachen, fesseln, schlagen, fixieren und sonst noch was, dazu braucht man ja Zubehör. So, und das steht nicht auf unserem Zettel. Aber mich würde schon mal interessieren, was du so an BDSM-Stuff im letzten Jahr angesammelt hast, was in deinem Besitz ist. Bist du da total die Puristin vielleicht und nimmst nur in Leistung und Dinge aus der Küche aus und dann kommen die kaputt wieder? Oder schaffst du schon Dinge an und was eigentlich?
Meddie Also es wurden Seile angeschafft, so nach einem Vierteljahr Fesseltreff, die Polyhanfseile, die sich so unglaublich schön angenehm sanft anfühlen. Und sonst wird relativ viel erstmal dem Alltag entlehnt. Aber ich denke, das große Thema ist, ich hätte gern so richtig schicke Handmanschetten und Halsband. Da habe ich auch mit Basteln angefangen, weil ich würde mich als Bastlerin bezeichnen. und ich will dann die Sachen auch exakt meiner Vorstellung entsprechend basteln. Und da hatte ich neulich einen Samstagvormittag, ich habe ein Nadelrad bestellt. Das kam dann als Nadelrad, aber leider hat es durch die eigentliche Plastikverpackung hindurch genadelt. Und dann war so, okay, jetzt nehmen wir uns mal ein Stück Leder und jetzt nähen wir da mal ein wunderschönes Etui für. Und dann muss das auch entsprechend dem aussehen, wie ich mir das vorgestellt habe. Das heißt, der Prozess des Bastelns und in dem Fall das Nadelrad samt Etui als Geschenk für meinen Top zu basteln, gehört dann auch damit dazu und dadurch, dass ich die Sachen dann gerne selber entsprechend herstellen möchte, hat zeittechnisch dann, wenn die Frage ist, bastel ich was, so gehe ich spielen, dann doch eher fürs Spielen gesorgt.
Sebastian Ja, aber hast du nicht irgendwo eine Schublade zu Hause, wo Dinge drin sind, die mit BDSM zu tun haben?
Meddie Nein.
Sebastian Okay, was ist denn da sonst drin für Dinge?
Meddie Ein Vibrator, ein Dildo, eine Analplug und das war's.
Sebastian Okay. Also du bist ja auf die Pinzette jetzt und die ist quasi einmal aus dem Manipürenset rausgeklaut. Gibt es bei dir zu Hause oder im Kofferraum oder in der Spieltasche gibt es im Prinzip nichts?
Meddie Korrekt.
Sebastian Hat alles dein Gegenüber zu haben?
Meddie Zu haben ist schwierig, weil bei submissiven Personen wäre das schon gut, ja.
Sebastian Ich überlege gerade, wie das ist, wenn beide so denken wie du.
Meddie Ja, dann werden wir wohl nicht miteinander spielen.
Sebastian Es fehlt am Zubehör, um Gottes Willen.
Meddie Aber das hatte ich tatsächlich... Da habe ich jetzt keine Angst vor, weil die kurze Spielbeziehung aus dem SRM-JG-Kontext, die Person hatte mir relativ am Anfang direkt eine Nachricht geschickt mit, guck mal, das sind meine ganzen Spielzeuge und ich so, habe ich dich danach gefragt? Lösche diese Nachricht sofort wieder. Ich will doch das nicht vorgesetzt bekommen, das Geschenk muss doch entpackt werden.
Sebastian Oh Gott, also ich überlege gerade, wir haben da unten diverse Schränke und Schubladen voll mit Unmengen an Zeug, was sich über die Jahre angesammelt hat.
Meddie Ich will doch aber Gefühle auslösen.
Sebastian Ja, aber das ist ja der Punkt, das ist ja alles nur Werkzeug. Das heißt, es ist immer ein gutes Gefühl, das da zu haben. Ich möchte jetzt etwas machen, dann weiß ich, ich muss nur an die Schublade gehen oder alle Schubladen durchsuchen, meistens das Letztere. Und dann habe ich da genau das, was ich jetzt brauche, um genau das zu machen, was ich machen will.
Meddie Ich kann mir vorstellen, dass das bei mir mit der Zeit noch kommt. Und ich habe auch schon festgestellt, dass es ein, je öfters die Fantasie an ein Werkzeug oder an eine Situation, in der ein Werkzeug verwendet wird, vorhanden ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass ich mich dem widme, das umzusetzen. Zum Beispiel ein Nadelrad zu kaufen.
Sebastian Gibt es so Dinge, wo du sagst, das wäre schon ganz cool, das zu haben?
Meddie Momentan nicht, sonst hätte ich sie.
Sebastian Okay, das ist einfach. Wie sieht es denn aus mit Symbolen? Also Symbole sind ja, du schaust zu Fragen, deshalb versuchst du es zu erklären, Symbole sind natürlich der Ring, der O, ein Halsband oder irgendwie eine Kennzeichnung zu haben, irgendwie vielleicht auch mal was mit dem Skalpeller auf die Haut geritzt oder, oder, oder. Also so Symboliken, Zugehörigkeitssymboliken zu dir oder du zu ihm jetzt. Ist das was, wo du sagst, oh, das wäre schon was?
Meddie Ich finde das gut. Ich merke jedes Mal bei Spuren, die ich mit nach Hause nehme, dass ich die richtig gut finde. Aber es bleibt hauptsächlich bei den Spuren.
Sebastian Und jetzt würde ich, also wir merken, wir gehen so langsam dem Ende entgegen. Ich habe noch so ein paar Fragen hier. Die eine ist, die Sache mit dem NS, ist die jetzt gerade verschwunden oder kannst du das doch noch ausleben?
Meddie Momentan ist die nicht aktiv, weil ich gerade niemanden habe, dessen Augen ich damit zum Leuchten bringe. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass das in Barcelona dann...
Sebastian Dachte jetzt auch eher an deinen Top, vielleicht kannst du ja dessen Augen zum Leuchten bringen.
Meddie Nö.
Sebastian Okay. Also fehlen dir solche Sachen oder kann niemanden damit begeistern, dann ist es auch egal.
Meddie Es ist egal, weil mir geht es um die leuchtenden Augen und nicht darum, dass das jetzt über NS oder was auch immer funktioniert.
Sebastian Ich glaube leuchtende Augen könnte der passende Folgentitel sein.
Meddie Ja.
Sebastian Also es scheint wirklich zu sein, die Praktik und das Werkzeug und im Prinzip vielleicht sogar die Person. Das ist im Grunde alles egal, solange dieser Effekt stattfindet. Und an dem lädst du dich auf.
Meddie Obwohl ich auch sagen würde, die Person ist nicht egal, weil ich brauche eine gewisse emotionale Nähe zu der Person. Oder ich muss die fühlen. Ich glaube, ich könnte jetzt nicht zu einer x-beliebigen Person gehen, die erzählt mir zwei Minuten, mich bringt NS, die Augen zum Leuchten und ich sage so, gut, dann machen wir jetzt mal. Da würde ich meinen Erfahrungshorizont noch viel zu eingeschränkt zu sehen.
Sebastian Ja, also ich sehe so ein bisschen bei dir dieses, du hast im Prinzip keine Berührungsängste mit Sachen.
Meddie Nö.
Sebastian Also das ist eher so eine Abwägung, lohnt sich das, weil leuchtende Augen, das ist so die Währung, kriege ich das? und dann ist es wirklich nur so ein Gucken, welchen Preis hat es für dich? Oder kann ich das machen, will ich das machen? Hattest du mal den Fall, dass du von der Grenze standest? Von dir wurde verlangt und du hast gesagt, nee, mache ich nicht, will ich nicht oder das lohnt sich nicht vielleicht in der Betrachtungsweise?
Meddie Wir hatten das im Gespräch. Wurde ich in der SMJG gefragt, wo würdest du denn für dich die Grenze ziehen? Und dann wurden Dinge aufgezählt. Und ich saß da und dachte so, also ich verstehe schon, dass so eine Amputation jetzt nicht so die richtige Sache vielleicht wäre, aber grundsätzlich, wenn ich mir wirklich sehr, sehr, sehr, sehr sicher wäre, dass die Person das jetzt unbedingt will und ich mir so denke, naja, dann würde ich da mit einem, naja, drüber nachdenken.
Sebastian Du musst die Sachen ja immer in beide Richtungen denken. Dein Top will bei dir etwas entfernen.
Meddie Ja, das können wir voll vergessen.
Sebastian Genau, also da ist der Punkt, da sind auch die leuchtenden Augen scheißegal, das wollte ich nur nochmal erwähnt haben.
Meddie Ja, die Grenzen gibt es, ich habe keine Lust NS zu trinken, ich habe, also da gibt es einige.
Sebastian Ja, aber darum geht es ja eigentlich, wenn Top sagt, ich will, dass du tust, das ist ja eigentlich genau das gleiche wie umgekehrt, also da ziehst du schon eine Grenze, der kann fordern, was er will, wenn ich es nicht will, dann will ich es nicht.
Meddie Weil wir dann an der Stelle quasi dabei angekommen sind, dass er meine Augen nicht mehr zum Leuchten bringt, sondern mich zum Davonrennen bringt. Und da gibt es dann definitiv einen feinen Grad zwischen, das kann ich mir vorstellen, das probieren wir aus, zu, nee, ich weiß, dass ich das nicht will. Oder dass ich das nicht mal probieren will.
Sebastian Also das ist jetzt echt ein bisschen unrätig, da jetzt noch drauf zu diskutieren. Ich überlege, ob ich es eventuell rausschneide. Es ist natürlich auch die Frage, er sagt, ich möchte gern, dass du tust und du weißt genau, okay, das wäre jetzt für ihn super großartig, seine Augen leuchten und du lehnst es aber tendenziell ab.
Meddie Ich lehne es momentan tendenziell ab, weil ich es mir momentan nicht vorstellen kann, dass seine Augen leuchten. Wenn ich jemanden habe, dessen Augen leuchten, weiß ich es nicht.
Sebastian Das muss gar nicht das Thema sein. Es können ja auch andere Dinge sein in den letzten Monaten, wo du sagst, okay, da habe ich eher so gehadert, aber dann konnte ich ihn damit so sehr begeistern, das habe ich dann trotzdem gemacht. Man würde jetzt den Begriff Hingabe jetzt mal nehmen, dass man sagt, okay, ich tue das für den Spaß, für die Freude meines Gegenübers.
Meddie Ich würde sagen, dass ich da entsprechend versuche, mich anzupassen. Also ich könnte jetzt nichts nennen, wobei er sagt, das will ich gern, aber das kann ich mit dir nicht machen. Entsprechend kann ich mir gerade viele Dinge vorstellen, die er nicht tun wollen würde oder die er mir noch gegenüber nicht geäußert hat und die ich nicht gerade tun wollen würde, aber anscheinend sind wir noch nicht an einen Punkt gekommen, an dem er irgendwas äußert, bei dem ich gesagt habe, nein.
Sebastian Wäre das nochmal ein spannender Moment?
Meddie Ja, mal schauen, ob er kommt.
Sebastian Hört er das hier?
Meddie Vermutlich.
Sebastian Ja, dann möge er sich wohl eingeladen fühlen. Also unmissverständlicher kann eine Einladung ja nicht sein.
Meddie Ja, er weiß, dass wir mit den Grenzen versuchen zu spielen.
Sebastian Ja, es ist ja egal. Man kann das jetzt hier tot diskutieren. Und ich gucke natürlich auch, das nehme ich jetzt alles sehr fein und klein auseinander. Aber im Grunde geht es ja wirklich darum, dass man miteinander was Schönes erlebt, dass man Spaß hat, dass man irgendwie den Erfahrungshorizont erweitert, dass man interagiert und es soll schön sein. Ich sage mal, es muss nicht in dem Moment für alle schön sein, aber irgendwie unterm Strich müssen beide glücklich sein.
Meddie Was ich bei einer Spur tatsächlich auch schon so erlebt habe, das hinzufügen, dachte ich so, oh nee, gar nicht gut. Danach hatte ich eine Spur und hat mich ein paar Tage dran gefreut.
Sebastian Ja, das Hirn lernt dann auch gleich beim nächsten Mal Ja sagen und gleich gut finden. Ich habe hier noch zwei Kategorien im Podcast, nämlich die Shorts und das A- oder B-Spiel. Ich mag aber vorher noch einmal so den Zirkelschluss noch einmal fertig machen. Jetzt hast du eine offene Beziehung und das ist mit deinem Mann alles abgesprochen. Trotzdem bringst du ja Spuren mit nach Hause. Die sieht er dann ja auch. Und die Frage ist, inwieweit sprecht ihr über das Erlebte? Also redet ihr darüber oder ist es so, seins ist seins und deins ist deins und dann gibt es noch die dritte Ebene, euer Gemeinsames? Oder ist das schon so, dass ihr da im Austausch seid?
Meddie Wir reden relativ wenig darüber, was ich tue, weil er da einfach wenig Interesse daran hat, dass ich ihm das erzähle. Wir werden sehen, ob sich das über die Jahre noch ändert. aber das ist der Stand jetzt.
Sebastian Erkennt auch die Menschen nicht persönlich, mit denen du was machst.
Meddie Nein, was mich aber noch zu einem Punkt bringt, den du meintest mit so mischen sich die Welten. Das wird in Zukunft auch spannend werden, dass das Kink-Umfeld meiner Stadt irgendwo dann mal zu einem privaten Spielerabend bei mir sein wird, während mein Top im Kink-Kontext mit unterwegs ist und was noch aussteht, ist womöglich dann ein Treffen von meinem Top und meinem Partner.
Sebastian Okay, ja, ich merke, da bist du ein bisschen unsicher, ob das gut ist.
Meddie Ja, das werden wir noch sehen, wie sich das alles entwickelt. Das ist gerade brandaktuell.
Sebastian Okay, das kannst du, das kann ich ja mal erwähnen, wenn du da was zu sagen und erzählen möchtest, das ist das Schöne, mit der Folge bekommst du auch ein kleines eigenes Blog, das heißt du kannst unter die Folge Ergänzung drunter schreiben, wie du möchtest, das sorgt dafür, dass ich nicht ganz so viele Nachfragen kriege. und wenn du sagst, hier ist nochmal was passiert, dann kannst du es unter die Folge drunter schreiben und so wie du möchtest, das schalten wir dann schnell frei und es wird auch tatsächlich gelesen vom Publikum. Also wenn es da was nachzuberichten gibt, dann bitte davon Gebrauch machen.
Meddie Schauen wir mal.
Sebastian Ich kann dich nur motivieren. Okay, so. Ich sehe die Uhr, sie tickt ganz unerbittlich. Ich gucke mal, wie unsere Deadline aussieht. Ja, die sieht noch gut aus. Wir haben noch anderthalb Stunden und dann müssen wir das Haus verlassen.
Meddie In den stelle ich dir dann noch nach der Aufnahme Fragen zu dir.
Sebastian Das kannst du versuchen.
Meddie Schauen wir mal.
Sebastian Okay, so. Also die Shorts. Ich habe mir während der Aufnahme einfach ein paar Begriffe aufgeschrieben. Die werfe ich dir mal hin und dazu kannst du ein kurzes Statement einfach da lassen. Nur ein paar Sätze jeweils. Und das kannst du auch interpretieren, wie du möchtest. Ich fange mal an mit Christin.
Meddie Bin ich?
Sebastian Okay, das war kurz und einfach.
Meddie Ja.
Sebastian So, dann, weil ich gestern Schmerzblatt aufgenommen habe und das eben da auch vorkam, unartige Sachen in einer Kirche machen.
Meddie Wäre ich für offen?
Sebastian Pragmatismus.
Meddie Das beschreibt mich sehr, sehr gut.
Sebastian Selbstbefriedigung.
Meddie Brauche ich eine Projektionsfläche für?
Sebastian Kannst du mir das erklären?
Meddie Projektionsfläche beschreibt in dem Fall eine andere Person, mit der ich gerade spiele oder quasi diese Sekundärbeziehung, weil ich festgestellt habe, ich kann nicht fantasieren, ohne dass ich quasi genau diese Emotionen in jemand anderen reininterpretieren kann oder sie abgreifen kann.
Sebastian Erinnerungen gehen auch?
Meddie Nö.
Sebastian Okay.
Meddie Es muss schon was Neues sein.
Sebastian Die ideale, perfekt passende Spielperson.
Meddie Gibt es nicht. Die müsste gleichzeitig das Submissive und das Dominante in sich tragen und zwar auf sehr unterschiedliche Art und Weisen. Also ich habe das Gefühl, dass ich in dem, wie ich Submissiv und Dominant spiele, schon sehr weit ich bleibe und ich kann mir keine Person vorstellen, die nicht irgendwie mehrere Persönlichkeiten in sich hat, so psychologisch gesehen, die das in sich vereint bekommt.
Sebastian So eine Antwort habe ich erwartet, deshalb der nächste Punkt hier. Siehst du diese Person vielleicht im Spiegel?
Meddie Womöglich.
Sebastian Loyalität.
Meddie Mein erster Gedanke gerade war Treue. Als analoges Wort. Damit kann ich was anfangen, weil ich sie meinem Mann gegenüber empfinde und weil ich sehr spannend finde, wie sich das Wort Treue in meiner eigenen Definition von ich bin sehr konservativ christlich aufgewachsen zu ich führe eine Beziehung mit ihm zu ich führe eine offene Beziehung mit ihm zu. na, bis zur Ehe hat sich eigentlich nichts weiter verändert, angefangen habe, um zu definieren und in dem ganzen Kontext auch rauszufinden, dass sich Menschen, die sich in neue Beziehungen wagen, die konkrete Frage, wie definierst du Treue, viel, viel eher stellen sollten. Denn anscheinend definieren Menschen Treue sehr unterschiedlich zu der kleine Flirt mit dem Arbeitspartner ist doch überhaupt kein Thema, bis was auch immer. das auf alle Fälle ein spannendes Gesprächsthema ist.
Sebastian Okay, also als letzte Tradition, du kennst es, habe ich das A- oder B-Spiel mitgebracht.
Meddie Ja, und ich finde das immer echt komisch, aber wir werden es probieren.
Sebastian Ja, das ist ja, du musst dir das einfach so vorstellen wie so ein ganz widerwärtiger Persönlichkeitstest, aus dem jeder, der das hört, was anderes rausinterpretieren kann.
Meddie Dann viel Spaß beim Interpretieren.
Sebastian Genau, und ich habe auch gar nicht so viel für dich verändert, nur ein paar Sachen. Ich fange einfach mal an, also fürs Publikum, die es nicht kennen, zwei Begriffe und Maddie sagte das, was ihr als erstes in den Sinn kommt oder am passendsten erscheint und in welchem Kontext das jeweils ist, das wird nicht gesagt. Okay, geht auch schnell. Ich habe nur um die 60 Wortpaare. Kriegen wir ganz schnell hin.
Meddie Vermutlich.
Sebastian Okay, Eule oder Lerche?
Meddie Eule.
Sebastian Konsens oder Risiko?
Meddie Risiko.
Sebastian Erst fragen oder lieber danach um Verzeihung bitten?
Meddie Erst fragen.
Sebastian DS oder Impact?
Meddie DS.
Sebastian Nur oben oder nur unten?
Meddie Nur oben.
Sebastian Geplante Session oder spontane Session?
Meddie Geplante Session.
Sebastian Materialschlacht oder Minimalismus?
Meddie Minimalismus.
Sebastian Sommer oder Winter?
Meddie Sommer.
Sebastian Drinnen oder draußen?
Meddie Drinnen.
Sebastian Jetzt wenig oder später mehr?
Meddie Später mehr.
Sebastian Fifty Shades oder Geschichte der O?
Meddie Fifty Shades.
Sebastian Buch oder Film?
Meddie Buch.
Sebastian Buch oder Hörbuch?
Meddie Hörbuch.
Sebastian Dialog oder Kamschott?
Meddie Dialog.
Sebastian Sex oder Spielen?
Meddie Spielen.
Sebastian Flogger oder Gerte?
Meddie Jetzt stellst du mir Fragen nach Dingen, die ich noch nicht ausprobiert habe. Flogger.
Sebastian Paddel oder Rohrstock?
Meddie Paddel.
Sebastian Hast du das denn schon ausprobiert?
Meddie Ja.
Sebastian Okay. Hanf oder Nylon?
Meddie Hanf.
Sebastian Hanf oder Baumwolle?
Meddie Baumwolle.
Sebastian Kabelbinder oder Wäscheleine?
Meddie Wäscheleine.
Sebastian Wasser oder Strom?
Meddie Wasser.
Sebastian Einhalten oder ins Bad flitzen?
Meddie Einhalten.
Sebastian Halsband oder halsreif?
Meddie Halsband.
Sebastian Party oder unter vier Augen?
Meddie Unter vier Augen.
Sebastian Safe word oder kein Safe word?
Meddie Safe word.
Sebastian Kekse oder Chips?
Meddie Kekse.
Sebastian Schokolade oder Waffeln?
Meddie Schokolade.
Sebastian Aftercare oder schnell weiter?
Meddie Aftercare.
Sebastian Seil oder Handschellen?
Meddie Seil.
Sebastian Schlafzimmer oder Wohnzimmer?
Meddie Schlafzimmer.
Sebastian Oder Hotelzimmer?
Meddie Schlafzimmer.
Sebastian Orgasmus oder Verweigerung?
Meddie Verweigerung.
Sebastian Wieder Worte oder brav?
Meddie Wieder Worte.
Sebastian Lack oder Latex?
Meddie Lack.
Sebastian Lack oder Metall?
Meddie Metall.
Sebastian Metall oder Leder?
Meddie Leder.
Sebastian Ausschlafen oder Session?
Meddie Ausschlafen.
Sebastian Frühstück oder Session?
Meddie Session.
Sebastian Erst futtern oder erst Session?
Meddie Session.
Sebastian Hund oder Katze?
Meddie Katze.
Sebastian Wasser oder Softdrink?
Meddie Wasser.
Sebastian Bread oder brav?
Meddie Bread.
Sebastian Intim Rasur oder Intim Frisur?
Meddie Intim Zupfen. Intim Rasur.
Sebastian Chatten oder Anrufen?
Meddie Chatten.
Sebastian Chatten oder Sprachnachrichten?
Meddie Chatten.
Sebastian Sehr sympathisch. Geben oder nehmen?
Meddie Geben.
Sebastian Verschenken oder verkaufen?
Meddie Verschenken.
Sebastian Masochistin oder Sadistin?
Meddie Sadistin.
Sebastian Überraschen lassen oder vorbereitet sein?
Meddie Überraschen lassen.
Sebastian Lob oder Tadel?
Meddie Lob.
Sebastian Mayday oder Stopp?
Meddie Stopp.
Sebastian Schwarz oder Rot?
Meddie Schwarz.
Sebastian Rot oder Gelb?
Meddie Rot.
Sebastian Gelb oder Grün?
Meddie Grün.
Sebastian Grün oder schwarz?
Meddie Schwarz.
Sebastian Akku immer voll oder Powerbank immer dabei?
Meddie Powerbank immer.
Sebastian Verein oder Verschwörung?
Meddie Verein.
Sebastian Mit der Hand oder mit dem Gerät?
Meddie Hand.
Sebastian Machen oder konsumieren?
Meddie Machen.
Sebastian Oral oder anal?
Meddie Oral.
Sebastian Oral oder vaginal?
Meddie Oral.
Sebastian Sharing is caring oder meins ist meins?
Meddie Meins ist meins.
Sebastian Bilder machen oder Geschichte schreiben?
Meddie Geschichte schreiben.
Sebastian Auto oder Bahn?
Meddie Bahn.
Sebastian Bahn oder Fahrrad?
Meddie Bahn.
Sebastian Regeln einhalten oder dehnen?
Meddie Dehnen.
Sebastian Moral oder Unvernunft?
Meddie Unvernunft.
Sebastian Die letzte Antwort ist genau richtig. Perfekt. Du hast es geschafft.
Meddie Oho.
Sebastian Ja. Und das so wirklich so top, top, top, top, top, einer nach dem anderen, ganz entspannt.
Meddie Überhaupt nicht pragmatisch.
Sebastian Ja, ich habe gehofft, dass ich den einen oder anderen finde, wo du ein bisschen hadern musst, aber nee.
Meddie Ja, Lack oder Latex war schwierig. Kenne ich beide nicht.
Sebastian Ja, das ist vielleicht so der Punkt. Also ich glaube, du kategorisierst relativ schnell Reine. das finde ich gut, das finde ich nicht so gut und diese Entscheidungszwickmühle, das Problem hast du gar nicht.
Meddie Es ist ein, damit kann ich irgendwas verbinden, damit kann ich nichts verbinden, also nämlich das, womit ich was verbinden kann, egal was ich damit jetzt verbinde.
Sebastian Okay.
Meddie Aber es waren schon welche dabei, bei denen es eine Entscheidung war.
Sebastian Ich hätte das also schneller machen müssen.
Meddie Damit wenigstens irgendwo vorkommt.
Sebastian Maddy, wow. Also ich finde, dafür, dass du wirklich jetzt seit einem Jahr aktiver bist.
Meddie Wir können eigentlich erst seit zehn Monaten sagen.
Sebastian Ja, und dann so viel. Aber das ist eigentlich ganz schön, weil so konnte man wirklich mal richtig in die Tiefe reingehen. Und ich glaube, dieser Pragmatismus, den du an den Tag legst, den brauchst du gerade auch genauso. Weil nur so ist es ja möglich, dann auch zu sagen, okay, möchte ich eine neue Erfahrung machen? Ja oder nein und dann mache ich sie oder ich mache sie nicht. Und ich glaube, dieses alles zu Tode durchdenken, das würde dich selber verrückt machen.
Meddie Das mache ich ja aber in manchen Dingen.
Sebastian Zum Beispiel?
Meddie Gefühlt.
Sebastian Niemand sagt, dass die Folge jetzt zu Ende sein muss.
Meddie Darüber werde ich heute Abend nachdenken.
Sebastian Wir machen das so, wenn du darüber nachgedacht hast, heute oder morgen, dann schickst du mir nochmal eine nette Sprachnachricht einfach vom Handy und dann hänge ich die an dieser Stelle einfach an die Folge mit dran und dann würde mich doch interessieren, wo du wirklich haderst, nachdenken musst, wo du wirklich das auch austentern musst im Kopf, denn das fehlt einfach wirklich noch in dieser Folge.
Meddie Mir kommt gerade was, was mich auf alle Fälle irgendwie aus dem Pragmatismus rauswirft, ist, wenn ich von meinem Top keine Rückmeldung bekomme, sodass in der Schwebe gelassen werden zu, hat meine Reaktion jetzt gerade verstimmt oder hat sie gerade besonders gut in Schwarze getroffen. Wenn das so in Unsicherheit gelassen wird, dann bringt mich das aus dem Pragmatismus von, der wird mir schon noch antworten, doch zieh mich raus. Und dann wird die Grübelmaschine angeworfen.
Sebastian Okay, also die Idee, ja, will ich das, will ich das nicht oder soll ich irgendetwas wagen, wenn eine neue Erfahrung am Horizont ist, eine Idee und du merkst, okay, zerdenkst du das, grübelst du und sagst, da muss ich erstmal ein, zwei Tage drüber nachdenken oder triffst du einfach direkt die Bauchentscheidung?
Meddie Normalerweise grundsätzlich die Bauchentscheidung, aber die Bauchentscheidung wird durch Wiederholung validiert. Es ist ein, ich denke über die Möglichkeit nach, dann kommt Leben und dann denke ich wieder darüber nach und wenn ich dann merke, okay, das häuft sich irgendwie, dann stelle ich fest, okay, dem Gedanken sollten wir schon definitiv nachgehen.
Sebastian Kannst du dich auf die Bauchentscheidung in der Regel verlassen?
Meddie Ja.
Sebastian Ich glaube, das ist bei allen so, man muss denen nur trauen, wenn der eigene Bauch, ich überlege gerade ein anderes Wort für Bauchentscheidung, Gefühlsentscheidung? Spontane Entscheidung? Keine Ahnung. Also die eigene Bauchentscheidung, die liegt öfter richtig, als man denkt. Dem muss man nur eben auch nachgehen und darauf hören. Ich glaube, das ist ganz gut.
Meddie Wir könnten das Wort Intuition verwenden.
Sebastian Und da ein sehr schönes Wort nehmen wir das. Und das lassen wir genauso drin in der Folge. Dann hat das Publikum mal mitgekriegt, wie sehr ich manchmal nach Worten ringen muss. Das ist aber so fürchtig, wenn man sich selber in so eine Ecke manövriert, dann findet man selber nicht mehr raus.
Meddie Und dann schneidet man sich notfalls aus der Ecke raus.
Sebastian Ja, das mache ich tatsächlich sehr selten, aber ganz ehrlich, wir nehmen jetzt gut drei Stunden auf. Jetzt so langsam lässt auch meine Konzentration nach. Ich werde gleich meinen Körper mit Zucker auffüllen, meinen Hirn und dann müssen wir uns auch schon fertig machen und los, damit der Abendbeginn möge, damit wir auch was richtiges zu futtern kriegen heute.
Meddie Klingt gut.
Sebastian Alles klar. Maddy, ich wünsche dir eine tolle Reise jetzt schon mal für morgen. Einen herrlichen Abend, dass du den genießen mögest. Und dass du in Zukunft ganz wunderbare Erfahrungen machst, ganz viele neue Seiten auch an dir selbst kennenlernst. Und wenn sich gravierend was verändert oder du einfach Updates hast, bitte unter die Folge schreiben. Ich bin sehr gespannt. Und jetzt möchtest du noch was sagen, du kriegst eh jetzt das letzte Wort.
Meddie Ja, das ist sehr schön, weil ich habe mir überlegt, was möchte denn so meine Kernmessage aus der Folge sein? oder was wäre mir wichtig, dass Menschen mitnehmen können und ich glaube, das ist das, was meinen Lebensweg, irgendwo beschreibt, dass ich aus einem unglaublich naiven. Vorgeprägten Menschen mich in mein jetziges Ich entwickeln konnte und dass ich leider auch immer wieder feststelle, dass ich im Gespräch von Menschen, die sich inzwischen als sehr liberal und weltoffen sehen, Gespräche mitbekomme mit Menschen, die eben diesen Weg noch nicht beschritten haben und ich dann für mich selber sehe, okay, ich hatte einmal eine Meinung, der habe ich angehängt, die fand ich damals gut, ich habe mich damals als guten Menschen definiert, ich wollte damals nur Gutes bewirken für mich und für andere und inzwischen sehe ich so, das war vielleicht doch nicht ganz so toll und versuche deshalb irgendwie ranzugehen zu sagen, okay, wenn mir jetzt jemand begegnet, entsprechend sagen zu können, hey, auch wenn ich das gerade nicht so finde, was bringt dich denn dazu, so zu denken, wie du es gerade tust und immer dafür offen zu sein, dass auch jemand mit einer Weltansicht, die ich vielleicht gerade eben nicht teile, mir trotzdem was mitgeben kann. Und wenn ich so offen auf eine Person zugehe, habe ich das Gefühl, dass man viel mehr Menschen auch tatsächlich dann zum Fragen animieren kann, was einen zur eigenen jetzigen Weltanschauung, Position, Meinung verhilft, als einfach zu sagen, hey. Du bist aber echt rückständig oder komisch oder was auch immer, du müsstest dich da ändern. Und das finde ich teilweise traurig, wenn ich mitbekomme, wie Menschen in auch unseren deutlich liberaleren Bubbles als der, aus der ich komme, dann abschätze ich über Menschen reden, die noch in einer anderen Bubble entsprechend verweilen, weil ich das einfach nicht fair finde. Genau, das wäre mein Schlusswort.
Sebastian Dazu habe ich nichts mehr zuzufügen, doch einen kleinen Hinweis noch, liebes Publikum, kunstdehonen5.de, da gibt es alles, Shownotes, Transkripte, da könnt ihr auch die Folge kommentieren, ich glaube, Mehdi wird sich freuen.
Meddie Sehr gerne.
Sebastian Alles klar, mach's gut, tschüss.
Meddie Tschüss.

Kommentare & Fragen

Luftwunder
19.02.25

toller Podcast voll schöne Stimme. tolle Lebensgeschichte

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