Unvernunft Spezial von der BoFeWo 2023

Die erste Unvernunft vor Live-Publikum

23.10.23
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Shownotes

Die erste Unvernunft vor Live-Publikum

Das Podcastsubbie, der Tonmeister und ich sind nach Hofheim gefahren, wenn dort fand die BoFeWo2023 statt.

Ein Auto voll mit Audioequipment, ein paar Ideen und vor Ort tolle Menschen und eine kleine Bühne. - Und schon gibt es die erste Unvernunft Live vor Publikum. - Lang und vor allem für HörerInnen des Podcast.

Wenn dies deine erste Folge dieses Podcasts ist, hör lieber in eine andere Folge rein. Für alle Anderen: Ihr wisst genau, dass ich so etwas noch nie gemacht habe. Doch vor euch, dem besten Publikum der Welt, habe ich es gewagt.

Ich war natürlich nicht allein!

Kapitelmarken

00:00:00
Intro
00:00:37
Einleitung
00:03:25
Hallo
00:06:36
Lisa Skydia
00:09:21
Waffeln
00:14:58
Dietmar
00:34:55
Dom & Sub
00:38:40
Nicole und Peter
00:46:24
Michael
00:56:51
Alex
01:08:09
Daniel von Neosteel
01:19:03
Verabschiedung
Das Transcript wurde von Johanna bearbeitet. - Vielen Dank!
84
Einleitung Hallo und herzlich willkommen zur Kunst der Unvernunft, dem Podcast, in dem Menschen über ihr persönliches BDSM-Erleben sprechen. Normalerweise. Denn das hier ist eine Unvernunft-Spezial und in Spezialsendungen werden Dinge ausprobiert. Gleich vorweg, wenn dies die erste Folge dieses Podcasts ist, die du hörst, dann hör bitte lieber zuerst ein paar andere Folgen. Die hier ist ein bisschen anders, chaotisch, laut und einfach anders. Aber für mich das Highlight des Jahres. Ich wurde nämlich auf die Bofewo eingeladen. Das ist eine feine BDSM-Messe in Hofheim bei Wiesbaden und dort sind Aussteller, die viel handgemachte BDSM-Utensilien zeigen und auch verkaufen. Der Dietmar, der Messechef, hat mir eine kleine Bühne angeboten. Und Publikum, Bühne, live, also vor Menschen sprechen, das sind für mich eine ganze Menge erste Male gewesen. Ich stehe zwar auf erste Male, aber was ich mir dabei gedacht habe, das weiß ich bis heute nicht. Ich habe ihm nämlich gesagt, dass ich ja nicht kurz kann und deshalb hat er mir die Bühne 2 gleich für 90 Minuten gegeben. Ohne Pause. Bühne 2 ist leider nackt gewesen. Da gab es keinen Ton, kein Equipment. Und deshalb habe ich den Tonmeister gefragt: Mensch, kannst du mir da helfen? Und er hat geholfen. Deshalb erstmal ganz vielen lieben Dank an dich, mein Lieber. Wir haben das ganze Auto vollgepackt mit allem, was reinging. Und trotz der widrigen Umstände mit großer Halle und schwieriger Akustik, das hat er richtig toll hinbekommen. Vielen Dank. Und auch das Podcastsubbie hat Unmenschliches geleistet. Sie hat mich nämlich halbwegs beruhigt. Und so konnte es dann am Samstag um 16 Uhr losgehen. Es waren doch ein paar mehr Menschen da, als ich gedacht habe. Wir haben so grob 200 Menschen geschätzt, die tatsächlich da waren, um sich die Kunst der Unvernunft anzuhören. Und Wahnsinn, ich wusste nicht genau, was ich da tue. Ich habe auch nicht bedacht, dass 90 Minuten sehr lang sind, gerade für die Menschen, die am Boden sitzen müssen. Trotzdem sind ganz, ganz viele geblieben. Richtig toll. Ich war begeistert. Auch die Aussteller, die müssen natürlich auch an ihren Stand. Und die sind teilweise von Workshops, die sie gehalten haben, zu mir auf die Bühne geeilt. Wahnsinn. Ich habe auf jeden Fall Blut geleckt und wir überlegen uns, was wir da und wie wir das in Zukunft umsetzen können. Gelernt habe ich unfassbar viel. Und dank dem wohlwollendsten und besten Publikum der Welt kann ich das hier auch tatsächlich veröffentlichen. Deshalb mache ich es einfach halbwegs kurz und schmerzlos. Los geht Folge 104 von der Bofewo 2023.
Sebastian Hallo am Samstag auf der Bofewo, hallo! *Applaus und Jubel aus dem Publikum* Wow, ich stehe das erste Mal auf einer Bühne und ich stelle mich erst mal vor, gibt es Menschen, die nicht wissen, was hier los ist? Mal Hand hoch. Niemand, verdammt. Ich wollte jetzt 10 Minuten erklären, was wir hier machen, um Zeit zu überbrücken. Also, mein Name ist Sebastian Stixx, ich mach die Kunst der Unvernunft. Und mitten unter euch verstecken sich zwei ganz wichtige Menschen. Einmal die Person mit dem Laptop mir gerade vor. Das ist der Tonmeister, den noch nie jemand gesehen hat. Also Beschwerden direkt zu ihm. *Lachen* U nd daneben so ganz unscheinbar das Podcastsubbie, es existiert wirklich. So und bevor das hier, wir haben ein paar Gäste heute Abend oder heute Nacht..., ist ja noch Nachmittag. Also bevor es hier so richtig losgeht, mag ich doch für die eine oder andere Person einmal erklären, was wir hier machen. Wir nehmen einen Podcast auf, eine Folge Kunst der Unvernunft S pezial von der Bofewo. Das heißt, wir zeichnen das jetzt schon auf. Ihr seid als Publikum als Ganzes da dann zu hören; erscheint in zwei Wochen und wer den Podcast noch nicht kennt, ist ganz schnell und einfach erklärt: Ich setze mich ganz privat irgendwo gemütlich hin und dann reden wir zu zweit oder zu dritt über die Person über BDSM, wie sie das erlebt, was sie entdeckt hat, was Spaß macht, was gefällt und wieso das überhaupt alles sein muss. Und nach über 100 Folgen muss ich sagen, ich komme mir immer dümmer vor ehrlich gesagt, weil ich immer noch so viele neue schöne Sachen entdecke. Und es gibt ein paar Menschen, die schon mal mitgemacht haben. Ich sehe sie jetzt gerade nicht, aber an die heute mal ein ganz herzliches Dank für fünf Jahre beinahe, wo ich einfach nur immer wieder toll überrascht werden konnte. Das muss ich gleich am Anfang mal sagen. Das macht so viel Spaß. Dankeschön. Und heute habe ich auch wie immer natürlich einen Spickzettel, da steht wie immer fast nichts drauf. Ich habe hier drei Mikrofone liegen, das heißt, das Mikrofon mit der Nummer 4 kriegt jetzt erstmal direkt das Podcastsubbie, das kannst du mal abholen. Wenn ihr im Publikum irgendwas sagen wollt, fragen wollt, beitragen wollt, dann scheut euch nicht. Geht zu der wunderschönen Frau und sie wird euch die Gelegenheit geben, dass ihr hier mitsprechen könnt. Ihr müsst dabei keinen Namen nennen, müsst nicht sagen, wer ihr seid oder so, aber quatscht einfach mit rein, ist völlig in Ordnung. Würde ich mich sehr freuen. Damit unterstützt ihr auch so ein bisschen dieses Chaos in meinem Kopf, wenn da von außen mal so ein kleiner Anstoß kommt. Und ich hoffe einfach, dass ihr heute viel Spaß habt. Können wir die erste Gästin mal ranrufen? Liebes Weib, geht das? Ja? Okay, sie steht schon da. Sehr schön. Geht heute Nachmittag nicht ohne die Person, die der Chef der Messe vorgeschickt hat. Ich geb's dir einfach mal. Vielleicht magst du dich erstmal selber vorstellen. Hallo.
Lisa Ja, hallo. Ich bin Lisa Skydla oder Ilona Noss. Als Ilona Noss bin ich die, die mein Mann jetzt gerade vorgeschickt hat. Mein Mann ist der Dietmar Noss, der diese Messe irgendwann in einem leichten Anflug von Wahnsinn gegründet hat. Ja, ihr lacht, es war gar nicht so einfach. Also wir sitzen da so ganz gemütlich, mein Mann guckt mich auf einmal an und sagt: "Ey, weißt du was, Schatz, wir machen eine Messe." Und ich sag: "Was? Was willst du? Du hast gar keine Ahnung, du hast niemals eine Kirmes irgendwie organisiert." "Ja", sagt der, "macht doch nichts, ich hab doch dich".
Sebastian Ja, hat doch geklappt, super.
Lisa Ja, so ist die Bofewo die erste entstanden vor einigen Jahren. Wir sind heute bei der neunten und ... Ja, ich weiß gar nicht, was ich jetzt noch so quatsche.
Sebastian Also ein paar Messen habe ich ja schon besucht und die hier ist ja etwas familiärer, würde ich sagen. [Lisa: Ja.] Das sind total nette Leute hier, die Stände sind alle schön. Wenn ich mir die Leute ansehe: alle entspannt, alle gut drauf, schön. Freut mich total. Aber mal ganz ehrlich, jetzt hat er dich ja vorgeschickt, kommt das öfter vor?
Lisa Ja. [Sebastian: *lacht* Okay.] Zu seiner Ehrenrettung: Er ist super im Organisieren. Er hat viel zu tun, er rennt auch immer wieder hier rum. Das ist übrigens der, der immer barfuß läuft. Er steht ungern am Mikro und er steht auch ungern vor der Kamera.
Sebastian Er sollte, weil verdient hätte er es heute, ganz ehrlich. Er hat sich auch gleich am Einlass gestern erinnert: "Das sind die, wunderbar, gleich kommt rein." Den Überblick zu behalten, das finde ich großartig. Gibt es dieses Jahr irgend so ein Highligh hier, wo du sagst, das ist mal was Besonderes?
Lisa Weißt du, die haben zum ersten Mal einen Podcast hier.
Sebastian Ah! Boah, welcher? *lachen*
Lisa Kunst der Unvernunft. [Sebastian: O großartig.]
Sebastian [Lisa: Kennst du den vielleicht?] Ich hör ihn nicht.
Lisa So was hatten wir noch nie. Noch nie auf der Bühne.
Sebastian nicht? Okay, dann gucken wir mal, dass das heute wenigstens okay wird. Ich geb mir Mühe. Aber guck sie dir an. Ist das nicht toll?
Lisa Das wird gut.
Sebastian Ich bin begeistert. Das Schöne ist ja ... War das ein Zufall oder war das Absicht? Diesen Podcast begleiten seit Jahren Waffeln. Es gibt Live-Sendungen mit Waffeln. Sie macht ständig Waffeln, stellt sie mir hin. Ich krieg aus dem Publikum ein Waffeleisen für den Grill geschickt. Und dann guck ich hier auf den Standplan. Waffeln. Absicht?
Lisa Ja, also ganz ehrlich, das Waffelmobil ist eigentlich ... Da läuft gerade der Jens. Das ist der Hallenmeister. Das ist der Verantwortliche. Der da, der gerade so ganz komisch durch das Waffeleisen guckt. Das ist nämlich, der hat uns dieses Waffelmobil empfohlen. Dafür sind wir ihm alle wahnsinnig dankbar, weil die schmecken nicht nur lecker, die sehen auch noch geil aus. Und er kam irgendwann zu uns und sagte: "Hör mal, ich hab da eine ganz tolle Idee. Was haltet ihr denn von Waffeln?"
Sebastian *lacht* Und oh, da ist eine Waffel.
Lisa Guck, so sehen sie aus. [Sebastian: Waffel-Werbung.]
Sebastian Die muss ich jetzt aber gleich konfiszieren. [Waffelmeister: Mit Topping?] O ja, Topping, ordentlich was drauf. Alles drauf.
Lisa Wisst ihr, das Geile an den Dingern ist, man kann sich als Frau auch so ein bisschen Glitzerzeug drauf machen lassen. So richtig schön, verschiedene Farben. Für die Männer haben wir Vaginas. Ihr kriegt auch Glitzer. So streng sind die Jungs gar nicht.
Sebastian Wann hat es hier mal so viel Waffelwerbung gegeben? Du packst alles drauf jetzt? [Waffelmeister: Ich mach alles drauf.] Okay. Ich bin gespannt. Wir werden probieren, wir werden verkosten. Ich habe mir natürlich ausgedacht, was ich mit dir so besprechen kann. Aber eigentlich gibt es ja eine Sache, über die Messemenschen immer nie reden wollen. Was geht schief? Anekdoten. Hast du irgendwas, wo du sagen kannst, das ist vielleicht letztes Jahr irgendwie ...
Lisa Also ich sage mal, es geht immer irgendwas schief. Also was heißt schiefgehen? Es gibt Ausfälle, Krankheitsausfälle. Dann stehst du da und denkst so: ups, ja, okay. Dann stehe ich letztes Jahr zum Beispiel urplötzlich dann mit meinem Rigger auf der Bühne, weil's Model ausgefallen ist. Oder ... ja, wir hatten ... noch mit der alten Crew ... Ähm, diese Winder ... äh, Fenster, Windows, Fenster. Die sind halt alle gesichert. Da sind so kleine Sprengsätze drin, wenn's brennt, werden die rausgeschossen. Eine Woche vorher wurde das alles überprüft, war alles toll. Und dann während der Bofewo gab's auf einmal einen wahnsinnigen Schlag. Wir dachten, hier explodiert irgendwas. Dann ist tatäschlich eins dieser Fenster explodiert. Das sind dann so Pleiten, Pech und Pannen, die man echt nicht braucht. Es hat an dem Tag geregnet.
Sebastian Ja, okay.
Lisa Und dann fliegt ein Fenster raus. Ihr könnt euch vorstellen, es war nicht so witzig. Heute kann ich drüber lachen.
Sebastian Ja, aber auch das überstanden und ganz ehrlich, heute geht nix dergleichen schief. Heute ist traumhaftes Wetter und guck mal, da kommt eine Waffel. Komm mal gleich hoch hier. Boah. [*Waffelmeister*: So, alles drauf.] Aber alles drauf.
*Waffelmeister* Einmal mit allem.
Sebastian Was ist das alles?
*Waffelmeister* Wir haben Erdbeersoße, dunkle Schokolade, Karamell, weiße Schokolade, Marshmallows, Krokant, Streusel und Glitzer in allen Farben. *Lachen aus dem Publikum*
Sebastian Okay, ich bin ja nicht so der Typ für Glitzer und Zeugs, aber ich werde das jetzt probieren. Also es gehört einfach dazu gelegen. Oh, noch besser. *isst genüsslich; Jubel und Applaus aus dem Publikum* O Gott, ist das geil. *mit vollem Mund* Man darf im Podcast nicht essen. Das ist verboten! *Publikum lacht* Das ist schlimm, verdammter Mist. Möchtest du was sagen?
Lisa Ach, erzähl doch mal eine Anekdote aus deinem Leben. *lacht*
*Waffelmeister* Ihr wart schon so fleißig bei uns, dass im Moment wir sehr wenig Teig noch haben. Wir verkaufen gerade die letzten Einheiten, kriegen aber gleich riesen Nachschub noch. *Publikum lacht und applaudiert* Dann kommt ihr noch mal.
Sebastian Damals auf der Bofewo die Anekdote, als mir so eine Waffel in den Mund gesteckt wurde und sie war gut. Vielen, vielen Dank.
*Waffelmeister* Dankeschön. *lacht*
Sebastian Wir wollten gar nicht über Waffeln reden, aber es kommt immer dazu. *lachen*
Lisa Das ist dann Tradition.
Sebastian Ja. Habe ich eigentlich nur einen Schokomund? [Lisa: Nein.] Nein? Echt nicht?
Lisa Nein. Ich würde es dir aber auch nicht sagen, wenn es so wäre. *Publikum lacht*
Sebastian Ja, es ist definitiv eine BDSM-Messe. Du musst jetzt den Tag über mit einem Schokomund rumlaufen und keiner sagt es dir.
Lisa Genau.
Sebastian Eigentlich, also neugierig ist ja eigentlich immer das Publikum. Ich kann zwar immer viele Fragen stellen, das liegt aber immer an meinem Spickzettel. Gibt es irgendwas, liebes Publikum, was ihr unbedingt mal hier von der, ich nenne dich jetzt mal Chefin, wissen möchtet?
Lisa Sag sowas nicht. [Sebastian: Guck mal, die sind alle ganz schüchtern.] Mhm.
Sebastian Hat das Podcastsubbie nicht das Mikrofon? Müsstest du jetzt nicht ins Publikum eilen? Die arme Frau, ich schicke die mal von rechts nach links und vor und zurück. Es ist Wahnsinn.
Lisa Ich glaube, das ist so ein Männerding. Die schicken die Frauen immer. Deswegen stehe ich ja hier.
Sebastian Ja, du machst ja noch so eine zweite Sache, Bücher.
Lisa Ja, stimmt.
Sebastian Und du hast die Muße, an dem Tag, wo dein Mann dich überall hinschickt, ich muss das jetzt noch tausendmal sagen, an deinem eigenen Stand zu stehen. Also es geht. Also er lässt dich da machen. Was schreibst du denn?
Lisa Also ich schreibe eine Mischung aus Romans, BDSM und manchmal, wenn ich Lust habe, mixe ich auch noch Fantasy rein.
Sebastian Okay.
Lisa Es kann auch schon mal sein, dass ich ein bisschen Krimi reinmixe. Also so ganz komplett durcheinander.
Sebastian Also alles komplett zusammen? [Lisa: Ja.] Gibt's Werwölfe? [Lisa: Ja, natürlich.]
Lisa [Sebastian: Vampire?] Ja, gibt's auch.
Sebastian Okay, du sagst mal ja. Es gibt also alles?
Lisa Es gibt Werwölfe, es gibt Vampire, es gibt Gestaltwandler. Also andere als Werwölfe.
Sebastian Wie passt das zu Kinky?
Lisa Oh, das geht ganz gut. Die sind ganz gut dominant, wenn man das so will.
Sebastian Sind die immer dominant? Ich stell mir mal vor, so ein wunderbarer Maso-devoter-Werwolf, der a uf der Suche nach seiner Herrin durch ... *Lisa lacht* Entschuldigung. ja mal ein Plot.
Lisa Da ich selber Sub bin, sonst würde ich mich nicht schicken lassen, kann ich so was ganz schlecht schreiben.
Sebastian Guck mal da, da steht er. Der hat geschickt, und er ist selbst da, er hat die Zeit.
Lisa Ich wollte dich gerade drauf hinweisen.
Sebastian Wollen wir ihn nicht auf die Bühne holen? Der darf sich jetzt mal feiern lassen. Jetzt rennt er weg. Dietmar, komm, ihr habt mich eingeladen, dann bist du auch eingeladen. *Publikum applaudiert* Dietmar! [Dietmar: Mit Mikrofon.] Mit Mikrofon, selbstverständlich. [Dietmar: Hallo.] Hallo. Finde ich toll, dass du jetzt dann doch noch selbst gekommen bist. Ich habe eigentlich erwartet, dass du keine Zeit hast und dass du hier 1000 Brände löschen musst.
Dietmar Naja, das löscht sich im Moment selber. Ich mache dann die Sprinkleranlage an.
Lisa Das Thema hatten wir schon mit dem rausgesprungen, haben wir schon.
Sebastian Okay, die 9. ist das hier, ne?
Lisa Ja.
Sebastian Das heißt nächstes Jahr: 10? Schon geplant?
Dietmar Klar. Im März. 2. März-Wochenende.
Sebastian Okay. Auch hier?
Dietmar Auch wieder hier in der selben Halle. Genau.
Lisa Sonst kriegen wir das Waffelmobil ja nicht.
Sebastian Ach so.
Lisa Das ist ja ganz eng mit dem Mann von der Halle, mit dem Jens verbunden.
Sebastian Okay. Wobei, ich muss ja sagen, der Daniel, der eigentlich das Waffelmobil macht, der ist heute nicht da. Das ist total schade. Mit dem habe ich total toll telefoniert. Dann hätten wir euch ja auch noch mal spezial verkostet. Wobei, mag mal jemand beißen? Die wird jetzt kalt. Guck mal, die sind alle ganz verschüchtert. Das Tolle ist ja, wenn ich Podcast mache sonst, dann kommen die Leute und dann wollen die reden. [Dietmar: Sie sind alle so schüchtern jetzt, ne?] Ich kann es ja auch verstehen. Ich bin ja selber auch so. Ich sterbe ja. Aber ganz ehrlich, was er hier auf die Beine gestellt habt, ist wunderbar und großartig. Und das ist wie gesagt, diese chillige Stimmung. Wie ihr die hinkriegt, das müsst ihr mir mal erklären. Es ist einfach echt entspannt.
Dietmar Ich sag jetzt mal, durch die ganzen Ausstellungen ist alles recht entspannt untereinander und wenn irgendwelche kleinere Probleme sind, kann ich die direkt durch mein Team lösen, wenn da irgendwas ist. Das ist halt alles easy going.
Sebastian Was wollt ihr denn auf keinen Fall auf der Messe haben? Also was für ein Stand wäre so eine blöde Idee?
Dietmar Was heißt, was ich nicht ...
Sebastian Also nehmen wir mal an, ich käme an mit meinem Stand und habe ... was weiß ich, so d as ganz besonders günstige China-Zeug. Die Dildos für 1,99 Euro [Dietmar: Nee.] und davon viel und ich brauche einen Riesenstand. [Dietmar: Nein, nein.] Wollt ihr sowas hier oder passt das hier gar nicht?
Dietmar Ich sag mal so, es hat sich inzwischen herauskristallisiert, dass wir jetzt hier sehr, sehr viele Aussteller haben, die jetzt Sachen mit Handarbeit machen, wo wirklich die Produkte individuell sind. Klar, es gibt auch natürlich Standardprodukte, aber ich sag mal, wenn ich jetzt so gucke, wenn ich auf die Aussteller gucke, wenn ich jetzt zum Beispiel den Keuschheitsgürtel gucke ...
Sebastian Ja, ich sehe die die ganze Zeit. Grüße darüber an den Keuschheitsgürtel. Ich werde einen mal testen lassen. Wahrscheinlich morgen früh. Wenn ich das hier überlebe.
Dietmar Ja, und das sind, sag ich mal, alles so Sachen, die wirklich individuell angefertigt werden, was eben einfach Unikate sind. Oder auch hinten die BDSM-Tassen und sowas. Das sind halt wirklich so Sachen, die findest du halt nicht überall. Ich sag mal, es gibt ja auch Hersteller, ich will jetzt keinen nennen oder sowas, wo du wirklich Sachen für einen Euro kriegst und so, aber die fallen dir dann eben nach zwei, drei Sessions auseinander.
Sebastian Ja, ich glaube, das hat sich auch so ein bisschen verändert, diese reinen Verkaufsstände. Man kommt mit allen hier so schön ins Gespräch, das macht Spaß. Und es ist ja auch, wie man jetzt hier sieht, ein total krasses Klassentreffen. Das finde ich total großartig und wir kennen auch inzwischen ganz viele Gesichter hier. Total schön. Ich gucke mal auf die Uhr. Mir wurde gesagt, ich muss da ein bisschen drauf achten heute. Wow, okay. Gibt es noch was, wo jetzt mal alle beisammen sind? Gibt es noch was, wo ihr sagt, darauf sollten die Menschen noch mal achten heute oder irgendwas, was sie euch auch da lassen sollen, an Feedback. Also kriegt ihr überhaupt viel Feedback nach der Messe?
Dietmar Also einiges an Feedback. Wir haben jetzt ja sogar extra ein Telefon aufgestellt.
Sebastian Ja.
Dietmar Ja, und jeder, der da Kritik, Lob, Anregung hat, kann da gerne was drauf sprechen. Wie heißt das immer so schön, wenn es gut war, erzählt es weiter. Wenn es nicht gut war, dann erzählt es nur uns. *lacht* Ja.
Sebastian Lisa, entschuldigung, du stehst hier, so jetzt, jetzt hat er dich vorgeschickt, hat dir die Show gestohlen. Entschuldigung, das ist ja fürchterlich.
Lisa Einen Punkt hat er vergessen. Weil was unsere Messe besonders macht, sind nämlich diese Leute, die du da siehst.
Sebastian Ja.
Lisa Wir haben nämlich nur tolle Besucher. Ich habe ganz viel Messe-Erfahrungen. Wir waren auf ganz vielen Messen, ich nenne jetzt keine Namen, wir waren selber Aussteller und ich muss sagen, unsere Besucher sind anders. Weil da sind keine arroganten Idioten bei, da sind keine Blitzklicker bei, da sind keine Leute bei, die andere wegschubsen. Unsere Besucher sind einfach Herzensmenschen. Und das ist das, was diese Messe meiner Meinung nach besonders macht. Das sind die Leute, auf die wir jetzt gerade gucken. Und natürlich noch in der Halle hier unterwegs sind.
Sebastian Ihr wurdet gerade alle belobigt, sie hat gesagt, ihr seid brav.
Lisa Nein.
Sebastian Ein bisschen Applaus, bitte.
Lisa Was ist das für ein Wort?
Sebastian Bist du nicht gerne brav?
Lisa Nein, brav heißt, brauche regelmäßig Arsch voll, ne?
Sebastian Ja, dann. Davon will ich euch nicht abhalten. *lacht* Guckt mal auf die Uhr. Okay, ich achte drauf. Ich habe noch nie einen Zeitplan gehabt. Ich bin ja nicht so der Typ für kurze Gespräche, ehrlich gesagt. Also das geht dann mal so zwei oder drei Stunden plötzlich so, das ist dann so ein Versehen. Ich sage mal ganz herzlichen Dank, dass ihr mir hier anderthalb Stunden freigeräumt habt.
Dietmar Auf jeden Fall. Wir bedanken uns, dass du auch hier bist.
Sebastian Ja. Das wäre, wenn ihr dann lesen müsst: alles voll, bis auf diese anderthalb Stunden am Samstag, dieser waren fürchterlich, grausam, das ist dann okay. Aber ich glaube, das macht jetzt schon Riesenspaß und das Podcastsubbie schaut immer noch freundlich und ist immer noch so positiv gesinnt. Also von daher, das ist ein guter Gradmesser. Die kann ich jetzt immer böse angucken. Das ist gut. Ich brauche mal was, was ich böse angucken kann. Gibt es irgendwas, was ihr an der Messe verändern würdet, wenn ihr könntet? Wenn ihr sagen könntet, Geld ist egal oder Leute, Personal spielt keine Rolle, das hätte gerne auf der Messe, das wäre toll!
Lisa Einen doppelt so großen Parkplatz. [Dietmar: Ja.]
Sebastian Also wir haben einen Parkplatz gekriegt.
Lisa Schön, da wart ihr früh genug hier.
Sebastian Okay, aber sonst, sonst nichts?
Dietmar Also wie gesagt, hier von der Messehalle, das passt hier alles so von dem auch, sag ich mal, wir haben ja quasi ein ganz anderes Konzept als andere Messen. Auf anderen Messen ist es ja einfach dunkel. Das ist immer ganz witzig, wenn hier gefragt wird: "Das Licht, schaltet ihr aus?" Nein, es bleibt an. "Wie, das Licht bleibt an?" Und dadurch, dass wir hier zum Beispiel auch Teppichboden haben. Das gibt dem Ganzen so ein bisschen ...
Sebastian Ein bisschen Wohnzimmer-Atmosphäre.
Dietmar Ja, und das soll es auch so sein. Da würde ich jetzt auch nichts ändern. Wie schon Ilo sagte, Parkplatz ist wirklich ein Problem. Da werden wir auch dran arbeiten. Klar, wir können natürlich nicht noch 20 Parkhäuser hier bauen. Das wäre ein bisschen schwierig.
Sebastian Ach, es sind ja alle irgendwie gekommen. Und das fördert ja Fahrgemeinschaft. Jetzt habe ich aber einen Punkt, jetzt waren wir eben bei den Büchern. Und dann wieder weg von den Büchern. Ich will da aber wieder hin. Ich frag dich erst mal, liest du die Bücher?
Dietmar Ich lektoriere sie.
Sebastian Wow, sehr gut.
Lisa Da möchte jemand was sagen.
Sebastian Da möchte jemand was sagen? Ja, dann auf geht's.
Lisa Da traut sich jemand.
Sebastian Ah, hallo.
Podcast-Hörerin Hallo. Ich wollte dir ganz herzlichen Dank für deinen Podcast sagen, weil er mir vor 1,5-2 Jahren echt den Einstieg erleichtert hat. Und noch mal vielen Dank für die Community, weil ich da drüber meinen ersten Spielpartner gefunden habe, den ich dominieren durfte und vielen Dank.
Sebastian Ja, sehr, sehr gerne. Toll, dass du dich getraut hast. Ein bisschen Applaus für die Mutige. *Applaus* Das hat sie toll gemacht, finde ich. Wobei, zu viel Lob ist immer schlimm. Die Frau sagt immer, das würde mich so ... Eklig machen, zu viel Lob, ne? Da werde ich übermütig, ne? Also da müssen wir immer ein bisschen mit aufpassen. *lacht*
Lisa Ist gar kein Problem. Wir haben ganz viele Händler, die haben ganz viel Zeug, wo man ihn ganz schnell wieder auf den Boden kriegt. Wir zwei können gleich gerne mal rund gehen. Gar kein Problem.
Sebastian Ich bekomm eine Privatführung von dir?
Lisa Sie. Du nicht.
Sebastian Sie kriegt die?
Lisa Ja, natürlich. Sie braucht ja die Instrumente, um dich wieder auf den Boden zu kriegen.
Sebastian O Gott, was ist heute hier passiert? Ja, zeig mal deine ... [Lisa: *lacht* D as ist dein Untergang.] Ja, das ist mein Untergang, definitiv. Aber noch mal ganz kurz, Bücher. Du lektorierst die wirklich, alle?
Dietmar Ja, insofern ich es zeitlich schaffe. Jetzt vor der Messe hatte ich eins jetzt nicht ganz geschafft. Aber Ilo hatte auch noch viele Testleser, die da auch einfach mal drüber gucken. Bei mir ist es immer so, ich bin halt der Logiker dahinter. Ja, das heißt, einfaches Beispiel, war eine Szene, da habe ich gesagt, also sechs Leute können in das Auto nicht reinpassen. Das ist keinem aufgefallen. Das fällt mir auf. Ja, also wenn da jetzt irgendwas unlogisch ist, das krieg ich raus, aber wenn jetzt hier irgendwas mit Emotionen drin ist, ob die jetzt da hier oder da, das krieg ich nicht mit.
Sebastian Was hälst du denn von der Idee des devoten Werwolfs, der, das würdest du im Lektorat durchgehen lassen?
Dietmar Also, ich tät' ich mich schwer mit. Also das ist so, ist auch nicht meine Rolle, sag ich mal und ich denk mal, du kannst nur irgendwie das gut nachvollziehen ...
Lisa Aber ganz ehrlich, will einer von euch einen devoten Werwolf lesen? Mal ganz ehrlich, will doch keiner, oder?
Sebastian Und alle sagen sie ja.
Lisa Nein, ich sehe ganz, ganz viele skeptische Gesichter.
Sebastian Na gut, man muss ja mal probieren. Ich habe ja das gleiche Problem wie du. Also alle Folgen, die ich aufnehme, hört das Podcastsubbie. Und sie hört sie. Und danach bekomme ich Feedback. Das ist eigentlich immer Wohlwollen, aber wie gehst du damit um, wenn er dir sagt, pass mal auf, das mit dem Auto, das geht nicht?
Lisa Zickig.
Sebastian Zickig, sehr gut.
Lisa ist mein Mann, hallo. *lacht* Die erste Reaktion ist meistens, oh, jetzt muss ich das ganze Buch umschreiben.
Sebastian Machst du das?
Lisa Nein. Meistens ist es ja auch nicht so. Das ist meistens so ein bisschen unter Stress. Also ja, ich kann da ziemlich zickig werden, deswegen ist auch er der einzige Lektor, der mit mir arbeitet. Aber ich habe auch noch Korrektoren. Also ich habe nicht nur Testleser, wie er gesagt hat. Ich habe auch die ganze Profi-Bande dahinter.
Sebastian Okay.
Lisa Nein, aber im Großen und Ganzen klar. Wenn er mir dann schreibt, du hast nicht durchgezählt, da sind sechs Leute in dem Auto, das ist ein normaler PKW, das funktioniert nicht. Ja gut, dann schreibt man es halt um, dann sagt man, gut, die fahren mit zwei Autos. Ist ja jetzt auch kein Problem.
Sebastian Ja, wobei, guck mal, gerade auch wieder die Messe, ne? Ich bin mir sicher, die meisten Aussteller sind in viel zu kleinen Autos hier und es hat gepasst. Ich habe gestern anderthalb Stunden Auto gepackt, es hat gepasst. [Dietmar: Tetris.] Es geht, es ist möglich. Der Tonmeister hat mich vor eine Aufgabe gestellt, das war eine riesige Kiste, und sie ist im Auto verschwunden. Irgendwie.
Lisa Geht nicht, gibt's nicht.
Sebastian Ja, das ist wohl wahr. Wobei, der devote Werwolf, naja, gut ...
Lisa Jetzt reiz mich nicht, sonst schreibe ich dir eine Kurzgeschichte.
Sebastian Ja, bitte. Also ein Weihnachtsgedicht fehlt gerade noch, aber ... [Lisa: Nee, Gedichte kann ich nicht.] Ganz ehrlich: Ich freu mich gerade einfach, dass ihr beide heute, gerade in dem ganzen Stress hier, dass ihr euch Zeit genommen habt für mich, finde ich total großartig. Dafür erstmal gerade ganz vielen lieben Dank.
Lisa Herzlich gerne.
Sebastian Das ist wirklich großartig. Ich habe schon gedacht, ich stehe dann hier ganz allein und das Publikum guckt mich erwartungsvoll und dann sage ich, ja, Musik bitte. *lacht* Und ich muss mal schauen, irgendwie sind da schon Menschen da, die hier gleich zu mir wollen. Wir haben ja hier, guck mal, wir haben hier einen Plan gemacht.
Lisa Ihr habt einen Plan, wow.
Sebastian Da steht, um 16.30 Uhr soll was passieren. Ich schau mal. Fünf Minuten noch. Ich werde mich nicht an einen Plan halten. Ich habe mich noch nie an diese Pläne gehalten. Und wenn ich eine Aufnahme gemacht habe, dann haben Menschen auch teilweise vorher sich genau gemerkt, was sie sagen möchten. Und meine Aufgabe war immer, dass sie eigentlich das sagen, nicht, was sie sollen oder wollen, sondern das, was sich halt ergibt, damit es irgendwie echt wird.
Lisa Damit es so irgendwie echt wird? [Sebastian: Naja, echt.]
Sebastian Die Idee ist halt immer, wir wollen ja drüber sprechen, was motiviert die Menschen, wie passiert das alles? Weil BDSM passiert ja jedem. Und ich soll dich ja nicht fragen, was euch angeht. Aber von euch beiden würd ich gern mal wissen, wie ihr zu dem Kink gekommen seid. Kann man das in Kürze erklären oder müssen wir uns 2, 3 Stunden zusammensetzen?
Lisa Es ist bei mir was sehr Privates. Ich hab in meinem normalen Leben unwahrscheinlich viel Verantwortung aufgedrückt bekommen. Irgendwann hab ich gesagt, ich hab keinen Bock, im Schlafzimmer auch noch Verantwortung zu haben. Bin an die richtigen Leute gekommen, hab gemerkt: Oh, da gibt es so eine Welt, wo das Machtgefälle da ist. Fand ich cool, weil in dem Moment konnte ich die ganze Verantwortung, die sonst auf mir gelastet hat, einfach ablegen.
Sebastian Wie lange ist das her? Zehn Jahre, 20?
Lisa Das ist jetzt ... [Sebastian: Länger kann's nicht ...] Lass mich mal überlegen. Mein großer Sohn ist jetzt 24, dann ist das jetzt ungefähr 20 Jahre her.
Sebastian Boah. Joa. 20 Jahre dabei. Und entdeckst du noch neue Sachen? Oder ist jetzt alles eingespielt?
Lisa Nein, immer. Man entwickelt sich. Ich hab anfangs in meiner Anfangszeit ... Meine Güte, ich hab eine Tabuliste gehabt, die konntest du einmal um Hofheim rumwickeln. Ja, weil ich hatte ja keine Ahnung von nix. Ich hab ja nix ausprobiert. Also alles, was ich komisch angehört habe, ging auf die Tabuliste. Heute, ja gut, mein Mann kennt mich, heute habe ich gar keine mehr, weil er weiß genau, das sind Sachen, die macht er nicht mit mir. Oder ich sage ihm einfach ganz klar, nee. Nee. Ich bin auch keine typische Sub. Also viele, viele ...
Sebastian Es gibt keine typische Sub. Ich habe noch nie eine typische Sub oder einen typischen Top gefunden. Noch nie. Also, oder gibt ... Ich glaube nicht, dass es auch hier auf der Messe die typische Sub oder den typischen Sub gibt. Existiert nicht. [Lisa: Richtig.] Das ist ja so vielfältig und jeder macht sein BDSM und das eigene.
Lisa Genau und jeder soll es so leben, wie er das für richtig findet und für meinen Teil ist es halt nur im Schlafzimmer. Andere möchten es lieber komplett im ganzen Leben haben. Ich kann es nicht. Ich kann nicht auf der einen Seite mit einer Druckerei über mehrere tausend Euro verhandeln und dann meinen Herren fragen: Darf ich bitte aufs Klo gehen? Kann ich nicht. Funktioniert bei mir einfach nicht. Ich bewundere die, die es können. Ich kann es nicht. Aber das macht ja das BDSM so spannend, dass jeder das machen kann, was er möchte, solange es einvernehmlich ist. Logisch.
Sebastian Ja, Konsent ist natürlich, wobei ich wollte den Begriff Konsent gar nicht sagen heute. Einmal hab ich ihn gesagt, wir zählen mal mit. Es ist so wichtig, dass ich finde, man muss nicht drüber reden. Es ist einfach da, Punkt. Dietmar, du hast das mit dem BDSM hoffentlich auch entdeckt. War sie schuld? [Dietmar: Nein. Nee.] Okay.
Dietmar Es ist aber schwer zu sagen, wann es anfing. Klar, früher schon immer mit Indianerspielen. Ich denk mal, bei mir war's schon ab 12, 13, 14, wo ich das einfach toll fand, da irgendwie zu fesseln oder so was. Und ich sag mal, ich habe auch Bühnenshows gemacht, ich habe Videos gemacht. Kennen vielleicht viele den blauen Teppich da. Ich bin jetzt nicht hier dieser Shibari-Rigger, der jedes Seil rechts, links mal rummacht, sondern es muss einfach fest sein. Wenn ich ein Hogtie mache, dann ist das Mädel auf dem Boden, dann liegt es, dann ist es fest und dann ist gut. Weil das andere dauert mir einfach alles zu lange.
Sebastian Hier gibt es ja auch genug Zubehör, wo man dann einfach mal das Problem der Bewegung löst.
Dietmar Ja, und ich sag mal, da war ich eigentlich immer schon von Anfang an da drin. Hatte auch mit den Partnern, mit denen ich zusammen war, das auch immer ausgelebt halt. Ja, bin da eigentlich immer bei geblieben, also ich weiß nicht, warum man so wird. Klar, man überlegt auch immer, wo kommt es her, fragt man sich. Aber konnte ich bisher keine Lösung für finden.
Sebastian Ja, ich glaube, BDSM ist auch nichts, was, man wird nicht kinky. Ich glaube, man entdeckt es einfach nur oder stellt fest, das betrifft eventuell mich selbst auch, dass Menschen das dann irgendwann mitkriegen. Und hier sind viele Menschen, die rausgefunden haben. Das ist ja das Tolle hier. Alle haben hier mal rausgefunden, ich habe irgendwas mit Kink zu tun.
Dietmar Ich denke, ein großes Problem ist immer noch: Wie stelle ich das vor anderen da? Bei uns ist es ganz klar, wenn jemand zu uns in die Wohnung kommt, da hängen Peitschen rum, da ist irgendwas. Wir machen da kein Geheimnis mehr draus. Und wenn da jemand nicht mit umgehen kann, dann kommen wir mit dem auch nicht klar, sag ich mal. Und da denke ich, die Toleranz, die einfach da sein sollte, wo man einfach sagt, okay, die leben das eben, das ist eben so. Und es ist halt schwierig, wir leben auch auf dem Dorf. Und ich weiß noch ganz am Anfang, ich war da auch bei der Freiwilligen Feuerwehr, dann haben die auch gesagt, was machst du denn da? Und du hast da immer so viele Autos vorm Haus stehen, dann kommen da auch Mädels, was machst du mit denen? Da hab ich denen das ganz offen gesagt, da hab ich gesagt, pass auf, ich hab die Videos, ihr habt die Seite hier, Bondage Store, da könnt ihr halt reingucken. Und dann hat sich einer gemeldet, der hat ein Kieswerk bei uns in der Nähe, aber nicht auf meinem Grundstück. Aber da war das Thema im Prinzip durch. Die wussten, was ich mache, haben sich vorher viel mehr Gedanken gemacht, dass wir da einen Puff haben oder was auch immer. Da meinten sie, ihr fesselt ja nur.
Sebastian Ja, BDSM ist das kleinere Übel in der Nachbarschaft. Das finde ich gut. Ja, ich überlege auch, meine Nachbarn wissen nicht, dass wir kinky sind. Ich überlege, wenn sich das mal ändert, ich glaube, dann ist es einfach so, ne?
Lisa Weißt du, das Problem ist einfach, wie gehe ich damit um? Ja, ich hatte zum Beispiel anfangs total Panik, wenn mein Vater das mitkriegt. Mein Vater total konservativ, der beste Mensch auf der Welt natürlich.
Sebastian Natürlich.
Lisa Aber total konservativ, ehemaliger Polizist. Und ich hab nur gedacht: O mein Gott, wenn der mitkriegt, was du hier treibst, das gibt Krach. Im Endeffekt war er dann irgendwann auf unserem Stammtisch. Sitzt da, guckt zu, wie Dietmar versucht, ein Mädel zu fesseln und meint so, gleich stehe ich auf, dann fessele ich die, dann kommt die aber nicht mehr raus. Glaub mir, ich hab gedacht, ich sehe einen Alien da sitzen. Ich hätte nie gedacht, dass mein Vater so reagiert. Und ich denke mal, das ist das Hauptproblem an der Sache. Dass man die Leute nicht einschätzen kann, mit denen man zu tun hat.
Sebastian Ich muss mal kurz erwähnen, das Podcastsubbie ist auf die Bühne gestürmt und schreibt mir jetzt eine geheime Botschaft auf. Sie könnte mir jetzt aber auch was ins Ohr flüstern, wie wir es abgesprochen haben. Okay. [Podcastsubbie: Ich möchte kurz den Dom und Sub einmal auf die Bühne ...] Sind die denn da? Ach ja, ich sehe sie. Oh, großartig. [Podcastsubbie: Ja?] Ja, ja, das verstehe ich. So, offenbar gibt es hier eine neue Planung. Das Podcastsubbie hat meinen Nachmittag geplant. Vielen Dank. *Metallgeräusche.* Böses Stück. *lachen* Es gibt Menschen, die haben im Podcast schon mal mitgemacht und sehe sie auch schon hier direkt gerade aus. Du siehst ja schon die T-Shirts, Sub und Sadist. Da muss ich gleich mal fragen, wie die drauf sind. Die beiden mag ich hier gleich mal mit hierher holen. Aber euch beiden, Dietmar, erst mal, dass du dir Zeit genommen hast, obwohl du sie ja jetzt vorgeschickt hast. Vielen Dank für den Moment. [Dietmar: Ich werde gleich wieder an die Kasse verschwinden.] Du machst das selbst an der Kasse, ne?
Dietmar Ja, ich denke, man muss einfach ... Ich finde es einfach gut, wenn man mit an der Front ist. Ich geh auch hier durch die Halle, guck, was da ist. Weil ich fänds halt blöd, wenn ich die ganze Zeit im Messebüro sitze. Wo ist denn der Chef? Keine Ahnung. Wenn irgendein Problem ist, sollen die Leute mich ansprechen.
Lisa Was hast du gerade gesagt? Wo ist der Chef? Keine Ahnung. Das ist einer unserer meistgenannten Sätze in dieser ganzen Bofewo. Wo ist denn der Dietmar? Keine Ahnung. Hat einer den Dietmar gesehen? Nee, keine Ahnung. Also
Sebastian Er ist hier, genau hier in diesem Moment. Wenn ihn jemand sucht, hierher kommt, jetzt abfangen.
Dietmar In den nächsten 5 Minuten bin ich wieder unten an der Kasse. *lachen*
Sebastian Und Lisa, ich mit dir möchte ich mich auf jeden Fall mal ganz in Ruhe zusammensetzen. Wenn du denn möchtest, dann möchte ich dir tausend Fragen stellen, die mir jetzt alle gerade nicht einfallen wollen. [Lisa: Gar kein Problem.] Denn du hast das hier gerade wunderbar und ganz toll gemacht. Vielen, vielen Dank.
Lisa Herzlich gerne. Melde dich einfach.
Sebastian Das mache ich.
Lisa Können wir gerne was machen. [Sebastian: So gerne.] *Applaus*
Sebastian So, euer Applaus. Vielen Dank.
Lisa Dankeschön.
Sebastian So, jetzt muss ich erstmal 30 Sekunden durch ... Ich krieg 10, ich krieg nur 5 Sekunden durchatmen. Ich begrüße auf der Bühne ganz herzlich einmal Dom und Sub.
Dom und Sub Hallo.
Sebastian Welche Folge haben wir denn gemacht?
Sub 74.
Sebastian 74? [Dom und Sub: 74.] Und ihr seid für die Menschen ... Nein, erstmal die Frage. Hat die Folge 74 mit Dom und Sub schon mal jemand gehört? Vielleicht mal die Hände einmal hoch. Ja, ich sehe ein paar Hände. Sehr gut. Okay, aber wir müssen die Folge offenbar jetzt für die anderen Menschen in etwa einer Minute zusammenfassen.
Dom Ähm, Tonmeister hat es gerade ganz kurz zusammengefasst. Wir sind diejenigen, die Schuld sind an den Waffeln.
Sebastian Ja, das stimmt. Ja, ihr seid ... ihr seid die Waffeltäter.
Dom Also kurz zusammengefasst, wir sind ein Gay-BDSM-Paar, was Spaß miteinander hat, was gerne Socken hat, was gerne durch die Welt tingelt.
Sebastian Ja, ihr nehmt euch Zeit, ihr könnt das richtig ausleben und ich beneide euch, wenn ich dann sehe, bei welchen Events ihr wieder seid und wo ihr hingefahren seid und was ihr macht. Aber in der Folge war eigentlich für mich so der spannende Moment, es gibt einmal diese, ich sag mal, diese Gay-BDSM-Events, die zum Teil, die klingen zumindest auf dem Papier sehr krass. Ja? Und dann hab ich mit euch beiden, ihr wart das erste schwule Paar, mit dem ich eine Folge aufgenommen habe, und dann habt ihr mir erklärt, naja, im Grunde suchen wir so die Art Partys von, ihr sucht eigentlich eine ganz andere Art an Event. Also ihr sucht gar nicht das Event, wo wild gefögelt wird, wo Sub halt eigentlich eine ganz andere Art an Event. Also ihr sucht gar nicht das Event, wo wild gevögelt wird, wo Sub halt irgendwie auf den Bock geschnallt wird und dann wird er halt benutzt, sondern ihr sucht eine Art von die, ich sag mal, mehr D/S-Komponente hat, mehr Macht, mehr Austausch, aber Dom, Sub gehört dir. Punkt. Basta. Und jetzt ist meine Frage: Das ist jetzt anderthalb Jahre her, als wir gesprochen haben. Ist das gelungen? Habt ihr sowas gefunden oder habt ihr euch angepasst?
Sub Gut, als ich soll übernehmen, so das Zeichen. Du warst ja auch bei Dan in Berlin. Dan ist ja Partyveranstalter. Das heißt, du hast ja selber auch davon was mitbekommen. Und genau das ist die Richtung. Also die Berliner sind da sehr offen, was das angeht. Und da findet man genau das. Ein Satz. Du hattest uns damals gefragt zum Thema T-Shirts. Wir haben bewusst mal ausgewählt, weil das in der Gay-Community ... Wir hatten das Gespräch heute hier auf der Messe. Wieso trägt man T-Shirts, wo was draufsteht? Was bei uns üblich ist, übrigens nicht nur das, für die, die gucken wollen. Sieht man das? Sebastian, du siehst das?
Sebastian Auf den Socken.
Sub Auf dem Socken steht Sub und ich glaube, da drüben steht auch Dom drauf. [Sebastian: Das hat durchaus praktische ...]
Sebastian Ich kann mir das sehr praktisch vorstellen. Ja, wenn ich das T-Shirt lüfte, dann sieht man hier gar nichts mehr.
Sub Richtig.
Sebastian Dann muss ich ja mal erklären, was ich mache.
Sub Genau, siehst du? Und so kann man das einfach draufschreiben. Dann weiß man direkt, was auf der Verpackung oder in der Verpackung drin ist.
Dom Ja, und was wir auch für uns entdeckt haben, ist der Quälgeist in Berlin.
Sebastian Ach ja, der Klub.
Sub Genau, das ist ein Verein, das ist ja ein gemeinnütziger Verein, der eben genau diesen Kink. Übrigens nicht nur, also liebe Hetero-Community auch, es gibt regelmäßig die sogenannte Sodom und Gomorra, also auch für Hetero und natürlich auch queere Veranstaltungen dort, wo man in einem Safe Space spielen kann, nett was trinken kann und so weiter. Also wer da noch nicht war, schaut es euch mal auf quaelgeist.sm auf der Webseite an.
Sebastian Ich muss euch beide jetzt mal fragen. Ihr seid ja jetzt noch die nächste Stunde hier, ne? Sehr gut. Jetzt vor mir sitzen auf dem Boden, ein bisschen fertig und mit freudiger Erwartung sitzen hier zwei Menschen, die ich ja hier eingeladen habe. Darf ich euch beide heute Abend so als meinen Notfallpausenfüller benutzen? Ist das okay für euch?
Sub Das kriegen wir hier. [Dom: Haben wir kein Problem mit.] Alles gut. Sollen wir mal übergeben?
Sebastian Übergebt doch mal. Geht mal, übergebt mal. [Sub: Das machen wir doch mal.]
Sub Ja, jetzt kriegt der Tonmeister die Krise, wenn wir mit den Mikros vor die Lautsprecher laufen.
Sebastian [Sub: Aber deswegen übergeben wir das hier.] Das stimmt, das wurde verboten. Mit Mikro nicht von der Bühne. Ich begrüße ganz herzlich Nicole. [Nicole: Hi.] Und Peter von Cupido.
Peter Hallo.
Sebastian Und ich hab euch jetzt so schnell auf die Bühne geholt, weil ihr habt ja einen Stand hier um die Ecke. [Peter: Ja.] Und da müsst ihr hin. [Peter: Ja.] Und ihr kommt gerade von dem Workshop, den ihr gemacht habt. Und ich hab mich total gefreut, dass ihr gesagt habt, ja, wir nehmen uns die Zeit.
Nicole und Peter Ja.
Sebastian Und jetzt habe ich Dom und Sub von der Bühne gescheucht. Deswegen. Ich habe ein schlechtes Gewissen deswegen, aber wir kriegen das hin. Mit Waffeln vielleicht. Und ihr beide habt einen Workshop gemacht. Erstmal schön, dass ihr da seid.
Peter Dankeschön.
Nicole Danke.
Sebastian Und kein Bondage-Workshop, kein Spanking-Workshop oder D/S, sondern ...
Nicole Einen Waxplay-Workshop.
Sebastian Genau. Also wirklich Wachstropfen, eigentlich ne Anfängersache, oder?
Nicole Nee, eigentlich gehört Waxplay zu den mittelschweren Spielen im BDSM-Bereich. Also, ist nicht unbedingt für jeden was, aber ich kann nur raten, probiert es wirklich aus. Alle, die jetzt bei mir im Workshop waren, haben gemerkt, wie toll Wayplay eigentlich ist. Wir haben die passenden Kerzen dazu bei uns am Stand. Könnt ihr auch gerne bei mir am Stand die Kerzen ausprobieren und euch selbst davon überzeugen.
Sebastian Okay, das ist jetzt der Verkaufspart. Also, kauft Kerzen, aber vielleicht ganz ehrlich. Also ich habe, als ich mit 15 das erste Mal so ein bisschen mit BDSM rumprobiert habe. Da habe ich was mit Wachs gemacht, habe dann festgestellt, ich habe Haare und das ist ganz schön Scheiße hinterher, aber da habe ich das mal ausprobiert und dann war es auch gut, das war halt irgendwie heiß und nett und dann habe ich das jetzt seit 25 Jahren vergessen. Könnt ihr mich mal bitte vom Waxplay überzeugen? Ich meine, da ist das Podcastsubbie, die mag Aua, Kerzen machen Aua und ich erzähle gleich, was ihr an meinem Geburtstag mit Kerzen gemacht habt, aber ... *Nicole lacht* Also, ich erzähl's nicht. Warum Waxplay?
Peter Sie ist der Profi, da gebe ich das an Sie.
Nicole Also, warum man das macht?
Sebastian Ja, ich meine, ich kann das jetzt irgendwie mir auf den Arm tropfen und dann ist gut, aber ...
Nicole Ja, aber Waxplay kannst du ja überall einbinden. Also, Waxplay ist ja zum Glück auch so ein Spiel im BDSM-Bereich, das kannst du ja überall machen. Ob du Spanking machst, dann kannst du das mit der Peitsche wieder runterholen oder mit dem Flogger, das Wachs. Du kannst es während einer Seil-Bondage-Session, Shibari-Session, das geht eigentlich wirklich überall kannst du das mit einbinden und das ist das Tolle daran.
Sebastian habt ihr den Workshop eben gemacht. Was bringt ihr den Leuten bei? Also vielleicht mal so in Kurzform. Ich weiß, der Workshop soll natürlich besucht werden, aber was machen und was lieber nicht?
Nicole Also im Workshop habe ich jetzt die Leute darüber informiert, welche verschiedenen Wachs- und Kerzenarten es gibt, welche Kerzenarten und Wachsarten natürlich nicht verwendet werden sollen. Wir haben über verschiedene Materialien und Temperaturen gesprochen. Wir haben über verschiedene Techniken gesprochen im Waxpay-Workshop. Die Leute haben es selber ausprobiert. Ich habe den Leuten gesagt oder gezeigt, welche Stellen am Körper kann man gut dafür verwenden. Wegen Sicherheit natürlich haben wir ganz viel gesprochen auch und was dann auch das Aftercare und auch die Reinigung danach, was auch immer sehr wichtig ist. Wachs kann normal daneben gehen und wir haben auch darüber gesprochen, wie man das ganze Wachs auch wieder schön wegbekommt.
Sebastian Ich kann ja Wachs jetzt auch von Subbie runterhauen, ich kann es auch mit einem Spachtel oder einem Messer runterkratzen. Ich habe dann immer noch diese Grissel, die überall sind. Wie kriege ich die weg? Ich würde sagen, heiß machen.
Peter Bei unseren Kerzen ist das der Vorteil, dass sie, wenn sie angetrocknet sind, fast von selber abfallen. Ansonsten bei unseren Kerzen so, kurz mit Wasser drüber, wenn da noch was sein sollte, dann ist es weg.
Nicole Oder mit einem trockenen Tuch einfach ein bisschen drüber und dann hat sich das erledigt. [Peter: Genau.]
Sebastian Okay, also ich habe noch diese Ikea-Kerzen und das krümelt halt monatelang noch. Würde man noch irgendwo im Gebälk irgendwie noch was finden.
Peter Naja, aber sowas benutzt man halt auch nicht.
Nicole Genau, also das Thema hatten wir eben auch, weil gerade so Ikea-Kerzen oder Kerzen, die man irgendwo im Supermarkt findet, das sind alles Paraffin-Kerzen und Paraffin-Kerzen sind absolut ungeeignet für Waxplay. Das habe ich den Leuten eben auch erklärt. Es enthält sehr viel Kunststoffe und Mineralöle, ist krebserregend, kann Allergien auslösen und starke Verbrennungen hervorrufen. Deswegen ist das vollkommen ungeeignet.
Sebastian Ich muss jetzt mal ein Wort der Warnung aussprechen. Das romantischste aller Podcastsubbies der Welt wollte an meinem Geburtstag romantisch sein und hat sich überlegt: ich packe ein bisschen Wachs auf meinen Handrücken und dann packe ich da so eine Geburtstagskerze hin und dann komme ich rein und singe ein bisschen und habe diese Kerze auf der Hand. Man sieht die Narbe immer noch. Also wenn ihr sowas machen wollt, es ist unfassbar romantisch. Ich habe mich richtig gefreut, sie zu verarzten an meinem Geburtstag, um kurz nach zwölf. Also, wenn ihr sowas machen wollt, ich glaube, dann muss man einfach zu euch gehen. Dann hat man schon mal das Handwerkszeug und dann wird das auch. [Nicole: Richtig.] Also, nehmt nicht diese kleinen Geburtstagskerzen. Es geht echt gar nicht.
Nicole Allgemein keine Paraffinkerzen.
Sebastian Das ist wirklich das Scheißeste, was ich je gesehen habe.
Peter Ihr könnt die Kerzen von uns auch bei uns am Stand ausprobieren. Da haben wir auch Probekerzen da. Kein Thema. Das kann man dann vor Ort bei uns machen.
Sebastian [Nicole: Genau.] Wieso macht ihr mit Kerzen? Ich muss einmal kurz gerade hier sehen, wir haben hier so eine Seilpolonaise auf einem Raketendildo.
Nicole Team Cuffkey, oder? *lacht*
Sebastian Großartig. Ihr macht das ... Guck mal, wie schnell die sein können. [Peter: Ja.] Ich hoffe, das Podcastsubbie hat davon ein Bild gemacht. Zeigt es mir rüber. Es zeigt auf die Uhr. [Nicole: Ja.] Oh, scheiße. Was ist denn passiert? [Peter: Ja, schmeiß uns von der Bühne.] Okay, aber nein, ich schmeiß euch so schnell nicht von der Bühne. Eine Sache mag ich wissen. Wieso habt ihr damit angefangen? Ich meine, ihr könntet ja auch einfach zu Hause schön miteinander kinky sein, Spaß haben und fertig. Warum habt ihr gesagt, okay, ich gehe jetzt hier auf eine Messe, ich mache was mit Waxplay, ich baue einen Online-Shop. Warum tut ihr euch das an, weil euer Hauptjob ist es ja nicht?
Peter Nein, aber wir machen ja nicht nur Waxplay-Kerzen. Wir machen ja auch alles rund um das Thema Shibari. Also sprich das japanische Fesseln. Wir haben Seile, wir haben Schlagwerkzeuge, wir haben Soroban-Boards, wir haben Pflegemittel dazu, Thema Sicherheit haben wir alles da, nicht nur Wayplay.
Nicole Alles zum Thema das reine japanische Bondage findet man alles bei uns im Shop und das Wachs ist eigentlich nur dazu gekommen, weil ich das leidenschaftlich jahrelang gerne immer schon gemacht habe und weil ich das in sehr vielen Shibari-Sessions auch schon gesehen habe. Und dann haben wir unsere eigenen Kerzen entwickelt, die eben so gut sind, dass man sie halt auch allgemein überall benutzen kann, nicht nur beim Shibari selbst.
Sebastian Okay, aber trotzdem, ihr geht hin, in so eine Messe ist ja Arbeit, Vorbereitung, Online-Shop. Ich meine, ihr habt Jobs, ihr arbeitet.
Peter Ja.
Sebastian Und dann ganz ehrlich, um Himmelswillen, warum nehmt ihr in eurer Freizeit das auf euch, so zu sagen, okay, komm, wir machen hier kinky Stuff, wir machen Workshops und verkaufen was. Also, warum tut man so etwas?
Nicole Weil es geil ist.
Sebastian Wunderbar, perfekt, das ist eigentlich das perfekte Schlusswort. Bei euch beiden, ihr müsst wieder an den Stand. Ihr habt euch trotzdem Zeit genommen.
Peter Ja, unser Stand ist voll.] Ich gucke immer mal wieder.
Sebastian Dann flitzt ihr schnell rüber. Ich bedanke mich ganz herzlich. [Nicole: Wir bedanken uns. Danke, Sebastian.] Machts gut. [Nicole: Und danke an euch.] Es ist ja unglaublich. Die Uhr funktioniert. Ich dachte, die bleibt stehen, sobald ich hier oben stehe. Und jetzt rennen mir die Zeit davon. Es ist ja wie bei jeder normalen Podcastaufnahme. Es ist schrecklich. Ich habe hier noch einen Gast, den muss ich auch noch überzeugen heute Mittag. Ob er nicht vielleicht mal eine Viertelstunde Zeit hat. Da hinten steht er schon und guckt ein bisschen. Ich kann leider nicht zu dir kommen, aber ich rufe dich einfach mal zu mir. Ich begrüße ganz herzlich Michael von Metall Geyer.
Michael Da ist er.
Sebastian Hallo. Wir haben, o Gott, ich meine, es ist zwei Jahre her, da haben wir mal eins dieser Podcast-Vorgespräche geführt.
Michael Ich glaube, es ist trotzdem erst ein halbes Jahr her. Ich bin mir echt sicher.
Sebastian Ein halbes Jahr wäre okay, weil das wäre noch Durchschnitt.
Michael Es ist alles gut.
Sebastian Ja, sagst du, ne? Also es ist tatsächlich ganz schrecklich. Ich mache diese Vorgespräche, das ist total toll. Da denkt man, man möchte unbedingt miteinander aufnehmen. Und dann kommt es nie dazu. Und ja, du machst auch kinky Stuff. Du hast einen Stand. Und was kriegt man bei dir? Warum soll ich das eigentlich immer erklären? Was gibt's bei dir am Stand oder bei euch am Stand?
Michael Bei uns am Stand, wir machen Halsbänder, also in Maßfertigung, Einzelanfertigung, alles Unikat, Unikate.
Sebastian Ihr macht aus einem Block Metall, macht ihr einfach Schmuck und schöne Sachen, mit denen man zeigen kann, man ist kinky. So würde ich das sagen.
Michael Spieltauglichen Schmuck.
Sebastian Spieltauglich, spieltauglich ist noch besser.
Michael Wir versuchen hier die Gradwanderung zwischen Schmuck und einem reinen Play.
Sebastian Ich habe bei diesem Vorgespräch, ich habe mir das jetzt natürlich nicht noch mal rausgesucht, ich habe, liebes Publikum, ich habe fünf Seiten Notizen über ihn, über Veranstaltungen. [Michael: Wir haben zwei Stunden gequatscht.] Ja, ja, es war ewig lang. Ich habe auch irgendwie die Frau enttäuscht und dann musste sie warten, weil ich einfach nicht aus dem Büro kam. Es war schrecklich. Aber es wird sich lohnen, wenn wir irgendwann diese Aufnahme machen. Ich habe immer so, vielleicht kannst du mal, weil du ja schon mal das jetzt mitgemacht hast, vielleicht magst du mal erklären, wenn man so ein Podcast-Vorgespräch macht, wie läuft das ab?
Michael Wie ein Podcast-Vorgespräch abläuft?
Sebastian Wir haben das ja schon mal gemacht miteinander.
Michael Wie gesagt, das ist ein halbes Jahr her, aber wir haben uns einfach mal beschnuppert, kennengelernt. Du wolltest einfach ein paar Sachen von mir wissen. Wo komme ich her? Warum mache ich das? Aber du wolltest gar nicht so viel wissen, weil eigentlich wolltest du das im Podcast selber erfragen. Ich wollte dir noch viel mehr erzählen, du wolltest es aber gar nicht hören.
Sebastian Genau, das ist immer mein Problem. Ich sage immer: Stopp, Stopp, Stopp, Stopp, nicht mehr erzählen. Ich will das jetzt nicht wissen. Und dann denken die Leute immer: O Gott, das ist alles total langweilig. Aber nein, ich möchte ja, allesm was ich vorher schon weiß, das ist ja dann bei der Aufnahme nichts Neues mehr. Und jetzt, dummerweise, habe ich deinen Stand eben schon gesehen. Also alles, was ich dich frage, weiß ich ja im Grunde schon.
Michael Nein, ich glaube nicht.
Sebastian Was habe ich denn eben nicht entdeckt bei dir? Was ist unter der Theke versteckt? Was für tolle Gemeinheiten sind da?
Michael Darum geht es nicht. Es geht einfach um die Komplexität. Das kannst du, glaube ich, mit einem Blick gar nicht erkennen. Was alles möglich ist an Kombinationen. Weißt du, wie ich meine? Dass man individuell für das Subbie ein perfektes Halsband anfertigen kann. Sei es mit einer Vergoldung, sei es mit einem Inlay, sei es mit einem Airbrush, mit einem besonderen Futter, mit einer besonderen Stickerei oder ganz vielen anderen Sachen.
Sebastian Ja, ich glaube, das ist immer so ein Punkt, wenn du so einen Stand bestückst, der ist ja nicht riesengroß, dann packst du das Zeug ein und schaffst es hierher. Du kannst ja nicht alles mitnehmen. [Michael: Leider nicht, nein.] Wo tut es dir immer leid, dass du das nicht mitnehmen kannst? Es ist ja kein Mitnahmeartikel, wo ich ins Regal greife. Ah ja, super Halsbandgröße 45, zack.
Michael Nein, gar nicht.
Sebastian Was muss zu Hause bleiben?
Michael Das ist eine gute Frage. Was muss zu Hause bleiben?
Sebastian Okay, du hast doch alles mitgekriegt.
Michael Nein, es bleibt schon noch einiges an Halsbändern, Musterware etc. Es bleibt schon noch einiges zu Hause. Wir versuchen wirklich, die Highlights einzupacken. wo man sagt, da kann ich einfach Schönes zeigen, was wir machen können.
Sebastian Okay. Jetzt kommt mir ja hier niemand von der Bühne, ohne dass wir so ein bisschen über privaten Kink gesprochen haben. Mir wurde zwar schon von mehreren Menschen vorgesagt, nein, um Gottes willen, frag das nicht, aber ich kann ja nicht ohne. Darum geht es ja eigentlich. Wann hat dich der Kink erwischt? Ist das sehr früh passiert oder sehr spät? Wann hast du entdeckt, da gibt es noch ein bisschen mehr als Kuscheln?
Michael War auf jeden Fall in der Jugend. Ich würde sagen, im Alter 15, 16 habe ich es entdeckt, konnte es aber mit niemandem ausleben. Also ich war ein extremer Spätsünder. Ich hatte meine erste Freundin mit 19.
Sebastian Ja, gut, aber da passt ja ganz gut. Aber wobei, hast du es mit 15, 16 entdeckt, dann hast du ja niemanden zum Ausprobieren. [Michael: Richtig.] Ich weiß, die Menschen, die den Podcast kennen, die haben das schon hundertmal gehört, diese Frage so, und deine erste Session, was war denn da? Wie war denn das? Und ich finde immer, das ist so ein magischer Moment. Und dann sagen die Leute immer: Nö, das war so, das kam halt so. Wie war das mit dir?
Michael Das kam halt so. Meine erste Freundin, die war komplett Vanilla, die konnte damit gar nichts anfangen. Und ich kam ganz früher von der Jugend her, über Vampirismus kam ich da rein. Hat sich so ergeben, über die Gothic-Szene, Schwarze Szene, Vampirismus, Blutspiele. So kam man da irgendwie rein und ja, hat sich dann irgendwie so ergeben. Aber ich sag mal, meine erste wirkliche Session, ich war bestimmt 23, 24. Also das hat alles noch ewig lang gedauert.
Sebastian Ja, das ist auch so ein Ding, das hatte ich jetzt vor, ich glaube, zwei Monaten ist eine Folge erschienen mit Stormwind. Ne, so lange ist das nicht her, sechs Wochen. Und da habe ich unfassbar viel Feedback bekommen, weil in der Folge wurde mal auch klar, das kann schon mal ein bisschen dauern. Man hat manchmal den Eindruck: A h ja, super, ich stelle fest, ich bin kinky. [Michael: Los geht's.] In drei Monaten habe ich meine ersten Spielgefährten. Und dann habe ich gespielt und Stuff und Ausrüstung und meine erste Party besucht. Zack, zack, zack, zack, zack. Und ich stelle aber immer wieder fest, bei den meisten dauert das. Drei Monate, sechs, ein halbes Jahr, zwei Jahre, vier Jahre. Es dauert halt einfach seine Zeit.
Michael Und du musst auch sehen, in welcher Zeit das war. Wir reden trotzdem von Anfang der 2000er. Also es gab gerade mal das Internet. Und wir hatten überhaupt keine Chance. Also wir kommen ja in dem Sinne wirklich vom Dorf. Da gab's, da war sowas überhaupt nicht cool. Also das konntest du einfach nicht bringen. Das ging nicht. Und du konntest da nirgendwo hin. Du kanntest nichts. Was wir kannten, die Schlagzeilen. Das WGT sagt dir bestimmt was, Leipzig.
Sebastian Na klar.
Michael Und da hatten wir eigentlich so die ersten Berührungspunkte. Die haben doch diese SM-Party an dem Samstagabend. Das war unsere erste wirkliche SM-Party, wo wir waren.
Sebastian Ja, wie lange habt ihr schon miteinander ausprobiert?
Michael Davor, privat, vielleicht ein Jahr, also doch, hat sich das über ein Jahr hat sich das Ganze entwickelt. Dann habe ich meine Frau, die Mone, mitgenommen aufs WGT und gesagt, komm, wir müssen auf die Party. Ja, da haben wir das gemacht.
Sebastian Und es ist gelungen? [Michael: Ja.] Und war nicht die letzte? [Michael: Nein, überhaupt nicht.] Okay, ja, also ich, wie gesagt, ich habe manchmal das Gefühl, dass man so einen falschen Eindruck vermittelt. Wie schnell geht das? Was macht man? Wie macht man das? Und auch hier, das ist natürlich so eine Bubble, heute und hier. Und hier die Menschen, die alle hier sind, die haben alle irgendwie entdeckt, man kann was machen. Und die trauen sich raus, die kommen hierher und genießen das, kinky zu sein. Jetzt steht das Podcastsubbie hinter mir. Das ist gefährlich. Du möchtest mir gerne was zuflüstern? Dann flüster mal. *Stille* Aber sehr gerne. Wir überziehen hier einfach. *lacht* Das kriegen wir schon hin. Ich darf jetzt natürlich nicht sagen, was sie mir zugeflüstert hat. Oh, der Tonmeister muss mal schnell tonmeistern. Tonmeister mal!
Michael Er tonmeistert? Noch da.
Sebastian Das klingt alles jetzt hervorragend. Ich denke mal, ich höre mich selbst. Höre ich ja auch. Das erste Mal. Wenn ihr ... Seid jetzt schon so ewig dabei und auch du. Das merke ich immer wieder, dass die Menschen, die jetzt ... Tonmeister meistere, bitte mal. Er macht das schon. Wir haben Zeit. Du hast gar keine Zeit, ne?
Michael Ja, wir sind trotzdem viele Leute am Stand, das ist alles okay.
Sebastian Ja, du musst zum Stand zurück, aber das geht schon. Menschen fragen mich immer, warum machst du diesen Podcast? Ich werde damit ja weder reich, noch arm, noch irgendwas. Man macht es halt einfach und es macht Spaß. Jetzt steht auch die Frage bei dir. Ist alles Idealismus, was wir hier machen?
Michael Das geht gar nicht anders.
Sebastian Wieso könnte man nicht sagen, wir machen das professioneller, wir machen Konfektion, dann machen wir richtig Kohle mit Halsreifen. Geht das?
Michael Nein, nach meiner Philosophie geht das nicht. Ich glaube, dass ein Halsband was ganz Individuelles ist. Das ist das 1. Halsband, das du deinem Subbie geschenkt hast. Das war doch mit Sicherheit, dass du dir lange überlegst, was wird das, was soll das sein. Oder hast du irgendwo bei Fressnapf ins Regal gegriffen, hier hast du ein Halsband, passt schon. War doch bestimmt nicht ganz so?
Sebastian Ich rede darüber jetzt nicht. *lachen*
Michael Kein Problem, selbst wenn es so war. Aber ich sag mal, du wirst mir zustimmen, ein Halsband ist eigentlich was ganz Besonderes.
Sebastian Naja, eigentlich das Ding ist ja erst mal das Ding und dann macht man daraus etwas Besonderes. Und dann kommt ein besonderer Moment und dann die tolle Verknüpfung. Aber so ein bisschen ist ja die Frage, ich kenne fast niemanden, ganz wenige Ausnahmen, wo Menschen sagen, ich lebe von dem kinky Business. Es ist immer ein Nebengeschäft, das mache ich irgendwie, es macht Spaß. Es scheint unglaublich viel Idealismus zu sein. Und ich frage mich, wo kommt das eigentlich her, warum macht man das? Und bisher konnte mir das noch niemand beantworten und auch du ...
Michael Du hast das Leuchten in den Augen bestimmt schon mal gesehen, wenn jemand total glücklich war.
Sebastian Ja.
Michael So, und das kickt mich. [Sebastian: Das ist schön.] Schon, oder?
Sebastian Ja, kann ich nachvollziehen.
Michael Ja, doch. *lacht*
Sebastian Okay, du hast mich überzeugt. Na, was machen wir jetzt? [Michael: Ich weiß nicht, haben wir noch Zeit?] Das Podcastsubbie ist immer der Meinung, ich müsste jetzt irgendwie hier weitermachen, weil die Zeit schon vergangen sei. Soll ich das? Ich glaube, ich muss dich jetzt hier von der Bühne werfen oder so. Das ist doch fürchterlich, oder? [Michael: Wir haben ja noch einen Termin.] Wir haben Termine, also wir werden auf jeden Fall aufnehmen. Die Frage ist, wann tun wir das?
Michael Und immer noch die Frage, kommst du zu mir oder komm ich zu dir? Wissen wir auch noch nicht.
Sebastian Also die Zu-mir-oder-zu-dir-Frage, die können wir, glaube ich, jetzt schon beantworten. Ich glaube, ich komme mal zu euch raus, dann machen wir das. Vielleicht, wenn da so ein schönes Event von euch ist. [Michael: Zum Beispiel, ja.] Wenn ihr besonders gestresst seid, können wir dann in Ruhe aufnehmen.
Michael Nö, das wird dir nicht gelingen.
Sebastian Wir kriegen das hin. 2024 machen wir das. [Michael: Auf jeden Fall.] Dann wird es auch mit Michael noch eine wunderbare Folge geben. Vielen Dank. [Michael: Sehr gerne.] Ich wünsche dir viel Erfolg. [Michael: Dankeschön.] Gerne. Tschüss. Hui. Na? Guck mal, du kriegst auch ein Mikrofon. [Alex: Danke schön.] Hi Alex! [Alex: Hi!]
Alex Ist das an, hallo, hallo?
Sebastian Der Tonmeister tonmeistert. [Alex: Ja, top.] Das Schlimme ist, wir haben dem Tonmeister vor eine unlösbare Aufgabe gestellt. Schlimme Akustik und wenig Platz im Auto. Und ich finde, er hat das wunderbar hinbekommen. Ihr versteht uns doch alle, oder? So. [Alex: So.] Du bist jetzt nicht hier, weil du so was baust, also Stöckchen.
Alex Nee, auf keinen Fall.
Sebastian Nee, du bist jetzt hier, um mal aus dem Nähkästchen zu plaudern. [Alex: Schon wieder.] Nee, guck mal, vor sechs Wochen haben wir eine Folge aufgenommen. [Alex: Ja.] Und ich hab jetzt eben schon Michael gefragt, wie so ein Vorgespräch denn ist, ob das okay ist. Da hat er ein bisschen erzählt, ist offenbar unspektakulär. Und jetzt gibt es ja Menschen, die wollen nicht so recht bei der Podcast mitmachen, weil die sagen, uuuh, schlimm, die fühlen sich so wie ich mich.
Alex Wir haben da super viel Spaß gehabt, oder?
Sebastian Wir haben Spaß gehabt. [Alex: Wir haben Spaß gehabt, klar.] Also ganz ehrlich, wie lief das? Also wir haben uns verabredet und du bist vorbeigekommen und ich würde gerne mal euch, wenn ihr möchtet, einen kleinen Einblick geben, wie läuft eigentlich so eine Podcastaufnahme wirklich ab? Was passiert dabei? Und Dom und Sub, die beiden, wenn die der Meinung sind, dass wir hier lügen oder Quatsch erzählen, dann dürfen Sie gerne laut in das Podcastsubbie-Mikrofon reinbuhen.
Alex Die zwei, ja.
Sebastian Ja, die zwei. Die waren auch schon dabei.
Alex Ja genau.
Sebastian Also du bist reingekommen, nein, du hast geklingelt. Da fängt es an.
Alex Ja, erst mal musste ich gucken, dass ich dich erst mal finde.
Sebastian Ist das so schwer?
Alex Dann habe ich gesagt, ich bin da, dann hast du gesagt, ne, du musst um die Ecke fahren. Und dann habe ich da geparkt und dann habe ich geklingelt. Genau.
Sebastian Okay, so haben wir schnell aufgenommen und dann war es das. Fertig.
Alex Ja gut, wir haben vier Stunden gequatscht. Ne, locker, oder?
Sebastian Ja. Ich glaube, das ist der Punkt. Also so eine Podcast-Folge geht so zwei bis drei Stunden. Ich glaube, unsere war zwei Stunden etwa. Kommt das hin?
Alex Bisschen, zwei Stunden, zehn Minuten oder so.
Sebastian Ja, ja. Also eine der kürzeren Folgen. [Alex: Ja, genau.]
Alex Wir haben Pause gemacht, wir haben Kaffee getrunken, wir haben geschaut, dass ich nicht die ganze Zeit am Husten bin, weil ich noch erkältet war und ja.
Sebastian Ich habe ja auch so einen schicken Sendeplan gehabt, irgendwo meine Fragen ja zum Teil aufgeschrieben. War es dir zum Teil zu intim, zu privat? Oder wie war die Grenze so?
Alex Ne. Also ich bin ja auch nicht mit irgendeinem Anhaltspunkt da hingegangen zu dir, sondern ich habe gesagt, wir quatschen einfach und wir schauen, was bei rumkommt. Und es war ja in dem Moment halt auch, man hat ja immer so seine Lebenslage und das hat einfach in dem Moment gepasst, dass wir über das geredet haben, was aktuell ist. Und das lief dann auch selbstständig und wir hatten Spaß und wir haben uns gut verstanden und ich finde, es war auch schon eine relativ intime Folge so irgendwo, weil es halt auch Einblicke gibt in das Ganze dahinter. Wir sind ja alles auch Menschen und nicht nur irgendwelche Typen, die im Keller stehen und irgendwelche Sachen produzieren oder machen und verkaufen wollen oder wie auch immer.
Sebastian Ich glaube, das ist immer so dieser Haken, wenn Menschen den Podcast nur hören, dann wissen die ja gar nicht immer, so was ist denn jetzt drin in der Folge und nicht. Habe ich viel rausgeschnitten?
Alex Nee, du hast überhaupt nicht viel rausgeschnitten. Du hast ja gesagt, du bist erstaunt, wie wenig ich rausgeschnitten habe und das war auch wirklich so.
Sebastian Ja, also es gibt tatsächlich, das mag ich wirklich mal, dass die Menschen das auch wissen, sagen, wenn bei einer Aufnahme eine Person sagt, da möchte ich nicht darüber reden oder ich habe mich gerade verquatscht, oder das ist mir zu intim, dann fliegt das raus. Immer. Das kommt vor, dass Menschen das sagen und sagen: Ah, nee, doch nicht. Auch zwei Tage später. Und ich finde, es ist immer wieder erstaunlich, wie viel ich eigentlich im Podcast von den Menschen zeigen darf und kann. Was darf alles drin bleiben? Und auch bei dir, ganz ehrlich, dass dein armer Stand da abgesoffen ist, das hätte ich ja an deiner Stelle niemandem erzählt.
Alex Naja, warum ja nicht? Ich meine, es ist halt nun mal so, ne? Es hat ja auch vieles in den Wege geleitet, dass sich was verändert und es war gut. Ich habe auch ganz, ganz viele Leute waren jetzt bei mir und gesagt, wir haben den Podcast gehört auf der Folge hierher.
Sebastian Ja.
Alex Das war echt super. Also du hast ganz viele Fans mit deiner Sache und deshalb ist das auch super schön zwischen uns gewesen. Du hast halt deinen Stil, du hast deine Art und die ist sehr herzlich, du hast eine sehr angenehme Stimme [Sebastian: Oh.] und das passt halt einfach.
Sebastian Ich habe ja noch keine einzige Folge allein gemacht, wobei ... Stimmt nicht, Folge 0, da erzähle nur ich und die habe ich bestimmt 30 mal aufgenommen, weil ich versucht habe, in einer Viertelstunde erzählen, was wir eigentlich für Quatsch machen. Aber es ist wirklich dieses auf Menschen treffen, kennenlernen und dann immer diese Überraschung, auch dieses Neue und auch dein Kink.
Alex Du triffst auch ganz viele Menschen, so viele Arten von Menschen halt auch, aus verschiedenen Bereichen der Szene und du hast dein Thema, aber das ist ja so vielfältig, das wissen wir ja alle.
Sebastian Ja, aber eigentlich sind ja die Folgen spannend, wo man nicht die Stars hat. Also, wenn man Menschen hat, die jeder kennt, die ganz aktiv in der Szene, in der Community sind. Die wissen genau, was sie erzählen wollen. [Alex: Ja, ja.] Und dann aber einfach mal mit Menschen zu sprechen, die sagen, ich soll mitmachen, ich hab gar nichts zu erzählen, das ist überhaupt nicht interessant. Das sind immer die Sachen, wo ich am meisten Feedback bekomme, wo ich ständig E-Mails bekomme mit: "Boah, das ist genau so bei mir, das läuft so und so." Die Leute können sich damit identifizieren. Und bei dir habe ich das nämlich die letzte Woche auch relativ häufig bekommen, so ein: "Ach, ich habe den immer nur am Stand gesehen" und "Ach, ist ja alles ganz heititei und toll und fein".
Alex Genau.
Sebastian Und die Menschen haben das Gefühl, die haben dich ein bisschen weiter kennengelernt und d u hast das zugelassen. Das finde ich total großartig.
Alex Ich habe auch nur gutes Feedback. Also die Leute sind toll. Wirklich. Und die Stars sind ja im Endeffekt unsere Kunden. Oder ihr halt alle, die hier seid und die Messe eigentlich eher zu dem macht, was sie sind. Wenn wir alle hier stehen würden und würden alleine am Stand stehen, wäre es halt auch kacke. Und deshalb ist es halt auch schön und es geht halt nur zusammen so. Das finde ich halt gut.
Sebastian Ich mache jetzt mal was, was so nicht abgesprochen war. Ich rufe jetzt doch nochmal Dom und Sub hier mit dem Mikrofon des Podcastsubbies hier zu uns.
Alex Ja, kommt mal her ihr zwei.
Sebastian Die haben ja auch mit mir aufgenommen und deshalb müssen wir mal überlegen, ob die da auch noch ... Vielleicht könntet ihr drei ja mal überlegen, ob es noch etwas gäbe, was ihr in der Folge vielleicht doch lieber gesagt hättet. Ich gebe euch noch mal jeweils ein Mikrofon. So, wieder willkommen zurück auf der Bühne. Ich konnte euch da ja nicht stehen lassen, das geht ja nicht.
Sub Haben wir kein Problem mit.
Alex Wir haben uns ja eben erst gesehen bei mir.
Sub Ihr habt da eben geshoppt, ja? [Dom: Ja, ja, hier das flexible Teil. Das flexible Teil von ...]
Alex Genau, genau.
Sebastian Ja, ja, das ... [Alex: Was hier übrigens nur noch ein einziges da ist.] Echt jetzt?
Alex Die anderen sind alle weg.
Sebastian Nur noch eins.
Alex Das war vorletzte, genau. Eins hängt noch.
Sebastian Also einfach das Teil hier auf dem Tisch liegen lassen, wir senden es dann nach. [Alex: Ja, ja, genau.] Bestimmt. Auch ihr zwei, wir haben, also es ist ja schon länger her, dass wir aufgenommen haben, aber auch an euch die Frage: Also ich würde in einem Podcast nie so viel Privates erzählen. Warum habt ihr drei, warum macht ihr das? Was ist die Motivation?
Alex Also ich finde schon, dass du sehr viel auch von dir preisgibst. Also so auf der Passion letztes Jahr, vorletztes Jahr war das? [Sebastian: Ja, vor zwei Jahren.] Ich fand das schon sehr intim und offen auch von dir.
Sebastian Ach so, dieses besondere Event, was gar nicht veröffentlicht wurde. Ich habe doch nur eine Frage gestellt.
Alex Es ist alles gut.
Sebastian Das erwähnen wir natürlich nicht. Menschen, die die Folge durchhören, die wissen, was gemeint ist.
Alex Es geht ja auch mal um dich und so, weißte.
Sebastian Ja, okay, das war intim, das gebe ich zu. Aber eigentlich will man ja gar nicht so viel verraten. Man möchte ja auch einfach sich von der besten Seite zeigen. Und ich finde, ihr alle drei habt auch dann mal mich in die Richtung fragen lassen, wo es mal ein bisschen weniger schön war. Und das gehört auch dazu. Und ich war sehr, sehr dankbar dafür, weil das einfach immer diese Graubereiche sind. Man braucht ja alle Bereiche, damit es interessant ist. Aber noch nie hat jemand versucht, bei einer Podcast-Aufnahme sich nur im allerbesten Licht darzustellen. Und alles ist immer perfekt. [Alex: Ist es ja auch nicht.] Kam nie vor. Warum nicht?
Dom Das liegt vielleicht auch an dir. Weil wenn man dich auch mal hört und auch mal die Live-Folgen von dir hört, da hört man auch so das eine oder andere, wo bei dir mal was schiefläuft oder bei euch schiefgelaufen ist. Und das motiviert natürlich, auch selber sowas zu erzählen. Und nicht nur die eine Folge von der Passion, also wer deine Folgen sehr aufmerksam hört, kann bestimmt drei, vier Kinks raus hören.
Sebastian Jetzt hört auf, von dieser Folge zu reden, die ist jetzt im Archiv.
Dom Ich sagte auch die Live-Folgen, nicht unbedingt die Passion, auch die anderen Folgen. Gibst du schon einiges von dir preis.
Alex Ja, sehe ich genauso.
Sub Ja, es fliegen ja auch regelmäßig irgendwelche Gegenstände. Das ist auch immer sehr lustig. *lachen*
Sebastian Ich glaube, das ist der Punkt. Ich merke das immer gar nicht, was ich alles preisgebe.
Dom Und die Namensgebung der ... Was war das? Arschloch 1 und Arschloch 2?
Sebastian Naja, ähm ...
Sub Scheißteil war das.
Dom Scheißteil war das, ja richtig.
Sebastian Ja, wobei, das hier braucht auch noch einen Namen.
Dom Du hast doch vorher schon einen im Kopf irgendwie, ne?
Sebastian Ja, was haben wir gesagt, liebes Podcastsubbie? Was war der Name hierfür? Die hört gar nicht zu, die ist hier am Quatschen.
Alex Hallo?
Sebastian Was war der Name?
Alex Name?
Sebastian . [Dom: Soll ich dir mal das Mikro vorbringen?] Also für die Menschen, die jetzt nicht live heute hier dabei sind, das hier ist, ich hab mir bei ... Andreas ein blaues Stöckchen geholt oder ausgeliehen. Für den Fall, dass das Podcastsubbie nicht artig ist.
Alex Also so wie jetzt gerade eben.
Sebastian Nee, sie sieht schon sehr artig aus. Sie simuliert nur.
Alex Ist klar.
Sebastian Ich glaube, Fiepsi ist der richtige Name hierfür, ne? Ich glaube, deine Sachen brauchen immer niedliche Namen.
Alex Da bin ich raus. Wie viele Namen soll ich denn erfinden?
Sebastian Wie habt ihr beide denn das Teil getauft, was ihr von ihm habt?
Dom Noch haben die keine Namen. Also sie sind ja auch erst neu von heute.
Alex Genau. Müssen wir mal austesten oder so, ne?
Dom Aber vielleicht ist ja das Blau, also er hat so wunderschöne Blautöne, haben wir ja vorher schon festgestellt. Vielleicht ist das auch zum an die Haut dran halten, weißt du, damit man weiß, wann der Pegel erreicht ist. *alle lachen*
Sebastian Ja, genau.
Alex Trefft diesen Farbton. [Sub: Trefft diesen Farbton, genau, das ist gut.] Ja, stimmt. Ist eigentlich eine gute Sache. Mit Lila auch.
Dom Ja, da müssen wir heute Abend einfach mal testen.
Sub Ja, dann müssen wir aber, unsere Farbe ... Achso, deshalb hast du bunt. Deswegen hast du bunt.
Sebastian Okay, ihr wart ordentlich shoppen. Wir haben jetzt noch kein Wort über Shopping hier verraten. Aber ich fürchte, ich werde hier auch noch ein bisschen was mitnehmen müssen.
Alex Ja, du weißt ja, wo ich stehe, ne?
Sebastian bei dir, wo da viel los ist? Naja. Du wirst gerade gut vertreten. [Alex: Ich bin ja hier.] Ja, ja. Aber eigentlich, das Teil kannst du doch hier lassen. Ich habe ja versprochen, ich gebe es dir wieder zurück.
Alex Ja, lass hier.
Sebastian Nee, das musst du jetzt mitnehmen. [Alex: Sicher?] Weil das Podcastsubbie ist brav. Das ist langweilig. Wenn das Teil weg ist, dann ist sie wieder nicht mehr brav und dann ...
Alex Ja gut, dann kannst du es ja wieder holen.
Sub Ja, wollte ich gerade sagen, dann gehst du doch rüber, shoppen.
Alex Gehst du nochmal rüber und dann ...
Dom Wir können auch aushelfen dann.
Sebastian Sie schaut schon so frech.
Alex Ich finde, es geht noch. *lacht*
Sebastian Mag ich dich aber, bevor du hier abhaust, noch mal fragen: Wenn du noch mal eine Aufnahme machen könntest oder wenn wir das noch mal wiederholen, gibt es irgendwas, wo du sagst, ah, das habe ich vorher ausgeschlossen, darüber wollte ich nicht reden, was du jetzt tun würdest?
Alex Da habe ich mir tatsächlich mal Gedanken drüber gemacht, aber da müssen wir einfach mal privat reden, so ganz im Team, wir zwei, weißt du?
Sebastian Okay, ein privates Teamgespräch, kriegen wir beide hin, definitiv. [Alex: Aber natürlich.] Vielleicht ja heute Abend noch. Vielen Dank.
Alex Ich geb dir das Mikro wieder und noch einen schönen Tag auf der Messe allen, ja? *Publikum applaudiert*
Sebastian Danke. Viel Erfolg! Das ist jetzt hier so ein komischer fliegender Wechsel. Ihr beide bleibt bitte mal auf der Bühne. [Dom, eventuell Sub: Okay.] Und hier kommt jemand, den ich nicht kenne und nicht auf meinem Zettel habe. Ich sag erstmal: Hallo.
Daniel Hi, ich bin der Daniel von Neosteel, von dem Stand da vorn. [Sebastian: Ach, von gegenüber.] Du hast vorhin gesagt, du bist mal neugierig und da dachte ich mir so, für gute Nachbarschaft komme ich mal vorbei.
Sebastian Ja, definitiv. [Daniel: Hallo Sebastian.] Hallo. Hallo Daniel. [Daniel: Hallo.] So, okay, Neosteel. Ich sehe, das ist ja, okay, erst mal klar für das Publikum, das ist ein Keuschheitsgürtel. Die, die man, ich sag mal, ich fürchte, aus allen besseren Pornos kennt.
Daniel Ich hoffe doch, ich hoffe doch, ja.
Sebastian Und ich sehe, und ich habe auch gestern beschlossen, ja, das Podcastsubbie muss sowas zumindest mal Probe tragen.
Daniel Da können wir helfen.
Sebastian Weil das muss sein. Das Podcastsubbie wird sich jetzt fügen, wenn ich sage, dass wir das morgen Vormittag hier machen. Du wirst dich fügen? Du hast gar nicht zugehört, ne?
Sub Sie soll einfach mitmachen, oder?
Sebastian Okay, sie fügt sich. Alles klar, das reicht mir. Ich habe jetzt hier Zeugen. Und ihr steht nun wirklich direkt vor der Bühne. Haben wir euch jetzt sehr gestört?
Daniel Nee, also um genau zu sein, ich habe das nur über Bande mitbekommen. Ich habe mir nur erzählen lassen, dass ihr da wart. Ich war nämlich, als du mich angesprochen hast, gerade unten, weil ich ganz viel Hunger hatte. Ich habe heute außer dem Stand noch nicht viel gesehen und einiges super, dass ich hier so schön die Shows angucken kann, weil da habe ich mal ein bisschen Abwechslung. Gerade dann, als ihr loslegt, habe ich gedacht, jetzt muss ich aber, weil ich davor die ganze Zeit Kunden bedient habe. Für mich ist es auch fein, das Podcastsubbie mitzunehmen oder halt auch für Männer die Gürtel. Da bin ich ja ganz klassischer Dienstleister und ich habe gerade sehr, sehr grinsen müssen, als der Michael Geyer sagte, das Glänzen in den Augen, so geht es mir nämlich auch. Ich habe die Firma übernommen, die gibt es ja schon seit über 30 Jahren und wollte für meine Partnerin, die übrigens die Agoria, von der ich jetzt einfach mal hier grüße, die kennt ihr. Ich kriege immer nur das Executive Summary von euren Podcasts, die hört ja jeden. Und wollte für sie einen Gürtel, habe dann gesehen, dass die nur noch so halb am Arbeiten sind, habe dann gefragt, ob man übernehmen kann. Und gerade bei Keuschheitsgürtelhersteller gab es das leider schon ein paar mal, dass die altershalber von der Bildfläche verschwunden sind. Hier haben wir es gerade so abgewiesen, dass es passiert ist.
Sebastian Du hast den Laden übernommen vor wie vielen Jahren? [Daniel: Anderthalb Jahren, zwei Jahre.] Vor anderthalb Jahren. Du bist quasi blutjung dabei mit einem Produkt, was eigentlich jeder kennt.
Daniel Richtig, genau.
Sebastian Das ist aber fies.
Daniel Mit einem 30 Jahre alten Produkt. Ich mache auch die gleichen Hersteller, die gleichen Lieferanten habe ich auch. Das heißt, ich kann die gleichen Produkte anbieten, aber es war natürlich wirklich, wirklich schwierig, das zu schaffen, da die gleiche Qualität hinzubekommen. Was die Sache erschwert, der Seniorchef ist während dem Übergabeprozess verstorben und hat uns deswegen ganz, ganz wenig Infos mitgeben können. Und er hat es mehr oder weniger alleine gemacht. Und seine Frau war dann sehr froh, dass es jemand übernimmt, konnte aber nicht so wahnsinnig viel helfen. Die Lieferanten waren da hilfreich. Die liebe Agoria hat unglaublich viel Arbeit reingesteckt, sich da rein zu fuchsen. Und mittlerweile kriegen wir das alles wieder hin.
Sebastian Ich habe hier ein kleines Problem. Das heißt wie immer, immer die Zeit. Aber pass auf. Es gibt ein Thema, was sogar zwei Live-Sendungen hintereinander bekommen hat. Wir haben wirklich zwei Live-Sendungen über Keuschhaltung gemacht und das sind mit die Top 10, die auch heute noch gehört werden. Das Thema ist, boah ist das groß. Und auch ihr beide, was war ein Ding der Woche von euch?
Dom Ja, Keuschheitschelle.
Sebastian Natürlich, selbstverständlich. Und ganz ehrlich, theoretisch in jeder dritten Sendung wäre ja so ein Ding da. Aber wenn du jetzt als Produzent hier bist, du kannst ja mal verraten, kommt man da raus? Kann ein Mädel damit Spaß haben, mit so einem Neosteel?
Daniel Also es funktioniert für Mädels deutlich schwieriger, richtig einen funktionierenden Gürtel zu haben als bei Männern, weil einfach die Anatomie da sehr, sehr zum Nachteil ist. Man kann ... keinen Sex haben. Man kann sich, wenn man sich anstrengt, schon anfassen. Das muss ich ganz ehrlich sagen. Mir ist auch wichtig, da nicht zu sagen, das funktioniert immer unbedingt super. Das ist wie wenn du einen Sportwagen kaufst, bist du nicht automatisch ein Rennfahrer. Du musst dich daran gewöhnen, man kann sich da rein arbeiten, aber es ist schon, es muss genau sitzen. Deswegen sind die alle auf Maß gefertigt und man muss sich lange daran gewöhnen, weil der halt relativ eng sitzt.
Sebastian Aber die kann ich doch auch bei Amazon bestellen.
Daniel Ja, dann sind die halt nicht auf Maß gefertigt.
Sebastian Nee, funktionieren die dann. Also die Frage ist ja immer bei sowas, warum soll ich auf eine Messe kommen, soll ich mich da auf Maß nehmen lassen, mich nackig machen und dadadadada. Ich kann auch bei Amazon für das gleiche Geld vier Größen bestellen, eine wird schon passen. Hat das mit den Schellen bei euch geklappt?
Dom Ganz einfach, man braucht wirklich das passende Maß. Diese billigen Nachmachungen von Amazon und sonst wo, die kannst du alle nach dreimal Tragen in die Tonne werfen. Und man braucht Maßanfertigungen und wenn man auf die Art und Weise darauf steht, dann sollte man dann auch da hingehen.
Daniel Ich bin euch übrigens super dankbar, dass ihr die Schellen verkauft, weil die bringen mir ganz viel Kundschaft. Dann merken nämlich die Leute, das ist was für sie. Und die haben halt doch ein paar Nachteile, zum Beispiel zieht am Hoden und manchmal kommt man halt doch raus, beziehungsweise relativ häufig kommt man raus.
Sebastian Ihr braucht mich gar nicht, ihr könnt das ausdiskutieren.
Daniel Ja, der typische Kunde kommt zu mir, ich habe jetzt so viel ausprobiert, ich will jetzt als Schwabe was Gescheites und dann steht er da.
Sub Ja, ich kann dir vielleicht dazu noch einen Satz. Sehr viele in der Queer-Community nutzen halt diese Schellen logischerweise, weil sie halt günstig als Einstieg sind. Nachteil, wie du sagst, es zieht natürlich, manchmal rutscht auch was raus oder es ist nicht dafür. Also es gibt viele, die damit starten und dann aber sagen, wenn sie es wirklich ernsthaft betreiben, die dann halt auch auf Maßanfertigung. Also wir kennen durchaus einige, die das auch nutzen.
Daniel Genau. Ist so ein bisschen wie Handmanschetten mit Karabiner. Da kommt man raus, da geht es um den Effekt im Kopf. Und dann hat man halt irgendwie was mit einem Schloss dran. Da kommt man nicht mehr ganz so leicht raus. Aber die Idee ist natürlich dieselbe.
Sebastian Jetzt muss ich dich mal fragen. Trägst du selber irgendwas drunter von dir?
Daniel Aktuell nicht. Ich habe leider ein bisschen Probleme im Untenrum gerade. Aber meine Partnerin hier zum Beispiel.
Aiyana Komm sehr gern hoch. Ich habe jetzt kein Mikrofon mehr für sie. Aber komm ruhig gerne mal hoch. Dann teilen wir uns einfach hier ein Mikrofon. Geht das? Ich kann dir gerne helfen. Dann einmal rum. So, du bist die Partnerin und du bist? Aiyana.
Sebastian Und du rennst den ganzen Tag hier verschlossen herum? [Aiyana: Ja.] Trägt sich das gut?
Aiyana Trägt sich sehr gut.
Sebastian Wunderbar. Und er müsste ja eigentlich auch, aber gut, das wäre ja nur gerecht, ne?
Daniel Wäre nur gerecht, passiert auch oft genug.
Sebastian Ich überlege gerade, also generell dieses ganze Thema Lustentzug, Keuschhaltung, also ihr beiden Dom, Sub, habt, ihr seid die Konsumenten, ihr habt also bestimmt 30 Modelle gekauft, weniger, mehr?
Dom Drei, vier.
Sebastian Drei, vier nur?
Sub Ja, drei oder vier waren es.
Sebastian Oh, das geht ja. Okay.
Sub Und im Prinzip genau das, was du gesagt hast, diese Standarddinger, die funktionieren nicht. Bei den Schellen gibt es halt mittlerweile auch den einen oder anderen Baukasten und dann musst du aber genau messen und dann zusammenstellen. as ist so das Vor-auf-Maß, also die Stufe vor Auf-Maß.
Sebastian Und jetzt, und ihr produziert jetzt hier, ja, und wenn ihr, also wenn ihr auf Maß produziert, die Leute haben da echt Kohle ausgegeben und die haben gewartet, dass das geliefert wird und dann muss das noch passen und dann ist es vielleicht trotzdem unbequem. Aber, also kommen die dann noch mal wieder und sagen, oh jetzt noch mal und noch mal oder ist das was so einmal beraten, einmal toll und danach seht ihr die Leute nie wieder?
Daniel Naja, also ich würde, ich habe jetzt die genauen Zahlen nicht im Kopf, aber ich würde mal sagen, locker ein Drittel sind wiederkehrende Kunden, das heißt, die haben dann halt vor vielen Jahren sich mal so ein Gürtel gekauft und kommen dann einfach wieder und sagen jetzt noch ein anderes Modell oder sowas. Und einige kommen natürlich und sagen, ich möchte ein bisschen eine Änderung. Ich habe gemerkt, es soll doch noch ein bisschen kürzer, ein bisschen länger sein oder durch Gewichtsveränderungen. Das kann man ja modular anpassen. Das muss nicht der ganze Gürtel weggeworfen werden. Da kommen schon viele wieder. Und es ist für viele halt auch einfach ein Spielzeug. Man kann mit einem Flogger ganz viel machen, aber man hat gern zwölf im Schrank und bei den Gürteln ist so ähnlich.
Dom Ich habe mal eine Zwischenfrage. Ist auch schon mal ein Kunde gekommen, der sein Schlüssel verloren hat, der da Hilfe gebraucht hat?
Daniel Tatsächlich hatte ich schon Leute, die zwar nicht den Schlüssel verloren haben, aber die gesagt haben, also irgendwie komme ich gerade nicht raus, was muss ich tun, weil wir verkaufen ja weltweit. Also ich habe überallhin Kunden, die kommen dann nicht mal schnell bei mir in Stuttgart vorbei, sondern, die fragen dann und sagen: Was kann ich da tun? Und Ersatzschlüsse kann ich leider nicht bieten, weil ich habe selber keine, das wäre ja auch unfair. Die kriegen dann Ersatzschloss, das passiert sehr häufig.
Sebastian Okay, es gibt einen Weg heraus, immer.
Daniel Die Feuerwehr hilft im Zweifelsfall, wird halt dann ein bisschen teurer.
Sebastian Ja gut, aber sie helfen.
Dom Das wäre ja vielleicht noch ein Geschäftserweiterung, Notfallkeyholding oder so was. *Lachen*
Sebastian Ich bin mir sicher, der ein oder andere Schlüsseldienst in Berlin wird auch definitiv da auf dem Schild stehen haben: Auch Keuschheits-Krams, wir halten dicht. *Lachen* Das Podcastsubbie guckt mich jetzt mehrfach als vorwurfsvoll an. Ich fürchte, und die Uhr sagt es auch tatsächlich, wir müssen hier aufhören. Also ich muss jetzt hier aufhören. Ich stehe jetzt hier seit über einer Stunde. Ich habe es nur mit tollen Menschen hier gerade zu tun gehabt. Ich habe echt Schiss vor den Menschen gehabt. Und sie sind nett und hier wurde nicht mal was gebuht, das Publikum, hier sind immer noch Menschen. Ich verstehe das gar nicht. Wahnsinn. Ich finde es erst mal ganz toll, dass du jetzt ein kinky Business übernommen hast. Du sagst, ich probiere das jetzt, ich halte das am Leben und mache das. Wäre schade, wenn es verschwinden würde. Vieles ist verschwunden in den letzten zwei, drei Jahren. Vielleicht könnten wir uns ja mal zum Aufnehmen treffen.
Daniel Na klar, gerne.
Sebastian Sehr gut, wunderbar. Damit ist das gesetzt.
Sub Vielleicht könnt ihr das ja verbinden mit Probe für beide.
Daniel Ja, ja, auf jeden Fall.
Sub Also, er muss ja auch das Feeling ja auch selber mal haben.
Sebastian Ich bring dann Testpersonen mit.
Daniel Wir machen die Probe und eine Woche später dann die Aufnahme.
Sebastian Ich ahne schon, das wird für mich nicht gut enden, okay.
Sub Naja, es gibt ja genug Shownotes für Bilder.
Sebastian Genau, wir haben jetzt Bilder in den Shownotes, so rum. Ich bedanke mich ganz herzlich. Dom und Sub, ihr beiden, ihr müsst ja eh nochmal wieder kommen. Und ihr ladet mich ja auch immer wieder zum Grillen ein. Liebes Podcastsubbie, wir kriegen das hin der nächsten Grillsaison, ne? Ja, wir schaffen das. Da müssen wir den Tonmeister mitnehmen, weil ich wollte schon immer mal eine Aufnahme beim Kochen machen.
Dom Ja, gerne. Wir haben Plätzchenbacken dieses Jahr. Wie immer kurz vorher. Und wir sind vier oder fünf kinky Personen. Du kannst dir ja mal überlegen, zum Plätzchenbacken zu kommen.
Sebastian Das ist der Albtraum des Tonmeisters. Mal sehen, ob ich ihn dazu überredet kriege.
Dom Der kriegt das bestimmt hin.
Sub Da bin ich guter Dinge.
Daniel Man wächst mit seinen Herausforderungen.
Sebastian Ich glaube, ich verabschiede mich jetzt hier einfach ganz kurz und schmerzlos. Wollt ihr kurz noch dableiben und dann verabschieden wir euch hier gemeinsam. Liebes Publikum, die ihr hier zugehört habt, die ihr so lange echt hier sitzen geblieben seid. Ey, anderthalb Stunden auf dem Arsch hocken bei einer Messe, geht gar nicht. Ich stehe heute das erste Mal auf etwas, was wirklich Bühne heißen darf. Und mir läuft immer noch der Schweiß kalt den Rücken runter, weil es echt Spaß macht und schön ist. Und ich glaube, das wird wohl wieder passieren müssen. Mit ein bisschen mehr Konzept und Idee und dran Gewöhnung, aber ich habe einfach nur ganz tolle Gäste und deshalb einmal bitte einen tollen Applaus für alle Gäste, auch die, die jetzt nicht mehr da sind, das soll die ganze Halle hören. *Applaus, Jubelrufe* Ich habe einfach total heute Blut geleckt, mich noch mal ein ganz unbekanntes Gewässer zu begeben. Deshalb ganz vielen Dank, dass ihr mir diesen Einstieg ermöglicht habt. Vielen, vielen Dank und habt einen wunderschönen Abend. Genießt die Bofewo und wir sehen uns bestimmt wieder. Macht's gut. Tschüss.

Kommentare & Fragen

Lexxi
02.04.24

Vielen Dank für diese Folge, die mal so ganz anders war, aber großartig! Ich versteh gar nicht, warum du dir im Vorfeld Sorgen gemacht hast, dass klang beim Hören total souverän, wie vom Profi :) Hier gilt sicher auch ein großes Lob an den @Tonmeister, der dafür gesorgt hat, dass man dir auch Monate später (leider nicht live) zuhören konnte. Und dank der Shownotes hat die "Radiostimme" nun auch ein Gesicht - fantastisch! *g*

Ziska
30.11.23

Eine tolle Folge! Super gemacht und Lust auf die Messe hat es auch geweckt.

Spotify-NutzerIn
11.11.23

Es war ein tolles Event. Die Messe ist sehr schön und familiär. Das Team der KDU zu treffen war ein Highlight. Alle drei sind sehr sympathisch. Weiter so!

Sub
30.10.23

Hui,

tolle Folge und auch für uns das erste mal auf der Bühne und öffentlich. Ich finde Du hast das super hinbekommen und eigentlich müsste es 2024 eine KdU Tour geben mit Boundcon, BoFeWo, Passon etc. ... damit alle sehen was es da für einen abwechslungsreichen Podcast es gibt.

Da hat jemand "geTonmeistert" - die Aufnahme ist super zu verstehen, war vor Ort eine Herausforderung - für die Folgeveranstaltung gönne doch dem Tonmeister mehr Ladevolumen.

Grüße Sub

Metall Geyer
25.10.23

Vielen Dank dass du dich auf das Experiment eingelassen hast. Ich hatte jedenfalls ne Menge Spaß und hab mich riesig gefreut dich mal persönlich kennen zu lernen :-)

Miri234
24.10.23

Und dann noch mit Foto!! Toll :-) Jetzt läuft die Folge, bin gespannt.

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