Nova - Ich nehm mir einen Dominus

Wenn Frauen Sexarbeiter besuchen

05.06.23
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Shownotes

Wenn Frauen Sexarbeiter besuchen

Ich habe Besuch von Nova bekommen und wir haben geredet.

Nova ist die erste Gästin in der Unvernunft, die BDSM nicht innerhalb der Community auslebt. - Sie besucht den Dominus schon ein Weilchen und schätzt den Rahmen, die Professionalität und auch die Sicherheit, die Sexarbeit bieten kann. Wie es dazu kam, wie der Kontakt abgelaufen ist und natürlich die erste Session, das erste Erleben von BDSM, das und noch viel mehr erfahrt ihr in dieser Folge der Unvernunft.

Links und Infos:

Kapitelmarken

00:00:00
Intro
00:00:38
Einleitung
00:02:30
Begrüßung
00:05:22
Hallo BDSM
00:07:14
Über Fanfiction Interesse gefunden
00:09:18
War die SMJG bekannt?
smjg.org ..
00:11:45
BDSM geht im Kopf nicht weg
00:18:43
Die Vernus in Berlin
00:23:07
Wow - Es gibt männliche Doms
00:28:50
Informationen sammeln
00:30:57
Profi statt Spielpartner - Why?
00:34:44
00:43:23
Ohgott! Ich habs getan!
00:46:15
Der Termin ist da
00:50:27
Schau mir in die Augen
01:00:29
Aftercare und Abschied
01:06:27
Zurück in der Realität
01:09:07
Entwicklung ab der 2. Session
01:11:37
Der Tag der offenen Tür
01:17:23
Kleine Nebentätigkeiten
01:20:48
Petplay - Kätzchen
01:25:20
Das Ding der Woche: Das Halsband
01:31:02
Das Ding der Woche: Weiße Latexmaske
01:35:22
Doch mal oben spielen?
01:36:41
Das Ding der Woche: Korsett
01:38:51
Zeit überbrücken
01:41:46
Nähe und Distanz
01:44:34
Sexarbeit macht Erlebnisse wahr
01:49:52
Videodreh: Bild-TV-Reportage mit Nova und Dominus
01:57:59
Selbstbild und Zukunft?
02:02:31
Verbrauchertipps
02:04:17
Shorts: Kuchen
02:06:15
Shorts: Dominus geht in Rente
02:08:03
Mehr Shorts, Verzicht und Paysub
02:13:41
Verabschiedung
Das Transcript wurde von Tanja bearbeitet. - Vielen Dank!
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Sebastian Hallo und herzlich willkommen zu Folge 94 der Kunst der Unvernunft. Mein Name ist Sebastian Stix und hier wird über BDSM gesprochen. Über die Menschen, was und wie sie es erleben, was ihre Motivation ist und ganz schlicht, was sie glücklich macht. Dieses Mal hat mich Nova besucht und wir haben geredet. Sie ist Mitte 20, aus Berlin und fühlt sich auf der Subseite pudelwohl. BDSM ist ja, wie ich finde, für alle da. und wenn der Partner nicht mitspielen möchte, dann gibt es eben andere Wege. Wir haben jetzt schon viele Folgen gehört, wo mit Spielpartnern agiert wird, aber heute ist das ein bisschen anders. Nova besucht gelegentlich einen Dominus, der ihren BDSM-Akku wieder richtig auffüllt. Das kann sie sich nicht ganz so oft erlauben, denn sie ist noch in der Ausbildung, aber wenn es dann klappt, dann mit ganzer Hingabe und vollem Genuss. Das hört ihr heute nicht nur an ihrer Stimme. Wir sprechen heute über Sexarbeit für Frauen, darüber wie sie Sessions erlebt und was nach 90 Minuten übrig bleibt und wieso sie sich gegen private Spielpartner entschieden hat. Wie immer möchte ich hier vorab nicht zu viel verraten, nur dass mir diese Aufnahme sehr viel Spaß gemacht hat und dass ihr, liebes Publikum, heute besonders auf die leisen Zwischentöne achten solltet. Die Shownotes sind sowieso ein Blick wert, heute aber auch, weil ihr Nova und ihren Herrn in einer Reportage beim Spielen zusehen könnt. Kunst der Unvernunft ist die Webseite, da könnt ihr den Podcast und eben auch solche Folgen unterstützen. Und jetzt fangen wir einfach an. Los geht's mit Folge 94 mit Nova. Liebes Publikum. Die letzten Tage war es so schönes Wetter und heute ist Donner, Wind, Sturm und nass. Aber der Tag ist trotzdem wunderbar, denn ich habe Besuch bekommen von Nova. Hallo.
Nova Hallo.
Sebastian Ich stelle dich ein bisschen vor. Erstmal, du bist die Person, von der ich live immer wieder erzählt habe, ja, Dienstag habe ich Aufnahmen und dann habe ich es einmal verbaselt, dann hat die Bahn einen Streik gehabt und heute bist du hergekommen aus Berlin mit dem Zug und es hat geklappt. Wunderbar. Und Mitte 20. Und ja normalerweise stelle ich die Leute immer direkt in der Kategorie vor, Top, Sub, kann man Sub sagen oder nur Sub, wenn du das möchtest?
Nova Nein, also ich würde auf jeden Fall sagen, dass ich eine Sub bin und würde mich da auch wiederfinden. Ja, generell, also auch nicht auf Zeit oder so, sondern ich sehe mich schon sehr als Sub, ja.
Sebastian Okay, du hast es dir auf der Couch gemütlich gemacht, du bist ja auch mit dem Bunny hier schon am Seilen, hervorragend. Und ja, diese Folge ist ein bisschen anders, denn eigentlich rede ich ja immer ganz viel über, ja, wie machen Menschen BDSM privat und was machen sie da alles zu Hause und mit dem Partner oder Poly, aber eine Sache hat es bisher noch nicht gegeben. Und ich freue mich wirklich sehr, dass du hier bist und dass wir darüber sprechen können. Du besuchst einen Dominus.
Nova Richtig. Also ich mach BDSM sozusagen nicht privat mit meinem Partner oder mit irgendeinem Spielpartner, sondern das ganze professionell.
Sebastian Ja und gekommen bin ich an dich ganz einfach, weil dein Dominus oder dein Herr sagst du, ist der Dominus Berlin. So damit ist der Name mal gefallen, ich hatte den gefragt, ich würde so gerne mal mit jemandem sprechen, der zu dir kommt. Und dann hat er gesagt, ja, hier die Nova, vielleicht habt ihr Lust und Interesse und so ist das alles entstanden, deshalb hier mal vielen Dank für die Vermittlung. Und ich freue mich da wirklich total drauf, weil das hat für mich auch ganz viel mit Emanzipation zu tun, dass du als Frau einfach sagst, ich gönn mir das. Ich find das einfach schön, weil das nochmal eine ganz andere Perspektive ist und wie es dazu gekommen ist und so weiter, da fangen wir gleich mit an. Eine Sache, weil du deinen Partner schon erwähnt hast, es wird natürlich jetzt im Publikum Menschen geben, die sagen, da ist eine Sub aus Berlin und dann schreibe ich die doch mal über die Podcast Webseite an, da geht das ja und dann kann ich ja meine Dienste als Top anbieten. Also liebes Publikum, wir reden hier heute nicht über Beziehungsmodelle und wie die funktionieren und ob da nicht irgendeine Alternative wäre, weil wenn das so wäre, wenn das dein Weg wäre, Nova, dann würden wir ja heute hier nicht sitzen. Das ist einfach nicht zu diskutieren und wenn ich da Leute anschreiben und nerven und dann sagt mir gerne Bescheid, dann block ich die auf der Webseite.
Nova Okay, alles klar.
Sebastian Aber an der Stelle, den Disclaimer mag ich einmal drin lassen. So, okay, wo fangen wir denn an? Ich würde sagen, wir fangen erstmal da an, wo BDSM für dich existent geworden ist.
Nova Also so richtig existent geworden ist BDSM für mich tatsächlich so im Alter von 15, 16. Ich weiß nicht, ob das jetzt vergleichsweise früh ist. Es kam mir zumindest immer so vor. Einfach aus dem Grund, weil ich damit so ein bisschen alleine dastand. Also ich konnte weder mit Freunden so richtig drüber reden oder halt mit anderen Leuten. Einfach aus dem Grund, weil ja, die hatten überhaupt kein Interesse dran, haben mich eher mit großen Augen angeguckt. Oder haben halt
Sebastian Ich wäre ja nicht ich, wenn ich dich jetzt hier einfach reden lassen würde. Was hast du denn festgestellt, was ist interessant für dich? Also du hast gegoogelt, du hast recherchiert, okay. Was kam dabei raus, was du dir vorstellen kannst?
Nova Also, ja, was ich mir vorstellen kann, ich hab halt in dem Moment, als ich Worte dafür hatte, realisiert, dass es nicht jedem so geht, wenn er jetzt zum Beispiel Abenteuerbücher liest und da eine Entführungs- oder eine Fesselszene ist, dass derjenige das spannend findet und richtig faszinierend und toll und nicht irgendwie gruselig oder unheimlich. Und hab dann tatsächlich, ja, also werden jetzt einige drüber lachen, aber über Fanfiction rausgefunden, was BDSM ist. Da hab ich nämlich sehr viel von gelesen. Und da wurden halt Charaktere vorgestellt, die BDSM-Beziehungen hatten oder sich so verhalten haben. Und da hab ich's dann rausgefunden, was es ist und, ja. Du bist da auch nicht die Erste mit. Nova *lacht*
Sebastian Also Fanfiction war ja schon öfter Thema.
Nova Ja, sehr gut. Da bin ich nicht die Einzige.
Sebastian Also wenn man das auf der Webseite einfach mal eingibt, Fanfiction, ich glaub da gibt's mindestens 10 Treffer zu Folgen, wo das Wort fällt. Also bist du wirklich nicht die Erste.
Nova Ja genau, also ich hatte im Endeffekt dann den gleichen Weg wie viele andere auch. Und die ersten Begriffe, die ich dann hatte, waren halt BDSM bzw. SM, Top und Bottom, Dom und Sub und so weiter. Und hab von da ausgehend eigentlich viel mehr Geschichten mit den Inhalten gelesen und festgestellt, dass ich das halt für mich persönlich sehr sehr spannend finde, in der Subrolle zu sein. Und, dass ich halt Dominanz sehr sehr attraktiv finde. Das war eigentlich so die größte Erkenntnis, die ich da rausgezogen habe.
Sebastian Okay, also das ist einfach Sub und Dominanz ist toll. Schon detaillierter, was so spannend sein könnte, wo konntest du dir, nein, bei welchen Dingen dachtest du dir so, das ist dann vielleicht doch ein bisschen viel. Also, wo waren da so die Grenzen der Fantasie?
Nova So richtige Grenzen habe ich am Anfang, glaube ich, nicht erkannt. Einfach aus dem Grund, weil die meisten Geschichten halt nur so leicht angehaucht waren vom BDSM. Es waren jetzt noch nicht so richtig krasse Sachen, die ich da gelesen habe. Und ich meine, ich war immerhin auch noch minderjährig, also bin ich im Nachhinein ganz froh darüber, dass ich halt nicht ganz so explizite Sachen dann irgendwie konsumiert habe. Aber das kam dann erst so, als ich dann älter wurde, mehr über BDSM rausgefunden habe, dann noch überlegt habe, wie es wäre, das wirklich meiner Realität auszuprobieren. Und da bin ich dann halt dann auch so, als ich die Begriffe Softlimit, Hardlimit und so weiter kennengelernt hab, auch drauf gestoßen, hab drüber nachgedacht, okay, was bedeutet das eigentlich für mich, was wären so Sachen, die ich halt auf gar keinen Fall erleben wollen würde und mir nicht vorstellen kann und ja.
Sebastian In dem Alter, das frage ich immer, das ist immer wichtig die Frage, hast du damals von der SMJG Notiz genommen?
Nova Tatsächlich nein und ich ärgere mich so drüber, die habe ich erst viel viel später gefunden und ich hätte mich so gefreut, wenn ich die Vereinigung im Endeffekt früher kennengelernt hätte, weil es ja genau das richtige für mich gewesen wäre. Habe ich leider nicht erkannt, wurde mir auch nicht irgendwie angezeigt und dementsprechend ja, habe ich meine ersten Erfahrungen sehr allein gemacht für mich im stillen Kämmerlein und ärgere mich im Nachhinein drüber, aber gut.
Sebastian Und damit wir dann auch sagen können, der Podcast hat dafür gesorgt, dass man die SMJG nicht übersehen kann, das baue ich auch immer wieder ein. Bis 27 ist die SMJG die Vereinigung, der der Verein der Menschen BDSM zugänglich macht, die haben einen Stammtisch, einen Online-Forum, eine Webseite smjg ich hab's auf der Webseite verlinkt und da kriegt man mehr, auch wenn man minderjährig ist, kann man sich da hinwenden und sagen, hallo BDSM, erzählt mir was, hilft mir, bin ich komisch? Antwort ist immer nein. Die gibt es und, ja, liebes Publikum, wenn ihr da jetzt irgendwie neugierig seid, dann unterbrecht die Folge und gebt mal smjg ein. Es gibt sogar eine Podcast-Folge mit der SMJG. Also ich möchte nicht, dass die übersehen wird, weil viele übersehen die. Aber gut, du hast die nicht gefunden?
Nova Leider nein. Ich finde es ein ganz ganz toller Verein. Ich finde die Arbeit auch sehr sehr super und finde es gerade auch wichtig mit, ich sag mal, jüngeren Menschen, die BDSM für sich entdecken, denen klarzumachen, was bedeutet das eigentlich, was umfasst das alles und vor allem auch auf welche Sicherheitsregeln muss man da oder sollte man da potenziell achten, weil Es ist ja doch nicht immer ganz ungefährlich und da bin ich sehr froh, dass sowas existiert.
Sebastian Jetzt hast du rausgekriegt, BDSM ist spannend, dann geht man ja zum Partner oder erzählt im Freundeskreis rum, oh ne super spannende Sache, also wie weit konntest du damit aus deinem eigenen Kopf raus? Fanfiction lesen ist ja schön, aber so allein ist das ja auch irgendwie blöd.
Nova War auch total doof, weil als ich dann tatsächlich aus meinem eigenen Kopf raus bin und versucht hab irgendwie Kontakte aufzubauen und Leute zu finden, also weil mein Freund brauchte ich damit nicht einkommen, wenn ich da irgendwie auf dem Geburtstag auf einer Party oder wenn wir uns getroffen haben, so ein bisschen davon erzählt hab, wie gesagt, die haben mich mit großen Augen angeguckt, die wussten gar nicht, was ich von denen wollte und ja.
Sebastian Was hast du denen denn erzählt?
Nova Eigentlich hab ich hauptsächlich mit Freundinnen am Anfang drüber gesprochen, weil wir ja auch dieselben Serien geguckt haben, dieselben Sachen gelesen haben. Und dann hab ich halt einfach mal so über die Fanfictions gesprochen. Und manche von meinen Freundinnen haben dann solche Sachen halt auch gelesen, aber die konnten damit überhaupt nichts anfangen. So für die war das dann vielmehr so dieses, ah ja, die Charaktere entwickeln sich in die und die Richtung, die machen das und das. Und alles andere war ihnen eigentlich völlig egal. Und die waren selber noch so in diesem Stadium von, oh ja, wir entdecken gerade uns selber, unsere Sexualität und so weiter. Aber da war halt null BDSM mit dabei, das war eigentlich so rein vanillamäßig und damit konnte ich halt nicht so viel anfangen. Und ich hab relativ schnell dann gemerkt, auch bei einigen so, nein nicht unbedingt negativen Reaktionen, aber schon eher, ich sag mal, nicht so begeistert. Da hab ich dann schon gemerkt, dass ich mit dem Thema doch eher dann für mich bleiben sollte und hab das dann im Endeffekt auch gemacht. Und so die ersten Jahre, nachdem ich BDSM für mich entdeckt habe, das eigentlich nur still allein für mich so genossen, wie ich es halt konnte, indem ich gelesen habe.
Sebastian Ausschließlich lesen? Man kann ja auch mal ein bisschen rumprobieren.
Nova Nee, also rumprobiert habe ich das tatsächlich allein gar nicht. Weiß ich auch nicht genau warum. Ich glaube einfach aus dem Grund, weil mir das Lesen erstmal völlig gereicht hat. Und selber ausprobiert habe ich total wenig. Also ich bin eigentlich im Endeffekt gleich vom Lesen und so in der Theorie irgendwie in der Fantasie sich Sachen vorstellen gleich rüber in die Praxis dann gesprungen.
Sebastian Ja, wie lang hat es gedauert?
Nova Von meiner Entdeckung bis zu meinen allerersten eigenen Erfahrungen?
Sebastian Ich greif da schon mal so ein bisschen vor. Bis du wirklich mal, die Erfahrung gemacht, ich nehm mal schön das Ereignis, eine Hand ist mit hoher Geschwindigkeit auf deinem Hintern gelandet. Im BDSM-Kontext. Wie viele Jahre waren da grob dazwischen?
Nova Ungefähr vier bis fünf Jahre.
Sebastian Okay. Also so Anfang 20, würde ich sagen.
Nova Richtig, mit Anfang 20.
Sebastian Es ist im Kopf, die Praxis drängt. Wie sieht es aus mit Partnern, die du hattest? Was konnte man probieren? Konntest du dich da öffnen? Wie lief da der Kontakt? Mal fesseln, mal ein bisschen härter.
Nova Also ich sag mal so, ja, simple, softe Sachen haben wir schon ab und an ausprobiert. Also ich hatte vor meinem Partner einen festen Freund und mit dem hab ich halt, ja der hat mir auch mal auf den Hintern gehauen, wenn wir irgendwie im Bett zu Gange waren. Da hab ich ihm dann zum Beispiel auch mal die Arme gefesselt oder so. Aber es war jetzt nicht so, dass ich gesagt hätte, das ist dieses leidenschaftliche Gefühl, was ich halt habe, wenn ich solche Geschichten lese. Das hat nicht so den Hunger danach befriedigt. Und das war im Endeffekt schöner Sex, das war Vanillasex, das war in Ordnung so, aber ich wusste, ich wollte mehr.
Sebastian Okay, und du konntest aber auch nicht sagen, ich will mehr?
Nova Nee, tatsächlich nicht. Also mit meinem ersten Freund, den ich hatte, der war da glaube ich selber auch noch nicht weit genug, seine eigene Sexualität so ein bisschen zu erforschen. Und ich hab's nie direkt bei ihm angesprochen. Ich hab einfach instinktiv gemerkt, das funktioniert nicht.
Sebastian Okay, also der Hunger ist da. Die Szenarien sind im Kopf, verdammt. Ja, scheiße.
Nova Ja, aber wirklich.
Sebastian Okay, die Beziehung ging auseinander, dann kam der nächste. Das ist auch dein jetziger Partner, der hält bis heute.
Nova Genau.
Sebastian Aber auch der konnte damit nichts anfangen.
Nova Nee, irgendwie habe ich da bei der Partnerfrage kein Glück. Also ich bin meinem Partner wahnsinnig glücklich, ich bin so froh, dass wir uns gefunden haben. Wir sind jetzt seit fünf Jahren zusammen und ich hoffe, da kommen noch viele Jahre hinterher. Aber also BDSM geht bei ihm gar nicht. Ich glaube, er ist so Vanilla, wie man nur sein kann. Und das ist natürlich vollkommen in Ordnung, da liegt überhaupt keine Wertung dahinter. Aber es war für mich halt die nächste Sackgasse, weil mit ihm konnte ich es halt auch nicht so wirklich erleben. Er war so lieb und hat es halt ein, zwei mal ausprobiert, um zu schauen, ist es jetzt wirklich was für ihn oder nicht.
Sebastian Oh, wie war das? Kam da schon so ein bisschen dieser Funke?
Nova Interessant. Also, nee, um ehrlich zu sein, nicht.
Sebastian Okay, was hat gefehlt?
Nova Die Dominanz. Das ist dieses, mir fehlt bei ihm diese natürliche Dominanz. Er ist so ein wahnsinnig lieber Kerl, der hat ein total großes Herz und das liebe ich auch an ihm. Aber er ist halt einfach nicht dominant. Und das ist für unsere Partnerschaft, glaube ich, auch ganz gut so. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Aber ja, es bringt mir dann halt doch nicht so den ersehnten Kitzel, den ich da gerne hätte.
Sebastian Okay, aber auch das muss man ja erstmal realisieren. Man macht dann da was, man probiert und dann stellt man fest, na verdammt. Also wolltest du dann, dass er nicht mehr, also er hat ja mit dir probiert, was ja schon mal ein Liebesbeweis ist, zu sagen, komm wir probieren. Und dann sagst du hinterher, naja war jetzt nicht so, also lassen wir lieber oder kam das von ihm?
Nova Ich glaube es war so ein beiderseitiges Ding, also er hat sich wirklich Mühe gegeben, aber es hat sich nicht authentisch angefühlt und nicht natürlich und das war für mich zumindest ein ganz deutliches Zeichen, dass es halt auch auf Dauer nichts wird und er hat auch im Nachhinein gesagt, er hat sich selber total unwohl dabei gefühlt und das ist dann halt so die rote Flagge und die Warnung, wo man sagt, okay dann machen wir das definitiv nicht weiter, weil beide sollen sich ja bei dem Spiel dann miteinander wohlfühlen und gut fühlen und wenn das halt nicht der Fall ist, dann möchte ich das ehrlich gesagt auch überhaupt nicht.
Sebastian Okay, ist eine sehr vernünftige Entscheidung. Kanntest du zu dem Zeitpunkt außer dir noch irgendeinen anderen kinky Menschen?
Nova Nein, überhaupt keinen. Ich war total alleine. Okay. U
Sebastian nd hat sich das bis heute geändert?
Nova Ja, also definitiv. Ich kenne jetzt einige kinky Menschen, aber um ehrlich zu sein, bin ich nicht sonderlich involviert in der Community. Ich war auch noch nie auf Stammtischen oder auf irgendwelchen Fetisch- oder BDSM-Partys. Liegt aber auch daran, dass ich selber kein Mensch bin, der Socializing und viele Menschenmassen mag. Dementsprechend nehme ich mich aus sowas eh immer raus und das ist dann einfach der falsche Platz dafür. Okay.
Sebastian Also Beziehung, da klappt es nicht, der Wunsch ist trotzdem da. Also ich kenn's von mir selbst früher aus vergangenen Partnerschaften, man lässt dann nicht locker, das geht ja nicht weg.
Nova Richtig.
Sebastian So, und dann hat man aber dann diesen Konfliktfall. Wann immer man in der Kiste landet, dann würde man schon ganz gern irgendwie die Richtung gehen, obwohl man weiß, eigentlich bringt das nix. Und man will aber auch nicht die schöne Stimmung immer zerstören, indem man immer wieder damit ankommt. Das ist jetzt mal meine Perspektive. Treffe ich damit ganz gut den Punkt?
Nova Ja, so ziemlich *lacht*. Also es ist nicht weggegangen, es ist definitiv da geblieben. Das Verlangen danach das auszuprobieren wurde halt auch immer stärker und immer größer. Und ich war damit schon ziemlich unglücklich. Also es war schon so eine Art kleiner Leidensdruck, der dann entstanden ist. Zumal ich meinen Partner halt auch nicht weiter damit nerven wollte. Also wenn man total uninteressiert an der Sache ist, dann geht einem das auf Dauer auch auf den Sack. Und das wollte ich ihm auch nicht antun. Und ja, im Endeffekt hatte ich dann einfach Glück. Also es war Glück, dass ich meinen jetzigen Herrn getroffen und gefunden habe. Und ich muss sagen, ich muss meinem Partner echt dafür danken, weil er einen großen Beitrag dazu geleistet hat.
Sebastian Ja, frage ich erstmal, weiß dein Partner das?
Nova Na klar. Das ist mir schon sehr, sehr wichtig.
Sebastian Was ist passiert? Also wie hast du deinen Herrn getroffen? Wie hast du den ausfindig gemacht, gefunden? Und wie ist das mit deinem Partner übereingekommen?
Nova Also ich glaube, da muss ich da ein bisschen weiter ausholen.
Sebastian Bitte, hol aus. Du redest sehr schnell, was an sich sehr gut ist, machst aber eine kurze Aufnahme. Es werden sich jetzt wieder die Leute beschweren, die den Podcast grundsätzlich in zweikommafünffacher Geschwindigkeit hören, dass sie extra runterstellen mussten. *Nova lacht* Ätsch, das ist völlig okay.
Nova Ich gebe mir schon Mühe, langsamer zu sprechen.
Sebastian Du machst das super.
Nova Das ist auch so eine meiner Eigenenarten.
Sebastian Ich bin total entspannt, was das angeht. Wie gesagt, nur die Menschen, die da eh schon mal hochdrehen, die müssen heute halt ein bisschen runterdrehen. So ist das eben. Die müssen halt doch mal das Handy in die Hand nehmen. Okay, hol mal aus, wie ist das gekommen?
Nova Also so, ich sag mal, der grundlegendste Schritt in der Richtung, dass ich meinen Herrn gefunden habe, war tatsächlich, dass mein Partner eines Abends um die Ecke kam und gesagt hat, Ja, Schatz, hast du eigentlich mal Lust auf die Venus in Berlin zu gehen? Ich hab mit Kollegen hier mal geguckt, gibt günstige Tickets auf Groupon und wir haben beschlossen wir gehen da jetzt hin, willst du mitkommen? Ich saß so da und war so, ja, okay, kann ich mir vorstellen, ich war da noch nie, aber angucken kann man sich's mal.
Sebastian Die Venus ist die Sex und Porno Messe in Berlin, ne?
Nova Genau, genau.
Sebastian Gibt da auch BDSM, aber eigentlich kann man da eben sehr schön Autogramme mit seinem Lieblingsp ornstar kriegen und Shows ansehen und ganz viel Kram kaufen.
Nova Ja war eigentlich auch überhaupt nicht meins aber ich dachte mir halt okay angucken schadet nichts dann habe ich einfach so spaßeshalber danach gegoogelt damit ich wusste was mich da erwartet und bin auf den kinky Bereich gestoßen war so oh das ist ja doch interessant und hatte in dem Moment halt für mich entdeckt so okay das wird spannend das wird toll.
Sebastian Wusste er von seinem Glück? Wusste dein Partner davon, dass es A den Bereich gibt und dass das für dich vielleicht der Grund ist zu sagen, ah ja, ich komm mit.
Nova Nein, also das hatte mein Partner glaube ich gar nicht auf dem Schirm. Er war selber jetzt auch nicht so wahnsinnig interessiert, aber wollte halt einfach Zeit mit Freunden bzw. halt Kollegen verbringen. Und hat dann gesagt, joa, ich guck's mir mal an. Und hat mich halt gefragt, ob ich mitkommen will. Und das war eigentlich so, also da war gar keine weitere größere Motivation irgendwie hinter. Und dann habe ich ihm von dem Kinky-Bereich erzählt und dann meinte er so, ja dann kannst du da mal gucken gehen. Dann haben wir noch eine Freundin von mir mitgenommen, weil er selber hatte halt keine Lust da so sich den kinky-Bereich anzugucken und dann wollte ich da auch nicht so unbedingt alleine hin, weil so ein bisschen schüchtern bin ich auch. Und bin dann einfach mit einer Freundin dorthin. Das Lustige ist, kleine Anekdote, die wollten mich da nicht reinlassen bei der Venus. Also ich war zu dem Zeitpunkt 19, ich sah nicht aus wie 19 und wir hatten unsere Tickets, ich hatte auch meinen Perso dabei und will dann da rein und der Sicherheitsmann hält mich auf, guckt mich einfach von oben bis unten an und ist so, du bist nicht volljährig, du kannst hier nicht rein. Ich so, doch ich bin volljährig, hab ihm meinen Ausweis gereicht, hat er sich meinen Ausweis angeguckt und meinte so, ja aber so ein Ding kann man ja auch fälschen. Und ich stand da und war so, das ist mein Personalausweis.
Sebastian Aber kommt man denn unter 18 überhaupt aufs Venus Gelände drauf?
Nova Naja, das war ja diese große Messehalle mit dem Tor, wo man dann praktisch rein ist. Du kommst nicht auf das Gelände sozusagen innerhalb rauf, aber du kommst bis zum Eingang und da waren dann so Tischfronten aufgestellt und dann haben wir da alle kontrolliert, also sowohl die Karten als auch die Ausweise und ich war einfach so überfordert in dem Moment, weil er mir gesagt hat, mein Personalausweis könnte ja gefälscht sein. Dann hat er sich tatsächlich umgedreht und hat alle Leute, mit denen ich da war, gefragt, wie alt ist sie? Nach dem Motto, als ob das verlässlicher wäre als mein eigener Personalausweis. Im Endeffekt haben wir ihn dann überzeugen können, dass ich sehr wohl volljährig bin, hat er mich auch reingelassen. Da musste ich erstmal schlucken und musste auch im Nachhinein lachen, wie absurd diese Situation war. Im Endeffekt war ich dann bei der Venus drin, habe mich dann dort auch umgeschaut. Ich muss dazusagen, es war der Sonntag an dem wir da waren. Es sind ja immer, ich glaube, vier Tage oder so von Donnerstag bis Sonntag, wo die Messe dann stattfindet. Und hatte im Internet vorher geguckt, was denn so im kinky-Bereich alles wäre. Und da bin ich zum allerersten Mal auf ein Bild von meinem Herrn gestoßen, weil er in diesem Jahr auch Aussteller auf der Venus war und dort zu Gast. Und habe dieses Bild gesehen und da war in meinem Kopf der erste Gedanke so, Oh wow, es gibt dominante Personen, nicht nur in weiblich, sondern auch in männlich. Und das war für mich schon voll die große Entdeckung. Bin dann in diesen kinky Bereich rein und wollte ihn unbedingt sehen und treffen und kennenlernen.
Sebastian Was für ein Bild war denn das? Welches Outfit war es?
Nova Leder! Es war das schwarze Leder Outfit, was ich sehr sehr gerne mag. Und ich glaube das Bild, womit er auf der Venus geworben hat, lässt sich auf seiner Website tatsächlich immer noch einsehen für alle, die interessiert sind. Und es war wirklich nur ein Bild, das habe ich gesehen und habe dann beschlossen, den will ich kennenlernen, weil das war für mich so eine komplett neue Entdeckung und das fand ich super spannend und wollte das auf jeden Fall erleben. Das dumme ist, ich war am Sonntag da und mein Herr war auf der Venus vom Donnerstag bis zum Samstag. Das wusste ich aber nicht und bin dann an dem Tag in diesen kinki-Bereich reinmarschiert, einmal überall rumgegangen, nur auf der Suche nach ihm und habe dann festgestellt, dass ist keiner da. Und war dann ehrlich gesagt richtig enttäuscht. Ich mein, klar, es war trotzdem schön und aufregend und ich hab auch ganz viele neue Sachen gesehen. Aber so das eigentliche Ziel, weswegen ich da hingegangen bin, hab ich nicht erreicht.
Sebastian Okay. Jetzt hast du das Bild gesehen? Die Person will ich kennenlernen, weil die ist dominant. Boah. Die Motivation ist mir noch nicht ganz klar. Also was hast du denn vor, wenn du dann vor ihm stehst? *ruft*Hallo sie sind dominant oder du bist dominant und magic bitte! Also ich überlege mir auch gerade, was würde ich, wenn ich irgendwo auf einer Messe bin und da sehe ich irgendeine Person und ich sage ah das ist interessant, dann würde es bei mir mal daran scheitern, dass ich bis zur Person vordringe und dann stehe ich da und sage, *schüchtern*hallo. Und das wäre es dann gewesen. Hattest du einen Plan?
Nova Nee, überhaupt nicht. Ich hatte gar keinen Plan. Ich war auch null vorbereitet. Das war wirklich einfach nur so dieser Gedanke von, es gibt männliche, dominante Personen. Ich habe die Chance eine zu sehen und das will ich. Und weiter habe ich nicht gedacht.
Sebastian Okay, was ist denn mit den ganzen Femdoms, mit den ganzen Dominas? Die sind ja auch dominant, also ist das Geschlecht da schon extrem wichtig?
Nova Nee, eigentlich überhaupt nicht. Ich für mich selber würde auch sagen, dass ich bisexuell bin, ich finde Frauen genauso wie Männer attraktiv. Aber für mich war wirklich der springende Punkt, ich hatte zuvor noch nie einen Dominus gesehen. Und das war für mich irgendwie voll die Entdeckung, dass es nicht nur Dominas gibt, die kennt man ja eigentlich auch so aus den Medien, da weiß jeder, dass es die gibt, so spätestens mit, keine Ahnung, 14, 15 hört man das erste Mal davon. Und ich hatte noch nie von einem Dominus gehört und ich fand das so spannend, ich wollte ihn einfach kennenlernen. Ich hatte keinen Plan, ich weiß auch nicht, ob ich wirklich zu ihm hingegangen wäre und gesagt hätte, hallo, ich bin die Nova, schön Sie kennenzulernen. Aber ich hätte ihn wenigstens einfach gerne mal gesehen und leider hat mir da im Endeffekt der Plan nen Sstrich durch die Rechnung gemacht, dass mein Herr halt nur vom Donnerstag bis zum Samstag da war. Was im Endeffekt vielleicht auch ganz gut so war, weil wie gesagt, wer weiß was dann passiert wäre, wenn ich vor ihm gestanden hätte.
Sebastian Ja manchmal hat Schwänzen dann auch Vorteile.
Nova Richtig, richtig.
Sebastian Aber jetzt bist du ja schon mal in dem kinky Bereich und jetzt ist er nicht da, aber trotzdem ist da dieser kinky Bereich. Also was hast du da noch gesehen? Weil ich war noch nie auf der Venus. Was gibt's da zu sehen? Oder habt ihr euch mit Menschen unterhalten? Ihr wart jetzt zweit da?
Nova Also ja, wir haben uns auch mit Menschen unterhalten, hauptsächlich mit denen, die dann Sachen verkauft haben oder so, weil man sich mal was angeguckt hat. Ich hab tatsächlich ein Korsett gefunden und ich wollte schon immer ein Korsett haben, weil ich die toll fand und spannend und hab ja auch mein erstes Korsett dort gekauft. Im Nachhinein, ja, auf einer Messe, auf einer Ausstellung bei der Venus, vielleicht jetzt nicht unbedingt so die beste Idee, weil die Qualität halt schon eine andere ist, im Vergleich zu einem handgemachten, richtig schönen Korsett. Aber da habe ich auf jeden Fall was mitgenommen und ansonsten habe ich mich im kinky Bereich eigentlich hauptsächlich umgeguckt und ganz, ganz viel beobachtet und geschaut und Neues gesehen und in mich aufgenommen. Das erste Mal so richtig Personen in Latex vor mir gehabt und gesehen, was irgendwie auch total spannend war, aber auch ein bisschen gruselig für mich, weil das kannte ich so noch gar nicht. Wir konnten eine Performance auf der Bühne dort beobachten, das war eine Bondage- bzw. Shibari-Performance, was ich sehr, sehr cool fand. Da sind wir gerade in den kinky Bereich reingekommen, mein Partner war doch an meiner Seite, weil er dachte so, naja, einen Blick kann ich ja mal reinwerfen. Der hat die Performance gesehen und die Frau, wie die in den Seilen hing und so vor Schmerzen stöhnte, ist umgedreht und eigentlich sofort wieder rausgegangen *lacht*
Sebastian Oh Gott.
Nova Das war gar nicht seins. Und ich fand's halt sehr, sehr spannend, weil das erste Mal auch so jemanden in Seilen zu sehen, so direkt vor sich, nicht nur auf Bildern oder wie man sich das so vorstellt, das war halt schon richtig cool und hat auch total Spaß gemacht und sehr viel in mir ausgelöst.
Sebastian Ist das so ein Blick, die hängt da und es tut weh, ich will da sein?
Nova Ich glaube schon so ein bisschen. Also in dem Moment konnte ich das noch gar nicht so richtig verarbeiten, einfach war so viel Neues, so was auf mich eingeströmt ist. Aber da war halt wieder *schwärmt* wow, das ist cool. Das ist spannend. Irgendwie finde ich das total attraktiv. Das zieht mich an. Ich mag das.
Sebastian Was hast du denn deinem Partner hinterher erzählt, wie es da in dem Bereich war? Er wird ja gefragt haben. Oder hat er gesagt, ich will davon nichts wissen?
Nova Ich weiß es tatsächlich gar nicht mehr so genau. Ich gehe schon davon aus, dass er gefragt hat, aber wir haben nicht großartig viel darüber gesprochen. Also auch bei allem, was ich jetzt inzwischen erlebt habe, will er eigentlich nie sonderlich viel darüber wissen. Das ist für mich auch okay.
Sebastian Dass du den Dominus gesucht und nicht gefunden hast, das wäre ja auch nochmal so ein Ding gewesen. Also ich finde erstmal spannend, es ist gar nicht wichtig auf der Messe präsent zu sein, offenbar es genügt, dass man irgendwie auf einem Bild mal zu sehen ist. *Nova lacht* Das genügt schon, da kann man sich den ganzen Messestand ja sparen. Okay, Venus abgehakt, den Dominus nicht gefunden, aber man kann ihn ja finden.
Nova Richtig, man kann ihn finden.
Sebastian Was hast du getan?
Nova Ich hab gegoogelt. Ich hab seinen Namen in die Google Suchmaschine eingegeben und Google war so nett, hat mir ein Ergebnis ausgespuckt und das war seine Website. Ich hab auf diese Website draufgeklickt und ich glaub dann war es eigentlich schon auch so ziemlich um mich geschehen. Ich hab gefühlt jede einzelne Seite auf dieser Website mir durchgelesen, mir alle Fotos angeguckt und ich war sehr fasziniert. Ich war sehr, sehr fasziniert und hab dann auch wirklich so überlegt, das wäre ja auch eine Möglichkeit, das Ganze professionell zu erleben. Und hab dann aber gar nicht viel irgendwie weiter in der Richtung unternommen oder gemacht, sondern die Idee kam tatsächlich wirklich von meinem Partner. Und er hat dann nämlich angesprochen, ob ich mir nicht vorstellen könnte, das, was ich unbedingt erleben möchte, also BDSM, tatsächlich mal in einem professionellen Kontext zu erleben.
Sebastian Wie kommt er dazu, das anzubieten? Also hast du gebohrt oder war das wieder Thema oder kam das aus heiterem Himmel? Weil für ihn war das Thema ja im Grunde erledigt. Du hast ja dazu nichts mehr gesagt, um ihn nicht zu belasten. Warum sollte er dann ankommen und sagen, mach doch mal?
Nova Dadurch, dass wir gemeinsam auf der Venus waren, war das Thema natürlich wieder ein bisschen präsenter und wir haben auch mehr drüber gesprochen und ich glaube, er hat auch gemerkt, wie sehr mich das fasziniert hat. Es klingt jetzt vielleicht komisch, wenn ich das sage, aber auch, wie glücklich mich das gemacht hat, das wirklich mal so sehen zu können und dem ganzen ein Stückchen näher zu sein. Ich glaube, das hat er einfach gemerkt. Und weil wir über den kinky Bereich schon ein bisschen gesprochen hatten, weil ich ja auch meinte, ich würde da potenziell gerne jemanden sehen, wusste er ja, er wusste davon. Also es ist jetzt nicht so, dass ich Sachen von ihm da absichtlich geheim gehalten habe, weil mir das unangenehm war oder so. Wir reden offen drüber, wir tun das auch heute noch, wir reden da offen über alles. Und er hat den Vorschlag sozusagen mir unterbreitet, dass ich mal drüber nachdenken kann. Und das habe ich dann tatsächlich auch gemacht. Es hat nur sehr lange gedauert, bis ich mich dazu entschlossen habe.
Sebastian Okay, okay. Wie wäre denn die Option gewesen, ich meine, ist ja auch naheliegend, man öffnet die Beziehung ein wenig und dann sucht man sich halt jemanden im privaten Umfeld, Spielpartner, gibt's ja wie Sand am Meer, da wird sich ein Profil irgendwo geklickt, hallo, ich bin vergeben, aber gelegentlich möchte ich gerne xy, wer mag. Das wäre ja auch eine Option.
Nova Ja, das stimmt auf jeden Fall. Wäre das eine Option gewesen. Aber da hat mein Partner dann nämlich auch gesagt, dass ihm da nicht sonderlich wohl bei wäre, weil er Angst hätte, dass sich halt romantische Gefühle entwickeln aus so einer Spielbeziehung. Weil man ist intim miteinander und das auf mehrerer Ebene, also nicht nur sexuell, sondern halt ... Es muss ja auch irgendwo so eine gewisse emotionale Verbindung da sein, zumindest für mich, damit das Ganze funktioniert. Und er hätte da zu viel Sorge gehabt, dass mehr daraus entsteht. Das würde er nicht wollen, weil er mich nicht verlieren wollte. Unsere Beziehung hat da für mich Priorität gehabt. Das hätte ich auch nicht gemacht. Das hab ich bis heute nie gemacht und werd ich auch nicht tun, solange er da nicht mit einverstanden ist. Deswegen sind wir auf den professionellen Rahmen im Endeffekt zu sprechen gekommen. Abgesehen davon muss ich dazu sagen, dass für mich der Sicherheitsaspekt ein großer war. Ich hatte überhaupt keine Erfahrung. Ich hatte auch nicht so richtig Einblick in die Community. Ich wusste noch gar nicht so viel über BDSM, wie es heute der Fall ist. Und ich wusste nur, ich möchte eigentlich nicht über irgendein Portal jemand Fremdes kennenlernen und mich dann bei dem da im Wohnzimmer irgendwie fesseln lassen oder im Schlafzimmer und dann da hängen und nicht wissen, okay, macht er mich auch wirklich wieder los? Und das war halt so ein großer Aspekt für mich. Und ich sag mal, wenn man im professionellen Kontext BDSM aufsucht, dann ist der Sicherheitsaspekt einfach viel, viel höher. Weil mein Herr hat halt eine sehr gute Medienpräsenz, der hat Feedbacks auf seiner Seite, die positiv zurückgekommen sind. Ich habe absolut nichts Negatives über ihn finden können.
Sebastian War dir das denn damals schon alles bewusst? Weil im Grunde, sagt dein Partner, ja vielleicht ist da ein Profi spannend. Und jetzt, also wir nehmen mal an, wenn das Podcastsubbie mir sagt, mein Gott, dann geh doch einfach mal in den Puff, dann würde ich sie auch erst mal angucken. Ja und sagen, Moment, also ich müsste erst mal schlucken und darüber nachdenken und wenn dein Partner dir sagt, naja, ich mache hier eine Tür auf. Also ist die Freude darüber, dass dein Partner dir eine Tür öffnet, hier ist eine Möglichkeit groß genug gewesen, dass du nicht drüber nachdenken musstest, um Gottes Willen, er will, dass ich, dass ich dafür Geld bezahle und das einkaufe quasi. Hat da irgendwie Erziehung, das macht man nicht oder so, hat das da für dich irgendwie mit reingespielt?
Nova Nee, tatsächlich irgendwie gar nicht. Da hab ich auch gar nicht großartig drüber nachgedacht. Das war für mich dann wirklich mehr so die Gelegenheit, jetzt kann ich's wirklich echt mal ausprobieren, in Realität umsetzen und schauen, ob das mir liegt. Ob das wirklich etwas ist, was ich toll finde. Und was nicht nur in meiner Fantasie stattfindet. Ich hab eigentlich mehr oder weniger nur diese Gelegenheit gesehen und dann beschlossen, das mache ich. Weil ich glaube, ich hätte mich sehr geärgert, wenn ich das nie ausprobiert hätte. Also mein Gedanke in dem Moment war wirklich, das ist eine Sache, die will ich in meinem Leben ausprobieren. Und ich weiß ganz genau, wenn ich das vor mir herschiebe, wenn ich damit warte, wenn ich das nicht ausprobiere, ich liege mit 90 Jahren auf einem Sterbebett und ich ärgere mich, dass ich es nicht ausprobiert habe. Und da war mir noch gar nicht so bewusst, dass es vielleicht was Längerfristiges wird. Ich wusste ja nicht mal, ob ich das dann wirklich mag oder nicht, sondern ich wollte es einfach ausprobieren. Und da habe ich dann diese Gelegenheit im Endeffekt einfach genutzt.
Sebastian Okay, die Webseite hast du also auseinandergenommen? Wahrscheinlich mehrfach?
Nova Richtig. *lacht*
Sebastian Was ist denn da im Kopf so passiert? Oh Gott, das klingt alles toll und spannend und ich finde nichts Negatives und jetzt muss ich doch nur anrufen oder schreiben. Das ist ja so einfach.
Nova Rein theoretisch ja, aber ich hatte das Kontaktformular, was mein Herr auf seiner Website hat, was man ausfüllen soll, wenn man ihn sozusagen kontaktieren möchte, und eine Session buchen. Ich hatte es vor mir. Ich habe es auch mehrfach ausgefüllt, aber nie abgeschickt. Das war im Endeffekt für mich eigentlich so ein Prozess, das ging über mehrere Monate. Also die Venus findet ja immer so im Oktober ungefähr statt. Und im Endeffekt habe ich die Anfrage zu einer Session im Februar abgeschickt. Also sind einige Monate dazwischen vergangen, wo ich wirklich die Website von oben bis unten, von links nach rechts einmal komplett umgekrempelt habe, mir alles angeguckt habe, alle Bilder, alle Feedbacks durchgelesen, alle Interviews mit ihm und so weiter.
Sebastian Ich mag doch so ein bisschen auf die Gefühlsebene gucken. Klingt ja schon so ein bisschen, hast dich Hals über Kopf in die, nicht vielleicht nicht in die Person, aber in die Idee verknallt zu sagen, oh ja, ich kann das erleben.
Nova Ich glaube ein Stück weit schon, einfach aus dem Grund, weil dieser Flash für mich, dass es männliche, dominante Personen gibt, so groß war. Und ich da auch gar nicht irgendwie über Alternativen oder so nachgedacht habe, sondern es war einfach nur so, wow, der ist dominant und der ist toll und irgendwie finde ich das cool und ich will das selber erleben. Und kopfmäßig ist da bei mir eine ganze Menge passiert, während ich da seine Webseite durchforstet habe. Und ich glaube, ein großer Teil davon war einfach auch der Prozess, ein bisschen Vertrauen aufzubauen. Weil natürlich ist es ein total riesengroßer Schritt und dadurch, dass mein Herr so viele Materialien online gestellt hat, also Bilder, Interviews etc., fiel es mir halt leichter, schon so ein bisschen wenigstens ein Gefühl für ihn zu bekommen und Vertrauen aufzubauen in einer gewissen Art und Weise. Genug, dass ich mich halt getraut habe, diese Anfrage zu stellen und zu sagen, okay, ich mache das jetzt wirklich.
Sebastian Okay, ich habe mir gerade mal den Fragebogen geöffnet. Ja, der ist ja nicht ganz blöd, der Fragebogen. Das haben wir auch in der anderen Folge ja schon auseinander genommen. Also ich und er. Es fängt erst mal einfach an, auf welchen Namen hörst du. Da kommst du her, so alt bist du, Geschlechtliche Identität. Und dann gibt es das schöne Freitextfeld, dein Anliegen. Ach so, und du hast das Ding ja mehrmals ausgefüllt. Was hast du denn da reingeschrieben? Sollst du jetzt zum ersten Mal in knappen Worten einer fremden Person gegenüber formulieren, das will ich.
Nova Ja, das stimmt.
Sebastian Was schreibt man denn da rein?
Nova Ich glaube dieses Feld war auch mit das schwierigste auszufüllen, weil alles andere ist ja mehr oder weniger halt nur Angaben auswählen und irgendwie antippen, was man haben möchte. Da habe ich sehr lange dran gesessen, weil ich auch nicht unbedingt sicher war, oh Gott, wie formuliert man denn sowas? Also ich war mir da so unsicher und habe im Endeffekt mehr oder weniger ziemlich lange an diesem Anschreiben gesessen und viel umformuliert und versucht, das Ganze so respektvoll wie möglich zu formulieren, weil im Endeffekt, das ist ja eine dominante Person, das hat ja Eindruck auf mich gehabt. Und ja, wollte einfach anfragen und ihm dabei nicht irgendwie aus Versehen auf die Füße treten. Und hab dann dieses Anschreiben auch ausgefüllt und alles sämtliche ringsherum, also Hard Limits, Soft Limits.
Sebastian Wir gehen das gleich durch, aber nochmal dieses Freitextfeld.
Nova Möchtest du es vorgelesen haben? *lacht*
Sebastian Du hast es mit?
Nova Ich hab's mit, ich muss es nur kurz raussuchen, aber ich kann's vorlesen.
Sebastian Das gibt es tatsächlich noch. *erstaunt* Liebes Publikum, ein Glücksfall, da habe ich gerade eine Glückssträhne, bei letzten Aufnahme hatte auch jemand den kompletten Chatverlauf des Erstkontakts noch präsent und ich konnte es in die Shownotes packen, das war großartig. Ich bin sehr gespannt. Ist es denn sehr lang?
Nova Ich glaube so lang ist es tatsächlich gar nicht, weil das ist ja nur ein Anschreiben, also es ist im Endeffekt wie eine E-Mail so formuliert und da habe ich ihm eigentlich hauptsächlich erklärt, wie ich auf ihn getroffen bin und was ich möchte.
Sebastian Ja okay, dann erzähl doch mal.
Nova Okay, also ich habe damals geschrieben. Sehr geehrter Master André, ich habe Ihr Werk auf der Venus Berlin 2019 entdeckt und war seitdem versucht Kontakt mit Ihnen aufzunehmen. Der Gedanke, einem Dominus wie Ihnen begegnen und dienen zu dürfen, fasziniert mich bereits seit einigen Jahren. Daher würde ich gerne einmal eine Session bei Ihnen erleben und eventuell einige Fantasien ausprobieren wollen. Als Anfänger kann ich Ihnen nicht genau sagen, was ich Ihnen bieten kann, doch ich würde mich freuen, wenn ich meine Grenzen gemeinsam mit Ihnen erforschen dürfte. Vielen Dank für Ihre Zeit und ich hoffe, Sie haben noch einen angenehmen Tag mit freundlichen Grüßen.
Sebastian Hervorragend. Kurz, prägnant.
Nova Ja, es sind auch einige Monate Arbeit reingegangen.
Sebastian Ja, deswegen ist es wahrscheinlich immer kürzer geworden mit dieser Version, ne?
Nova Weiß ich tatsächlich gar nicht mehr genau.
Sebastian Das spannend, das spannend, das spannend, ach nee, alles weg. Ist dein Job das rauszukriegen. Okay, da gibt's noch mehr Fragen. Ich guck mal, hier gibt's einmal Erniedrigungen wird abgefragt. Von ich brauche totale Erniedrigungen, brauche ich ein bisschen oder finde ich gut, in Maßen oder mich beleidigt das, wenn ich erniedrigt werde. Da muss man ja auch Kreuzchen machen oder konnte man die auch freilassen oder hast du versucht alle zu, du hast alles da, ne?
Nova Ich habe die Antworten tatsächlich auch noch da, weil im Endeffekt man bekommt ja dann eine E-Mail zurück mit seiner Antwort, wenn er dann antwortet. Und ich glaube da war das alles nochmal aufgeführt, da muss ich aber nochmal schauen.
Sebastian Ja, muss ja alles protokolliert werden.
Nova Ja, na klar, es hat ja auch einen praktischen Hintergrund. Ich weiß auch gar nicht genau, ob mein Herr das vielleicht in seiner Folge schon erwähnt hat, aber dadurch hat er halt alles schwarz auf weiß, was seine Klienten halt haben wollen und er kann nichts vergessen. So, das ist eigentlich total gut.
Sebastian Ja, mich interessiert das natürlich auch, weil gerade wenn du null Erfahrung hattest, Wirklich auch diese Selbsteinschätzung, was will ich, was kann ich.
Nova Also es wurde auf jeden Fall gefragt, wie viel SM man sozusagen haben möchte, also nur leicht oder halt richtig hart. Da habe ich Mittelmaß erstmal angegeben, weil ich wusste, es interessiert mich auf jeden Fall, aber ich wusste halt auch noch nicht, in welchem Rahmen, welche Praktiken und so weiter. Es wurde auf jeden Fall danach gefragt, wie lange die Spuren sozusagen sichtbar sein sollen oder ob es überhaupt Spuren geben darf. Da hab ich angegeben für ein paar Stunden, weil ich das schon sehr reizvoll fand, den Gedanken, dann auf der Haut ein paar Sachen, ein paar Souvenirs mit nach Hause zu nehmen sozusagen. Man konnte Praktiken angeben. Da kann ich einfach mal vorlesen, was ich da als erstes ausgewählt hab. Und zwar Masken, Augenbinden, Halsband, Knebel, Popospiele, in Klammern Spanking, Rohrstock, Reitergerte, Fessel, Wachsspiele sowie Rollenspiele mit Machtgefälle. Das habe ich so ausgewählt, was ich praktisch erleben wollte. Dann musste ich meine Tabus noch angeben. Da gab es dann diese Soft Limits und Hard Limits. Und bei den Soft Limits habe ich angegeben Brustwarzenbehandlung, Reizstrom, Fickmaschine, Melkmaschine. Und bei das kann ich mir gar nicht vorstellen habe ich angegeben Natursekt, Kaviar, Vomerofilie, Trampling und Fisting. Und das ist eigentlich auch so ziemlich gleich geblieben, also es sind Sachen, mit denen ich auch aktuell jetzt nach drei Jahren nichts wirklich anfangen kann. Dann war noch die Frage gestellt, welche Rolle der Orgasmus sozusagen einnehmen soll. Da gab es, glaube ich, drei Antworten, wenn ich mich recht erinnere, nämlich einmal beim SM-Spiel ist mir mein Orgasmus wichtig, beim SM-Spiel ist mir der Orgasmus des Dominos wichtig und der Orgasmus spielt an sich keine Rolle. Und da habe ich die ersten beiden Optionen ausgewählt. Also ich hätte schon gerne einen Orgasmus gehabt und hätte mich natürlich auch gefreut, wenn mein Herr dann einen gehabt hätte. Dann hat er noch nachgefragt, ob Nachrichten auf dem Handy ein Problem sind oder nicht. Und ob es irgendwelche gesundheitlichen Dinge gibt, die er halt wissen möchte oder müsste, um halt die Sicherheit des Spiels zu gewährleisten.
Sebastian Okay, jetzt packe ich dich mal. Du hast jetzt dieses Formular ausgefüllt.
Nova Ah, ich grätsch´ schon mal noch mal kurz dazwischen. Es gibt hier tatsächlich noch andere Angaben, nämlich wie möchte man seinen Spielpartner sozusagen gegenüberhaben, also wie bereitet sich der Master sozusagen auf die Session vor. Da gab's smelly oder frisch geduscht und die Kleidung. Und bei der Kleidung hab ich angegeben Lederanzug oder Smoking. Und das sind bis heute auch noch so die drei Sachen, die ich superattraktiv finde und total toll. Und ich weiß, dass mein Herr für unsere erste Session Leder angezogen hat. Diese schwarze Lederkombi, in der ich ihn sozusagen auch das allererste Mal gesehen habe. Dann konnte man auch angeben, wo man sich selber ungefähr einschätzt, auf einer Skala von 1 bis 10. Also die BDSM-Erfahrung, die man hat, hab ich 2 angegeben. Weil ich hatte im Endeffekt eigentlich so gut wie gar keine Erfahrung, aber halt schon ein ganz kleines bisschen. Ich glaube, das hat eigentlich auch ganz gut gepasst. Und ja, das war eigentlich so das, was ich im Fragebogen angegeben habe.
Sebastian Jetzt hast du ihn ausgefüllt. Du hast ihn weggeschickt. Wie ging's dir in dem Moment? Oh Gott, ich hab den jetzt abgeschickt.
Nova Tatsächlich habe ich diesen Fragebogen nachts um eins oder um zwei abgeschickt.*lacht* Also es war sehr spät, weil ich wieder so drei Stunden oder so da gesessen habe und überlegt habe, okay, machst du es jetzt, machst du es nicht? Dann wieder Sachen geändert, den wieder ausgefüllt, wieder überlegt und nachts um eins oder zwei war ich dann einfach so, Ach komm, scheiß drauf, du machst das jetzt und hab den abgeschickt. Und bin dann nicht sonderlich schnell eingeschlafen. Ich hab dann noch eine ganze Weile wachgelegen und an die Decke gestarrt im Dunkeln und war so, wow, okay, du hast es wirklich gemacht, mal schauen, was jetzt passiert. Und am nächsten Morgen saß ich dann am Frühstückstisch, irgendwann gegen zehn oder elf, gucke auf mein Handy und sehe eine Benachrichtigung. Und in dem Moment hat mein Körper, glaube ich, so alles verfügbare Adrenalin ausgeschüttet. Und ich war einfach nur so, oh Gott, oh Gott, da ist eine Antwort, was steht da bloß drin? *aufgeregt* Und es war eine positive Antwort und ich habe mich sehr darüber gefreut.
Sebastian Also Nachricht ist da. Was kriegt man da mitgeteilt? Ein Termin und los geht's? Wie hast du es dann auch geschafft, dass es dann los geht?
Nova So ungefähr. Also ich hatte tatsächlich mehrere Terminvorschläge in der E-Mail bekommen, weil ich selber hatte noch keine Termine angegeben oder gesagt, wann, wie, wo, was. Und konnte mir dann praktisch aus den Terminvorschlägen aussuchen. So war es zumindest damals bei mir, ist ja jetzt auch drei Jahre her. Und da waren tatsächlich Termine für, ich glaube, so in drei, vier Wochen in Berlin offen, damals in dem Studio. Und da habe ich mir dann halt einen ausgesucht, der zeitlich bei mir dann auch gepasst hat und habe den Termin bestätigt. Und das war dann sozusagen der Stand, auf dem ich war von, okay, ich weiß, ich habe jetzt in drei, vier Wochen ungefähr einen Termin mit einem Dominos.
Sebastian Das ist ja auf der einen Seite lang genug, um sich drauf zu freuen. Auf der anderen Seite ist ja dann auch dieses Gefühl, ich will mich mit dem Menschen ja vorher noch mehr austauschen. Gab's da noch weiteren Kontakt oder gab's dann einfach nur den Termin und dann wird das schon oder vielleicht noch ein kleines Vorgespräch oder irgendwas?
Nova Nee, tatsächlich ein Vorgespräch so direkt überhaupt nicht. Und unser Kontakt hat sich eigentlich auch so ziemlich auf diese E-Mail dann beschränkt. Das einzige, was ich leider nur dann als Problem hatte, war, dass mir meine Weiblichkeit da so ein bisschen reingespielt hat. Und ich dann einmal kurz nachfragen musste, können wir da potenziell noch irgendwie so an dem Termin was verschieben und dann hieß es, ja ne, der Termin steht halt schon fest, guck doch mal, vielleicht kannst du da irgendwie was machen und im Endeffekt habe ich das auch alles hingekriegt, aber das war so der einzige Kontakt, wo ich dann nochmal nachfragen musste, ob das so geht, ob das okay ist, aber ansonsten hatten wir keinen Kontakt vorher, kein Vorgespräch, kein gar nichts, sondern das war im Endeffekt, Stille und dann bin ich angekommen und dann ging's los.
Sebastian Genau, er hat ja erwähnt, er spielt gerne ab Tür, das heißt es gibt auch keinen, wir kommen erstmal rein, dann trinken wir einen Kaffee und dann reden wir ein bisschen und dann legen wir los, wie hier zum Beispiel.
Nova Ja, das stimmt.
Sebastian Sondern direkt, okay. Zum Finanziellen muss ich dann doch noch eine Sache fragen, kriegt man da zur Bestätigung gleich eine Bankverbindung oder ist das eine Sache, die man dann hinterher löst?
Nova Also ich kann jetzt tatsächlich nur von dem Weg sprechen, wie ich mein Tribut immer abgebe und das ist halt in bar einem Umschlag und nicht jetzt irgendwie über eine Kontoverbindung oder so.
Sebastian Vorher oder hinterher?
Nova Eigentlich glaube ich stand auf der Website vorher, ich habe es glaube ich bei einer ersten Session aber hinterher gemacht, weil ich sehr nervös war und das vergessen habe.
Sebastian Auch wenn er drum gebeten hat, nicht über finanzielle Details zu reden, kriegt man dann einfach mitgeteilt, bring so viel mit? Oder wird da irgendwas verhandelt? Wenn's da nur eine E-Mail gibt, dann muss das ja da drin stehen.
Nova Richtig, das stand auch in der E-Mail drin, da wurde auch nichts verhandelt oder so. Ich glaube, also ich weiß nicht, für mich, die Dreistigkeit hätte ich auch gar nicht gehabt, dann da irgendwie zu fragen, ja können wir da noch was am Preis machen? Also da habe ich mit keiner Sekunde dran gedacht, sondern das stand halt für mich fest und das ist auch okay so. Und ja, die Summe stand im Endeffekt in der E-Mail mit drin und die habe ich dann mitgebracht.
Sebastian Also ich mag natürlich nicht auf Beträge eingehen, da das Publikum nicht weiß, was für ein Einkommen du hast. So ein bisschen die Frage so, war es so, das ist aber schwierig jetzt und ganz schön heftig und oh, das muss ich wirklich wollen oder war das noch so in so einem Rahmen, wo du sagen konntest, ja das ist okay, das bringt mich jetzt nicht um.
Nova Also ich habe schon geschluckt, muss ich ehrlich sein. Ich habe kein sonderlich hohes Einkommen. Ich bin noch in der Ausbildung. Das heißt, Geld ist spärlich gesät. Dementsprechend war das wirklich schon eine Sache, die ich wollen musste und die ich mir auch zusammensparen musste. Und so ist es eigentlich im Endeffekt auch heute noch. Also es ist jetzt nicht so, dass ich sage, oh ja, ich mache das jetzt hier in zwei Wochen und dann, wenn ich lustig bin, in drei Wochen nochmal, sondern ich spare dafür schon und ich warte dann auch drauf. Also es ist nicht so, dass ich das einfach aus dem Ärmel schütteln kann.
Sebastian Okay, also Termin steht, du bist hingefahren, hast du dich irgendwie vorbereitet, also auch klamottenmäßig oder so? Klar hast du die vorbereitet, aber es gab ja auch da keine weiteren Anweisungen in irgendeiner Form.
Nova Also es gibt schon so ein paar, ich sag mal, ja schon Anweisungen oder Dinge, die man vorher tun kann, das steht auch auf der Website, meines Herren, inwiefern man sich darauf vorzubereiten hat auf diese Session, die hab ich auch alle befolgt, das hab ich auch gemacht. Aber ansonsten ja, bleibt man eigentlich so mehr oder weniger in diesem Vakuum von, man weiß, das wird dann und dann passieren und man weiß halt nicht genau, was passieren wird. Was natürlich auch diesen schönen Nebeneffekt hat, dass die Nervosität gesteigert wird und die Aufregung. Und dass man da nicht mit einer Selbstsicherheit und einer Gelassenheit reingeht, sondern schon mit einem kribbelnden Bauch, weil man nicht genau weiß, was hinter der Tür auf einen wartet.
Sebastian Gab's noch mal so eine Überlegung, oh Gott, vielleicht mach ich jetzt doch einfach einen Rückzieher. Bis zum letzten Moment hättest du ja doch einfach umdrehen können und sagen können, ne.
Nova Ne, tatsächlich überhaupt nicht. Also ich wollte das, ich hab mich auch wahnsinnig drauf gefreut. Ich war glaube ich noch nie in meinem Leben so nervös, aber ich wollte das. Und diese Leidenschaft, dieser Hunger danach, dieses Brennen in mir, das war sowas von da und eigentlich, ich konnte gar nicht erwarten, dass der Tag schnell genug kommt. Ich war an dem Tag so nervös, ich glaube ich habe mein Frühstück gar nicht richtig runterbekommen und war völlig fertig mit den Nerven, aber ich habe mich auch wahnsinnig gefreut. Also die Vorfreude war riesig darauf.
Sebastian Bevor wir jetzt endlich zur Tür kommen, jetzt hast du deinem Partner ja auch gesagt, ich habe da jetzt einen Termin gemacht. War okay?
Nova War vollkommen in Ordnung. Er wollte nur wissen, wo ich bin, wie lange ich dort bin und wollte halt auf jeden Fall sichergehen, dass meine Sicherheit gewährleistet ist. Und das ist auch bis heute das Allerwichtigste für ihn, dass er weiß, dass ich sicher bin, dass es mir gut geht. Okay.
Sebastian Ja, jetzt, jetzt aber. Da ist eine Klingel, du drückst drauf. Ich höre jetzt einfach mal gespannt zu.
Nova Okay, muss ich tatsächlich noch einen Schritt zurückgehen. Ich bin mit der Bahn angereist und war extra früher da, weil um Himmels Willen, ich wollte nicht zu spät kommen, stehe ich da zehn Minuten oder viertel Stunde sogar früher vor der Tür und denke mir so, oh Gott, oh Gott, jetzt musst du hier stehen und warten. Dieses Warten, das hat sich angefühlt wie zwei Stunden und irgendwann konnte ich es nicht mehr aushalten. Ich war fünf Minuten früher da. Also ich habe es wirklich nur geschafft, fünf, maximal zehn Minuten zu warten. Bin dann an diese Klingel reingegangen, habe geklingelt und hatte mir in meinem Kopf auch schon zurechtgelegt, was ich ungefähr sagen möchte. Und dann meldete sich halt eine sehr aufregend klingende Stimme aus dieser Gegensprechanlage und was mein Herr dann zu mir gesagt hat war, Du bist aber zu früh, das gibt aber gleich Ärger.*ermahnend* Also grob zusammengefasst. Und dann war ich so, oh Gott, hier kann man nicht nur was falsch machen, wenn man zu spät kommt, sondern auch wenn man zu früh kommt *lacht* Hat mich aber trotzdem reingelassen. Und bei dem Studio damals war das noch so, dass man praktisch durch zwei Häuser durchgehen musste. Also es war der zweite Hinterhof, wo das Studio lag. Und ich hatte ja auch keine Ahnung, wo ich da lang muss und hatte eigentlich dann total Panik, dass ich mich auf dem Weg dahin verlaufe. Bin dann in diesen ersten Hinterhof reingekommen und war so, wo muss ich jetzt eigentlich hin, weil ist das auch nichts direkt ausgeschildert oder so, da sind jetzt keine großen blinkenden Reklamepfeile, so hier lang musst du, um zum Dominastudio zu kommen. Hab den Weg aber gefunden und bin in den zweiten Hinterhof rein und stand dann vor einem kleinen zweistöckigen Gebäude und in so einem Garten eigentlich mehr oder weniger drin mit so einer kleinen Terrasse. Und das erste, was ich erblickte, waren zwei SM-Gartenzwerge, fand ich total cool, fand ich richtig witzig, passt auch super rein. Und die Tür war angelehnt. Und dann bin ich da auf das Gebäude zugegangen, hab sozusagen die Tür aufgedrückt und reingeguckt, es war komplett dunkel, es drang so ein bisschen Musik von innen heraus sozusagen nach außen. Und ich musste links in den Raum rein, das wurde mir vorher in der E-Mail auch schon dann gesagt, und dass ich auch die Tür hinter mir schließen soll. Ich habe einen Blick durch die offene Tür des linken Raums durchgeworfen und habe das allererste Mal meinen Herrn erblickt und er saß dann da in seiner Lederkluft und hat mich angeguckt und mein erster Gedanke war wirklich... Halleluja, er ist real und du stehst vor ihm und er ist jetzt wirklich für dich da und er guckt dich an. Bin ich halt reingegangen in den Raum, habe auch die Tür hinter mir geschlossen, habe mich in die Mitte des Raumes gestellt, die Hände auf den Rücken gelegt und gewartet. Und habe ihn angeschaut und er hat mich angeschaut. Und es war ein ganz, ganz unbeschreibliches Gefühl einfach da zu stehen und in seine Augen zu schauen. Weil, also, mein Puls war auf 180, ich war so aufgeregt, ich war so nervös und wusste überhaupt nicht, wie ich fühlen und was ich denken soll. Und wir haben bestimmt, also aus meiner Wahrnehmung heraus, bestimmt fünf Minuten, sechs, sieben, acht, neun, zehn Minuten lang nur einander in die Augen geschaut. Und im Nachhinein habe ich von meinem Herrn auch erfahren, dass er das sehr gerne macht. Die Leute dann erstmal da so stehen lässt und in ihren Gefühlen baden. Und genau das hat er im Endeffekt auch mit mir gemacht. Das war gut. Ich bin zumindest ein bisschen in der Situation angekommen. Also das Adrenalin hat sich so weit... Ich habe mich so weit daran gewöhnt, dass es okay war, dass ich akzeptieren konnte, okay, ich bin jetzt hier in dieser Situation. Das ist vom Alltag komplett unterschiedlich. Das lasse ich alles draußen. Und habe dann da gestanden und gewartet. Und irgendwann hat er gesagt, dass ich mich mal hinknien soll, niederknien soll vor ihm. Dann habe ich das gemacht. Freundlicherweise lag da auch so ein schöner Teppich. Das heißt, der Boden war schön weich und warm. Ich hab mich da hingekniet, komplett angezogen, so wie ich war, hab zu ihm aufgeschaut. Haben uns da noch mal eine Weile in die Augen geschaut. Das war ein ganz, ganz anderes Gefühl, weil man ja so in dem Moment durch, ich sag mal, die Art und Weise, wie man sich im Raum befand, auch diese Rollenverhältnisse so ein bisschen manifestiert hat. Und ja, dann ging die Session im Endeffekt los. So genau kann ich mich an alle Details nicht mehr wirklich erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich zu Beginn für ihn sozusagen durch den Raum so ein bisschen krabbeln durfte, mich auf allen Vieren bewegen, ihm dabei in die Augen schauen und so das erste Mal wirklich spüren, was es heißt, unterwürfig zu sein. Im Endeffekt habe ich dann irgendwann meine Kleidung noch ablegen dürfen und ja, durfte mich dann seinen Händen hingeben. Dann hat er mich gefesselt, das weiß ich noch. Und was so am meisten bei mir hängen geblieben ist aus der Session sind eigentlich erstens so dieses Gefühl, dieses Gefühl, dass das, was ich so viele Jahre lang nur aus Geschichten kannte, dass ich das das erste Mal selber spüren durfte. Und das war so ein wunderbares Gefühl. Und im Endeffekt so die ganze Atmosphäre ringsrum, das Knatschen des Leders, wenn er sich bewegt hat, die schweren Stiefel auf dem Boden, das klappern der Ketten, der Geruch, das ist alles so hängen geblieben von den Praktiken, die wir in der Session selber gemacht haben, ist gar nicht so viel übrig geblieben, aber halt einfach dieses Gefühl der Unterwerfung und wie sehr ich es wirklich genossen habe.
Sebastian Ich halte ja zwischendurch die Augen ein bisschen zu und ja, ich kann mir das so als Film wirklich vorstellen. Ich merke aber auch, dass also ich als Kunde, Gast, da will ich reden, ich will meine Bedürfnisse formulieren, da will ich diskutieren, da will ich aushandeln und Konsent herstellen und und all das, was man so lernt und ... nö. Reinkommen, los geht's. Also diese, ne nix. Es geht einfach los.
Nova Interessant, dass du sagst, was man so lernt. Die Ansicht kenn ich gar nicht. Ich hab ja vorher überhaupt keine Erfahrung gehabt, ich hatte gar keine Anbindung an die Community, an die Szene. Dementsprechend, ich bin da komplett eigentlich ja unbedarft rangegangen und auch ein Stück weit unwissend, weil das waren ja meine allerersten Erfahrungen. Das heißt, ich wusste auch gar nicht, dass mich potenziell vielleicht was anderes erwartet hätte oder dass es so, wenn man in privaten Beziehungen ist, anders abläuft. Für mich war das halt einfach so die erste Erfahrung. Es war auch vollkommen okay so. Und die Grundbausteine haben wir vorher im E-Mail-Verkehr und im Fragebogen eigentlich schon so festgemacht und abgelegt. Und ich sag mal, meinen Konsens, dass ich da sein möchte, mein Einverständnis, habe ich ja in dem Moment eigentlich auch gegeben, wo ich dort hingekommen bin und die Tür aufgemacht habe und eingetreten bin. Und alle anderen Grenzen waren ja vorher auch so abgesteckt und ich hab da gar nicht drüber nachgedacht.
Sebastian Es gab gar nichts mehr zu reden. Eventuell muss ich mir diesen Fragebogen mal klauen, den pack ich auf die Podcast-Webseite zur Verwendung. Ja klar, weil du kannst halt sehr kurz und knapp das alles, ich sag mal, so regeln, dass es nichts mehr zu besprechen gibt. Klar, im Detail schon, aber dafür hast du ja den Profi, der dann auch weiß, wie er sich ran tastet. Er hat dich da ja nicht mit der Bullwhip begrüßt und gesagt, Knie nieder, Stück, und ratz, ratz, und dann sind die blutigen Striemen da. Richtig. Das ist ja auch da der Leumund, den er sich erarbeitet hat. Wobei ich als Topperson ja das ganz spannend finde, diesen Anspruch, Spiel, also mal so als Challenge, spiele mit einer Person, von der du nur weißt, dass sie spielen will, dass sie die Tabus hat, du hast sie vorher noch nie gesehen, und jetzt mach mal. Ich vermute mal, ich würde unter Garantie fürchterlich versagen, Indem ich mich, erst mal anzufangen, würde, Fragen zu stellen. Also ich würd erst mal ins Reden kommen wollen, aber dieses, ne, fang mal direkt an zu spielen, darüber muss ich mal, da muss ich mal wirklich drüber nachdenken, welche Challenge das eigentlich ist, ne. Gut, und er hat natürlich auch Erfahrungen damit und... Ich glaub, muss ich das jetzt kommentieren, du warst glücklich fertig.
Nova Ich war total glücklich danach. Also ich war auch währenddessen total glücklich, das war wirklich, also, das war eine der besten Erfahrungen meines Lebens, muss ich echt so sagen. Und ich glaube, zu einem Großteil liegt es auch wirklich daran, dass ich das im professionellen Rahmen erlebt hab, weil es im Endeffekt ja genau so war, wie ich es haben wollte. Und weil ich bei jemandem war, der die Erfahrung hat, der richtig viel Erfahrung hat. Und auch viel Erfahrung mit Anfängern hat. Also das war für mich eigentlich so ideal. Besser hätte es wirklich nicht laufen können.
Sebastian So die Session im Einzelnen mag ich gar nicht so sehr auseinandernehmen, aber schon so dieses, wenn es dann so zum Ende geht. Ich meine, wie lang ging das? Circa was war da abgesprochen?
Nova Anderthalb Stunden.
Sebastian Okay, das ist gar nicht viel Zeit.
Nova Nee, tatsächlich nicht.
Sebastian Also man macht da Session, man erlebt die Gefühle, man badet darin und irgendwann geht das ja so Richtung Ende. Ist das dann auch so Spielen bis zur Tür? Also nach dem Motto man wird dann rausgeschoben und dann sind die, Glockenschlag, 90 Minuten oder wie endet die Session?
Nova Also so ist es tatsächlich nicht, sondern im Nachhinein findet auch so ein bisschen Aftercare statt, was ich halt sehr, sehr gut finde, weil jeder, der BDSM irgendwie schon mal erlebt hat, weiß, dass es da zu ziemlich intensiven Gefühlen kommen kann. Und ich glaube, ich hätte mich nicht sehr wohl gefühlt, wenn ich dann einfach aus der Tür rausgeschoben worden wäre, Tür zu und jetzt komme ich alleine, klar. Das war, glaube ich, nicht so schön gewesen und nee, da gab's dann noch so im Endeffekt eine Art Nachgespräch und was zu trinken. Und dann hat man sich so, ja, mehr oder weniger auf Augenhöhe halt über das, was passiert ist, unterhalten. Und, also so blöd das klingt sich auch erstmal richtig kennengelernt, weil das haben wir ja vorher nicht gemacht. So als Person, sondern wir sind ja direkt ins Spiel reingegangen und das eigentliche Kennenlernen der Person auf Augenhöhe so an sich, das hat halt im Nachhinein stattgefunden.
Sebastian Wie ist denn das, wenn da plötzlich Augenhöhe hergestellt werden soll? Ich meine, ganz ehrlich, du bist ja wirklich drauf gepolt, unten, unten, unten. Und was sagt der irgendwann? Komm mal hoch, setz dich mal mit hier an den Tisch, möchtest du einen Kaffee? Ich stelle mir das gerade so vor, so typisch in so einer kleinen Berliner Küche, die sind ja immer klein und gemütlich und da steht all möglicher Kram rum und da liegen noch irgendwelche Kassenzettel rum und der Mülleimer steht auch, weißt was ich meine, so eine kleine, gemütliche Berliner Küche, es gibt nichts Schöneres, so stelle ich mir das gerade vor. Kommt das hin?
Nova Schöne Vorstellung, aber nee, so war es tatsächlich gar nicht. Mein Herr ging da bei mir sehr geschickt vor. Als die Session dann so ziemlich zu einem Ende kam, hat er dann meine Fesseln losgemacht und hat einfach in derselben Art und Weise noch zu mir gesagt, im Sinne von naja, da auf dem Tisch stehen Wasser und zwei Gläser, jetzt gieß uns mal Wasser ein und bring mir mal mein Wasser, so nach dem Motto. Ich hatte so einen leichten Verlauf von, ich bin jetzt unterwürfig, ich bin Slavin, ich bin Sub, hinzu, ich bringe ihm sozusagen etwas, ich biete ihm etwas an und bin damit so ein Stück weit auch in der Rolle, aber ich weiß, okay, wir gehen jetzt über in dieses Nachgespräch und so ein Stück weit mehr auf Augenhöhe. Hat er sich hingesetzt, hab ich mich hingesetzt, hat ihm noch sein Wasser gereicht, haben wir beide erstmal einen Schluck Wasser getrunken, einmal durchgeatmet und dann angefangen über die Session sozusagen zu sprechen. Und da hat er sich auch Zeit genommen. Also wie gesagt, mein Zeitempfinden ist jetzt auch drei Jahre her, aber ich denke mal, es waren schon so 20 Minuten, halbe Stunde, die wir dann noch mal in Ruhe darüber gesprochen haben.
Sebastian Über was spricht man da? Wie war ich? Würd der ja kaum gefragt haben. Entschuldigung, ich weiß, dass er das so nicht tun würde, aber das ist natürlich *beide lachen*
Nova Eine lustige Vorstellung. Nee, tatsächlich, also ich erinnere mich nicht genau an den Inhalt unseres Gesprächs, aber wir haben so ein bisschen über die Session gesprochen, ob das, was ich erlebt habe, im Endeffekt okay so für mich war, was halt besonders schön war. Wir haben aber tatsächlich auch über Gott und die Welt und den Alltag gesprochen. Also es war wirklich ein ganz normales, lockeres Gespräch, wo wir uns miteinander unterhalten haben und ein bisschen Vertrauen nochmal auf normaler, alltäglicher Basis hergestellt haben.
Sebastian Ja, es ist ja auch wirklich wichtig, dass man so ein bisschen da rauskommt. Erstmal dieser Schock von, man steht dann da fünf Minuten und dann passieren alle möglichen Dinge. Man muss ja auch noch mal reden und auch, ich sag mal, er muss ja auch fürs nächste Mal ein bisschen Wissen, ein bisschen Feedback einsammeln, damit er dann auch weiß, wie kann's weitergehen, ne?
Nova Ja, das stimmt schon. Das einzige, was wahrscheinlich von außen hin betrachtet so ziemlich der größte Unterschied gewesen wäre, also im Endeffekt, wir waren noch in dem Studioraum an sich, wo auch alles stattgefunden hat, das einzige, was sich halt nicht geändert hat, war, er war immer noch komplett in Leder gekleidet und ich war halt immer noch komplett nackt. So, also das hatten wir auch beim Nachgespräch dann noch die Situation. Ich habe mich dann erst, wirklich kurz bevor ich halt rausgegangen bin, dann angezogen. Also das wäre so mit der größte Unterschied gewesen im Gegensatz zu einem halt normalen Alltagsgespräch. Aber es hat auch irgendwie gepasst. Es war schön für uns beide so. Und ja, ein bisschen Feedback habe ich dann halt auch gegeben und bin im... Also dann, nachdem die Session vorbei war und auch nachdem das Gespräch vorbei war, rausgegangen und wusste eigentlich schon beim rausgehen, okay, das will ich nochmal haben.
Sebastian Es klingt wirklich verdammt gelungen.
Nova Es war super gelungen. Es war perfekt. Also ich war wirklich richtig, richtig glücklich danach. Und war auch bestimmt so eine Woche lang einfach der glücklichste Mensch auf der Welt. Ich war so gut gelaunt, einfach weil ich die Realisation hatte, das, was ich mir so viele Jahre vorgestellt habe und gewünscht habe, das habe ich in Realität erlebt und es war noch besser, als ich mir vorgestellt habe. Das war so, ich meine, besser geht's eigentlich fast gar nicht.
Sebastian Gab's nicht auch mal so einen kleinen Unwohl-Moment, wo du dachtest, das ist vielleicht, ich meine, das ist ja auch sein Job, so ein bisschen auch die Grenzen so ein bisschen auszuloten und dann auch mal zu gucken, wie reagierst du, dass das vielleicht mal in eine Richtung gegangen ist, die vielleicht nicht so in der Komfortzone war?
Nova Ja, auf jeden Fall. Also klar haben wir auch Grenzen ausgelotet in dem Moment. Darauf habe ich ja eigentlich auch explizit gebeten. Und was, glaube ich, für mich das Spannendste war, war, dass ich das erste Mal Schmerz so in dem Kontext erfahren habe und auch ausprobieren konnte, okay, bin ich vielleicht masochistisch veranlagt oder halt auch nicht. So, das habe ich ja da erst rausgefunden. Und an meine Schmerzgrenzen sind wir definitiv rangegangen und haben da auch so ein bisschen gespielt und geschaut. Aber es gab jetzt keinen Moment, wo ich gesagt hätte, ich hab mich unsicher gefühlt oder irgendwie negativ, verletzbar, ausgenutzt oder was auch immer man sich da an negativen Sachen vorstellen könnte. Also ich hab mich wirklich die gesamte Session lang wohl gefühlt, gut aufgehoben gefühlt, sicher gefühlt und wusste, okay, mir passiert hier nichts.
Sebastian Du überbetonst das ja schon beinahe. Ich glaub dir das einfach. Da du das Thema Orgasmus eben ja in der Vorbereitungsmail hattest, gab's den?
Nova Bei mir ja, bei meinem Herrn weiß ich tatsächlich gar nicht genau, ob er einen hatte oder nicht.
Sebastian So wichtig war er dann nämlich auch wieder nicht, ne?
Nova Aber gut, muss man halt auch dazu sagen, er macht das ganze sehr professionell und halt auch mehrere Sessions an einem Tag. Ich glaube nicht, dass man da so einen Orgasmus bei ihm dann auch als Grundvoraussetzung für eine Session nehmen sollte, das wäre glaube ich sehr anstrengend.
Sebastian Ja, das ist ja sein Problem, ne? Ich mag noch mal so ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern. Ich habe auch schon andere Vorgespräche mit Menschen geführt, die zu einer Domina gehen. Zur Aufnahme ist es, wie das Publikum weiß, ja so nie gekommen. Aber von der Erzählung her ist das nicht unähnlich. Wirklich dieses, ich habe mich da wohl gefühlt, manchmal so dieses Herzfflattern, das so um Gottes willen. Und auch dieses nochmal die Ebene ein bisschen wechseln zum Schluss, dass das so ein bisschen nochmal sein muss, dass das auch einfach mit dazu gehört, wieder so ein bisschen rauszukommen aus der Nummer. Und auch dieses beseelt sein, das wurde mir bestätigt, dass das somit auch der Grund ist, warum man das eigentlich macht, weil man danach tagelang Bäume ausreißen könnte. Das ist also jetzt nichts, was jetzt nur bei dir ganz speziell so ist, sondern das ist was, das nehmen die Menschen mit. Das ist einfach Teil auch der Erwartung wahrscheinlich. Jetzt bist du zu Hause, irgendwie nach Hause gekommen, dein Körper merkt noch ein bisschen was. Hast du erzählt?
Nova Ich glaube tatsächlich, dass ich ein bisschen erzählt habe, aber nicht viel. Also mein Partner hat definitiv den Unterschied gemerkt, weil ich war drei Tage vorher eigentlich schon zu nichts mehr zu gebrauchen, weil ich so nervös war. Am Morgen des Tages sowieso nicht, also da brauchte man mich eh nicht ansprechen. Und ich bin nach Hause gekommen und ich glaube, er hat gemerkt, dass der Knoten in mir da wirklich geplatzt war und wie beseelt und wie glücklich ich war. Wir haben aber nicht konkret darüber gesprochen, was da jetzt passiert ist. Also ich glaube, da ist er auch wirklich zu sehr Vanilla, als dass er sich damit wohlfühlen würde. Da ist ihm bei allem, was BDSM angeht, sehr unwohl und das möchte er nicht.
Sebastian Mir geht es gar nicht um den Aspekt, dass er jetzt Fragen hat, sondern es geht darum, Du hast jetzt etwas wahnsinnig Schönes erlebt. Das will man doch erzählen, das ist wie vom Urlaub nach Hause kommen und der unliebigen Verwandtschaft erstmal alle anderen offen sagen, das war so toll da, egal ob es das war, es ist egal, nur um sie zu ärgern. Oder bei Instagram Fotos zu posten mit ist das nicht toll, dieser Strand, während nebendran die Müllkippe ist, aber die ist ja nicht auf dem Bild. Aber weißt du was ich meine, dieses boah, ich hab jetzt was so Schönes erlebt, ich will das in die Welt hinausschreien, wie hast du das verarbeitet?
Nova Oh ja, definitiv. Das Gefühl hatte ich und das Gefühl hatte ich auch sehr lange. Da muss ich sagen, ich hab einfach wahnsinnig tolle Freunde, mit denen ich dann drüber gesprochen hab. Die sind alle nicht kinky, aber oder zumindest auch nicht so BDSM interessiert wie ich, aber sie sind halt einfach wahnsinnig toll und hören zu und können halt auch gut nachempfinden, wenn man was erzählt und wie toll das halt war. Und da habe ich wirklich einfach das Glück, dass meine Freunde da für mich da waren. Und mit denen habe ich ganz viel darüber gesprochen, ganz viel erzählt und geteilt. Insbesondere mit meiner kleinen Schwester habe ich sehr, sehr viel darüber gesprochen. Und ja, das hat da eigentlich so dann geholfen. Und da konnte ich auch über alles dann sprechen und das Loswerden und dieses Gefühl teilen. Und die haben sich für mich gefreut. Und dafür bin ich einfach jetzt auch immer noch enorm dankbar. Und das ändert sich auch nicht. Also nach jeder Session quatsche ich eigentlich als erstes mit meiner kleinen Schwester drüber.
Sebastian Schreibst du das irgendwie auf oder verarbeitest du das noch auf eine andere Art?
Nova Also ich hab glaube ich für die ersten zwei oder drei Sessions auch Feedbacks geschrieben für meinen Herrn, wie die Session für mich war. Und manche Feedbacks, die er sozusagen geschrieben bekommt, wenn die Leute sich dazu entscheiden, veröffentlicht er dann auch. Und ich hab tatsächlich für mich auch Tagebuch geschrieben und sehr viel sozusagen meine Gedanken dann aufgeschrieben und versucht festzuhalten und klar, das hat natürlich auch dazu beigetragen, dieses Gefühl so ein bisschen länger zu behalten.
Sebastian Du sagst immer mein Herr. Wurde das festgelegt von ihm, dass das so ist in dieser ersten Session?
Nova Nein, also in der ersten Session habe ich glaube ich Master zu ihm gesagt, dass ich ihn meinen Herr sozusagen nenne, kam erst weitaus später, also das hatte überhaupt nichts mit der ersten Session an sich zu tun, es folgten dann auf jeden Fall noch weitere Sessions.
Sebastian Weißt du noch wie viele? Es sind jetzt drei Jahre?
Nova Insgesamt? Muss ich mal kurz nachdenken, ich glaube sechs, wenn es hinkommt, ich glaube sechs, aber ich weiß es nicht genau. Ungefähr so in dem Dreh.
Sebastian Okay, so zweimal im Jahr?
Nova Ja, kommt hin.
Sebastian Das ist dann auch so dieser Punkt, es brennt wieder, es muss wieder, ja?
Nova Ja, es brennt auch schon vorher, aber die finanzielle Grundlage dafür ist dann halt nicht immer da, also wenn es danach ginge, wäre ich wahrscheinlich monatlich da, aber geht halt einfach nicht.
Sebastian Ja gut, aber das ist ja ein Grund, wofür man dann was tun kann, ne? *Nova stimmt zu* Die zweite Session, wie lange hat's gedauert bis dahin?
Nova Ungefähr ein halbes Jahr, glaube ich. Also es sind meistens so sechs Monate, plus minus ein, zwei, je nachdem wie es zeitlich, terminlich passt, die so zwischen unseren Sessions vergehen.
Sebastian Mag ich heute gar nicht so im Detail dann da schauen, aber mich würde schon interessieren, was verändert sich? Beim ersten Mal ist alles neu und aufregend, beim zweiten Mal kommt man schon rein mit einem hey, wie geht's? Oder ist das wieder, also auch je näher man sich kennt, das spricht ja nicht dagegen, dass man da auch die Position wieder findet, aber es verändert sich ein bisschen was. Oder da kommt eine Anrede dazu, mein Herr, auch mein Herr, das ist ja auch nochmal so ein kleiner Besitzanspruch, zumindest in den 90 Minuten gehörst du mir. Und auch vielleicht die Kommunikation außerhalb der Sessions. Findet die statt? Gibt's da, wird das mehr oder ist das dann wirklich immer nur, du musst eine neue Anfrage stellen, dann geht's los? Das sind wieder viel zu viele Fragen auf einmal. Gucken wir erstmal, haben sich die Sessions verändert in den darauffolgenden Malen?
Nova Also ich glaube die Session, die wir als nächstes hatten, die zweite war von der Intensität und von der Art her genauso wie die erste. Da hat sich tatsächlich nicht so viel verändert, außer dass wir uns halt ein Stück weit besser schon kannten. Er kannte meinen Körper, mich, meine Grenze schon ein bisschen mehr und wir da mehr ausgelotet haben. Und ich weiß nicht, ob es gleich die zweite Session war oder die dritte, aber ich weiß, dass mein Herr in der Zeit zwischendurch mit einem Angebot auf mich zukam, dass nämlich in dem Zeitraum Backstagetouren durchgeführt wurden in dem Domina-Studio. Es war die Zeit der Corona-Pandemie, wo die Studios dann sehr lange geschlossen waren und viele Sexarbeiter halt auch schauen mussten, wo sie finanziell bleiben. Da kam in dem Studio, haben die Kollegen dann nämlich die Idee gehabt, dass sie Backstage-Touren anbieten, das heißt, ganz normalen Menschen einen Einblick gewähren, wie so ein Dominastudio eigentlich funktioniert und dass sie da mal reinschnuppern können. Tag der offenenTür, ähnlich praktisch. Und in dem Zusammenhang hat mein Herr bei mir angefragt, dass er gerne eine Sklavin im Käfig hätte und ob ich nicht Ausstellungsobjekt sein möchte auf einer dieser Backstage-Touren. Und da hab ich dann nämlich gesagt, total gerne, also würde ich auf jeden Fall machen wollen. Dann hatten wir eine Session und im Anschluss war ich dann praktisch dann noch so im Käfig und hab da eine Stunde rumgestanden, während die Leute da durchs Studio gelaufen sind, um das Ganze so ein bisschen lebendiger zu gestalten.
Sebastian Das ist sehr clever, weil dann bist du nämlich schon fertig beseelt. *Nova lacht und stimmt zu*Ist auch so eine Stunde im Käfig kein Problem und alle Menschen, die da mal zum Gucken kommen, die sehen dann so, ah ja, die sieht aber glücklich aus. Glücklicher als sie sein sollte hinter den Gittern, aber okay. Das ist eventuell, das überlege ich gerade, wenn man irgendwelche Berichte oder irgendwas sieht, das ist vielleicht für Menschen, die BDSM jetzt nicht kennen, immer so ein bisschen merkwürdig, die sehen immer in der Situation unpassend happy aus, die Menschen. Eventuell ist es das, dass alle Personen, die man gesehen hat, dass sie vorher schon mal irgendwie viel Spaß hatten, dass sie gerade eh am Fliegen sind und dann sieht das wirklich ein bisschen schräg aus. *Nova bestätigt Ja, ungefähr so war das auch.* Das war eine Einladung? Session plus Ausstellungsobjekt sein, aber das ist ja dann auch schon so eine kleine Auszeichnung.
Nova Da hab ich mich auch wahnsinnig geehrt gefühlt. Also als ich das Angebot bekommen hab, musste ich wirklich auch erstmal zweimal gucken, ob ich richtig gelesen hab und hab da eigentlich auch gar nicht großartig lange nachgedacht, sondern gleich zugesagt, weil ich mir die Chance auf jeden Fall nicht entgehen lassen wollte und war und bin auch immer noch sehr sehr dankbar dafür. Ich glaube, das haben wir zweimal insgesamt gemacht. Bei einer Backstage-Tour muss ich leider auch einen Fehler meinerseits eingestehen. Da war ich wieder so nervös, dass ich morgens nichts gegessen habe. Im Endeffekt bin ich meinem Herrn dann in die Arme gekippt und ohnmächtig geworden. Vor den Leuten, die da waren, ist es mir bis heute wahnsinnig unangenehm. Er hat mich ganz lieb aufgefangen, hingelegt, mir erst mal zwei Traubenzuckerstückchen reingehauen und ein bisschen Wasser und danach war mein Kreislauf dann auch wieder da. Da hab ich die Ansage bekommen, dass ich vor unseren Sessions zu essen habe, ansonsten gibt's nämlich richtig Ärger. Und seitdem funktioniert das auch. Ich mein, das mit dem Essen ist vorher immer noch schwierig, weil das Kribbeln im Bauch da ist. Aber ja. Auch so einer Anekdote einer dieser Touren. Und es hat richtig viel Spaß gemacht. Da habe ich dann auch so bemerkt, dass ich potenziell auch so ein bisschen in die exhibitionistische Richtung gehe, dass ich das halt doch spannend finde. Und was eigentlich sehr lustig war, waren die Leute. Weil die halt wirklich reingekommen sind, ach ja und hallo und haben sich dann umgeguckt. Die waren total offen und freundlich, fanden das größtenteils auch überhaupt nicht befremdlich oder so. Haben mir dann Fragen gestellt, wie das so für mich ist, weil ich ja dann auch Klemmerchen an gewissen Körperteilen befestigt hatte und so. Es war einfach voll die positive Erfahrung. Und zum Abschluss dieser Backstage-Tour haben wir uns meistens draußen in dem Garten, wo auch die SM-Zwerge stehen, hingesetzt und irgendwie noch eine Tasse Tee oder Getränke miteinander getrunken und noch ein paar Fragen beantwortet und so. Und die SexarbeiterInnen haben dann halt noch ein paar Anekdoten erzählt aus ihrem Arbeitsalltag. Und es war einfach ein richtig schönes Event. Es hat total Spaß gemacht da zu sein.
Sebastian Hatten die anderen auch Ausstellungsobjekte da? Oder warst du dann da wirklich die Einzige?
Nova Dadurch, dass es während der Corona-Zeit war, waren glaube ich auch immer nur zwei oder drei SexarbeiterInnen da, die halt so praktisch dort waren, weil es ja dann auch gewisse Regelungen und Beschränkungen gab damals. Auch mit Maske und so weiter musste alles gemacht werden. Aber nein, in der Regel war immer nur ein Ausstellungsobjekt da. Soweit ich aber recht informiert bin, war ich nicht die Einzige. Es gab auch noch andere Backstage-Touren mit anderen Leuten. Ich hatte halt nur das Privileg, bei zweien zu Gast zu sein. Was mir aber gerade einfällt, bevor ich Ausstellungsobjekt geworden bin, bin ich selber zu einer Backstage-Tour gegangen. Das ist nämlich noch so der Schritt dazwischen von, ich hatte die Sessions mit meinem Herrn und ich bin selber dort auf der Backstage-Tour gewesen, weil ich hab nämlich gesehen, dass halt Werbung dafür gemacht wurde und dachte mir so, ach ja, das könnte ich mir halt auch vorstellen. Und ich mein, ich hatt's ja einmal von innen gesehen, aber ich fand die Idee trotzdem toll und wollte da mal dran teilnehmen. Hab mir wieder eine Freundin geschnappt, die mit der ich auch schon auf der Venus war und bin mit ihr dorthin marschiert, die wollte nämlich auch mal einen Blick so hinter die Kulissen werfen. Und hatte meinem Herrn halt nicht Bescheid gegeben, weil, also damals hatten wir halt kaum Kontakt, so kam mir irgendwie auch nicht angemessen vor und bin dann da einfach aufgetaucht. Und dann haben wir die Backstage Tour mitgemacht. Wir haben uns gesehen, unsere Blicke haben sich auch getroffen, er wirkte etwas überrascht, dass ich da war, hat aber auch gar nicht groß was gesagt. Und im Nachhinein, als die Tour dann so ziemlich vorbei war, kam er dann zu mir und meinte so, ja du, ich hab dich jetzt nicht direkt angesprochen, ich wusste nicht, ist das okay, ist das vielleicht unangenehm oder so? Und dann meinte ich so, nee, nee, ist schon vollkommen in Ordnung. Dann waren wir wieder in dem Studiozimmer, wo wir sozusagen unsere erste Session drin hatten. Hat er alles vorgestellt, die ganzen Gegenstände, die es dort gibt, die man verwenden kann, was man alles machen kann und wie und so weiter, hat er erzählt. Er kam dann irgendwie zu dem Käfig und hat dann so in die Runde gefragt, na gibt's hier jemanden, der in den Käfig rein möchte? Und ich mich gleich gemeldet habe.*lacht herzhaft* Er hat mich in den Käfig da reingestellt, hat den Käfig zugemacht, hat dann mit den anderen irgendwie noch so weiter erzählt. Ich stand da die ganze Zeit glücklich in dem Käfig vor mich hingrinsend. Dann kam er noch zu mir, hat so durch die Gitterstäbe geguckt und meinte zu mir so, eigentlich müsste ich dich mal hier als Ausstellungsstück bei so einer Backstage-Tour nehmen, oder? Und ich hab zurückgeguckt und gegrinst und gleich so, *ruft* ja bitte! Und danach kam nämlich das Angebot.
Sebastian Okay, jetzt hast du gerade so ein Nebensatz, damals hatten wir nicht so viel Kontakt, das erschien mir nicht angemessen. Wie viel Kontakt habt ihr denn heute miteinander?
Nova Tatsächlich weitaus mehr, aber auch einfach aus dem Grund, weil ich zwischendurch immer noch ein paar kleine Aufgaben für ihn erfüllen darf und meistens kommunizieren wir dann halt darüber. Also er hat jetzt zum Beispiel letztens seine Website überarbeitet, weil es mal lange nötig war und da durfte ich dann einige Sachen für ihn erledigen und ein bisschen aushelfen. Dann habe ich halt deswegen mal angefragt, da eine Frage gestellt, wie soll ich das machen und so weiter. Das heißt dadurch haben wir jetzt einfach schon ein bisschen mehr Kontakt, dass ich so kleine Aufgaben für ihn erfüllen darf. Das war aber nicht von Anfang an der Fall.
Sebastian Das ist natürlich jetzt eine ganz fiese Sache, an sich zu sagen, naja komm, da ist sie ja auch noch nützlich. Dann ist halt Kontakt die Währung an der Stelle so ein bisschen. Also weißt du, was ich meine?
Nova Ja, ich weiß schon, was du meinst.
Sebastian Ich kann das total nachvollziehen, auf der einen Seite, auf der anderen Seite denke ich mir immer auch so, es ist ein fairer Tausch, wenn sich alle Beteiligten darüber einig sind. Aber es erscheint mir dann doch, ich weiß nicht, ungewöhnlich, also ich hätte damit jetzt nicht gerechnet, ich hätte jetzt wirklich diese Distanz, zwischen den Sessions hätte ich jetzt mehr erwartet. Auch wenn ich irgendwoher weiß, dass das gar nicht so ist oder nicht so sein muss.
Nova Also ich glaube, das ist auch so einer der Gründe, warum es mit meinem Herrn so gut funktioniert. Und da unterscheidet er sich wahrscheinlich auch von vielen anderen, die solche Dienstleistungen anbieten. Er lässt seine Klienten in der Regel sehr nah an sich ran. Also man hat dann auch Kontakt außerhalb mit ihm und es ist halt nicht dieses Distanzierte von, man sieht sich halt nur zu den Sessions, dann geht die Tür zu und dann hört man halt nichts voneinander so lange, bis man die Tür wieder aufmacht und ins Studio reinkommt. Und ich weiß nicht, ja bei uns hat es im Endeffekt, wir waren glaube ich auf einer Wellenlänge, das hat er ziemlich schnell gemerkt, ich halt auch und ich bin einfach dankbar dafür, für jede Aufgabe, die ich für ihn erfüllen darf. Weil einfach auch aus dem Grund, dadurch, dass ich es mir halt nicht so oft leisten kann. Fühle ich mich meinem Sub-Ich und auch ihm ein Stück weit näher, wenn ich kleine Aufgaben für ihn erfüllen darf und das ist einfach superschön, weil ich hab ansonsten im Alltag überhaupt keine Anknüpfungspunkte daran. So mit meinem Partner kann ich das nicht machen und das finde ich eigentlich auch so reizvoll, BDSM so ein Stück weit in den Alltag zu integrieren, das nicht nur in irgendwelchen Sessions auszuleben und dann in einer wahnsinnig hohen Intensität, Sondern halt auch diese kleinen Sachen, die man halt so im Alltag erlebt und das habe ich eigentlich so gar nicht, vielleicht legen andere da auch gar nicht so viel Wert drauf, aber für mich ist es halt wirklich echt ein tolles Gefühl, wenn ich kleine Aufgaben bekomme, die ich erfüllen darf.
Sebastian Gibt's auch, ich sag mal so BDSM-ige Hausaufgaben? Bis zur nächsten Session übst du mal, ich weiß nicht, dich lasziv auszuziehen zum Beispiel.
Nova Nee, tatsächlich gar nicht. Also sowas überhaupt nicht. Es waren wirklich dann sachorientierte Dinge, wie zum Beispiel, ja lies mal bitte hier den Text Korrektur oder so.
Sebastian Bist du da was Besonderes für ihn?
Nova Kann ich ehrlich gesagt nicht sagen, das müsstest du ihn fragen.
Sebastian Okay, also von deinem Eindruck her, ne?
Nova Also ich weiß, dass er definitiv viele Sklaven hat, mehrere Sklaven, die Dinge für ihn erledigen nebenher. Einige davon kenne ich, andere davon kenne ich nicht. Also ich bin da definitiv nicht die Einzige und ich würde jetzt mal sagen auch nichts Besonderes, aber das ist auch vollkommen okay so für mich.
Sebastian Jetzt warst du ja rund sechsmal da und das steigert sich ja schon so ein bisschen. Gibt es etwas, was du erleben dürftest, wo du ganz am Anfang gesagt hättest, auf gar kein Fall oder hat er dich auf Dinge gestoßen, die für dich noch unvorstellbar waren?
Nova Muss ich mal grad kurz drüber nachdenken, aber ich glaube tatsächlich nicht. Also ich war mir meiner Vorlieben relativ bewusst, dadurch, dass ich halt auch sehr viel gelesen habe, mich damit befasst habe und so. So viel Neues ist da für mich eigentlich nicht entstanden. Was ich halt am attraktivsten finde, was mir am meisten Spaß macht, ist halt wirklich dieses Machtgefälle, also Dominanz und Submission. Also Masochismus spielt für mich auch eine kleine Rolle, also Schmerz so als Verstärker der Situation macht halt definitiv Spaß, aber also ich bin keine reine Masochistin.
Sebastian Die Drohung braucht ja auch ein gewisses Gewicht und wenn es keine Konsequenzen gibt, dann schwächt das ja auch die Dominanz im Zweifel mal.
Nova Eben.
Sebastian Also das gehört schon dazu.
Nova Was ich tatsächlich in der zukünftigen Session vielleicht mal ausprobieren wollen würde, oder was eine Sache ist, die ich mir vorstellen könnte und noch nie gemacht habe, ist Petplay. Ich finde Petplay super interessant und sehr, sehr spannend, aber hab mich bisher irgendwie noch nie so richtig rangewagt.
Sebastian Welches Tier darf es denn sein?
Nova Ein Kätzchen. Also ich hab ein paar Katzenohren tatsächlich schon zu Hause, trage die auch sehr, sehr gerne und fühle mich damit auch sehr wohl, aber so richtig das in eine Session zu integrieren, habe ich bisher noch nicht gemacht. Und das könnte ich mir für die Zukunft vielleicht vorstellen, aber damit habe ich halt wie gesagt null Erfahrung, auch noch nicht viel drüber gelesen oder gehört von, dementsprechend bin ich da noch etwas vorsichtiger mit.
Sebastian Weiß er das?
Nova Ich glaube ja, wir haben schon mal so im Ansatz drüber gesprochen, aber wir haben noch nie so irgendwie was ausprobiert in der Hinsicht.
Sebastian Ich sag mal so, ich bin mir sehr, sehr, sehr sicher, dass er sich die Zeit nehmen wird und das hier jetzt anhören wird.
Nova Das denke ich auch.
Sebastian Da bekomme ich wieder irgendeinen netten Kommentar. Grüße übrigens. Okay, also Kätzchen steht auf der Liste. Ja. Was fasziniert denn an einem Kätzchen? Guck mal, du hast jetzt mal die Gelegenheit, in aller Ruhe auszubreiten, wofür sonst gar nicht so viel Gesprächszeit da ist. Um einfach zu gucken, ja was ist denn spannend, warum Kätzchen, was macht so ein Kätzchen und was macht das Herrchen im Zweifel? Oh, da kannst du auch sagen Herrchen. Sehr schön.
Nova Passt.
Sebastian Du kannst den Herrn verniedlichen und es passt zum Kontext, auch spannend. Nein, aber was wäre so, was sind so die Reizpunkte? Im Moment denke ich gerade an die Milch aus dem Napf.
Nova Ja, also könnte ich mir auf jeden Fall vorstellen. Ich glaube, was für mich so reizvoll wäre, ich bin normalerweise eigentlich eine eher zurückhaltende Person und jemand, der versucht, möglichst allen recht zu machen. Und Katzen sind da ja nicht so. Also Katzen machen eigentlich das, was sie in dem Moment denken und Katzen scheuen halt auch nicht davor zurück, irgendwie mal, weiß ich nicht, zuzubeißen oder zu krallen oder zu fauchen, wenn sie keine Lust haben. Und ich glaube, was mich daran so sehr reizt, ist, dass es eigentlich ich normalerweise gar nicht so bin und da die Möglichkeit hätte, das in einem freien Raum ohne wirklich, ich sag mal, soziale Konsequenzen, wie man es außer Gesellschaft kennt, auszuleben. Also so dieses Freisein davon, das könnte ich mir sehr gut vorstellen. Ich bin ein sehr anschmiegsamer Mensch. Und Katzen sind halt auch so standardmäßig, wenn die dir dann um die Beine streichen, sich dann vor dir hinlegen, den Kopf an dir reiben. So, das sind halt so Aspekte, mit denen kann ich mich richtig gut identifizieren.
Sebastian Ich stelle mir gerade vor, wie er seine Website überarbeitet und das Kätzchen unterm Schreibtisch liegt, an ihm rumschmiegt und er nicht sagen kann, lies mal Korrektur, weil das Kätzchen, das wird höchstens auf der Tastatur rumtanzen und alles löschen.
Nova Ich seh mich normalerweise eigentlich tatsächlich so mehr in Richtung Service-Sub, also das macht mir auch wahnsinnig sehr viel Spaß, Menschen einfach Gutes zu tun, insbesondere meinem Herrn und ihm zu gefallen und Dinge zu tun für ihn, aber andersherum, also ich geh nicht in Richtung Brat oder so, aber ich wär halt manchmal schon gern so dieses süße freche Kätzchen, das auch einfach mal so seinen Willen durchsetzt.
Sebastian Ja okay, so ein kleines bisschen Revolution oder Aufbegehren.
Nova Aber auf eine ganz niedliche, verspielte Weise, weil einer Katze kann ja keiner böse sein, weißt du?
Sebastian Kann man nicht?
Nova Nein, einer Katze kann keiner böse sein*beschwichtigend*
Sebastian Okay, ich sag dazu mal nichts. Wechseln wir mal ein bisschen das Thema. Ich mag immer so ein bisschen Richtung Dinge gehen. Ich weiß, es gibt Dinge der Woche.
Nova Das stimmt.
Sebastian Und das erste, ich weiß es gibt drei, würde ich gerne mal hier in diese Sendung mit einbauen. Ich habe keine Ahnung was es ist, wie immer. Was ist es denn? Zeig doch mal her.
Nova Also ich habe drei Sachen mitgebracht. Ich fange mal mit dem für mich schönsten und wichtigsten an. Und reiche es dir mal.
Sebastian Ich habe ein Halsband in der Hand.
Nova Richtig.
Sebastian Und zwar...
Nova Also ich beschreibe es mal für die Werte Zuhörerschaft.
Sebastian Ich beschreibe es erst einmal selbst und dann kannst du es nochmal in Schön beschreiben. Okay, es ist also ein Halsband vorne v-förmig mit O-Ring, hinten ist ein Schloss dran und seit zwei Sekunden hängt im Schloss auch kein Schlüssel mehr. Es ist also abschließbar. Es sieht auch schon ein bisschen getragen und benutzt aus und eventuell wurde da auch mal dran rumgezerrt, kann das sein?
Nova Also getragen und benutzt auf jeden Fall, es wird regelmäßig benutzt.
Sebastian So und dann auf dem Schloss ist eingraviert, Eigentum von Dominus Berlin, steht da, eingraviert auf dem Schloss und du besitzt auch tatsächlich den Schlüssel.
Nova Ich besitze einen Schlüssel.
Sebastian Okay, und das ist so ein schönes Halsband, das ist doch relativ robust, es ist sehr schön verziert mit so ein bisschen Spitzenmuster und, ach ja, schön und es ist eben abschließbar. Wie kommst du dazu?
Nova Dieses Halsband stammt aus der Hand von jemandem, den du wahrscheinlich sogar kennst. Wenn ich richtig informiert bin, war nämlich die gute Lena bei dir von Penumbra und der Fetischmanufaktur. *Sebstian unterbricht Es ist tatsächlich von ihr, sehr gut. Ich weiß gar nicht, wie ich über die Webseite gestolpert bin, ich habe dieses Halsband gesehen und mich von der ersten Sekunde an eigentlich darin verliebt. Auf der Webseite ist es als lila angegeben, ich finde es ist eher Bordeaux. Bordeauxfarbenès Leder mit schwarzer Spitze überzogen und innen mit ganz weichem Leder gefüttert und vorne diesen silbernen O-Ring dran. Ich habe es gesehen, ich wollte es haben, es ist maßgeschneidert und es ist perfekt und ich bin wahnsinnig glücklich damit. Also ich könnte mir kein schöneres erstes Halsband vorstellen.
Sebastian Das hast du also angeschafft?
Nova Ja, ja, ja, auf jeden Fall. Und das Schloss hinten dran ist tatsächlich von Blackstyle und graviert, damit halt auch die Besitzverhältnisse klar sind.
Sebastian Okay, das hast du gemacht und dann hast du es einfach beim nächsten Mal mit hingebracht?
Nova Nein, ich habe es meinem Herrn feierlich überreicht.
Sebastian Okay, ja das ist ja auch so ein bisschen die Frage, inwieweit du dann auch vorprescht und Dann sagst du, hier, ich hab mir was ausgedacht, hier, bitte schön, arbeite damit. Nein, es ist wirklich wunderschön und ich kann mir auch wirklich vorstellen, dass du es damit Hingabe trägst. So, und jetzt habe ich dann doch den Schlüssel nochmal bekommen. So, da steht auch ein kleines Schildchen dran, Halsband steht dran.
Nova Richtig.
Sebastian Ich mache es mal auf. Aber ich mag mir diesen Verschluss nochmal genauer ansehen.
Nova Der Verschluss ist eigentlich für das Halsband auch so nicht unbedingt gängig. Also ich hatte da extra bei Penumbra angefragt, ob man es halt auch abschließbar machen kann. Und das haben die mir dann so praktisch angefertigt. Normalerweise ist es aber einfach nur eine ganz normale Schnalle, die man halt auf und zu machen kann. Ich wollte aber unbedingt ein abschließbares haben, weil ich den Wert dahinter einfach irgendwie schön finde. Und zu dem Schloss gibt es tatsächlich zwei Schlüssel. Einen habe ich und einen hat mein Herr. Und den Schlüssel habe ich natürlich einfach aus dem Grund, damit ich es halt auch zu Hause, wenn ich zum Beispiel Aufgaben erfülle, tragen kann und dann auch wieder abmachen kann, ohne ihn jedes Mal belästigen zu müssen.
Sebastian Okay, aber da haben wir doch jetzt auch diesen Benefit, wie das in den Alltag übergeht. Also nicht nur, du kommst glücklich nach Hause und bist für ein paar Tage und Wochen beseelt, sondern wenn der Herr ruft, dann bist du verfügbar.
Nova Richtig, das ist toll.
Sebastian Dann ist das schön, das macht dir Spaß. Und ganz ehrlich, das ist ja auch eben dieser Zauber von BDSM. Und jetzt ist da auch dieses, also dann trägst du es manchmal auch einfach mal so?
Nova Ja, hab ich auch schon gemacht. Vor allem dann, wenn der Session ein bisschen länger her ist und ich meinen Herrn vermisse.
Sebastian Okay, was für ein Gefühl gibt dir das?
Nova Ein tolles Gefühl. Ein Gefühl von Stärke und Selbstsicherheit. Und von Verbindung zu meinem Herrn.
Sebastian Hast du schon mal draußen getragen? *Nova stimmt zu* Läufst du dann durch die Stadt mit dem Schloss dran?
Nova Kommt drauf an. Wenn ich zum Beispiel in der Bahn unterwegs bin, trage ich meistens ein Halstuch oder einen Schal oder einen Rollkragenpullover, damit man es halt nicht so unbedingt sehen kann. Die Front an sich ist glaube ich auch gar nicht so das Problem. Das Schloss wäre halt eher so das, was sehr auffällig ist. Ich habe es aber tatsächlich auch schon komplett ungeschützt sozusagen in der Öffentlichkeit getragen.
Sebastian Okay, also ja, dieser Hunger nach mehr, ne? Das ist total schön. Ich werde gleich von diesem Halsband ein Bild machen und danach wird die Lena mich wahrscheinlich anschreiben und sagen, Sebastian, wie kannst du so fürchterliche Bilder von meinen tollen Sachen machen? Das gehört zum Konzept.
Nova Nein, aber es ist ein wunderschönes Halsband.
Sebastian Definitiv.
Nova Und falls jemand von Penumbra zuhört, ich möchte auf jeden Fall die passenden Hand- und Fußfesseln noch dazu haben. Also da werde ich mich auf jeden Fall in Zukunft wieder an euch wenden.
Sebastian Lena, werd tätig! Wobei, der Dominus könnte natürlich bei Penumbra anfragen, die würde wissen, was es da gäbe und Maße und so weiter und dann hätte er es plötzlich für dich da. Also theoretisch ist genug Wissen verfügbar und genug Netzwerk außenrum, dass dieser Wunsch in Erfüllung gehen könnte, ohne dass du was dafür beitragen musst.
Nova Winkst du gerade mit dem Zaunpfahl *lacht herzhaft*?
Sebastian Nein, das ist doch kein Zaunpfah. Das ist schon ein ausgewachsener Strommast.*beide lachen herzhaft*
Nova Möchtest du die anderen Dinge der Woche auch gleich sehen?
Sebastian Ach komm, wenn du schon so lieb fragst, na gerne doch.
Nova Dann suche ich mal das zweite heraus, ich nehm's mal vorsichtig aus der Tüte raus, das hab ich nämlich geschützt transportiert, bittesehr.
Sebastian Das bringt mich auch zu meiner nächsten Frage eigentlich, wunderbar, und zwar ist das eine Latexmaske.
Nova In Weiß.
Sebastian In Weiß, genau, wobei es ist so ein Cremeweiß.
Nova Es war mal weiß. Weißes Latex verblasst leider oder vergilbt leider sehr schnell.
Sebastian Okay, aber das war so ein, nee, es ist nicht Hannibal Lecter, doch so ein bisschen, doch in einem der Filme war es, glaube ich mal, mit so Löchern drin. Also die Maske geht hier über die Nase, vermute ich? Und dann sieht man, also von Mund und Nase sieht man im Prinzip nur noch diese 20 kleinen Löcher und die Maske ist wirklich, das ist ein Stück Latex und das wird dann einfach hinten zugeknöpft.
Nova Genau, mit Druckknöpfen. Also es ist im Endeffekt, es bedeckt halt die untere Hälfte des Gesichts und kann am Hinterkopf und im Nacken dann fixiert werden mit den Druckknöpfen und passend dazu in der selben Farbe hab ich tatsächlich auch einen Anzug und Handschuhe und ein Halsband und eine Leine, aber ich hab jetzt nur die Maske mal mitgebracht einfach aus Transportgründen.
Sebastian Okay, genau das war so ein Punkt. Dieser ganze Stuff, den du da anschaust. Ich meine, der Vorteil an so einem Studio ist ja auch, da ist alles da.
Nova Ja.
Sebastian So, und dann fängst du trotzdem das Shoppen an.
Nova Ja, hatte tatsächlich auch einen Hintergrund. Und zwar, weil ich ein Fotoshooting mit meinem Herrn und einem weiteren Sklaven machen durfte, nämlich für Blackstyle Latex. Und in dem Zusammenhang habe ich dann tatsächlich auch mir den weißen Anzug angeschafft und die weiße Maske und das sämtliche Zubehör dazu.
Sebastian Das hast du bekommen, damit auf den Bildern auch was zu sehen ist? Oder ist das eher so, das durftest du dir selber anschaffen?
Nova Teils, teils. Also den Anzug und die Maske habe ich selber sozusagen angeschafft. Zum Shooting selber bin ich dann hingekommen und dann gab es halt noch Handschuhe und das Halsband und die Leine. Die habe ich dann praktisch dafür getragen. Und da wirklich noch mal sehr, sehr großes Dankeschön an Blackstyle durfte ich die Sachen im Anschluss auch behalten und bin da sehr, sehr dankbar für. Ich pflege sie, ich hege sie, ich habe sie zu Hause und das ist mir eine sehr große Ehre und die gebe ich auch nicht wieder her.
Sebastian Ich überlege gerade, wie ich davon ein schönes Bild in die Shownotes packe. Also alle Dinge der Woche, liebes Publikum, gibt es in den Shownotes, definitiv. Von der Maske, da muss ich dich eventuell mal darum bitten, ob man nicht doch so ein Teil-Selfie machen kann, weil ich glaube, die wirkt erst so richtig, wenn sie getragen wird. Anders funktioniert die eigentlich nicht. Nein, aber auch weißes Latex sieht man ja auch so selten, die haben alles schwarz.
Nova Ja, hat leider auch einen Grund, weil weißes Latex hat keine so lange Haltbarkeitsdauer wie schwarzes.
Sebastian Ja, wobei Haltbarkeit ist ja mal die Frage, das wird ja nicht im Schrank schlecht.
Nova Das nicht, aber es verändert halt die Farbe und das ist schade drum, weil es bleibt nicht so schön rein weiß.
Sebastian Also ich muss ja gestehen, dass dieser leicht gelbe oder beigefarbene Touch, der geht so ein bisschen in Richtung Klinik so ein bisschen rein, ne? Ist das beabsichtigt?
Nova Also beabsichtigt, was heißt beabsichtigt? Ich bin was Klinik angeht nicht so der Typ dafür, also ich habe da keine Erfahrung bisher mit gemacht und beabsichtige das auch nicht. Ich könnte es mir vorstellen, das in der Zukunft vielleicht irgendwann mal auszuprobieren, aber es ist eigentlich nicht so wirklich meins. Dementsprechend ist der Effekt, dass das Klinik Appeals mehr oder weniger eigentlich nicht beabsichtigt.
Sebastian Ich überlege gerade diese Latex Handschuhe, also nicht die ganz weißen und auch nicht die ganz gelben, sondern diese leicht dazwischen, das ist exakt diese Farbe, ne?
Nova Ja, das kommt schon hin.
Sebastian Also das passt schon ganz gut, also was, ganz ehrlich, das ist die eine der wenigen Farben wo man auch relativ günstig nochmal schnell eine Handschuhe zum Outfit kriegt. *Nova lachend: Ja, das stimmt.*
Nova Ich hab tatsächlich auch schon Kommentare bekommen, gerade auch in Bezug dann auf, ich sag mal, das Bildmaterial, was ich dann selber zur Verfügung gestellt hab, haben viele schon kommentiert, oh hier, Frau Doktor und so weiter und das ist nicht meins. Also Frau Doktor ist ja meistens dann auch eher so die dominante Rolle beim Klinikspiel. Passt schon mal gar nicht zu mir und wie gesagt, ich kann dem Klinikspiel an sich selber auch nicht so viel abgewinnen. Ist mir alles zu steril und zu weiß und viele nehmen ja gerade daraus den Reiz, aber im Endeffekt, für mich hat es nicht viel Erotisches.
Sebastian Aber grad dieser Punkt, diese dominante Rolle, zumindest so ein, gibt's so ein kleines Fünkchen in dir, das könnte man trotzdem mal irgendwie erforschen oder wenn so ein Shooting ist, wo ein anderer Sklave von ihm dabei ist, da ist ja dann auch die Frage, wenn ihr da beide unten seid, wer ist denn weiter unten und wer ist da ein bisschen dazwischen vielleicht und kann auch mal sagen, jetzt hier, reiß dich mal zusammen, ne. Also ich kann mir schon vorstellen, dass du da so ein bisschen so dominanten Funken schon hättest. Nicht deinem Herrn gegenüber, aber schon gegenüber anderen Sklaven, dass du da in der Hackordnung schon eventuell dich behauptest.
Nova Denkst du, siehst du das von mir? Also ich glaube ich selber hab da nicht so das Gespür für. Ich glaube nicht, dass ich sonderlich dominant wäre. In dem einen Shooting, was ich gemacht habe, wo der Hausklave meines Herrn Olaf noch mit dabei war, hatten wir keine Hackordnung in dem Sinne. Und da er meinen Herrn ja schon viel länger kennt, viel mehr Erfahrung in dem Bereich und so hat, habe ich auch eher mehr zu ihm aufgesehen und mir versucht, Sachen von ihm abzuschauen und von ihm zu lernen. Also wenn du das so sehen willst, war ich dann in der Ordnung sozusagen darunter. Aber ich glaub wir haben da einfach nicht verglichen, auch keine Rangliste oder so erstellt, sondern halt einfach dann das Shooting gemacht, es war ein total schöner Tag, es hat richtig viel Spaß gemacht.
Sebastian Es gibt noch ein Ding der Woche.
Nova Noch ein Ding der Woche.
Sebastian Ich war bei dir ja gar nicht sicher, ob du überhaupt irgendwas hast, weil es ist ja alles im Studio, ne?
Nova Aber. Kannst du schon erahnen, was es ist?
Sebastian Ich kann es erahnen, ich verrate es noch nicht, das Publikum soll ja ein bisschen gespannt sein, die hören nämlich das Rascheln so schön. So, eine Plastiktüte und in der Plastiktüte befindet sich, ui, sehr schön.
Nova Überreich es dir mal.
Sebastian Dankeschön. Ich habe ein Korsett in den Händen, ist das so weinrot? Bordeauxrot? Passend zum Halsband. Aber wirklich ein schönes, also ein gutes. Wow, das ist wirklich maßgeschneidert, vermute ich?
Nova Tatsächlich nicht auf meine Maße.
Sebastian Ach, auf wessen Maße? Auf seine?
Nova Nein,*lacht* also dieses Unterbrustkorsett befindet sich noch gar nicht lange in meinem Besitz. Ich glaube eine Woche ungefähr.
Sebastian Okay, also es ist nagelneu. Es duftet nach Parfum. Und zwar intensiv.
Nova Ein wenig. Das ist von einer ganz wundervollen Dame. An dieser Stelle ganz, ganz liebe Grüße an Frau Schmid. Die hat mir nicht nur dieses Korsett, sondern sehr viele Korsetts aus ihrer Sammlung vermacht, aus ihrer Jugend. Und hat praktisch eine würdige Nachfolgerin dafür gesucht, die diese Korsetts weiter in Ehren halten und tragen darf. Und da es von der Größe her gepasst hat, hat sie mich zur Nachfolgerin ernannt und ich bin unendlich dankbar. Ich weiß gar nicht, wie ich das wieder gut machen soll, weil es sind wirklich alles maßgeschneiderte Korsetts. Und wer schon mal ein maßgeschneidertes Korsett in der Hand hatte und den Preis davon gesehen hat, der weiß, wovon ich spreche.
Sebastian Es lohnt sich aber auch, denn es passt dann auch, ne? Okay, auch wenn es für dich nicht maßgeschneidert wurde, es passt.
Nova Es passt, es passt wunderbar.
Sebastian Okay, und das Outfit hast du auch schon probiert und wenn jetzt noch die Hand- und Fußfesseln dazukommen. Wobei, dann hab ich ja langsam die Befürchtung, dass du beim nächsten Mal bei deinem Herrn, dann kommst du da immer mit einer riesen Sporttasche an, weil du deinen ganzen Stuff da immer dabei hast und der muss dann immer wühlen und gucken, ob er das findet, was er gebrauchen kann.
Nova Meistens komme ich ja schon vorbereitet zu den Sessions.
Sebastian Ja also die Frage ist ja wirklich dieses, was auch du dann noch anschaffst und im Besitz hast und was möchtest du vielleicht noch shoppen?
Nova Hm, was möchte ich noch shoppen?
Sebastian Ja auch Sachen, die man im Studio eher ungern geteilt werden, sag ich mal. Wobei im Studio ist eigentlich alles drauf ausgelegt, dass man das ordentlich sauber machen kann.
Nova Richtig. Und im Studio wird halt auch immer ordentlich desinfiziert und sauber gemacht, da hab ich auch schon teilweise dann mitgeholfen. Da mach ich mir auch gar keine Gedanken. Also was immer auf meiner Shoppingliste stand, war tatsächlich ein Korsett, ein maßgeschneidertes, habe ich auch. Und vor allem, es passt halt farblich wirklich perfekt zum Halsband und das war nicht abgesprochen, sondern es ist einfach nur ein wahnsinnig glücklicher Zufall. Ich bin so wahnsinnig glücklich mit diesem Ding. Also wenn ich das trage, fühle ich mich wirklich wie die Königin der Welt.
Sebastian Okay, das heißt du läufst zu Hause rum, trägst das und das ist schön.
Nova Und die Korsetts trage ich auch häufiger, auch wenn ich einfach so einkaufen gehe, weil ich mich einfach richtig toll daran fühle.
Sebastian Das ist vielleicht so ein Punkt, das ist ja alles ein bisschen begrenzt. Gut, ich meine, BDSM als solches ist immer begrenzt, selbst wenn man Partner, ich und das Podcastsubbie, wir haben auch das Problem, dass wir manchmal wochenlang keine Zeit haben, irgendwas zu machen und dann fängt man ja auch an zu gucken, womit fühle ich mich wohl. Und inwieweit hilft dir das alles auch, auch der stuff, jetzt hier auch mal das Halsband anzulegen dabei, dann auch zu sagen, komm, ist nicht mehr so lang hin.
Nova Das hilft definitiv, das hilft ganz, ganz doll. Also ohne wäre es glaube ich schon ziemlich, ziemlich schwierig. Ich hatte glaube ich eine Zeitperiode, das längste was ich praktisch zwischen zwei Sessions gegangen bin, waren glaube ich acht Monate oder neun knapp. Und das war echt hart zwischenzeitlich und am schlimmsten ist eigentlich so der Moment, wenn man von der Session nach Hause kommt, man ist eine Woche lang beseelt und glücklich. Und der Moment danach, wenn so die Endorphine davon nachlassen und man dann so selber wieder auf den Boden der Tatsachen kommt, dass es halt vorbei ist und dass es jetzt wieder sechs Monate dauert, bis man das erleben kann, das war teilweise schon echt hart. Und gerade so zu Anfang hatte ich da so den ein oder anderen kleinen Subdrop, das war echt nicht so angenehm. Aber ja, ich mach's ja jetzt auch schon seit drei Jahren und hab so meine Mittel und Wege gefunden. Und einerseits die Sachen zu tragen hilft halt sehr, meine Gedanken niederzuschreiben, drüber zu sprechen und was ich für mich auch total entdeckt habe sind Podcast-Folgen mit meinem Herrn. Er hat ja schon in einigen Podcasts mitgemacht und wann immer ich seine Stimme vermisse, mach ich einfach einen Podcast an, bin glücklich und die Folge von dir, die steht ganz oben auf der Liste. Und das hilft, einfach die Stimme zu hören.
Sebastian Vielleicht mach ich dir noch mal eine Version davon, wo ich nicht zu hören bin, wo immer nur er redet.
Nova Oder das ganze rausgeschnittene Material, das nehm ich gerne.
Sebastian Ach das rausgeschnittene, da gibt's nichts mehr. Das wird natürlich immer alles ordentlich vernichtet.
Nova Vorbildlich.
Sebastian Natürlich wird das nicht vernichtet, das wird natürlich aufgehoben. Nein.*beide lachen* Wie nah ist er dir? Ist es vielleicht näher, als es sein sollte?
Nova Das kommt drauf an, wie du sein sollte definierst.
Sebastian Ja, das frage ich ja dich. Also es ist, sagen wir mal so, aus der Perspektive ist es so, es ist nicht alles, du gehst alle sechs Monate dahin, dann ist es für ein paar Stunden toll, dann geht's dir eine Woche gut und dann ist das auch wieder weg und dann bis zum nächsten Termin. Sondern häufigere Interaktion, Einladung werden angenommen, Aufgaben werden erledigt und auch im Zweifel mal dieses, ich gucke, dass ich mich damit beschäftige, um einfach ein bisschen was von diesem guten Gefühl spontan erleben zu können. Das ist schon so ein bisschen, ich sag mal, so ganz blöde, bei Jugendlichen würde man sagen, das ist ein bisschen Liebeskummer. Also ist das näher, als es halt für eine professionelle Beziehung dann an der Stelle sein sollte?
Nova Das kann ich ehrlich gesagt gar nicht so sehr beurteilen, weil ich nicht am professionellen Ende des Ganzen sozusagen sitze. Ich finde das natürlich ganz wunderbar, so wie es ist und nehme da auch sehr viel Positives mit raus. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass es meinem Herrn ähnlich geht. Also so spiegelt er es mir zumindest wider, dass es für uns beide etwas sehr, sehr Positives ist. Und ja, also ich sag mal, solange es uns beiden gut tut und keinem weh tut, spricht ja erstmal nichts dagegen. Und ich achte trotzdem schon sehr darauf, dass er bestimmt, wie weit er sozusagen geht und dass ich nichts einfordere. Weil, wie gesagt, ich bin halt nicht an dem Ende zu entscheiden, wie viel ist jetzt im professionellen Rahmen möglich und wie viel nicht. Also ich finde die Nähe zu meinem Herrn ganz, ganz wunderbar so. Ich meine auch aus allem, was ich jetzt so gehört habe, zu wissen, dass er das nicht nur mit mir so hat, sondern eigentlich mit fast allen Klienten, dass er die relativ nah an sich heranlässt. Je nachdem, wie die Umstände es halt auch ermöglichen. Aber für mich ist das vollkommen in Ordnung so und ich bin da sehr, sehr, sehr dankbar, dass das so ist.
Sebastian Ich glaube ich mag an diesem Punkt nochmal aufbrechen, dass die Dienstleistung besteht eben nicht nur darin 90 Minuten, Start, Stopp, sondern da gehört eben noch ein bisschen drumherum mit dazu und man bekommt eben auch so einen schönen Traum nochmal gratis dazu.
Nova Jein, also ich glaube es funktioniert schon so, es gibt auch viele die das so machen, so im Sinne von 90 Minuten Tür auf, Tür zu und gut ist. Aber die Frage ist halt wie erfolgreich man damit ist und inwiefern man seine Kunden, seine Klienten damit auch erreicht.
Sebastian Ja gut, wenn du jetzt sagen würdest, naja Masochismus und ich brauche richtig was auf dem Hintern und dann ist gut, dann kann ich das nachvollziehen. Wenn du jetzt sagst, aber die Dominanz ist es, also auch der Umgang mit der Person, dann ist natürlich da nochmal ein etwas anderer Anspruch auch da. So, liebes Publikum, wir haben eine kleine Pause gemacht, wir haben inzwischen auch völlig vergessen, wo wir eben waren. Inzwischen hat Nova das Halsband auch angelegt. Sieht sehr gut aus, passt.
Nova Fühlt sich auch wunderbar an.
Sebastian Jetzt strahlst du noch ein bisschen mehr. Jetzt hast du ja schon mehrmals erwähnt, dass du so in der Community nicht drin bist. Ich meine so einen Stammtisch zu besuchen, da ist man mit kinky Leuten unterwegs, kann sich austauschen, ist das vielleicht dann zu viel BDSM in deinem Leben oder gibt's andere Gründe, wo du sagst, nee, lieber nicht. Woran scheitert's?
Nova Bisher hab ich nie so wirklich den Schritt gewagt nach draußen sozusagen in die Community. Einfach aus dem Grund, weil ich eher introvertiert bin und es fällt mir ein bisschen schwer auf Menschen zuzugehen und meine Sozialbatterie ist auch nicht unbedingt die größte. Und wenn ich dann halt in solche für mich unbekannten neuen Situationen gehen muss mit potenziell vielen Menschen, die ich alle nicht kenne, es ist halt eine ganz schön stressige Situation. Dementsprechend ja habe ich habe ich mich bisher immer noch nicht getraut und alles was ich bisher so in Foren online versucht habe, ist im Endeffekt eigentlich immer darauf hin hinaus gelaufen, dass mein Gegenüber irgendwie doch eine Spielbeziehung wollte und sich nur mit mir unterhalten hat, um halt dann da hin zu kommen und es war für mich irgendwie immer ein bisschen frustrierend.
Sebastian Ja, das ist so auch dieser, ich weiß auch nicht, bei den Jungs, das habe ich dann auch immer erlebt, wenn jemand erzählt, ja, ich gehe auch gelegentlich ins Studio, dann klebt an der Person innerhalb der Community, zumindest war das früher so, so ein Makel. Aha, da muss also irgendwas ganz Schlimmes sein, dass es offenbar nur im Studio geht, ne? So, dabei sehe ich das ja eigentlich, ja auch bei dir jetzt speziell von der feministischen Seite. Eine Frau, die sagt, ich habe da ein Bedürfnis und ich erfülle mir das. Und das ist heutzutage möglich. Es gibt den Dienstleister, den Dominus, es gibt Dich, die sagt, das ist mein Wunsch. Erfüllst du dir das, es wird dir erfüllt und das passt sich in deinem Leben an und nicht umgekehrt.
Nova Ja absolut und das ist halt total positiv so für mich. Ich meine man hat ja ab und an noch oder bekomme ich es noch so ab und an diese Klischeevorstellungen zu hören von wegen, ah ja ist jetzt hier ein deutlich älterer Mann und du als junge Frau, du unterwirfst dich dem, das ist ja überhaupt nicht feministisch, wie kannst du sowas machen? Wo ich mir so denke, ich seh's eigentlich eher genau andersrum, dass ich mir das als junge Frau rausnehmen kann zu sagen, ich geh zu einem Sexarbeiter, zu einem Dienstleister und hol mir das, was ich möchte. Das spricht doch eigentlich dafür, dass ich mein Leben so selbstbestimmt und stark lebe, wie ich das möchte. Es tut mir einfach wahnsinnig gut. Es geht mir gut damit. Und ich fühl mich als so, wie ich bin. Ich fühl mich in dem Moment stärker und selbstsicherer, als ich es normalerweise bin. Wenn ich mich unterwerfen kann und dieses Geschenk genießen kann.
Sebastian Ich muss ihn einmal gemacht haben, auch wenn es ein bisschen gemein und blöd ist, es ist so ein bisschen wie ein Friseurbesuch, man geht dahin, da wetzt jemand mit scharfen Gegenständen an einem eigenen Kopf herum und der hat auch noch mehr Ahnung als man selbst davon, man könnte es auch selber gar nicht, egal wie sehr man sich da reinliest und hinterher geht man stark und selbstsicher aus der Nummer raus. Ist ein bisschen mies jetzt der Vergleich. Ich gebe es ja zu. Nein, aber rein technisch sage ich, sprich, ist da jetzt gar kein so großer Unterschied. Ich gehe da hin, ich bekomme etwas, was ich möchte, habe eine schöne Zeit bestenfalls und dann gehe ich da raus mit einem Lächeln. Punkt. So einfach. Warum sollten nur Männer SexarbeiterInnen nutzen können? Erstmal das ist eh so ein Punkt und dann nochmal auch im Bereich der BDSM Community. Ich mein, wenn Menschen sagen, ich hab einen bestimmten King, einen bestimmten Wunsch und das ist vielleicht nicht mit meiner Partnerin 100% deckungsgleich oder auch als Paar will man irgendeine besondere Praktik unter Anleitung mal probieren. Spricht überhaupt nichts dagegen zu sagen, okay, da gibt's ein Profi, der haftet im Zweifel noch dafür, für den Weg, den er verbockt.*beide lachen* Nein, aber wo man dann auch einfach in dieser Atmosphäre sagen kann, hilf mir mal oder hilf uns mal, das geht. Ich glaube, da hat sich das Bild von Sexarbeitenden im BDSM-Bereich auch in den letzten 10, 15 Jahren deutlich gewandelt, dass es eben nicht immer nur die unnahbare Domina ist und ruf mich an und Sklave leckt mir die Schuhe und das war's dann. Sondern ich merke und das sehe ich zumindest auch in sozialen Netzwerken, dass da viel mehr Dienstleistung mit bei ist und viel mehr, ja hier kannst du ein Erlebnis wahr machen.
Nova Richtig. Also den Vergleich, den du mit dem Friseur gebracht hast, der ist eigentlich auch gar nicht so falsch, weil es ist im Endeffekt ja eine Dienstleistung. Also da kommt man ja nicht drum rum das so zu sagen und ich glaube, ja es hat sich auf jeden Fall gewandelt. Ich denke mal, vor 20, 30 Jahren war das definitiv noch anders und einfach auch aus dem Grund zu zeigen, dass Frauen das halt auch machen können und das auch in Anspruch nehmen können, genau aus dem Grund spreche ich ja auch drüber. Also ich glaube, ja, ich bin da in der Minderheit, aber ich fühle mich ehrlich gesagt auch gar nicht so, weil ich fühle mich da auch nicht irgendwie, weiß ich nicht, negativ behaftet, sondern das ist für mich einfach gut so, wie es ist und positiv so, wie es ist und es funktioniert auch so. Es tut mir und meiner aktuellen Situation gut und Punkt.
Sebastian So einfach. Ich könnte es jetzt nicht besser zusammenfassen als du. Lass mich mal doch mal über etwas sprechen, weil ich habe dich schon gesehen, bevor wir uns heute hier gesehen haben.
Nova Das stimmt.
Sebastian Liebes Publikum ich werde es verlinken, auch wenn ich dem Sender ein bisschen zwiegespalten, Sender sage ich schon, dem komischen Web- Video- Sendeprojekt von diesem merkwürdigen Verlag ein wenig zwiegespalten gegenüberstehe, hab ich es dennoch gesehen, weil ich habe den Link bekommen, es gibt bei Bild TV eine Reportage über den Dominus und da hat er seine Nova dabei und da sieht man ihn spielen mit dir. Wie kommt's denn zu sowas?
Nova Also ich muss echt zugeben, ich bin da so ein bisschen deiner Ansicht, ich stehe dem auch ziemlich gespalten gegenüber, aber ich hab die Möglichkeit einfach mal benutzt und als ich das Angebot bekommen habe da mitzuwirken, gesagt ja okay, das mach ich und ich bin mit dem Ergebnis soweit eigentlich auch ziemlich zufrieden und es hat echt Spaß gemacht. Du hast da eine super Figur gemacht.
Sebastian Er hat so ein bisschen verloren, weil er war natürlich gezwungen erstmal im Studio zu zeigen, ja hier gibt es dieses und da gibt es das und dann kann man dies machen und jenes machen, da kann man nicht gut bei dastehen. Hat er schon im Rahmen der Möglichkeiten des Formats wahrscheinlich gut gemacht, aber die Zielgruppe ist halt Vanilla, ne?
Nova Ja, eben drum, das war ja auch das Ziel der ganzen Sache, Leute außerhalb der eigenen Blase irgendwie so ein Stück weit zu erreichen, weil das Thema ja immer noch echt kontrovers ist.
Sebastian Aber wie war das? Also du hast die Einladung bekommen hier, die haben angefragt oder da gibt's eine Möglichkeit, willst du machen, willst du vor die Kamera.
Nova Richtig.
Sebastian Das ist schon mal ein großer Punkt.
Nova Total. Ich wusste auch ehrlich gesagt gar nicht so richtig worauf ich mich einlasse, als ich da ja gesagt hab, weil ich hab ja noch nie Filmaufnahmen gemacht, das war das allererste Mal für mich. Und ich bin da auch so ein bisschen blindlings reingestolpert, weil wie soll man sich auf was vorbereiten, wo man nicht weiß, was man erwarten soll. Und im Endeffekt, die Dreharbeiten haben Spaß gemacht. Das war für mich ein komplett neues Erlebnis. Ich habe sehr viel erlebt, was ich sonst glaube ich so nicht hätte mitmachen dürfen. Aber es war schon ein bisschen befremdlich, als ich dann da im Studio stand und auf einmal waren da so zwei, drei Leute mehr und irgendwie so eine Kamera auf dich gerichtet und ein Mikrofon und man selber dachte sich nur so, Okay, hoffentlich wirkt das jetzt nicht komisch nach außen hin. Aber ja, es war trotzdem auf jeden Fall eine Erfahrung. Im Nachhinein würde ich glaube ich so zwei, drei Sachen anders machen. Mir ein paar mehr Notizen vorher machen und vielleicht auch so ein bisschen mehr Wert auf Make-up legen. Ich hab das Gefühl, ich bin ganz schön oft über meine eigenen Worte gestolpert und sah ein wenig zerzaust aus an manchen Stellen. Aber mein Gott, es waren meine ersten Filmaufnahmen und jetzt weiß ich, was ich beim nächsten Mal besser machen kann.
Sebastian Lass mich mal so ein paar Sachen fragen, die ich als Podcaster habe, nämlich Fragen. Ich hab bisher in meinem Leben, das ist sehr sehr lange her, mit so Videoteams da immer nur merkwürdige Erfahrungen gemacht, das geht glaube ich eine halbe Stunde das Ergebnis, ne?
Nova Eine dreiviertel Stunde, es sind drei Teile a´ 15 Minuten.
Sebastian Wie viel haben die gedreht, also ging das den ganzen Tag oder war das in einer halben Stunde erledigt?
Nova Ich glaube, wir hatten zwei Drehtage, an denen ich mitgemacht habe. Es sind ja drei Teile. Einmal im Endeffekt ein Teil, der so ein bisschen auf mich zentriert ist, ein Teil, der auf den Hausglauben des Dominus, also auf Olaf zentriert ist und ein Teil, bei dem wir dann bei der Folsom sind und alles ist noch so gespickt mit Kommentaren von Carina Kehlet-Linz, der Sexualtherapeutin, die da die Kommentare zugemacht hat und das Ganze aus professioneller, psychologischer Sicht halt nochmal kommentiert. Da waren noch Ausschnitte von der Butscherei Lindinger mit drin aus Berlin und ja halt Einblicke meines Herren, also vom Dominus und wir hatten einen Drehtag, wo wir, ich sag mal, meine Sachen alle abgedreht haben und dann hatten wir noch einen zweiten Drehtag, der dann auf der Vorzum halt stattgefunden hat, also als die im Endeffekt in Berlin waren.
Sebastian Einfach mal, um solche Reportagen mal besser einschätzen zu können, weil ich hab bei sowas noch nicht bei gewohnt. Das sieht jetzt so aus, als ah, da findet eine Session statt und die haben halt die Kamera einfach drauf gehalten, mal zwischendurch und dann war das okay. Variante eins. Variante zwei ist, hier Dominus, kannst du mal die Sklave ein bisschen da so auf dem Hintern versohlen, aber so, dass wir nicht zu viel sehen und dann, ne das machen wir vielleicht nochmal, vielleicht ein bisschen anders, also mit Regieanweisung oder wurde einfach nur die Kamera drauf gehalten, das würde mich schon mal interessieren.
Nova Also Regieanweisung in dem Sinne gab es nicht. Das heißt, es war eigentlich so schon authentisch, wie wir das Ganze gemacht haben. Der einzige große Unterschied war halt, dass zwei oder drei Leute mehr am Raum mitstanden mit Mikrofon und Kamera. Und ja, es macht die Atmosphäre halt schon ein bisschen kaputt, weil es war auch nicht halb dunkel wie sonst, sondern alles blendend hell erleuchtet, damit man halt auch gut filmen kann. Also es war für uns beide auf jeden Fall schon eine neue Situation und ungewohnt. So das muss man definitiv dazu sagen, aber es gab jetzt keinen Ablaufplan, es gab keine Regieanweisung, es gab also ich sag mal, keine Wiederholung auch. Genau, das Drehteam hat sich schon sehr zurückgenommen, um so wenig wie möglich zu stören, es wurde auch nichts wiederholt oder so, das ist alles in einem Dreh so gefilmt, ich wusste auch nicht was auf mich zukommt, wie in einer normalen Session sozusagen, dementsprechend wurde es schon so authentisch wie möglich gehalten.
Sebastian Vermute ich drei Menschen, eine Redakteurin, dann ein Tonmensch und ein Kameramensch?
Nova Ich glaube ja, ungefähr.
Sebastian Würde ich so vermuten. Okay, dann kommen die da rein. Ja, sie haben sich zurückgehalten, auch schön. Ja find ich spannend, aber wusstest du welche Ausschnitte da dann vorkommen?
Nova Ich wusste tatsächlich gar nichts. Also im Endeffekt, wir haben den Drehtag gestartet, ich hab die auch ein bisschen kennengelernt, man hat ja dann vorher auch so ein bisschen gequatscht, noch was miteinander getrunken, mitgegessen. Ach da gibt's dann Vorgespräche und so ein Kram. Also es war jetzt nicht so, dass sie reingekommen sind, Kamera aufgehalten haben und los ging's, sondern da hat man sich vorher dann auch schon mal so ein bisschen kennengelernt, Sachen praktisch abgesprochen. Wir haben vorher auch eine ganze Weile telefoniert, um zu gucken, ob das Ganze überhaupt passt. Und haben dann halt privat erst bei mir sozusagen noch ein bisschen gefilmt, sind dann ins Studio gefahren und haben das noch gemacht. Und waren dann bei meinem Herrn auch noch zu Hause, haben da auch das Interview gefilmt und so weiter.
Sebastian In deinem Zuhause? Da warst du schon mal.
Nova Also für die Bild Doku praktisch, weil die Interviews, die man sozusagen sieht, wo man sozusagen direkt in die Kamera reinspricht, die wurden bei ihm dann zuhause gemacht. Ich bin meinem Partner auch sehr dankbar, dass wir ein paar Aufnahmen sozusagen in unserer privaten Wohnung machen durften, weil ich sag mal, er wohnt da ja auch so, da hab ich mir halt schon sein Einverständnis abgeholt. Als die Reporterin dann direkt bei uns ankam, hat sie dann auch gleich angesprochen, ja willst du nicht auch in die Doku und willst du nicht was dazu sagen, das wär doch auch voll interessant. Er so nee, nee, nee, danke, ich möcht wirklich nicht. Und ja, dann im Endeffekt, im Studio haben wir dann auch so gedreht, dass wir uns erstmal begrüßt haben und so weiter, alles geklärt haben, wer steht dann wo, welche Szene drehen wir wie und so weiter, mit der Begrüßung. Aber während der Session an sich, haben die da nicht großartig reingefunkt oder so, sondern das ist schon so authentisch gewesen, wie es überhaupt möglich war.
Sebastian Und als du das Ergebnis gesehen hast, höhöh. Also man guckt das ja ganz gebannt und dann ist man ja unglaublich selbstkritisch und überkritisch mit einem selbst und dann braucht man erstmal tausend Menschen, die dann sagen, nein, nein, das hast du gut gemacht, weil man selber sagt, um Gottes willen, da habe ich eine halbe Silbe gestottert oder so, ja, da wird man irre bei.
Nova Vor allem, wenn man es auch drei, vier mal hintereinander guckt. Da fallen einem ja immer noch kleinere Details auf. Naja, wir hatten auch so ein bisschen das Glück, dann halt reinschauen zu können sozusagen in die unfertigen Varianten und haben dann da nochmal so ein bisschen drüber geschaut und miteinander gesprochen und so weiter. Und alle, die an dieser Doku mitgewirkt haben, haben uns dann für einen Filmabend getroffen, als die Doku dann raus war, haben uns das alle gemeinsam angeschaut. Also ich hab's insgesamt, glaube ich, so drei, vier Mal oder so geguckt. Und jedes Mal dachte ich mir so, ah Gott, da hast du wieder gestolpert, da sitzen die Haare komisch oder da hast du einfach komisch geblinzelt, so nach dem Motto. Aber mein Gott, so ist es halt. Und wie gesagt, das waren meine ersten Filmaufnahmen. Ich wusste überhaupt nicht, was da auf mich zukommt. Also es hätte definitiv schlimmer laufen können.
Sebastian Wie hast du dir gefallen? Selbstbild von dir, was da aufgenommen wurde. Bist du das?
Nova Ja, das auf jeden Fall. Manchmal bin ich sogar ein bisschen zu sehr ich, als ich es mir gewünscht hätte. Also ganz schön offenherzig, wo ich mir auch so dachte, wenn meine Eltern das sehen, das wird eine interessante Konversation.
Sebastian Haben die das gesehen?
Nova Bisher noch nicht. Oder sie haben mir gegenüber zumindest noch nichts gesagt, sagen wir so. Aber in einem Podcast wurde ich schon mal erkannt. Von der Stimme her.
Sebastian Ja, aber nochmal dieses Selbstbild von dir. Also du bist jetzt die Sklavin deines Herrn.
Nova Damit fühle ich mich total wohl.
Sebastian Aussiehst, welches Bild du darstellst, ich sag mal, ich guck mal so ein bisschen in die könnte dich das Erfüllen jemandem, Ja, jemandem zu gehören und zu dienen und das einfach immer zu haben.
Nova Das auf jeden Fall. Also der Aspekt gefällt mir halt total gut daran und das ist ja auch so ziemlich einer der Gründe, warum ich da halt überhaupt mitgemacht habe und warum ich gesagt habe, okay, ich zeig das. Im Endeffekt sehen das ja, weiß ich, wie viele hunderttausende, wenn nicht Millionen Menschen und dann muss man sich dann halt schon auch relativ sicher sein, dass man halt möchte, dass andere Leute das sehen. Also das ist auch schon vollkommen okay für mich, da fühle ich mich auch zu 100% sicher. Mein Problem ist dann mehr so dieses, ja ich sag mal, diese typischen Schönheitskriterien, die die Gesellschaft ja im Allgemeinen hat, so da hab ich dann eher so meine Probleme von wegen so, hm ja, könnte aber auch ein bisschen dünner sein, oh nee, da sitzt das Make-up aber nicht richtig oder so.
Sebastian Hast du das irgendwer gesagt?
Nova Nein, überhaupt nicht, aber das ist halt so eher das Problem, was ich hab und die kritischen Stimmen, die ich höre, das ganze BDSM-Ding, damit bin ich total fein, da bin ich auch froh, dass es so geworden ist. Und ja, damit hab ich gar kein Problem.
Sebastian Ja komm, noch mal ein bisschen in die Zukunft. Also das, was du gesehen hast, diese Person, also du, einfach stell dir mal eine Zukunft vor, aus welchen Umständen auch immer, wo du in einer, ich nenne es jetzt mal irgendwie gearteten Beziehung, wo du immer die Sub sein kannst, wo du das 24-7 erleben kannst und darfst.
Nova Also meinst du praktisch, wenn ich jetzt einen Partner hätte, mit dem ich das ausleben könnte?
Sebastian Nehmen wir mal an, du buchst beim Dominos einen Urlaub, einen Monat und bist dort immer so, vielleicht ist das die bessere Frage. Wird's zu viel? Oder ist das eigentlich ein Lebenstraum, der in Erfüllung geht?
Nova Kann ich tatsächlich so gar nicht einschätzen, weil ich es selber noch nicht erlebt habe. So rein fantasiemäßig, also ich würde es auf jeden Fall ausprobieren, ich könnte es mir vorstellen, aber ob es realistisch ist, das kann ich nicht gut einschätzen. Weil im Endeffekt kommt ja doch immer irgendwie so der Alltag und das eigentliche Leben dazwischen, damit hat ja jeder so ein Stück weit zu kämpfen und ich glaube so 24, 7 Dinger sind, kommt halt drauf an, wie man's umsetzt, da hab ich zu wenig Erfahrung mit.
Sebastian Ja deshalb ja Urlaub, der Alltag ist ausgesperrt.
Nova Also so ein Monat Urlaub als Sub, jo, also würde ich nicht nein sagen, definitiv.
Sebastian Also die Frage, der Hintergrund ist so ein bisschen so der Hunger nach mehr, der ist einfach definitiv da, ne?
Nova Hunger nach mehr, ja. Ja schon. Aber es ist jetzt nicht so, dass es mich innerlich zerfrisst und ich darunter leide und mir denke, oh Gott, wenn ich das jetzt nicht kriege, dann werde ich wahnsinnig. Sondern es ist mehr so dieses, diese Bandbreite an Möglichkeiten, die man noch offen hat. Und zu wissen, dass es da noch einiges gibt, was man halt noch erleben kann. Das ist ja per se eher was Schönes, was Positives. Und dieser Leidensdruck von, oh Gott, ich verzehr mich so sehr danach, ich brauch das jetzt, das hab ich halt nicht mehr. Dadurch, dass ich diese Sessions mit meinem Herrn habe und es erleben kann, wenn auch vergleichsweise selten, ist es halt nicht mehr ganz so furchtbar. Also ich kann es ausleben und ich bin glücklich damit.
Sebastian Ich hab so ein bisschen das Gefühl, die Sessions finden zwar selten statt, aber die Suppe bist du doch eigentlich immer.
Nova Ja, also nicht immer immer, aber viel häufiger als wir die Sessions haben, weil ich sag mal es kommt ja… Aufzuruf. Ja, also wenn mein Herr mir zum Beispiel eine Aufgabe gibt oder so, natürlich mach ich das dann mit meinem Sub-Ich sozusagen und schlüpfe dann da in diese Rolle und in dieses Mindset rein. Also das auf jeden Fall, das findet jetzt nicht nur konkret zu den Sessions statt, das wäre dann halt eigentlich nur so, ich sag mal, das physische, das hat man dann halt nur so zu den Sessions. Das Emotionale und Psychische, das hab ich natürlich auch, wenn ich dann mein Halsband trage, Korsett anhabe, vielleicht ein, zwei kleine Aufgaben für meinen Herrn erfülle oder so, dann merke ich das natürlich auch sehr, sehr stark.
Sebastian Ich geh nochmal so ein bisschen in das Thema, wie nennen wir das jetzt mal? Verbrauchertipps. Liebes Publikum, der blinkt gerade. Dir ist gerade alles aus dem Gesicht gefallen. Sehr schön. Entschuldige bitte. Sag mal so, hast du jetzt ein bisschen Erfahrung und jetzt kann ich mir ja vorstellen, das hört ja jemand und dann sagt eine Person, oh ja, also bei dem Dominus oder einem Dominus oder einer Domina, oh ja, das würde ich mal machen, hättest du so ein paar Ratschläge für Menschen, die gerne einen Sexarbeitenden besuchen möchten? Oder sagst, das ist eine gute Idee? Oder das ist unerwartet, das wird eine Überraschung sein?
Nova Also im Endeffekt eigentlich so die Grundsätze, wenn man generell auf den Menschen zugeht, Offenheit, Ehrlichkeit, Freundlichkeit. Respekt ist auf jeden Fall ein ganz, ganz großes Thema, wenn es so in Richtung Sexarbeit geht, weil irgendwie, ich sag mal, die Wertschätzung für den Beruf eines Sexarbeitenden in Deutschland leider noch nicht so ausgeprägt ist, wie man sich das wünschen würde. Menschen Sexarbeitenden halt auch mit Verachtung gegenübertreten. Geht halt aus meiner Sicht überhaupt nicht. Sexarbeit ist Arbeit und das sollte man auch respektieren. Insbesondere dann, wenn man halt auch Sexarbeit in Anspruch nehmen möchte. So dementsprechend Respekt steht da bei mir an oberster Stelle. Ansonsten, ich weiß es nicht. Es kommt glaube ich ganz darauf an, was man möchte und auf wen man zugeht. Also mit wem man das erleben möchte. Ich würde allen nur ans Herz legen, die Arbeit zu respektieren und zu wertschätzen und die Menschen mit Achtung zu behandeln.
Sebastian Das einfach.
Nova Ja, denkt man immer so, aber ich glaube viele Sexarbeitende können da auch andere Geschichten erzählen, wo es halt nicht so einfach war.
Sebastian Ich hab grad so ein bisschen das Problem, ich hab hier auf meiner Liste grad durchgestrichen und umsortiert und dies und das und theoretisch hab ich hier noch unsere schönen Shorts hier stehen, wo ich einfach einen Begriff hinwerfe und dann sag ich zwei, drei Sätze und das war's dann und das reicht. Das funktioniert bei dir aber gar nicht so. Und also im Grunde habe ich hier, ich sage mal, ich würde das für dich heute mal unbedingt so random stuff, also einfach so durcheinander gemischte Dinge und einfach mal gucken, was du dazu zu sagen hast, muss nicht lang sein oder so, aber das sind so ein paar Dinge, die mich schon interessieren würden. Ich glaube, ich fange einfach mal an mit... Kuchen für den Herrn.
Nova Kuchen für den Herrn?
Sebastian Ja. Ich habe heute Kuchen bekommen. Zweimal.
Nova Schokolade und Zitrone.
Sebastian Da du gesagt hast, dass Kuchen immer ein gutes Gastgeschenk ist und dass du gerne Kuchen mitbringst. Und er war wirklich sehr lecker, liebes Publikum. Das ist einer dieser Vorteile, wenn man hier Podcast macht. Da wäre es doch eigentlich auch sinnvoll, ins Studio einen Kuchen mitzubringen.
Nova Würde ich absolut machen, wenn mein Herr mich danach fragt. Definitiv. Aber ich sag mal zu einer Session oder so hab ich bisher keinen Kuchen mitgebracht, sondern wenn, dann andere kleine Geschenke.
Sebastian Welcher Kuchen wäre denn angemessen?
Nova Hm, also ich finde...
Sebastian Was würde zu ihm passen?
Nova Zu meinem Herrn oder allgemein?
Sebastian Ja, zu seinem Herrn. Ich würde ja jetzt irgendwas mit Lakritze schätzen, aber ich hab keine Ahnung, ob man das liebt oder hat.
Nova Lakritze auf jeden Fall nicht. Also das ist jetzt meine persönliche Einschätzung. Ich weiß, dass er sehr gerne Champagner trinkt. Es gibt so Champagner-Cremetorten, das könnte ich mir potenziell vorstellen. Habe ich aber selber noch nie gemacht. Ansonsten finde ich eigentlich so ein guter Schokokuchen geht immer und den kann man ja auch so ein bisschen dann noch aufpeppen mit einem schönen Frosting, irgendwie so einer Creme oben drauf oder irgendeiner Füllung. Das könnte ich mir auf jeden Fall vorstellen, aber über Kuchen haben wir tatsächlich noch nie gesprochen, da kann er mir ja vielleicht nur Bescheid geben, wenn er das hier hört, was er in Kuchen haben möchte. Ich bin gespannt.
Sebastian Okay, dann nehmen wir mal eine düstere Zukunftsdystopie. Der Dominus geht in Rente. So alt ist er zwar noch nicht, aber ich weiß ja nicht, wann er da beschließt, er mag nicht mehr oder keine Ahnung, also die Frage dahinter ist so ein bisschen, könntest du dir auch vorstellen, dass du sagst, ich geh zu einem anderen Dominus oder zu einer Dominar, wie weit ist das an die Person gekoppelt, dass das alles Spaß macht und schön ist oder ist das eben auch Sexarbeitende sind dann auch im Zweifel auch mal austauschbar oder eine Urlaubsvertretung könnte ja auch sein. Ich bin jetzt nicht da an dem Termin, aber die liebe Carla, die macht das mit dir dann schon. Also inwieweit ist das problematisch für dich?
Nova Das, also für mich sehr sehr viel auch mit emotionaler Verbindung und Vertrauen zu tun hat, das ich halt in die gewisse Person haben muss, wäre jetzt so eine Urlaubsvertretung für eine Woche oder so, glaube ich, nicht so geeignet, also ich glaube da könnte ich nicht so gut dran anknüpfen. Im Endeffekt bin ich sehr, sehr froh, dass mein Herr gesagt hat, er macht seinen Job noch einige Jahre lang und kann sich das auch in zehn Jahren noch gut vorstellen, bin ich sehr erleichtert drüber. Ansonsten sollte er wirklich mal in Rente gehen und sagen, er macht das Ganze nicht mehr, würde ich mich wahrscheinlich auf jeden Fall dann nach jemand anderem umgucken und müsste den ganzen Prozess im Endeffekt eigentlich von vorne wieder starten. Also, mich zu informieren, wen gibt es denn noch, was bietet der an, ist das in meiner Nähe, passt das? Und dann halt das Vertrauen aufzubauen. Aber also aktuell kann ich mir das überhaupt nicht vorstellen, mit irgendwem anders BDSM zu betreiben und jemand anderem meinen Herrn oder meine Herren zu nennen, weil ich bin die Sub meines Herrn und ich bin sein Eigentum und das ist gut so und das möchte ich auch nicht ändern.
Sebastian Okay. Sex. Mit dem Herrn.
Nova Das lasse ich mal unkommentiert.
Sebastian Dann kommentiere ich das jetzt einfach. Nein, mach ich nicht. Könntest du dir vorstellen, zum Beispiel als Sub, als Glawin selbst Sexarbeiterin zu sein?
Nova Habe ich tatsächlich schon mal darüber nachgedacht. Aber ist für mich ein schwieriges Thema, einfach aus dem Grund, weil es sehr stigmatisiert ist. Ich weiß nicht, wie mein Umfeld so unbedingt darauf reagieren würde und für mich ist der Sicherheitsaspekt halt auch sehr, sehr groß. Weil als dominanter Part, wenn man sozusagen Sexarbeit anbietet, ist es aus meiner Sicht ein bisschen leichter, weil man hat ja in jedem Moment so im Endeffekt die Kontrolle und hat seinen Klienten ja in der unterwürfigen oder potenziell sogar gefesselten, fixierten Position vor sich. Wenn ich das professionell anbieten würde als Sub und dann irgendwie da so fröhlich gefesselt liege und mein Klient dann festlegen würde, er hält sich jetzt nicht an unsere Absprachen, könnte ich ja nicht viel ausrichten. Also da wäre meine Angst dann irgendwie ausgenutzt zu werden, ein bisschen größer.
Sebastian Okay, wir nehmen mal das Szenario, der Herr ist dabei und das ist halt eine Session, wo sich jemand Sklaven und Herr wünscht.
Nova Meinst du, also sozusagen… Drei Menschen im Raum. Drei Menschen im Raum. Wenn es jetzt zum Beispiel mit meinem Herrn wäre, also mit jemandem, den ich vertraue, den ich kenne, könnte ich mir das Potenzial sogar vorstellen. Aber also, es ist jetzt nicht, dass ich da konkrete Pläne für die Zukunft oder so habe, aber für mich spricht erstmal nichts dagegen.
Sebastian Mein vorletzter Punkt ist, wärst du in der Lage und welche Folgen hätte das, wenn du auf das jetzt alles verzichten müsstest? Aus welchem Grund auch immer. Dein Partner sagt, ne, das geht mir zu weit, zu viel oder du musst vielleicht in eine andere Stadt umziehen, weil der Job da ruft oder in ein anderes Land vielleicht sogar. Auf jeden Fall, so wie es jetzt ist, das geht nicht weiter. Was passiert? Würdest du, wärst du willens auf BDSM wieder zu verzichten? Und wärst du in der Lage überhaupt?
Nova Tatsächlich ist eine super schwierige Frage. Ich glaube, wenn ich ganz ehrlich sein muss, nein, ich wäre nicht in der Lage, darauf zu verzichten. Das ist so, jetzt, wo man einmal so den Geschmack davon gekostet hat, wäre es sehr, sehr schwer, davon abzulassen. Einfach, weil ich jetzt weiß, wie schön es sein kann und wie erfüllend und wie positiv. Sollte mein Partner tatsächlich sagen, er möchte nicht, dass ich weiterhin Kontakt zu meinem Herrn habe, würde ich den Kontakt sofort abbrechen, weil die Beziehung zu meinem Partner hat und da stehe ich auch dazu, das sage ich ihm und da stehe ich auch dahinter. Ich kann allerdings nicht einschätzen, wie lange ich das ohne BDSM durchhalten würde, weil das haben wir zu Beginn unserer Beziehung gehabt, das waren circa zwei Jahre komplett ohne und gegen Ende hin war das schon echt eine Qual für mich. Und ich würde es ihm zuliebe versuchen und tun, aber wie gesagt, ich kann nicht sagen, wie erfolgreich ich dabei wäre.
Sebastian Ja, das ist jetzt ein bisschen gemein, aber diese was wäre, wenn der schlimmste Fall eintritt, Fragen zu stellen. Da geht es mir auch so ein bisschen fürs Publikum drum zu gucken, so dieses wie weit priorisiert sich das, wenn ich den Schritt gehe, kann ich wieder zurück oder so. Was ist da emotional dahinter? Das ist alles gar nicht so einfach, aber das müssen die Menschen vielleicht auch einfach dann selber im Zweifel herausfinden. Das ist einfach so. Gucke ich doch mal zum Schluss noch mal irgendwie nach was Positiven. Was für Dinge möchtest du gerne noch im Bereich BDSM erleben? Und zwar heute morgen, in fünf Jahren, in zehn, in zwanzig, in dreißig, es ist egal. Wo sagst du, boah, das ist noch so auf meiner Bucketlist, das muss ich in diesem Leben noch mal hingekriegt haben. Das wäre so. Bäm, das Wahnsinnsding.
Nova Also gut, das erste auf der Liste haben wir ja schon, darüber haben wir ja schon gesprochen, das ist Petplay. Das möchte ich auf jeden Fall nochmal ausprobieren. Was noch so auf meiner Bucketlist steht, wäre auf jeden Fall eine Session mit zwei dominanten Personen. Das können zwei Herren sein, das kann mein Herr und noch eine Domina sein, aber das würde ich sehr gerne erleben. Und was ich persönlich sehr sehr spannend und faszinierend finde, aber noch keine richtigen Erfahrungen mitgemacht habe, ist C&C, also Consensual Non-Consent. Find ich persönlich sehr sehr spannend, aber ist halt doch schon, ich sag mal, ein höherer Schwierigkeitsgrad in Anführungsstrichen, was so Kink und BDSM angeht und da hab ich mich bisher noch nicht reingewagt.
Sebastian Also als hätten wir das abgesprochen, das leite ich ja gleich über zur Live Sendung Nummer 117, die übrigens, die ich übrigens morgen aufnehmen werde, also das ist dann liebes Publikum die letzte, die am 25.05. Aufgenommen werden wurde, das ist mal schwierig von der Zukunft zu reden, die für das Publikum vergangen hat, da geht's nämlich genau um CNC, also Consensual Non Consensual, das ist das Thema, da bin ich gespannt, da werde ich auch, Ein bisschen provoziert haben am Anfang mit ist das nicht eigentlich der Bereich wo es erst richtig echtes BDSM ist. Ich bin sehr gespannt was da passieren wird. Wahrscheinlich hat das Publikum das eh schon alles gehört aber wenn nicht dann hört euch die Live Folge nochmal an zu dem Thema.
Nova Klingt sehr spannend da bin ich auf jeden Fall sehr gespannt was da rauskommt.
Sebastian Im Zweifel kannst du anrufen und dann von diesem Gespräch erzählen und damit alle endgültig verwirren. Wenn dann immer von der Zukunft in der Vergangenheit gesprochen wird und umgekehrt.
Nova Also da müssten wir uns nochmal vorbereiten drauf. Auf die ganzen Zukunfts-Vergangenheits-Worte.
Sebastian Ja, im Zweifel. Das Publikum, im Zweifel. Ganz ehrlich, ich blick selber nicht mehr durch, was erscheint wann und so weiter. Das ist kompliziert. Nova, ein wunderschönes Gespräch, natürlich wie immer ein bisschen länger als erwartet. Ich weiß gar nicht, soll ich eine Einschätzung abgeben? Eigentlich ja nicht. Eigentlich hast du alles wunderbar so nachvollziehbar erklärt, erzählt und für mich ist es persönlich ein Highlight, einfach mal zu sagen, es gibt Frauen, die Sexarbeiter nutzen, oder benutzen, um im BDSM-Vokabular zu bleiben und das ist einfach eine Sache, die kann man sich mal gönnen. Und das ist schön, das kann Spaß machen und alle meine Provokationen im Sinne von, das ist ja in Klammern nur eine Dienstleistung oder das ist ja alles nicht echt und bla und sowieso, ich habe gehofft, dass du mir mit ein bisschen Nachsicht auf diese ganzen Sachen antworten kannst, das hast du. Und ich sehe hier eine glückliche Person, die einen Weg gefunden hat, ihrer Sehnsucht nachzugehen und du trägst das Halsband, du hast hier einfach ein bisschen Stuff mitliegen und du fühlst dich offenbar einfach wohl und das ist eine schöne Sache und die ist geregelt und sie funktioniert auch mit deiner Beziehung zusammen, du kannst Erfahrungen machen und im Endeffekt geht's beim BDSM ja darum, dass wir uns hinterher. Ja, wohlfühlen, dass wir was schönes erleben. Und auch das ist ein Weg, der funktioniert. Und ich finde es toll, dass du hier darüber sprechen konntest, dass du berichtet hast. Ja, ich hoffe, dass wir das heute ein bisschen instigmatisieren konnten. Das Leben und BDSM sind bunt und ja, vielen, vielen Dank. Kommen gut nach Hause, das wird mit der Bahn ja wieder ein Spaß werden, aber es wird schon, irgendwie wirst du schon ankommen und nein, also vielen Dank, grüß den Herrn von mir.
Nova Das mache ich.
Sebastian Er hat seine Sache offenbar so gut gemacht, dass du heute hier bist und nur Positives zu berichten hast. Ich sollte ihm vielleicht auch nochmal diese folgige Rechnung stellen. Das ist ja eine schamlose Werbung. Ich kann schon mal sagen, ich hab dafür heute nix bekommen und er auch nicht.
Nova Ich auch nicht.
Sebastian Aber was ich ihm, er wird das ja hier sicher hören, empfehlen werde, ist, dass er ein bisschen, ich möchte ihm hiermit empfehlen, dass er für diesen Einsatz, den du heute ja geleistet hast und den ganzen Tag da warst, dass er dir vielleicht einen kleinen Bonus zukommen lässt in irgendeiner Form. Ist mir egal was, ich muss es auch nicht wissen, aber ich finde das gehört einfach dazu. Er hat dich immerhin in diese Lage gebracht und gesagt, hier, die Nova, die könnte ja und hier bist du.
Nova Ich danke dir.
Sebastian Vielen, vielen Dank für deine Zeit, mach's gut.
Nova Bis dann.
Sebastian Tschüss!

Kommentare & Fragen

Sub Ms. Iveness
28.04.24

Liebe Nova,
vielen Dank für diese wirklich interessante Folge mit dir! Gerade deine Offenheit zeugt von einem gesunden Selbstbewusstsein und wirkt sehr inspirierend. Danke für deinen Mut, so offen mit Sebastian über die besondere Beziehung zu „deinem“ Herrn zu sprechen.
Vielleicht magst du uns ja mal auf dem aktuellen Stand halten? Ich persönlich würde mich sehr über den einen oder anderen Blogbeitrag von dir freuen.

Luftwunder
25.01.24

klasse die bilder zu dem post

Tormentor
20.01.24

Wenn du schon zum Einkauf dein Korsett gerne und mit Stolz trägst, solltest du auch dazu Strümpfe mit Halter tragen.

Dezemberherrin
05.08.23

Ich hab die Reportagen angeschaut. Ich finde Dich sehr hübsch und ich freu mich sehr dass Du für dich einen Weg gefunden hast BDSM auszuleben.

Azutopsi
19.06.23

<div>Hallo Nova, vielen Dank für deine schöne Folge in der du so wunderbar offen darüber gesprochen hast wie du deinen Weg mit deinem Partner gefunden hast BDSM in dein Leben zu bringen. Sebastian</div>

Miri234
05.06.23

<div>Hej Nova, das ist eine ganz schöne Unterhaltung, die Du da mit Sebastian gefuehrt hast. Ich habe gerne zugehört und viel mitgelächelt. Dankeschön!</div>

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