Cover Szene? Wer wie was wann wo? Mit Nika

Szene? Wer wie was wann wo? Mit Nika

Was ist denn diese Szene? Reden wir mal

25.04.21
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Cover Szene? Wer wie was wann wo? Mit Nika

Episodenblog

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Was ist denn diese Szene? Reden wir mal

Ich habe mit Nika gesprochen.

Ihr kennt Sie schon aus Unvernunft Folge #29 und natürlich vom Nika-Macht-Podcast. Heute haben wir kein Interview für euch, sondern ein Thema mitgebracht und sprechen darüber:

DIE SZENE

Was ist das? Für wen und wann bin ich eigentlich drin?

Kapitelmarken

00:00:00
Intro
00:00:38
Einleitung
00:01:46
Begrüßung
00:03:23
Worum geht's heute?
00:04:16
Reden wir über die Szene
00:04:44
Link Wikipedia Szene
de.wikipedia.org .. Szene_(...
00:10:41
Vielszenigkeit
00:12:00
Unsere Definition von BDSM
00:14:31
Die Tante aus Herne
00:27:14
Podcastsubbie, das!
00:27:47
Das Körbchen
00:33:25
Partnersuche innerhalb der Szene
00:37:22
BDSM als sexuelle Identität
00:42:37
Die Vanillaszene
00:47:21
Sind sie sicher?
00:51:37
So kompatibel dass es nicht mehr passt
00:55:33
Ich will keine Szene
01:04:45
Toll, aber lieber doch nicht
01:07:22
Küchenstudio
01:10:21
Cutiefication
01:16:07
Feminisierungsmeditation
01:23:13
Marathonpuzzeln
01:27:01
Reaktionsfetischist
01:31:44
Sind wir in der selben Szene
01:33:05
Stix zu Gast im Studio
01:34:19
Über BDSM-Podcasts
01:36:52
Zum Ende schneit es...
01:38:00
Unvernunft Live
unvernunft.live ..
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Sebastian Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge der Kunst der Unvernunft, dem Podcast mit, über und für Menschen, die BDSM ausleben. Ich habe Besuch von Nika bekommen. Sie ist Domina und ihr kennt sie wahrscheinlich schon aus Folge 29 und auch bestimmt von ihrem Podcast Nika macht. Heute haben wir uns zusammengetan und deshalb wird diese Folge ein klein wenig anders. Wir haben uns nämlich ein Thema geschnappt, gleich gibt es dazu mehr und darüber haben wir diskutiert, unsere Perspektiven verglichen und ob wir einen Konsens gefunden haben, das erfahrt ihr im Verlauf der Folge. Und bevor mein Vorwort wieder hier ausufernd lang wird, noch fix ein kleiner Aufruf. Schaut gerne auf kunstderunvernunft.de vorbei oder bei Twitter oder Instagram oder wo ihr mögt. Und empfehlt unsere Podcasts gerne weiter. Es soll immer noch Menschen geben, die sie nicht kennen. Und das kann man ändern. Das könnt ihr ändern, liebes Publikum. Ja, und nun geht's los mit Folge 45 der Kunst der Unvernunft und Nika Macht. Hallo und herzlich willkommen zur Kunst der Unvernunft, dem Podcast über BDSM. Und ich sitze heute nicht allein, sondern ich sitze mit Nika vom Nikan Macht Podcast hier. Hallo.
Nika Hallo, ich freue mich, dich wiederzusehen.
Sebastian Ja, ich mich, dich wiederzusehen und so viel zu erzählen. Also wir haben dich schon hier gehört und du auch bei mir. Also umgekehrt, wir haben uns schon gegenseitig besucht und jetzt machen wir einfach mal zusammen irgendwas. Boah, ähm. Ich glaube, wir müssen uns mal kurz gegenseitig vorstellen für das jeweils andere Publikum.
Nika So machen wir das. Ich bin hier voller Freude bei Sebastian wieder zu Gast. Es war jetzt ungefähr ein Jahr, seitdem wir uns nicht gesehen haben. Und wir haben uns jetzt gedacht, wir setzen uns mal zusammen. Sebastian, der legendäre Mensch von Kunst der Unverdunft, kann man einfach mal so sagen. Ich höre deinen Podcast ganz brav immer. Und ich finde das total toll, was du machst, weil du ja auch nicht nur einen Podcast hast, sondern auch Live-Sendungen machst. Du hast viele tolle Gäste zu Gast und redest einfach über die BDSM-Szene und alles, was drumherum passiert. Parallel hast du einen ganz normalen Job und machst einfach diesen Podcast so, ja nicht nur mehr als Hobby, sondern auch mittlerweile professionell. Das ist immer sehr spannend, deine Geschichten zu erleben und du hast auch ganz viele Pläne. Von daher sehr empfehlenswert zu hören, den Kunst der Unvernunft Podcast mit Sebastian.
Sebastian Jetzt hast du es innerhalb von zwei Minuten geschafft, dass ich rot bin. Das schafft auch nur Nika. Du bist nämlich Domina, wirklich so richtig im Studio und hast den Nika Macht Podcast angefangen vor knapp zwei Jahren. Hast dort inzwischen ganz viele Gäste erzählt, aber auch von Dingen, die dir im Studio passieren das ist unglaublich also wirklich Geheimnis werden verraten Outing bei deinen Eltern zu Hause das verrät nicht jeder, das finde ich total schön dass du da so persönlich bist du hast ein Buch geschrieben, das liegt dir heißt das Domina-Prinzip, du machst Workshops Webinare, du machst Coaching, bei Greater habe ich dich jetzt auch noch gesehen, boah, also wir haben beide unglaublich viel gerade um die Ohren habe ich das Gefühl und das macht Viel Spaß, wir sitzen hier und grinsen jetzt schon. Auf jeden Fall. Ja, dann legen wir doch mal los. Wo fangen wir denn an? Wollen wir erstmal Updates machen oder wollen wir gleich thematisch rein?
Nika Lassen wir mal direkt thematisch rein, weil wir haben uns ja im Vorhinein mal überlegt, so welche Themen könnten eigentlich mal interessant sein, mal darüber zu sprechen. Weil gerade bei uns ist das ja so, wir haben so unterschiedliche Herangehensweise oder unterschiedliche Themenbereiche, aber doch irgendwie auch gleiche. Von daher hatten wir uns ja mal überlegt, uns einfach mal zu fragen, zum Beispiel, wann ist man Teil der Szene, wie geht man überhaupt damit um, welche Herangehensweise haben die Leute, haben wir, was ist BDSM für uns, deshalb lass uns da gerne einfach direkt einsteigen, oder?
Sebastian Machen wir. Wir haben auch einfach andere Bubbles. Also meine Bubble ist ja so Privat, Freizeit. Also wenn ich nach Hause komme, dann fange ich an BDSM zu machen. Ja, wenn du nach Hause kommst, dann hast du gerade BDSM gemacht. Ich finde, da können wir unglaublich schön das Ganze auseinandernehmen. Ich finde das super.
Nika Ja, sehr gerne.
Sebastian Ja, Thema Szene, ne?
Nika Thema Szene. Szene, der Begriff Szene. Vielleicht fangen wir damit mal an. Ich glaube, das stößt nicht uns beiden nur etwas sauer auf.
Sebastian Ja, so ein düsteres Ding irgendwo in so einem Krimi, ne? Dann geht man da in die Szene und da passieren die Verbrechen.
Nika Genau, und nur da.
Sebastian Ja, natürlich.
Nika Ja, deshalb, Szene, du hast ja gesagt, du hast es mal gegoogelt. Was bedeutet der Begriff Szene eigentlich?
Sebastian Also Wikipedia sagt Szene und zwar Volkskunde, der volkskundliche Begriff. Eine Szene ist ein soziales Netzwerk in Form eines freizeitlichen Sozialisationsraums, das durch gemeinsame Interessen, Überzeugung, Vorlieben oder Geschmäcker von Menschen verdichtet ist.
Nika Aber wenn man das hört, das ist doch eigentlich gar nicht so verkehrt.
Sebastian Also da ist alles eine Szene nach der Definition. Jeder Verein ist umgrundende Szene, die Bienenzüchter-Szene, die alles. Ich finde den unglaublich groß, den Begriff.
Nika Ja, vor allem, wenn man das jetzt mal so hört, wie du das gerade vorgelesen hast, dann ist das ja eigentlich doch gar nicht so negativ behaftet. Was meinst du, warum das, wenn man so hört, man ist in der BDSM-Szene unterwegs? Das wird immer ein bisschen oder schnell negativ behaftet, aber laut Definition ist es doch was ganz Tolles.
Sebastian Ja, ich glaube, das kommt dann einfach durch mediale Erziehung. Die Szene.
Nika Die Szene.
Sebastian Ich glaube, da hat man aber auch keinen Begriff. Du kannst immer schnell sagen, ja, das ist die Kifferszene.
Nika Ja, genau.
Sebastian Das ist dann ja nichts Organisiertes, sondern das ist einfach irgendwie so ein Ding, was halt irgendwie da ist. Also nicht organisiert, nicht wie ein Verein.
Nika Ja, und ich glaube, das ist so, ich glaube, das stand da auch drin in der Beschreibung, so als hat es ein Anfang und ein Ende. Also entweder man ist drin oder man ist nicht drin. Da wollen wir ja heute auch mal drüber sprechen. Ab wann ist man denn in der Szene drin? Oder ist es ein Moment? Ist es ein Prozess? Was ist es da? Und dementsprechend ist es halt so schwierig zu sagen, man ist in der Szene drin, weil die Frage im Raum steht, wo fängt sie an und wo hört sie auf? Hört sie irgendwann auf?
Sebastian Also ich habe ja im letzten Jahr versucht, das Wort Szene immer beim Podcasten zu vermeiden. Ich habe immer sagen wollen Community, um diesen negativen Touch wegzukriegen. Vielleicht schaffen wir es ja, den Begriff zu rehabilitieren. Ganz bestimmt. Sind wir denn in der Szene?
Nika Tja, also um mal die Frage aufzugreifen, ob es ein Moment ist oder ein Prozess, kann ich sagen, es ist definitiv ein Prozess, zumindest bei mir gewesen. Also wenn man das jetzt mal in Kurzform so betrachtet, wie ich groß geworden bin und wie mein bisheriges Leben so war, war ja klar, irgendwann kam dann so eine Sexualität dazu, da wusste man noch nicht so, was ist es jetzt. Aber im Gegensatz zu manchen Hörern von mir, muss ich sagen, ich hatte jetzt ja schon ein paar Interviews mit sehr interessanten Leuten und da war es tatsächlich oft so, dass die gesagt haben, ich habe es irgendwann in mir gemerkt, dass da irgendwas ist, auch relativ früh schon. Und bei mir war das eigentlich eher so, nee, ganz lange nicht. Ich hatte eine ganz normale, in Anführungszeichen, da wäre es auch wieder so Begriff der Begriffe. Ja, so ein Werdegang irgendwie, erster Freund, erste sexuelle Erfahrungen, aber da war dieses Thema so null dabei und irgendwann fing das dann bei mir an. Also als ich dann nach Hamburg gezogen bin, da habe ich dann irgendwann so gemerkt, boah, interessant. Also irgendwas ist da in mir, aber wie das wahrscheinlich bei vielen ist, man weiß noch nicht genau, was es ist. Ja, und dann fängt man halt irgendwann an. Und jetzt, bei mir hat es angefangen, indem ich in einem Swingerclub gekellnert habe. Etwas so mit sicherem Abstand habe ich mir gedacht, guckst du erstmal, was es denn überhaupt ist oder sein kann oder werden kann. Und ja, und jetzt würde ich schon sagen, klar, ich bin in der Szene drin, allein weil ich halt als Domina arbeite und halt auch durch den Podcast viele Menschen kennenlerne, die in diesem Bereich unterwegs sind. Manche, die da schon tiefer drin sind, sprich meine Gäste viel, weil mit denen lebe ich ja das so schon mal im Detail mehr aus, Stichwort Feminisierung oder Bondage oder Schläge, alles was mit Schmerz zu tun hat. Aber dann gibt es ja auch Interviewgäste, die da gar nichts mehr zu tun haben und die dann auch sagen, ja, durch mich kommen sie da erst so ein bisschen rein. Also das ist…, Um deine Frage zu beantworten, ja, ich glaube, ich bin in der Szene drin, aber es war ein Prozess und der auch noch andauert.
Sebastian Ich überlege gerade, wie das bei mir war. Also man hat mit BDSM angefangen, man hat mit der Partnerin dann ein bisschen was rumprobiert. Ich würde sagen, ich versuche gerade diesen Moment zu finden, wo ich sagen kann, okay, da war ich drin und da noch nicht. Und wenn man zu Hause so ein bisschen was probiert und vielleicht auch mal ein Buch bestellt, in dem man irgendwas nachschlägt oder ein bisschen Spielzeug bestellt, würde ich sagen, nee, das ist nicht Teil der Szene. Ich glaube, das ist immer Teil von etwas zu sein, was mit Menschen zu tun hat. Und ich glaube, das hat angefangen mit irgendwelchen Chatgruppen, weiß ich nicht. Das fühlte sich dann immer noch ungreifbar. Und vielleicht war man da schon so ein bisschen Teil. Aber der erste Stammtisch, wo ich dann gesagt habe, da war ich. Und dann kannte ich plötzlich Leute. Also ich habe dort Kontakte mit rausgenommen. Ich glaube, in dem Moment war ich drin. Das muss so da passiert sein. Aber es ist, du sagst ja, ein Prozess und ich glaube, der geht über Jahre oder manchmal bei manchen nur über Wochen. Und das ist wie so eine Peergroup, aber irgendwie größer.
Nika Ja, die Frage ist ja auch immer so, wann ist man denn Teil einer Szene oder wann hört das irgendwann auf? Es gibt ja auch Menschen, die da nur reinschnuppern und dann festzustellen, nee, das ist nicht meins, aber dann ist man ja trotzdem irgendwie ein Teil davon zumindest mal gewesen und inwieweit möchte man sich da vielleicht auch entwickeln? Das ist ja auch immer so spannend. Also bei dir ist es ja mit Sicherheit auch so gewesen, das, was du heute machst oder kennst oder weißt davon, was es da alles so gibt, das war ja nicht von Anfang an so. Es gab ja wahrscheinlich bei dir auch viele Momente, so wie bei mir, dass ich gedacht habe, Wahnsinn, ey, das gibt es auch. Krass, wie der oder die das auslebt. Das ist so spannend. Und deshalb ist es halt für mich so interessant, dass... Zu merken, okay, ja, ich bin jetzt schon zwei Jahre dabei, zweieinhalb, aber es hat noch überhaupt kein Ende. Also lange nicht. Das ist total interessant zu bemerken, was es da alles für Facetten gibt.
Sebastian Ich habe das Gefühl, egal wo ich hingucke, da ist was, da ist was, da ist was. Wir haben ganz viele Szenen. Da gibt es die Spanking-Menschen, dann gibt es die Menschen, Petplay, alles. Also Luna-Fetisch, also ich habe die einzelnen Fetische. Und vielleicht muss ich da echt hingehen und sagen, okay, die BDSM-Szene ist so das Sammelsurium, wo sie alle drin sind irgendwie. Und dann habe ich noch so die kleineren Gruppen, die sich noch ein bisschen spezieller zusammentun.
Nika Ja, da ist halt die Frage so, was ist BDSM überhaupt für jemanden? Das wäre ja auch mal so eine Frage, was ist BDSM für dich? Ich habe ja für meinen Teil mal festgestellt oder ich hatte eine sehr schöne Definition. Es ist einfach das, was man so draus macht. Und das habe ich so für mich jetzt auch entdeckt. Ja, BDSM, also ich persönlich denke ja BDSM bedeutet bei dir sein und machen, weil ich halt diesen psychologischen Aspekt so interessant finde daran und auch so generell, was auf psychologischer Ebene bei einem passiert. Aber wenn du jetzt jemanden auf der Straße fragst, was ist BDSM für dich, ist ja, da findest du tausend verschiedene Antworten, da sagt dir keiner das gleiche, weil für den einen ist BDSM irgendwie, ja ich lebe mich ab und zu mal aus in Form von, keine Ahnung, irgendwelchen Vorlieben, Fetischen oder so und für den anderen ist es vielleicht auch einfach ein Muss, sich da dauerhaft drin zu bewegen.
Sebastian Ja, ich glaube, vielleicht können wir mal an unseren beiden Beispielen mal gucken, was wir daraus machen können, weil ich halte mich für einen Teil der Szene, sogar als Creator, weil ich mache jetzt immer hier einen Podcast, aber auch so, ich möchte mich privat einfach gerne mit Menschen umgeben, die Dinge machen und gut finden, die ich auch gut finde. Das möchte ich gern. Da fühle ich mich wohl, da fühle ich mich zu Hause, da bin ich angekommen. Und das ist einfach ein Teil meiner Freizeit. Da lebe ich. Auch meine ganzen sozialen Kontakte. Ich bin gestern mal mein Telefonbuch durchgegangen. Also da sind nicht so viele Menschen drin, die damit nichts anfangen können. Das hat sich also in meinem Leben echt in den letzten 20 Jahren ausgebreitet. Wie ist das bei dir?
Nika Ja, witzig, dass du das sagst, weil bei mir ist das überhaupt nicht so. Also ich habe sogar tatsächlich vielleicht so ein, zwei Mädels, die da auch drin sind, aber auch rein, weil es meine Arbeitskolleginnen sind. Aber ansonsten habe ich überhaupt keine Menschen in meinem Umfeld, zumindest von denen ich es weiß, dass sie es machen. Also das ist total spannend. Auch letztes Jahr gewesen, diese ganzen Offenbarungsgeschichten, sei es jetzt Familie, Freunde, Arbeitgeber. Also ich habe da ja einmal so Rundumschlag gemacht.
Sebastian Du hast ja überall geoutet, ne?
Nika Ja, das war eine sehr, sehr gute Entscheidung jetzt im Nachhinein. Und da kam halt auch echt raus, es gibt wenige in meinem Umfeld, die überhaupt diesen Begriff kennen. Also viele, gerade so mein Chef tatsächlich, der sagte also, was, was, BD, was? Die wussten gar nicht, was sie damit anfangen sollen. Und da wurde mir so bewusst, okay, krass, ich befinde mich wirklich da in so einer sehr aufklärerischen Sache gerade. Also ich musste viele erstmal abholen und sagen, das und das tue ich. Und klar kamen dann natürlich auch viele, viele Fragen auf, weil sie halt überhaupt nicht das greifen konnten, was BDSM überhaupt für die ist oder generell ist. Und das war sehr interessant. Deshalb ist es spannend zu sehen, dass du da ganz anders unterwegs bist.
Sebastian Ich kenne es zu, es ist lange her, dass ich mal jemandem von Grund auf erklärt habe, was das ist, weil irgendwie man möchte sich glaube ich auch dann so ein bisschen drin bewegen, weil man dann eben nicht immer gucken muss, ein unbedachtes Wort auf irgendeiner Geburtstagsfeier ist quasi ein Outing, da muss ich immer aufpassen. Wenn ich dann mich aber innerhalb dieser Community bewege, wo, die müssen ja nicht alle BDSMer sein, aber zumindest Kenntnis haben, dann kann ich viel freier agieren, dann ist das Leben gefühlt viel entspannter.
Nika Ja und guck mal, bei mir ist das genau andersrum. Ich genieße das, Menschen so zu zeigen, so das gibt es und es ist total spannend und da sind ganz, ganz viele tolle Menschen, die man da trifft und ich finde das immer total schön, die Reaktionen dann zu hören oder zu bemerken. Zum Beispiel bei meiner Tante, vielleicht kann ich das mal kurz sagen. Oh ja, die Tante. Meine Tante aus Herne. Das war total schön. Ich habe echt lange überlegt, wie machst du es jetzt? Sagst du es ihr? Weil Familie ist ja sowieso, ich war ja dankbar, dass die so reagiert haben alle.
Sebastian Oh, hör auf, Familie ist, das ist mein schwieriges Feld.
Nika Ja, guck mal. Und das war für mich dann schon so, ja, was machst du jetzt? Aber dadurch, dass, gut, das unterscheidet uns ja jetzt auch. Ich gehe ja halt mit meinem vollen Namen und mit meinem ganzen Ich da rein. Und bei dir ist das ja wirklich so ein Teil nur des Lebens. Und deshalb war das für mich ganz spannend, meiner Tante zu sagen, so du übrigens, so ist das jetzt. So, das war dann tatsächlich wirklich in einem Restaurant damals, wo es noch ging und dann habe ich ihr gesagt, so du, ich muss dir was sagen, ich habe so ein bisschen was geändert in meinem Leben, habe mich jetzt selbstständig gemacht und so. Und dann habe ich halt alles auf den Tisch gelegt, was ich so mache und das war so schön. Also sie hat sofort herzlich gelacht und mich in den Arm genommen und hat auch geheult, weil sie sagte, Das ist so toll, dass du das so, Wahnsinn. Gut, ich fand es natürlich interessant, dass sie wusste, was es ist, aber das ist halt des Öfteren so die ersten Blicke. Daran merkst du ja schon immer, okay, die Leute, entweder kennt man das, den Begriff oder nicht. Nee, aber das war wieder so herrlich zu erklären, also zu sagen, so du, das mache ich jetzt und du bist herzlich eingeladen, mich darin zu unterstützen oder halt auch nicht. Kannst mir gerne alle Fragen stellen und so zieht sich das halt auch jetzt immer noch durch. Also auch trotz, dass ich jetzt letztes Jahr mich geoutet habe sozusagen, treffe ich immer noch auf Menschen, die dann so reagieren, so was, was machst du? Erzähl mal, was kann ich nicht mit anfangen?
Sebastian Lass mich da mal fragen, also weil, wenn du erklärst, dann erklärst du ja, also wie erklärst du BDSM? Ist das eher im Kontext der Domina mit BDSM? Den Gästen, die dafür bezahlen? Oder ist das RBDSM im Gesamtkontext, was das überhaupt ist? Wie erklärst du das zum Beispiel deiner Tante? Wenn ich es erzähle, dann erzähle ich natürlich im Endeffekt, es läuft darauf hinaus, ich schlage meine Partnerin und die tut, was ich sage. Damit stehe ich schon mal so ein bisschen an der Wand, da komme ich gar nicht weg. Aber darauf läuft es im Grunde in jedem Gespräch dann hinaus.
Nika Ja, also in meinem Kontext nutze ich meinen Job als Domina schon immer ganz gerne, so als Brücke, weil den Begriff Domina hat man schon mal gehört. Ich glaube, hätte ich jetzt meiner Tante gesagt, so übrigens, ich haue manchmal Menschen. Das wäre, glaube ich, ein anderer, ein falscher Ansatz gewesen, weil das halt wieder so behaftet wäre. Aber so Domina, klar, ist auch dieser Begriff behaftet. Aber so, gut, bei meiner Tante, die kennt mich, die weiß, wie ich eigentlich so drauf bin und so. Und das war wahrscheinlich für die auch so, du machst das? Du siehst gar nicht so aus, weil eine Domina sieht ja so und so aus. Und deshalb nutze ich das immer ganz gerne so als Brücke. Ja, der Begriff Domina fällt und dann kommen direkt so diese, was, du machst das? Domina, wie das heißt, du machst das und das? Ja, aber ich habe da halt auch draußen Podcasts gemacht, in dem ich darüber erzähle von meinen Gästen, aber auch mittlerweile viele Interviewpartner habe, die halt entweder nichts damit zu tun haben oder halt mir ihre Geschichten erzählen, Pärchen, wie auch immer. Und so ist das dann immer ein seichter Übergang, immer tiefer rein. Ja.
Sebastian Das ist auch die Frage, wann hört man auf zu erzählen, weil man möchte dann ja auch immer weiter blubbern.
Nika Ja, auf jeden Fall. Also das ist gut. Nee, das kann man auch, glaube ich, oder muss man aufpassen, mit wem man zusammen ist. Also es ist schon ein Unterschied, auch wenn zum Beispiel mein Papa sagt, hey Maus, cool, was du machst und yay. Aber man weiß schon, dass ich jetzt nicht mit ihm im Detail über Dinge spreche, die irgendwie zum Beispiel Edgeplay oder so. Das sind natürlich so Sachen, ich kann es meinem Vater sagen, habe ich ihm auch erzählt, als ich mal so einen Interviewpartner habe. Ich sage, Papa, wusstest du übrigens, dass es Menschen gibt, die sich gegenseitig die Knochen brechen, sowas. Aber ich mache es halt wirklich, weil ich meinen Papa kenne und einfach nur witzig finde, wie er dann reagiert. Also er sagt dann so, was, krass, erzähl mal. und dann erzähle ich es ihm aber, aber ich weiß schon bis hierhin und nicht weiter, weil irgendwann ist halt auch einfach genug Information und es muss ja auch nicht immer ins Detail reingehen. Aber so bei Freundinnen oder so, gerade in meinem Alter oder so Leute, die zumindest offen sind und vielleicht auch anders erzogen wurden, kann man das so sagen? Ich glaube, bei den Eltern ist das ja noch, da war das ja noch nicht ganz so bunt, wie es jetzt sein darf.
Sebastian Ich glaube, da muss ich dich mal ganz kurz unterbrechen. Ich muss dir mal dazwischenfucken. Also bei meinen Eltern ist es ja tatsächlich so, ich wurde unglaublich liberal und selbstständig erzogen. Da war glaube ich alles okay, aber was so BDSM angeht, das ist jetzt nicht so das Thema, was auf den Tisch muss. Und als ich dann gesagt habe, hier Mama, ich mache da übrigens einen Podcast, dann war so die erste Frage, will ich das Thema wissen? Sag ich, nein, möchtest du nicht. Damit war das Thema erledigt. Also das ist etwas darüber, spricht man offenbar nicht. Und bei aller Liberalität, die ich da aufgesaugt habe als Kind und als Jugendlicher, dass alles okay ist, dass man alles machen kann, ist da offenbar jetzt eine Grenze, weil es ist offenbar passiert, der Sohn macht sowas tatsächlich. Wir haben ihn doch so frei erzogen, damit er das vielleicht nicht macht, ich weiß es nicht. Nein, also Mama, Papa, wenn ihr das dann doch mal irgendwann hören solltet. Er macht schon alles richtig. Und ich habe auch gar nicht das Bedürfnis, jetzt ausschweifend zu erzählen, weil dann breche ich es ja immer wieder auf meine Beziehung runter. Was mache ich eigentlich hier im Bett? Das will ich den Kindern auch nicht erzählen. Um Gottes Willen. Also da habe ich dann doch einen gewissen Filter. Familie ist so, hm, für mich. Und du bist natürlich da wesentlich freier, aber ziehst trotzdem eine Grenze.
Nika Ja, natürlich. Wie gesagt, also abgesehen davon, dass es ja jetzt auch nicht jedes Mal Thema ist, wenn ich zu Hause bin, wenn ich dann mal in die Heimat fahre. Aber es ist, wenn dann mal so Fragen kommen. Und ich hatte letztens tatsächlich jetzt über Ostern ein interessantes Gespräch mit meinen Eltern alleine, das hatte ich bisher noch nie so, wo wir dann über das Thema Geschlechtsfindung, also das, wann, ab wann ist man oder wie, wann fühlt man sich zugehörig, ist man lesbisch, ist man bi, ist man queer, ist man, also da gibt es ja mittlerweile ganz, ganz viele Varianten. Und ein Gespräch mit den eigenen Eltern darüber zu führen, ab wann irgendwie was vielleicht nicht ganz mehr so verständlich ist für den einen oder anderen. Also das war, währenddessen habe ich auch gesagt, Mama, Papa, unterhalte ich mich gerade mit euch über diese Themen? Das ist total cool. Aber natürlich, wie gesagt, da sind auch schnell Grenzen gezogen, weil, wie gesagt, man muss ja da nicht nur drüber sprechen, dass wenn man da drüber spricht oder was hören möchte, dann kann Papa ja auch einen Podcast hören. Und meine Mama kennt ja eh alle Folgen, weil sie es schreibt.
Sebastian Stimmt, du kannst es einfach outsourcen, hör dir das an und dann kannst du vielleicht nochmal eine Frage stellen, aber bitte anonym. Ja, ich glaube, drüber zu sprechen mit Eltern funktioniert, aber dann über das, was man selber macht, ich glaube, da sieht man dann die Grenze.
Nika Ja, ich glaube, wenn es dann auch irgendwann mal zu dem Moment kommt, wo ich dann vielleicht mit einem Partner nach Hause komme, da werden wir uns jetzt nicht hinsetzen und sagen, So, übrigens, ich bin der Top, er ist der Sub oder andersrum, je nachdem, wie es sich ergibt. Das wird jetzt auch nicht passieren. Also, wie gesagt, meine Eltern reden mit mir ja auch nicht über deren Sexualleben. Gut, wenn sie Fragen hätten, wäre sicherlich auch ein interessantes Gesprächsthema. Aber ja, wie gesagt, die wissen jetzt Bescheid und mein Chef fragt jetzt auch nicht nochmal nach. Wobei ich sagen muss, manche Arbeitskollegen haben mir mein Buch, haben sich mein Buch gekauft und haben mir dann geschrieben so, hey, ich möchte, dass du das signierst, das ist irgendwie total schön. Da denke ich auch so bei dem einen oder anderen, krass, ich hätte nicht gedacht, dass du dich dafür interessierst. Aber umso schöner ist es, dass es tust.
Sebastian Ja, also wenn Menschen offen für Informationen, für Wissen sind, sie müssen es ja nicht mal teilen. Sie müssen es ja nicht mal gut finden, aber so ein bisschen Kenntnis schadet in der Regel nicht und ich glaube, ich kenne ganz wenige Menschen, die sich mit BDSM beschäftigt haben, also die sich ernsthaft das mal auf sich haben einwirken lassen und das danach total verteufeln.
Nika Auf gar keinen Fall. Also eher im Gegenteil. Also habe ich zumindest, ich weiß nicht, wie das bei dir ist, aber bei mir war das oder ist das immer wieder so, dass sich Menschen bei mir melden, die dann sagen, hey, durch deinen Podcast habe ich das entdeckt irgendwie und ich habe da Fragen. Kann ich mal mit dir sprechen? Oder sei es jetzt im Coaching oder im Interview für den Podcast oder wie auch immer. Also das ist immer ein inneres Kirscheblütenpflücken für mich, wenn sich da jemand bei mir meldet und sagt, ich habe durch dich da so ein bisschen erkannt, da ist irgendwas in mir. Mega.
Sebastian Ja, du adressierst ja auch ein bisschen mehr die Menschen, die das erstmal kennenlernen wollen. Und in der Kunst der Unvernunft adressiere ich immer die Menschen, die sagen, ich möchte jetzt nicht einen Podcast haben, wo immer jeder Begriff und alles immer von vorne erklärt wird. Wobei das machst du auch nicht. Also habe ich schon gemerkt, dass du da auch mit Fachbegriffen so ein bisschen um dich werfen kannst inzwischen. Wo ich halt sage, das soll eben für die Leute, die schon into it sind, einfach ein Platz sein, wo sie sich wohlfühlen können und wo es nicht immer dann aufhört, wenn es eigentlich gerade spannend wird. Also Spanking ist halt erst spannend, wenn der Popo anfängt, rot zu werden, sage ich mal. Und dann reden wir über die Effekte und was kommt und nicht über die Dreiviertelstunde, in der man aushandelt, womit man das jetzt vielleicht macht. Doch, sprechen wir auch drüber irgendwie. Aber ja, also das ist so dieser Versuch, einen Schritt weiter zu gehen und zu sagen, nee, von der Szene oder Community, sage ich jetzt mal. Ich sage jetzt Community, für die Community, dass die sich nicht fühlen, als wird über sie geredet, sondern dass sie da sind. Und du kriegst diesen Mittelweg auch irgendwie ganz gut hin. Da finde ich auch total faszinierend, dass das dann trotzdem klappt, dass du die Leute noch ganz vorne abholen kannst.
Nika Danke. Ja, das ist aber auch wirklich so ein Prozess, womit wir dann wieder beim Thema sind. Ich begleite Menschen und Menschen begleiten mich dabei. Also klar, ich bin halt, wie du nennst ja selber, Aber irgendwann wird man so ein bisschen betriebsblind, weil man sich dann denkt, ne, ja, auch so als Domina, ich meine gut, mittlerweile weiß ich gar nicht, ob ich so noch kann, weil ich jetzt schon so lange nicht mehr als Domina arbeiten durfte, aber so dieses, du weißt, was Sache ist, ne, und du gehst jetzt nicht mehr, wenn jetzt ein Gast kommt und sagt, ich möchte gerne Rohrstock, dann schreckst du nicht mehr zurück und denkst dir, oh mein Gott, so, und, ähm. Da aber auch die Menschen, die sich dann bei mir melden, die dann sagen, ja, ich habe so was in mir und ich weiß noch nicht genau, können wir da mal drüber sprechen? Dadurch holen die mich auch schon wieder so ein bisschen zurück und wir ergründen dann so diese, ja, was könnte es denn sein und was interessiert dich denn so? Und also das unterscheidet uns beide jetzt so ein bisschen, weil du hast halt, ja, deine Hörer, die wissen schon, wovon sie sprechen und das Spanking beim roten Popo anfängt und ich fange halt an mit, was ist Spanking?
Sebastian Ja, sie müssen bei mir dann quasi ganz schnell dazulernen. Das klappt wohl auch ganz gut, aber ich glaube, die kommen dann auch erst mal aus allen möglichen Richtungen oder müssen sich dann irgendwie mit der Community vernetzen. Und da muss ich auch mal schauen, wie diesen ganzen Fachbegriffen. Da bin ich auch wirklich betriebsblind, da hast du völlig recht. Vielleicht nochmal, also Spanking ist das mit dem Hauen auf den Popo zum Beispiel, dass ich das auch mal gemacht habe, dass ich auch mal was erklärt habe.
Nika Womit macht man das denn?
Sebastian Hier mit zum Beispiel, ich habe hier Kochlöffel liegen, meine Podcast Kochlöffel, hab dir jetzt ein paar geschenkt, vielleicht kannst du dir irgendwie an deine Menschen weiter verschenken die machen auch tolle Geräusche so, jetzt haben wir auch einen Podcast gespielt sehr gut, mit allem, aber eigentlich am liebsten mit der Hand natürlich, das macht am meisten Spaß allein.
Nika Nämlich beide haben wir das auch geklärt wobei.
Sebastian Muss ich mal fragen im Studio, würdest du da eher Handschuhe nehmen oder ist das okay mit der Hand auf den Arsch zu hauen?
Nika Nee, schon Hände. Also ich mache es ungern mit den Händen, weil ich tatsächlich den Schmerz nicht mag, bei mir. Also dieses Handinnenflächen, nee, ich mache es dann tatsächlich lieber mit Utensilien. Aber wenn Hände gewünscht sind, dann ohne Handschuhe, weil das ist irgendwie, also man muss es auch nicht übertreiben. Und das Gefühl ist auch ein bisschen anders dann.
Sebastian Ja, man leidet selber mit und man kann alles probieren. Man kann die Hand anspannen, man kann die Finger zusammen oder auseinanderspreizen. spreizen. Es nützt ab einem gewissen Grad nichts mehr. Es ist einfach nur noch fürchterlich. Aber was tun wir nicht alles für unsere Gegenübers? Was ist denn der Sammelbegriff für die Menschen, mit denen wir interagieren?
Nika Gegenüber ist schon ein guter Begriff. Die Augenhöhe kann ja dann variieren.
Sebastian Genau. Ja, also ich mag auch nochmal ganz kurz sagen, also ich rede des Öfteren vom Podcast, Sobi, die Menschen, die jetzt bei dir mit reinhören. Das ist meine Partnerin. Wir sind seit ewig schon zusammen und sie unterstützt mich ganz toll beim Podcast machen und darin, dass ich oben sein darf. Also nur weil sie wirklich beschließt, runterzugehen und unten zu sein im Machtgefälle, kann ich mich oben so unfassbar wohlfühlen. Eigentlich brauche ich ja gar keine Szene. Sie reicht ja schon. Aber mit ihr zusammen die Szene zu erkunden, das ist dann wiederum was, wo man sagt, boah, das ist cool.
Nika Wollen wir an der Stelle kurz das mit dem Hundekorb ansprechen? Ich kam hier vorhin rein und habe zu Sebastian gehört, Oh, du hast einen Hund? Der war letztens aber noch nicht da und er guckte mich nur grinsend an, bis ich dann, bis dann bei mir auch der Groschen gefallen ist. Ach so, das ist nicht der Hund, okay.
Sebastian Das Kissen ist für die Frau im Haus.
Nika So schön.
Sebastian Ja, das ist so gemütlich, das Teil. Also ganz ehrlich, wenn es nicht mal im Ruf irgendwie führte, der ich schaden würde, würde ich ja fast zugeben, dass ich gelegentlich vor dem Kamin auf dem Kissen sitzen würde. Das sage ich natürlich niemals, dass das Ding verdammt gemütlich ist. Also Subi hat es schon gut.
Nika Spannend. Also das ist echt, so wie du das machst mit deiner Partnerin, das ist für mich total aufregend. Also vielleicht sollten wir mal so einen Podcast zu dritt machen oder so, weil ich das, ich finde das halt so, ich genieße das immer auf besondere Weise, wenn Pärchen mir halt so erzählen von ihrer Beziehung, wie die das machen, wie die das im Alltag machen, wie die spielen. Und das ist echt total, also ging mir schon wieder das Herz auf, als ich hier reinkam und das mit diesem Hundekopf war, das war, oder dieses Kissen, das war einfach, habe ich gedacht, oh Gott, das ist Liebe, direkt wieder so schön.
Sebastian Jetzt werde ich rot. Na super. Das ist aber, es ist quasi der beste Platz im Haus. Vorm Kamin und vorm Fernseher. Super. Besser geht es gar nicht. Ich glaube, dieses partnerschaftliche BDSM, das ist ja auch so, man hat ganz viele Möglichkeiten, sich zu zeigen, ich habe dich lieb. Ich mag was mit dir machen. Also diese Interaktionsmöglichkeiten sind halt nicht drauf beschränkt. Zu knutschen, zu kuscheln und zu vögeln, sondern wir haben eine Milliarde Möglichkeiten, mit denen wir uns irgendwie sagen können, ich finde dich voll gut. Und sei es mit einem Stöckchen oder eben dem Kissen vor dem Kamin oder, oder, oder. Ich glaube, die Vielfalt ist eine ganz andere. Aber so richtig aufgehen, ich überlege die ganze Zeit, brauchen wir andere BDSMer, damit unser BDSM uns Spaß macht? Also ich glaube, brauchen tun wir so nicht, aber dass es sie gibt, Und das schafft einfach nochmal so ein ganz anderes Wohlgefühl und hilft uns auch, uns zu erden.
Nika Ja, so eine Bereicherung, ne?
Sebastian Kann natürlich nicht für sie sprechen. Und es ist ja auch Tradition seit der ersten Folge, dass sie im Podcast niemals spricht. Das ist ja, da ist ja nichts gegen zu machen. Sie hat letztes Mal, letzte Woche einmal gebellt.
Nika Ach was.
Sebastian Ja, mehr kriege ich nicht.
Nika Ja, nee, aber das ist total schön. Und vielleicht passt das auch gerade zum Thema, so dieses, was ist BDSM eigentlich, ne? Und gerade so für Pärchen, kann man sagen, ist das eine besondere Form der Liebe oder eine, wie nennt man das, was kann man dazu sagen, ist das eine andere Liebe, wenn BDSM da eine Rolle spielt?
Sebastian Ich glaube, das ist einfach ein größerer Kasten, um sich auszudrücken. Wir haben einfach mehr Möglichkeiten. Also ich will ja nicht schmälern, was Vanillamenschen alles tun können. Die haben auch tausend Möglichkeiten, aber ganz viele sind unglücklich, weil eben das Alltägliche zu alltäglich ist oder weil da einfach nichts Neues mehr kommt und dann müssen sie halt irgendwie in großen Urlaub fliegen. Ich weiß es nicht. Ich habe diese Perspektive ehrlich gesagt auch ein bisschen verloren. Aber wir haben immer wieder diese Rituale, die wir haben, diese Kleinigkeiten, die uns einfach helfen, im Alltag wieder einen Weg zu uns zu finden. So mal so diese zwei Minuten, dass wir sagen, okay, selbst im schlimmsten Alltagsstress, jetzt ist mal kurz Machtgefälle da, jetzt ist es gerade spürbar, das ist schön und dann freuen wir uns und dann…, Dann ist das einfach da und dann ist es auch wieder weg und wieder da und wieder weg, aber es passiert nie, dass wir über Monate lang vergessen, dass es irgendwie BDSM oder so gibt. Im Gegenteil, es treibt uns da immer wieder hin, aber auch glaube ich auch nur, weil wir es beide wollen. Wir brauchen es beide.
Nika Großes Thema, weil wir es beide wollen. Das gehört vielleicht auch zum Thema Prozess. Das haben wir vorhin vielleicht ein bisschen außer Acht gelassen, dieses, ich weiß nicht, wie das bei dir so war, aber bei mir und bei vielen meiner Hörern war das so, am Anfang, wenn man so erkennt, egal in welchem Alter, sei es jetzt Jugend oder halt später erst, es ist schon immer leicht schambehaftet am Anfang. Wo man sich dann so fragt, ist das normal, dass ich sowas denke? Ist das irgendwie verwerflich, wenn ich auf Nylons stehe? Ist das komisch, wenn ich mal einen Rock anziehen will als Mann? Oder, oder, oder? Also da gibt es ja, das ist ja ein Riesenfeld.
Sebastian Ja, aber das macht es doch so aufregend. Das ist so ein bisschen verboten, ein bisschen verrucht. Das ist doch das Großartige daran, dass man sich da voll reinsteigern kann.
Nika Ja, was sagt das mal einem Jugendlichen, der so zum ersten Mal merkt, oh, oder auch, oh, ich stehe vielleicht auf Jungs. Also Thema sexuelle Findung, das ist ja alles so in einem. Und ich glaube, am Anfang ist das schon eine Nummer. Also bei mir war das gefühlt, wenn ich mich jetzt so zurückerinnere, nicht so, dass ich irgendwie gedacht habe, boah, irgendwas ist komisch mit mir, sondern eher so pure Faszination und Neugierde, aber ich glaube, bei dem einen oder anderen, gerade wenn es um extremere Dinge geht, sagen wir mal so, könnte es schon sein, dass der ein oder andere am Anfang erstmal das so ein bisschen wegschiebt und denkt, boah, nee, das ist irgendwie nicht normal, das darf ich nicht. Vielleicht auch aus Erziehungsgründen. Jeder hat ja so seine Erziehung und Mädchen und Jungs gehören zusammen und was anderes gibt es nicht. Das ist ja bei vielen immer noch so. Also das Thema Scham, das zu sich selber so zu finden da und dann später auch mit einem Partner zu finden, mit dem man das machen kann oder das teilen kann, ohne sich einschränken zu wollen. Das ist ein Riesending.
Sebastian Ja, also Partnersuche, das merke ich ja auch bei mir im Podcast, dass das ganz oft Thema ist, weil ja, wo suche ich? Also die Wahrscheinlichkeit, dass ich jemanden treffe und dann sage ich ihm irgendwann nach dem dritten Date übrigens, ich mag das mit dem Hauen und Peitschen und so und die Wahrscheinlichkeit, dass das passt, also dass beide auch wirklich gleich viel füreinander brennen, das ist erstmal wahrscheinlich relativ gering. Und ich würde auch, also ich persönlich würde dann auch innerhalb der Szene nach einem Partner suchen und nicht außerhalb.
Nika Das ist, also du bist ja unter Dach und Fach, du hast dich ja gefunden und deine Partnerin, aber ich kann sagen, so aus meiner Sicht, das ist echt ein Ding, so gerade wenn man Single ist, ja, wie mache ich, wie gehe ich denn jetzt auf Partnersuche? Also ich habe das im letzten Jahr so gar nicht fokussiert, weil ich da halt viele andere schöne Dinge gemacht habe für mich und alles, was da so passiert ist. Aber so natürlich schwingt das immer mit. Das war natürlich auch eine Entscheidung so, ja, jetzt gehst du in die Öffentlichkeit, du bist jetzt offiziell Domina, du bist mit deinem Klarnamen unterwegs und egal, wen du kennenlernst, der muss da mitmachen. Also es bringt ja auch nichts, das hatten wir ja schon, bevor wir hier die Aufnahme gestartet haben, haben wir ja schon kurz darüber gesprochen, welche Kompromisse man da überhaupt machen kann. So sei es jetzt, ja, ich akzeptiere das oder nee, ich will das wirklich haben. Und bei mir war das, oder ist das halt so, es kommt halt kein Partner in Frage, der das nur akzeptiert, der jetzt zu mir sagen würde, ja, habe ich nichts mehr zu tun, mach du mal. Das wird für mich nicht gehen und das ging für dich ja auch eine Zeit lang nicht.
Sebastian Ich muss da mal ganz tief bohren, gerade suchst, würdest du rein hypothetisch einen Partner suchen, der auch selber BDSM mag und möchte oder reicht es dir, wenn er sagt, die ist ja Domina, die kann das da machen, ich finde das interessant, aber brauchst du das auch mit deinem Partner?
Nika Ja, also mir reicht es nicht, wenn mein Partner mir sagt, ja mach du mal, weil ich möchte nach Hause kommen können und sagen können, boah Schatz, heute das war, boah, du glaubst nicht, was ich erlebt habe oder irgendwelche Interviewpartner oder auch generell, wenn ich irgendwie mal wo eingeladen bin, dann möchte ich meinen Partner mitnehmen können und nicht, dass der dann daneben mir steht und sagt, boah, irgendwie fühle ich mich hier gerade total unwohl. Er muss jetzt nicht in der Szene sein, weil, also es wäre natürlich von Vorteil, einfach damit ich mich da auch einfacher ausleben kann. Aber es wird schon reichen, wenn er sagt, hey, das ist eine coole Sache, die du da machst. Eben weil es ja bei mir nicht nur darum geht, Geschichten zu erzählen, sondern ich möchte das Ganze ja für Persönlichkeitsentwicklung nutzen, so als kleines Sprachrohr und Verbindungsstück. Von daher wäre es einfach nur wichtig, dass er das weiß, dass er das akzeptiert und dass er das aber auch selber für sich interessant findet und das mit mir teilen möchte. Anders geht es halt nicht. Womit wir dann wieder aber bei diesem Thema sind, wie findet man so jemanden? Keine Ahnung. Aber ich hatte ja vor, nicht, ja doch vor längerer Zeit jetzt schon einen, der auch erst gesagt hat, ja cool, mach du mal. Aber am Ende dann sagte, da kommt er nicht mit klar. Ja, dann ist es so. Dann können wir das leider nicht ausbauen.
Sebastian Ja, das geht nicht. Wenn du also dein Leben dafür quasi zu Großteilen abschaffen müsstest für einen Partner ... Kann nicht sein, kann ja auch nicht funktionieren.
Nika Nee, also.
Sebastian Du musstest dich ja aufgeben dafür.
Nika Richtig und dadurch, dass ich ja da sogar dann jetzt meine, also das bin ich ja jetzt, ich bin ja jetzt nicht eine, die jetzt jemanden kennenlernt und sagt, du übrigens, das ist mein Hobby. Nee, ich habe da ja mittlerweile schon so eine Entscheidung getroffen, da was Großes draus zu machen und da kann ich nicht einfach sagen, ja für dich höre ich jetzt damit auf. Das ist sowieso ein Riesending, was der ein oder andere dann macht, wenn so Gefühle im Spiel sind, dass man da schon mal schnell die Realität so ein bisschen vergisst und sagt, ja für dich höre ich damit auf, sei es jetzt Domina sein oder für dich höre ich damit auf, Spanking zu wollen, für dich höre ich damit auf, mal, weiß ich nicht, gefesselt werden zu wollen. Das darf man nie machen, weil man sich dadurch verliert.
Sebastian Ich glaube auch, dass BDSM, das ist meine Überzeugung inzwischen, ist eine sexuelle Identität. Also nicht eine Neigung zu etwas, sondern das ist Stück, ein Teil von mir und ich glaube, das erkennt man auch daran, dass wenn ich es nicht mache, dann entwickle ich einen seelischen Leidensdruck. Und der geht auch nicht weg, dadurch, dass ich es mir abgewöhne oder so, sondern der ist dann halt da. Dieses Stück Identität, das ist glaube ich, also heutzutage würde niemand mehr jemandem sagen, eine lesbische Frau, nee, probier es doch mal mit dem Jungen und so, das kriegt man schon weg. Das würde heutzutage keiner mehr sagen, im Gegenteil, der Shitstorm wäre grandios und das zu Recht. Und jetzt ist die Frage, ist das beim BDSM vielleicht genauso? Und wo ist dann die Grenze, ab wo es dann doch wirklich abstrus gibt? Also es gibt ja bei allem immer Grenzen, Aber ich finde, das muss so akzeptiert werden, dieses, es ist ein Stück Identität und das kann man nicht wegdiskutieren.
Nika Ja, also da gibt es natürlich auch die und die. Also bei mir ist das jetzt so, dass ich jetzt nicht so 24-7-Geschichten bräuchte. Es gibt ja auch 24-7-DS-Beziehungen, wo das wirklich, also ist ja bei dir anscheinend zumindest in Ansätzen auch so. Gut, wahrscheinlich läuft jetzt deine Subi nicht mit einem Halsband dauerhaft rum oder irgendwie, okay.
Sebastian Der trägt einen wunderschönen, sehr dezenten Halsreif, der erstmal, der schreit nicht hier BDSM, aber natürlich Eingeweihte erkennen natürlich, ah, okay. Die hat er jemanden.
Nika Ja, deshalb, es gibt natürlich solche Konstellationen, wo man sich zusammen entscheidet, pass mal auf, das ist unser Ding, das machen wir jetzt zum Teil des Lebens oder zum Hauptteil des Lebens und es gibt dann auch welche, denen reicht das so ab und zu das mal auszuleben. Ich würde mich da eher einreihen, wo ich dann sage, ja, ab und zu muss das mal sein, möchte ich das gerne erleben und ausleben und vielleicht auch mal mit meinem Partner dann zusammen was Neues irgendwie. Aber es muss jetzt nicht so ein 24-7-Ding sein. Und so ist es, glaube ich, bei vielen, zumindest meiner Gäste, glaube ich auch, dass die sagen, so ab und zu brauche ich das. Der eine oder andere sagt sogar, zum Beispiel der Nylongast, der sagt, der bringt halt immer das mit und dann machen wir das und dann geht er wieder und sagt auch, nee, kannst wegschmeißen, brauche ich jetzt erstmal wieder zwei Monate nicht. Aber es ist halt total schön, das zu wissen und für sich einschätzen zu können. Was ist es jetzt am Ende und wie viel brauche ich davon?
Sebastian Ja, also ich überlege gerade, ob es eine Dosisfrage ist. Also ich sehe nicht, dass das immer weiter steigert. Im Gegenteil, wenn man weiß, man hat jetzt einen Partner, mit dem kann man das ausleben, dann ist auch dieser Druckfaktor weg. Ich muss jetzt alles mitnehmen, was geht, weil es könnte wieder vorbei sein und dann brauche ich das jetzt und hier. Also ich glaube, man wird entspannter. Ich versuche jetzt immer nicht so viel zu erzählen, aber wir haben so kleine Gesten im Alltag, die würde ich immer so als gegenseitige Einladung verstehen. Nicht die Frau schrubbt dann irgendwie die ganze Bude irgendwie nackig und ich stehe noch mit der Gerte hinterher. Aber so einen Quatsch machen wir nicht. Aber es gibt halt so, kann ich das jetzt, ich erzähle es jetzt mal und überlege, ob ich schneiden muss. Es gibt zum Beispiel das Ding, ich küsse sie nicht, wenn sie dafür nicht ein kleines bisschen auf die Zehenspitzen geht. Das ist nur so ein Zentimeter einfach nur. Dieses, ich denke dran, dass wir hier eine kleine Regel eingeführt haben und es ist für mich wunderschön, wenn ich merke, sie denkt dran. Für sie ist es im Prinzip auch schön, er beachtet es und wenn sie es mal vergisst und ich es nicht vergessen habe, dann ist es auch wieder so ein, ach guck mal an, wir können jetzt hier nochmal miteinander austeintern, das ist eine Einladung. Und das ist eine kleine Geste, die man jederzeit in jedem Umfeld haben kann, die würde ich jetzt hier nicht als 24-7 BDSM-Konstrukt sehen, sondern einfach ein, es ist permanent so ein bisschen da und wir können jederzeit darauf zugreifen.
Nika Ach, das ist Liebe. Nee, echt jetzt. Nein, aber das ist, wenn man das so hört, das ist so genau, wie man sich das vorstellt. Also zumindest wie ich es mir im besten Fall vorstelle, weil das nicht in Bezug auf BDSM ist, sondern einfach ein Zeichen dafür, dass ihr eine Kommunikation gefunden habt, die bei vielen Pärchen leider fehlt. Also ihr versteht euch blind, ihr wisst, was so Sache ist und ihr kommuniziert dann halt auf dieser Ebene. Und wie du schon sagst, es ist immer irgendwie so ein bisschen da. Und das ist doch erstrebenswert, weil es ist immer so ein bisschen da, das fehlt glaube ich bei dem einen oder anderen Pärchen, weil man dann halt wieder irgendwie keine Kommunikationsebene schafft. Also ich glaube Kommunikation ist in Bezug auf BDSM eine Riesennummer.
Sebastian Du hast auch etwas, worüber du reden kannst. Und das nützt einfach. Ich glaube generell vanillamäßig, da haben ja Mann und Frau grundsätzlich verschiedene Bedürfnisse. Der eine will den anderen ficken und der andere will halt, darf man das bei dir nicht sagen? Bei mir darf man alles sagen. Okay, du kriegst eine Entschärfte-Version, wenn du möchtest. Aber du hast einfach an dem Konstrukt schon anatomisch einfach andere Voraussetzungen. Aber BDSM ist so eine Geschichte, Sub, top, masochist, das sind so Dinge, die sind allein schon geschlechtlich völlig unabhängig, Also da hat man plötzlich einen gemeinsamen Raum.
Nika Wobei, guck mal, jetzt bin ich doch tatsächlich gerade über den Begriff Vanilla gestolpert. Wir hatten ja vorhin das Wort Szene und ist Vanilla vielleicht auch so ein Ding, was man mal hinterfragen könnte. Was ist eigentlich Vanilla?
Sebastian Die Vanilla-Szene.
Nika Die Vanilla-Szene, genau. Was ist die Vanilla-Szene und wann ist es die BDSM?
Sebastian Es gibt noch Menschen, die tatsächlich keinen Fetisch oder BDSM machen, die Vanilla-Szene. Wenn wir das so weit kriegen, das ist super.
Nika Ja, da müssen wir mal einen ganzen Abend draus machen. Nein, also was du sagst, das ist total, ich finde das halt auf psychologischer Ebene total interessant, so was BDSM eigentlich so sein kann, womit wir dann wieder bei diesem Begriff sind an sich. Was ist es oder was ist es nicht? Ist es vielleicht auch einfach eine Möglichkeit, eine Beziehung erfüllter zu leben? Guck mal, jetzt werden wir hier richtig philosophischer mal.
Sebastian Erfüllter Leben.
Nika Ja, erfüllter Leben in Form von freier und offener Kommunikation. Weil das ist mir etwas, das ist mir schon aufgefallen. Auch wenn ich es im privaten Bereich noch nicht so ausleben konnte, ist mir das in Bezug auf Gäste oder Interviewpartner oder Menschen, mit denen man sich so unterhält, aufgefallen. Man redet freier und man ist selber auch freier. Wahrscheinlich, weil man sagt, ich stehe dazu, das ist mein Ding. Und ich bin aber auch froh darüber. Als würde das wirklich irgendwie so eine Art ein Stück weit Freiheit bedeuten, sich in dieser Szene aufhalten zu können.
Sebastian Du hast ja den Zwang beim BDSM, diesen Konsens herzustellen. Also beim Standard-Sex, sage ich mal, da ist irgendwie klar, dass man das miteinander machen will. Beim BDSM ist das Feld so groß, man muss ja reden. Man ist gezwungen, sonst kann man nichts wirklich machen. Ich glaube, dass du einfach trainierst und übst, das auszudiskutieren, was sind meine Bedürfnisse, was sind die Bedürfnisse des anderen, dass man das thematisieren muss. Ganz ehrlich, in wie vielen Beziehungen kommt das denn wirklich vor, dass man darüber spricht und sagt, wir setzen uns hin und dann überlegen wir mal, woran wir beide Spaß haben.
Nika Leider selten. Also was heißt selten, aber zumindest das sind immer so die Gründe, warum jemand dann mich anruft im Bereich Coaching, dass der oder diejenige dann sagt, ich schaffe es nicht, meinem Partner das zu sagen. Da fängt mein Herz immer so ein bisschen an zu bluten, weil ich mir denke, boah, das ist so schade, dass man diese Ebene nicht schafft. Und umso wertvoller ist es ja, die zu schaffen. Also da gibt es ja auch so Pärchen wie du oder andere Pärchen, mit denen ich schon gesprochen habe. Da merkt man schon in der Aura, die sind wie so ein Zahnrad, spielen die zusammen. Und wenn dann jemand mich anruft und sagt, ja, ich habe hier, keine Ahnung, Maskenfetisch, aber ich weiß nicht, meine Freundin oder Frau, ich weiß nicht, nachher verlässt die mich oder so. Deswegen, das ist sehr, sehr schambehaftet und voller Ängste. Und das ist halt immer schade.
Sebastian Ich glaube, das hast du sogar innerhalb des BDSM-Bereichs. Also du hast ja ganz oft das, ich suche dann jemanden, mit dem ich meinen Fetisch ausleben kann. Also ich suche den Partner zum Fetisch. Und ich glaube, das ist nochmal eine Spur schwieriger, als ich es zum Beispiel habe, weil ich suche erstmal grundsätzlich jemanden, der BDSM-mäßig so ein bisschen zu mir passt. Also ich bin eher dominant, also suche ich jemanden, der eher submissiv ist und dann tentert man so in den ersten Wochen, Monaten der Beziehung aus, Was ist denn unsere Schnittmenge und wenn die entsprechend groß ist und wenn wir beide an vielen Dingen Interesse haben, dann ist das ein riesiger Glücksfall. Aber wenn ich mir vorstelle, Mensch, ich habe einen bestimmten Fetisch und dazu den passenden Menschen zu finden, boah, ich glaube, da muss man dann, da bleibt irgendwann auch wirklich nur noch die Domina, zu der man gehen kann, weil die kann das erfüllen.
Nika Gerne. Nein, Quatsch, aber das ist richtig. Also ich habe auch viele Gäste, die frei sind, also emotional frei sind, die dann sagen, ich bin Single und ich habe jetzt hier, das muss ich gerade mal überlegen, was wäre denn mal ein gutes Beispiel? Ja gut, das mit den Nylons, das kommt öfter vor. Oder ja, irgendwas, was einfach, ja NS vielleicht, Naturseck, das Thema, dass die dann einfach sagen, ja, ab und zu möchte ich das halt gerne haben, aber ich will jetzt auch nicht einfach zu irgendjemandem gehen so und deshalb gehe ich mal zu dir, weil wir, ich mag dich, wir verstehen uns und machen wir jetzt mal. Also so sich alleine ausprobieren, natürlich ist das auch spannend. Aber wie du schon sagst, dafür gibt es ja Mädels wie mich, die dann sagen, hör mal hier, ich biete das und das an und wir können das gerne mal ausprobieren. Und wenn du dann im besten Fall irgendwann eine Partnerin, einen Partner findest, mit dem du das dann ausleben kannst, ist doch wunderbar. Dann hast du für dich erkannt, das ist es oder auch nicht. Und jetzt habe ich einen Partner, mit dem ich das dann weiter ausleben kann. So, top.
Sebastian Ich glaube, die Dienstleistung erfüllt noch einen ganz anderen riesengroßen Zweck. Es ist ja bei so einem Outing zu Hause, vor dem Partner, wenn ich dann da stehe und sage, ich stehe übrigens auf BDSM oder meistens ist es ja konkreter, ich möchte, dass du mich schlägst. Dass man das dem Partner sagt. Da steht ja eine Menge auf dem Spiel, aber man weiß vielleicht gar nicht, ob man das denn wirklich will oder ob das eine Fantasie ist. Man muss es ja auch mal probieren, um dann zu sagen, jo, war gut, will ich mehr von. Aber wenn man es probiert und das war gut, dann kommt man nicht mehr davon los. Also das Es ist ein unglaubliches Risiko, in dem Moment da zu stehen und zu sagen, so, hier Partner, so und so.
Nika Und das ist ein wunderbarer Moment, wenn ich dann Pärchen bei mir habe. Das ist immer ganz, ganz toll. Meistens ist es ja dann tatsächlich die Frau bei mir, die mich anschreibt, hör mal hier, ich habe einen Partner, wie sieht es aus? Würde gerne das und das mit dem ausprobieren. Können wir mal vorbeikommen, dass du uns das mal zeigst? Hättest du das früher gedacht, dass es sowas gibt, dass Pärchen zu einer Domina gehen und sagen, kannst du uns da mal helfen?
Sebastian Finde ich großartig.
Nika Das ist herber, oder? Herrlich, das sind so wertvolle Sessions für mich auch als Person, weil ich mir immer denke, boah, wie schön das ist. Und dann, wenn die dann nach Hause gehen und dann kriegt man manchmal noch eine E-Mail, so, hör mal hier, wir haben das jetzt auch mal zu Hause so ausprobiert und haben dadurch erkannt, boah, wir können ja wirklich über mehr sprechen, als wir dachten. Toll, toll, da geht mir das Herz auf, echt.
Sebastian Ja, ich glaube, das ist dann wirklich so ein Eisbrecher, ne? Und dann hat man es gesehen, man hat dann es auch gemacht und angefasst, dann ist glaube ich reden leichter.
Nika Ich habe auch eine sehr, sehr schöne Begegnung gehabt, als ich den Auftritt da hatte bei Greta. Da an dem Tag selber war ich dann da und dann kam dann irgendwann so einer, ein Mann auf mich zu und sagte, ja, also, ich höre ja deinen Podcast so und meine Freundin, also ich habe ihr das dann irgendwann mal so gezeigt. Also ich habe es offen gelassen, hatte der wohl das Tablet im Wohnzimmer liegen und offen gelassen.
Sebastian Das ist mir auch ganz oft schon passiert, dass Leute den Podcast als subtilen Hinweis verwenden und dann eine bestimmte Folge auch aufhaben.
Nika Ja, das war so schön und er ist auch rumgedruckst und ich sag ja, und, was hast du dann gesagt? Ja, die war erstmal ein bisschen irritiert und wusste nicht und so, aber jetzt soll ich dich mal fragen, also können wir da mal zu dritt vielleicht irgendwie so drüber sprechen, weil die weiß jetzt noch nicht, die hat noch keinen Ansatzpunkt, die weiß jetzt nicht so, ja, das gibt es und die Folgen, die sind ja auch, da kriegt man ja schon ein bisschen was mit, was es so gibt oder auch nicht. Und können wir mal einfach so mit dir darüber sprechen und das ist so schön, weil somit fängt es ja an. Du musst ja irgendwie anfangen und so, wenn man das subtil schafft, indem man einfach so ein Tablet mal offen lässt, ist das super.
Sebastian Ja, diese Einladung auch wieder, die einfach da sein muss. Das kann man doch ein bisschen im Zweifel noch abstreiten. Und wenn du sagst, was hast du denn da für ein Schweinkram offen gehabt? Also es gibt ja auch eben diesen Fall, dass der Partner das nicht heilt. Auf lange Sicht ist das immer mit Leiden verbunden. Für den Partner, für beide oder für den, dem es fehlt. Und, Aber ich glaube, ich bin optimistisch, ich glaube daran, ich sag mal so bei 80, 90 Prozent hat das irgendwie ein gutes Ende alles. Das ist doch eine vernünftige, nein nicht vernünftige, in eine gute Richtung geht, wenn man sich erstmal seinem Partner gegenüber, ich meine das ist der Mensch an der Seite, dass man sich dem offenbart, dass man wenigstens damit anfängt.
Nika Ach, wie oft war das denn schon, dass man Angst, Angst, Angst hatte und dann irgendwann fängt man an, du Schatz, ich muss dir was sagen und dann kommt das Gegenüber, endlich sprichst du das mal an. Das ist ja dann auch noch so eine interessante Variante, die dann öfter passiert, als man denkt, wo man sich dann am Ende in den Arm liegt und denkt, meine Güte, was haben wir uns so angestellt. Oder auch mit sich selber, wenn man jetzt Single ist, dass man mit sich selber hadert und dann aber irgendwann merkt, boah, ich muss da mit jemandem drüber sprechen. Und dann zum besten Freund, Freundin geht, wie auch immer, und sagt, boah, ey, hör mal, so und so, lass mal auf ein Bierchen treffen. Und dass man dadurch schon erkennt, okay, geil, mein Gegenüber findet das jetzt gerade interessant. Oder vielleicht sagt er ja dann oder sie dann auch so, du, ja, vielleicht, ich komm mit. Also da können ja die coolsten Konstellationen entstehen dadurch, womit man dann in die Szene reinkommt.
Sebastian Ja, es gibt allerdings noch eine ganz fiese Falle, das habe ich bei mir im Podcast ganz oft schon gehabt. Man offenbart sich dem Partner und sagt, ja, ich möchte gern gehauen werden und so der Partner sagt, ja, ich will auch gehauen werden. Und beide, sie mögen beide das Gleiche, aber miteinander, also das gibt es ja auch nochmal, dieses, dann bin ich nicht kompatibel zueinander. Da muss man immer ein bisschen gucken, dieses Austentern, dass man erstmal guckt, was können wir miteinander machen, super. Aber manchmal hast du wirklich diesen Fall ja super, die sind beide total kinky drauf und wissen mit sich miteinander nichts anzufangen, wie fürchterlich das ist ja geil, okay.
Nika Interessant. Ja, da muss ich gerade spontan an eine Session denken, wo ein Mann zu mir kam und eine devote Frau dazu haben wollte. Und er auch zu mir gesagt hat, ich möchte, dass du uns beide haust. Und das war im Endeffekt so eine interessante Session. Klar, für mich war das so, schaffe ich das? Ich muss jetzt ihn schlagen und sie? Was bringt ihm das? Weil man das einfach nicht kennt. Das ist wieder dieses Phänomen des Unbekannten. Aber am Ende war das total schön. Und er hat mir dann am Ende auch gesagt, ja, weil meine Frau ist auch so und ich möchte aber gehauen werden und sie aber auch. Das ist die Frage, was man dann macht. Entweder geht man dann tatsächlich auch zu einer Domina oder holt sich da jemanden dazu. Vielleicht kann das auch ganz neue Horizonte eröffnen.
Sebastian Ja, es gibt ja dann auch Pärchen, die dann in der Weile dominant sind oder so. Also da brauche ich aber dann Szene und Community, die mir dann auch hilft, mit meinem Partner umzugehen.
Nika Ich glaube, wenn man zwei dominante Teile hat, weiß ich jetzt nicht, es ist reine Spekulation, das wäre da sicherlich mal interessant, jemanden dann irgendwie zu holen, so eine devote Frau, die in einem Dominaststudio arbeitet. Sklavin, sagt man das so, darf man das so sagen. Also eine Frau, die in ihrer Natur devot ist und dann die dann dazu holt. Das wäre doch sicherlich auch mal so eine Art Sofe. Interessant.
Sebastian Ja, ich überlege gerade, also ich stelle mir vor, nein, das stelle ich mir jetzt nicht vor, weil das wäre ja die Frage, wer ist denn dominanter, wer ist denn weiter oben, also, oh, um Gottes Willen, also da würden sich für mich rein praktische Dinge ergeben, weil ich ja in meiner Position einfach dieses, ich habe das Heft des Handelns in der Hand, ich bestimme, was jetzt passiert, ich lege die Regeln fest und jetzt muss ich das auch noch irgendwie in einem demokratischen Prozess mit einem anderen dominanten Mensch aushandeln und wie fürchterlich ist das denn? Entschuldigung, aber oh nee, also da würde für mich viel Zauber verloren gehen.
Nika Ja, wer weiß. Vielleicht müsstest du das einfach mal ausprobieren, um das zu erkennen, wie du damit umgehen würdest. Vielleicht ist es ja auch ein interessanter Weg, mal zu erfahren, wie man sich auch gegenseitig unterstützen kann dabei. Also ich meine, eine Zofe, jetzt spinnen wir mal rum, sollen wir mal rumspinnen? Man holt sich jetzt eine Zofe, du dominant, ich dominant, vielleicht holen wir uns auch einen Mann. Ich weiß es nicht, kann man ja später klären, aber der kommt jetzt hier hin oder sie und dann geht's los. Meinst du, das wird wirklich schwierig sein, weil du hast ja eine andere Dominanz als ich?
Sebastian Ich glaube, ich würde dich mal machen lassen. Ja, und dann würde ich halt währenddessen überlegen. Aber ich würde halt viel beobachten. Das wäre wieder mein Ding, dass ich dann wieder sage, ja, ich lasse dich mal machen. Ich gebe vielleicht ein paar Ideen und ein paar Tipps und helfe dir. Aber irgendwie wäre ich da nicht ehrlich. Ich wäre nicht ehrlich mit dir auf Augenhöhe dabei. Sondern dieses schlagendes Personal. Also weißt du, was ist das? Da kannst du so dominant sein, wie du willst. Aber innerlich geht das irgendwie nicht in meinen Kopf rein. Da bin ich nicht flexibel.
Nika Ja, guck. Ist ja auch eine Erkenntnis für dich. Ich glaube, ich wäre da ein bisschen anders. Aber siehst du, allein da, wie viel Spielraum im wahrsten Sinne hat man da. Also womit wir dann wieder dabei wären, BDSM, was ist das für ein? Ja, kann alles sein. Je nachdem, was man daraus machen möchte.
Sebastian Definitiv. Ich komme nochmal so ein bisschen zu unserem Szenethema zurück. Ich habe ja auch Nachrichten vom Publikum bekommen, die sagen, ja Szene ist ja schön so, aber davon halte ich dann doch lieber Abstand. Ich mache das mit meinem Partner und dann ist gut. Ich will das gar nicht.
Nika Und ja, gut. Also es ist ja immer so jedem das Seine und jeder darf entscheiden, möchte ich oder möchte ich nicht. Wie gesagt, es gibt ja auch Menschen, die sich darüber informieren wollen, um dann festzustellen, nee, ist nicht meins. Ich habe ja auch Gäste, die dann zu mir kommen und sagen, ja, ich möchte da mal gucken, vielleicht ist das was, vielleicht auch nicht. Und dann wirklich am Ende sagen, ja, war jetzt mal okay, aber irgendwie nicht. Also das in Bezug auf Praktiken. Aber es gibt natürlich auch die Menschen, die sagen, nee, ich möchte da gar nichts mit zu tun haben. Und auch das ist ja in Ordnung. Muss ja jeder für sich entscheiden.
Sebastian Ja, ist auch so ein bisschen die Frage, war ich drin? Und habe dann gesagt, nee. Weil ganz, wenn wir es mal ehrlich nehmen, also gerade so diese private Community, Stammtische und Partys und Freundeskreise, die haben natürlich dasselbe Problem wie überall sonst auch, es gibt auch Streit und Ärger und Trennung und Entwicklungen und dass man sich auseinanderlebt oder keine Ahnung was, dieses ganze normale soziale Zeug halt und das kann einem schon mal auf die Nerven gehen. Dann kann ich ja sagen, okay, ich halte mich da von fern. Ich habe meinen Partner gefunden, reicht mir. Oder ich will da gar nicht rein. Das ist mir zu, ja, da will ich nicht hin. Punkt.
Nika Ja, hatte ich auch in der Zeit, wo das alles so offiziell wurde mit mir. Klar gab es da auch Menschen, die gesagt haben, ja, du mach das, aber das ist so gar nichts für mich. Und wie schon gesagt, das ist, da darf ja jeder für sich entscheiden. Also klar kann es da ja auch Extreme geben. Wenn man mal ganz von vorne anfängt, Und die ist ja schon immer noch so ein bisschen behaftet, die Szene. So nach dem Motto, ja, da ist psychische Störungen spielen da mit. Wer lässt sich denn freiwillig schlagen? Und das kann alles nicht richtig sein, was auch immer richtig ist und normal. Aber gibt es halt natürlich auch. Und das darf ja dann auch aber in Ordnung sein, dass sich die Leute dann daraus fernhalten und dann aber auch die anderen Menschen machen lassen.
Sebastian Es gibt ja auch dieses Abstandhalten im Sinne von, Ich habe gute Gründe, warum ich diesen Aspekt von BDSM mache, aber ich will doch mit den Verrückten da, die das und das machen, nichts zu tun haben. Also nochmal eine Abgrenzung innerhalb der Szene. Also ich kann mal erzählen, also ich gehe unglaublich gern auf Stammtische, weil ich einfach da Leute treffe, man redet da zwar irgendwie nie über BDSM, irgendwie redet man über alles, aber man ist umgeben von Menschen, die auch so drauf sind und natürlich auf Partys. Das ist so mein Kontakt zur Szene einfach, dass ich halt sage, okay, da ist ein Fixpunkt in meinem Leben, da gehe ich hin, da fühle ich mich wohl, da verbringe ich Freizeit. Wie ist denn dein Szene Leben?
Nika Ja, gute Frage. Man muss sich ja erst mal ein bisschen zurückerinnern, weil ist ja schon was her, dass wir das alles durften.
Sebastian Also wir haben April 2021. Wir sind seit einem Jahr irgendwie im Dauerbedürfen. Wir dürfen nichts. Also wir müssen jetzt einfach in die Vergangenheit spekulieren. Oder in die Zukunft.
Nika Ja, oder das? Nee, also ja gut, bei mir ist das so, das hat sich jetzt ja tatsächlich just letztes Jahr alles entwickelt erst so richtig. Vorher habe ich halt ja den Podcast gemacht und erstmal nur erzählt, was ich so erlebe als Domina. Im Privatbereich, klar, als ich noch in Hamburg gewohnt habe, da war ich auch auf Partys unterwegs und habe auch super interessante Leute kennengelernt, die auch nicht unbedingt was mit BDSM zu tun hatten. Also das ist ja auch nochmal so ein Punkt. Nur weil man auf so einer Kink-Party ist, heißt das ja nicht, dass man im BDSM unterwegs ist. Kann ja auch sein, dass man da einfach hingeht, weil man gerne mal frivol ausgehen möchte, zusammen oder alleine oder neue Leute kennenlernen oder ich glaube, ich habe gefühlt mehr Leute einfach so auf dem Schnack kennengelernt da, als dass ich das mitbekommen habe, was um uns herum passiert. Also klar war das dann immer so eine Möglichkeit für mich mal, sich schön anzuziehen. Das war ja vor meiner Domina-Geschichte, sich mal halt so anzuziehen mit Corsage, mit Catsuit, mit was auch immer. Und ich muss sagen, dass ich da zu dem Zeitpunkt... Ja, mit der Szene an sich gar nicht so viel zu tun hatte, aber wie das so ist, dieses Stichwort Prozess, dadurch, dass ich auf solche Partys gegangen bin, habe ich so für mich erkannt, okay, cool, da ist irgendwas in mir, was da mehr drüber erfahren will und ja, das ist jetzt so daraus entstanden, aber wie gesagt, ich habe auch genug Menschen, die sagen, macht mal, aber lass mich damit in Ruhe.
Sebastian Ja, aber wenn wir jetzt die Möglichkeit hätten, also was würdest du noch so zusätzlich machen, wenn jetzt alles offen steht, wo sagst du, das will ich?
Nika Also ich würde super gerne tatsächlich mal die Leute zusammenbringen, die ich so in meinem Podcast oder so generell so auch, sei es jetzt in Form von einem Stammtisch oder so, einfach mal die Leute zusammenbringen, um zu erkennen, okay, also ich weiß ja gar nicht, wie die aussehen alle, also die wenigsten habe ich wirklich gesehen, das ist ja immer so eine Sache.
Sebastian Ja, da habe ich einen Vorteil. Ich lade ja meistens die Menschen zu mir ein. Das ist mir echt wichtig, aber mach das. Also ich habe ein HörerInnen-Treffen gemacht in Hamburg vor anderthalb Jahren und es ist unfassbar. Ich hatte so einen Bammel vorher. Um Gottes willen, was soll ich den Leuten in der zwei, drei, vier, fünf Stunden erzählen in der Kneipe. Und erstmal sind ganz viele gekommen, das war super und zwar ganz viele, die mitgemacht haben, aber auch einfach Menschen, die den Podcast gerne hören und es war ein Traum. Ich habe im Prinzip nur vorstellen müssen und dann haben sich Menschen vernetzt. Ich konnte dabei zusehen, wie Freundschaften entstehen, wie Menschen aufeinander zugehen, weil sie ein Thema haben, eben den Podcast als Verbindnis-Element. Wunder, wunderschön. Also ich mache das wieder und du machst es. Also bitte, mach das.
Nika Auf jeden Fall und auch zusammen. Für mich wäre das auch, glaube ich, gerade noch so interessant, das Thema Frauen. Also ich kriege immer so unfassbar schönes Feedback von den Mädels, die dann so sagen, mit dem Stichwort Mut, dass man so mal einfach sagt, was Sache ist. Und mit so, ich als, ja, ich habe schon mal den Begriff Vorreiter gehört von einer, das fand ich auch total toll, dass die halt wirklich sagen so, du gehst mit deinem Gesicht da raus und sagst, Leute, ihr könnt WDSM sogar dazu nutzen, um euer selbstbestimmtes Leben zu finden, so einfach euer Ding zu machen und so. Und das wäre auch nochmal eine Sache. Vielleicht sollte ich mir das nochmal überlegen für jede, die möchte, dass man da wirklich mal rein so ein Frauending draus macht. Weil ich glaube, gerade das Thema sexuelle Findung im devoten Bereich ist für Frauen ein Riesending, weil viele sich, glaube ich, nicht so trauen, dem Partner vielleicht auch mal zu sagen, ich möchte mal geschlagen werden von dir. Das ist, glaube ich, auch ein Thema. Zumindest kam es jetzt schon öfter vor. Und diese Frauen mal zusammenzubringen oder halt auch mit den dominanten Frauen, die sagen, boah, ich möchte meinem Partner gerne mal sagen, dass ich mal dominieren möchte, das mal so zusammenzubringen, um dann zu erkennen, okay, es gibt verdammt viele Menschen, die einfach das teilen, was in ihnen ist. Das ist noch interessant.
Sebastian Ja, überhaupt, dass das Zuhause-Teilen erstmal möglich wird. Wobei, ich muss ja gestehen, es gibt da leider so ein blödes Muster, dass also gerade junge Frauen ganz oft erstmal sagen, ja, ich bin devot. Und genauso wie Jungs sagen, ich bin dominant. Und das ist ganz, natürlich, in der Hälfte der Fälle passt das, logisch. Aber es gibt eben auch die Fälle, wo das eher so ein Stereotyp von der Gesellschaft ist, was übergestülpt wird. Und die Menschen müssen erst ein bisschen Erfahrung sammeln, um dann festzustellen, naja, vielleicht doch nicht. Ich finde das alles interessant, aber ich beneide gerade mein Gegenüber, was es mit mir tut, dass man dann nochmal wechselt. Also diese Rollenfindung, die finde ich ganz, ganz schwer und die ist auch ganz kompliziert und teilweise ja ein Prozess über 10, 12, 15 Jahre, wo die Menschen dann sagen, nee, also was habe ich denn 15 Jahre dominiert, ich hätte gleich von Anfang an unten sein müssen. Das gibt es ja auch diese Fälle. Ich glaube, wir brauchen diese Freiheit, dass man sagen kann, du kannst überall sein, wo du dich wohlfühlst und du wirst deswegen nicht verurteilt oder so und auch ein Mann, der unten spielt und ganz unten sein will und erniedrigt werden will, der ist trotzdem nicht weniger ein toller Kerl einfach. Und genauso mit einer Frau, ob sie jetzt dominant ist, devot, in welcher Richtung auch immer. Das per se, weil der Mensch mit BDSM was anfangen kann und darüber sprechen kann und formulieren kann und den Mut hat, es auszuprobieren, ist das eine starke Persönlichkeit.
Nika Ich finde den Aspekt auch total interessant, wie oft ich höre, ich hätte nicht gedacht, dass es noch mehr von uns gibt oder von mir. Das ist auch immer total spannend zu sehen, okay krass, was ist hier los? Warum kennen wir uns untereinander nicht oder ihr euch? Oder warum, viele fragen dann auch so, ja, kann ich denn, kann ich auch eine Session bei dir buchen? Ja, natürlich kannst du das. Ja, aber du bist doch so in der Öffentlichkeit und so. Ja, aber ich bin auch am Ende ein Mensch, der sich freut über Menschen, die halt sich meinetwegen auch gerne mit meiner Hilfe entdecken wollen. Also diese Menschen, also das Ganze mal A, aufzubrechen und B, die zusammenzubringen, um zu erkennen, es gibt verdammt viele Menschen, die sich damit befassen wollen.
Sebastian Ja, du hast ja wirklich Spaß an dem, was du tust.
Nika Ja, voll.
Sebastian Für dich ist das ja nicht, ja, dann gehe ich dann morgens ins Studio, Punkt 9 Uhr, dann verdiene ich da acht Stunden mein Geld, dann muss ich nach Hause und wieder einen schlimmen Tag im Büro gehabt. Das gibt es ja gar nicht, sondern du hast ja wirklich diesen, klar, anstrengend kann es auch mal sein, muss es ja auch mal.
Nika Klar.
Sebastian Aber du freust dich drauf, dass du was machen kannst und du hast die Gewissheit, dass du was Gutes bewirkst in deinem Gegenüber. Da muss ich jetzt doch mal neugierig sein. Gab es das auch schon mal, dass jemand gesagt hat, boah, nee, das hast du ganz toll gemacht, liebe Nika, aber ich mache das nie wieder, ich komme nie wieder, das ist überhaupt nichts für mich. Diese Erkenntnis kann es ja auch mal geben, was auch ein Gewinn ist, aber ist das schon mal passiert, sowas?
Nika Ja, also zumindest gab es mal den ein oder anderen, der dann im Nachhinein sagte, das ist zu krass für mich. Also wahrscheinlich, da muss ich jetzt mal dazu sagen, das findet ja alles in einem Domina-Studio statt. Und natürlich für jemanden, der überhaupt nicht da irgendwie mit zu tun hat und das erste Mal in so ein Domina-Studio kommt, der ist natürlich dann auch erstmal hart überfordert mit, weiß ich nicht, man geht durch den Flur und da hängen dann Tiermasken oder Gasmasken oder keine Ahnung, Vielleicht ist da gerade jemand im Käfig, der da inhaftiert ist oder, also das ist ja für jemanden, ich weiß noch, als ich das erste Mal in Domina Studio war, ich war völlig, also ich hatte viele Fragen, sagen wir mal so und gleichzeitig auch keine, weil ich überhaupt gar nicht wusste, was die Sache ist, weil das ist halt alles sehr. Ja so wie man sich das tatsächlich vorstellt, glaube ich, so ein Domina Studio, wie gesagt mit Peitschen und Spiegel und Streckbank und Andreas Kreuz, das Bock, Pranger, ach was es da alles so gibt. Und wenn du da natürlich schon hingehst und viele kommen ja dahin mit, ich hätte gerne einmal alles, weil es ist alles so spannend und lass uns mal hier, mach mal alles. Das ist natürlich dann im ersten Moment schön zu sehen, dass derjenige dann sagt oder erst mal fasziniert ist von der Sache. Aber ich hatte das auch schon, dass er danach sagte, also vielleicht gerne mal irgendwie so in meinen vier Wänden, wo ich mich wohlfühle, aber hier das Ganze so, das ist mir zu heftig. Ich glaube, viele oder der eine oder andere verbindet das dann schon mal schnell mit extremeren Sachen als das, was es eigentlich ist. Klar, passieren da auch extreme Sachen. Stichwort im Keller, der gefließt ist, wo dann Schlachtungen durchgeführt werden. Also Schlachtungen, Pseudoschlachtungen mit Kunstblut und so Hackebeile, die dann aber so aus Plastik sind oder so. Natürlich ist das alles extrem, aber es muss es ja nicht sein. Das ist einer für diejenigen, die erstmal anfangen wollen, schon sehr heftig. Aber ja, das hatte ich halt schon, dass dann der eine oder andere gesagt hat, war echt cool so, aber nee, ist nicht meins.
Sebastian Also alle Studios, die ich von Ihnen gesehen habe, haben eine Gemeinsamkeit. Nein, eigentlich zwei. Die eine ist natürlich, sie haben hochwertiges, sehr stabiles Equipment. Ich kann mir schon vorstellen, dass das ein bisschen beängstigender ist, wenn ich einem Kreuz bin, was auch wirklich nicht von der Wand fällt. Und vor mir tatsächlich den Flaschenzug habe, der tatsächlich irgendwie eine Tonne heben kann. Also da ist das nicht mehr so spielerisch, sondern da ist das massiv. Aber alle Studios haben eine Sache gemeinsam und zwar eine unfassbar gemütliche Kaffeeküche.
Nika Kaffeeküche? Für die Gäste oder für die Damen?
Sebastian Nein, nein, für die Damen.
Nika Ja, das ist bei uns auch. Also es ist sehr, sehr chillig.
Sebastian Ja, das ist jedes Mal ein unglaublich gemütlicher Raum, wo ganz viel gekruschelt ist. Das ist der Raum, der fällt völlig aus dem Konzept. Zumindest habe ich das jetzt, ich glaube, vier Studios habe ich bisher von innen gesehen, wo ich dann auch mal den Blick in die Kaffeeküche werfen konnte. Oder man hat eben eine Party organisiert und hat den ganzen Laden gemietet. Und dann, das war immer so der Ort, wo auch die Party findet in der Küche statt. Also diesen Ort gibt es da meines Wissens nach irgendwie immer. Das heißt, egal wie martialisch alles aussieht, auch da ist ganz viel Liebe in einem Eckchen.
Nika Ja, natürlich. Nicht nur da. Also am Ende, klar, wie du schon sagst, das ganze Massive. Und wie beschreibt man das? Natürlich viel mit Leder, viel mit Lack und so. Das ist, aber gehört ja auch dazu. Das dient ja dazu, um die Sachen zu befriedigen und zu bedienen. Aber ich finde es halt immer total schön, gerade mit Anfängern mal so durch so ein Studio zu laufen. Das ist halt auch toll, weil man sich dann, da wird einem erstmal wieder so bewusst, oh mein Gott, du bist schon voll da drin. Also für mich ist das alles so normal. Aber auch wenn ich dann zum Beispiel mit jemandem in ein Zimmer gehe, wo Feminisierungen stattfinden, das ist dann wieder das andere Extrem. Das ist dann so ein Plüschi-Raum mit vielen Schuhen und Kleidern und alles so ein bisschen seichter, aus meiner Sicht seicht. Aber derjenige steht dann da drin und hat nur Fragen. Der guckt mich an wie Auto. So, was zur Hölle? Und können das dann auch oft nicht verstehen. Aber musst du auch nicht. Also Feminisierung ist ja sowieso so ein Thema für sich. Entweder man macht das halt Vollblut oder man hat da gar nichts mit zu tun. Oder Latex. Entweder man mag Latex oder nicht. Und das sind aber so zwei Räume, die bleiben den meisten mehr in Erinnerung als so ein klassischer Raum mit Schreckbank und Co. Wahrscheinlich, weil man das einfach überhaupt nicht so einschätzen kann und auch nicht so greifen kann, was da passieren kann oder auch nicht.
Sebastian Man hat ja eine Vorstellung im Kopf. Was möchte man erleben? Und jetzt hat man da plötzlich einen Raum, der noch mehr Möglichkeiten eröffnet. Da fällt man ja in so ein Loch, weil so schnell kann man gar nicht denken, wie man die Dinge sieht. Bei der Feminisierung, da habe ich einfach mal Interesse. Ich habe bei mir festgestellt, im Podcast gibt es zwei Arten. Einmal gibt es das Feminisieren als erniedrigenden Part oder einfach, weil der Mensch es einfach gut findet und einfach an sich schön findet. Also beides. Einmal dieses, geh weg damit, ich mach's jetzt halt, weil halt die Frau das so will und dann ist das halt unangenehm, erniedrigend. Und Katrin hat den Begriff geprägt, Cutification.
Nika Ach süß.
Sebastian Also selbst dieser Kochlöffel, den hat sie irgendwie pink angemalt, damit dann ihr Femininchen dann auch artgerecht gehauen werden kann. Es ist um Gottes Willen.
Nika Schön.
Sebastian Und sie findet es halt toll, wenn es das Gegenüber eben nicht so toll findet. Und das ist so, äh. Und dann gibt es eben noch diesen anderen Part, wo man einfach sagt, ist schön, was passiert im Studio?
Nika Also es passiert beides auf jeden Fall. Ja, was passiert jetzt öfter? Ja, man muss dazu sagen, ich mache ja auch nicht alles. Also so gerade Stichwort Demütigung, Erniedrigung, das ist jetzt nicht so mein Themenfeld. Ich habe einen Gast zum Beispiel, der möchte tatsächlich fokussiert als Frau wirklich umgewandelt werden. Also der möchte nicht zur Hurenausbildung kommen, also sprich Demütigung und nachher lernen auf dem Strich zu stehen, kann ich gleich noch mal was zu sagen, sondern der möchte wirklich, der ist total interessiert an diesen ganzen Fachbegriffen, so Stichwort Kajal, Mascara, Halskorsett, ich weiß gar nicht, der möchte halt alles wissen, was das alles so ist, was eine Frau so benutzt, das ist total schön. Der hat dann auch wirklich so einen Notizzettel, so ein Buch, wo er dann aufschreibt, Mascara gleich für die Wimpern oder irgendwie so.
Sebastian Aber Kajal doch auch. Nein?
Nika Nein, Kajal ist das, was du dir mit dem Stift dir draufmalst.
Sebastian Also Auge.
Nika Ja, auch Auge, aber nicht Wimpern.
Sebastian Beides ist fürs Auge. Okay, damit habe ich mich endgültig hier als Klotz im Raum geoutet. Entschuldigung.
Nika Du solltest aber vorbeikommen.
Sebastian Ich weiß einfach, das Podcast so wie macht sich immer toll. Das ist einfach schön und wie sie das hinkriegt. Es ist egal, ich muss ihr, ich habe nur gelernt, ich muss ihr die Zeit geben, dass sie das auch so toll machen kann. Mit welchen Tinkturen etc. Okay, da hat also jemand tatsächlich Interesse daran, das auch zu lernen. Wird das dann mehrmals wieder erklärt? Also hat er dasselbe Interesse mehrfach oder ist das also eine Fortbildung quasi?
Nika Ja, das ist das Tolle daran, denn wir haben natürlich, das ist so eine Art Lehrstunde und dann ist das total schön, dass wir irgendwann für uns so erkannt haben, ach guck mal, das kann man auch mit Strafen verbinden. Sprich, wenn er dann beim nächsten Mal irgendeinen Begriff nicht weiß, gibt es halt eine Sanktion. Und ist das toll? Das haben wir halt rausgefunden durchs Machen. Wir haben halt angefangen mit ich erkläre ihm alles, er schreibt sich das brav auf, er lernt die Vokabeln und wenn er dann irgendeine nicht weiß, dann gibt es halt einen Schlag oder irgendwie, keine Ahnung, da muss er halt nochmal auf fünf Zentimeter höher laufen oder so. Also das ist halt total schön, was dann auch so entstehen kann. Ich möchte wissen, was Frau alles braucht und hat mit dem Aspekt, Aber so ein bisschen Schläge finde ich eigentlich auch ganz schön. Sanktionen, ne? Das ist halt dann wieder meins für mich auch total schön, dann eben nicht dieses ... Ja, ein bisschen schwierig immer für mich. Demütigung ist halt für mich nicht so. Ich finde Demütigung durch solche spielerischen Sachen wie mit Schlagen dann halt oder Sanktionen finde ich halt interessanter. Aber da gibt es natürlich dann auch die anderen, die dann halt wirklich so richtig nuttig, wenn man das so sagen darf, gekleidet werden wollen und richtig mit roten Lippen und Blaselippen und die dann auch wissen wollen, hier, wie bläst man, wie fällt man auf die Knie, wie präsentiert man sich, dass man dann wirklich, dass ich dann jemanden dazu hole, eine Kollegin oder so und ihm dann sage, so, das ist jetzt dein Kunde, sieh zu, zeig mir, wie du das machst. Also wie du dich präsentieren würdest. Also es ist auf beiden Seiten sehr, sehr interessant, was da halt auch passieren kann. Und ja, was da auf psychologischer Ebene mit ihm passiert. Also der geht als Gast, kommt er rein, dann wird er irgendwie sowohl, wenn er jetzt nur zur Frau umgewandelt werden will, aber auch zur Hure. Beide machen dann so eine Entwicklung mit, sei es jetzt auch äußerlich, klar, aber auch innerlich. Und irgendwann sind die voll da drin. Also sei es jetzt der, der zur Frau werden möchte, ist dann irgendwann wirklich weiblich und möchte dann auch wissen, wie man sich richtig hinsetzt, wie man sich vernünftig Nylons anzieht, wie man auf den Schuhen läuft und und und. Und die Hure möchte dann am Ende wirklich lernen, wie man sich anbietet. Spannend, oder?
Sebastian Wie kommst du denn raus aus der Nummer? Also man sieht dann die Klamotten aus und dann ist wieder gut und dann hab ich da wieder den bärtigen, schlecht gelaunten Menschen? Nein. Ich find immer diesen Weg rein, das ist alles drauf ausgerichtet, ich komme rein in diesen Prozess, in diese Stimmung, in diese Rolle an der Stelle auch. Aber irgendwann ist ja mal gut, irgendwann ist ja mal Schluss bei der Geschichte. Oder gehen die dann so in den Klamotten raus und nein, geht ja nicht. Was machst du da? Weil du musst ja auch irgendwann mal auf die Uhr gucken und sagen, langsam wird es dann Zeit. Die Hure hat genug gearbeitet.
Nika Hast du die Hut gemacht.
Sebastian Du kannst dich jetzt sehr gut hinsetzen und präsentieren. Es ist alles super, ich kann dir heute nichts mehr beibringen. Mir würde das unglaublich schwerfallen zu sagen, jetzt ist Schluss.
Nika Ja, dieses jetzige Schluss gibt es auch nicht. Also das ist tatsächlich, das muss man lernen. Also das konnte ich jetzt auch nicht von Anfang an, weil natürlich hat man auch am Anfang so Berührungsängste oder auch Zweifel. So schaffe ich das so vom Kopf her auch. Aber das ist so ein Werdegang, den man macht. Und ich habe mit der Zeit gemerkt, es hat so viel mit Reden zu tun, also wirklich Situationen beschreiben, denen erzählen lassen, so wie er sich gerade fühlt und viel auch mit Ruhe, mit Stille, das habe ich so erkannt und ich habe also auch eine Feminisierungsmeditation aufgenommen, weil ich gerade bei den Feminisierungen immer wieder merke, Reden, sich vorstellen, so.
Sebastian Die wollte ich mir nämlich nicht anhören. Ich gebe es ehrlich zu. Ich habe gedacht, könnte man ja mal reinhören, weil du hast da letzte Woche was veröffentlicht. Das war aber nicht die, ne?
Nika Nee, das ist nicht die.
Sebastian Aber ich dachte mir, lieber nicht reinhören. Wer weiß, was die mit meinem Hirn anstellt. Ich weiß, du bist gut in sowas.
Nika Danke. Nein, also das ist jetzt auch keine Feminisierungsmeditation, sondern das ist zum Thema Loslassen, weil das kann man aber auch miteinander verbinden. Thema Loslassen können ja viele nicht, auch im Alltag nicht. Mal loslassen, mal den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, wie man das so schön sagt. Und ich habe dann irgendwann so für mich erkannt, ja, vielleicht hilft es auch einfach mal so zuzuhören und meditativ einfach sich darauf einzulassen. Das war die Folge, die dann jetzt letzte Woche veröffentlicht wurde. Und dadurch, dass ich erkannt habe und auch viel Feedback bekommen habe von Menschen, die mir gesagt haben, es hat wirklich viel mit Reden, mit Zuhören, mit Vertrauen, mit Stille, mit allem so zu tun. Und deshalb habe ich Meditationen aufgenommen, die man kaufen kann. Und da ist auch eine Feminisierung bei, eine Inhaftierung, dann die Frage, was ist BDSM für dich? Da erzähle ich einfach was, was es sein kann für dich, um dich da ein bisschen reinzubringen. Und das habe ich halt aufgenommen, weil ich so gemerkt habe, ja, damit kann man vielleicht Menschen auch schon mal helfen, in dieses Thema reinzukommen. Wo wir jetzt gerade bei Feminisierung waren, da erzähle ich halt, wie so eine Feminisierungssession ablaufen könnte. Also ich nehme die Menschen mit in eine Session und bei der Feminisierung, ja, feminisiere ich jemanden.
Sebastian Lass mich das mal kurz so ein bisschen, wenn man das jetzt nicht kennt, also es ist im Prinzip eine Art, du erzählst eine Geschichte, aber du sprichst den Menschen du an. Genau.
Nika Quasi kann er sich, oder sie, je nachdem, außer der Feminisierung ist es geschlechterunabhängig, kann man sich dann einfach mal zurücklehnen und die Augen zu machen und mal mit in diese Session kommen und das halt in seiner Fantasie oder in ihrer Fantasie ausmalen, wie es denn sein könnte.
Sebastian Das Schöne an sowas ist immer, es ist unglaublich niedrigschwellig, man kann es sich einfach anhören, man muss nirgendwo hingehen, man muss sich nicht groß offenbaren, es ist ja schon dann dazu da, dass es die Leute ein bisschen geil macht.
Nika Ich weiß nicht, ob das mit geil zu tun hat, sondern ich glaube, bei vielen Männern, um nochmal auf Feminisierung zurückzukommen, viele Männer können sich das gar nicht vorstellen. Du warst ja jetzt auch gerade irgendwie so ein bisschen perplex. Was könnte das denn sein? Ja, dann hör dir die Feminisierungsmeditation an, dann hast du vielleicht danach eine Idee. Weil es halt viel mit Vorstellungskraft zu tun hat. Und wenn man die nicht hat oder sich nicht vorstellen kann als Mann, wieso soll man sich feminisieren lassen? Ja, dann komm mal mit in diese Session und dann kannst du dir das selber überlegen, was es dann am Ende ist.
Sebastian Ja, ich glaube, da ist wieder meine Bubble einfach sehr, die ist da wirklich sehr divers und wo ich einfach ganz viel mit Transmenschen zu tun habe. Und das habe ich einfach in den letzten Jahren so aufgesaugt. Das ist halt so ein, ja, okay. Aber da geht das tatsächlich dann auch immer einher mit, ich ändere hier meine geschlechtliche Identität. Und wenn sie fluide ist, da gehen dann halt eben, ich sag mal, Klamotten und generell das ganze Erscheinungsbild, das geht dann einfach als Nebeneffekt damit einher. Also als Cis-Mann kann ich tatsächlich nicht fassen, warum sollte man jetzt mit Feminisierung anfangen? Das ist so, weil ich das eben nur als Folgeerscheinung kenne. Aber da ist ja das Schöne, dass du da einfach auch eine andere Perspektive hast als ich, weil zu dir kommen die Menschen mit dem Wunsch und sagen, hier, ich möchte das erleben. Zu mir kommt man hier in dem Podcast zum Beispiel mit, ich habe erlebt, ich muss erzählen, das ist ja so großartig. Genau, das können wir auch mal machen, dass man dann sagt, okay, einmal bei dir und einmal bei dir, mal gucken, welche Reihenfolge man dann nimmt. Genau, man kommt zu mir in den Podcast, bevor man zu dir geht.
Nika Und geht danach wieder zu dir, um zu erzählen, wie es war.
Sebastian Zu dir ins Studium? Ja, wir müssen das nochmal austintern. Ich glaube, da kann man Dinge machen. Ich glaube, das ist dann wahrscheinlich auch Teil der Fantasie, dass dann so ein Verhör von uns beiden vorgenommen wird in einem schlecht beleuchteten Raum. Wie war das denn?
Nika Entschuldigung. Ja, aber das ist, ich finde das, und das ist, glaube ich, auch der Grund, warum das mit den Meditationen, glaube ich, so gut funktioniert für den einen oder anderen, weil es halt viel mit dem Kopf zu tun hat, so, ne, die Gäste, die, also das ist bei allen so, aber gerade bei den Feminisierungsgästen dieses einfach mal abschalten und so komplett weg vom Alltag, ne, also da gibt's ja die, die da so ein bisschen offener schon mit umgehen können, die dann sagen, ja, ich trage auch so unterm Anzug Nylons oder so, das finde ich aber total süß, die, die dann wirklich auch sagen, so, ich sitze morgen in der Bahn und es gibt mir einen Kick, darauf achten zu müssen, dass mein Hosenbein nicht zu weit hochrutscht. Oder auf der anderen Seite, wenn mein Hosenbein hochrutscht, zu beobachten, wie die Leute reagieren. Das ist der Hammer. Aber da gibt es natürlich auch die, die dann sagen, das soll im stillen Kämmerlein passieren und ich möchte das mit dir machen, einfach um ein, zwei Stunden ab vom Alltag zu sein, um eine Verwandlung durchzuführen. Um danach, um deine Frage zu beantworten, wie man das dann am Ende beendet, wieder so langsam von dieses dass es von diesem Frau sein hin zum Mann zurückgeht, um dann aber trotzdem, es ist ja eigentlich nichts passiert, trotzdem anders wieder rausgeht, befriedigt. Nur nicht mal irgendwie, weil man mal einen Orgasmus erlebt hat oder so, sondern einfach, wenn man auch keinen Orgasmus erlebt hat, einfach nur diese Zeit für sich genutzt hat, um mal so ein Stück weit bei sich zu sein und nicht Arbeit, Kinder, Familie im Kopf zu haben.
Sebastian Da sagst du gerade was, dieser Begriff befriedigt. Ich glaube, das ist der Moment gewesen, wo ich wusste, das ist was für mich. Obwohl man keinen Orgasmus oder überhaupt Sex hatte dabei. Man geht nach so einer Session da raus und fühlt sich einfach... Gut, man ist glücklich, entspannt, irgendwie fertig mit den Nerven, tausend Eindrücke und grinst. Unfassbar. Und dieses Gefühl, also das ist für mich so die Essenz, weshalb mache ich eigentlich BDSM? Das mache ich nicht, damit ich meine Partnerin bestrafen kann und sie den ganzen Tag irgendwie herunterputzen kann oder damit sie den Haushalt besonders macht oder all so ein Quatsch, sondern weil wir dieses Gefühl teilen können, boah geht's uns gut.
Nika Ja, euch gibt das irgendwas. Also das ist einfach Befriedigung im wahrsten Sinne, also für die Seele, dass man einfach mal jetzt irgendwas für sich gemacht hat. Das ist, ich als Domina, das ist bei mir auch so. Nach so einer Feminisierungssession, gerade bei dem einen muss ich das mal sagen, das ist total schön immer. Ich bin so happy danach. Ich könnte danach auch nach Hause gehen und einfach sagen, ach Gott, war das toll. Oder auch, ich gehe ja oft zum Sport danach. Es ist auch immer eine sehr interessante Möglichkeit, also meine Möglichkeit zu verarbeiten, was ich so gemacht habe. Dann stehe ich da auf irgendwie auf dem Crosstrainer und grinse mir da einen ab, weil ich die Session verarbeite. Aber auch, weil ich so froh bin, dass ich auch Teil davon sein durfte, dass derjenige sich da jetzt ausleben konnte. Also das ist irgendwie, ich meine, du kannst das nachvollziehen, aber dieses befreiende Gefühl, es war einfach eine geile Zeit.
Sebastian Ja, ich versuche das ja Menschen, die keine Ahnung von BDSM haben, ich versuche es immer, ihnen mit Sport zu erklären. Das alte Beispiel, der Marathon, das ist total unvernünftig und trotzdem, es tut alles weh und trotzdem sind sie glücklich. Aber ich finde das Beispiel langsam abgedroschen. Ich suche noch was Neues. Hast du da irgendeine Idee? Wie kann man das jemandem beschreiben, vielleicht ohne diesen Schmerzaspekt? Warum ist denn BDSM schön?
Nika Ich glaube, das ist jetzt, ja klar, Sport sehe ich auch so, weil es ist einfach für mich auch so, je extremer es wird, desto mehr befriedigt bin ich am Ende, aber es gibt glaube ich auch jegliche Leidenschaft, die man hat, also weiß ich nicht, ich frage mich nicht, wie ich darauf komme, wahrscheinlich weil ich es am Wochenende bei meinem Neffen noch gemacht habe, Puzzeln, so, Puzzeln, das ist für viele, ja, das ist für viele so meditativ. Und so, das ist halt einfach Zeit für sich. Ich glaube, dieses Zeit für sich haben, das ist es. Egal, was man dann in der Zeit macht, ob man sich jetzt kaputt schlagen lässt oder puzzelt. Ich glaube, es geht einfach darum, dass man sich Zeit für sich nimmt und mal die Gedanken woanders hat als, wie gesagt, bei Arbeit, Kinder, Partner, Partnerin, was auch immer. Also das muss nicht immer sowas Extremes sein, sondern einfach, wenn man eine Leidenschaft für sich entdeckt, die man dazu nutzen kann, um ab und zu mal abzuschalten. Kann man das so sagen?
Sebastian Ja, also das ist wirklich dieses, ich bin nicht produktiv.
Nika Ja, ich mache jetzt einfach mal so, wie ich will. Und dann guckt man auf die Uhr, oh, Stunde weg. Flow-Moment.
Sebastian Das kann ich nur bestätigen, das ist wirklich dieses, man macht einfach Kram.
Nika Kram, ja.
Sebastian Ja, es ist ja klar, so eine geplante Session, nee, gibt's das? Also doch, wenn man ein neues Spielzeug gekauft hat, irgendwie einen besonderen Gegenstand, mit dem man irgendwas machen möchte, dann plant man natürlich schon ein, dass man den benutzt. Aber im Grunde, man macht halt Dinge und hofft einfach, dass hinterher beide gleichermaßen happy sind. Und gut, da hilft uns natürlich die Evolution noch ein bisschen mit diesem ganzen Endorphinausstoß und so durch Schmerzen und Anstrengungen. Das hilft ja ganz enorm, aber wirklich auch als Top oder Domina dieses Grinsen hinterher und man weiß im Grunde gar nicht genau warum. Und das ist echt gut.
Nika Ja und auch der Moment, dieser sogenannte Sub-Space, also dieser Space nach einer Session, das Nachgespräch, das ist auch immer so wunderbar, also erstmal das zu beobachten, wie befreit derjenige dann in dem Moment ist und dann auch, also die gehen ja dann meistens noch duschen und dann kommt man dann wieder und dann setzt man sich und dann, wie war es denn so, geht es dir gut? So diese Gespräche, die man dann so führt und wie oft es dann so ist, dass die Menschen wirklich sagen, boah, das war einfach schön. Meinetwegen kann der da mit einem blutigen Arsch sitzen, aber der grinst sich ein, wie sonst was, weil er einfach sagt, ich danke dir dafür, dass du mir dabei geholfen hast, das ausleben zu können. Und da denke ich mir immer, genau deswegen mache ich das. Weil es halt wirklich mir selber bringt, ist Befriedigung. Nicht, weil ich jetzt sadistisch bin oder so, sondern das ist wirklich altruistisch gesehen, kann man das so sagen. Weil ich denke mir, ich mache es gerne, weil ich das spannend finde zu beobachten, was währenddessen passiert. Und ich finde es aber auch total spannend, dass ihm das jetzt gerade, Gott weiß, was bringt. Und ich weiß, der geht jetzt grinsend nach Hause und hat Spaß dabei, sich zufrieden. Nicht sitzen zu können zum Beispiel oder im Auto noch zu merken, das geht jetzt aber auf der Arschbacke gerade nicht. Das zu wissen, das ist total toll. Und das ist wiederum, motiviert mich ja wieder, dann diesen Podcast zu machen, weil ich mir denke, Leute, versucht es einfach mal.
Sebastian Man muss ja nicht gleich groß loslegen mit großen Sachen. Man kann auch ganz klein anfangen. Ich habe übrigens gerade festgestellt, es gibt ja diesen schönen Begriff Reaktionsfetischist. Sagen ja ganz viele, warum machst du das, was findest du toll, was macht dir Spaß und du hast das gerade im Grunde definiert. Du siehst den Menschen, du siehst das es macht dir Spaß, du schaust das, du beobachtest, du schaust, du fühlst du siehst, es ist alles einfach da mit ganz vielen Sinnen saugst du auf, was dein Gegenüber für einen Spaß hat gut, auch wenn er vielleicht bettelt und um Gnade windelt, aber trotzdem auch diese Reaktion die nimmst du auf und ich glaube, das ist auch für mich so der Kern, weil, na klar, ich bin jetzt nicht im Studio das heißt danach geht das Podcast so bin ich nicht nach Hause, sondern es bleibt einfach bei mir, wo es eh schon gerade ist und wir machen halt was miteinander und die Frage ist immer, ist es vielleicht ein bisschen anstrengend, ich muss mir vielleicht Dinge ausdenken oder irgendwas vorbereiten und so weiter und so fort und unbedingt befriedigt werde ich dafür jetzt auch nicht irgendwie. Gut, klar, ich kann das natürlich jederzeit anordnen, aber erstmal ist es nicht gesetzt und trotzdem ist auch das wieder, diese Reaktion, dieses Atmen, sich auch mal wehren und dieses miteinander kabbeln und einfach, auch gegenseitig ein bisschen bis auf Reizen und an Grenzen gehen und diese ganzen Geschichten. Es ist da auch wieder die Reaktion, die mir am Ende das Glück gibt und sagt, jetzt bin ich glücklich zu wissen, sie ist happy, macht mich happy. Wir haben unterschiedliche Gründe, warum wir happy sind. Vielleicht finde ich das Muster auf ihrem Hintern besonders symmetrisch oder so und freue mich und keine Ahnung. Also der Grund muss nicht der gleiche sein, warum wir es gut finden. Aber die Sache, womit das erreicht wird, ist die gleiche. Das finde ich spannend.
Nika Ja, total. Und ich glaube auch, um da mal kurz drauf einzugehen, dieses, vielleicht mag sich der eine oder andere jetzt so sagen, ja, aber ich schaffe es nicht vom Kopf her, so abzuschalten. Wenn ich, das habe ich auch bei manchen Gästen, die dann sagen, boah, ich hatte heute so einen scheiß Arbeitstag und ich weiß nicht, ob ich das heute hinkriege. Auch da kann man sich entspannen und sagen, okay, da gibt es ja diese so schöne Hilfsmittelchen, in denen man, also das zumindest mache ich es immer so, dass man dann anfängt, Sachen zu beschreiben. Ich weiß nicht, ob du das auch schon, ob du das kennst, so dieses Phänomen, ich habe den Kopf so voll und ich weiß nicht, ich weiß nicht, ob ich heute die Session so hinkriege. Okay, jetzt anwenden wir mal durch und dann, was passiert jetzt gerade bei dir? Das habe ich bei diesen Meditationen auch deshalb so fokussiert, weil ich mir denke, das kann vielen helfen, auch ob sie jetzt ins Domina-Studio gehen oder zu Hause zu zweit, zu dritt, zu viert machen. Dieses, was passiert denn jetzt hier eigentlich gerade? Was fühlst du unter deinen Füßen? Wo sitzt du drauf? Ist dir kalt? Ist dir warm? Fühlst du, wie ich dich gerade anhauche? Oder so einfach mal dieses anatomische, haptische mit da reinzubringen. Das könnte man vielleicht noch den Leuten mitgeben, die jetzt denken, ich schaffe das vom Kopf her nicht. Weißt du, was ich meine?
Sebastian Ehrlich gesagt. Entschuldigung.
Nika Nee, mach nix.
Sebastian Wir schnibbeln an der Stelle ein bisschen.
Nika Ich mach nix.
Sebastian Ich hab dir gar nicht so richtig zugehört, weil ich bin jetzt gerade so ein bisschen abgeschiffen. Was sind da meine Füße? Siehst du?
Nika Siehst du, da warst du schon.
Sebastian Da hast du mich ein bisschen mitgenommen.
Nika Ja, aber ist doch super. Aber vielleicht kannst du das deine Freundin mal fragen, ob sie das vielleicht schon mal hatte, dass sie vielleicht so einen Tag hatte, wo du, wo sie nach Hause kam und Kopf voll hatte mit Dingen, Alltagsdingen. Und dann wollt ihr aber irgendwie eigentlich spielen und dann merkst du aber, die ist gar nicht dabei so richtig. Das haben ja glaube ich viele auch beim Sex so. Der eine möchte gerne Sex haben, der andere nicht, weil er irgendwie so einen harten Arbeitstag hatte oder so. Und dass man dann, das anfangen kann mit diesem Beschreiben von Dingen. Bei deinem Subi zum Beispiel, wie fühlt sich das jetzt an, wo du gerade bist, wie fühlen sich die Fesseln an, wie fühlen sich was auch immer an, wo du gerade so bist, um den Menschen abzuholen und da reinzukriegen in diese Situation.
Sebastian Da machen wir jetzt gerade ein riesengroßes Thema auf, nämlich dieses, wie kann ich einleiten, wie finde ich die Gelegenheit. Da hatte ich ja ganz am Anfang schon mal gesagt, dass wir diese Einladung im Alltag platzieren, weil ich glaube, das würde uns tatsächlich sehr schwerfallen. Klar, also der Konsens lautet, ich kann natürlich immer ankommen und sagen so, jetzt wird gespielt. Aber du hast recht, es nutzt mir ja nichts, als da ein Stück Mensch zu haben, was jetzt sich nicht wehrt. Man will ja miteinander was machen. Liebes Publikum, wir haben eine kleine Pause gemacht. Wir möchten jetzt irgendwie langsam ...
Nika Wir haben meditiert.
Sebastian Ja, wir haben meditiert. Also ich bin ja eben da auch völlig zack, eingelullt und dann war ich am Träumen. Wahnsinn. Wie kriegen wir denn jetzt diese Szenen hin? Vielleicht mag ich nochmal eine Frage stellen. Sind wir denn innerhalb derselben Szene, wir beide?
Nika Sind wir in derselben Szene? Vielen Dank. Ich glaube, du bist tiefer drin als ich. Kann man das so sagen? Also eben weil du durch deine Stammtische, die du auch hast, wo du daran teilnimmst und mit den Menschen, mit denen du sprichst, die sind ja schon eher in dieser Szene drin, haben wir ja schon öfter festgestellt. Weil ich bin ja immer eher so, trotz dass ich als Domina arbeite und auch Interviews führe, bin ich ein bisschen außen vor, weil ich eher so der Beobachter bin. Auch wenn ich es aktiv mache und auch als Domina dann wirklich in dem Moment drin bin, unterhalte ich mich ja meistens dann auch mit Menschen, die da noch nicht so drin sind. Also deshalb würde ich schon sagen, grundlegend, die Grundbegriffe teilen wir und wir sind auch in dem Sinne in der gleichen Szene, nur mit anderen Ansätzen. So wie wahrscheinlich jeder seinen Ansatz hat.
Sebastian Ja, also ich schließe daraus, wir würden uns erstmal nicht begegnen im Normalfall, aber da wir ja beide in der Podcaster-Szene sind. Die Podcaster-Szene. Ja, genau, die muss es ja auch geben. Dadurch finden wir dann wieder zusammen. Ich glaube, ich würde dich unglaublich gern mal irgendwann mit auf eine Stammtisch-Party oder irgendwas einfach mal mitnehmen oder reinschleifen und sagen so, hier, das ist meine Szene, zeig mir deine.
Nika Ja, kann man gerne machen, auf jeden Fall.
Sebastian Also mal so ein Gastbesuch, so zum Gucken im Studio, ist das möglich für mich?
Nika Muss ich fragen, aber sicher. Also ich meine, natürlich müsste man dann ja auch die entsprechenden Gäste haben, die da offen sind und auch die Mädels, die dann sagen, ja klar, ich setze mich mal dazu. Aber wenn ich mir das mal so vorstelle, so ein Sitzkreis in einem Domina-Studio hätte was.
Sebastian Ich bin der Praktikant, ich würde im Zweifel auch irgendwie, also ich würde jetzt vielleicht nicht das Seil anreichen, weil das verknudelt sich immer, da bin ich komisch, aber einfach ich habe nämlich tatsächlich in real life noch nie eine Domina bei ihrer Arbeit gesehen, das ist etwas, das ist eine Erfahrung, die mir fehlt und ich gebe zu, ich möchte sie auch nicht bei ihrer Arbeit an mir sehen also das entspricht dann einfach nicht meinem Bedürfnis, aber ich glaube, diesen Erfahrungsaustausch hätte ich gern mal.
Nika Dann haben wir ein Date, wenn es dann mal wieder geht.
Sebastian Das geht schon. Ich bin da optimistisch. Das wird gehen und dann werde ich berichten. Wahrscheinlich darf ich da kein Mikrofon mitlaufen lassen. Dann muss ich einfach dann retrospektiv erzählen. Aber ganz ehrlich, das ist dann wieder so ein Ding, wir können drüber reden, aber ich glaube, man muss auch beim BDSM, man muss es erfahren, damit man weiß, wovon man spricht und damit man überhaupt weiß, was man gut findet.
Nika Ja und selbst wir, trotz dass wir da jetzt schon länger uns mit befassen und auch viel drüber sprechen, gibt es ja bei uns auch noch Dinge, die wir vielleicht noch nicht kennen und die wir auch vielleicht mal ausprobieren wollen oder wo wir auch mal sagen würden, faszinierend, aber nichts für mich. Also da hat ja jeder seinen Ansatz. Also da, wir haben unseren Ansatz und genauso die Menschen, die noch gar nichts damit zu tun haben, die vielleicht mal gucken, was gibt's für Podcasts? Oh, da gibt's ja den Kunst- und Umfassungs-Podcast. Oh, da gibt's ja den Nika-Mach-Podcast. Worüber reden die denn? Oh, vielleicht ist das was für mich. Also Hauptsache mal anfangen und da gucken, dadurch dann gucken, wo die Reise hingeht.
Sebastian Ja, definitiv. Also reinhören in unsere beiden Podcasts, tun die Leute ja eh schon gerade. Empfehlt die Podcasts bitte weiter. Also Nika Macht und Kunst der Unvernunft. Empfehlen, empfehlen, empfehlen. Und wenn ihr nicht so sicher seid, oh, ist jemand anderes vielleicht kinky drauf, dann vielleicht nochmal genau das machen. Einfach mal den Podcast offen lassen.
Nika Genau.
Sebastian Und vielleicht entsteht da ja was draus. Und die entsprechenden Geschichten bitte gleich dann zu uns, damit wir dann uns darauf was anbilden können. Im Grunde, warum machen wir das eigentlich, den Podcast?
Nika Also mir macht das ja super viel Spaß, als Domina zu arbeiten und da auch drüber zu sprechen und aber auch das Sprachrohr zu sein, zur Außenwelt. Wenn man das jetzt mal so abgrenzen möchte, kann man ja glaube ich, ja doch, kann man aber auch ineinander fließen lassen, wie man es möchte. Das ist einfach, ich glaube, unsere Motivation besteht darin, dass wir die Szene aufbrechen wollen und zugänglich machen wollen vielleicht auch.
Sebastian Ja, und wir zeigen ja auch, ob wir das wollen oder nicht, wir zeigen, dass das menschlich ist. Das sind nicht die Perversen, die irgendwelchen Kram machen, sondern das sind Leute, die haben Bedürfnisse, die machen was. Und ich habe ja auch dieses, ich will alles wissen. Also ich will nicht nur hören, ja, da sind irgendwie, was weiß ich, Leute, die hauen sich gegenseitig. Das ist ja schön, das ist, was sie tun. Aber der Grund, warum sie das machen, das unterscheidet sich ja immer und das ist bei dir ja auch genauso. Wenn ich deinen Gästen dazu höre, mag sein, dass zwei Gäste das Gleiche machen, aber die Motivation dahinter, ich glaube, das ist dieses Universum, was nie auffüllen wird. Da wird es immer neue Sachen geben.
Nika Ja, und wie man das für sich auch definiert und auch auslebt. Also man kann ja, beide können ja irgendwie Bondisch mögen, die einen lehnen es aber so aus, die anderen so. Die anderen zu zweit, die anderen wieder zu dritt. Auch alleine. Gibt's ja auch. Self-Bondage hatte ich ja auch mal eine Folge. Superspannend. Also da gibt's, wie du schon sagst, das ist ein Universum ohne Grenzen.
Sebastian Ja, das heißt, wir können jetzt noch mindestens 100 Jahre weiter podcasten.
Nika So machen wir das.
Sebastian Nika, ich glaube, wir kommen jetzt einfach zum Schluss draußen. Es schneit übrigens wahnsinnig.
Nika Ja, Wahnsinn.
Sebastian Es ist der Kracher. Es ist wie Weihnachten gerade im April. Naja, also wunderschön, dass du mich besucht hast. Ich besuche dich früher oder später im Studio.
Nika Das machen wir.
Sebastian Und dann gucken wir mal, was wir beide noch so zusammen aushacken können.
Nika Und alle sind eingeladen mitzumachen. Und alle sind eingeladen dann auch zu kommen, also zu erscheinen zum Stammtisch, zu was auch immer wir dann auf die Beine stellen. Aber irgendwann werden wir alle zusammenführen. Die möchten.
Sebastian Ich habe echt ein bisschen Angst davor. Ich habe das Gefühl, das wird dann groß. Es werden viele Menschen.
Nika Ja, aber ist doch geil. Endlich mal wieder.
Sebastian Ja, da hast du recht. Lass uns die Hallen füllen. Nein, wir machen. Genau, einfach machen.
Nika Einfach mal machen, ganz genau.
Sebastian Nika. Vielen, vielen Dank.
Nika Ich danke dir, dass ich wieder hier sein durfte.
Sebastian Sehr, sehr gern. Ich lade dich immer gerne ein. Und für alle, die jetzt den jeweils anderen Podcast noch nicht kennen, also nikamacht.com, da gibt es deinen Podcast.
Nika Ja, und Kunst der Unvernunft gibt es bei deinen. Oder auf deiner Seite. Du hast ja auch diesen Livestream, das möchte ich auch noch mal eben erwähnen. Sehr wertvoll für Menschen, die auch spontan einfach mal was sagen möchten.
Sebastian Oh ja, vielleicht einen Satz noch. Also es gibt jeden Donnerstag 20.30 Uhr auf unvernunft.live ist die Webadresse. Da spreche ich mit jemandem, danach mache ich das Telefon an und dann kann man einfach anrufen mit mir über irgendwas quatschen. Das ist total vielfältig, weil ich weiß vorher nicht, was passiert und ich weiß auch nicht, wer durchkommt und worüber wir sprechen. Und das macht mir einen riesen, riesen Spaß. Nika, vielleicht hast du ja mal Lust, da auch mal spontan anzurufen.
Nika Ja, kann ich gerne mal machen. Einen Überraschungsanruf. Hallo.
Sebastian Jetzt muss ich immer mit dir rechnen. Naja, also wer da Zeit und Lust hat, Donnerstagabend 20.30 Uhr, da freue ich mich einfach über neue Gesichter auch im Chat, da kann man ja mitschatten. Jetzt mache ich schon wieder so viel Werbung, das gibt es ja gar nicht, man hat so viel zu erzählen. Nika, wir machen einen Strich drunter.
Nika Ja.
Sebastian Du signierst mir gleich noch dein Buch.
Nika Das mache ich auf jeden Fall. Vielen lieben Dank, dass ich hier sein durfte, das war wieder eine Freude für mich.
Sebastian Sehr gerne.
Nika Bis zum nächsten Mal.
Sebastian Ich besuche dich beim nächsten Mal. Mach's gut, tschüss.
Nika Ciao.

Kommentare & Fragen

Lexxi
21.05.24

Der Vorteil daran, Folgen erst später zu hören/entdecken ist ja, dass man nicht die Monate zwischen zwei Aufnahmen warten muss 😅, so konnte ich diese Folge auf einer langen Autofahrt direkt nach Folge 29 hören.
Auch hier war es wieder super toll euch beiden zu zuhören. Der regelmäßige Kunstderunvernunft-Hörer hat mit der Weile das Podcastsubbie doch schon an der ein oder anderen Stelle hören können, und das ist toll so 😊!
@Sebastian, man verhandelt das Schlagwerkzeug? Wirklich? Also irgendwie ist der Part bei mir wohl bisher immer ausgefallen 🤣.
@Nika, hat sich Sebastian denn mit der Weile zum Praktikum vorgestellt?😈

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