Cover jan und kat - 24/7 - Immer und ständig und Beständig?

jan und kat - 24/7 - Immer und ständig und Beständig?

Ohne Kette, ohne Keller

12.07.20
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Cover jan und kat - 24/7 - Immer und ständig und Beständig?

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Ohne Kette, ohne Keller

Jan und Kat haben mich besucht und wir haben geredet.

Diese Folge steht ganz im Zeichen von 24/7.

  • Geht das?
  • Ist das nicht die Sache, wo sub im Keller einzieht und an der Kette gehalten wird?
  • Sicher nicht und wie man Alltag, Gute Laune und pragmatisch 24/7 einander genießen kann, darüber geht es in dieser Folge.

Livestream am 23. Juli

Am 09. Juli um 20:30 sind die beiden in der Live-Folge dabei. Wir beantworten eure Fragen zu dieser Folge, verraten ein paar Sachen um die Aufnahme herum und ergänzen alles was fehlt.

Das Ding der Woche

  • Das Halsband Bildbeschreibung
  • Die 5 "Halt-Mal-Still-Dinge", von denen eins unsichtbar ist Bildbeschreibung
  • Der Strapon den… ach hört selbst rein, was es damit auf sich hat Bildbeschreibung

Kapitelmarken

00:00:00
Intro
00:01:11
Einleitung
00:03:29
Begrüßung
00:05:36
Vorstellungen
00:18:09
Mißverständnis
00:23:55
Die erste Session
00:26:50
24/7 bis zum Frühstück
00:36:54
Zu brav geworden
00:43:04
Hörerfrage Safeword
00:47:24
Andere
00:51:24
Regeln und Orgasmuskontrolle
00:54:52
Die Stichsägenfickmaschine
00:55:35
Alltagsaufgaben
01:01:47
Outing vor Mama
01:04:37
Das Halsband
01:07:31
Die 24/7-Berater
01:10:59
Hörerfragen
01:21:20
Monogamie vs. Poly
01:23:03
Partner ohne BDSM
01:25:05
Das Ding der Woche
01:25:18
Ding 1: Das Halsband
01:30:05
Das 2: Fesselzeug
01:30:39
Ding 2.1: Seil
01:31:21
Ding 2.2: Noch ein Seil
01:31:36
Ding 2.3: Handfesseln
01:32:04
Ding 2.4: Handschellen
01:32:55
Ding 2.5: Nix
01:33:57
Sebsatian muss raten
01:39:45
Käfigbewohnerin
01:45:35
Ding 3: Der Strapon
01:50:54
Darf Top sein femsub lecken?
01:55:05
Zukunft: Heiraten
01:57:00
Thema: Was darf ich? Leute gescuht!
01:57:41
Kontakt via FL
01:58:34
Live dabei?
01:59:11
Socialmedia
01:59:26
Verabschiedung
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Einleitung Hallo und herzlich willkommen zur Kunst der Unvernunft. Hier geht es um BDSM und die Menschen, die genau das ausleben. Mein Name ist Sebastian Stix und dies ist Folge 31 des Podcasts. Jan und Kat haben mich besucht und wir haben geredet. Die beiden haben 24-7 für sich entdeckt und haben einen richtig schönen Weg gefunden, das mit dem Alltag zu kombinieren. Nicht zu viel, nicht zu wenig, ein paar wirklich gut durchdachte Regeln Und dann klappt das schon. Jan ist auch eher nicht der Typ, der sich bedienen lassen kann und Kat kann auf der anderen Seite sehr zuvorkommend sein. Wie lange das 24-7-DS-Wochenende unter diesen Voraussetzungen funktioniert hat, das erfahrt ihr gleich. Den 23. Juli 2020 solltet ihr euch auch noch vormerken, denn in der Live-Sendung an diesem Tag sind die beiden mit dabei und beantworten eure Fragen aus dem Live-Chat. Bevor es losgeht, heute mache ich es auch ganz kurz, natürlich die Sache mit der Unterstützung. Die Kunst der Unvernunft lebt genau davon, ob mit Geld, also Überweisung, Dauerauftrag, was ihr wollt, Amazon-Gutschein, Steady-Abos oder indem ihr den Podcast euren Freunden, ob Kinky oder nicht, weiterempfehlt. Vielen Dank heute mal an die Unterstützer der letzten Monate. Wow, ihr habt echt dafür gesorgt, dass ich keine Probleme habe, genau das zu tun, was nötig ist für den Podcast, dass ich kein privates Geld aus der Familienkasse da reinschmeißen muss und das ist nicht selbstverständlich und da mal ganz großes Dankeschön. Diejenigen, die den Podcast jetzt in Zukunft unterstützen möchten, die schauen einfach mal auf kunstderunvernunft.de rein, klicken auf Unterstützen und dann steht da, was man alles nicht tun kann, ob eben mit oder ohne Geld. Es gibt genug Möglichkeiten, dieses Projekt noch ein bisschen voranzutreiben. Und wenn ihr eh schon auf der Webseite seid, dort findet ihr zu allen Folgen auch die Shownotes mit Links und Bildern. Das sind dann zum Beispiel die Dinge der Woche, die kann man sich dort auch mal angucken. Und ja, auch von Jan und Kat sind die Dinge der Woche natürlich auch dort zu sehen. Und jetzt geht's einfach los mit Folge 31. Musik.
Sebastian Ich habe Besuch bekommen aus Niedersachsen, wo ich ja eh selber bin. Ich begrüße Kat, hallo.
Kat Hallo.
Sebastian Und Jan, hi.
Jan Hi.
Sebastian Schön, dass ihr hier seid.
Jan Schön, dass wir hier sein können.
Sebastian Draußen brütet die Sonne. Wir haben hier alles zugemacht und hoffen noch, dass es ein Gewitter gibt.
Kat Das wäre schön.
Sebastian Ja, ein bisschen Regen, ein bisschen Donner, ein bisschen Blitz. Das hat am Morgen auch das Fenster auf dann.
Kat Ein kälteres Wetter.
Sebastian Ihr beide wurdet reingeritten von jemandem, der gesagt hat, Mensch, mit den beiden kannst du wunderbar hier über 24-7 reden.
Kat Grüße gehen raus an Prisma.
Sebastian Ja, er ist schuld. Und dann habe ich gedacht, oh Mensch, das Thema, hatte ich das denn schon mal hier so im Podcast drin? Ja, immer wieder ein bisschen, aber noch nie so richtig. und deshalb freue ich mich total und ich kann jetzt schon mal sagen, ich habe ein bisschen Hörerfragen eingesammelt und was da gekommen ist, also zwei Drittel meines Spickzettels bestehen inzwischen aus Hörerfragen hier.
Jan Damit hat sich dann die Folgenländer auch schon mal verdoppelt.
Sebastian Wir gucken mal, dass wir unter vier Stunden bleiben. Wir machen einfach so lange, wie es dauert. Und dann gucken wir. Ich darf verraten, Kat, du bist 23 und du bist die Sub im Haus.
Kat Ja.
Sebastian Und Jan, du bist 25 Jahre alt. Und nicht die Suppe im Haus.
Jan Korrekt. Auch wenn das manche glauben.
Sebastian Glauben das manche?
Jan Nicht mehr, aber früher, gerade zu Anfangszeiten, ja, sehr viele.
Kat Nicht mehr stimmt auch nicht so ganz.
Jan Echt?
Kat Ja.
Jan Dann trittest du einfach nur noch nicht mehr mit.
Sebastian Ja, gut, es gibt immer Menschen, die sagen, ich sehe das den Menschen an. Ich gucke die Menschen an und dann kann ich sofort einsortieren in eine Kategorie. Ich glaube, diese liegen aber nie wirklich richtig.
Kat Bei uns haben, also wirklich vor allem am Anfang, erstaunlich viele Leute gedacht, dass ich oben spiele und Jan unten. Das Interessante war, das waren Leute, die dann bei uns auf dem Stammtisch auch die Vorstellungsrunde mitgekriegt haben, wo ich dann gesagt habe, ich spiele unten und Jan gesagt hat, er spielt oben. Aber die dachten das trotzdem. Und dann nach ein paar Monaten war die Überraschung groß, als wir dann wirklich halt im Gespräch mal darauf kamen und sich herausstellte, das ist andersrum.
Sebastian Ja, da fängt es ja schon gut an mit bei uns auf dem Stammtisch und ich würde erst mal ein bisschen vorne anfangen wollen, natürlich.
Jan Wie immer.
Sebastian Ihr seid ein Paar seit vier, fünf Jahren?
Kat Bald fünf Jahren, ja.
Sebastian Okay, und da ihr ja noch relativ jung seid, habt ihr BDSM gemeinsam entdeckt?
Jan Wir haben uns auf dem Stammtisch getroffen. Das beantwortet, glaube ich, die Frage, ob wir es gemeinsam entdeckt haben.
Sebastian Okay, wollen wir mal bei dir anfangen, Jan.
Jan Ja, gerne.
Sebastian Wann ging es los? Wieso? Weshalb? Warum?
Jan Ja, es ging los, da war ich wahrscheinlich 15, 16 oder sowas. Warum genau? Weiß ich nicht. War halt da, was halt vor allem sozusagen so als das erste Mal, wo es mir jetzt retrospektiv zumindest bewusst geworden ist, war ein Urlaub mit meinen Eltern tatsächlich. Und zwar hatten wir damals dann ganz früh immer noch Hörspiele oder sowas für die Fahrt mitgenommen, zum Zeitvertreib halt, wenn man dann in Urlaub fährt, beschäftigt und haben möchte. Und in einem Jahr, das war jetzt früher als 15, 16, aber sozusagen in einem Jahr war dann mal ein Hörbuch dabei, was, glaube ich, einen sehr educational Charakter haben wollte und bei mir irgendwie sein Ziel komplett verfehlt hat.
Sebastian Was für ein Hörbuch war es denn?
Jan Das war ein Hörbuch, wo es eigentlich um Mobbing und Erpressungen in Schule geht. Das Problem ist halt, das kann man dann halt auch anders interpretieren und da bleiben einem dann Sachen im Kopf, die halt, naja, vielleicht in dem Hörbuch-Contest eigentlich als schlecht dargestellt werden sollten, aber halt irgendwie interessant sind.
Sebastian Hast du das deinen Eltern erzählt, was sie da angerichtet haben?
Jan Nein, nein, nein.
Sebastian Um Gottes Willen. Das ist mir mal zu Weihnachten in der Kirche, in der Messe so gegangen. Wenn man wollte, konnte man die komplette Messe wirklich als unglaublich ausgefeilte Rede von Dom verstehen. Das war natürlich keine Absicht, aber es hat einfach so gepasst. Der Herr und der Herr dies, der Herr das, das war herrlich. Das heißt, du hast danach angefangen zu googeln, vermute ich.
Jan Da ist ja erstmal nichts passiert und so mit 15, 16 ist es dann halt wieder ein bisschen aufgekommen. Ich war zu dem Zeitpunkt auch in meiner ersten Beziehung mit einem Mädchen damals aus meiner Klasse. Komplett Vanille-Beziehung auch schon zu dem Zeitpunkt seit 15, 16 ist zu früh, dann war es eher 17. In dem Moment komplette Vanille-Beziehung, aber halt irgendwie dann bemerkt, dass mir was fehlt. Also damit wollte ich dann auch eine ganze Weile an erstmal nichts anfangen, bis ich dann mal in einem anderen Urlaub mit meinen Eltern, Wikipedia, die deutsche Wikipedia komplett offline heruntergeladen mitgenommen hatte und in diesem Urlaub zu viel Zeit hatte und mich durch die deutsche Wikipedia gelesen habe und da dann auf irgendwie so mehr Titel über BDSM und ähnliche Sachen gestoßen bin. Und dann konnte ich was einordnen.
Sebastian Okay, und dann ging's auch sofort los nach dem Urlaub oder im Urlaub vielleicht noch?
Jan Nee, also ich war zu dem Zeitpunkt halt eben in dieser Vanilla-Beziehung und habe versucht, es da anzusprechen, aber es hat sich sehr schnell die Zeit, dass meine damalige Partnerin halt definitiv keinerlei Interesse in dem Bereich hatte. Und insofern ging es an der Stelle quasi erstmal überhaupt nicht los, sondern ich war halt gefangen quasi in dieser Beziehung, die halt auf der einen Seite halt irgendwo sexuell halt etwas landweilig war und auf der anderen Seite aber eben natürlich menschlich halt durchaus noch eine gute Beziehung war. Und insofern ging es da dann erstmal ein Jahr lang ungefähr nicht mehr weiter, bis diese Beziehung einfach so eingeschlafen ist, also jetzt nicht durch meinen Verlanden nach BDSM irgendwie kaputt gegangen ist, sondern halt einfach, dass man halt in der Zeit sich auch einfach noch entwickelt und so eine Judenbeziehung dann halt im Zweifelsfall halt irgendwann mal auseinander geht. Ja, danach habe ich mich dann halt nochmal ein bisschen mehr damit beschäftigt, mit BDSM und habe danach dann auch direkt für mich gesagt, keine Beziehung mehr. nicht von vornherein mit BDSM als gemeinsamen Willen quasi eingeladen wird.
Sebastian Ja, ich überlege aber jetzt schon dazu kommen, auch gerade diese Einordnung, spiele ich oben, spiele ich unten, was von diesem ganzen Spektrum interessiert mich überhaupt? Ich glaube, da warten wir noch einen Moment. Lassen wir erst mal Kat mal erzählen.
Kat Ja.
Sebastian Wie war das bei dir?
Kat Ja, bei mir war das tatsächlich, ich bin über eine andere Person darauf gekommen und zwar über meine erste Freundin. Das war an sich noch eine relativ unschuldige Beziehung, weil ich da erst 15 war. Sie war allerdings schon 18, war entsprechend auch schon etwas erfahrener und sie hatte dann einfach mal angefangen, mir davon zu erzählen, ganz unverbindlich, dass sie das halt in einer vorigen Beziehung schon mal ausgelebt hatte. vielleicht wollte sie damit bei mir auch schon mal so ein bisschen antesten, ist mir im Nachhinein aufgefallen aber Sex hat in der Beziehung tatsächlich keine Rolle gespielt und sie will auch nicht besonders sagen und dann hatte sie mir da so ein bisschen was von erzählt und dann dachte ich mir ja cool, und dann haben wir uns relativ schnell getrennt aus völlig anderen Gründen ich war aber irgendwie so ein bisschen neugierig geworden, und dann habe ich einfach mal ganz stumpf Wikipedia aufgerufen, habe da BDSM eingegeben und habe Streber, der ich damals war, den gesamten Artikel gelesen Von oben bis unten. Und einerseits ist mir dann klar geworden, dass ich die Neigung wahrscheinlich schon länger hatte, als mir das selber bewusst war. Also, dass es da durchaus auch Gedanken gab, die dann schon in einem jüngeren Alter eine Rolle gespielt haben. und andererseits sind ganz am Ende von diesen Artikeln ja manchmal noch so Links und da war ein Link zur SMJG und dann habe ich diesen Link angeklickt und habe mir die Seite angeschaut und dachte mir und so, boah, cool, das sind junge Menschen, mit denen man sich austauschen kann, die ähnliche Neigungen haben, die sich da vielleicht auch schon ein bisschen mehr auskennen, weil mit 15, ich hatte ja gar keinen Plan davon. Und dann habe ich mich da im Forum angemeldet und habe mich da fleißig durchgelesen. Zum Stammtisch konnte ich damals leider noch nicht, weil ich am Arsch der Welt gewohnt habe und ich hätte wahrscheinlich so zwei, drei Stunden Anfahrt gehabt damals. Das war mit 15 nicht so ganz machbar, weil die Stammtische ja auch abends sind und da, wo ich wohnte, fuhr der letzte Zug um neun.
Sebastian Oh je.
Kat Genau. Und als ich dann fürs Studium umgezogen bin nach Bremen, war ich dann erfreulicherweise auf einmal in der Stadt mit einem Stammtisch und dachte mir dann, ja, kann man ja mal vorbeischauen. Und das habe ich dann auch gemacht.
Sebastian Okay, das heißt ja, beide erstmal entdeckt, theoretisch entdeckt, viel gelesen. Ich frage immer ganz gerne nach der ersten Interaktion mit einem Menschen, also wo man wirklich das erste Mal aktiv, passiv, wo man sagen kann, ich habe gespielt. Habt ihr da eine präsente Erinnerung, jeder für sich?
Kat Ja, bei mir war das ja dann tatsächlich mit Jan. Also ich hatte davor zwischendurch nochmal eine Vanilla-Beziehung, aber da war das Ganze überhaupt nicht Thema und das hat auch nicht funktioniert.
Sebastian Stopp, weil, Entschuldigung, aber wenn du jetzt erzählst, was du mit Jan als erstes gemacht hast, dann kann ja Jan uns gar nicht mehr erzählen, was er vielleicht vor dir angestellt hat.
Kat Ja, dann sollte Jan anfangen.
Sebastian Genau, Entschuldigung, aber wir wollen ja Dramatik hier haben.
Jan Dramatik, oje. Ja, so dramatisch wird es, glaube ich, gar nicht. Aber ja, ich hatte tatsächlich nochmal eine Beziehung zwischen der eben schon erwähnten Vanille-Beziehung und dann jetzt Kat. Und wie ich auch gesagt habe, hatte ich nach der ersten Beziehung gesagt, keine mehr ohne BDSM entsprechend, war die zweite Beziehung dann eine, wo ich mich im Vorfeld schon mit meiner, mit der Partnerin halt dann darüber unterhalten habe, dass mich das interessiert und sie war auch dafür offen. und dass wir das dann da tatsächlich schon mal gemeinsam in der Beziehung ausprobiert haben, aber es war wirklich nur sehr wenig. Also jetzt halt ... Es war ein bisschen schlagen, es waren Schmerzen, aber es war jetzt halt, DS-mäßig war da jetzt nichts dabei und auch jetzt halt der SM-Bereich war da, aber er war halt noch sehr klein quasi. Also es war ein bisschen was drin, ja, aber es war noch nicht so ausgebaut, wie man das jetzt vielleicht von über eine längere Zeit halt jetzt hier hätte.
Sebastian Okay, also erstmal so ein Herantasten.
Jan Ja, genau.
Sebastian Und das impliziert ja jetzt, dass ihr das gemeinsam entdeckt und ausgebaut habt. Dann mag ich doch mal die romantische Seite hören. Also ihr seid aufeinander getroffen?
Kat Ja. Das war tatsächlich, als ich das erste Mal beim Stammtisch war. Es war ja ein SMJG-Stammtisch und da gibt es ja immer diese berühmte halbe Stunde für die Neuen, die ich natürlich auch genutzt habe, weil ich war neu. Ich war noch eine halbe Stunde früher da, weil ich nervös war, aber das ist eine andere Geschichte.
Sebastian Tätig, alles gut.
Kat Genau, und dann saß ich da und hatte mich schon ein bisschen mit den Organs unterhalten und dann ging die Tür auf und Jan kam rein.
Jan Ja.
Sebastian Lieber auf den ersten Blick.
Kat Nee, ja, aber nein. Rückblickend wahrscheinlich ein bisschen. in der Gegenwart sah das damals ein bisschen anders aus, weil bei mir war es halt so, ich war gerade in so einem Mindset, wo ich überhaupt keine Beziehung wollte, einfach weil die davor wirklich scheiße war. Und deswegen dachte ich mir so, gut, du konzentrierst dich jetzt aufs Studium, so, der Rest hat später immer noch Zeit, falls du das möchtest und andere Prioritäten. Und dann kam Jan da eben rein und wir haben uns an dem Abend schon ganz gut unterhalten.
Jan Also wir saßen halt zufälligerweise denen über voneinander.
Kat Genau.
Jan Weiß ich mal, wie es halt passiert.
Kat Ja, sind wir gut ins Gespräch gekommen. Am Ende hatte ich dann schon mit ein, zwei Leuten Nummern ausgetauscht, mit denen ich mich halt für unterhalten habe. Unter anderem auch mit Jan. Und dann hat er mich am nächsten Tag angeschrieben.
Sebastian Wir haben ja, sobald ich das weiß, ich weiß nicht, ob es damals auch schon war, auf der SMU, geht auf den Stammtisch und so ein Flirt- und Baggerverbot. Oder es wird nicht gern gesehen. Also ihr habt euch wirklich erstmal einfach nett unterhalten.
Kat Ja, absolut. Es wurde nicht geflirtet, also es wurde nicht bewusst geflirtet. Andere Leute haben im Nachhinein gesagt, dass es schon anstrengend war mit uns, aber wir waren da sehr unschuldig mit. Wir hatten auch erstmal kein bewusstes Interesse aneinander.
Jan Kat war ja halt wirklich da hergekommen, ohne überhaupt eine Beziehung zu wollen momentan. Und ich war jetzt halt auch, also ich war schon länger auf dem Stammtisch, aber war jetzt halt auch zu diesen Stammtischen nicht gegangen, um zwanzigweise irgendwie eine Partnerin zu finden oder zu suchen, sondern halt einfach wirklich für den Austausch, für die Leute, die man da inzwischen dann ja auch schon kennengelernt hat. Und insofern haben wir uns tatsächlich einfach nur nett unterhalten. Nach dem Stammtisch wurde ich dann von einem Kumpel angerufen und meinte, hey hier, die Kleine, die fandest du aber schon süß, oder? und am Abend des Stammtisches noch hat ein anderer, ist ein anderer noch sicher, dass ich auch wirklich Katz Telefonnummer habe. Also irgendwie muss wohl den Leuten klar geworden sein, dass da eine Chemie zwischen uns herrscht, aber nein, wir haben jetzt wirklich nicht bewusst gebargert oder an der Stelle jetzt schon bewusst, dass wir was voneinander wollen.
Kat Das war übrigens auch, möchte ich noch einwerfen, der, der sicher gegangen ist, dass wir Nummern getauscht haben, das war überhaupt nicht subtil. Der hat uns angeguckt und meinte so, habt ihr Nummern getauscht?
Jan Das war schon mehr eine Drohung.
Sebastian Ich glaube ja tatsächlich, dass wenn Menschen zusammenfinden, dann tun sie das deswegen, weil sie nicht auf Biegen und Brechen jemand suchen, sondern weil sie einfach entspannt sind und dann kann man auch aufeinander eingehen und sich dann auch irgendwie gut finden.
Jan Ja und man ist ja auch man selbst. Also man bereitet sich jetzt nicht groß auf ein Date vor und keine Ahnung und überlegt sich vorher, was man sagt oder sonst was, sondern man ist einfach spontan da sich selbst.
Sebastian Apropos, hattet ihr dann ein Date, auf das ihr euch vorbereitet habt?
Kat Nein, es gab kein wirkliches Date. Es war halt, also er hatte mich dann ja am nächsten Tag angeschrieben. Das war dann auch wirklich so ein ganz harmloses Rumalbern und hey, wir können ja mal zusammen in die Mensa gehen, weil wir halt an der gleichen Uni studiert haben. Da bietet sich sowas ja an. Und das haben wir dann halt auch mal gemacht, dass wir zusammen in die Mensa gegangen sind.
Jan Das ist dann vielleicht auch etwas eskaliert.
Kat Ja, wir haben uns dann halt angefangen, irgendwann sind wir jeden Tag zusammen in die Mensa gegangen und irgendwann haben wir uns dann auch mehrfach täglich getroffen, wie man das dann halt so macht und ja, nach drei Wochen waren wir zusammen.
Jan Und wir sind beide eigentlich nicht der Typ Mensch, der sofort innerhalb von einem Monat eine Beziehung eingeht?
Kat So gar nicht, also wirklich so gar nicht, das hätte ich mir niemals vorstellen können. Und so richtig gewollt hätte ich das eigentlich auch nicht, aber ich bin sehr froh, dass dann Dinge schiefgegangen sind. Dass wir zusammengekommen sind, war übrigens ein Missverständnis.
Jan Und du bist schuld.
Kat Eigentlich bist du schuld, weil du die Signale nicht richtig verstanden hast.
Sebastian Okay, das ist der Moment, wo ich mal einen von deinen Keksen probiere, die du mitgebracht hast. Und ihr könnt dann dieses Missverständnis, wie ihr zusammengekommen seid, ausdiskutieren. Aber bitte bleibt zusammen, sonst ist die Folge so schnell zu Ende.
Jan Ach, aber dann könntest du das live auf Band dann, wenn wir jetzt ein Zendrück haben. Könntest du gleich das Interview danach führen.
Sebastian Den Irrtum aufgeklärt und rückwirkend die Beziehung für ungültig erklärt. Ich mache mal. Entschuldigung. Ich wollte das vielleicht schneiden. Die sind aber sehr lecker. Liebe Hörer, ich habe Kekse mitgebracht. Bekommen so Cookies, die innen drin sogar noch weich sind. Die sind verdammt gut und ihr kriegt keinen davon. Oh Gott, sind die lecker. Dankeschön. Und jetzt höre ich euch wieder zu. Entschuldigung.
Kat Wie gesagt, du kannst gerne das Rezept haben. Das ist wirklich einfach.
Sebastian Ich gebe das dem Podcast, Subi, und die wird das dann entsprechend umsetzen.
Jan Sehr gut.
Kat Ja, also wo waren wir?
Jan Genau, das Missverständnis.
Kat Ja, also was passiert ist. Wir haben uns ja die Wochen über kennengelernt. Wir fanden uns auch gegenseitig echt nett. Erstmal auf einer freundschaftlichen Ebene nur. Und wir haben natürlich auch sehr viel geredet, weil für mich war es jetzt tatsächlich das allererste Mal, dass ich mit anderen Menschen wirklich über BDSM sprechen konnte. Jetzt außerhalb nur von einem Forum, wo man so ein bisschen hin und her schreibt. Also wirklich Kontakt und reden. und dementsprechend hatte ich auch viel Redebedarf und wir haben uns halt ganz viel unterhalten, auch durchaus über andere Themen natürlich, aber eben auch über BDSM. Dann waren wir eben an diesem Punkt, wo wir uns sehr gut verstanden haben und eines Tages saßen wir dann da an unserem üblichen Plätzchen rum und haben so ein bisschen rumgealbert und dann habe ich mich so vorgelehnt, um ihn zu piksen.
Sebastian Ich mag mal kurz erklären, sie hat sich tatsächlich einfach mal zu Jan jetzt so leicht hingedreht, Gesicht zu ihm, der Hintern möglichst weit weg Der lang ausgestreckte Zeigefinger, wo wolltest du ihn denn pieksen?
Kat Ja, hier so in der Seite einfach. Und ich habe mich halt so vorgelehnt und er dachte, ich will ihn küssen und dann hat er mich geküsst. Und dann dachte ich mir so, ja, das ist eigentlich auch ganz schön. Ich habe ihm übrigens auch erst ein Dreivierteljahr später erzählt, was wirklich passiert ist.
Sebastian Wenn ich gepikst werden sollte, mal wieder, dann werde ich das auch mal versuchen so abzuwenden. Das ist eine gute Strategie. Einfach küssen.
Kat Das klappt glaube ich nur beim ersten Mal.
Sebastian Verdammt. Also ihr habt Redebedarf ganz viel. Wie habt ihr denn angefangen zu spielen und wie habt ihr festgelegt, wer welche Positionen hat? Das müsst ihr irgendwie mal so ein bisschen wenigstens verhandelt haben.
Jan Ja, also für mich war vorher schon klar, dass ich halt tendenziell eher oben spiele. Und ich glaube, bei dir war es ähnlich, dass du eher unten spielen möchtest, oder?
Kat Ja, also ich habe mit 15 mal so einen tollen BDSM-Online-Test gemacht. Da kam tatsächlich Switcher raus und das hat mich dann auch ein bisschen verwundert. Aber nein, ich spiele tatsächlich unten und ich spiele auch sehr gerne unten und die Rollenverteilung war damit eigentlich gesetzt, weil wir wussten das ja auch voneinander und da musste dann nicht groß besprochen werden, wer wo, wie. Doch, wie musst du besprochen werden, aber wer wo war klar.
Sebastian Ich habe für mich selber festgestellt, ich habe das wirklich ganz präsent, wann immer ich mit jemandem... gespielt habe. Das erste Mal, dass man miteinander interagiert hat. Wo dann die Hand das erste Mal auf den Hintern aufgetroffen ist. Dieser Knall, das sind total bildliche Erinnerungen für mich. Wie fing das an für euch beide?
Jan Im Prinzip fing das schon an, bevor wir zusammen waren.
Sebastian Natürlich.
Jan Es gab da nämlich jemand, der sehr gerne provoziert.
Kat Ich habe keine Ahnung, von wem du da reden könntest.
Jan Genau.
Sebastian Das ist jetzt eigentlich eine Provokation gewesen.
Jan Ja, aber wir sind ja gerade dabei, einen Podcast aufzunehmen.
Sebastian Ich kann dir so einen Schmerzstab geben.
Jan Nee, alles gut.
Kat Untersteh dich.
Sebastian Es gibt hier so ein paar Sachen. Oder die alte Kaminbürste.
Jan Also insofern, es ging halt schon, bevor wir zusammen waren, eben bei diesen ein oder zwei Treffen, waren bestimmt nicht mehr, halt kam es dann eben auch mal durchaus dazu, dass halt eben man sich halt genettet hat und entsprechend, dann auch durchaus provozieren, beziehungsweise Drohnen mal dabei waren und irgendwann, wenn man dann erstmal so eine Drohne ausgesprochen hat, dann wird natürlich weiter provoziert, bis man dann auch tatsächlich mal was gemacht haben muss. Und insofern, war tatsächlich das erste Opfer von diesen Nettereien, war eigentlich mein Schienbein, glaube ich, oder?
Kat Ja, schwierige Geschichte.
Jan Der arme Mann. Ja, weil dann ging es halt so mal wieder, ich habe irgendwie was angedrohnt, sie hat weiter provoziert, um mich dazu zu bringen, auch wirklich was zu machen, was halt, weil wir jetzt ja theoretisch nicht zusammen oder sonst was sind oder, Also man wird ja jetzt nicht so voll überdrücklich, nur weil man im Scherz irgendwas angedroht hat. Aber insofern, irgendwann hatten wir uns dann gut genug gekannt und sie hatte mich so weit provoziert, dass ich dann halt wirklich mal was machen wollte. Und ich glaube, da wollte ich dich dann auf die Knie bringen. Das lief nicht so. Und du wolltest nicht so. Genau, dann war ich da irgendwie weggerutscht und mit dem Schienbein dann voll in die Band geschnallt, was dann auch erstmal geblutet hat. Aber davon lässt man sich ja nicht abbringen. Ich glaube, ich habe dich trotzdem am Ende schnien gehabt.
Kat Ja, aber erst ein paar Stunden später, als wir es das zweite Mal an dem Tag getroffen haben.
Jan Könnte sein.
Sebastian Man sagt ja, das steigert sich im Laufe der Zeit, aber bei dir sind auch beide Arme, beide Beine, alles ist noch dran.
Jan Ja, ja, ja.
Kat Aber da war eine Narbe.
Sebastian Oh. Ja gut, dann hast du das halt dir aber auch verdient. Also man sagt so blöd, diese Jägersprache, aber man hat die Beute gejagt und erlegt und das hat auch ein bisschen was gekostet und deshalb hat es Spaß gemacht.
Jan Also ist jetzt auch nichts, was ich bereue. Nee, genau.
Sebastian Ja, offensichtlich nicht. Ich merke gerade, ihr habt echt Spaß. Finde ich super. Ich mag mal so ein bisschen ins Thema reinspringen, weil wir können jetzt eigentlich die Beziehung aufbauen. Wir können das jetzt alles schön chronologisch zusammen durcharbeiten.
Kat Die erste Session könnten wir noch erzählen. Das ist lustig. Das ist eigentlich relativ schnell erzählt, wie das zustande kam. Da waren wir dann schon zusammen und hatten auch schon darüber gesprochen, was so in Ordnung ist. Dann gibt es auf FetLife so ein Event. Das ist der Poke a Sadist Day. Da geht es dann darum, seinen Sadisten zu piksen. Es gibt am nächsten Tag ein weiteres Event. Das ist der Whip Your Masochist Day, wo es dann darum geht, deinen Masochisten so oft zu schlagen, wie du es angemessen findest für das, was am Vortag ist. Und wir hatten dann eine einfache Rechnung, ein Piksen, ein Schlag.
Jan Und dann hatten wir jemanden, der sehr viel gepiest hat.
Kat Ja, und dann waren wir am Ende bei 300. Sollte ja eine schöne runde Zahl sein.
Sebastian Für die erste Session, ja.
Kat Für die erste Session.
Sebastian Was hast du genommen, um deine Hand zu schützen?
Jan Nichts, glaube ich.
Sebastian Okay. Da muss man durch.
Jan Ja, da muss man dann durch.
Sebastian Okay, aber man geht ja jetzt nicht hin und sagt, okay, an Tag 1 wird gepiekst und an Tag 2 gibt es jetzt 300 Mal auf dem Hintern oder sonst wohin und das ist dann unsere erste Session. Das kommt mir doch ein bisschen mechanisch vor.
Kat Ach, im Grunde, mechanisch war es überhaupt nicht. Ich hatte das halt entdeckt und ich fand das super witzig und dann meinte ich so, hey, hey, hey, das müssen wir machen. Und ja, er hat das dann ertragen.
Sebastian Okay, heute ist der Tag. Heute kriegst du deine Belohnung, die 300. Da wirst du ja nicht im 0.01 mit einem Lineal dargestanden haben. Und dann innerhalb von fünf Minuten 300 Mal drauf. Vielen Dank, das war's. Also man beginnt ja erst mal.
Kat Also es war dann auch gar nicht der nächste Tag tatsächlich, sondern es war am Wochenende, weil wir da eh verabredet waren. Und das Glück hatten, dass Eltern dann zwischenzeitlich auch mal abwesend waren. Ja, und dann war das halt wirklich einfach so, ich wurde dann halt liebevoll ausgezogen und aufs Bett gelegt. Und dann haben wir uns halt ein bisschen hochgearbeitet. Also du hast dann halt auch mit der Hand erstmal angefangen und am Ende waren wir dann eben beim Flogger.
Jan Und du hast die 300 geschafft?
Kat Ja, ich habe es geschafft.
Sebastian Und wie war das für dich? Liegst du dann da auf dem Bett und der legt los?
Kat Das war großartig.
Sebastian Ja, also die Begeisterung, du strahlst da auch wirklich total, das ist der Hammer.
Kat Naja, ich war mir ja durchaus bewusst, dass ich tendenziell masochistisch bin. Also das war was, wo ich mir sehr sicher war. Ich hatte es jetzt noch nicht ausprobiert, also 100 pro sicher sein kann man sich dann natürlich nicht. Aber als wir ihn losgelegt haben, dachte ich mir so, ja, das ist es.
Sebastian Als die 300 durch waren, warst du da völlig fertig oder bist du aufgestanden und hast ihn gepiekst?
Kat Nee, das mit dem Fieksen erzeugt auch fast ein falsches Bild von mir, ich bin eigentlich gar nicht so frech in Sessions, aber nö, ich war nicht so richtig erledigt, aber ich war einfach sehr, sehr glücklich.
Sebastian Ich mag jetzt mal zu diesem ganzen 24-7-Thema reinspringen, weil ich habe festgestellt, spätestens seit den Hörerfragen, dieses Thema ist wirklich dieses böse, große, was weiß ich. Also bei 24-7, da fängt man noch locker mit an und nach ein paar Jahren spätestens lebt subnackig angekettet dauerhaft im Keller, damit das verdammt auch nicht so anstrengend ist und da ist alles geregelt und die Kreditkarten sind abgegeben etc. Das ist so die Extremsicht des Ganzen. Ich fand das auch bei den Hörerfragen teilweise ein bisschen erschreckend, wie weit da die Gedanken gehen. Und ich finde das schön, was ich schon von euch weiß, dass ihr da mit Augenmaß rangeht. Finde ich gut. Also ihr lebt 24-7?
Kat Ja.
Jan Ja, auch etwas, was wir vor der Beziehung gesagt haben, was wir definitiv nicht machen wollen, weil es viel zu anstrengend ist.
Sebastian Ja, das ist ja auch voll das Tabu und total krass. Und das geht gar nicht. Habt ihr das vereinbart oder hat sich das eingeschlichen?
Kat Teils, teils würde ich sagen. Also ... Es gab einen Knackpunkt, wo das Ganze dann halt wirklich zum Thema wurde und wo wir dann auch gesagt haben, so okay, wir machen das jetzt halt einmal vernünftig quasi. Aber also es war von Anfang an so, dass wir jetzt keine wirklich super krasse Trennung zwischen wir spielen und wir es im Alltag haben, sondern es war von vornherein okay, dann auch mal zwischendurch so ein bisschen was zu machen oder dass er mich halt doch mal kneift, wenn ich zu frech bin oder so.
Jan Es war ja auch durch dieses Ganze von Anfang an quasi provozieren und Reaktionen darauf, war es halt sowieso ja irgendwo quasi schon im Alltag.
Kat Ja, also es war halt schon irgendwie etabliert, dass sowas in Ordnung ist. Das war eigentlich von Anfang an dabei, aber das war jetzt auch nichts, was wir damals schon als 24-7 bezeichnet hätten. Was dann passiert ist, war tatsächlich, dass wir unseren ersten gemeinsamen Urlaub gemacht haben und wenn man dann zum ersten Mal alleine im Urlaub ist und halt wirklich die Eltern los ist, weil wir haben ja beide zu der Zeit noch zu Hause gewohnt, dann kommt man halt auf so Ideen wie, hey, lass uns doch mal wirklich den ganzen Tag durchspielen. So richtig mit komplett DS und richtig schön, ich muss alles erledigen und du kommandierst mich rum und so. Das fanden wir eine lustige Idee.
Sebastian Finden alle früher oder später, habe ich auch schon gedacht, oh ja, 24 Stunden ist super. Wie lange habt ihr es durchgehalten?
Jan Beim Frühstück wurde es dann schwierig.
Sebastian Okay, beim Frühstück schon. Okay.
Jan Was ist passiert? Ich bin sehr schlecht da drin, mich bedienen zu lassen.
Sebastian Oje, immer noch oder hat sich das gebessert?
Kat Nein, es ist schlimmer geworden. Also, darf ich das erzählen?
Jan Ja, bitte.
Kat Was letztendlich passiert ist, war, also wir hatten halt vereinbart, dass ich dann halt beim Frühstück oder eigentlich bei allen Mahlzeiten dafür zuständig bin, den Tisch zu decken und hinterher auch wieder abzuräumen. Beim Frühstück hat es mit dem Decken noch geklappt, beim Abräumen hat er dann schon so ein bisschen mitgeholfen, unauffällig. Beim Mittagessen waren wir dann etwa bei gleicher Arbeitsteilung und beim Abendessen hat er sich bemüht, alles ganz schnell zu erledigen, damit ich um Gottes Willen nichts mehr machen muss.
Sebastian Oh je. Also, weil du so ein Gentleman bist oder weil es auch vernünftig gemacht werden soll?
Kat Was unterstellst du mir hier?
Sebastian Ich frage ja nur.
Jan Eher ersteres. Also tatsächlich, ich helfe halt einfach mit, wenn es was zu tun gibt und ich weiß nicht, ich finde es halt auch irgendwo dann unfair quasi, wenn man dann da nur daneben sitzt und vor allem so, wenn man jetzt dann eh irgendwie ja gemeinsam unterwegs ist im Urlaub oder so, dann kommt man gemeinsam wieder rein, dann sagt man, okay, man isst jetzt. Da habe ich in diesen fünf Minuten ja auch nichts anderes zu tun, so dann kann ich auch mithelfen. Das fällt mir echt schwierig, das an diesen Stellen dann zu lassen.
Sebastian Ja, ich kenne das auch. Dann sitzt man da und guckt dabei zu, wie dann etwas erledigt wird. A, man würde Zeit sparen, wenn man das gemeinsam macht, im Urlaub. Und B, man sitzt dann so blöd da. Ich musste lernen, das zu genießen tatsächlich und zu sagen, ich mache auch in der Zeit was anderes, dann im Zweifel. Man sitzt manchmal auch wie im Restaurant, wenn dann um einherum alles gemacht wird und Schi-Schi hier und Schi-Schi da. Es gibt ja auch Menschen, denen ist das unangenehm. Ich finde das inzwischen ziemlich gut, wenn ich nichts machen muss, aber ich habe dadurch trotzdem immer so ein leicht schlechtes Gewissen und habe dann hinterher das Gefühl, jetzt muss ich aber mal lieb sein.
Kat Das ist ganz gemein.
Jan Ja, genau. Also bei mir geht es halt auch irgendwie so von so in Richtung, naja, jetzt nur alles machen lassen, ist ja auch doof in der Beziehung, muss man ja auch irgendwie beiderseitig mithelfen und so weiter und so fort und dann…, Ja, fällt es mir schwer, halt einfach nur machen zu lassen und entsprechend.
Sebastian Ich mag jetzt nochmal drauf kommen, eher DS oder eher S&M?
Kat Wir haben uns da tatsächlich vor einem Auto drüber unterhalten, weil ich mich noch erinnere, dass Jan bei unserem Telefonat ja gesagt hatte, dass wir eher SM-lastig spielen. Und ich hatte mal herausgestellt, das stimmt eigentlich überhaupt nicht. Ich glaube nur, dass wir DS inzwischen nicht mehr so sehr bemerken. Also würde ich tatsächlich sagen eher DS, weil es viel präsenter ist, gerade auch im Alltag, aber durchaus auch in Sessions. Es fällt nur nicht auf.
Sebastian Ah, okay. Es ist einfach Normalität geworden.
Kat Genau.
Sebastian Ich mag nochmal an dem Urlaub anknüpfen. Also ihr habt das auch bemerkt, dass das nicht so funktioniert hat?
Kat Also das war tatsächlich das größte Problem. Bei den anderen Sachen, die wir gemacht haben, haben wir dann tatsächlich festgestellt, das gefällt uns ganz gut. Also so dieses grundsätzliche, das Machtgefälle ist da und es gibt auch so ein paar kleine Rituale oder so ein paar kleine Regeln, an die ich mich dann halten sollte in der Zeit. Nicht alle von denen haben funktioniert.
Jan Du warst dann auch den Tattoo-Roll komplett mit Halsband rumgelaufen, auch draußen. Und das war kein unauffälliges Halsband.
Kat Ja, aber auf jeden Fall, genau, an dem Tag hatten wir es dann noch gemerkt und hatten dann gesagt, okay, das gefällt uns eigentlich, wir könnten uns auch vorstellen, das in den Alltag einzubahnen und dann haben wir gesagt, so die simpelste Lösung ist, wir verlängern das jetzt einfach nochmal um den Tag, weil wir hatten ja noch Urlaub und haben einfach mal auch ein bisschen rumprobiert, was für andere Regeln es vielleicht noch gibt, die man machen könnte, nachdem wir ja jetzt aus dem ersten Tag schon gelernt hatten und haben dann einfach so ein bisschen rumprobiert, was da für uns funktioniert.
Sebastian Regeln ist so ein wunderschönes Stichwort. Unendliche Möglichkeiten von super restriktiv und anstrengend, auch für top, bis hin zu alltagstauglich oder fast unbemerkbar. Wie habt ihr da angefangen? Und was für Regeln, was hat euch gefallen?
Jan Ja, angefangen haben wir tatsächlich erstmal mit, weiß nicht was, quer durcheinander quasi, was einem so einfiel von halt, eben sieben ist für die Essen zuständig, hat halt dann nicht so gut funktioniert.
Kat Ja, am ersten Tag hatten wir auch noch, dass ich dich beim Reden nicht unterbrechen darf. Das haben wir ganz schnell wieder gelassen. Das funktioniert nicht.
Sebastian Und wenn ich hier mit dem Schnitt fertig bin, hast du das hier perfekt erfüllt.
Kat Ich gebe mir auch gerade wirklich Mühe. Also muss ich dazu sagen. Genau. Und ja, noch so ein paar andere Kleinigkeiten. Ich habe auch auf dem Boden gegessen am ersten Tag. Das hatten wir dann, glaube ich, aber auch wieder gelassen. Was einfach daran liegt, so unterhalten ist. Das ist halt einfach undemütlich. Ja.
Sebastian Ja, man muss dann mal runtergucken. Das ist so, als ob man auf dem Handy starrt als Top. Dann hat er so eine Nackenstarre, kriegt man.
Jan Genau.
Sebastian Ja.
Jan Ich weiß nicht, wir hatten noch mehr Sachen, glaube ich.
Sebastian Ihr habt das ja wirklich über Jahre jetzt ausgetentert. Was für Regeln funktionieren für euch, was nicht? Gibt es etwas, wo ihr sagt, das ist momentan euer Setting? Also jetzt, heute, wo ihr sagt, damit fühlen wir uns wohl. Das bemerken wir gar nicht groß. Das ist so drin und das ist schön.
Kat Ja, auf jeden Fall. Also das Schwierige ist immer, die ganzen Regeln zusammenzukriegen, weil ich befolge sie natürlich, aber sie sind halt nicht zwangsweise präsent. Was ich jetzt auf jeden Fall gerade weiß, ist, dass ich dich vor dem Essen, bevor wir anfangen, um Erlaubnis frage.
Jan Dass du anfangen darfst zu essen.
Kat Genau. Du suchst meine Klamotten aus. Ich muss dir Fotos von jeder Mahlzeit, die ich einnehme, schicken, wenn du nicht zu Hause bist. Und wir haben aber noch mehr. Ach ja, du checkst mein Handy.
Sebastian Ja, die Position wahrscheinlich.
Jan Genau.
Sebastian Okay, wer kam denn auf die Idee?
Jan Ja, das war so ein Nebeneffekt, ja.
Sebastian Das ist ja schon eine krasse Art der Überwachung, ne?
Kat Ich finde es gut. Also für mich hat das einfach auch den schönen Aspekt, dass ich halt das Gefühl habe, er ist quasi auf die Art so ein bisschen immer bei mir, auch wenn das jetzt vielleicht komisch klingt.
Jan Ich meine, am Ende ist halt auch die Frage, wie sehr schaut man da rein? Und ich glaube, die meisten Male, die ich da bisher reingeschaut habe, aber was auch nur eine Handvoll ist, war es dann tatsächlich mehr aus so einer praktischen Überlegung, dass Kat dann irgendwie mit dem Auto auf dem Rückweg war, entsprechend natürlich jetzt nicht beim Handy war und ich wissen wollte, wann sie da ist und dann reingeschaut habe, wo ist sie denn gerade? Ja, die meiste Zeit, ich meine, sowieso die meiste Zeit, wo sie unterwegs ist, weil wir erzählen uns ja henseitig, was so wir am Tat machen.
Sebastian Umgekehrt trackst du ihn aber nicht.
Kat Nein.
Sebastian Wäre doch auch mal spannend. Weißt du, wann du vor der Haustür die Position einnehmen kannst? Habt ihr überhaupt solche Rituale? Also solche, wie würde ich sagen, so als Ehrenbekundung?
Kat Nicht wirklich, nein.
Jan Nein, wir haben auch keine Anrede oder sowas. Also so dieses ganze, wie nennt man das jetzt sozusagen, so dieses Förmliche quasi. Also irgendwie mit, weiß ich nicht was, Herr oder Meister ansprechen und vielleicht irgendwie. Captain, genau.
Sebastian Also ich sieze das Subi manchmal gerne, wenn es nicht lieb war. Dann sieze ich sie.
Kat Das ist gemein.
Jan Genau, oder jetzt halt eben auch Begrüße und Schuhe putzen oder was man da vielleicht schon gehört hat, haben wir tatsächlich nicht, weil unser gesamtes 24-7 eigentlich sehr darauf ausgelegt ist, dass es keinen riesigen Overhead produziert an Zeit oder Aufwand für keinen von uns beiden. Also es sollte halt wirklich was sein, womit wir lange und langfristig halt gut mitleben können, ohne dass es selber zur Last wird. Und das war auch am Anfang quasi so die Hauptschwierigkeit, weswegen wir halt vielleicht, oder warum wir da dann eben auch nochmal an einer Stelle halt einen Break machen mussten und nochmal neu anfangen.
Sebastian Okay, aber was ist passiert?
Kat Ja, also was im Grunde passiert ist, ist, dass ich zu brav geworden bin.
Sebastian Oh je, fürchterlich.
Jan Genau, wir hatten das Trizen ja schon erwähnt und wir hatten ja auch schon erwähnt am Anfang, dass viele Leute am Anfang dachten, dass wir umgekehrt spielen. Und genau das lag halt quasi daran, dass Kat halt am Anfang eine sehr aktive Persönlichkeit ist, die moderne frech ist. Und ja, da haben wir bemerkt, dass dann nach einem halben Jahr, dass nach einem halben Jahr, 24-7, das weg war.
Sebastian Oh, also wirklich eine Persönlichkeitsveränderung. Was hat denn dazu geführt, dass das sich so verändert hat? Oder galten spezielle Regeln, die sich im Nachhinein als schädlich herausgestellt haben?
Kat Es waren nicht konkrete Regeln, würde ich sagen, sondern es war wirklich einfach, dass das damals ein sehr starres Konstrukt war und dass es einfach angefangen hat, mich auch zu stressen. Also gerade wenn ich sowieso eine stressige Zeit hatte von der Uni aus oder so, dann habe ich tatsächlich angefangen, das als Belastung auch zu empfinden. Ja, es hat mich letztendlich einfach eingeengt und damit habe ich mich dann auch nicht mehr wirklich gut gefühlt und auch zum Ende hin nicht mehr so richtig wie ich selber. Weil, ja, was Jan ja gerade schon erzählt hat, ich war ja in dem Moment dann auch gar nicht mehr so richtig ich selber, sondern ich war eine sehr abgespeckte Version von mir sozusagen.
Jan Ja, sehr ruhig quasi, fast schon unterwürfig halt durchgehend. Und das war halt eben überhaupt kein Vergleich zu einem frechen, aktiven Wesen, was halt vorher um einen rumgehüpft ist.
Kat Ja.
Jan Und das war halt, das kam schleichend quasi, diese Veränderung. Insofern haben wir es halt auch irgendwie erst sehr spät bemerkt. Aber als wir es bemerkt haben, war für uns halt auch klar, das ist halt nichts, was wir wollen.
Sebastian Magst du mal konkrete Dinge sagen, die dazu geführt haben? Ihr habt ja irgendwie das Problem identifizieren und auch ändern müssen. Was hat denn da so einen großen Impact gegeben?
Kat Also ich glaube, das ist besser zu verstehen, wenn ich erkläre, wie wir es jetzt geändert haben. Was wir jetzt tatsächlich verändert haben, ist, dass wir eigentlich nur eine neue Regel eingeführt haben, die über allen anderen steht. Und die Regel lautet, dass ich in Jans Sinne handeln soll.
Sebastian Ha, wunderbar. Das ist die Regel, die ich auch mal eingeführt habe. Egal, was du tust, du machst es in meinem Sinne und ich erwarte, dass du gefälligst mitdenkst und dann ist gut.
Kat Genau, aber das hat halt ganz viel aufgelockert, weil damit war 24-7 eben nicht mehr. Wir haben da eine Liste von Regeln und die befolge ich eben und das war es dann. Sondern es geht eben wirklich darum, dass ich auch darüber nachdenke, was ich tue und dass ich eben auch für mich selber sehe, wann es vielleicht keine gute Idee ist, Sachen zu tun. Und rein theoretisch, wenn er mir jetzt was befehlen würde und ich komme zu dem Schluss, das wäre nicht in seinen Sinne, wenn ich das mache, weil ich jetzt zum Beispiel mich damit schlecht fühlen würde oder weil es ansonsten in irgendeiner Form Schäden anrichten würde, dann könnte ich jetzt sagen, nein, das mache ich nicht und würde ihm erklären, warum. Und ich hätte nichts falsch gemacht. Und damit bricht man das Ganze halt auf. Damit kriege ich halt die Möglichkeit, da ein bisschen flexibler zu handeln. und...
Sebastian Ja, du hast tatsächlich immer einen Ausgang und kannst über Argumente ja überdenken und Argumente handeln und das heißt aber auch, Jan, du hörst dir das an und bist dann nicht so vor Bord zu sagen, ja, aber das ist doch die Regel, sondern du sagst dann, okay, ist ein Argument.
Jan Genau, na klar, also wenn dann sie davon gebraucht macht, dann darf man jetzt natürlich nicht ankommen mit, oh, hier Widerworte und Anweise nicht wieder folgen, erstmal die Peitsche rausholen. Das wäre natürlich in dem Moment völlig falsch, klar, sondern es ist halt wirklich, geht ja eben darum, dass eben auch es ihr gut geht die gesamte Zeit über und insofern muss man dann natürlich an der Stelle halt auch einfach mal zuhören und im Zweifelsfall sagen, okay, war jetzt halt vielleicht gerade, weiß ich was, vielleicht war es eine dumme Idee, vielleicht ist es aus Gründen, die ich gar nicht kannte, halt eben jetzt nicht gut, das so zu machen, wie ich es gerade, befohlen hatte und das muss man dann natürlich auch akzeptieren, klar.
Sebastian Aber du kannst dich drüber hinwegsetzen.
Kat Also dazu sollte ich vielleicht sagen, wichtig an der Stelle ist natürlich auch, dass ich die Regel nicht missbrauche. Also es ist Jetzt nicht, dass er mir sagt, du kriegst heute keinen Nachtisch und ich sage dann, ja, aber wenn ich in deinem Sinne handeln soll, dann muss ich Nachtisch kriegen, weil sonst bin ich traurig deswegen. Sondern nein, also das ist wirklich eine Regel für Fälle, wo ich sage, okay, das geht gerade wirklich nicht gut oder die Umstände lassen es nicht zu. Und es ist jetzt nicht Sinn der Sache, dass ich mich, wenn ich eine gut genüge Ausrede finde, dann aus allem damit rausreden kann und im Grunde machen kann, was ich will. Sondern es geht eben wirklich darum, dass wir einen Notausgang haben.
Jan Tatsächlich ist das auch noch mehr als das, weil die Regel verschafft dir ja teilweise auch quasi eine Freiheit, die du sonst nicht hättest. Also beispielsweise, wir haben auch die Regel, hatten wir eben nicht erwähnt, dass sie mich fragen muss, bevor sie Alkohol trinken darf.
Kat Ach ja.
Jan Wenn sie jetzt irgendwie mit irgendwem unterwegs ist und ich nicht erreichbar, warum auch immer, und ihr Alkohol angeboten wird. dann müsste sie mich ja erst fragen, aber sie kann mich gar nicht fragen.
Sebastian Ja.
Jan Und das ist dann natürlich auch ein Problem und deswegen auch in diesem Fall ist dieses sozusagen so in meinem Sinne handeln, beziehungsweise so handeln, dass es für sie gut ist, würde ich es ihr normalerweise verbieten? Nö, normalerweise nicht. Normalerweise würde ich sagen, jo, du darfst. Also darf sie eben in dem Moment dann eben auch für sich entscheiden. Ja, normalerweise würde er sagen, ich darf.
Sebastian Ich finde gut an dem Konstrukt, weil es dich, Kat, dazu bringt, über dein Handeln nachzudenken an gewissen Stellen, zu überlegen, ist das gut, schlecht, also so ein bisschen überlegter generell vorzugehen.
Kat Ja, auf jeden Fall. Und ich merke auch tatsächlich, dass ich das inzwischen nicht nur in Situationen anwende, wo Regeln gelten würden, sondern auch generell, wenn ich mir bei Sachen unsicher bin, was ich machen soll.
Sebastian Wünschen wir uns ja alle manchmal, dass wir ein bisschen weniger emotional und blödsinnig reagiert hätten. Von daher ist das ein schönes Training oder eine schöne Konditionierung in diese Richtung. Das ist ein Nebeneffekt, der ist vielleicht gar nicht beabsichtigt, aber es kommt dabei raus. Das macht dich zu einem sehr gefährlichen Gesprächspartner für mich. Ich versuche ja mal so ein bisschen auf Emotionen da so ein bisschen drauf rumzureiten. Ich fange mal so ein bisschen jetzt an, so Hörerfragen einzubauen. Lu wollte nämlich was wissen, ob ihr nämlich ein Safe-Word habt. Und ich glaube, das habt, also erstmal dieser Ausgang, den ihr habt, ist quasi wie ein Safe-Word, finde ich.
Kat Ja, jetzt wirklich für rein 24-7 auf jeden Fall.
Sebastian Genau. Aber ansonsten habt ihr auch ein Safe-Word. Ja. Safe Word heißt das natürlich richtig. Darf ich wissen, wie das heißt?
Kat Also wir sind langweilig. Wir spielen eigentlich mit einem erweiterten Ampelsystem quasi. Also so ganz stumpf. Also grün benutzen wir eigentlich nicht, weil wenn er fester zuhauen soll, sage ich ihm das schon. Aber gelb eben so als Slow Word und rot, um Sessions abzubrechen. Und was wir zusätzlich noch haben, ist blau. Das ist tatsächlich nochmal ein Sonder-Safe Word für die Situation, dass ich die Session aus einem emotionalen Grund abbreche, weil es mir gerade emotional nicht gut geht und da ist der Unterschied einfach so wenn das Safe Word fällt, würde man ja normalerweise anfangen die Session aufzulösen also wenn ich zum Beispiel gefesselt bin, würde er mich erstmal wieder enttütteln oder so.
Jan Oder gleich rausschneiden, je nachdem.
Kat Genau, aber wenn ich in dem Moment, wenn es mir halt um meine Gefühle geht und mir ist es eigentlich egal, dass ich gefesselt bin und ich möchte lieber eine Umarmung haben und alles andere ist erstmal unwichtig dann sage ich eben blau und dann weiß er, okay er muss jetzt nicht alles hier abbauen, sondern er muss mich einfach erstmal in den Arm nehmen.
Sebastian Ah, oh, das finde ich schön. Könnte ich, also hätte ich eine Ampel, würde ich das wahrscheinlich jetzt übernehmen.
Jan Wir haben halt einfach bemerkt, dass es sinnvoll ist zu haben. Einfach weil man halt je nach Bedarf quasi jetzt halt auch wirklich das mit den Safe-Words unterscheiden kann, wie ich halt darauf zu reagieren habe.
Kat Ja, also es hat sich tatsächlich auch aus dem Bedarf heraus ergeben, weil es da eine Situation gab, wo ich gesafe-wordet habe. Und er hat dann halt erstmal angefangen, die Fesseln aufzumachen und da habe ich gesagt, du Arsch, jetzt nimm mich in den Arm. Das kann man in dem Moment auch machen.
Jan Funktioniert auch, aber es ist halt natürlich praktischer, wenn man von vornherein weiß, hey, es geht jetzt nicht darum, möglichst überall rauszukommen, sondern eben emotional sozusagen Unterstützung zu erhalten.
Sebastian Ja, und ich glaube, das ist auch der häufigste Grund, dafür ein Safe-Word zu benutzen. Jetzt, ich sag mal, wobei ist es wirklich der häufigste Grund, aber es ist ein häufiger Grund, zu sagen, ich brauche jetzt an der Stelle mal eine andere Art von Nähe. Und das Körperlich ist jetzt gerade vielleicht gar nicht das Problem.
Kat Ja, also es kommt auf Safe Road an. Gelb fällt eher im Zusammenhang mit Schmerzen tatsächlich.
Sebastian Also ich empfinde euer Beziehungsmodell als sehr demokratisch. Jeder kann mal gewinnen, aber ihr habt da einen Bereich gefunden, einen Modus gefunden, in dem ihr beide sagt, da fühle ich mich drin wohl. Du, Jan, kannst sagen, das und das passiert jetzt und dann passiert das normalerweise auch. Es sei denn, es gibt einen guten Grund, der dagegen spricht.
Jan Ja, den ich auch einfach übersehen haben kann. Das kann ja quasi auch wirklich mein Fehler sein.
Kat Beziehungsweise im Normalfall ist das so, weil du sagst mir ja nicht Sachen, wenn du weißt, das ist keine gute Idee.
Jan Und du sagst nicht, nee, ich will nicht, nur weil du keine Lust hast.
Kat Genau.
Sebastian Das ist aber eine sehr moderne Fehlerkultur. Also der Dom, der immer recht hat mit allem und immer, das gibt es bei euch gar nicht. Du bist da wirklich selbstkritisch.
Jan Ja, klar. Kann sein, dass ich einfach was nicht wusste. Schlicht und einfach sozusagen, ich weiß nicht was, die hat mehr Stress, als ich jetzt bisher mitbekommen habe beispielsweise. Und wenn man jetzt so eine richtige Enditredions-Session dann anstarten würde, ist es halt dann vielleicht in dem Moment nicht die beste Idee, sondern vielleicht sollte man halt lieber was anderes machen. Und dass sie dann da natürlich auch die Möglichkeit hat, zu sagen, ja, das ist halt jetzt nicht eine gute Idee. Ich meine, am Ende, wenn ich es wirklich durchziehen würde, was hätte ich denn davon am Ende? Im Zweifelsfall wäre sie halt sozusagen noch härter von der Session getroffen, als es vielleicht intendiert war. Und dann verbringe ich die nächsten zwei Tage mit Aftercare. Das ist ja jetzt auch nicht das, worauf ich Lust habe. Im Zweifelsfall.
Sebastian Ach so, du bist im Zweifelsfall. also faul, ja.
Jan Naja, was heißt faul? Es geht ja jetzt auch darum, ihr nicht zu schaden. Deswegen, mir liegt ja was an ihr und insofern ist es halt für beide Seiten besser, wenn das halt wirklich klar kommuniziert wird.
Sebastian Ich finde den Caring-Aspekt, den finde ich tatsächlich sehr schnell, merkt man jetzt auch gerade auch. Ihr seid ja auch völlig entspannt und du sitzt ja auch nicht auf dem Boden gerade oder so, sondern ihr seid einfach, man merkt, da ist so ein Machtverhältnis, das ist da auch jetzt im Moment, aber ihr seid völlig entspannt und gelöst.
Kat Ich könnte mir das tatsächlich auch anders schwer vorstellen, beziehungsweise haben wir ja schon festgestellt, dass es nicht funktioniert, wenn ich die ganze Zeit unter Spannung stehe.
Sebastian Wir haben eine kleine Pause gemacht. Ich mag mal so ein bisschen auf andere kommen. Ihr seid ja nicht die Einzigen, die mit 24-7 oder die, ich sag mal, BDSM in ihren Alltag integriert haben. Wenn ihr das so anderen erzählt, sagen die, das ist doch gar kein 24-7, weil ihr lebt ja offenbar ziemlich gleichberechtigt und das ist alles so harmonisch. Das muss doch mehr mit Ketten und Restriktionen zu tun haben. Also wie ordnet ihr euch da innerhalb der Szene ein?
Kat Also unterstellt, dass wir kein 24-7 leben, wurde uns noch nicht. Die Reaktion ist dann eher, oh, das ist ja gar nicht so schlimm, wie ich mir das vorgestellt habe.
Jan Also ich meine, wir haben ja auch tatsächlich unsere Inspiration ein bisschen von einem anderen 24-7-Pärchen bekommen.
Kat Genau, ja.
Jan So richtig, sozusagen dieses klassische, weiß ich nicht was, mit Anketten und keine Ahnung was. Gibt es sicherlich, glaube ich, noch ein bisschen als Eindruck, aber zumindest in der Szene der jüngeren Leute, in der wir uns hauptsächlich bewegen. Also SMJG beispielsweise eben. Oder auch ein bisschen ein, zwei Stammtische, wo es noch ein bisschen weiter nach oben geht. Aber da, wo wir uns bewegen, ist das jetzt uns als Vorwurf noch nicht vorgekommen.
Kat Nee.
Sebastian Wie gesagt, ich versuche da auch gerade so ein bisschen nochmal die Einordnung zu kriegen, weil offenbar viele Menschen davor zurückschrecken, weil das da so eine ganz oder gar nicht Mentalität gibt. Das unterstelle ich mal. Und ich finde gerade diesen Weg suchen, den Weg finden, auch mal hinterfragen und neu ordnen. Das habt ihr ja offenbar gemacht. Das finde ich einen sehr, sehr schönen Weg, der dann einfach zum Glücklichsein führt.
Kat Ich glaube, dass dahinter so ein relativ grundlegendes Problem in der Herangehensweise steckt, weil es gibt ja Vorstellungen von 24-7, es gibt auch sehr unterschiedliche, wie wir ja auch schon festgestellt haben, so von Sub ist im Keller angekettet für immer und darf nie wieder raus, bis hin zu, ja, ich schätze mal, wir sind die entspanntere Variante. Aber letztendlich geht es eben nicht darum, dass man versucht, seine Beziehung an so ein Konzept anzupassen, sondern es geht darum, dass man sich dieses Konzept anschaut und sich überlegt, was kann ich davon für meine Beziehung mitnehmen. Und ich glaube, das, was die Leute daran so abschreckend finden, ist halt, dass sie sich überlegen, oh Gott, so ist 24-7 und so müssen wir das dann auch machen. Und ich würde nicht sagen, dass das so ist oder dass das so sein sollte, weil letztendlich kennt man sich ja nur selber und man weiß nur selber, was für die eigene Beziehung am besten ist. Und da ist es wichtig, erst mal zu sagen, okay, es ist jetzt egal, was dieses Label genau beschreibt. Das Label, ob man das dann nutzen möchte oder nicht, ist jedem selber überlassen. Aber erst mal gucken, was ist gut für uns.
Sebastian Ja, ich glaube, das ist genau diese Freiheit. Man kann erst mal machen, was man will. Und wenn man dann sagt, ein Label könnte darauf passen, dann kann man das draufkleben, damit man leichter mit anderen kommunizieren kann.
Kat Genau.
Sebastian Oder auch untereinander besser kommunizieren kann.
Kat Aber auch die Definition, also es fängt ja wirklich daran, dass Leute sagen, 24-7 ist für sie, wenn Top jederzeit eine Session initiieren darf, ohne vorher zu fragen. Das ist jetzt halt wirklich so das ganz, ich sag mal, lockere Ende. Und wenn man sich dieses Spektrum anguckt, das ist so riesengroß. Und wenn man da für sich eine Nische finden will, dann findet man die auch, ohne dass man da jetzt irgendwelche Erwartungen erfüllen muss.
Sebastian Vielleicht habt ihr ja irgendwelche Ideen, wo ihr dann aber gesagt habt, die verwerfen wir lieber, weil das wird uns nicht guttun. Trotzdem irgendwie so sexuell interessant klingt das halt schon.
Kat Vielleicht spielt da auch mit rein, also weil du gerade sexuell interessant sagst, ich würde nicht sagen, dass 24-7 in erster Linie sexuell ist, also zumindest bei uns nicht.
Jan Also es kann halt jederzeit natürlich irgendwie sexuell werden, wenn man jetzt wirklich eine Session initiiert, aber sozusagen rein, seien es halt Regeln oder Rituale, ist ja jetzt nicht so, dass da irgendwie wir erredet werden, wenn, keine Ahnung, eine Regel ausgeführt wurde quasi. Deswegen natürlich.
Sebastian Ich finde das manchmal schon extrem erotisch, wenn mir der Kaffee perfekt kredenzt wird. Aber okay, ganz unwissend komme ich nochmal ganz kurz auf das Thema Sexualität. Da habt ihr ja auch Regeln, die hätten wir fast unterschlagen.
Kat Ja, das hatten wir ganz vergessen. Aber das ist ja das, was ich meinte. Man denkt nicht über die Regeln nach. Und eine Regel ist zum Beispiel, dass ich beim Sex nicht kommen darf. Ich darf fragen. Also wenn ich jetzt wirklich möchte, dürfte ich um Erlaubnis fragen, ob ich kommen darf. Aber grundsätzlich darf ich es erst mal nicht.
Sebastian Wer kam denn auf die Idee?
Kat Ich glaube, das war meine Idee.
Jan Hätte ich jetzt spontan auch gesagt, aber ich wüsste es jetzt auch nicht mal sicher.
Kat Ich glaube, das war meine Idee.
Sebastian Okay, unter welchem Hintergrund? Du kommst so gerne beim Sex?
Kat Es hatte tatsächlich mehr den Hintergrund, dass wir halt so Orgasmuskontrolle als Thema auch relativ spannend fanden. Dann haben wir erstmal damit angefangen, dass ich jedes Mal um Erlaubnis fragen musste, also jetzt auch beim Masturbieren im Alltag und so. Da hat sich dann nur die Problematik ergeben, das hat nicht direkt funktioniert. Einerseits habe ich dann einfach irgendwann mehr oder weniger aufgehört zu masturbieren, was dann zu einer ziemlich schlechten Laune meinerseits geführt hat. und darauf hatte Jan dann nicht so wirklich Bock. Und andererseits, ja, also das hängt eigentlich mit dem anderen so ein bisschen zusammen. Ich war nicht wirklich gut darin, um Erlaubnis zu fragen, weil bei mir lief mir halt im Kopf so, ah ja, er ist gerade in der Vorlesung, da hat er bestimmt eh keine Zeit, aufs Handy zu schauen, dann frage ich vielleicht irgendwann später. Dann hatte ich später selber zu tun und dann ist das halt immer so untergegangen. Und deswegen haben wir dann irgendwann festgestellt, okay, so richtig praktikabel ist das jetzt nicht, wenn wirklich die Idee dahinter ist, dass ich fragen können soll und dann auch eine Antwort bekomme.
Sebastian Ja, das heißt, du kannst masturbieren, wann du willst.
Kat Ja, normalerweise. Also er könnte jetzt natürlich dann auch ein Verbot aussprechen, wenn er das möchte und dann sagen, so, du darfst jetzt erstmal nicht mehr, aber grundsätzlich darf ich es erstmal.
Sebastian Ja, also das ist auch meine Erfahrung, dass Lustkontrolle diese Gefahr birgt, dass man Lust tötet. Ja. Es gibt Menschen, bei denen ist es genau andersrum, es gibt Menschen, bei denen ist es halt so, okay, aber beim Sex geht es halt um seinen Spaß.
Kat Genau.
Sebastian Und du kannst halt fragen, fragst du dann auch immer? Nein.
Kat Also mache ich tatsächlich auch kaum noch, aber das hängt tatsächlich einfach damit zusammen, dass mir das inzwischen auch auf einer anderen Ebene ziemlich gut gefällt, nämlich eben genau dieser Aspekt, den du gerade meintest, dass es um seine Lust geht. Und den finde ich eigentlich sehr schön und deswegen habe ich irgendwann immer seltener gefragt und inzwischen eigentlich gar nicht mehr, weil ich mag dieses Konzept und ich mag auch das Machtgefälle, was dadurch entsteht und der Fokus.
Sebastian Fällt dir das schwer?
Kat Nein.
Sebastian Okay, na dann.
Kat Am Anfang war es schwerer natürlich, aber irgendwann findet man sich ja auch ein bisschen damit ab und man gewöhnt sich auch daran und, ja, inzwischen würde ich sagen, am Anfang würde ich sagen, war es schwer, inzwischen würde ich sagen, ist es eigentlich kein Problem mehr.
Sebastian Dann wäre ja jetzt der Moment, Jan, zu sagen, wir kehren das mal um, wenn du sie vögelst, dann muss sie.
Kat Das funktioniert nicht.
Jan Das wird schwierig.
Sebastian Ja, dann dauert es halt.
Jan Oder man muss sich halt eine recht vernünftige Strafe ausdenken.
Kat Dann funktioniert es erst recht nicht.
Jan Das kommt auf die Strafe doch an.
Sebastian Ich muss gerade mal überlegen. Irgendwer hat mir, ich glaube, gestern, vorgestern erzählt von einer umgebauten Stichsäge zur Fickmaschine. Das ist offenbar möglich. Ja, ich fand das auch interessant, dass das geht. Das sei aber total grausam. Ich muss das mal irgendwo jetzt verarbeiten, weil wenn die Muskeln sich dann verkrampfen, wenn man so langsam beim Orgasmus ankommt, dann ist die Stichsäge da nicht stark genug und dann bleibt das Ding halt stecken und halt auf. Und das sei total grausam. Weil man einfach immer nur geärgert wird. Seitdem finde ich die Idee wieder gut.
Jan Das stimmt wohl, ja.
Sebastian Wie gesagt, auf die Stichsäge bin ich nicht gekommen dabei. Aber gut. Wenn der Alltag kommt. Also ich meine, ihr habt beide wirklich zu tun. Also darf ich sagen, Jan, du arbeitest und gerade du studierst? Ja. Gerade auch beim Studieren oder auch in der Firma irgendwo, man hat ja mal so Phasen, wo was dringend ist, was viel Zeit erfordert. Und im Zweifel bei dir auch Prüfungsstress und Lernphasen. Wie passt dir das an? Also sind die Regeln so konstruiert, dass die immer funktionieren? Oder müsst ihr da auch manchmal intervenieren und sagen, okay, wir verändern hier mal was?
Kat Also anfangs haben wir teilweise noch interveniert. Inzwischen sind unsere Regeln aber eigentlich so, dass es immer funktioniert. Also ich wüsste jetzt nicht, wann ich das letzte Mal gesagt hätte, ich brauche eine Pause.
Jan Ja, also wir haben sie halt wirklich darauf ausgelegt, dass sie langfristig funktionieren und mit viel Probieren und natürlich auch viel Veränderung jetzt am Anfang und durchaus ja auch mal wieder eine Regel entfernen und eine neue hinzufügen, haben wir es dann halt jetzt auch wirklich, glaube ich, in einen Zustand bekommen, wo es halt echt gut funktioniert.
Kat Und im Servicefall greift eben wieder das, ich soll in seinem Sinne handeln. Das heißt, wenn ich dann zum Beispiel, ach ja, genau, Aufgaben. Jan gibt mir auch Aufgaben, wenn er nicht zu Hause ist, die ich dann erledigen soll. Aber wenn ich dann jetzt zum Beispiel so eine Aufgabe habe und ich merke aber gerade, okay, ich muss diese Uni-Abgabe fertig kriegen, ich habe da jetzt keine Zeit für, wäre das ja auch ein valider Grund zu sagen, hey, ich wollte ungern durch das Seminar fallen, deswegen habe ich das nicht erledigt.
Sebastian Es ist ja auch, Jan, in deinem Sinne, dass sie da nicht durchfällt, weil dann kommt die Lernphase nochmal, das ist ja noch viel weniger Zeit. Aufgaben, was denn für Aufgaben?
Kat Ganz unterschiedlich. Also manchmal sind es so kleine Sachen im Haushalt, die ich erledigen soll. Manchmal ist es dann irgendwas, worum wir uns kümmern müssten, was wir vor uns hergeschoben haben, wo er dann sagt, so, das erledigst du dann jetzt mal.
Jan Oder manchmal sind es halt auch Aufgaben für dich selber, machen Spaziergang.
Kat Genau, ja.
Sebastian Jan, du bist ja dann auch, also du kannst dann einfach was delegieren, so würde ich das jetzt einfach mal nennen. Aber ich habe den Eindruck, dass du dann auch selber sagst, okay, sie macht jetzt das, dann gucke ich, dass ich vielleicht die andere unangenehme Aufgabe wegerledigt habe, die halt ansteht. Du wischst den Boden, ich bring den Müll runter.
Jan Ja, aber tatsächlich funktioniert das Deledieren besser, wenn ich nicht anwesend bin. Also es ist was anderes, wenn ich im Wohnzimmer sitze und sie macht die Wäsche, oder wenn ich halt auf Arbeit bin und sie macht die Wäsche.
Sebastian Da kommt wieder das, mit dem nicht bedient werden wollen durch.
Jan Genau, da sitzt man dann ja jetzt auch nicht doof daneben und sagt so, ich könnte hier mal eben aufstehen und helfen und dann wäre das doppelt so schnell wett, sondern man kriegt ja nichts davon mit und am Abend ist es erledigt. Das funktioniert für mich tatsächlich besser.
Sebastian Ja, wir hatten ja eben jetzt Regeln und jetzt eben auch Aufgaben. Wie sieht das denn mit Konsequenzen aus?
Jan Gibt es im Prinzip nicht.
Kat Ja, haben wir tatsächlich gar nicht. Dafür habe ich ein schlechtes Gewissen.
Sebastian Also das ist doch schon mal eine ordentliche Konsequenz.
Kat Ja, aber das ist auch dann tatsächlich die Einzige, weil, also wenn ich jetzt wirklich was falsch gemacht habe, Dann werde ich ein sehr schlechtes Gewissen haben und eine Strafe macht es in dem Moment dann auch nicht besser. Also ich habe jetzt schon von anderen mitgekriegt, dass sie dann halt sagen, hey, nach einer Strafe führe ich mich viel besser, weil dann ist das Ding ja durch. Für mich macht es das schlimmer, weil ich mir in dem Moment dann halt denke, oh Gott, das, was ich gemacht habe, war voll schlimm, deswegen werde ich bestraft, ich bin ein ganz schlechter Mensch. Das klappt nicht. Was klappt, sind so, Spaßbestrafungen oder Punishments, wie man das ja nennt. Also, dass ich dann halt wirklich mit Absicht provoziere oder frech bin, um mir da was einzuhandeln. Das funktioniert.
Jan Oder Aufgaben, vielleicht auch schon darauf ausgelebt sind, dass sie gar nicht geschafft werden können.
Kat Genau. Da habe ich dann kein schlechtes Gewissen, weil da denke ich mir, ja, dann hättest du die Aufgabe halt anders stellen müssen.
Sebastian Was hast du denn da für Aufgaben gestellt, die sie nicht schaffen kann?
Jan Hast du da gerade noch ein Beispiel? Ich weiß gerade nicht mehr. Also in meinem Zweifelsfall kommuniziert sie mir ja, dass sie mal wieder irgendwie eine Bestrafung möchte oder sowas und dann kommt halt entsprechend eine Aufgabe, die sie nicht erfüllen kann irgendwann mal.
Kat Du hast mir neulich gesagt, ich sollte deinen Pulli wiedergeben.
Jan Ach ja, stimmt.
Sebastian Aber ist es denn dann noch eine Strafe oder ist es dann nur noch ein Vorwand, um miteinander zu spielen?
Kat Ist es ein Vorwand im Grunde?
Jan Also deswegen, Strafen machen wir im Prinzip insofern halt nicht. Also Punishment ja, aber Strafen halt eigentlich nicht, weil da das schlechte Gewissen groß genug ist und die Strafe es halt tatsächlich nur schlimmer machen würde.
Sebastian Sie macht es dir da sehr einfach.
Jan Ja, absolut. Ich muss auch nicht großartig hinterher kontrollieren oder muss dann mir Beweise vorlegen lassen, ob Sachen erledigt sind oder sowas. Sondern ich kann halt wirklich auch darauf vertrauen, dass sie, wenn sie etwas nicht gemacht hat, es mir auch so kommuniziert.
Kat Meistens als allererstes, wenn die Haustür aufgeht. Ja.
Sebastian Ja, ich habe langsam das Gefühl, das gehört zu deiner Persönlichkeit tatsächlich, zu sagen, okay, ich werde hier ein bisschen geführt und angeleitet, aber ich möchte Verantwortung haben, ich möchte mitdenken, mich einbringen und auch mitbestimmen.
Kat Also an dem Mitbestimmen hänge ich mich ein bisschen auf. Das ist es gar nicht zwangsweise, aber…, Das ist halt so der Punkt, dass das 24-7 sollte ja auch zu unserem Alltag passen und in diesem Alltag realistisch umsetzbar sein. Und ich würde sagen, es geht eher darum. Die Idee ist mehr, dass ich mich eben im Rahmen dieser Grenzen, die er mir gesetzt hat, auch ein bisschen bewegen kann und wir eben auch die Möglichkeit haben, flexibel auf Sachen zu reagieren, die man eben nicht vorher gesehen hat. Und das ist ja genauso auch für ihn wie für mich.
Sebastian Ich würde das jetzt so als einen erotisierenden Touch quasi betrachten. Also dadurch kriegt man aus so drögen Alltagssachen oder aus dem generell, aus dem Alltag, der einfach manchmal einfach nur Alltag ist, kann man da trotzdem noch was reinlegen, wo man sagt, okay, das ist gut für mich, das ist gut für unsere Beziehung, das ist auch gut für unser sexuelles Verlangen, Zweifel. dass ihr es im Prinzip hinkriegt, diesen grauen Alltag ein bisschen einzufärben, ein bisschen bunt zu machen, dadurch, dass ihr eben miteinander ein Konstrukt geschaffen habt, was euch das ermöglicht.
Kat Ich denke, das könnte man schon so sagen, ja. Ich meine letztendlich so, wenn 24-7 uns nichts geben würde, würden wir es ja nicht machen. Es ist halt einfach wirklich was, wo wir festgestellt haben, es macht uns sehr viel Spaß und auch, was du gerade schon meintest, es macht auch den Alltag spannender und schöner in gewisser Hinsicht und da nehmen wir auf jeden Fall viel Positives draus mit, würde ich sagen.
Jan Ja, definitiv.
Sebastian Von eurem Beziehungsentwurf, wer weiß davon? Wissen eure Eltern davon zum Beispiel?
Kat Meine Mutter weiß davon.
Sebastian Und was hat die gesagt?
Kat Die findet das gut. Also, was man dazu sagen muss, ich habe meiner Mutter sehr früh in unserer Beziehung erzählt, dass wir BDSM praktizieren, eben weil ich zu Hause gewohnt habe und ich habe damals unheimlich leicht blaue Flecken bekommen. Also wirklich, er hat mich einmal so am Handgelenk festgehalten, da war ein Fingerabdruck hinterher. Und ich wollte nicht, dass sie Spuren an mir sieht und dann denkt, Jan würde mich misshandeln oder irgendwas in die Richtung. Die Vorstellung fand ich ganz schrecklich und deswegen haben wir uns dann hingesetzt und darüber geredet und sie ist bei sowas wirklich sehr offen. Also es ist nichts, was sie selber machen würde, aber sie findet das gut, weil sie ja auch sieht, dass es was ist, was uns glücklich macht und was mich auch sehr glücklich macht. Und als wir dann mit der 24-7-Sache angefangen haben, habe ich ihr das tatsächlich auch erzählt, weil ich auch einfach wusste, also ich wollte einfach, dass sie weiß, was Sache ist, dass sie jetzt nicht denkt, oh Gott, ich fange an, mich anders zu verhalten, irgendwas ist komisch, mir geht es vielleicht nicht gut oder so. Und das war ein sehr gutes Gespräch. Wir haben uns auch später im Nachhinein nochmal drüber unterhalten und da hat sie halt auch nochmal ausgedrückt, dass sie wirklich das Gefühl hat, dass mich das glücklich macht und dass sie es deswegen, also ihr ist wichtig, dass ich glücklich bin und wie ich da hinkomme, ist erstmal nicht so relevant, und dementsprechend findet sie das mit 24-7 für uns tatsächlich auch gut.
Sebastian Okay, das finde ich ja wirklich sehr offen. Schön, das Verhältnis dann zu den Eltern oder zu der Mutter, wenn du da tatsächlich auch wirklich so detailliert drüber erzählen kannst.
Kat Ja, auf jeden Fall. Also es ist halt was, was sie jetzt nicht für sich nachvollziehen kann, aber sie freut sich halt einfach, dass das für uns funktioniert und ich meine, mehr kann man im Endeffekt auch nicht verlangen.
Sebastian Und wie ist das bei dir, Jan?
Jan Ja, meine Eltern wissen, dass wir BDSMler sind, wissen, dass wir in der Szene unterwegs sind, wissen, dass ich oben bin und gerade unten. Aber sie kennen jetzt keine Details weiter. Also da unterhalte ich mich mit denen einfach nicht drüber. Das spielt auch keine Rolle. Die sind froh, dass wir miteinander glücklich sind. Und mehr wollen sie da, glaube ich, auch gar nicht wissen.
Sebastian Aber wie reagiert denn, also weiß noch jemand außerhalb der Szene, außer den Eltern jetzt? Also gibt es da, die Frage ist, wie reagieren Menschen darauf? Wenn die euch sehen, wenn die sehen, dass irgendwas ein bisschen vielleicht anders ist, fragen die nach, erzählt ihr dann freimütig, wie geht ihr damit um?
Jan Ich glaube, es gibt nicht so viel, was anders ist, weil wir es halt auch darauf ausgelebt haben, dass man sich damit durchaus in Kreisen bewegen kann, die halt nicht davon Bescheid wissen und vielleicht auch gar nicht Bescheid wissen sollen. Cut, Tret, das haben wir auch noch gar nicht erwähnt. Ja, da wollte ich jetzt nicht hinkommen. Möchtest du?
Kat Ja, ich trage ein Halsband. Allerdings ist das wirklich sehr unauffällig. Das ist einfach so ein silbernes Kettchen, wo so ein Herzanhänger dran ist. Der ist auch abgeschlossen, also das ist ein Schloss. Ich könnte es jetzt also nicht einfach mal so eben abnehmen. Aber für das ungeübte Auge sieht das wirklich einfach aus wie ein Kettchen. Und dementsprechend wird man darauf auch nicht wirklich angesprochen.
Sebastian Okay, da ist wieder mein geübtes Auge schuld, dass ich mich schon gesehen habe. Okay, das ist eine Kette, die auch aussieht wie eine Kette aus Kettengliedern und da hängt ein Schloss vorne dran. Die Herzform habe ich ehrlich gesagt jetzt gar nicht wahrgenommen, muss ich leider gestehen. Ja, das ist ein Zeichen nach außen. Okay, es ist halt ganz gut getan. Nein, es ist nicht sehr auffällig. das heißt, ihr habt gar nicht diese Berührungspunkte, dass ihr irgendwie ich sag mal, im Freundeskreis der nicht BDSM-ich unterwegs ist da irgendwie erzählt und da Ich glaube.
Jan Es gibt ja keinen Freundeskreis, der nicht BDSM-ich unterwegs ist mehr. Also ein großer Teil unseres Freundeskreises setzt sich aus Leuten, die wir über den Stammtisch kennen zusammen, bei denen hat sich die Frage erledigt, Ansonsten dein Schulfreundeskreis.
Kat Das ist eine ganz witzige Geschichte, das sind halt Leute, die ich so seit der fünften Klasse kenne und die werden einer nach dem anderen pervers und dann, Ja.
Jan Da ist einer schlimmer als der andere und in meinem Schulfreundeskreis wissen es inzwischen, also wissen auch alle glaube ich inzwischen, dass wir mit Felix nicht, ich glaube manche wollen es nur noch nicht wahrhaben.
Kat Also deine Ex weiß das nicht und sie wird es vermutlich auf jeden Fall finden.
Jan Die ist auch nicht in meinem Freundeskreis drin. Also die. Nee, stimmt. Die will es nicht wahrhaben. Sie könnte es wissen. Ich habe sie schon zum Stammtisch eingeladen.
Kat Ja, das war unheimlich witzig. Als wir uns zum ersten Mal mit Jans Freundeskreis getroffen haben, kam natürlich die Frage auf.
Jan Wo habt ihr euch kennengelernt?
Kat Und dann haben wir gesagt.
Jan Ganz klassisch auf dem Sadomaso-Treff.
Kat Ja.
Sebastian Ja, da haben sie sich alle gefreut. Ach ja, ist ganz normal, passt schon.
Kat Ja, die glauben einem das halt nicht. Man kann das ganz offen sagen und die denken, man scherzt. Und dann kam halt die Reaktion von Jans Ex, die halt auch noch in dem Freundeskreis ist, weil es eben der Schulfreundeskreis ist. Und sie meinte so, Jan, ich kenn dich doch. Ich weiß doch, sowas würdest du niemals machen. Und ich bin bald erstickt voll daran.
Jan Und dann hat sie mich ins Kreuzverhör genommen über, ja, wo ist denn das und wie ist das und wer organisiert das und alles. Und ich hab ihr halt eiskalt alle Originaldetails erzählt und sie eingeladen zum Stammtisch. Und ist sie gekommen? Nee, leider nicht.
Sebastian Jetzt muss man ja sagen, bei dem Stammtisch, da habt ihr ja inzwischen einen Job.
Kat Ja.
Jan Das ist richtig. Wir sind beide inzwischen auf dem Bremer SMJD Stammtisch Orders, zusammen mit noch Inaria als dritte Order und ja. Sind entsprechend da auch aktiv.
Sebastian Ich weiß, dass wenn jemand sagt, ich mag mit 24-7, mag ich was machen, da geht man dann zu euch und dann erklärt ihr den Menschen ein bisschen was.
Jan Das soll ab und an fortkommen, ja.
Sebastian Ab und an, okay, also es gibt also offenbar Interesse. Wenn jetzt so ein, ich sag mal, junges Pärchen da zu euch kommt, die noch nicht so viel Erfahrung haben und sagen, oh Mensch, hier 24-7, das ist total spannend. Und ja, was brauche ich denn außer am Keller und der Kette? Wie fangt ihr denn da an zu sagen, wie man da einsteigen kann?
Kat Also ich sollte dazu sagen, dass das jetzt wirklich ein junges Pärchen ist, was gerade anfängt, hatten wir noch nicht und halte ich auch für sehr unwahrscheinlich, weil das meistens nicht das erste ist, womit die Leute einsteigen. Was wir jetzt schon mehrfach hatten, waren, dass es Leute sind, die halt schon ein bisschen Erfahrung mit BDSM haben und die halt auf die Idee kommen, das könnte man ja noch vertiefen. Da kommt es sehr darauf an, was die Person wissen möchte. Also mir ist es immer wichtig, diesen Punkt zu vermitteln. Versucht nicht 24-7 so zu leben, wie es im Internet steht, sondern versucht wirklich, guckt, was ihr für eure Beziehung daraus ziehen könnt und das macht ihr. Das ist mir im Grunde so am wichtigsten. Und ansonsten kommen eben oft auch einfach Fragen, wie das bei uns so gelaufen ist, wie wir uns unsere Regeln ausgesucht haben, was für Schwierigkeiten wir vielleicht auch hatten, worauf man achten sollte und da erzählen wir im Grunde die gleichen Sachen, die wir jetzt hier auch schon erzählt haben.
Sebastian Oh, das heißt, ihr könnt in Zukunft einfach sagen, keine Zeit zu reden, hier, hör die Folge da und dann kommt wieder.
Kat Nein, also es ist ja auch nochmal was anderes, dass dann in direkter Interaktion und….
Jan Die Leute bringen ja teilweise wirklich eigene Fragen mit. oder ihre eigene Situation, so von wem, keine Ahnung. Kann man das denn jetzt überhaupt machen, wenn wir, weiß nicht was, nicht zusammen wohnen oder wie auch immer?
Sebastian Ja, aber was müsst ihr den Leuten denn ausreden? Also was haben die für Vorstellungen, wo ihr sagt, vielleicht ist das nicht so eine tolle Idee?
Jan Nicht ausreden so richtig, nicht unbedingt. Also die meisten hören ja auch erstmal zu und haben vielleicht was im Hinterkopf, aber sagen das jetzt auch nicht zwangsweise sofort. Hören dann ja zu, kriegen dadurch halt nochmal einen Eindruck und ich glaube, was halt auch recht gut zu wissen ist, jetzt halt gerade auch für oben spielende Personen in einer 24-7-Beziehung ist halt, selbst wenn man jederzeit alles machen kann, heißt das ja nicht, dass man es immer auch machen muss. Also jetzt halt gerade, wenn man jetzt irgendwie beispielsweise kann darüber bestimmen, was Kat anzieht, ja, kann ich immer, aber ich muss es ja auch nicht immer machen. Im Zweifelsfall habe ich dann halt mal keine Klamotten ausgesucht und dann darf sie ja auch so, also kann sie entweder mich nochmal fragen, ob ich noch welche aussuchen möchte, oder sie kann sich halt auch so welche rausnehmen. Also ich glaube, es ist einfach immer wichtig sozusagen zu vermitteln, dass man das halt nicht zu angestrengt quasi und zu starr halt echt angehen darf.
Sebastian Ja, da muss ich vielleicht auch nochmal erzählen, dass ich auch gemerkt habe, dass Regeln, die erfordern, die ständige Kontrolle erfordern, die haben zwei riesige Nachteile. wenn man das alles kontrollieren will, hat man echt gut zu tun und wenn man da locker lässt und eventuell etwas nicht ahndet oder nicht mal bemerkt, dass irgendwas nicht so gelaufen ist, wie es soll, dann ist Sub total enttäuscht und frustriert, weil das offenbar ja völlig unwichtig ist oder sie völlig unwichtig ist oder, also das führt dann in so eine Spirale rein des Unglücks. Top ist gestresst und Sub ist frustriert, kann nichts draus werden.
Kat Ja.
Sebastian Ich mag jetzt auf dem Thema noch mal so einen leichten Deckel drauf machen, aber ich mag auch die Hörerfragen zumindest verlesen und dann gucken mal, ob ihr was dazu sagen könnt oder wollt. Und manche Sachen haben wir ja auch einfach schon beantwortet. Lou hat hier noch was geschrieben. Habt ihr bestimmte Rituale, die vom abstrakten, dauerhaften Machtgefälle in konkrete Sessions überleiten?
Jan In die Haare greifen? Funktioniert immer gut. Aber ob das jetzt wirklich als Ritual zählt?
Kat Ja, aber so starten unsere Sessions meistens tatsächlich, dass ich an den Haaren ins Schlafzimmer geschleift werde.
Sebastian Okay. Michelarius bei Instagram mag wissen, fehlt ihr nie die Augenhöhe mit dem Partner? Ist das überhaupt eine Partnerschaft im eigentlichen Sinne?
Kat Also ich würde nicht sagen, dass uns Augenhöhe überhaupt fehlt. Also im Alltag ist die ja durchaus auch vorhanden. Es ist nur halt so, dass sie auch zwischendurch wegfallen kann oder dass wir eben Rituale haben, wo man halt eher sagt, okay, hier gibt es jetzt ein Machtgefälle. Aber auch wenn wir jetzt miteinander reden oder so, wenn wir uns über irgendeine Serie unterhalten oder so, dann ist das jetzt nicht von unserer 24-7-Beziehung geprägt, sondern dann unterhalten wir uns halt über eine tolle Serie. Deswegen, also ich würde nicht sagen, dass sich das jetzt wahnsinnig darauf auswirkt, wie wir grundsätzlich miteinander kommunizieren.
Jan Nein, also man muss ja auch am Ende sagen, so am Ende des Tages sozusagen, was für eine Person möchte ich denn jetzt auch zusammen sein? Und wenn man jetzt halt wirklich so von dem kompletten Extrem bei Ausdehn geht zum Beispiel, dann wäre das ja irgendwie eine schweigende, unterwürfige Sub, die halt die ganze Zeit irgendwie still in der Ecke steht und nur darauf wartet, dass mein, weiß ich nicht, Wasserglas leer ist, um es nachzufüllen. Aber dann habe ich ja selber keine Partnerschaft oder keine Beziehung mehr, sondern habe ich, weiß ich nicht was, Bedienstete, was vielleicht temporär in Ordnung sein mag, aber halt eben gerade auf Dauer für eine Partnerschaft halt eben auch nicht das, was ich mir vorstelle. Also letztlich geht's halt ja auch darum, dass halt eben auch ich ja dann halt einfach mit jemandem auf Autonhöhe natürlich mal ab und an reden möchte und insofern sind wir grundsätzlich, glaube ich, schon sehr auf Autonhöhe.
Kat Ich glaube grundsätzlich, also das ist so eine Überlegung, die ich schon ein, zwei Mal hatte. Man kann teilweise sogar überlegen, wie sich 24-7 doch darauf auswirkt, Augenhöhe herzustellen, weil dass sich Machtgefälle in Beziehungen einschleichen, kann auch in Vanilla-Beziehungen beispielsweise passieren, wenn einer jetzt viel älter ist oder wenn einer viel mehr Geld hat als der andere. und das sind gar nicht Sachen, derer man sich in dem Moment zwangsweise bewusst ist. Aber wir leben, das macht Gefälle zwischen uns ja jetzt sehr bewusst aus. Wir reden da auch drüber. Wir gestalten das ja letztendlich auch selber. Und dann ist dann halt die Frage, ob das nicht mehr auf Augenhöhe geschieht, als es passiert, wenn es sich eben so auf, ich sag mal, ungewollte Weise einfach einschleicht.
Jan Und wir achten ja auch darauf, dass es halt nicht missbraucht wird. Also beispielsweise, wenn wir jetzt irgendwie gerade einen Konflikt oder einen Streit oder sowas haben, Dann gehe ich da jetzt natürlich nicht hin und sage, ich bestimme jetzt aber, dass ich recht habe. Also das wäre ja auch alles.
Kat Das könntest du versuchen.
Jan Ja genau, es würde in dem Moment natürlich auch einfach nicht funktionieren, aber genau da sind wir ja auch völlig auf Autenhöhe.
Sebastian Ich finde den Aspekt, dass das in Vanilla-Beziehungen stattfindet, da hast du völlig recht. Da würde man es jetzt wahrscheinlich Abhängigkeit nennen. Der eine hat richtig Kohle und als Beispiel einfach mal, und das ist ja dann auch tatsächlich eine Abhängigkeit, die kann man auch bewusst eingehen und dann ist das auch erstmal in Ordnung. Aber hier hinterfragt es ja, und bei euch ist das auch noch änderbar. Ihr könnt jederzeit es auch aushandeln, gut switchen, also jetzt einmal umdrehen könnt ihr wahrscheinlich nicht, das passt euch einfach nicht.
Kat Nein, okay.
Sebastian Und Kajira Sefa, ich habe ja noch mehr Fragen, wie schnell kam der Wunsch danach auf, so ein 24-7-Konstrukt zu bilden?
Kat Der hat vorher nie eine Rolle gespielt. In dem Urlaub, wo wir es dann ausprobiert haben, kam er dann eigentlich ziemlich sofort, weil uns das eben gut gefallen hat. Aber davor war es jetzt keine wirklich bewusste, also zumindest bei mir war es jetzt überhaupt kein Thema. Ich habe da nie drüber nachgedacht. Ich habe nie gedacht, vielleicht wäre 24-7 ja doch was, sondern das war dann wirklich sehr sofort.
Jan Und wir haben es auch sozusagen vor der Beziehung oder am Anfang der Beziehung halt einfach nicht als irgendwas gesehen, was wir jetzt wollen oder sowas, weil wir da halt an der Stelle sicherlich auch noch die Vorstellung hatten, dass das zu anstrengend ist beispielsweise oder ähnliches. Und insofern hat es halt wahrscheinlich erstmal wirklich keine große Rolle gespielt, bis wir dann halt mal eben durch eine dumme Idee draufgekommen sind, hey, lass das doch mal einen Tag ausprobieren und dann bemerkt haben, ja doch, ist ja dann doch ganz cool.
Sebastian So dumm war die Idee ja gar nicht.
Jan Genau. Und das sind halt immer so diese Sachen, wo man sagt, ja nee, das werde ich niemals machen und zwei Jahre später da steht und sich am Kopf kratzt und hupsi, ist doch dann schön.
Kat Wie ist das denn da passiert?
Sebastian Was ich auch noch wissen mag, was passiert bei unpassendem Headspace, egal auf welcher Seite? Also wenn du jetzt, wenn ihr aufsteht und sagt, oh Mensch, heute ist ein blauer Tag.
Kat Dann sagt man das, würde ich sagen. Da passiert nichts Aufregendes. Dann sage ich halt im Servicefall, ey, du, mir geht es nicht so gut, ich habe Kopfschmerzen, ich habe schlechte Laune, was auch immer. Und dann lassen wir es eben ruhiger angehen im Servicefall. Also so unsere Alltagsregeln würden weiterhin gelten. Das hatten wir ja schon gesagt. Die sind ja eigentlich so, dass sie immer gut funktionieren, auch wenn es gerade stressiger ist. Aber dann würden wir halt an dem Tag vielleicht nicht spielen. Oder wir würden vielleicht gerade spielen, um ein bisschen runterzukommen. Aber ja, Kommunikation letztendlich.
Jan Die alte Kommunikation.
Sebastian Ich habe ja noch eine schöne Frage und da würde ich vielleicht gerne mal, hätte ich gerne eure Anregung. Online.baby mit Doppel-Y hinten hat bei Instagram noch was geschrieben und da hätte ich gerne so, da ist die Frage lautet, wo fängt man da an? Und ich würde eben genau wissen, was ist, gibt es so ein Ding, wo ihr sagt, wenn man das ausprobieren will zum Einstieg, das ist eine gute Idee. Ein kleines Ding, was jeder einfach mal testen kann, worum man auch so ein bisschen spürt, ob sich das gut anfühlt über Dauer.
Kat Ich glaube, was Bestimmtes kann man da schlecht benennen, weil es sehr darauf ankommt, wer fragt. Also es ist natürlich, jede BDSM-Beziehung ist unterschiedlich und ich würde jetzt nicht sagen, so diese eine Sache, die funktioniert auf jeden Fall für jeden.
Sebastian Aber an der kann man vielleicht erkennen, ob es für einen funktioniert. Also ob man da eher so der Typ dafür ist oder nicht. Vielleicht eine Regel, die ein bisschen Aufmerksamkeit auf der passiven Seite erfordert und auch auf der aktiven Seite, dass man so ein bisschen merkt, können wir in diesem Headspace dauerhaft drin sein.
Kat Also in dem Fall würde ich wahrscheinlich eine Regel nehmen, die tatsächlich auch öfter greift. Also da würde ich jetzt nicht mit dem Alkohol anfangen, wenn man nur einmal im Monat ein Gläschen Wein trinkt. dann ist das, bemerkt man das nicht. Wahrscheinlich eignet sich dann tatsächlich sowas wie vorm Essen um Erlaubnis fragen, bevor man anfängt. Weil das halt was ist, das passiert dann, Bis zu dreimal am Tag. Und dann merkt man ja, ob das okay für einen ist, wenn das dann eben etwas präsenter ist.
Jan Aber auch das funktioniert halt nur vernünftig zusammen, wenn man auch gemeinsam isst wahrscheinlich. Weil jetzt über WhatsApp oder sowas, weiß ich nicht. Also wir machen es nur, wenn wir zusammen essen entsprechend. Also ich kriege jetzt nicht irgendwie eine Nachricht aufs Handy, wenn ich schon auf der Arbeit bin und sie Mittag essen möchte oder sowas. Ich glaube, das würde nicht so gut funktionieren. Also insofern ist das halt auch wieder was, was nur jemand ausprobieren kann, der halt auch zusammen unterwegs ist. Und generell bei allen Regeln, die man neu ausprobiert, also muss man sich halt auch von vornherein darauf einstellen, dass man das vergessen wird.
Kat Ja.
Jan Und zwar beide. Also nicht nur, dass Sub dann vergisst, weiß ich was in dem Fall jetzt zu fragen, sondern im Zweifelsfall vergisst Dom halt auch, dass da jetzt überhaupt eine Frage kommen müssen.
Kat Ja, natürlich.
Jan Oder ob man es jetzt überhaupt mit einer expliziten Frage macht oder ob, weiß nicht was, man das beispielsweise mit Zunähten macht und dann starrt Sub Dom an und Dom futtert da fleißig für sich hin und hat gar nicht mehr auf dem Zettel, dass er ja da jetzt irgendwie nähten müsste.
Sebastian Ach, das würde mir niemals passieren, sowas.
Jan Mir auch nicht, mir auch nicht.
Kat Aber wir hatten das halt auch oft genug, dass wir dann nach dem Essen da saßen und uns angeguckt haben und dann war das so, ach, da war ja was.
Jan Genau, also das ist tatsächlich auch ein Problem, wo man auch würde in der Einführungsphase, glaube ich, auch nicht jedes Mal dann sofort die Strafe rausholen sollte, gerade wenn Dom oder Top es halt vergessen hat.
Sebastian Ich habe es vergessen, deshalb bestrafe ich dich. Das ist auch schön.
Jan Ja, genau.
Sebastian Das klingt so ein bisschen für mich wie immer wieder dieses wir lenken Aufmerksamkeit auf uns und unsere Beziehung durch diese Mechanismen. Und das sind auch Einladungen. Genauso wie du provozierst als Einladung zu, ich brauche jetzt mal ein bisschen Dampf unterm Hintern. Oh Gott, ist das eine Formulierung. Genauso ist eben dieses, Ja, sind eure Regeln und Rituale, die ihr habt, die binden euch einfach schön aneinander. Sagen hier, ich weiß, dass du da bist und ich achte dich und ich finde dich gut und deshalb mache ich das jetzt.
Jan Genau, weil es im Prinzip ist immer so ein, weiß ich mal, so ein Fünf-Sekunden-Moment, wo man dann nochmal sagt, so hier, du, ich, weiß ich mal, oben, unten.
Kat Meins.
Jan Oder meins, wie auch immer, genau. Und dann, ja, weiter geht's.
Sebastian Ja, also ein kleines Inhalten einfach.
Jan Genau.
Sebastian Das ist vor allem was anderes als ein Abgedroschenes, weil man es jeden Tag, 60 Mal am Tag würdet ihr sagen, ich liebe dich. Wird man ja irgendwann wahnsinnig. Und so hat man da viele verschiedene Möglichkeiten, sich das gegenseitig zu zeigen. Ich habe noch eine letzte Frage, und die finde ich super, von Morgentau. Wer macht den Haushalt?
Jan Wir.
Sebastian Gut, tatsächlich. Erledigt.
Jan Da sind wir wieder bei dem Problem, dass ich nicht einfach so Sachen rumstehen lassen kann.
Sebastian Ich habe ja immer die Ausrede, dass ich sagen kann, diese eine Sache, die zufällig mir total unangenehm ist und die ich überhaupt nicht mag, die kannst du ja so gut. Die musst du natürlich erledigen.
Jan Das machen wir, aber das ist dann auch wieder so von wegen. Ich mag die Sache nicht, also machst du die. Und du mannst die Sache nicht, also mach ich die. Also ja, wir tauschen durchaus Haushaltstätigkeiten. Das hat die eine Sache öfter macht, die ich nicht mag und umgekehrt. Aber da bleibt es halt trotzdem leider am Ende dann auch ausgeglichen.
Sebastian Es muss hier auf einmal auf der Liste drauf sein, es muss auch beantwortet werden, aber eigentlich reden wir ja gar nicht drüber. Ihr seid natürlich jung und interagiert mit ganz vielen anderen Pärchen und Leuten und seid total poly unterwegs. Jetzt dürft ihr mich dafür schlagen.
Kat Nein, wir sind tatsächlich strikt monogam. Also keine anderen Beziehungen, kein Spielen mit anderen, kein sonst was mit anderen, sondern wir sind zu zweit.
Sebastian Ja, das wurde euch offenbar auch schon unterstellt. Also ich mag erwähnen, im Vorgespräch habt ihr gesagt, oh, das können wir, da wollen wir eigentlich nicht drüber reden, weil das nervt inzwischen.
Kat Ja.
Jan Ja, also man muss halt natürlich sagen, dass die Szene ja auch durchaus eine gewisse Offenheit hat für nicht monogame Beziehungskonstrukte, was ja an sich auch total super ist. Also wir haben ja auch nichts dagegen, nur für uns selber haben wir halt festgestellt, dass es für uns monogam am besten ist. Und wir da jetzt auch keinen Bedarf dran haben, die Beziehung irgendwie zu öffnen. Aber nichtsdestotrotz stößt man doch leider ab und an auf Leute, die nicht einfach nur Poli sind, sondern auch andere, gerade monogame Menschen, davon überzeugen wollen, dass Poli doch so viel besser ist. Und das sind sicherlich nur ganz wenige.
Kat Die fallen dann halt auf.
Jan Die fallen dann halt auf in seinem Gedächtnis, genau.
Kat Ja.
Sebastian Okay, wie gesagt, ich wollte es einfach mal mit drin haben, weil es ist tatsächlich auch in der Kunst der Unvernunft so der Eindruck entstanden, oh, da sind ja ganz viele Menschen da besonders offen und andere wieder nicht und es gibt auch gar kein Zwischending. Ich glaube, das verteilt sich relativ gleich. Das hängt einfach von jedem ab, wie er es mag und wie er das handhaben will. Und ich sehe da weder Vor- noch Nachteile bei irgendeiner Form, sondern man muss halt gucken, was tut einem gut und dann ist das in Ordnung.
Kat Ja, das Wichtige ist halt letztendlich, dass das auch so respektiert wird.
Sebastian Warum auch immer es bei euch auseinander gehen sollte würdet ihr einen Partner wählen, der nichts mit BDSM zu tun hat.
Jan Nein.
Sebastian Also es muss dann ein Schuss, ein Treffer, das muss dann sitzen in Zukunft oder auch jetzt bei euch. Also man kann dann, das ist ja dann so dieses, ich werde darauf wirklich dann auch langfristig verzichten.
Kat Also für mich ist es tatsächlich eine schwierige Frage. Letztendlich hatten wir ja schon festgehalten, dass Jan auch mein erster und einziger BDSM-Partner ist. Das heißt, einerseits denke ich mir jetzt halt, BDSM ist toll und ich möchte gar nicht ohne, aber andererseits denke ich mir auch so, das ist ja letztendlich auch unser BDSM. Das ist ja jetzt das, was wir uns zusammen aufgebaut haben und wie wir das ausleben. Und die Frage ist halt sowieso so, ist das was, was ich mit einem anderen Partner nochmal so reproduzieren kann oder überhaupt will? Und dann ist halt die Frage wieder, liegt das, dass ich das bei uns so mag, an BDSM oder liegt das an uns?
Sebastian Ja, an der Stelle, das muss jeder für sich abwägen, habe ich eine Liste von Kings, die muss ich erleben. Das ist mir wichtig, dass das geht und wenn ich keine einzelne Person finde, mit der alles geht, dann muss ich abwägen. Wie fühle ich mich gut? Auf was kann ich verzichten? Worauf nicht?
Jan Ich meine, wenn man halt miteinander glücklich ist und einen Großteil im BDSM ausprobieren kann von den Sachen, die einen interessieren, muss man am Ende des Tages oder des Lebens quasi alles im BDSM ausprobiert haben, was einen auch nur annähernd interessiert? Ich weiß es nicht. Also ich meine, wenn man mit weniger schon glücklich ist und ich meine, BDSM ist halt so riesig als Themengebiet, dass man halt auch, wenn man jetzt quasi nur in einem Kind bleibt, da halt echt viel rumprobieren kann, bevor man sagt, okay, jetzt habe ich diesen Kind komplett erledigt, alles ausprobiert und gehe zum nächsten. Also ich meine, selbst wenn man halt dann nur 90% der Kinds quasi mit seinem Partner, Partnerin abgedeckt bekommt, glaube ich, hat man da immer noch genug für ein Leben am Ausprobieren und Machen und glücklich sein.
Sebastian Hier liegen seit gut zwei Stunden drei Beutel. Das heißt, wir kommen zum Ding der Woche. Und ich bin sehr neugierig, was ihr denn da Schönes mitgebracht habt.
Jan Sollen wir damit anfangen?
Kat Ja.
Sebastian Okay, ich kriege eine schwarze Tüte, auf der steht eine Stahl, was draufsteht. Okay, es steht da was drauf. Ich gucke mal rein.
Jan Das sind jetzt einfach nur ganz klassische Jutebeutel, die wir zu Hause rumliegen hatten.
Sebastian Die sind bedeutungslos.
Jan Damit du was auch zum Auspacken hast.
Sebastian Ah, das ist in Ordnung. So, es ist knispert so ein bisschen. Okay, da drin ist eine Tüte, ein Gefrehbeutel, glaube ich. Und da drin ist ein Halsband.
Jan Ja, und es wurde viel getraten. Deswegen haben wir es erstmal sicherheitshalber da reingetan, dass du dir nicht zwanzigweise sofort die Hände schmutzig machst.
Sebastian Ich mache die Hände gerne schmutzig. Okay, ein klassisches Lederhalsband. Oh ja, das ist tatsächlich viel getragen. Das sieht wirklich aus nach, ich bin benutzt und habe gelitten. Warum, wieso, weshalb? Also das hast du lange getragen, Kat.
Kat Ja, das war das erste Halsband, was wir dann auch wirklich mit dem...
Sebastian Ich rieche mal dran, es riecht ein bisschen nach Rauch, ehrlich gesagt.
Kat Okay, wir haben es nicht geräuchert, aber auf jeden Fall, ja, das war das erste Halsband, was ich dann im Kontext von 24-7 getragen habe, auch dann entsprechend 24-7 getragen habe. und das ist tatsächlich sogar selbst gebastelt.
Sebastian Oh, okay, das hätte ich jetzt tatsächlich nicht erkannt, weil hier sind auch auf dem Ende wirklich noch so kleine Ziernähte drauf. Das ist ja meistens immer so ein Zeichen von Industrieproduktion, aber nein, das ist dann tatsächlich... Okay, sehr, sehr schön.
Kat Wir hatten auch ein bisschen Hilfe, muss man dazu sagen, von jemandem, der besser bestellen kann als wir. Aber ja, das hatte ich dann damals tatsächlich gebastelt und das wurde auch bis letztes Jahr getragen, also keine Ahnung, zwei Jahre, eineinhalb.
Jan Ja, das dürfte hinkommen, genau. Das wurde dann halt jetzt, nachdem es halt dann so langsam ein bisschen auseinanderfällt.
Sebastian Ja, man sieht so ein bisschen auch das Metall, da ist so ein bisschen Korrosion, nenne ich es mal.
Kat Und im Sommer ist es fürchterlich zu tragen.
Sebastian Warum?
Kat Da bildet sich so ein richtiger Schweißfilm. Das ist echt warm. Wir hatten das dann...
Sebastian Ich habe dran geschnuffelt gerade. Okay, jetzt wissen wir, wo es herkommt.
Kat Auf jeden Fall. Letzten Sommer hatten wir das dann, kurz bevor das neue Halsband ankam, auch noch mit im Urlaub. Und ich glaube, am zweiten oder dritten Tag habe ich es dann mit Erlaubnis abgenommen und auch nicht mehr angelegt, weil es war einfach viel zu warm.
Sebastian Okay, also Wärme, okay, ja. Was du jetzt trägst, die Kette, das hilft natürlich ein bisschen. Die ist luftiger. Was ich halt schön finde, ihr habt es aufgehoben, ihr habt es nicht irgendwie weggeschmissen.
Kat Nein.
Sebastian Wenn ich darf, würde ich dir gleich ein paar Fotos davon machen. Weil man sieht, dass es getragen ist. Man sieht wirklich, das ist nicht mehr hier so gerade. Das ist so ganz nachgiebig. Da wurde auch oft genug dran gezogen, wie man sieht. Also damit wurdest du eine Menge durch die Gegend dirigiert.
Kat Manchmal vielleicht.
Sebastian Ein bisschen, genau.
Jan Könnte mal aus Versehen passiert sein.
Sebastian Nein, aber das ist tatsächlich ein Stück Geschichte von euch einfach.
Jan Ja, genau, auf jeden Fall.
Sebastian Wie schön, dass ihr das mitbringt. 24-7 getragen, es ist ja Leder. Echtes Leder?
Kat Nein, und es wurde zum Duschen abgenommen.
Sebastian Okay, das wollte ich nämlich wissen tatsächlich, weil wenn es das überstanden hätte als echtes Leder, hätte ich mal wissen, womit ihr das imprägniert habt, weil dafür sieht es noch sehr, sehr gut aus.
Kat Ja, nein, nein, also kein echtes Leder und zum Duschen wurde es abgenommen, zum Schlafen allerdings nicht und das sieht man wahrscheinlich auch.
Sebastian Wieso, was passiert beim Schlafen?
Kat Ich glaube, das ist so ein bisschen knittrig geworden an manchen Stellen und ich glaube, das liegt daran, wie ich dann gelegen habe.
Sebastian Schlimm. Es ist knittrig geworden. Ja, aber das ist ja auch den Charme des Ganzen. Man sieht den Gebrauch und ja, ich finde auch den Grünspan an des Podcasts, so wie es schloss, durchaus spannend. Ich versuche jetzt, das mal Foto zu machen. Ja, das ist ja mal für Menschen, die die Shownotes angucken, immer ganz toll, weil da können sie auch die Dinge sehen. So, ich lege das jetzt nochmal an die Seite, es sei denn, es gibt da noch eine Geschichte zu, die...
Jan Nein, ich glaube nicht, also das ist halt jetzt wirklich die Symbolik, Landötegetran, wie man es wie man unschwer erkennen kann.
Sebastian Finde ich echt schön und hebt es gut, auch vielleicht, also vielleicht für sowas sucht man sich vielleicht nochmal so eine Kiste, wo das langzeitmäßig einvakuumiert drin ist und in 50 Jahren...
Jan Kann man dann irgendwie eine Evolution von Halsbändern oder sowas.
Sebastian Genau, da habt ihr so eine Sammlung. Das ist das Jahrzehnt, das ist das Jahrzehnt. Ich packe es wieder ein und lege es mal sorgsam zurück. Und es gibt ja noch mehr Dinge. Es ist interessant, warum kommt eigentlich jeder mit mehreren Dingen der Woche? Ich dachte, manchen fällt es total schwer und ihr habt ja mindestens drei. Ich bin super gespannt.
Kat Deswegen haben wir mehrere genommen, weil es uns schwer gefallen ist. Wir wussten gar nicht, was wir nehmen sollen und dann dachten wir, wir nehmen mal mehrere Sachen mit, irgendwas davon ist bestimmt spannend.
Sebastian Also Nummer 1 war schon mal super. Okay, Nummer 2, ich bin, jetzt gibt es einen größeren YouTube-Beutel.
Jan Genau.
Sebastian Ah, ich fühle mal, das ist ja wie Weihnachten. Es ist klar, dass alle Sachen in meinem Besitz übergehen, wenn ich sie auspacke, ne? Ja, ja.
Kat Gib mal wieder zurück.
Sebastian So, ich hab das auch zugeknotet.
Kat Das sollten wir vielleicht auch nochmal in eine Reihenfolge bringen.
Jan Ja, das kriegen wir gleich in eine Reihenfolge.
Sebastian Soll ich die weichen oder die harten Sachen zuerst rausholen?
Jan Wie du willst.
Sebastian Okay, ich fange mal an mit der Schnur. Ein Seil zum Bondage.
Jan Ja.
Sebastian Relativ dünn und unnachgiebig das Material. Was ist das?
Jan Baumwolle. Das ist tatsächlich so das weicheste Material, was du bekommen kannst. Und beim Knoten auch nicht oder durchaus. Man muss wissen, wie man die Knoten wieder aufkommt.
Sebastian Also Baumwolle aber schon recht, wie nennt man das, eng gewebt oder enge, enge.
Jan Mit Seele vor allem auch, ja.
Sebastian Genau, also ich kenne das ein bisschen weicher tatsächlich. Okay, in weiß. Das habt ihr mitgebracht, weil ihr total viel mit Bonnage macht.
Kat Eigentlich eher, um etwas zu demonstrieren, aber dafür brauchen wir nicht anders.
Sebastian Okay, ich packe weiter aus. Ich lege das Seil mal raus. Dann gibt es noch ein Baumwollseil, wesentlich dicker. Genau. Und in schwarz.
Jan Genau, also das schwarze Baumwollseil hat jetzt einen Zentimeter, glaube ich, an dem Durchmesser. Das weiße Baumwollseil hat 6 Millimeter.
Sebastian So, und jetzt kommen die spannenden Sachen. So, dann haben wir hier, zwei Handmanschetten mit einer kleinen Kette. Ein schwarz mit roten Nähten. Okay, ich packe jetzt einfach mal weiter auf. Um einfach zu sehen, das letzte, da kann ich mich nicht identifizieren, was da drin ist. Das ist ganz schön schwer. Das ist bestimmt 300 Gramm. Ich hole es mal raus. Okay, ein Holster würde ich fast sagen. Es klimpert auch ordentlich. Ich klimpe mal richtig. Ah, okay. Es sind Handschellen. Oh, und zwar die auch noch und den Schlüssel, den gibt es auch noch. Das ist immer gut. Handschellen aus Metall, schwarz und ohne Kette dazwischen, sondern hier direkt diese mit den verbundenen Gliedern.
Jan Genau, also verwindungssteif an der Stelle.
Sebastian Die hatte ich noch nie in der Hand. Ich kenne immer nur die mit der Kette dazwischen. Ah, dieser schöne Klang dabei. Oh, die sind sogar relativ ordentlich verarbeitet.
Jan Das sind jetzt keine, die wir jetzt aus irgendeinem Fetischbedarf haben, sondern eher so aus diesem Polizei-Militär-Richtung. Ob die da jetzt irgendwie sonst wie sicher sind, keine Ahnung, aber sie fallen jetzt auch nicht auseinander, wenn man einmal dran zieht.
Sebastian Nö, also die sehen schon relativ robust aus. Und lasst mich raten, diese Kombination, zwei Seile, zweimal Manschetten und Handschellen, das ist das, was du immer zum Schlafen trägst.
Jan Nein.
Sebastian Diese Kombination, Was hat es damit auf sich?
Kat So, ich bring es mal in die Reihenfolge, würde ich sagen.
Sebastian Okay, bring es in die Reihenfolge.
Kat So, und du kannst dir im Grunde vorstellen, dass das daneben den Manschetten nochmal ein eigener Punkt ist.
Jan Also, einmal für den Audiokommentar. Punkt 1 ist jetzt halt das schwarze Dickelbaumwollseil. Punkt 2 ist das weiße, dünnere Baumwollseil. Das dritte sind die Handschellen. das vierte sind dann die Manschetten und bei einer fünften Stelle liegt einfach nichts mehr. Und jetzt darf Sebastian raten, was es damit auf sich hat.
Sebastian Aha. Also ihr nehmt das, die Sachen werden nacheinander benutzt?
Kat Nein.
Jan Ja doch, irgendwie schon.
Sebastian Okay, sie werden nacheinander angebracht?
Kat Nein. Doch, das können sie ja irgendwie schon.
Sebastian Das ist ja sehr gut, wenn ihr zu allem Nein sagt und dann wieder Ja. Okay, also die Schlafgeschichte passt nicht. Ich würde sagen, das ist das kleine Handgepäck, was ihr immer dabei haben könnt. Aber nee, sonst hättet ihr dafür irgendwie gehabt. Okay, mit den Handschellen. Okay, also ich würde sagen, die Manschetten sind dann wahrscheinlich doch eher für die Füße.
Kat Nein.
Sebastian Verdammt. Was will man denn mit Handschellen und Manschetten? Ein Seil davor. Okay, also wir haben das dicke Baumwollseil, dann das dünne Baumwollseil, dann die Handschellen. Ich hätte jetzt gesagt, das schwärft ihr auf einer Party, wenn ihr spielt, in die Menge, um die Leute abzulenken. Meine Fantasie reicht gerade nicht, weil mich verwirren halt gerade tatsächlich Handschellen und Manschetten und das ist ja dann nicht für dieselbe Person oder so.
Kat Siehe es vielleicht weniger als eine Sache an und mehr als eine Zeitstrahl.
Sebastian Ach, Jan, also die Entwicklung deiner Faulheit. Also du hast angefangen mit einem schönen dicken Seil, sie zu fesseln, immer schön, sieht gut aus.
Kat Das war auch tatsächlich der allererste Kink-Gegenstand, den wir uns so für uns bestellt haben.
Jan Also zu der Bestellung, du hattest noch zwei weitere Seile, relativ dicke Baumwollseile, quasi Anfänger, schön auch noch in einem Fetusch-Versand bestellt, also nochmal extra teuer.
Sebastian Natürlich.
Jan Und ja, das war so quasi das erste, die erste Fesselmethode quasi, die wir so uns zugelegt und genutzt haben.
Sebastian Okay, und da ist sie natürlich immer wieder rausgekommen.
Jan Nein.
Sebastian Deshalb musste ein neues Seil her. Ich bin gut erzogen.
Kat Okay.
Sebastian Okay, aber es ist auch relativ kurz von der Länge das Seil, ne?
Jan Genau, das sind jetzt, glaube ich, vier Meter. Also wir hatten an der Stelle zweimal vier Meter und einmal acht Meter bestellt. Was retrospektiv auch ein Fehler war. Aber ich meine, gut, man probiert es halt aus und stellt dann fest, es tut kurz.
Sebastian Okay, dann habt ihr das Seil gewechselt, also als nächster Schritt, weil das offenbar irgendwelche Nachteile hatte?
Jan Genau, also wir hatten halt dann da drei Seile, die alle ein bisschen zu kurz waren und dann hatte uns halt das Fesseln an dem Zeitpunkt halt interessiert und wir wollten es weiter ausbauen. Also haben wir gesagt, gut, dann lehnen wir uns jetzt halt nochmal mehr und ein bisschen bessere Seile quasi zu, die auch länger sind. und da haben wir es dann tatsächlich so gemacht, dass wir in einer Seilerei 300 Meter bestellt haben.
Sebastian 300 Meter?
Jan 300 Meter. Nicht alles für uns, wir haben das dann noch aufgeteilt und haben dann halt jetzt 100 Meter von diesem weißen Seil, haben das auch selber zugeschnitten, selber die Enden versiegelt und so weiter und so fort.
Kat Wir haben auch noch 100 Meter am Kleiderschrank liegen, muss man dazu sagen. Kann man immer brauchen.
Jan Genau und haben halt dann das eben jetzt so als selbstgemachtes, eben auch mit längeren Längen, eben das, was wir dann im Prinzip wirklich primär für unsere Bondage aus Flüte so benutzt haben, das Seil.
Sebastian Den rate ich jetzt mal weiter, dem Seil, das war euch auf Dauer zu aufwendig und dann kamen die Handschellen ins Haus.
Jan Genau, also sei es jetzt nur zu aufwendig, aber ich meine, klar, wenn man da jetzt in so einer Session dann erstmal da seine 50 Meter Seil weghaut oder sowas und die natürlich am Ende auch alle wieder aufgewickelt werden wollen, dann dauert das natürlich alles einen Zeitpunkt und manchmal will man jetzt vielleicht auch nicht so viel Zeit in Einwickeln und Aufräumen stecken. Also ich meine, Bondage ist auch die Zeit, die man miteinander da investiert und fesselt, ist auch sehr schön, definitiv. Aber manchmal möchte man halt eben vielleicht auch eine schnellere Session. Man kann man dann schnell gehen und dann natürlich ein Schellen.
Sebastian Klack und dann war es was.
Jan Genau, außerdem natürlich auch schöner zweiter Effekt, Handschellen mit einem kalten, metallischen, harten Gefühl an den Handgeländen ist halt auch nochmal ein anderes Erlebnis als so ein weiches Baumwollseil.
Kat Ja.
Sebastian Ja, du merkst schon, also Katu, du findest die Dinger toll. Also wenn ich die jetzt von mir bewege, dann guckst du denen immer nach. Und wenn ich mit dir rede, guckst du auf die Handschellen. Also ich lege das einfach mal weg. Okay, dann spekuliere ich weiter. Das mit den Handschellen war ja ganz schön und gut, aber die sind natürlich auf Dauer unangenehm zu tragen und deshalb habt ihr dann Manschetten angeschafft.
Jan Genau.
Kat Und vor allem muss man da ja auch immer mit dem Schlüssel rumhantieren und da aufschließen und man muss den erstmal holen. Während dem Brauch bei den Manschetten kann man ja einfach die Kette auf und zu machen und dann passt das.
Jan Genau, also es gibt halt einfach so einen quasi kleinen Karabiner und mit denen kann man die ineinander einhaken oder eben auch wieder auseinanderhaken und frei ist man.
Sebastian Genau, du hast jetzt eine Aufgabe und dann muss man da nicht erst mit dem Schlüssel rumhantieren, sondern man kann wechseln.
Jan Ja, oder wenn man auch einfach die Hände von vorne nach hinten oder sowas nehmen will. Bist du halt bei den Handschellen dann auch deutlich länger beschäftigt.
Sebastian Das ist wohl wahr. Also das heißt, das ist so der Weg eures Pragmatismus. Ich möchte, dass die Frau fixiert ist, anstatt mich damit zu beschäftigen, sie zu fixieren.
Jan Ja, auch. Genau, das fünfte, was du ja jetzt gerade noch nicht besprochen hast, ist ja im Prinzip gerade gar nichts mehr.
Sebastian Ah.
Jan Genau, also insofern, wir haben es jetzt weniger als Pragmatismus oder Faulheit, quasi als Überschrift von dieser Serie gesehen, sondern mehr halt einfach so die Veränderungen, die sich halt im Laufe der fünf Jahre halt auch einfach bei uns eingespielt hat. Ich meine, man hat halt eben mit dem wie so ein bisschen Seil mal angefangen, herum zu experimentieren, hat dann da ein bisschen mehr aufgerüstet, weil das Toolfahren war, hat dann vielleicht eben auch einfach was Neues gefunden und ist halt so immer wirklich weitergekommen, sodass man, dass wir sagen müssen, momentan machen wir Bondage tatsächlich gar nicht so viel mehr. Das ist aber auch was Schönes, dass man sich eben einfach so weiterentwickelt. Man muss nicht da immer quasi einmal sagen, ja, das ist gut und da bleiben wir jetzt für ewig, sondern man kann eben sich auch einfach verändern und im Laufe der Zeit ist halt Veränderung auch einfach spannend.
Sebastian Ich muss mich mal entschuldigen, weil das ist natürlich ziemlich bösartig zu sagen, in der Reihenfolge und ihr. Aber klar, diese Entwicklung zu unterstreichen, das finde ich gut und ja, auch dieses, du musst sie nicht fixieren, sie hält dann still.
Jan Ja, oder man überwältigt sie halt einfach.
Sebastian Ach so, einfach.
Jan Im Zweifelsfall, wenn ich auf ihr bin und sie aufs Bett drücke, dann kommt sie da halt auch erstmal nicht mehr hoch.
Kat Das müssen wir nochmal ausprobieren.
Jan Ob sie es dann im zweiten Fall auch noch will, ist dann halt auch wieder noch die nächste Frage.
Kat Naja, ich kann Kleid anziehen.
Sebastian Ich gehe dabei nicht raus.
Kat Das ist okay. Das kämpfen wir wann anders aus.
Sebastian Ich überlege gerade, ich muss auch gestehen, also nein, ich war schon immer der Manschettenmensch, der dann einfach eine gut praktikable Lösung haben wollte. Aber tatsächlich geht das da mehr in Richtung Schmuck, als dass sie besonders robust sein müssen, weil ich weiß, Subi verhält sich gut. Also da merke ich auch, dass da eine mentale Veränderung einfach stattfindet oder stattgefunden hat. Und nach dem gar nichts mehr, also was da jetzt liegt, die unsichtbare Fesselung, was käme denn danach?
Jan Gute Frage, das ist die Zukunft. Ist jetzt natürlich schwierig, da eine definitive Aussage zu treffen.
Kat Man muss dazu sagen, es ist ja jetzt nichts, was wir großartig planen, sondern es ergibt sich meistens sehr natürlich, dass wir feststellen, okay, diese eine Sache, die macht uns gerade richtig viel Spaß, die machen wir auch sehr oft. Und dann ist das halt auf einmal so für ein paar Wochen, Monate so das Ding. und dann kommt das Nächste. Also wir spielen uns da sehr fröhlich durch die Gegend und gucken einfach mal, was als Nächstes passiert.
Jan Wir haben ja auch zu einem Zeitpunkt gesagt, so boah, wir haben keine Lust mehr auf Bondage, jetzt brauchen wir die Handschellen. Sondern wir haben halt gesagt, so Handschellen wäre doch auch nochmal irgendwas. Und dann hat man es und dann findet man es cool und lernt es ja vielleicht auch eben, ja, eben freut sich, dass man es halt hat und nutzt es dann halt dementsprechend mehr und dann gerät halt unter Umständen Bondage in dem Fall jetzt einfach so unterbewusst halt ins Hintertreffen quasi und wird immer weniger denn nutzt.
Sebastian Ja, es gibt ja auch gar keinen Grund, warum man etwas festhalten sollte, aus welchem Pflichtgefühl heraus sollte das auch sein.
Jan Ja, eben, genau, absolut. Und wir können es auch immer noch hervorholen, wenn wir es jetzt mal wieder drauf Lust hätten.
Kat Oder zum Beispiel jetzt auch die Manschetten. Da haben wir dann halt festgestellt, okay, das kann ich tatsächlich auch im Alltag tragen, wenn man eben das Kettchen abmacht, sodass es nicht mehr im Weg ist. Und dann gab es da halt auch ein paar Wochen, wo ich dann in einer Wohnung eigentlich fast immer mit Manschetten rumgelaufen bin.
Sebastian Du hast eben gesagt, es gibt manchmal so ein Ding, das hat man dann für ein paar Wochen, Monate, ist das halt total interessant. Was ist denn momentan euer Ding, wo ihr sagt, das ist gerade total interessant?
Kat Ja, gerade habe ich so ein bisschen das Provozieren für mich entdeckt. Also ich weiß, das wirkte jetzt die ganze Zeit anders, aber eigentlich mache ich das gar nicht so viel. Ich bin meistens sehr lieb und brav, zumindest in Sessions. Im Alltag nicht, aber in Sessions. Und gerade habe ich für mich entdeckt, dass ich ganz gerne mal ein bisschen provoziere und ihn ganz gerne ein bisschen ärgere und dann auf das Echo warte.
Sebastian Ja, also wo sind wir denn jetzt hier gerade? Also eine Session ist es nicht, es ist aber auch kein Alltag, es ist irgend so ein Zwischen-24-7-Irgendwas-Zustand gerade, ne?
Kat Also die Übergänge sind bei uns ja auch ziemlich fließend. Meistens ist es dann so, wir fangen bei Alltag an, dann geht es tatsächlich in so einen Zwischenzustand aus Session und Nicht-Session, weil es ist dann gar nicht mal zwangsweise, dass er dann irgendwie die Gerte rausholt oder so, sondern er setzt mich dann im Servicefahrer auch einfach für eine Stunde in den Käfig und wartet darauf, dass ich mich entschuldige. Da passiert dann jetzt an Interaktionen nicht zwangsweise viel zwischen uns, aber es ist dann natürlich trotzdem aufregend und auch nicht mehr wirklich Alltag.
Sebastian Er setzt dich in den Käfig für eine Stunde.
Kat Ja.
Sebastian Das funktioniert?
Kat Ja.
Sebastian Ist da irgendwas drin, außer eine Decke vielleicht?
Kat Wenn da nett ist.
Jan Eine Decke zu trinken ist was drin. Und meistens, wenn man es gerade wirklich auf eine Stunde auch anlädt oder so, würde ich da noch das Handy oder so mitgeben, dass sie noch im Internet brasen kann oder sowas.
Kat Beim letzten Mal hast du mir die Handgelenke so gefesselt, dass ich das Handy nicht bedienen konnte.
Jan Dann hattest du damit immer noch Musik hören.
Kat Ja.
Jan War ein bisschen umständlicher und es funktionierte.
Sebastian Okay, es geht also tatsächlich um die räumliche Beschränkung und nicht an das Abschotten, also um die erzwungene Langeweile, sage ich mal.
Kat Meistens nicht, nee. Und im Normalfall ist er dann auch selber sogar noch mit im Zimmer und liest dann halt irgendwas oder so. Also ich bin dann nicht irgendwie isoliert oder so, sondern es ist wirklich mehr so die Strafzone.
Jan Genau, ich glaube also Langeweile und Isolation haben wir eigentlich auch eher so festgestellt, dass es bei uns nicht so gut funktioniert.
Sebastian Ja, dafür muss der Charakter glaube ich gemacht sein, dass man das dann auch erotisieren kann oder dass es einem unterm Strich gut tut. Also ich kann mir das für mich selber auch sehr schwer vorstellen, weil so an einem Ort sich langweilen müssen. Ich glaube, das ist das Tödlichste, was ich mir vorstellen kann für mich. Also es ist die Hölle Handlungsunfähigkeit. Ich glaube, das ist der Punkt, da hätte ich arge Probleme mit.
Kat Es kommt auch ein bisschen aufs Mindset an. Also ich hatte ja gerade erzählt, beim letzten Mal konnte ich das Handy dann gar nicht richtig benutzen die meiste Zeit, weil eben meine Hände gefesselt waren. Aber in dem Moment bin ich ja auch schon in einem anderen Mindset und das ist tendenziell tatsächlich auch ein entspanntes Mindset und solange ich halt weiß so, hey, wenn ich ihm jetzt Bescheid sage, dann kommt er vorbei und wir können kurz reden und ich sage ihm, wie es mir geht und im Zweifelsfall gibt er mir dann halt auch eine Beschäftigung, ist das, eigentlich okay. Und, Eigentlich auch schön. Naja, es ist nicht nur schön, weil es ist ja in dem Moment auch schon, es soll mich ja auch durchaus ein bisschen ärgern. Und ich glaube, so eine halbe Stunde rumsitzen alleine schon, wirklich komplett ohne Beschäftigung, das ist halt schon ein bisschen ätzend. Aber ich weiß es in dem Moment dann halt auch trotzdem auch zu schätzen. Deswegen das eigentlich.
Sebastian Die Frage ist ja, ob diese Konsequenz einen Erfolg mit sich bringt.
Kat Nein, aber das ist nicht wirklich Sinn der Sache.
Sebastian Die Handschellen finde ich echt schön. Ich mag das Ratsch nochmal haben. Ich packe das jetzt sorgsam hier wieder ein. Es gibt noch ein Ding der Woche. In einem roten Jutebeutel. Ich bin gespannt.
Jan Ja, ein klassisch Jutefarbener, ein schwarzer, ein roter. Den musst du sogar so auseinanderziehen.
Sebastian Okay. Ah. So, da drin haben wir ein Drap-On.
Jan Korrekt.
Sebastian Kurz alles, das ganze Geseil da dran. Das wird also nicht alles sein, oder doch?
Kat Ja, ich glaube, da fehlt ein Gurt.
Jan Fehlt? Okay, das kann sein.
Sebastian Also ein Strap-On, das heißt, ich habe hier eine Platte mit Gurten dran und dann habe ich hier ein Dildo dran. Was würde ich sagen? Was sind das? So zwölf Zentimeter lang. Durchmesser zwei. Wozu ist der da?
Jan Den haben wir jetzt mal einfach als, quasi unter dem Thema Context oder beziehungsweise Framing mitgebracht, weil uns halt schon häufiger in Gesprächen mit anderen Personen aus der Szene aufgefallen ist, dass manche oben spielende Personen halt irgendwie dann meinen, ja, das und das, das kann ich ja nicht machen, weil ich bin ja oben.
Sebastian Aha, gibt's da was?
Jan Ja, weiß ich nicht. Also wenn jetzt der Mann oben spielt und mit einer Frau zusammen BDSM betreibt, dann hab ich da auch, glaub ich, schon mal die Aussage gehört, so von wem ich kann sie ja quasi nicht mich reiten lassen, weil dann wär sie ja oben.
Sebastian Ja, und?
Jan Genau, und genau da, finde ich, oder genau da sind wir halt irgendwie eher so der Meinung, naja, nee, man kann halt ein und dieselbe Aktion je nach Kontext halt in genau beide Richtungen drehen.
Sebastian Wir haben hier den Strapper und ich vermute jetzt mal, Kat, du vögelst Jan damit.
Kat Korrekt.
Sebastian Okay, ich gebe zu, das ist tatsächlich eine Szene, wenn ich das mir jetzt bildlich vorstelle, dann ist das erstmal ein Femdom-Bild, was ich im Kopf habe.
Jan Genau.
Kat Das geht wahrscheinlich nicht nur dir so.
Sebastian Okay, wie dreht ihr das Mindset da für euch um? Oder müsst ihr das überhaupt?
Kat Also, ob wir das überhaupt müssen, ist eigentlich eine gute Frage. Ich würde sagen, nein. Wenn man es jetzt wirklich darauf reduzieren wollen würde, so wie kann man das jetzt quasi rechtfertigen, dann würde ich sagen, in diesem Moment ist das ja eine sexuelle Handlung, die ich für ihn ausführe, die mir aber so rein körperlich tatsächlich erstmal gar nichts bringt, weil ich fühle da ja nichts. Da passiert ja für mich sozusagen nichts. Das heißt, in dem Moment mache ich das wirklich rein zu seiner Befriedigung. Ansonsten ist natürlich auch die Frage, wie das Ganze körperlich aussieht. Also wer ist wo? Und im Zweifelsfall liege ich dann eben auf dem Rücken. Er sitzt auf mir, hat eine Hand an meinem Hals und ich muss dann halt stillhalten.
Sebastian Also dieses klassische von hinten und dann könntest du immer noch auf den Hintern hauen und noch irgendwelche Sprüche von dir lassen und sagen, haha du und jetzt. Das ist leider Gottes erstmal das Bild, muss ich ja ganz ehrlich gestehen. Das habe ich auch vom Wirtshaus so ein bisschen leider mitgenommen. Grüße an der Stelle.
Jan Das kannst du aber auch machen. Das vielleicht auf den Hinternhauen wettnehmen, aber letztlich die Stellung kannst du auch machen und haben wir, glaube ich, auch schon gemacht. Weil letztlich, ich befehle ihr halt, etwas zu tun, was mir gefällt, was ihr in dem Moment tatsächlich nicht mal selber was bringt.
Sebastian Ist es für dich wichtig, dass es ihr nichts bringt dabei? Oder ist es eigentlich völlig egal, ob es ihr was bringt, sondern du willst ja deinen Spaß haben?
Jan Es ist eigentlich völlig egal, ob es ihr was bringt. Das ist ein netter Nebeneffekt für mich, weil letztlich ist es halt was, was mir gefällt. Und wenn ich es ihr halt befehlen kann, das zu tun, dann warum denn nicht? Auch wenn es jetzt halt vielleicht klassischerweise eher Femdom-mäßig geformt wäre.
Sebastian Ja, jetzt Frage. Wer kam auf die Idee?
Kat Das hat sich relativ gemeinschaftlich, glaube ich, ergeben.
Sebastian Nicht immer gemeinschaftlich, bitte. Ich hätte jetzt so gehofft, dass du sagst, ja, ich wollte das gerne ausprobieren und dann sagt der andere, oh, da hatte ich aber erst mal gedacht, also mich hätte gerne interessiert, dieses Framing, ob ihr euch das erstmal selber auch ausreden musstet. Können wir das überhaupt machen, weil das ist ja so anders konnotiert?
Jan Nee, eigentlich nicht, glaube ich. Genauso sozusagen diese Konnotation ist halt irgendwie was, was bei uns halt nicht wirklich eine Rolle spielt. Und das finde ich eigentlich auch sehr schön, dass es halt keine Rolle spielt. Und wie es entstanden ist, ist, glaube ich, dass wir ursprünglich mal einen Plug bestellt hatten für sie. Und nachdem wir das Teil halt da hatten, habe ich es halt auch mal ausprobiert. und am Ende ist dann halt irgendwann, ein Jahr später oder keine Ahnung was, haben wir uns dann halt mal einen Drop-On bestellt.
Sebastian Gelingt es dir denn dabei unterwürfig zu sein?
Kat Ich weiß gar nicht, ob ich das sein muss in dem Moment.
Sebastian Weil Du sollst ja schon Kraft anwenden und warst tongefälligst, ne? Und das ist ja...
Jan Das ist ja auch zu arbeiten, ne? Das ist ja das nächste Foto. Ich kann mich ja im Zweifelsfall auch einfach irgendwo hinlehnen und sie muss machen.
Kat Ja, nein, aber Aber ich meine, Unterwürfigkeit muss ja generell in einer Session jetzt nicht die ganze Zeit explizit kommuniziert werden. Also mir ist ja in dem Moment bewusst, was ich mache und warum ich das mache. Und das genügt eigentlich. Ich muss da jetzt nicht zusätzlich bei jedem zweiten Stoß hier bitteschön her sagen oder sowas. Sondern für uns ist das ja eigentlich eine sehr eindeutige Situation.
Sebastian Auch da wieder dieser große Pragmatismus. Vor einem guten halben Jahr etwa habe ich in einem Forum ein Thread gelesen, Da ging es um das Thema, ob Top männlich, Sub weiblich lecken könnte, weil das sei ja nicht dominant und das kann man ja nicht tun und das ginge doch nicht, weil dadurch sei ja alles absurd umgeführt und das war eine unfassbare Diskussion, irgendwie fünf, sechs Seiten, wo es genau die zwei Lager gab. Die einen, die sagt mir so, wenn es ihm Spaß macht, ist doch okay. Und wenn er entscheidet, er will ihr damit auch noch Spaß bereiten, auch super. Und die anderen, die sagen, nein, da muss er ja quasi runter bei ihr. Ich fand das tatsächlich sehr schwierig, dieses, oh Gott, ich habe mich für Dom oder Sub entschieden, jetzt kann ich ganz viele Dinge nicht mehr machen.
Kat Ich habe da eine ganz simple Gegenfrage. Wenn du dir von irgendwelchen Erwartungen an Dominanz seitens, keine Ahnung, irgendwem von mir aus der Szene vorschreiben lässt, wie du dein Sexleben gestaltest, wie dominant bist du dann wirklich?
Jan Ja, auch schön. Aber auch genau das Beispiel, was du gemacht hast, Sebastian, kann man halt auch wunderbar in beide Richtungen drehen. Entweder, gut, ist halt die Frau oben und hat jetzt dem Kerl befohlen, sie zu letten. Oder halt eben genau oben gekehrt. Die Frau ist halt unten und der Kerl könnte sie ja sogar halt dadurch ja eventuell foltern. Er könnte halt beispielsweise genau kurz bevor sie kommt aufhören.
Kat Gut, dass du nicht aus Erfahrung sprichst.
Sebastian Das ist wieder die Provokation, sehr schön. Ja, genau, das ist ja das Problem. Es gibt ja nochmal diese Freiheitsgrade und man versucht natürlich innerhalb der Szene auch ein bisschen sich zu orientieren, wie machen das andere und dann gibt es sogenannte Wahrheiten, die man einfach hinnimmt. Also als ich in die Szene gegangen bin, da dachte ich, ich weiß alles, ich habe alles gelesen, ich weiß alles. Das ist überhaupt kein Problem. So bestimmte Dinge wie jetzt Ohrfeigen oder so sind selbstverständlich Tabus, das macht man nicht und Safe Word ist total wichtig. Und dann hat das drei, vier, fünf Wochen maximal gedauert, wo von meinem gesamten, Gedankenkonstrukt, von all meinen Vorsätzen eigentlich nichts mehr übrig geblieben ist, weil ich alles komplett neu hinterfragen musste, wann tue ich es, warum tue ich es, was lasse ich, warum lasse ich das und, nein, aber in der Theorie hat es einfach überhaupt nicht funktioniert, also da musste ich erst einmal komplett durch, Das war aber auch schön, dann diese Dreistigkeit zu besitzen. Nee, ich habe jetzt lange darauf verzichtet, so war es ja bei mir. Ich will jetzt mal einen Spaß haben und es ist mir völlig egal, ob andere sagen, das kannst du machen oder nicht. Ich will das jetzt einfach mal ausprobieren. Und was Spaß macht, warum soll ich es denn lassen? Auf der anderen Seite, auf einer Party würdest du dich da von dir ficken lassen?
Jan Das ist eine gute Frage, aber...
Sebastian Weil da hast du ja Publikum.
Kat Also auf Partys haben wir eigentlich noch nie Sex gehabt, ehrlich gesagt.
Jan Das wäre Punkt 1, genau, aber das war jetzt gerade glaube ich eher eine hypothetische Frage Ja, Weiß ich nicht, noch nicht drüber nachgedacht Prinzipiell.
Sebastian Warum nicht Also ich könnte mir tatsächlich vorstellen, wie du da wie sie hinter dir ist dich da bearbeitet und du die Menge anschaust, wie das sieht und du sie siehst und sagst, ach guck mal Leute, ihr regt euch jetzt alle auf, ihr guckt alle komisch, ich dominiere euch gerade damit, also metadominant sozusagen sagen.
Kat Oder auch einfach, ja, die sind entsetzt, ich hab Spaß.
Jan Ich wollte mal sagen, am Ende des Tages kann es mir ja relativ egal sein, was die davon halten oder ob sie es selber machen würden, aber ich meine, wenn es halt einem Spaß macht und würde ich halt sagen, muss man nicht großartig drauf Rücksicht nehmen, was jetzt halt vielleicht üblich ist oder was halt die meisten Leute davon jetzt denken würden, wenn man das zu zweit so für sich gefunden hat.
Sebastian Ich glaube, was ich eigentlich fragen möchte, ob das für dich vielleicht sogar ein Lustgewinn sein kann, zu sagen, ich überschreite hier mal eine Grenze.
Jan Nee, glaube ich nicht. Weil für mich ist weil mir einfach dieser BDSM normative Bereich egal ist. Also sozusagen, ich würde es, also selbst wenn ich so eine Grenze überschreiten würde, wäre es mir nicht bewusst. Weil mir halt der normative BDSM dann in dem Moment halt einfach egal wäre, weil wir halt einfach unser den machen und nicht das, was jetzt halt vielleicht der normative BDSM vorgibt.
Sebastian Ich würde jetzt langsam zum Ende kommen wollen. Wo geht für euch die Reise hin? Was passiert bei euch als nächstes?
Kat Wir heiraten.
Sebastian Sehr schön. Der Antrag ist schon gemacht worden, ja?
Kat Es gab keinen Antrag. Wir sind ja sehr pragmatisch.
Jan Wie wir schon gelernt haben, genau.
Kat Genau. Und deswegen war das ein, wir waren uns relativ lange einig, dass es darauf tendenziell hinausläuft bei uns. Und dann haben wir jetzt halt inzwischen einen Termin gemacht, haben eine Reservierung bei dem Standesamt vorgenommen.
Sebastian Wann ist es soweit?
Kat Nächstes Jahr im Mai.
Sebastian Wenn ich jetzt sagen würde, ich lösche jetzt einfach die letzten zwei Minuten, dann könnte jetzt einer von euch beiden einfach einen Antrag machen und ich hätte das erste Mal einen Heiratsantrag in der Sendung. Und da ich das jetzt gesagt habe, werde ich das natürlich auf gar keinen Fall schneiden. Wir lassen das genauso, wie es ist. Ach, verdammt. Nein, schön. Also ihr habt euch da entschieden. Ja, toll. Nächstes Jahr am Mai, da habe ich glaube ich Zeit.
Jan Gerne.
Sebastian Okay, das könnte ich ja dann begleiten. Ich nehme das Mikrofon mit, dann passt das.
Jan Oh, ich gebe Ihnen.
Kat Nee, man darf in dem Standesamt keine Ton- und Bildaufnahmen machen.
Sebastian Ah ja, stimmt, die sind da ein bisschen komisch geworden inzwischen. Naja, nein, aber ich finde dich total schön. Habt ihr euch entschieden für? Das heißt dann, jetzt komme ich mir so richtig altbacken vor. Natürlich ist jetzt so die Frage, geht ja da noch weiter? zusammengezogen seid ihr schon, dann könnt ihr ja noch Nachwuchs ins Haus stehen.
Jan Ja, das wäre auch richtig.
Sebastian Also wenn der da ist, dann würde mich mal interessieren, was bei euch sich alles verändert, weil ich sage immer, Kinder ändern alles, und zwar zum Guten, fühlt sich noch nicht immer so an. Ja, aber das ist so ein schöner Schritt. Ich muss gestehen, es gibt recht wenige Menschen, die momentan heiraten, oder die ich hier so, gerade in der BDSM-Szene sehe momentan. Gut, vielleicht sind die auch alle schon verheiratet, das ist mein Problem. Ich gratuliere, aber wenn es dann soweit ist, gratuliere ich nochmal richtig.
Kat Dankeschön.
Sebastian Okay, also das Thema, was kann ich machen, gerade als aktiver Part und was entspricht meiner Rolle, ich glaube, das ist ein gutes Thema für die nächsten Folgen nochmal, da mag ich auch nochmal ein bisschen suchen. Das finde ich einen guten Einschlag, weil ich glaube, das ist so der größte Tabubruch, den man machen kann, theoretisch. Ihr beiden, vielen, vielen Dank, dass ihr euch Zeit genommen habt, dass ihr gekommen seid.
Jan Sehr gerne.
Sebastian Auf alles geantwortet habt, tolle Dinge mitgebracht habt. Finde ich super klasse. Ja, ich glaube, wir werden jetzt hier einfach noch ein bisschen zusammensitzen. Ihr erzählt mir noch die Sachen, die nicht in einem Podcast wirken. Aber von den Hörern können wir uns jetzt an der Stelle schon mal verabschieden. Bevor ich euch Tschüss sage, noch einmal die Frage, kann man Kontakt zu euch aufbauen? Gibt es da irgendwie eine Möglichkeit oder soll das über mich laufen?
Kat Also es gibt uns theoretisch auf FetLife.
Jan Ja, auch praktisch.
Kat Ja, auch praktisch.
Jan Also von mir darf ich auch da angeschrieben werden.
Kat Ja.
Jan Ich heiße Jabar, J-A-B-A-R.
Kat Ich darf auch angeschrieben werden, auch wenn auf meinem Profil Gegenteiliges steht, aber da mache ich für den Podcast meine Ausnahme. Ich heiße da Aishi97, weil Aishi war schon weg, so weiß ich sonst gerne. Also A-I-S-H-I 97.
Sebastian Okay, oder ansonsten einfach bei Jabbar auf dem Profil gucken, ihr seid ja sicher verlinkt.
Jan Genau.
Sebastian Natürlich, liebe Hörer, jetzt wollen wir anbundeln Mails, sondern ernst gemeinte Fragen wären schön. An mich darf man natürlich auch schreiben und ich leite im Zweifel auch weiter. habt ihr beide Lust, bei einer Live-Sendung dabei zu sein, die circa zehn Tage nach der jetzt erschienenen Sendung, keine Ahnung, wann das sein wird, erscheint, wo dann nochmal einfach ein paar Rückfragen von Hörern aufgearbeitet werden oder wo wir vielleicht nochmal was ergänzen.
Jan Klar, das hätte ich auch noch.
Sebastian Wunderbar, dann werden wir das regeln. Das Schöne ist, diesen Baustein kann ich bei Bedarf rausschneiden, wenn ihr es euch anders überlegt. Das muss niemand machen, aber ich finde es einfach schön, nochmal so einen Feedback-Kanal zu haben und vielleicht auch nochmal Sachen, die einfach nicht ganz so klar waren, umzukrempeln.
Jan Ja, oder vielleicht noch Fragen, die aufgekommen sind, umzukrempeln.
Sebastian Genau, da kommen garantiert eine ganze Menge. Und dann gucken wir mal, wie wir das einbauen können. So, den Podcast, dem kann man übrigens folgen bei Instagram und Twitter und auch auf Headlife. Da darf man sich sogar einfach ohne, dass man mir eine Mail schickt, einfach eine Freundschaftsanfrage schicken und wird dann einfach über diese ganze Werbung informiert, wann gibt es irgendwelche Folgen, was erscheint und so weiter und so fort. Ja, Kat und Jan, Jan und Kat, ich bedanke mich nochmal bei euch. Vielen Dank für eure Zeit.
Jan Danke, dass wir hier sein durften.
Sebastian Und ja, jetzt haben wir einfach einen schönen Restnachmittag und euch, liebe Hörer, macht's gut. Bis zum nächsten Mal.
Jan Bis dann.
Kat Tschüss.

Kommentare & Fragen

Lexxi
21.05.24

Lieber Jan, liebe Kat, zu was so ein Missverständnis alles führen kann ☺️. Toll, wie ihr euren Weg zu 24/7 im Alltag gefunden habt. Es klingt bei euch auch einfach nach Alltag, auf eine total schöne, verspielte Art. Ich hoffe und wünsche euch, dass dieses schöne Spiel auch nach eurem angekündigten großen Tag 👰‍♀️🤵 weiter in eurem Leben gewachsen ist.
Ich nehm aus dieser Folge eine neue Ampelphase mit 🔵, super schöne Idee! Und die Gegenfrage, wie dominant der Gegenpart ist, wenn er sich durch das Umfeld aufoktroyieren lässt, was Dominanz zu sein hat - klasse!

Janna
01.02.23

<div>Ihr seid meine absolte Lieblingsfolge (: Das war so schön und auch befreiend zu hören, wie es gehen kann mit 24/7 und eurem lockeren Verhalten damit. Als wir die Folge damals gehört haben, haben wir uns angeschaut und beide gesagt: das ist es. Seitdem ist es auch bei uns 24/7 und wir haben nicht jedes Mal dieses leidige Reinkommen ins Spiel Thema mehr, sondern sind einfach immer Stand by bereit zum Spielen. Vorher dachte ich immer 24/7 und Augenhöhe würde sich ausschließen und ich könnte gar kein normales Leben mehr führen. So ein Quatsch (da kann man mal sehen was schlechte Bücher oder Filme alles auslösrn können). Vielen Dank Euch für die Erkenntnis und sehr viele schöne Stunden seitdem (:</div>

Kai
06.07.22

Hat mir extrem gut gefallen. In der lockeren, in sich selbst ruhenden, sehr reflektierten Art habe ich uns, also meine Frau und mich, irgendwie wiedergefunden. Schön zu sehen, dass es noch andere gibt, denen so genannte "übliche" Verhaltensmuster im wahrsten Wortsinn am A... vorbeigehen, wenn alle Beteiligten daran Spaß haben. Diese Haltung würde ich mir von mehr BDSMern wünschen.

Keepitsubbie
18.11.21

<div>Die erste Episode, die ich höre und sie ist wirklich schön.. macht unglaublich Spass, Euch zuzuhören. Da sind zwei so toll im Umgang miteinander, das freut das D/slerinnen Herz... :-)</div>

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