Coverbild Anne & Alex - Der schicksalhafte Tag am Strand
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Anne & Alex
Der schicksalhafte Tag am Strand

Anne & Alex - Der schicksalhafte Tag am Strand

Ein Impuls, ein Buch und ein gemeinsamer Weg

22.09.25
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Cover Anne & Alex - Der schicksalhafte Tag am Strand

Episodenblog

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Ein Impuls, ein Buch und ein gemeinsamer Weg

Dieses Mal habe ich Besuch von Anne und Alex bekommen – und wir haben geredet. Über den schicksalhaften Tag am Strand. In dieser Folge wird Mut belohnt. Zweifel, ein Geständnis, ein Buch und eine neue Ehe, ein neues Leben, Erleben und schließlich unvergleichliche Extase.

Wir sprechen über das Buch, ein Outing am Strand, Lernen, Keuschhaltung und natürlich über all die großen Kleinigkeiten auf dem Weg. Zu viele Buzzwords? Diese Folge muss gehört werden, um alles zu verstehen.

Links:

Kapitelmarken

00:00:00
Intro
00:00:20
Einleitung
00:02:38
Begrüßung
00:05:04
Anne: Mein man wollte was verändern
00:09:12
Das Schmuddelblatt auf der Klassenfahrt
00:16:05
Das World Wide Web
00:17:56
Wegignorieren für über 10 Jahre
00:19:31
Erster "Kontakt" im Sadorado-Cam-Chat
00:28:56
Der Tag des Schicksals am Strand
00:34:32
Wir haben alles gemeistert und dann das...
00:36:10
Das Buch vorlesen
00:43:03
Eine neue Chance
00:44:56
Los geht's: Auf zu Baumwollseil
00:48:33
Einsteigerbondagekurs
00:54:00
Rausgehen: Leute, Stammtische, Szene
01:03:40
Lernen: BDSM-Bildung und Workshops
01:08:44
Besuch im Swingerclub
01:13:33
Femdom-Party
01:17:14
Keuschhaltung, Käfigkunde und Enthaltsamkeit
01:25:23
Das Ding der Woche 1: Kalender und Orgasmusmurmeln
01:28:04
Locktober & NoNutNovember
01:29:07
Besondere Orgasmen & Prostatamassage
01:31:57
Sex
01:37:37
Machtpause & Bonusrunden
01:41:32
Das Kreuz im Schlafzimmer
01:41:59
2D Andreaskreuz
01:42:58
Regeln und Safeword
01:46:20
Nachwuchs im Haus
01:50:03
Symbole, Schmuck und Tattoos
01:56:34
Equipment & Planung
02:03:00
Fügen auf der Almhütte
02:08:31
Erniedrigung
02:10:57
Sie möchte (passiv) Shibari testen
02:17:02
Die totale Sadistin
02:19:40
Gemischt: Anal bis Knebel
02:21:57
Das Ding der Woche: Würfelspiel
02:31:56
Das ominöse Seminar (mit Zertifikat)
02:38:12
Femdom-Stammtisch in Stuttgart
02:44:37
Shorts
02:51:20
Das A oder B-Spiel
02:57:38
Verabschiedung
03:01:07
Grüße
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Sebastian Hallo und herzlich willkommen zur Kunst der Unvernunft. Mein Name ist Sebastian Stix und hier sprechen wir über die Sache, die man wirklich selbst erleben muss, um sie richtig zu verstehen. Aber dieser Podcast hilft auch ein bisschen auf dem Weg dahin, denn wir sprechen hier über BDSM. Dieses Mal habe ich Besuch bekommen von Anne und Alex. Und ja, der Titel ist hier wirklich Programm Der schicksalshafte Tag am Strand. Das klingt jetzt wie ein Titel aus einem kitschigen Roman, aber es könnte diese folge kaum besser beschreiben alex der hat schon früh gespürt dass da irgendwas ist dass da kink ist dass da ja dass ihnen da irgendwas anzieht und nicht nur die zeitung super elu manche kennen sie vielleicht noch hat ihn schon ganz früh irgendwie inspiriert losgeworden ist er das auf jeden fall nicht aber seine partnerin anna für die existierte bdsm nicht das war keine keine lebenswirklichkeit die sie mit sich irgendwie in verbindung bringen konnte Das war einfach kein Thema bei ihr. Und das wusste er. So, was tut man, wenn man, ja, man an der Stelle tatsächlich auch spürt und weiß, ich habe hier etwas, was bei meiner Partnerin gar nicht ankommt oder, ja, wo auch Versuche vielleicht fehlschlagen, das mal anzusprechen. Man probiert es am Strand. Zweisam, alleine, im Urlaub, am Strand. Und dann hat er ausgepackt. Und das hat die Idee der beiden nicht nur verändert, sondern neu definiert. Das ist jetzt ein paar Jahre her. Im Grunde müsste ich hier so alle BDSM-Buzzwords aufzählen, denn die beiden haben eine wirklich rasante Entwicklung hingelegt und werden heute über all das sprechen, was ihnen passiert ist, wie sie sich aufeinander eingelevelt haben. Und dann gibt es diesen alten Fluch im BDSM, die Geister, die ich rief. Ja, die kommen mich irgendwann holen und ich glaube, das ist ja auch passiert. Bevor es losgeht, noch ganz kurz. Vom 10. bis 12. Oktober 2025 trefft ihr mich, das gesamte Team der Unvernunft und ganz viele Gäste in der Unvernunft aus den letzten Jahren auf der Bofevo in Hofheim bei Wiesbaden. Mehr Infos dazu gibt es auf kunstderunvernunft.de und auf bofevo.com. Und jetzt geht es direkt los mit Folge 131 mit Anne und Alex. Liebes Publikum, es ist unfassbar. Es gab Sommerpause und ich habe seit zwei Monaten keine richtige Aufnahme mehr mit Menschen gemacht. Und heute, am 1. September, ist es endlich soweit. Und ich habe Besuch bekommen von Anne. Hallo.
Anne Hallo.
Sebastian Und Alex. Hi.
Alex Hallo Sebastian.
Sebastian Ihr seid hierher gekommen. Euer langer, langer Urlaub ist wahrscheinlich jetzt beinahe komplett rum und ihr habt dann doch noch ein paar Tage hier für ihr gebringt. Hervorragend.
Alex Und leider, wir sind jetzt in der letzten Woche und haben auf dem Rückweg halt bei dir daheim gemacht.
Sebastian Hervorragend. Ich stelle euch kurz vor, ihr seid so beide Mitte 40 etwa, kommt aus dem Stuttgarter Raum. Anne, top und oben. Und ich habe gehört, Sadistin steckt da mit drin?
Anne Oh, ganz viel.
Sebastian Ganz viel, okay. Und Alex, hoffentlich das Gegenteil von alledem?
Alex Absolut. Und das mit Überzeugung.
Sebastian Okay, wunderbar. Und ich kann schon mal verraten, King kam etwa so vor drei Jahren. in eure Beziehung mit rein.
Alex Das ist richtig. In meinem Leben gibt es das schon länger. Aber in unserer Beziehung gibt es das erst seit fast genau drei Jahren.
Sebastian Ja, und dann darf ich jetzt schon mal vorab, weil eigentlich erzählen wir sowas erst später. Wie lange kennt ihr euch schon?
Anne Wir kennen uns seit 24 Jahren. Im Frühjahr 2002.
Sebastian Okay.
Anne Wir sind dabei seit 23 Jahren.
Alex 23.
Sebastian Okay, das heißt 20 Jahre. Ist da irgendwas gewesen, was verhindert hat, dass wir hier zusammensitzen? Ich bin gespannt. Wir sprechen, also liebes Publikum, kleiner Überblick. Wir sprechen über den Anstifter von euch beiden, also über dich Alex und wie das alles dazu gekommen ist. Wir erwähnen Dinge wie Sado Rado. Ich glaube, dieser Begriff kam im ganzen Transkript dieses Podcasts noch niemals vor. Wenn ich weiß, was es ist, ihr werdet es rauskriegen. Wir sprechen über dieses Zusammenfinden, über Workshops, über Seminare und ich habe gerade nochmal ergänzt, wie das eigentlich ist, sich in so einer Spielwohnung einzumieten und ob man dann und wie viel man dann damit eigentlich anstellt. Das ist, glaube ich, auch noch ein wichtiges Thema. Aber es gibt Dinge der Woche, DS, Hingabe, Femdom, Stammtische und wenn Stammtische nicht dem eigenen Geschmack entsprechen, muss man ja auch selbsttätig werden. Wer hätte es gedacht und dass das möglich und einfach ist, das können die beiden hoffentlich erzählen. liebes Publikum. Wir fangen einfach mal an. Anne, eigentlich müsste ich jetzt Alex fragen, wie das bei ihm ganz früher angefangen hat. Aber eigentlich ist er viel spannender. Hattest du, bevor er damit um die Ecke kam, irgendwelche Berührungspunkte mit King, BDSM und was war dein erster Gedanke, als dir gedämmert ist, ups, der findet Dinge gut?
Anne Ich habe, Das willst du wirklich von mir wissen.
Sebastian Oh ja, der erste Gedanke ist immer der, ich glaube der ist am spannendsten, weil einem der Partner mit seinen 20, 30, 50 Jahren Wissensvorsprung einmal überfährt und sagt so, bitteschön, ich kipp dir das hier einfach vor die Nase und jetzt mach was.
Anne Du kippst mir das vor die Nase. Genau. Ich hatte keine Ahnung. Ich hatte noch nicht mal Ahnung von dem, was es auf dieser Welt eigentlich alles so gibt, was in diesem Raum BDSM, Femdom, Sex überhaupt irgendwie möglich ist. Ich war ein kleines, graues Mauerblümchen, was eigentlich ein Leben gelebt hat, so wie man es gezeigt gekriegt hat. Von Eltern, von Großeltern. Sei brav, sei höflich, sei nett, sei zuvorkommend. Bloß nicht zu viel auf einmal. Setz dich bei einem Mann nie auf den Schoß und schon gar nicht für Dritte und schon gar nicht für Familie, weil die könnten das alles sehen.
Alex Und vor allen Dingen schlag ihn nicht.
Anne Das gab es in meiner Welt sowieso nie. Schläge und überhaupt irgendwas.
Sebastian Okay. Das heißt, er musste das gut verkaufen, was ihm ja offenbar gelungen ist.
Anne Also ich bin auch jemand, ich brauche nicht unbedingt Sex und ich brauche auch nicht unbedingt viel Sex und ehrlich gesagt, wenn du mich heute fragen würdest oder so, wie du mich gefragt hast, ich habe zwei Kinder gekriegt zwischendurch. Das ging auch irgendwie und hat auch irgendwas damit zu tun. Aber ich war wirklich, ich hatte von Tuten und Blasen keine Ahnung. Von dem ganzen Thema. Ich war in meinem Leben noch nie in einem Sexladen. Ich war in meinem Leben noch nie auf einem Workshop. Ich war in meinem Leben, ich bin in meinem Leben noch nie auf Menschen gestoßen, die sich zu so einem Thema unterhalten haben. Ich hatte wirklich bis zum Tag X keine Ahnung. Ich habe noch nicht mal gemerkt, dass unsere Beziehung eigentlich so weit im Keller war, dass das eigentlich gar keine Beziehung mehr ist, dass wir nur noch nebeneinander herleben. Und dann saßen wir im Sommer 2022 am Strand, wo man mit keinem Auto hinkommt, wo man mit keinem Bahn hinkommt, wo man mit keinem Bus hinkommt, sondern maximal mit dem Fahrrad und zu Fuß, sechs Kilometer durch den Wald. Und mein Mann erzählt mir plötzlich was, wir müssen was verändern. Wir müssen an unserer Beziehung was verändern. Wir müssen an unserem Zusammenleben was verändern und ich möchte was anderes.
Sebastian Okay, ich unterbreche dich an der Stelle, weil da gibt es natürlich eine ganz lange Vorgeschichte von ihm. Meine Frage ist erstmal, konnte er dich selbstverständlich? Hast du jetzt im Nachhinein festgestellt, dass dir vielleicht doch irgendwas gefehlt hat oder ist das wirklich ein komplett neuer Impuls für dich gewesen?
Anne Es war ein neuer Impuls und ich habe jetzt festgestellt, dass mir vielleicht was gefehlt hat. Vielleicht hätte er schon viel früher was sagen sollen, aber so wie es jetzt ist, macht es Spaß.
Sebastian Hervorragend. Es gibt ganz viele Menschen im Publikum, die das hören, die eine ähnliche Situation wie ihr beide habt. Und dann kommt halt dieser Moment, wo man beichtet und das dann irgendwie verkaufen muss. Und dann ist ja auch dieses Gefühl, mein Gott, das kann jetzt sein, meistens dieses Erd, der dann irgendwann das damit rausrückt und dann rennt sie schreiend davon oder es klappt halt. Das weiß man vorher immer alles nicht. und ich mag so ein bisschen auf die Geschichte von dir, Alex, ein bisschen näher eingehen und dann eben auch auf diesen Tag am Strand. Vielleicht heißt sogar die Folge so der Tag am Strand im Nirgendwo, an dem sich alles geändert hat. Weil das ist ja eigentlich dieser Moment, wo man echt aufpassen muss, dass man den Partner nicht so sehr überfährt, dass er schreint, davonrennt und die Scheidung will. Ist das okay, Anne, wenn du dich jetzt ein bisschen zurückhältst und wir gucken, dass wir einmal so euch auf den gleichen Stand bringen.
Anne Das ist völlig okay.
Sebastian Wunderbar. Dann Alex.
Alex Also ich erzähle euch das sehr gern.
Sebastian Ja, ganz früher. 15.
Alex Mit 15, genau. Das erste Mal bin ich mit Thema BDSM durch Zufall mit 15 in Berührung gekommen. Und zwar auf einer Klassenfahrt und da ging im Bus eine Zeitschrift rum, die hieß Superilu. Ich weiß nicht, ob jemand der Zuhörer die noch kennt, die gibt's glaube ich auch gar nicht mehr. Und die hatte Da war so aller möglicher Draht drin und es gab auch immer ein erotisches Thema. Und das Thema in dieser Ausgabe waren Dominas, ihre Sklaven und die Zofen. Und das war ein doppelseitiger Beitrag und der hat mich einfach umgehauen.
Sebastian War das mit den Bildern, wo man dann auch immer so vor den Augen immer so einen schwarzen Balken hat? Oder weißt du das noch?
Alex Ich glaube, einen schwarzen Balken hatten die Bilder nicht. Nein, ich vermute auch, dass das eher so Models waren, die da posiert haben. Aber dieser Beitrag, der hat mich nie wieder losgelassen. Und der hat mich in dem Bus so beschäftigt, ich habe diese Zeitung nicht mehr hergegeben. Die hat irgendjemanden gehört aus meiner Klasse. Die war dann irgendwann verschwunden. Die habe ich mir einkassiert, aber ich weiß leider nicht mehr, wo die ist. Und ich weiß auch nicht mehr, welche Ausgabe das war. Ich habe schon danach gesucht, aber das war eigentlich mein Punkt, wo ich damit in Berührung gekommen bin und seitdem ist es mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen.
Sebastian Was stand denn da drin, woran du hängen geblieben bist?
Alex Das stand halt da, dass eine Frau ihre Sklaven dominiert, Befehle gibt, bestraft und das hat bei mir im Gehirn ein Feuerwerk ausgelöst. Und ich dachte, boah ist das toll, ich wäre gern der Sklave. Und ich habe das aber natürlich niemandem gesagt, weil ich war 15 in der Pubertät und all meine Freunde hatten ja dieses typische Pubertiergehabe. Es waren Jungs, die wollten der Größte sein und da will man nicht sagen, ich wäre lieber ein Sklave einer Frau.
Sebastian Ja, also Allein der Begriff ist ja auch schon schwierig Das hört.
Alex Sich schon schwierig an, das stimmt Der Begriff ist sehr schwierig Aber ab dem Moment war das Thema In meinem Kopf und gehörte zu mir dazu.
Sebastian Was konntest du fassen? Ich meine, es ist ja nicht so, dass man dann Einfach dann weiterblättert Und immer mehr und mehr erfährt Sondern du hast jetzt erstmal diese Doppelseite Aus diesem wunderbaren Magazin Ich hatte übrigens im Vorgespräch gedacht, dass ich Die Fernsehwerbung von der, Superilu kenne, mir ist aber dann aufgefallen Nein, es war die Blitz-Ilo, die ich im Kopf hatte, denn es gab tatsächlich in den 90ern Fernsehwerbungen davon. Ich habe also keine Ahnung, ich werde die Zeitung auch nochmal ordentlich ergoogeln. Hattest du eine konkrete Vorstellung, was passiert? Ging es da für dich im Kopf um Sex oder ging es wirklich um dieses, der Sklave muss tun, was die Herren, die Domina, was die sagt?
Alex Für mich war das Tolle, dass man sich hingibt. Der Sex war da tatsächlich zweitrangig. Mir war die Vorstellung, sich einer Frau hinzugeben und auf ihre Befehle zu hören, von ihr bestraft zu werden, das war das, was mich gekickt hat. Nachdem ich diese Zeitung dann gefunden hatte, dann kam tatsächlich nichts mehr. Weil in den Zeitschriften damals war nichts weiter darüber. Bücher gibt es ja heute noch keine gescheiten so richtig dazu zu dem Thema.
Sebastian Ich zeige mal hier auf mein Bücherregal, die Hälfte davon ist aus den 90ern.
Alex Okay, Entschuldigung, ein paar gibt es.
Sebastian Aber man muss erstmal rankommen, so blöd das klingt und die stehen nicht im Buchladen um die Ecke.
Alex Richtig und ich war wie gesagt 15 und das schlummerte dann so in meinem Hinterkopf und Internet hatte ich auch noch nicht. Und so richtig kam das dann erst wieder hoch, als ich ….
Sebastian Vielleicht darf ich mich mal einhaken, weil das ist das eine. Es gibt ja dann noch die anderen Geschichten, irgendwelche Spielfilme, wo, was weiß ich, die entführte Frau gefesselt am Stuhl hängt. Dann gibt es den ganzen Mittelalter-Kram mit dem Folterkeller und so. Also da sind ja auch nochmal Aspekte. Es ist so dieser Aspekt, also BDSM, also Sadomasochismus im Allgemeinen, oder wirklich dieses, der Mann ist der Sklave. Also welcher der beiden Aspekte hat dich mehr gekickt oder wo wurdest du mehr aufmerksam?
Alex Also mich hat mehr gekickt, dass der Mann der Sklave ist und da gibt es ja heute noch deutlich weniger Material dazu. Meistens ist ja wirklich die Frau die Sklavin oder die Sub und damals war das noch weniger. Also es gab die Geschichte der O, das gab es natürlich. Dann gab es so einen Billigfilm über Marquis de Sade. Der war ganz furchtbar. Und es gab einen Film und ich weiß nicht mehr, wie der hieß. Da wurden Nonnen gefoltert. Und das war so inquisitionsmäßig und die wurden in einem Folterkeller gefoltert, die wurden auf so einen spanischen Reiter gesetzt oder die mussten ganz viel trinken, bis der Bauch schon richtig aufgebläht war und solche Sachen wurden ausgepeitscht etc. Und obwohl das Frauen waren, die da malträtiert wurden, hat mir das irgendwie gefallen.
Sebastian Aber eigentlich musstest du im Hirn immer diesen Sprung machen und dich da in die Rolle versetzen.
Alex Ja natürlich, man hat halt immer ein bisschen umgeschalten und ja, aber ich habe versucht, eigentlich, ich habe mich gar nicht so in die Sklavenrolle so versucht rein zu versetzen, weil das halt unmännlich war irgendwie, also für mich damals noch in meinem damaligen Denken. Jetzt denke ich da natürlich anders drüber. Also auch wenn ich mich meiner Frau unterwerfe, bin ich trotzdem noch ein Mann. Das ändert ja nichts daran. Und wie gesagt, das war dann die Zeit, wo dann nicht mehr viel passiert. Ich hatte es aber immer im Hinterkopf und das Thema schlummerte in mir. Und weiß nicht.
Sebastian Gut, man hat ja dann irgendwann, anfängt man an, Freundinnen zu haben. Und mit denen hat man ja intime Gespräche und man macht sexuelle Erfahrungen und alles Mögliche. gab es Versuche, da mal so ein bisschen Pfiff reinzukriegen. Man stellt ja vielleicht auch irgendwann fest, aha, das ist der Sex, so fühlt sich das an. Das ist ja toll. Das war jetzt gar nicht so sarkastisch gemeint, wie ich es meine, aber also inwieweit, es gibt ja im Leben immer noch mal Gelegenheit zu sagen, können wir nicht in die Richtung mal gehen? Und selbst in der Bravo stand mal, dass man sich mit dem Schal irgendwie mal die Augen verbinden könnte oder irgend sowas. Aber ich glaube, da ging es auch immer um die Frau, die die Augen verbunden kriegt. Also gab es mal vielleicht so Mikroereignisse, die ein bisschen in die Richtung gegangen sind?
Alex Gar nicht.
Sebastian Gar nicht?
Alex Tatsächlich gar nicht. Das kam bei mir erst wieder hoch, wo ich meinen ersten Internetanschluss hatte. Tatsächlich. Da eröffnete sich die Welt des World Wide Web über die Suchmaschine Alta Vista damals noch.
Sebastian Natürlich.
Alex Und dann hat man sich auch keine Filme angeschaut, sondern Bilder. Und so ein Bild runterzuladen hat oder auf dem Bildschirm aufzurufen, hat gefühlt eine Ewigkeit gedauert. Das Ding hat sich Zeile für Zeile aufgebaut. Und, Dann war das schon mal was, ja.
Sebastian Was hast du gefunden? Weil mir ist damals in der Zeit das Bild mit der Frau in Bondage ins Postfach mal geschwappt. Aber der Sklave, den hätte ich da glaube ich nie gesehen. Also der ist bei mir nie im Postfach angekommen. Also auch da ist ja die Frage, was hast du gefunden zu der Zeit?
Alex Tatsächlich waren es nur Bilder, wo die SAP-Rolle von den Frauen besetzt waren. Aber trotzdem hat es mir irgendwie gefallen. Ich konnte aber das noch nicht so richtig umsetzen und ich dachte auch, ja gut, vielleicht machte das ja auch Spaß, vielleicht eine Frau zu unterwerfen, weil ich mich ja immer noch an diesem Bild des Mannes da versucht habe zu orientieren. Das hat eine ganze Weile gedauert, bis ich da auf den Trichter gekommen bin. Ne, ne, ne, ne, ne. Also ich möchte der sein, der unten ist und nicht anders.
Sebastian Jetzt spule ich mal ein bisschen vor, ihr habt euch gefunden und dann sogar geheiratet. Das ist ja so der Moment, wo man, also spätestens da sollte man ja rausrücken mit, es gibt übrigens hier noch ein paar Details, die meine Zukunft gewissen sollte. Auch da, also ist das dann eher in der Versenkung verschwunden in den Gedanken und war nicht mehr wichtig, weil jetzt sind andere Sachen wie Familie, Haus, Kinder, ich weiß nicht, war es wichtig oder wirklich eine bewusste Entscheidung, nee, das geht halt nicht.
Alex Bei mir war es immer so, ich war frisch verliebt oder ich war dann schon richtig doll verliebt, gerade jetzt auch in die Anne und habe dann gedacht, nee, ich brauche das nicht und ich versaue mir keine Beziehung mit irgendeinem komischen kruden Gedanken und ich brauche das auch nicht mehr für eine ganz normale Beziehung, wie sie es gehört. Man hat ab und zu mal Sex miteinander, kriegt ein paar Kinder etc. Und so lief das dann auch ein paar Jahre. Bis es nicht mehr ging.
Sebastian Wie lange lief das? Also vielleicht nochmal der Punkt, bis du gemerkt hast, okay, jetzt habe ich hier ein Problem vielleicht, weil ich kann es nicht ignorieren und muss irgendwas machen. Die Frage ist ja, ob man dann zu ihr geht oder ob man sich ein anderes Ventil sucht.
Alex Das lief eigentlich so grob, ich weiß es gar nicht, so 13, 14 Jahre vielleicht ganz normal. Wann haben wir geheiratet? Wir haben 2004 geheiratet. Zwölf Jahre lief es eigentlich einigermaßen vernünftig, so viel kann ich sagen. Dann wurde die Anne krank und ich musste mich verstärkt um Familie, Kinder etc. kümmern und für die Anne einspringen. Und irgendwann, als es der Anne wieder besser ging, dann merkte ich, dass da so eine Distanz zwischen uns ist und dass irgendwas anders ist, dass mir was fehlt. und ich habe mir dann, also ich bin dann draufgekommen, was es sein könnte. Mir ist dann halt diese Super-Elo wieder in den Kopf gekommen und ich habe mir dann so Sachen gesucht, wie du vorhin zum Anfang schon gesagt hast. Das war das Zauberwort.
Sebastian Das ist also so eine, ich habe das als Porno, nein, nicht als Porno, als Chat- Clip-Webseite abgespeichert im Kopf, aber eine deutsche Seite, glaube ich.
Alex Richtig, ja. Die gibt es nicht mehr, wurde von Fandorado aufgekauft.
Sebastian Stimmt, das war die, genau, es gab die Vanilla-Version, Fandorado und Sadorado dann als SM-Variante.
Alex Genau.
Sebastian Die haben es verstanden, wo man das Geld verdient, ja.
Alex Richtig, und die Sadorado-Seite, die hatte halt Clips, die hatte ein Chat und die hatte Live-Cams. Die Mitgliedschaft dafür war gar nicht mehr teuer, ich glaube 116 Euro oder so, das war wirklich nicht teuer und dafür konnte man mit Frauen die vor der Webcam sitzen, chatten. Also man konnte auch seine eigene Kamera anmachen, die konnten einen aussehen, aber man war halt nie allein im Chat, weil auch andere Herren dabei waren.
Sebastian Natürlich, es wird ja aufgeteilt, die Kosten.
Alex Richtig, genau. Und auf diese Art und Weise habe ich eine Dame kennengelernt, die mir so Grundlagen gezeigt hat. Ich habe halt all meinen Mut zusammengenommen, habe mich beide eingewählt und habe gesagt, so, ich interessiere mich für das Thema. Ich könnte mir vorstellen, dass ich submissiv bin. Und da hat sie so ein paar Tests gemacht. Ich weiß aber nicht mehr, wie die hieß. Keine Ahnung. Jedenfalls hat sie so gesagt, so, jetzt nimmst du mal einen Gürtel und legst dir den um den Hals so locker. Und dann gehst du auf den Boden und tust du, als wärst du ein Hund zum Beispiel. Oder du nimmst einen Kochlöffel und haust dir mal auf den Hintern, wenn ich dir das sage. Also sie hat mir quasi so Kommandos gegeben. Und ich musste mir halt selber wehtun oder so eine demütige Position einnehmen zum Beispiel. Ich fand das nicht so schlecht.
Sebastian Das ist ja plötzlich, das ist ja der erste Eins-zu-eins-Kontakt mit einem Menschen, der das Thema Verständnis aufbringt.
Alex Richtig, ja. Richtig und das fand ich total toll. Und ich habe das immer abends, als die Kinder und eine im Bett waren, gemacht. Und das war total schwierig, weil mir hat total viel Schlaf gefehlt.
Sebastian Ja, man könnte auch immer erwischt werden. Selbst wenn man die Tür abschließt, ist das trotzdem irgendwie komisch.
Alex Genau. Das war in der Tat schwierig.
Sebastian Ganz kurz, hat er irgendwas gemerkt, dass er komisch ist oder sich da abends einschließt?
Anne Nee, also ich war in der Zeit mit mir selber so beschäftigt, dass ich gar nicht mitgekriegt habe, was eigentlich um mich rum noch passiert.
Sebastian Okay.
Anne Also bis zum Urlaub, bis zum Tag am Strand war das Leben für mich einfach so, wie ich es kannte. Es war einfach so.
Sebastian Ja, okay. Also die Tests haben gefallen.
Alex Die haben gefallen, ja. Und obwohl die Seite Sadorado hieß, waren leider nicht sehr viele Dominas im Chemtjet da. Das waren vielleicht 20 Damen, die zur Auswahl standen, die auch nicht immer da waren und davon waren glaube ich drei Dominas. Also obwohl die Seite Sadorado hieß, war sie trotzdem sehr Blümchen-Sex oder Wunderland-Sex-lastig. Eines Tages kam eine neue Dame hinzu, die Lady Nadine Bauer. Und ich dachte, okay, ein neues Camgirl, da ist bestimmt nicht so viel los, weil bei der anderen, da waren immer so viele Leute mit im Camchat, die mal einen angesprochen hat, das hat ewig gedauert. Und dann hat die ein Kommando gegeben und dann hat man wieder eine Viertelstunde gewartet, bis es weiterging. Und dann dachte ich, okay, eine neue Dame, probierst du es bei der. Und bei der war natürlich, weil sie neu war, am Anfang nicht so viel los. Und mit der habe ich mich ganz toll unterhalten. Sie hatte eine Art und Weise, mit mir zu sprechen, die mir sehr gut gefallen hat. Sie war sehr verständnisvoll, hat sich Zeit genommen und hat mir so geholfen, Stück für Stück rauszufinden, was mir gefallen könnte.
Sebastian Okay.
Alex Ja. Und irgendwann kamen wir beide zusammen dann drauf, dass ich doch sehr masochistisch bin. Und... Wir hatten dann halt immer so regelmäßig Termine, wo wir uns getroffen haben und sie hat dann auch gesagt, okay, wenn sie mit mir spricht, dann spricht sie mit den anderen nicht. Also sie hat mir immer so ein bisschen Vorrang gegeben da. Das war total super.
Sebastian Ja gut, du bist jetzt auch an der Stelle, wenn man da so ein Gespräch entwickelt, dann bist du ja auch eher, ich sag mal, jetzt die Person auf der anderen Seite, die jetzt nicht nur schwanzwedelnd irgendwie in Orgasmus und dann offline gehen, sondern das ist ja auch für die andere Seite etwas eventuell angenehmer. Ich werfe mal ganz kurz ein, um die Jahrtausendwende herum habe ich mal in meiner Funktion als Programmierer einen Kunden besucht und der hatte dann auch diesen ganzen Camgirl-Business aufgebaut, noch damals mit Dialer, ich sage gar nicht mehr viel mehr dazu, aber zu diesem Besuch gehörte auch eine Besichtigung der Räumlichkeiten. Dann stiegen wir also vom zweiten Stock in den Keller hinab, wo dann die Camgirl-Räume waren. Das war ein sehr eindrückliches Bild. Es waren super nette Mädels, auch zwei Jungs dabei, die waren alle super nett. Und irgendwann beim Kaffee in der Küche, da hat man sich mal kurz unterhalten. Ich meine, ich war 19. Und dann habe ich gefragt, das muss ja eine Schweinearbeit sein. Nö, nö, die meisten wollen nur quatschen. Das ist eigentlich ziemlich angenehm und schlecht bezahlt wird es ja auch nicht. und man hat halt viel Wäscheverschleiß. Ich hatte eigentlich eher erwartet, dass die Kunden oder die Besucher, dass die einen etwas anderen Blick drauf hatten. Aber da, das war auch irgendwo in der schwäbischen Ecke, die waren ziemlich entspannt eigentlich drauf und haben das, soweit ich das damals, ganz ehrlich, ewig her, die haben diesen Job okay gefunden. Weil es war wohl angenehm, einfach sich mit Leuten da zu unterhalten. Wie das dann später, zehn Jahre später war, da war das wahrscheinlich viel professioneller alles und getakteter, aber zumindest in diesem Jugendinternet hatten glaube ich beide Seiten sogar was davon. Es war nur schweineteuer, man musste es sich leisten können. Aber ich habe das wirklich mal gesehen und, oh Gott, noch mit schlimmen, riesigen Kameras und viel Beleuchtung, damit das alles irgendwie funktioniert. Spannender Einblick. Okay, ich muss mal gucken, ob ich das rausschneide, liebes Publikum, eventuell ist das jetzt auch einfach viel zu viel Quatsch und Gossip drumherum. Ihr habt euch unterhalten.
Alex Ja, wir haben uns unterhalten. Ich habe ja auch ein bisschen von meinen Problemen erzählt, dass ich mit der Beziehung nicht glücklich bin und wir sind uns dadurch relativ nah gekommen. Also wir waren uns wahrscheinlich auch sehr sympathisch und sie hat auch irgendwann gemerkt, dass mir das vor der Kamera, das Spielen nicht mehr reicht. Sie hat dann gesagt, ich soll es doch riskieren, mit meiner Frau drüber zu sprechen. Was habe ich denn zu verlieren? Alles, was ich machen kann, ist eine Ehe, die nicht mehr läuft, in den Sand zu setzen.
Sebastian Das kann ein ganz schön hoher Preis sein.
Alex Das ist ein hoher Preis natürlich. Und an diesem Vorschlag hatte ich ein bisschen zu knoppeln. Also ich musste ein bisschen drüber nachdenken. Und ich habe dann nochmal eine ganze Weile gebraucht, bis ich mich getraut habe.
Sebastian Was ist denn eine ganze Weile?
Alex Locker ein halbes Jahr. Ich habe mehrfach Anlauf genommen, mir das zu sagen. Und es hat immer irgendwie nicht gepasst. und der Moment am Strand war ideal.
Sebastian Jetzt muss ich mich nochmal fragen, es gäbe ja noch andere Möglichkeiten. Man könnte ja zum Beispiel mal ins Domina-Studio gehen, wäre ja auch eine Option. War das für dich eine Option?
Alex Das war keine Option, weil dadurch, dass Anne länger krank war, war ich Alleinverdiener. Wir hatten zwei Kinder, das Geld fehlte schlichtweg. Also ich hätte das Geld gar nicht gehabt und es wäre natürlich aufgefallen, wenn ich das wenige Geld, was wir vielleicht hatten, nehme und in dem Studio versenke. Deshalb war das keine Option.
Sebastian War dir bewusst zu dem Zeitpunkt, dass es auch eine, ich sag mal, nicht professionelle BDSM-Community gibt?
Alex So richtig habe ich da ehrlich gesagt nichts gefunden. Tatsächlich. Vielleicht habe ich mich auch zu blöd angestellt beim Suchen, aber ich habe tatsächlich da nichts so richtiges gefunden, wo man sich da hinwenden wollte. und eigentlich wollte ich es auch nicht mehr immer so heimlich machen, weil meiner Frau ging es besser und je besser es ihr ging, desto mehr war sie da und es wäre aufgefallen, dass ich weg bin. Also ich hätte nicht einfach irgendwo hingehen können und sagen, ich bin jetzt mal irgendwo, das wäre aufgefallen.
Sebastian Wie sah es mit deinem Gewissen aus? Das macht man ja nicht. Das ist ja so dieser Haken daran. Man kann ja immer ganz viel machen, aber man muss ja auch selber damit klarkommen, dass man weiß ja, dass das nicht okay ist.
Alex Ja, das war gar nicht gut. Mir ging es auch wirklich nicht gut damit, weil man hat so eine Art Doppelleben geführt. Tagsüber habe ich mit der eine ganz normal zusammengelebt, auch wenn es so WG-artig war, aber wir waren ein Paar. Und wenn alle im Bett waren, habe ich mit Lady Nadine gechattet. und das war so eine Art Doppelleben und dabei ging es mir natürlich nicht gut und das war auch relativ stressig, da ich ja mal bis nachts in die Puppen vor der Kamera saß und dadurch auch nachts weniger Schlaf hatte.
Sebastian Also ja, bis hier das ist so der düstere Punkt dieser Folge ich, liebes Publikum, es wird besser, habt Geduld. War der Strand geplant von langer Hand als jetzt muss es aber oder war es eine Gelegenheit?
Alex Es war eher eine Gelegenheit. Geplant von langer Hand war es nicht. Das hat sich so ergeben, weil wir waren da das erste Mal so richtig in dem Jahr dort im Urlaub. Und ich dachte mir, boah, weit weg von jeglicher Zivilisation. Man kommt nicht so einfach dahin, man kommt nicht so einfach weg. Und ich hatte tatsächlich... Dann gedacht, okay, jetzt oder nie. Mir war natürlich klar, was ich riskiere damit. Mir war klar, wenn alles schief läuft, komme ich als Single nach Hause.
Sebastian Wie wahrscheinlich hielst du das? Man kennt sich ja doch, wenn man so lange miteinander verheiratet ist und auch wirklich mit der Krankheit wirklich Zeiten durchmacht. So ein bisschen hat man ja doch ein Gefühl für sein Gegenüber.
Alex Also die Wahrscheinlichkeit, dass es schief geht, habe ich eigentlich bei 70 Prozent tatsächlich gesehen, weil wie die Anne am Anfang auch schon sagte, war sie sehr prüde und überhaupt nicht offen. Also ich habe mal ein paar Jahre zuvor, habe ich mal einen Vibrator gekauft, den wollte sie gar nicht sehen. Das war ihr too much, ich weiß es nicht, den wollte sie einfach nicht. Und darum dachte ich mir, wenn ich jetzt mit sowas komme, mit so einem Schweinskram, da sagt sie gleich nein und steigt aus.
Sebastian Okay, ich hole jetzt, Anne, dich mal wieder ins Gespräch mit rein. Also ich stelle mir das Bild gerade vor, Strand, Sonnenuntergang, Meer, was soll schon kommen? Und dann, ja, es ist das so, ich stelle mir das vor, läuft da Händchen haltend über den Strand und sagt da, ach übrigens, und dann geht's los. erzählt mal, wie ihr möchtet, wer möchte, wie ist dieser Abend gelaufen oder der Nachmittag? Liebes Vortrag, ich sehe hier Fragen.
Anne Wie hat ich dich weiter? An dem Strand sind wir viele Tage am Stück gewesen. Ausgepackt hat das Ganze schon am ersten Tag, wir kommen dorthin, Stranddecke, Strandmuschel, Windschutz, Und wir zwei ganz alleine, keiner mehr um uns drum herum. Wir waren an dem Strand wirklich komplett alleine. Mit Blick aufs Wasser hinter uns, die Bäume, den schönen Strand. Und ich liebe die Ostsee, also Ferienziel Ostsee, das ist genau mein Ding. Und nach dem Baden, dann meint Alex zu mir, ich muss dir was sagen. Und dann hat er einfach gesagt, ich muss dir sagen, dass wir was verändern müssen. Ich muss dir sagen, dass ich so, wie wir bisher zusammenleben, nicht mehr weiterleben kann oder auch nicht mehr weiterleben möchte. Und ich habe da was, was ich dir gerne erzählen möchte und ich würde mich freuen, wenn du zumindest nicht gleich wegläufst und mich einfach ausreden lässt.
Sebastian Was hast du denn gedacht, mit was auch um die Ecke kommt? Also man hat ja ganz schnell ganz viele Gedanken, oh Gott, jetzt erzählt er davon, dass er alles fremdgegangen ist oder ich weiß es nicht.
Anne Also das hätte ich, nee, damit habe ich eigentlich gar nicht gerechnet und das hatte ich auch nicht wirklich im Kopf, weil ich glaube, Fremdgehen, das würde er so nicht tun, zumindest nicht mit jemandem, der physisch anwesend ist. aber was mir dann so durch den Kopf geschossen ist so im Nachhinein, er hat vorher auch schon ab und an mal den Anlauf genommen ein halbes Jahr vorher, dass wir abends auf dem Balkon saßen und er versucht hat was zu sagen, ich aber aufgestanden bin und gegangen bin das ist mir aber erst am Strand dann so im Nachhinein dann so ein bisschen hochgekommen, dass es ihm eigentlich schon Wochen, Monate lang Feuer gequält hat, mit dem ich muss was sagen, und dann hat er gesagt, ich möchte dir eigentlich ein Thema erstmal sagen, was ich ganz arg möchte, was mir ganz arg gefallen würde, hat ein Buch ausgegraben, und hat gesagt, ich muss dir was vorlesen.
Alex Das war Keuschhaltung und Orgasmuskontrolle des Mannes von Arne Hoffmann. Also das ist ein Buch, was mich gefesselt hat. Und das dachte ich, ich weiß nicht, ob das vielleicht jetzt ein blödes Thema für einen Einstieg ist, aber das war halt ein Thema, was mich sehr bewegt hat und was mich sehr interessiert hat. Und ich dachte, das Buch war gut geschrieben, das muss ich ja vorlesen, wenn es geht.
Sebastian Wenn man so ins Risiko geht, dann macht das auch keinen großen Unterschied mehr, ob man jetzt bei, was sind ja die Bienchen und Blümchen vom BDSM, vielleicht ein bisschen Augen verbinden, ob man damit um die Ecke kommt oder ob man damit kommt. Also ich glaube, das macht dann, also der Knall ist groß genug, das macht dann auch keinen Unterschied mehr, ob eine Fensterscheibe mehr oder weniger zerspringt. Ach, fürchterliche Bilder, die ich heute habe, also so Alliteration. Okay.
Anne Und der hat dann bewusst zu mir gesagt, im Prinzip ist es so, ich hole mir jeden Tag selber einen runter und ich will das nicht mehr. Und ich kann das, ich kriege das alleine aber nicht auf die Reihe, das zu lassen. Also musst du mir helfen.
Sebastian Und er sagt dir das? Was denkst du denn? Oh Gott, mein Mann ist pervers. Nein. Oder vielleicht auch eher so, also ich überlege, ich habe echt im Vorhinein dieser Folge überlegt, wie würde ich da denken? Ist das ein, ich liebe die Person, ich höre erst mal zu, ich kenne die Person, die ist ja nicht schlecht oder böse oder blöde. Also muss da was dran sein, was da jetzt alles kommt? Oder ist das eher so wirklich so ein Schock, um Gottes Willen nicht wieder weg?
Anne Also das Erste war, glaube ich, schon ein Schock, weil ich gedacht habe, ich kenne meinen Mann 20 Jahre. Wir haben geheiratet, wir haben Kinder gekriegt. Wir kennen uns ja und wir sind durch dick und dünn gegangen. Wir haben so viele Dinge gemeistert, zusammen gemeistert, alleine gemeistert, dadurch, dass wir auch alleine sind, keine Großeltern in der Nähe haben, auch für die Kinder keinen hatten und wirklich alles alleine gestemmt haben. Und dann kommt da plötzlich mit Dingen, von denen ich ja gar keine Ahnung habe, von denen ich fange komplett bei Null an. Das hat mich schon erst mal zu denken gegeben. Und ich habe auch geschluckt und habe gedacht, in welche Richtung soll das gehen? In welche Richtung geht unsere Beziehung? Mache ich das mit? Will ich das? Will ich was Neues ausprobieren? Bin ich neugierig oder sage ich, ich lasse ihn stehen und gehe? Aber was passiert, wenn ich gehe? Wir haben zwei Kinder, die sind noch nicht erwachsen. Die stehen noch nicht auf eigenen Füßen. Würde ich sowas alleine schaffen? Und dann habe ich mir gesagt, nein, ich will das gar nicht alleine schaffen. Ich will gar nicht für mich alleine weiterleben und mit den Kindern zusammen. Da steckt ja dann noch so viel anderes noch dahinter. Und dann habe ich gedacht, ich bin jetzt neugierig und höre einfach mal zu.
Sebastian Das sind wahrscheinlich wirklich Gedanken, die innerhalb von Sekunden durch den Kopf gehen, vermute ich mal. Alex, als du gemerkt hast, bei ihr kommt gerade die Erkenntnis im Hirn an, man formuliert ja mehrere Sätze und irgendwann merkt man jetzt gerade, versteht sie, was ich meine. Was hast du gesehen für eine Reaktion?
Alex Ich habe zumindest mal gesehen, dass sie sitzen bleibt und nicht wegläuft und das war schon mal für mich eine große Erleichterung. Und eine noch größere Erleichterung war es, mit ihr darüber sprechen zu können. Weil es hat mich all die Jahre so gequält, es hat mich innerlich zerfressen, es hat mich kaputt gemacht. Ich habe mich ja quasi jahrelang selbst verleugnet. Ich habe das, worauf ich stehe, habe ich weggedrückt zur Seite und nicht ausgelebt. Und jetzt habe ich gesehen, okay, sie ist noch da, sie denkt darüber nach, vielleicht gibt es ja doch eine Chance. Und so war es ja dann auch. Es hat sich ganz toll entwickelt zwischen uns und die eine war offen, viel offener, wie ich jemals gedacht hätte und hat natürlich an sich dann auch vielleicht ein paar neue Seiten entdeckt, von denen sie vorher gar nicht wusste.
Sebastian Jetzt hast du ja mit dem Buch angefangen. Hast du gleich am ersten Abend daraus schon vorgelesen oder kam das dann in den nächsten Tagen?
Anne Das kam sofort. Sofort am Strand nach einer halben Stunde. Wir reden miteinander.
Sebastian Hat das chronologisch vorgelesen mit Einleitung? Hallo, lieber Leser, dieses Buch wird Sie vielleicht erschrecken oder gleich eine Geschichte rausgeknallt, die maximal heftig ist?
Alex Nein, ich habe bei Seite 1 natürlich angefangen, wie sich das gehört.
Anne Und wir haben aber zwischendurch immer Pausen gemacht und er hat auch immer gesagt, wenn wir jetzt reden sollten, wenn du was nicht verstehst, wenn irgendwas ist, was da drin steht, wo du Fragen hast, da haben wir pausiert und dieses Buch hat uns eigentlich den ganzen Urlaub begleitet, am Strand alleine.
Alex Ich habe ja auch versucht zu erklären, was da in mir vorgeht, wenn ich da von Keuschhaltung und so spreche. So diese Kontrollverlust in dem Moment etc., das habe ich ihr versucht zu erklären, dass mich das anmacht, dass ich das toll finde, dass ich da Spaß dran hätte, dass ich das interessant finde, das mal mit ihr zu erleben.
Anne Was dazu kommt, dadurch, dass er das so viele Jahre begleitet und er sich so viele Jahre mit beschäftigt hat, war er so weit im Vorfeld, so weit voraus. Ich habe immer gedacht, wie hole ich die Zeit wieder rein? Wie hole ich die Informationen rein? Wie kann ich mithalten, wenn er einfach schon so weit im Vorfeld denkt und so viele Dinge haben will, die ich ihm gar nicht geben kann, weil ich das gar nicht kann?
Sebastian Moment, da war also schon der Gedanke. will das oder vielleicht auch er braucht das oder er möchte das auch unbedingt und dann war also recht schnell bei dir der Gedanke da, könnte mich drauf einlassen, weil das ist ja nochmal der nächste Schritt, nicht nur mein Mann mag diese Dinge, sondern er möchte auch noch, dass ich aktiv werde und dass ich da etwas tue, das ist ja nochmal ein Schritt, das ist ja ein Riesending.
Anne Ja, ich habe eigentlich ab dem Tag X im August 2022 alles umgekrimpelt.
Alex Und tatsächlich war es auch so, dass ich das wollte. Für mich war klar, ich habe ihr das gesagt, ich ziehe das jetzt durch. Wenn sie nicht mitzieht, dann müssen wir sehen, was passiert. Und wenn sie mitzieht, wunderbar, dann hoffe ich, es geht gut.
Sebastian War er im Leben schon immer so, wenn er dann was hat, was jetzt sein muss, dann wird das durchgezogen und dann sagt er, basta, so wird das jetzt gemacht. Das warst du also schon gewöhnt. Das heißt, du wusstest, das ist jetzt so ein Punkt, das ist jetzt so.
Anne Ja, wenn Alex sich was in den Kopf setzt, dann muss das so sein, wie er das gern möchte. Dann gibt es auch wenig Wege drumherum. Das sind aber nicht alle Themen. Das ist so sein Auto, Technik. Das, was ihm halt ganz arg wichtig ist. Das muss einfach sein.
Sebastian Das ist aber schon so eine Frist- oder Stirb-Nummer. Du ziehst da jetzt mit und probierst das oder er ist weg.
Anne Ich habe ihn als Spieler kennengelernt, allerdings halt auf Gesellschaftsspielebene. Wir waren vor den Kindern, mit den Kindern, bei Freunden, bei Nachbarn. Wir haben Spieleabende veranstaltet. Wir haben die Spielabteilung aus dem, Amazon rauf und runter gekauft.
Alex Darfst du damals noch nicht? Karstadt.
Anne Oh Gott, ja.
Sebastian Teuerst du hast, ne?
Anne Leer gekauft und haben halt wirklich gespielt. Und ich habe ihn so kennengelernt. Und nachher kamen dann die Computerspiele dazu. Da hat er sich dann hinter dem Computer verkrochen. Oder ist auf Landpartys gefahren und war dann auch mal drei, vier Tage am Stück weg. Das ist jetzt halt einfach gefühlt dann auch spielen, aber ein anderes spielen.
Sebastian Ja, aber trotzdem, dieser Druck, du musst da jetzt mitziehen.
Anne Nachdem wir das Buch gelesen hatten an dem Strand und er mir viel dazu auch erzählt hat, manchmal viel zu viel, wo ich dann noch zehnmal nachgefragt habe und gesagt habe, jetzt muss ich das erstmal sortieren, war ich neugierig.
Sebastian Okay, wie wurde dir das Thema denn erklärt? Entschuldigung, das ist ja dieser Urlaub, das ist ja kein Erholungsurlaub mehr, das ist ja wirklich der Knaller. Er haut raus was, dann kriegst du das Buch vorgelesen und implizit mach das, sonst bin ich weg. Das heißt, da ist ja gar kein Platz dafür zu überlegen, könnte ich das selber vielleicht interessant finden?
Anne Also gegangen, ich glaube nicht, dass er gleich gegangen wäre. Also ich glaube schon, dass er mir Zeit gegeben hätte, nach dem Urlaub Stück für Stück auch mal noch drüber nachzudenken.
Alex Ja, natürlich hätte ich das.
Anne Also es wäre verrückt gewesen, nach dem Urlaub Koffer zu packen und auszuziehen. Also davon bin ich nicht ausgegangen. Und ich habe zum Beispiel, bevor wir in den Urlaub gefahren sind, ich erzähle das jetzt einfach mal, waren wir bei meinen Eltern. Und meine Mama hat im August immer Geburtstag. Und das war auch ein Geburtstag in dem Sommer, Leute eingeladen, Familie eingeladen, wir saßen alle schön draußen und meine Mama mit draußen und mein Papa war plötzlich weg, der war im Haus verschwunden und meine Eltern leben nebeneinander her, die sind so weit auseinander und das war aber schon immer so. Ich kannte das als Kind schon so. Als Jugendliche schon so. Und jetzt wird es immer schlimmer. Und ich habe mir dann irgendwann gesagt, weil ich komme ja von denen, ich habe das irgendwie auch in mir drin. Und meine Kinder sagen ab und an mal, Mama, hör auf, du bist schon wieder so wie Oma. Oder irgendwie so ein blöder Spruch.
Sebastian Oh ja, das habe ich meiner Mutter auch mal gesagt. Die hat eine Woche mit mir nicht geredet. Also gut. Ich kenne das.
Anne Und ich habe aber gedacht, ich möchte das nicht. Also wenn ich die Chance habe, was zu verändern, was anders zu machen. Ich möchte nicht so nebeneinander herleben. Und meine Schwiegereltern sind geschieden. Und das möchte ich aber auch nicht. Weil dieses getrennt immer wohin fahren, zu dem einen und zum anderen und dann wieder zum anderen, das will ich auch nicht. Ich würde mir eine Familie wünschen, ich möchte mir eine Beziehung, wo es auf Augenhöhe miteinander funktioniert. Und wenn ich nochmal eine Chance kriege und nochmal was Neues ausprobieren kann, dann möchte ich es zumindest probieren und nicht gleich hinschmeißen.
Sebastian Hattest du zu dem Zeitpunkt schon gemerkt, dass bei euch auch so ein Nebeneinander her da ist?
Anne Und er hat mir dann nachher auch gesagt, ich konnte dich nicht mehr angucken, ich konnte dich nicht mehr anfassen, ich konnte dich nicht mehr riechen. Also es ging gefühlt schon irgendwie so in die Richtung. Ich habe es aber nicht bewusst wahrgenommen.
Alex Also es war in der Tat so, dass diese Situation bei meinen Schwiegereltern für mich auch dieser Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, der mich zu der Überzeugung auch gebracht hat, ich muss ihr das jetzt sagen, weil ich will so nicht enden, ich will mein Leben so nicht verbringen, weil das ist ja Lebenszeit, die flötend geht, in der ich tolle Sachen machen könnte, anstatt so unglücklich nebeneinander herzuleben. Das war halt der Punkt, wo ich sagte, ja, ich muss das jetzt wirklich irgendwann mal durchziehen. Und der Strand kam dann halt und ich dachte, jetzt oder nie.
Sebastian Also ich merke schon, diese Bindung, eigentlich wollt ihr beide zusammen, aber irgendwie ist es nicht mehr so.
Alex Richtig.
Sebastian Ich glaube, das ist dieser Punkt, wenn dann wirklich Gefühle, die sind irgendwie noch da, aber sie werden halt irgendwie ausgehungert.
Alex Genau, ich habe für mich gemerkt, dass ich mit diesem ganzen Vanilla-Zeug etc., ich konnte damit nichts mehr anfangen. Ja, ich habe jetzt natürlich paar, ich wurde jetzt durchs Internet quasi schon ein bisschen versaut von Lady Nadine, die hat mich ein bisschen angefixt mit dem Thema und je mehr ich mich mit Lady Nadine beschäftigt hatte, desto weniger wollte ich Vanillasex.
Sebastian Was habt ihr in dem Urlaub, das Buch war irgendwann dann ja gelesen und ich kann mir das wirklich vorstellen, wahrscheinlich dann wirklich völlig fertig von dem Strand immer nach Hause, dann rattert der Kopf die nächsten Stunden und am nächsten Tag geht das Buch weiter. So dieser Entschluss, okay, ich bin neugierig, ich lasse mich drauf ein. Weißt du, wann das so kam und habt ihr vielleicht schon mal irgendwas probiert in diesem Urlaub oder ging es noch nicht so weit?
Anne Also in dem Urlaub ging das noch nicht so weit. Wir sind dann heimgefahren und Alex hat zu mir gesagt, ich möchte gern, dass wir die Keuschhaltung wirklich ausprobieren und wirklich so ausprobieren, wie ich mir das vorstelle und so wie es auch in dem Buch drin steht. Und er hat mich dann den Samstag drauf nach Karlsruhe geschleppt.
Sebastian Ja.
Anne Warum lachst du?
Sebastian Ich habe eine Notiz zu Michael in den Laden, zu Baumwollseil.
Anne Genau, weil ich weiß nicht, ich glaube, Alex hat gewusst, dass es da so ein Keuschalsgürtel gibt.
Alex Moment kurz, jetzt muss ich da reingrätschen. Wir hatten noch einen Podcast von dir gehört.
Sebastian Ach da, so weit waren wir schon.
Alex Wir hatten Kunst zur Unvernunft einen Podcast gehört mit dem Michael und den hat sich Anne auch mit angehört. Und ich habe mir dann gesagt, der hat ja in Karlsruhe den Laden, lass uns doch mal hinfahren. Und so sind wir dann zu Michael gefahren.
Anne Und das Verrückte ist, ich war in meinem Leben noch nie in einem Land. Sexladen. Oder überhaupt in einem Laden, wo es so eine Spielsachen oder überhaupt sowas in die Richtung zu kaufen geht.
Sebastian Okay, lass mich mal so ein bisschen noch zurückspulen, weil ich merke schon, ihr habt getan, also tun. Aber trotzdem dieses, also klar, du hast entschieden, okay, ich probiere das mit ihm. Durch das Buch wusstest du sehr genau, was auf dich zukommt. Jetzt ist er ja, ich nehme mal den Begriff, sagt er, er ist der Sklave, aber eigentlich passt das doch gar nicht, weil er hat einfach eine lange Liste von Forderungen und du sollst ihn dann dominieren und Dinge tun, die du eigentlich willst. Du sollst ja deine, Sexualität oder deine Lust oder du sollst ja eigentlich etwas bestimmen. Und ich glaube, der Sprung nochmal, deine Sexualität damit reinzubauen, so weit kannst du dann noch gar nicht gewesen sein.
Anne Ich war da auch noch nicht so weit. Es war ein Thema und es war das erste Thema, was wir angegangen sind. Da ging es noch gar nicht mal um Fesseln oder um überhaupt irgendwas. Es ging nur allein um die Keuschhaltung.
Sebastian Weil das ist alles für ihn.
Anne Ja, in dem Moment erstmal nur für ihn. Weil ich bin doch jemand, ich möchte, dass es allen gut geht. Ich möchte, dass es meinem Mann gut geht, den Kindern gut geht. Alle ringsherum soll es gut gehen. Und es war halt erstmal ein Thema. Wo ich dann gesagt habe, okay, ich lasse mich drauf ein. Und dann sind wir dort nach Karlsruhe gefahren. Er hat sich dann das angeguckt bei Michael. und wir haben dann so angefangen zu erzählen und haben ihm dann von dem Urlaub erzählt. Und da hat Michael zu mir gesagt, weißt du was, wenn du wirklich was erfahren willst, dann musst du ein Buch lesen. Und hat mir ein Buch in die Hand gedrückt und hat gesagt, das nimmst du mit. Und das liest du wirklich von vorne bis hinten. Und das war die Kunst der weiblichen Dominanz.
Alex Oder Lust an weiblicher Dominanz, irgendwie so, wie ist das?
Sebastian Ihr werdet mir das Buch nochmal schicken und ich werde es in die Shownotes packen und verlinken. Und dann kann das Publikum jetzt sich nochmal googeln.
Anne Kann nachher nochmal googeln, genau. Das Buch haben wir dann noch tatsächlich gekauft. Und an dem Nachmittag gab es hinten im Verkaufsraum oder im Seminarraum noch einen Kurs zum….
Alex Bondage für Einsteiger.
Anne Bondage für Einsteiger.
Alex So ein Grundfessel-Kurs. Also es war kein Shibari etc., sondern einfach mal so die Hände zusammenfesseln. Einfach irgendwie Knoten rein, fertig aus. Und nachdem wir schon in unseren Warenkorb ein Kunststoff-KG reingetan hatten.
Anne Und das Buch?
Alex Und das Buch.
Anne Und dann kam Micha und hat gesagt, er hätte noch Platz für den Kurs.
Alex Genau.
Anne Ob wir nicht Lust hätten, da zu behalten.
Alex Es waren noch zwei Plätze frei.
Sebastian Verkäufer, ne? Da waren garantiert keine Plätze frei. Er wollte nur, dass ihr da.
Anne Aber geil haben wir uns angeguckt. Ich war total, ich hab gedacht, will ich das? Will ich das nicht? Hab ich da Lust drauf? Will ich das sehen? Keine Ahnung. Hab dann aber zum Einzige gesagt, wenn wir jetzt hier da sind, dann gehen wir da mit rein und gucken uns das halt mit an.
Sebastian Hast du dich bei all dem gefühlt? Weil ich hab eigentlich so von der Erzählung her das Gefühl, du wirst ständig quasi mit dem LKW überfahren.
Anne War auch, ist auch lange Zeit so.
Sebastian Okay.
Anne Ist lange Zeit so gewesen, mit dem LKW überrollen zu werden.
Sebastian Ganz schön mutig dann zu sagen, okay, noch einen Schritt und noch einen Schritt und noch einen Schritt. Wobei die haben auch diese Basics, diese Kinky Basics gefehlt, dass man ja schon schaut, dass man sich nicht überfordert, dass man auch sich die Zeit nimmt, dass man auch die eigenen Grenzen definiert. Auch diese Grundlagen fehlten dir im Grunde auch noch alle.
Anne Ja, mir hat alles gefehlt. Also ich bin da wirklich von 0 auf 50 und 0 auf 100 innerhalb der letzten drei Jahre. Ob ich bei 100 angekommen bin, weiß ich noch nicht. Da fehlt bestimmt immer noch ganz viel.
Sebastian Zu Michael ganz kurz. Also ja, ich habe mit ihm die Folge aufgenommen. Ich glaube 39 und ich hätte damals eine Provisionsvereinbarung machen müssen. Das hätte sich wahrscheinlich gelohnt. Ganz kurz, liebe Grüße. Ich hoffe, es geht Michael gut, denn der Laden ist ja abgesoffen vor, ich glaube, drei Wochen oder so.
Alex Michael hat einen neuen Laden. Genau. In der Hansa Straße in Karlsruhe, wie ich gehört habe, ist der jetzt viel größer und viel besser wie der alte.
Sebastian Ja und er hat innerhalb von drei Tagen am Wochenende mit Community Hilfe diesen Umzug irgendwie gestemmt, also mal Grüße, Wahnsinn, ich habe es aus der Ferne mitverfolgt, wir waren ja selber im Urlaub, als das gerade war und ich habe auch nur den einen Hilfsaufruf mal nur einmal geteilt und sonst nix, krasse Nummer, also es gibt sie noch und nur nicht am alten Ort und ich drücke da echt die Daumen. rein in den Kurs.
Anne Aber der Kurs war cool. Der war schön. Es hat mir Spaß gemacht, Hände und Füße zu fesseln. Es hat mir Spaß, die haben uns gezeigt, einen Körper, Schmuckbondage haben sie uns gezeigt und es dann an beiden ausprobiert, Alex an mir, ich an Alex. Das war echt total schön. Das hat richtig Spaß gemacht. Und das machen wir heute noch. Und ich mag die Baumwollseile überhaupt zum Fesseln ganz arg.
Sebastian Das heißt in dem Moment, also das ist so die erste BDSM-Interaktion zwischen euch beiden gewesen in diesem Kurs. Und das hat dir aber tatsächlich Spaß gemacht.
Anne Ja.
Sebastian Okay.
Anne Ihn einfach so zusammenzubinden und er kann nichts mehr tun.
Sebastian Wie sah er denn aus da? Weil ich meine, du hast da gemacht und du siehst ja deinen Mann nochmal in ganz anderen Augen, weil der steht jetzt eher vor dir und sagt, ich will das aber alles und plötzlich….
Anne Alex strahlt über das ganze Gesicht und noch dem Motto, jetzt mach doch, was ich will. Und hat dann noch Spaß dabei.
Alex Das war wirklich sehr schön. Dieser Nachmittag war ein Riesenglück. Erstmal, dass Anne da mitgefahren ist, dass der Laden offen war. Wir waren zum Beispiel viel zu zeitig da. Er hat damals um 12 Uhr, glaube ich, geöffnet und ich habe nicht nach Öffnungszeiten geschaut und wir waren, glaube ich, um Viertel nach elf da. Und dann kam aber der Michael und seine Frau zum Aufschließen. Und da haben wir gesagt, wir sind zuzeitig Entschuldigung. Und die meinten, ach, kommt doch mit rein und schaut euch in Ruhe um. Und dadurch hatten die auch ein bisschen Zeit für uns, sich mit uns zu unterhalten. Und das war so toll. Und wir haben uns dort so gut aufgehoben gefühlt. Und dann war auch noch der Kurs mit den zwei freien Plätzen. Das hat sich so ineinander gefügt. Das war, als hätte es so sein müssen. Das war einfach toll. und dann hat es uns beiden auch noch Spaß gemacht und das war seit langem mal wieder eine Beschäftigung, die wir zusammen gemacht haben, die uns beiden richtig Spaß gemacht hat und die uns begeistert hat.
Sebastian Jetzt auch nochmal, ich merke, ich frage da in diese Gefühlsaspekte viel rein. Jetzt seid ihr in diesem Kurs, da wird was erklärt und jetzt mach deine Frau, mach diese Sachen und du kannst das jetzt endlich mal spüren und fühlen und das ohne dieses ganz fürchterliche schlechte Gewissen.
Alex Das war wie ein Lottogewinn. Also ich war in dem Moment mega happy, glücklich. Ich dachte, boah, da lässt sich noch mehr draus machen. Ich dachte, es ist so toll, dass das jetzt wieder erwartend funktioniert hat, dass sie jetzt an dem Thema zumindest Spaß hat. Und ich dachte mir, ja, schauen wir mal, wie es weitergeht.
Sebastian Das ist wirklich nochmal dieser Wechsel, nicht nur dieses, sie macht das jetzt, weil im Grunde muss sie ja, sondern dieses, ja wirklich Jackpot. Anne, du hast irgendwie Spaß dran.
Anne Ich hab nicht irgendwie Spaß, ich hab da saumäßig viel Spaß dran.
Sebastian Großartig. Wir machen jetzt ein kleines Päuschen und dann gucken wir mal weiter, wie ihr richtig losgelegt habt. Pause vorbei, liebes Publikum, es geht weiter. Die beiden, die können so viel erzählen in der Pause. Mal gucken, ob mir noch alles einfällt, damit wir das hier nochmal zusammen kriegen. Hui, ihr habt den Fesselkurs gemacht. Anno, du hast festgestellt, oh, da ist ja was. Das macht mir Spaß. Also dein erstes eigenes Kinky-Ding, sage ich mal. Und jetzt kommt ihr nach Hause, allein die Fahrt nach Hause muss schon großartig gewesen sein, aber habt jetzt beide offenbar Interesse daran, Dinge auszuprobieren. Jetzt ist da ja noch so ein Leben. Also das muss ja alles koordiniert werden. Und dann gibt es Zeitfenster, wo kein Nachwuchs im Haus ist, wo man nicht arbeiten muss oder irgendwas. Also dann fängt ja dieses, oh Gott, also wie ging es denn dann überhaupt weiter? Oder habt ihr dann erst mal vier Wochen Urlaub genommen und Action gegeben und alles probiert?
Anne Also es ist ja cool, dass du mit dem Tipp jetzt kommst, nach drei Jahren, dass wir hätten Urlaub nehmen sollen. Es war abenteuerlich und es war aufregend und wie das zu Hause eigentlich so ineinander gespielt hat, muss ich dir sagen, kann ich dir gar nicht mehr unbedingt sagen. Wir sind von dem Kurs raus, wir haben Bombeusele gekauft, lange, kurze, dicke, dünne. Wir hatten wirklich einiges im Gepäck, als wir zu Hause nach Hause gekommen sind.
Alex Wir haben ganz viel Geld ausgegeben.
Anne Alex hat dann angefangen im Schlafzimmer am Bett ein paar Ösen anzubringen und nach dem Motto du kannst mich ja dann fesseln, wenn du Lust hast und festmachen und ich schlafe dann nochmal festgebunden weil wir haben ja jetzt ein paar Seile, Ich weiß gar nicht mehr Ich glaube wir haben zu Hause viel geredet, Wir haben vielleicht auch viel geredet im Beisein von unseren Mädels die auch gemerkt haben, wir haben uns verändert ganz plötzlich Das muss für die auch so ein bisschen komisch gewesen sein. Aber hauptsächlich ging es dann daheim weiter, dass Alex dann im Joyclub ein Profil erstellt hat für uns. Und wir dann einfach so im privaten Zuhause immer mal dann dort gesucht haben, gegoogelt haben, was gibt es, wo kann man hingehen, was gibt es für Leute. Ja, genau.
Sebastian Moment, gleich raus. Also man ist doch erst mal miteinander beschäftigt. Und dann gleich raus.
Anne Da ging es eher mehr darum, vielleicht nach anderen Gleichgesinnten zu suchen. Gar nicht groß auf Veranstaltungen, weil das wäre noch viel zu früh gewesen. Aber einfach gibt es irgendwo im Umfeld von uns irgendjemanden, denen es vielleicht ähnlich geht wie uns oder die ähnliche Erfahrung haben wie wir, um jemanden zu suchen, um sich auszutauschen.
Alex Also ich bin halt so, wenn ich ein schwieriges Thema oder was Interessantes oder Großes vor mir habe, dann hole ich mir gerne einen Support irgendwo. Und ich hatte auf meinem Zettel stehen, wir suchen uns einen Stammtisch und wir sollten gucken, dass wir zu anderen Leuten Kontakt haben. Dass wir mal von anderen hören, wie das da so läuft. Weil wir kannten ja vieles gar nicht, auch ich nicht. Also ich habe vieles gelesen und was man manchmal im Internet so liest, das ist ja auch viel Quatsch dabei, dass man mal von der Realität quasi eine Ahnung bekommt. Und deshalb habe ich das Paarprofil im Joyclub angelegt und uns gleichzeitig bei einem Stammtisch angemeldet. Und dieses Joyclub-Profil hatte ich kaum angelegt. da hatten wir tatsächlich einen Treffer mit einem anderen Pärchen. Und das ging auch ganz schnell. Also ich bin jetzt nicht der Freund. Ich schreibe jetzt zwei Wochen hin und her und dann passiert nichts. Ich habe dann auch ein bisschen Druck gemacht. Komm, lass uns uns treffen.
Anne Und es waren Pärchen, mit denen haben wir uns am 11. September 2022 getroffen. Das weiß ich noch. In Ludwigsburg zum Eis essen, weil das war mein Geburtstag. Also es war dann zeitnah August warm am Urlaub und am 11. September.
Sebastian Das Pärchen, wie war denn da die Konstellation? Ähnliches Alter, auch gleiche Verteilung, also Fem, Dom, Mail, Sub oder?
Anne Also die zwei waren sich, sie haben gesagt, er ist der Dominante, sie ist die Submissive und das haben sie uns auch erzählt.
Sebastian Das haben sie uns erzählt.
Anne Das haben sie uns erzählt. Wir haben uns dann noch länger getroffen. Wir haben heute ab und an auch immer noch Kontakt, aber es ist so ein bisschen verlaufen, weil es einfach so von der Art und Weise nicht ganz gepasst hat. Ich glaube, so kann man das sagen.
Sebastian Was war der Plan? Miteinander zu spielen oder zu reden?
Anne Also erstmal ging es darum, kennenzulernen, Eis zu essen, sich auszutauschen und sich kennenzulernen. Also ich bin die Letzte, die jetzt sagt, ich möchte jetzt einen Spielpartner und gleich losspielen. Also das geht für mich auch heute nach drei Jahren immer noch nicht. Ich möchte die Leute gern auch wirklich kennenlernen. Ich möchte wissen, wen ich gegenüber habe und ich will wissen, auf wen ich mich einlasse. Das ist mir ganz, ganz, ganz, ganz wichtig. Also mich würdest du auch heute nach drei Jahren nicht bei irgendeiner Veranstaltung sehen und dann gleich mit einem anderen Pärchen irgendwo abzwitschern sehen.
Sebastian Okay, also dieser Wunsch nach draußen zu gehen, Leute können dann auch mit anderen was machen, der kam offenbar wirklich schnell ab. War er nicht flexibel genug für deine neuen entdeckten Leidenschaften?
Anne Er war eigentlich viel zu flexibel und viel zu schnell und er wollte auch viel zu viel, viel zu schnell und ich habe eher nach jemanden gesucht in meinesgleichen zum Austausch und auch noch für eine zweite Meinung, für andere Informationen, für auch andere Sichtweisen, weil er ist halt ein Mann und ich bin Frau und Frauen sehen manche Sachen auch immer noch ein bisschen anders und das ist erst blöd. Wir ticken ja schon alle recht unterschiedlich. Also mir war das schon wichtig. Und dann sind wir eine Woche später nach Stuttgart zum Stammtisch gefahren. Bei dem Stammtisch, als ich da drin stand, hätte ich am liebsten die Augen zugemacht und wäre am liebsten wieder nach Hause gegangen. Bin dann aber irgendwie doch geblieben, aber so richtig warm geworden, bin ich erst vier Wochen später beim zweiten Mal.
Alex Ich hatte Mühe, die Anne davon zu überzeugen, nicht gleich wieder heimzufahren, weil sie war ein bisschen abgeschreckt.
Sebastian Was für ein Laden war das denn? Ein öffentlicher Laden oder Kellergewilm?
Alex Das ist eigentlich ein öffentlicher Laden. Das ist so ein LGBTQ-Verein, der da so eine Art kleines Vereinslokal hat, wo die Leute ehrenamtlich bedienen und was verkaufen zu niedrigen Preisen. Und dort ist halt der OSM in Stuttgart beheimatet. Die treffen sich einmal im Monat. Den gibt es schon ziemlich lang. Das ist ein Stammtisch mit Tradition. Dementsprechend haben wir dort auch viele Leute vorgefunden mit viel Erfahrung. Aber es waren hauptsächlich Mehl-Dom-Pärchen. Aber trotzdem konnten die die eine Anna einfangen und haben gesagt, komm, bleib doch sitzen. Und haben sie so in Gespräche verwickelt. Und irgendwann hat die Anna sich da tatsächlich wohlgefühlt. Das war toll. Also wir haben dann wirklich tolle Gespräche da geführt. Die Leute haben gemerkt, wir sind die Neuen, wir brauchen ein bisschen Unterstützung, wir wissen auch nicht so richtig, wo es lang geht und das haben die auch ganz toll gemacht.
Sebastian Jetzt ist ja nun mal auf einem Stammtisch und viele Maildoms, genau, dann taucht eine neue Femdom auf. Das ist jetzt ein bisschen unfair, es ist halt ein statistischer Mittelwert meines Erlebens. Eine neue Femdom auf einem Stammtisch bedeutet, dass sie recht schnell Kontakt zu möglichen Verehrern bekommt. Gab es da, ich nenne es mal Angebote oder, also, weil das ist, Wenn das ungleich verteilt ist, dann muss man ja schnell dran sein, sag ich mal.
Anne Also auf dem Stammtisch gibt es ganz viele einsame Herren, die jemanden suchen, auf der Suche sind, jemanden würden wollen, jemanden finden würden wollen. Aber ich muss sagen, wir können uns gerne unterhalten, wir können auch gerne nicht zusammen was trinken, aber dann hört die Sache auch schon.
Sebastian Aber was macht das denn mit dir? Du kommst da jetzt dahin und jetzt haben da andere Männer sexuelles Interesse an dir. Das heißt, dein Wert definiert sich natürlich nicht darüber. Aber wenn ich dich richtig verstanden habe, warst du es jetzt nicht gewöhnt, dass du da Avancen bekommst.
Anne Nee, das gab es eigentlich, nee, das gab es nicht. An dem ersten Stammtisch noch nicht und am zweiten auch noch nicht. Beim zweiten Termin haben sie dann eher gesagt, oh, jetzt kommst du nicht so mit verschlossenen Augen hier rein. Jetzt kommst du zumindest schon aufrecht. Nee, aber eigentlich von den Stammtischen kenne ich das gar nicht, dass man mich jetzt angrebt oder sagt, ich hätte gern oder ich würde gern oder kannst du mal überhaupt nicht.
Alex Also die Besucher dieses Stammtisch, die wissen ganz genau, Das ist ein Stammtisch und keine Kontaktbörse und da hält sich auch jeder dran. Und insofern haben wir uns da immer gut aufgehoben gefühlt. Wir werden jetzt auch wahrscheinlich nächsten Freitag wieder hingehen. Also wir sind diesem Stammtisch treu geblieben.
Anne Aber ich kenne es mit Stammtische auch nicht, dass das jetzt als Partnervermittlung oder so auch Dienst ist. Eher sind es dann noch Stammtische, wo man sich dann über Kochrezepte austauscht oder über irgendwelche Sportgruppen. Wo ich dann halt schon gedacht habe, nee, da muss ich jetzt nicht mehr unbedingt hingehen. Das gehört jetzt nicht zu dem Thema, wo ich mich ganz, ganz treffen und unterhalten würde wollen.
Sebastian Aber… Ja, das habt ihr mir jetzt in der Pause schon gesagt, Anne, dass du im Prinzip, du willst Wissensaustausch, Wissenserwerb und ja…, Vielleicht gehen wir mal ins Heute rein. Wie viele Kurse, Workshops etc., also wie viel BDSM-Bildung habt ihr inzwischen bekommen? Fangen wir an, der Fessel-Workshop bei Baumwollseil. Okay, eins. Ich mache mal eine Strichliste, vielleicht kommen wir drauf, wie viele das sind.
Alex Das nächste war, glaube ich, das Banking-Workshop, ebenfalls im Baumwollseil. Dann hatten wir einen Erste-Hilfe-Workshop im Baumwollseil. Also der Erste-Hilfe-Workshop war speziell für BDSM ausgelegt. Also es war auch ein Arzt, der kinky in seiner Freizeit unterwegs ist und der hat Sachen erzählt, die passieren können, da wäre ich nie im Leben draufgekommen. Also es war total interessant. Er hat halt auch erzählt, wie macht man jemanden, der ohnmächtig wird, vom Andreas Kreuz ab und solche Sachen. Also es war ein total toller Workshop und ich kann ihn nur einfach jedem empfehlen. Was hat man noch für Workshops?
Anne Ich überlege gerade, wir sind mal zu einem gefahren, weiter weg. Das war ein Workshop für Spieler auf leise Art und Weise.
Alex Ah ja, Silent BDSM nannte der sich. Das war in Offenbach, weil dadurch, dass wir Kinder haben, haben wir nach Möglichkeiten gesucht, unseren neu erworbenen Freizeitspaß zu Hause leise ausleben zu können. Und deshalb haben wir diesen Workshop besucht und ja, der war ganz okay. Ein paar Ideen kamen dabei rum, die wir umsetzen konnten. War ganz okay.
Anne Was glaube ich denn?
Sebastian Jetzt letzte Woche oder so?
Anne Können wir das hinten anschließen?
Sebastian Okay, da war also noch ein Workshop letzte Woche, von dem ich schon weiß, aber liebes Publikum, ihr werdet auf die Folter gespannt.
Alex Und vor dem letzte Woche waren wir noch zu einem Workshop Tantra meets BDSM.
Sebastian Ihr nehmt alles mit. Also okay, aus meiner Perspektive. Ich habe ja recht früh angefangen. Das war einmal alles sehr organisch. Das heißt, man hat auf Partys andere Leute gesehen. Man hat auch mal sich gegenseitig besucht, sowas zeigen lassen. Aber im Grunde hat man halt viel gelesen oder habe ich viel gelesen und dann ausprobiert, auch mal gescheitert. Aber ich bin jetzt nicht so der Mensch, der Kurse besucht. Warum diese Form des Wissens erwerbt? Man könnte ja auch das Internet leer googeln.
Anne Weil ich ein schlechter Leser bin. Einige Bücher haben wir daheim, aber ich habe die eigentlich nie von vorne bis hinten komplett gelesen. Ich suche mir dann ganz gerne nochmal die Kapitel raus, die mich dann interessieren und lese so ein bisschen quer. Das Einzige, was ich gelesen habe, war das von Michael mit der Kapitel. Wo wir googeln?
Sebastian Die Kunst, die wir googeln. Wahrscheinlich die Kunst, der unvonunutig Buchformat.
Alex Lust an weiblicher Dominanz oder so.
Anne Genau. Und von dem her und Internet, da muss ich auch wieder lesen. Und ich lasse mir ganz gern was zeigen. Beziehungsweise wenn dann Fragen auftauchen, dass ich einfach auch fragen kann. Das ist mir viel, viel lieber, als wenn ich über Bücher mir irgendwelches Wissen aneigne.
Sebastian Vielleicht muss ich nochmal anders reinfragen. Ihr könnt es doch einfach probieren und dann wird das schon gut sein und der wird dir schon Feedback geben. Also warum willst du das vorher lernen? Also dieses Mindset finde ich spannend.
Anne Ich will nichts kaputt machen. Ich will gefühlt nichts machen. Ich bin jemand, ich mache gern alles perfekt. Ich will alles perfekt machen und ich will auch das perfekt machen und gut machen.
Alex Und mir ist jetzt noch ein ganz wichtiger Workshop und ein zentraler Workshop eingefallen, den wir vergessen haben. Den Bullwip Workshop.
Sebastian Ich bin bei sieben Workshops.
Alex Nach dem Spanking Workshop hat eine festgestellt, dass sie mich gern vermöbelt. Also sie hatte richtig Spaß dran, mich zu verhauen und ich hatte Spaß dran, verhauen zu werden. Und irgendwann ging es dann ja, außer den normalen Peitschen, gibt es ja auch noch diese Bullwips. Da könnte man doch auch mal probieren. Aber das Ding ist halt schon ein bisschen gefährlicher als so eine normale Gerte. Da gehen wir mal zu einem Workshop. Und da waren wir bei einem, das ging drei oder vier Stunden. sehr intensiven Workshop, ebenfalls im Baumwollseil.
Sebastian So, jetzt einmal ganz kurz. Also, liebes Baumwollseil-Team, wenn alle die Menschen, die das jetzt hier hören, werden in die nächsten Bestellkommentare reinschreiben, weil Anne und Alex das im Podcast so toll erwähnt haben, bin ich hier oder hab hier bestellt. Der Podcast freut sich natürlich über Zuwendung. Wir müssen mal wenigstens Werbung draus machen, also langsam wird es Werbung. Nein, die machen das toll, keine Frage. und die räumliche Nähe bietet sich da ja auch einfach an. Ich habe offenbar übersehen, was die da machen. Ich muss mal inkognito da offenbar auch mal einen Workshop mitmachen. Muss ich mich mal umkleiden lassen oder so mal gucken, ob das wirklich alles so ist.
Anne Du kannst bestimmt auch so hingehen.
Alex Aber wir haben noch was ganz Wichtiges eigentlich vergessen. Wir sind ja vor uns auf unser erstes Pärchen, was wir im Joyclub kennengelernt haben, kurz eingegangen und haben da nicht weitergemacht. Aber dieses Pärchen hat uns eigentlich dazu gebracht, ein bisschen lockerer und mutiger zu werden. Auch wenn das vom Spielen her überhaupt nicht zu uns gepasst hat, haben wir dem Pärchen extrem viel zu verdanken, weil dieses Pärchen war es, was uns einfach in einen Swinger-Club mitgeschleppt hat. Wir beide wären da wahrscheinlich einfach so nie reingegangen. Die haben halt gesagt, komm, wir gehen zusammen mal in den Club und probieren das einfach mal aus. Und da sind wir zusammen in einen Zwingerclub gegangen.
Anne Und er hat mich da reingeschoben und ich bin mit so in den Händen da reingelaufen und habe gedacht, was will ich, was soll ich da? Es ging vorher um Kleidung, was zieht man da überhaupt an, was brauche ich dazu? Wo sie gesagt haben, ja du, ganz einfach, bestellen wir was, gucken wir, probieren wir zusammen an. Ich sagte, hopp oder top, geht oder geht nicht. Und ich habe echt gedacht, Mann. Und dann waren wir in diesem Zwingerclub und ich habe das gesehen, ich habe in der Ecke gesessen und habe gedacht, oh boah.
Alex Und dieser Swinger-Club, der erste Swinger-Club-Besuch war ganz furchtbar. Aber trotzdem hat einer gesagt, wir müssen das nochmal probieren in einem anderen Club. Weil der Club, den fand ich auch nicht so toll. Haben wir gesagt, okay, wir probieren es nochmal woanders. Und der zweite Swinger-Club-Besuch war dann toll. Und da haben wir dann auch das erste Mal das BDSM-Zimmer dort benutzt.
Sebastian Also ihr wart da, um dann dort BDSM zu erleben? Oder kommt die ganze sexuelle Komponente zu dem Zeitpunkt gleich noch mit dazu?
Anne Zu dem Zeitpunkt war noch beides mit dabei. Wir haben dann aber nach dem zweiten, dritten Besuch Swingerclub gesagt, wir wollen weiter probieren. Also bei Swingerclub dieser Sex mit allem und jedem und jeder hat die Hände irgendwo und Füße und sonst, das ist auch nicht meins.
Sebastian Habt ihr das probiert?
Anne Was, Hände und Füße überall. Zu zweit, zu viert schon, aber halt nicht mehr und auch nicht überkreuzt. Also so ja, aber nicht mehr.
Sebastian Also ihr beide miteinander auch, wenn andere im Raum waren. Ich muss da nochmal reinhacken. Am Anfang, ja, Anne ganz brav und alles so geregelt und jetzt knallt er mir hier, das sind ja keine langen Zeiträume, Pärchen getroffen, Swinger, Club, Sex vor anderen Leuten gehabt. Also ich hab langsam den Eindruck, nicht er hat geschoben, sondern ich hab nicht mehr den Eindruck, dass er dich da immer überall reingeschoben hat, sondern du hast dich reinschieben lassen, damit du dann sagen kannst, jetzt voll drauf, jetzt probiere ich alles. Also eigentlich hat er nur diesen inneren Widerstand oder diesen blinden Fleck ausgemerzt.
Anne Du wirst gefährlich.
Sebastian Okay.
Anne Ich habe das Auge steht vor deinem Haus. Da ist eine große Kiste drin. Pass auf.
Alex Voll mit Spielzeug.
Sebastian Okay. Hey, also jetzt hättest du das von dir selbst gedacht?
Anne Nein. Nein, zu dem Zeitpunkt ein halbes, also nach einem halben Jahr Strandurlaub, ein halbes Jahr später noch nicht unbedingt.
Sebastian Oder vielleicht so ein Gedanke, um Gottes Willen, was ist aus mir geworden? Ich habe jetzt Sex vor anderen Leuten gehabt. Oder war es einfach zu gut?
Anne War einfach so. Aber Sex in dem Sinne, das ist schön, wenn mal, aber ich brauche das jetzt auch nicht unbedingt. Mir macht das andere viel mehr Spaß.
Sebastian Ja, da kommen wir gleich noch. Ich habe noch so einen ganzen Blog, wo ich, ich weiß noch gar nicht, wer das heute alles unterkriegen kann, aber ... Wahnsinn. Also ich habe wirklich den Eindruck, da ist so die Grenzen deiner Sozialisierung, die wurden einfach mal, diese Mauer wurde zu durchsichtig und dann jetzt geht es richtig los und dann hast du ihn mitgeschleift irgendwann, habe ich langsam das Gefühl.
Anne Ja, wir sind dann zu zweit losgezogen. Und uns gibt es auch nur zu zweit. Also Anne und Alex wird es zum jetzigen Zeitpunkt und zukünftig vielleicht immer nur zu zweit. Es gab uns nur zu zweit und es gibt uns nur zu zweit.
Alex Und nach der Swingerclub-Erfahrung haben wir dann gesagt, komm, das ist nichts Heils und nichts Ganzes. Und die Swingerclub-BDSM-Räume sind auch immer sehr lieblos, meistens eingerichtet.
Anne Und dann wird da auch ganz komisch angemacht. Entweder bleiben die Leute stehen und sind begeistert oder sie bleiben stehen und geben blöde Kommentare oder, machen Sex im BDL, im S, im Swinger Club Raum. Und das brauche ich in dem Raum dann so in der Form auch nicht. Da möchte ich rein und nicht die anderen.
Sebastian Wenn da nicht gehauen wird, dann mach den Platz bitte frei.
Anne Genau.
Sebastian Oh Gott, ja. Ich habe Bilder im Kopf. Ja, okay.
Alex Jedenfalls haben wir dann gesagt, pass auf, wir gehen jetzt zu einer richtigen BDSM-Party mal. Und so sind wir, glaube ich, zum Femdom-Ball gekommen in Karlsruhe. Den hat man uns empfohlen und haben über den Joy-Club auch gefunden, haben uns angemeldet, sind hingegangen. Und das war natürlich gleich was ganz anderes.
Sebastian Wie viele Leute waren da, ganz grob?
Alex 200.
Anne Obwohl die weiter mal waren.
Sebastian Ach, das ist so ordentlich.
Alex Der Femdom-Ball ist recht groß.
Anne War das gleich der Femdom bei?
Alex Ja. Das war unsere erste BDSM-Veranstaltung.
Sebastian 200 Menschen, also 100 Femdoms im Raum. Also wirklich Gleichgesinnte.
Alex Und das war mega.
Anne Und da habe ich das erste Mal gesehen, wie man wirklich miteinander spielt. In einer Menge mehr. Und nicht nur wir zwei, nicht nur zu viert, sondern wirklich viele. Mit Nähe, Distanz, hart, weich, klein, hoch, dick, dünn, alles. Und da war ich auch total überfordert, da saß ich unten im Keller auf der Couch und habe gedacht, boah, das musste ich alles erstmal sacken lassen. Also bei mir ist immer so, die erste Veranstaltung überhaupt irgendwo, es ist egal an welchem Ort, es ist egal in welchem Club, bin ich erstmal überfahren. Ich muss das erstmal wirken lassen, ich muss erstmal sehen, wo bin ich, was ist ringsherum, was geht, was geht nicht. Und wenn du dann mit mir das zweite Mal dorthin gehst, dann kannst du dann vielleicht Glück haben, dass ich dann sehr aus mir rausgehe.
Alex Ist eigentlich immer so.
Sebastian Ja, ich habe auch wirklich den Eindruck, dieses erstmal schauen, beobachten, analysieren, drüber nachdenken und dann aber auch zu eigen machen.
Anne Und dann mache ich aber so wie ich das gerne möchte.
Sebastian Okay, was machst du denn gerne so wie du es möchtest, was im Schnitt anders ist als andere das machen? Also wo sagst du, das zeichnet dich aus? Und auch Alex, an dich die Frage, was zeichnet sie im Besonderen aus? Ihr seid ja nun mal beide einzigartig.
Anne Also ich brauche so das Kribbeln, ich brauche so diese Nähe, wo ich Zeiten habe, wo ich ganz dicht dran bin und beim ganz dicht dran bin auch kräftig ärgern kann. Und dann brauche ich die Zeiten in der Session, wo ich sagen kann, ich bin weit weg und kann einfach nur meinen Druck rauslassen. Dieses Nähe, Weite, dieses Leichte, mit Kraft voll was tun, dieses Spielen miteinander, dieses Oben spielen, unten spielen, von nah, von fern. Das ist das, was ich brauche. Zwischendurch mal eine Pause einlegen, einfach mal Hände auflegen und einfach mal abwarten. und das so ineinander übergehen lassen.
Sebastian Das klingt, als seid ihr seit drei Jahren im Zustand frisch verliebt.
Alex Ja, so ist es ungefähr. Wir haben quasi unsere Beziehung von neun gestartet, als wären wir wirklich frisch verliebt. Das ist wirklich so. Und das ist auch das, was ich an Anne besonders liebe, ihre Spontanität, ihr Einfallsreichtum, ihre Fantasie. Also ich weiß nie, was stellt sie mit mir an. Ich weiß, ich habe das gelernt. dass egal, was ich an Wünschen äußere, die meistens nicht erfüllt werden. Also sie macht das schon extra so, wenn du mir was sagst, dass du das gern möchtest, mache ich was anderes. Aber ich habe das trotzdem noch nie bereut. Also Anne hat wirklich ein tolles Gefühl und viel Fantasie, eine tolle Session jedes Mal hinzukriegen. Und jede Session ist komplett anders. Sie überrascht mich jedes Mal wieder. Sie ist sehr einfallsreich, was sie mit mir so anstellt. und das ist wirklich toll.
Sebastian Ich würde gerne noch mal so ein bisschen ins Thematische reingehen. Das heißt, ich spule wieder zurück.
Anne Aber lass die Fachbegriffe weg, okay?
Alex Genau, Anne mag keine Fachbegriffe.
Anne Mit Fachbegriffen kann ich nichts anfangen. Da muss ich dich denn fragen, was die heißen.
Sebastian Ich glaube, ich werde begrifflich, ich werde, da gab es schon mal eine Folge, Oh, mit wem war die denn noch gleich? Sander Lamanda heißt der Mensch und seine Partnerin, die hat auch gesagt, auf Gottes willen diese fürchterlichen Fachbegriffe, ich werde mich zurückhalten, wobei ich habe mir sagen, dass man kann diesen Podcast auch so hören, selbst wenn man die Fachbegriffe nicht kennt, sie ergeben meist von alleine Sinn. Alex, jetzt gehe ich nochmal zurück. Ihr habt Keuschhaltungszeug gekauft. Ganz ehrlich, alles schöne Fantasie. Wie fühlt es sich denn an? War es denn so wie gedacht? Ich meine, das ist ja doch ein großer Aspekt eures Tuns.
Alex Natürlich.
Sebastian Und wie ist denn das, wenn es nicht mehr geht?
Alex Also der Start in die Keuschhaltung war für mich auch anstrengender wie gedacht, weil es ist wirklich nicht leicht, so ein Käfig längere Zeit zu tragen, vor allem nachts.
Sebastian Was war denn das Ziel, wie lange du ihn trägst? Also was hast du dir vorgestellt, was ihr da macht? Einmal zuschließen und einmal im Monat auf? Oder was war die Fantasie?
Alex Am Anfang haben wir gesagt, ich glaube, wir hatten so eine Art Abmachung getroffen, dass ich zu 50 Prozent der Zeit quasi den Käfig trage.
Sebastian Von Anfang an?
Alex Ja. Also nicht von Anfang an. Am Anfang war es ein bisschen so diese Eingewöhnungsphase, die ersten ein, zwei Monate.
Anne Mal am Wochenende, mal zwei.
Alex Drei Tage. Genau, mal kürzere Zeit. Aber später dann, so nach ein paar Wochen, haben wir dann gesagt, okay, mindestens 50 Prozent der Zeit, also jede zweite Woche komplett sozusagen oder so.
Sebastian Und das ging auch technisch und auch hygienemäßig und ich weiß nicht was alles. Also vielleicht, weil wir da im Podcast relativ lange nicht mehr detailliert drauf eingegangen sind. Also gerade Hygiene ist so eine Sache, da muss man drüber sprechen. Was war denn realistisch am Anfang?
Alex Hygiene ist natürlich ein wichtiges Thema. Wenn ich sage, ich trage einen Käfig eine Woche lang, da sind natürlich Aufschlusszeiten zum Saubermachen mit drin.
Sebastian Täglich, wöchentlich?
Alex Also am Anfang hatte ich einen Kunststoffkäfig, da sollte man natürlich eigentlich täglich reinigen, das kann ich nur empfehlen. Es kommt immer darauf an, was man für einen Käfig hat tatsächlich. Also der Kunststoffkäfig, da bleibt halt viel dran hängen etc., das sollte man täglich machen. Dass man mal zehn Minuten schnell aufschließt, sauber macht und wieder drauf und zuschließt. Und später sind wir dann auf Edelstahl gewechselt und Edelstahl kann man halt auch mal gut durchspülen. Und je nachdem nach Form des Käfigs etc..
Sebastian Okay, also auch ein mittleres Vermögen für Modelle ausgegeben.
Alex Also bei den Edelstahlmodellen habe ich ja tatsächlich, also ich habe jetzt nicht rumprobiert, ich habe mir tatsächlich welche auf Maß fertigen lassen. Ich habe jetzt meinen zweiten Käfig auf Maß und ich kann das wirklich nur empfehlen, ehe ich sich hier ewig bei Amazon durch irgendwelche Käfige durchzuprobieren, wo man sich sonst was einklemmt.
Anne Und viel Geld ausgibt.
Alex Wenn man immer viel kauft. gibt, genau, empfehle ich gleich das Geld zu investieren, einen richtigen Käfig zu kaufen, der dann auch passt.
Sebastian Was gibt man denn da so aus?
Alex Also der erste Käfig auf Maß, der hat um die 250 Euro gekostet und das Modell, was ich jetzt trage, hat 400 Euro.
Sebastian Das sind aber noch okay Bereiche, sage ich mal. Richtig, das ist noch vertretbar. Also das ist das, was es glaube ich vor zehn Jahren nicht auf Maß, sondern von der Stange gekostet hat. Ja, bei Amazon gibt es, ich glaube, für zehn Euro inzwischen Zeugs.
Alex Ja, zwischen zehn und 30 Euro.
Sebastian Da weiß man jetzt auch nicht, was man da für Kunststoff... Aber gut, lass mich nochmal darauf eingehen, dieses dann wird der da eingepackt. Ja, und dann kommst du nicht mehr ran. War das das, was du wolltest? War das so, wie erwartet?
Alex Absolut, weil auf was ich total stehe, ist Kontrolle abzugeben.
Sebastian Ja.
Alex Ich möchte Kontrolle abgeben und mit diesen Keuschhaltungszeugs, da kann man 24-7 spielen, wenn man das will. Man wird immer daran erinnert, wenn sich was regt, wenn man eine Erektion kriegt, der halt erregt ist, oh scheiße, da ist ja der Käfig dran, ja? Da hat ja jemand anderes Sagen. Und das kickt mich extra nochmal.
Sebastian Ja, aber keine Orgasmen mehr offenbar.
Alex Das fand ich gar nicht so schlimm. Das Tolle dran, dadurch, dass ich, früher war ich ja, wo einer das noch nicht wusste, habe ich mich häufig selbst befriedigt. Und das war eigentlich nicht befriedigend, das war eher frustrierend. Jetzt, wo ich nicht mehr so viel Orgasmen habe, eher sehr wenig, ehrlich gesagt, geht es mir viel besser. Weil der Zustand der dauerhaften Keuschhaltung versetzt mich in den Zustand einer Art Dauergeilheit. ich bin immer erregt quasi, also mir geht's dabei richtig gut und ich glaube für die Anne ist das auch toll, weil dadurch wäre ich ein bisschen...
Sebastian Hier fragen wir sie doch, sie ist ja hier.
Alex Schmicksamer.
Sebastian Also, okay, du packst das Ding da dran, sieht wahrscheinlich erst mal im ersten Moment komisch aus, gerade am Anfang. Wie war das denn für dich? Du hast jetzt Macht, du hast Kontrolle.
Anne Er lässt mich nicht mehr los. Er ist nur noch an mir dran. Er ist nur noch hinter mir, um mich drum. Das ist ganz furchtbar. Manchmal.
Sebastian Okay. Auch so für dich das Gefühl. Ich habe den Schlüssel.
Anne Ja, den habe ich. Hier. Da ist er drin.
Sebastian Ah, okay. Davon hätte ich gerne für die Show Notes ein Bild. Das ist so eine Kette, die du trägst mit so einem sehr dünnen Zylinder, Metallzylinder. Man erkennt jetzt nicht was und wie. Den kann man aufschrauben.
Anne Der Schlüssel vom KG.
Sebastian Okay. Den trägst du immer bei dir.
Anne Den trage ich im Wenn wir unterwegs sind, zusammen unterwegs sind, immer.
Sebastian Hast du auch einen? Ich meine, Edelstahl wird man ja nicht einfach so wieder los. Also für Notfälle, sage ich mal.
Alex Wir haben in der Wohnung einen Notfallschlüssel deponiert, ja.
Sebastian Okay, aber den hast du nicht immer dabei. Wenn du unterwegs bist, kommst du aus der Nummer nicht raus.
Alex Da habe ich Pech gehabt, ja.
Sebastian Okay.
Alex Also ich bin auch schon auf Dienstreisen gefahren ein paar Tage und hatte nichts zum Aufschließen dabei.
Sebastian Liebes Publikum, mach das nicht. Einen Tipp habe ich, aber für die, die dann sagen, doch ein bisschen Sicherheit wäre schön, man kann einfach den Schlüssel in so einen Glaszylinder einbauen lassen. Also hast du auch Glas und wenn man den Schlüssel braucht, kann man halt das Ding fallen lassen, drauf treten und hat einen Schlüssel.
Alex Naja.
Sebastian Man muss also was kaputt machen, die Hemmschwelle muss extrem hoch sein, aber dann ist für Notfälle was da.
Alex Vor allem, ich hatte ja am Anfang ein Vorhängeschloss dran, da hätte man einen Seitenschneider genommen, das Ding wäre offen gewesen.
Sebastian Gut, den hat man ja nicht mal dabei.
Alex Ja gut, aber wenn was passiert, die Feuerwehr hat auf jeden Fall dabei.
Anne Die Feuerwehr wird sich aber umgucken, wenn sie dich findet.
Sebastian Okay, aber wie ist der Thrill für dich? Also du läufst jetzt damit rum, sie hat Kontrolle, ja, Selbstbefriedigung geht halt nicht mehr, es macht dich dauerspitz, aber es ist einfach, es ist so, wie du dir das in deiner Fantasie aufgemalt hast.
Alex Absolut, ja, da ist wirklich die Fantasie zur Realität geworden.
Sebastian Gibt's doch mal irgendwelche negativen Aspekte. Dass irgendwas blöd ist oder klemmt sich ein oder wird, ich weiß nicht, man nibbelt die Tapete ab, weil man so spitz ist und nix geht.
Alex Natürlich, aber das ist ja auch der Reiz dran. Also einklemmen tue ich mich in letzter Zeit nicht mehr. Seit dem zweiten Käfig habe ich mich eigentlich nie mehr eingeklemmt irgendwo. Beim ersten habe ich es ab und zu noch passiert, dass ich mir ein Stück Haut irgendwo eingeklemmt habe. Bei dem zweiten passiert das nicht mehr. Aber natürlich hat man einen Moment, dass man total spitz ist. Da denkt man, meine Fresse, ich würde jetzt so gern und kann nicht. Aber das macht ja auch den Reiz der Sache aus.
Sebastian Also das kannst du total genießen, ja.
Alex Ja, ja, das ist einfach toll.
Sebastian Wie nervig wird er denn dann?
Anne Er wird schon ganz schön nervig. Vor allen Dingen, wenn ich dann zwischen Süßigkeiten kriege oder ein Eis kriege oder er um mich rum und mich dann stets und ständig festhält oder seine Hände immer an mir hat, dann merke ich dann schon, jetzt wird es mal wieder Zeit. Jetzt sollte ich wieder irgendwas tun.
Sebastian Nehmen wir mal Zustand heute. Wie oft darf er denn so ganz grob?
Anne So ganz grob. Wir haben seit letztem Jahr Dezember.
Alex November.
Anne Nein, im Dezember gab es einen Adventskalender. Das ist unser Ding. Im Dezember gibt es zwölf Momeln.
Alex Das war das erste Ding der Woche übrigens.
Sebastian Ja, dann bin ich sehr gespannt. Das Ding der Woche. Okay. Ich bin gespannt. Für das liebes Publikum, wenn ihr nicht wisst, was das ist. Das Ding der Woche ist, Menschen bringen Dinge mit, die ich leider nicht behalten darf. Die wir dann auch in den Show Notes zeigen. Ich sehe hier ein Notizbuch kariert. Book of O steht drauf.
Alex Genau. Auf der ersten Seite findest du ein Kalender, wo das Ganze losging.
Sebastian Okay, im Oktober steht Oktober.
Alex Ja, also da ging gar nichts. Und jedes, jeder eingekreiste Tag ist ein Tag, an dem ich einen Orgasmus haben durfte.
Sebastian Okay.
Anne An dem wir so extrem gespielt haben, dass es einfach dazu gekommen ist.
Sebastian Dass es dazu gekommen ist?
Anne Ich habe es einfach zugelassen. Ja. Sonst lasse ich es ja nicht tun.
Sebastian Das klingt so, als hättest du einen schwachen Moment gehabt.
Anne Ganz schwach.
Sebastian Okay, also was haben wir hier? Den 2. November, also den Oktober gar nicht, den 2. November. Der nächste Eintrag ist vom 13. Dezember und nicht an Heiligabend, sehe ich hier.
Anne An Heiligabend geht ja sowieso nicht.
Sebastian Und auch nicht an Silvester. War sie denn an ihrem oder deinem Geburtstag gnädig?
Alex An meinem Geburtstag war sie nicht gnädig, weil in dem ganzen Monat lief nichts.
Sebastian Ja, also Dezember zweimal, Januar gar nicht, Februar einmal, März einmal. Ist das für dich so Wohlfühl?
Alex Absolut, ja.
Sebastian Okay, das geht jetzt im Oktober 2024 los, wir reden ja über drei Jahre. Ist das jetzt hier besonders häufig oder selten?
Anne Wir haben das tatsächlich zu dem Zeitpunkt erst eingeführt und haben gesagt, es gibt pro Kalenderjahr zwölf Momen.
Alex Also ich darf im Jahr zwölf Orgasmen haben.
Anne Und die zwölf Murmeln stehen für zwölfmal extreme Freude.
Sebastian Extreme Freude.
Anne Und entweder er nutzt die zwölf Murmeln über das ganze Jahr und die sind dann bis Jahresende aufgebraucht oder was ja schön wäre, wenn am Jahresende noch ein, zwei Murmeln übrig bleiben, dass ich wieder ein, zwei zurückgeschenkt kriege.
Sebastian Okay, wir sind jetzt im August 25 und wir sind jetzt bei 10.
Alex Richtig, ich habe noch zwei übrig.
Sebastian Das Jahr geht noch ein paar Tage.
Alex Ja, das ist halt das erste Mal, wo wir das richtig durchziehen und ich tröste mich halt damit, Oktober ist Loktober, da geht es eh nicht, das ist so ein fester Monat, wo es ausgeschlossen ist und November ist Noo-Fember.
Sebastian Okay.
Alex Also wir haben den umgewidmet, also die zwei Monate ist eh tote Hose.
Sebastian Und du sollst hier zwei aufheben für Jahresende noch.
Alex Ja, im Dezember gibt es ja neue, da gibt es ja Nachschub.
Sebastian Ach so, im Dezember.
Anne Aber erst für Januar.
Alex Also ich werde da noch ein bisschen kurz gehalten, ja, tatsächlich. Und es gibt halt auch die Regel, dass ich jedes Mal das dokumentiere, wenn es dazu gekommen ist, handschriftlich. Also es gibt so immer, zu jedem, was wir machen, gibt es eine Notiz, eine Beschreibung der Situation und vielleicht auch noch ein Bildchen dazu, was wir da gemacht haben. und dann wird der Murmelbestand unten hingeschrieben. So.
Sebastian Okay. Also erstmal kann ich feststellen, du bist relativ entspannt gerade, weil es ist jetzt gerade mal eine Woche her.
Alex Ja. Genau. Im Urlaub.
Sebastian Also vielleicht nochmal so die, also ist das dann ein besonderes Ereignis, wo es dann auch nach deinen Wünschen geht, damit du einen besonders tollen Orgasmus hast oder ist das eher was, das passiert halt und es kommt jetzt auch nicht auf die Qualität an?
Anne Nee, es ist was Besonderes.
Alex Ja, es ist was Besonderes, auf jeden Fall. Also meine Orgasme sind unglaublich intensiv, seit ich mir das so mache.
Sebastian Okay. Ich kenne ja die Erfahrung, dass wenn man was weiß ich, also das ab einem gewissen Zeitpunkt ist es dann nur noch Druck ablassen.
Alex Nee, also bei mir ist es fast so, ich bin das ist so intensiv, das ist so toll und ich bin häufig erst mal dann gar nicht mehr in der Lage, mich zu bewegen hinterher, weil ich so kaputt bin. Es ist halt was Besonderes und das wird auch so zelebriert. Was halt nichts kostet, sind ruinierte Orgasmen. Die gibt es natürlich auch. Es gibt auch ruinierte Orgasmen, das befriedigt ja nicht.
Sebastian Gibt es den Aspekt, dass du einfach eine Ejakulation einfach so hast?
Alex Ja, es passiert manchmal im Spiel, dass man anfängt einfach, wenn man so aufgegeilt ist und schon einen Monat nicht mehr durfte, dass man einfach ausläuft.
Sebastian Ja, zählt das?
Alex Das zählt nicht, das ist kein Orgasmus. Es läuft einfach raus. Das ist orgasmusloses Ejakulieren.
Sebastian Kann man auch forcieren mit einer Prostatamassage, macht ihr sowas?
Alex So was hat die Anne jetzt erst gestern gelernt. Bei einem Workshop.
Sebastian Noch ein Workshop.
Anne Später.
Sebastian Ja, später. Oh Gott. Okay, aber das ist eigentlich, du hast, also es ist ja doch selten, dass dann die Fantasie, die man über Jahre hat, dass das genau trifft und es scheint es auch zu tun.
Alex Unbedingt, ja. Also es ist sogar noch besser.
Sebastian Mit den Murmeln muss ich mal fragen. Sagst du so, hier ist eine Murmel-Mach-Vibe oder, Entschuldigung, das ist jetzt maximal respektlos.
Anne Nee, das ist dann aus der Situation heraus.
Sebastian Das heißt, sie macht und dann musst du eine abgeben.
Alex Entweder ich bitte sie darum, dass ich einen haben darf. Oder manchmal macht sie auch einfach, dass ich einen habe. Je nachdem, das kostet mich dann halt eine Murmel, wenn ich mich nicht beherrschen kann. Pech gehabt, ja.
Sebastian Wissen Sie, für dich hättest du nicht auch manchmal zusätzlich gern, also so gern er ja diesen Zustand mag, dass du sagst, ich hätte jetzt einfach gern, dass er kommt.
Anne Also wenn ich das möchte, dann passiert es auch. Wenn ich das möchte, lasse ich ihn raus und dann geht es halt auch so, wie es sein soll. Aber ich brauche das nicht. Ich brauche das auch mal sechs Wochen, acht Wochen überhaupt nicht.
Alex Also Anne steht nicht so auf Penetration. Ich befriedige die Anne deutlich häufiger, als wie ich befriedigt wäre. Und Anne hat halt andere Favoriten entdeckt für sich, wie sie gern befriedigt werden möchte.
Sebastian Ja, da kommen wir doch jetzt als nächstes zu. Das hatte ich nämlich ja auch noch stehenden Punkt, Sexualität und Sex, weil, klar, ihr könnt ganz viel Sex haben ohne deinen Orgasmus, aber generell, vielleicht auch da nochmal so dieses, wie weit war Sexualität, Anne, ich weiß jetzt gar nicht, ob ich so tief reinfragen darf, wie weit war Sexualität und auch deine Orgasmus, wie weit war das vor seiner Strandbeichte, sag ich mal, ein Thema in deinem Leben?
Anne Gar kein Thema. Also halt, ich wollte Familie, ich wollte Kinder. Irgendwie gehört das ja mit dazu. Aber ob das jetzt so war, wie es jetzt ist? Ich habe mich damit auch nie wirklich auseinandergesetzt und es gab auch nie jemanden, mit dem man sich darüber unterhalten hätte oder ausgetauscht hätte. Oder heute bin ich so weit, dass ich sage, ich rede schon drüber. Ich finde das aufregend. Ich finde das spannend. Und wenn ich dann Leute um mich habe, die sich auch mit unserem Thema, mit unserer Konstellation gut auskennen und auch mitreden können, das ist schön, darüber zu reden. Ich kann es mir eigentlich heute, drei Jahre nach dem Tag Strand, ohne dem gar nicht mehr vorstellen.
Sebastian Wie sieht deine Sexualität heute aus? Ich meine, so oft miteinander vögeln könnt ihr ja nun mal nicht, weil da ist ja mal so ein Käfig im Weg.
Anne Also wenn ich das wollte, könnte ich den Käfig jederzeit aufschließen und dann funktioniert das wie auch vorher. Es gibt Schirmzeiten, wo das auch passiert.
Alex Ist aber äußerst selten. Aber die Sexualität unter uns läuft halt anders aus. Also erstens mal ist es für mich, ist es wie eine Kernaufgabe, die Anne sexuell zu befriedigen. Das ist, wenn die Anne einen Orgasmus hat, auch wenn ich keinen habe, dann fühle ich mich einfach super. Ich bin glücklich, wenn ich ihren Orgasmus bescheren kann. Und den kann ich ja nicht nur durch meinen Penis ihr bescheren, sondern auch durch meine Zunge, meine Finger, durch Spielzeuge etc.
Sebastian Mir geht es gerade so ein bisschen um einen anderen Aspekt. Entschuldigung, wenn ich da so am Rumbohren bin. Jetzt hat deine Frau, ich rede jetzt mal in der Richtung, jetzt entdeckt die Sex kann auch unfassbar viel Spaß machen, dass man Orgasmen öfter erleben möchte. Aber du nicht. Aber nicht mit deinem Penis. Das ist ja so ein Widerspruch in sich. Also Anne, jetzt auch mal direkt an dich. Jetzt merkst du, okay, Lust an sich ist etwas, was du vielleicht öfters haben magst, was du anders das auf eine neue Art genießen kannst.
Anne Also mir reicht da teilweise schon die Nähe, wenn man wirklich spielen und nicht mit Alex spielen kann und dann diese Nähe hat, diese Wärmespüre, dieses Miteinander, diese Nähe und Distanz, das löst schon unheimlich viel in mir aus. Und da muss es auch gar nicht bis zum Ende gehen. Einfach dieses Dasein, dieses Füreinander-Dasein, dieses Miteinander, das ist schon so viel mehr wert als dieser wo man früher gesagt hat dieser Blümchensex.
Sebastian Wie sehr macht denn Sex also ganz traditioneller Sex zwischen euch beiden ist das etwas was euch wirklich Spaß macht oder ist das etwas was ihr auch macht.
Anne Auch aber Spaß macht das andere mehr ich bin.
Sebastian Ganz ehrlich.
Alex Der normale Standard Sex macht mir eigentlich nicht so viel Spaß, Bin ich ganz ehrlich.
Anne Haben wir festgestellt. In den letzten drei Jahren quasi. Von vorher, in dem nichts passiert ist.
Sebastian Da das ja so selten vorkommt mit dem Orgasmus bei dir, Alex. Der beste Orgasmus.
Alex Das kann ich nicht sagen.
Sebastian Wie, das kannst du nicht sagen?
Alex Ich weiß nicht, was der beste Orgasmus war.
Sebastian Oder ein Moment oder ein Szenario oder etwas, wo du sagst, das fällt mir jetzt ein in diesem Moment.
Alex Das könnte ich jetzt gar nicht auseinanderfummeln, was da der Beste war.
Sebastian Im Zweifel war es immer der Letzte. Ja, natürlich.
Alex Im Zweifel schon, weil jeder Orgasmus, der kommt, ist einfach toll.
Sebastian Könnte man mehr von haben.
Alex Ja, aber durch den Mangel ist es ja wie bei Gold. Wenn du ganz viel Gold hast, ist es nichts mehr wert. Aber wenn du wenig Gold hast oder Diamanten oder was weiß ich, dann ist es halt mehr wert.
Anne Also ich habe das Gefühl, dass in den letzten zwölf Monaten eigentlich jeder, der war, eine totale Explosion war. Und dass man das aufgrund der geringen Menge gar nicht so einschätzen kann, weil auch jeder in anderen Situationen stattgefunden hat. Deswegen ja das Buch, deswegen unser Mitbringsel.
Sebastian Ja, also aus dem Buch, also ich sag mal so die erste Seite mit dem Kalender, also wenn ihr die für die Shownotes zur Verfügung stellen würdet, wäre ich sehr happy, die anderen Seiten sind vermutlich zu intim, ich hab da jetzt auch nicht.
Alex Die sind eher pornografisch.
Sebastian Die anderen Seiten, ach die sind ja natürlich.
Anne Vielleicht darf man irgendwann mal ein Buch zu schreiben.
Sebastian Okay, also die Sache mit den Mummeln würde sich dieses Jahr wiederholen, ich frage euch mal getrennt. Anna, möchtest du im nächsten eher weniger oder mehr Murmeln drin haben? Was wird dir gefallen?
Anne Wir haben den Dezember noch gar nicht. Ich habe mir noch gar keine Gedanken gemacht.
Sebastian Also alles ist offen. Alex, was sagst du? Eher weniger ist das? Ich weiß, das ist dieses, ich kann mir doch nichts wünschen, was mir zum Nachteil gerät. Sollen es eher mehr oder weniger sein?
Alex Also ganz ehrlich, wenn es weniger sind, würde ich jetzt ja schon auf dem Trocknen sitzen. Ja, jetzt im August oder September war das weniger, geht glaube ich nicht. Also ich glaube, wir haben das gerade richtig gemacht mit den Zwölf und das wird schon knapp.
Sebastian Habt ihr eine Regelung, wenn es wirklich mal scheiße ist. Manchmal passieren auch Dinge im Leben und dann, ganz ehrlich, dieses Dauermachtgefüge, dann passt das einfach mal nicht, dass man sagt, es ist mir gerade alles zu viel und das Ding muss jetzt mal ab und ich muss jetzt mal Druck ablassen und ich habe jetzt keinen Bock, weil, keine Ahnung, irgendwas ist passiert, irgendwie was mit dem Job, irgendwie das Haus überflutet, keine Ahnung. Also wie geht ihr damit um, wenn das Leben und das ist nun mal da, einfach sagt, nee, jetzt ist das Leben dran und das muss jetzt mal zurücktreten.
Alex Also tatsächlich gewährt mir meine Ehefrau, Herrin, Geliebte manchmal eine Bonusrunde, die nichts kostet.
Sebastian Also eher schummelt. Das fühlt sich ja gut an.
Alex So ein Hintertürchen, ja zum Beispiel. Manchmal muss es einfach sein. Also wir waren ja jetzt, wie wir schon erwähnt haben, auf diesem dubiosen Workshop. Ja und da wurde ich ja, wie soll ich das sagen, ziemlich heftig benutzt. Und da staut sich ja auch was auf. Und das, boah, das geht, da muss man dann wirklich dann mal sagen, okay, deswegen darf es jetzt mal so. Also es sind Ausnahmesituationen, das gibt es natürlich.
Sebastian Ich glaube, das ist ganz wichtig, dass man das hier erwähnt. Man kann so viele Regeln und Szenarien und Regelungen treffen. Manchmal ist einfach der Moment ein anderer.
Anne Nein, es soll Spaß machen. Und das... Wenn das allen Seiten Spaß macht und mir geht es immer so, ich entscheide vieles aus dem Bauch heraus, ich entscheide viele Sachen nicht anhand irgendwelcher Bücher oder anhand von irgendwelchen Checklisten. Ich weiß, dass es die gibt und ich weiß, wo ich nachgucken kann, aber wenn es um Dinge geht, ums Tun, ums Machen, ums Miteinander, entscheidet mein Bauch und dann mache ich das so, wie ich das möchte.
Sebastian Wenn du jetzt merkst, bei ihm verändert sich das und das zündet bei ihm nicht mehr so, das macht ihm vielleicht jetzt mal für ein paar Wochen weniger Spaß oder noch viel schlimmer, seine Lust, er möchte gern, das verschwindet irgendwie. Was ist dann?
Anne Ich glaube, da sind wir noch weit davon entfernt. Weil Alex ist so ein Nimmersatz.
Alex Ich bin sehr begeisterungsfähig und kann die genug bekommen.
Anne Und das Verrückte ist auch, er sagte mal zu mir, das macht so viel Spaß und das Schöne ist, du denkst dir immer wieder was Neues aus. Es gibt keinen Abend, keine Veranstaltung, kein Treffen mit anderen, was jetzt irgendwie gleich abläuft oder wo es einen gleichen Ablauf gibt oder irgendwie nach Schema F irgendwas abgearbeitet ist, sondern es ist immer dieses Gefühl dabei, ich gucke, was habe ich dabei, was mache ich damit. Dieses aus dem Bauch heraus entscheiden und das zu machen, so wie es mir gut geht. Und wenn es mir gut geht, dann geht es Alex auch gut. Und da kann er mir auch sagen, was er möchte. Manchmal fließt es vielleicht mit rein, meistens eigentlich vielleicht nicht. Aber trotzdem, er merkt ja, dass es mir gut geht. Wir lachen, wir reden, ich frage zwischendurch auch häufig oder ganz häufig, geht es dir gut, geht noch was, geht nichts, soll ich was um? einfach dieses Miteinander. Und man sieht es ja auch an den Reaktionen. Manchmal ist mir einfach Blickkontakt, Körperregung viel wichtiger als alles andere. Und dann entscheide ich wieder aus dem Bauch heraus.
Sebastian Ja, ich glaube, das ist dieser Unterschied. Also man kann, Nach Kalender spielen, also du hast ja erst und es gibt keine und nur noch zwei Murmeln, dann ist das jetzt so. Oder dass man eben schon schaut, viel wichtiger ist dieses Happy-Sein, dieses Glücklich-Sein, dass es irgendwie Spaß macht. Und wenn das nicht mehr der Fall ist, dass man eben nicht drauf beharrt, da steht aber jetzt, die Murmelzahl ist aber begrenzt, sondern dass man dann eben eine Lösung findet füreinander. Der Kalender ist nicht Vorgabe, sondern er dokumentiert, dass es eher so ist.
Alex Ja, so ein grober Rahmen auch, ja. Und ich hatte ja so eine, ich habe jetzt mal gesucht, ich habe so eine Bonusrunde gefunden und zwar hatte ich so eine Art Andreaskreuz aufgebaut bei uns im Schlafzimmer.
Sebastian Ach, oh ja, ich sehe das Bild.
Alex Und Anne wollte es halt mal ausprobieren, das war quasi der Test und der Produkttest war halt quasi für mich umsonst.
Sebastian Ihr habt ein Andreaskreuz zu Hause.
Alex Nein, eigentlich ist es kein echtes. Ich hatte mal, damit die Anne mich an der Wand fixieren kann, hatte ich einfach Ösen an die Wand geschraubt. Eine links, eine rechts oben und habe die Wand foliert dahinter, damit ich sie nicht dreckig schwitze oder kaputt mache durch mein Schwitzen. Aber man sieht das nicht. Ist halt eine weiße Wand mit ein paar Metallösen, unscheinbar. Da dachte ich, ich muss das ein bisschen optisch auffälliger machen und habe Möbelfurnier gekauft und habe da quasi ein Kreuz draufgeklebt. Und es sieht täuschend echt aus.
Sebastian Ja, ich habe das Bild, ich war bei dem Bild gerade auch nicht so sicher, weil irgendwie fehlte so ein bisschen die Tiefe. Aber ich dachte mir, okay, das ist vielleicht gephotoshoppt. Aber nein, das ist dann doch ein Foto.
Alex Ja, wenn man flüchtig draufschaut, dann denkt man, boah, Andreas Kreuz, okay. Aber es ist wirklich nur aufgeklebt. Aber es reicht auch, weil ich denke mal, so ein Andreas Kreuz ist ja eigentlich nur Deko. Man braucht eigentlich nur ein paar Punkte zum Fixieren.
Sebastian Bevor wir jetzt nochmal ein Päuschen machen, was habt ihr denn, also es gibt ja nicht nur die Keuschhaltung, was habt ihr denn so für neue Beziehungsregeln in den letzten Jahren etabliert? Etabliert? Gibt es da Dinge, wo ihr sagt, das habt ihr abgesprochen oder es gibt, ich sage mal, das immerwährende Safe Word, wenn mal wirklich ein Moment ist, wo nichts passt oder ja, also was habt ihr etabliert, damit das ein bisschen, damit das funktionieren kann, dass ihr auch die richtige Sprache sprecht miteinander? da?
Alex Also erstmal Thema SafeWert, sowas gibt es bei uns nicht mehr. Also wir haben mal eins eingeführt.
Sebastian Wie hieß es?
Alex Wir haben ganz klassisch den Farbcode gemacht.
Sebastian Okay.
Alex Aber ich benutze das nicht und die Anne kennt mich so gut, die weiß genau, wann es reicht. Die weiß es besser wie ich, weil ich weiß manchmal nicht, wann Schluss ist. Und deshalb haben wir dann gesagt, lass mal gut sein. Sie merkt dann schon, wenn ich nicht mehr kann. Das funktioniert auch. Und miteinander, also wir haben halt so Alltagssituationen, da sind wir auf Augenhöhe und dann gibt es halt so Situationen, da sind wir das nicht. Und wir merken das auch, wenn diese Situationen da sind. Das ist wahrscheinlich auch der Vorteil davon, dass wir uns so lange kennen. Da reicht ein kurzer Blick oder die Anne sagt irgendwas und dann weiß ich, okay, ab jetzt besteht das Machtgefüge, jetzt habe ich mich unterzuordnen.
Sebastian Habe ich das eben schon ein paar Mal hier gesehen? Ich habe so diesen Griff an den Oberschenkel ein paar Mal beobachtet.
Anne Der macht mich verrückt mit seinen Knien und diesem Rumgezappel und so.
Sebastian Ach so, ah, okay. Ich war immer nicht sicher, sagt er jetzt was, was so littriges Terrain ist?
Anne Nee, nee, alles gut.
Sebastian Aber habt ihr irgendwas fixiert, irgendwelche Absprachen nach dem Motto, nehmen wir als Beispiel mal, wenn es durch eine Tür geht, dann hältst du die Tür auf. Zum Beispiel ganz klassische Regeln oder Verhaltensweisen oder Dinge, die ihr festgelegt habt miteinander, dass das vielleicht auch gut dafür ist, dass ihr euch damit wohlfühlt.
Anne Also so im normalen Alltag, im normalen Miteinander nicht unbedingt. Weil im normalen Alltag die Kinder dann noch mit dabei sind. Ich meine, die wissen, was wir machen. Die wissen, wenn wir weg sind, dass wir irgendwie unterwegs sind und zu bestimmten Themen unterwegs sind oder wenn wir uns mit Freunden treffen. Das ist mittlerweile schon rausgekommen. Aber wenn die jetzt dabei sind, sind wir Eltern so wie immer. Aber dass er mir jetzt die Tür aufhält oder Autotür oder nicht unbedingt, das bezieht sich daheim eigentlich mehr dann aufs Schlafzimmer, dass wenn ich abends ins Bett gehe, dass er Augen und Ohren offen hält, dass er vor mir im Schlafzimmer ist und dann kniet er und wartet auf mich, bis ich dann ins Bett gehe und fragt mich dann noch, ob er ins Bett kommen darf. Und dann je nachdem, ob ich denn Lust und Laune habe, dass das schon ins Bett kommen darf, mal ja, mal nein, mal fällt mir vielleicht noch was anderes ein. Da haben wir dann schon dieses Gefälle. Aber so im normalen Alltag macht jeder das, was er gut kann und muss den anderen aber auch nicht fragen oder auch nicht unbedingt Bescheid sagen. Du, ich mache das jetzt oder machst du das? Oder da läuft es einfach, weil ich einfach denke, da will ich gar nicht so viel umstellen oder anders machen, weil das funktioniert, das weiß ich auch.
Sebastian Jetzt hast du so einen Nebensatz fast gesagt, die Kinder, die wissen quasi, was ihr so macht. Das ist ein Thema, da werde ich ganz oft nachgefragt, ob ich das im Podcast mal besprechen kann, wo ich immer sage, nein, ich werde jetzt keine explizite Folge dazu machen, aber so grundsätzlich dieses, ich sag mal, plötzlich haben Eltern Geheimnisse. Und kann man ganz grob einordnen, wie alt euer Nachwuchs ist? Wollt ihr da was sagen? Eher so Pubertät, Ende Pubertät?
Anne Also unsere Mädels sind 19 und 16.
Sebastian Okay, also schon in einem Alter, dass sie es verstehen können.
Anne Die haben in dem Sommer mitgekriegt, dass wir uns verändert haben. Die haben auch viel mitgekriegt, dass wir nicht da waren, dass wir mal auf Workshops waren, dass wir auf Veranstaltungen waren. Und das kennen die ja von uns auch nicht. Wir waren Eltern, die zu Hause waren. Eltern, die immer zu Hause waren. oder Eltern, die mit ihren Kindern unterwegs waren. Und dann sind sie auch neugierig, wie Kinder nun mal so sind.
Sebastian Natürlich.
Anne In dem Alter. Und hauptsächlich auch die Jüngere von beiden, die dann auch ab und an mal in einem Schlafzimmer so rumkruschtelt, wenn wir nicht da sind. Dann haben sie vielleicht auch die ein oder anderen Sachen gesehen und gefunden. Dann haben sie sich so selber Gedanken gemacht und immer dann auch getuschelt, wenn wir dabei waren und komische Gesichter. Bis wir dann irgendwann gesagt haben, Leute, lass uns, wenn, lasst uns reden. Dann haben sie, die ersten Reaktionen waren dann, dass sie immer gedacht haben, das ist andersrum der Fall, dass Alex mich halt eher dann in die Mangel nimmt, bis ich das dann aufgeklärt habe bei den Mädels und gesagt habe, nein, das ist andersrum. Und die wissen eigentlich grob, Warum das so ist, wieso das so ist. Sie kennen auch die Geschichte im Groben und sie wissen, wenn wir jetzt nicht da sind, dass wir diesbezüglich unterwegs sind. Und wenn sie jetzt Fragen stellen würden, wäre ich ehrlich und würde die beantworten. Solange wir sie selber nicht fragen, werde ich dieses Thema nicht aufgreifen und den Kindern was erzählen. Mir war nur wichtig, ich möchte nicht lügen und ich möchte nicht irgendwelche Geschichten erzählen, weil sie die Veränderung gesehen haben, weil ich möchte ja auch, dass sie ehrlich sind zu mir, wenn was ist. Im Gegenzug möchten wir ehrlich sein zu unseren Kindern und im Groben, grob angeschnitten haben sie da zumindest eine Information drüber.
Sebastian Vielleicht da die Frage nochmal so dieses, dass auch eure Beziehung zueinander inniger wird. Das ist ja durchaus wirklich sichtbar. Gab es da mal irgendein Feedback oder einen Kommentar aus irgendeiner Richtung?
Alex Ja, von unseren besten Freunden. Die haben zum Beispiel gemerkt, dass wir anders miteinander umgehen und dass wir häufig auf einmal gar keine Zeit mehr haben. Mit denen schwimmen wir halt immer regelmäßig nach Karten. Unsere besten ältesten Vanilla-Freunde in Anführungszeichen. Und früher hatten die immer keine Zeit und jetzt haben wir auf einmal keine Zeit.
Sebastian Der hat denen erzählt, warum?
Alex Ja.
Sebastian Das ist immer mitgenommen.
Alex Nein, aber ich habe denen irgendwann, haben wir denen das beiden erklärt, was bei uns los ist und mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, als ich gesagt habe, mach das doch, wegen sowas, kein Problem, alles in Ordnung, ja, es kann ja auch anders laufen, ja, dass jemand sagt, also ihr seid ja pervers, sowas will ich ja nicht im Haus haben, hätte ja auch passieren können, ja. Und das wäre schade gewesen, weil die Freundschaft zu denen ist uns halt auch sehr wichtig.
Sebastian Wir machen jetzt noch ein kleines Päuschen und dann müssen wir mal die finale Runde einläuten aber da steht noch einiges auf dem Zettel Immer noch?
Alex Ja Das ist ja ganz am Anfang.
Sebastian Liebes Publikum, unsere dritte und letzte Runde und ich habe mir jetzt diesmal ausnahmsweise mit gelbem Textmarker auf dem Teil hier markiert, was nicht noch alles kommen muss. Die Folge könnte länger werden. Ich hätte mal ein Thema, das ich mir wünsche, das Thema Symbole. Denn wenn ich euch so ansehe, da sehe ich eine ganze Menge Symbole. Liebes Publikum, ich sehe, also ihr tragt Uhren, okay. Ich sehe ein T-Shirt, auf dem steht drauf Femdom und Zap. Riesengroß. Wer es trägt? Na, Alex natürlich. Von dem T-Shirt hätte ich gern auch ein Foto für die Shownotes. Ich sehe eine Unzahl an Ringen an den Händen. Ich sehe Tattoos. Ich sehe den Schlüssel um den Hals. Bei dir sehe ich auch irgendein Gebämsel um den Hals, was ich jetzt aber nicht weiter sehen kann. Ich glaube schon, ihr habt was mit Symbolik und Symbolen zu tun. Was sehe und was übersehe ich und was überhaupt? Und ist das vielleicht sogar auch ein Ding der Woche dabei? Ich weiß es nicht. Klärt mich auf.
Alex Also du hast das jetzt wirklich ganz toll aufgezählt.
Anne Wäre mir gar nicht aufgefallen.
Alex Also, ich weiß nicht, uns gefällt das, diese Zeichen zu tragen. Und als erstes mal die ganzen Tattoos, das haben wir tatsächlich von unserer Tochter übernommen. Die hat uns dann mit dem Tattoo-Virus ein bisschen infiziert. Also wir leiden jetzt unter Tattoismus sozusagen.
Sebastian Jeder im Urlaub, kann das sein?
Alex Nee, wir haben tatsächlich, wir haben private oder familiäre Tattoos und wir haben Fetisch-Tattoos. Also ich habe zum Beispiel auf dem Arm, das ist reine Familie. Das ist unser leider verstorbener Hund in Gedenken. Und das ist die Familie, also die Anne, Tochter 1, Tochter 2 mit Heiratsdatum, also Heiratsjahr und Geburtstjahr.
Sebastian Also eine Chronik mit Herz. Man kann es jetzt, ihr müsst entscheiden, was das Publikum sehen darf. Jeweils ein Ring wird der Ehering sein. Dann haben wir die auch schon mal.
Alex Wir haben den Ehering, dann haben wir einen Ring. Bei mir steht Slave drauf.
Sebastian Drauf oder drin?
Alex Drauf.
Sebastian Den trägst du immer?
Alex Den trage ich immer, ja.
Sebastian Okay. Hol den Ring bitte auch. Also ich nehme für alles, wie gesagt, Bilder für die Show Notes.
Alex Und auf eines Ring steht Mistress drauf.
Sebastian Okay, und den könnt ihr auch immer tragen. Das geht auch, ich sag mal, beruflich oder so.
Alex Ja, wenn ich den ein bisschen drehe, dann ist halt bloß Dietrich Kehle oben.
Sebastian Ja bloß die Triskele. Würden sich auch viele nicht trauen.
Anne Aber es fragt keiner und es interessiert auch keinen.
Alex Aber weißt du, ich habe mich so lange versteckt, mir ist das jetzt mittlerweile total egal. Ich sage es dir ganz ehrlich, ich habe dieses Versteckspiel satt. Das habe ich Jahre, Jahrzehnte lang getrieben und das möchte ich jetzt nicht mehr. Und wem es nicht passt, der soll woanders hinschauen.
Sebastian Gab es bei dir schon mal eine Reaktion von irgendwem?
Alex Eigentlich gar nicht. Vielleicht, dass dem einen oder anderen die Tattoos nicht gefallen oder so. Aber viele verstehen natürlich auch den Sinn nicht. Der zweite Ring hier ist so ein Verbundenheitsring, so geflochten quasi. Den hat die Anna auch. Und dann habe ich natürlich hier eine große Triskele.
Sebastian Oh, wirklich eine große Triskele hier am Oberarm.
Alex Am Oberarm. Und dann habe ich noch auf dem hinteren Schulterblatt eine Frau mit Peitsche.
Sebastian Ach, oh. Oh ja, das ist cool. Mit Hörner? Hat die Hörner?
Alex Ja, der hat Hörner. Halt die Anne. Und dann habe ich noch mein neuestes Tattoo.
Sebastian Ein Barcode auf der Brust.
Alex Ein Barcode, den kann man noch auslesen.
Sebastian Ach, das probiere ich doch mal.
Alex Ja, brauchst du einen Barcode-Leser, dann kann man das auslesen.
Sebastian Ich habe einen Barcode-Leser irgendwo im Schrank, aber mit dem Handy werde ich das doch bestimmt auch hinkriegen.
Alex Ja, da gibt es, du gesagt hast...
Sebastian Tausend Apps machen wir später. Lass dich überraschen. Ist der Barcode Text oder Nummer?
Alex Text, ist ein Text.
Sebastian Okay, das ist schon recht groß, der Barcode.
Alex Ja, gut, der Tätowierer kriegt es halt nicht anders hin. Also es ist ja sehr diffizil, das drauf zu tätowieren. Ich nochmal viele Grüße an unsere Tätowiererin. Die hat da fast die Macke dabei gekriegt. Ich habe gesagt, wenn sich das nicht auslesen lässt, dann kriegst du kein Geld.
Sebastian QR-Codes sind ja als Tattoos momentan beliebt.
Alex Ja, aber ein kleiner Punkt, der falsch sitzt und schon ist es vorbei.
Sebastian Nee, QR-Codes haben eine Fehlerkorrektur. Bis 10% kann, je nachdem wie der kodiert ist, kann falsch sein und dann ist das völlig in Ordnung. Dann geht das. Also du hast eine Fehlerkorrektur. Okay, und was baumelt um den Hals?
Alex Das ist meine Alltagskette. Wenn ich kein Halsband trage, ist das hier eine Kette, da steht vorne eine drauf und auf der Rückseite herinnen.
Sebastian Ah, okay.
Alex Auf der Seite steht noch...
Anne Liebe und Ewigkeit.
Alex Und Ewigkeit.
Sebastian Ist er mehr der Romantiker oder du?
Anne Ich glaube, wir sind es mittlerweile beide. Wieder. Wieder.
Sebastian Dein Tattoo-Wahn äußert sich auch Kinky?
Anne Also ich habe halt meine Family, die Kinder und Alex. So wie Alex es halt am Unterarm hat. Und ich habe hier noch was versteckt.
Sebastian Auf dem Oberschenkel ganz.
Alex Auf dem Oberschenkel hat die Anne eine Bullwip in Herzform gelegt, quasi.
Anne Mit Sommer 2022 dran.
Alex Auf dem Griff steht dann Sommer 2022 drauf.
Anne Also er kann nicht mehr weglaufen und ich sollte auch nicht weglaufen, weil sonst wären die Tattoos nicht mehr das, was sie wären. Es ist auch nochmal so ein Verbundenheitsding.
Sebastian Also ganz ehrlich, ich schmelze dahin, weil ihr da wirklich so, also wenn man überlegt, wo ihr herkommt, aus welcher Situation und wie weit ihr wieder zusammengerückt seid und wie stark das Band zwischen euch beiden ist, ich finde das großartig.
Alex Ja, man kann wirklich sagen, BDSM hat unsere Ehe gerettet, ja. Und unsere Beziehungen neu belebt.
Sebastian Das nehme ich vielleicht als doch als Folgentitel. Ich muss mal gucken, was ich da nehme. Es gibt so viele Möglichkeiten. Ja, wobei, ist es BDSM oder ist es vielleicht eher so das Meta-Ding, dieses keine Geheimnisse mehr und dass ihr vielleicht ausleben könnt, wonach euch ist, dass ihr also diese ganzen Zwänge losgeworden seid.
Alex Eine Mischung aus allem vielleicht, ja. Das ist natürlich auch die eigene Veranlagung. Klar, das kann ich jetzt auslegen, aber das macht mich so, Ich bin da so unendlich dankbar dafür, dass ich das jetzt kann. Und glücklich. Und dass das mit Anne so weitergelaufen ist, das ist einfach toll.
Sebastian Ich spring mal weiter, weil die Uhr ja tickt. Es gibt hier eine Liste, das mag sie, das mag er. Deine Liste ist kurz, deshalb machen wir die gleich, dann haben wir mehr Zeit dafür. Wobei bei dir steht auf der Liste erstmal, sie würde das niemals mit sich machen lassen. Also das, was du mit ihm machst, würde für dich eh auf gar keinen Fall in Frage kommen. Nein. Okay, Haken dran. Bei dir steht noch Masochist. Das kann ja vieles heißen.
Alex Also ich habe mir von einer Profi-Domina sagen lassen, dass ich hart im Nehmen sei und sehr belastbar wäre.
Sebastian Gut, das sagt noch nichts darüber aus, ob das lustvoll ist für dich oder ob das eher was ist aus Hingabegründen.
Anne Es ist aber, wenn ich loslege, lege die Hingabe.
Alex Es kommt drauf an. Es gibt auch Sachen, manche Schmerzarten oder an manchen Körperstellen ist es Lust. Also bei manchen, da bin ich vor Geilheit nicht zu bremsen.
Sebastian Wobei denn?
Alex Nippel. Die Anne braucht mir bloß Nippelklemmen anzulegen oder an die Nippel zu drehen, dann, bin ich nicht mehr zu halten. Und ansonsten, ja, und so eine Kombination aus so manchen Sachen, das ist dann einfach toll, da schwebt man so dahin, dann geht's ab in den Subspace.
Sebastian Habt ihr Sessions im klassischen Sinne? Also, dass ihr euch verabredet und eine, dann bereitest du die Session vor und hast dir überlegt was? Oder ist das so, Hauptsache, es ist eine ausreichend große Menge Zeug da, mit der du spontan dann Dinge tun kannst?
Anne Ich muss sagen, über die drei Jahre, es ist ein Haufen Zeug da. Und es wird komischerweise, blöderweise auch immer mehr. Nach dem letzten Wochenende wird es vielleicht noch mehr, weil die Liste in Alex Kopf sich vielleicht wieder vergrößert hat. Mal gucken. Es ist nicht die Masse, es ist im Normalfall eine kleine Art von Dingen, eine kleine Anzahl von Dingen, die mir einfach dann so in den Kopf schwirren, wo ich denke, die möchte ich heute benutzen. Und wenn ich dann noch so einen Tag habe, wo die und abends Lust habe und die Mädels vielleicht schon schlafen oder die nachmittags noch gar nicht da sind und wir zu Hause sind, dass es dann halt spontan funktionieren kann.
Sebastian Also er ist nie sicher vor dir?
Alex Nein, sie sagt dann auf einmal, zieh dich aus und stell dich nackt ins Wohnzimmer.
Anne Zu Hause ist er nicht sicher vor mir. Aber es muss dann auch passen und es darf halt auch keiner groß da sein. und daheim, es gibt halt nicht ein Mobiliar. Muss ich mit dem auskommen, was wir im normalen Haushalt haben? Aber es ist trotzdem aufregend. Und wenn wir dann in Apartments, wir gehen gerne in Apartments, die wir uns so alle Vierteljahre mal über ein Wochenende mieten.
Alex Oder häufiger.
Anne Ja, häufiger.
Alex Ja, wir waren in letzter Zeit sehr häufig in Apartments.
Anne Das ist natürlich dann schön. Da packe ich dann doch ein paar mehr Sachen ein. Ob ich dann alle brauche, keine Ahnung. Das mache ich situationsabhängig. So wie ich mich fühle, so wie ich denke. Jetzt habe ich Lust drauf. Jetzt würde ich gerne das Kreuz benutzen oder den Strafbock benutzen. oder ihn nur am Bett benutzen oder mit ihm duschen gehen, weil ich ja da viel Platz habe und keine Wände am Duschen. Zusammenduschen ist auch mal was Tolles. Das ist auch ganz situationsabhängig. Also ich gehe nie mit einem Fahrplan rein, ich gehe nie mit einem Sessionplan rein. Ich weiß, was ich mithabe. Und wenn ich dann Lust und Laune auf irgendwas habe, dann benutze ich das einfach. Und so ist es aber auch, wenn wir auf Veranstaltungen gehen oder wenn dann noch andere mit dazukommen, wenn Freunde mit dabei sind, wenn wir zu viert unterwegs sind. Das ist klar, wir reden vorher, wir telefonieren vorher, wir Damen. Was können wir machen? Wenn es bekannte Orte sind, wissen wir ja, was dort ist. Aber wenn wir denn dort sind, ist es wieder total spontan, total aus der Situation raus. Und meistens wird es dann sogar richtig gut. Und es gefällt uns dann allen. Und ich habe auch von Alex nie gehört, du hast das vergessen oder hast jenes vergessen oder hast daran nicht gedacht oder da hättest du noch mehr machen müssen oder das wollte ich gar nicht und du hast es trotzdem benutzt. Also das gibt es nicht. Das ist dann so ein, er sitzt dann im Auto und ich denke, der muss so viel Adrenalin noch in sich haben, der schafft es auch immer noch nach Hause zu fahren. Also von Karlsruhe bis Stuttgart, das sind dann immer noch eine Stunde Autofahrt. Ich schlafe in der Zeit im Auto. Ich würde es gar nicht auf die Reihe kriegen. Das ist irgendwie total... Irrer. Und dann ist es ein Wochenende, was richtig schön war, was Spaß gemacht hat. Und wir können quasi wieder in den Montag, in die neue Woche rein starten. Und hoffentlich ist nächstes Wochenende wieder was im Kalender, dass wir wieder kinky-mäßig unterwegs sind. Das wäre natürlich das Beste für meinen Göttergarten.
Sebastian Und auch für dich, glaube ich.
Anne Und für mich, ja, jede Woche ist mir, nee, das geht mal eine Weile, aber jede Woche geht das nicht.
Sebastian Oh ja, ich habe irgendwann mal festgestellt, freitags eine Veranstaltung und samstags auch nochmal sorgt dafür, dass ich Sonntag wirklich sehr K.O. bin. Entweder war mir das früher einfach egal oder es geht nicht mehr so viel. Ich weiß es nicht.
Anne Das schaffe ich tatsächlich dann nicht. Also da habe ich dann auch schon gesagt, hey, wir müssen jetzt mal ein Wochenende wieder runterfahren oder wir brauchen vielleicht wieder mal nur ein Spielwochenende mit einem gemütlichen Kartenspiel oder so, ohne das ganze andere drumherum. Aber es macht trotzdem Spaß und es ist jedes Mal schön und es ist jedes Mal anders und es macht jedes Mal auch wieder Spaß und wir haben über die Veranstaltung wirklich schon viele, viele gute Leute und nette Leute kennengelernt und auch Freundschaften, die sich daraus entwickelt haben, die war auch so, ich möchte nicht mehr missen. Die wohnen zwar nicht bei uns im Umkreis, ist dann auch wieder mit Fahrrädern verbunden. Das ist nie so.
Sebastian Komischerweise sind Menschen immer etwa eine Stunde weit weg.
Anne Aber es ist einfach schön, wenn wir dann sagen können, okay, alle Vierteljahre oder Mensch, jetzt ist April, wir haben am Wochenende nichts vor. Ja, auch nicht. Komm, wir tun die Fahrräder aufs Auto. Wir kommen und grillen abends. Und abends spielen wir bei denen oder gehen irgendwo oder machen was zusammen. Und das ist einfach.
Alex Also wir nutzen jetzt auch häufig unsere Urlaube tatsächlich zum Spielen. Also ein bis zweimal im Jahr mieten wir uns tatsächlich irgendwo in Österreich eine einsame Almhütte.
Sebastian Ja, die Almhütte. Ja, die habe ich hier auch auf dem Zettel. Da gibt es kein WLAN, habe ich hier stehen.
Alex Da gibt es gar nichts.
Anne Hast du die auf deinem Zettel?
Alex Da gibt es meistens nicht immer Strom.
Sebastian Okay, ich zeige das mal. Warte, wo ist es? Da, Almhütte.
Anne Woher hast denn du das auf deinem Zettel?
Sebastian Ich habe mich informiert. Ich habe euch zugehört. Habt ihr alles im Vorgespräch gesagt. Echt?
Alex Ja, und die Almhütte ist wirklich toll, weil da kann man mal, da sind wir meistens so maximal eine Woche.
Sebastian Ganz kurz, also liebes Publikum, warum Sie sich jetzt wundert, das Vorgespräch haben wir im April geführt. Ich habe es aufgeschrieben und deshalb ist es völlig okay und ich habe wirklich viel aufgeschrieben. Das hat geholfen. So, Entschuldigung, die Almhütte.
Alex Almhütte. Bei einer Almhütte kann man mal so richtig ins Spiel abtauchen und zwar nicht nur zwei, drei Stunden, sondern Tage. Das heißt, ich bin da von früh bis abends, Tag und Nacht der Sap und das ist so schön. Also man muss nicht immer wieder aus der Rolle rausgehen. dadurch, dass es da so rudimentär ist von der Ausstattung, ist es auch so schön, weil ich hacke Holz, ich mache Feuer, ich koche den Kaffee und Kaffee kochen, wenn man Feuer machen muss, dauert eine Weile und ist sehr anspruchsvoll, und man darf die Hütte dabei nicht abfackeln, das ist ganz wichtig. Dann bleibt man halt auch die ganze Zeit in der Rolle, also man spielt miteinander, es kann jederzeit irgendwas passieren, womit man nicht rechnet und so. Das ist wirklich schön.
Sebastian Würdest du gerne, wenn du die Freiheit hättest im Leben, wenn es geht, immer in der Rolle sein?
Alex Nein, das geht glaube ich nicht.
Sebastian Wo ist die Grenze? Also wenn schon ein paar Tage gehen, bei vielen ist ja Abend reicht, vielleicht ein Wochenende reicht, aber irgendwann kommt die Ernüchterung, dass das kein Dauerzustand ist. Also hast du vielleicht auch schon mal das Limit erlebt, dass du gemerkt hast, jetzt so nach drei, vier Tagen, jetzt kann ich nicht mehr, jetzt will ich fläzen und einfach Arschloch sein oder keine Ahnung.
Alex Aber Nein, diese Grenze habe ich in der Tat noch nicht gefunden, aber ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, rund um die Uhr satt zu sein. Es gibt, alles hat seine Zeit und wenn das halt dann mal fünf Tage bis eine Woche ist, ist das in Ordnung.
Sebastian Ist das sehr anstrengend, Anne? Du musst ja auch bespaßt werden irgendwie und beschäftigt sein.
Alex Aber andererseits kriegt sie ja auch alles serviert.
Anne Ich muss ja dafür nicht kochen, nicht putzen, nicht abwaschen. Darum muss ich mir ja dann überhaupt gar keine Gedanken machen. Ich kriege ja alles serviert, was ich brauche.
Sebastian Es gibt kein WLAN, das heißt, du langweilst dich im Zweifel zu Tode.
Anne Ich habe ein Buch. Ich finde es sogar klasse, mal so ganz ohne WLAN. Also wir haben maximal eine Powerbank mit, dass wir die Handys am Laufen lassen können, dass zur Not jemand anrufen kann, wenn sie Probleme haben. Aber ansonsten sind wir aus allem raus. Und eine Woche halte ich das aus. Und dann sage ich aber, ich muss jetzt wieder nach Hause. Ich bräuchte mal wieder eine Dusche. Und das ist das Erste, was ich mache, wenn ich nach Hause komme. Ich lasse alles stehen und liege nicht gehen zum Bad und lasse das Wasser laufen.
Sebastian Das glaube ich.
Anne Aber ansonsten ist es total schön. Und vor allen Dingen, da gibt es so rudimentäre Sachen wie alte Holzböcke oder Holzhocker, Holzbänke, Holztische. Da kann man so viele tolle Sachen machen. Und wenn man dann noch die Seile mit dabei hat und noch so ein paar andere Dinge und vor allen Dingen im Sommer, wenn das Quellwasser so aus der Quelle hochsprudelt und es das einzige Wasser ist, was man hat und Holzhacken kann ich nicht, Holz anfeuern, Ofen warm machen kann ich auch nicht, sprich ich kann auch kein warmes Wasser machen, dann nehme ich halt das kalte Wasser und dann spiele ich halt mit kaltem Wasser.
Alex Das ist sehr hart. Also letztes Jahr hatten wir die Situation, da war ich auf einen unbequemen Schemel gebunden und habe da schon ein paar Stunden drauf gesessen. Also es war wirklich, mir tat alles weh. Und dann hat sie mich in unregelmäßigen Abständen mit eiskalten Wasser übergossen.
Anne Und die Zeit dazwischen habe ich Buch gelesen.
Alex Das war sehr hart, aber das war irgendwie auch toll.
Anne Hab mich auf die Almwiese gelegt und hab mich gesonnen. Das war schön.
Sebastian Also so leiden, das geht schon. Ist das in dem Moment etwas, was, also da bist du ja mit deinen Gedanken so ein bisschen, du spürst, es ist jetzt gerade kalt und nervig und doof. Was macht das mit deinem Kopf, mit deinen Gedanken, dieser Zustand, wenn du einfach jetzt auch nichts an der Situation ändern kannst?
Alex Ich füge mich der Sache. Ich weiß, ich mache das für sie. Ich weiß, sie hat Spaß dabei. Und dabei, weil ich weiß, sie hat einen unglaublichen Spaß daran, mich da ein bisschen zu quälen quasi. Und da finde ich das toll. Also das ist so, ich habe da auch so, ich weiß nicht, ich weiß, ich mache das für sie. Sie hat Spaß. Und ist ja auch ein bisschen für mich. Okay, ich will halt auch ein bisschen. Ich bin halt mal so.
Sebastian Du kannst sagen, so selbstlos bist du nicht.
Alex Nein, bin ich nicht, zugegeben. Aber das bringt uns ja beiden was. Also, wenn ich da sitze und erst schwitze ich noch, weil die Sonne so runterknallt, dann kommt sie mit so sieben Grad kalten Wasser und gießt mir das drüber und dann denke ich gerade, ich erfriere. Das ist hart.
Sebastian Ja, denn der kurze Moment, wo es wieder wärmer wird, dass es wieder gerade okay ist und dann wird es doch wieder zu warm und ach Gott, ich habe hier eine Liste gemacht, eigentlich haben wir die Sachen besprochen, ich habe hier nämlich in einer Liste stehen, Masochist, Unterordnen, Hingabe, DS, haben wir über alles schon gesprochen, Erniedrigung fehlt noch, ist das ein Aspekt bei euch?
Alex Na gut, in vielen Spielen wird man ja irgendwie schon erniedrigt. Aber so richtig, dass sie mich beschimpft oder so, das nicht.
Sebastian Aber erniedrigen kann ja auch einfach sein, das hast du aber nicht gut gemacht.
Alex Ja, das natürlich schon.
Sebastian Der Kaffee ist kalt.
Alex Ja, sowas gibt es natürlich schon. Hast dir keine Mühe gegeben. Oder die Füße oder Schuhe küsse oder so. Natürlich, sowas gibt es. Und das ist auch vollkommen, das finde ich auch gut in dem Moment.
Anne Ja, aber dieses klassische Erniedrigen, was man jetzt aus Büchern oder aus Filmen kennt, wo sie wirklich runtergedrückt werden, auf den Fußpunkt wirklich auf die schlimmste Art und Weise erniedrigt werden das gibt es nicht, ich möchte einen Mann auf Augenhöhe und ich glaube, wenn ich so weit gehen würde, so weit runter, hätte ich die Augenhöhe nicht mehr. Dann würde ich vielleicht in gewisser Weise den Respekt auch verlieren. Oder wir verlieren gegenseitig den Respekt. Und den Weg würde ich in der Form nie gehen. Klar beschwere ich mich über kalte Füße oder über einen kalten Kaffee oder über eine nicht aufgeräumte Küche. Aber wer würde sich da nicht beschweren? Ich glaube, da würde sich auch jede normale Hausfrau beschweren.
Alex Zu Recht, zu Recht, zu Recht, ja.
Anne Ja, aber dieses, wenn man wirklich so hört und liest oder das vielleicht auch bei anderen sieht oder auch bei den Veranstaltungen, sieht man das ja manchmal auch, dass die dominante Person den submissiven Part wirklich runterdrückt und wirklich so aufs Tiefste erniedrigt, dass eigentlich schon fast nichts mehr geht, der auf dem Fußboden wirklich auf allen Vieren vor einem liegt und noch mit irgendwas übergossen wird oder noch beschimpft wird und oft das Schlimmste. das ist was, was ich nie machen würde und auf die Idee würde ich so in der Form auch gar nicht kommen.
Sebastian Ja, finde ich spannend, das Mindset von euch beiden, weil das wirklich dieses, also ja, ich habe einfach das Gefühl, ihr tut das alles füreinander und nebenbei macht es auch noch selber Spaß.
Anne Ja. Das kann man gut so zusammenfassen.
Alex Ja, weil wenn es einem keinen Spaß macht, dann bringt es mir ja nichts. So sehe ich das. Also für mich hat das Ganze nur Sinn, wenn es sie auch Spaß hat.
Sebastian Dann kommen wir mal zu der Sache, die da nochmal komplizierter wird. Wo war es denn? Ich will die Formulierung richtig sagen. Moment, ach ja. Hier steht. Ja, ich habe aufgeschrieben. Habt ihr eine Ahnung, was ich aufgeschrieben habe?
Anne Nein, ich überlege gerade, was du aufgeschrieben hast.
Sebastian Okay, hier steht, sie würde gern mal Shibari in Klammern passiv probieren. Er will das nicht. So.
Anne Das steht auch immer noch so. im Raum.
Sebastian Die Frage ist ja, also kommen wir erstmal generell drum rum. Du hast es noch nicht probiert?
Anne Nee.
Sebastian Du findest es eventuell spannend, wenn du kunstvoll verseilt wirst? Was hindert dich daran, dass er es wäre, der es macht, das geht nicht, das wäre übrigens Erniedrigung, so jeder darf mich einseilen außer du oder ist der Moment noch nicht gekommen oder die richtige Person oder was ist es oder bist du vielleicht manchmal neidisch, wenn du ihn einseitst, das kann ja auch mal sein, dass man so einen Summineid hat, dass man sagt, warum darf mein Sub jetzt solche tolle Sachen erleben und ich muss ja die Arbeit machen.
Anne Nein, nicht unbedingt. Wir haben das ja erlebt bei diesem Workshop, bei dem Bondage-Workshop, den wir besucht haben.
Alex Beim Shibari-Workshop.
Anne Shibari-Workshop. Auch bei dem ersten Fessel-Dings.
Alex Da haben wir uns ja gegenseitig gefesselt.
Anne Das macht mich schon. Wir gehen in Stuttgart noch zu einem zweiten Stammtisch und da ist ein Pärchen dabei, die Sakuras.
Alex Sakura Rob aus Ludwigsburg.
Anne Die haben so einen Fesseltreff. Und bei dem waren wir Samstagabend mal zu so einer Kennenlernrunde, einfach mal um neugierig mal zuzugucken. Und da habe ich gedacht, das fände ich eigentlich mal ganz gut, jemanden zu haben. Ich möchte das mal selber spüren, dieses eingeschnürt sein, dieses ein und dann vielleicht, wenn ich es mir zutraue, sogar dieses fliegen lassen. Einfach mal probieren. Aber ich traue mich eigentlich nicht ran, mich von jemandem ganz Fremden fesseln zu lassen, weil ich da glaube, ich brauche das Vertrauen. Ich muss denjenigen, der das macht, kennen. Ich muss den besser kennen als nur für eine Stunde.
Sebastian Was wäre denn mit deinem Gatten?
Anne Ja, mein Göttergatte ist zu diesem Thema sehr unbeholfen.
Alex Ja, ich muss zugeben.
Anne Mein Göttergatte hat so das Problem, dass er so mit Seilen, Seilen ist so gar nicht sein Ding und wenn es dann um Knoten geht, ist er total verzweifelt und wir waren beim Shibari-Kurs und da sollte er wirklich mal fesseln und mal probieren. und er saß und stand die ganze Zeit neben mir und sagt noch so, dieses Scheißseil und dann geht es nicht und dann will das nicht so.
Alex Wie ich will. Das treibt mich im Wahnsinn. Mich treibt dieses Seil und dieses Knoten in den Wahnsinn.
Anne Und ich kriege den Knoten da nicht rein und wie mache ich das? Und das hat er die ganze Zeit laut neben mir hergesagt. Und ich saß auf diesem Fußboden und habe gedacht, Mann, kann er nicht endlich leise sein? Kann er nicht endlich seinen Mund halten? Kann er nicht endlich aufhören zu reden? Er soll einfach machen. Und er hat die ganze Zeit geredet, das geht nicht so eine Scheiße, das mache ich nie wieder. Das hat mich dann so richtig, jetzt mach die Dinger endlich los, wir sind jetzt fertig.
Sebastian Ich halte nur mal fest, deine Dom hat ein Bedürfnis und du hast beschlossen, nicht Tag und Nacht daran zu üben, ihr diese Befriedigung teilwerden zu lassen.
Alex Ja.
Sebastian Entschuldigung, das ist jetzt ein sehr gemeiner Kommentar.
Alex Du musst jetzt den Finger in die Wunde stecken tatsächlich, also ich habe es echt versuchen.
Sebastian Ich bin bei dir im Boot. Also ich und Seide, naja, das wissen ja alle.
Alex Es treibt mich in den Wahnsinn. Der hat da Sachen vorgemacht und der hat so, also der... Der Core Slider hat ein paar Sachen an seinem Model gezeigt, so machst du den Knoten, den nennt man so, den nennt man so, so drei, vier Knoten. So, jetzt mach das mal nach. Ich bin schon beim ersten ausgestiegen, ich konnte mir das nicht merken. Und ich bin so, wenn ich was nicht hundertprozentig hinkriege, ich kann das nicht. Ich bin nicht so einer, naja gut, dann lassen wir es so. Das kann ich nicht. Bei mir muss das korrekt sein, sonst kriege ich eine Macke. Also ich bin so ein korrekter Typ. Ich kann das nicht einfach so larifari irgendwie so dahin baseln. Das muss so sein, wie der das vorher gemacht hat. Und irgendwann dachte ich, scheiße, wie ging es denn jetzt weiter? Ich habe da voll den Faden verloren. Ich war total verzweifelt. Ich war wirklich verzweifelt.
Sebastian Du warst mein größtes Mitgefühl.
Alex Ich war den Tränen nah. Also wirklich, ich war echt, ich möchte es gern. Ich möchte wirklich gern das sein, was ich möchte. Ich möchte sie gern fesseln. aber ich kann es einfach nicht.
Anne Und jetzt sind wir am Überlegen. Aber vielleicht ist die Zeit auch noch nicht da. Meine Überlegungen waren uns, dass wir uns noch jemand Drittes suchen, den wir vielleicht besser kennen und gut kennen, dass man das zu dritt in Angriff nimmt. Aber so weit gehen unsere Überlegungen noch nicht.
Sebastian Ich hätte noch einen Ausweg bis dahin. Du könntest dich selber ein bisschen einseilen. So ein Schmuckbondage an sich selbst, das ist wohl möglich. Nur so als Denkanstoß.
Anne Ja, das würde ich sogar hinkriegen. Ich mag Seile. Ich liebe die total.
Alex Sie fettet gern.
Anne Ich nehme lieber Seile anstatt Handschellen oder so, weil bei Handschellen brauchst du gleich immer noch einen Schlüssel dabei. Und den habe ich meistens nicht mit dabei.
Sebastian Eigentlich sollte bei eurer Konstellation, eurer Spielart, solltest du ein Talent dafür haben, Schlüssel immer da zu haben, wo sie sein sollen.
Anne Ja, nicht unbedingt.
Sebastian Das heißt, sie vergisst auch schon mal den Schlüssel, ja?
Anne Also wenn die Handschellen einrasten sollten irgendwo, wenn wir sie benutzen, dann müsste Alex vorher mal fragen, ob der Schlüssel dabei ist.
Sebastian Ich denke an den KG-Schlüssel, aber der ist ja offenbar eh nicht wichtig.
Anne Nee, der ist nicht wichtig, aber der ist immer dabei.
Sebastian Die Stelle wirst du ja öfter anhören, ne? Der ist wirklich wichtig. Oh Gott.
Anne Banzig fängt an Spaß zu machen.
Sebastian So, jetzt steht hier noch, und das habe ich mir extra aufgehoben, unter das Marc, sie steht hier, die totale Sadistin. Also, ja, mit dem Wasser übergießen, okay, das ist schon ziemlich böse, aber was ist so das, wo du sagst, ja, das ist für dich toll? Wo sagst du, ja, wenn ich das mache, das freut mich, das macht Spaß und was steht vielleicht noch an und sagst du hier, da soweit kommt, das kann ich ihm vielleicht noch nicht antun, aber es wird passieren. Also, wo sagt die Sadistin, ja, das packt mich?
Anne Was mir ganz arg viel Spaß macht, ist alles mögliche an Schlagwerkzeugen. Das Problem ist nur bei meinem lieben Ehemann, dass da bei vielen Dingen wenig Spuren, viele Dinge hinterlassen, wenig oder gar keine Spuren. Es gibt nur eine Sache, wo wirklich Spuren da bleiben. Und wenn ich die benutzen kann, sei es zu Hause oder sei es in Apartments oder im Ferienhaus oder wo wir auch immer unterwegs sind, wenn ich die Singletail oder die Bullwip auspacken kann und die benutzen kann, währenddessen oder am Ende, ist egal wo, da bin ich happy. Da ist der Tag gerettet. Die liebe ich ohne alles. Ohne Wenn und Aber. Und da bleiben die Spuren auch ein, zwei Tage sichtbar.
Alex Also wir hatten neulich ein für mich einschneidendes Erlebnis. Wir waren in Karlsruhe in einem Club, und die Anne hat mich mit der Bullwip ausgepeitscht und so richtig doll. Und es war wirklich eine sehr harte Session, war aber schön. Und uns guckte ein anderes Pärchen zu. Und die Frau, der hat das so gut gefallen, die begann zu masturbieren, während Anne mich ausgepeitscht hat. Also es war sehr schräg. Aber ja, also die Bulwip ist, glaube ich, das zentrale Werkzeug von Anne, was sie wirklich am allerliebsten mag.
Anne Die habe ich aber auch erst benutzt. Jetzt wirst du lachen.
Sebastian Nachdem du deinen Kurs besucht hast.
Anne Genau. Jawohl.
Sebastian Bei der Bulwip, ganz ehrlich, da uneingeschränkt, weil das auch wirklich so blöde daneben gehen kann, ist das auch wirklich, das ist gar nicht schlecht, wenn man den Kurs kriegt. Und vielleicht zum Anfang auch eine Bullwip nehmen, die man kontrollieren kann, also die sich auch kontrollieren lässt. Da gibt es ja verschiedene Schwierigkeitsgrade. Ich gucke auf die Uhr, es ist zum Verzweifeln. Ich mache mal Folgendes. Ich beschleunige den Prozess jetzt ein klein wenig. Ich habe hier noch bei Ausprobieren wollen stehen. Was haben wir denn hier? Also Alex, du möchtest... Eigentlich alles ausprobieren, außer KV, NS und Nadeln.
Alex Richtig.
Sebastian Kommt der damit durch? Mit den Ausschlüssen?
Anne Ja. Nach dem letzten Wochenende, ja.
Sebastian Dann steht anal spannend, aber sie findet das doof.
Alex Haben wir ausprobiert jetzt tatsächlich.
Sebastian Ach.
Alex Ja, also anal, so ein bisschen anal hat man schon immer, weil wir sind im Besitz eines fernsteuerbaren Analplugs, mit dem sie mich dann gern quält.
Sebastian Ist das eine Qual?
Alex Also wenn das Ding drei Stunden läuft, ist das schon hardcore. Oder wenn man so an nichts denkt und auf einmal geht das eine volle Granate hoch. Also man sitzt so da und erhält sich mit jemandem und sie schmeißt das Ding an und gleich auf 100 Prozent. Da muss man schon aufpassen, dass man nicht sein Bierglas zerdrückt, das man gerade in der Hand hat. Ich hatte tatsächlich auch mal, das Ding ist auch übers Handynetz fernsteuerbar. und ich war mal auf einer Dienstreise und sie hat das abends angemacht und sie hat gesagt, das Ding bleibt so lange drin, bis es sich ausmacht und sie ist eingeschlafen. Und ich habe dann nachts um eins oder halb zwei, habe ich ihr dann geschrieben, es tut mir furchtbar leid, aber ich muss es rausnehmen, weil ich habe es nicht mehr ausgehalten. Ich habe wirklich alles versucht. Ich habe es versucht zu ignorieren, ich habe versucht zu schlafen. Es hat mich wahnsinnig gemacht. Und ich dachte auch, okay, sie hat es befohlen, das Ding bleibt drin. Aber ich musste dem irgendwann nachgeben und ich habe dann, wo ich es rausgenommen hatte, das Ding noch 15 Prozent Akku. Ich dachte, um Gottes Willen, das schaffst du nicht.
Sebastian Hattest du ein schlechtes Gewissen oder war das eigentlich ganz schön? Ich bin eingeschlafen, da ist es jetzt schade für ihn gewesen, aber war gut.
Anne Nö, warum soll ich ein schlechtes Gewissen haben? Ich habe es noch nicht gesehen.
Sebastian Okay. Aber Knebel sind so ein Ding, ne? Knebel ist irgendwie doof.
Anne Ja, Knebel.
Alex Ich würde gerne mal richtig regelmäßig geknebelt werden, weil wie gesagt, ich mag es ja hilflos zu sein und wenn man auch noch geknebelt ist, dann kann man nicht mal mehr sagen, was man möchte.
Anne Genau, du sagst es. Nicht mehr sagen, was du möchtest.
Alex Ja, und das lehnt einer ab. Aber ich respektiere das natürlich, wenn sie keinen Knebel einsetzen möchte. Aber wir haben ja das nächste Ding der Woche. Wir haben so ein Spiel.
Sebastian Ich habe die Würfel schon gesehen.
Alex Ich habe ein Spiel entworfen.
Sebastian Ein Spiel entworfen?
Alex Da bin ich der Urheber.
Anne Nein, stimmt. Aber der Ursprung, ich war im Spielzeugladen und habe im Spielzeugladen sechs Würfel gefunden.
Alex Also das kommt von Anne und das Rest kommt von mir.
Anne Warte. Und diese sechs Würfel haben sechs unterschiedliche, also es sind sechs Farben.
Sebastian Ja, also ich sehe hier Würfel in Blau, in Rot, in Gelb, in Grün, in diversen Farben, ja.
Anne Und die glitzern vor allen Dingen richtig cool, ne?
Sebastian Ja, Glitzerwürfel.
Anne Und ich bin nach Hause gekommen und habe zu meinem Mann gesagt, hier, ich habe sechs Würfel gekauft und hätte gern, dass du mir mit den sechs Würfeln ein Spiel entwirfst. Und dann hat er ganz schnell gehirnt und ganz schnell geschrieben, das Spiel war innerhalb kürzester Zeit spielbereit. Erklär mal, Alex.
Sebastian Also du hast eine Mappe mitgebracht. Jetzt frage ich mal zuerst, kann man das Spiel kaufen?
Alex Nein, das Spiel kann man nicht kaufen. Mir könnte jemand das Möchte zur Verfügung stellen.
Sebastian Oh, ich habe Speicherplatz für sowas. Okay, pass auf, das Ding der Woche nehme ich ja meistens erstmal in die Hand und beschreibe erstmal, was ich habe. Liebes Publikum, ich habe hier also zwei Zettel in der Hand. Das Ding hat auch einen schönen Namen. Sklavenwürfeln, ein lustiges Spiel mit sechs Würfeln steht dran. Und ich habe jetzt einmal, ich lese noch nicht, was draufsteht, eine Tabelle mit bunten Spalten, durch die Spaltenbeschriftung, ich lese sie noch nicht vor. Und dann habe ich noch ein zweites Blatt, da stehen irgendwo Regeln und Spiel 1, Spiel 2 und Gesamtpunktzahl. Also erstmal sehe ich nur das. Schaut in die Shownotes, liebes Publikum, da gibt es mehr. Und jetzt erklärst du es mir bitte.
Alex Also, das Spiel wird gespielt von der Herrin und dem Sub. Man spielt gegeneinander. Und zwar würfelt die Herrin mit den sechs Würfeln jedes Mal. Es gibt zehn Runden pro Spiel.
Sebastian Ja.
Alex Also auf dem Punkteplatz sind ja zwei Spiele drauf.
Sebastian Ja.
Alex Und jedes Mal, wenn sie würfelt, wird dann das Ergebnis genommen nach Würfelfarbe und dann wird das ausgeführt.
Sebastian Also sie würfelt zum Beispiel mit dem roten Würfel eine Fünf. Dann ist das...
Alex Genau.
Sebastian Okay, also wir haben hier verschiedene Spalten. Die eine Spalte heißt Nippel, die andere Bestrafung, die nächste Glück und Ergleichung.
Alex Ja, also zu den Nippeln gehört der schwarze und der rote Würfel, die werden dann quasi gruppiert. Zu dem, der gelbe und der grüne Würfel gehören zusammen.
Sebastian Oh Gott, das Publikum wird sich das nicht vorstellen können. Also ich habe einen, wer sucht denn aus, mit welcher Farbe gewürfelt wird? Sie würfelt mit allen einander. Sie würfelt mit dem ersten, mit dem roten Würfel würfelt sie eine Eins. Klemmen an Nippel. Oder eine Zwei. Klemmen an Nippel. Oder eine Drei. Klemmen an Nippel. Also ich finde, in der gesamten Spalte steht das Gleiche.
Anne Ja, warte. Ich nehme alle sechs Würfel.
Alex Nee, nee, bei der sechs werden die Klemmen entfernt.
Sebastian Ach so, bei der sechs wird entfernt.
Anne Und ich nehme alle Würfel gleichzeitig und würfel.
Sebastian Okay, jetzt haben wir raus. Okay, wir fangen an mit dem schwarzen Würfel.
Anne Und dann ist es meine erste Spielrunde. Ich habe quasi eine schwarze Zweige würfelt. Das lege ich auf die zwei.
Sebastian Ach, das wird draufgelegt. Okay, warte mal, ich lege das mal. Der Tisch ist viel zu klein dafür eigentlich. Egal, ich lege das jetzt hier nochmal drunter.
Anne Oder leg es oben hin.
Sebastian Okay, ich lege auf die 2 den Würfel. Der steht übrigens für X an der Kette ziehen.
Anne Ja, Alex erklärt dir das gleich. Die rote 2, die du gewürft hast.
Sebastian Kommt auf die 2.
Anne Dann ist blau eine 6. Die kommt nach ganz oben.
Alex Gelb ist eine 6.
Sebastian Gelb ist eine 6, genau. Das legen wir da drauf.
Anne Grün ist die 1, die kommt nach unten.
Sebastian Ist die 1, jawohl.
Anne Und blau und lila ist jeweils eine 3.
Sebastian Oh, lila ist eine 3. Okay, das ist ja einfach für dich, das Spiel.
Anne Ja, das ist super einfach, weil ich muss nur das machen, was ich gewürfelt habe.
Sebastian Du musst machen, was du gewürfelt hast. Ich habe hier die drei hinten in der Spalte gelesen.
Alex Das sind meine Punkte.
Anne So, jetzt Alex, jetzt musst du es erklären.
Sebastian Jetzt mache ich einmal von dem Spielplan ein Foto, damit das hier quasi live mitverfolgbar ist. Also die Würfel liegen da jetzt drauf. So, okay.
Alex So, und jetzt wird das abgearbeitet.
Sebastian Jetzt wird das abgearbeitet. Die arme Frau.
Alex Und damit ist dann quasi die erste Spielrunde, die erste von zehn vorbei.
Sebastian Dann erzähl doch mal, was sie jetzt tun müsste.
Alex Also jetzt, ja. macht sie mir die Nippelklemmen dran und zieht zweimal an der Kette. Also die Nippelklemmen sind mit einer Kette verbunden. Aber wir benutzen nicht die harmlosen Nippelklemmen, wir benutzen Krokodilklemmen.
Sebastian Ah, geht da nicht was kaputt?
Anne Nö.
Alex Ich glaube, mittlerweile Betonnippel, glaube ich.
Sebastian Okay, also das macht sie.
Alex Wenn das jetzt bei der zweiten Runde wäre, die Nippelklemmen wäre schon dran, wäre das ein Pasch, da würde sie die Klemmen einmal abmachen und drehen.
Sebastian Das auch noch, okay. Ja, also da.
Alex Bei der 6, bei der 5 heißt, sie benutzen Schlagwerkzeug. Und da fällt das Körperteil weg.
Sebastian Okay, da darf sie sich selber aussuchen.
Alex Welcher Körperteil. Genau, weil Schlagwerkzeug kann man bei manchen Sachen nicht nehmen.
Sebastian Okay.
Alex Deshalb, gerade bei Schlagwerkzeug fällt das Körperteil weg.
Sebastian Okay, aber hätte sie jetzt statt der 6 eine 4 gehabt, Tunnelspiel oder Butterbrettchen.
Alex Ja.
Sebastian Und dann wäre dann die 1 Genitalien.
Alex Genau. Also da hättest du dann wahrscheinlich Brennnesseln benutzt.
Anne Fürs Tunnelspiel.
Alex Das geht.
Anne Das kann man machen.
Sebastian Okay, und dann gibt es natürlich Spalte Glück. Da ist eine 3.
Alex Bestrafung. Nur wenn eine 6 kommt, da fällt das Gelbe und das Grüne weg.
Sebastian Okay, oh Gott. Liebes Publikum, es gibt Kapitelmarken. Springt einfach weiter oder guckt, wenn ihr Zeit habt, mal rein. So, und dann gibt es Ergebnis, Punktzahl 4.
Alex Ich kriege 4 Punkte dafür.
Sebastian Du kriegst vier Punkte für die Runde. Dann macht man zehn Runden davon.
Alex Ganz genau. Und ich habe gewonnen, wenn ich zwischen 100 und 56 Punkte habe.
Sebastian Okay, und wenn du gewinnst, dann?
Anne Muss er mich zum Essen einladen?
Alex Nein, dann darf ich mir das nächste Mal was wünschen. Und ich habe jetzt ein einziges Mal dieses Spiel gewonnen. Sonst immer verloren. Und da habe ich mir gewünscht, dass der Knebel mal zum Einsatz kommt. Tatsächlich. Ja.
Sebastian Okay, pass auf. Für das Spiel habt ihr sicher eine Anleitung auch geschrieben. Also ich biete sehr gerne an, diese Anleitung auf der Webseite als schickes PDF zu veröffentlichen und dann braucht das Publikum nur sechs Würfel. Aber es kann auch sein, dass du es mal vermarkten willst, deshalb überlasse ich das hier.
Anne Letzten Endes vom Inhalt her muss man sich das eh selber ein bisschen anpassen. Gerade die gelbe Spalte, die grüne Spalte oder auch die vorderen zwei. Das ist jetzt nicht unbedingt auf jeden so zutreffend.
Sebastian Ich finde die Idee total schön. Es ist wahrscheinlich eine Excel-Tabelle, ne? Wie gesagt, fühl dich frei, das irgendwo abzulegen. Ich werde es gerne verlinken, damit Menschen viel Glück und Unglück damit haben.
Anne Wir haben es im Freundesfest schon weitergegeben und die haben es auf sich angepasst und da spielen wir dann halt auch gerne mal zu viel. Wir wirken einmal und jeder macht dann das, was dann dementsprechend...
Sebastian Da steckt eine Menge Kreativität drin. Muss ich mal fragen, weil ihr auch mit Gesellschaftsspielen viel zu tun hat. Es gibt ja eine Unmenge an Kink- und BDSM- Gesellschaftsspielen oder Partnerspielen. Habt ihr da mal was probiert? Habt ihr schon mal gute Erfahrungen damit gemacht?
Alex Ja, wir haben eigentlich nur ein vernünftiges Spiel, was funktioniert. Und das ist von Triskelia. Und das heißt Die Nacht der weiblichen Macht, glaube ich.
Sebastian Okay.
Alex Und das Spiel ist wirklich toll. Das kann man auch mit dem zweiten Paar noch gleichzeitig spielen. Da wird quasi so eine Art Clubbesuch nachgespielt.
Anne Du kannst es zu sechs spielen.
Alex Ja, dann wird es, weiß ich nicht, dazu acht nicht. Nee, das geht nicht. Das wird dann too much. Und man läuft dann über so ein Spielbrett und man kann als Sub quasi nur Fehler machen. Man wird jedes Mal bestraft. Das ist ganz witzig.
Anne Aber so zum Einstieg, so einem Spieleabend, eine Eröffnung oder einem Apartment.
Alex Oder wenn man das erste Mal mit einem Paar zu sowas geht. Ist das so ein...
Anne Einstieg.
Alex So ein guter Einstieg, ja. Wir waren schon häufig mit Paaren zum ersten Mal irgendwo, also gerade wo die anderen Paare das erste Mal in so ein Apartment gehen oder so, haben wir gesagt, komm, wir machen das Spiel. Und das zieht sich dann auch ein bisschen, das Spiel dauert ein paar Stunden, Und dann tut man das Spielen, was man da während des Spiels macht. Also das Kinky-Spielen kann man ja ausdehnen, so weit wie man will. Und das dauert dann halt dementsprechend lang. So wie auch bei unserem Würfelspiel, wenn eine sagt, okay, du hast da bei Blau eine Sechs gewürfelt, das bringt zehn Punkte. Also muss die Bestrafung richtig hart ausfallen. Und die zehn Punkte kriege ich dann nur, wenn ich nicht abbreche. Also ich muss die mir auch verdienen.
Sebastian Es gibt nichts geschenkt, ja?
Alex Nee, es gibt nichts geschenkt.
Anne Und mir fällt immer wieder was Neues ein.
Sebastian Ja, ich glaube, wenn man da so das Mindset hat, dass man das dann auch interpretieren kann und das Spiel nicht vorgibt, jetzt muss exakt das genau so passieren, sondern dass man auch ein bisschen Möglichkeiten hat, zu variieren oder damit eigene Kreativität reinzubringen hat, das macht viel aus. Aber so normale Gesellschaftsspiele wie Monopoly in Kink umgemünzt habt ihr nicht bisher.
Alex Nein, aber wir haben jetzt tatsächlich gestern so eine Variante gesehen bei dem ominösen Seminar, wo wir gestern, vorgestern und vorvorgestern waren. Und das würde ich jetzt gern für uns mal umsetzen. Ich habe es fotografiert. Das geht nicht so eins zu eins. Das will ich noch für uns passend bearbeiten.
Sebastian So, jetzt fällt mir, da muss ja noch das Seminar kommen. Oh Gott, die Uhr macht mir immer mehr Kopfschmerzen. Wir machen das jetzt mal so, liebes Publikum. Ich scheuche die zwei jetzt ein bisschen dadurch. Seit bin ich böse. Aber das, das, boah, Also, womit fangen wir an? Das ominöse Seminar oder der Stammtisch?
Alex Machen wir das Seminar.
Sebastian Okay, machen wir das Seminar. Okay, also ihr habt von dem ominösen Seminar gesprochen. In der Liste mit sieben Seminaren haben wir das auch schon reingezählt. Was für ein Seminar wurde besucht? Oder du hast ein Zertifikat mitgebracht?
Anne Ich habe ein Zertifikat mitgebracht, genau.
Alex Das war ein Dominar-Seminar. Das heißt, die Anna hat ein Dominar-Seminar besucht, was natürlich nur für Frauen ist. Und da es uns eigentlich nur zu zweit gibt, haben wir den Seminarveranstalter gefragt, das geht für uns aber nicht so richtig. Aber die kannte uns schon von einem anderen Seminar von Tantra meets BDSM und da hat die Veranstalterin gesagt, pass auf, der Alex, der kann ja als Übungspartner dienen, da muss die Anne halt auch den Alex für alle anderen Frauen freigeben zum Bespielen.
Sebastian Ist das schwer gefallen?
Anne Aber ist egal, das war eine Herausforderung.
Sebastian Aber ist egal. Das war ein Abenteuer.
Anne Und ihr konntet nicht weglaufen. Wir haben uns ja gesehen, wir waren ja quasi in einem Raum. Und bis auf so eine kleine Situation, wo ich dann wirklich selber mit mir gehadert habe, ging alles gut, alles gut.
Sebastian Wie viele Teilnehmer wart ihr?
Anne Wir waren sieben Damen. Sieben Damen. Und drei Herren.
Alex Also drei Übungspartner.
Anne Drei Übungspartner. Weil ich mir nämlich überlegt habe, jetzt sind wir drei Jahre zusammen mit BDSM. Wir haben zusammen ganz viele Seminare besucht. Du hast ja schließlich ganz viele Striche gemacht auf deiner Liste.
Sebastian Sieben.
Anne So viele. Und es waren halt immer Vereinzelthemen. Und ich möchte gern für mich, für uns, das alles nochmal ein bisschen gebündelt haben. Ich möchte einfach so am Stück mal einen Zeitraum haben, wo ich BDSM-technisch mal alles unter einen Hut gefasst kriege, alles mal wirklich von jemand Fachkundigen nochmal mitnehmen darf. Und aufgrund dessen haben wir uns entschieden, jetzt zum Ende des Urlaubs halt dieses Dreitägel-Seminar in Wuppertal zu besuchen bei der Yvonne. Die macht es seit vielen, vielen Jahren auf selbstständiger Basis. Ich glaube, sie hat gesagt, über 20 Jahre sind es mittlerweile schon.
Alex Ja, als Domina arbeitet sie seit 25 Jahren, glaube ich.
Anne Und das waren ganz, ganz tolle drei Tage. Und mal gucken, wie es jetzt weitergeht, wo die Reise weiterhin gehen wird.
Sebastian Die Frage ist ja, also ich lese mal dieses schicke Zertifikat, es hat sogar zwei Unterschriften, also ich lese jetzt nicht alles vor da drauf, aber Zertifikat, Domina-Ausbildung. Lady Anne hat mit Erfolg die Ausbildung zur Domina abgeschlossen. So, folgende Lerninhalte wurden vermittelt. Theoretische Grundlagen des BDSM, Sicherheits- und Hygienestandards, Praxis, Handwerk und Grundtechniken, Choreografie, Aufbau einer Session, Inszenierung und Raumgestaltung, Marketing und Selbstdarstellung. So, ich frage mich allerdings, wenn ich dir so zuhöre, ob du diesen Kurs nicht hättest selber auch geben können.
Anne Wer weiß, wo die Reise hingeht? Ich weiß nicht. Keine Ahnung.
Sebastian Ich habe da so ein Gefühl.
Anne Du hast da so ein Gefühl. Mir war das wichtig, das halt wirklich gesammelt nochmal wahrzunehmen, mich nochmal auszutauschen, auch mit anderen. Ich habe für mich festgestellt, ich mache gar nicht so viel verkehrt. Ich höre auf meinen Bauch, ich höre auf mein Herz und mache das, wonach es mir, so wie es mir geht, das, was ich machen möchte. Und wenn ich das dann weitergebe, dann kann das gar nicht so verkehrt sein. Und dieser ganze Kurs, dieses ganze Wochenende, das war so bodenständig, das war so normal, das waren alles normale Leute, das waren alles normale Frauen, normale Männer. Und dieses Reden über all diese Themen, die du da gerade vorgelesen hast, das war so, Alex, was würdest du sagen? Normal?
Alex Ja, also es war so, man kann schon fast sagen, familiärer Rahmen. Zwischen den Pausen sitzt man zusammen in der Küche und trinkt einen Kaffee zusammen und isst halt ein Brötchen. Und dann ist die Pause vorbei, dann geht man wieder in den Übungsraum. Da entkleiden sich natürlich die Übungspartner und werden dann halt wieder durchgehauen von den Frauen. Da wurden die ganzen Schlaginstrumente vorgestellt und sie durften dann natürlich an den Übungspartnern ausgetestet werden. Oder es wurden halt auch andere Praktiken da ausprobiert, also abbinden etc.
Anne Und ich fand das vor allen Dingen super interessant, dadurch, dass wir das zu zweit machen konnten. Wenn mir jetzt irgendwas nicht mehr in den Sinn kommt, weiß ich genau, ich kann Alex fragen, im Normalfall weiß der das sogar. Oder halt auch andersrum. Und die anderen Damen haben immer gesagt, wenn ich jetzt nach Hause fahre, weiß ich das dann alles noch, kriege ich das noch hin? Ich war ja alleine hier. Anne, du hast vier Ohren hier gehabt. Da meine ich, ja, ich glaube schon, also das war schon von Vorteil. Und dadurch, dass es uns nur im Doppelpack gibt, ist egal wo, Habe ich gedacht, müssen wir das auch zu zweit machen?
Alex Ja, und als Bonbon gab es natürlich mein Thema, wo ich sehr neugierig drauf war, gab es da auch das Analthema.
Sebastian Das gehört mit dazu, ja.
Alex Ja.
Sebastian Also das war dann auch der neue Aspekt.
Alex Ja, das war total neu, ja.
Sebastian Also Anne, was du eben gesagt hast, dieser kleine Monolog, den hätte man wirklich als Schlusswort für diese Folge hernehmen können.
Anne Ich wollte mal schon aufhören.
Sebastian Das wäre jetzt perfekt gewesen dann zu sagen, tschüss, passt perfekt das wäre der perfekte Ausstieg, aber, ich habe ja auch noch zwei Kategorien im Podcast, aber hier sind eben aus dem Zertifikat auch noch so vier kleine Flyer rausgefallen die bei fünf sind sogar soll ich die mal behalten, habt ihr davon noch mehr?
Alex Ja, zu Hause, behalten.
Sebastian Ich behalte die mal hier, ich packe die in diverse Podcast-Posts.
Anne Sind die da rausgefallen?
Sebastian Ja, die lagen dann hier auf dem Boden Das ist mir passiert.
Alex Entschuldige bitte Ich habe gerade überlegt.
Sebastian Wo die geblieben sind Also ich habe ja ganz am Anfang schon gesagt, hier das T-Shirt, Femdom und Zap, das in roter Schrift übrigens, das trägst du, Alex, ja auf der Brust sehr groß. Und jetzt stelle ich fest anhand dieser Flyer, der Stammtisch für Femdom-Paare in Stuttgart. Femdom und Zap. Und dann steht da ein bisschen was dazu drauf. Und das heißt, es gibt einen passenden Stammtisch. Warum gab es noch keinen Femdarmstammtisch in Stuttgart? Und wie kommt es dazu, dass ihr einen gemacht habt? Ich habe es jetzt einfach verraten. Wo war das Problem? Wie habt ihr es gelöst? War es ein Erfolg? Weil ich glaube, der fand zum ersten Mal im Mai statt. Ist das richtig? Und kurz danach wollten wir aufnehmen. Aber als wir das Vorgespräch gemacht haben, hattet ihr das nur geplant.
Alex Richtig.
Sebastian Also, wie oft fand es schon statt? Wie läuft es? Erzählt doch mal alles. Aber ihr habt nur fünf Minuten.
Anne Also wir haben uns einmal getroffen zu dem Stammtisch. Es ist super eingeschlagen. Wir hatten gleich 20 Leute, die gekommen sind, also zehn Paare, die sich gefunden haben an dem Nachmittag, an dem Abend. Der Grund dafür war eigentlich, dass wir gesagt haben, wir gehen so häufig auf Stammtische und es sind immer andere Konstellationen dabei. Und dieses Unterhalten mit Mehl-Dom-Paaren ist eher schwierig und man muss echt aufpassen und umswitchen und viel mehr darüber nachdenken, was auch der andere sagt. Dass wir gesagt haben, wir möchten einen eigenen Stammtisch gründen, wir probieren das einfach mal direkt für Femdoms und auch nur für Femdom-Paare, dass Männer und Frauen zusammen zu uns zum Stammtisch kommen können, um sich auszutauschen.
Alex Genau, weil ein großes Problem ist auch, dass manche dominante Herren mit dominanten Frauen nicht umgehen können. Das ist ein großes Problem, was wir schon häufiger bemerkt haben und deshalb haben wir auch gesagt, machen wir halt was eigenes.
Sebastian Was heißt nicht umgehen können?
Alex Also die akzeptieren den nicht als gleichwertige Demokratie. dominante Personen. Weil die haben also es gibt solche Leute, leider, die haben so ein bisschen ein eingeschränktes Weltbild. Die sind der Meinung, der Mann hat dominant zu sein und die Frau submissiv.
Sebastian Ist das nicht auch umgekehrt so? Also ich habe auch in meinem Leben schon mehrmals von Femdom, Damen gehört, dass, ich schon noch zum Sub werde oder dass meine Dominanz noch ausgebaut werden könnte etc. Also ist das nicht etwas, was grundsätzlich so eine Sache ist? Also ich will das jetzt gar nicht verteidigen. Das ist halt doof, wenn jemand einem anderen sagt, dein Kink ist nicht korrekt, oder? Das geht gar nicht. Man muss das so hinnehmen, wie es ist. Ende.
Anne Ich glaube, jeder sollte schon so leben, wie er gern möchte und jeder sollte das vom anderen akzeptieren, so wie er ist. Das ist richtig. Nur haben wir halt für uns festgestellt, wir sind bei den Stammtischen immer in der Minderheit Und wir sind manchmal sogar die Einzigen. Und wenn es denn anders ist, wenn ich jetzt so suche, gibt es eigentlich nur Möglichkeiten für mich als dominante Frau noch irgendwo hinzugehen. Also ich könnte in Stuttgart zum Lady Zirkel gehen und da treffen sich dann halt 20 dominante Frauen an einem Abend, die sich über so ein Thema unterhalten. Da war ich einmal da, da habe ich gedacht, da fehlt mir was. Und dadurch, dass es uns nur im Doppelpack gibt, Haben wir dann gesagt, wir gucken mal, ob wir eine Location finden, ob wir einen Vereinsraum finden und probieren einfach mal selber so einen Stammtisch auf die Beine zu stellen und anderen Paaren die Möglichkeit geben, die zusammen wohin gehen wollten als Femdom, um sich auszutauschen, da eine Plattform zu schaffen.
Sebastian Kurz zu dem, was ich eben gesagt habe mit diesem... Warum brauchst du so einen Stammtisch? Das ist auch ein ganz klarer Punkt. Selbst wenn Kink und so weiter völlig akzeptiert wird, man geht ja auf Stammtische, um unter anderem BDSM-Mann zu sein, weil dann fühlt man sich halt unter Gleichen, sag ich mal. Und ich glaube, das ist genau in dem Bereich wieder Special Interest, Femdom genau wieder das gleiche Thema, weil dann treffen sich bei euch ja nicht nur Femdoms, sondern auch Mail-Subs, die sich ja auch mal irgendwo treffen müssen. Das kommt ja dazu, das sind ja gleich zwei Stammtische dann.
Anne Und die können sich auch treffen und wir gehen auch zu den anderen Stammtischen weiter hin. Es ist schön, es macht auch Spaß. Aber uns war wichtig, dass wir noch eine Plattform schaffen, wo sich auch wirklich die, die sich so in der Konstellation noch austauschen wollen, auch eine Möglichkeit haben. Und daher war unsere Idee mit dem Femdom-Stammtisch, einen Termin hatten wir, der nächste ist jetzt Ende September.
Alex 26. September.
Anne So wie ich es gesehen habe, es war schon fast abgebucht.
Alex Also wir haben auch einen freien Platz.
Anne Und wir freuen uns drauf, weil der erste Termin, es war so schön und die Resonanz von den Teilnehmern, die dann gegangen sind, war so positiv, dass wir gesagt haben, wir bleiben da einfach weiter dran.
Sebastian Ich überlege, ob ich diese Folge noch vorher rausbringe, da müsst ihr aber wahrscheinlich dann eventuell ein bisschen mehr Platz haben.
Anne Wir haben aber auch einen Termin im November.
Sebastian Der wird ja gar nicht voll sein. Okay, also etwa alle zwei Monate, wenn ich das richtig sehe.
Anne Wir haben gesagt, alle Vierteljahre wollen wir gucken. Wir haben jetzt gesagt, im November machen wir den Dritten, weil im Dezember, im Advent, da hat dann jeder wieder mit sich selbst zu kämpfen und viele andere Termine aufgrund Advent und Weihnachten. Und der Vereinsraum ist da, glaube ich, im Dezember auch nicht mehr so da. Haben sie uns für November gleich mit eingetragen.
Sebastian Wo findet man den Stammtisch?
Alex Den findet man im Joyclub unter dem Account femdom-sapp. Haben wir extra einen eingerichtet. Über den Account kann man sich dann auch anmelden.
Sebastian Liebes Publikum, wenn ihr da hingehen wollt, ihr versucht einfach alle euch da anzumelden. Und dann müssen wir mal gucken, wie Anna und Alex das hinkriegen. Vielleicht läuft der Stammtisch in Schichten ab. Ist eine neutrale Location.
Alex Ist eine neutrale Location, aber der Wirt ist sehr tolerant, ist dem offen gegenüber.
Anne Aber kommen mit normaler Kleidung.
Alex Ja, aber man kann so kleinere Accessoires tragen. Also ich trage da immer mein Halsband, da hat sich noch keiner aufgeregt.
Sebastian Ganz ehrlich, die Jugendlichen tragen Joker auf der Straße, dann kann man auch mal ein Halsband tragen. Ich finde, sobald muss die Gesellschaft das jetzt ertragen können inzwischen.
Alex Bin ich auch der Meinung, ja.
Sebastian Okay, ihr Bein, wie gesagt, mir läuft hier sowas von die Zeit davon. Ich habe ja gesagt, wir machen maximal noch eine Stunde. die ist jetzt übrigens rum. Habt ihr noch was Wichtiges, was unbedingt noch in diese Sendung reingehört? Sonst hätte ich nämlich noch die Shorts.
Anne Die was?
Sebastian Die Shorts. Die Shorts. Okay, sehr gut. Ich werde es gleich kurz erklären, das Publikum, da kennt auch nicht jeder diesen Teil, weil die hören alle gar nicht so lange. Aber erstmal, wirklich die Frage, habt ihr noch was Wichtiges, was noch unbedingt erwähnt werden muss?
Anne Wir leben und wir leben und das ist schön. Aber es könnte ein Abschluss sein.
Sebastian Den Abschluss machen wir später. Okay, also erstmal, oder?
Alex Nö, alles gut.
Sebastian Liebes Publikum, die Zeit sitzt mir im Nacken und ja, wir haben es jetzt Es ist auch Viertel nach sechs schon. Die Zeit ist vergangen. Ohne Ende ist es Wahnsinn, der Tag heute. Aber ich habe noch diese kleine Tradition, nämlich die Shorts. Das heißt, eine Liste von Notizen, die ich mir während unseres Gesprächs gemacht habe. Und ich werfe euch jetzt einfach mal was hin. Und dann sagt ihr einfach mal ein, zwei, drei Sätze dazu. Das ist jetzt hier auch völlig unsortiert, wie es mir in den Sinn gekommen ist. Und wie gesagt, haltet euch ein bisschen kurz und sagt einfach mal zu Dingen etwas. Ich werfe euch mal den ersten Begriff hin. Der lautet Fehlerkultur. Große Augen.
Anne Keine Fehler.
Alex Na, Fehler können passieren, aber was heißt Fehler? Fehlerkultur. Boah, das ist jetzt ein Wort, mit dem ich so jetzt in der Beziehung zum BDSM jetzt nicht viel anfangen kann.
Anne Und wenn Fehler oder wenn jemand was nicht möchte, dann muss er es sagen. Weil Kommunikation ist wichtig.
Sebastian Ich gebe mal ein Beispiel. Man haut mit der Bullwip mal einfach daneben.
Alex Ach, das meinst du?
Anne Dann freue ich mich.
Alex Na ja, gut, dann freust du dich nicht, wenn du daneben haust, Anne.
Anne Doch.
Alex Wenn du mir auf die Nieren schlägst, freust du dich nicht.
Sebastian Liebes Publikum, die flirten gerade ganz massiv miteinander. Es ist nichts mehr ernst zu nehmen.
Anne Hast du nicht ein anderes Wort?
Sebastian Ich hätte ein anderes Wort, zum Beispiel Perfektion.
Alex Die Wörter sind scheiße.
Anne Es muss alles perfekt sein und beim Perfektsein noch Spaß machen.
Alex Auch perfekt ist es dann, wenn es uns Spaß macht.
Sebastian Okay, gut gerettet. Richte das nächste Wort, Loktober.
Alex Oh, ein spannender Monat, in dem ich von Anfang an weiß, dass nichts passiert. Und Anne, es sehr dran gelegen ist, mich sehr zu reizen und zu provozieren.
Anne Spannender Monat.
Sebastian Ja, dann habe ich den nächsten Begriff. Passend zum Loktober, kuscheln.
Alex Kuscheln machen wir sehr häufig und sehr gerne. Und immer wieder.
Anne Muss sein. Wir haben uns extra eine Bettdecke angeschafft.
Alex Also eine große, dass wir nicht mehr zwei Bettdecken haben, sondern eine große, dass wir mehr kuscheln können.
Sebastian Ich wüsste jetzt beziehungsinterner verraten, um das zu kommentieren, tue ich nicht.
Anne Dein Blick war sehr fragend.
Sebastian Ich kenne diese Decken, ich bin auch der Meinung, dass ich eine eigene Decke habe und das ist gut so. Nächster Begriff, Vanilla-Umfeld. Gibt es offenbar nicht. Oder ihr seid genauso durch wie ich, das ist auch okay.
Anne Doch, die gibt es schon.
Alex Wir haben ein begrenztes Vanilla-Umfeld, aber es ist wirklich sehr begrenzt. Und die Leute, mit denen wir regelmäßig verkehren, obwohl, nee, alle wissen es auch nicht. Es ist manchmal schwierig, den Leuten nichts zu verraten, obwohl es ja manchmal offensichtlich ist, was wir machen. Oder das halt ein bisschen zu verbergen, den Vanillas, was wir so treiben. Weil ich weiß nicht, manche geht so einfach nichts an, was wir machen. Also ich will das jetzt nicht allen erzählen. Ich will das halt, dass meine engsten Freunde das wissen, mit denen ich ganz häufig was mache, damit ich mich da nicht so arg verstellen muss, aber unsere Nachbarn, mit denen wir ab und zu mal grillen oder so, die müssen das nicht wissen.
Anne Die hören wir in dem Podcast.
Alex Nee, hören sie nicht.
Sebastian Switchen.
Alex Nein. Nein.
Sebastian Sich einseilen zu lassen wäre auch switchen.
Anne Nein, das will ich ja bloß mal ausprobieren.
Sebastian Ja, ja.
Anne Das würde ich jetzt nicht darunter verändern.
Sebastian Liebes Publikum, meine GästInnen kriegen immer einen Episoden-Blog. Das heißt, zum Beispiel ihr beide könnt, wenn sich irgendetwas verändert oder großartige Dinge passieren, könnt ihr einfach unter die Folge etwas drunter schreiben und das Publikum kann das dann auf der Podcast-Seite kunstderundvonumpf.de nachlesen, falls sich mal was verändert. So, nächster Begriff, Sperma.
Anne Bäh.
Alex Mag die Anne nicht und das kommt ja der Keuschhaltung entgegen.
Sebastian Okay, also ein gelöstes Problem.
Alex Ja, genau.
Sebastian Okay, Sensation Seeking. Hatten wir jetzt gerade in der Live-Folge, deshalb habe ich den Begriff hier einfach mal draufgeschrieben. Also immer was Neues, immer neue Reize, nie Langeweile, nie Routine.
Alex Da sind wir sehr offen für, ja, tatsächlich. Wir versuchen auch wirklich immer viel Abwechslung reinzukriegen und lassen uns auch gern inspirieren von Freunden, Bekannten oder Leuten, denen wir einfach nur zusehen. und auch jetzt gerade zum Beispiel der Femdom, der Domina-Workshop, der hat uns auch wieder inspiriert, ein paar Sachen auszuprobieren zum Beispiel, die neu sind.
Anne Aber es darf nicht zu schnell passieren und es darf nicht zu geballt für einen kurzen Zeitraum sein. Das muss sich ein bisschen in die Länge ziehen.
Sebastian Machen wir andersrum. So Routine. Wenn ihr feststellt, das ist ein Spiel, das funktioniert gut, das wiederholen wir einfach immer wieder.
Alex So was haben wir eigentlich? Das haben wir eigentlich nicht.
Anne So Routinespiele Unser Spiel.
Alex Ja, unser Spiel, aber das ist ja jedes Mal anders. Es wird ja immer was anderes gewürfelt.
Anne Es gibt keine Session, die sich je in irgendeiner Form so wiederholen wird, wie sie gelaufen ist.
Sebastian Rituale.
Alex Haben wir unser Zu-Bett-Geh-Ritual zum Beispiel? Oder zum Beispiel das Ritual, dass wenn wir irgendwo hingehen, ich das Halsband anlege. Das ist eigentlich das, was wirklich fix ist. also ich hatte jetzt zum Beispiel zwei Wochen Halsband getragen ich hatte es an unserem Urlaub, wo wir an der Nordsee waren da hatten wir uns ja ein BDSM, Ferienhaus gemietet, da habe ich die ganze Zeit Halsband getragen und jetzt noch bei dem Domina Workshop natürlich auch noch ich habe das heute Frühjahr stattgemacht extra hierfür.
Sebastian Ja?
Anne Ja, wir wollten dich nicht erschrecken oder deinen Sohn erschrecken alles entspannt.
Sebastian Also dürft ihr hier tragen, ist gar kein Problem, Okay, ich erlöse euch mal von diesen Begriffen. Wir machen es einfach eine Spur schlimmer, das ist dann mein Sadismus. Wir haben nämlich noch das A- oder B-Spiel fürs Publikum. Das A- oder B-Spiel ist hier vor, ich habe anderthalb Jahren entstanden, geklaut und entlehnt bei einem anderen Podcast. Es ist relativ einfach. ich habe hier, ich gucke mal kurz um die 50 Wortpaare, und ich möchte ich sage euch ein Wort oder ein Wortpaar und ihr sagt mir einfach gerne auch gleichzeitig, was davon euch mehr zusagt. Bitte ganz spontan, ohne groß nachdenken. Also ihr sagt nicht A oder B, sondern ihr sagt den einen oder den anderen Begriff. Und damit es ein bisschen spannender ist, ihr sagt ruhig das Ganze gleichzeitig. Das Publikum weiß dann, wenn sie nichts verstehen, seid ihr unterschiedlicher Meinung und das wird schon passen. Wir probieren das einfach mal aus und das geht auch ganz schnell. Und wie gesagt, gerne spontan antworten, nicht groß nachdenken und es ist auch total easy. Ich fange an mit Eule oder Lerche?
Alex Eule.
Sebastian Konsens oder Risiko?
Alex Konsens.
Sebastian Erst Fragen oder danach um Verzeihung bitten?
Alex Erst Fragen.
Sebastian DS oder Impact?
Alex Impact. Jetzt kommt wieder dieser Fachbegriff Problem. Impact ist Schlagen. so Treffer.
Anne Achso.
Alex Alles für IPEG.
Sebastian Ich mach das einfach anders. DS oder Hauhe?
Alex Hauhe.
Sebastian Sehr gut. So funktioniert das. Okay, küssen oder kuscheln?
Anne Küssen und kuscheln.
Sebastian Küssen oder kuscheln?
Anne Küssen und kuscheln.
Sebastian Wir können das noch lange machen.
Anne Kuscheln.
Sebastian Nur oben oder nur unten?
Anne Nur oben.
Alex Nur unten.
Sebastian Geplante Session oder spontane Session?
Anne Spontane.
Sebastian Materialschlacht oder Minimalismus?
Anne Minimalismus.
Alex Materialschlacht.
Sebastian Sommer oder Winter?
Anne Sommer.
Sebastian Drinnen oder draußen?
Anne Draußen.
Sebastian Jetzt wenig oder später mehr?
Anne Später mehr.
Sebastian Fifty Shades oder Geschichte der O?
Alex Beides blöd.
Anne Fifty Shades of Way.
Alex Nee, Fifty Shades.
Anne Das ist doch egal. Das ist doch übergriffig. Und das andere ist nicht anders.
Alex Nee, ich mag Fifty Shades. Ich mag eigentlich beides nicht so richtig.
Sebastian Also Fifty Shades oder Geschichte der O?
Alex Fifty Shades.
Sebastian Ihr seid euch also zwangsweise einig. Buch oder Film? Buch.
Alex Film.
Sebastian Dialog oder Camschott?
Alex Dialog.
Sebastian Besitz oder Bindung?
Alex Bindung.
Sebastian Flogger oder Gärte?
Anne Gärte.
Sebastian Paddel oder Rohrstock?
Anne Rohrstock. Rohrstock.
Sebastian Hanf oder Nylon?
Alex Hanf.
Anne Hanf, ja.
Sebastian Hanf oder Baumwolle?
Alex Baumwolle.
Sebastian Kabelbinde oder Wäscheleine?
Anne Wäscheleine.
Alex Wäscheleine.
Sebastian Du wartest immer, was sie sagt, ne?
Alex Nein.
Sebastian Das ist sehr artig. Okay, Wasser oder Strom?
Anne Strom.
Sebastian Halsband oder halsreif?
Alex Halsreif.
Sebastian Party oder unter vier Augen?
Anne Party.
Sebastian Kekse oder Chips?
Alex Chips.
Sebastian Aha, ihr habt mir gesagt, ihr möchtet heute Süßkram und nicht Salz.
Alex Wir haben doch schon zu viel gegessen.
Anne Zum Kaffee ist das doch okay.
Sebastian Okay, Aftercare oder schnell weiter?
Alex Aftercare.
Sebastian Aftercare oder auf zu neuen Abenteuern?
Anne Auf zu neuen Abenteuern.
Sebastian Das ist eigentlich das gleiche wie schnell weiter. Na gut, baden oder duschen?
Anne Duschen.
Sebastian Kette oder knoten?
Alex Kette.
Anne Nee, knoten.
Sebastian Schlafzimmer oder Wohnzimmer?
Anne Schlafzimmer.
Sebastian Oder Hotelzimmer?
Alex Hotelzimmer.
Anne Apartment ist besser.
Sebastian Das haben wir hier nicht. Orgasmus oder Verweigerung?
Anne Verweigerung.
Sebastian Lack oder Latex?
Anne Lack.
Sebastian Lack oder Metall?
Alex Metall. Metall oder Leder?
Anne Leder.
Sebastian Jetzt muss ich ein bisschen aufpassen. Ich habe nämlich die Liste zum Teil aus einer anderen Folge kopiert und das passt gar nicht. Aber das ist schön. Ritual oder Improvisation?
Anne Improvisation.
Sebastian Still dienen oder laut betteln?
Alex Laut betteln.
Anne Darf ich noch bitte nicht. Ja.
Sebastian Hund oder Katze?
Anne Hund.
Alex Hund.
Sebastian Wasser oder Softdrink?
Anne Wasser.
Alex Softdrink.
Sebastian Brett oder Brav?
Alex Brav.
Sebastian Intim Rasur oder Frisur?
Alex Rasur.
Anne Rasur.
Sebastian Chatten oder Anrufen?
Alex Anrufen.
Sebastian Oder Sprachnachrichten?
Alex Anrufen.
Anne Oder? Sprachnachrichten, oder?
Alex Du kannst bei Anrufen bleiben.
Sebastian Wer liebt die schon? So, Brandzeichen oder Tattoo?
Alex Tattoo.
Sebastian Schummeln oder Beichten?
Alex Beichten.
Anne Ja, nee, ich schummel lieber.
Sebastian Lob oder Tadel?
Anne Lob.
Sebastian Überraschen lassen oder vorbereitet sein?
Alex Überraschen lassen.
Sebastian Mayday oder Stopp?
Anne Stopp.
Sebastian Peitsche oder Befehl?
Anne Peitsche.
Sebastian Akku immer voll oder Powerbank immer dabei?
Alex Powerbank immer dabei.
Anne Nee, Akku immer voll.
Sebastian Verein oder Verschwörung?
Anne Verein.
Sebastian Käfig oder Kissenlager?
Alex Käfig.
Sebastian Oral oder Anal?
Alex Anal.
Anne Muss ich dazu jetzt was sagen? Ich will dazu nichts sagen. Ist mir klar, dass du Anal sagst.
Alex Du kannst ja Oral sagen. Du musst dich ja mit dem Anal noch anfreunden. Oral.
Anne Okay.
Sebastian Oder vaginal?
Anne Das geht auch.
Alex Anal.
Sebastian Also fast fertig. Sharing ist Caring oder meins ist meins?
Anne Meins ist meins.
Sebastian Auto oder Bahn?
Alex Auto.
Sebastian Oder Fahrrad?
Anne Fahrrad.
Alex Auto.
Sebastian Regeln einhalten oder Regeln dehnen?
Anne Regeln einhalten.
Sebastian Moral oder Unvernunft?
Anne Unvernunft.
Sebastian Perfekte, richtige Antwort zum Schluss. Ihr beiden, mein Gott, ihr habt's beinahe geschafft, aber ihr habt euch ja selber noch was auf die Liste gesetzt. Also ich mag das Spiel ja ganz gerne, weil, also das kann das Publikum immer nicht sehen, aber mir macht das liebe Spaß, wenn man dann eure Dynamik sieht, wie ihr euch anguckt und wie ihr überlegt und wegguckt und überhaupt, dann sagt ihr unterschiedliche Dinge und guckt euch wieder frech an irgendwie oder ach, keine Ahnung, also davon müsste es eigentlich immer ein Video geben, weil das ist total großartig. Liebes Publikum, spielt das einfach nach, es ist toll Bevor ich jetzt hier Tschüss sage, nein ich mache das so Ich verabschiede mich jetzt und dann überlasse ich euch Das letzte Wort, denn ihr wollt auch noch Menschen grüßen Ihr habt euch sogar eine Liste geschrieben, Und ich fasse ja Versuche ja mal jede Folge so ein bisschen dilettantisch Zusammenzufassen, In den ersten Minuten hatte ich echt so ein bisschen Mitgefühl. Mein Gott, da ist er mit so einem LKW-Übertritt drüber gefahren, ne? Gerade mit der ganzen Situation und auch dieses, nicht dieses, da waren schon mal irgendwelche Ideen im Kopf und jetzt war es gut, dass er damit rumkam, dann war es leichter, sondern so gar nicht. Aber ich sehe, du hast das Zepter nicht nur angenommen, sondern du hältst es wirklich fest und knüppelst auf ihn damit drauf. Keine Ahnung. Aber das ist wirklich, du hast es dir zu eigen gemacht. Also zumindest von der Gestik und Mimik habe ich echt das Gefühl, mein Gott, du würdest das nicht mehr wieder hergeben.
Anne Nein, will ich auch nicht. Ich bin so froh, dass die Tür aufgegangen ist. und ich hoffe, dass der Weg noch viele, viele neue Herausforderungen hat und noch viele neue Begegnungen und noch viele neue Facetten und ich bin gespannt, was da noch kommt. Und mit den vielen, die uns schon begegnet sind, freue ich mich auf mehr und weiter. Ja, Alex, du hast aufgeschrieben.
Sebastian Ich verabschiede mich jetzt einfach und dann macht ihr das und dann könnt ihr euch auch vom Publikum verabschieden. Ganz kurz, Alex, nochmal, der Mut dann zu sagen, hier, das ist mir wichtig. Ich glaube, das ist der maximale Gewinn, der möglich war. Großartig. Ich gratuliere dir und sag mal so, liebes Publikum, kunstderunvernunft.de ist die Podcast-Webseite. Da könnt ihr die beiden auch kontaktieren. Da findet ihr auch Links und Bilder zur Folge und Kapitelmarken und ein Transkript und alles, was ihr wollt und eh noch ganz viel anderes Zeug auf der Webseite, damit das einmal gesagt ist. Ich bin jetzt durch, ganz ehrlich. Es hat mir einen Riesenspaß gemacht. Eine wunderschöne Aufnahme, natürlich wieder länger als gedacht. Liebes Publikum, Alex hat sich zwischendurch beschwert, dass irgendeine Folge über drei Stunden ging. Mal sehen, ob die da drüber gingen. Dann hat er quasi seine eigene Prophezeiung erfüllt. Ich freue mich auf einen wunderschönen Abend mit euch beiden und es hat mir richtig viel Spaß gemacht und vielleicht ist diese Folge ja auch so eine, die auch Menschen Mut macht, entweder wenn ihnen erzählt wurde, da kommt dieses BDSM mach mal, dann ist vielleicht diese Folge hörenswert oder wenn jemand überlegt, sich vor dem Partner, vor der Partnerin zu outen. Ich glaube, diese Folge kann inspirieren. Da bin ich mir ziemlich sicher. Und wenn das so ist, schreibt es einfach mal unter die Folge auf der Webseite oder irgendwo in die Kommentare. Ich glaube, ihr beide freut euch auch drüber, wenn ihr ein bisschen Feedback kriegt, ob ihr euer Weg andere Menschen ein bisschen inspiriert habt. Und nun verabschiede ich mich, liebes Publikum. Wir hören uns irgendwann bei einer Live-Folge. Demnächst Bofewo-Messe. Alles auf kunst.de und von uns.de. Ich sage es nochmal. Und jetzt überlasse ich euch das Feld, denn ihr wollt grüßen und tschüss sagen von meiner Seite. Macht's gut. Hat mir echt Spaß gemacht. Ciao.
Alex So, und jetzt möchte ich oder wir wollen jetzt gern noch ein paar Leute grüßen, die uns auf unserem Weg jetzt begleitet haben, uns weitergeholfen haben und uns Anstöße gegeben haben, die dazu geführt haben, dass wir jetzt soweit sind, wie wir jetzt halt hier sind. Und zwar ist das Peggy und Oliver, Heike und Martin, Silke und Martin und Gunny und Martin. Wir mögen euch sehr, wir haben euch lieb. Vielen Dank.
Anne Und viele, viele andere, die wir auf Stammtischen sehen mit Austausch und Co. Das ist einfach nur schön, euch kennengelernt zu haben, euch jeden Monat wiederzusehen und wir freuen uns auf die nächsten Treffen mit euch.
Alex Dem bleibt nichts hinzufügen.
Anne Und den ganzen anderen Rest hört auf euer Herz, macht das, was ihr wollt und es macht einfach nur Spaß.
Alex Okay, vielen Dank. Ciao.

Kommentare & Fragen

29.09.25
DasSeil

Hallo Anne und Alex,
ganz lieben Dank für diese tolle Folge und den Einblick den ihr in eure Beziehung, deren Entwicklung und eurer BDSM gebt. Ich denke die Folge wird auch einigen anderen Podcast Hörern Mut machen, wenn sie in einer ähnlichen Situation stecken.

Bezüglich der Suche nach dem Super-Illu Magazins hätte ich den Tipp, dass man die Ausgaben in der Deutschen Nationalbibliothek einsehen kann. Ich habe da ja auch nach einem Bild gesucht und bin teilweise fündig geworden. Falls ihr da konkrete Tipps braucht, gern PN.

LG,
DasSeil

25.09.25
Andrea-tv

Danke Anne und Alex

Eine sehr Berührende Folge die ich gut Nachvollziehen kann.

Das Problem, das man in einer langen Partnerschaft, unterschiedliche Vorstellungen hat BDSM/ VANILLA
Ist ein Thema was wahrscheinlich viele beschäftigt.

Schön das es bei euch so schön funktioniert.

Gruss
Andrea

23.09.25
Cirr

Wow, was für eine Folge. Danke vielmals. Das Leben von Anne vor dem Strand kommt mir sehr bekannt vor, das totale umkrempeln auch, dies einfach alleine. Hat mich sehr berührt, hatte mehrmals Tränen in den Augen. Ich bewundere Euch, wie ihr es lebt, die Transparenz…. Danke vielmals.

Anne
25.09.25
Danke für Deine Worte ..... Zu Tränen wollten wir "keinen" bringen.
Unser Ziel war es anderen in gleichen/ähnlichen Situationen zu helfen bzw. Zu zeigen, dass es gut ausgehen kann und das Leben zusammen bereichert. Wir finden es einfach nur toll und leben es, wann immer es geht und es die Zeit zulässt! Ich glaube ein Ende wird es nicht geben ..... es gibt so viel schönes. Haben wir gerne mit Sebastian aufgenommen. War eine SUPER Erfahrung. Einfach weitersagen und Leben! Viel Spass und liebe Grüße Anne und Alex
23.09.25
Luftwunder

ein wundervoller podcast

Anne
25.09.25
Danke für Deine Rückmeldung. Wir wollen anderen (denen es vielleicht so geht wie uns vor 3 JAHREN) Mut machen und zeigen, dass man vieles verändern kann und sich auch trauen darf. Ich möchte nichts mehr missen und wir genießen so viel ..... Es ist schöner und macht Spaß!
23.09.25
Nicole

Hallo Anne und Alex,
vielen Dank für die tolle Folge! Es freut mich sehr für euch dass ihr eure Beziehung neu definiert habt und somit weg davon kommt was euch vorgelebt wurde!
Ich hoffe dass diese Folge mehr Menschen dazu motiviert, mit der Partnerperson offen und ehrlich zu reden und sich zu öffnen. Denn BDSM ist - wenn es endlich ausgelebt werden kann (noch dazu mit jemandem den man liebt) - das Beste was es gibt :)
Bleibt pervers,
LG Nicole

Alex
23.09.25
Hallo Nicole,
DANKE 💞 für deine lieben Worte.
Anderen Leuten Mut machen sich zu öffnen - das ist eine Sache die wir erreichen wollen. Die Zeit, die wir haben, ist zu wertvoll um sie mit Versteckspielen zu verschwenden.
Liebe Grüße zurück!
Anne und Alex

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