Coverbild DasSeil & Kajira Jay - Auf nach GOR
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DasSeil & Kajira Jay
Auf nach GOR

DasSeil & Kajira Jay - Auf nach GOR

Na, Du! - Von Eiskalt bis Feuer

18.08.25
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Cover DasSeil & Kajira Jay - Auf nach GOR

Episodenblog

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Na, Du! - Von Eiskalt bis Feuer

Dieses Mal habe ich Besuch von DasSeil und Kajira Jay** bekommen – beide aus Leipzig – und wir haben geredet. Über GOR, eine unendliche (Gegen)-Erde voller Kinky-Inspiration.
Wenn ihr glaubt, dass GOR nur etwas für Menschen mit traditionellem Rollenbild ist, habt ihr euch getäuscht. Die beiden leben das nicht nur aus, sondern organisieren auch Events und zeigen: GOR geht auch in jung und vor allem bunt!

Wir sprechen außerdem über Fireplay, Community-Building und die Sache mit dem Trockeneis.

Kapitelmarken

00:00:00
Intro
00:00:18
Einleitung
00:03:23
Begrüßung
00:04:54
Vorstellung
00:05:33
Adreas Vita
00:08:26
Nickname dasSeil im IRC
00:11:03
Erster Stammtisch
00:14:05
Julias Vita
00:15:28
Schnellstart
00:16:57
Aufeinandertreffen beim Stammtisch
00:21:36
Die Verfeierung
00:29:02
Thema GOR: Storyboard für D/S
00:33:14
Gegenerde für Dummys
00:37:23
Die stolze Sklavin: Kajira
00:39:50
Sklaverei ist auf der Gegenerde normal
00:43:09
... und dann kommt der mit dem GOR-Zeug um die Ecke
00:46:52
Was passiert in den Büchern?
00:48:08
Das Ding der Woche: Die Karte
00:52:52
SecondLife
00:53:48
FanFiction
00:55:05
GOR praktisch umsetzen
01:00:27
Nadu
01:01:41
Die Pflichten des Herrn
01:02:33
Konflikte
01:03:53
Na, Du! vs. Nadu
01:05:10
Eigentum ist kein Freiwild
01:07:11
Mut, Ehre, Feierlichkeit, Grenzen & Parler
01:13:52
Buch vs. Konsens
01:15:13
Kleiderordnung - Fashion
01:19:31
GOR und Feminismus
01:23:46
GOR-Partys und Workshops
01:30:57
Junges GOR
01:36:28
Ausbauen... LARP
01:42:56
Zu viel? Pause?
01:46:07
Das Ding der Woche: Die Peitsche des Herrn
01:50:54
Das Ding der Woche: Halsreif und Co.
01:55:08
Das Ding der Woche: Eisbrandzeichen
01:56:42
Branding
02:02:50
Branding (Kalt)
02:10:44
Fireplay - Das spiel mit dem Feuer
02:14:09
Waxplay
02:16:39
Sicherheit,Löschen und Ablauf
02:24:14
strafbuch.de - BDSM-Community
02:33:04
Unvernunft - Abschiedsfeedback
02:36:30
Shorts
02:47:11
Das A oder B-Spiel
02:53:53
Verabschiedung
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Sebastian Hallo und herzlich willkommen zur Kunst der Unvernunft. Mein Name ist Sebastian Stix und seit bald 30 Jahren darf ich BDSM entdecken und finde immer wieder neue Ideen und ganze Welten, die es zu entdecken gibt. In diesem Podcast spreche ich mit Menschen über ihren Kink, ihren Weg und das, was sie wirklich antreibt. Dieses Mal haben mich Andreas und Julia besucht und wir haben geredet. In dieser Folge sprechen wir endlich über Gore. Schon mal davon gehört? Ein wenig? Gar nicht? Vielleicht sagen euch ja Begriffe wie Kajira, Nadu oder Gegenerde etwas. Das ist eine ganze Romanwelt mit kinkfähigen Ideen und Inspirationen. Vielleicht geht es euch aber auch wie mir. Das sind halt nur so Bücher, die andere Leute kennen und ja, die machen irgendwie kinky Rollenspielkram. Ich hätte jetzt Gore für eine Vorlage für extrem traditionelles BDSM gehalten. Vor allem uninteressant für junge Leute und extrem genderstereotypisch. Das passt eigentlich nicht in diese Zeit. Stellt sich raus, muss gar nicht so sein. Wie bunte, querkompatible Goa-Events aussehen, das erfahrt ihr heute. Denn meine Gästinnen leben das nicht nur, sondern starten auch Events für alle, die diese Welt spannend finden. Außerdem sprechen wir über Fireplay und die Sache mit dem Trockeneis. Und bevor ich schon wieder alles verrate, hört einfach diese Folge, wir werden alles erklären. Gleich geht's los, noch ein bisschen extra Hausmeisterei. Zuerst mal, die Sommerpause ist ab heute offiziell vorbei und ich steige jetzt hier wieder ganz langsam ein. Den Urlaub in Weit, Weit Weg, den haben wir so richtig gebraucht und jetzt merke ich, wie ich wieder so richtig Feuer und Flamme bin. Und damit das auch in Zukunft alles funktioniert, gibt es ab sofort auf unvernunft.live nicht nur die aktuelle Live-Folge, sondern eben auch die Termine der nächsten Live-Sendung und die könnt ihr ab sofort sogar in eurem Kalender importieren. dann verpasst ihr nie wieder was. Am 28. August widmen wir uns dem Thema höher, schneller, weiter, Sensation Seeking. Und die anderen Themen findet ihr eben auch schon jetzt dort. Dann habe ich die Podcast-Webseite ein wenig gepimpt. Für die Menschen, die ein Gästeprofil haben, gibt es neue Privatsphäre-Einstellungen für euch. Wenn ihr euer Profil, die Verlinkungen da drin oder das Profilbild nicht unbedingt öffentlich sehen wollt oder von Google gesehen haben wollt, dann könnt ihr genau das jetzt einstellen. schaut da mal rein und die letzte große sache die ich noch habe die unvernunft bekommt ihren ersten eigenen messestand vom 10 bis 12 oktober sind wir auf der buffett wo in hofheim bei wiesbaden besucht uns da sehr sehr gerne alle details streuen wir in den nächsten wochen auf der webseite und auch im podcast und eine vorschau zu unseren plänen haben ja das podcast und ich schon ein live sendung nummer 159 ja angeteasert und wir arbeiten jetzt ganz fleißig daran, dass all das auch umgesetzt wird und was wir da uns in den Kopf gesetzt haben. Nun geht's aber los mit Folge Nummer 130 mit Andreas und Julia. Liebes Publikum, ich habe Besuch bekommen aus Leipzig und wir nehmen jetzt gegen die steigenden Temperaturen im Studio auf und werden sehen, ob wir dann doch nochmal an die frische Luft wechseln. Wir nutzen aber jetzt die Zeit und ich begrüße ganz herzlich Andreas aka Das Seil. Hallo.
Andreas Hallo.
Sebastian Und Julia, die wir heute zum Teil J nennen. Hi.
Julia Hi.
Sebastian Ich stelle euch kurz vor, um die 50 und 32, also Julia, du bist 32, ihr seid hier, damit wir heute ein Thema endlich mal besprechen, was in diesem Podcast viel zu unterrepräsentiert ist. Wir reden über Gore. Und zwar Gore, G-O-R und nicht die Musikrichtung. Ich habe mir sagen lassen, dass ich in meiner Aussprache nicht ganz in der Lage bin, das so korrekt auszusprechen. Das klingt immer noch Goa, das soll aber nicht so gemeint sein. Und wir nehmen uns wirklich viel Zeit für das Thema. Ich freue mich schon richtig, denn ich habe vorher mit ein paar Menschen gesprochen und ja, Goa, das ist doch dieser ganze Kram, dieses uralte Zeug, das machen nur alte Leute und ihr, das kann ich jetzt schon mal verraten, transportiert das so, dass es allen Generationen Spaß macht und da bin ich äußerst gespannt.
Andreas Wir auch.
Sebastian Und mein Spickzettel ist pickepacke voll. Ihr habt schon Dinge mitgebracht, hier steht schon ein Bilderrahmen rum irgendwie und dann habt ihr noch anderes Zeug herbeigeschafft. Kleine Gastgeschenke haben wir auch gekriegt, vielen Dank. Also ihr seid jetzt schon die perfekten Gäste und ja, ich würde sagen, wir müssen euch erstmal ein bisschen vorstellen und gucken uns euren Weg an heute, ein bisschen kürzer als gewöhnlich. Und jetzt gucke ich mal, wer möchte denn freiwillig loslegen und erzählen wie er zu diesem ganzen Kink und all diesem gekommen ist.
Andreas Dann fange ich an, ja.
Sebastian Du musst anfangen, alles klar. Der hat auch auf dich gezeigt.
Andreas Das passt zur Reihenfolge.
Sebastian Achso, ich habe noch gar nicht gesagt, wer spielt oben und wer spielt unten von euch beiden.
Andreas Also ganz klassisch, ja.
Julia Ganz klassisch.
Sebastian Okay, der Kerl oben, das Vibe unten. Okay, wunderbar. Das Publikum kann euch ja leider nicht sehen und ihr strahlt beide so schön. Dann leg mal los, Andreas. Wie kommst du zu dem ganzen Kink?
Andreas Im ganzen Kink, da bin ich tatsächlich noch ein bisschen auf der Forschung. Also das Älteste, woran ich mich entsinnen kann, das ist so kurz nach Wendezeit gewesen oder um die Wendezeit rum. Damals habe ich in einer Jugendzeitschrift damals ein Bild von einer nackt auf so einer Feder-Kern-Feder-Ding-Matratze auf so einem Bett liegenden Frau gesehen. Und da dachte ich so, wow, okay, das sieht interessant aus. Und später war nochmal so ein Bild irgendwo, das war so eine Zeitschrift, die hatten so ein erotisches Bild da irgendwo auf der letzten Seite oder vor der letzten Seite oder sowas. Da dachte ich so, oh, okay, das war aber was anderes, als was man sonst so irgendwo damals so mitbekommen hatte. Und ich bin tatsächlich aktuell immer noch auf der Suche danach. Also ich habe vor zwei Jahren, habe ich mich mal in der Nationalbibliothek da am Meter Papier gesetzt und das alles durchgeblättert auf der Suche. Ein paar Sachen habe ich gefunden, aber das eine Bild habe ich noch nicht gefunden. Also das war damals so 98, 90 muss das gewesen sein, wo ich das Bild gesehen habe. Hatte damals natürlich noch keinen Namen, kein nichts. Die von dir immer mal angegebenen nächtlichen Sendungen mit Ruf mich an und so weiter und so fort kannte man damals auch. Aber das war so gar nicht meins irgendwo. Da habe ich mich ja gar nicht in der Richtung gesehen. Und das dümpelte alles vor sich hin. Hatte keinen richtigen Namen und nichts. Und erst als ich dann im Studium angefangen habe, so 1994. und dann auch vernünftiges Internet hatte, 1994 so mit den damaligen Möglichkeiten, was es damals gab. Da habe ich dann Dinge gefunden und dann wurde es auf einmal spannend. Und da habe ich damals schon das Internet leer gelesen. Und ja, dann bekamen die ganzen Sachen Namen und ja, da fing das dann an. Also schon eine Zeit lang her.
Sebastian Das heißt, du bist seit 30 Jahren schon dabei.
Andreas Ja, kann man so sehen, ja. Also mindestens die ersten Anfänge, ja. Also Stammtisch, der erste Stammtischbesuch war dann irgendwas so um die Jahrtausendwende, das muss 1999, 2000 gewesen sein, das war damals in Stuttgart. Aber ich bin in dem Thema schon eine ganze Zeit unterwegs, ja.
Sebastian Wenn du jetzt rausgekriegt hast, was ist das? Man will das dann ja auch ausleben und ausprobieren. Ist das gelungen oder gab es erstmal Menschen, die gesagt haben, um Gottes willen, sowas mache ich doch.
Andreas Nee, meine damalige Partnerin, die war da eigentlich aufgeschlossen. Wir haben Dinge da ausprobiert. Ganz einfach, wenige Dinge und so. Und das war dann schon okay. Das war gut und hat Lust auf mehr gemacht.
Sebastian Was war denn so das, was dich interessiert hat? War das, ich meine Nickname Das Seil eventuell? Der kam später. Ach, das kam später.
Andreas Das kam später.
Sebastian Okay, aber der Nickname ist schon uralt, ne?
Andreas Der Nickname ist auch schon uralt. Damals auch so ganz einfache Dinge halt. Einfach mal irgendwo mal beim Sex mal irgendwo mal angebunden, mal irgendwo kleine Fixierungsgeschichten. Ich hatte damals noch nicht so richtig, man hatte eben ran getastet. Was macht Spaß? Was gefällt einem? Und wie gesagt, viele Sachen hatten damals auch noch nicht diesen Namen jetzt. Also diese Sachen, die es einem heute vereint hat und die Bedeutung, die es heute vereint hat. und das Seil, das kam viel später, also ich glaube, du kennst auch noch Jet City, ne, uralte Jet-Geschichten und so weiter und ich war da eine Zeit lang immer mal so in Jet City nebenher online und die hatten mal eine Zeit lang immer irgendwelche Probleme, das musst du überlegen, 97, 98 rum gewesen sein. Und dann ist mir eingefallen, also Chat City war mal wieder down und da ist mir eingefallen, da gab es doch noch dieses IAC. Da hatte ich damals so aus IT-Geschichten damals ein bisschen in einigen Channels zu tun und dachte mir so, guck doch mal, ob die nicht auch irgendwo so BDSM-Kanäle haben und so weiter. Ich hatte damals noch einen anderen Nickname, den wollte ich aber dann da nicht mehr verwenden in dem BDSM-Bereich und dachte mir, da brauchst du einen neuen Namen. Ja, und da ist dann aus Der hat damaligen schon herausgefunden, okay, Bondage finde ich spannend und die zwei großen Buchstaben stehen ja auch für was und dann ist daraus dieser Name das Seil entstanden. Also das DS und eben Bondage.
Sebastian Achso, das DS auch gleich mit eingebaut.
Andreas Genau, genau. Das ist aus der Überlegung damals entstanden, dass ich eben für das IAC damals einen anderen Nickname brauchte. Und dann habe ich mir dieses Konstrukt da überlegt.
Sebastian Das Gemeine ist ja, das ging mir auch früher bei irgendwelchen Computerspielen so, du startest das Spiel, willst zocken und das Erste ist, wähle einen Namen. Und dann denkst du so, ich will da erstmal reingucken. Dann kommst du nicht weiter ohne. Und dann geben die meisten Leute schnell irgendwas ein und dann hängt es ihnen Jahre nach. Es wirkt ein bisschen so.
Andreas Ja, das ist auch dann in diesem Gore-Thema, das hängt mir bis heute nach, aber das finde ich gar nicht mal schlecht, der Name da. Der ist mir da auch so, also der andere, also der Gore-Rollenspielname, der ist auch so ähnlich entstanden.
Sebastian Können wir ja schon mal nennen, wie ist der?
Andreas Das ist Navigrekus.
Sebastian Navig Rekus.
Andreas Rekus, genau.
Sebastian Du hast das Glück gehabt, wirklich dann auf Menschen zu treffen, mit denen konntest du ausprobieren, das ging erstmal wertfrei.
Andreas Ja.
Sebastian Man hat Spaß und läuft.
Andreas Genau.
Sebastian Spätestens beim ersten Stammtisch nimmt die Sache doch eine gewisse Ernsthaftigkeit an, finde ich.
Andreas Ja.
Sebastian Also wieso hat es denn so, was sind das jetzt, mindestens sechs Jahre gewesen von ich habe Erkenntnis zu, ich gehe da mal unter Leute, die das Label auch tragen. Warum so lang? Das ist eine Ewigkeit.
Andreas Ja, tatsächlich damals einfach, weil ich es auch gar nicht wusste. Also ich habe damals auch noch im Osten studiert und meine Stammtischsozialisierung fand dann hier in Stuttgart statt. Da wusste ich dann, ich weiß gar nicht mehr woher, dass es da einen Stammtisch gibt. Und deswegen bin ich dann dort hingegangen. der erste Stammtischbesuch war schon aufregend, weil du ja gar nicht wusstest, was erwartet dich dort und so weiter. Ich wusste das vorher gar nicht und ich bin mir gar nicht sicher, ob das vorher überhaupt da Stammtisch in der Form bei uns dort gab.
Sebastian Vom Kink her, also so bis heute, wo würdest du sagen, das sind so deine, ja, das ist so das Kink-Label, wenn du jetzt dein T-Shirt bedrucken musst mit deinen Kinks, du hast maximal, ich sag mal, zehn Sachen, die du draufschreiben kannst, bevor es zu voll wird, was sind so die wichtigsten Sachen, wo du sagst, das ist so, das identifiziert meinen Kink.
Andreas Auf jeden Fall DS, Bondage, Impact Player auf jeden Fall auch. Was auch noch mittlerweile eine schöne Sache ist, ist halt auch Fireplay.
Sebastian Werden wir heute auch drauf kommen. Ich hab's heute noch der List hinzugefügt.
Andreas Das sind so die Sachen, ansonsten ja, ich weiß gar nicht, ob ich so zehn Sachen wirklich aufzählen könnte.
Sebastian Nein, muss gar nicht so viel sein. Ich versuche das ja zu begrenzen, weil ich weiß, du hast ein riesen Spektrum.
Andreas Ja, aber das sind so die Sachen, also DS, Bondage, Impact Play, das sind so die Sachen, die mir am meisten Spaß machen.
Sebastian Okay, und die Rolle, du top, das war schon immer gesetzt?
Andreas Das war schon immer irgendwie gesetzt, also ich habe mich nie in der anderen Rolle gesehen, ich habe da auch Experimente in die Richtung gemacht, weil man muss es ja mal ausprobieren, aber das fühlt sich nicht gut an, das bin einfach nicht ich. Das bin ich nicht.
Sebastian Gab es auch mal Pausen, wo Lebensumstände gesagt haben, jetzt ist halt mal fünf Jahre, meistens ist es ja eine Beziehung, die das dann einfach mal an die Seite schieben, das Thema oder dass man überlegt, ist das überhaupt das Richtige, lasse ich das vielleicht mal bleiben oder so oder Gewissensbisse, sage ich mal.
Andreas Es gab Pause in meiner vorhergehenden Beziehung, aber nicht Pause von BDSM, weil das dann über Spielpartnerschaften dann, also BDSM hat keine Pause gemacht, in der Beziehung hat es mal Pause gemacht, ja.
Sebastian Also vor mir sitzt hier maximal mögliche Erfahrung. Ich bin sehr gespannt. Okay, wann habt ihr euch kennengelernt? Wie lange ist das her?
Julia Das dürfte jetzt sieben Jahre sein.
Andreas Da wollte ich 25. 2019. 2019, das ist sechs Jahre her.
Sebastian Also in meinen Notizen steht sechs Jahre, dann wird das so sein.
Andreas Das war Februar, März 2019.
Sebastian Ich habe ja schon gesagt, wir kürzen das ein bisschen ab heute. Julia, wie hat es bei dir angefangen? Die 30 Jahre kannst du nicht geschafft haben.
Julia Nein, aber ich fange gar nicht so viel früher an, als ich jetzt ihn getroffen habe. Wobei es gibt ja so dieses Thema, wenn man so als Jugendlicher diese Gedanken schon hatte, das war bei mir auch so. Also so dieses mal festgehalten werden oder irgendwo angebunden werden, was man so als kindliches Spielen, Räuber und Indianer so gesehen hat, das hatte ich auch, diese Fantasien. Aber so richtig angefangen hat es so mit Anfang, Mitte 20 und ich habe dann immer mehr gemerkt, ich bin masochistisch und habe dann in meinen vorherigen Beziehungen immer versucht, das so mit einzubringen. So mach da doch mal was, so nach dem Level. Aber das hat nie jemand wirklich verstanden, weil die selber auch nicht so drauf waren. Und dann habe ich es auch irgendwann aufgegeben, beziehungsweise ich kann mich noch an einen erinnern, der das so gezwungen gemacht hat, aber der sich dann sofort dafür entschuldigt hat, weil es auch ein bisschen drüber war. Und man hat sich total, man hat gemerkt, er hat sich darin nicht wohl gefühlt. Und dann kam die Zeit, wo ich dann, wo das wirklich einen Namen bekommen hat, also wirklich BDSM, wo ich das kennengelernt habe und dann hat sich so eine ganz große Tür aufgetan, so dieses Haaa und dann dachte ich, ja, das passt genau. Und dann habe ich angefangen, das Internet leer zu lesen und habe Videos geschaut. Das ist hauptsächlich im englischsprachigen Raum, weil im deutschsprachigen Raum habe ich da gar nicht so viel gefunden. Den Podcast kannte ich da auch noch nicht. Aber da kam ganz viel Information, was es alles gibt. Also die Kings, das ist ja immer breiter geworden. Und irgendwann kam ich dann so auf die Idee und da dachte ich mir, warum kamst du nicht vorher auf die Idee, dass es ja Stammtische gibt. Alle, die so darüber sprechen, die sagen dann eben auch, dass sie auf Stammtische waren, auf Partys waren. Und dann dachte ich so, okay, wir sind hier in Leipzig, das ist eine große Stadt, es wird doch mindestens einen Stammtisch geben. Und dann habe ich das gegoogelt und dann gab es da tatsächlich ein Stammtischtreffen. Witzigerweise, wo ich damals gewohnt habe, über die Straße einmal rüber in der nächsten Wirtschaft. Es ist manchmal so nah Und da habe ich mir eine Freundin geschnappt die selber nicht so veranlagt ist aber die gesagt hat, du ich gehe mit dir da gerne hin Da sind wir gemeinsam dorthin gegangen, und das war dann so meine erste Stammtischerfahrung, das war auch die Zeit, wo ich dann ihn kennengelernt habe.
Sebastian Es war also kein SMJG-Stammtisch.
Julia Es war kein SMJG-Stammtisch Ich denke mal, das kann man hier sagen, dass das der Smile-Stammtisch in Leipzig war Genau, Grüße Ja, ganz ganz liebe Grüße.
Sebastian Da hat er dich gleich gepackt?
Julia Nein, nein.
Sebastian Also das heißt gepackt, aber gleich, ich sag mal, man entdeckt sich ja und das geht ja manchmal sehr viel schneller, als man es erwartet.
Andreas Nein, ich wollte damals gar nicht.
Sebastian Ja, das sagen alle.
Andreas Nein, das war tatsächlich so.
Julia Das war so der Gedanke, so jemanden Lockeren zum Seilen zu finden.
Andreas Ja, also eine vorhergehende Spielbeziehung war da quasi so ein halbes, dreiviertel Jahr vorher dann zerbrochen und mit vielen Enttäuschungen rundherum im Leben. Und ich hatte, wie man so sagen kann, die Nase voll und dachte mir so, nee, so tiefere Geschichten wurde dann so emotional irgendwo, nee, erstmal nicht. Vielleicht das eine oder andere Bunny zum Seilen und so, aber mehr wollte ich nicht. Nicht mehr.
Sebastian Armer Mensch, du wurdest von ihr gefangen. Nein, also okay, nochmal deine Perspektive. Du gehst da auf diesen Stammtisch mit der Freundin. Ich vermute mal, die wird sich dann irgendwann verabschiedet haben oder so, weil du, ich hab so bei dir das Gefühl, du bist so Feuer und Flamme und boah und bam, neue Welt, neue Menschen, geil, großartig. Was wolltest du? Wolltest du erstmal nur Menschen kennenlernen oder wolltest du wirklich ausprobieren und Action machen?
Julia Ich wollte erstmal Menschen kennenlernen. Klar war so dieses Sub-Frenzy da auch total da. Ich habe mich dann auch auf der Subseite gesehen, wollte schon in die Welt eintauchen, aber da wirklich erstmal Schritt für Schritt Menschen kennenlernen. Witzigerweise, du hast ja gesagt, die Freundin ist dann irgendwann gegangen. Da gibt es eine ganz lustige Anekdote, denn als sie dann gegangen ist, habe ich auf eine wohl sehr dominante Art und Weise gesagt, du meldest dich aber, wenn du zu Hause angekommen bist. Und deswegen haben alle erst mal gedacht, ich bin auf der dominanten Schiene. Das musste ich dann erst mal klären, dass ich eigentlich mich auf der submissiv-masochistischen Schiene sehe. Und das war dann erst mal lustig. Ja, und dann an dem Abend haben wir uns erst mal über alle möglichen Sachen unterhalten. Und es war so schön, in einer Runde sich zu unterhalten und sich über das Schlagen, Schlagwerkzeuge, Padplay zu unterhalten, als ob man sich jetzt über irgendwelchen Kaffeeklatsch unterhält. Aber das kannte ich ja so nicht. Ich hatte diese Runde vorher noch nie und das war einfach so schön, das war erstmal ein bisschen befremdlich, so okay, okay, aber das ist ja ganz normal, wie ihr jetzt da drüber redet. Da musste ich ja auch langsam erstmal reinkommen, aber das ging eigentlich dann relativ fix. Und irgendwann wurde die Runde dann auch kleiner und ich denke mal so, die zweite Hälfte haben hauptsächlich wir uns dann unterhalten. Das ging auch ganz viel um Seil und wenn ich ganz ehrlich bin, fand ich es erstmal nicht so spannend, weil ich war dann so in dem Bondage in diesem ganzen Gefühlsmäßigen noch gar nicht drin, wo ich mich jetzt fallen lassen kann. Es ging halt ganz viel um, wie wird Seil aufbereitet, was er ja auch selber macht.
Sebastian Ach, das sind diese Technikgespräche, die Seilliebhaber so gerne bekommen. Ich weiß gar nicht.
Andreas Wie das war. Jetzt kam das Thema irgendwie auf.
Julia Das war ja auch vollkommen in Ordnung. Ich dachte irgendwie erst mal so, ja, sehr schön und gut, aber ich möchte es eigentlich eher erleben. Das war aber bei dem Stammtisch natürlich noch nicht möglich. Das war mir auch vollkommen klar.
Sebastian Also erst mal ungewöhnlich, bei einem SM-Stammtisch wird über BDSM gesprochen.
Andreas Findet bei uns tatsächlich statt, ja.
Sebastian Interessant. Dieser Ruf als möglicherweise nicht nur Sub, also auch deine Rolle, Die war ganz fix. Ist das auch bis heute noch so? Dass du sagst, Sub ist deine Rolle und das ist so? Oder gibt es da ein Hintertürchen?
Julia Es gibt mittlerweile ein Hintertürchen, was uns tatsächlich auch die Gore-Geschichte ermöglicht hat.
Sebastian Da müssen wir also später drauf kommen.
Julia Also jetzt so langsam entwickelt es sich. Und ich habe auch so ein paar Freundinnen, die gerne auch mal den Hintern hinhalten würden. Also da bin ich gespannt, was in Zukunft vielleicht noch kommt.
Sebastian Okay.
Julia Das ist alles noch ganz frisch.
Sebastian Also auch bei dir so bis heute. Wo sagst du, das sind so die Dinge, die dir einfach besonders wichtig sind? Ich meine, das ist eine schnöde Abfrage nach Praktiken, aber auch das ist ja für den Eindruck schon mal ganz gut. Du hast schon gesagt, Masochistin, das kann alles heißen, der C an der Tür hängenbleiben ist es meistens nicht. Was sind so deine Liebstsachen, wo du sagst, das gehört bei Kink auf jeden Fall völlig dazu, damit es irgendwie eine Chance hat, gut zu sein?
Julia Ja, also Impact Play auf jeden Fall, der eben den Masochismus bedient. Dann das DS, Rituale, wo wir einige haben. Das gehört einfach so zum Alltag mit dazu, aber auch wenn man auf eine Party geht. Das Fireplay auch, also ich lasse mich gerne auch flambieren. Ja, Bondage. Also wenn man wirklich mal den Kopf freikriegen möchte, wenn das Seil dann wirklich den Körper berührt und so die erste Schlinge gezogen ist, dann bin ich ganz schnell butterweich und weg und das ist wunderschön. Also im Grunde ähnlich ist, wie er gesagt hat, auf der anderen Seite momentan.
Sebastian Ich hoffe, dass du dich nicht im Kopfhörerkabel verhedderst und dann still wirst.
Julia Mal schauen.
Sebastian Meine Frage an mich beiden. Was sind so Dinge, jeweils separat oder auch gemeinsam, wo er sagt, nee, das ist es nun gerade nicht. Also das sind einfach Dinge, die ihr nicht gut findet oder die ihr vielleicht sogar ablehnt, wo ihr auch einfach ausprobiert habt. Stellt man ja manchmal auch fest, oh, klingt toll und dann macht es keinen Spaß.
Andreas Also was ich zum Beispiel rein optisch nicht mag, nicht, dass ich es nicht könnte, aber rein optisch nicht mag, sind zum Beispiel so Nadelspiele. Das ist was, was ich optisch, ich finde es optisch einfach nicht schön. Ich habe mir sogar mal Piercing beibringen lassen, um so Schmuckpiercings zu machen. Also das ist alles kein Thema, aber ich finde einfach diese Nadelgeschichten optisch nicht schön. Das ist das, was mir da jetzt spontan einfallen würde.
Sebastian Ich merke mir mal Nadelspiele im Dunklen.
Julia Dann ist die Nadel im großen Zeh.
Andreas Ich weiß aber trotzdem, was da ist. Das ist nicht das, was mich so reizt. Das ist vielleicht gar nicht so direkt die Optik, das ist so das Ganze, dieses mit Nadeln dann da so formisch.
Sebastian Ist es vielleicht das Medizinische, wo du sagst, das ist nicht so deins oder ist es wirklich das?
Andreas Ja, also irgendwie gibt mir das nichts, ja. Also an der Stelle, ja. Also wobei Pearson durchaus interessant ist, ja, aber das wiederum so.
Sebastian Und bei dir, Julia?
Julia Ja, wenn wir schon so im medizinischen Bereich sind, so viele Sachen, die man auf dem Gündstuhl wiederfindet. Also wenn wir auf einer Party sind, sind wir eigentlich nie auf dem Gündstuhl, weil das einfach nicht so interessant ist. Das ist jetzt nichts, was ich ablehne, aber was einfach nicht interessant ist.
Andreas Das ist so der ganze Klinikbereich wahrscheinlich.
Julia Genau.
Andreas Ja, das stimmt, wäre bei mir auch so, so Klinikbereich wäre es auch nicht so.
Julia Ansonsten halt so der Standard. Ich denke mal, das wird jeder Zweite sagen, alles was so in die Toilette gehört. Nee.
Sebastian Ja, auch so vom Mindset her. DS habt ihr ja beide viel schon betont, wo es da so die Grenze, wo ihr sagt, das macht dann keinen Spaß mehr. Ich sag mal so komplett TPE mit Vertrag und wo man wirklich alles klein regelt. Ist das schon zu viel oder ist das durchaus reizvoll? Also wie weit macht es Spaß?
Andreas Ich sage mal so, ich habe gerne einen Partner, mit dem ich im normalen Alltag auf Augenhöhe mich verhalten kann. Aber durchaus darf so ein bisschen, ich sage mal, die Essigknister im Hintergrund schon noch im Sieb sein. Aber das wäre mir schon wichtig. Also so komplett TPE wäre jetzt für mich zu viel.
Julia Eben, also wenn man wirklich jeden Morgen, dass er hier bis zur Unterhose sonst was sagen müsste, das und das musst du jetzt anziehen und das und das musst du jetzt essen, ja, da hört es dann auch irgendwann auf.
Sebastian Andreas, war dein erster Spielpartner, mit dem du bewusst BDSM ausgelebt hast oder gab es da doch noch irgendwie Experimente?
Julia Nee, tatsächlich nicht. Also da ist es, hat es so richtig angefangen mit auf Stammtische gehen und auf Partys gehen. Also er hat mich auf meine erste Party mitgenommen. Ich habe vorher durchaus auch schon mit anderen Spielpartnern ausprobiert. Ja, was auch mal schön war. Also ruhig auch mal sowas mit Schlagen, mit Beißen. Also da hatte ich auch schon sonst wie blaue Flecke und das war ganz, ganz toll. Hm. Ja, aber es war dann eben so in der Ganzheit nicht so das Volle und irgendwann ist das dann auseinandergegangen.
Sebastian Okay, und wenn ihr jetzt seit sechs bis sieben Jahren da miteinander experimentieren und, ja, nicht experimentieren, das ist ja dann schon verfeinern, sage ich mal, ist, dann passt das offenbar. Okay, ihr lebt zusammen?
Julia Ja.
Sebastian Sehr gut, das heißt, ihr habt eine Menge Zeit, viel Unsinn zu treiben.
Andreas Wenn es der Alltag hergibt, ne?
Julia Kommt drauf an, wir haben beide so viele Projekte.
Sebastian Ja, kommt ihr aber auch dazu, dass ihr auch einfach mal privat Spaß miteinander habt?
Julia Ja.
Sebastian Das geht ja.
Julia Ja.
Andreas Die Zeit neben uns.
Sebastian Das ist schön. Bei vielen wird es ja auch im Laufe der Beziehung dann weniger oder es verlagert sich. Also gibt es da eine Veränderung am Anfang? Da ist natürlich bei dir, Julia, dieser Hunger nach. Ich will jetzt alles und sofort und gib ihm.
Julia Das war, ja.
Sebastian Da kann er ja gar nicht mithalten. Habt ihr euch eingependelt?
Julia Da musste er mich am Anfang sogar erst mal bremsen. Das war wirklich so dieses, ich will alles auf einmal am liebsten ausprobieren. Und letzten Endes bin ich total dankbar, dass er mich so gebremst hat, denn alles auf einmal hätte ich sowieso nicht ausgehalten. Und so hatten wir eben eine ziemlich lange Zeit, wo wir das alles hintereinander ausprobieren konnten. Und jetzt hat sich das halt so weit verschoben, dass wir es verfeinern, mal in Ecken reingehen, wo wir noch nicht waren. mal die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen, dass ich jetzt zum Beispiel auch so ein Stück weit in die dominante Schiene gehe, aber mit anderen Partnern.
Sebastian Ja, dominante Schiene heißt auch sadistisch oder nur dominant? Oder eben gerade nur sadistisch?
Julia Ich kann mir beides durchaus vorstellen, aber ich bin im Grunde schon allein aus Berufszwecken auch eine Sadistin, muss eine Sadistin sein. Von daher kommt das gar nicht so weit her.
Sebastian Ja, ich kann mir das sehr gut vorstellen. Andreas, was hast du da erschaffen?
Andreas Also, weil du gefragt hast, wegen Alltag und so, also was wir versuchen und da relativ gut hinbekommen, dass wir eine gute Balance hinkriegen zwischen all den Dingen, die bei uns so im Alltag so auf uns zukommen, uns halt den Freiraum zu schaffen, sei es auf Veranstaltungen, Partys zu gehen, das sind Privaten, dass wir einfach, ja, einfach, weil BDSM ist ja nicht nur, sagen wir mal, ist ein Teil unseres Lebens, aber nicht das ganze Leben. Wir haben auch noch einige andere Dinge und das muss alles irgendwie in Einklang gebracht werden und das versuchen wir eigentlich immer. Das geht so weit, dass wir zum Beispiel schauen, wo sind Veranstaltungen bei uns in der Nähe, die tragen wir bei uns schon mal in den Kalender ein. Nicht, dass wir dorthin gehen, sondern dass wir es einfach wissen, dass wir es einfach auf dem Schirm haben, da ist was und wenn das dann passt, dass man dann dorthin gehen kann und so weiter. Dass wir uns einfach auch die Möglichkeiten schaffen, den Freiraum einfach auch schaffen.
Julia Und auch im Alltag, zum Beispiel vor zwei Tagen, nachdem wir eben alle Projekte, die wir an dem Tag hatten, fertig hatten, da haben wir einfach auch mal ganz in Ruhe eine Runde geseilt. Wir haben bei uns im Wohnzimmer einen Bambus an der Decke hängen.
Sebastian Natürlich.
Julia Und ja, da haben wir einfach eine schöne Runde Hängebondage gemacht, da konnte ich wirklich mal alles fallen lassen. Und das ist auch so schön von dem ganzen Arbeitsalltag und Projekte und alles im Kopf, da wirklich mal komplett loszulassen, weil wenn die Hände gefesselt sind, kann man gerade eh nichts machen. und da kann man so schön loslassen. Ich weiß, das hörst du oft mit dem Seilen, das kommt immer wieder dieses Thema.
Sebastian Natürlich, das ist ja auch oft mal die Funktion. Das ist ja wie beim Spanking, da ist dann auch hinterher der Hintern rot. Das liegt in der Natur der Sache, dass einfach sich das Gemüt auch verändert.
Julia Und danach die schönen Rope Marks. Das war so toll.
Sebastian Gerade geschaut, ob es noch aktuelle gibt.
Andreas Da ein bisschen was ist noch sichtbar vom Brustharnis.
Sebastian Ja, aber jetzt gerade keine Seile, ja?
Julia Wie jetzt gerade?
Sebastian Manchmal kann ja irgendwie unten drunter irgendwas sein oder so. Habe ich ja auch schon öfter gehabt, dass dann Leute während der Aufnahme dann sagen, irgendwas zwickt irgendwie, weil sie schon den halben Tag im Seilhahnis durch die Gegend rennen.
Julia Wir hatten überlegt, ob wir für jetzt die Aufnahme sowas machen.
Sebastian Also es fühlt euch frei, kein Problem. Ihr könnt auch gern während der Aufnahme da rumseilen, das kriegen wir auch hin. Das hatten wir ja auch noch nicht, ehrlicherweise. Okay, und weil ich hier, also ich habe wirklich zwei Drittel meines Zettels sind voll mit Goa und ich mache mal folgendes, ich mache einmal den peinlichen Part vorweg, denn ich habe auch versucht irgendwie mir mal eine ganz kleine Zusammenfassung fürs Publikum zu ziehen und dann könnt ihr hinterher alles wieder legen oder besser erklären. Also, liebes Publikum, wenn ihr von Goa noch nichts gehört habt, dann kann ich euch versprechen, doch habt ihr. Und zwar immer so ganz indirekt. Es gibt zum Beispiel diese Sklavin-Position, die immer wieder durchs Netz geistern, die sind wohl da ursprünglich mal herinterpretiert. Also ihr habt garantiert schon irgendwas gefunden, was damit zu tun hat, ohne es zu merken. Und dann habe ich hier nochmal drei Zahlen aufgeschrieben, nämlich die Gore-Reihe ist eine Science-Fiction-Fantasy-Welt des Autors John Norman, in der eine Gegenerde mit streng hierarchischen patriarchalen Strukturen existiert. Frauen nehmen darin oft die Rolle, die Voter-Sklavin ein. Männer agieren dominant, meist in klaren Machtverhältnissen. Diese fiktionale Welt führt uns bla bla bla, das brauche ich jetzt gar nicht weiterlesen. Jetzt machen wir es mal so, ihr kennt euch da offenbar aus. Warum kennt ihr euch aus? Und dann erklärt mir mal genau, was das ist oder erklärt das dem Publikum. Und zwar so, dass die es vielleicht sogar interessant finden.
Andreas Warum wir uns da auskennen? Also Gore ist auch so ähnlich, wie du schon beschrieben hast. Irgendwann war bei mir mal aufgetaucht so, ja da gibt es noch dieses Gore und da gibt es diese Geschichte der EU und so weiter. Und ich hatte das lange Zeit gar nicht weiter verfolgt. Irgendwann wurde es mal konkreter, weil irgendein Bekannter sich da auch gut auskannte und da ein bisschen was erzählt hat. Und da fand ich es auf einmal spannend, weil was er so erzählt hat, das klang für mich durchaus interessant. Ja, und dann habe ich mich halt auch da mal in das Thema hineinbegeben, mich mal schlau gemacht, antiquarische Bücher beschafft, dann auch noch mit anderen Leuten, die sich da auch auskannten, mich dort unterhalten und so habe ich mich nach und nach da auch da mal reingearbeitet in das Thema und fand es eigentlich immer spannender, das Ganze.
Sebastian Okay, was hat dich daran gekriegt? Ich meine, man liest dann da so ein bisschen, das ist ja, wenn ich dann, wenn ich irgendwie was lese, dann ist das erstmal, Fiktion und dass das ja etwas ist, was man nach leben möchte oder möchten könnte. Also das ist mir noch nie passiert, so ein Gedanke.
Andreas Also was ich daran spannend fand von Anfang an war so diese Science-Fiction-Fantasy-Welt, die aber für mich gleich irgendwo so eine Möglichkeit aufgemacht hat, das ist eine wunderbare Storyboard für DS-Spiele. Weil es gibt, es lässt einem relativ viele Freiheiten, was man alles so machen kann. Und es schafft für alle, die sich da in dem Bereich auskennen, schafft das eine gemeinsame Sprache. Also du hast vorhin schon diese Position erwähnt und es schafft halt so ein gewisses gemeinsames Mindset, eine gemeinsame Sprache. Und das fand ich spannend, ja, wenn du jetzt jemand anderes triffst, der das auch kennt und du hast gleich eine gemeinsame Sprache, also wie jetzt zum Beispiel irgendwelche Dinge zu erledigen sind oder welches Kommando jetzt was bedeutet, das fand ich sehr, sehr, sehr spannend.
Sebastian Das heißt, man muss aber auch wissen, dass es da noch mehr Leute gibt, die das auch interpretieren. Ich will mal das Wort Rollenspiel sagen. Da hat man ja auch eine Welt, die erschaffen ist und dann bewegt man sich darin. Oder Mittelalter-Szenarien ist jetzt die Frage, ist das von der Mechanik her ein ähnliches Mindset, dass man hingeht und sagt, ich habe hier meine Welt und darin spiele ich es nach? das ist ja dann auch kein Kink oder sind das alles wirklich kinky Leute, die das nachspielen? Also ich könnte mir auch vorstellen, dass man das ohne BDSM-Bezug interessant findet.
Andreas Kommt drauf an, in welchem Kulturkreis du dich bewegst. Also was ich weiß zum Beispiel im amerikanischen Kulturkreis ist dieses Gore eher wirklich, Richtung Mittelalter-Larb und in dem europäischen Kulturkreis wird es eher sexualisiert und da geht es eher so Richtung in diese BDSM-Kink-Geschichte.
Sebastian Weißt du, wie viele Bücher er geschrieben hat und wann? 38.
Andreas Es gibt aktuell 38 Bücher, wobei man glaube ich nicht so genau weiß, ob die letzten Bücher tatsächlich noch von ihm sind, geschrieben sind, aber es gibt aktuell 38 Bücher.
Sebastian Könnt ihr mir die Gegenerde einmal vorstellen? So ganz, ganz grob, einmal so, wenn man stellt sich so einen Film vor, oder Teil 2, wo so ein Abriss kommt, das haben sie in Folge 1 verpasst, sag ich mal. Also dass man so ganz grob einen Eindruck hat, was so das Mindset ist.
Julia Da würde man wahrscheinlich erstmal das Bild von der eigentlichen Erde und der Sonne sehen. Dann würde man das Ganze ein bisschen drehen, dass man sieht, dass die Gegenerde auf der gleichen Umlaufbahn wie die Erde ist, aber genau auf der gegenteiligen Seite. Das heißt also, von der Erde kann man die Gegenerde nicht sehen, wegen der Sonne. Deswegen ist eben die Gegenerde unbekannt. Du hast schon Mittelalter angesprochen, also auf Gor, auf der Gegenerde, ist es eben so wie im Mittelalter, wie wir das so kennen. Also es wird mit Schwertern gekämpft, es gibt noch Mauern um die großen Städte drumherum, es werden Kriege zwischen den Städten geführt. Also es ist vieles ähnlich, aber es ist auch einiges anders. Zum Beispiel, dass die Leute da sind. Nicht gar nicht altern, aber sehr, sehr langsam altern. Die haben eine Art Stabilisierungsserum und dort leben auch andere Lebensformen, die sogenannten Priesterkönige, die Könige von Gore, die das Ganze so ein bisschen steuern, aber sich nicht wirklich sehen lassen.
Sebastian So ein technologischer Stand, tatsächlich Mittelalter oder ist Steampunk da gleich noch mit drin?
Andreas Nee, Technologie ist eigentlich verboten. Und wenn Technologie erfunden wird, was ja durchaus auch mal vorkommt, dann werden diese Erfinder dann meistens auch von den Blisterkönigern beseitigt, weil darf ja nicht. Also zum Beispiel Schießpulver ist dort schon mehrfach erfunden worden und die Erfinder wurden dann entsprechend beseitigt.
Sebastian Okay, das ist schon Technologie. Wie sieht es aus mit Zauberei?
Andreas So direkt nicht. Also Zauberei gibt es da nicht. Also die Menschen nehmen manche Dinge, die von den Priesterkönigen dort ausgeführt werden, als eine Art Zauberei war.
Julia Deswegen werden sie eben als Götter verehrt.
Andreas Deswegen bist du auch vorher mit der Einschätzung zum Mittelalter und Rollenspiel gar nicht so weit weg von dem, was das Eigentliche am Ende ist.
Julia Ja.
Sebastian Okay. Jetzt, ich, ohne das jetzt gelesen zu haben, ich gebe es zu, ich habe nichts gelesen, wie so die gesellschaftliche Struktur, ich habe überlegt, ist das vielleicht so eine kastenartige Struktur oder wie ist es aufgebaut?
Julia Kastenartige Struktur, wie man das so in Indien kennt, aber natürlich ein Stück weit romantisiert, ein Stück weit anders in den Romanen. Es gibt niedere Kasten, es gibt ein paar Kasten, die höher sind. Es gibt fünf hohe Kasten. Das sind die Ärzte, die Priesterkönige, die Krieger, die Schreiber. Was waren die fünften? Vielleicht fällt es mir noch ein. Aber auf jeden Fall sind es fünf und dann gibt es natürlich auch Leute, die außerhalb von den Kasten sind, natürlich die Sklaven und Sklavinnen und die Outlaws, also die sich da irgendwelchen Verbrechen schuldig gemacht haben. Ja und jeder, und das ist das Besondere auf Goa vielleicht im Gegensatz zu den indischen Kasten, jeder ist stolz auf seine Kaste. Selbst die niedrigste Kaste, also die Kaste der Farmer, sind sehr, sehr stolz auf ihre Kaste und sagen auch, diese Kaste ist der Ochse oder der Bosk, das ist sozusagen der Ochse von Goa, das ist der Ochse, auf dem der Heimstein ruht. Und der Heimstein ist auch eine sehr wichtige Struktur, was jedes Haus und auch jede Stadt hat. Das ist auch so eine Art Heiligtum. Wie so eine Art Monument, was aufgebaut wird für diese Stadt. Und jeder ist stolz, diesen Heimstein zu haben.
Andreas Das kann auch einfach nur ein kleiner Stein sein. Also das kann groß sein, klein sein. Das ist einfach ein Symbol. Einfach ein Symbol, genau.
Julia Und das Wort Gor soll auch Heimstein bedeuten.
Sebastian Ah, okay, haben wir das auch geklärt. Ich muss gestehen, also dieses ... Ich bin der Meinung, dass ich, da muss ich selber so 16 gewesen sein, da habe ich offenbar mal eine Liste in die Hände bekommen, so die 100 Sklavinnenregeln. Und das scheint mir im Nachhinein, ich habe es leider nicht mehr wiedergefunden und ich habe gesucht, davon so ein bisschen inspiriert zu sein. Und da war so die stolze Sklavin. Ich habe so das Gefühl, das kommt so aus der Ecke, was ja an sich ein Widerspruch in sich sein müsste.
Julia Eigentlich nicht, nein. Die Sklavin lernt, also da wird richtig in die Psychologie auch eingegriffen, dass sie ihre Natur wiederlebt. Sie lernt wirklich stolz darauf zu sein, genau das zu sein, was sie ist. Also dieses Sklavenfeuer im Inneren auflodern zu lassen, was sowieso schon da ist. Die Geschichte ist ja eher patriarchatisch aufgebaut, in den meisten Fällen zumindest. und da wird das dann eben so eingetrichtert beziehungsweise ja dann auch lieben gelernt anerzogen.
Sebastian Indoktriniert also ist die Frage, also ich eine relativ simple Frage, sind denn in der Gor-Welt oder auf der Gegenerde, sind die Menschen glücklich egal in welcher Kaste und welcher Position sie sind oder ist das eher Mittelalter ist ja auch viel Leidensgeschichte für Menschen, Hungersnöte und ja eben Versklavung und so weiter, äh, Sind die glücklich, die Leute?
Julia Natürlich sind sie jetzt nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen. Das ist genauso eine Welt wie die Erde auch oder wie es im Mittelalter auch war. Das wird halt in den Büchern romantisiert dargestellt, das ist vollkommen klar. Aber dass das dann zum Happy End kommt, dass die Sklavin am besten noch ihren Liebesherrn findet, da wird das dann eben so dargestellt, dass sie immer mehr lernt, das zu lieben. Natürlich auch zum Teil durch Zwang, dass sie wie gebrochen wird, dass das aber am Ende so beschrieben wird und so rauskommt, dass sie einfach zu sich selber findet. Zu ihrer wahren Weiblichkeit, zu ihrer inneren Sklavin, die die ganze Zeit schon da war, aber die sie nicht rausgelassen hat.
Sebastian Jetzt kommt so der Moment, wo die Regenbogen-Community uns hier alle verlässt. Bleibt dran, es gibt ein Happy End für euch. Ich versuche es mal so ein bisschen sarkastisch zusammenzufassen. Es ist so ein bisschen so die Trekkies, die Star Trek Anhänger, die laufen in Uniform rum, die versuchen die Werte irgendwie auch in den Alltag zu überführen und lassen sich davon inspirieren. Ist der Vergleich ganz falsch oder geht der noch?
Andreas Gott sei Dank, der vergleiche ich, der geht, der funktioniert.
Sebastian Okay.
Andreas Ich würde vielleicht mal noch eine kleine Perspektive da noch reinwerfen. Man muss sich halt vorstellen, das ist eine Welt, auf der eben Sklaverei normal ist. Das ist also nichts, was dort abgeschafft werden soll. Das ist einfach vollkommen normal. Es ist gegeben und es ist dann so. Es ist ja jetzt nicht so, wie wir jetzt im BDSM-Bereich konsensuell unterwegs sind. da wird kein Konsens hergestellt, ob sich jemand versklaven lassen möchte. Das ist dann eben per Gesetz oder per Geburt eben so. Und wenn man diesen Perspektivwechsel mal einnimmt, dann fühlt sich das auch gleich ganz anders an, weil wenn du gar keine andere Möglichkeit hast, du bist als Sklave geboren, du bist Sklave, Ja, dann ist das ja dein ganz normales Leben. Du kennst es ja gar nicht anders. Und diesen Perspektiv muss man immer mal einnehmen, um sich da auch reinfühlen zu können. Weil wir von unserer Sozialisierung her sehen das natürlich ganz anders. Wir sehen das viel kritischer. Aber wenn man das jetzt mal in einer funktionierenden Welt jetzt betrachten möchte.
Sebastian Die Menschen haben ihren Platz.
Andreas Genau.
Sebastian Heißen sie Menschen? Ja, ne?
Andreas Ja.
Sebastian Sie haben ihren Platz und sie müssen sich gar nicht mit Identität und so weiter auseinandersetzen, weil ihnen wird das ja gesagt.
Andreas Im Gegenteil zum Beispiel, also Sklaven sind von vielen Lasten befreit, weil um die wird sich gekümmert. Die müssen ja nicht selber für irgendwas sorgen. Die müssen zwar ihre Dinge tun, aber die kriegen ja Essen.
Julia Ja, und da muss man vielleicht noch im Vergleich dazu sagen, weil du eben jetzt sagst Entlastung. Im Vergleich zu den freien Frauen, die sich, wie wir das jetzt im arabischen Raum kennen oder sogar noch mehr, sehr verschleiern müssen. Also die werden von Anfang an super prüde erzogen, vor allem in den großen Städten, nicht allgemein, aber so in den Städten ist es Usus, dass sie mehrere Roben mit Hauben und alles und mehreren Schleiern auch noch tragen, mit Handschuhen und man darf ja keinen Knöchel sehen. Das ist dann schon hochskandalös. Und schon allein das ist eine totale Erleichterung, dass die Kajira, das ist die weibliche Sklavin, dass die eben nur so ein kleines bisschen Stoff oder vielleicht sogar gar nichts tragen muss, gerade wenn es warm ist. Und dass sie eben ja sehr viel mehr Freiheiten hat als die freie Frau, obwohl sie ja nicht frei ist, die Sklavin.
Sebastian Ah, okay. Also die gesellschaftlichen Konventionen hängen an der Position dran. Okay, es ist so, es ist jetzt ketzerisch, aber ja, der Familienhund muss ja auch nichts tragen.
Julia Das ist im Grunde so.
Sebastian Also weil, Andreas, du hast mir das gesagt, die Sklavin ist Besitz und Besitz kann man handeln und verleihen und überlassen, das ist gar kein Problem, weil es ist halt Besitz. Also das wird heute ein bisschen schwierig, es gibt bestimmt Menschen, die sagen, um Gottes Willen, darüber kann man ja so nicht sprechen. Leute, es ist eine fiktive Welt, die zum Spielen anregt. Natürlich, wenn man jetzt anfängt, das auseinander zu analysieren, Sklaverei auf dieser Erde und Co., das ist aber an der Stelle was völlig anderes. Wir haben hier eine andere Welt und jetzt kommt nur bei euch jetzt dieser Punkt, dass es euch dann doch für euren Alltag und euer DS mindestens inspiriert. Und das ist jetzt so dieser spannende Punkt, wo ihr ja auch einen Weg finden müsst, wie das in die Gesellschaft hier reinpasst, wie das für euch alles zusammenpasst. Und ihr habt natürlich den Riesenvorteil, es ist halt Fiktion, ihr könnt die Rosinen rauspicken und alles nehmen, was euch Freude macht und das umsetzen. Jetzt muss ich dich aber fragen, Julia, du lernst ihn kennen, ihr macht da irgendwelchen Krams. Und dann kommt er irgendwann damit um die Ecke.
Julia Nicht irgendwann, sehr schnell.
Sebastian Das ist ganz schön fies, weil damit hat er einen Wissensvorsprung, eine Riesenwelt und alles baut darauf auf, dass du tust, was ja nicht nur, was er sagt, sondern auch, was diese Bücher sagen im Grunde. Also das kann eigentlich nur funktionieren, wenn du Feuer und Flamme warst. Wie hast du davon erfahren, dass es das gibt und dass das eventuell etwas ist, was du intensiver betrachten sollst?
Julia Sagen wir mal so, ich war erstmal neugierig. Das war so die erste Party, wo wir wirklich so gemeinsam als DS-Paar hingegangen sind. Da sind wir vorher nochmal kurz zu mir gefahren und er hat mir so ein paar Positionen und ein paar Befehle, wirklich erstmal nur so ein paar wenige, gezeigt, wie ich ein Getränk reiche, wie die Knieposition ist und der entsprechende Befehl dazu, das Nadu. Und das habe ich erstmal so aufgenommen und dann sind wir auf diese Party gegangen und wir haben einfach mal geschaut, wie das so läuft. Er hat das natürlich danach ausgespielt manchmal, wenn er einen gewissen Befehl nicht gegeben hat. Zum Beispiel, er hat befohlen, ich soll knien und dann ist er weggegangen und dann dachte ich jetzt so, hat er jetzt irgendwie gesagt, ich soll ihm folgen und dann bin ich aufgestanden und ihm hinterher, weil wir auch besprochen hatten, hinten rechts folgt man dem Herrn dann immer und wenn der geht, dachte ich, muss ich hinterher und dann dreht er sich um und guckt mich so an wie, oh jetzt hast du was falsch gemacht. Und dann, oh, das war so ein Gefühl, so auch in dieses DS dann reinzukommen. So, oh, jetzt habe ich was falsch gemacht. Das ist so ein ganz, ganz ungutes Gefühl. Da hat sich alles zusammengezogen. Und dann habe ich mich da wieder hingekniet. Und dann kam er aber auch zu mir und hat dann so zu mir gesagt, so, du hast gerade gemerkt, dass ich das nicht befohlen habe. Aber war dann gleich da und hat mich gestreichelt, hat gesagt, es ist nicht schlimm. Aber das ist eben so ein Ausprobieren von diesem DS-Gefälle. gleich eben in diesem goreanischen Kontext. Und das fand ich total toll. Und ich habe mich eigentlich erst danach wirklich eingelesen, erst mal auf Gegenerde. Das ist eine Webseite, wo bestimmte Themengebiete zusammengefasst sind. Von Flora, Fauna über Städte, aber eben auch Sklavenpositionen oder Sklavenkleidung oder sowas. Und da habe ich mir das Wichtigste mal rausgepickt und durchgelesen, auch schon vor dieser Party. Und dann habe ich natürlich angefangen, die Bücher zu lesen und dann habe ich angefangen, die Bücher als Hörbuch zu hören, alles auf Englisch und da bin ich jetzt bei Buch 29 angekommen, aber so ab dem dritten Buch war ich, dann war ich tatsächlich Feuer und Flamme, weil diese Welt hat mir so sehr gefallen, das hat mich so sehr abgeholt. Und gerade eben mich als weibliche Sub mit ihm als männlichen Dom. Es geht auch anders, das wird auch in den Büchern beschrieben. Aber eben viel werde ich da abgeholt mit genau dieser Konstellation. Und ich habe mich da so wohl gefühlt. Und dann fand ich das so toll. Dann macht er das auch noch und gibt diese Möglichkeit, mir in diese Welt vollkommen einzutauchen. Ich fand das total toll.
Sebastian Was findet in den Büchern statt? Also ja, klar, sehr viel Worldbuilding. Also wenn du sagst, auch die Flora und Fauna wird beschrieben und die Gesellschaft, aber was passiert da handelnderweise? Ich meine, man kann 38 Bücher schlecht über Flora und Fauna, doch geht, aber gibt es eine epische Geschichte, die sich durchzieht oder sind das eher so Alltagsgeschichten, wo man mal in einem Buch, sag ich mal, das Leben einer Kajira von Geburt bis Ende quasi beschreibt? Also wie stelle ich mir das vor? Kajera ist dann die Sklavin, ne? Habe ich das richtig verstanden?
Julia Genau.
Sebastian Okay, gut. Ich habe ein bisschen was zusammengepickt. Also was beschreibt so ein Buch?
Julia Es gibt einen Hauptcharakter, das ist der Tal Cabot, der ursprünglich auch von der Erde kommt und man sagt eigentlich, dass so ziemlich alle Menschen oder viele Menschen von der Erde kommen und dann umgesiedelt wurden, aber das ist eben so seine Geschichte, wie er nach Gore kam und sich dann dort eingefunden hat und eigentlich war er College-Professor und ist dann aber zum Krieger geworden. Also er wurde dann, das ist so im ersten Buch beschrieben, richtig ausgebildet, hat richtig sich eben seiner Kasse zugehörig gefühlt und hat dann so Abenteuer erlebt. Und das Schöne, diese Abenteuer, die waren immer mal woanders und man kann sich das ungefähr auch so vorstellen wie auf der Erde. Wir haben ja hier auch so eine schöne Karte mitgebracht.
Sebastian Ja, ihr habt einen Bilderrahmen mitgebracht. Das deklariere ich zum Ding der Woche, dann kann ich es nämlich auch zeigen, liebes Publikum.
Andreas Da können wir dir auch mal noch ein richtiges Bild schicken davon.
Sebastian Vorragend, also schaut in die Shownotes rein, da gibt es Fotos. Der Rahmen hängt bei euch an der Wand, ne?
Andreas Der hängt an der Wand.
Sebastian Nehme ich mal in die Hand, ohne ihn zu zerlegen. So, ich sehe hier einmal obendrauf sehr schön eine Schnörkelschrift G-O-R und dann auch in dem O so ein ja, die Kajira, würde ich sagen. Nein, kann nicht sein, weil die ist nämlich verschleiert. Genau. So, und dann sehe ich da drunter eine Landkarte. Ach, sie ist schön gemacht.
Andreas Ja, wie man typisch von Rollenspiellandkarten das halt kennt. Und da wir vorhin so schön Uniform gemacht haben, das auf Gore ist immer so, nein ist es nicht. Also was wir vorhin beschrieben haben, so wie so die, ja so mittelalterlich und so, ja. Also es gibt auf Go verschiedene Bereiche, die auch so ihre Eigenheiten haben. Also man hat zum Beispiel sowas wie Wikinger hat man hier auch, man hat hier Steppenwüstenvölker, man hat Dschungelbewohner, also man hat verschiedenste Bereiche.
Sebastian Ich sehe einen Ritter auf einem Drachen reiten. Ja, da unten.
Julia Das ist wahrscheinlich ein Kaila, weil auch die Tiere komplett andere sind, aber sie sind vergleichbar.
Sebastian Ja, es sieht aus wie irgendeine Mischung aus Drache und Pferd oder Seeferdchen, würde ich sogar sagen, ist ein bisschen drin.
Andreas Das müsste eher so ein Wüstenreitier sein, ne?
Julia Das kann auch sein.
Andreas Keine Ahnung, also dann ein Kaila.
Sebastian Es gibt natürlich das Brachland, auf jeder guten Karte gibt es ein Brachland.
Andreas Genau.
Sebastian Und ja, es sieht wirklich alles ein bisschen anders aus. Das ist spannend, weil ich sehe einmal oben eine Kompassrose, da ist Norden so leicht nach Westen verschoben und unten sehe ich nochmal eine, da ist es dann nicht so, da sind aber irgendwelche anderen Himmelsrichtungen aufgezeichnet.
Andreas Und das ist auch nur das bekannte Gore. Also es gibt wohl noch, also das Ganze ergibt irgendwie keinen ganzen Globus. Es gibt wohl noch unbekanntes Gore. Das hat er sich wahrscheinlich der Autor offen gehalten, um da später nochmal drauf zurückzukommen. Also bis jetzt ist da nichts in der Richtung passiert, weil die ganzen Storys finden sich alle auf dieser Karte wieder.
Sebastian Okay, also man kann wirklich dann nachvollziehen, was findet wo statt.
Andreas Genau.
Sebastian Okay. Also wirklich eine komplette Rollenspielwelt im Grunde.
Andreas Genau.
Sebastian Vom Umfang her, ja 38 Bücher. Okay. Das ist schön, wenn man so was an der Wand hängen hat, so als Inspiration. Das ist ja auch so eine Erinnerung. Ach guck mal, wir machen da übrigens Dinge und das ist so die Welt, in der das auch stattfinden könnte. Kann man ein bisschen träumen.
Julia Ja und um da eben nochmal anzuknüpfen, es gibt eben ganz verschiedene Bereiche. Es gibt die Wikinger, es gibt die Wüstenvölker und dieser zentrale Held, der erlebt eben Abenteuer immer mal in einem anderen Bereich von Gore Und dadurch lernt man Gore ein Stückweise immer besser kennen. Was ist gleich, was ist anders, andere Rituale auch mit Sklaven. Und da kriegt man dann ein immer runderes Bild, immer mehr Ideen, was kann man selber in sein Gore-DS einbauen. Und das ist das, was ich so schön finde, so dieses Rituelle. Ja und das ist eben so die Geschichte. Er erlebt die Abenteuer. Er ist auch zeitweise zumindest im Dienst der Priesterkönige. Also er hat die auch mal gesehen. Und erlebt da eben Abenteuer, muss Dinge lösen und schafft das eigentlich auch immer. Also das ist oft wie in vielen amerikanischen Filmen.
Sebastian Also ein bisschen Krimi ist also mit drin. Es muss ja auch eine spannende Geschichte sein, sonst hilft das ganze Worldbuilding ja nichts.
Andreas Irgendwann später wird noch ein zweiter Held eingeführt und werden dann Sachen auch aus zwei Perspektiven geschrieben. Diese ganze Port-Car-Geschichte, ne hier oben dieser Flusskrieg von dem Chasen.
Sebastian Jetzt spoilert ihr so lange.
Julia Ja, das müssen wir ja nicht weiter sagen. Aber was wir sagen können ist, es ist tatsächlich meistens aus seiner Sicht, aus der Sicht von dem Helden, aber später gibt es immer mehr Bücher, wo vor allem aus der Sicht von Sklaven, die neu entführt wurden oder die jetzt erstmal total keine Ahnung haben, was hier passiert und dann so langsam diesen Weg ins Sklaven-Dasein und im besten Fall auch ins eigene Glück finden, die dann eben beschrieben werden. Also nicht aus seiner Sicht, aber er kommt oft auch mal vor. Also da überschneidet sich das so ein bisschen, dass diese anderen Menschen was wissen, was er noch nicht weiß und in den späteren Büchern lernt er das dann noch kennen.
Sebastian Okay, mal eine ganz praktische Frage. Diese berühmten Sklavinnenposition, wenn ihr da einen Link habt, ich packe ihn gerne in die Schornos. Wie viele gibt es denn davon? Es gibt Gerüchte, das sind 70 Stück.
Andreas Nein, so viele sind es nicht. Das sind 12, 15 und da sind ein paar davon erfunden. Was man dazu sagen muss ist, es gab eine Zeit lang, als dann so dieses Internet größer wurde, gab es dann auch mal Second Life. Und in Second Life gab es und gibt es auch heute noch Sims, auf denen halt Gore gespielt wird. Und aus diesen Zeiten heraus gibt es auch ein paar Positionen, die sind reine Online-Auffindungen, die gibt es so in den Büchern nicht.
Sebastian Es gibt unfassbar viel Fanfiction. Also es muss der Wahnsinn sein, wenn man da Google anwirft. Also seine 38 Bücher sind vielleicht ein Promille dessen, was Angor in Anführungszeichen Literatur durchs Netz geistert. Also es scheint wirklich auch Leute zu inspirieren, nochmal neue Geschichten zu erleben. Ist so ein bisschen die Frage, es gibt ja Harry Potter Fanfiction und das ist ein Kinderbuch. Und dann, mein Gott, es gibt Fanfiction, wo offenbar jeder mit jedem in der Kiste war. Das ist unglaublich. Wie weit bemühen sich die Leute da auch daran, angelehnt zu sein, das in die Geschichte einzupassen? Oder ist eigentlich Go nur ein Transportmittel, um eine Fantasie irgendwo zu beschreiben?
Andreas Ich denke sowohl als auch. Also es gibt Fanfiction, die sich versucht nah an die Bücher zu halten, um das als Fortsetzung zu sehen. Auch da werden Sachen neu dazu erfunden. Es gibt Sachen, die das genauso sehen. Also wie wir das halt auch für uns Huggor sehen, dass wir das als Inspiration eben sehen und uns dort eben, wie du schon gesagt hast, die Rosinen rauspicken, die einfach für einen passen und sich daraus eben entsprechend eigene Dinge dann, wenn sie weiter gesponnen wird. Also das gibt es beides.
Sebastian Und jetzt machen wir eine kleine Pause und dann gucken wir mal, wie ihr das konkret umsetzt. Liebes Publikum, wir haben eine Pause gemacht und dann haben wir mal so ganz grob überschlagen, was wir heute alles hier noch erzählen müssen. Und es führt nichts dran vorbei. Ich werde euch beide ein bisschen tritzen und vor mir hertreiben müssen, damit wir in endlicher Zeit all das unterkriegen, was unterzukriegen ist. Es ist viel. Deshalb frage ich mal direkt, diese unendliche Welt, viele Bücher, Ideen, ein bisschen angetestet. Erzählt mir einfach mal, wie er das adaptiert. Wo fängt es an? Wie strahlt es in euren Alltag? Also wie begleitet euch die Gegenerde? Wie weit begleitet euch die Gegenerde?
Julia Im Alltag begleitet uns die Gegenerde hauptsächlich in Ritualen. Also wie er ja schon gesagt hat, ich mache ihm frühmorgens seinen Tee oder manchmal auch ein Latte Macchiato. Und dann ist eben die Tradition dieses, wie übergebe ich das Getränk an ihn. Also wie es eben in den Büchern erklärt wird. Ich finde das auch richtig schön, dass man sich runterkniet, dass man das Gefäß an verschiedenen Körperstellen hält, Zum Beispiel so in den Bauch reindrückt, was ja auch sehr symbolisch ist, weil das ein sehr weicher Bereich ist, was die Frau symbolisiert. Und dieses unnachgiebige Glas, eben das männliche, also das ist so durchdacht in den Büchern oder in dieser Welt. Dann küsst man das Glas, man kann es auch noch zur Brust oder auch zur linken und zur rechten Brust, da gibt es ganz viele verschiedene Beschreibungen. Also ich mache das einmal zum Bauch, einmal das Glas küssen und dann einmal nach oben reichen und zwar überall vom Kopfniveau. Dass man eben dann auch diese submissive Geste hat mit dem Kopf nach unten neigen. Man muss eben gucken, je nachdem wie voll das Gefäß ist, ob ich das so mache oder nicht, ob ich dann doch gucke. Ja und das machen wir tatsächlich so weit im Alltag, Dass man das zum Beispiel auch bei der Familie manchmal macht. Also vielleicht nicht unbedingt alles, aber schon allein, wie ich das Gefäß halte. Also mit der einen Hand an der Seite, mit der anderen Hand unten drunter. Das ist eben schon dieses Förmliche. Und wenn ich das dann mal ganz kurz zum Bauch hin und dann ihm hingebe, dann weiß er schon, dann treffen sich unsere Blicke. Und das ist einfach so ein schöner Moment, so ein rituell schöner Moment, den keiner ansonsten versteht. Aber für uns ist es trotzdem ein, wir machen das einfach immer so, so wie es gerade klappt.
Sebastian Es ist also so, ich sag mal, mindestens fünf Sekunden ist das dann präsent. Wie übt man, also wie lernt man das? Übt man das Ding einen ganzen Tag und bringt ständig Getränke, bis er nichts mehr trinken kann? Oder macht man es mit dem leeren Glas oder entwickelt sich das über Monate?
Julia Ich habe ja schon erzählt, zu der ersten Party, wo wir richtig hingegangen sind, in diesem Gore-Kontext, hat er das vorher gezeigt. Da war eben dieses Gläserreichen auch mit dabei. Und ich glaube, ich habe das schon recht von Anfang an gut gemacht.
Andreas Hast du, absolut, ja.
Julia Je mehr ich natürlich mir angelesen habe oder angeschaut habe, habe ich das dann verfeinert. Aber ich denke, ich habe das schon von Anfang an relativ gut adaptiert, weil ich das einfach auch so schön fand und das dann einfach in mir drin war. Vielleicht kam das ein Stück weit auch aus mir raus, dass ich das so machen wollte, dass sich das einfach natürlich angefühlt hat.
Andreas Da gibt es noch einen Haufen so kleine Rituale, wie das mit dem Türaufhalten.
Julia Ja, das hat sich so etabliert, dass ich, wenn wir aus dem Haus gehen, unten die Tür aufhalte. Was ja eigentlich total entgegen dem Rollenklischee ist, weil ja eigentlich der Gentleman hält ja der Frau die Tür auf, was ich auch mal ganz schön finde. Aber in unserer Dynamik hat sich das einfach so etabliert und wir machen das so. Und das fühlt sich dann schön an, so dieses kleine Detail auch, dass ich mich dann auf das rechte Bein stelle und das linke Bein so ein bisschen anknicke. Das ist so die Position oft von erwartenden Katschierer und dann so einfach warte, bis er durchgeht.
Sebastian Welche Rituale habe ich jetzt in den letzten drei Stunden übersehen?
Julia Als wir unten waren und ich ihm das Getränk eingegossen habe, habe ich auch das Glas geküsst. Ich weiß nicht, ob du das mitbekommen hast, dann habe ich es ihm überreicht. Das war auch so.
Sebastian Ich war abgelenkt tatsächlich davon, dass die Flasche widerspenstig war.
Julia Ja, da kam erst mal einiges rausgesprudelt.
Sebastian Genau, also die Sprudelflasche war fies und gemein zu dir. Ich habe eher die Pfütze auf der Terrasse dann beobachtet. Das habe ich übersehen, tatsächlich.
Julia Das zum Beispiel und, dass er in dem Rahmen, wo es funktioniert, das müssen wir auch nicht immer so machen, aber dass er meistens tatsächlich vorausgeht. Also, dass er erst durch die Tür geht und dann folge ich. Das ist einfach so natürlich geworden.
Andreas So Kleinigkeiten.
Julia So Kleinigkeiten, genau.
Andreas Auch Sachen, die du auch schon im Podcast hattest, zum Beispiel, dass er dann zum Beispiel zuerst isst und dann sie. Solche Geschichten. Also das ist so nett. Ich glaube, das sind auch viele Sachen, die eben viele Leute schon irgendwo anders schon mal gehört, gesehen haben.
Sebastian Steht das alles in den Büchern oder habt ihr auch was erfunden?
Andreas Das ist aus den Büchern eigentlich abgeleitet, ne?
Julia Ja, es kommt drauf an. Es ist nicht bei jeder Herrschaft in Gor auch gleich. Wenn der Herr jetzt eben sagt, du musst zuerst fragen. Zum Beispiel ist es auf Gor auch so üblich, dass man erstmal fragt, darf ich sprechen, bevor man zum Herrn was sagt. Und es gibt aber auch so die allgemeine Erlaubnis, okay, wenn ich das nicht entziehe, darfst du generell sprechen. Und so kann man das ja auch handhaben.
Sebastian Gibt es in der Sprache, in der Formulierung Unterschiede? Also du wirst ihn ja nicht anlaufen, darf ich jetzt sprechen? Also die Melodie muss natürlich passend sein und auch Ausdrucksweise, da bin ich mir auch relativ sicher, dass da ein gewisses Vokabular mit dabei ist, was verwendet wird. Du hast schon manche Begriffe heute genannt, wo ich dachte, aha, also was war das? Nadu. Nadu, genau.
Julia Das ist diese typische Knieposition mit den Knien offen.
Sebastian Magst du die einmal beschreiben für das Publikum, damit sie sich das mal verbildlichen können?
Julia Ja, Nadu bedeutet, die Sklavin kniet, die Knie sind auseinander. Das ist meistens die Position der Lustsklavin. Es gibt auch noch andere, die mit geschlossenen Knien knien, aber das ist eben so das Interessanteste, deswegen wird das oft beschrieben. Knie auseinander, die Hände sind mit den Handflächen nach oben auf den Knien und dann schaut man eben, dass die Haltung schön gerade ist und dass der Kopf entweder gerade nach oben schaut oder dass der Blick eben gesenkt ist. Das kommt eben auch auf die Präferenz des Herrn an.
Sebastian Wie lange hält man das aus?
Julia Ganz unterschiedlich.
Sebastian Kann man ja üben.
Julia Ich meine, wenn man das jetzt mal so in unserem Alltag sieht, dann kann man das natürlich nicht ewig halten. Wir haben das jetzt zum Beispiel auch so ausgemacht, wenn meine Füße zum Beispiel einschlafen, dann darf ich mich auch mal zur Seite setzen. Aber wenn ich eben in der Position so bleiben soll, soll ich eben trotzdem noch aufrecht sitzen bleiben. Und wir gucken dann einfach so in dem Rahmen, wie es geht. Aber wenn man ganz streng nach der Geschichte geht, es gibt ja richtige Trainingscamps für Sklavinnen und da sind die stundenlang in dieser Position. Aber das ist natürlich die Geschichte.
Sebastian Ja, da kommen wir dann auch so an die Grenzen. Also was kann man umsetzen. Sag mal Andreas, was sind denn deine Pflichten bei dem Ganzen? Bisher kriegst du die Tür aufgehalten, dein Getränk wird gereicht. Gut, du hast immer Gläser mit Spucke, die du irgendwie abkriegst. Entschuldigung, aber das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Aber was sind denn deine Pflichten oder was sind die Dinge, die du beachten musst und solltest? Es geht ja auch darum, dass es dann ihr auch Spaß macht. Und ich sag mal, zumindest ist die harte Währung Aufmerksamkeit, wie ich vermute.
Andreas Genau, die harte Währung ist Aufmerksamkeit.
Sebastian Welche Regeln gelten für dich?
Andreas Ja, Aufmerksamkeit und halt auch dafür sorgen, dass die Regeln halt auch eingehalten werden.
Sebastian Also du musst die nicht jeden Amt massieren oder so. Gibt es da irgend so einen Hint oder so? Okay.
Julia Nö.
Sebastian Da das ja alles so wunderbar geregelt ist, gibt es ja im Grunde gar keine Konflikte in dem Kontext bei euch. Das kann ich mir aber wiederum nicht vorstellen.
Andreas Konflikte in dem Kontext? Überlegen.
Julia Mir fällt tatsächlich nicht wirklich Konflikt ein. Da wir das ja alles so im Rahmen des Möglichen machen.
Andreas Ja, also muss man vielleicht auch eins sehen. Ich sehe das Ganze eben nicht als Dogma. Also wir kriegen immer wieder auch gespiegelt, dass wir das eben nicht so streng nach Büchern und genau nach Buchstaben und so weiter, sondern für mich ist das, wie gesagt, eine große Spielwiese, aus der ich mir eben die Sachen rausnehmen kann. Und das macht man ja gemeinsam. Das heißt, wir nehmen uns ja gemeinsam die Sachen raus. Wir sprechen ja darüber, was wir machen wollen und was die passt. Und deswegen ist es ja nicht so, ich gebe das jetzt vor und dann hat das so ein Sieb zu sein, sondern das ist ja eine gemeinsame Entscheidung, wie wir Dinge tun, was wir für Dinge tun.
Sebastian Also ich werfe euch mal einfach mal eine Situation. Ihr steht in der Küche, ihr streitet leidenschaftlich miteinander um irgendwas, was weiß ich, die Anschaffung von irgendeinem Küchengerät. Obwohl ihr da wirklich leidenschaftlich streitet, wird das Getränk trotzdem noch so gereicht und diese Rituale schwingen trotzdem mit. Also es gibt ja diesen Spagat, den man sich kaum vorstellen kann. Man kann dienen, demütig sein in dem Handeln, während man aber seine Position groß vertritt. Gibt's das?
Julia Das ist so drin. Auch so dieses, wenn dann ein Nadu von ihm kommt, dann knie ich mich trotzdem.
Andreas Das kann ja auch mal aus Versehen passieren, weil dieses Na-Du haben wir ja in unserer deutschen Sprache ja auch so drin und das passiert sogar mir ab und zu mal, dass das rausrutscht und dann kommt für ihr die Frage so Jetzt?
Julia Immer. Jedes Mal, wenn es auch aus Versehen ist, sage ich jetzt. Wirklich jetzt? Okay.
Andreas Also man muss da auch sehr fokussiert sein, dass man nicht aus Versehen Dinge anweist, die man in dem Moment gar nicht wollte.
Sebastian Das Ganze hat einen Haken.
Julia Das ist manchmal so lustig, wenn auch irgendwelche Vanilla-Menschen und Freunde das einfach so zur Begrüßung sagen, na du, wie geht's dir? Und ich denke mir so, nein, vor dir nicht.
Sebastian Inwieweit ist denn das Mindset, dass du vor allen Herrschaften zu Spuren hast? Inwieweit gilt das in dem Mindset und wie weit ist das erweitert? Also vor Vanilla-Freunden nicht, auch wenn sie versehentlich Kommandos geben, aber ich hab das ja mal zum Thema O oder O-Events, Geschichte der O. wo dann so die Regel galt, wenn der Wissende es verlangt, dann gilt es.
Andreas Das ist genau einer der Punkte, wo ich sage, das ist ein ganz großer Unterschied zur Geschichte der EU, weil, wie wir vorhin schon gesagt haben, Katschierer ist Eigentum. Das heißt, der Herr bestimmt, was passiert. Und nicht jeder, der sie als Katschierer erkennt oder sowas. Das heißt, sie hat sich ihm gegenüber schon respektvoll zu verhalten, aber übers Eigentum bestimmt derjenige, dem das Eigentum gehört und das ist eben bei der Geschichte der O eben anders und das ist auch etwas was ich daran sehr schön finde, weil eben Katschierer ist kein Freiwild, Das ist auch etwas, was bis jetzt Frauen sehr gut gefällt, was ich so mitbekommen habe aus den anderen Veranstaltungen. Das gibt halt einen sicheren Rahmen, weil der Herr einfach bestimmt, was geht und was nicht geht. Es geht unheimlich viel, man kann unheimlich viele Dinge im Prinzip tun, aber es ist kein so wie, ich weiß, du bist no und jetzt kann ich mit dir machen, was ich möchte. Das findet eben auf GORS so genau nicht statt.
Sebastian Wenn du sagst hier, das möchte ich, das passiert, dann ist das kein Problem.
Andreas Dann ist das kein Problem.
Sebastian Kam bei euch aber noch nicht vor. Oder doch? Hast du sie mal weggegeben?
Andreas Naja, also auf Veranstaltungen bist du dann durchaus.
Julia Also in einem bestimmten Rahmen kann alle freie Herrschaften über mich, also nicht verfügen, aber kann mir befehlen zum Beispiel, dass ich mich runterknien soll. Oder kann, wenn ich mich jetzt irgendwie schlecht verhalten habe, zum Beispiel falsch vor einer freien Frau gekniet habe, man sollte nämlich nicht mit offenen Knien vor einer freien Frau knien, sondern dann die Knie schließen, dann kann sie total entrüstet natürlich zu ihm gehen und verlangen, dass er mich bestraft. Also diese Verfügung haben sie schon.
Sebastian Was passiert denn da bei dir im Kopf, wenn dann plötzlich Leute, die du nicht kennst, aus diesem Ritual oder aus diesem Pool an Möglichkeiten schöpfen? Und ich meine, du musst dich ja in dem Moment entscheiden, ja, ich füge mich dem jetzt. Das kann entweder super aufregend sein und man ist dann sofort so, wow. Es kann aber auch manchmal sein, dass man erstmal schlucken muss, ach scheiße und so toll finde ich das jetzt auch gerade gar nicht. Also es kann ja dieses ganze Spektrum haben.
Julia Ja, das muss, denke ich mal, jeder auch ausprobiert haben, wenn man das möchte natürlich. Also ich finde das total gut, dass die Leute das auch mal ausspielen, dass die mir auch mal befehlen, was ich zu tun habe, dass ich ihnen ein Getränk zu bringen habe und zwar genau so. Es unterscheidet sich zwar ein bisschen, ob das jetzt mein Herr ist oder ein anderer Herr oder eine andere Herrin.
Sebastian Das ist gar nicht stimmt. Der Satz war gut zu Ende gebracht. Ich werfe mal Fragen ein, die ich hier noch habe. Also auch da die Adaption. Also inwieweit unterscheiden sich diese Gore-Rollen, Kajira und Herr? Oder sagt man auch Master?
Julia Im Englischen sagt man Master.
Sebastian Okay, also das ist nur die Übersetzung.
Julia Herr im Deutschen.
Sebastian Inwieweit unterscheidet sich das von so einer klassischen BDSM-Rolle? Dom, Sub, Bottom, Top? Gibt es da einen Unterschied?
Andreas Eigentlich gar nicht wirklich.
Julia Nee.
Sebastian Ich werfe mal das Wort feierlich rein. Ich habe so das Gefühl, alles, was ihr da tut, ist irgendwie feierlich.
Andreas Ja, das hängt aber in Gore ein bisschen damit zusammen, dass das Prinzip in Gore alles auf Stolz und Ehre basiert. Und dadurch kommt das natürlich so ein bisschen dieses Feierliche da schon mit rein. Also es ist halt wirklich ein Ausleben von, ja, schon.
Julia Jede Kaste hat so ihre Codes und sie sind ja auch stolz darauf. Und deswegen so dieses Ganze auf Stolz und Ehre und Ruhm basierende ist da eben sehr wichtig.
Andreas Da ist halt auch sehr viel Achtung und Wertschätzung drin und zwar von beiden Seiten.
Julia Ja und zwar auch, was die Beziehung zwischen Herr und Sklavin oder Sklave und Herrin angeht. Auch wenn das natürlich nicht so in die Öffentlichkeit getragen wird, aber da ist schon auch eine Menge Wertschätzung.
Sebastian Welche Grenzen hat denn der Herr? Also wo gibt es Dinge, wo man die Adoms hat im normalen Kontext, sag ich mal locker machen würden, wo aber irgendeine Regel in diesem Gore-Universum sagen, nee, nee, nee, das machst du nicht, mein Lieber.
Andreas Bei der eigenen Sklaven? Sklaven sind Dinge, mit denen kannst du alles machen.
Sebastian Dann wäre ja zum Beispiel Verschenken ein Tabu, weil hat ja einen Wert. Man muss ja Wert schätzen.
Andreas Man kann Doch, die Wertschätzung ist ja da. Ich schenke meinen Wert als Sklaven, als Gastgeschenk oder als Geschenk jemand anders. Das ist eine Wertschätzung. Auch der Sklaven, dass sie ein Geschenk ist oder dem Sklaven, dass er ein Geschenk ist.
Sebastian Wenn du ihr sagst, jetzt mal Augenhöhe. Widerspricht das vielleicht dem? Oder jetzt switchen wir mal, wäre das eventuell außerhalb des Kontextes? Die Kajira möge dem Herrn den Hintergrund, also nicht jetzt bei euch beiden, aber grundsätzlich, gibt es da Dinge, wo man sagt, das passt einfach nicht mehr ins Setting rein, das geht da jetzt schief.
Andreas Also dieses Switchen würde in das Setting so nicht mehr reinpassen.
Julia Zumindest auf deiner Seite. Also zwischen uns switchen, das geht nicht in dem Kontext.
Andreas Genau, also bei der Katschiera ist es wiederum so, man muss sich das immer so vorstellen, ich werfe mal ganz kurz noch was ein, wer ungefähr mal wissen möchte, wie Gore vielleicht sich anfühlt, empfehle ich immer diese alte Fernsehserie Rom oder Domina, das mal anzugucken, da hat man so ungefähr eine Idee.
Sebastian Link in den Shownotes.
Andreas Wollen wir mal raussuchen? Jedenfalls, der Hausherr möchte sich ja nicht um jeden Kleinkram kümmern. Das heißt, er hat sein erstes Mädchen, das erste Mädchen kümmert sich um alles. Und die hat natürlich wieder andere Sklaven unter sich. Das heißt, man hat eine gewisse Hackordnung unterhalb der Sklaven. Und dadurch hast du jetzt auf der Sklavenseite schon so eine Switch-Geschichte. Also zum Herrn oder zur Herrschaft gegenüber natürlich submassiv, aber auf der anderen Seite muss natürlich nach unten dann die Macht ausgehen.
Sebastian Also wenn du aktiv werden willst, kein Problem, es muss nur irgendwo vom Herrn eine Ermächtigung oder ein Befehl dafür her.
Julia Genau, als erstes Mädchen brauchen wir noch jemanden unten drunter.
Sebastian Okay, er muss die Verantwortung tragen, alles klar. Ist ja auch spannend, du bist da also im Endeffekt vollkommen frei, wobei gibt es auch irgendetwas, eine Sklavenenfähigkeit, die ihm Kopfzerbrechen macht. Also ich nehme mal, ich habe es eben schon in der Pause gesagt, Fluchte Karibik, dann gibt es dann das Schöne, alles kann passieren, aber wenn Palais gesagt wird, dann muss erstmal geredet werden. Also es gibt dann quasi ein Hintertürchen, um jede Situation einmal aufzubrechen und wo du dann eine gewisse Macht hast, zu sagen, hier stopp mal, so läuft das jetzt. Gibt es da irgendein Ritual oder irgendwas?
Julia Es gibt tatsächlich einen Tag im koreanischen Jahr, das nennt sich Kajuralia. Das ist sozusagen eine Blaupause, das ist so ein Tag, wo das mal nicht gilt. Also alle Regeln nicht gelten. Die Sklavinnen, die können in einem gewissen Rahmen tun und lassen, was sie wollen. Und gerade bei den Weiblichen, also bei den Sklavinnen, die finden sich dann in so kleinen Grüppchen, so wird das im Buch beschrieben.
Sebastian Und jagen die Herren.
Julia Und jagen die Herren, tatsächlich. Und dann wird das so gemacht, das wurde einmal so schön beschrieben. Da haben sie einzeln natürlich die Herren, eine Gruppe, die sind viel zu stark. Aber dann haben sie die einzeln eingefangen. Ich glaube, die hatten dann irgendwie drei Herren dann einzeln festgebunden und alles. Und dann haben sie da einen Krug Wein gehabt und Weingläser und haben gesagt, okay, und jetzt wollen wir mal Wein serviert bekommen. Und dann mussten die halt den Wein servieren. Das habe ich auch mal genutzt. Wir haben mal auch unser persönliches Cajuralia gehabt. Ich habe einfach mal den 1. April genommen. Das hat sich so schön gegeben. Das passt so schön zusammen. Da habe ich ein bisschen so getan, als ob ich mal mit Seil üben möchte. Und ich hatte ja nur ihn als Übeobjekt und da habe ich eben ihn gefragt, ja wie kann man das denn nochmal machen? Dann habe ich das gemacht, also nicht an den Händen, aber so, dass er eben unten gekniet hat. Und dann habe ich eine Vorrichtung gehabt, wo eine Decke drüber war und die habe ich dann, als er gefesselt war, weggezogen. Da war eine Weinflasche und ein Weinglas und da habe ich gesagt, so und jetzt möchte ich Wein serviert bekommen. Da musste er erst mal lachen.
Sebastian Hat er das denn gut gemacht?
Julia Das war zufriedenstellend. Bei Kajuralia, da merkt man vielleicht auch, ich spreche anders. Das ist einfach so ein, die Kajira darf sich mal was erlauben.
Andreas Genau.
Julia Und das wird auch dann nicht geahndet. Und das ist so schön, dass es so einen Tag gibt.
Sebastian Okay, also liebes Publikum, merkt euch diesen Namen. Wie heißt es nochmal?
Julia Kajuralia.
Sebastian Kajuralia, ja, das klingt schon irgendwie frech.
Julia Klingt wie Kajira.
Sebastian Also wenn ihr irgendwie mal eine Party oder ein Event besucht und da steht dieses Wort dran, also wenn ihr so viel seid, die Sache geht, da gehen wir hin, das ist ja eine Gore-Party, das ist genau richtig. Viel Spaß, die Herren.
Julia Das ist dann tatsächlich mal andersrum geswitcht.
Sebastian Jetzt gibt das Buch euch ja eine Menge vor und trotzdem, ich meine, wir leben in vernünftigen Zeiten. Ihr müsst ja trotzdem einen Konsens finden. Man kann natürlich sagen, ja, hier ist das Buch, liest das mal und dann machen wir das. oder inwieweit verhandelt ihr auch, was geht und was nicht und wo mal Schluss ist und wo nicht?
Andreas Tja, wir haben von Anfang an eigentlich eine sehr, sehr offene Kommunikation geführt und die führen wir auch weiterhin. Und alle Dinge, die bei uns irgendwo so anstehen, die besprechen wir gegenseitig. Das muss ja für alle passen.
Julia Ja, letzten Endes hatten wir sehr, sehr schnell einen unglaublichen Tiefgang miteinander. im Gegensatz dazu, dass du gesagt hast, ich will jetzt erstmal nichts. Das hatten wir ja vorhin schon. Ja, und da ist schon sehr, sehr früh ein unglaubliches Vertrauen entstanden. Und aus diesem Vertrauen heraus machen wir halt Dinge. Also wir haben jetzt auch kein Safe World, sondern wir spüren wirklich, wenn Stopp ist, dann ist Stopp. Und dass das dann nicht gespielt ist.
Andreas Also wir ziehen beide am gleichen Strang. Also wir wollen beide das Gleiche und das, was wir wollen, das besprechen wir einfach so miteinander. und können uns auch wirklich darauf verlassen, dass auch genau das dann auch unser beider Wille ist.
Julia Genau.
Sebastian Kommen wir doch mal zu der Sache, die definitiv wichtig ist. Ich meine, es wird in den Romanen auch detailliert beschrieben. Fashion, Klamotten, Kleidung. Was gilt, was gilt für wen und wie und wie weit kann man das auch leben? Also ich sehe jetzt eure Outfits, ich beschreibe es mal, liebes Publikum, er trägt Jeans und schwarzes Shirt, irgendwas steht da mit Pride drauf, aber in schwarz-weiß, also locker, du siehst schon zurechtgemacht aus und ich habe das Gefühl, da ist auch eine gewisse Interpretation, einen Halsreif sehe ich jetzt zum Beispiel nicht, aber du trägst da eine Kette und ach ja, so inwieweit kannst du dich da auch ausleben und möchtest du das überhaupt und wo ist das einfach doof, weil in den Büchern steht vielleicht auch sowas drin, dass man irgendwie ein kratzendes Wollhöschen tragen muss. Ich weiß es nicht.
Julia Ja, so wie es in den Büchern steht, in der Öffentlichkeit rumzulaufen, wird schwierig, weil Katschira hat einen Hauch von nichts an oder tatsächlich nichts. Das kann man zu Hause mal machen.
Andreas Oder auch Sackleinen.
Julia Oder Sackleinen, stimmt. Damit hast du mir immer mal gedroht, hast es aber noch nie wahrgemacht. Ja, aber es ist wirklich Kartoffelsäcke, kriegen wir gar nicht so, ne? Ja, es kommt eben darauf an, ob es eine Arbeitssklavin oder eine Lustsklavin ist, die bekommt dann eben auch mal so einen Hauch von Seide, also es ist sehr durchsichtig, wie das, was ich hier auch als oberste Schicht anhabe. Ja, also sehr, sehr wenig. Und so im Alltag kann ich das nicht wirklich ausleben. Wo ich es halt ausleben kann, ist auf Veranstaltungen und da lebe ich das super gerne aus. Ich habe auch mal ein typisches sogenanntes Tatera, das ist so eine Sklaventunika, die an den Seiten offen ist, auch schon mal selbst genäht. ist eigentlich total einfach das selber zu nähen weil das wie so eine Art Poncho ist, also so nicht so viel und das wird dann mit einem Gürtel zusammengebunden und das hatte ich auch schon auf Veranstaltungen an und das hilft natürlich viel mehr nochmal in dieses Feeling reinzukommen, in das Kajira Feeling, das ist ein Hauch von nichts, ich bin eigentlich fast mehr nackt als nackt und das hilft ordentlich da reinzukommen Make-up? Kein Make-up, ich habe auch keine Schuhe an in den meisten Fällen. Wenn es kalt ist, dann schon, aber ansonsten trägt Katschira meistens keine Schuhe. Nö.
Andreas Bei den Freien ist es auch nicht viel einfacher, weil die haben halt Roben, die du so im Alltag jetzt auch nicht so tragen würdest. Die Kasten, die Kasten haben verschiedene Kastenfarben und so weiter. Also die Kleidung ist nicht für unseren Alltag geeignet.
Sebastian Okay, aber auf Events kann man sich daran orientieren, also wie streng, wir kommen gleich zu Events, Ich frage es jetzt trotzdem schon mal, wie streng wird das da, also wie genau genommen wird das da? Die Kajira kann nicht ein pinkes Kostüm tragen, das geht nicht, ihr kommt nicht auf die Party.
Andreas Also das kann ich jetzt aktuell nur von unserem Event sagen und da haben wir aktuell bis jetzt nur Anfänger-Events in der Richtung gemacht haben, haben wir darauf genau keinen Wert gelegt, um eben nicht zusätzliche Hürden aufzubauen.
Sebastian Okay. Aspekte wie Demütigung, Erniedrigung. Gibt es das? Kommt das vor? Ist das euer Kink?
Andreas Weniger, aber kommt vor.
Sebastian Was ist denn demütigend für den Herrn, wenn es das Getränk verkippt?
Andreas Ja, die Slawin soll den Herrn ja auch in der Öffentlichkeit entsprechend repräsentieren und wenn sie sich dann natürlich daneben benimmt, wie auch immer.
Julia Das ist dann für beide sehr demütigend. Wenn ich jetzt ein schlechtes Vorhängeschild für meinen Herrn bin, das ist für mich natürlich peinlich und wird wahrscheinlich auch Bestrafung nach sich ziehen und für ihn auch.
Sebastian Wenn du ein schlechtes Vorbild für ihn bist. Aha, also irgendwann im Rentenalter muss dann geswitcht werden. Nein. Wobei es wäre lustig, wenn dann irgendwo im 39. Buch steht, übrigens zum x-ten Geburtstag wird geswitcht.
Julia Ja, das Ding auf Gore durch das Stabilisierungsserum spielt Alter ja nicht wirklich eine Rolle.
Sebastian Ja, verdammt.
Julia Die können auf 21 stehen bleiben.
Andreas Oder zurückgehen.
Julia Die können sogar zurückgehen im Alter. In einem Buch haben sie eine 58-Jährige Erdenfrau zurück auf 18.
Sebastian Jetzt komme ich mal mit dem großen Hammer. Ich meine, unsere King-Community ist halt sehr divers und bunt und viel. Wie feministisch kann das gelebt werden? Wie weit sind die Rollen, die da vorgegeben sind, erforderlich, damit man zum Beispiel auf Events oder wenn man sich mit anderen auch nur austauscht, dass es irgendwie passt?
Andreas Also, da müssen wir vielleicht ganz vorne nochmal kurz anfangen. Es ist nicht so, dass die Mehrzahl der Frauen dort Slavinnen sind auf Gore. Also man sagt, es sind ungefähr nur drei Prozent der Frauen. Das heißt, man muss sich das auch immer als eine Gesellschaft vorstellen, die funktionieren muss. Das stellen wir uns unsere irdische Gesellschaft vor. So eine Gesellschaft muss auf Gore auch funktionieren. Das heißt, wir haben die Handwerker, wir haben alle Leute, die irgendwelchen Berufen nachgehen, das haben wir alles. Und die haben zu ihrer Unterstützung, Sklaven. Natürlich kann sich ein Bauer meistens keine Sklaven leisten. Das heißt, was in den Büchern vorkommt, ist eben Bücher, Roman, alles über zeichnet das Ganze ein bisschen. Das heißt, dort sind immer die großen Herrschaftshäuser und die haben halt ihre Sklaven und so weiter und so fort. Aber runtergebrochen auf eine normale Gesellschaft ist das eben nicht so. Das heißt, du hast auch viel weniger Sklaven, als man so gedacht hat. So, und jetzt habe ich einen Faden verloren.
Sebastian Okay, lass mal fragen. Also dominante Frauen, die männliche Sklaven haben.
Andreas Genau. Das gibt es. Also auch freie Frauen haben dort Sklaven. Einziges Problem, worauf sie aufpassen müssen, sie dürfen sich halt mit denen nicht in sexueller Verlustierung irgendwo erwischen lassen.
Julia In der Öffentlichkeit.
Andreas In der Öffentlichkeit. Ansonsten gibt es absolut, es gibt freie Frauen, die haben Sklaven. gibt's.
Sebastian Aber das schreckt ja, ich gehe jetzt mal in heutiges BDSM wieder zurück. Das schreckt ja schon eher ab, jetzt habe ich da also diese Welt und die ist halt sehr patriarchal geprägt und die Rollenbilder sind sehr klar und sehr, ich sag mal, traditionell und damit ist das doch eigentlich für junge, kinky Leute eigentlich gar kein, Konstrukt, was so erstrebenswert ist, wenn man zumindest einer jungen, bunten King-Community unterwegs ist. also da ist es ja jetzt erforderlich irgendwie entweder zu interpretieren oder zu sagen ist egal also spätestens bei Transpersonen und bei allen Geschmäckern von divers, ja wäre ich als Person abgeschreckt und würde sagen na ist nichts für mich das Universum passt nicht weil da kann ich mich in den Büchern auch nicht reinlesen, wie weit ist da in eurem Erleben, in eurem Alltag wie geht dieser Sprung.
Julia Also wir haben Erfahrungen gemacht, dass auch Trans-Personen sich super wohl gefühlt haben. Also Gore ist im Grunde so bunt, wie wir Menschen auch sind. Also man kann sich für jeden Menschen ein passendes Szenario aus Gore rauspicken. Deswegen finde ich es auch so schön, dass das so viele Bücher und so viele Szenarien sind, die ganz unterschiedliche Sachen beschreiben. Und da kann man sich alles Mögliche als Inspiration rauspicken. Und wir haben ja jetzt auch selber schon zwei Gore-Partys veranstaltet und dort waren Trans-Personen, die sich super wohl gefühlt haben und ja, also auch aus dieser ganzen Bubble viele Menschen, die gesagt haben, ich habe mich wohl gefühlt, ich habe mich überhaupt nicht, jetzt nicht gesehen gefühlt in dem, was ich bin, sondern im Gegenteil, das war ein super Miteinander. Wir haben eigentlich nur fünf Sterne da erhalten. Nur los.
Sebastian Okay, also es gibt immer irgendwas. Aber ich, Sebastian, kann jetzt nicht sagen, oh ja, super, ich gehe zu einem Event. Ich, super, du paar Kajira, ich überzeichne das jetzt. Und das Podcast-Subi hätte ich jetzt gerne als Herrin mit dabei. Und dann sind einfach die Rollen getauscht und dann passt das. Also das funktioniert so nicht. Sondern ich muss mir in diesen Büchern was anderes suchen.
Julia Das würde auch gehen.
Andreas Wenn ihr euch in eure Rollen einfindet, warum nicht?
Sebastian Okay.
Julia Und du wärst dann übrigens ein Kachirus. Das ist die männliche Form des Sklaven.
Sebastian Kachirus.
Julia Kachirus und Kachira.
Sebastian Alles klar. Jetzt machen wir mal den werblichen Teil. Das ist keine Werbung, weil das ist eine Möglichkeit. Ihr habt angefangen, habt ihr schon erwähnt, ihr macht Partys, ihr macht auch Workshops. Das sind ja Dinge, die macht man eher dann, wenn es kein Überangebot gibt. Also inwieweit habt ihr gemerkt, also hattet ihr denn schon von Anfang an ausreichend Leute mit denen, die euch da austauschen konntet? Oder warum habt ihr da Community-Building betrieben?
Andreas Aus dem ganzen Grund, dass wenn mal das Thema irgendwo aufkam, die Leute immer sehr interessiert waren, aber sehr wenig zu dem Thema wussten. Und eben dieses Thema Gore hier in Deutschland mittlerweile kaum noch bekannt ist. und da haben wir gedacht, gut, da könnten wir ja mal schauen, ob wir da nicht einfach, was anbieten können, dass das Thema einfach bekannter wird, dass die Leute mal wieder wissen, okay, das gibt es, weil von der Geschichte der O weiß das jeder, also die kennt so gut wie jeder, also zumindest vom Namen her, ja, ist ungefähr aus der gleichen Zeit, und von Gore kennen die meisten Leute hier nur vom Hörensagen, da war ja mal was, aber wissen überhaupt nicht, worum es geht und das war unser Ansatz, zu sagen, okay, wir bieten das einfach an, dass eben dieses Wissen, was ist das überhaupt, was kann man da machen, einfach mal wieder eben bekannter wird.
Sebastian Wie habt ihr das gemacht?
Andreas Ha, also wir haben die erste tatsächliche stattgefundene Veranstaltung war letztes Jahr und davor gab es zwei Anläufe, die leider gescheitert sind. Gescheitert deswegen, weil wir glaube ich mit dem Veranstaltungskonzept die Leute überfordert haben. Gerade eben auch, was Kleidung betrifft, was Rollenspiel betrifft. Da muss man die Leute erstmal dafür ein bisschen erwärmen. Wir haben dann nach einigen Jahren Pausen, da habe ich dann gesagt, wir müssen das einfach mal komplett anders machen.
Sebastian Okay, und was war denn der erste Versuch? Was habt ihr gemacht? Event reingestellt? Hier gibt es einen Grundkurs, sieben Tage, acht Stunden, zugelassen sind nur Paare. Also was ist gescheitert?
Andreas Ja, gescheitert ist es. Also Interessenten waren da, aber der ganze Aufwand, das stimmig zu machen, ist für eine Rollenspielveranstaltung doch sehr hoch. Und das habe ich am Anfang wahrscheinlich schlicht und ergreifend etwas unterschätzt. Das heißt, weil Kasten, Klamotten, Kastenfarben, das Ganze drumherum. Dann vielleicht muss ich noch für seinen Charakter noch irgendeine Hintergrundstory überlegen und, und, und. Und wenn man das so richtig als Lab-Event aufzieht, wie wir es am Anfang gedacht hatten, das ist einfach, da überforderst du die Leute. Vor allen Dingen, weil es eben bei uns leider eben nicht so bekannt ist in den USA. Hätte es wahrscheinlich funktioniert. Bei uns hier eben leider im Prinzip nicht.
Sebastian Achso, ihr habt also das wirklich als Lab-Event aufgebaut. Das Problem ist, man will ja, ich sag mal, spielen.
Andreas Man wollte es halt schön machen.
Sebastian Man will spielen, aber du musst den Leuten erstmal zwei Tage Grundkurs geben, am besten mit Prüfungen, damit auch das Mindestmaß sitzt, damit man das irgendwie ausprobieren kann.
Andreas Das ist so eine Art.
Sebastian Ja, funktioniert nicht. Das ist ja wie, ja okay, das Publikum hat es schon verstanden. Okay, also neues Konzept.
Andreas Neues Konzept heißt, du musst gar nichts wissen, das Einzige, was du mitbringen solltest, ist Interesse an dem Thema, an dem Nachmittag vorgeschaltet, sind entsprechende Workshops und dann geht man da gemeinsam, also danach gibt es dann eine Abendveranstaltung, wo man dann die Sachen ausprobieren kann, und ja, das haben wir letztes Jahr gemacht, das haben wir dieses Jahr gemacht und das hat gut funktioniert.
Sebastian Okay, dann frage ich mal Metadaten ab. Also in Präsenz einen Workshop mit anschließend einer Schnupperparty. Wie viele Leute insgesamt?
Andreas Im ersten Jahr waren 30, jetzt im zweiten Jahr sind es 52.
Sebastian Wow. Und dann, ich stelle mir zwei Möglichkeiten. Vor allem der Frontalunterricht. Hallo, herzlich willkommen. Ich erkläre euch jetzt alles in sechs Stunden. Hier ist die PowerPoint mit 200 Folien. Oder es gibt die und die Kasten und Rollen. Wir teilen euch jetzt in kleine Gruppen in Workshop-Räume auf und ihr lernt das, was ihr für heute Abend braucht. Das wäre jetzt so meine Vorstellung.
Julia Naja, tatsächlich mit Aufteilung haben wir gearbeitet. Am Anfang haben wir tatsächlich eine kleine PowerPoint-Präsentation gehabt, aber eben jetzt nicht zwei Stunden, sondern eine halbe Stunde wirklich so das Grobe. Und dann haben wir die Freien und die Sklaven getrennt und die haben dann separat gelernt. Im ersten Jahr haben wir das so gemacht, im zweiten Jahr haben wir das sogar nochmal getrennt in die Freien, die schon mal da waren, also die fortgeschrittenen Freien und die Anfängerfreien. Also dann hatten wir sozusagen vier Workshops und das ist so das Schöne, dass jeder so aus seiner Sicht, also aus der Sklaven-Sicht und aus der freien Sicht das gelernt hat und dann kam man bei der Party wieder zusammen und schaut, okay, wie ist das jetzt im Miteinander.
Sebastian Ah, okay.
Andreas Also wir haben da auch ganz bewusst auch für Verschwörung gesorgt.
Julia Oh ja.
Sebastian Wie macht man, oh ja, da erzähl doch mal was.
Andreas Also zum Beispiel habe ich bei den Freien durchaus angeregt, dass sie sich zum Beispiel untereinander auch abstimmen, entweder mal den Sklaven, Sklavin mal zu einem Fehlverhalten herauszulocken oder eben auch freie Frauen, dass sie sich eben mal empören, wenn dann die Sklaven eben falsch kniet. Also dass man das auch wirklich ausspielt, dass man wirklich sagt, hey, deine Sklaven, die kniete aber gerade jetzt, also das hier, das will ich so gar nicht sehen oder solche Sachen. Oder wir haben jetzt in dem zweiten Jahr, wo wir eben diese Fortgeschrittenen ja noch mit dabei hatten, die das letzte Jahr schon mit dabei waren, die haben dann zum Beispiel eine kleine Performance mit einstudiert, was dann die Herrschaft, die Freien nicht wussten, die dann da mit so einer entsprechenden Darbietung, die wir an dem Abend als Rahmenprogramm mit hatten, mit aufgetreten sind. Also so Kleinigkeiten, wo nicht jeder alles voneinander wissen muss, dass es halt auch spannend bleibt.
Sebastian Okay, das ist ja sogar noch fair. Also ihr habt jetzt nicht den Sklavin beigebracht, wenn der Befehl kommt, macht ihr das und haut Herrchen eine runter. Den Herr habt ihr gesagt, ihr müsst immer das sagen, damit es ihr in die Knie geht oder so.
Andreas Nein, nein.
Sebastian Also okay, das ist gut nicht, dass ich auf solche Ideen kommen würde. Okay. Wo? Also bei euch um die Ecke oder von wo kamen auch die Leute? Und man muss ja Räumlichkeiten dafür finden, was für einen Rahmen hat das alles? Ich stelle mir eine Sporthalle gerade vor.
Andreas Nein, so ganz zu groß war es jetzt nicht. Also da, wo wir sehr viel sind, das ist der BMH Event Club in Grimmitschau, was du auch in der letzten Folge schon mit hattest. Ja, die kommen hier immer öfter machen.
Sebastian Ich muss mir den unbedingt mal angucken.
Andreas Oh ja, ich habe dich schon mehrfach eingeladen.
Sebastian Ja, ich habe leider nur 365 Tage im Jahr. Ich kann nicht alle mit dem Podcast verpacken. Schade eigentlich.
Andreas Also dort hat er stattgefunden und ja, im ersten Jahr war der Umkreis eher wirklich tatsächlich so Sachsen-Thüringen. Und jetzt im zweiten Jahr, also die Weides, die wegkamen, kamen aus Bingen. Jemand aus Kiel und aus Pforzheim, die haben leider aus Krankheitsgründen kurz vorher abgesagt, also da hätten wir das nochmal ein bisschen weiter, das hat also sich schon weiter rumgesprochen, also das ist bundesweit, weil, soweit ich auch weiß, gibt es aktuell keinerlei derartige Veranstaltung irgendwo in Deutschland oder Österreich oder so.
Sebastian Ich habe hier mal so einen schönen Begriff bei mir stehen, junges Goa, also wie ist so die Altersstruktur der Leute, die euch besucht haben?
Julia Also sehr bunt durchmischt, von jung bis alt.
Sebastian Und die haben alle schon ein bisschen Vorwissen gehabt? Oder habt ihr denen vorher gesagt, wenn ihr kommt, ihr solltet zumindest schon mal die Bücher 1 bis 16 durchgearbeitet haben?
Andreas Nein, genau nicht. Wir schreiben sogar in die Veranstaltung rein, dass das nicht benötigt wird. Und trotzdem werden wir noch gefragt, wir kennen uns da nicht aus. Ja, so müsst ihr auch gar nicht. Interesse reicht.
Julia Aber das ist eben auch das Schöne, Wenn wir sagen, ihr müsst nicht, der Druck ist nicht da, dann kommen die Leute von sich aus. Aber ich möchte gerne was Schönes anziehen. Kannst du mir da und da nochmal einen Tipp geben oder mir eine Seite schicken oder Bilder schicken oder in andere Themen auch hinein? Das ist total schön, dass es dann von den Leuten auskommt.
Andreas Und auch ganz viele Anfragen waren, wie du vorhin schon sagtest, ja, Femdom, ja, geht das? Ja, geht. Oder von Transpersonen, ja, geht das? Ja, geht. Wir finden schon irgendetwas. Also wir kommunizieren auch mit den Leuten und nehmen Ängste, klären Dinge, bereiten vielleicht auch Dinge vor oder Verschwörungen vor. Also wir hatten dann dort zum Beispiel was gehabt, wo wir Kaisa gespielt haben, dass dann jemand tanzen musste und so weiter. Also auch da, auch wenn jemand zum Beispiel irgendwo, ja so eine kleine Gerichtsverhandlung machen möchte, weil Fehlverhalten und dann irgendeine solche Sachen, können wir alles machen. Das heißt also, wir kommunizieren vorher sehr viel mit unseren Zip-Gästen, versuchen alle Fragen, Ängste, Probleme oder auch Ideen aufzunehmen, dass man auch an dem Abend schöne Dinge umsetzen kann. Also wir versuchen einfach, dass das eben für die Gäste einfach wunderbar funktioniert. Das ist so der Ansatz.
Sebastian Ich suche gerade irgendeinen Vergleich und ich komme so... Also ich habe so den Begriff Krimi-Dinner im Hinterkopf, aber der passt irgendwie gar nicht. Nee, nicht so ganz. Aber es ist vom Konzept her auf jeden Fall….
Julia Intrigen und Affären, das geht.
Sebastian Ja, ja, okay. Paare oder auch Einzelpersonen, die kommen?
Andreas Da schaue ich immer, dass das passt. Also Paare, Gruppen, das müssen jetzt nicht nur Paare, Paare sein, das können also auch Gruppen von Menschen sein. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Ich versuche immer, dass die Menschen, ich sag mal, dann dort nicht alleine sind. Und wenn dort Menschen sagen, ich werde aber alleine, dann würde ich auch das eine oder andere auch mal versuchen zu verkuppeln. Dass man sagt, okay, pass auf, da ist noch jemand, der alleine könnte, wenn der passt. Ihr könnt ja schon mal vorher euch schon mal im Prinzip connecten. Könnt ihr auch schon mal schauen, ob das im Prinzip passen würde. Also auch das machen wir dann möglich. Es ist viel Arbeit, aber die machen wir uns aber im Prinzip gern, weil das Publikum, das ist einfach auch, die ist extrem dankbar.
Julia Ja und die Leute können uns dann vorher fragen, ich bin alleine, ich habe da jetzt niemanden, den ich mitnehmen kann, da machen wir das auch manchmal so, dass wir sie dann auch unter unsere Fittiche nehmen, dass es auch eine Sklavin zum Servieren ist, dass sie einfach schaut, hat jemand Durst, weil das war so die Regel, das war die einzige Regel eigentlich bei der letzten und bei dieser Party, dass keine freie Person selber an die Bar geht, sondern immer irgendein Sklave, irgendeine Sklavin das Getränk holt.
Sebastian Und wer stand hinter der Bar?
Julia Das war ein normales Barpersonal.
Sebastian Achso, okay, also niemand von euch. Nee, nee. Ähm, Ganz ehrlich, jede Präsentation, egal wie kurz sie ist, gerade in so einem Kontext. Irgendwer sitzt doch da bei den Teilnehmenden und kennt sich einfach besser aus als ihr und hebt mal die Hand. Ja, aber ist das nicht so richtig? Gibt's das? Ich könnte mir vorstellen, das ist eine Herausforderung.
Andreas Das gibt es, aber das nehme ich auch dankbar auf. Also das Problem ist, wir müssen das an der Stelle ein bisschen kurz halten. Ich habe das Tatsache bei den Freien bis jetzt schon gehabt, auch schon zweimal und das nehmen wir dann halt mit in die Schulung mit rein, also mit in den aufgetrennten Workshop dann halt mit rein, weil wir haben da ja auch nur einen begrenzten Zeitrahmen und eine große Diskussion will man ja dann auch nicht dann, aber man geht auf die Fragen ein.
Sebastian Julia grinst mir gerade zu, dann beißt sich auf die Zunge, du möchtest es doch erzählen.
Julia Ja, nicht bei der PowerPoint-Präsentation, also generell nehmen wir sowas auch gerne auf, aber ich hatte mal eine Situation bei der Party, das möchte ich jetzt auch gar nicht schlecht machen, aber ich hatte da, eine Katschierer, die sich auch sehr gut auskennt und ich war die, die den Workshop gegeben hat und wenn da immer mal jemand reinquatscht, wenn jemand eine Frage stellt an mich und dann diese Person antwortet, da denke ich mir, okay, das ist jetzt ein bisschen zu viel, des Guten. Da habe ich dann aber auch freundlich irgendwann gesagt, ich gebe den Workshop, das ist total lieb, dass du da Antworten hast. Ich werde dich fragen, wenn ich irgendwann nicht mehr weiter weiß bei der Frage. Aber ansonsten übernehme ich jetzt wieder. Das war so die einzige Situation, wo es mal ein bisschen drüber war.
Sebastian Das ist ja auch, die Person hat ja dann auch Wissen. Ihr müsst die Sache runterbrechen auf einen gewissen Punkt, dass er schnell vermittelbar ist.
Julia Genau, auch zeitlicher Rahmen.
Sebastian Genau. Aber es kommen offenbar dann auch Profis zu euch.
Julia Was die Bücher angeht, das Wissen.
Sebastian Weil es gibt offenbar keine Alternativen.
Andreas Nee, gibt es aktuell nicht. Soweit ich, wie gesagt, weiß.
Julia Aber wir möchten das ja eventuell auch noch ausbauen.
Sebastian Ja, das wäre jetzt die Frage, dass ihr das Gore-Franchise in Deutschland ausbaut und dann gibt es überall Stammtische und Gruppen. Gibt es einen Stammtisch dazu?
Andreas Gab es mal in Berlin mal früher im Gargoyle damals noch. Aber soweit ich weiß, gibt es das auch alles nicht mehr. Also wir sind da auch offen. Also wenn jetzt auch andere Leute so etwas machen wollen, wir können uns gerne kontaktieren, wir können uns da gerne austauschen. Weil, wie gesagt, uns ist wichtig, dass dieses Thema wieder bekannter wird. Das geht jetzt nicht im Prinzip darum, dass wir jetzt das Gro-Franchise ausbauen wollen, sondern uns ist wichtig, dass das Thema bekannter wird. Und wenn Sie schon noch andere finden, die auch etwas machen wollen oder wir auch Dinge zusammen machen können, gerne. Ja, das ist, unsere Mission ist jetzt eher das Go halt begannter zu machen.
Sebastian Wie ist denn das für euch beide? Also ja, ihr könnt das zu Hause und miteinander leben, aber das ist ja dann halt nur so ein winziger Ausschnitt aus der Welt. Also es ist schon euer Wunsch, dass ihr das auch öfter mal in einer Öffentlichkeit erleben könnt.
Andreas Ja, also wir wollen für nächstes Jahr haben wir wieder eine Anfängerveranstaltung geplant und dann soll es nächstes Jahr noch eine zweite Veranstaltung geben, die dann eher so Richtung Lab geht. Und da hoffen wir mal, dass das dann auch dann für uns spannender wird.
Julia Ja, dass man da eben mehr in Richtung Protokoll gehen kann und wirklich wie diese Welt aufgebaut ist, das lebt.
Sebastian Ihr zieht euch jetzt die Leute ran ein paar Jahre, damit ihr dann das große Event machen könnt.
Julia Dass die eben auch so begeistert sind von dem Thema, dass sie das wollen.
Andreas Genau. Naja, man braucht ja Leute, die sich ein bisschen auskennen, die sich dafür interessieren und das musst du ja erstmal irgendwo aufbauen, wenn da nichts ist. Du musst ja dieses Wissen, diese... Dieses Interesse musst du erst mal wecken.
Sebastian Es gibt natürlich so den blöden Haken für euch als Veranstalter. Also wer eine Party gibt, der spielt nicht oder hat keine Chance. Also ihr könnt das alles so schön aufbereiten, wie ihr euch das vorstellt, aber ihr habt immer nichts davon. Ist das so?
Julia Zeitlich ist es halt schwierig.
Andreas Du bist ja für die Gäste mit da. Also zeitlich ist das...
Julia Sagen wir mal so, so richtig spielen, also auch mit Impact Play und sowas, da kommt man auf jeden Fall nicht dazu. Aber das ganze DS, das ist natürlich super. Ich bin Mitveranstalterin, aber trotzdem bin ich noch erstes Mädchen. Ich darf andere Katschiras, die unter mir stehen, rumkommandieren. Die haben mir was zu essen gebracht, die haben mir was zu trinken gebracht. Das ist schon was Schönes in meinem Kontext.
Sebastian Da kommt jetzt der dominante Part auch wirklich vor.
Julia Ich muss auch zugeben, letztes Jahr habe ich das noch nicht so wirklich ausgespielt, aber dieses Jahr, da haben mich andere auch so ein bisschen gepusht dazu, das zu tun und da ist das so langsam aufgeblüht jetzt mit der Idee, das ist dort entstanden.
Sebastian Ich kenne das selber, man veranstaltet selber eine Party und dann so dieses, also ich habe es dann auch irgendwann so formuliert, so die nächste halbe Stunde haben die Frau und ich, jetzt machen wir unseren Quatsch und wir sind die nächsten halbe Stunde nicht ansprechbar, Punkt. war einfach, weil dieses, mein Gott, hier ist eine geile Location, hier gibt es Möglichkeiten, alles klappt natürlich mal mehr, mal weniger gut, aber dieses, nein, ich will das jetzt, also ich bin so, bin egoistisch genug, um dann wirklich zu sagen, nee Leute, meine Zeit.
Andreas Also wir hatten dann auch unsere Zeit, ja, dann mal kurz, aber das war dann so, nachdem die ganze Rahmenprogramme soweit durch waren, ne, also es war dann so, so langsam Richtung Gegenende, ne, ja, aber das, das gehört dazu, das weißt du, aber wie wir schon gesagt haben, es ist eben, weil wir ja auch eigentlich schon mit im Setting sind. Also wir sind ja auch als Veranstalter auch dann dort, ja wir sind ja eigentlich auch dann das.
Julia Also als Teil dieser Welt.
Sebastian Gibt es Leute, die vielleicht, also man kommt da hin, man hat ja auch Ideen, jetzt müsst ihr das erstmal runterkochen. Also gibt es Leute, die tiefer rein wollen, als ihr es zulassen könnt?
Andreas Also bis jetzt noch nicht.
Julia Die Leute können ja in der Party die so tief reingehen, wie sie wollen. Aber sie müssen halt nicht. Die Schwelle ist sehr niedrig. Aber die, die sich da schon mehr auskennen, können das natürlich auch strikter leben.
Sebastian Ich gucke mal hier auf meinen Zettel. Das sieht alles relativ gut aus. Ich glaube, ich habe jetzt gerade wenig Fragen. Also für mich ist das alles schön rund. Man kann also von euch Veranstaltungen finden. Ich vermute, im Joy Club werdet ihr die publizieren.
Julia Das wird nächstes Jahr wieder so... Um den Mai, äh, um den April rum.
Andreas Ende April, Anfang Mai, irgend sowas.
Julia Die Anfänger.
Sebastian Man könnte ja dann auch überlegen, ob man nicht mit anderen Gruppen irgendwie versucht, was zusammenzumachen oder eine Überschneidung hinzukriegen. Gibt es da irgendwas, was dem Thema wenigstens so ein bisschen verwandt ist? Man könnte ja zum Beispiel so ein O-Event machen, wo man das Gore-Event quasi damit runtermischt oder widerspricht sich das zu sehr?
Andreas Also O und Gore widerspricht sich ja siebgerade, aber so Richtung Mittelaltergruppen. Also Mittelalter, die so auch in diese Erotikrichtung vielleicht gehen, da passt das ganz gut.
Sebastian Kennst du die? Ich kenne immer nur diese Mittelalter-Events, wo einfach tausend Buden stehen, Leute ziehen Klamotten an, das hat ein bisschen Spaß gemacht. Aber im Grunde ist das zumindest das letzte Mittelalter-Event hier um die Ecke, wo ich war, das war doch eher so eine Foodtruck-Geschichte.
Andreas Das ist das, was du quasi als vorne als Besucher siehst. Die Mittelalter-Leute hinten, die dann wirklich in ihrem Zeltlager dann dort sind, die sind zum Teil auch ganz schön kinky drauf.
Sebastian Das habe ich schon immer geahnt.
Andreas Und da passt das, mit diesen Menschen passt das wunderbar zusammen. Da sind wir auch gerade im Zip dran, da ein bisschen Netzwerk jetzt aufzubauen, weil jetzt nach dem zweiten Jahr das Netzwerk von Leuten, die man dann kennt und so weiter, das erweitert sich dann immer weiter und genau in diese Richtung schauen wir, dass wir das vielleicht noch ein bisschen zusammenbringen.
Sebastian Ich stelle mir vor, so ein gemeinsames Zeltlager an irgendwo, wo man ein Baggersee am Wochenende beschlagnimmt.
Julia Genau diese Idee.
Sebastian Im Sommer, wo es heiß ist und dann gibt es ein paar Hüttchen und Zelte. Aber ihr werdet dann einfach nur an dem Orga-Stand oder an dem Orga-Zelt sitzen und müsst den ganzen Kram verwalten.
Andreas Wir bauen uns jetzt schon ein Team auf. Das wird nicht alles nur an uns hängen bleiben.
Julia Wir hatten jetzt dieses Jahr auch schon bei der Anfänger-Party ein gutes Team.
Andreas Sehr, sehr liebe Menschen um uns herum, die uns an dem Sonntagmorgen danach total verblüfft hatten. Also, nein, wir haben auch so... Und um diese Veranstaltung drum herum gibt es ein paar Leute, die sich auch sehr, sehr dafür interessieren und die da auch gerne dort mithelfen und uns mit unterstützen. Und das wird nicht nur am Ende auf uns hängen bleiben.
Sebastian Und jetzt habt ihr da das Event gegeben, es war alles schön, es war alles toll, ihr habt wahrscheinlich mit der ganzen Vorbereitung so eine Woche richtig tief im Thema drin gesteckt, dann braucht man, ja okay, noch schlimmer, dann braucht man doch einfach auch mal ein paar Tage, wo man sagt, jetzt hat das Thema einfach mal für ein paar Tage Pause. Gibt's das, geht das überhaupt oder steckt alles doch zu tief drin, dass es eh nicht funktioniert?
Andreas Das heißt, das Thema Pause, also ich sage mal so, die Rituale, die bei uns ablaufen, die haben da nie Pause. Was dann Pause hat, ist, nach der Veranstaltung fällt eben dieser ganze Orga-Kram, den du vorher hast, der fällt einfach weg und dann ist das erst mal weg. Dann führst du vielleicht noch das eine oder andere Nachgespräch. Wir hatten dann nach der letzten Veranstaltung noch mal einen Livestream gehabt, noch mal so als Rückbetrachtung noch mal.
Sebastian Ich weiß es auch noch.
Andreas Und danach war dann mal so ein Thema, wo das mal so, okay, jetzt ist es erstmal da rund um mich. Weil du hast vorher wochenlang, also ich habe letztes Jahr, ich glaube ... Was? Ende November? Anfang Dezember? Von da ging das dann los, wo ich mit Leuten geschrieben habe und also das geht über Monate, wo du quasi mit den Gästen dann sieb schreibst. Da ist quasi jeden Tag irgendwas, ja. Bis hin zu solchen Sachen, dass dann eben krankheitsbedingt dir noch ein Show-Act am Tag vorher noch absagt und also solche Geschichten. Und danach ist erst mal zumindest dieses Thema Gore-Veranstaltung erst mal weg. Aber unsere Rituale, die bleiben.
Julia Ich würde eher so sagen, das ist eher das Gegenteil, nicht, dass das dann mal alles weg kann, sondern man ist dann noch tagelang in diesem Bliss drin, so dieses, oh, das war so schön. Also mir ging das so und auch einige, mit denen ich dann noch geschrieben habe, die auch auf dieser Party waren, so dieses, oh, das ist so schön und wenn man dann wieder zu Hause ist, dann vermisst man das richtig.
Sebastian Das Event ist quasi eher so die Einstimmung in das Mindset.
Julia Ja, nochmal mehr, weil wir haben dieses Mindset ja unterschwellig immer, aber mal so einen Tag und einen Abend so richtig da einzutauchen, ist nochmal was anderes.
Sebastian Wer brennt denn jetzt mehr dafür von euch beiden? Ich habe so das Gefühl, Julia, dass du eigentlich eher so die bist, so mehr, mehr, mehr, mehr.
Julia Ich glaube, wir sind einfach nur aus unterschiedlichen Richtungen. Ich nenne das immer ganz gerne weibliche und männliche Energie. Ich bin da so voll in diesen Gefühlen drin und dieses Inbrünstige. und er ist halt eher so dieses Rationale, das Planen, aber schon auch da drin. Aber das ist so dieses weibliche, männliche. Ich bin schon immer diese Künstlernatur, die so ein bisschen die Gefühle einfach so rauslässt und wenn ich für dieses Thema dann so brenne, dann nochmal mehr aus anderen Richtungen.
Sebastian Ich mach mal einen Deckel drauf. Gibt es noch was zum Thema Goa, was du unbedingt hier erwähnt werden musst heute oder sollen die Leute sich einfach informieren?
Andreas Wir haben das soweit.
Sebastian Sehr gut. Das passt gut, weil das Timing sagt genau, dass wir jetzt noch ein Päuschen machen und danach müssen wir mal über Feuer reden.
Andreas Und noch über die?
Sebastian Ja, über den Koffer. Alles klar. Gleich geht's weiter. So, liebes Publikum, Pause zu Ende und wir gehen doch noch nicht zum Feuer, denn da steht ja noch ein Koffer. Und es gibt ja die Tradition der Dinge der Woche, Gegenstände, die meine Gäste mitbringen. und du hast einen kleinen Metallkoffer mitgebracht. Bilder in den Shownotes ohne Ende. Ich weiß nicht, was da drin ist. Ich lasse mich jetzt überraschen und bin äußerst gespannt.
Andreas Hast du den aufgeklappt? Ja, ich drehe es mal rum. Du musst von mir all zu viel sehen.
Sebastian Ich sehe schon Dinge. Was zum Schlagen.
Andreas Was zum Schlagen?
Sebastian Eine Peitsche. Ich nehme sie mal in die Hand. Die ist aber schön. Okay, ich beschreibe mal, was ich hier habe. Ich habe hier einen Griff, circa 25 Zentimeter lang, mit ganz vielen Nieten auf einer Seite. Dadurch sitzt der gut in der Hand und rutscht nicht weg. Und dann sind hier einige, was ist das, Wildleder Striemen und zwar, wie sind das? 2, 4, 6, ich zähle es mal durch, 8, 10, 12. Ich dachte, du hilfst mir jetzt und sagst, wie viele es sind. 14, 15 sind es. Ich komme da raus und die sind alle so, die sind schon beinahe, also von der Grundfläche her quadratisch. Also gar nicht so breite Riemen, sondern die sind alle so 5mm breit würde ich sagen und auch tief und das hat ein schönes ist gar nicht so schwer wirkt gut kontrollierbar, ich hau einfach mal in meine Hand, wenn ich das darf, Hat das was mit Goa zu tun?
Andreas Ja, das ist die Peitsche des Herrn des Hauses, ja. Das ist unsere Hauspeitsche, weil normalerweise hast du in einem gorianischen Haus auch eine Peitsche hängen, die quasi so die Peitsche des Hauses ist, die dann auch immer öffentlich aushängt, damit dann, wenn ein Slaven vorbeigeht, auch immer sieht man, das ist die Peitsche, mit der ich gezüchtigt wäre, wenn ich etwas falsch mache.
Sebastian Oder du schaust und verträumt auf diese Peitsche. Die ist für die Masochistin oder mag die Masochistin in dir die eher nicht?
Julia Das ist halt einfach die Peitsche des Herrn. Das sind so romantische Gedanken schon fast. Das ist einfach schön. Das ist auch die Peitsche, die mich am ehesten emotional macht. Da kann ich auch manchmal in Tränen ausbrechen, aus dem Nichts raus, weil diese Bedeutung so schwer ist. Das ist nicht mal unbedingt die beste Peitsche vom Gefühl her und sonst was, Aber das ist einfach die Peitsche. Und wenn die kommt, dann wird nicht auch gleich drauf losgeschlagen, sondern die wird vor mich gehalten und dann darf ich die erstmal küssen.
Sebastian Und dann wird lehrbuchmäßig erstmal ganz langsam warm gehauen. Also wann wird die denn benutzt?
Andreas Das ist meistens, da ist dann schon warm.
Julia Die kommt meistens nicht zuerst.
Sebastian Okay, aber das ist jetzt auch nicht die, wo man sagt, du hast Fehlverhalten, hol mal die Peitsche. Oder darfst du die überhaupt holen oder muss er die holen?
Julia Die dürfte ich, denke ich mal, holen, ja.
Andreas Die wird auch liebevoll das Biest genannt. Die sieht zwar relativ harmlos aus, aber die kann ganz ordentlich.
Sebastian Ja, ich glaube auch, dass die beißt ganz ordentlich. Und die ist aber noch so, die kann man nicht nur auf dem Hintern verwenden. Die ist also nicht so schwer, dass sie gleich tief reingeht, sondern ja, da hat die Haut Spaß.
Julia Genau.
Andreas Deswegen war das das erste Ding geworden.
Sebastian Wie oft kommt die denn zum Einsatz? Ist das eher so ein täglicher Begleiter? Morgens wach auf, ganz. Entschuldigung, aber wäre doch auch mal spannend. Das erste Gefühl am Morgen ist dieses zarte Beißen.
Julia Setz ihm was, setz ihm Flausen in die Uhr.
Andreas Sowas hatten wir schon, ja.
Julia Ja, stimmt doch.
Andreas Hatten wir schon.
Sebastian So auf die Füße morgens.
Andreas Das mag sie ganz besonders.
Julia Vielleicht jetzt schlimmere Sachen.
Andreas Nee, aber die bekommt schon recht regelmäßig zum Einsatz, weil es auch eben so ein Teil von Ritual mit ist.
Sebastian Ja, und die darf ja auch nicht einstauben. Wenn sie Staub ansetzt, muss sie benutzt werden.
Andreas Ja, die staubt nicht ein.
Sebastian Das ist eine schöne Regel. Man findet einen Ort in einem Haus, wo man sagt, da ist das ganze Werkzeug zum Hauen und alles, was leicht Staubschicht ansetzt, muss benutzt werden, bis es wieder, wenn dann die Pollen-Saison kommt. Also jeden Tag muss alles gereinigt werden. Interessante Ideen.
Andreas Genau.
Sebastian Ja, toll ist das, das heißt, die verbleibt auch im Haus und die hatte heute ausnahmsweise mal Ausgang oder kommt die mit.
Andreas Wenn ihr irgendwo seid? Die kommt auch mit auf Veranstaltungen, ja, na klar.
Sebastian Damit werden auch andere Menschen gehauen, weil die gehört ja zum Herrn oder zum Haus.
Andreas Ja, das ist die Peitsche des Herrn, ja.
Sebastian Das heißt, selbst wenn sie in Hierarchie irgendwie tätig wird, dann kann sie die nicht benutzen?
Andreas Kann sie die nicht benutzen, aber ich könnte sie an anderen benutzen, ja.
Sebastian Okay, aber wenn sie jetzt jemand züchtigen muss, weil das halt nötig ist, dann...
Andreas Da hat sie andere Werkzeuge.
Sebastian Okay, ich gebe es dir mal respektvoll zurück. Noch mehr Dinge.
Andreas Wollen wir das andere? Gut, okay. Dann haben wir noch etwas, worauf wir auch immer wieder angesprochen werden. Das ist auch bei uns mitweist...
Sebastian Ein kleiner Beutel.
Andreas Ein kleiner Beutel, genau. Du kannst dir mal...
Sebastian Und das klimpert.
Andreas Wir machen das einfach mal so. Wir geben dir mal die Beutel.
Sebastian Boah, ist ja schwer. Das stimmt. Ich klimper mal vor dem extra Mikrofon. Man hört das schon ganz gut. Ich mache ihn mal auf. Es ist also, ich vermute ja was drin ist, aber ich will ja nicht spekulieren. Ah, doch tatsächlich. So, ich greife ran und habe einen, könnte ein Fußreif sein von der Größe? Halsreif? Boah, hast du einen schmalen Hals. Krass.
Julia Und die ist nicht mal sonderlich fest, die sitzt ziemlich lose.
Sebastian Okay, wow. Also der hat wirklich, was ist denn das für ein Durchmesser? Das sind doch maximal 10 cm. 12? Okay, wow. Okay, nein, also ich habe überlegt für einen Fuß, aber das passt nicht zu deinen Füßen. Das kann irgendwie nicht sein, aber wo sonst?
Julia Nein, das ist Hals, der Schein trügt.
Sebastian Offenbar. Also ein runder Halsreif, recht schwer für seine Größe, außer Stahl mit natürlich vorne dem Ring dran, dem Ring der O. Warum trägst du den eigentlich gerade nicht? Hat das ein besonderes Ritual? Gibt es das nur zu bestimmten Zeiten? Musst du dir das verdienen?
Julia Ich denke mal, wir haben den jetzt einfach, weil wir den zeigen wollten, da drin gelassen. Ich trage den jetzt auch nicht die ganze Zeit. Ich trage den viel auf Veranstaltungen. Ansonsten habe ich auch andere symbolische Sachen. Also die Kette, die ich zum Beispiel gerade trage, die ist auch von ihm und die trage ich auch symbolisch.
Sebastian Würde ich natürlich auch gerne herzeigen in den Shownotes.
Andreas Das haben wir deswegen mitgebracht, weil das bei uns auch schon so ein richtiges Ritual ist auf Veranstaltungen, dass wir dann auf der Veranstaltung sind und dann in irgendeinem öffentlichen Ankommensbereich, dass sie sich dann hinkniet und dann eben den Hals reif und die Armmanschetten meistens dann angelegt bekommt.
Sebastian Genau, ich habe jetzt die Arm- und Fußmanschetten auch noch rausgezogen und da sind überall kleine Schlösser dran. Ich habe jetzt überlegt, ob das eine persönliche Gravur ist, aber so ein kleiner Elefant da drauf, das ist jetzt vom Schlosshersteller. Und dann auch ein Haufen Schlüssel.
Andreas Ja, das ist ein Schlüsselset. Und die Schlüssel sind alle gleichschließend.
Sebastian Das wollte ich gerade fragen.
Andreas Genau.
Sebastian Okay, ja, ich sehe einmal so einen traditionellen Handschellen-Schlüssel.
Andreas Genau, ich habe mehrere solche Schlüssel-Sets, die ich dann auch immer bei mir habe. Das heißt, es ist nicht nur einer, sondern wenn dann mal irgendwo mal einer mal abhanden kann, ist immer noch Ersatz da.
Sebastian Ja, aber was passt denn hier zum Halsreif? Ach, da, da ist er.
Andreas Nee, zum Halsreif passt tatsächlich der andere. Der ist nicht da dran. Das ist noch dieser typische kleine Imbus.
Sebastian Der kleine Imbus.
Andreas Ja, den habe ich noch nicht druscht gebohrt, dass man anbinden könnte.
Sebastian Ja, also meine Empfehlung dafür ist ja, in einen Glaszylinder einschmelzen.
Andreas Genau, den kann man nie wieder aufmachen.
Sebastian Nee, doch, kannst du, aber du musst halt was kaputt machen, um zu öffnen. Dann kannst du einfach mal fallen lassen, drauf treten, dann hast du notfallmäßig einen Schlüssel, aber es ist halt sehr nachvollziehbar.
Andreas Genau.
Sebastian Du schluckst.
Julia Nö, ich habe einfach nur hmmm gesagt.
Sebastian Okay, okay. So, also ordentlich.
Andreas Die Fußeisen kommen tatsächlich seltener zum Einsatz, eher eben die Handeisen und wir werden regelmäßig darauf angesprochen, wobei die nicht einmal sonderlich irgendwie ausgesucht waren. Wir brauchten damals mal anfangs irgendwas. Das hatte ein Bekannter von mir noch übrig. Und es ist dann einfach bei uns geblieben. Und wir haben es irgendwie lieben gelernt. Das ist einfach zu uns geworden. Das war jetzt nicht so ein, ach, das gefällt uns extra.
Julia Und das ist auch spannend mit dem Halseisen. Wir hatten da glaube ich zwei oder drei unterschiedliche und das war der schwerste. Und ich dachte am Anfang, oh, das ist für die Dauer bestimmt zu schwer, aber ich habe dieses Gewicht so lieben gelernt und wenn da dann irgendwann abgenommen wird, das ist so oft so schlimm, weil dann dieses Gewicht fehlt. wenn man dann doch mal zur Arbeit muss und dann muss der ja ab und das ist dann ein ganz komisches Gefühl Gibt.
Sebastian Es eine permanente Kennzeichnung in irgendeiner Form, die ihr habt?
Andreas Kommen wir gleich noch dazu Das nächste Ding der Woche ist genau das Die permanente Kennzeichnung befindet.
Sebastian Sich im Koffer.
Andreas Ich hätte jetzt tatsächlich an ein Tattoo oder sowas gedacht Oder sowas Oder sowas.
Sebastian Jetzt kommt es Wie ein Handtuch wickelt es Ich spiegle das jetzt erstmal aus.
Andreas Das ist jetzt so das Ding. Das darfst du mal vorsichtig aus dem Säckchen holen.
Sebastian Okay, also ich habe hier so ein kleines, so ein leichtes Stoffbeutelchen und da guckt jetzt oben so ein Rundholz raus und es fühlt sich, da ist dann eine, ich ziehe es mal ganz langsam raus, da ist dann eine Gewindestange.
Andreas Gewindestange tatsächlich, ja.
Sebastian Guck jetzt raus, ja, und jetzt ziehe ich weiter raus und weiter raus und jetzt klemmt es. Ach, ah, ah. Und dann kommt ein ordentlicher Block aus Kopfer. Ui, ein Brandzeichen. Wow. Okay, und da ist jetzt die Form, hier ist das S, ist das ein S?
Andreas Nein, das ist ein K.
Sebastian Ah, ja klar, spiegelverkehrt, natürlich. Okay, und das ist auch wirklich schwer. Also das hat jetzt so bestimmt 250 Gramm Eigengewicht.
Andreas Ich habe es nicht gewogen, ja.
Sebastian Die Platte, ja, also das ist jetzt nicht was, das muss man nicht drücken. Das reicht schon, das aufzulegen und das Eigengewicht erledigt den Rest. Und das ist ein echt schwerer Block. Das heißt, den auf eine gleichmäßige Temperatur zu kriegen, mein Gott. Aber das sind technische Sachen.
Andreas Ja, aber es ist ja Kupfer, ne?
Sebastian Ja, das geht schnell, ne?
Andreas Ja, aber Kupfer würde ja, wenn man es jetzt wirklich heiß machen würde, würde das ja eher davon schmelzen.
Sebastian Also kalt?
Andreas Kalt.
Sebastian Ah.
Julia Hast du eigentlich schon was verraten? Eigentlich wollten wir das noch ganz anders erzählen.
Andreas Wollten wir das?
Julia Eigentlich wollten wir eine Geschichte vorher erzählen.
Sebastian Also wir können natürlich, ich kann alles vergessen.
Andreas Aber komm.
Sebastian Also gesehen habe ich es jetzt schon, das Publikum hat es schon gehört, also ein Brandzeichen aus Kupfer, was man kühlt. Aber die Geschichte hätte ich jetzt trotzdem gerne und ich lehne mich jetzt zurück, weil ich weiß, das dauert zwei Minuten.
Julia Ja, mindestens. Nein, das hat so ein paar Momente, wo wir in die Vergangenheit müssen. Und zwar gab es einmal vor ein paar Jahren eine Party, das war auch im BMH. und ich weiß noch, als wir dort hingegangen sind, unser ganzes Zeug in der Hand, auf dem Weg da zur Tür, hat er noch zu mir gesagt, du weißt, ich würde niemals etwas machen, was wir nicht abgesprochen hätten. Da dachte ich schon so, hä? Habe das aber dann aber schnell vergessen, habe gesagt, ja, das weiß ich doch. Und dann haben wir erstmal so ein bisschen normal gespielt und irgendwann sind wir da in eins der beiden Mittelalterzimmer gegangen und da hat er mir die Augen verbunden, mich festgemacht und hat gesagt, ich gehe jetzt noch was holen, du wartest hier. Und ich wusste nicht wirklich, was er vorhat. Und dann kam er wieder, hat irgendwas hingestellt und dann konnte ich mich ja nur auf meine anderen Sinne verlassen, konzentrieren. Und dann habe ich einen Bunsenbrenner gehört, dann habe ich irgendwas unter die Nase gehalten bekommen, was metallisch gerochen hat und so ein paar Dinge, die eben meinen Kopf so bedient haben und irgendwann dachte ich so, okay, das ist jetzt ein Branding. Auf einen Schlag alles durch die Gedanken durchgehen kann, das ist Wahnsinn. Da ist wirklich so viel durchgerattert, aber in der Geschwindigkeit, dann war das weg und dann war ich total im Frieden. Okay, das passiert jetzt, das ist okay.
Sebastian Er hat ja gesagt, er würde nie etwas tun, was nicht abgesprochen ist. War das außerhalb dieses Kontextes?
Julia Ich habe das absichtlich vorher gesagt, denn es war nicht so, wie es schien.
Sebastian Das denke ich mir gerade, ja. Aber dennoch für dich in der Situation wäre es so.
Julia Ja, ja.
Sebastian Also Vertrauen ist ja schön, aber du wusstest es ja dann schon besser.
Julia Ich habe daran tatsächlich nicht mehr gedacht. Ich habe das nicht in diesen Zusammenhang gebracht von dem, was er vorher gesagt hat. Ich war da kurz mal verwirrt, aber das war gar nicht mehr in meinem Kopf. Auf jeden Fall kam dann eben etwas, was sich für mich heiß angefühlt hat. kurz an die Außenseite von meinem linken Oberschenkel, wo auch das Brandzeichen von Gore, also das Kev, das ist eben dieses K-Zeichen, was du gesehen hast, wo das hinkommt. Und dann war mir das sofort klar und das war aber komischerweise dann, okay, das ist jetzt so. Also total komische Gefühle, die da durchgingen. Und dann ist das eben wieder weggegangen. Es hat sich wirklich so angefühlt wie heiß und da werden ganz schnell irgendwelche Nerven abgetötet. Deswegen hat sich das dann eben nur kurz so angefühlt. Für den Kopf her war das perfekt.
Sebastian Der Geruch hat gefehlt.
Julia Der Geruch hat tatsächlich gefehlt. Aber da war mein Kopf schon so bedient, das hat überhaupt nicht mehr drauf aufgepasst.
Sebastian Da kann man mit dem Brenner nebenher was machen.
Julia Ja, ja, deswegen hat er das wahrscheinlich vorher gemacht.
Sebastian Schinkenwürfel abfackeln. Entschuldigung. Das ist gar nicht so witzig gemacht. An sich ist die Situation, also ernst, weil das ist eigentlich ein Spielen mit einem wirklichen erstklassigen Grenzübertritt, der permanent für immer wirkt. Ja.
Julia Und da braucht es eben ganz, ganz viel Vertrauen. Also ich würde das auch nicht empfehlen. Mach das nicht. Das ist bei uns halt wirklich so ein krasses Vertrauen.
Sebastian Ja, aber das war ja in dem Moment trotzdem gebrochen.
Julia Scheinbar, ja. Es war ein Versuch. Aber danach, ich erzähle erst mal kurz zu Ende. Danach kam so eine Art Wundversorgung und ich weiß gar nicht, hast du zuerst die Creme oder zuerst die Farbe drauf gemacht?
Andreas Ich habe zuerst die Schablone.
Julia Zuerst die Schablone, da hat er was draufgeklebt und dann kam irgendeine Flüssigkeit. Das war dann, wie ich im Nachhinein erfahren habe, Farbe. Also so Körperfarbe. Und dann noch ein bisschen Wundversorgung, das war Phenagone.
Andreas Nee, haben wir da gar nicht gemacht. Hattest du da nicht?
Julia Ach, dann war das nur das.
Andreas Das war nur das.
Julia Dann nehme ich das zurück. Dann war das wirklich nur die Farbe, so eine Art Wundversorgung, dachte ich dann zumindest. Und dann irgendwann durfte ich die Augenbinde abnehmen und habe dann eben gesehen, was es eigentlich ist. Und das Kuriose an dieser Geschichte war, ich war dann natürlich mit den Nerven total fertig, ich habe angefangen zu weinen, aber nicht, weil es fake ist, sondern weil es nicht echt war. Das war erstmal krass. Da war eine Enttäuschung da.
Sebastian Was hast du denn gesehen? Also wie sieht denn das aus? Du hast das kalt gemacht.
Andreas Nee.
Sebastian Gar nichts?
Andreas Das war gut schon nur Farbe.
Sebastian Achso, ich hätte jetzt gedacht, du hättest das Teil ein bisschen eingefroren.
Julia Das eigentliche, was sich heiß angefühlt hat.
Andreas Genau, da habe ich ganz kurz ein Stück Trockeneis reingehalten. Also ganz kurz.
Julia Also ganz kalt.
Andreas Weil du das nicht unterscheiden kannst, wenn das kurz genug ist, ob das heiß ist oder ob das kalt ist. Das sollte einfach nur diesen Effekt bringen. Und hinterher war einfach so eine Negativschablone mit so Hennafarbe.
Sebastian Achso, das heißt, das Brandeisen oder das Kalteisen, der Froststempel, ich suche gerade, das hat gar keine...
Andreas Das war das noch gar nicht. Das war das noch gar nicht. Das war das nicht.
Julia Das war ein Block.
Andreas Das war vorher. Das war einige Jahre vorher.
Sebastian Ah, okay.
Andreas Und daraus ist etwas entstanden, weil eine Ecke von diesem Trockeneisblock war ein bisschen länger auf der Haut und hat da eine Spur hinterlassen, die man noch monatelang hat sehen können. Und daraus ist der Gedanke entstanden, außerdem wusste ich das parallel schon, dass er zum Teil auch in der Tierzucht verwendet wird, im Kaltbrennling. Das könnte man doch auch mal richtig versuchen. Und da kam dann erst das Brandeis. Das war die Inspiration dazu.
Julia Die Ideegebung.
Andreas Das war wirklich nur ein Kopfkino, wo wirklich nichts passiert ist, außer ein bisschen Henna auf der Haut. Und daraus ist dann die Idee entstanden, naja, dann können wir das doch mal richtig versuchen.
Julia Und da hast du dann angefangen zu suchen und was zu probieren.
Andreas Und dann ging die Odyssee los, dieses Brandeisen entwickeln zu lassen. Erstmal das Material rauszuwinden, womit macht man es am besten? Jemanden zu finden, der das dann entsprechend, das ist jetzt gefräst, 3D gefräst, herstellt und so weiter und so fort.
Sebastian Dann hat es das und das kann man ja immer noch entscheiden, warm oder kalt.
Andreas Bei Kupfer nicht.
Sebastian Okay, also ja, wobei ein paar, also was brauchst du, wie viel Grad? 200 Grad?
Andreas Nee, wenn du wirklich ein Branding machen willst, das ist dann schon weiß glühend.
Sebastian Ja, und du willst vor allem auch nicht, Kupfer ist jetzt auch nicht der beste Stoff. Aber für kalt ist Kupfer richtig.
Andreas So weit wie ich mir das habe sagen lassen, wäre das wohl das Beste und hat auch funktioniert.
Julia Es hat tatsächlich ganz gut funktioniert.
Sebastian Wir sind ja dann quasi doch bei Fireplay gelandet, so ein bisschen. Das heißt, du hältst Trockenes da dran, das kühlt runter.
Andreas Du packst das Eisen richtig in Trockeneis rein. Wirklich ein paar Minuten. Ich sage mal so 20 Minuten, eine halbe Stunde. Auf jeden Fall.
Sebastian Das ist minus 60 Grad. Minus 80.
Andreas Das kühlt richtig schön runter. Und dann wirklich ein paar Sekunden auf der Haut. Also das soll jetzt keine Anleitung sein zum Nachmachen. Was wirklich wichtig ist, das Eisen muss wirklich trocken und fettfrei sein. Ja, weil ansonsten, sobald ein bisschen Feuchtigkeit dran ist, klebt das.
Sebastian Ja, das geht schnell, gerade wenn die Umgebungsluft nämlich feucht ist. Du brauchst also auch einen recht trockenen Raum.
Andreas Das muss also schnell aus dem trockenen Eis raus, schnell angewendet werden, weil es sofort an der Umgebungsluft, wenn es feucht ist, sich sofort Eis bildet.
Sebastian Ich stelle mir da ein riesiges Ritual drumherum vor. Ihr habt das abgesprochen, es gab einen Termin.
Andreas Wir haben das tatsächlich zur Go-Party gemacht, zu dieses Jahr in Go-Party. Da haben wir den ersten Brandversuch gemacht.
Julia Ja, und das hatte dann eben so dieses Koreanische, dieses Fest, was wir da drumherum hatten. Das war das Feierliche daran.
Sebastian Wie lange hält sowas?
Julia Diese Ecke ist halt Monate geblieben.
Andreas Wir werden sehen.
Julia Wir werden sehen.
Andreas Der erste Brandversuch, den wir jetzt hatten, der hat nur relativ kurz gehalten, weil ich habe das ja vorher auch noch nicht so gemacht. Das heißt, ich taste mich da langsam ran. Es war wohl etwas zu kurz auf der Haut. Es war also relativ schnell weg.
Sebastian Aber es geht tendenziell wieder weg.
Andreas Es geht wieder weg. Es ist nichts Dauerhaftes. Also zumindest, wenn du es minutenlang draufhältst, kann es so viel Gewebe zerstören, dass da dauerhaft was zurückbleibt. Aber das habe ich ja gar nicht vor. Wir haben uns da jetzt herangetastet. Der zweite Versuch war jetzt so fünf Sekunden. Und das ist bis jetzt geblieben. Das ist jetzt ungefähr schon eineinhalb Wochen.
Julia Ja.
Sebastian Würdet ihr das zeigen? Darf das Publikum das sehen? Okay, ihr überlegt noch.
Julia Zur Zeit ist es halt nicht ganz so schön. Ich bin nämlich an einer Ecke mal rangekommen und da ist jetzt so ein kleiner Grind.
Sebastian Ja.
Julia Unten am Car.
Sebastian Also ihr entscheidet, ob das den Weg zum Publikum findet oder nicht. Aber das hat natürlich, also ganz ehrlich, die Optik ist das eine, aber die Bedeutung dahinter.
Julia Wir haben aber direkt nach den Brandingbilder gemacht. Da könnten wir eins.
Andreas Ja genau, das könnten wir zeigen.
Sebastian Wobei natürlich auch immer schön ist zu zeigen. Und so sieht es dann aus, wenn man da mal rankommt und so, dass die Leute auch nicht nur das tolle Ergebnis sehen, sondern auch sehen, ihr müsst schon ein bisschen aufpassen. Aber wenn ihr es nachmachen wollt, liebes Publikum, sucht euch Anleitungen, sucht euch Experten, Hilfe etc. Wir haben jetzt einige Sachen nicht erwähnt, die ihr wissen müsstet, also bitte. Die Bedeutung für dich und dein Gefühl danach, weil das ist ja schon so ein Seinsgefühl.
Julia Ja, das ist schon was Besonderes. Das ist ja auf Goa, das eine ist das Halseisen, das andere ist das Branding. Da lernt man richtig Sätze auswendig, was was bedeutet und dass sich das wirklich reinbrennt, im wahrsten Sinne des Wortes. Und das Branding heißt eigentlich erstmal nur, dass ich Sklavin bin. Erstmal ganz allgemein. Und das Halseisen, da ist oft noch sowas dran, wo eben steht, ich bin das Eigentum von. Ja, aber generell etwas zu haben, was nicht mehr weggeht. Also auch wenn das jetzt nach ein paar Monaten vielleicht wieder weggeht fürs Gefühl, das ist ein Branding, was nie wieder weggeht, das macht natürlich einiges. Das ist so ein, das sieht jeder, gerade wenn wir im Kontext von Goa spielen, bei den Veranstaltungen. Jeder weiß, dass ich eine Sklavin bin, ich kann es nicht verstecken. Jeder kann auch verlangen, dass ich das zeige. Ja, das ist ein Gefühl, das man schwer beschreiben kann.
Sebastian Auch diese Mühe, die er reingesteckt hat, über das Zeug zusammenzusuchen, die Umgebung zu schaffen, die Party, alles so zu inszenieren, dass das passt.
Julia Ja, ja.
Sebastian Also ich glaube, das kann man, also liebes Publikum, entweder könnt ihr euch das perfekt vorstellen und schmelzt dahin oder ihr könnt es euch gar nicht vorstellen. Ich glaube, dazwischen gibt es nicht viel. das gemeine ist, wenn man so ein Werkzeug da hat und da sind noch andere Menschen die sagen, das ist ja toll, machst du mir das auch, also, also irgendwie weit ist das wirklich was sehr exklusives, intimes oder ist das ein Ding, was jetzt erschaffen wurde also.
Andreas Das ist unser Brandeisen das Kev findet jeder ja als die Vorlage und kann das sich ja selber machen lassen das.
Sebastian Würdet ihr nicht teilen?
Andreas Nein.
Sebastian Kann man ja auch in diesem Workshop dann machen, so alle im Kajira-Camp kriegen das dann nochmal. Okay, da blitzt es so ein bisschen durch, okay.
Andreas Wir haben vorhin ja schon gesagt, es gibt Verschwörungen bei diesen Veranstaltungen bei uns. Und das ist eine Verschwörung.
Sebastian Ich muss mal gestehen, liebes Publikum, bei Instagram kriege ich das gerade ständig gezeigt. Ich habe das vor Jahren gesehen, das ist wie so eine Art Drucker, den man dann über Pakete, Paletten etc. und dann wird halt quasi der Ausdruck, wird dann da drauf gesprüht quasi. Also wie so ein Drucker, wo man den Drucker bewegt und nicht das Blatt durch den Drucker. und das habe ich jetzt auch gesehen für so eine Art Kurzzeit-Tattoo, dass man also den kannst du bei den Arm einmal drüberschieben und dann steht da irgendein Werbespruch oder gehört sowieso oder irgendwie irgendwas Kunstvolles. Ich dachte, geil für Veranstaltungen. Jeder, der will, wenn er reinkommt, sucht er sich eins von drei Motiven aus und dann fährst du es einmal so am Arm lang, wie so eine Tape-Rolle ist das im Grunde. Und dann ist da halt mit Tinte halt was drauf. Ich dachte, das ist ja total großartig. Wenn ihr sowas habt, sagt mal Bescheid. Ich hätte gerne Infos.
Andreas Ich kann mal einen kleinen Tipp geben. Kinky Stamps.
Sebastian Ja, da muss ich das einzelne Motiv kaufen. Das wäre ein Gerät, wo ich sagen kann, hier ein Bild von der letzten Instagram-Story, zack, einmal auf die Brust. Oder auf die Stirn. Aber es ist halt so.
Julia Also sowas haben wir nicht.
Sebastian Wenn du sowas findest.
Andreas Weil es wäre ja wieder Technologie.
Sebastian Ich bin zu geistig. Diese Geräte kosten 400 Euro, aber wenn jemand sowas in seinem Besitz hätte, könnte man mal miteinander sprechen. Julia, du hast eben ganz kurz gesagt, wir waren da im Mittelalterzimmer. Also ich kenne es im Zimmer in irgendwelchen Clubs. Was macht ein Mittelalterzimmer zu einem Mittelalterzimmer?
Julia Es ist halt alles etwas rustikaler. In dem einen Raum ist zum Beispiel so ein Mittelalter Pranger drin. Das war zwar nicht der Raum, wo wir drin waren, aber es ist halt eher so diese Mittelalter-Folter-Instrumente.
Andreas Du kennst das Cartoonium in Hamburg. Die haben ja auch verschieden gestaltete Zimmer. Und so ähnlich ist das in den BMH auch.
Sebastian Okay, das ist klar. Ich hätte ja sagen können, dass das nochmal was Spezielles ist. Da hätte ich mir jetzt einen Tisch mit einer Waschschüssel vorgestellt, zum Beispiel als kleines Detail des Raumes.
Andreas Nee, hat es da tatsächlich nicht.
Julia Tatsächlich nicht, nee.
Sebastian Anregung hiermit gemacht. Ihr Lieben, aber ich gucke auf die Uhr und die sagt, Schlimmes. Wir müssen zum Thema Feuer kommen. Ja, ihr macht Fireplay. Ich erwähne, ich habe letzte Woche einem bei gewohnt. Sehr schön, liebe Grüße übrigens. Allerdings sah spektakulär aus. Zwei Herren haben mit Feuer gespielt und zwei Damen wurden mit Feuer bespielt. Und schön bei Dämmerung, 30 Grad draußen nach nachts und war wunderbar. Und die haben interessante Sachen gemacht, aber ihr macht in Sachen Feuer.
Andreas Auch, ja.
Sebastian Ja, was macht man mit Feuer? Subi übergießen, anzünden ist jetzt keine Option.
Andreas Also was tut man.
Sebastian Warum tut man das? Wie gefährlich ist das? Komm, einmal die Feuerkunde für unbedarft.
Andreas Warum tut man das? Das ist einfach der Reiz an Feuer, an den Ängsten, an dem kürblichen Reiz, den man damit auslösen kann, von der Wärme bis hin zu gewissen Zwicken am Beißen Auer. Ein bisschen Auer machen kann man damit auch.
Sebastian Es sieht toll aus.
Andreas Es sieht schön aus, eben ist auch optisch was Schönes. Es ist aber ehrlich gesagt auch was total Unpraktisches, weil es ist eben wirklich was Gefährliches, wo man wirklich sauber arbeiten muss. Und das macht man nicht mal einfach so. Also da gehört viel Vorbereitungsarbeit dazu, dass das auch alles sicher und gut ablaufen kann. Also das ist nicht so, das machen wir jetzt mal schnell, sondern da brauchst du schon ein paar Minuten Vorbereitungszeit mit allem drum und dran, dass das auch gut ablaufen kann.
Sebastian Ich mache es mal so, damit wir nicht so sehr in die Anleitungsschiene reinkommen. was ich mal gesehen habe. Es gibt offenbar, es gibt verschiedene Techniken, die eines zum Beispiel, ihr sagt mir, wenn ich was Falsches sage, ich habe beobachtet so ein kleiner Stab, da hängt so eine Art, ja nicht Wattebausch dran, aber so ein Stoff, der wird getränkt in irgendeiner Flüssigkeit und damit kann man dann zum Beispiel über den Rücken streichen, dann ist da so eine kleine Spur und dann kann man das eben entzünden und dann läuft diese Flamme da entlang.
Andreas Zum Beispiel.
Sebastian Wie kriegt er dann da so entlang? Oder dann gibt es noch so einen Stoff, den kann man abflammen. Der macht also eine größere Flamme, das soll aber nicht so wehtun.
Andreas Also Pyrowatte wahrscheinlich.
Sebastian Pyrowatte, ja, das kann sein.
Andreas Das ist eher so ein optischer Effekt, das wirkt man da unten nicht.
Sebastian Genau, das merkt man gar nicht. Und die Flammen müssen nach oben, die Hitze geht ja nach oben weg. Das heißt, es ist jetzt nicht so, dass man die Person direkt verbrennt.
Andreas Ja, also zum Beispiel, was du vorhin gesagt hast mit dem, ich trage da mit Brennstoff quasi auf die Haut auf und zünde diesen dann quasi an. Das brennt dann auf der Haut schon. Also es tut dann schon weh und das sollte man auch schnell mit der anderen Hand oder so ablöschen.
Sebastian Genau, mit der anderen Hand wird dann direkt hinterher gestrichen, um dann wirklich abzulöschen.
Andreas Weil diese Zeit auf der Haut, also damit kannst du auch steuern, ob das, ich sage mal, nur ganz kurz warm anfühlt oder richtig mauer zwickt und das hinterlässt dann auch entsprechende Hautreizungen. Also da muss man auch ein bisschen aufpassen.
Sebastian Ja, das ist auch gleich Verbrennung, ne?
Andreas Eben, absolut. Deswegen, das Timing ist da sehr wichtig und wer sowas machen möchte, es gibt in Deutschland mittlerweile so zwei, drei Leute, die da so Workshops auch regelmäßig anbieten, da einfach hingehen, dass das einfach sich wirklich zeigen lassen, auch unter Anleitung ausprobieren, auf keinen Fall einfach mal so machen.
Sebastian Nein, also was ja viele Leute einfach so machen, ist die Sache mit der Kind im Kerzenwachs. Und auch da höre ich immer wieder die Storys, ja dann war die Kerze dafür nicht geeignet und viel zu heiß. Also auch da, ja es gibt da spezielle Kerzen für und wenn ihr eine bunte Kerze habt, wo nicht dran steht, dass die extra dafür Kingzweck gemacht ist, das ist echt scheiße. Ja, also das ist wirklich bitter und das allerschlimmste sind diese kleinen Kuchen-Geburtstagskerzen, nur mal so als kleiner Tipp, die Dinger brennen offenbar heißer als alles andere auf diesem Planeten, da muss man ein bisschen aufpassen, würde ich mal gerne mal zu dem Vergleich, weil viele Menschen haben schon mal mit Wachs was gemacht, Julia, wenn Fireplay stattfindet und du kennst bestimmt auch Kerzenwachs, so von der Intensität kann man das vergleichen, sind die Kerzen vielleicht sogar schlimmer?
Julia Würde ich nicht sagen. Also ich würde beides jetzt nicht als schlimm bezeichnen, aber Kerzenwachs, das ist so ein Schmerz, der ist zwar schon punktuell, aber der ist ein bisschen oberflächlicher. Das Feuer, wenn es mal zwickt, das ist wie, als ob es ein bisschen tiefer geht, das Zwicken. Ja, ich bin nicht unbedingt so der Wachsspiele-Typ. Ich mag das Feuer da lieber. Und da darfst du ruhig auch mal beißen. Das ist ja auch so ein bisschen dieser Kick. Aber gerade die Flammen, die so richtig eindrucksvoll aussehen, sind die, wo ich da ganz entspannt liegen bleibe. Wo man dann auch so ein bisschen das Munkeln hört. Ja, die liegt da so ganz ruhig. Ja, wo das Pumpe sagt.
Sebastian Oh, genau. Und dabei passt das gar nicht zur Empfindung.
Julia Ja und die kleinen Flammen, das sind meistens die, die viel heißer sind und da zucke ich schon auch mal oder sage Aua, weil das beißt mehr.
Sebastian Ich glaube also Kerzenwachs ist ja meistens dann unangenehm, wenn es irgendwie Körperhaare gibt. Also wenn man jetzt das bei mir machen würde, das Abzippeln, das ist dann das, was wirklich nervt und schmerzt. Ich glaube da ist Feuer besser, weil die Haare sind dann einfach weg.
Andreas Ja, bei deinen Haaren würde das auch relativ einfach gehen. Ich sage immer nur, bei Haaren aufpassen. Haare brennen und schmelzen, wenn sie angezündet werden. Und das Runterschmelzen geht dann so in die Haut rein, das kann hässliche Reaktionen von der Haut hinterlassen. Das heißt, Empfehlung ist gerade bei Männern, die dickere Haare haben, diese vorher, wenn sie mit Feuer was machen wollen, diese dann dort wegzurasieren. Bei Frauen ist es meistens nicht das Problem, die haben meistens dünnere und kürzere Haare. da geht das problemlos. Aber so dicke Männerhaare, die können schon mal zu Hautreizungen führen.
Sebastian Wir müssen nicht dazu sagen, dass das gefährlich ist.
Andreas Man besucht den Kurs. Man kann das alles lernen, dann geht es zu einem Workshop, der dauert auch ein paar Stunden, weil es doch umfangreich ist, was man dort wissen und auch üben muss. Und dann kann man das alles lernen.
Sebastian Vom Reiz her, warum macht ihr das für euch alleine oder ist das eher was für Veranstaltungen? Weil das ist ja doch eher, Eine exhibitionistische Praktik, sage ich mal.
Julia Ja, weniger für uns alleine tatsächlich mehr auf Veranstaltungen. Also beim Gruppentreffen haben wir das zum Beispiel auch gemacht, auch vorher bei einer Veranstaltung. Und das gucken sich gerne auch viele Leute an.
Sebastian Ist schon mal was schief gegangen oder nicht so verlaufen, wie es geplant war?
Andreas Beim Üben vorher, wo ich mir dieses Wissen drauf geschafft habe, ja durchaus. aus, ja, danach am lebenden Objekt toi, toi, toi noch nie.
Sebastian Achso, du hast dann nicht an ihr geübt.
Andreas Nein.
Sebastian Also wo übt man auf einer Glasplatte oder wie macht man das oder besorgt man sich für was beim Metzger? Ich weiß es nicht.
Andreas Es ging tatsächlich erstmal darum, überhaupt erstmal, du brauchst ja diese Fackeln, also diesen Stab, was du meintest, vorhin das nennt man ja eine Fackel, überhaupt erstmal eine Fackel zu finden oder eine Fackel zu bauen. Ich baue meine Fackeln alle selber, weil es sowas nicht käuflich zu erwerben ist und das erstmal alles zu entwickeln und wenn nachdem das alles funktionierte. Dann ging es dann los, mal am Abend mal selber auszuprobieren, wie das denn sich anfühlt, was man denn da wie wo machen kann und ja, da lernt man halt auch dann ganz viel und da braucht man noch ganz viel, Zuversicht und Zutrauen, das dann mal an Fremderhaut mal auszuprobieren. Also da hatte ich schon ganz schön Respekt vor, das das erste Mal zu machen und mit der Zeit bekommt man dann eine gewisse Routine und weiß dann wie wo was und aber so die ersten Gehversuche sind da schon ganz schön aufregend. Und da habe ich durchaus, da gingen auch schon Sachen schief, wo man daraus dann gelernt hat und weiß, dass man das beim nächsten Mal nicht mehr so macht. Aber nichts, wo wirklich jetzt wirklich Schäden entstanden sind, sondern einfach so Dinge, wo dann mal eine kleine Verpuffung unter dir stattfindet, weil ja, ja, genau, solche Dinge können mal passieren. Wenn man eben nicht sauber arbeitet oder eben Dinge übersehen hat oder so.
Sebastian Also für den Fall, dass irgendwer da irgendwas probiert und jetzt brennt die Haut, wie löscht man denn am besten? Was hat man da? Reicht da Wasser oder hat man einen Feuerlöscher dabei oder CO2-Löscher oder Trockenheiß? Ich weiß nicht. Was ist das unbedingte Löschmutz? Es kann doch eine Löschdecke sein, die wahrscheinlich am besten geht.
Andreas Also ich habe immer nebendran feuchte Handtücher und Baumwolle, die halt selber nicht brennt. Die sind immer da, also für die kleinen Sachen sofort in irgendeinem feuchten Handtuch, weil das meistens dann auch da gleich ein bisschen Das ist immer sofort griffbereit. Und wenn von den Brennflüssigkeiten mal irgendetwas umfallen sollte und dann auch noch zu brennen beginnt, da steht ein Zipruferlöcher und ein Schaumlöcher nebendran. sofort griffbereit, weil da gibt es auch kein Zipfackeln, weil es ist Flüssigkeit, die fließt. Und wenn fließende Flüssigkeit brennt, ist das eine ganz blöde Sache. Und deswegen, da ist Sicherheit, das ist absolut oberstes Gebot, das muss alles da sein. Es ist Löschdecke da, es ist Feuerlöscher da, es ist ja, es ist alles Zipf da und wenn man das, also unter dem würde ich auch gar nichts machen.
Sebastian Wo kann man das denn machen, weil das kannst du ja nicht nur unter freiem Himmel machen, weil in so einem Club, wenn du sagst, ich mach da sowas, dann sagen die doch nö.
Andreas Tatsächlich geht das eigentlich, ja. Also ich sag mal so, es kommt immer drauf an, womit du spielst und was du machst. Also es gibt ein paar Brennflüssigkeiten, die würde ich nur unter freiem Himmel machen, weil die eben gasen. So die normalen Standardsachen kannst du auch drinnen machen, wenn du genügend Fläche hast. Also du brauchst halt einen Raum, der genügend Fläche hat, der also, wenn also was passieren sollte, der rundherum noch einen genügenden Radius bietet, um dann das entsprechend abzulöschen.
Sebastian Und allein beim Pulverlöscher die Sauerei, man will gar nicht drüber nachdenken.
Andreas Das Risiko ist halt da. Wenn man sowas macht, das ist halt schon eine riskante Geschichte. Und deswegen noch ein Tipp, wenn ihr mal so etwas seht, dass jemand so etwas macht, lasst denjenigen erstmal zu Ende machen. Und wenn ihr Fragen habt, fragt hinterher. Nicht währenddem der etwas macht. Das ärgert mich immer ganz besonders, weil du musst an der Stelle einfach hochkonzentriert sein. Und es gibt viele Leute, die können es nicht lassen, da dann noch rein zu quatschen.
Sebastian Ich habe jetzt zwei Sachen im Kopf, mal sehen, ob ich beide transportiert kriege. Das eine ist, ich habe gesehen, ich glaube Seifenlauge und dann kannst du da mit Gas rein, dann entsteht Seifenschaum und den kann man dann auch abfackeln. Unfassbar spektakulär.
Andreas Kann man machen. Zeigen wir auch regelmäßig, kann man machen. Aufpassen, es ist sehr flüssig, das Zeug. Und das kann auch mal am Körper runterlaufen.
Sebastian Und dann auch runtertropfen auf den Boden und brennen.
Andreas Die Unterlagen, naja, brennen eher nicht, weil es ist Gas drin. In dem Fall ist es Gas drin, das Gas dann sofort nach oben geht. Allerdings, was direkt am Körper runterläuft und auf die Unterlage läuft und dann dort irgendwo was findet, was es entzünden kann. Deswegen brennfeste Unterlagen, Baumwolle, Naturfasern. Also kein Plastik, weil das schmort sofort und brennt sofort zusammen. Das heißt, mit dem Zeug auch vorsichtig sein. Aber es geht wunderbar, ja. Man gibt eine schöne Flamme.
Sebastian Wie ist denn das mental für dich im Kopf, wenn du dann da alles vorbereitet hast und bist dir deiner Sache sicher und dann liegt sie da entspannt da. In was für einen Modus kommst du dann?
Andreas Ich glaube, sie hat viel mehr Entspannung als ich, weil ich bin da hochkonzentriert. Weil das ist eben kein Spaß. Das ist wirklich eine hochkonzentrierte Sache, wo du wirklich Also ich finde das schön, ihre Reaktionen dann zu sehen. Das macht dann auch viel Spaß, aber ich muss mich immer wieder quasi, also wenn ich jetzt an ihr arbeite, also wenn man die Fackel brennt und ich irgendwas auf ihm mache, kann ich quasi mal kurz abschalten, dann ist alles soweit safe, dann kann eigentlich nichts passieren. Aber sobald ich dann wieder weg bin und dann die Fackel wechsle oder Brennstoffwechsel oder irgendwas, dann muss ich wieder hochkonzentriert sein. Das ist immer so ein Rein und Raus aus wirklich absoluter Hochkonzentration und Spaß haben an dem, was man gerade tut.
Sebastian Wenn ihr in so einer Situation seid, wo das ja auch zwischen Konzentration und Meditation so ein bisschen ist und ihr seid ja dann auch in einem Modus, ihr seid ja dann doch irgendwie eine Einheit. Wie weit kommuniziert ihr da noch? Ist da Totenstille oder flüstert ihr euch was zu oder gibt es irgendwelche Zeichen, die ihr euch geben könnt? Also inwieweit habt ihr gar nicht nur beim Fireplay, generell in intensiven Session-Momenten, inwieweit kommuniziert ihr miteinander?
Andreas Ich achte immer sehr, sehr auf ihre Körpersprache. Das war das allererste. Ich habe sie da immer im Fokus, schaue mir an, wie sie reagiert und so weiter und habe natürlich über die Zeit auch im Prinzip gelernt, das relativ gut zu lesen. Wenn ich mir irgendwo unsicher bin, dann frage ich auch oder wenn bei ihr irgendwas nicht passt, dann meldet sie sich auch, wie es halt gerade im Prinzip geht. und wie schon vorhin gesagt, also wir sind, wir machen das ja als Team, wir wollen ja beide das Gleiche und wenn sich einer von uns irgendwo meldet, dann weiß man, okay, da ist gerade irgendwas, was gerade zu klären ist und es gibt so kleine Rituale, gerade beim Seilen, wie ich dann ihre Hände anfasse, dass sie dann dort mal kurz zudrückt, damit weiß ich, sie hat die Berührung hier gespürt, die Muskeln können auch reagieren, indem sie meine Hand drückt. Das sind so Sachen, die laufen dann so nonverbal ab, einfach eine kleine Berührung, die Außenstehende zum Teil nicht immer merken, aber wir merken das, sie merkt das und so connecten wir uns immer regelmäßig, ob auch noch alles in Ordnung ist.
Sebastian Klingt perfekt.
Julia In den meisten Fällen funktioniert das wunderbar. Ich meine, 100% gibt es nirgendwo, aber da wird dann die Kommunikation halt danach noch gesucht. Das ist ein wunderbares Spielen.
Sebastian Ich hätte jetzt noch das Thema Bondage groß im Raum, das möchte ich heute gerne ignorieren, nicht weil das Thema doof ist. Du bist da voll drin oder ihr seid da voll drin, aber sonst läuft so ein bisschen die Zeit davon und ich hätte gern nochmal, ich möchte auch einfach, dass du die Möglichkeit hast, kennt wahrscheinlich jeder, aber es gibt da noch ein Thema, das habe ich mir vorher gar nicht abgesprochen, aber es gibt ja noch die Webseite und ich finde, die darf mal erwähnt werden, wenn du möchtest, dass die Unvernunfthörer in sie finden.
Andreas Ja, also die ist gerade im Neubau, es gibt noch den bisherigen Stand, es gibt noch, also ich habe vor vielen Jahren mal eine BDSM-Community mal gebaut.
Sebastian Wie heißt sie?
Andreas Strafbuch.de.
Sebastian Also Strafbuch.de Ein wunderschöner, neutraler Titel.
Andreas Ja, das ist auch damals aus der Situation heraus entstanden, dass man ein online-führbarer Strafbuch haben wollte und dann ist da halt einfach, Community getrieben. Du kennst das einfach immer mehr geworden. Und die wird neu gebaut. Da bin ich schon seit einiger Zeit dran. Ich hoffe mal, Irgendwann wird das fertig sein. Weil die ist halt technologisch noch sehr, sehr alt. Die ist wirklich etwas sehr, sehr veraltet inzwischen. Aber die ist halt in der Zeit entstanden, wo man ja auf viele Dinge im Internet rücksicht nehmen musste, wo man so die eierlegende Wollmitschsau bauen musste und die Sachen nicht schön machen konnte.
Sebastian Also was heißt Community? Es gibt vermutlich ein Forum, ein Chat.
Andreas Forum, Chat, es gibt Online-Führung, Strafbücher, Tagebücher.
Sebastian Nutzt ihr das selbst?
Andreas Aktuell nicht, nein. Also aktuell gerade nicht. Wir haben das am Anfang genutzt.
Sebastian Hatte er das schon vor dir?
Andreas Ja, ja.
Sebastian Das heißt, endlich kommt der Moment, du hast es gebaut und da ist deine Nutzerin. Sehr gut.
Andreas Wann ist das Ding? Ich glaube, die allererste Version, kann man im Internetarchiv noch Teile davon finden, die ist irgendwo Ende 2000, glaube ich, online gegangen. Ja, dann gab es einen Relaunch irgendwann 2003, 2004, glaube ich, in der Dreh rum. Und ja, intern ist über die Jahre immer wieder sehr, sehr viel umgebaut worden und modernisiert worden, aber das Problem ist, wenn du so eine riesen Anwendung gebaut hast und das Ding ist wirklich sehr umfangreich, weil du hast Gruppen, Gruppen hast du nochmal Foren und nochmal Fotoalben und ein Riesenteil, und das baust du nicht einfach mal eben um und modernisierst du das nicht einfach mal eben so. Also Modernisierungsarbeiten laufen gerade, es gibt schon einen Prototypen, der schon relativ gut geht, wo dann auch zum Beispiel der Podcast mit integriert ist als Podcastplayer für verschiedene Podcasts.
Sebastian Gibt's noch andere? Julia, lernst du diesen Typen kennen und dann kommt der an mit, ja, ich hab quasi das, ich hab da so ein King-Facebook gebaut und unterwirf dich bitte den Funktion.
Julia Das war nie so. Also ich finde das auch schön, wir haben das eine Zeit lang ausprobiert und jetzt haben wir einfach so ein richtig schön klassisch analoges Strafbuch. Ein wunderschönes Büchlein und da schreibe ich auch meine Verfehlungen rein und die werden dann auch abgegolten, aber wirklich halt analog. Das brauchen wir so digital nicht, weil wir sehen uns ja jeden Tag.
Sebastian Okay, mal so einfach mal gefragt, wie viele Nutzer hat das? Wie viele aktive Nutzer? Möchtest du dazu was sagen? Ist da noch Platz für neue Leute?
Andreas Da ist da viel Platz für neue Leute. Wie gesagt, wer sich jetzt im Moment nicht darauf abschrecken lässt, dass das ganze Ding noch etwas altbacken ist, also da ist Platz auf jeden Fall für neue Leute. Wir müssen so ungefähr 20.000 User aktuell da aktiv haben. Die immer mal da sind. Das ist ja bei den Nutzen immer so, das ist so phasenabhängig. Die sind mal da, weil das Thema gerade im Raum ist, dann sind sie auch mal eine Zeit lang wieder weg, dann kommen sie wieder. Also wir haben früher regelmäßig Leute nach, ich glaube zwei Jahren Inaktivität gelöscht. Das haben wir irgendwann mal auf Wunsch der User abgeschafft, weil die sagten, ja, ist ja schön, dass ihr das so macht, aber bei mir war einem jetzt gerade mal irgendwas anderes wichtig. Ja, und die wollten dann halt irgendwann mal wiederkommen, weil wir sagten, wir wollten halt einfach aktive User haben dort. Und was das Ziel von Anfang an war, dass das ganze Ding eben nicht kommerziell ist. Das heißt, das trägt sich und unterhält sich von Spenden. Und weil es wollte damals ein Gegenentwurf sein zu dieser ganzen Kommerzialisierung von diesen ganzen Plattformen, wo du wirklich dann, sagen wir mal, viele, viele Euro im Jahr dort ausgeben musst, nur um ein paar mehr Nachrichten schreiben zu können.
Sebastian Du kannst nur Leute anschreiben, wenn du bezahlst. Du kannst eine Mail nicht, wenn du sie liest, musst du sie sofort beantworten. Sobald du sie schließt, ist sie weg. Und diese ganzen kleinen Mechanismen um den letzten Euro noch, also nein, um die Leute einfach dazu zu bewegen. Ja, kann man immer so und so sehen. Dinge müssen sich tragen. Wenn das mit Spenden funktioniert, umso besser. Ich sehe es ja auch beim Podcast, das ist möglich, das funktioniert. Die Community Und die funktioniert, muss man so sagen. Und die betreibst du schon im Grunde seit 25 Jahren. Wahnsinn. Ja, ich sag mal, liebes Publikum, schaut's euch an. Und Optik wird besser, hab ich gehört.
Andreas Wird besser, ich bin am Arbeiten.
Sebastian Ja, das Problem hab ich ja auch. Ich hab jetzt auch gestern eine kleine optische Korrektur an der Podcast-Webseite gemacht und hab natürlich wieder eine Kleinigkeit nicht beachtet. Das führte gleich zu ein paar Mails mit, oh, wo ist das Feature hin? Ah ja, verdammt, es ist da, aber nicht sichtbar. ich kann mir nicht vorstellen, wie viel Arbeit da wirklich hinter steckt. Das ist Wahnsinn. Das Schlimmste ist wirklich dieses, es funktioniert, aber ich muss es modernisieren. Das ist eine dröge Tätigkeit.
Andreas Ich baue es jetzt wirklich komplett neu gerade. Es ist schon, ich sag mal, es ist ungefähr so 70, 80 Prozent sind schon fertig. Einmal komplett neu gebaut, auch technologisch intern neu. Funktionen bleiben erstmal alle soweit erhalten, aber einmal komplett modernisiert von vorn bis hinten.
Sebastian Jetzt hoffe ich, dass du genug Zeit hast für alles andere Schöne im Leben.
Andreas Ja, das ist eben das, wo wir vorhin gesagt haben, wir schauen eben einfach, dass wir alles, was in unserem Leben so stattfindet, irgendwo so in eine Balance bekommen, dass es für uns einfach gut funktioniert.
Sebastian Jetzt sitzt ja neben dir im Grunde die Person, wenn die einen Wunsch hat, was du da zu bauen hast, dann kannst du den ja nicht abschlagen. Habe ich recht?
Julia Das Lustige ist, dass ich dort seit Jahren, glaube ich, nicht mehr war. Ich habe doch meinen Herzmann gefunden. Mein Dom, mein Herzmann.
Sebastian Liebes Publikum, wenn ihr das Strafbuch besucht, dann werdet ihr es irgendwann nicht mehr brauchen und das ist dann der Erfolg. Das sagen wir im Grunde auch beim Podcast. Wenn ihr mit BDSM irgendwie unsicher seid und hört diesen Podcast, das größte Kompliment ist im Grunde, wenn ihr irgendwann sagt, okay, ich brauche ihn nicht mehr, weil ich bin jetzt angekommen. Ist schade, aber eigentlich ist das der größte Erfolg, wenn jemand sagt, ich brauche ihn nicht mehr.
Andreas Die Grundidee damals, wo das dann entstanden ist, war durch eine Fernbeziehung, die ich damals hatte, wo man einfach den Punkt hatte, man bräuchte ein online-führbares Strafbuch.
Sebastian Das ist schlimm sowas.
Andreas Das war die Grundidee. Und alles andere ist quasi durch die Leute, die das dann benutzt haben, rundherum dann so entstanden. Man könnte ja dies noch, man könnte ja jenes noch und dies und das und jenes. Und dadurch ist es halt nachher nach groß geworden. Und du hast tatsächlich recht, also wenn die Leute sich gefunden haben und dann das online nicht mehr brauchen, dann ist das doch in der realen Welt doch viel schöner. Wir haben aber zum Beispiel auch dort, ich weiß, wir haben Nutzer, die seit 20 Jahren, Tatsache, ja, dort jeden Tag ihr Tagebuch einen Tag schreiben.
Sebastian Wow.
Andreas Oder dort ihre ganzen Sachen dort machen. Also wir haben Nutzer, die siehst du nicht, die tauchen nicht im Forum auf, die tauchen nicht im Chat auf, die nutzen das ganze Ding aber eben in der Grundfunktion, wie es mal gedacht war. Die führen dort ihr Strafbuch, ihr Aufgabenbuch, ihre ganzen Sachen und das machen die alles dort drin und jeden Tag. Ich sehe das manchmal, wenn ich es mal in mir so Statistiken anschaue oder so, wie viele Elemente hat welcher User, von was und dann siehst du so Zahlen, denkst du okay, Teil mal durch 365, okay, dann, Gibt es. Das sind die unsichtbaren User, die das aber wirklich, ich sag mal, vollkommen in ihr eigenes Leben komplett integriert haben.
Sebastian Das heißt, du bist auch wirklich verpflichtet, das auch weiterzuführen, weil Leute echt Verluste hätten.
Andreas Ja, die hätten echt Verluste. Das sieht man so, wenn man jetzt nochmal so oberflächlich schaut, auf die, wie viele Sachen werden da im Forum geschrieben, wer ist im Chat und so weiter und so fort. Das sieht man so gar nicht, was im Hintergrund einfach so still abläuft.
Sebastian Ich überlege gerade neue Geschäftsideen. Wenn man den Podcast deabonnieren möchte, weil man ihn nicht mehr braucht, dann muss die Rechnung kommen. und sagen so, jetzt, ja, weil, ne, also im Grunde, ja, nein, natürlich nicht, also keine Sorge, liebes Publikum, so was wird niemals passieren, aber so die Grundidee, also wie gesagt, und wenn ihr den, also das muss ich jetzt mal einstreuen als Podcast, wenn ihr den Podcast, wenn ihr sagt, ich brauche den nicht mehr, weil ich habe jetzt alles gefunden und jetzt langweilt der mich auch nur noch, ne, im Grunde, aber er hat euch vielleicht einen Einstieg gegeben, also ich freue mich über so ein Abschiedsfeedback, wenn es sowas mal geben sollte, das ist für mich da nicht enttäuschend, Und wenn ich einfach irgendwie erfahre, ja, das hat euch ein bisschen begleitet und hat euch was gegeben. Das finde ich total großartig. Und ich glaube, das ist bei dir genau das Gleiche, wenn es jemand nicht mehr nutzt, weil er es echt nicht mehr braucht. Würdest du dich darüber freuen, wenn die Leute sagen hier?
Andreas Würde ich mich sehr drüber freuen, kam bis jetzt eigentlich noch nie wirklich vor. Was dann kommt, ist, wenn die Leute wiederkommen und dann erzählen, ich bin wieder da und ich war jetzt weg und das und das. Solche Sachen hier kommen tatsächlich am meisten dann an den Lebensumständen halt. Die Leute sind dann, keine Ahnung, haben jetzt ihren Spielpartner gefunden, dann sind die erstmal in diesem Fokus der Lebensveränderung drin und dann ist dieses Werkzeug, was man da gebraucht hat, dann erstmal gar nicht so präsent im Fokus. Das kommt dann später wieder.
Sebastian Ja, wenn sie dann wiederkehren, das ist dann echt schön. Ui, ich sehe auf die Uhr und die sagt, ja, wir sind auch, unsere übliche Sendezeit ist rum. Verdammt. Also im Prinzip müsste man darüber auch nochmal sprechen, das haben wir aber weder vorbereitet noch irgendwas. Aber ich fand einfach, das muss erwähnt werden, weil jemand quasi nur zur Erhaltung, also nicht um Geld zu verdienen, 25 Jahre so ein Projekt betreut und hat. Ich finde, da muss das einfach genannt werden, weil von sowas lebt eigentlich dieses ganze King, egal ob Leute Stammtische seit Jahren begleiten, machen Partys, Veranstaltungen, egal was. Es gibt so wenige, die von Kink leben. Da steckt sehr viel Herzblut in sehr vielen Projekten, die man überall findet. Mehr als ihr denkt. Und liebes Publikum, vergleicht dann, wenn ihr irgendwen seht, der irgendwas aus dem Boden gestampft hat, weil er da einen Bedarf gesehen hat, dann vergleicht das nicht mit, das kann aber weniger als Google oder so. Also nein, natürlich nicht. Das ist halt meistens für eine spezielle Idee ist es geboren und wurde allen zur Verfügung gestellt und man kann es dann nutzen und toll finden oder eben nicht. Aber lass diese Vergleiche, denn niemand kann mit den großen konkurrieren. Fakt ist aber, weder Google noch Facebook noch Microsoft werden irgendwelche kinkgeile Software rausbringen. Das wird niemals passieren. Also sind wir darauf angewiesen, dass es solche Herzblutprojekte gibt, weil rechnen tun sie sich, glaube ich, nie. Vielleicht kann FetLife von dem leben, was sie tun. Weiß ich nicht. Aber es kommt eben wirklich da darauf an, dass die Community sich ihre Welt erschafft. So wie die Gegenerde.
Andreas Genau.
Julia Schöner Bogen.
Sebastian Ja, mal herbeigeschummelt. Ich merke allerdings, wie mir langsam warm wird. Was sagt das Thermometer? 29,5 hier drin oder so? Ich will es gar nicht genau wissen. Wenn ihr nichts mehr Großes habt, dann habe ich noch zwei Traditionen in diesem Podcast für euch. Was sagt ihr? Okay, dann habe ich erstmal die Shorts und die Shorts sind ganz kurz beschrieben, ich habe mir während der Aufnahme ein paar Begriffe aufgeschrieben, die ich euch einfach mal hinwerfe und dann könnt ihr jeder ein, zwei, drei Sätze dazu verlieren. Da stand bis vor ein paar Minuten auch noch die Webseite, der hat mir aber noch etwas mehr Priorität einräumen wollen. und ich werfe euch einfach mal Dinge hin, wo ich auch einfach was aufgeschnappt habe im Zweifel und möchte dazu mal was hören. Das Erste, wenn ihr bereit seid, Piercing.
Andreas Piercing, ja, habe ich mir tatsächlich mal beibringen lassen von einer Piercerin, weil eben so die Idee war, so Schmuckpiercings zu machen. Habe ich mit dir tatsächlich noch nicht gemacht. Dafür hast du ein anderes Piercing bekommen, was auf Gore auch üblich ist.
Julia Ja, das ist der goldene Nasenring. Ich habe mir gleich instinktiv an die Nase gefasst. Ja, den habe ich jetzt seit anderthalb Jahren ungefähr. Ja, und das ist eben bei den Wagenvölkern sehr üblich. Und von dort aus hat es sich eben über ganz Gore erstreckt, dass das dann eben auch so zum Trend wurde.
Andreas Den habe ich aber nicht gestochen. Ich würde das machen, was ich mal gelernt habe. Aber das sind so Dinge, das überlasse ich dann lieber den Profis, die das jeden Tag machen.
Sebastian Ich will bei den Shorts ja nicht nachfragen, aber was hast du denn gelernt? Welche?
Andreas Ich habe halt gelernt, wie man halt solche temporären Schmuckpiercings quasi, zum Beispiel am Rücken, wo man dann zum Band durchziehen kann, solche Sachen, wie man das macht. Habe tatsächlich auch schon mal Brustwarze gemacht. Das ist ein sehr interessantes Gefühl, wenn man das selber tut. ja, das habe ich mir tatsächlich mal beibringen lassen, weil ich einfach wissen wollte, wie das geht, dass man eben, Wenn man es dann macht, wenigstens halbwegs gescheit macht. Aber eben an allen anderen Dingen, die so sind, würde ich die Finger davon lassen, weil kann ich nicht.
Sebastian Ich muss dir leider jetzt mal deinen Strick draus drehen. Hast du nicht irgendwie vor drei Stunden erzählt, so Nadeln und das geht gar nicht? Dann haufst du gleich Piercings rein, ja?
Andreas Das war das, was ich da schon gesagt hatte, ja. Also dieses Kanülen durch die Haut schieben und damit irgendwelche Muster machen, das gibt mir gar nichts. Aber das ist, ich weiß selber, dass das so ein bisschen ambivalent ist, aber es ist Tatsache für mich so.
Sebastian Ich gehe einfach mal weiter. Nächster Begriff, Spuren.
Andreas Ja, gerne.
Julia Schön.
Sebastian Von dir würde ich da gerne mehr zuhören.
Julia Schön, wenn sie lange bleiben. Es ist immer schön. Also ich habe ja vorhin auch gesagt, Ropemarks, das ist total schön. Jetzt vor ein paar Tagen haben wir so ein kleines Schmerzbondage gemacht. Da drückt es natürlich nochmal ein bisschen mehr rein. Da sind nochmal mehr Ropemarks zu sehen. Liebe ich total. Ich habe hier oben an der Brust auch noch eine, kleine Markierung, so einen kleinen Bluterguss davon. Ja, das ist auch immer schön, das danach zu sehen. Also von Impact bleibt leider nicht mehr sonderlich viel. Das war ganz am Anfang immer so toll, wenn man wirklich zwei, drei Tage so einen richtig blauen Hintern hatte und das so schön war jedes Mal, wenn man sich hingesetzt hat.
Sebastian Okay, nächster. Jeweils jeder von euch. Bucketlist.
Julia Haben wir schon viel von weggestrichen auf unserer Bucketlist und es kommt auch immer mal was dazu. Aber wir haben schon sehr viel erlebt.
Sebastian Ein Beispiel, was fehlt.
Julia Das dachte ich mir gerade schon. Ich habe tatsächlich gerade nichts im Kopf. Weißt du gerade was, was noch drauf steht?
Andreas Nee, gerade gar nicht.
Julia Das letzte war eben jetzt hier das Branding, das Trockeneis-Branding, wo wir hoffen, dass es eben schön abheilt. Es ist noch so ein ganz leichter Schorf drauf.
Andreas Da kann ich jetzt gerade gar nichts dazu sagen.
Julia Wir haben schon so viel ausprobiert. Also vielleicht kommt nochmal wieder was drauf. Momentan ist sie vielleicht auch leer.
Sebastian Wenn euch was einfällt, schreibt ihr es ins Folgenblog ein.
Andreas Ja. Okay.
Sebastian Schon mal goreanisch geträumt?
Julia Ja.
Andreas Ja.
Julia Also nicht aufkoreanisch, die haben nämlich eine andere Sprache, die wissen wir nicht bis auf ein paar Worte. Aber ja, tatsächlich.
Sebastian Ihr habt das jetzt echt mit Ja beantwortet.
Julia Ja.
Sebastian Also zwei bis drei Sätze heißt ein Ja oder Nein reicht nicht.
Andreas Ich kann mich nicht daran erinnern, was es war, aber ich weiß, dass es schon stattgefunden hat. Das war irgendwas Szenisches da in dieser Welt.
Julia Ich glaube, Ich habe tatsächlich auch mal von Cajuralia geträumt. Ich kann mich nicht mehr an Einzelheiten erinnern, aber es war auf jeden Fall interessant. Das Schlimme ist ja, man kann sich direkt nach dem Aufwachen noch so ein bisschen dran erinnern und das geht dann immer mehr weg. Das hatte ich schon.
Sebastian Okay, das akzeptiere ich. Das ist dieser Teil im Podcast, wo ich echt so ein bisschen nochmal so richtig rumbohren darf.
Julia Ja, mache.
Sebastian Okay, Training.
Julia Sklaventraining. Das wäre mal richtig schön, wenn man das vielleicht auch in einem Lab-Kontext hinkriegen könnte, das wirklich wie in einem koreanischen Sklavencamp, zu gestalten. Natürlich nicht ganz so strikt, wie die das machen, weil das geht ja über Wochen und Monate, aber abgespeckt.
Andreas Haben wir am Anfang ein bisschen mehr gemacht für uns, zum Beispiel einüben und ausprobieren, das ist im Moment gerade nicht so das Ding. Training in Form von wenn wir irgendwelche Dinge anderen Leuten zeigen wollen, dann probieren wir das vorher aus, bis es funktioniert oder probieren Ideen dann nochmal aus. Das würde auch schon mit dem Training passen. Aber genau, dieses Thema Sklaventraining, das wäre schon mal eine spannende Geschichte, dass eben für diese Lab-Geschichten da haben wir auch schon sehr, sehr interessante Ideen, was man da macht.
Julia Und in dem Workshop für die Anfängerparty machen wir im Grunde auch nichts anderes. Für die Anfängersklaven gibt es ein Training, was sind die wichtigsten Positionen, die wichtigsten Befehle, wie läuft man, wie gibt man ein Getränk? Das ist ja auch schon Training.
Sebastian Ich werfe jetzt auch nochmal was rein, so eine Gesundheitssache. Liebe Top-Person, wenn ihr möchtet, dass euer Sub auf die Knie geht. Und ihr merkt, ihr hört ein Aufprallgeräusch. Es lohnt sich, das wirklich zu üben, dass es eine fließende Bewegung ist, weil das einfach total viel besser fürs Knie ist auf Dauer. Also ich finde, das ist eine der wenigen Sachen, die man wirklich ein bisschen üben sollte, damit es dann eben nichts kaputt geht.
Andreas Und wenn Knien nicht geht... Dann findet eine andere Lösung, die euch beiden gefällt. Ja, aber es muss ja nicht immer das Knien sein, weil manche Leute haben da einfach körperliche Einschränkungen, wo einfach Dinge auf den Knien einfach nicht gehen. Aber da seid einfach kreativ und findet etwas.
Sebastian Wissen ist keine Schande.
Julia Das hatten wir auch schon in dem Anfängersklaven-Workshop, dass die konnten sich halt nicht runterknien, dann haben sie halt so einen Kniestand beibehalten. Ging alles, wunderbar.
Sebastian Ja, ich glaube, das ist körperliche Einschränkung. Das ist wirklich auch mal die Sache. so schön, dass er auf irgendwelchen Fotos immer aussehen mag, mach doch, dass es für euch passt.
Andreas Also ich kann mal nur jetzt mal für mich sprechen, also für mich ist ja nicht der Punkt, dass jetzt dort eine Person kniet, sondern ist ja die Symbolik, die Geste, die dann da dahintersteckt. Das ist doch für mich das, was für mich wichtig ist. Und wenn die Person das eben jetzt nicht in den Frumpf und knien kann, sondern die Person einfach das anders ausdrückt, ist es doch genau dasselbe.
Sebastian Ich mach mal weiter. Strafen und Konsequenzen.
Andreas Ja.
Julia Gibt's. Das Aktuellste ist ja momentan, das war ja eigentlich etwas, worum ich dich gebeten habe, weil ich einfach gemerkt habe, ich nasche zu viel. Und da hatte ich die Bitte, können wir die Regel aufstellen, dass ich dich immer fragen muss, wenn ich was Süßes essen möchte. Das gilt jetzt nicht so für herzhafte Sachen, aber halt für Süßigkeiten. Und manchmal, wenn der Tag stressig ist und ich einfach mal ein paar süße Kalorien brauche oder sowas, dann ist das auch schon passiert, dass ich ihn vorher nicht gefragt habe. Und das muss ich dann halt in das Strafbuch reinschreiben und das wird dann irgendwann Konsequenzen geben.
Andreas Das hat also der Haare aktuell noch ein paar Eintragungen der Abgeltung.
Julia Ja genau. Und früher war das immer der Rohrstock, der das abgegolten hat. Müssen wir mal schauen, was es diesmal sein wird.
Andreas Da werde ich kreativ sein.
Julia Also da haben wir manchmal schon ein paar hundert Schläge gesammelt.
Sebastian Das ist spannend, weil eigentlich immer, wenn Menschen hier von Strafbüchern erzählen, dann hat eigentlich immer die Top-Person ein Defizit an, oder es muss irgendwas aufgeholt werden, weil man da nie auf dem aktuellen Stand ist. Das scheint für Top-Personen Mehrarbeit zu sein.
Andreas Ja, das hängt auch davon ab, was man jetzt, sagen wir mal, wie jetzt umsetzen kann. Und so wie wir uns das vorstellen, ist das vielleicht nicht unbedingt nachbarschaftskompatibel.
Sebastian Vielleicht werfe ich euch den nächsten Begriff einfach rein, weil der passt gerade gut. Strom.
Andreas Ja, das ist eine spannende Geschichte. Du siehst vielleicht den Gesichtsausdruck.
Sebastian Ich kann euch was leihen. Die rutscht gerade weg.
Andreas Wir haben da auch so ein ähnliches Teilwahrscheinlich hier, was du hast. Wir haben das in Form von so einem Messerchen mit vorne als Kontakten. Also man muss das Messerchen nur auspacken, dann ist sie lieb.
Julia Ich weiß sogar, dass das eigentlich gar nicht so schlimm ist, aber das ist in meinem Kopf schon so symbolisch. Ich bin am anderen Ende des Raumes, wenn er das auspackt. Oder wenn er will, dass ich lieb bin, dann muss er nur das hinlegen und da bin ich schon gleich so...
Sebastian Okay, aber ihr habt eigentlich, eigentlich hat er ja das Problem, weil das ist ja nicht GOR-kompatibel, weil es ist ja Elektrizität. Also von daher bist du da ja safe.
Andreas Ja, wir sind da ja nicht jetzt 100% immer nur im Gurt-Kontext. Also solche Sachen finden bei uns durchaus schon statt. Also wir sind da flexibel.
Julia Weil man ja auch sagen kann, dass das hier so ein Tarn-Dingsbums sein kann.
Andreas Genau, Tarnstäbe gibt es auf dem Goh und die sind sowas ähnliches. Also es gibt sogar auf Goh.
Julia Ein bisschen Elektrizität gibt es da.
Andreas Also du siehst, man findet alles irgendwie. Kann man alles irgendwie argumentieren.
Sebastian Das ist so ein bisschen wie die Bibel. Man findet alles, um es herbei zu argumentieren. Okay, dann haue ich mal noch einen letzten. Habe ich hier, Goh, das goldene Buch des BDSM.
Andreas Nee, definitiv nicht.
Julia Ach ja, das kommt bei unserem Stammtisch immer mal zu Rede. Das steht doch bei uns im goldenen Buch, aber das wird natürlich alles immer nur scherzhaft so erwähnt. Da lachen wir auch regelmäßig drüber, aber nee, gibt's nicht.
Sebastian Vielleicht müssen ich und Chachi Bittu uns mal hinsetzen und das goldene Buch mit dem M schreiben.
Julia Das musst du dann veröffentlichen, da bin ich gespannt.
Sebastian Das wird halt im Druck recht teuer, weil das muss dann auch golden sein.
Andreas Ja, aber das ist halt auch so umfangreich. Und mit Gore hatten wir ja auch nur einen Teil wieder Und das ist so ein Riesending. Es ist ein Teil davon vielleicht, ja.
Sebastian Eine Erinnerung an mich, mal mit ChatGPT über Kapitel dieses Buches diskutieren. Das ist eine fürchterliche Satire hoffentlich.
Andreas Das wird bestimmt geschwollt.
Sebastian Okay, die Shorts habt ihr geschafft. Wir sind schon fast am Ende. Aber ich habe natürlich das A- oder B-Spiel für euch. Und ich habe trotzdem als Unwissender versucht, trotzdem ein bisschen Kontext des Tages damit einzubauen. Das ist natürlich wahrscheinlich überhaupt nicht gelungen und wahrscheinlich werdet ihr die Stellen nicht mal wieder erkennen, weil das, was ich gar nicht verstanden habe, habe ich dann auch gleich weggelassen.
Julia Na dann.
Sebastian Okay. Also, fürs Publikum funktioniert so. Ich lese gleich, ich gucke mal, wie viele es sind, 58 Wortpaare vor. Geht also ganz, ganz fix. Und ihr weiter habt die Aufgabe, möglichst schnell und ohne drüber nachzudenken, einfach euch für eine Sache zu entscheiden. Also, wenn ich jetzt sage, was weiß ich, Teppich oder Fliesen, dann antwortet ihr Teppich. Sehr schön. Genau, so funktioniert das. Und, liebes Publikum, wenn ihr es nicht versteht, gab es offenbar unterschiedliche antworten. Und wenn ihr es verstehen könnt, dann ist man sich hier offenbar einig. Die Unterschiede sind eigentlich das Spannende dabei. Und wenn ihr wirklich rauskriegen wollt, wer hat was gesagt und ihr könnt es einfach nicht hören, das Transkript-Team wird in einigen Wochen, Monaten, wenn sie die Folge transkribiert haben, die kriegen die Einzelspuren extra, damit sie da, selbst wenn es für euch unhörbar ist, trotzdem unterscheiden können, wer hat eigentlich was gesagt. Also die sind da sehr akribisch, es ist beeindruckend und ich muss endlich mal dran denken, diese Liste hier denen dann auch zur Verfügung zu stellen, dann haben sie es auch einfacher. So, ich werfe euch mal den ersten hin, ganz einfach. Eule oder Lerche?
Andreas Eule.
Sebastian Ich habe nichts verstanden, hervorragend. Konsens oder Risiko?
Julia Risiko.
Andreas Risiko, ja.
Sebastian Erst fragen oder lieber danach um Verzeihung bitten?
Andreas Erst fragen.
Julia Danach um Verzeihung bitten.
Sebastian DS oder Impact?
Andreas DS.
Sebastian Küssen oder kuscheln?
Andreas Kuscheln.
Sebastian Nur oben oder nur unten?
Andreas Nur unten.
Sebastian Strafbuch oder die Strafe auf dem Fuß?
Andreas Strafe auf dem Fuß.
Sebastian Geplante Session oder spontane Session?
Andreas Spontane.
Sebastian Materialschlacht oder Minimalismus?
Julia Materialschlacht.
Sebastian Feuer oder Eis?
Julia Feuer.
Sebastian Sommer oder Winter?
Andreas Sommer.
Sebastian Drinnen oder draußen?
Julia Draußen.
Andreas Drinnen.
Sebastian Jetzt wenig oder später mehr?
Julia Später mehr.
Andreas Später mehr.
Sebastian Fifty Shades oder Geschichte der O?
Andreas Geschichte der O.
Julia Geschichte der O.
Sebastian Buch oder Film?
Andreas Buch. Film.
Sebastian Dialog oder Kamschott?
Andreas Kamschott.
Sebastian Besitz oder Bindung?
Julia Besitz.
Andreas Besitz.
Sebastian Flogger oder Gerte?
Julia Flogger.
Sebastian Paddel oder Rohrstock?
Andreas Rohrstock.
Julia Rohrstock.
Sebastian Hanf oder Nylon?
Julia Hanf.
Sebastian Oder Baumwolle?
Andreas Hanf.
Sebastian Kabelbinder oder Wäscheleine?
Andreas Kabelbinder.
Julia Kabelbinder.
Sebastian Diese Blicke dazu hängen. Wasser oder Strom?
Julia Wasser.
Andreas Wasser.
Sebastian Halsband oder halsreif?
Julia Halsreif.
Sebastian Party oder unter vier Augen?
Julia Party.
Sebastian Safe word oder kein safe word?
Julia Kein safe word.
Sebastian Kekse oder Chips?
Julia Chips.
Sebastian Aftercare oder schnell weiter?
Julia Aftercare.
Sebastian Ich muss das mal ändern in Zukunft. Ich schreibe das mal dazu. Aftercare oder auf zu neuen Abenteuern. Liebes Publikum, ihr erfahrt gerade, wie das ist live, wenn ich jetzt so Dinge ändere. Probieren wir es nochmal. Aftercare oder auf zu neuen Abenteuern.
Julia Aftercare.
Sebastian Okay, ihr bleibt dabei. Warnversuch. Baden oder duschen?
Andreas Duschen.
Sebastian Kette oder Knoten?
Andreas Knoten.
Sebastian Schlafzimmer oder Wohnzimmer?
Julia Wohnzimmer.
Sebastian Oder Hotelzimmer?
Andreas Wohnzimmer.
Sebastian Orgasmus oder Verweigerung?
Julia Orgasmus.
Sebastian Sex oder Spielen?
Andreas Spielen.
Sebastian Lack oder Latex?
Andreas Lack.
Sebastian Oder Metall?
Julia Metall.
Sebastian Oder Leder?
Julia Metall.
Andreas Leder.
Sebastian Herr oder Lehrer?
Julia Was?
Sebastian Herr oder Lehrer?
Julia Herr.
Andreas Herr.
Sebastian Das hat Gurkantext, den ich nicht kenne. Ich habe mich inspirieren lassen. Was ist der Lehrer? Welche Rolle?
Julia Wüsste ich gerade nicht.
Sebastian Ritual oder Improvisation?
Andreas Ritual.
Sebastian Still dienen oder laut betteln?
Julia Laut betteln.
Andreas Still dienen.
Sebastian Lass uns gemeinsam ficken oder benutze mich?
Andreas Benutze mich.
Sebastian Hund oder Katze?
Julia Hund.
Sebastian Wasser oder Softdrink?
Andreas Softdrink.
Sebastian Brett oder brav?
Andreas Brett.
Julia Beides das gleiche.
Andreas Du weißt was brav heißt, Braucht regelmäßig.
Sebastian Okay. Intim Rasur oder Frisur?
Julia Rasur.
Sebastian Anrufen oder chatten?
Julia Anrufen.
Sebastian Oder Sprachnachrichten?
Andreas Anrufen.
Sebastian Brandzeichen oder Tattoo?
Andreas Brandzeichen.
Sebastian Schummeln oder beichten?
Andreas Beichten.
Sebastian Mehr Training oder mehr Strafe?
Julia Mehr Training.
Andreas Mehr Training.
Sebastian Sklavenmarkt oder Privatauktion?
Julia Sklavenmarkt.
Sebastian Überraschen lassen oder vorbereitet sein?
Andreas Überraschen lassen.
Sebastian Lob oder Tadel?
Andreas Lob.
Sebastian Mayday oder Stopp?
Julia Stopp.
Sebastian Peitsche oder Befehl?
Julia Befehl.
Sebastian So, die habe ich mich auch inspirieren lassen. Goreanische Poesie oder ordentliche Ansage?
Andreas Ordentliche Ansage.
Sebastian Wenn ihr ein Beispiel für diese Poesie habt, immerher damit.
Andreas Oh Gott, da gibt's was. Könnt ihr was zitieren gerade? Nein, zitieren nicht. Das müssen wir dir raussuchen. Da gibt's doch was von diesem.
Sebastian Wie du wüsstest, ihr wüsstet nix auswendig?
Andreas Nein.
Julia Nee.
Sebastian Ich nehm die Sprachnachricht gerne, so für den Abspann.
Andreas Okay.
Sebastian Okay, Dien mit Stolz oder Dienst in Scham?
Julia Dien mit Stolz.
Sebastian Akku immer voll oder Powerbank immer dabei?
Andreas Powerbank immer dabei. Powerbank immer dabei.
Sebastian Verein oder Verschwörung?
Andreas Verschwörung.
Sebastian Käfig oder Kissenlager?
Andreas Käfig.
Sebastian Machen oder konsumieren?
Julia Konsumieren.
Andreas Machen.
Sebastian Oral oder anal?
Andreas Oral.
Sebastian Oder vaginal?
Andreas Vaginal.
Sebastian Sharing is caring oder meins ist meins?
Julia Sharing is caring.
Sebastian Die Unterschiede sind eklatant heute. Auto oder Bahn?
Julia Auto.
Sebastian Oder Fahrrad?
Julia Auto.
Andreas Auto.
Sebastian Regeln einhalten oder Regeln dehnen?
Andreas Dehnen.
Sebastian Moral oder Unvernunft?
Julia Unvernunft.
Andreas Das ist hervorragend.
Sebastian Die richtige Antwort auf die letzte Frage. Ich drohe ja manchmal, wenn da die falsche Antwort kommt, dann wird die Folge einfach gelöscht.
Julia Einmal hattest du das doch.
Sebastian Ja, deshalb drohe ich das nicht mehr an. Ihr beiden, was für eine großartige Aufnahme. Heute ein bisschen anders mit mehr Themenfokus, aber das habt ihr großartig gemacht. nochmal so die Selbsteinschätzung, also wer von euch ist tiefer drin und hat die Literatur mehr am Kopf.
Julia Das wüsste ich gar nicht genau. Also ich bin halt gerade richtig drin. Ich höre gerade eher noch die Hörbücher. Du hast jetzt auch ein paar nochmal dir angehört, aber es liegt weiter zurück.
Andreas Das ist glaube ich so, wie Julia das vorhin schon gesagt hat. Wir haben einfach einen unterschiedlichen Fokus drauf. Du bist eher so in dem weiblichen Fühlen und ich bin eher so in dem Story drumherum, in dem ganzen Zusammenhängen. Und das teilt sich so inhaltlich so ein bisschen auf, glaube ich.
Sebastian Klingt nach der perfekten Symbiose.
Andreas Deswegen teilen wir auch Themen so ein bisschen auf, was dann, sag mal, eher so in meinem Fokus ist und was in so in ihrem Fokus ist.
Sebastian Großartig. Ich finde, ihr habt das absolut großartig gemacht. Wir werden heute noch einen tollen Abend miteinander verbringen. Ich werde dem Podcast mich gleich überraschen und sagen, wir sind fertig. Wie lange haben wir jetzt aufgenommen? Ach, ein bisschen. Ich sag's selber gar nicht. Wenn man euch finden will und kontaktieren möchte, um zum Beispiel herauszufinden, wie man bei euch mitmachen kann, dann findet man alles über euch an der Folge auf, kunstderundvernunft.de, da gibt es dann einen Link zu euch beiden, ihr kriegt da schöne Profile, wenn ihr sie nicht schon habt und dann könnt ihr da verlinken, was ihr möchtet, das kann auch das Strafbuch sein oder irgendein Event, wie ihr mögt, das könnt ihr ganz euch überlassen und da kann man euch auf jeden Fall erreichen, wenn ihr das dann freischaltet. Ich wünsche euch eine ganz tolle Zeit, dass mehr Menschen, eure Leidenschaft teilen und dass ihr es vielleicht irgendwann schafft, soweit zu sein, dass ihr auf einem Event vielleicht gar nicht mehr selber alles machen müsst, sondern dass ihr euch auch einfach mal in der Masse untertauchen könnt und einfach Leben spielen und genießen könnt.
Andreas Das wäre schön.
Sebastian Es wird euch bestimmt gelingen. Ich wünsche euch eine tolle Zeit. Macht's gut. Vielen Dank.
Andreas Tschüss.

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Luftwunder
18.08.25

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2 1 Unvernunft
Avatar Kajira Jay
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