Cover Maike & Ben - Und dann kam sie

Maike & Ben - Und dann kam sie

Du, ich muss dir was sagen...

19.05.24
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Cover Maike & Ben - Und dann kam sie

Episodenblog

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Du, ich muss dir was sagen...

Mich haben Maike und Ben besucht und wir haben geredet.

Beide um die 30, sie oben, er unten, verheiratet, aus dem Norden.. - So simpel, so normal. Heute sind beide voll in der Szene und engagieren sich im Weser Ems e.V., einem Verein für BDSMerInnen. Der Weg dahin war definitiv ein Marathon. Noch bevor BDSM und die Frage nach der Rollenverteilung kam, musste Ben seine weibliche Seite erst ein mal zeigen. Ein Outing mit viel Herzklopfen.

Links zur Folge:

Kapitelmarken

00:00:00
Intro
00:01:22
Einleitung
00:03:46
Begrüßung
00:04:15
Vorstellung
00:05:23
Ist-Zustand
00:06:40
Soft-Start
00:12:35
Kennenlernen
00:14:37
Gemeinsam durch den Tiefpunkt
00:19:18
Endlich geht's los
00:22:54
Entdecken
00:24:44
Heimliche Selbst-Feminisierung
00:26:11
Die Ausrede: Klamotten der Ex
00:29:36
Offenbahrung auf dem Mittelaltermarkt
00:34:51
Warum Feminisierung
00:37:26
Verlustängste
00:42:02
Jetzt aber: Zeig her, was du da hast!
00:48:38
Die freundliche Verkäuferin
00:51:46
Ein Bild
00:53:53
Das Ding der Woche 1: Ein B-Körbchen
00:58:18
Nimm du, passt mir eh nicht mehr
01:01:49
Vor die Tür gehen
01:05:02
Färbt Wäsche auf die Seele ab?
01:06:59
Zurück zu BDSM
01:07:50
Das Ding der Woche 2: Das Hanfseil
01:09:21
Das Ding der Woche 3: Der Flogger
01:11:15
Die Sadistin erwacht
01:13:35
D/S nicht mit jedem
01:15:08
Und welche Praktiken?
01:16:30
Geht gar nicht.
01:18:14
Hallo Szene
01:20:17
Nachwuchs im Haus
01:28:58
Schlagbar Weser-Ems e.V.
01:32:18
Engagement
01:35:16
Swinger und BDSMer
01:38:19
Speilen mit anderen Menschen
01:45:36
Thema Anal - Die Arschlochkiste
01:50:48
Fisting
01:55:15
Dilatorenprobleme
01:58:16
Paarebenen
01:59:31
Zukunft
02:05:01
Shorts
02:09:12
Das A oder B-Spiel
02:15:36
Grüße
02:17:20
Abschied
Das Transcript wurde von Johanna bearbeitet. - Vielen Dank!
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Sebastian *Intro-Musik* Hallo und herzlich willkommen zur Kunst der Unvernunft. Hier spreche ich mit Menschen über BDSM, diese absolut unvernünftige Sache, die aber unglaublich viel Spaß macht. Wie erleben Menschen BDSM. Was fasziniert daran so sehr und was ist vielleicht auch ein wenig kompliziert? Sprechen wir darüber. Mein Name ist Sebastian Stix. Ich bin selbst aktiver BDSMer seit, ach, ewig schon. Und ich dachte vor ein paar Jahren noch, ich wüsste eigentlich alles darüber. Dann kam dieser Podcast und ihr ahnt es, es gibt immer noch mehr und mehr und mehr zu entdecken. Heute mit Maike und Ben. Beide sind um die 30, sie oben, er unten, verheiratet, aus dem Norden. Ganz einfach also. Jetzt ist es aber so, wenn man in die BDSM-Szene kommt, dann sieht man diese Paare, die offenbar schon immer ganz einfach und natürlich BDSMig durchs Leben gehen. Oft fragen sich dann die Leute, warum ist das für die so einfach und warum ist das so unkompliziert? Warum ist das bei mir eigentlich ein bisschen schwieriger und komplizierter und warum dauert das alles so? Ich verrate jetzt schon, das ist auch bei denen so. Da ist halt viel harte Arbeit dahinter, die man vielleicht gar nicht sieht. Ben und Maike erzählen von ihrem Weg. Die beiden engagieren sich inzwischen heute in einem BDSM-Verein. Dass sie aber zusammengekommen sind, war gar nicht so leicht. Glücklicherweise gab es einen kleinen Zeitpunkt, wo sie beide auch mal gleichzeitig Single waren und die Chance haben sie genutzt. BDSM war aber noch weit, weit weg. Wir sprechen darüber, wie sie die Rollenverteilung gefunden haben, über anale Befriedigung und ausführlich über Bens damals heimliche weibliche Seite. Die dürfte Maike erst ziemlich spät kennenlernen. Ob es ihr gefallen hat und wie sie mit seinem Outing vor ihr umgegangen ist und noch ganz viel mehr, darüber sprechen wir heute. Meine Einleitungen werden offenbar immer länger, deshalb noch ganz kurz: besucht herzlich gerne kunstderunvernunft.de. Lasst Ben und Maike gerne ein paar Zeilen da oder schreibt sie dort einfach an. Außerdem findet ihr dort Shownotes zur Episode, eine Menge Bildmaterial, ein verdammt gutes Transkript. Vielen Dank an das Transkript-Team, klasse. Und auch Termine und Themen der zukünftigen Live-Folgen. Nun geht es aber endlich los mit Folge 113 mit Ben und Maike. *Intro-Musik* Liebes Publikum, nach der April-Eiszeit des Jahres 2024 scheint ab heute Morgen die Sonne. Das muss an meinen Gästen liegen. Herzlich willkommen, Maike und Ben. Hi.
Maike Hi.
Ben Hi.
Sebastian Ihr seid gestern Abend schon gekommen, wir haben zusammen Pizza gegessen, ihr habt hoffentlich brauchbar geschlafen. Und jetzt so gegen Mittag probieren wir es mal mit einer Aufnahme, da freue ich mich auch schon länger drauf. Toll, dass das geklappt hat.
Maike Ja, wir freuen uns auch da zu sein.
Sebastian Ja, heute ist die Premiere. Heute wird auf jeden Fall das A-oder-B-Spiel im Pärchenmodus funktionieren müssen. Das habe ich noch nie gemacht. Ich weiß selber noch nicht genau, wie ich das mache, aber ich habe ja noch mindestens drei Stunden Zeit, mir das zu überlegen. *lacht*
Ben Wird bestimmt interessant.
Sebastian Ja, und ich stelle euch mal ganz kurz vor, ihr kommt aus Ostfriesland, seid ein Paar, schon längere Zeit. Maike, Anfang 30, du spielst oben.
Maike Ja.
Sebastian Und Ben, Mitte 30 und du spielst unten.
Ben Das ist richtig, ja.
Sebastian Wunderbar. Okay, kleiner Überblick, worüber reden wir eigentlich heute? Ich glaub, über Szene, Bondage, Analfisting habe ich hier stehen
Maike Ja.
Sebastian Und dann reden wir über Feminisierung
Maike Ja.
Sebastian Und dann haben wir aber noch ein gesellschaftliches Thema, nämlich, ja, wie organisiert man diesen verdammten, verdammten Alltag, insbesondere dann, wenn man auch noch Kinder im Haus hat, und irgendwie doch nur spielen will.
Maike Genau.
Sebastian So, und natürlich noch viel, viel mehr. Es gibt vier Dinge der Woche, habe ich schon erfahren. Und jetzt müssen wir mal gucken, wie wir den Menschen erklären können, was ihr eigentlich so macht. Eigentlich müssten wir ja jetzt vorne anfangen, wie ihr zu BDSM gekommen seid. Ich glaube, ich würde gerne davon abweichen. Erstmal schauen, wie ist der Stand jetzt? Wann habt ihr das letzte Mal gespielt?
Maike Am Sonntag.
Sebastian Okay, das sind vor sechs Tagen. Alles klar. Zu Hause ganz privat oder ...?
Maike Nee, im Verein.
Sebastian Okay, also da geht die Reise schon hin. Da seid ihr viel aktiv.
Maike Genau. Ich bin erste Vorsitzende in unserem kleinen Verein und wir sind erst seit Mitte letzten Jahres dabei, haben aber sehr schnell festgestellt, dass wir uns dort sehr wohl fühlen und auch engagieren möchten und fühlen uns da sehr wohl.
Sebastian Man darf dazu sagen, das ist ein BDSM-Verein und kein Kaninchen-Züchter-Verein. *lacht* Aber weiß nicht, vielleicht gibt es ja auch andere Vereinsformen, wo man sehr kinky Sachen machen kann. Okay, das heißt im Moment, was habt ihr im Moment für eine Phase? Gerade nochmal so richtig durchstarten oder ist es so alles seit Jahren alles so schön auf einem Level und das plätschert vor sich hin?
Maike Es geht bergauf. Doch, also ich muss sagen, es wird immer mehr. Es wird auch immer mehr in den Alltag integriert und die Kinder werden größer. Man räumt sich mehr Freiraum ein, um auch zu spielen.
Sebastian Na, dann schauen wir doch mal. Wie habt ihr das mit dem Kink angefangen?
Maike Also es war von Anfang an schon ein bisschen da. Wir haben uns kennengelernt und ...
Sebastian Also ihr habt das zusammen kennengelernt?
Maike Nee, du kanntest das schon ein bisschen eher als ich.
Ben Ich habe das quasi schon in der ersten Beziehung schon ein bisschen kinky gelebt.
Maike Und ich war eher ... wusste da noch nicht genau, wo mein Platz ist. Also damals habe ich dann eher gedacht, ja, ich spiele unten und mag es, dominiert zu werden und so. Und irgendwann habe ich dann aber festgestellt, nee, das bin nicht ich.
Sebastian Okay. Vielleicht Ben, wenn du schon das früher mit reingebracht hast. Also erstmal so die kleine Nebeninfo: Wie lange kennt ihr euch schon?
Ben Boah, kennen tun wir uns jetzt seit fast 18 Jahren. Dass wir uns kennen, ja.
Sebastian Okay, also kennen. Okay, dann gibt es noch, ihr seid zusammen. Das ist jetzt nochmal eine zweite Zahl. Ihr kennt euch ja länger, als ihr ein Paar seid.
Maike Zwölf Jahre.
Sebastian Zwölf Jahre. Und verheiratet?
Ben Fast zwölf Jahre.
Maike und Sebastian Fast zwölf Jahre.
Sebastian Okay, das ging dann schnell. Alles klar. Also ihr habt eine lange, lange gemeinsame Vita. Ich bin gespannt, weil eigentlich müsste man ja meinen, ihr habt inzwischen alles durchgespielt in der ganzen Zeit und deshalb habt ihr gar keinen Bedarf mehr nach Kink. *lacht*
Ben Nein, eigentlich haben wir eher so das Gefühl, wir fangen gerade erst an.
Sebastian Okay, dann wollen wir mal gucken, was euch gebremst hat. Ben, wenn du früher angefangen hast, erste Beziehung gehabt, wie bist du drauf gekommen, A, ich finde Kink toll und B, welche Seite hast du zuerst gewählt und bist du dabei geblieben?
Ben Ja, es war eigentlich so diese Gothic-Szene, wo ich damals reingekommen bin und dadurch auch mit meine erste richtige Beziehung ist dadurch mit entstanden und das war immer schon so, Halsbänder waren immer so mit drin und Nieten-Gürtel und so was in der Richtung und Ganz normal war bei uns immer langweilig. Es wurde immer ein bisschen geneckt und dementsprechend wurde das dann auch, wenn es dann Richtung Bett ging oder so was, wurde ausprobiert. So mal mit festhalten oder irgendwie was. Und da habe ich allerdings auch schon schnell gekriegt, dass das oben nicht so meins ist.
Sebastian Du wolltest sie machen lassen?
Ben Ja.
Sebastian Ich habe hier eine Notiz aus dem Vorgespräch, da bist du sehr ins Detail gegangen. Ich habe hier den Satz stehen, steh deinen Mann.
Ben Ja.
Sebastian Also es gibt ja, also viele Menschen suchen immer nach der Ursache. Ich persönlich glaube ja gar nicht, dass es die auch immer geben muss, aber möglicherweise hast du da einen Anker, wo man schon herleiten könnte, warum das eventuell so rum spannend ist.
Ben Den habe ich tatsächlich. Also ich musste sehr früh, sehr selbstständig den Männerpart zu Hause übernehmen. Und das, mit allem Drum und Dran, mit Handwerkssachen, mit Aufräumen, Rasenmähen, Gartenarbeit. Und das war bei mir einfach komplett Alltag. Das war Standard, so seitdem ich zwölf war. Ich vermute mal, dass das daher auch kommt, dass man dann sich gerne mal fallen lässt und einfach sagt, so, ich möchte mal mich betüddeln lassen, sagen wir es mal so.
Sebastian Ja, das kann tatsächlich ein Ventil sein. Oder zumindest man merkt eher, dass man das Bedürfnis hat.
Ben Ja.
Sebastian Also schon immer experimentiert, schon immer irgendwie Spaß gehabt?
Ben Ja, auf jeden Fall.
Sebastian Okay, dann machen wir dann weiter in dem Moment, wo du Maike kennenlernen wirst. Maike, was hast du vor Ben kennengelernt an BDSMigen Dingen?
Maike Ja, das übliche Kratzen, Beißen, Necken, ja aber auch Fesseln schon. Also nicht mit Handschellen, aber Kabelbinder waren schon dabei und ...
Sebastian Uhhh.
Maike ... Panzertape war auch schon dabei. Da hat mich dann mein Partner damals versucht zu fesseln, aber es hat nicht so gut geklappt.
Sebastian Hatte das ein Stigma, dass man sagte, ja, also das macht man doch nicht? Also Sex ist halt die Sache mit dem rein, raus und dann an die Seite liegen und schlafen.
Maike Es war eintönig und langweilig. Wir haben uns da beide nicht wohl gefühlt. Wir wollten mehr draus machen. Und Sex kann schön sein, auch Vanillasex kann mal schön sein, aber wir haben gemerkt auf Dauer und wir waren sexuell sehr aktiv, haben wir gesagt, es muss doch auch noch andere Möglichkeiten geben.
Sebastian Ich sag mal, ich werf mal euch beiden den Satz hin, das macht man doch nicht. Gab es da jemals moralische Bedenken?
Maike Ja. Doch.
Sebastian Ich sehe dir an, aber die Geilheit war stärker.
Maike Ja, also ich hab gesagt, bei vielen Sachen war das halt so, da hast du dann gesagt, ja eigentlich, das kommt schon ein bisschen komisch rüber, das macht man doch nicht. Ja gut, aber viel kannst du da jetzt nicht zu sagen, du hast es nicht ausprobiert. Und das ist jetzt immer noch so mein Motto, es hat mich eigentlich mein Leben lang bis jetzt begleitet und hab gesagt, solange ich es nicht ausprobiert habe, möchte ich da auch gar kein Urteil drüber fällen.
Sebastian Gut, also im Grunde, ich sag mal, normale Jugend, man probiert Quatsch aus, findet raus, was schön ist, wunderbar und jetzt in meiner bunten, wunderbaren Erdbeerwelt habt ihr euch dann irgendwann kennengelernt, getroffen, verliebt und alles ist ganz wunderbar und damit ist die Folge zu Ende. Oder aber irgendwas ist passiert, also wie, ja, an euch beide, wie ist es dazu gekommen, dass ihr zusammengekommen seid?
Ben Ja, das war eigentlich interessant. *lacht*
Maike Ja, sehr interessant. Doch.
Ben Wir haben uns immer wieder mal getroffen, eigentlich das war so eine Szene-Kneipe Richtung Gothic, Rock, Metal. Wir waren früher mit ganz vielen Leuten, haben uns immer vorher getroffen, bevor die Kneipe überhaupt aufgemacht hat und waren riesen Clique. Und da hat man sich immer wieder getroffen und man hat sich unterhalten, man hat auch mal zusammen was getrunken. Damals wurden dann die ICQ-Nummern ausgetauscht, die ich dann meistens wieder verloren hatte, wo ich zu Hause war. Und dann durch Zufall dann eventuell konnte man mal eine Nachricht schreiben. Mit Handy hat auch nie so geklappt, weil damals war auch Prepaid und SMS und teuer und dann hatte der kein Geld drauf, konnte nicht antworten und so zog sich das tatsächlich ein paar Jahre hin.
Sebastian Das ist jetzt 20, ne, 15 Jahre her etwa? Ja, okay.
Maike Es gab auch immer wieder ein Hin und Her. Also wir haben uns quasi gesehen und haben gedacht, boah, Liebe auf den ersten Blick gibt es doch. Konnten es aber nicht beide zugeben am Anfang. Sind dann an einem Abend auch wieder in unserer Stammkneipe gelandet und haben uns dann nochmal in Ruhe unterhalten. Und er wollte mich eigentlich unter Vorwand mit seinem Kumpel verkuppeln.
Sebastian *lacht* Gut, dass das nicht geklappt hat.
Maike Ich hatte gar kein Interesse an seinem Kumpel, ich hatte Interesse an ihm. Das habe ich ihm auch gezeigt.
Sebastian Oh, Moment, gezeigt. Das heißt nicht, dass er es verstanden hat.
Maike Er hat es verstanden. Er war aber zu dem Zeitpunkt selber gerade in einer Beziehung. Ich war zu dem Zeitpunkt gerade Single. Kurze Zeit später hat sich das geändert. Da war er Single und ich war in einer Beziehung. Und das zog sich ganze drei Jahre lang so hin, bis wir dann beide eigentlich in unserem Tiefpunkt unseres Lebens waren.
Sebastian Wie sah der aus? Was ist passiert? Oder wo habt ihr euch wieder getroffen? Vielleicht ist die Frage interessanter.
Maike Ja, wir haben uns in der Kneipe wieder getroffen. Und haben uns unterhalten und haben dann festgestellt, ja, vielleicht sollten wir zusammen was machen. Vielleicht sind wir zusammen stärker und können uns gegenseitig noch ein bisschen stützen. Wir waren dann in Behandlung gewesen zusammen in der Psychiatrie, haben uns selber einweisen lassen, sind zu unseren Hausärzten gegangen und ja, es hat uns so gut getan, das zu machen, auch als Paar, weil seitdem wir zusammen auf diese Station gekommen sind, das war glücklicher Zufall, dass wir auch noch auf die gleiche Station gekommen sind am gleichen Tag, hat sich alles nur noch gefestigt. Wir sind, wir konnten ... durch unsere Probleme zusammenwachsen, konnten uns gegenseitig stützen und haben uns trotzdem noch weiter kennengelernt. Und da haben wir gemerkt, schlimmer kann es eigentlich gar nicht kommen.
Sebastian Ich muss gestehen, als wir das im Vorgespräch so ein bisschen erörtert haben, habe ich gedacht, ein Drehbuch könnte da nicht besser sein. Also dieses, man trifft sich und möchte, dann ist aber der andere gerade in ner Beziehung, dann umgekehrt, dann beschließt ihr gemeinsam, also ich habe es so verstanden, dass ihr beide wusstet, okay, euch geht es psychisch gar nicht gut und habt euch dann gegenseitig dann, das ist ja manchmal einfacher, dem anderen zu sagen, jetzt tu mal was, geraten, da was zu unternehmen. Und dann hat euch das Schicksal nochmal dort auch wieder zusammengeführt. Das ist eigentlich eine super unwahrscheinliche Sache, aber offenbar war es so. Das heißt, ihr habt euch dort als Paar wieder getroffen in der Psychiatrie und dort, hat man dort gemerkt, dass ihr was miteinander am machen seid? Oder war das alles, weil das ist ja, glaube ich, da gar nicht erlaubt, dass man da irgendwie ...
Ben Nee, es ist auch nicht erlaubt, aber gemerkt haben sie es definitiv. Konnten wir auch nicht mehr verbergen.
Maike Und spätestens zwei Wochen später nicht mehr.
Ben Nee, da konnten wir gar nichts mehr verbergen.
Maike Ne.
Ben Da war so der zweite Strich auf dem Test.
Sebastian Fürs Publikum, was für ein Test war es?
Maike Ein Schwangerschaftstest. Also wir hatten, die erste Woche mussten wir komplett auch übers Wochenende da bleiben. Dann eine Woche später hatten wir dann einen Tag Ausgang. Den haben wir dann auch genutzt. Waren aber ja natürlich so sprill aufeinander, dass wir doch glatt gesagt haben, ja, ach komm, wenn es passiert, dann passiert es. Wir haben wirklich aufs Kondom verzichtet und haben gesagt, wenn es passiert, dann passiert es. Wir waren bereit dafür. Wir haben gesagt, wenn, dann ist es so.
Sebastian Ein Schuss, ein Treffer.
Maike Ein Schuss, ein Treffer.
Ben Und das Kondom, das wir bekommen haben von einem guten Freund, das existiert auch noch. *lacht*
Maike Ja, das ist ein gutes Erinnerungsstück. *lachen*
Sebastian Jetzt habt ihr da in einer, ja, es ist ja keine Zwangs-WG, aber doch irgendwie eine WG, in der ihr euch wohl verhalten habt, gewohnt eine gewisse Zeit. Was ich so mitgekriegt habe, hat das offenbar alles gezündet, das hat funktioniert und man konnte euch beiden dort jeweils helfen und euch geht es bis heute da gut. Also finde ich immer auch wichtig, dass man das mal erwähnt, es kann geholfen werden und das bringt dann auch was.
Ben Also es werden so die Grundlagen werden da gelegt, also Hilfe zur Selbsthilfe. Und ich hätte schon auch nach dreieinhalb Wochen, hätte ich da rausgehen können. Da sagten die, du bist soweit stabil, kannst gehen. Und ich habe selber gesagt, ich möchte das gerne eben verlängern. Ich war dann insgesamt fünfeinhalb Wochen war ich da und dann zwei Wochen halt davon noch freiwillig da gewesen, weil ich gemerkt habe, das tut mir gut.
Maike Ich bin nach dreieinhalb Wochen, bin ich dann oder ist mir dargelegt worden, doch den Platz freizuräumen, weil ich schon zu sehr angefangen habe, an mir selber zu arbeiten. Die konnten mir in dem Sinne nicht mehr weiterhelfen, weil ich vom Kopf her schon zu weit zur Selbsthilfe war.
Sebastian Ja, das ist glaube ich auch der Punkt, wenn man früh genug selbst interveniert und sagt, so, ich lass mir da jetzt helfen, dann ist, manchmal hilft auch ein kleiner Anstoß. Okay, jetzt haben wir mal den Teil der Vita. Ihr seid beide, ich sag mal, raus. Da kann es ja losgehen. Der Test ist ja positiv, also ist dann auch gesetzt, jetzt müsst ihr quasi, ja, das gemeinsame Leben beginnt. Und ich frag mal jetzt direkt rein, weil wir haben ja nochmal einen BDSM-Podcast. Kink war von Anfang an dabei bei euch beiden, zwischen euch beiden?
Maike Ja, was uns erst später aufgefallen ist, ist halt, wir haben sehr auf harten Sex gestanden. Also so 0815 und Vanilla war nicht unseres. Da haben wir auch erst noch gedacht, er ist mehr oben und hatten aber uns noch gar nicht so sehr über das Thema unterhalten. Irgendwann, dann sind wir ja aber auch zusammengezogen und dann kamen da so ein paar Spielsachen, die er dann in die Beziehung mitgebracht hat und dann fing man auch an, so sich drüber zu unterhalten.
Sebastian Also erst probieren, dann reden, ja. *lacht* Wie viel Theorie war denn da schon da? Ich meine, das Internet hat nun mal auch funktioniert. Man konnte alles mögliche googeln. Die Grundlagen des BDSM sind da zu finden. Aber das heißt ja nicht, dass man sich bewusst ist, dass man selber irgendwie was mit BDSM zu tun hat. Das ist halt harter Sex. Also war euch der Begriff schon klar?
Ben Also mir persönlich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Also es hatte sich herauskristallisiert, dass man dann halt wirklich so einen harten Sex hat, auch dann gibt es vielleicht nochmal irgendwo ein Klaps auf dem Popo oder irgendwie was, aber es hatte für mich noch keinen Namen. Es war noch kein Kink da in dem Sinne, dass mir das bewusst war oder dass ich es BDSM nenne. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch gar keinen Bezug zu dem eigentlichen Begriff.
Maike Ich schon, durch meinen vorherigen Partner. Der hat, mit dem habe ich sehr viel theoretische Sachen, was Fetisch, was so was angeht, schon besprochen gehabt. Und wir haben es nicht ausprobiert oder so was, sondern haben uns einfach nur drüber unterhalten. Und da ist mir dann aufgefallen, okay, bisschen BDSM, das fängt ja eigentlich schon beim Festhalten an.
Sebastian Ja, wenn sich Macht gut anfühlt. Da wart ihr ja Anfang 20 circa. Frage ich immer, war euch die SMJG ein Begriff oder wann war euch diese Abkürzung überhaupt in eurem Leben ein Begriff? Inzwischen wisst ihr das ja.
Maike Die SMJG ...
Sebastian Vielleicht ganz kurz fürs Publikum, wenn ihr das nicht kennt, das ist eine Organisation für junge BDSMer bis 27. Und die ist da ganz tatkräftig dabei, auch junge Menschen darin zu unterstützen, herauszufinden, was eigentlich los ist. Mit ganz vielen tollen Ressourcen, Stammtischen und allem. Ich mache da immer gerne Werbung, weil es immer noch Menschen gibt, die mir schreiben, sie haben vor Folge XY noch nie davon gehört, deshalb streue ich das immer ein. smjg.org Aber wann kam euch in den Sinn, dass das eventuell sinnvoll ist und habt ihr da vielleicht auch teilgenommen mal?
Maike Nein, also bis letztes Jahr wusste ich davon noch gar nichts.
Ben Ich auch nicht.
Sebastian Okay.
Ben Also ich habe die SMJG erst durch deinen Podcast mitgekriegt.
Sebastian Noch ein Grund mehr, das immer wieder hier jetzt mal zu erwähnen und zu triggern. *lacht* Ja, ist eine ganz tolle Sache, aber das ist eben der Punkt, kein Mensch kommt da drauf, dass es das geben könnte. Deshalb übernehme ich das ja so ein bisschen. Okay, Maike, du hast schon ein bisschen Ahnung. Er ist jetzt tendenziell oben, du unten. So richtig passend tut es aber doch nicht. Harter Sex ist fein. Wie habt ihr BDSM entdeckt? Und was für Spielsachen hat er überhaupt mitgebracht, hast du ja eben erwähnt. Was hatte er?
Maike Analspielzeug hatte er ganz viel.
Sebastian Okay. Für dich selbst, Ben, oder ...?
Ben Ja, für mich selber.
Sebastian Okay.
Ben Weil ich da selber immer quasi im stillen Kämmerlein ausprobiert habe.
Sebastian Ist dir das leicht gefallen, ihr davon zu erzählen?
Ben Nee, am Anfang nicht. Also man musste viel reden, dass man dann auch ein bisschen lockerer wurde und dass man da vernünftig drüber reden kann. Oder halt auch mal dahingestoßen werden: Ja du, was ist denn das eigentlich und was machst du damit? So dieser Bereich.
Maike Also ich fand das am Anfang immer total, also der Gedanke daran, so Analverkehr, total ekelig und Ja, Fäkalien sind halt nicht so meins. Und das hat sich bis heute nicht geändert, bei so ... wenn wir hier was machen, dann muss es sauber sein.
Sebastian Okay, aber im Endeffekt hast du dich drauf eingelassen oder ihn im Prinzip auch einfach machen gelassen und das zumindest interessant gefunden?
Maike Ja, doch. Also wir haben uns da langsam ran getastet.
Sebastian Ich finde, der Begriff ist jetzt super unpassend, aber ich meine, ist ja auch nun mal eine Spielart. Hast du dich davon anstecken lassen? Also im Sinne von, das könnte ich auch selber mal probieren, vielleicht dann auch natürlich mit eigenem Spielzeug oder ist das ein Part, der jetzt mit ihm stattfindet, aber bei dir selber muss das nicht?
Maike Ich habe schon Analverkehr gehabt, fand es aber nicht so toll. Ist überhaupt nichts für mich und kann in dem Sinne sagen, mein Arsch ist zwar keine Jungfrau mehr, würde aber mittlerweile wieder eine sein. Und das soll auch so bleiben.
Sebastian Okay. Wie habt ihr denn jetzt rausgekriegt, wer oben sein muss, damit es besonders gut ist?
Maike Puh.
Ben Das hat ein bisschen gedauert.
Maike Ja, das hat ein paar Jahre gedauert, weil wir den Fokus auch auf ein anderes Thema in der Zeit gelegt hatten. Und zwar das Thema Feminisierung. Das kam nämlich genau dazwischen.
Sebastian Mhm.
Ben Wurde quasi bei uns in die Beziehung reingeschubst.
Maike Genau.
Ben Ja.
Sebastian Okay, wer hat es rein..., Ben, du hast es reingeschubst? Oder kam es von außen?
Ben Dieser Reinschubser, der kam tatsächlich von außen. Ich selber hatte da schon immer irgendwie ein Faible für, Damenwäsche, Damenunterwäsche selber zu tragen. Hat mich total angetörnt damals. Und, aber auch alles schon heimlich. Das ist nicht normal, so was zu machen. Ich habe es echt jahrelang alleine irgendwo im stillen Kämmerchen oder wenn man dann mal unterwegs war und hat dann doch irgendwie mal einen String drunter an, was keiner sieht. War für mich absolut geil, aber auch immer so, oh, wenn mich jetzt jemand erwischt, dann bricht irgendwie die Welt zusammen, geht gar nichts mehr.
Sebastian Das ist komisch, dass da so ein, dass das so, dass man denkt, das wird so sehr geächtet.
Ben Ja. Ja.
Maike Am Anfang, wo wir zusammen gezogen sind, hat er natürlich auch schon weibliche Klamotten mitgebracht in die Beziehung. Die sind dann erstmal auf dem Dachboden gelandet. Er sagte dann zu mir, ja, das wären noch Klamotten von seiner Ex. Die war natürlich sehr schmal gebaut, die hätte er, nur noch, weil sie auch noch Klamotten von ihm hat und er wollte die noch eintauschen dann. Das war so seine, in Anführungsstrichen, Ausrede, um mir das ein bisschen klarzumachen, um das weiter geheim zu halten. Und wir waren zu dem Zeitpunkt aber auch in der Mittelalter-Szene sehr viel unterwegs gewesen. Und bis zu einem bestimmten Markt wusste ich dann auch von der Vorliebe überhaupt nichts und hatte keine Ahnung. Ich habe mich mit der Aussage, dass das die Klamotten von seiner Ex sind, einfach abgefunden. Und hab mir gedacht, ja, da kümmert er sich dann drum.
Sebastian Okay, Ben, jetzt muss ich mal fragen. Ihr seid zusammengezogen, ihr habt zusammen gewohnt. Wie oft warst du heimlich am Dachboden an den Sachen dran und sie hat es nicht mitgekriegt?
Ben Ja, die sind ja zwischendurch vom Dachboden ja quasi auch schon runtergewandert. Also es war schon oft. Also mindestens so ein, zwei Mal die Woche oder so was.
Sebastian Und das hat sie nie mitgekriegt?
Ben Nee.
Sebastian Okay, gab es da mal brenzlige Situationen? Ich meine, weil du ja auch nicht weißt, wie sie darauf reagiert. Ist es natürlich, wenn sie, was weiß ich, nach Hause kommt, im Zweifel, du trägst da was drunter und dann sagt sie, komm, Klamotten runter, wir haben jetzt Spaß. Das ist ja so der brenzlige Moment. Hast du da Ängste ausgestanden oder ...?
Ben Das war so von wegen, wenn man sich dann irgendwie umgezogen hatte oder was noch liegen hatte, dass das offensichtlich lag, weil man denkt so, okay gut, die kommt erst so eine Stunde wieder. Auf einmal steht sie vor der Tür so, oh, ich muss doch eben schnell nach oben hin. So eben schnell was wieder wegräumen. Ja, es war für mich da in der Zeit schwierig, ja.
Sebastian Aber erwischt hat sie dich nie?
Ben Nee.
Maike Ne. Auch keine Ahnung gehabt bis dahin und ja, es ist im Nachhinein, fand ich schon interessant, dass er das so geschafft hat, vor mir zu verheimlichen.
Sebastian Ja, da geht offenbar eine Menge. Was ihr jetzt nicht wisst in der Folge, die vor dieser Folge hier erscheint, haben wir das Thema auch mit drin. Ganz liebe Grüße an Elvira. Da kann ich euch mal aber die Information mitgeben, da hat er sich dann auch geoutet als sie und darauf ist sie aber gar nicht klar gekommen und dann haben sie die Persona Elvira, also die weibliche Persona von ihm, beerdigt über Jahre. Also gesagt, nee, wenn das nicht passt, dann machen wir das nicht. Gibt ein Happy End, Jahre später wurde das dann wieder resettet, aber da war die Reaktion, o Gott, das geht gar nicht, darauf komme ich nicht klar, damit kann ich mich nicht, das kann ich nicht erotisieren, also von ihrer Seite aus und dann wurde das, ich sag mal, abgeschafft, inklusive die ganzen Sachen sind weggeschmissen worden. So, das ist mal ein Szenario. Deshalb freue ich mich, dass wir heute hier zusammensitzen, denn bei euch war der Ablauf ein bisschen anders. Hoffentlich.
Ben Ja, tatsächlich.
Sebastian Okay, du hast gesagt, es gab einen Markt?
Ben Ja, es gab einen Mittelaltermarkt, wo wir selber dann auch mitgelagert haben und Bekannte von uns hatten einen Verkaufsstand, wo wir mit ausgeholfen haben. Und da kam auch eine Person mit hin, die, ja das ging schon oder geht Richtung Transvestit und ich fand es einfach faszinierend, dass diese Person so ein Selbstbewusstsein hat, mit fast zwei Meter Größe und steht da in mittelalterlichen Frauenklamotten mit Brüsten, mit langen Haaren, mit allem drum und dran und hat sich total selbstbewusst bewegt. Aber man wusste, das ist genetisch gesehen ein Mann. Und irgendwann den einen Abend nach einem gemütlichen Met und Bierchen und war ich auf Toilette und dann kam die besagte Person da auch mit zu und dann habe ich ein paar Fragen gestellt. So, wie machst du das? Wie bist du mit deiner Umwelt umgegangen? Und, und, und.
Sebastian Ich muss mal einmal logistisch fragen, das war dann das Männerklo?
Ben Ja, genau.
Sebastian Okay, muss ja nicht sein, ne, also *lacht*
Ben Nee, das war wirklich das Männerklo. Und da haben wir uns super unterhalten und haben uns auch noch zwei, drei Mal mehr an dem Abend alleine unterhalten. Aber mir ploppten immer mehr Fragen auf, immer mehr.
Sebastian Was für Fragen waren das?
Ben Ja, vor allen Dingen gerade so, wie bringt man seinem Partner das bei? Die Person war auch in einer Beziehung, in einer festen Beziehung und das kam auch erst später raus. Und da hat man sich viel drüber unterhalten. Wie bringe ich meinem Partner das bei? Weil irgendwo bleibt es im Kopf, so von wegen ich muss das immer alles heimlich machen. Und es ist ja irgendwie ein Verlangen, dass ich das machen möchte. Aber das Ganze heimlich machen, wie lange geht es gut? Was passiert, wenn man jetzt mal erwischt wird? Was bis dato noch nicht passiert ist? Und da haben wir uns sehr viel, sehr lange drüber unterhalten und habe dadurch Mut gekriegt, und Unterstützung gekriegt, es meiner Partnerin zu sagen.
Sebastian An dem Abend gleich. Ja.
Ben und Maike Ja.
Ben Genau.
Sebastian Was hat er gesagt?
Maike Ich kam da auf dem Klo an.
Sebastian *lacht* Das Klo, ja.
Maike Also beziehungsweise sie standen davor. Vor dem ganzen Gebäude und haben sich da unterhalten. Ich bin auf Klo gegangen, kam wieder raus und hab mich dazugestellt. So eben einmal lauschen, was die so besprechen. Und dann hat er/sie Ben angestupst, einfach nur so in die Seite, jetzt mach.
Sebastian So in die Seite, jetzt, hier, Schnabel auf.
Maike In die Seite, genau, „Jetzt mach“. Und da habe ich dann gefragt, was los ist. Und dann hat er mich, ja nicht mal zur Seite genommen, sondern direkt davor gesagt, ich muss dir was sagen und ich möchte eine Antwort von dir haben und dann hat er mir das erzählt.
Sebastian Was hast du gedacht, was er dir sagt? In dem Moment bist du drauf gekommen, das könnte das sein oder o Gott, wer weiß, was wird er jetzt erzählen?
Maike Mein erster Gedanke war, fremdgegangen und will sich trennen. So, das war mein erster Gedanke und Worst-Szenario eigentlich, weil ich war da noch ein sehr, sehr eifersüchtiger Mensch.
Sebastian Das ist auch strategisch total super, weil egal was dann kommt, wenn es das nicht ist, ist es auf jeden Fall schon mal erleichternd. *lacht*
Maike Ja, es war auf jeden Fall schon erleichternd und dann hat er mir die Situation erklärt. Ich war nicht wirklich geschockt, das weiß ich, aber ich war ... hab mir nur gedacht so, ja, hab ich noch keine Berührung zu gehabt, einfach ausprobieren und dann kann ich dir sagen, ob es mir gefällt oder nicht. Aber ich kann jetzt nicht von vornherein sagen, geil oder scheiße.
Ben Ich glaube tatsächlich so, der erste Satz war glaube ich in der Richtung so, ja die Mädchen, Frauenklamotten bei uns zu Hause sind nicht die von meiner Ex.
Sebastian Ah.
Ben Irgendwie so in der Richtung fing das an.
Sebastian Da würde ich dann immer noch auf die Affäre tippen. *lacht*
Ben Ne, ich habe gleich gesagt, das sind meine.
Sebastian Okay.
Ben Also.
Sebastian Mhm. Jetzt stand ja aber noch eine Person daneben. Das heißt, da konntest du, Maike, ja direkt auch sehen, so kann das aussehen, so kann das wirken. Also du hast quasi direkt auch nochmal, ich sag mal, ein Beispiel daneben stehen.
Maike Genau.
Sebastian Sah die Person denn in deinen Augen gut aus oder interessant oder spannend oder ...?
Maike Ja doch, ich hatte mich am Abend auch schon mit ihr unterhalten und hatte Fragen gestellt und war eigentlich sehr neugierig auf das Thema und hab mir gedacht, ja, warum nicht? Ist ein super Mensch.
Sebastian Also im Grunde genau alles vom Timing her richtig gemacht. Das eine oder andere Met, das lockert die Zunge auch so schön. Und das passte vielleicht einfach. Ich mag, Ben, nochmal so ein bisschen nochmal vor-/ zurückspulen, weil ich glaube, das können sich viele nicht vorstellen. Erstmal so die Schublade. In welche Richtung geht es? Also Feminisierung, das kann man ja als einfach schön und sexy betrachten oder das ist ein Part fiesester Erniedrigung, das gibt es ja auch, das kann man so und so sehen und du hast mir im Vorgespräch auch gesagt, das ist eher so der Bereich DWT, also übersetzt Damenwäscheträger, wobei ich finde diesen Begriff, der klingt gar nicht so sexy, wie er sein sollte.
Ben Der ist grässlich der Begriff.
Sebastian Genau, aber einfach mal, um mal auch das Stichwort zu sagen, aber also in welche Richtung geht es? Also geht es um die Klamotten oder geht es auch darum, selber dann sich weiblich zu fühlen? Wo ist so für dich der Aspekt, der dich befriedet?
Ben Wo ich am Anfang, wo das angefangen hat bei mir, das war wirklich eher so dieser Befriedigungsbereich, das war ein Fetisch in dem Moment. Was sich allerdings weiter ... gefestigt hat später. Also im Laufe der Zeit hat sich das ein bisschen gefestigt und da hast du gesagt so, hm, diese Ausflucht aus dieser Männerwelt, weil ich die ja auch schon früh hatte, dass ich stark sein musste und machen musste und so was, das ist so ein On-Top, ne [Dialekt], dann bin ich kein Mann, dann, ne [Dialekt], bin ich da raus, für meinen Kopf halt. Es ging sogar so weit, dass ich mal so überlegt hatte von wegen, ja, wie ist das eigentlich, wenn du jetzt komplett, also wirklich Richtung mit Behandlung und allem drum und dran. Da haben wir auch ein paar Mal uns drüber unterhalten und wo ich dann immer so gedacht habe, nee, das bin ich nicht.
Maike Jahre später hatten wir uns aber erst drüber unterhalten.
Ben Aber das bin ich nicht, definitiv nicht.
Sebastian Also vielleicht nochmal, ich mag da wirklich bewusst nochmal an dieser heimlichen Phase nochmal dran hängen bleiben. Du merkst, du hast jetzt hier einen Nachmittag oder einen Vormittag oder was auch immer Zeit für dich: ah, es ist Zeit für die Wäsche. Was ist so dieses Ritual, was hast du gemacht, gab es auch ein Make-up dazu zum Beispiel oder ging es wirklich um die Wäsche und auch was macht das im Kopf in dem Moment, wenn man diese Verwandlung dann mitmacht und steht man dann vor dem Spiegel und war das sexy, was du gesehen hast im Spiegel oder hast du lieber nicht reingeguckt?
Ben *lacht* Ne, ich habe gerne in den Spiegel reingeguckt, also ich habe immer so versucht, das ganze Outfit an sich auch ein bisschen zu kombinieren und zu verbessern und vielleicht könnte man es so noch und so noch und mit Make-up und so was war ich auch mit dabei. Was dann allerdings wieder ein bisschen schwierig wurde, wenn man das nicht alles so hundertprozentig wieder runterkriegt und man da eigentlich gar keine Ahnung von hat. Ja, Gothic-Szene, dann war es ja sowieso normal, dass man sich dann mal so die Augen schwarz geschminkt hat und so was, auch als Mann, das war gar kein Problem. Also da hatte ich schon ein bisschen Übung drin. Es war in so einem Moment, wenn man jetzt wirklich so einen Vormittag hatte oder einen Nachmittag oder einen Abend. Es war Freiheit für den Kopf. Einfach so drumherum ausschalten. Ich bin jetzt hier bei mir selber. Ich kann mich um mich selber kümmern und ich fühle mich gerade wohl. Das war so eine Ausflucht aus dieser ganzen Realitätswahnsinn drumherum.
Sebastian Aber es war auch da keine Option zu sagen, ach, ich lasse den Kram jetzt an und wenn sie kommt, dann sage ich: tada? Also auch der Wunsch war, war der da, sich da zu outen?
Ben Der war lange da, ja. Aber ich wusste nie, wie ich damit anfangen soll. Wie das überhaupt passieren könnte, bis halt zu dem besagten Tag oder Wochenende.
Maike Die Reaktion.
Ben Ja, Reaktion hatte ich Angst vor. Weil ich selber vorher, auch in Beziehungen ist man verletzt worden. Da war ich immer sehr vorsichtig, was dann, was man dann äußert und wie man es äußert.
Maike Trennungsangst war dann natürlich auch ein Thema. Das war genau das, warum er es mir nicht gesagt hat. Diese Angst, mich dann dadurch zu verlieren. Dass ich sage, okay, ich komme damit nicht klar. Wir müssen getrennte Wege gehen. Das hat sich aber hinterher dann ja als totaler Humbug entwickelt. Also das ist, es war gar nicht nötig, sich die Gedanken zu machen, aber das weiß man ja vorher nicht.
Sebastian Genau, das weiß man vorher nicht. Vielleicht nochmal, um nochmal den Begriff jetzt zu nehmen. Also Feminisierung ist der Begriff, der ganz gut passt für dich?
Ben Würde ich so sagen, ja. Also da kann ich mich eher so drin sehen wie rein in DWT oder ...
Sebastian Ja, also DWT ist auch ein sehr alter Begriff, sag ich mal. Das ist eher so der Begriff für, ich sag mal, kurzgefasste Kontaktanzeigen in den 90ern.
Ben *lacht*
Sebastian Also inzwischen geht es ja viel granularer und auch schon mal schön, dass du gesagt hast, wie weit geht das, möchte ich da wirklich eine komplette Umwandlung und möchte ich da vielleicht auch wirklich mein Geschlecht komplett anpassen an mein Innerstes oder eben ist das zu viel? Also es ist wirklich eher der Fetisch für die Wäsche auf dir.
Ben Ja, aber ich persönlich bezeichne das nicht mehr als Fetisch, weil Fetisch bräuchte ich persönlich, um irgendwie meine Befriedigung zu haben. Allerdings das ganze Damenwäsche-Thema ist bei mir alltagstauglich geworden. Ich habe in meinen eigenen vier Wänden und auch einige Freunde von mir oder von uns, die wissen das, da bin ich, da, wo ich Vertrauen zu habe, da gehe ich da ganz offen mit um. Das ist bei uns im Verein genauso. Das heißt, ich gehe auch raus damit. Ich verstecke das nicht mehr so im Schlafzimmer und Tür zu und Fenster zu. Man ist da schon ein bisschen freier geworden, aber ich würde es nicht als nur Fetisch abstempeln. Das ist so ein Zwischending. Ding, das ist ...
Sebastian Ja, das ist ja völlig in Ordnung. Ich bin mir auch sicher, das entwickelt sich bis heute auch noch weiter und verändert sich auch bestimmt nochmal ein bisschen. Und das ist ja, also erstmal, da springe ich auch mal ins Jetzt wieder rein. Es ist toll, dass das geht und dass du da frei auch in Gedanken und mit deiner Umwelt interagieren kannst.
Ben Ja.
Sebastian Das schafft ja wirklich neue Möglichkeiten. Ben, hat die „sie in dir“, ach Gott, ich finde keinen besseren Begriff, ich weiß, es ist vielleicht noch zu früh am Morgen, ist noch vor zwölf, gibt es da, hat das Wesen einen Namen, einen eigenen oder bleibt es bei Ben?
Ben Also im Moment bleibt es wirklich bei Ben, das, wir hatten mal einen Namen ...
Maike Benina.
Ben Das war dann die Nina, ja.
Maike Oder Benina.
Ben Benina.
Maike Benina.
Ben Das war dann auch ganz praktisch, weil Ben und Nina und dann Benina, ne [Dialekt]. Aber das hat sich bei uns jetzt so nicht etabliert, dass es da ...
Sebastian Okay, gut. Man muss ja zumindest fragen. Gut, so, springen wir wieder rein. Er hat es dir gesagt, du warst zumindest, bist nicht schreiend davon gelaufen, Maike.
Maike Nein, bin ich nicht.
Sebastian Schon mal gut. Aber trotzdem ist es ja nicht so, also allein die Überlegung, ich versuche es jetzt auch gerade mal, ja, Ben, ich kann mir das vorstellen, wenn du dich jetzt hier ein bisschen zurecht machen würdest, ich kann mir das optisch tatsächlich vorstellen, ich gebe aber auch zu, dank dieses Podcasts und viel Szeneerfahrung, habe ich ein bisschen Übung darin. Maike, ist das, hast du dir das gleich vorgestellt? Oh Gott, so und so sieht das aus. Und die Wäsche kanntest du ja zumindest auch mal, weil du mal was gesehen hast. Hattest du gleich ein Bild vor Augen? Oder war das wirklich so: sacken lassen, das muss er mir halt mal irgendwann in Ruhe zeigen, ich kann es mir nicht vorstellen.
Maike Meine Reaktion war eigentlich, dass ich mich auf unseren Bekannten dann konzentriert habe und noch weiter Fragen gestellt habe. Am nächsten Morgen dann hat er sich dann so zurecht gemacht als sie und da durfte ich bei sein und habe dann auch weitere Fragen gestellt.
Sebastian Der Bekannte hat sich zurecht gemacht?
Maike Genau.
Sebastian Okay, und da hast du zugeschaut?
Maike Da habe ich zugeschaut und Fragen gestellt und wir saßen dann auch beim Frühstück zusammen und haben uns drüber unterhalten. Meine erste Reaktion zu Hause dann wieder nach dem Wochenende war, wir kamen nach oben und da habe ich gesagt, so jetzt holst du mal bitte erstmal die ganzen Klamotten her, jetzt gucken wir erstmal, was du hast.
Sebastian *lacht* Ben, an dem Tag davor, als sie dann da morgens angefangen hat, dann die Bekannte da auszufragen, du hast da wahrscheinlich in Reichweite gesessen und geguckt.
Ben Wir haben eigentlich gefühlt, seitdem ich das ihr gegenüber gesagt habe, nur noch darüber geredet. Und da kamen wirklich Fragen auf und dann sie ja auch mit unserem Bekannten da am Fragen und am Reden und eigentlich gab es den Tag gar kein anderes Thema mehr. Irgendwie kamen wir da immer wieder drauf und ja.
Sebastian Wie war denn dein Empfinden, dein Temperaturempfinden? Heiß, kalt, heiß, kalt, Schweiß?
Ben und Sebastian *lachen*
Ben Ja, so ähnlich. Aber im Durch..., durchweg war es gut. Ich fühlte mich gut, weil es endlich mal zur Sprache kam, ohne dass, wie befürchtet, sie gleich wegrennt.
Sebastian Ja, also gerade diese Erleichterung, das ist ein spannender Punkt. Okay Maike, du sagst, los jetzt zeig mal.
Maike Ja.
Sebastian Ich höre euch einfach mal zu.
Maike Wir sind nach oben und in unser Schlafzimmer und dann habe ich gesagt, jetzt hol mal bitte deine Sachen und dann gucken wir mal, was du hast. Ja, dann habe ich mir die Sachen so ein bisschen angeguckt und dann habe ich was hingehalten und gesagt, zieh mal an.
Sebastian Wie viel war es denn?
Maike Ein guter Umzugskarton voll mit Klamotten.
Ben Ja, da waren aber auch schon Schuhe mit drin, die nehmen Platz weg.
Maike Ja. Ja.
Ben War nur ein bisschen.
Maike Ja, aber dann habe ich mir die Sachen angeguckt und habe dann hinterher festgestellt, okay, wir müssen shoppen gehen.
Sebastian *lacht* Okay, spring mal nicht so schnell. Also du hast Sachen rausgesucht, du hast gesagt, zieh an. Und dann hat er sich was angezogen und da wart ihr beide total entspannt. Also erst mal Ben, sie hält dir da was hin. Zieh mal an, vor mir.
Ben So entspannt war ich eigentlich nicht, aber das war dann wirklich. Also habe ich dann angezogen und so wie Frau dann auch wohl mal ist, dann gleich Kritik, so: Nee, das geht dann gar nicht. Und ne [Dialekt]. Aber alles total lustig und dann wirklich im Nachhinein echt entspannt gelaufen.
Sebastian Finde ich ja toll, Maike, dann wirklich auch zu sagen, ja Kritik, aber nicht Kritik an, er trägt das jetzt und er findet das gut, sondern an, die Qualität passt nicht oder das passt nicht zu dir.
Maike Genau.
Sebastian Also voll drin. Ja, super.
Maike Ja. Und dann ein paar Wochen später haben wir dann auch die Zeit gefunden und natürlich auch das nötige Kleingeld gehabt, um zu sagen, wir gehen jetzt shoppen.
Sebastian Du springst da von diesem Tag weg, ich will dich da nochmal festhalten, es tut mir total leid. Es ist ja nicht damit gelaufen, dass du ihm ein paar Sachen hinhältst, die zieht er an, dann zieht er sie wieder aus und ihr beschließt, shoppen zu gehen. Also ist auch mal einfach die Frage: er zieht da was an, hat er dir gefallen?
Maike Ich hab gesagt, ja doch bei einigen Sachen, ja, bei anderen Sachen, ne, das bist nicht du, ne, das passt nicht.
Sebastian Okay, es hat aber schon zu ihm gepasst. Hattet ihr da schon BDSM-mäßig die Rollenverteilung er unten, du oben? Wart ihr da schon so weit oder ...? Weil das macht ja auch nochmal was mit einem aus. O Gott, ich kleide jetzt hier meinen Dom ein oder er kleidet sich anders ein. Oder, ach, das ist mein Subbie. Das ist vielleicht, ist jetzt ein Vorurteil, aber vielleicht ist das ja da an der Stelle auch mental ein bisschen einfacher zu wechseln.
Maike Nee, da waren wir gerade noch in der Findungsphase. Also da wussten wir beide noch nicht, also da war ich dann doch schon angefangen, dominanter zu sein und da haben wir dann aber auch langsam festgestellt, nee, unten bei mir ist nicht so, oben bei ihm ist auch nicht so. Es war auch genau gerade diese Zeit, wo wir dann die Findungsphase hatten.
Sebastian Okay Ben, du ziehst an, sie übt Kritik, das ist gut, das ist schlecht, aber so vom Grundsatz her, hattest du dann deine Antwort, dein Ja oder Nein?
Ben Also ich hatte definitiv mein Ja. Also war alles cool und ich war mega happy, dass das so gelaufen ist. Und wir hatten halt auch eine Menge Spaß auch an dem Tag, so von wegen, ja, mach doch mal das mit dem. Und man macht sich ja selber so Gedanken, wenn man dann solche Klamotten da liegen hat, auch vorher ja schon, was kann man jetzt mit zu was anziehen und was passt. Und dann kam sie zwischendurch nochmal auf andere Ideen, ja, nee, lass das Oberteil mal an und dann ziehst du den Rock da hinzu an, dann passt das vielleicht und war echt geil und entspannt und cool.
Sebastian Toll.
Maike Ja, ich habe damals schon Klamotten selber für meine Barbies gemacht und dann auch ruhig ein bisschen sexy. Also dann diese bunten Kleidchen dann, fand ich nicht so toll. Da habe ich dann einfach aus Stoff dann auch mal ein kleines Schwarzes gemacht oder so.
Sebastian Vielleicht nochmal eine logistische Frage, Ben. Wie bist du zu den Sachen gekommen? Warst du da shoppen gegangen mit Umkleide oder eher was bestellt oder in das Geschäft, ich suche da was für meine Freundin. Ja, die hat so eine Figur wie ich etwa. Also *lacht* das Zeug muss ja auch irgendwie ins Haus kommen.
Ben Ja, das funktioniert tatsächlich. Ich war auch erst am Überlegen, ich habe erst bestellt gehabt. Gut, das war, wo ich damit angefangen hab, auch noch nicht ganz so einfach. Da war auch eher so Richtung irgendwelchen Erotik-Versand oder so was, wo man dann bestellt hat. Allerdings die Schiene so von wegen, gehst jetzt in den Klamottenladen und suchst was für die Freundin, das funktioniert hundertprozentig, das geht. Wenn man das ein-, zweimal gemacht hat, dann geht man da auch ganz locker rein und es funktioniert einfach. Dann hat man auch so noch Verkäuferin dabei, wenn man sich ein BH kauft oder so, ja, wie groß ist denn das? So, ja, eine Handvoll und ja, das müsste passen, wenn nicht, können Sie es ja auch noch umtauschen. Das ging eigentlich ganz gut.
Maike Es war lustig. Ich kann mich noch an eine Situation erinnern. Beim Shoppen haben wir eine enge Hose gesucht, eine enge Jeanshose. Gab es zu dem Zeitpunkt nicht für Männer. Und dann sind wir in einen Frauenladen gegangen und haben da dann, habe ich ihm dann Hosen hingehalten und gesagt, probiere mal an. Und dann kam die Verkäuferin an und fragte, kann ich helfen? Und da habe ich gesagt, ja, ich suche eine enge Hose. Ja, für sie? Nee, für ihn. Habe ich dann ganz stumpf gesagt und wir haben wirklich dann eine schöne gefunden. Es war mir dann, also ich weiß, mir war die Reaktion von ihr auch relativ egal. Ich hab mir dann einfach nur gesagt, ja, so ist das.
Ben Aber das hast du gerade nicht auf dem Schirm. Die Reaktion von ihr war richtig gut.
Maike Ja?
Ben Weil sie war so bei, dann Hose anprobiert. „Nee, das geht noch ein kleines bisschen enger. Da musst du doch eben das andere anziehen. Probier die doch nochmal eben.“ Aber die war irgendwie total begeistert an dem Tag. So von wegen auch, dass wir da zu dem Zeitpunkt echt locker in den Laden rein und du dann auch so von wegen „Ja, ich suche eine Hose für ihn.“. Die war voll mit dabei. Das war ganz cool.
Maike Die Hose haben wir immer noch, die passt dir auch noch.
Sebastian Also vielleicht mag ich mal dem Publikum noch ein bisschen helfen. So, Ben, wenn man dich jetzt, wenn man so deine Statur sieht, also ein Kerl und also ich kann an der Stelle, du hast da so genau dieses spannende Zwischending. Ich kann mir dich ich wunderbar vorstellen, wie du, ich weiß nicht, wie du auf dem Bau irgendwelche riesigen Holzfässer durch die Gegend trägst auf der einen Seite, aber ich kann mir aber auch total vorstellen, total feminin und zurecht gemacht. Also da hast du offenbar so, das Publikum muss jetzt da ein bisschen rumrätseln, aber du hast da tatsächlich genau so einen Zwischenpunkt auch von der Statur her, dass du, da geht alles. Da würden dich, glaube ich, einige Mädels für töten für die Figur.
Ben und Sebastian *lachen*
Maike Möchtest du ein Bild sehen?
Sebastian Ja gerne. Darf ich das dem Publikum auch zeigen oder sehe nur ich das?
Ben Ne, ich habe mehrere und da werde ich dann dir auch wohl ein, zwei freigeben.
Sebastian Oh, also liebes Publikum, Shownotes, Shownotes, Shownotes, da gibt es Bilder, die sind meistens am Tag der Folgenveröffentlichung, gegen so 12 Uhr Mittag schaffe ich das, die hochzuladen. Dann schaut da mal rein. Ihr müsst natürlich nur so viel zeigen, wie ihr wollt, aber es ist, ja, ich bin gespannt, weil jetzt sitzt du ja gerade in so einer grünen Cargo-Hose und T-Shirt und ein paar Tattoos am Arm sehe ich und ein wenig Bart und einfach total gechillt und locker und flockig und ich bin jetzt sehr gespannt. Jetzt suchst du gerade im Handy ein bisschen rum. Ich bin sehr gespannt. Okay, ich sehe ein Bild, wow, das bist echt du?
Ben Ja, das bin ich.
Sebastian Okay, liebes Publikum, wenn ihr das Bild nicht sehen könnt, ich sehe erst mal im Hintergrund Badezimmerfliesen, die viel schöner sind als meine im Bad. Ich sehe ein wirklich hübsches Mädel, was so leicht nach unten schaut mit wallender Frisur und einem Spitzenbody, sehe ich richtig, ne [Dialekt]?
Ben Das ist ein Korsett.
Sebastian Ja, das ist so ein bisschen Sepia. Komm, das Korsett, das hätte ich jetzt nicht erkennen können auf dem Bild. Okay, das Bild ist ein bisschen bearbeitet mit so einem Sepia-Filter und Strümpfe mit Halter auch dran, also wo man das auch sieht und wow, also ich würde nicht drauf kommen, dass du das bist, ehrlich gesagt. Also Wahnsinn.
Ben Nein, aber bin ich, definitiv.
Sebastian Allerdings ist das auch eine Zeit, da ist jetzt kein Bart, den hast du zu der Zeit abrasiert gehabt. Oder kann man den überschminken? *lacht*
Ben Ne, also so überschminken geht jetzt nicht, aber den Bartschatten und so was, das kann man wegschminken, das ist nicht das Problem.
Sebastian Wahnsinn.
Maike Ja, da haben wir uns auch sehr viel rangefuchst und ich hab gerne dann so eingekleidet und dann ein paar Bilder gemacht und so.
Sebastian Wenn du das Bild siehst, Maike.
Maike Ich find's toll. Also ich bin ja auch bisexuell und sexuell eigentlich offen. Ich find das toll.
Sebastian Also beeindruckend. Also muss ich ganz ehrlich sagen, wow.
Maike Ja, aber ich möchte auch noch ganz gerne unser ...
Sebastian Okay, also ihr seid shoppen gegangen. Achso, es gibt noch ein Ding der Woche. Du hast gerade schon in der Tasche rumgenestelt. Das Ding der Woche Nummer 1. Ja, ich bin sehr gespannt.
Maike Ich klatsche es einfach mal auf den Tisch. Huch.
Ben und Sebastian *lachen*
Sebastian Gleich runtergefallen, flumps. So, habe ich selten hier, ich nehme es mal in die Hand, ich habe jetzt hier eine Brust in der Hand, so eine Einlege-Silikonbrust mit Brustwarze und ... Ich würde sie jetzt fast auf die Waage legen, aber ihr wisst bestimmt genau, was die wiegt, damit man sich das ein bisschen vorstellt, also wenn ich die jetzt so in die Hand nehme, so eine gute Hand voll würde ich sagen und ...
Maike Ein B-Körbchen.
Sebastian Ein B-Körbchen, sehr weich.
Maike Ja, schon gut durchgeknetet von mir.
Ben *lacht*
Sebastian Ja, ein bisschen kühl gerade, aber das wärmt sich auf der Haut dann an. Das nimmt die Wärme auf.
Ben Ja. Das wird wirklich so warm, wie Körper selber auch ist.
Sebastian Da ist jetzt so eine Art Folie außenrum, aber das Gewebe, das fühlt sich ja tats... Also ich kann jetzt nicht sagen, ob es sich echt anfühlt, weil der Eindruck, dass ist kalt, gerade alles überschattet. Und ich habe, in der Regel hat das Podcastsubbie keine kalten Brüste.
Maike Ja, wir haben es vorher auch auf die Heizung gelegt oder so.
Sebastian Ja, ne [Dialekt], okay.
Ben Warmwasser funktioniert auch ganz gut.
Sebastian Das ist dann der Punkt, da geht es jetzt weiter als Klamotte, sondern jetzt kommt auch noch ein bisschen Extras dazu. Also wir haben einmal die, das ist jetzt eine Brust. Es gibt natürlich hoffentlich zwei?
Maike Ja.
Sebastian Auch gleich groß?
Ben und Maike Ja.
Sebastian Könnte ja da auch ein Kink sein, dass die unterschiedlich groß sein müssen.
Maike Nein. Also wir haben auch verschiedene Größen mal ausprobiert und laut, also auch wegen seiner Körperstatur und so was alles, weil wir es so natürlich wie möglich machen wollten, haben wir gesagt, ein B-Körbchen passt am besten. Ein C und ein D ist schon wieder zu groß.
Sebastian Ich mache mal ein Bild, wobei ich leider zugeben muss, dass es relativ schwierig ist, ein Bild zu machen, wo die Brust als solches an sich einfach nur irgendwie, ich sehe es gerade auf dem Handybild, das sieht irgendwie jetzt gerade sehr nach Plastik aus. Also der optische Eindruck ist wesentlich schlechter, als der, als es sich anfühlt, muss ich zugeben. Und das wird einfach in den BH reingelegt oder muss man das irgendwie noch ankleben, damit das irgendwie ...
Ben Es gibt, das ist einer, der gar keine Klebefläche hinten hat.
Sebastian Ja.
Ben Kannst auch so einfach in den BH reinlegen. Und dann gibt es welche, die so leicht selbsthaftend sind. Wenn die auf der Haut sind und warm werden, dann bleiben die auch wohl an der Stelle. Bleiben kleben. Kann man natürlich auch dann nochmal ankleben oder so, je nachdem, was man gerade vorhat. Aber wenn man auf einem gemütlichen Abend oder so irgendwo ist und nicht großartig am Rumtanzen, Rumspringen ist, dann muss man sie nicht festkleben.
Maike Jetzt hör auf, mit meinen Nippeln zu spielen.
Ben *lacht*
Sebastian Ich finde das total großartig, weil die sind so, ja.
Maike Ich mag das auch total gerne machen.
Sebastian Aber die werden nicht fest, wenn man da drin rumspielt? *lacht*
Maike Ne.
Sebastian Okay, soweit sind sie noch nicht.
Maike Nee.
Sebastian Ich überlege gerade, vielleicht beauftrage ich euch mal, ich habe jetzt gerade zwar einen Schnappschuss gemacht, aber vielleicht könnt ihr das noch ein bisschen schöner, weil wenn man nämlich hier das so ein bisschen verformt in der Hand, dann wird auch diese Oberfläche, diese Folie, die da quasi drauf ist, dann wird die nämlich glatt und dann sieht das plötzlich nochmal ganz, ganz anders aus. Das Bild, was ich gerade gemacht habe, das sah eher so ein bisschen, ja, das sah halt aus, als ob, ja, wie gekruschelte Frischhaltefolie, die drauf liegt. Wenn man jetzt aber hier ein bisschen das in Form bringt, dann sieht das plötzlich ganz, ganz anders aus. Dann sieht das wirklich auf den ersten Blick aus wie echte Haut und natürlich makellos.
Maike Ja, am Anfang sind die auch genau so. Die ist jetzt natürlich schon gut durchgeknetet von mir. *Ben lacht*
Sebastian In welchem Zeitraum befinden wir uns gerade? Wann war das Shopping-Erlebnis? Wie viele Jahre ist das her?
Maike Zwölf Jahre.
Sebastian Zwölf Jahre, okay.
Ben Das war so ziemlich am Anfang.
Maike Elf Jahre.
Ben Elf, ja.
Maike Elf Jahre ist das her, genau.
Sebastian Okay, also damit sind doch eigentlich alle Dämme gebrochen. Seitdem kann unfassbar viel Geld in Klamotten reingeflossen sein. Und aus dem einen Shopping-Erlebnis wurden wahrscheinlich noch viele weitere?
Maike Ja, definitiv.
Sebastian Maike, hast du denn auch ordentlich Wäsche zu Hause oder geht das immer gleich, dann wird nur für ihn gekauft?
Ben, Maike und Sebastian *lachen*
Maike Das Schöne war einfach, ich war ja zu dem Zeitpunkt schwanger gewesen und habe auch ordentlich an Gewicht zugelegt, dass gewisse Klamotten mir gar nicht mehr gepasst haben. Da habe ich dann gesagt, hier Schatz, probier mal an, passt mir eh nicht mehr. Und gewisse Sachen hat er dann von mir übernommen. Bei einigen Sachen, da haben wir gesagt, nee, komm, die können weg. Viele Sachen haben wir mehr für ihn gekauft als für mich. Mir war das aber dann auch so, ich war da sehr speziell, was Klamotten anging. Entweder hat es mir dann nicht gefallen oder es hat mir nicht gepasst oder es hat mir gefallen, aber es hat mir nicht gestanden. Typisches Frauenproblem halt beim Shoppen.
Sebastian Wie ist denn eure Schuhgröße? Wie unterschiedlich ist die?
Maike Gar nicht so unterschiedlich.
Sebastian Ja, ich habe gerade auch so ein bisschen geschielt.
Ben und Maike Das ist gar nicht so unterschiedlich. Das ist so circa so ein bis zwei Größen Unterschied.
Sebastian Ah, das ist wahrscheinlich bei komplizierteren Schuhen, wie ich es nenne, wahrscheinlich schon zu viel Unterschiede, ne [Dialekt]?
Ben Nein, gar nicht.
Sebastian Ne, das geht?
Ben Also ich selber habe einen schlanken Fuß und wenn man dann so irgendwie in Richtung Stiefel oder irgendwie was guckt, die sind meistens noch so ein bisschen länger und das passt und das ist teilweise sogar angenehm.
Maike Und ich hab einen sehr breiten Fuß, also von daher hebt sich das dann schon wieder ein bisschen auf.
Ben Das ist genauso wie da letztens da im Club mit den Schuhen, wo ich deine vergessen hab.
Maike Genau, ja.
Sebastian Ja, das war so die nächste Frage, also Ben hat Klamotte, Maike hat Klamotte, ihr könnt tauschen bis zum gewissen Grad, aber habt ihr auch irgendwas gemeinsames im Schrank? Wo dann vielleicht, wenn man auch rausgeht, die Frage ist, ich will das aber anziehen - Nein, ich will das anziehen. *lacht*
Ben Das eine Oberteil jetzt, aber sonst ...?
Sebastian Mhm.
Maike Ja, wir haben einen Oberteil, das passt uns beiden mittlerweile, ich habe gut abgenommen in den letzten Jahren wieder und habe mich letztens ... Doch, wir haben Klamotten, die gleich aussehen in verschiedenen Größen dann. Und dann hatte ich letztens eine Leggings von dir an und habe mich gewundert: Hä, sag mal, warum sitzt die denn so eng auf mal? Und habe mich dann gewundert, weil sonst saß die immer sehr locker. Ja, dann ist mir aufgefallen, scheiße, ich habe ja seine an.
Sebastian Okay, das heißt, wenn ihr euch gewichtsmäßig noch so ein bisschen angleicht über die Jahre, dann kann irgendwann, dann habt ihr irgendwann im Zweifel die gemeinsame Unterwäscheschublade oder will man das einfach nicht? Seins ist seins und ihrs ist ihrs und dann ist gut oder ...?
Ben Also das, was bei uns im Schrank hängt, gehört uns. Also das, was gerade passt und wo man gerade Lust drauf hat und so, dann.
Sebastian Okay.
Ben Wir haben einen gemeinsamen, großen Kleiderschrank.
Sebastian Also im Zweifel kannst du dich auch an ihren Sachen bedienen und da wird sie nicht schnippisch?
Ben und Maike Nö.
Sebastian Oder er wird schnippisch, wenn du dich bei ihm bedienst?
Maike Nö. Er hat sich immer sonst nur beschwert, wenn ich dann einen Pulli von ihm anhatte, dass ich ihn dann ausleihe oben rum.
Sebastian *lacht* Beim Pulli, da gibt es dann die Probleme, okay.
Maike Ja, gerade so bei den Lieblingspullis.
Sebastian Mhm. Jetzt findet das bei euch zu Hause statt. Rausgehen. Jetzt sagen wir mal nicht heute, sondern auch da in den Anfängen. Inwieweit hat es gedauert, bis auch Ben mal in Outfit mal auch vor die Tür gegangen ist?
Ben Lange.
Maike Ganz lange. Das hat wirklich ganz, ganz lange gedauert. Also das erste Mal haben wir uns getraut, er sich getraut, das war in Hamburg gewesen, ja. Da waren wir ein Wochenende in Hamburg gewesen, auch auf einem Konzert und da hatten wir dann noch einen freien Abend und da haben wir dann gesagt, so komm, jetzt ist die Möglichkeit, da kennt dich keiner und Hamburg ist sehr offen, was so was angeht, wir gehen so unterwegs, ich gehe so mit dir raus. Und dann haben wir uns fertig gemacht, ich hab dich noch geschminkt und so und haben sehr viel Spaß gehabt an dem Abend im Hotel und dann sind wir noch was trinken gegangen.
Ben Ja, tatsächlich.
Maike Ja. Sind was trinken gegangen und dann sind wir wieder zurück und haben dann noch schön den Abend zu zweit dann im Hotelzimmer ausklingen lassen. Und uns auch unterhalten so, wie war es denn für dich? Und das war mir sehr wichtig, dann auch eben einmal zu reflektieren, wie hast du dich jetzt gefühlt, nachdem du das erste Mal in der Öffentlichkeit damit warst? Danach ging es dann weiter, dass wir Freunde mit einbezogen haben, da zu öffnen und denen das zu erklären. Und erstmal nur die allerengsten Freunde. Und dann ein paar Jahre später kam dann deine Mutter mit dazu. Der haben es dann gesagt. Und mittlerweile ist es normal geworden.
Sebastian Gab es auch mal negative Reaktionen?
Ben Wenn, dann waren das ganz leichte negative Reaktionen, die mich aber dann schon gar nicht mehr interessiert haben.
Maike Natürlich hast du, wenn du unterwegs bist, dann auch mal jemanden, der schief guckt.
Ben, Maike und Sebastian Ja.
Maike Aber dann ist das so.
Ben Lass sie gucken.
Sebastian Ja, aber wenn, ich sage mal 99 Prozent, ich sage mal, das im Zweifelsfall sogar übersehen, weil die Verwandlung ist ja wirklich grandios, muss ich ja gestehen. Also ich würde es auf den ersten Blick nicht mitkriegen. Wahrscheinlich auch auf den zweiten Blick nicht. Aber wenn dann mal was ist, ja, ist toll, wenn man dann drüberstehen kann und sagen kann, okay, das kann halt nicht immer 100 % passen, aber es ist schön, wenn es im Durchschnitt so ist, dass ihr euch da auch wohl mitfühlen könnt.
Ben Also im Großteil, vor allem auch da, wo wir uns dann bewegen und so was, dann ist sehr positives Feedback.
Maike Ja.
Sebastian Schön.
Ben Und dann kommt im Nachhinein dann auch, wenn wir dann zum Beispiel jetzt auch im Club, da wo wir gerne sind, wo ich auch hingehen kann, wie ich mich gerade fühle, wie ich gerade möchte und dann kommt so, nächstes Mal gehe ich dann da als Mann, offensichtlich als Mann hin und dann kommt so, oh, hast du deine Brüste vergessen zu Hause, das ist aber schade. Also schon eher so: ach, ich hätte mich da jetzt heute drüber gefreut.
Sebastian Bevor ich jetzt wieder ganz thematisch die Kurve kriege, Maike, vielleicht nochmal auch das aus deiner Sicht, wie verändert sich die Person? Also macht die Wäsche was mit dem Verhalten deines Kerls?
Maike Am Anfang war es wirklich so, da war er eine komplett andere Person und hat sich auch femininer verhalten. Mittlerweile verschmilzt das sehr. Also es ist eigentlich egal, ob er jetzt Frauenklamotten trägt oder nicht. Er ist einfach er und da ändert sich auch nichts irgendwie.
Sebastian Das ist natürlich toll, wenn dann wirklich auch die Persönlichkeit einfach ganz authentisch ist und sie passt dann offenbar auch zu beiden Seiten. Super.
Maike Genau. Das hat sich aber auch erst in den letzten drei Jahren entwickelt, dass das so verschmolzen ist.
Sebastian Ja, ich glaube, das braucht auch einfach Zeit. Es ist am Anfang total aufregend und jede kleine Veränderung, jeder kleine Schritt ist so ein Bäm im Kopf. Und dann hat man auch noch gar nicht, dann muss man auch überlegen, wie weit will und muss ich denn gehen? Ab wo ist es denn okay und ab wo fühle ich mich, ich sag mal, komplett? Und das muss man ja alles erstmal rausfinden. Und dann kann man ja anfangen, damit auch zu spielen und zu sagen, okay, jetzt fühle ich mich so und dies und das. Und ich muss mich auch gar nicht im Kopf um 180 Grad drehen, wenn ich das nicht will. Das ist eigentlich schön, dass wir eine Zeit haben und auch in einem Land leben, wo nicht alles und immer geht. Die Gesellschaft ist immer noch ein bisschen gespalten, aber wo schon sehr vieles geht und wo man sich entfalten kann. Jetzt mag ich aber wirklich ganz dringend mal diesen, ja wieder in das BDSM, Dominant, Submissive etc. Gefüge reingehen. Das war jetzt auch die Zeit, wo gerade dieses, wer ist gerade oben oder wer darf oben und wo fühlt ihr euch im Kink wohl, wo sich das auch verändert hat. Ja, Maike, wie ist es dazu gekommen, dass du dauerhaft oben bist?
Maike Ja, das hat sich eigentlich dann ein paar, ich glaube zwei Jahre später kristallisiert. Da waren wir auf einem Mittelaltermarkt und haben ein Tauschgeschäft durchgeführt und haben das zweite und dritte Ding der Woche ...
Sebastian Ah, das ist ja sehr schön, dass das gleich hier weiter geht. *lacht* Ja, dann bin ich gespannt. Also, liebes Publikum, schaut in die Shownotes, da gibt es Bilder. Ihr macht mir einfach Bilder von den ganzen Sachen.
Ben Ja, das machen wir.
Sebastian Ich habe auf meiner Hausaufgabe, dass ich mir mal so eine Fotowall hier besorge für so was. So, du hast zwei Dinge rausgeholt. Das eine, ich greife erstmal nach links, das ist ein Seil.
Maike Genau.
Sebastian Und zwar ein ...
Maike und Sebastian Hanfseil.
Sebastian Ja, in Naturfarben.
Maike Genau, handgedreht. Es ist wirklich komplett handgemacht.
Ben und Maike Es ist natürlich jetzt schon ein paar Jährchen alt, na über 10 Jahre alt.
Sebastian Aber ganz ehrlich, es ist schön gepflegt, es franzt nicht zu sehr aus, es sieht benutzt aus, aber ich glaube, dieses Teil hat schon viel Spaß erlebt.
Ben und Maike Mhm. Ja.
Sebastian Tauschgeschäft, also ihr habt es euch ertauscht.
Maike Wir haben uns ertauscht, ja. Wir hatten, genau, die Leute, die so was hergestellt haben, die brauchten etwas von uns, weil wir mit Schmieden zu Gange waren und haben Lagerbedarf gemacht. Die brauchten Heringe und haben uns dann quasi ein Tauschgeschäft angeboten und haben uns dann Seil und einen Flogger.
Sebastian Ja, das ist das zweite Ding. Ich gucke jetzt gerade mal, wie lang ist das Seil? Was hat das hier? Gute drei, vier Meter? Wahrscheinlich dieses fünf Meter Standardmaß.
Maike Es ist ein sehr kurzes Seil, aber es reicht.
Sebastian Ja, aber es ist schön. Hat auch eine schöne Dicke. Ich würde sagen, so, das ist ein guter Zentimeter, acht Millimeter.
Ben Ja, acht Millimeter kommt hin.
Sebastian Ja, das ist schön. Und das habt ihr euch da ertauscht. Und jetzt mal, den Flogger muss ich auch mal direkt direkt in die Hand nehmen. Der ist total schön, weil so einen habe ich auch noch nicht gesehen.
Maike Der ist auch handgefertigt.
Sebastian Ja, also er hat ganz viele, ich sag mal, Fransen. Wisst ihr die Zahl, wie viele das sind?
Maike Nee, wissen wir jetzt nicht. Haben wir nie gezählt.
Sebastian Bestimmt 50. Und so aufwendig. Also auch da, liebe Publikum, schaut mal, also das ist auch alles Hanf, ne [Dialekt]?
Maike Ja.
Sebastian Also diese Hanf..., ja, Fransen, sage ich mal, und die sind alle schön gedreht und am Ende sind die alle nochmal, zusammengespleißt, also am Ende sind sie auch ein bisschen fester, würde ich sagen, wie so, wenn man Schnürsenkel hat, da ist ja am Ende noch so eine Kunststoffkappe drauf, da sind die auch ein bisschen fester und hier, das ist glaube ich kein Kunststoff, genau, aber die sind da auch direkt dran und dann ist der Griff nochmal eben auch mit diesem dünnen Seil nochmal umwickelt und das sind bestimmt auch nochmal so 100 Bahnen. Darf ich mir mal irgendwie ...
Maike Ja sicher.
Sebastian Ich hau mal hier erstmal auf die Couch. *helles Schlaggeräusch* Ja, das macht, oh, das klingt schön. Und wenn man mal auf die Hand haut. Ah, das beißt.
Ben und Maike Ja.
Sebastian Und wie das beißt.
Maike Deswegen, das kann ganz schön heftig sein. Das war ...
Sebastian Dafür würde ich auch mal Heringe hergeben. Das ist ja ein schönes Teil.
Maike ... auch das erste Werkzeug, das erste Spielzeug für den BDSM-Gebrauch, was ich oder was wir bekommen haben.
Sebastian Wie? Ihr hattet sonst vorher nichts?
Maike Plüsch-Handschellen. *lacht*
Sebastian Oh, super.
Maike Kabelbinder, so das, was die Werkstatt gerade so hergibt.
Ben Die Krawatte, die war auch nochmal da.
Maike Ja genau, so übliche Sachen, aber sonst hatten wir uns nie was zugelegt gehabt und da kam das dann mit dem Ding zustande.
Sebastian Okay, du hast es ertauscht und gleich probiert?
Maike Ne, weil der Platz dafür gerade nicht ausgereicht hat und wir gerade auch die Privatsphäre für das nicht hatten. Wir haben es dann zwei Wochen später das erste Mal ausprobiert und da habe ich dann aber auch festgestellt, ich mag das nicht. Und er hat es genossen. Und mir hat es sehr viel Spaß gemacht, ihm Schmerzen zuzufügen. *lacht verhalten*
Sebastian Also da nochmal so eine kleine Geburt. Ich habe gerade mal kurz gezählt, es sind 50 Fransen übrigens. *lacht*
Ben Sehr gut geschätzt.
Sebastian Wieso? Du weißt es genau?
Ben Nee, du hast gerade gesagt, ich schätze mal so 50, nein?
Sebastian Ja, ja, das stimmt. Ja, ich kann nicht anders bei so was, da kommt dieses Graf-Zahl-Gen so ein bisschen durch, ich leg euch das mal wieder hier hin. Okay, also ab da hat es gezündet. Ja, harter Sex ist schön, aber das ist auch geil.
Ben und Maike Ja.
Maike Doch, das, gerade zu dem Zeitpunkt sind wir dann auch umgezogen und hatten dann mehr Platz auch, um uns auszubereiten, gerade auch im Schlafzimmer und da kam dann auch mehr Spielzeug dazu und ich habe mein Faible für Schlagwerkzeug dann entwickelt. Und dann somit auch meine Position dann gefunden, weil wir gemerkt haben, okay, es macht mir eindeutig mehr Spaß, oben zu spielen. Ich fühle mich da angekommen.
Sebastian Also eigentlich hat nur der Impuls gefehlt, dass ihr mal passendes Werkzeug da habt.
Maike Ja.
Sebastian Und dann auch, mhm. Das heißt, die Rollen sind da also ganz klar und fest verteilt? Das passt jetzt?
Maike Ja.
Sebastian Du haust ihn und dann ist fein.
Maike Ja. Also ich selber lasse mich nicht hauen.
Sebastian Ja.
Maike Massagen sind okay.
Sebastian Ja gut, das ist ja ein Service.
Maike Aber auch ruhig härtere Massagen. Also richtig festes Zupacken dann, mag ich wohl, aber auch nicht am Arsch. Das ist wirklich so, so Nacken und Rücken und so was ist voll toll, aber alles weitere ist nicht meins.
Sebastian Das ist ja einmal so die Komponente Sadismus-Masochismus, okay. Wie ist das auch so vom Mindset? Also du bist jetzt unten und jetzt haben wir auch hier so ein leicht D/s-iges Verhältnis. Wie ist das bei euch ausgeprägt?
Maike Wir haben es probiert, haben aber festgestellt, in den Alltag lässt sich das schlecht integrieren bei uns mit den Kindern. Wenn dann nur abends, wenn die im Bett sind. Es ist bei uns beiden jetzt nicht die Erfüllung. Also er ist rein maso und nicht devot und dafür habe ich dann andere Spielpartner, wo ich dann sagen kann, okay, da kann ich dann meine reine Dominanz dann ausleben und habe den devoten Spielpartner dann für mich.
Sebastian Ben, das ist für dich auch, ja, wenn sie da aktiv auf deiner Haut rumspielt, um das mal so zu nennen, das ist für dich Entspannung, das ist Abschalten und das fühlt sich gut an?
Ben Ja, also wenn das, im Moment ist das noch so, wenn das Umfeld passt, also das, wenn es entweder zu Hause ist oder bei uns im Verein oder so was, da haben wir auch Spielmöglichkeiten, das Umfeld passt, dann kann ich auch wirklich komplett abschalten. So wie jetzt letzten Sonntag. Da war ich auch einmal fast komplett raus. Hat richtig Spaß gemacht. Wenn man da so ein paar Tage später noch was davon hat, ja, ist fein. Ich mag das.
Sebastian Ich frage die Menschen ja immer so ein bisschen nach dem Kink. Also da habe ich dann so, das sind dann so, ja die Frage nach Praktiken, was macht man? Also ich merke schon mal Spanking mit allen möglichen Dingen, ja ist fein, macht Spaß. Fixieren gehe ich mal davon aus.
Ben und Maike Ja. Shibari.
Sebastian Also dann gleich auch mit schönem Seil.
Maike Ja, das auch. Also Seil ist unsere Hauptfesselungsart.
Ben Das ist aber auch, Seil ist bei uns auch ein Must-have irgendwie mittlerweile. Also es spielt eigentlich fast immer ein Seil mit die Rolle.
Sebastian Spielen eher im weiblichen Outfit, Ben, oder ist das egal?
Ben Das ist egal. Das ist vollkommen egal.
Sebastian Maike, hast du da eine Vorliebe? Mach dich hübsch, dann kann ich dich kaputt machen.
Maike Nackt. Einfach nackt.
Sebastian Okay, das ist also nicht unbedingt miteinander verwoben.
Maike Nein.
Sebastian Okay. Da sieht man aber auch, wie ihr euch als Menschen seht. Also es ist nicht die, eine Rolle, die hergestellt werden muss, damit dann irgendwie BDSM funktioniert, sondern ihr macht halt miteinander und das kann mal so, mal so sein, das ist alles okay.
Ben Es funktioniert beides eigentlich immer. Also BDSM funktioniert immer und diese weibliche Seite funktioniert auch in beiden Richtungen, ob es jetzt Alltag ist oder ob es jetzt im Spiel ist.
Sebastian Was geht denn gar nicht für euch? So, was ist nicht Teil eures BDSM?
Ben Ja, diese Fäkalien-Geschichte sind wir raus.
Sebastian Ja.
Ben Klinik haben wir bis jetzt auch noch nicht. Da bin ich auch noch nicht ganz von überzeugt.
Maike Obwohl ich Nadeln sehr interessant finde.
Sebastian Das ist ja im Prinzip auch nicht Klinik, sondern das hat ja eher etwas mit Stoff und damit mit Wäsche zu tun.
Ben und Sebastian *lachen*
Sebastian Kann man ja einfach umdefinieren. Ja, okay.
Maike Ja, für mich Waterboarding, überhaupt nicht meins, wo ich dann sage, okay, ne, möchte ich nicht anwenden. Und ein No-Go habe ich wirklich und das ist ins Gesicht schlagen. Das werde ich nicht machen. Das ist für mich eine Respektsache und das ist, ne, ich möchte es auch nicht und das ist für mich ein No-Go, das kann ich nicht machen.
Ben Dann das Thema Erniedrigung, das was bei uns nicht funktioniert.
Maike Genau, das funktioniert bei uns nicht. Das kann ich, mit jemand anders kann ich das ausleben, aber mit Ben kann ich es leider nicht ausleben. Das ist, es funktioniert einfach nicht.
Sebastian Er lässt sich nicht erniedrigen. Da kannst du sagen, was du willst? Ja, passt schon. Oder ist das eher so ein Ding, wo es seelisch weh tut und was man einfach lieber lässt?
Maike Wir fühlen uns da nicht wohl mit, beide nicht.
Ben Nee, ist nicht unseres. Also nicht in unserer Konstellation. Das passt nicht.
Sebastian Jetzt seid ihr ja irgendwie in die Szene reingekommen. Stammtische, Partys, Kontakte. Finde ich da spannend, auch da, wie lange habt ihr gewartet von, „Ja, ich verhaue ihn jetzt“ zu „Wir gehen jetzt auch unter Leute“ und dann bringst du ja auch nicht nur ihn, sondern auch sie mit, Maike. Das ist ja auch nochmal spannend, weil eigentlich ist ja immer so dieser Outing-Prozess, ich sage mal, eher umgekehrt. Man geht auf Stammtische, da sieht man andere Menschen und dann kann man sich überlegen, okay, wie weit möchte ich mich da auch zeigen. Und ihr habt diesen Prozess, also Ben, du hast diesen Prozess ja vorher schon abgeschlossen, finde ich total gut, weil damit könnt ihr mit dem Selbstbewusstsein irgendwo hingehen und Leute treffen, die euch dann auch so kennenlernen sollen, wie ihr das möchtet und ihr müsst gar nicht euch so ran tasten. Das wäre jetzt meine Vermutung, aber wie war es denn wirklich?
Ben Also erstmal hat das Ganze, bis wir wirklich Richtung Stammtische gingen, von unseren eigenen ersten Erfahrungen in dem Bereich zehn Jahre gedauert.
Sebastian Boah, das sind Zeiten, Wahnsinn.
Maike Ja, das hat wirklich ewig gedauert, aber was dann ja halt viel dazwischen kam, war halt die Familienplanung und Kinder, Arbeit, Dach überm Kopf, das ganze Privatleben, das hat uns so vereinnahmt, dass wir froh waren, wenn wir mal wirklich einen Tag frei hatten und uns es auch gut ging. Es gab dann zwischendurch auch noch wieder psychische Tiefs, wo wir dann auch teilweise kurz vor der Trennung standen. Wir mussten stark beide an uns arbeiten, damit wir wieder so zusammenfinden. BDSM hat dann natürlich auch geholfen, diese Gemeinsamkeit dann wieder zu haben und das noch weiter zu entwickeln, weil wir gesagt haben, ja, irgendwie, es fährt sich gerade fest so ein bisschen, es ist immer das gleiche wieder, wird Zeit für was Neues, wir sollten was Neues ausprobieren.
Sebastian Ja, machen wir doch mal einen Exkurs: zwei Kinder zu Hause, darf ich fragen, wie alt die jetzt sind?
Maike Elf und acht.
Sebastian Okay, das heißt, die kann man ja auch nicht einfach mal weg schnipsen, wenn man irgendwie was machen will.
Ben Ne, das ist schlecht, ja. *lacht*
Sebastian Und, also auch da, mit den Klamotten, wie geht ihr damit um, wie offen seid ihr? Weil die Frage kriege ich natürlich immer ganz viel von Eltern: O Gott, was kann man denn machen, wenn die Kinder im Haus sind, weil man will die ja auch irgendwie nicht, ja, man will ja auch, dass die Kinder in, ich sag mal, geordneten Verhältnissen aufwachsen und nicht die Schrecken des Lebens jetzt schon mitkriegen, bla bla bla. Und Sexualität hat auch nichts im Haus zu suchen, solange die Kinder da sind und so weiter und so fort. Da gibt es ganz viele Arten, wie man damit umgehen kann. Wie seid ihr damit umgegangen?
Maike Kinder sind so konstuliert, dass egal welche Hautfarbe ein anderes Kind hat oder so, es ist offen. Es hat keine negativen Sachen, keine positiven, macht seine eigenen Erfahrungen. Wenn ein Kind damit aufwächst, den Papa dann auch mal in einem Frauenschlüppi oder mit einem BH anzusehen, denkt, es ist normal. Natürlich kamen dann irgendwann auch die Fragen: Ist das normal? Und da haben wir den Kindern auch erklärt, nein, es ist nicht normal, aber Papa fühlt sich damit so wohl. Es macht nicht jeder, aber wir finden das toll. Und wir haben sehr offen von Anfang an mit den Kindern darüber kommuniziert. Wir haben aber auch gesagt, sagt, so sexuelle Praktiken oder so was kommen nicht vor den Kindern vor. Mal ein Klaps auf den Arsch mit angezogenen Klamotten ist in Ordnung.
Sebastian Ja, wobei ich da auch gelernt habe, wenn man da nicht aufpasst, die kriegen das mit, dann probieren die das irgendwann selber.
Ben *lacht*
Sebastian Und hauen dann der Mama mal auf den Hintern und dann stehe ich da und dann sag: „Nein, das macht man nicht.“ - „Hast du auch schon gemacht.“ - „Das kann überhaupt nicht sein.“ - „Doch, doch, ich habe das gesehen in der Küche vor zwei Wochen.“ Da dachte ich so, verdammt, nicht aufgepasst.
Ben Die Erfahrung haben wir auch schon gemacht.
Sebastian So ganz perfekt funktioniert es dann doch immer nicht, die kriegen doch irgendwie alles mit. Naja.
Maike Ja, verheimlichen kann man sowieso nichts.
Sebastian Ja, aber ihr geht damit offen um, aber in dem Moment, wo es einen sexuellen Kontext hat, dann trennt ihr das ganz klar ab.
Maike Genau, da sagen wir dann auch, wir haben, mittlerweile verstehen die Kinder das dann auch, die wissen auch, dass wir Sex haben.
Sebastian Ja gut, das wird denen auch in der Schule beigebracht. *lacht*
Maike Eben, da haben wir nie ein Geheimnis draus gemacht. Wir haben immer nur gesagt, wenn die Tür zu ist, bleibt die Tür zu und die wird von einem von uns aufgemacht. Und ihr macht die nicht auf. Und das haben wir den Kindern so verinnerlicht und immer wieder gesagt, dass das absolut kein Thema ist. Also es funktioniert auch wirklich. Also die klopfen dann an und warten wirklich, bis einer von uns die Tür aufmacht.
Sebastian Ich mag da auch nochmal so zwei Dinge sagen. Das eine ist, das wurde mir mal beigebracht, Kinder haben offenbar einen Filter. Sie fragen nur Dinge, deren kindgerechte Antwort sie auch verarbeiten können. Das scheint sich zu bestätigen, laut meiner Erfahrung. Das zweite ist, ich kriege, wenn Eltern hier im Podcast zu Gast sind und erzählen dann, wie machen sie das und wo eben nicht gesagt wird, um Gottes Willen, wir haben da ein völliges Doppelleben, dann kriege ich hin und wieder schon mal Kritik, das geht doch nicht, das kann man nicht machen, um Gottes Willen, die armen Kinder. Das bekomme ich aber bislang ausschließlich von Menschen, die keine Kinder haben als Kritik. Also Eltern müssen nun mal zwangsläufig pragmatisch sein, denn Eltern haben auch ein Recht auf eine Sexualität und auch darauf, nicht ein völliges Doppelleben führen zu müssen. Das mag ich hier einfach mal so erwähnen. Klar, man muss da schon ein bisschen aufpassen und man kann denen auch nicht jeden Mist zutrauen und zumuten den Kids. Aber den Weg muss man da einfach selber finden und das machen auch unterschiedliche Eltern unterschiedlich. Und ihr habt euch für einen offenen Weg entschieden und bislang passt das. Wartet mal ab, bis die in die Pubertät kommen, aber dann ist eh egal, was ihr macht, das ist eh alles peinlich. Und ihr sowieso.
Ben Aber bis jetzt fahren wir da echt gut mit, positiv. Auch wenn jetzt schon durch Zufall unsere Schlafzimmertür irgendwie mal zu ist, durch den Wind zugeweht oder irgendwas, dann stehen die Kinder vor und warten und warten und da ist niemand im Schlafzimmer. Das habe ich auch schon erlebt, also das ist auch bei denen verinnerlicht.
Sebastian Mhm.
Maike Ja und auch offene Kommunikation, die Große hatte jetzt das erste Mal Sexualkunde und kam dann auch mit Fragen nach Hause und da habe ich mich mit ihr ganz offen zusammensetzen können und auch allgemein Sexualkunde zu Hause. Dadurch, dass wir sehr offen kommunizieren, auch was im Körper vorgeht, eines Pubertierenden, können wir uns da sehr offen drüber unterhalten. Es ist auch bei uns, wenn man mal nackt durchs Haus läuft oder so, im Sommer liege ich auch ganz gerne mal nackt draußen. Die Kinder stört es nicht.
Sebastian Und wenn es sie stört und sie sagen, ich möchte das jetzt nicht, der Tag kann ja mal kommen, die das unangemessen finden, dann kann man ja immer noch darauf reagieren und das auch im Zweifel anpassen.
Maike Genau, aber das ist halt Kommunikation, die wir miteinander auch mit den Kindern führen und das ist uns auch sehr wichtig.
Sebastian Ich habe da so einen spannenden Aspekt neulich mal bekommen, das war sehr interessant, da ging es dann darum, sollte man zu Hause über Sexualität überhaupt reden, weil die kriegen das ja auch woanders her mit etc. etc. Und da kam dann der Einwand, naja, gib denen mal ein paar Stunden mit TikTok und dann ist da auch zum Teil ein sehr schräges Frauenbild und Männerbild, was dann da abgebildet wird. Ich glaube, das ist dann auch einfach wichtig, dass man familiär auch ein gewisses Gegengewicht anbietet und das ist eben nicht, was habe ich, momentan kriege ich immer sehr viel dieses, er sagt irgendwas und och ja, sie versteht das natürlich versehentlich miss und geht auf die Knie und macht den Mund auf. Wo ich mir auch denke, okay, und da gibt es keinen Altersfilter oder irgendwas. Also damit werden sie schon konfrontiert. Die müssen eine Menge sch..., ja, verarbeiten, die Kids. Und dann ist es eigentlich gut, wenn da zu Hause ein Vertrauensverhältnis da ist.
Maike Das Schlimmste finde ich immer noch, bei mir zu Hause wurde das nicht groß geschrieben, dieses offene Verhältnis. Es wurde alles hinter verschlossenen Türen gemacht und da habe ich gesagt, das möchte ich nicht. Ich möchte offen kommunizieren können und auch gerade, was Erfahrungen angeht, was das erste Mal angeht und so. Viele Kinder oder Jugendliche gucken sich Pornos dann an und denken dann, ja, aber das ist ja normal, wenn ich ihr jetzt meinen Schwanz da in den Rachen reindrücke. Das macht man so.
Sebastian Ja, gut, blöd sind die natürlich auch nicht. *lacht* Aber ja, sagen wir mal so, es kommt irgendwann der Tag, da ist das Thema auch etwas, das ist denen unangenehm gegen den Eltern gegenüber und das ist dann auch okay, dann muss man es auch machen lassen. Aber schon mal der Grundstein ist gelegt, Sexualität gehört zum Leben dazu und ihr habt da halt auch euren Bereich. Ja, trotzdem Kinder im Haus heißt, ihr könnt euch nicht irgendwelche Leute zum Spielen nach Hause einladen und ihr könnt auch nicht ständig weg. Wie managt ihr das? Wie habt ihr eine Möglichkeit, überhaupt aus dem Haus zu gehen? Gerade in dem Alter könnt ihr die ja nicht irgendwie abends alleine lassen.
Ben Ne, wir haben Nachbarn, meine Mama, die passt sehr gerne auf Kinder auf. Das ist auch total lustig, wir haben das vor kurzem gehabt, da war es so zwei, drei Wochen, wirklich nur zwei, drei Wochen, wo die Mädels mal an einem Tag nicht drüben geschlafen haben, weil wir einfach Zeit hatten und hatten auch irgendwie mit den Mädels noch irgendwie, was wir unterwegs mussten am Wochenende.
Maike Wollten Familienzeit haben.
Ben Ja, und wenn selbst dann die eigene Mutter ankommt und fragt, können die Mädels nochmal wieder bei uns schlafen jetzt nächstes Wochenende, da sag ich nicht nein, wenn es bei uns gerade passt.
Sebastian Okay, also da habt ihr auf jeden Fall die nötige Freiheit alle paar Wochen mal, dass ihr ja zum Beispiel auch hier sein könnt.
Ben Richtig.
Maike Genau.
Sebastian Okay, ja das ist super. Wir haben uns hier spannenderweise überlegt, dass wir jetzt erstmal Richtung Szene schauen und dann gehen wir noch weiter und dann gucken wir mal, wie weit wir heute kommen. Ja, die Sache mit der Szene. Es hat also ewig gedauert, da hinzukommen. Ihr seid angekommen und du hast das ganz am Anfang, Maike, schon gesagt, du hast da auch ein Amt übernommen. Genau.
Maike Genau.
Sebastian Ich frage erst mal direkt, warum tut man sich das an?
Maike Ganz einfacher Grund. Nachdem der ehemalige Vorstand jahrelang dort war, er ist auch schon einen Tacken älter, er möchte es ruhiger angehen lassen, fanden wir eigentlich, es ist an der Zeit, den Vorstand, und auch alles andere ein bisschen jünger zu machen. Ich bin die Jüngste im Vorstand, bin die erste Vorsitzende, habe meine Verantwortung da und ich übernehme diese gerne, denn die Arbeit macht mir Spaß und ich möchte einfach, dass dieser Verein auch eine weitere Zukunft hat und auch anderen die Möglichkeit gibt, BDSM kennenzulernen und weiter ausleben zu können.
Sebastian Vielleicht frage ich erst mal, was macht der Verein überhaupt? Also was ist dessen Aufgabe? Was für Aktivitäten habt ihr? Was macht ihr da? Also es gibt ja tausend Möglichkeiten. In der Satzung steht meistens auch irgendein Ziel. Und erst mal die Frage, seid ihr gemeinnützig?
Maike Gemeinnützig sind wir nicht. Wir haben unsere Mitglieder und bieten der eine Location, wo sie BDSM ausleben können. Wir sind tolerant allen Gruppen gegenüber. Es ist egal, ob LGBTQ, BDSM oder so. Es sind alle bei uns willkommen. Wir bieten Aufklärungsgespräche, Anfangsgespräche und natürlich die Möglichkeit, zu spielen. Wir haben regelmäßige Stammtische, wir haben auch einen Kaffee einmal im Monat an einem Sonntag und dort wird dann auch gespielt. Dann haben wir unseren Tüddel-Stammtisch und auch alle paar Monate dann auch mal eine Party in der Location.
Sebastian Das ist die Location des Vereins?
Maike Genau.
Sebastian Die mieten wir.
Maike Wurde alles in Eigenleistung umgebaut und renoviert. Das ist ein altes Militärgelände mit einem Bunker dran. Den dürfen wir leider noch nicht nutzen. Es ist ein altes Gebäude und wird wieder mit Leben befüllt und wir haben ein sehr familiäres Verhältnis alle zueinander.
Sebastian Wie viele Mitglieder ganz grob habt ihr und wie heißt der Verein und wo ist das?
Maike Das ist schlagbar Weser-Ems e. V. und der ist in Apen und ja. Wir haben ca. 100 Mitglieder.
Sebastian Okay.
Maike Natürlich haben wir auch immer wieder andere Gäste, die können dann eine Tagesmitgliedschaft erwerben, ohne eine feste Mitgliedschaft. Das hat Sicherheitsgründe.
Sebastian Ja, das hat auch rechtliche Gründe, da gibt es ganz viele Gründe, warum man das macht, aber grundsätzlich gibt es da was. Also muss ich schon mal sagen, in der Ecke sehr gut. Und ja, du hast dir das jetzt ans Bein gebunden und hast all diese wunderschönen Aufgaben im Vorstand. So lange machst du es noch nicht?
Maike Nee, ich mache es jetzt erst seit März.
Sebastian Ja, okay. Also das kann alles noch kommen, der ganze Wahnsinn.
Maike Na, ich bin schon mittendrin. *lacht*
Sebastian Also meine Frage ist natürlich so ein bisschen, die Menschen haben erstmal genug damit zu tun, sich in der Szene zurechtzufinden und überhaupt Angebote wahrzunehmen und sich irgendwie auch wohlzufühlen. Und das merke ich immer wieder, es kommt dann irgendwann dieser Punkt, wo die Menschen sagen, und jetzt will ich auch was beitragen.
Maike Genau.
Sebastian Und, hm, was ist es? Ist es das Prestige des Amtes oder was gibt es dir, dich da zu engagieren und dich dann auch am Wochenende und in der Woche hinzusetzen und alle möglichen Gruppen anzugucken und zu koordinieren und Bürokrams zu machen? Was gibt dir das zurück?
Maike Die Zufriedenheit der Mitglieder und positives Feedback und einfach auch das Miteinander. Es ist anstrengend, ja, es ist auch verdammt viel Arbeit, aber ich freue mich immer über die Resultate. Ich möchte einfach auch etwas für die Zukunft noch schaffen. Irgendwas, wo dann auch nicht nur ich was von habe. Ich bin kein egoistischer Mensch und mache alles nur für mich. Ich bin eher ein Mensch, der für viele was macht und freue mich dann über die Freude der anderen.
Sebastian Ja, ich glaube, das Gefühl kann man schlecht erklären, dieses, man macht dann eine Veranstaltung, eine Party und hat einen Haufen Arbeit, kommt selber womöglich nicht mal richtig zum Spielen oder so und ist nur am Organisieren und Machen und Tun vorher und hinterher und trotzdem fühlt man sich irgendwie, ich sag mal, nach der Schlacht glücklich. *lacht*
Maike Ja.
Sebastian Ich mag auch immer wieder in diesem Podcast Menschen dazu ermutigen, engagiert euch ruhig mal. Ja, das macht Arbeit, ja, eventuell ist das mal lästig, aber macht mal, das macht die Community, die Szene schöner und größer. Und wenn ihr dann noch eine Location habt, geil.
Maike Genau, das ist halt dieses, unser Motto lautet auch: wir geben BDSM ein Zuhause. Es muss nicht immer alles hinter verschlossener Tür und man kann nicht nur spielen bei uns, man kann sich auch über Probleme auskotzen. Es wird nicht nur über BDSM, sondern wirklich über alles geredet. Von Beziehungsproblemen, familiäre Probleme, der Hund ist gestorben, bis zu ich hab einen Furz quer sitzen.
Sebastian Ja. *lacht* Ja, man denkt ja immer, auf so Stammtischen, da geht es nur um BDSM. Nein, eben nicht. Sondern es ist einfach der Ort, wo man so sein kann, wie man ist.
Maike Genau, und darum geht es: zu sein, wie man ist und sich nicht verstecken zu müssen und auch zu diskutieren über gewisse Themen. Wir haben zum Beispiel ein großes Diskussionsthema bei uns.
Sebastian Und Ben lacht schon.
Ben *lacht*
Maike Ja, es hat wirklich für eine sehr große Diskussion gesorgt.
Ben Immer noch.
Maike Swinger und BDSM, lässt sich das irgendwie vereinbaren oder inwiefern ist es vereinbar, was kann man tun, dann aber auch Schubladendenken. Es gibt ganz viele Sachen, wo BDSMler werden in eine Schublade gesteckt und Swinger werden in eine Schublade gesteckt. Deswegen auch dieser eine Club, in den wir, oder eigentlich zwei Clubs, in denen wir hingehen, die sind tolerant allen gegenüber und versuchen, das alles zu vereinbaren.
Sebastian Ist das noch so, dass dieses als BDSMer im Swingerclub kommt man sich ein bisschen vor wie im Zoo und dann gucken sie alle und tuscheln dann darüber. Gibt es das noch oder hat sich das verändert?
Ben Es verändert sich gerade. Also bei uns in der Region verändert sich das gerade auch dank dieser zwei Veranstalter und Clubbetreiber, die da wirklich ein bisschen hinterher sitzen, dass man das ein bisschen unter einem Dach auch fabrizieren darf, beides.
Sebastian Seid ihr selber Swinger?
Maike Nicht direkt.
Sebastian Nicht direkt ist auch schön. *lacht* Also ihr seid dem nicht ganz abgeneigt?
Maike Wir sind dem nicht ganz abgeneigt. Wir sind aber jetzt auch nicht diejenigen, die jetzt direkt mit jedem, der einem gefällt, dann direkt in die Kiste hüpfen oder so. Da ist Konsens doch schon sehr wichtig.
Sebastian Ich glaube so sind Swinger ja auch nicht unbedingt. Wobei, liebes Publikum, schreibt da gerne mal als Feedback unter die Folge, das würde mich auch interessieren, das würde ich auch dann mal beantworten. Als ich in die Szene gekommen bin, da war auf BDSM-Partys und -Veranstaltungen, da ging es halt um BDSM und Sex, das wurde immer mit so einem Nasenrümpfen ... gesehen. Ich glaube, das ist auch ein bisschen im Fluss, aber ich habe das durchaus erlebt, dass wenn man dann ein bisschen Sex-Spaß hat auf einer Party, dass dann schon die BDSMer dann sagen, das muss doch hier nicht sein. Wie seht ihr das? Wie ist da so der aktuelle Stand? Ist das egal und die Leute können machen, was sie wollen oder ist das auch so was so, muss jetzt nicht am sein, dass da jemand ans Kreuz gemacht wird und dann da durchgevögelt wird, das geht doch nicht. *lacht*
Maike Wir sind da tolerant. Und sagen, jedem seins. Jedem, wie es ihm gefällt. Das ist ein, wir leben auch BDSM und Sex zusammen aus. Es geht auch mit Seil und Sex.
Sebastian Ja, ich hab die, ja, das hebe ich mir noch ein bisschen auf. Vielleicht gucke ich nochmal in das Thema Spielpartner. Also Ben, du spielst mit Maike, oder beziehungsweise sie mit dir, okay. Und Maike, du spielst auch noch mit anderen Menschen.
Maike Ja.
Sebastian Hast du da feste SpielpartnerInnen oder ist das eher so ein, ja, wenn die Gelegenheit ist, dann spielt man auch mal mit jemand anderem?
Maike Beides. Also ich halte mir da alles offen und ja, doch, eine Spielpartnerin habe ich. Mit der spiele ich auch ganz gerne.
Sebastian Da wir gestern Abend relativ lange zusammengesessen haben. Grüße, ich habe das mit dem Fluchen gehört. *lacht* Das ist sehr sympathisch.
Ben, Maike und Sebastian *lachen*
Sebastian Um das Publikum einmal aufzuklären, du hast verboten, dass sie flucht.
Maike Genau, ich habe ihr verboten zu fluchen und ja, sie hatte dann eine Session mit einem anderen Dom und hat dann wieder angefangen zu fluchen und dann ist ihr aber gleich aufgefallen: oh, nein, ich darf nicht fluchen. Und dann fragte er dann, ja warum denn nicht, aber bei mir darfst du doch fluchen, wer hat das gesagt? Und sie ganz stumpf: ja Maike hat das gesagt. Und dann hat sie da aber auch alles rausgelassen und mir das dann aber auch hinterher alles noch schön erzählt.
Sebastian *lacht*
Maike Und da habe ich gesagt, das kannst du machen, ja, habe ich dir nicht verboten. Wenn ich dabei bin, fluchst du nicht. Und dann waren wir alle zusammen in einem Club gewesen, habe ich gerade eine schöne Massage genossen, sie auch, und wurde dann aber ein bisschen fester gedrückt und fing dann wieder an zu fluchen. Und die Konsequenz hat sie natürlich dann am Sonntag dann wieder gekriegt. Also die Bestrafung hat dann auch wieder was gebracht.
Sebastian Das ist ja auch so ein Schritt dann zu sagen, wir spielen miteinander auch viele Jahre privat und jetzt öffnet sich das so ein bisschen. Ben, wie sieht es da auch eventuell aus mit Eifersucht oder bist du dann da dabei oder ist das für dich schöner, da muss jemand anderes mal leiden, nicht immer nur ich.
Ben und Maike *lachen*
Sebastian Also wie geht ihr damit auch mental miteinander um, wenn ihr sagt, okay man kann auch mit anderen spielen und das ist entspannt.
Ben Wir haben da vorher auch schon viel drüber geredet und mit dem Spielen, es ist Spielen. Es ist reines Spielen im BDSM-Bereich. Das ist kein Geschlechtsverkehr.
Sebastian Das ist die Grenze?
Ben Das ist die Grenze. Das ist definitiv die Grenze. Das haben nur wir beide miteinander. Und Spielen ist Spielen. Kann sie gerne machen.
Sebastian Du bist da auch schon mal dabei gewesen?
Ben Ja.
Sebastian Ist sie da anders als dir gegenüber? Also kommt da nochmal eine andere Seite zum Vorschein, die ...?
Ben Ja, das ist so dieses, was sie mit mir nicht machen kann, dass sie auch so ein bisschen mehr Dominanz mit reinbringt, dieses D/s-Verhältnis da mit reinbringen, was sie halt mit anderen besser kann, wie mit mir. Das ist schon interessant zu sehen, ja. Aber ich weiß selber, für mich ist das nix.
Sebastian Wenn ich euch so ansehe, ich bin mir relativ sicher, es wird irgendwann der Tag kommen, Maike, wo du sagst, hier, da hinten, das ist mein Kerl, mach mit dem mal. Sehe ich einen versteinerten Blick. *lacht* Trotzdem würde ich euch das irgendwie zutrauen oder dir zutrauen, zu sagen: ja, ja, mach da mal mit dem. Ist das denkbar?
Maike Es ist nicht ausgeschlossen, solange ich dabei bin. Ich denke mir dann auch so, ja, ich kann auch mal ein bisschen Arbeit abgeben.
Ben *lacht*
Maike Wenn ich weiß, wenn ich die Person kenne, weiß, wie sie arbeitet.
Sebastian Arbeitet.
Maike Ja, und das Verhältnis dann auch untereinander stimmt, dann kann ich das auch sagen: so, ja, mach du mal. Aber wenn ich jetzt eine komplett fremde Person habe, da gebe ich ihn nicht ab. So eine Situation kam selbst im Verein schon mal vor. Da waren wir dann am Spielen gewesen mit ein paar Leuten und hatten einen Zuschauer und ja, ist ungefragt an Ben ran und der hat dann auch erstmal einen Rüffel von mir gekriegt. Hab dann auch gesagt: so nicht. Nee, ist nicht. Ich gehe auch nicht ungefragt an dein Spielzeug. Und ich wusste ja, was ich vorher mit ihm den Abend schon gemacht habe und dementsprechend weiß ich auch bei ihm, wie weit ich da gehen kann und welche Knöpfe ich drücken muss. Und das war schon eine Situation, wo ich dann sehr schnell eingreifen musste.
Sebastian Ja, also auch wirklich dieses Aufeinanderaufpassen, das ist bei euch auch ganz deutlich drin.
Maike Ja, also das definitiv, ich passe sehr gut auf ihn auf.
Ben Ein gutes, positives Beispiel war jetzt auch letzten Sonntag.
Sebastian Was war letzten Sonntag? Ich höre ihn immer wieder, ne [Dialekt], also *lacht*
Maike Ja, genau, da wo wir dann zu viert am Spielen waren. Da kam dann ein paar Bewegungen und ein paar Gesichtsausdrücke, wo ich mir dann schon gedacht habe, okay, das ist jetzt kein gutes Zeichen mehr, ich gehe mal eben ein bisschen zur Seite. Bin zu ihm zum Kopfende hingegangen und hab dann eben einmal, bin bei ihm vorne geblieben. Dann kam auch dann ... fast schon das Safeword, da habe ich vorher aber schon eingegriffen und habe gesagt: okay, reicht, wir rudern zurück. Und haben das Ganze dann vernünftig ausklingen lassen und konnten in Ruhe alles wieder zurückfahren, ohne Hektik und ohne jetzt komplett abbrechen zu müssen. Es war schon sehr heftig.
Sebastian Ja, ich merke auch diese vielen Jahre, die ihr miteinander da schon verbringt. Das gibt euch natürlich eine Basis, dass so ein kleines Erdbeben euch da nicht erschüttern kann. Das ist dann so, ja.
Maike Aber auch Kommunikation. Das ist das A und O, dass wir auch egal, auch nach einem Clubbesuch, wir nehmen uns die Zeit und setzen uns dann abends nochmal in die Küche.
Ben Unser Küchengespräch.
Maike Ja, unser Küchengespräch und lassen den Abend nochmal reflektieren.
Sebastian Ja, das ist ja auch wirklich nach einer Veranstaltung, wenn man dann danach zu Hause sitzt, man hat dann auch ganz viel zu besprechen. Mein, funktioniert auch auf Veranstaltungen, aber wenn man sich dann nochmal austauschen kann, was man gegenseitig erlebt hat, das ist immer nochmal was ganz anderes. Schön, wenn ihr das machen könnt und das bringt euch auch zueinander. Apropos zueinander. Ich gucke so ein bisschen auf die Uhr und die zwingt mich ein bisschen, mal ein Thema zu nehmen, was in diesem Podcast lange, lange, lange vernachlässigt wurde. Das Kistchen mit den Analwerkzeugen gibt es.
Ben *lacht*
Maike Ja, die Arschlochkiste.
Sebastian Die Arschlochkiste, das steht da auch wirklich drauf, ne [Dialekt]?
Ben Ja.
Sebastian Okay, also die Frage, wer fickt wen, die ist ja bei euch nochmal extra interessant. *lacht*
Ben Das ist so, wie unsere ganze Konstellation so ist.
Maike Ich fick ihn.
Sebastian Wie?
Maike Ja, sowohl mit Strap-on als auch mit meiner Hand mit Fisting.
Sebastian Okay, da nochmal den Einschub, so ganz normalen Blümchensex habt ihr?
Ben Selten.
Maike Selten. Aber haben wir auch, ja.
Ben Es ist oft irgendwie, irgendwas ist da immer bei, was quasi kein normal Vanilla ist, sagen wir es mal so. Das fängt ja schon an so mit Festhalten oder keine Ahnung.
Sebastian Also wenn ihr vögelt, du, Maike, du sitzt dann oben?
Maike Nicht immer, aber meistens.
Sebastian Okay. Und wenn es mal nicht so ist, dann muss er brav sein und sich so verhalten, wie es gefällt.
Maike Ja.
Sebastian Okay. Also haben wir schon mal den Aspekt. So, und dann, es gibt ein Strap-on, es gibt diverses anderes Werkzeug. Mein Gott, was ist in der Arschlochkiste?
Ben *lacht*
Maike Dildos mit Saugnapf.
Sebastian Mhm.
Maike Ja. In der Dusche haben wir direkt auch immer eine Analspülung, die läuft direkt über den Brauseschlauch. Ist sonst eigentlich eher in der Gay-Szene bekannt.
Sebastian Ja, aber die haben ja gute Ideen. Die haben da manchmal sehr gutes Werkzeug mit, sehr praktische Sachen.
Ben Wir haben jetzt sogar unsere Brause von der Dusche jetzt umgebaut, dass wir zwei Brauseschläuche gleichzeitig dran haben können. Dann haben wir quasi einen normalen Brauseschlauch, eine normale Brause zur Handwäsche, sag ich mal. Und dann halt die Analbrause.
Sebastian Okay, also das ist halt das logistische Problem. Wenn ihr was Anales machen wollt, dann erst mal Dusche. Ja, Toilette, Dusche. Weil du hast ja gesagt, dass du das auch nicht so toll findest, wenn da Reste sind.
Maike Genau, also das ist, finde ich immer noch total ekelig, deswegen, es bedarf einer gewissen Vorbereitungszeit, aber es wird ganz klar kommuniziert. Also dann sage ich auch, du, ich möchte dich in den Arsch ficken.
Sebastian *lacht* Ja.
Maike Und dann geht er ins Badezimmer und dann kriege ich auch die Rückmeldung, okay, ist komplett sauber. Und dann haben wir aber auch Tage dabei, wo es dann nicht so ist. Und dann sagen wir dann auch gut, wenn es nicht sauber ist, dann machen wir halt was anderes.
Sebastian Ben, du hast ja auch schon vorher damit angefangen, fühlt sich also einfach gut an?
Ben Nee, nicht gut, sondern geil. *lacht*
Sebastian Okay, also da gibt es ja verschiedene Abstufungen. Für manche Menschen ist es so, das können sie ertragen, das ist aber unangenehm, für andere ist es gut, für andere geil und dann wie nochmal weiter, das reicht sogar, dass man dann wirklich den Orgasmus auch direkt dann getriggert hat, das funktioniert.
Ben Also ohne quasi ein Samenerguss zu kriegen, einen Orgasmus kriegen zu können und das mehrfach nacheinander, das ist schon geil. Das ist als Mann auch geil.
Sebastian Ja.
Ben Das ist der Reiz daran, definitiv.
Sebastian Okay, also für dich ist, du bist ganz klar konditioniert, das funktioniert, also rein technisch schon so und das ist halt eine geile Nummer, läuft.
Ben Richtig.
Sebastian Maike, wie ist das für dich, weil so ein Strap-on ist ja ganz schön und gut, aber fühlen kannst du ja jetzt nichts.
Maike Ja, leider
Sebastian Was ist es, wo du sagst, jo, das passt? Ist es ein Machtgefühl oder dass du ihm eine Freude machst? Was vermischt sich da, dass du sagst, heute ist der Tag, heute fick ich ihn in den Hintern?
Maike Ja, sagen wir mal so, ich würde auch ganz gerne im Stehen pinkeln können. Da denke ich mir dann auch, der beste Satz ist eigentlich von Ben mir gegenüber gewesen: an dir ist auch ein guter Bond verloren gegangen. Ich mag es, ihn auch zu befriedigen. Das liebe ich. Und, diese, wie laut er dann auch werden kann, das finde ich total toll.
Sebastian Oh, flucht er?
Maike Nein, aber das Gestöhne, das ist ...
Ben Ich fluche nicht mehr.
Sebastian *lacht* Ja. Also ... Also das ist für dich, also es ist gar nicht so der Machtaspekt, sondern eher so dieses, ja, der geht da voll drauf ab und das macht mir jetzt auch Spaß?
Maike Ja, das auch, ja.
Ben Reaktionsfetischist.
Maike Ja.
Sebastian Ja.
Maike Auch, ja. Ja.
Sebastian Okay, jetzt ist ja die Frage, also ich sag mal so, von: da hat man ein bisschen Spielzeug, irgendwas Kleines zu den Strap-On bis hin zu auch das Analfisting sogar, das fällt mir tatsächlich schwer, mir das vorzustellen, weil ich fühle nicht so, dass das bei mir gehen könnte, aber gut. Aber das sind ja verschiedene Schritte. Wie seid ihr die gegangen? Oder ist es einfach so, im Laufe der Zeit, Entschuldigung, ich bringe das mal plakativ rein, im Laufe der Zeit braucht man immer mehr und mehr und mehr?
Ben Ja. Es ist wirklich so. Also ich bin damals schon klein angefangen. Also wie ich so von Finger bis, sagen wir mal, so zweieinhalb, drei Zentimeter Durchmesser. Irgendwo so in dem Bereich habe ich mich eine ganze Zeit lang bewegt und habe dann mal so gemerkt, okay gut, tiefer ist nicht unbedingt geil, aber in die Breite, das ist interessanter. Es stellt sich mehr Druck auf und du hast mehr Gegendruck und dann wird es nämlich richtig interessant.
Maike Also dieses Gefühl kann ich selber auch bestätigen. Wir haben das Fisting bei mir auch schon gemacht.
Sebastian Dann aber vaginal vermute ich?
Maike Genau, vaginal. Und da muss ich auch sagen, da hatte ich auch die heftigsten Orgasmen meines Lebens. Kann ich eigentlich nur empfehlen. Es ist nicht die Länge, die es ausmacht, sondern oft dann auch die Breite und natürlich aber auch die Technik. Und man muss ganz vorsichtig sein, weil da wirklich die minimalsten Bewegungen eigentlich reichen, um jemanden dann zum Orgasmus zu bringen.
Sebastian Ja, es muss unglaublich intensiv sein und es braucht halt Zeit. Es ist erstaunlich, was, das geht, so viele probieren das nicht. Gleitgel hilft.
Ben und Maike Ja, viel Gleitgel.
Sebastian Jaja, ne [Dialekt], und auch immer wieder nach, das vergisst man. Das verflüchtigt sich offenbar irgendwie immer, habe ich das Gefühl. Ich weiß nicht, wo das immer hingeht.
Maike Ein Vibrator dabei darf auch gerne sein.
Sebastian Findet das in einem BDSM-Kontext statt oder ist das nochmal auch eine andere Ebene, wo ihr euch einfach auch gegenseitig Spaß gönnt?
Maike Das ist eigentlich eine andere Ebene.
Ben Das kann mal in einem BDSM-Kontext mit eingebaut werden.
Maike Ja, machen wir aber eher selten.
Ben Wenn dann halt alles passt, weil wie gesagt, das ist halt nicht so ein spontanes Ding, da braucht man ein bisschen Vorbereitung für. Wenn das dann generell passt, dann wird es ab und zu auch mal mit eingebaut. Aber meistens ist das wirklich so ein eigenes Ding, wo man sich ja auch wirklich drauf vorbereitet und man weiß, okay geil, gleich haben wir ein bisschen Spaß. Ja.
Sebastian Ich merke schon, ihr habt so viele Ebenen. Da gibt es die BDSM-Ebene, da gibt es die Feminisierungsebene, dann gibt es noch die multiple Befriedigungsebene und dann kann man das aber auch, und dann nochmal Community und dann kann man das alles auch nochmal miteinander vermischen. Ihr werdet ja nie fertig.
Ben Nein.
Maike Ne, und das ist das Schöne. Wir sind froh, dass wir das so leben können und dass wir nie fertig werden, weil es gibt keinen Tellerrand. Du, du kommst einfach unendlich weit und das ist das Schöne. Du hast keine Grenze da und kannst dich immer weiterentwickeln. Und diese Freiheit genieße ich auch in dem ganzen Kontext, dass du sagen kannst: Open World.
Sebastian Ich frage euch mal gegenseitig, gibt es einen Kink, den ihr habt, den ihr nicht miteinander teilen könnt? Vielleicht erst mal du, Maike. Gibt es was, wo du sagst, ja, also eigentlich finde ich das spannend, aber das stößt bei ihm jetzt auf wenig Gegenliebe.
Maike Nee, hab ich nicht. Also da kann ich eigentlich so die richtigen Kinks kann ich mit ihm ausleben.
Sebastian Ben, bei dir? Gibt es da noch was, wo du sagst, jetzt ist der Moment, wo du sagst ... *lacht*
Ben Ich bin gerade tatsächlich am überlegen. Also, mir fällt da jetzt nichts ein. Also wenn wir irgendwas hatten, wo wir uns, wo ich mir das irgendwie vorgestellt habe oder so was und wir haben es dann ausprobiert, entweder passte es zu beiden gleich oder es passte gar nicht. Aber, Das ist jetzt eigentlich nicht so, dass da jetzt irgendwie was ist, wo ich jetzt was habe, was ich mit dir nicht erleben kann, dass ich jetzt ...
Maike Oh, doch, mir fällt ein Kink ein. Im Klinikbereich. Dilatoren und Katheter und so was. Da ist er raus.
Sebastian Liebes Publikum, Bens Gesichtszüge sind auch gerade entglitten.
Maike Ja, da ist er raus. Ich würde es ganz gerne ausprobieren.
Ben Ja, das ist bei mir gerade entglitten, weil wir unsere Erfahrungen gemacht haben. Wir haben das mal ausprobiert mit Dilatoren. Diese ganz normalen, geraden, Weilchen funktionierte es, ist jetzt nicht so meins an sich gewesen, aber man probiert ja gerne nochmal aus. Und dann gibt es ja auch noch andere Formen, die da so ein bisschen kugeliger sind. Fühlte sich auch gut an. Problem war bloß, ich kriegte ihn nicht wieder raus.
Maike Ja, ich weiß jetzt ...
Sebastian Also auch da eine schlechte Erfahrung gemacht.
Maike Ich weiß jetzt auch mittlerweile warum. Ich mich natürlich mit einer unterhalten habe, die sich damit ein bisschen auskennt und die sagte, ja, wir haben den falsch rum reingesteckt. Aber das muss einem auch mal erstmal einer sagen, dass man die verkehrt rum reinstecken kann.
Sebastian Da liegt ja auch keine Anleitung bei, ehrlich gesagt. Und von der Form her, ja.
Maike Das war halt noch so ziemlich unsere Anfangszeit, wo wir das ausprobiert haben. Jetzt sind wir natürlich um einiges schlauer und wissen um einiges mehr.
Ben Ja, aber trotzdem ist das Thema für mich durch. Das ist so ein Trauma da irgendwie schon fast. Weil ich hatte da so die Wahl, entweder tut es jetzt gleich richtig weh, weil ich mir den da selber wieder irgendwie rausziehe. Oder ich muss mir eine Geschichte überlegen, warum ich in der Notaufnahme sitze. Also das war wirklich schon so ein richtig grenzwertiger Bereich. Ich hatte quasi mein Telefon schon in der Hand und ja, probierst du es jetzt nochmal oder rufst du jetzt an?
Sebastian Es ist offenbar gelungen. Notaufnahme ist gar nicht so die schlechte Idee, weil wenn es wirklich wehtut beim da Versuch wieder rauszuziehen. Ich kann immer nur ermutigen, die haben alles möglich gesehen und ganz ehrlich.
Ben Es ist gut gegangen, aber es hätte anders ausgehen können. Also Notaufnahme wäre eigentlich die bessere Option gewesen, weiß man jetzt auch. Aber es ist alles gut gegangen und wir haben ihn rausgekriegt. Die fünf Tage danach, ja ...
Maike Ja, war dann erstmal kein Sex, aber ...
Ben Kein Sex, am liebsten nicht auf Toilette und ja ...
Sebastian Ach scheiße, ja. Da kann ich aber verstehen, dass da dein Hirn noch sagt, das muss ich nicht haben. Es könnte der Tag kommen, wo ihr nochmal da ganz von vorne, ganz sanft nochmal anfangen würde? Oder würdest du sagen, nein, das ist wirklich durch?
Ben Im Moment würde ich sagen, ist es durch, aber man weiß nicht, was kommt. Keine Ahnung, kann in fünf Jahren, in vielleicht zehn Jahren nochmal wieder ganz anders aussehen.
Sebastian Ja, im Zweifel. Ihr kriegt ja einen Blog zur Folge, da könnt ihr jederzeit was ergänzen. Schreibt gerne da jederzeit was drunter, es wird auch gelesen. Es gibt auch Menschen, die fragen gelegentlich mal nach: hier zu der Folge, da hat noch nie jemand was drunter geschrieben. Warum nicht? Also da freuen sich die Menschen, wenn sie da nochmal in Monaten, Jahren da nochmal Ergänzung finden können. Jetzt könnte man ja meinen, mein Gott, ihr habt einfach ein Sechser am Lotto und das matcht einfach alles, wobei ich das gar nicht so genau glaube bei euch, sondern ich glaube, ihr habt so eine grundsätzliche, gegenseitige Offenheit, dass ihr sagt, ja dann gucken wir mal und wenn es dann schön ist, dann macht ihr es und was nicht schön ist, das vergisst man halt erstmal bis auf das eine Thema. Also, ich glaube, das ist nicht unbedingt Glück, sondern wirklich auch so ein so ein Wille, ja, lass uns mal miteinander harmonieren und Spaß miteinander haben.
Maike Uns ist das sehr wichtig, dass wir Spaß miteinander haben und dass wir auch als Ehepaar unseren Bereich noch haben. Abgesehen jetzt von Familie und dem Alltag, dass wir als Paar immer noch sagen können, wir ... leben noch auf einer anderen Ebene noch zusammen und lieben uns noch und vertrauen uns gegenseitig auch noch, weil Vertrauen ist bei dem Thema ja auch immer ein ganz großes A und O, was du da haben musst. Was dem einen Pärchen das Campen ist, ist bei uns halt BDSM und Sex.
Sebastian *lacht* Okay, also nach dem Motto, irgendein Spleen muss ja jeder haben.
Ben und Maike Ja. Ja, mhm.
Sebastian Okay, ich stelle immer die unweigerliche Frage, wir gucken mal in die Zukunft. Wir spulen einfach mal so, ja, sagen wir mal so 10, 15 Jahre in die Zukunft, dann sind auch die Kinder aus dem Haus und ihr könnt theoretisch immer und alles machen. Also gibt es noch so Dinge, wo ihr manchmal so ein bisschen träumt und sagt, oh, und dann irgendwann dann machen wir das und dann gönnen wir uns das oder dann gehen wir mal in die Richtung. Gibt es da noch so Wünsche, Ziele, Träume, die ihr habt?
Ben Also eine Sache auf jeden Fall, das ist das ist ein eigenes Spielzimmer. Also wirklich so Tür auf und wir haben Möglichkeiten, ohne jetzt alles irgendwie immer so wegpacken zu müssen. Das halte ich so ein kleiner Traum von uns, dass wir uns das einrichten können.
Maike Ja, und aber auch eine Selbstständigkeit in dem Sinne, dass du dein Hobby mit zum Beruf machen kannst. Dass du neben deinem alltäglichen Leben dann noch einen eigenen BDSM-Club hast oder so.
Sebastian Okay, also ganz große Ziele.
Maike Ganz groß, ja, das wäre jetzt so mein Traum.
Ben Wenn die Möglichkeiten da wären, dann würden wir es, glaube ich, auch definitiv tun.
Maike Ja.
Sebastian Also wenn sich das mal ergibt, also wenn ihr da Erfahrungen habt, die ihr weitergeben wollt oder so, ist immer alles so lange spannend, bis man den ersten Kontakt mit den Behörden hat und die Genehmigung braucht. *lacht*
Maike Ja natürlich.
Sebastian Aber das sind so Herausforderungen, wo du oder wo ihr sagt, ja das wäre es eigentlich, nicht mehr normal arbeiten, sondern das ganze Leben ist irgendwie so ein bisschen kinky angehaucht.
Maike Ich bin vom Kopf her ja sowieso ein bisschen abgedrehter und verrückt und hab die wildesten Ideen und ist manchmal gar nicht so verkehrt. Und ja, doch, kann ich mir gut vorstellen.
Sebastian Ich hätte ja Angst, wenn das ganze Leben so BDSMig, also privat, Beruf, drumherum, Verein, dass man irgendwann sagt, boah, ich brauche jetzt auch mal eine Pause von dem ganzen Kink-Kram. Also könnte es nicht zu viel werden?
Maike Nein.
Sebastian *lacht* Nein. Okay, klare Worte.
Ben *lacht* Aber so eine Befürchtung hatte ich auch schon. Das ist schon, wenn es bei uns im Verein, wir haben ja fünf Veranstaltungen im Monat. Und das Schlimme ist, was heißt das Schlimme, das Geile ist eigentlich, dass wir es zu jeder eigentlich fast schaffen können. Wir sind eigentlich immer irgendwie in dem Bereich unterwegs. Dazu noch die anderen Veranstaltungen irgendwo am Wochenende, im Club oder irgendwie was. Und das machen wir jetzt ja seit einem halben Jahr fast durchgängig. Also jetzt quasi jeden Monat, jedes Wochenende. Es wird nicht langweilig. Absolut nicht.
Maike Du lernst neue Leute kennen, du lässt dich inspirieren und du siehst die verschiedensten Facetten von Menschen und das ist auch das Schöne, dieser Kontakt zu anderen Menschen. Und dann aber auch welche, die, egal welche es sind, die eine komplett andere Meinung haben oder ob es Leute sind, mit denen du dich super verstehst und die Meinung teilst und Ansichten teilst.
Sebastian Ja, ich glaube über Menschen haben wir heute relativ wenig gesprochen tatsächlich. Das macht aber nichts, denn zum Glück mache ich diesen Podcast noch ein bisschen länger und dann wird auch das wieder mehr in den Fokus rücken. Ja, die Uhr, die Uhr, die Uhr, die ist ja immer so gemein. Ich kann aber jetzt schon mal sagen, ich werde auf jeden Fall Links zu Veranstaltungen und nein, nicht zu, ich werde auf jeden Fall links zum Verein, wenn ihr möchtet, gerne mal in die Shownotes mit reinpacken, dass wenn jemand bei euch in der Ecke wohnt, dass die euch auch finden.
Maike Gerne. Neue Leute immer gerne willkommen und am besten dann direkt nach Maike fragen.
Sebastian Sehr gut.
Maike Ich zeige euch alles.
Sebastian Das ist tatsächlich immer so ein Punkt, manchmal schreiben mich dann Leute an, ja ich bin hier im Nirgendwo in sowieso und hier gibt es ja nichts, wie könnte ich denn da mal irgendwie an BDSMer kommen. Und meistens dauert das nicht lange, dass ich dann sagen kann, du, guck, google, da und da und da bei dir in der Stadt, guck doch mal. Also die Leute übersehen, nicht aus Boshaftigkeit oder Blödheit, aber man kommt gar nicht auf die Idee, dass irgendwo irgendwas ist. Und das ist dann relativ schnell zu finden und dann hatte ich es auch mal, dass jemand sagt: Ist ja Wahnsinn, das ist ja gleich zwei Straßen weiter von hier, da gehe ich hin am Wochenende. Deshalb mag ich Menschen immer gerne schubsen, wenn sie zufällig diesen Podcast hören. Da bei euch in der Ecke gibt es auch was.
Maike Ansonsten, ja Joy bietet auch ganz viele Veranstaltungen im BDSM-Bereich immer wieder zu sehen, auch gerade bei uns in der Ecke und da sind wir mit unserem Verein dann auch, also wir haben ein privates Paar-Profil da, aber unser Verein hat auch ein Profil dort, ein Veranstalter-Profil.
Sebastian Ja, ich glaube, wenn man gezielt sucht, kann man finden. Ich glaube, am Anfang hat man immer noch das Gefühl, o Gott, ich bin offenbar die einzige Person auf der Welt, die auf irgendetwas steht. Dann ist es auch recht schwer, diesen Gedankensprung zu haben zu, ich bin A nicht alleine und B in meiner Nähe sind auch haufenweise Leute. Und das mag ich hier natürlich immer ein bisschen forcieren. Ihr zwei. Ich habe jetzt noch hier zwei Standard-Podcast-Kategorien. Die eine sind die Shorts. Die kennt ihr schon. Wunderbar. Fürs Publikum, die es nicht kennen, ich habe mir hier nebenbei ein paar Dinge aufgeschrieben, so ein paar Schlagwörter, die ich euch hinwerfe und dann sagt einfach jeder von euch dazu mal so ein, zwei Sätze, was ihr dazu denkt und dann gucken wir mal, was dabei rauskommt. Das ist natürlich kein Persönlichkeitstest, wobei es natürlich Rückschlüsse gibt.
Ben und Sebastian *lachen*
Sebastian Das Erste ist eine direkte Frage, die ich habe. Könnt ihr auch zusammen beantworten natürlich. Gibt es diese Kneipe denn noch?
Ben und Maike Ja, die gibt es noch.
Sebastian Besucht ihr die auch noch?
Ben und Maike Ja.
Sebastian Okay.
Maike Selten, aber wir besuchen sie.
Sebastian Ein magischer Ort.
Maike Ja, wir haben sogar ein Stück Theke zu Hause.
Sebastian Ein Stück Theke?
Ben Das ist ungefähr nur so 10x10 cm groß. Das ist so ein Ornament aus der Theke, was wir da mal abends, wo wir gesessen haben, da so rausgefummelt haben. Wir haben dem Betreiber das aber so nach 10 Jahren auch mal gesagt. *lacht*
Maike Durften wir dann offiziell behalten.
Sebastian Okay.
Maike Es ist nie aufgefallen.
Ben und Sebastian *lachen*
Ben Okay.
Sebastian Das könnt‘ man sich schön rahmen und an die Wand hängen, ne [Dialekt]?
Ben und Maike Ja.
Ben Hängt jetzt an unserer Theke zu Hause.
Sebastian Ich gebe ehrlich zu, das Podcastsubbie und ich, wir haben so eine kleine Trattoria in Hannover, da hängt ein Bild, ein wunderschönes Bild, ich sag jetzt nicht, was drauf zu sehen ist, es ist auch gar nicht so, hat gar keinen großen BDSM-Bezug, aber es ist einfach, das trifft in ganz vielen Punkten und das hing da immer an der Wand und wir haben schon immer wieder mal, o Gott, man müsste es schon fast klauen, weil wir haben auch rumgegoogelt, ob wir das irgendwo finden, nein, nicht. Jetzt hat der Laden, wurde an die nächste Generation weitergegeben, das Bild hängt immer noch, aber jetzt hängt es in vier Meter Höhe.
Ben Ein Leiter mitnehmen. *lacht*
Sebastian Also es ist so, oh, es wäre so schön, wenn es zu Hause hängt, aber, naja, gut, vielleicht ... Wir haben auch schon ein Foto gemacht und über die Google-Bilderversuche versucht, es zu finden, ob es das Motiv irgendwo gibt. Vielleicht muss ich den irgendwann mal ganz groß bequatschen, dass er es vielleicht einmal aus dem Rahmen nimmt, dass man es irgendwie einmal kopieren darf oder so was. Keine Ahnung. Gut, wir sind ja hier bei den Shorts, ich wollte jetzt gar keine lange Folge mehr aufnehmen. Ich werfe euch nochmal hin: Eifersucht.
Maike Ja, war, ist ein großes Thema, immer noch. Eifersucht gibt es immer noch, aber ist egal, in welcher Beziehung das ist. Du hast selbst in Polybeziehungen hast du einen gewissen Grad an Eifersucht. Man muss nur damit umgehen lernen.
Ben Ja, also Eifersucht ist, es ist vorhanden, ja. Allerdings für mich jetzt im Moment nicht im BDSM-Kontext. Definitiv nicht.
Sebastian Okay, dann werfe ich euch mal hin: Team.
Ben und Maike Sind wir.
Ben Okay, muss man weiter nichts sagen.
Sebastian Dankbarkeit.
Maike Wichtig. Ist sehr wichtig.
Ben Bin ich. Also ich bin dankbar meiner Frau gegenüber, dass ich das alles mit ihr erleben darf.
Maike Ja und ich bin dankbar auch meinem Mann und meinem Schicksal, dass ich das auch so leben darf.
Sebastian Dann haue ich gleich den nächsten raus: Liebe.
Maike Immer noch sehr groß.
Ben Ja, ja.
Sebastian Okay, so, Maid, in Klammern Dienstmädchen.
Maike Also wir haben ein Dienstmädchen-Outfit da. Es ist aber noch gar nicht so groß zum Einsatz gekommen, weil das doch schon sehr heiß war. Das blieb nicht lange an.
Ben Zukunft würde ich da mit reinschmeißen.
Sebastian Gehört da auch ein Staubwedel zu?
Ben Nee. Aber ich glaube, da sind wir eher in dem Bereich so mit Tablett und ...
Maike Ja.
Ben Können wir uns vorstellen, ja.
Sebastian Okay. Mehr habe ich hier gar nicht auf der Liste. Ich habe mehrere Sachen zwischendurch da stehen gehabt und dann habt ihr das aber quasi immer so im Vorbeigehen alles beantwortet. Sehr schön. Und dann habe ich natürlich, das, mein Problem des Tages, das A- oder B-Spiel, das ich seit ein paar Folgen, ich glaube seit acht Folgen oder so, spiele mit meinen Gästen. Da geht es ja darum, dass ich hier zwei Begriffe habe und dann sagt man einfach, was am ehesten sofort zusagt, ohne weiteren Kontext, ohne große Erklärung. Ich habe das aber noch nie mit einem Paar gespielt. Ich würde das jetzt einfach mal so machen, dass wir, wir haben ja eine Regel beim Podcastaufnehmen immer, die lautet: wir versuchen nicht durcheinander zu reden und gleichzeitig. Heute versuchen wir das einfach mal, mal gucken, ob es gelingt und hörbar ist hinterher, dass, ich werfe euch was hin und dann könnt ihr gleichzeitig sagen, was für euch da besser passt. Und meine tolle Idee, dass ich hier Abzweigungen drin habe, da werde ich mir jetzt in den nächsten Sekunden noch was überlegen *lacht*, wie ich das mache. Also vielleicht geht es fürchterlich schief, aber das ist ja so ein Entscheidungsding, wo man einfach so aus dem hohlen Bauch heraus, ohne groß nachzudenken, einfach schaut, was passt jetzt besser für mich. Ob das jetzt im Kontext ist, passt es zu mir oder passt es zu ihm oder zu ihr, das spielt erstmal gar keine Rolle, es geht einfach nur darum, dass ihr halt was wählen müsst und das halt möglichst zügig. Seid ihr bereit? Zeit.
Ben und Maike Ja.
Sebastian Bin eh nochmal gespannt. Ich krieg super Feedback, aber ich weiß immer noch nicht, was es dem Publikum bringt. Naja, ich fang mal an. Eule oder Lerche?
Ben und Maike Eule.
Sebastian Konsens oder Risiko?
Ben und Maike Konsens.
Sebastian Risiko oder Googeln?
Ben Risiko.
Maike Googeln.
Sebastian Du wartest immer ab, Maike, was er sagt, ne [Dialekt]? Hm, gucken wir mal. D/s oder Impact?
Ben Impact.
Maike Beides.
Sebastian Fragen oder wagen?
Maike Wagen.
Ben Fragen.
Sebastian Geplante Session oder spontane Session?
Ben und Maike Spontan.
Sebastian Materialschlacht oder Minimalismus?
Ben und Maike Minimalismus, ja.
Sebastian Sommer oder Winter?
Maike Sommer.
Sebastian Drinnen oder draußen?
Maike Beides.
Ben Draußen.
Sebastian Ja, beides haben wir ja nicht.
Maike Draußen ist echt geil.
Sebastian Okay. *lacht* Jetzt wenig oder später mehr?
Maike Später mehr.
Ben Später mehr, ja.
Sebastian Fifty Shades oder Geschichte der O?
Maike Geschichte der O.
Ben Ja, Geschichte der O.
Sebastian Buch oder Film?
Ben Buch.
Maike Buch.
Sebastian Dialog oder Cumshot?
Ben Dialog.
Maike Ja.
Sebastian Sex oder Spielen?
Maike Beides.
Ben Auch beides. *lacht*
Sebastian Ja, beides haben wir ja nicht.
Maike Erst Spielen, dann Sex?
Ben Ja, Spielen.
Sebastian Also Spielen.
Maike Spielen.
Sebastian Flogger oder Gerte?
Ben Gerte.
Maike Ja, Gerte.
Sebastian Ich werde hier einen Button hinbauen, dass ihr den immer drücken müsst.
Maike Ja, das ist gut.
Sebastian Paddel oder Rohrstock?
Maike Paddel.
Ben Rohrstock.
Sebastian Endlich mal ein Unterschied. Sehr gut. Wasser oder Strom?
Maike Strom.
Ben Wasser.
Sebastian Halsband oder Halsreif?
Ben Halsband.
Maike Halsband.
Sebastian Party oder Spieleabend?
Ben Party.
Maike Ja, doch Party.
Sebastian Safeword oder kein Safeword?
Ben und Maike Safeword.
Sebastian Kekse oder Chips?
Maike Kekse. Chips.
Ben Chips.
Sebastian Das heißt, ich war heute halb gut vorbereitet. Ich habe hier Kekse stehen, aber keine Chips. Verdammt. Naja, Aftercare oder schnell weiter?
Ben und Maike Aftercare.
Sebastian Seil oder Handschellen?
Ben und Maike Seil.
Sebastian Schlafzimmer oder Wohnzimmer?
Maike Schlafzimmer und Wohnzimmer.
Ben Wohnzimmer, Seil.
Maike Ja, Wohnzimmer.
Sebastian Orgasmus oder Verweigerung?
Ben Orgasmus.
Maike Verweigerung.
Ben *lacht*
Sebastian Unterwäsche teilen oder nix da?
Ben Nix da.
Maike Nix da.
Sebastian Ausschlafen oder Session?
Ben und Maike Ausschlafen.
Sebastian Frühstück oder Session?
Ben Session.
Maike Session.
Sebastian Erst Netflix oder erst Session?
Ben und Maike Session.
Sebastian Hund oder Katze?
Ben und Maike Hund.
Sebastian Wasser oder Softdrink?
Ben und Maike Softdrink.
Sebastian Brat oder brav?
Maike Brat.
Ben Ja, Brat.
Sebastian Intim (Rasur oder Frisur)?
Maike Rasur.
Ben Ja, Rasur.
Sebastian Chatten oder anrufen?
Ben Anrufen.
Maike Chatten.
Sebastian Das, was ihr gesagt habt oder Sprachnachrichten?
Ben Sprachnachrichten.
Maike Sprachnachrichten.
Sebastian Solche seid ihr also. Alles klar. Geben oder nehmen?
Maike Geben.
Ben Nehmen.
Sebastian Dom oder Sub?
Maike Dom.
Ben Sub.
Sebastian Masochist oder Sadist?
Ben Maso.
Maike Sadist.
Sebastian Überraschen lassen oder vorbereitet sein?
Ben Überraschen lassen.
Maike Überraschen lassen.
Sebastian Lob oder Tadel?
Maike Lob.
Sebastian Mayday oder Stopp?
Ben und Maike Mayday.
Sebastian Lack oder Latex?
Ben Latex.
Maike Latex.
Sebastian Latex oder Leder?
Ben Latex.
Maike Leder.
Sebastian Leder oder Metall?
Ben und Maike Metall.
Sebastian Apropos, siehst du, das hatte ich zwischendurch aufgeschrieben, wieder gestrichen. Keuschhaltung ist nicht euer Thema, ne [Dialekt]?
Ben Haben wir mal probiert, so für ein paar Stunden.
Maike Nee, auch für ein paar Tage.
Ben Ja, so generell, ja.
Maike Machen wir zwischendurch mal.
Sebastian Okay. Ist nur, dass es mal erwähnt wurde. Spiele oder Farben?
Maike Farben.
Ben Farben.
Sebastian Okay, das ist gut, dass ihr gleich geantwortet habt. Farben oder Reinlichkeit?
Ben Farben.
Maike Farben.
Sebastian Okay, dann schwarz oder rot?
Ben und Maike Schwarz.
Sebastian Rot oder gelb?
Ben und Maike Rot.
Sebastian Gelb oder Grün?
Ben und Maike Grün.
Sebastian Mein Gott, man könnte meinen, ihr hättet euch abgesprochen.
Ben und Maike Haben wir nicht. *lachen*
Sebastian So, dann habe ich hier die Abzweigung gehabt, da hatte ich jetzt gerade Glück. Okay, da bin ich ja mal gespannt. Akku immer voll oder Powerbank immer dabei?
Maike Powerbank.
Ben Akku immer voll.
Sebastian *lacht* Voll das Klischee. Verein oder Verschwörung?
Ben und Maike Verein.
Sebastian Mit der Hand oder dem Wand?
Ben und Maike Mit der Hand.
Sebastian Machen oder konsumieren?
Ben Machen.
Sebastian Oral oder anal?
Ben und Maike Oral.
Sebastian Oral oder vaginal?
Ben Vaginal.
Maike Vaginal.
Sebastian Sharing is caring oder meins ist meins?
Ben Meins ist meins.
Maike Ja.
Sebastian Bilder oder Gedicht?
Ben und Maike Bilder.
Sebastian Auto oder Bahn?
Ben Auto.
Maike Auto.
Sebastian Auto oder Fahrrad?
Ben Auto.
Maike Auto.
Sebastian Regeln einhalten oder Regeln dehnen?
Ben und Maike Dehnen.
Sebastian Regeln dehnen oder Regeln brechen?
Ben und Maike Brechen.
Sebastian Moral oder Unvernunft?
Ben und Maike Unvernunft.
Sebastian Sehr schön, das war der letzte. Oh, das hat ja ganz gut funktioniert. Auch da, liebes Publikum, sagt mir mal, ob das so funktioniert oder ob ich mir was anderes überlegen muss. Aber das habt ihr sehr schön gemacht. Wobei, Maike, ich glaube, du hast manchmal ein bisschen geschummelt und gewartet, was Ben sagt.
Maike Nein, ich habe da nicht drauf gewartet.
Sebastian Mhm.
Maike Ich habe überlegt.
Sebastian Okay.
Ben Bis dann das Wort von mir kam.
Sebastian Ist jetzt auch gemein, das zu sagen, aber so ein bisschen, ja, ich gebe zu, Frauen sind da immer ein bisschen, die passen ein bisschen mehr auf, wie sie sich hier ins Grabe reden.
Ben, Maike und Sebastian *lachen*
Sebastian Sind da ein bisschen bedachter und trauen mir hier weniger. *lacht* Okay, ich glaube, ich habe hier alles von meiner Liste ganz wunderbar abgehakt. Und ich hatte jetzt die letzten drei Stunden hier wirklich Spaß, weil ihr es mir so einfach gemacht habt. Und es sind so Themen, die hier im Podcast einfach mal so ein bisschen seltener zur Sprache kamen, die konnten sich heute ein bisschen ausbreiten. Ich finde das total klasse.
Maike Ja, wir freuen uns auch hier sein zu können und das mit dir durchzusprechen und erleben zu können. Und wir hoffen natürlich, dass es auch viele Zuschauer hören und auch weiterhilft.
Sebastian Ja, so, ist es auf jeden Fall diese Lockerheit, die ihr beiden hier mitbringt, die schaue auch ich mir gerne ab. Weil das macht die Sache natürlich total entspannt. Und ganz ehrlich, wir sitzen hier, seit einer Stunde liegt hier eine Silikonbrust auf meinem Tisch.
Ben *lacht*
Sebastian Und das liegt hier halt rum. Und mein Gott, ich finde gerade diese Entspannung und diese entspannte Haltung, das finde ich sehr, sehr schön. Und bei euch, da wird noch so viel passieren.
Ben und Maike Ja.
Sebastian Boah, also das wird echt krass. Und wie gesagt, schreibt es gerne zwischendurch mal unter die Folge drunter. Und jetzt habe ich hier noch einmal stehen, so als letzten Punkt vor der unweigerlichen Verabschiedung, das passt genau vom Timing hier. Grüße wolltet ihr noch loswerden?
Ben Ja, wir wollten auf jeden Fall unsere Family von der schlagbar Weser-Ems grüßen, unsere Clubbis-Gruppe, wo wir immer vom Verein aus in Clubs fahren.
Maike Dann, wollten wir ganz gerne noch Anke grüßen, gute Besserung noch, und Martin und Resi und ja.
Sebastian Ich grüße jetzt stellvertretend alle anderen, die sie nicht gesagt hat, weil das kriegt ihr sonst vorgehalten. *lacht* Ich habe das begrenzt, ihr dürftet nicht so viele, deshalb. Es liegt an mir.
Maike Du meinst jetzt, wir könnten noch so viele andere grüßen, die wir gerne haben, die bestimmt reinhören, aber das wird den Abend oder den Nachmittag echt sprengen.
Sebastian Und ich grüße jetzt auch nochmal ausnahmsweise das Podcastsubbie, die ich dann gleich retten muss. Mehr erzähle ich dazu nicht, aber sie hat einen Hilferuf aus dem Garten geschickt und nicht, weil sie was nicht hinkriegt, sondern weil da offenbar irgendwas lebt, was wir identifizieren ... eventuell schneide ich das eh raus. Ihr zwei, es war mir eine Freude. Ihr wart ganz tolle Gäste, schon gestern Abend, heute Morgen beim Frühstück auch. Total entspannt und chillig und ich freue mich auch, dass das terminlich geklappt hat. Das war die letzten Monate hier gar nicht so einfach, Termine hinzukriegen. Ihr wart so flexibel und das finde ich total schön. Ich wünsche euch bei allem, was ihr da macht, unfassbar viel Spaß, dass ihr da euch in Richtungen weiterentwickelt und vielleicht auch, dass ihr Sachen, die vielleicht nicht so schön waren, dass ihr Sachen vielleicht nochmal eine Chance in einem anderen Rahmen gebt. Vielleicht wird es ja schön und wenn nicht, ganz ehrlich, man muss ja auch nicht jeden Scheiß machen.
Ben Nein, muss man nicht.
Sebastian Aber bei alledem, habt auf jeden Fall unglaublich viel Spaß und seid und bleibt unfassbar unvernünftig.
Maike Danke.
Ben Dankeschön.
Sebastian Sehr gerne. Macht's gut. Tschüss.
Ben und Maike Tschüss. *Outro-Musik*

Kommentare & Fragen

Lexxi
19.10.24

Hey ihr beiden,
wie schön, dass ihr getreu dem Motto: „Was lange währt wird endlich gut.“ nach langem Warten doch einen gemeinsamen Weg einschlagen konntet. Es ist gerade im Vergleich zu der Vorfolge spannend zu hören, wie unterschiedlich Partnerschaften, Lebenswege und -einstellungen ausschauen können.

@Ben, wirklich ein sehr sexy Bild! 🔥
@Maike, ehrenamtliche Arbeit egal wo ist etwas, was immer Respekt und Anerkennung verdient-super! 👍

Zauberin&Zwerg
20.06.24

Hallo Ihr Beiden Ostfriesen,
herzlichen Dank für Eure Folge.
Welches sind denn die beiden Lieblingsclubs im Nordwesten von Euch?
Hoffe wir schaffen es die Tage endlich mal von Oldenburg nach Apen.
Ganz liebe Grüße

Die Zauberin & Ihr Zwerg

Bl4ckC4t13 Maike
21.06.24
Dies beantworten wir euch gerne persönlich. Sprecht uns einfach an wenn ich mal in Apen seid. Liebe Grüße Maike und Ben
Elvira
09.06.24

Liebe Maike,
Lieber Ben,

Vielen Dank für diese großartige Folge. Wir haben sie mit großem Interesse aufmerksam gehört. Es ist großartig, wie offen ihr mit den Themen umgeht und wie ihr es hinbekommen habt, das Thema BDSM und Feminisierung zu einem integralen Bestandteil von eurem Leben zu machen.

Liebe Grüße

Luftwunder
26.05.24

bei uns auf den Partys gibt es auch welche die sex haben

Bl4ckC4t13 Maike
26.05.24
Danke für dein Feedback 😊
Maike
21.05.24

Hoffe unsere Folge gefällt und ist dem einen oder anderen eine kleine Hilfe

Carsten von SpritzigeLust
21.05.24

Danke an Maike und Ben für Eure Offenheit, sowohl Eurer Entscheidung Hilfe zu suchen als auch den Umgang mit Feminisierung. Ganz toll. Ich hoffe ihr gebt damit ein Vorbild für Andere, die sich jetzt auch trauen werden.

Carsten von SpritzigeLust
21.05.24

Zu Deinem Kommentaraufruf über Swinger und BDSM.

Sex und BDSM nimmt aus unserer Erfahrung zu und unterliegt nicht mehr einer generellen Stigmatisierung wie vor einigen Jahren.

- Auf Swingerpartys sind die (sehr spärlichen) BDSM Räume gut bevölkert und finden viele Zuschauer
- Auf Maledom BDSM Partys sind sexuelle Handlungen (angeblich) durchaus häufiger zu finden, zumindest zwischen den Paaren und ggf. auch Sub zu Sub oder Benutzung frei gegeber Sub.
- Auf Femdom BDSM Partys ist das Thema (leider) sehr unterrepräsentiert. Hier geht es eher darum die Männer dienen zu lassen, sie zu herabzusetzen oder zu peinigen - alles ok :-) aber die Frauen "vögeln" nicht öffentlich.

Gelegentlich gibt es auch mal Partys - meist gemischt Maledom / Femdom, wo Sex neben BDSM ausdrücklich erwünscht ist. Aus unserer Sicht kleine Juwelen diese Partys :-)

Bl4ckC4t13 Maike
21.05.24
Schick uns doch bitte gerne mal Telegramm eine private Nachricht. Hätten Interesse an den Juwelen 😉

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