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Sebastian
BDSM, die Kunst der Unvernunft, herzlich willkommen zur siebten Folge.
Mein Name ist Sebastian, ich habe Mina besucht und wir haben lange geredet.
Mina ist dominant, sadistisch und Autistin.
Wir haben darüber gesprochen, wie für sie BDSM funktioniert,
wie sie ihr Gegenüber wahrnimmt und welche Strategien sie dabei entwickelt hat.
Ich selbst war sehr überrascht, wie sie Herausforderungen angeht und vor allem
wie klar ihre Lösungen sind.
Ich lasse mich davon ab sofort definitiv inspirieren.
Ein paar Worte zum Podcast noch. Wie immer hier der Aufruf zum Mitmachen,
Mithelfen und Unterstützen.
Wenn du hier mitmachen möchtest, dann findest du auf kunstderunvernunft.de ab
sofort ein paar Infos, wie so eine Aufnahme funktioniert und nach welchen Grundsätzen ich das mache.
Und keine Angst, ich habe inzwischen gelernt. In der Szene gibt es keinen langweiligen Menschen.
Wirklich jeder scheint BDSM ganz einzigartig zu erleben und ich würde mich darüber
freuen, mit dir darüber zu sprechen.
Erreichen kann man mich per Mail an "sebastian@kunstderunvernunft.de".
Oder bei FetLife. Dort einfach nach KunstUnvernunft suchen und anfreunden.
Zuletzt sagt es bitte weiter, teilt den Podcast mit Freunden,
klickt Bewertungssternchen an. Und wenn ihr mögt, hinterlasst doch einen Kommentar.
Das hilft richtig viel, weil die ganzen Empfehlungsalgorithmen total auf Interaktion stehen.
So, das war jetzt genug Eigenwerbung. Weiter geht's zu Mina.
Herzlich willkommen zur Kunst der Unvernunft. Folge Sieben sollte das hier sein.
Und vor mir sitzt die Mina. Hallo.
Mina
Hallo Sebastian.
Sebastian
Schön, dass ich bei dir sein darf.
Mina
Schön, dass du da bist.
Sebastian
Du bist 31 Jahre alt, das darf ich sagen, ne?
Mina
Das darfst du.
Sebastian
Und dominant und sadistisch zugleich. Lieg ich damit richtig?
Mina
Ja, mehr oder weniger. Das hängt immer sehr vom Gegenüber ab,
aber tendenziell beides, ja.
Sebastian
Ja, wunderbar. Dann haben wir ja schon mal zwei Themen für die Liste.
Nein, es gibt eine Besonderheit, mit der ich, als ich dich kennengelernt habe,
gar nicht gerechnet habe. Du bist nämlich Autistin.
Mina
Ja, das stimmt.
Sebastian
Und jetzt sind alle Hörer völlig geschockt.
Wie kann das gehen?
Mina
Du hast's getan?
Sebastian
Ja.
Wir haben ein Vorgespräch geführt. Das ist jetzt zwei Wochen her.
Und normalerweise geht das immer so eine Viertelstunde, 20 Minuten.
Aber wir saßen dann hier, ich glaube, fast drei Stunden zusammen.
Und ich war hinterher hellauf begeistert, weil du für meine Probleme Lösungen geliefert hast.
Mina
Das freut mich.
Sebastian
Absolut großartig. Die Hörer kennen dich jetzt natürlich gar nicht,
die wissen gar nicht, wer vor mir sitzt und Autismus ist etwas,
wo auch ich erst mal überlegen musste, wie ordne ich das ein?
Und ich würde dich bitten, erst mal zu beschreiben, wie das bei dir ausgeprägt
ist oder wie sich der Hörer das vorstellen muss.
Mina
Schön, dass du fragst, wie das bei mir ausgeprägt ist, weil was ich finde,
Autismus ist wirklich eine Sache, die ist von Person zu Person sehr,
sehr anders, wie sich das Ganze äußert. Was für Auswirkungen das für die
Person hat, insbesondere auch im alltäglichen Leben.
Und man kann das sehr, sehr schwer auf so Stereotypen wie Rain Man oder Sheldon
aus Big Bang Theory oder was auch immer vereinfachen.
Sebastian
Jetzt hast du mich schon erwischt, weil ich hatte tatsächlich im Memo vorher
gesagt, oh, darf ich vielleicht diesen Sheldon-Vergleich machen, um das einzuordnen?
Und hatte echt ein bisschen Schiss, weil Vergleiche sind ja doof.
Mina
Mhm. Findest du?
Sebastian
Das hast du mir gesagt.
Mina
Hab ich das?
Sebastian
Vergleichen soll man nicht.
Mina
Hab ich? Nein, ich würde es zugeben, wenn ich mich erinnern würde.
Sebastian
Du hast wahrscheinlich ein unglaublich gutes Gedächtnis.
Mina
Ja.Aber du möchtest über Autismus reden?
Sebastian
Ich versuche dich gerade zu kriegen, aber wir flirten ja nicht.
Mina
Versuch's.
Sebastian
Nein, versuche ich nicht.
Mina
Wenn du es hinbekommst, so zu flirten, dass ich es mitbekomme,
dann ist das eine Leistung. Keine Chance. Vielleicht, wenn die Person dann irgendwann
mal vor mir auf dem Boden kniet, dann kriege ich irgendwann mal was mit.
Ja, aber vorher keine Chance.
Sebastian
Okay, also da merkt man doch schon, Wahrnehmung, es funktioniert bei dir etwas anders.
Ich hab jetzt, ich sag einfach mal, Mimik ist für dich schwierig.
Mina
Das stimmt. Mir wird immer wieder erzählt, dass nicht-autistische Personen tatsächlich
an der Mimik von anderen Leuten lesen können, wie es den Personen geht,
was den Personen grade so durch den Kopf geht, solche Dinge.
Das klingt für mich immer sehr, sehr mysteriös, weil mir sagt die Mimik von
einer anderen Person erst mal genau gar nichts.
Und genauso krieg ich generell soziale Signale, Subtext, solche Dinge,
eigentlich mehr oder weniger gar nicht mit.
Das heißt, wenn eine Person mir wirklich was direkt ins Gesicht sagt,
das bekomm ich mit, klar, aber was sonst noch durch Körpersprache ausgedrückt
wird, was sich aus dem situativen Kontext ableiten lässt, das sind alles Sachen,
die gehen oft total an mir vorbei.
Sebastian
Ich mag jetzt die ganze Zeit schon vorgreifen, weil dominant sein und spielen. Und ...
Mina
Möchtest du noch über Reizfilterschwäche reden?
Sebastian
Ich versuch hier, die ganze Zeit zu improvisieren aber Du möchtest Dich hier dran ein bisschen mehr festhalten.
Mina
Ich glaube, ich finde das ganz nett, wenn wir das Autismus-Thema einmal abarbeiten
würden auf ganz viele Varianten, damit du einmal das Thema durch hast und wir
dann zum BDSM-Kram übergehen können. Funktioniert das für dich?
Sebastian
Das funktioniert für mich. Ich probiere halt aus, aber Reize als solche nimmst
du trotzdem mehr wahr als ich jetzt zum Beispiel.
Mina
Genau. Also generell wird eigentlich davon ausgegangen, dass autistische Personen eher eine Reizfilterschwäche
haben im Vergleich zu nicht-autistischen Personen.
Das heißt, dass man Umgebungsreize im Zweifel sehr, sehr, sehr viel stärker mitbekommt.
Das können Dinge sein wie Farben. Für mich sind zum Beispiel bunte Farben wirklich
super unangenehm bis hin zu quasi schon schmerzhaft durch den Eindruck.
Das kann sein, dass man super geräuschempfindlich ist, mit Licht super schwer
klar kommt, alles mögliche.
Sebastian
Ich gucke mich hier gerade mal so ein bisschen um und stelle fest,
ja, wir haben ja so ein leichtes Grau in Grau, aber trotzdem sehr stilvoll, wie ich finde.
Also die Kombination ist auf jeden Fall sympathisch an der Stelle.
Mina
Das war mir bei der Wohnungseinrichtung auch tatsächlich wichtig,
dass ich quasi einen Ort für mich habe,
der sensorisch wirklich angenehm ist, der mir so ein bisschen die Möglichkeit gibt,
von der bunten, lauten Welt da draußen so ein bisschen zu entspannen und
eine Umgebung zu haben, die für mich wirklich angenehm und nicht sensorisch
überfordernd ist. Deshalb die vielen Grautöne.
Sebastian
Also die bunte, blinkende Lichterkette sollte man dir nicht zu Weihnachten ...
Mina
Oh Gott, nein, ich hab gruselige Erfahrungen mit Lichterketten gemacht.
Reden wir nicht drüber, war ganz schlimm.
Sebastian
Okay. Wir reden ja nicht drüber.
Man könnte jetzt meinen, grad wenn Humor für dich ... Wenn du das nicht ganz
so durchdringen kannst, dass du keinen hättest. Ich stell aber fest,
du bist unglaublich sarkastisch.
Mina
Das irritiert Leute auch immer superdoll. Weil ich tatsächlich total ironisch
und sarkastisch sein kann.
Und dann erwidern sie mit ungefähr der gleichen Menge an Ironie und Sarkasmus
und sind dann super geschockt, wenn ich überhaupt nicht mitbekomme, dass sie auch sarkastisch oder ironisch sind.
Weil das Seltsame ist, ich bekomm's nicht mit, aber ich setz es trotzdem ständig ein.
Das ist eine vielleicht etwas ungünstige Kombi.
Sebastian
Setzt du's denn bewusst ein?
Mina
Ja.
Sebastian
Okay, das ist natürlich dann wirklich fies. Weil du feuerst mit etwas,
gegen das du selbst immun bist an der Stelle.
Mina
Ich setze es nicht bewusst ein, um gemein zu sein, aber ich könnte. Ich könnte. Hihi.
Sebastian
Ich bin mir sicher, dass, wenn ich mich jetzt hier blöd genug anstelle, dass du das tun wirst.
Mina
Ich versuche doch nett zu dir zu sein.
Sebastian
Du versuchst es. Ich werde dir hinterher sagen, ob es dir gelungen ist.
Jetzt haben wir ja eine Reizfilterschwäche und auch Mimik,
du sagst, das ist eine Schwäche.
Aber das hat ja auch positive Seiten und wirklich Stärken.
Mina
Ja schon, also ich denke gerade eine sehr analytische Herangehensweise ist das,
was eigentlich alle autistischen Personen haben.
Und ich finde das hat im BDSM-Kontext durchaus eine Menge an Vorteilen.
Sebastian
Ja, da wollen wir ja gleich zu kommen.
Du hast die Liste ja auswendig gelernt, ne?
Mina
Nein. Aber ich habe ein gutes Gedächtnis.
Sebastian
Ich versuche jetzt einfach mal aus Prinzip davon abzuweichen,
von deiner Überleitung. Und stelle fest, verdammt, das gibt's doch nicht.
Mina
*lacht* Es tut mir leid.
Sebastian
Ich hätte noch ein Jahr warten sollen, bevor ich mich mit dir hier zusammensetze.
Ich bin nicht vorbereitet.
Nein, ich fühle mich nicht vorbereitet. Alles gut.
Was muss man wissen, wenn man jetzt diesen Podcast hört, um dich ein bisschen
einschätzen zu können, um sich ein Bild von dir zu machen?
Mina
Du meinst speziell zum Thema Autismus wahrscheinlich?
Sebastian
Ja, ich treffe dich jetzt irgendwie, ich sag mal, auf dem Stammtisch. Wen treffe ich da?
Mina
Die Frage irritiert mich.
Sebastian
Okay.
Mina
Kannst du sie präzisieren? Da sind bestimmt eine Menge an Implikationen drin,
aber das ist so ein Autismus-Ding.
Sebastian
Okay.
Mina
Worauf willst du genau hinaus?
Sebastian
Ich sag mal, wie ich dich kennengelernt hab.
Du hast dir nettes Plätzchen gesucht, hast da gesessen und hast erst mal ganz viel beobachtet.
Und warst erst mal aus meiner Sicht recht still an der Stelle.
Bist aber sofort aufgetaut, als wir angefangen haben, miteinander über BDSM zu sprechen.
Da hatte ich so das Gefühl, du schaltest jetzt gerade um. So eine Umgebung mit
vielen Menschen, das ist jetzt nicht dein natürliches Habitat.
Mina
Nee, nicht so. Das hast du ja auch beim letzten Stammtisch erlebt,
als wir uns getroffen haben, wo ich, glaub ich, nach einer Viertelstunde wieder
weg war, weil's einfach supervoll war. An dem Tag gingen so viele Menschen für
mich wirklich einfach gar nicht und das war einfach nur zu viel.
Da hätte ich mich auch gar nicht auf ein sinnvolles Gespräch einlassen können.
Aber wenn ich einen guten Tag hab, kann das durchaus was sein,
was funktionieren kann. Einfach weil ich mich gern auch mit anderen über das Thema BDSM austausche und dann
ist es mir die Anstrengung auch wert.
Lustigerweise ist das tatsächlich so ein Punkt, wo Leute dann manchmal auf mich
zukommen und sagen, so ganz doll autistisch kannst du ja nicht sein,
wenn du auf den Stammtisch gehst, so viele Leute, soziale Interaktionen.
Autisten können das doch gar nicht. Das ist natürlich immer so eine Sache,
weil das natürlich schon eine Sache ist, die für mich super anstrengend ist wirklich.
Das plane ich aber meistens bewusst wirklich ein, dass ich danach Regenerationszeit hab.
Das ist was, was ich normalerweise nur mache an Tagen, wo es mir gut genug geht, wo ich die Ressourcen dafür habe.
Und gerade soziale Interaktion ist einfach auch was, wo ich sehr,
sehr viel Zeit gebraucht habe, um das Ganze wirklich zu lernen.
Und ich habe mich bewusst damit beschäftigt, das wirklich zu lernen.
Also es ist jetzt nichts, was...
Was mir total leicht fällt.
Sebastian
Was musstest du denn lernen, wo ich jetzt sage, das ist ein Automatismus,
das macht man automatisch, das ist da?
Mina
Hm. Das ist eine supergute Frage. Ich weiß gar nicht, ob mir konkret was einfällt.
Aber generell diese ganzen Abläufe, wie lernt man eine Person kennen,
wie geht man auf eine Person zu, wie initiiert man ein Gespräch mit anderen
Personen. Was sind so die typischen Abläufe, Muster, das vielleicht?
Ein ganz, ganz großes Thema, an welchen Stellen darf man direkt und ehrlich
sein, an welchen Stellen sollte man es lieber nicht sein?
Was wird einem übel genommen, wenn man es direkt und ehrlich sagt,
was nicht? Das ist natürlich auch wieder so ein großes Autisten-Thema.
Sebastian
Ach, das ist auch ein Thema für mich. Ich schaffe das auch ganz oft,
jemandem was ins Gesicht zu sagen, was da nicht so gut war.
Mina
Das Lustige ist, was mir sehr, sehr oft gesagt wird: Wenn ich einer Person Komplimente
mache, dann klingt das oft wie eine Beleidigung, weil ich da auch einfach sehr
ehrlich bin.
Sebastian
Okay.
Mina
Ein Kompliment von mir sieht dann so aus wie ...
Ja, hm, also, ich glaube, von allen männlichen Personen hier bist du schon die attraktivste Person.
Also, ich steh jetzt nicht wirklich primär auf Männer, aber ich glaub schon,
dass du so objektiv gesehen attraktiv bist. Hier sind jetzt auch nicht so viele
und die sind nicht so attraktiv, aber du siehst schon besser aus als alle von
denen hier. Das ist was, was ich mal meinem besten Freund gesagt habe.
Und der hat dann auch gesagt, ich kenne dich und deshalb weiß ich,
dass das ein Kompliment ist. Aber wenn ich dich nicht kennen würde,
dann ja, hätte mich das schon getroffen.
Sebastian
Ja, da ist natürlich sehr viel Relativieren mit drin, klar.
Mina
Aber von mir war das tatsächlich nur ein Versuch, sehr, sehr ehrlich zu sein,
damit er das Kompliment auch einfach annehmen kann und weiß,
ich meine das Positive, was ich sage, wirklich so und ich bin mir aller Einschränkungen bewusst.
Aber so funktionieren Komplimente bei den meisten Leuten glaube ich nicht.
Sebastian
Ja, ein Kompliment ist meistens, wird ein bisschen ummantelt damit,
dass man ja einfach weniger sagt. Ich finde dich toll.
Und das ist auch recht praktisch, dass man dann einem offen lassen kann,
was denn so toll an dem Menschen ist.
Das ist dann immer nur blöd, wenn er dann nachfragt, ach, was findest du denn
an mir toll? Ja, ne? Den Gesamteindruck.
Mina
Interessant, wenn ich einer Person sage, ich finde dich toll,
dann habe ich tatsächlich eine Liste von Dingen, die ich aufzählen könnte.
Sebastian
Das ist vielleicht genau dein Vorteil, dass du bei sowas wahrscheinlich immer
das letzte Wort haben wirst.
Mina
Wahrscheinlich, ja.
Sebastian
Also damit, das ist ja dann schon mal die perfekte Eigenschaft,
um dominant zu sein. Darf ich denn Domse sagen?
Mina
Du darfst sagen, was du möchtest. Ich fühle mich von relativ wenig beleidigt.
Ich will jetzt nicht sagen von nichts, weil dann findest du bestimmt was.
Sebastian
Es ist tatsächlich so, ich habe es in der letzten Folge auch wieder gesagt,
die Kritik am Begriff Domse, ich möge bitte einen neuen Begriff bekommen.
Vielleicht bekomme ich jetzt mal ein paar E-Mails, wo was drinsteht.
Ich bekomme Kritik, die bekomme ich aber in der Regel von den Sklaven der Dominas,
weil die das nicht so gut finden, wenn dann ihr Sonnenschein so herabgewürdigt
wird mit einer Verniedlichungsform.
Ich sage jetzt einfach Mina und dann ist das gut. Wollen wir ein bisschen in
Richtung BDSM weitergehen?
Ich habe im ersten Moment gedacht, oh, Autismus, BDSM, das ist bestimmt ein bisschen kompliziert.
Hab dich dann eben ein bisschen näher kennengelernt und festgestellt,
nein, das passt augenscheinlich perfekt.
Du hattest gesagt, dass Regeln was sehr Schönes sind, weil ja,
du kannst damit gut umgehen.
Mina
Mhm, genau. Was bei BDSM tatsächlich sehr, sehr praktisch ist,
ist, dass man ja einerseits die sehr, sehr klare Verteilung hat,
wer ist dominant, wer ist submissiv, quasi so ein bisschen vorgegebene Rollenverhältnisse.
Und dass man normalerweise sehr, sehr genau drüber spricht, in welche Richtung
das Ganze sich entwickeln soll, was okay ist, was nicht okay ist.
Grade diese sehr, sehr explizite Absprache ist tatsächlich etwas,
was mir sehr entgegenkommt.
So was findet man ja in Nicht-BDSM-Beziehungen oder Freundschaften,
Spielbeziehungen, was auch immer, eigentlich nicht in der Form,
dass man sich vorher wirklich im Detail drüber einigt, wo soll's hingehen,
was wollen wir miteinander machen, was ist für dich okay, was ist nicht okay.
Sebastian
Das gibt dir dann auch einfach die Sicherheit, dass du dann auch weißt, was du da gerade tust.
Mina
Genau, und das ist eine Sache, die brauche ich tatsächlich an der Stelle auch.
Weil, wie ich ja schon gesagt hatte, aus der Körpersprache kann ich nicht wirklich
lesen erstmal, was für die andere Person okay ist oder nicht okay.
Das heißt, ich brauche wirklich auch eine Person, die mir sagt,
ich möchte das jetzt mit dir, so auf diese Art.
Sebastian
Wie gehst du denn damit um, wenn dein Gegenüber nicht genau weiß,
wo es steht, was es möchte?
Mina
Oh, das ist superschwierig. Das hatte ich tatsächlich mal, das ist superschwierig.
Da bin ich meistens tatsächlich dann zurückhaltend.
Weil einfach meine persönliche Regel für mich ist tatsächlich,
dass ich möchte, dass dieses "Ja, ich will das jetzt" wirklich von der submissiven Person ausgeht.
Weil die Person hat mir was zu geben, was ich dann sehr, sehr gerne auch nehmen möchte.
Und sobald ich weiß, dass ich das haben darf, nehm ich mir dann sehr,
sehr gerne selber alles, was ich haben möchte.
Aber dieses erste "Ich möchte das wirklich", das brauch ich wirklich von der anderen Person.
Da bin ich niemand, die jetzt irgendwie auf wen anders so voll dominant zugeht und
einfach mal antestet, weil ich finde, das steht mir an der Stelle einfach noch nicht zu.
Sebastian
Ja, gut, aber es gibt ja dann Fantasien, und die werden ausgetauscht.
Und der, ich sag mal, potenzielle Spielpartner sagt, ich möchte gern mal,
ich sag mal, Waterboarden.
Mina
Oooch. *verzückt*
Sebastian
Weil er das irgendwo gehört hat,
gesehen hat, gelesen hat.
Aber er steht eigentlich ganz am Anfang. Das heißt, er hätte noch einen weiten
Weg, bis das eine Praktik ist, die für ihn auch ... Ja, vertretbar ist, oder?
Wo man normalerweise sagen würde, ne Moment, wir fangen erst mal klein an.
Mina
Soll ich einfach mal meine typische Vorgehensweise bei sowas erklären?
Sebastian
Ja, bitte.
Mina
Waterboarding ist natürlich echt ein interessantes Thema, vor allen Dingen,
weil man da mit ernsthafter Angst und Panik spielen kann, was ich ganz toll finde.
Aber du hast recht, das ist natürlich super schwierig mit einer Person,
die man noch gar nicht gut kennt und oder die mit dem Thema BDSM auch noch nicht
so vertraut ist und vielleicht sich selber in dem Kontext noch nicht so gut kennt.
Das heißt, an der Stelle würde ich tatsächlich eine Menge Zeit investieren,
um die Person einfach kennenzulernen.
Um selber zu wissen, wie reagiert die Person genau in Angstsituationen.
Woran merk ich genau, dass die Person sich einer persönlichen Grenze nähert?
Woran merk ich, dass die Person ein ernsthaftes Problem hat?
Einfach damit ich in der Situation in der Lage bin, das zu steuern und zu sagen,
okay, das ist eine Sache, die läuft grade gut, oder hier muss ich jetzt stoppen.
Das heißt, das bräuchte wahrscheinlich einfach eine sehr lange Kennenlernphase der Person.
Und generell ein bisschen austesten von Reaktionen auf Angst,
Panik, Sachen, die in die Richtung gehen.
Sebastian
Jetzt ist es aber doch so, dass mit einem Wunsch an dich herangetreten wird
und du hast jetzt das Ziel, meinetwegen auch mittel- oder langfristig,
diesen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen.
Mina
Vielleicht, wenn das auch was ist, was mir gefällt oder einer meiner Wünsche.
Klar, aber ich bin ja jetzt nicht irgendwie der Wunsch-Erfüllungsautomat.
Sebastian
Genau darum geht es nämlich.
Mina
Wo man irgendwie eine Münze reinschmeißt und ein Wunsch kommt raus.
Sebastian
Nein, nein, genau das ist der Punkt. Was ist denn für dich der Reiz an BDSM oder woran sogar genau?
Mina
Interessante Frage, da gibt es mehrere Punkte. Einerseits, ich weiß nicht,
ob das bei mir ernsthafter Sadismus ist, würde ich mich gerne mit dir darüber
austauschen über das Thema.
Ich mag es super gerne Leuten Schmerzen zuzufügen, aber mir geht es nicht um
die Schmerzen an sondern eher um dieses Gefühl von Macht tatsächlich.
Ich weiß nicht, würdest du das als Sadismus bezeichnen?
Oder ist es noch was anderes?
Sebastian
Das ist schwer, weil ich immer standhaft behaupte, kein Sadist zu sein.
Weil der Sadist, der hat ja Spaß daran, Schmerzen zuzufügen.
Das ist mir aber relativ egal.
Ich genieße, dass die Schmerzen erleidet werden.
Mina
Okay, ja, das sehe ich auch so. Also dieses, das ist mir egal,
finde ich sehr, sehr schön. Einfach dieses Konzept von Willkür und ich mache
das, was ich will und...
Das ist sehr, sehr nett. Mir geht's, glaub ich, primär darum,
dass wer anders mich was machen lässt, was potenziell unangenehm ist für die
andere Person. Ja, das stimmt schon.
Und grade dieses so langsam an eine Grenze rangehen, wo es für die andere Person
auch wirklich unangenehm wird und die Person selber nicht mehr weiß,
will ich jetzt, will ich nicht.
Und ich kann dann aber sagen, nein, ich will das jetzt, und du hältst das jetzt
für mich aus. Das ist nett.
Sebastian
Ist die Motivation da für dich wichtig? Muss dein Gegenüber das für dich aushalten
oder ist dir das im Grunde egal, was jetzt die Gründe dahinter sind?
Mina
Es ist mir nicht komplett egal. Für mich ist natürlich immer schön,
natürlich, ist sehr schön, wenn die Person das für mich aushalten möchte.
Es kann aber auch gerne sein, weil es der Person persönlich einfach irgendwas gibt,
über Grenzen zu gehen oder weil das irgendwie einfach ein, keine Ahnung,
innerer Erleuchtungsprozess oder was auch immer das ist, was in der anderen
Person gerade stattfindet, bei superintensiven Schmerzen.
Was ich jetzt nicht unterstützen würde, wäre, was, wenn es der Person damit
eigentlich nicht wirklich gut gehen würde und das dann so eine versteckte Selbstschädigung
ist. Das wäre für mich nicht okay. Und da würde ich auch wirklich darauf achten,
dass das nicht in die Richtung läuft.
Sebastian
Versteckte Selbstschädigung, den Begriff kannte ich so noch nicht.
Hattest du sowas schon mal?
Mina
Jep, aber da war ich auf der submissiven Seite.
Sebastian
Okay. Damit ist die Frage, ob du das ausprobiert hast, beantwortet.
Mina
Ja. Es gibt durchaus Leute, die ...
die dann irgendwann mitten im Spiel
in eine sehr, sehr gute Ich-bin-wirklich-nichts-Wert-Stimmung abrutschen.
Und deshalb halt einfach nur die Schmerzen ertragen, weil ...
Sebastian
Ja, das ...
Mina
Und das ist dann ein Punkt, wo ich eingreifen würde und sagen würde,
jetzt hier ist aber Stopp.
Sebastian
Mhm. Ja, das ist dann tatsächlich sehr schwierig.
Da hast du völlig recht, wo man dann merkt, dass das jetzt auch nichts mehr
mit Hingabe zu tun hat, sondern mit so einem, ja, du hast schon richtig gesagt,
selbstverletzendes Verhalten, was man quasi als dominanter oder sadistischer
Part in dem Moment ausführt.
Das ist auch ein sehr eigenartiges Gefühl, und ich hab das damals auch
mal nicht erkannt. Ich hab da wirklich mehrere Tage gebraucht,
um zu verstehen, dass das deshalb blöd gelaufen ist, weil es in die Richtung ging,
ist keine schöne Erfahrung.
Mina
Nee. Also demnach, nein, es ist mir nicht ganz egal, warum die andere Person das genau macht.
Sebastian
Also, das heißt tatsächlich, bei dir steht die Dominanz wirklich im Vordergrund.
Mina
Mhm, würd ich so sagen.
Sebastian
Und der Sadismus ist dann, ja, ich sag mal, Werkzeugkiste.
Mina
Genau, das ist so ein bisschen Mittel zum Zweck. Tatsächlich kann ich durchaus
auch mit Personen spielen, wo überhaupt gar kein Sadismus im Spiel ist.
Solange da wirklich eine solide DS-Grundlage ist, reicht mir das durchaus auch.
Aber ich mag Sadismus schon, so ist es nicht.
Sebastian
Ja, man muss ja auch irgendwas tun. Man kann ja immer die ganze Zeit nur reden, reden, reden.
Aber der Sadismus ist ja dann auch dazu da, um der Sache ein bisschen Nachdruck zu verleihen.
Mina
Wie gesagt, das muss nicht. Es geht durchaus auch ganz so, glaube ich.
Sebastian
Glaubst du? Ja, ich hätte jetzt so ein bisschen in Richtung,
wenn man sich kennenlernt und online ein bisschen was anbahnt und ein paar Aufgaben
stellt, da in die Richtung wäre ich dann gegangen.
Mina
Lustigerweise habe ich tatsächlich noch nie online Aufgaben gestellt.
Das ist, glaube ich, so nicht so meins.
Wobei doch habe ich schon in einer schon bestehenden Beziehung.
Aber das würde nicht als ersten Anbahnungsschritt machen.
Das funktioniert vielleicht für andere Leute, aber für mich nicht wirklich, nee.
Sebastian
Ach, der Machtrausch ist absolut grandios, wenn du weißt, das sind 500 Kilometer
dazwischen. Ich hab diesen Menschen weder jemals gesehen, du hast ihm im Prinzip
nur ein paar Anweisungen gegeben, und er macht jetzt irgendeinen Quatsch, weil du das so sagst.
Mina
Also, die Sache mit dem Machtrausch kann ich supertoll verstehen.
Und dieses, die Person macht das, weil ich das so gesagt habe,
auch auf die Distanz, das stimmt, das find ich auch supertoll.
Aber ich glaub ich müsste die Person tatsächlich vorher besser kennen, weil zumindest von meiner
Seite aus braucht es einiges an Zeit durchaus, bis ich wirklich darauf vertraue,
dass die Person das macht, weil ich das sage.
Und für mich ist das wichtig, dass ich mir wirklich sicher sein kann,
ich sage es und dann passiert es auch wirklich. Weil wenn es nicht passieren
würde, wäre ich so super enttäuscht.
Sebastian
Ja, das ist ja nur ein Schauspiel, ne?
Mina
Darauf kann ich gar nicht, nein.
Sebastian
Das ist gemein, weil ich hab's grad wirklich nicht auf dem Spickzettel stehen,
aber ich hab mir so gedacht, Mensch, als Autistin wäre ja die schriftliche
Kommunikationsform im Netz,
eigentlich grandios, weil wirklich alles klar gesagt werden muss,
sonst ist es nicht kommuniziert worden.
Keine Webcam, kein Telefon, sondern schriftlich.
Mina
Interessante Frage, aber irgendwie reicht mir das, glaube ich,
nicht, nee.
Sebastian
Okay.
Mina
Ich kann dir gar nicht sagen, warum.
Sebastian
Dass es nicht reicht, okay. Aber ich hätte jetzt so gedacht,
einfach für mich auch ... Ich weiß, wie schwer es ist, einfach aufgrund von
ein paar Nachrichten, WhatsApp-Nachrichten, zu überlegen, wo steht mein Gegenüber gerade.
Mina
Genau, ich glaube, ich weiß auch, warum es für mich nicht funktioniert.
Was für mich ein super, super wichtiger Aspekt ist wirklich,
merke, was das, was gerade passiert mit der anderen Person macht.
Also, wie erkläre ich das jetzt am besten? Ich mag super gerne Sachen,
die wirklich auf der anderen Seite eine intensive Reaktion erzeugen.
Und wenn ich diese Reaktionen nicht mitbekomme, dann fehlt mir das.
Sebastian
Jetzt sagst du Reaktion.
Mina
Mhm. Ja, das hängt sehr, sehr vom Gegenüber ab, was das genau für eine Reaktion ist.
Aber generell mag ich eigentlich alles an superintensiven Reaktionen.
Aber allein schon zum Beispiel, wenn jemand vor dir kniet und dich von unten
mit ganz, ganz großen, leuchtenden Augen anschaut, und du merkst wirklich,
das ist der Person ein inneres Bedürfnis, vor dir zu knien. So was halt.
Sebastian
Das nimmst du dann auch wahr?
Mina
Das ist super seltsam, das kann ich auch selber sehr, sehr schwer erklären,
welche Sachen ich wahrnehmen kann und welche nicht. Weil klar,
die Sachen, die ich nicht wahrnehmen kann, nehme ich nicht wahr.
Also weiß ich nicht, dass ich sie nicht wahrnehme, logischerweise.
Aber ja, sowas nehme ich dann schon wahr. Und das ist wirklich total großartig für mich.
Sebastian
Du hattest im Vorgespräch gesagt, dass du ein bisschen schaust,
ob der Körper angespannt ist.
Und ich glaube, diese innere Anspannung oder Entspannung, Wenn du das wahrnimmst,
dann hast du mir ganz viel voraus.
Ich erzähle den Hörern mal meine erste Überlegung dabei.
Spielen mit einer Maske, mit einer Gesichtsmaske. Finde ich recht schwierig.
Weil ja, es hat einen gewissen Effekt auf Subbie. Und das ist auch alles ganz
toll. Aber ich sehe ihre Mimik nicht mehr.
Die ist weg. Das heißt ich bin quasi blind und bin ein bisschen hilflos,
weil ich dann in dem Moment nicht weiß, ist das jetzt noch okay,
fließen jetzt die Tränen, ist sie noch glücklich, ist es gerade total fürchterlich,
braucht sie Trost oder kann ich noch viel weiter gehen, weil das verschmitzte
Lächeln quasi, das sehe ich alles nicht.
Dann haben wir uns unterhalten und du hast mir ein bisschen erklärt, wie du das machst.
Und seitdem steht die Maske ganz oben auf der Amazon Wunschliste.
Mina
Tut sie das? Das freut mich.
Sebastian
Magst du ein bisschen verraten, worauf du da im Detail achtest?
Mina
Genau, weil, wie wir schon gesagt hatten, Mimik an sich bringt mir selber relativ wenig.
Das heißt, ich hab mir dann ein paar andere Sachen ausgeguckt,
auf die ich bei anderen Personen achte, um drauf zu wissen, wie es der Person gerade geht.
Das sind so Sachen wie, wie atmet die Person? Bei manchen Leuten ist das ein
supergutes Zeichen, wenn die Person plötzlich anfängt, tiefer zu atmen.
Wenn man zum Beispiel in der Situation ist, wo man jetzt mit Schmerzen spielt
und die Schmerzintensität immer weiter erhöht, Dann spannt sich die andere Person
vielleicht irgendwann an, atmet erst heftiger.
Und dann hat man einen Punkt, wo man die Schmerzintensität hält und merkt auf einmal,
die Person lässt sich in die Schmerzen reinfallen.
Das ist alles gut. Und dann entspannt sich der Körper, das Atmen wird vielleicht tiefer.
Und das ist so eine Sache, die kann man einfach lernen. Wie verhält sich jemand
bei Schmerzen, wenn die Schmerzen wirklich unangenehm sind? Wie verhält sich
die Person, wenn sie wirklich in die Schmerzen reinfällt und alles gut ist?
Ich hab auch schon mit Personen gespielt, bei denen das tatsächlich umgekehrt war.
Bei denen quasi ein bewusstes Entspannen und tiefer Atmen ein Zeichen war für
irgendwas läuft gerade ganz schief und ist unangenehm.
Sebastian
Aber das sagen dir die Leute ja vorher nicht, du musst das ja wirklich dann austesten.
Mina
Ich frag das tatsächlich wirklich ab. Am Anfang,
wenn ich mit einer neuen Person spiele, bin ich sehr sehr vorsichtig und fass
die Person wirklich vorsichtig an, probier Dinge durch und sag dann auch Sachen
wie, bei dir hat sich jetzt gerade der Atemrhythmus geändert,
du hast dich jetzt gerade angespannt, was bedeutet das?
Also, ich informier die Leute tatsächlich vorher, dass das was ist,
was ich lernen muss. So ein bisschen einfach quasi wie eine Fremdsprache.
Wie reagiert der Körper der anderen Person auf bestimmte Dinge?
Und was ist ein gutes und ein schlechtes Zeichen?
Und da brauch ich tatsächlich auch eine Person auf der anderen Seite,
für die das okay ist und die das wirklich auch in Ordnung findet,
mit mir darüber offen zu kommunizieren.
Weil Leute, die jetzt denken, okay, die dominante Person muss jetzt magisch
wissen, was mit mir los ist, mit denen wird das dann halt einfach nichts für mich,
mit denen kann ich nicht spielen, weil das so nicht funktioniert, logischerweise.
Sebastian
Ja, aber ich glaube, das ist auch von der passiven Seite ganz toll,
wenn man da jemand hat, der sagt, so, ich kenne dich nicht, ich lerne dich jetzt
kennen, ich achte auf jedes Detail und wir lernen dich jetzt zusammen erst mal kennen.
Mina
Ja, gerade dieses, ich will jedes Detail von dir wissen, ich will dich komplett
ganz verstehen, besser als du dich selbst kennst, ich will dich komplett durchanalysieren,
mhm, das ist durchaus nett, nicht wahr?
Sebastian
Sie grinst gerade wie ein Honigkuchenpferd, also da haben wir schon den richtigen Punkt getroffen.
Mina
Ich hab da tatsächlich auch einen recht wissenschaftlichen Ansatz und das mag ich super gerne, ja.
Sebastian
Der wissenschaftliche Ansatz, ich verrate mal, du trägst eine Brille,
stell mir dich gerade mit dem Klemmbrett vor, der neue Subbie kommt rein,
kniet sich erstmal auf den Boden und dann werden erstmal drei Stunden Fragen beantwortet.
Mina
Wie lustig, dass du Klemmbrett sagst, weil mir hat tatsächlich mal jemand ein
Klemmbrett geschenkt, genau deshalb.
Und ich hab mich so doll gefreut, das war einfach perfekt.
Sebastian
Hast du das noch?
Mina
Ich hab das, warte mal.
Sebastian
Ich warte.
Mina
Kann ich jetzt bis da vorne gehen?
Sebastian
Du kannst gehen, das ist gar kein Problem. Wir haben ein Kabel,
solange wir es nicht abreißen, aber es sind drei Meter.
Mina
Das habe ich hier vorne liegen.
Sebastian
Wenn du das andere Knie auch noch auf den Boden tust, dann kniest du.
Mina
Ja, hättest du gerne, nicht wahr?
Sebastian
Das ist so was, was man dann rum erzählt.
Mina
Aha, sie hat vor mir auf dem Boden gekniet.
Sebastian
Ja, leider Gottes dann doch vor dem Schreibtisch, aber tatsächlich ein wunderschönes Klemmbrett.
Mina
Aha, es ist ein bisschen Staub jetzt drauf, weil es bei mir im Schreibtisch lag, aber an sich.
Sebastian
Aber es ist ein hochwertiges.
Mina
Es ist ein hochwertiges Klemmbrett, ja.
Sebastian
Mit Gummiband und es ist aber nichts drin.
Mina
Nein, es ist nichts drin. Also ich würde dir jetzt kein Klemmbrett mit privaten
Details von mir oder Personen vorlegen, nein.
Sebastian
Aber du bereitest dann jetzt nicht irgendwie so ein Multiple Choice vor?
Mina
Nein, nein, nein. Also ich, normalerweise notiere ich mir relativ selten was,
während ich tatsächlich Dinge mit Personen mache.
Schauen wir mal, dass das hier nicht runterfällt.
Ich mache mir meistens hinterher tatsächlich ausgiebig Notizen,
in der Tat, sowohl über Körpersprache der Person, was bestimmte Dinge bedeuten,
als auch generell über die Person.
Einfach, weil ich das unglaublich mag, wenn ich das Gefühl hab,
ich weiß ganz genau, welche Knöpfe ich bei der anderen Person drücken muss,
um eine bestimmte Reaktion zu bekommen.
Sebastian
Das klingt jetzt sehr vernünftig, analytisch und unglaublich logisch.
Mina
Ja.
Sebastian
Aus deiner Sicht macht doch eigentlich jeder dominante Mensch,
der das eben nicht so macht, irgendwas falsch.
Mina
Ich würde nicht sagen, dass jede dominante Person, die das nicht tut,
irgendwas falsch macht.
Weil ich glaube, für andere Leute funktioniert das bestimmt gut,
so was einfach nach Intuition zu machen dann halt.
Und bei mir entwickelt sich tatsächlich auch irgendwann eine Intuition für eine Person.
Das dauert aber sehr, sehr lange. Ich muss die Person sehr, sehr gut kennen.
Und die sehr, sehr gut durchanalysiert haben.
Das dauert echt, aber irgendwann …
Sebastian
Reden wir da von Tagen, Monaten, Jahren?
Mina
Monate bis Jahre.
Sebastian
Ui. Ja gut, aber das ist dann auch nochmal was ganz Besonderes.
Mina
Aber dann ist es halt auch wirklich so, ich kann voraussehen,
was die Person sagt, denkt, ich muss nur den Knopf drücken und dann passiert das und das ist nett.
Sebastian
Also ist das überhaupt generell anstrengend, wenn du jemanden kennenlernst,
die ersten Male, wo ihr interagiert?
Ich kann mir vorstellen, dass das Gehirn da auf Hochtouren ist,
das ist ja quasi wie eine Prüfungssituation, da muss Wissen hinzugefügt werden,
abgerufen werden. Oder ist das dann auch schon für dich entspannend?
Mina
Also erst mal ist dieses sehr analytische Vorgehen halt einfach meine
Standard-Vorgehensweise, die einfach ganz von selbst passiert.
Deshalb ist es, glaube ich, für mich gar nicht so super anstrengend.
Andererseits achte ich natürlich darauf, dass ich Leute finde,
für die diese Kommunikationsart und dieser Kommunikationsstil wirklich passt.
Wenn die sich natürlich gar nicht darauf einlassen können und das Nachfragen
doof finden, dann wird das sehr schnell anstrengend.
Und ansonsten ist das ja durchaus so, dass ich das von der dominanten Seite
aus mache. Das heißt, im Endeffekt bekomme ich dann in der Situation ja genau
das, was ich möchte. Ich kann ganz klare Ansagen machen und gerade das macht
das sehr, sehr wenig anstrengend eigentlich.
Gerade dieses, ich habe die Kontrolle und wenn ich das so machen möchte in der
Situation, kann ich das und die andere Seite gibt mir das auch.
Sebastian
Fallen da auch potenzielle Personen... Wir kommen gleich mal drauf an.
Du sagst immer Person. Du hast ja eben auch schon anklingen lassen,
dass du da geschlechtermäßig eher bei den Mädchen angesiedelt bist.
Andersrum.
Mina
Das kommt drauf an.
Sebastian
Du bist genderflexibel, hatte ich notiert.
Mina
Ich bin… ich weiß nicht, ob ich flexibel bin. Ich bevorzuge wahrscheinlich Frauen
und nicht binäre Personen,
kann aber theoretisch durchaus auch mit Männern im BDSM-Kontext,
auch wenn ich an sich Männer eher nicht so attraktiv finde.
Sebastian
Ist Attraktivität ein Kriterium? Muss das sein?
Mina
Nicht unbedingt, nein.
Sebastian
Weil es geht ja dann doch eher…
Mina
Nein, das muss nicht unbedingt…
Nee, deshalb bin ich da durchaus auch recht flexibel. Nee, also für mich ist es eigentlich
wirklich wichtig, dass man, dass es halt einfach passt.
Sebastian
Ich finde diese Betrachtungsweise, ich schaue mir den Menschen an und dann finde
ich den toll oder nicht toll, das finde ich einfach sehr schön,
dass das da nicht einkategorisiert wird.
Mina
Also außerhalb vom BDSM-Kontext sind Männer für mich eigentlich komplett raus,
aber im BDSM-Kontext kann ich durchaus mit Männern, weil dann die BDSM-Komponente
das doch wieder interessant macht.
Sebastian
Ich würde dir jetzt einfach unterstellen, dass die noch mal Körperteile haben,
die man noch mal anders quälen kann.
Das ist halt rein praktische Erwägung.
Mina
Ja, schon.
Sebastian
Das war jetzt ein Scherz, ich glaube...
Aber ja, man kann mit Jungs andere Dinge machen als mit Mädels, Punkt.
Ich glaube, dass alles da mitzukriegen für dich einfach auch zum Abrunden des
Bildes gehört. Ich unterstelle das jetzt.
Mina
Wollen wir jetzt die "Verbindung zwischen Geschlechtern und Geschlechtsteilen"-Diskussion
Diskussion führen oder nicht? Wir wollen die nicht führen.
Sebastian
Ja, du hast recht. Das ist inzwischen da sehr kompliziert.
Mina
Ich glaube, du wolltest das Thema eher auf einen anderen Podcast auslagern und
ich will ihn dir jetzt nicht damit sprengen. Sorry.
Sebastian
Es hätte jetzt sein können, dass du da total drauf anspringst.
Mina
Das stimmt und es ist ja auch gut, dass du es antestest.
Sebastian
Ja, ne?
Mina
Also von daher, das Antesten weiß ich sehr zu schätzen.
Sebastian
Du merkst, ich improvisiere mehr, als dass ich hier groß lese.
Ich glaube, ich mag jetzt so ein bisschen in die längeren Spielrichtungen gehen.
Mina
Mhm.
Sebastian
TPE.
Mina
Aha.
Sebastian
Die Augen leuchten sofort auf.
Mina
Tun sie das?
Sebastian
Ja.
Mina
Oooch.
Sebastian
Ist das was für dich?
Mina
Ja, schon. Du möchtest bestimmt eine detailreichere Antwort haben.
Sebastian
Erst mal sagen wir ganz kurz, was TPE ist. TPE ist nämlich Total Power Exchange.
ganz kurz beschrieben, der möglichst vollumfängliche Machtaustausch oder die Abgabe von Kontrolle.
In dem Fall an dich.
Mina
Ja, und ich mag Kontrolle, das haben wir ja schon geklärt.
Sebastian
Ja.
Mina
Und am liebsten alles davon.
Sebastian
Alles und immer und viel.
Mina
Ja, sehr, sehr gerne.
Sebastian
Ist das nicht unglaublich anstrengend?
Mina
Das weiß ich nicht, weil momentan habe ich das in der Form nicht.
Einfach, weil das eine Sache ist, die wirklich passen muss. Wo sowohl das Gegenüber
als auch ich in der entsprechenden Lebenssituation sind, wo das gerade passt.
Und wo beide das auch wirklich wollen, aber das ist was, wo ich gerne langfristig hin wollen würde, ja.
Sebastian
Das heißt, das ist im Moment eine erstrebenswerte Fantasie. Damit haben wir
nämlich den Punkt Fantasie geklärt.
Mina
Schön.
Sebastian
Gibt's da noch mehr Dinge, wo du sagst, oh ja, die sprechen mich inhaltlich
total an, aber sie sind halt noch weit weg oder sie werden auch für immer weit weg bleiben?
Mina
Das ist eine gute Frage. Spezifische Praktiken nicht unbedingt.
Spezifische Praktiken sind für mich mehr oder weniger eigentlich ein Mittel
zum Zweck, um auf der anderen Seite die Reaktion zu erzeugen, die ich gerne hätte.
Also da gibt's jetzt nicht unbedingt die Sache, wo ich sage,
das muss ich ganz unbedingt machen.
Aber so langfristig eine dauerhafte Beziehung, die in Richtung TPE mit einer
sehr starken Service-Komponente geht.
Sebastian
Die Service-Komponente, ja, die wiederholt sich hier in jeder Folge so ein bisschen.
Mina
Oh ja, das ist aber auch super schön, wenn man irgendwie eine Person bei sich
hat, die einen irgendwie mit leuchtenden Augen anschaut und fragt,
ob sie einem das Geschirr spülen darf.
Und man sagt ja und man merkt, dass die andere Person das wirklich gerne macht und das ist total toll.
Sebastian
Ich glaube, da ist immer mein Problem. Ich kriege dann immer ein schlechtes
Gewissen und denke mir, dann hilft man natürlich mit, dann geht das nämlich
auch schneller, dann kann man wieder schneller zusammen faul sein.
Mina
Das ist doch viel schöner, wenn man sich dann entspannt zurücklehnt und den
Tee trinkt, der einem vorher noch genau richtig gemacht wurde.
Sebastian
Ja, das kann ich wirklich sehr schön genießen, aber nicht dauerhaft.
Da habe ich dann doch wieder dieses Partnerschaftliche im Kopf,
dass man als Team gemeinsam Dinge erledigt.
Mina
Nee, ich nicht so. Also wenn ich merke, dass es wirklich was wo die andere Person
drin aufgeht und was die Person wirklich glücklich macht, die Sachen für mich
zu tun, das muss natürlich gegeben sein.
Aber wenn das da ist, dann finde ich das total toll.
Sebastian
Das heißt, wenn du dann sagen würdest, hör mal auf mit dem Geschirr abspülen,
ich mach das jetzt selber, dann ist das eine fürchterliche Erniedrigung,
eine Bestrafung sondergleichen in dem Moment.
Mina
Ich kann mir schon vorstellen, dass das bei Leuten, die da wirklich Freude dran
hätten, dass das ein echt trauriger Moment wäre.
Sebastian
Ist das eine Art und Weise Erniedrigung in dem Moment?
Ja, also wirklich Erniedrigung des Gegenübers. Ist das etwas, was dir nicht fremd ist?
Mina
Das kommt drauf an. Tatsächlich bin ich eher nicht so der Typ für Bestrafung.
So eine Bestrafungsdynamik macht mir eher keinen Spaß.
Erniedrigung zum Teil aber durchaus. Einfach, weil ich sehr intensive Reaktionen
auf der anderen Seite mag, ja.
Wenn ich merke, ich tu jetzt was, was grade emotional echt schwierig ist für
die andere Person, dann mach ich das supergerne.
Einfach dieser Konflikt an unterschiedlichen Emotionen, dieses,
ich find's erniedrigend, aber gleichzeitig irgendwie toll.
Und irgendwie ist es schlimm für mich, aber doch gut. Und ich bin der anderen
Person auch so dankbar, dass sie's mit mir tut. Das bei jemandem zu sehen, das find ich total toll.
Sebastian
Also ich versuche so ein bisschen rauszuarbeiten, wo dein eigener Antrieb ist,
einfach für dich und dein Ego.
Und wo dann aber auch diese fürsorgliche Seite von dir ist, dass du deinem Gegenüber
in dem Moment eben die Freude verschaffst und das gute, glückliche Gefühl.
Mina
Ja, das ist super schwierig, das rauszuarbeiten. Ja, also Erniedrigung sind
Sachen, die ich von mir aus auch mache.
Aber wirklich nur, wenn ich weiß, es gibt der anderen Seite irgendwie was.
Das war jetzt keine besonders präzise Antwort, nicht wahr?
Sebastian
Niemand braucht Präzision hier, ehrlich, die meisten hören das hier wahrscheinlich
im Auto oder im Zug und nebenan raschelt irgendwas oder sind grad eh pissig,
weil wieder irgendeine Verspätung ist.
Also wir dürfen hier auch einfach ein bisschen plaudern und Präzision,
da haben wir schon genug von.
Mina
Ja, aber wenn du drüber reden möchtest, inwieweit bin ich Wunscherfüller,
dann ist das ein interessantes Thema und dann können wir das gerne aufmachen, die Box.
Sebastian
Tadaa, Box geöffnet.
Erfüll meinen Wunsch und erzähl mir, wie du Wunscherfüller bist.
Mina
Super, da das tatsächlich auch mein eigener Wunsch ist, dir das zu erzählen,
lasse ich mich da jetzt natürlich tatsächlich darauf ein.
Sebastian
Aber nur deswegen, mhm, ok.
Mina
Aber ja, tatsächlich bin ich erstmal wirklich super offen für Interessen,
Fetische, Wünsche, die auf der anderen Seite da sind. Einfach weil das oft Sachen
sind, mit denen man sehr intensive Reaktionen bekommt und die die andere Person
auch ein Stück weit steuerbar machen.
Wenn ich weiß, eine Person hat jetzt einen Nylon-Fetisch, einen Fuß-Fetisch,
was auch immer, dann ist das eine Sache, die ist für mich vielleicht neutral.
Oder da denke ich, ja, ist okay.
Aber damit kann man superviele spannende Sachen machen. Man weiß,
die andere Person reagiert dadurch wirklich. Man hat sie ein Stück weit in der
Hand. Das kann ich dann natürlich auch einfach für mich nutzen.
Und so was tue ich supergern.
Sebastian
Das ist so fies.
Mina
Ach, echt? Ist es das? Ich würde auch nie fies sein.
Sebastian
Nein.
Du sagtest gerade Fetisch, Nylonfetisch etc. Hast du dann selber auch welche?
Mina
Das ist eine gute Frage.
Sebastian
Ich weiß.
Mina
Sie kommt ja auch von dir.
Sebastian
Ihr merkt es knallt hier gleich, also wenn die Folge dann in 5 Minuten endet,
dann deswegen, weil ich hier mit meinem ganzen Paket einfach vor die Tür gesetzt wurde.
Mina
Ich weiß nicht, ob ich wirklich einen Fetisch habe. Ist Nagellack an mir selber
ein Fetisch? Ja, ich glaube das ist ein Fetisch.
Sebastian
Prinzipiell ist der Fetisch ja immer dann, wenn es dich in irgendeiner Art und
Weise sexuell stimuliert.
Mina
Also von daher, ja, das tut es tatsächlich. So was wie meine Hände mit lackierten
Fingernägeln auf dem Körper von der anderen Person sehen, ist eine Sache,
die gibt mir unglaublich viel aus irgendeinem Grund.
Sebastian
Das ist dann auch tatsächlich ein sexueller Reiz an der Stelle.
Mina
Das ist ein superschwieriges Thema, ob das wirklich ein sexueller Reiz ist oder
nicht und inwieweit ich überhaupt an Sexualität interessiert bin oder nicht. Es gibt mir irgendwas.
Ob das jetzt wirklich sexuell ist, kann ich dir nicht sicher sagen.
Sebastian
Das ist aber doch die perfekte Überleitung, um mal genau zu dem sexuellen Thema rüber zu gehen.
Mina
Ja, mach mal.
Sebastian
Ja, du hast mir gesagt, dass Berührungen für dich ein Thema sind,
über das man nachdenken sollte.
Mina
In der Tat. Es ist tatsächlich so, normalerweise mag ich es nicht,
wenn mich jemand ungefragt berührt.
Ich mag insbesondere eigentlich direkten Haut-auf-Haut-Kontakt wirklich nicht.
Das heißt, normalerweise ist es so, dass Berührungen wirklich von mir ausgehen.
Und/oder ich möchte, dass die andere Person mich wirklich explizit fragt.
Sebastian
Haut auf Haut, das ist etwas, das macht dich ... Verunsichert dich das,
oder was ist das für ein Gefühl dabei?
Mina
Das fühlt sich einfach unangenehm an. Vielleicht ist das einfach zu intensiv, ich weiß es nicht.
Sebastian
Aber wenn es von dir ausgeht, dann ... Ja, warum machst du's?
Mina
Also Haut-auf-Haut-Berührung geht definitiv nicht von mir aus,
außer es ist wirklich meine Hand auf der nackten Haut einer anderen Person,
aber so ganz Körperkontakt, nackt, nein, nein.
Sebastian
Gut, aber wenn du jetzt zum Beispiel am Ende der Session den Sklaven ein bisschen tröstest,
sag ich mal, du bist dir ja dessen bewusst, dass dieser Hautkontakt,
dass du ihm, ich weiß nicht, den Nacken ein bisschen kraulst,
dass das für ihn sehr schön ist und sehr viel Nähe bedeutet.
Und ist es dir denn ein Bedürfnis, so etwas zu tun oder ist es eher ein,
das ist jetzt ein notwendiges Übel?
Mina
Das ist ja meistens Hand-auf-Haut-Kontakt, das ist für mich also voll okay.
Und es ist tatsächlich seltsam, dass ich Berührungen tatsächlich mag,
wenn sie im BDSM-Kontext, insbesondere im DS-Kontext passieren.
Und zwar entweder direkt, nachdem ich einer Person weh getan habe oder während
ich das tue, mag ich Berührungen tatsächlich super gerne.
Da bin ich meistens sehr, sehr körperlich nah, fass Leute wirklich auch an,
nehm sie hinterher in den Arm. Das tu ich tatsächlich supergerne.
Und generell im DS-Kontext, sobald ich irgendwie anfang, die andere Person so
ein bisschen als meins zu sehen, dann ist es eh noch mal ganz anders.
Dann fällt's mir eh superschwer, die Hände von der Person zu lassen.
Sebastian
Aha.
Mina
Also jetzt nicht auf eine sexuelle Art und Weise, aber dann such ich halt schon
Körperkontakt, fass an, nehm die Person in den Arm. Einfach weil meins.
Sebastian
Das ist dann auch nochmal glaube ich was ganz besonderes und das nimmt dein
Gegenüber wahrscheinlich auch sehr intensiv wahr.
Denn wenn du jetzt jemand kennenlernst und man fängt an, ich glaube der kriegt
dann auch erstmal gesagt, nee, mit Berührung rechne erstmal nicht damit.
Das heißt, du machst wirklich aus den Dingen,
ich beschimpfe sie mal Kleinigkeit, machst du ein großes Wow.
Meine Partnerin hat das auch, nachdem wir gesprochen haben,
hab ich ihr so ein bisschen erzählt und dann meinte sie, ja,
das ist die perfekte Domina: Unnahbar, hat quasi immer Recht,
Regeln, es gibt keine Berührung, zumindest erstmal nicht, die wirklich verdient sind.
Die kann sich ja gar nicht mehr retten vor Kerlen, die ihr da die Bude einrennen.
Weil tatsächlich, wenn man schaut, wenn Menschen eine Domina,
Domse, was auch immer suchen und man hört ihnen ein bisschen zu,
dann suchen sie im Prinzip genau das, dieses völlig Unnahbare.
Mina
Das kommt natürlich darauf an, wie man das definiert. Und wahrscheinlich wären
die Leute dann auch sehr, sehr enttäuscht, wenn ich im Laufe der Zeit dann halt
doch körperliche Nähe herstellen würde und plötzlich doch nicht mehr so unnahbar
wäre, wenn man sich näher kennen lernt.
Aber ja, so ein bisschen von dem typischen Domina-Klischee bin ich wahrscheinlich
schon. Mir ist es aber schon auch sehr, sehr wichtig,
dass Leute mich tatsächlich immer als dominant wahrnehmen. Und nicht nur,
wenn ich hübsch zurechtgemacht bin, im tollen Outfit, sondern
generell bevorzuge ich wirklich durchgehende DS-Dynamiken.
Ich mag es, wenn ich halt einfach durchgehend mit einer anderen Person ein Machtgefälle hab.
Und nicht nur, wenn ich im schicken Outfit bin, nicht nur, wenn wir uns grade irgendwo zum Spielen treffen.
Ich erwarte tatsächlich auch, dass das gemacht wird, was ich sage, wenn ich grade im Schlafanzug
auf dem Sofa sitze oder was auch immer.
Das ist wahrscheinlich nicht mehr so ganz die typische Domina-Fantasie.
Sebastian
Na ja, gut, die Fantasie ist ja meistens dann eine Art Drehbuch für eine Session.
Und trennst du das? Gibt es tatsächlich Sessions? Oder ist dann einfach der Kontakt
mit einer Person, einem Spielpartner, ist das dann bereits einfach ...
Da gibt's keinen Unterschied für dich. Session, Zusammensein,
Kaffeetrinken spielt eigentlich keine Rolle, sondern du bist dann einfach präsent und dann gilt das.
Mina
Ja, ich würde schon sagen, mit Personen, mit denen ich regelmäßig spiele,
oder mit Personen, mit denen ich vielleicht sogar eine Beziehung hätte,
wäre es so, dass dann tatsächlich durchgehend dieses ungleiche Machtverhältnis da wäre.
Und dass ich schon davon ausgehen würde, dass ich immer mit Respekt behandelt werden würde.
Dass ich davon ausgehen würde, dass, außer es gibt einen triftigen Grund, immer
das gemacht wird, was ich sage.
Demnach so typisches Session-Spielen mache ich nicht unbedingt.
Es kann vielleicht schon mal vorkommen, dass ich mich mit einer Person treffe
und mein Plan ist, ich möchte jetzt bei dem Treffen das mit der Person machen.
Aber das ist jetzt nicht so, dass ich ankomme, mich umziehe und von jetzt auf
gleich wird der Charakter komplett umgeschaltet und plötzlich bin ich im Domina-Modus
und es ist Session-Zeit.
Sondern das ist schon eher so ein fließender Übergang, der sich einfach aus
dem Alltag ergibt. Das ist einfach ein, das ist so wie wir immer miteinander
umgehen. Und jetzt mache ich das, was ich möchte mit dir. Und das,
was ich möchte, ist jetzt, dass du dich da drüben hinstellst und dann schlage
ich dich mit dem Rohrstock.
Sebastian
Völlig durchstrukturierte Alltagsdominanz scheitert aber doch dann in dem Moment,
wo dann der Alltag zuschlägt. Sub ist krank. Sub hat Stress bei der Arbeit.
Mina
Das könnte man natürlich so sehen. Da geht es natürlich darum,
ob es dir um ganz konkrete Alltagsdominanz geht, die wirklich in dem Moment
ausgelebt wird, oder ob es eher um eine Art Meta-Absprache zwischen den beteiligten Personen geht.
Und wenn auf der Meta-Ebene besprochen wird, dieses Machtverhältnis ist einfach immer da.
Und das ist das, was wir beide so wollen. Dann ist das natürlich nichts,
was einfach weggeht, nur weil es gerade mal regnet, weil auf der Arbeit Stress ist.
Oder weil Subbie halt atmen muß und ich das jetzt auch nicht wegmachen kann in dem ich das Atmen verbiete.
Weil das wäre scheisse. Das schränkt ja jetzt an der Stelle nicht unbedingt meine Macht ein,
dass natürliche Gegebenheiten sich von mir manchmal nicht steuern lassen.
Das ist einfach eine Sache, wo man halt innerhalb des bestehenden Machtverhältnisses schaut,
unter der Berücksichtigung des bestehenden Regeln, dass man mit der Situation umgeht.
Also ich gehe schon davon aus, dass wenn
ich wirklich ein durchgehendes 24/7-DS-Verhältnis mit einer Person habe,
dass die Person nicht plötzlich super unhöflich wird, wenn Stress auf der Arbeit
ist und plötzlich total respektlos mir gegenüber wird und alle Sachen aus dem Fenster schmeißt.
Sebastian
Ja, es geht ja darum, dass man dann im Alltag als Team gemeinsam im Prinzip
von der Gesellschaft gezwungen wird, gleichberechtigt zu agieren.
Mina
Wird man das?
Sebastian
Ich glaube ja.
Mina
Inwiefern?
Sebastian
Ah, diese blöde Gegenfrage.
Mina
Aha.
Sebastian
Okay, ich probiere es anders. Für dich ist selbstverständlich,
dass diese latente Dominanzunterwerfung existiert.
Mina
Ja.
Sebastian
Aber du gehst da schon
mit einem entsprechenden Feingefühl ran und das wird der äußeren Situation einfach angepasst.
Also dein Sub wird jetzt im Restaurant nicht vor dir knien müssen,
weil das gesellschaftlich halt kleine Probleme verursacht.
Mina
Nein, das ist nichts, was ich machen würde. Es ist natürlich schon so,
man kann sich natürlich durchaus an der Stelle entscheiden, diese gesellschaftlichen Probleme möchte ich jetzt einfach in Kauf nehmen.
Die Tatsache, dass es gesellschaftliche Vorgaben gibt und dass es für mich einen
bestimmten Preis kostet, wenn ich mich diesen gesellschaftlichen Vorgaben widersetze,
schränkt ja erst mal nicht meine Macht über die submissive Person ein.
Das heißt nur, dass ich mich bei jeder anderen Sache im Leben auch entscheiden
muss, was kostet es mich, die Sache zu tun. Und ist es mir wert,
an der Stelle die Sache zu tun?
Es hält mich ja keiner wirklich mit Gewalt davon ab, das zu machen und zu sagen,
du knie dich jetzt hierhin.
Ich kann das machen, wenn ich möchte. Ich muss dann nur halt einfach mit den
Konsequenzen und den Problemen leben.
Und klar, natürlich wäge ich sinnvoll ab, was für Personen sind jetzt hier im
Raum, was für Probleme könnte das bringen? Ist das für die submissive Person
okay, wenn ich das mache, was macht das mit der submissiven Person überhaupt?
Und wenn ich das alles berücksichtige, überlege ich mir, will ich das?
Und ich komme wahrscheinlich eh zum Ergebnis, ich will es nicht,
weil dass jemand im Restaurant vor mir kniet, gibt mir eigentlich nichts.
Sebastian
Ja, das wäre jetzt aber der Punkt. Du hast also definitiv auseinander analysiert,
wann ist der Preis gering genug.
Gibt's da was, wo du sagst, das einen überraschend geringen Preis hat,
etwas zu tun, zum Beispiel in der Öffentlichkeit?
Mina
Du möchtest jetzt darauf hinaus, was für Dinge ich gerne in der Öffentlichkeit tue? Möchtest du das?
Sebastian
Ich mag jetzt einfach ein konkretes Beispiel,
wo ich sagen würde, aus dem Gefühl heraus, oh, das mach ich jetzt lieber nicht
in der Öffentlichkeit, weil das hat eben entsprechende Konsequenzen.
Und dir trau ich eben zu, dass du darüber analytisch nachgedacht hast und festgestellt
hast, nein, so dramatisch ist das gar nicht, das kann man machen.
Du hast ja eine andere Perspektive wieder, was das angeht.
Mina
Hm, das ist eine supergute Frage. Einerseits ist für mich in der Öffentlichkeit
Spielen jetzt so ein Ding, dem ich eher neutral gegenüberstehe.
so ein Ding so kann ich machen, muss ich nicht machen.
Wenn ich aber weiß, dass die Person, mit der ich das tue, durchaus irgendwie
eine exhibitionistische Ader hat oder auf demütigende Öffentlichkeit wirklich
steht, dann kann das was sein, woran ich durchaus
Interesse hätte. Und ich denke, man kann Sachen ja durchaus auch wirklich
so verpacken, dass man relativ wenig Probleme damit bekommt,
dass es nicht so super auffällig ist.
Und oder die meisten Leute interessiert es wahrscheinlich wirklich auch einfach
gar nicht und ob sich da jetzt irgendwer wohin kniet oder nicht,
ist wahrscheinlich für die meisten Leute gar kein so großes Ding und im Zweifel
verpackt man das vielleicht auch einfach als: "Du, bind mir jetzt einfach mal die
Schuhe neu zu, mein Schuh ist aufgegangen."
Sebastian
Das mache ich auch sehr gerne tatsächlich.
Mina
Das ist natürlich eine super geschickte Sache und ob mich jetzt jemand in der
Öffentlichkeit mit Mistress anspricht oder nicht, das kriegen die anderen Leute eh nicht mit, also.
Sebastian
Und selbst wenn, ich meine, da ist immer dann die Frage, inwieweit es verstanden
wird und ob es völlig egal ist, ob die Leute es verstehen.
Und ganz ehrlich, wenn ich irgendwo im Urlaub in einem anderen Land bin,
dann ist das wirklich sowas von egal.
Das heißt, wenn man vor die Tür geht, dann ist ja nicht das Machtverhältnis
unterbrochen, das ist ja weiterhin da.
Legst du dann Wert darauf, dass es ähnlich ist wie in den eigenen vier Wänden
oder sind das nochmal komplett eigene Regeln, die dann gelten?
Mina
Ich lege tatsächlich Wert darauf, dass die andere Person mit der gleichen Aufmerksamkeit
auf meine Bedürfnisse schaut, wie wenn wir in den eigenen vier Wänden sind,
das auf jeden Fall. Ich möchte einfach, dass das DS-Verhältnis durchgehend da ist, das auf jeden Fall.
Es muss sich niemand in der Öffentlichkeit vor mir hinknien.
Das sind im Endeffekt wirklich alles nur symbolische Gesten,
die so ein bisschen die Machtverteilung wirklich sichtbar machen.
Aber wenn ich weiß, dass sie da ist, dann kann ich durchaus auf Sachen in der
Öffentlichkeit verzichten, die ich vielleicht in den eigenen vier Wänden gerne hätte.
Ich geh aber schon davon aus, dass die submissive Person mit der Aufmerksamkeit
die ganze Zeit bei mir ist, schaut, was ich möchte, dass ich vorgebe, was gemacht wird.
Wenn wir ins Restaurant gehen, das ist eine Sache, die mache ich super gerne.
Normalerweise nehme ich gleich alle Karten an mich, ich bestelle die Sachen,
die andere Person schaut gar nicht in die Karte rein.
Sebastian
Das habe ich mich immer nicht wirklich getraut. Da habe ich dann immer so gesagt,
nee, aussuchen musst du selbst.
Mina
Nee.
Sebastian
Ja, ich hatte immer so Allergien oder wenn es nicht gemocht wird,
das soll ja trotzdem ein schönes Erlebnis sein.
Mina
Ich kläre normalerweise vorher ab, gibt es irgendwelche Sachen,
gegen die du allergisch bist, gibt es irgendwelche Sachen, die du gar nicht
gerne isst und bist du super enttäuscht, wenn du im Restaurant nicht das zu
essen bekommst, was du gerne hättest.
Und wenn ich die Vorgaben wirklich hab, dann kann ich da ja auch sicher in die
Situation reingehen und sagen, nee, ich möchte jetzt aber, dass die Person jetzt
mein Lieblingsessen isst oder das isst und Getränke suche ich auch aus.
Sebastian
Das finde ich absolut großartig, weil auch das ist ja dann wieder vorbereitet.
Und zwar so weit, dass es einem gar nicht bewusst ist, dass du das gerade vorbereitest,
sondern Wochen später passiert es dann einfach.
Du sagtest eben, den Schuh zubinden. Dazu muss ich jetzt doch mal eine Anekdote von mir erzählen.
Wir haben das tatsächlich recht am Anfang gemacht, da sie mal auf die Idee gekommen
hat, mir die Schuhe gebunden.
Dann habe ich darauf auch immer öfter mal Wert gelegt.
Und ja, wenn man dann in Gesellschaft war, wo das natürlich,
so gerade so Familie oder Freunde, die nicht eingeweiht sind,
da war das tatsächlich sehr schlimm zu sagen, oh, ich habe mir irgendwie meinen
Rücken verdreht, irgendwas, du müsstest mir mal die Schuhe binden.
Jahre später, das ist ein halbes Jahr her, habe ich mir so dermaßen meinen Fuß
kaputt gehauen im Urlaub, dass sie das tatsächlich ein paar Mal machen musste.
Das war nicht schön, das war einfach nur total unangenehm. Das fand ich gemein
an der Stelle. Das hat's für mich so ein bisschen versaut.
Mina
Das tut mir leid.
Sebastian
Ja, wir finden was anderes.
Mina
Ein paar Gesten kann man ja wirklich öffentlichkeitstauglich umdeuten.
Nehmen wir mal an, du hättest zum Beispiel das Ritual, dass deine Partnerin
jedes Mal, wenn sie dir Essen serviert, wenn sie dir einen Tee kocht,
was auch immer, dir die Sachen überreicht und dir danach die Hand küsst.
Das kann man ja durchaus in Gesellschaft in der Öffentlichkeit umdeuten,
einfach als sie gibt dir die Sachen, sie berührt deine Hand kurz und du weißt was das bedeutet.
Sebastian
Ja.
Mina
Und das ist so ein bisschen ein kleiner Hinweis, wenn wir jetzt alleine wären, dann würde ich.
Und ich weiß, dass ich das würde und es ist mir wichtig.
Sebastian
Diese kleinen Gesten, das ist dann auch wirklich was, wo einem das Herz aufgeht.
Und ich habe jetzt immer Angst im Podcast hier, dass ich mich in jeder Folge wiederhole.
Aber ich sage es bestimmt nicht das erste Mal. Ich genieße es, wenn sie einfach so ein bisschen auf die Zehenspitzen geht,
wenn wir uns einfach einen Kuss geben. Und zwar grundsätzlich.
Und das ist einfach wunderschön und es ist eine winzige Kleinigkeit.
In der Öffentlichkeit würde jeder sehen, na gut, sie ist halt kleiner als er. Dann geht sie eben ein bisschen nach oben.
Nein, das ist tatsächlich Teil des Rituals und für mich ist dann erstmal
der Tag gerettet, allein aufgrund so einer kleinen Sache.
Mina
Nee, so alltägliche Rituale mag ich auch total gerne und so Sachen,
die einfach immer sind, die einfach nochmal so ein bisschen die Dynamik im Alltag
bestärken und einen nochmal dran erinnern, das ist total toll.
Auch so Sachen wie immer, wenn wir zusammen rausgehen, dann trägt die andere
Person vielleicht meine Tasche, reicht mir die Sachen an, die ich haben möchte.
Ständige Aufmerksamkeit dafür, was ich mache, dass die Person ein bisschen drauf
schaut, was mache ich, wo gehe ich hin.
Sebastian
Sanktionierst du das, wenn die Aufmerksamkeit verloren geht?
Mina
Das hängt sehr vom Gegenüber ab. Und wie genau die Dynamik mit dem Gegenüber ist.
Wenn das wirklich eine Person ist, wo ich merke, das ist so eine primär serviceorientierte
Sache, und es ist der Person wirklich nur ein Bedürfnis, mir zu gefallen,
dann reicht das schon, wenn ich sage, irgendwie ist deine Aufmerksamkeit grade aber nicht so bei mir.
Dann ist das für die Person Strafe genug. Dann hat die Person sich selber in
dem Moment schon enttäuscht.
Es gibt durchaus aber auch Leute, die brauchen das wirklich. Die brauchen auch dieses Gefühl,
ich schau drauf, ob sie mit der Aufmerksamkeit bei mir sind.
Die testen das auch mal so ein bisschen an. Und wenn dann von mir nicht die
Reaktion kommt, dann fehlt denen das wirklich.
Ist es ihr wirklich jetzt so wichtig? Wenn es ihr wirklich so wichtig wäre,
dann hätte sie doch gemerkt, dass ich nicht mit der Aufmerksamkeit bei mir bin. Vielleicht will sie mich gar nicht wirklich?
Da muss man halt schauen, in welche Richtung die Dynamik geht.
Sebastian
Ich stell mir grade vor, dass deine Spielpartner wirklich austesten, wie sie dich so ein bisschen
kriegen, zum Beispiel, wie sie auch mal eine Bestrafung erhaschen können.
Ist ja so ein bisschen Spielbetrieb immer auch dabei, ne?
Du merkst ja, ich versuch dich immer zu locken.
Mina
Leute, die wirklich mich manipulieren möchten, um eine Bestrafung zu erhaschen,
das ist eine Sache, auf die kann ich gar nicht.
Langfristig würde mir so eine Dynamik wahrscheinlich keinen Spaß machen.
Kurzfristig würd ich da wahrscheinlich ein paar Mal dazwischenhauen,
indem ich der Person einfach eine Bestrafung gebe, die superunangenehm ist.
Also die die Person wirklich nicht mag, wenn ich weiß, die Person steht auf Schmerzen,
dann wird eine ernsthafte Bestrafung sehr wahrscheinlich keine Schmerzen enthalten.
Weil Bestrafung als Spaßsache, das ist nichts, was mir gefällt und was mir was gibt.
Sondern dann wird das wirklich sowas sein wie, du darfst jetzt eine Stunde für mich Origami falten.
Sebastian
Boah, ich würde dich umbringen.
Mina
Ja, ich glaube... Mhm...
Sebastian
Und dann hinterher wird noch bewertet, wie das ist und alles,
was da nicht passt, das wird nochmal neu gemacht.
Mina
Alles, was nicht passt, mache ich kaputt und wird neu, ja. Das ist schön,
ist aber nicht das, was du da auf dem Bild vor dir siehst. Du siehst,
die Kanten sind nicht ordentlich gefaltet.
Meinst du, dass ich mit dem Standard zufrieden bin? Ich glaube nicht. Nochmal.
Sebastian
Großartig. Das ist wahrscheinlich erst, nachdem eine Stunde gefaltet wurde und
jetzt wiederholen wir die ganze Stunde am besten nochmal, weil da waren zwei, drei Ausreißer dabei.
Mina
Vielleicht.
Sebastian
Ich hab einen Freund und der hat in der Ausbildung einen Ausbilder und der hat ihn
dieses Berichtsheft bestimmt dreimal komplett abschreiben lassen,
weil das eben nicht durchgängig Schönschrift ist. Und der hatte aber immer nur
bis zum nächsten Tag Zeit.
Mina
Oh nein.
Sebastian
Aber seine Schrift war danach einwandfrei. Mhm. Aber der hat abends bei mir
zu Hause gesessen und hat wirklich geflucht wie ein Rohrspatz.
Mina
Ich mein, manchen Leuten gibt das was, so mit Bestrafung zu spielen,
aber generell mach ich das nicht.
Generell möchte ich, dass die andere Person mir wirklich gefallen möchte.
Bis zu einem gewissen Grad kann ich dieses Antesten verstehen und kann verstehen,
dass die andere Person eine Bestätigung braucht. Ich möchte die Dynamik auch so.
Ich achte auch wirklich drauf, dass Sachen eingehalten werden.
Aber so ein längerfristiges Spielen mit Bestrafung wäre nicht meins.
Sebastian
Das heißt ja im Umkehrschluss, dass du, wenn Bestrafung nicht deins ist,
dass du eher über die positive Verstärkung gehst.
Mina
Durchaus, ja.
Sebastian
Das heißt, du lobst.
Mina
Ich lobe, ja.
Sebastian
Backst auch mal einen Kuchen. Das ist zu viel, der ist gut, nicht?
Mina
Ich koche tatsächlich super gerne für Leute, ja. Und ich bin tatsächlich auch
durchaus irgendwie fürsorglich, ja.
Sebastian
Mhm.
Mina
Das auch, mhm. Manchen Leute bin ich zu fürsorglich tatsächlich.
Es gibt schon Leute, die mir gesagt haben, ich kann mit dir irgendwie gar nicht,
weil ich brauche wirklich diese Grausamkeit und dieses so sich um mich kümmern
und mich hinter eine weiche Decke packen und schauen, dass ich genug gegessen
habe. Das kann ich gar nicht.
Sebastian
Wir haben ja die lieben Hörer jetzt ein bisschen geärgert und ein immer immer
strengeres Bild und abgeklärteres Bild von dir gezeichnet.
Und auch wenn ich dich jetzt hier so sitzen sehe, das ist einfach entspannt
und freundlich und ich glaube, dass du nämlich da genauso aufmerksam gegenüber
deinem Spielpartner bist, wie er dir gegenüber sein soll.
Mina
Das, denke ich, ist auf jeden Fall der Fall, ja. Einerseits interessiere ich
mich natürlich einfach für die andere Person. Ich möchte auch wissen,
wie es der anderen Person geht.
Außerdem ist es aber durchaus auch oft so, dass ich mit irgendeinem DS-Verhältnis
mit einer Person auch wirklich ein langfristiges Ziel verfolge.
Dass ich die Person wirklich mag, dass man mindestens eine sehr gute freundschaftliche
Grundlage hat und dass man auch ein bisschen auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet.
Ich möchte hinterher, dass es der Person mit der Dynamik idealerweise besser geht als vorher.
Und dafür ist es natürlich schon für mich auch wichtig, dass entweder die Person
wirklich in der Dynamik, in diesem Service-Aspekt, in dem Dienen, aufgeht.
Und/oder, dass wir wirklich an gemeinsamen Entwicklungen arbeiten.
Dass wir halt schauen, was sind Sachen, die wir, die ich im Leben der Person
vielleicht verändern möchten, verbessern möchten. Wo möchte die Person selber hin?
Wo, denke ich, dass die Person sich im Weg steht?
Sebastian
Ja, das mit den Zielen und der Entwicklung, das ist ein Aspekt,
den habe ich lange Zeit auch aus den Augen verloren, dass man tatsächlich Meilensteine
setzen möchte. Also man entwickelt sich von allein, aber auch in so einer DS-lastigen Partnerschaft.
Dir sehe ich jetzt an, dass du da wirklich sehr straight bist und jetzt schummeln wir ein bisschen.
Ich weiß auch, warum du es bist, denn ich weiß, hier liegt ein Ding der Woche
zwischen uns und das ist jetzt der perfekte Moment dafür.
Mina
Genau, das Ding der Woche. Das Ding der Woche ist ein Notizbuch in grau.
Und bei mir ist es tatsächlich so, wenn ich längerfristig mit einer Person spiele
und/oder denke, die Person ist mir irgendwie wichtig, bleibt länger in meinem
Leben.. Nicht aufmachen!
Sebastian
Es wurde mir jetzt vertrauensvoll in die Hand gedrückt. Ich darf nicht aufblättern. Verdammt.
Mina
Dann lege ich mir tatsächlich für die Person so ein Notizbuch an und mach mir
dann ein paar kleine Notizen. Einfach über die Sache, über die wir vorhin gesprochen
hatten, mit der Körpersprache.
Wie kann ich aus Verhalten oder aus Signalen der Person lesen, wie es der Person geht?
Was sind Dinge über die Person, die ich für wichtig halte?
Stellen, an denen ich denke, dass die Person sich selbst im Weg steht.
Stellen, auf die ich im Spiel achten muss. Dinge, bei denen ich denke,
da könnte es kritisch werden, darauf muß ich achten. Oder Sachen, wo ich weiß, die mag die Person besonders
doll und die ich dann natürlich auch zu meinem Vorteil nutzen kann,
um die entsprechenden Ergebnisse zu erzielen, die ich gerne hätte.
Einfach Situationen, an die ich mich erinnern möchte. Alles Mögliche,
da sind sogar Liedtitel drin, die mich an die Person oder eine bestimmte Zeit erinnern.
Also wirklich eine ganze Menge, eine Sammlung an Dingen über eine Person.
Und ich lese das tatsächlich auch regelmäßig, um mich an Dinge zu erinnern.
Schreibe vielleicht ein paar neue Pläne auf, wo es hingehen soll.
Sebastian
Ich bin auch noch da. Ich möchte auch was dazu sagen. Bitte, bitte, bitte.
Mina
Okay, darfst du.
Sebastian
Ich mag vielleicht erst mal beschreiben, was ich in der Hand habe.
Tatsächlich ein graues Notizbuch. Es fühlt sich allerdings nicht billig an.
Es hat sogar eine Bindung.
Ist das genäht? Ja, ne? Es ist schon was Ordentliches. Ich darf wirklich nicht reinschauen?
Mina
Nein, du darfst wirklich nicht reinschauen. Da stehen private Dinge von Personen
drin, die nicht ihre Einwilligung gegeben haben, dass du sie liest.
Sebastian
Verdammt. Ja, es hat auch keine Eselsohren oder so.
Na doch. Es hat ein Eselsohr. Ist das nicht ganz perfekt behandelt worden?
Mina
Nee, ich schlepp das manchmal mit mir rum.
Sebastian
Okay.
Mina
Solche Sachen, wenn ich dann die entsprechende Person sehe, hab ich sowas durchaus auch dabei.
Sebastian
Hatte schon mal jemand anderes außer dir das in der Hand?
Mina
Nee.
Sebastian
Jetzt fühle ich mich ein bisschen geehrt, auch wenn ich nicht reingucken darf.
Mina
Ich pass nur drauf auf. Wenn du versuchst reinzuschauen, dann gehe ich dir dazwischen.
Sebastian
Aber der Mensch, den es betrifft, der dürfte schon reingucken.
Mina
Nein, nein.
Sebastian
Wollen die denn reingucken?
Mina
Bis jetzt hat mich noch niemand gefragt.
Sebastian
Also ich wäre der Erste, der sagt, was notierst du da über mich?
Dann werde ich halt ganz, ich wäre da unfassbar neugierig.
Mina
Also manche Sachen teile ich durchaus von sich aus schon mal, sowas wie,
ich habe mir die und die Sache aufgeschrieben und an die und die Sache habe
ich mich letztens erinnert und ich blätter jetzt zurück und sehe,
dass ich mir im September die und die Lieder aufgeschrieben habe,
die mich total an die Situation mit dir erinnern.
Sowas teile ich durchaus schon mal, aber...
Sebastian
Also das mit der Musik, das finde ich gerade eine gute Idee.
Wie bist du denn überhaupt auf die Idee gekommen, so ein Büchlein anzulegen?
Mina
Ja, wir hatten ja schon darüber gesprochen, dass ich Leute sehr,
sehr systematisch analysiere.
Und für mich funktioniert das tatsächlich am besten mit Stift und Papier,
wenn ich mich einfach hinsetze, mir eine bis mehrere Stunden Zeit nehme tatsächlich,
über die Person nachdenke, über unsere vergangenen Interaktionen.
Schaue, ob ich irgendwelche Muster darin erkenne und mir die aufschreibe.
Das ist einfach so passiert. Anfangs habe ich mir Notizen in meinem Kalender
gemacht über erlebte Sachen und irgendwann dachte ich, das ist super nervig,
immer zurückblättern zu müssen und ich hätte das gerne einfach alles an einer Stelle.
Das heißt, irgendwann habe ich mir dann mal angewöhnt, wenn ich dachte,
eine Person bleibt länger in meinem Leben und/oder ich spiele mit der regelmäßig,
dann bekommt die Person ein Notizbuch.
Sebastian
Ich finde das ist einfach, das ist eine wunderschöne Idee und eben,
weil es eben auch wirklich aus Papier ist und nicht irgendwie,
ich weiß nicht, ich habe das schon gesehen, Leitz-Ordner, die dann im Regal stehen
mit dem Namen des anderen.
Das fand ich immer sehr komisch und das ist das wirklich was Persönliches und
es ist auch haptisch was Schönes an der Stelle, also da hast du was Schönes ausgesucht.
Ich werde es jetzt allerdings zurückgeben, weil ich habe schon geschaut,
wie weit weg ist meine Tasche, die hat etwa einen ähnlichen Grauton.
Wenn ich es da reinschmeiße, dann kriegst du das gar nicht mit.
Mina
Das fällt auf, das fällt auf.
Sebastian
Bitteschön. Ich finde das wirklich sehr schön.
Und auch wirklich da wieder das, ich muss gestehen,
so ein bisschen erinnert mich deine Herangehensweise an Personalführung in einem größeren,
sehr professionell geführten Betrieb, wo man über Entwicklung und Ziele und
Aufgaben und Verhaltensweisen und Regeln so ein bisschen in die Richtung geht,
das Management, Sklavenmanagement.
Mina
Das ist ein superinteressanter Vergleich. Einerseits sag ich tatsächlich scherzhaft
schon mal für bestimmte Dinge, Naja, dafür hat man ja Personal.
Sebastian
Da sind wir bei Folge 4, da ging es ja auch um Personal.
Mina
Habe ich Folge 4 gehört? Was war Folge 4?
Sebastian
Das war Liz.
Mina
Ah ja, okay.
Sebastian
Und wo ich dann auch den Begriff erstmal, ja, war okay.
Und aber so nach und nach stelle ich fest, es gibt auch keinen anderen Begriff, der da gut passt.
Mina
Also ich habe es tatsächlich eher so scherzhaft gemeint damals,
aber dein Personalführungsvergleich ist gar nicht so verkehrt, ja?
Sebastian
Also ich überlege gerade, ich kann mir auch vorstellen, dass du tatsächlich
auch in regelmäßigen Abständen das Gespräch suchst.
Mina
Das tue ich tatsächlich. Teilweise hatte ich tatsächlich Leute,
mit denen ich mich zusammengesetzt hab.
Und wir hatten eine Liste mit Zielen, an denen langfristig gearbeitet werden soll.
Und dann sind wir die zusammen durchgegangen. Ich hab gefragt,
wie sieht's mit der Sache aus? Ich hab von dir eine Zeit lang nichts drüber
gehört. Das war eine Sache, die wolltest du regelmäßig machen.
Wie klappt's mit der Umsetzung?
Ich hätte es gerne, dass du dir die Sache noch mal anschaust.
Das solltest du in den nächsten Wochen angehen.
Gib mir Rückmeldung wenn das erledigt ist. Also solche Sachen mache ich durchaus.
Sebastian
Ich würde jetzt darauf tippen, dass du da irgendwie eine Ausbildung in dem Bereich hättest.
Mina
Nein.
Sebastian
Das heißt, das ist also Hobbymäßig, also quasi auf all das gekommen,
was die Personalabteilungen der Welt sich wünschen.
Jemand, der da hinter her ist.
Mina
Ja, schon. Klar ist das schon so, dass so Sachen wie Alltag dazwischen kommen. Das passiert einfach.
Das ist dann auch echt schade manchmal, aber …
Sebastian
Jetzt sprichst du ja von einer
Person, von mehreren Personen.
Das heißt, es kommt auch vor, dass du mehrere Spielpartner parallel hast.
Mina
Ah, ich hatte dir im Vorfeld gesagt, ich möchte nicht unbedingt über konkrete
Personen oder konkrete Beziehungen sprechen, die ich habe.
Aber mit der Einschränkung vorab kann ich sagen, dass ich durchaus nichts dagegen
habe, mehrere Beziehungen und/oder mehrere Spielpartner:innen gleichzeitig zu haben.
Das hängt sehr von den Umständen ab und ob das wirklich für alle so okay ist. Aber, ähm ...
Sebastian
Genau darum geht's mir. Gerade ist das etwas, was du dann auch in alle Richtungen kommunizierst.
Mina
Wenn so was auftritt, dann ist es auf jeden Fall was, was ich sehr,
sehr offen kommuniziere.
Leute, mit denen ich spiele oder Leute, mit denen ich Beziehungen habe,
wissen natürlich, was sonst so in meinem Leben ist, welche anderen Personen da sind, welche Personen wichtig sind.
Sebastian
Also sie erwerben damit, dass sie dir dienen dürfen, auch gewisse Rechte,
nämlich dass sie zum Beispiel von dir über dich und dein Umfeld und deinen Alltag
informiert werden, dass sie involviert werden, dass sie in dein Leben rein dürfen.
Mina
Ja, Leute, die ich so nah an mich ran lasse, dass ich wirklich regelmäßig mit
ihnen spielen würde oder Beziehungen mit ihnen eingehen würde,
die würde ich auch in mein Leben und in meinen Alltag einbinden, klar.
Sebastian
Ja, ich hatte jetzt so ein bisschen Angst, dass du tatsächlich da sehr straight
bist und das dann auch noch mal separierst, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein.
Mina
Also tatsächlich ist es so, ich mag, also wirklich mögen tue ich relativ wenig
Leute. Ich kann mit den meisten Leuten sehr, sehr, sehr, sehr wenig anfangen,
aber wenn ich Leute mag, dann mag ich sie wirklich richtig und die dürfen auch in mein Leben rein, ja.
Sebastian
Also so eine wirklich, so eine ganz oder gar nicht Strategie an der Stelle.
Mina
Deshalb hätte ich auch am liebsten ganz oder gar nicht die Kontrolle, ja.
Sebastian
Ja, es gibt ja ein Ding, da hast du ein bisschen Kontrolle, das ist ja diese Folge hier.
Mina
Mhm.
Sebastian
Das heißt, ich werde dir nichts in den Mund legen, aber ich locke dich natürlich weiter.
Mina
Mhm.
Sebastian
Irgendwann erwische ich dich nochmal.
Mina
Ja, ich find das auch immer ganz spannend.
Sebastian
Ja, wir haben eben off the record, haben wir die Diskussion gehabt,
ob ich dich jetzt schon irgendwo rausgelockt habe und gekriegt habe.
Und ja, du hast ja ganz klar erklärt, ja da wo du das dann auch eh schon wolltest,
da hätte das auch geklappt.
Mina
Natürlich, warum sollte ich dir im Podcast Sachen erzählen, die ich nicht in
der Öffentlichkeit haben möchte?
Sebastian
Weil ich gefragt habe, weil ich so nett bin, weil ich, äh, ja,
nein, mehr weiß ich da jetzt auch nicht. *lacht*
Nein, das ist ja auch ganz spannend. Also gerade hier jede Folge ist für mich immer was ganz Neues,
weil ich im Vorfeld zwar mit den Menschen gesprochen habe, aber meistens doch
nicht so, dass ich mich völlig drauf einstellen könnte.
Und bei dir schwimme ich so zwischen wir improvisieren jetzt und halten uns
so ein bisschen an so ein paar Stichpunkte und schauen mal, wo das hinführt.
Das macht es gerade besonders spannend, weil ich nämlich hier gerade versuche,
Zeit zu überbrücken, weil ich noch am Überlegen bin, wo wir denn jetzt hingehen.
Mina
Das ist schön. Wenn dir nichts mehr einfällt, fallen mir auf jeden Fall noch
Dinge ein, die ich unbedingt sagen möchte.
Sebastian
Das habe ich befürchtet.
Mina
So schlimm?
Sebastian
Ja, ich gucke gerade. Wir haben hier Sachen, die erst später kommen,
haben wir quasi schon abgehakt.
Mina
Aber im Zweifel kannst du ja alles zurechtschneiden, oder?
Sebastian
Ich ändere die Reihenfolge in der Regel nicht.
Mina
Ups. Ups.
Sebastian
Ich schneide linear, ich entferne, ich ändere nicht.
Mina
Dann hab ich dir grade deinen Podcast ruiniert, es tut mir leid.
Sebastian
Warum?
Mina
Wenn ich die Reihenfolge gekillt hab.
Sebastian
Dann hast du ... Nein.
Mina
Ich hab naiverweise gedacht, mit deiner Schneidemagie kannst du alles tun.
Sebastian
Ich lass die Reihenfolge tatsächlich da, aber das ist ja nicht schlimm, man darf auch springen.
Ist auch nicht schlecht, grad wenn du ein Thema anteaserst, dann gehst du von
dem Thema weg, schweifst ab und kommst wieder zurück.
Das ist dann immer nicht schlecht. Das ist jetzt nicht so erklärt,
wie man es für Vierjährige erklärt, wo man auch bitte keine Zeit- und Szenenwechsel haben sollte.
Vorbild ist eine gute Doktor-Who-Folge. Alles ist verwirrend bis zum Schluss.
Wir haben jetzt tatsächlich ein bisschen geschummelt hier und ein paar Sekunden
das Mikrofon ausgehabt.
Und mir fällt auch tatsächlich ums Verrecken keine vernünftige Überleitung dazu ein.
Stichwort Autismus und Kontrolle.
Du hast, wie gesagt, es ist ein bisschen gemein, aber du hast gesagt,
es gibt halt auch manchmal Tage, wo es schwieriger ist.
Mina
Mhm. Genau. Ich hatte dir gerade erzählt,
dass es für mich einfach wegen meines Autismus halt einfach total gut ist,
eine soziale Interaktion zu haben mit einer submissiven Person,
wo ich wirklich die komplette Kontrolle habe, wo ich sage, da passieren wirklich
nur die Sachen, die ich möchte.
Ich kann diese soziale Interaktion komplett kontrollieren.
Und die Dinge passieren, so wie ich sie will, weil ich sie will.
Und dann hatte ich dir kurz erzählt, dass es durchaus mal sein kann,
dass mich Alltagssituationen einfach überfordern, weil alles so unstrukturiert
ist, ungeordnet ist, ich keine Kontrolle hab, keine Struktur herstellen kann.
Und wenn ich dann weiß, da ist eine Person, der muss ich einfach nur eine SMS
schreiben oder eine kurze Nachricht und sagen, so, ich möchte jetzt,
dass du deinen Keller aufräumst und deinen Keller streichst.
Und dann kriege ich nach und nach die Fortschrittsbilder und sehe wirklich,
die Sache passiert, wie ich sie gesagt habe, weil ich gesagt habe, dass sie passiert.
Und es gibt so einen Ort auf der Welt, wo ich wirklich Kontrolle habe und wo
Dinge geordnet sind. Einfach nur, weil ich sage, dass sie so sein sollen, dann ist das total toll.
Sebastian
Ich versuche das jetzt mal ganz plump zu vergleichen. Es ist gerade alles ein bisschen viel.
Ich schmeiße mal ein Pillchen mit Kontrollrausch ein und dann geht es mir ein bisschen besser.
Mina
Es ist so ein bisschen so, da ist dieses ganze Meer aus Alltagschaos,
ich krieg die Vollkrise.
Aber da ist halt diese eine Stelle,
da kann ich wirklich die Struktur herstellen, die ich haben möchte.
Das ist total toll.
Das heißt, ja, ich hab das tatsächlich schon mal gemacht an Tagen,
wo es mir wirklich super scheiße ging, dass ich jemandem irgendwie eine Nachricht
geschrieben hab und gesagt hab, so, du gehst jetzt eine Runde Joggen,
meld dich in 20 Minuten wieder bei mir, wenn du durch bist.
Und dann zu wissen, das passiert wirklich, das ist toll.
Sebastian
Wäre dann aber, wenn es dann nicht passieren würde, warum auch immer,
dann wäre das doch wirklich grausam an der Stelle.
Mina
Dann wäre ich super enttäuscht, ja. Und tatsächlich ist das so,
dass solche Sachen natürlich von der dominanten Seite auch eine ganze Menge
an Vertrauen und tatsächlich auch Verletzlichkeit erfordern.
Weil man sich drauf verlassen muss, dass die andere Person das ernst meint und
das wirklich passiert. Und nicht einfach sagt, ja, ja, oder hat bei mir grad nicht gepasst.
Sondern dass das wirklich ernst genommen wird, klar.
Sebastian
Ja, das macht dich an der Stelle aber tatsächlich ein bisschen verletzlich.
Mina
Das tut's, ja. Und ich glaube, das ist eine Sache, über die wird gar nicht so
oft gesprochen, über die Verletzlichkeit, die jetzt wirklich auf der dominanten Seite da ist.
Sebastian
Ja, jetzt können wir drüber sprechen.
Mina
Genau. Zumindest für mich erfordert es wirklich am Anfang super,
super viel Vertrauen einer neuen Person gegenüber.
Dass ich weiß, die Person sagt nicht nur, ich möchte Dinge für dich machen,
sondern die Person will das auch und versucht wirklich alles,
um die Dinge durchzukriegen und hinzubekommen, so wie ich das möchte.
Und dass ich dann nicht mit irgendwelchen Ausreden abgespeist werde oder mir
vorgespielt wird, irgendwelche Dinge sind getan, sondern sie werden wirklich
auch umgesetzt, wenn's irgendwie geht.
Sebastian
Ich hab da diese freche Frage, was gibt dir eigentlich das Recht dazu, dominant zu sein?
Mina
Ich weiß nicht, ob mir irgendwer oder irgendwas das Recht dazu geben muss.
Also klar brauche ich eine andere Person, die mir sagt, ich möchte dir diese
Kontrolle über mich geben.
Aber sobald ich das hab ...
Sebastian
Ja, genau.
Mina
... hinterfrage ich das eigentlich nicht mehr regelmäßig. Ich muss mir halt
sicher sein, gerade bei Sachen, die jetzt wirklich nicht nur Session-mäßig sind,
sondern die wirklich in den Alltag übergehen, die mindestens eine 24/7-Komponente haben.
Da muss ich mir wirklich sehr sicher sein, dass die andere Person das ernst meint.
Da dauert's auch bei mir ein bisschen, bis ich das wirklich glaube,
was mir regelmäßig gesagt wird.
Aber wenn ich davon überzeugt bin, dass die andere Person das ernst meint,
dann fordere ich das auch wirklich ein.
Dann sage ich auch, ja, das ist jetzt schön, dass es draußen regnet und dass
es schon nachts um elf ist. Aber ich wollte, dass du heute joggen gehst.
Du bist noch nicht gegangen. Also gehst du jetzt raus in den Regen. Viel Spaß, melde dich in 30 Minuten wieder.
Sebastian
Ja, mir geht's so ein bisschen darum, dass du dominant bist,
weil es jemanden gibt, der das so als solches empfängt.
Mina
Mhm.
Sebastian
Also, du kannst nicht einfach beschließen, ich bin jetzt dominant und verhalte mich entsprechend.
Sondern du brauchst immer einen Empfänger auch. Also, nicht nur du,
natürlich. Im Prinzip jeder, der so eine Machtposition ausüben möchte,
braucht einen Gegenpart, damit diese Macht auch Wirklichkeit wird.
Mina
Ja, natürlich.
Sebastian
Und das ist doch eigentlich das Geschenk, was wir dann von Subbie in dem Moment
bekommen, wie ich finde.
Mina
Tatsächlich.
Sebastian
Jetzt verlangst du ja, dass dein Spielpartner möglichst alles möglich macht,
um deinen Wunsch zu erfüllen.
Aber ich glaube, so wirkst du jetzt gerade auf mich. Ich glaube,
du würdest das nicht genau umgekehrt genauso machen.
Mina
Nee, das ist aber tatsächlich so. Also wenn ich wirklich in einem mehr oder weniger
dauerhaften DS-Verhältnis mit einer anderen Person bin, dann,
ich weiß nicht, ob man sich wirklich als würdig erweisen muss.
Als würdig erwiesen, hab ich mich in dem Moment, wo die andere Person mich als
dominant der Person gegenüber annimmt, wo die Person sagt, ich möchte das.
Aber tatsächlich ist es so, dass ich mich auch alleine in meinem Alltag durchaus
anders verhalte. Ja, also ...
Für mich ist es schon so, dass ich auf eine gewisse Art und Weise eine Verantwortung
der anderen Person gegenüber übernommen habe. Und der möchte ich auch gerecht werden können.
Das heißt für mich dann, das ist wirklich nur meine persönliche Meinung,
aber das heißt für mich dann auch, dass ich mein Leben so weit im Griff habe, dass ich mich im Notfall
um die andere Person kümmern kann, wenn was schief geht.
Ich meine, klar, nur weil man jetzt dominant ist, muss nicht im Alltag alles
super toll laufen oder man hat plötzlich irgendwelche magischen Superkräfte,
das will ich damit gar nicht sagen.
Sebastian
Das wäre schön.
Mina
Und man muss auch nicht super erfolgreich in irgendwas sein,
man kann selber Probleme haben, das ist alles voll okay, logischerweise.
Aber, wie sag ich das am besten, aber ja, ich fühle mich dann einfach schon
auch für die andere Person verantwortlich tatsächlich.
Sebastian
Ich mag natürlich ein bisschen darauf hinaus, dass diese dominante Ausstrahlung,
dieses dominante Verhalten, diese Grundstimmung, das geht ja nicht immer,
man hat ja auch mal einen schwachen Moment.
Und ich habe das selber erlebt, dann hat man diesen schwachen Moment und denkt
das erste Mal jemandem gegenüber, den man eigentlich dominiert,
dann denkt man sich, oh Gott, das ganze Kartenhaus bricht in sich zusammen.
Mina
Ja.
Sebastian
Und dann wird man in meinem Fall jetzt in den Arm genommen, aber auf irgendeine
unterwürfig, freundliche, tröstende Art und Weise.
Mina
Das ist voll toll, weil man halt merkt, ich habe ein Problem,
aber für die andere Person ändert das überhaupt nichts an dem bestehenden Machtverhältnis,
sondern die andere Person nimmt mich halt immer noch als dominant an und will
halt einfach aus der untergebenen Position für mich da sein. Das ist toll.
Sebastian
Ja, genau. Also das sind so diese ganz magischen Momente einfach.
Und endlich, dass es mal jemand bestätigt.
Mina
Also das braucht bei mir tatsächlich auch eine Menge an Vertrauen,
damit ich das zulassen kann. Damit ich wirklich gegenüber einer anderen Person
zeigen kann, dass ich solche Probleme habe.
Und ich muss wirklich wissen, dass dieses DS-Verhältnis, das da ist,
wirklich stabil ist und von der anderen Person wirklich ernst gemeint ist und so gewollt ist.
Aber wenn ich da das Vertrauen habe, dann ist das wirklich toll, ja.
Sebastian
Aber von deinem Gegenüber erwartest du das schon von Anfang an, diese Offenheit?
Mina
Ach, erwarten ist doch ne Sache, ne? Natürlich hab ich Verständnis dafür,
dass Dinge schwierig sind und dass Leute Zeit brauchen.
Also ich wünsche mir natürlich idealerweise, dass von Anfang an irgendwie totale
Offenheit da ist, dass ich sofort alles über die andere Person herausfinde.
Das wünsche ich mir schon.
Aber unterschiedliche Personen sind unterschiedlich. Manche Leute brauchen auch
einfach eine Zeit, um das Vertrauen zu entwickeln. Und wenn das so ist,
dann ist das auch okay so, natürlich.
Sebastian
Ich überleg grade, ob man ... Nee, pass auf, wir müssen ein bisschen im Rahmen
bleiben. Denn ich glaub, den Punkt mit den Partys, den wolltest du noch
mal sehr gerne ordentlich mit drin haben, ne?
Mina
Theoretisch schon, ja.
Sebastian
Dann gehen wir da jetzt so ein bisschen hin in die Richtung.
Mina
Schade, das war grade echt spannend.
Sebastian
Wir können da noch ein bisschen, je nachdem, das musst du jetzt die Prioritäten setzen.
Mina
Hast du dazu noch Fragen?
Sebastian
Konkrete Fragen habe ich nicht.
Ich könnte jetzt immer nur noch mal rein spekulieren und sagen so und so.
Hast du was Konkretes, was du dazu sagen möchtest?
Mina
Nee, ich glaube nicht. Ich fand das Gespräch gerade spannend.
Sebastian
Ja, ich auch. Aber das ist dann immer der beste Moment da, also,
nein, nicht der beste Moment zu wechseln, aber man kann nichts ausdiskutieren, finde ich.
Also, ist mir noch nie gelungen. In keiner Folge.
Wir müssen so ein bisschen auf die Tube drücken tatsächlich,
weil ich sehe hier diese rote Zahl, wie sie vorantickt und wir wollen hier keine
sechs-Stunden-Folge produzieren, was wir durchaus könnten.
Wir haben uns im Vorfeld über Partys unterhalten.
Ja, und eine reichhaltige Nicht-Party-Erfahrung.
Mina
Ja, tatsächlich war ich noch nie auf einer Party. Das hat sich einerseits für
mich tatsächlich nicht so ergeben. Vielleicht, weil ich grade nicht in Städten
gewohnt hab, wo Partys waren, oder weil ich grade keine Person hatte,
mit der ich auf Partys gegangen wäre.
Oder weil ich einfach Werbung für Partys in der SZ oder sonst wo gesehen hatte
und einfach dann von dem ganzen Partykonzept schon so unbegeistert war,
dass ich nicht hingehen wollte.
Sebastian
Ja, das ist nämlich genau der Punkt, den ich hier wirklich auch stehen habe,
dass das teilweise abschreckend ist und es geht mir in letzter Zeit nämlich
auch so, dass gerade Partys mit großen, langen Regelwerken, dass die schwierig
sind, dass ich da nicht so Lust habe hinzugehen.
Mina
Ich kann das natürlich verstehen, wenn Leute Partys mit bestimmten Regelwerken
haben wollen, wenn sich einfach Leute treffen, die die gleichen Sachen mögen
und das dann so ausleben wollen. Warum nicht, natürlich.
Ich persönlich find's nur dann
frustrierend, wenn man quasi dauerhaft nur Femdom-Malesub-Party-Werbung
liest und sich dann denkt, okay, nur weil ich mich jetzt irgendwie als weiblich
identifiziere, warum muss die Person, mit der ich spiele, zwangsläufig männlich sein?
Sebastian
Ja.
Mina
Das find ich dann erst mal schon superfrustrierend.
Oder man geht bei Partys dann weiter zur Preisliste und denkt sich,
okay, es gibt einen Preis für Frauen, einen Preis für Männer.
Was ist mit Leuten, die jetzt vielleicht intersexuell sind? Kommen die gratis
auf die Party? Die stehen nicht auf der Preisliste drauf. Das ist schon mal ganz super.
Was ist mit Leuten, die nichtbinär sind? Müssen die sich dann am Eingang auf
eine Diskussion einstellen oder Dinge erklären?
Und wenn ich so eine Party sehe und denke, ich könnte meinen halben Freundeskreis
jetzt nicht mit zu der Party nehmen, weil die vor solchen Problemen stehen würden,
dann finde ich das auch irgendwie ein bisschen unlustig.
Sebastian
Das klingt gerade wirklich auch verärgert und auch ein bisschen frustriert.
Mina
Mhm.
Sebastian
Was müsste denn für dich richtig sein, richtig laufen auf einer Party und
auch in der Ankündigung, damit du sagst, oh, da möchte ich gerne hingehen?
Mina
Das ist eine super gute Frage.
Sebastian
Also ich mag ein bisschen wissen, liegt es an den Partys oder liegt es einfach
daran, dass du noch nicht da warst?
Mina
Es gibt durchaus Party-Konzepte, die ich mögen würde. Ich habe mehrere Leute
im Freundeskreis, die selber Partys veranstalten.
Und jetzt, wo ich in der Gegend bin, wo diese Partys tatsächlich sind,
wären das durchaus Party-Konzepte, die mich wirklich überzeugen würden.
und jetzt nicht irgendwie seltsame nach Geschlechtern gestaffelte Preise haben
oder, oh Gott, Preislisten, wo dann trans als extra Geschlecht draufsteht.
Also, hallo, trans Frauen sind Frauen und trans Männer sind Männer,
dann braucht man nicht noch einen Extrapunkt auf der Preisliste.
Ich weiß nicht, was dann bei denen kaputt ist.
Sebastian
Oh, da kommen wir in diese ... Da wird's dann schwierig.
Weil da würd ich dann nämlich auch wieder sagen, dann brauch ich mindestens ...
Entweder ist es ein Zeichen des Respekts, einen Preis für trans Frauen und Männer ausgewiesen,
weil man das eben genau besonders richtig machen möchte an der Stelle,
macht es aber dann eben aus deiner Sicht genau richtig falsch,
aber dass man so eine grundsätzliche, je nachdem welche Location,
dass man eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen Mann und Frau machen möchte,
um einfach ein gewisses Gleichgewicht zu halten.
Mina
Da gehst du natürlich jetzt schon mal wieder davon aus, dass die meisten Leute,
die an den Partys teilnehmen, heterosexuell sind und sich deshalb das Gleichgewicht wünschen, oder?
Sebastian
Ich glaube, da müsste man jetzt tatsächlich mal jemanden fragen,
der Partys regelmäßig in einer Location organisiert.
Ich glaube, ein Swinger-Club hat da tatsächlich mehr Schwierigkeiten damit,
dass er einfach von mehr Kerlen überrannt wird.
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob sich das in den letzten Jahren nicht verändert
hat. Denn egal wo ich war, ich habe nie irgendwo einen Männerüberschuss gesehen.
Völlig unabhängig davon, ob es da eine geschlechtergetrennte Preispolitik gab.
Nee, muss ich ganz ehrlich gestehen, kann ich mich nicht dran erinnern.
Mina
Ja, aber um nochmal auf deine ursprüngliche Frage zurückzukommen,
Ja, es gibt durchaus Party-Konzepte, an denen ich Interesse habe.
Und durchaus Partys, die ich dann auch besuchen würde. Einfach allein schon,
weil man bestimmte Gerätschaften vielleicht einfach nicht zu Hause hat.
Du siehst jetzt hier kein Andreaskreuz in meiner Wohnung.
Sebastian
Ich bin auch schwer enttäuscht, ganz ehrlich. Da ist nicht mal irgendein Haken
oder ein Dübel in der Wand.
Mina
Ja.
Sebastian
Ich bin im falschen Raum wahrscheinlich. Hier gibt es noch irgendwo so ein schwarzes Zimmer nebendran.
Mina
Nein, tatsächlich liegt der Haken in der Schublade und ich warte nur auf die
Person mit der Baumaschine, die vorbeikommt.
Sebastian
Okay. Ja, ist denn schon eine Stelle ausgedacht, dann kann ich mir das schon mal vorstellen.
Mina
Ja, da vorne!
Sebastian
Ach, deshalb ist das hier auch so verdächtig freigeräumt, diese Ecke.
Mina
Ja, das ist meine Wand, an die ich Leute stelle.
Sebastian
Ach ja, schön.
Mina
Ich find so eine freie Wand in der Wohnung braucht man schon,
wenn man mal irgendwie wen an die Wand drücken möchte oder sagen würde,
stell dich mal da hin und dreh dich um und ne.
Sebastian
Interessanterweise ist da ein Heizungsrohr überputzt, das heißt,
wenn da das 100 Grad heiße Heizungswasser dann dadurch schießt,
dann werden die Fersen heiß.
Okay, also Party noch nicht besucht. Du hast ja gesagt, okay,
du weißt, wo du sagst, das Konzept könnte dir gefallen.
Was ist denn das für ein Konzept? Oder was ist da dort gerade nicht,
dass du sagst, oh ja, das würde mich an der Stelle interessieren?
Mina
Ich glaube vor allem die Möglichkeit, wie gesagt, einfach Gerätschaften zu benutzen,
die ich nicht zu Hause habe und/oder wenn ich mit einer tendenziell eher exhibitionistisch
veranlagten Person spiele, einfach die Möglichkeit, bestimmte Dinge in der Öffentlichkeit
machen zu können, sodass sie von anderen gesehen werden.
Sebastian
Bei den Gerätschaften, ich meine, du hast sicherlich eine Ahnung, was es gibt.
Gibt's da so einen Favoriten, wo du sagst, das ist einfach besonders zweckmäßig?
Mina
Ich weiß nicht, das hängt wieder sehr von der Person ab, mit der ich spiele
und was ich machen möchte. Mit manchen Leuten fehlt mir gar nichts.
Bei anderen Leuten würd ich denken, die Person würd ich jetzt wirklich gerne
mal übern Bock fesseln, damit die genau gar nicht wegzucken kann, wenn ich sie schlage.
Bei anderen Leuten denk ich, die Person jetzt gefesselt am Andreaskreuz und
dann einfach nett daneben sitzen und einfach nur zuschauen wie die Person da steht, das wäre auch nett, ja.
Sebastian
Also du hast da schon wirklich konkrete Vorstellungen?
Mina
Ja, schon.
Sebastian
Hast du dich mal irgendwie eingemietet irgendwo, vielleicht in einem Studio, wo du dann alleine bist?
Mina
Ne, aber das ist tatsächlich eine Sache, über die ich nachdenke.
Da fehlen mir so ein bisschen so die Kontakte, um zu wissen,
was die Möglichkeiten sind, aber das ist tatsächlich eine Sache,
die ich machen würde, ja.
Sebastian
Liebe Hörer, ihr merkt, das ist jetzt eine recht negative Aussage über etwas
gewesen, was Mina jetzt noch gar nicht gemacht hat.
Das hat aber einen schönen Hintergrund, denn irgendwann kommt die erste Party,
da bin ich mir ganz sicher.
Mina
Ja, ich hab da durchaus Pläne, ja.
Sebastian
Und dann hätte ich gerne noch mal hier, wo wir dann einfach mal vielleicht einen
Vergleich ziehen können.
Denn ich glaube, dass gerade dieses, ich kann darüber sprechen,
das nicht erlebt haben und hinterher, dass da was wirklich völlig anderes bei rauskommt.
So eine kleine 20-Minuten-Folge würde ich dann gerne mit dir noch mal machen.
Mina
Gerne.
Sebastian
Wunderbar. Ich habe natürlich meinen Spickzettel immer noch krampfhaft in der
Hand und wir haben jetzt hier so ein paar lose Enden.
Und jetzt arbeiten wir die einfach nochmal zum Schluss ordentlich ab,
damit wir auch einen schönen Abschluss hinkriegen.
Ich werfe dir mal was vor die Füße, das wäre in diesem Fall vorbereiten, planen, üben.
Das machst du alles.
Mina
Ja, sehr interessante Frage. Wie du dir sicherlich denken kannst,
vorbereiten tue ich mich auf jeden Fall superdoll, gerade wenn ich zum Beispiel
Dinge mit Schlagwerkzeugen tue, mit Personen, vielleicht auch mit Schlagwerkzeugen,
die mir neu sind, ist das eine Sache, die ich wirklich im Voraus übe.
Fesseln mit Seil, das sind auch Sachen, die übe ich natürlich vorher.
Du siehst meinen Schreibtischstuhl da vorne, normalerweise ist der Schreibtischstuhl
tatsächlich das Objekt, an dem ich Schlagen übe und zum Fesseln ziehe ich dem
Schreibtischstuhl einen Kapuzenpulli an, dann hat er auch Arme,
dann kann ich Oberkörperfesselung ausprobieren.
Das sind tatsächlich Sachen, die ich mache und die ich dann auch brauche,
damit ich mich in der Situation, wenn ich die Sachen mache, sicher fühle,
dass ich einfach weiß, was ich tue.
Ich möchte halt schon davon ausgehen können, dass ich ungefähr die Körperstelle
treffe, die ich treffen möchte oder dass die Fesslung so funktioniert. Das auf jeden Fall.
Sebastian
Ja gut, Fesseln, das bleibt ja jetzt mein Nicht-Thema, ich werde das nie hinkriegen.
Das verlegen wir noch ein bisschen darauf, bis ich dann irgendwann die Folge
mit so einem Profi-Rigger habe, der es sogar mir schafft, irgendwie so einen
Bauernknoten beizubringen.
Aber das heißt tatsächlich, dass du stumpf dann hier alleine bist und haust auf deinen Stuhl ein?
Mina
Ja, das finde ich auch total toll. Vielleicht ist das auch so ein Autismus-Ding,
aber dieses Monotone, immer die gleiche Sache üben und dabei ganz,
ganz kleine Verbesserungen machen, bis man die Sache richtig gut beherrscht,
das ist tatsächlich was, was ich super gerne mache.
Das finde ich tatsächlich auch super entspannend. Das heißt,
ja, wenn ich mal irgendwie einen Tag hatte, der anstrengend für mich war,
stelle ich mich tatsächlich hin und schlag meinen Schreibtischstuhl.
Nicht, um irgendwie Aggressionen abzubauen, sondern einfach,
weil dieses systematische An-was-arbeiten mich unglaublich beruhigt, ja.
Sebastian
Ja, ist natürlich schwierig. Du kannst jetzt deinen Spielpartner nicht einbestellen,
weil du übst es ja für ihn.
Mina
Das hab ich tatsächlich schon mal gemacht, ja. Ich hab auch schon mal so was
gemacht wie so, ich hab das zu Hause geübt, das ist ein Schlagwerkzeug,
das ist neu für mich, stell dich jetzt mal an die Wand.
Das sind einfach Übungsschläge. Du sagst mir, wie sich das anfühlt.
Das hab ich auch schon gemacht.
Da möchte ich natürlich schon ein bisschen Sicherheit mit dem Schlagwerkzeug
haben, das ist klar, aber ...
Sebastian
Konnte er denn dann durchhalten, bis du gesagt hast, das ist jetzt okay für
dich, du hast genug geübt?
Mina
Ja, die Person war auch sehr motiviert zu gefallen und ja ...
Sebastian
Okay, das kann ja so und so sein, ne?
Mina
Ansonsten, du hattest, glaube ich, Üben, Vorbereiten und Planen in der Sache,
die du mir gerade zugeworfen hast.
Ganz überraschenderweise ist Planen eine Sache, die ich tatsächlich nicht mache.
Also ich mache langfristige Pläne, das schon.
Langfristige Pläne, wo soll es mit der Person hingehen, wo soll es mit dem DS-Gefüge
insgesamt hingehen und so weiter.
Ich mache aber jetzt nicht unbedingt Pläne für eine einzelne Session oder Pläne
für, ich sehe an dem Tag die Person und dann soll das, das, das,
das, das in der und der Reihenfolge passieren.
Sebastian
Das heißt, aber auch wenn du reist, reist du mit viel Gepäck.
Mina
Ja, das tue ich tatsächlich, weil normalerweise habe ich vielleicht schon eine grobe Idee,
wonach mir gerade ist oder was ich sinnvoll finden würde, aber tatsächlich mag
ich es auch super gut vorbereitet zu sein und dementsprechend nehme ich tatsächlich
alles mit, wovon ich denke, ich könnte es irgendwie brauchen, das heißt
eventuell treffe ich mich mit einer Person zum Filmschauen, habe aber trotzdem
irgendwie vier Seile und irgendwie eine Gummipeitsche im Gepäck.
Sebastian
Ach, das ist aber, das ist ja noch Handtaschengröße.
Mina
Ja, das ist die Handtaschen-Version für, eigentlich ist es nur Film schauen, aber man weiß ja nicht.
Sebastian
Das ist so eine Art Notfall-Spielzeug, falls mal nix greifbar ist.
Mina
Ich hatte tatsächlich auch schon super Situationen, wo ich mich geärgert hab,
wo ich eigentlich nur mit einer Person spazieren war und mir unterwegs gesagt
hab, boah, wenn ich jetzt hier irgendwie Seil hätte, mal eben kurz fesseln, das wär's gewesen.
Sebastian
Ja, aber da lernt man ja draus, dann hat man immer irgendwas dabei und hat jetzt
zum Beispiel plötzlich ein neues Schlüsselband.
Damit man in der Zukunft vorbereitet ist.
Mina
Und vorbereiten, für mich ist es superwichtig, dass bevor ich Leute treffe,
mit denen ich wirklich intensive Sachen mache,
wo ich sage, es könnte vielleicht an irgendwelche Grenzen gehen,
dass ich mich persönlich einfach gut und ausgeglichen und sicher fühle,
weil nur wenn ich wirklich in einer guten Stimmung bin, kann ich auch mitbekommen
wie es der anderen Person gerade geht und ob da gerade was schief geht auf der anderen Seite.
Sebastian
Moment, das setzt aber voraus, dass du eine Session als solche vorhast.
Mina
Das ist eine schwierige Sache, dieser Abgrenzung "Session / keine Session",
das geb ich schon zu. Aber nehmen wir mal an, ich hätte jetzt eine Person,
mit der ich eine Dynamik hätte, bei der
öfter intensivere Sachen mit Schlagen vorkommen würden. Oder öfter irgendwelche Psychospielchen.
Und ich weiß jetzt, ich seh die Person. Und solche Dinge passieren dann öfter,
weil die sich einfach ergeben oder mir danach ist.
Und ich weiß, ich möchte da langfristig auch über bestimmte Grenzen gehen.
Dann schaue ich schon, dass ich bei Terminen, bei denen es in die Richtung gehen
könnte, mich so fühle, dass ich einfach meiner eigenen Urteilsfähigkeit gut traue.
Dass ich denke, ich bin grad im guten, ausgeglichenen Zustand.
Ich kann grad gut mit sozialer Interaktion.
Ich bekomm mit, was bei anderen Leuten ist. Ich trau mir zu,
die Person in dem Moment grade zu lesen.
Und dafür hab ich tatsächlich Vorbereitungsroutinen, wo ich so weiß,
okay, wenn ich die Sachen mache, dann geht's mir danach echt gut.
Ich bin entspannt und ausgeglichen.
Sebastian
Das funktioniert dann auch.
Mina
Das funktioniert auch, ja.
Sebastian
Also auch zuverlässig. Oder würdest du bei, ich sag mal, tatsächlich dann auch
absagen, weil du dir nicht selber über den Weg traust in dem Moment?
Mina
Ich hab tatsächlich schon mal entweder abgesagt, weil ich mich nicht über den Weg getraut hab.
Oder ich hab einer Person gesagt, du, ich weiß irgendwie, da war vielleicht
die Erwartung im Raum, dass heute irgendwelche Sachen passieren.
Aber das Einzige, was ich jetzt machen kann, ist, dass wir uns jetzt hinsetzen und was essen oder einen Film schauen, weil ich hab grad überhaupt keine
Fähigkeit einzuschätzen, wie's dir geht.
Ich kann grad irgendwie überhaupt nicht einschätzen, in welcher Intensität irgendwelche
Schläge rüberkommen und sonst was. Ich trau mir da selber nicht.
Irgendwas in der Richtung möcht ich tatsächlich jetzt nicht machen. Das hatte ich schon, ja.
Sebastian
Gut, das ist aber ... Das kenn ich auch, wenn ich merke, ich hab so ein bisschen schlechte Laune.
Also, wenn so ein bisschen Zorn einfach mal in einem drin wallt,
oder gegen was und wen auch immer, dann ist das einfach eine ganz schlechte
Idee, dann irgendwie größere Aktionen zu machen im BDSM-Bereich.
Also, das ist dann auch wirklich immer der Punkt, wo ich sag,
das ist dann einfach der Tag, an dem ... Nee, an dem ich mir nicht selber über den Weg trauen mag.
Mina
Mhm.
Sebastian
Denn ich mag ja mit meinem Gegenüber spielen, mit, und nicht an ihm auslassen,
dass ich einen Scheißtag hatte.
Mina
Mhm. Ich glaub, bei mir ist das eher so aus Autismusgründen,
wenn ich halt einen Tag hab, wo ich so sensorische Eindrücke super schlecht
verarbeiten kann, dann werd ich normalerweise auch motorisch einfach super ungeschickt.
Und stolper über alles, schmeiß alles um und dann...
Also wirklich ganz extrem, nicht so normales Stolpern/umschmeißen,
sondern wirklich so ein, ich trau mich nicht aus dem Haus, weil wenn ich über
die Straße gehe, weiß ich nicht, ob ich irgendwie hinkriege,
nicht vom Auto überfahren zu werden.
Und wenn es mir so geht, dann sollte ich keine andere Person schlagen,
weil dann habe ich auch einfach keine gute Steuerungsfähigkeit.
Sebastian
Das ist ja auch dann deine Verantwortung, ganz klar auch dein Gegenüber dann,
ich sag mal, vor deiner Ungeschicklichkeit, die in dem Moment vorherrscht, dann auch zu schützen.
Mina
Genau, also aus solchen Gründen habe ich durchaus schon mal Treffen abgesagt, ja.
Sebastian
Darf ich denn nach dem Ritual fragen, nach diesem Vorbereitungsritual, was das so beinhaltet?
Mina
Darfst du tun, ja.
Sebastian
Verdammt, ich ahne es schon. Ich bekomme keine Antwort.
Mina
Doch, doch, du bekommst eine Antwort.
Sebastian
Ich habe nicht damit gerechnet, ich habe damit gerechnet, dass das etwas super Privates ist.
Mina
Ja, das ist schon was Privates, aber das schadet ja auch nichts,
das einfach mal zu teilen.
Normalerweise gehört eigentlich für mich schon dazu, dass ich einfach ein bisschen
ruhige Zeit für mich vorher habe. Einfach, damit ich noch mal genau weiß,
wer bin ich eigentlich, was sind so meine eigenen Werte, was will ich eigentlich aus der Situation.
Damit ich das Ganze halt auch in die Richtung steuern kann.
Normalerweise tue ich dann tatsächlich so Dinge wie Meditation und Yoga.
Dusche ganz ausgiebig lange in Ruhe. Nehme irgendwie Zeit fürs Make-up.
Trag tatsächlich fast immer ein ganz bestimmtes Parfüm.
Sebastian
Okay, und das ist dann tatsächlich auch ein Ritual. Unterscheidet sich das von Person zu Person?
Oder ist das dein eigenes, was nur für dich ist?
Mina
Also erstmal ist das vor allen Dingen meins und das ist eine Sache,
die mir generell einfach hilft, ruhiger zu sein und einfach mich selbst und
meinen Körper besser zu spüren und dann besser mit anderen Personen interagieren zu können.
Ich achte schon sehr darauf, dass wenn ich Sachen mache, die irgendwie an Grenzen
gehen könnten, die intensiver sind, dass ich das auf jeden Fall mache,
bevor ich die entsprechende Person sehe, aber generell ist das was,
was ich an sich schon regelmäßig versuche einzubauen, ja.
Sebastian
Ich finde das schön, weil das auch wieder ein bisschen Wertschätzung der Situation
bedeutet, dass man sagt: So, wenn du kommst, ich fordere nicht nur von dir,
sondern ich habe mich auch bestmöglich auf dich vorbereitet.
Die Frage ist jetzt natürlich, ob du dieses Ritual durchgeführt hast,
bevor ich heute hier aufgeschlagen bin.
Mina
Nein. Ich habe tatsächlich so eine Kurzversion davon versucht.
Sebastian
Versucht?
Mina
Ja, versucht, weil das zeitlich irgendwie alles gar nicht geklappt hat,
aber …
Sebastian
Du hättest also?
Mina
Nicht das Volle, aber schon, ja.
Sebastian
Die Liebe meines Lebens wird, wenn sie das jetzt gerade Probe-durchhört,
mir wahrscheinlich an die Gurgel gehen,
weil das klingt jetzt nach einem unglaublichen Flirt. Das ist es nicht.
Mina
Welcher Teil klingt nach einem Flirt, der gerade?
Sebastian
Ja, dass ich natürlich frage, ob du dich jetzt hier für mich,
ob du dieses besondere Ritual, was, ne?
Mina
Okay, das war…
Sebastian
Wenn du Spielbesuch bekommst, für mich initiierst, ne?
Mina
Ja, du möchtest mich ja schon idealerweise in der gleichen Stimmung haben,
in der die Spielpartner mich auch bekommen. Weil du mich ja zu dem Thema interviewst.
Sebastian
Hervorragend. Du hast das perfekt legitimiert.
Mina
Nee, aber jetzt ernsthaft.
Sebastian
Ja, nein, eben nicht. Ich möchte dich eben nicht in der Stimmung bekommen,
die du mit deinen Spielpartnern hast, weil die dominierst du.
Und jetzt der Versuch, mich hier zu dominieren.
Mina
Nein, das versuche ich wirklich nicht.
Sebastian
Ja, das versuche ich wirklich nicht, genau. Aber du hast dich bereits bei der
Vorbereitung darauf vorbereitet, das tun zu wollen.
Mina
Nein, ich habe einfach nur dafür gesorgt, dass ich in einer guten,
ausgeglichenen Stimmung bin.
Sebastian
Mhm, ich glaub dir das jetzt mal so.
Mina
Und das hat ja eh nicht geklappt aus Zeitgründen.
Sebastian
Aber du hättest es gerne. Du hast versucht, deinen Ansprüchen,
also die du dir gegenüber selbst für mich stellst, zu genügen.
Mina
Das klingt jetzt so, als hätte ich es für dich getan.
Sebastian
Du hast es versucht, aber nicht geschafft. Für mich. Wunderbar.
Mina
Du hast es fast geschafft, zu deinen Gunsten umzudrehen. Also du hast es wahrscheinlich geschafft. Verdammt.
Sebastian
Dieser eine Satz bleibt drin. Sehr schön.
Mina
*lacht* Schauen wir mal.
Sebastian
Das finde ich gerade sehr schön, weil ich habe tatsächlich nicht immer den besten
Draht zu dominanten Frauen, weil man dann immer in so einem kleinen Machtkampf
drin hängt, den beide Seiten gar nicht wollen.
Also ein bisschen versucht man schon so, man ist auf Augenhöhe und versucht
dann so ein Zentimeterchen höher zu kommen und das versucht dann mal ich und
mal mein Gegenüber und dann wieder ich und wieder hin und her,
ohne dass das einem bewusst wäre, aber es ist immer irgendwie merkwürdig.
Mina
Tun wir das auch?
Sebastian
Nein.
Mina
Okay.
Sebastian
Doch.
Mina
Doch? Kannst du bitte klar sagen, was Ironie und was Witz ist und was nicht?
Sebastian
Das ist das Eklige an mir.
Mina
Du hast jetzt die eine Sache gefunden, ne?
Sebastian
Weiter geht's mit dem, wir improvisieren hier noch so die letzten Stichpunkte.
Die typische Domina fesselt ihren Sklaven, tut ihm weh und holt ihm dann einen runter.
Mina
Mhm.
Ja, nein.
Sebastian
Wir haben ja gelernt, dass du das nicht bist. So gar nicht.
Mina
Nein. Ähm, fesseln gerne, wehtun gerne, einen runterholen, äh, nee, nicht so.
Sebastian
So gar nicht auch. Der hat da gar keine Chance, das zu kriegen.
Mina
Also, ich würde jetzt bei nichts nie sagen, aber ich kann mir wirklich so aus
dem Stegreif keine Situation vorstellen, bei der mir das wirklich ein eigenes,
inneres Bedürfnis wäre und ich sehe jetzt erstmal nicht, warum ich das machen sollte, nein.
Sebastian
Ich unterstelle deinem Gegenüber, dass da einfach sexuelle Handlungen miteinander ein Bedürfnis sind.
Und das fällt dir ja jetzt an der Stelle nicht ganz leicht, da mitzugehen.
Wie kann das gelöst werden? Öffnest du dann, sagst du dann, hier,
dann mach das mit jemand anderem? Ist das für dich eine Lösung?
Mina
Also wenn einer Person tatsächlich sexuelle Handlungen ein Bedürfnis ist,
dann passt das mit mir sehr wahrscheinlich nicht, weil normalerweise hab ich
an Sex wenig bis kein Interesse.
Ja, ich hab kein Problem damit, wenn jemand sexuelle Handlungen mit einer anderen
Person auslebt. Das ist für mich völlig okay.
Aber prinzipiell hab ich meinen BDSM gerne ohne Sex.
Also, Dinge in Richtung Keuschaltung, Orgasmuskontrolle, ähnliches wären für mich durchaus denkbar.
Aber dass ich persönlich mich jetzt um die sexuelle Erfüllung einer anderen
Person kümmer sehe ich jetzt eher nicht so.
Also das ist einfach nicht meins, das gibt mir nichts.
Sebastian
Ja.
Mina
Und das ist auch
wieder dieses Körperkontakt/Haut-Ding, das ich nicht so mag, nein.
Sebastian
Ja, das hab ich eben so ein bisschen aus den Augen verloren.
Weil klar, wenn Körperkontakt, Haut auf Haut, wenn das für dich als unangenehm
empfunden wird, dann geht's da ja auch eher nicht weiter. Wie ist das denn umgekehrt für Dich?
Mina
Also meine eigene sexuelle Erfüllung? Oh Gott, nein, ich lasse mich von Leuten
nicht sexuell berühren, das ist gar nicht meins. Nein.
Sebastian
Okay, das ist also das ist…
Mina
Also sexuelle Handlung an meiner Person?
Nein, überhaupt nicht. Und wenn das irgendwer jemals versuchen würde,
dann nein, nein, nein, nein.
Sebastian
Okay. Ja, das ist ja tatsächlich in meinen Augen dann schon etwas ungewöhnlich,
weil die unnahbare Domina, jetzt gehen wir mal wieder ins Klischee rein,
die ganzen Pornos, am Ende des Tages wird sie natürlich dann auch ordentlich
befriedigt, auf eine für ihn möglichst erniedrigende Art und Weise.
Mina
Nein, ich habe kein Interesse an meiner sexuellen Befriedigung durch überhaupt
irgendwen. Das kommt einfach nicht vor.
Sebastian
Wenn du dann jetzt jemand kennenlernst und das wirst du ja wahrscheinlich dann auch mitteilen.
Mina
Ja, das teile ich sehr sehr früh mit, um sicher zu gehen, dass das kein Ausschlusskriterium
für die Person ist und dass das nichts ist, was die andere Person unbedingt
dringend braucht zum persönlichen Glück.
Sebastian
Ja.
Mina
Also das kommuniziere ich auch offen.
Sebastian
Gut, jetzt ist ja die Frage, inwieweit jemand dann sagt, ja ist kein Problem,
stört mich nicht und dann stimmte das nicht so ganz.
Mina
Ja gut, das ist natürlich immer schwierig und das ist halt oft so,
dass sich Dinge halt erst im Laufe der Zeit entwickeln und dass man merkt,
okay, die eine Sache, die ist mir dann doch wichtig oder die eine Sache,
von der ich dachte, die ist ganz toll, mit der komme ich gar nicht klar.
Das ist dann eine Sache, über die man sprechen muss und schauen muss,
ob das wirklich ein großes Problem ist für die andere Person oder nicht.
Und ob man dann sagt, okay, die ganze Sache funktioniert halt deshalb nicht.
Oder die Person hat dann einfach Sex mit wem anders, aber nicht mit mir.
Sebastian
Also ich sehe dich jetzt auch gerade, das ist schon auch ein ernster Punkt gerade.
Das sehe ich dir zumindest an, dass das nicht ganz konfliktfrei funktionieren kann.
Mina
Klar, also für viele Personen ist ja wirklich Sex wirklich ein körperliches Bedürfnis.
Sebastian
Ich mag mich da nicht von ausschließen.
Mina
Und zu sagen, ich möchte das jetzt wirklich mit mir aber gar nicht,
das ist schon eine Aussage, ja.
Und das ist was, was für manche Personen auch einfach nicht funktioniert.
Für andere Personen funktioniert das total super und völlig ohne Probleme.
Sebastian
Ich glaube, gerade da ist nämlich der Punkt. Für die, wo es funktioniert,
das ist ja wirklich dann die ganze sexuelle Energie,
die andere hätten, die verwendest du ja darauf,
auf dein Gegenüber seine Ziele und Entwicklung zu konzentrieren,
also für dieses Machtverhältnis, volle Energie in das Machtverhältnis reinzustecken.
Mina
Und die andere Person kann ja
durchaus auch ihre sexuelle Energie in das Dienen mir gegenüber stecken.
Wenn das funktioniert, ist das total super.
Sebastian
Ja gut, und im Zweifelsfall kannst du immer noch sagen, so, Herr Sklave,
dann geh jetzt bitte mal ins Bad, mach aber bloß keine Flecken und das Bad hinterher
ordentlich sauber und in zehn Minuten bist du wieder hier.
Dann ist das Problem, jetzt sag ich mal, rein physiologisch erledigt.
Mina
Klar, also das muss natürlich in die Dynamik passen. Ich hatte durchaus schon
Beziehungen oder Spielpartner, da war wirklich Sexualität gar kein Thema.
Also das kam einfach nicht auf den Tisch.
Also, ich hab schon gesagt, ich hab kein Interesse.
Aber das war dann nicht so, dass ich die Personen sich einen runterholen oder
anders masturbieren geschickt hab.
Es gab aber durchaus Personen, wo ich gesagt hab, ich fass dich nicht an sexuell, gar nicht.
Aber du kannst es dir jetzt selber machen und ich schau zu.
Sebastian
Warum wolltest du zusehen?
Mina
Weil ich eine voyeuristische Ader hab.
Sebastian
Aha. Und noch nicht auf einer Party gewesen.
Mina
Nein.
Sebastian
Eieieieiei...
Mina
Meine armen Nerven, die ganzen Leute, das kann meine voyeuristische Ader doch
gar nicht vertragen so viel auf einmal. *lacht*
Sebastian
Das heißt du siehst gerne zu bei, ja, in dem Moment, also was ist da das Spannende
jetzt, der holt sich da halt einen runter, was interessiert dich da?
Also ich würde jetzt drauf kommen, oh ja wie er das Gesicht verzieht,
das ist ja offensichtlich nicht was dich interessiert.
Mina
Also erstmal geht's mir, ich weiß nicht ob es wirklich eine voyeuristische Ader ist.
Sebastian
Du hast es gesagt.
Mina
Ja, ich hab's erst mal für den ... für den Unterhaltungseffekt eingestreut.
Sebastian
Ach so.
Mina
Aber prinzipiell ist es schon so, dass ich lieber dabei zusehe,
wie Leute intensive Dinge erleben, als selber intensive Dinge zu erleben.
Da geht es nicht unbedingt um sexuelle Sachen. Einfach zu merken,
dass eine Situation grade sehr intensiv ist, sehr emotional gut,
sehr emotional schwierig, sehr emotional irgendwas für eine andere Person,
das gibt mir einfach super viel.
Und irgendwie jetzt, ja, angeordnete Masturbation ist jetzt nicht was,
was ich wirklich brauche und was ich in allen Dynamiken regelmäßig drin hätte.
Aber es kam schon mal vor und ich fand das in der Situation durchaus nett.
Sebastian
Ich werde mir dieses Wort notieren. Angeordnete Masturbation.
Mina
Weil es so schön wissenschaftlich ist, ja?
Sebastian
Das klingt hervorragend. Also das ist halt ein ganz tolles Wort, also angeordnet.
Mina
Aber es ist halt einfach nur so, eine Person macht das halt,
weil ich das gesagt habe und weil ich die Kontrolle über alles habe.
Und wenn die Person halt irgendwie sexuelle Bedürfnisse hat,
dann könnte das eine Form sein, auf die ich mit den sexuellen Bedürfnissen interagiere.
Es kann auch sein, dass ich mich für die sexuellen Bedürfnisse der Person überhaupt
gar nicht interessiere und einfach sagen, nee, alles ist einfach komplett vom Tisch.
Sebastian
Mhm. Wird das akzeptiert?
Mina
Ja, also einfach dadurch, dass ich das halt sehr, sehr früh schon kommuniziere
und sage, klassischer Sex ist bei mir gar nicht.
Das Maximum, was überhaupt in eine sexuelle Richtung gehen könnte mit mir, sind die und die Sachen.
Und selbst dann kommen die nur auf den Tisch, wenn ich sage,
das ist was, woran ich Interesse habe. Das kommuniziere ich sehr, sehr früh.
Sebastian
Ja, da unterstelle ich jetzt einfach, dass viele gar nicht wissen,
worauf sie sich einlassen.
Aha, die überlegen kurz, ja, ist alles kein Problem und merken dann aber gar
nicht, was das zum Teil bedeutet.
Da muss ich auch aus meiner persönlichen Sichtweise einfach sagen,
ja, man könnte dazu sagen, ja, ist alles kein Problem, aber ganz ehrlich,
länger als zwei Wochen würde ich das nicht durchhalten, da würde ich die Wände hochlaufen.
Also das wäre dann einfach ganz klar gelogen, wenn ich sagen würde damit käme ich klar.
Mina
Ja, ich meine, jetzt bist du ja jetzt auch nicht submissiv und, ne?
Sebastian
Kann da richtig gut drin sein.
Mina
Aha. Das nehme ich dir nicht ab.
Sebastian
Nein.
Ich wäre wahrscheinlich noch derjenige, der die Anweisung verbessert und korrigiert
und sagt, möchtest du nicht über dieses und jenes…
Mina
Möchtest du nicht lieber das?
Das wäre doch jetzt viel klüger in der Situation. Ich kann das sofort vor mir sehen bei dir, ja.
Sebastian
Meine devoten Experimente laufen darauf hinaus, dass ich bitte schön die Kontrolle
habe und dass ich sehr genaue Vorstellungen habe, wie das zu laufen hat.
Mina
Weil du weißt, wie es am besten geht.
Sebastian
Genau, und wenn das dann nicht so läuft oder sich irgendwie anders anfühlt,
als es jetzt geplant ist, dann hat Subbie was falsch gemacht,
du musst was auf den Arsch kriegen.
Wenn du jetzt von deinem Gegenüber einen Tee haben möchtest,
sagst du dann, geh mal in die Küche und hol mir einen Tee?
Mina
Das kommt halt sehr drauf an, ...
Sebastian
Oder bist du sehr präzise?
Mina
... ob ich gerade damit spielen möchte,
dass die andere Person die Schwierigkeit hat zu versuchen, es meinen Erwartungen recht zu machen.
Das kann man natürlich machen, das mache ich aber tatsächlich fast nie.
Normalerweise sage ich mindestens einmal, wie genau ich meinen Tee haben möchte
und dann erwarte ich, dass der genauso zubereitet wird.
Und bin auch super enttäuscht, wenn das vergessen wird.
Sebastian
Okay, also wenn statt den zwei Würfel Zucker nur einer drin ist,
die falsche Teesorte, da wollen wir gar nicht über das Unglück reden, was dann passiert.
Mina
Da wird kein Unglück passieren, ich wäre einfach nur traurig.
Sebastian
Ja, aber das ist ja schon ein Unglück in dem Moment.
Mina
Das wäre so eine Aufmerksamkeit, die wünsche ich mir dann wirklich einfach.
Dass die andere Person auf mich und meine Wünsche und Bedürfnisse einfach schaut
und selber einfach gefallen möchte und solche Kleinigkeiten auch wirklich für
sich für wichtig nimmt dann.
Sebastian
Jetzt ist ja die Frage, was wäre dir lieber? Also natürlich der perfekte Fall
ist, du hast einmal vor einem halben Jahr erwähnt, ich möchte meinen Tee gern so und so und so und so.
Nun tritt der Fall ein, du sagst, mach mir mal einen Tee und er weiß es nicht mehr.
Mina
Mhm.
Sebastian
So, was ist dir lieber? Irgendwie alles mögliche probieren und sich erinnern
und lieber im Zweifel falsch machen oder lieber angekrochen kommen und sagen,
ich hab's, weiß es einfach nicht mehr?
Mina
Lieber fragen. Also im Zweifel möchte ich dann die Sachen genauso,
wie ich sie haben möchte und dann ist es mir lieber, es wird nochmal gefragt.
Sebastian
Und wie oft kann man das machen, bevor du da ungeduldig wirst und den Tee lieber doch selbst machst?
Mina
Das kommt drauf an, wie groß die zeitlichen Abstände sind, aber irgendwie nach
vier, fünf Versuchen wäre ich schon irgendwie sehr irritiert und dann würde
ich auch wirklich sagen, also, ich habe hier das Gefühl, irgendwas klappt hier
nicht. Aus irgendeinem Grund vergisst du diese eine Sache regelmäßig.
Ist das ein generelles Problem mit der Dynamik?
Funktioniert irgendwas für dich so nicht? Oder ist das für dich einfach schwierig,
dir die Sache zu merken, weil einfach solche Kleinigkeiten zu merken für dich schwierig ist?
Sebastian
Oh, das ist aber wirklich böse an der Stelle.
Mina
Weil?
Sebastian
Naja, du klapperst dann genau alle möglichen Fälle ab, von mangelndes, ich sag mal ein Gehirnproblem, ja.
Mina
So böse meinte ich das gar nicht. Es gibt halt wirklich Leute,
für die ist es einfach schwer, sich sowas zu merken.
Das klappt einfach nicht. Da unterstelle ich gar keine Gehirnprobleme oder mangelndes
Wollen an der Stelle, sondern wenn die Person mir ehrlich sagt,
ja, ich möchte dir gefallen, aber es ist für mich einfach schwierig,
mir sowas zu merken, dann ist das ja für mich auch eine wichtige Info.
Sebastian
Gut, und damit gehst du dann, nehmen wir mal diesen konkreten Fall,
wie um, in der Küche hängt ab sofort ein Zettel, wo es draufsteht.
Mina
Zum Beispiel.
Sebastian
Dann bist du aber auch schon lösungsorientiert, denn du willst ja gefälligst deinen Tee haben.
Mina
Ja. Also ich möchte schon die Sachen so, wie ich sie haben möchte, ja.
Sebastian
Also liebevoll unterstützende Dominanz, so nenne ich das jetzt.
Die Uhr schockt mich gerade.
Das könnte eine der längsten Folgen gewesen sein, die ich hier jemals gemacht haben werde.
Mina
Du kannst ja schneiden.
Sebastian
Ich kann ja nicht alles weglassen. Es tut mir leid, aber ich werde das jetzt
hier zu Ende bringen mit dir.
So, schweren Herzens. Und der Spickzettel, der ist wirklich lang und der ist
auch noch nicht fertig. Wir müssen vielleicht nochmal einen zweiten Termin machen.
Möchte ich mich jetzt verabschieden?
Das heißt, wer mit Mina Kontakt aufnehmen möchte, kann das wie folgt tun. Bei FetLife.
Mina
Genau, bei FetLife. Der Nickname ist "Mina-Harker", wie die Mina Harker aus Dracula,
könnt ihr also nachschlagen.
Und ich bin auch sowohl mit Sebastian als auch mit dem FetLife-Profil des Podcasts befreundet.
Das heißt, darüber könnt ihr mich auch finden.
Sebastian
Genau, und das Profil heißt "KunstUnvernunft".
Einfach in die Suche eingeben, dann findet ihr das relativ schnell.
Und könnt euch damit anfreunden, könnt Mina finden, könnt auch einige andere
finden und dort eben auch auf dem Laufenden bleiben.
Oder mit mir Kontakt aufnehmen. Das ist dort wirklich so ziemlich der anonymste
Weg, weil dort keine Mailadresse oder so was enthalten ist, um dann Feedback
dazulassen, um einfach auch zu sagen, Mensch, ich möchte mitmachen.
Da würde ich mich sowieso riesig drüber freuen.
Ja, was bleibt mir noch zu sagen? Ich glaube, bevor wir hier wieder in das nächste
Thema reingleiten, sage ich jetzt einfach, liebe Hörer, vielen Dank,
dass ihr euch das hier angehört habt. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht bei dir.
Mina
Mir hat es auch sehr viel Spaß gemacht. Danke für das Gespräch, Sebastian.
Sebastian
Ja, vielen Dank, Mina. Und liebe Hörer, macht's gut, bis zum nächsten Mal. Tschüss.
Mina
Tschüss.