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Einleitung
Hallo und herzlich willkommen zur Kunst der Unvernunft. Hier geht es um BDSM
und die Menschen, die das ausleben.
Mein Name ist Sebastian Stix und dies ist Folge 29 des Podcasts.
In den letzten drei Monaten gab es ja nun insgesamt 23 Live-Folgen und nun ist
endlich die erste neue, richtig lange, schöne Folge fertig.
Zurück zur Basis des Podcasts sozusagen.
Mich hat Nika besucht.
Ein sehr schönes Format, in dem mir aufgefallen ist, wie positiv,
persönlich und wertschätzen sie mit sich und auch ihren Gästen und ihrer Arbeit insgesamt umgeht.
In dieser Folge haben wir uns Zeit genommen und spielen meinen Studio-Besuch bei ihr durch.
Von der ersten Mail bis zum Verlassen des Studios, wir sind da wirklich die
Details einzeln durchgegangen.
Ihr glaubt gar nicht an, was ich vorher alles nicht gedacht habe.
Das ist schon sehr erhellend.
Wir sprechen auch über Privates, die Zukunft und lassen auch formale Dinge wie
die Anmeldung beim Gesundheitsamt nicht aus.
Es lohnt sich heute definitiv bis zum Ende dabei zu bleiben und danach auf nika-macht.com weiterzuhören.
Den Link findet ihr natürlich auch in den Shownotes.
All die organisatorischen Podcast-Dinge wandern nun so ein bisschen in die Live-Folgen
rein. Hier mag ich nur noch erwähnen, dass ich schon ganz viele neue Aufnahmetermine
habe und mich riesig freue, dass es hier so weitergeht.
Und nun los geht's mit Folge 29.
Sebastian
Ich sitze hier zusammen mit Nika, hallo.
Nika
Hallo, freut mich.
Sebastian
Du hast es geschafft, du bist hier. Ich freue mich da total.
Endlich mal wieder einen Menschen hier zum Aufnehmen.
Und ja, wer bist du, was machst du, wie ist das dazu gekommen?
Nika
Ja, ich bin Nika, vielleicht kennt mich schon der ein oder andere,
würde mich freuen, wenn er das tut.
Ich mache so ähnlich wie du einen Podcast. Ich habe letztes Jahr im August angefangen,
den zu starten, weil ich einfach festgestellt habe, aber okay,
das, was ich so erlebe, das gilt es zu erzählen.
Und ja, das mache ich bisher. Und dann habe ich irgendwann deinen Podcast gefunden,
und habe mir gedacht, so, da müssen wir uns auf jeden Fall mal zusammentun,
weil wir ja über ähnliche Themen sprechen.
Und das kann nur gut werden, wenn wir uns mal unterhalten.
Sebastian
Ja, ich habe mich auch riesig gefreut, als die Mail kam. Du hast nämlich eine
etwas andere Perspektive.
Hier, die Kunst der Unvernunft, das ist ja so ein Podcast, Ganz zähnelastig
und ganz Community verbunden, sage ich mal.
Und du hast ja eine andere Perspektive mitgebracht, denn du machst das auch noch anders.
Nika
Genau. Also ich erzähle in meinem Podcast über die Geschichten,
die ich so erlebe als aktive Domina.
Ich erzähle von den Geschichten der Gäste, die die so mitbringen.
Ich versuche anhand der Gäste oder halt auch anhand meiner persönlichen Geschichten,
das alles etwas aufzubrechen, um zu zeigen, dass die Welt überhaupt nicht schwarz
ist, sondern eigentlich ganz, ganz, ganz bunt.
Sebastian
Wir müssen den Begriff Domina erstmal einmal einordnen. Das heißt,
du bietest BDSM als Dienstleistung an.
Nika
Richtig.
Sebastian
Okay, gut. Dann ist das einmal geklärt. Worten wir dich nochmal ein bisschen ein. Du bist wie alt?
Nika
Ich bin 33 Jahre alt.
Sebastian
Siehst du, da habe ich dann doch eine falsche Information. Ich bin mich um ein
Jahr vertan. Das war nämlich gar nicht so einfach rauszukriegen vorher.
Nika
Ist auch noch nicht so lange, dass ich so alt bin. Also ich hatte vor nicht
allzu langer Zeit Geburtstag.
Sebastian
Okay, dann ist hiermit gratuliert.
Nika
Danke dir.
Sebastian
Wie kommt man denn dazu, dass man im Studio arbeitet?
Nika
Ja, also eigentlich bin ich ganz ungeplant dazu gekommen.
Ich habe auch ein ganz in Anführungszeichen normales Leben, bin groß geworden
im Dorf und habe irgendwann mir gedacht nach dem Abi und nach der Lehre,
dass ich dann mal weiterziehen muss und bin dann nach Hamburg gezogen.
Und da ich schon relativ früh erkannt habe, meine eigene Sexualität ist zumindest
sehr offen und sehr fantasievoll,
habe ich dann gedacht, wenn du schon in Hamburg lebst, dann kannst du erst recht
da mal anfangen, genauer hinzugucken und habe dann, ja, eigentlich mein erster
Schritt war das Kellnern in einem Swingerclub.
Das habe ich dann irgendwann mal gemacht. Ich hatte damals noch einen Freund
und habe ihn gefragt, inwieweit er da mitgehen möchte.
Er hatte da jetzt nicht so Lust zu, aber ich wollte da trotzdem mal eintauchen
und habe dann versucht, einen Weg zu finden, wie ich das mit meiner Beziehung,
die nichts damit zu tun hat,
zu vereinbaren und dann haben wir uns darauf committet, dass ich da Kellnern
gehe und dadurch, dass ich Hotelfach
gelernt habe, war das jetzt nicht so schwer, da einen Job zu finden.
Das ging auch alles relativ schnell und da habe ich dann angefangen zu kellnern
und da habe ich dann so die ersten, ja, wirklichen Berührungen auch mit BDSMlern gehabt.
Vorher, als ich noch auf der Reeperbahn gewohnt habe, da bin ich dann direkt hingezogen.
Das war ein sehr, sehr cooler Schritt, der auch nicht so geplant war,
aber ja, ich hatte eine WG auf der Reeperbahn gefunden und da habe ich so die
ersten Kontakte zu Prostituierten gehabt und habe schon coole Geschichten da erleben dürfen,
weil die auch mit den WG-Jungs, ja, ich sage mal, befreundet waren.
Das konnte ich so für mich ein bisschen nutzen und da mal ein paar Fragen stellen,
wenn die dann morgens in der Küche zum Kaffee gekommen sind.
Ja, und da hatte ich halt, aber das war ja konzentriert auf Prostituierte wirklich.
Und in dem Swingerclub selber habe ich dann halt wirklich auch mal Menschen
kennengelernt, die das privat praktizieren.
Ja, und so kam ich dann an Dominas, die ersten, Die haben sich dann,
also es kam mal eine Frau auf mich zu, die hatte im ersten Schritt sexuelles
Interesse an mir, das habe ich dann aber klären können, weil das von meiner
Seite aus nicht so funktioniert hat, aber wir haben uns halt super verstanden.
Und ja, und dann hat die mich dann irgendwann mal zu sich eingeladen.
Ich wusste nicht, dass es ein Domina-Studio ist.
Die hat mich zum Geburtstag eingeladen und als ich dann der Adresse gefolgt
bin, habe ich dann vor Ort erst festgestellt, okay, das wird ein alternativer Geburtstag.
Genau, und so bin ich dann dahin gekommen.
Sebastian
Okay, also wir haben ja, ich habe so ein bisschen bei den Hörern ein bisschen
rumgefragt, Mensch, wollt ihr mal einer Domina ein paar Fragen stellen und so
und was mir aufgefallen ist, die haben fast alle automatisch unterstellt,
oh, wer kinky beruflich ist, der macht das auch zu Hause.
Nika
Dem kann ich widersprechen, also zumindest zum Teil. Es ist jetzt nicht so,
dass die Welt der BDSM mich auch privat komplett verfolgt.
Sicher habe ich das Glück gehabt, verschiedene Sexualpartner zu haben,
die mir ja so diverse Dinge auch gezeigt haben, die mich da so ein bisschen rangeführt haben.
Dementsprechend habe ich dann auch irgendwann angefangen, mal so speziellere Partys zu besuchen.
War dann mit denen halt, ja, wie gesagt, auf diesen Partys und habe mich da
so ein bisschen ausprobiert, habe da schon vieles kennengelernt.
Aber dass ich jetzt privat so oder so bin, also aktiv oder passiv,
das ist nicht so. Das ist immer, ich sage mal, partnerabhängig.
Sebastian
Dann haben wir dich jetzt so ein bisschen vorgestellt. Ich gebe mal so einen
Ausblick, worüber wir heute hier sprechen wollen. Ich habe hier meinen schönen Spickzettel.
Also generell reden wir mal über Domina Studio, wie läuft das ab Das heißt,
ich werde einfach mal versuchen zu konstruieren, wie der Besuch abläuft Indem
ich dich dann mal fiktiv besuche, mal gucken, ob das funktioniert,
Dann mag ich mit dir unbedingt auch über den Podcast sprechen Den Namen hast
du eben schon mal gesagt, ich wiederhole ihn gerne nochmal, Nika Macht heißt der Und,
Ich würde sagen, reden wir zuerst über den Podcast oder erst über,
nee, ich glaube erst über die Studiogeschichten.
Nika
Wie du magst.
Sebastian
Also ich sage mal so, ich greife beim Podcast mit einem Satz vor.
Was mir daran aufgefallen ist nämlich, ist, dass du dem Klischee der Domina
nicht entsprichst, weil das Klischee sagt, die sind so ein bisschen unnahbar
motzig, will ich jetzt nicht sagen, aber da ist schon eine Mauer dazwischen.
Und du hast so eine unfassbare Begeisterung für deine Gäste.
Du findest das toll, was die machen.
Du erzählst, wie du mit den Ideen umgehst, auch was dich mal ein bisschen trifft.
Und diese offene Art, die fand ich einfach wunderschön. Und deshalb habe ich
auch gesagt, du hast dich gemeldet. Super, komm gleich her, wir müssen aufnehmen.
Nika
Freut mich.
Sebastian
Okay.
Irgendwann ist immer das erste Mal im Studio. Irgendwann hast du einen Menschen
vor dir, mit dem solltest du was machen und dafür Entlohnung bekommen.
Nika
Ja.
Sebastian
Magst du darüber was sagen?
Nika
Über mein erstes Mal oder generell, wie das so ist? Auch jetzt noch nach einer gewissen Zeit?
Sebastian
Ich sage mal, das erste Mal ist immer so etwas Besonderes, weil da weiß man
ja meistens selber nicht, wie das so genau läuft.
Nika
Also ich wurde da tatsächlich so ein bisschen Gott sei Dank ins kalte Wasser geschmissen.
Meine erste Session war direkt eine NS-Session. Also für die,
die es nicht kennen, das ist Natursekt.
Also sprich, bei der ersten Session musste ich einen Menschen anpinkeln.
Und das war für mich auf so viele Weisen so kurios, weil natürlich hat man super viele Fragen.
Bevor ich aktiv angefangen habe, das zu praktizieren, habe ich natürlich einen
Workshop gemacht und habe da schon vieles, ja.
Ich habe gelernt und vieles kennengelernt und auch vieles an mir gesehen,
wo meine Grenzen sind und was super spannend ist und überhaupt.
Aber ja, meine erste Session, wo ich Geld für gekriegt habe,
war eine NS-Session und das war schon auf jeden Fall faszinierend.
Sebastian
Aus reiner privater Neugier, konntest du denn überhaupt?
Nika
Ja, das ist… Und wie lange hat es gedauert? Also erstaunlicherweise,
genau diese Frage habe ich mir natürlich auch gestellt, als es dann hieß,
der ist jetzt da und los geht's.
Ich stand da und habe gedacht, oh mein Gott, das im Leben nicht.
Also gerade Pipi machen vor anderen, das ist ja schon immer so eine Sache,
viele können das ja schon nicht.
Und von einem Fremden und in diesem Surrounding und alles, das war irgendwie
total, das werde ich auch nie vergessen.
Zum Glück war das ein Stammgast vom Haus, also sprich, der war tiefenentspannt
und ich weiß auch gar nicht, ob die das vielleicht bewusst gemacht haben,
dass sie dem gefragt haben, hör mal hier, wir haben eine neue,
komm mal vorbei. Kann gut sein, weiß ich nicht.
Aber ja, es hat tatsächlich funktioniert. Ich kann es dir nicht sagen, wie.
Ich habe mir Ha-Ha in die Hose gemacht vorher und habe echt gedacht, das schaffst du nicht.
Aber das war so eine schöne Begegnung direkt mit ihm, weil er auch so tiefenentspannt
war und mich anstrahlte und sagte, ja, alles cool, wir machen jetzt erstmal
und gucken mal und wenn das nicht klappt, dann quatschen wir erstmal weiter oder wie auch immer.
Und ich glaube, das hat mir am Ende auch geholfen, dass es auch geklappt hat.
Sebastian
Okay und das Setting war ja dann, also wenn er so entspannt war und auch so
einen Umgang mit dir hat, er hat ja noch gut zugeredet, sage ich mal.
Da merkt man schon, da ist dieses Verhältnis Macht und oben und Sklave da unten.
Wie gesagt, ich nehme das Klischee jetzt, ruhig ein paar Mal mit aufs Korn mit
dir. Das scheint ja so gar nicht zu sein.
Nika
Nein, ist es generell auch nicht. Also ich meine, man muss ja auch immer bedenken,
ich kann ja erst Profi werden, wenn ich etwas länger und öfter mache.
Ich kann jetzt mich nicht dahin stellen und sagen, okay, ich habe die Entscheidung
jetzt getroffen, Domina zu sein, also bin ich jetzt unnahbar und arrogant und
fies und tue so, als wäre ich jetzt schon ein Profi, obwohl ich keiner bin. Hätte ich...
Vielleicht einen anderen Gast gehabt, wäre es auch anders gewesen,
weiß ich nicht, aber anhand der nächsten Gäste, die dann kamen,
habe ich ziemlich schnell festgestellt, dass das auf jeden Fall ein Klischee
ist, was nicht immer vonnöten und auch nicht gewünscht ist.
Also viele Gäste wollen auch gar nicht dieses Rollenspiel, dieses klassische
Rollenspiel, ich bin jetzt hier die Böse und ich muss den anderen jetzt quälen.
Und ja, also das ist selten sogar eher der Fall.
Sebastian
Ja, aber vielleicht ist es eben besonders plakativ. Und ich mag da auch so ein
bisschen einfach so die Brücke bauen, ich sage mal, von den Amateuren zu den Profis.
Weil ich habe immer das Gefühl, wenn jemand sagt, ja, ich bin mal zu einer Domina
in ein Studio gegangen, dann auch innerhalb der Szene werden die ein bisschen komisch angeguckt.
Warum machst du denn das? Warum findest du denn dafür keinen?
Oh, das muss ja besonders krass sein.
Und ich glaube nicht, dass das tatsächlich so ist. Ich glaube,
man kann sich bei dir Wünsche erfüllen lassen.
Nika
Ja, total, auf jeden Fall. Also ich meine, am Ende ist es ja nicht nur die Entscheidung
des Gastes, aber auch nicht nur meine, ob eine Session jetzt stattfinden wird oder nicht.
Man hat ja immer die Möglichkeit zu sagen, okay, das ist jetzt nicht so meins
oder das passt einfach nicht, da musst du zu jemand anders gehen.
Die wählen ja nur anhand meiner Bilder und an dem,
was ich auf meiner Setcard so stehen habe wählen die mich aus aber am Ende ist
es ja der Moment der Momente,
wenn man die Tür aufmacht und den Menschen live sieht dann kann man schon mal
den ersten Eindruck mitnehmen und entweder er ist gut oder nicht und dann kann
man ja auch erst anfangen zu sprechen und sagen, okay, was machen wir denn jetzt heute und dann,
wenn man dann zusammen entscheidet okay, wir starten das jetzt dann fängt ja
auch eine ganz andere Zeit an also das Vorgespräch, was wir dann ja vielleicht
auch gleich mal nachspielen oder nachempfinden,
Das ist ja der erste Teil und dann die Session an sich, da ist ja alles anders.
Sebastian
Ja, ich merke schon, bei allem, was ich von dir wissen will,
da würde ich immer vorgreifen. Ich glaube, wir machen das einfach mal.
Ich werde mir jetzt irgendeinen Kink ausdenken.
Gott, gibt es irgendeinen Kink, den du dir vorstellen kannst,
mit dem ich jetzt bei dir, oh nein, ich muss mal irgendwas finden.
Oh ja, ich habe einen schönen Kink. Ich beschließe, ich möchte gern einfach
mal irgendwie mit einer unfassbaren Menge Kabelbinder fixiert werden.
Das ist mein Kink. Ich kenne jetzt niemanden, mit dem ich das jetzt hier privat
ausleben kann und ich überlege mir, okay, ich möchte das in professionelle Hände
geben, sage ich mal und finde deine Webseite.
Was tue ich dann? Ich schreibe wahrscheinlich erstmal eine Mail.
Nika
Also entweder Mail schreiben, das machen viele, um erstmal so die erste Distanz
zu bewahren. Geschriebene Worte sind ja anders zu sehen oft als gesprochene.
Viele schreiben halt wirklich dann erstmal ganz locker flockig,
was sie sich vorstellen, was sie sich wünschen.
Jetzt in deinem Fall Kabelbinder, dann kommt das meistens so,
dass es, ja hallo, ich bin der und der und ich habe schon lange folgenden Wunsch
und dann wird der beschrieben und dann wird erstmal gefragt, machst du das?
Das ist eigentlich so der erste Schritt.
Sebastian
Okay, also das ist tatsächlich dann auch so zielgerichtet. Das ist also nicht
ein pompöses Anschreiben, sondern im Prinzip ganz klar, das wünsche ich mir, kannst du das machen?
Nika
Ist ganz unterschiedlich. Also manche, die senden dann direkt ein ganzes Skript
mit. Das ist immer total spannend, dann zu lesen.
Da denkt man sich so, wow, wo kommt das denn her?
Da merkt man schon, dass die Leute sich so extrem schon damit beschäftigt haben.
Und da merkt man auch direkt die Sehnsucht, dass da anscheinend echt was in
ihm schlummert, was raus will.
Und die nutzen, glaube ich, diese Distanz des Schreibens noch aus,
um das wirklich en detail einmal runterzuschreiben und mir zu vermitteln.
Wenn die direkt anrufen, ist das schon mal was anderes. Dann kommt immer so,
ja, also ich habe da vielleicht mal, hätten sie Zeit?
Das ist immer ganz süß. Also nicht immer, aber meistens ist es ja doch schon
oft so, dass ich viele Anfänger habe auch. Das freut mich immer sehr.
Aber da ist es natürlich umso schöner zu beobachten, dass da halt auch eine
Riesenanspannung herrscht. Aber auf der anderen Seite auch eine Form von Erleichterung,
dass sie das jetzt endlich auch mal aussprechen dürfen.
Vor allem, wenn ich dann auch so reagiere nach dem Motto, erzähl mir doch einfach
erstmal alles cool, so nach dem Motto, es ist noch nichts passiert und es wird
auch nichts Schlimmes passieren, wenn du das nicht willst.
Also auch da ist wieder so dieses Klischee.
Ein Dominar-Ding ist so, entweder du machst das so, wie ich das will oder gar
nicht. Das stimmt nicht, weil wir sind Dienstleister.
Am Ende ist es so, dass wir das machen, was andere möchten von uns.
Klar, auf unsere Weise, aber ich zumindest kann sagen, und da stehe ich auch
hinter, dass wir Dienstleister sind, ob wir uns jetzt Dominar schimpfen oder
nicht. Also wir tun wirklich das, was jemand anders will.
Sebastian
Naja, das ist auch, ich überlege, ob ich jetzt schon darauf eingehen will,
das ist natürlich so ein Konflikt.
Auf der einen Seite möchte ein Mensch, dass du ihn beherrschst,
auf der anderen Seite bezahlt er dich.
Also wenn er nicht glücklich ist, ist das halt für beide doof.
Nika
Richtig. Und das ist wieder dieses Ding, alles, was vor der Session passiert, das ist auf Augenhöhe.
Da kann komme, was wolle. Also es bringt mir ja jetzt auch nichts,
wenn mich jemand anruft und mir suggeriert, ich möchte jetzt irgendwie was Cooles
erleben mit dir, dass ich dann direkt irgendwie, weiß ich nicht,
da so tue, so nach dem Motto, ja, ist mir egal, komm mal vorbei,
gib mir die Kohle und dann so.
Das ist halt, klar, sicherlich passiert das auch und sicherlich ist das auch
ein Markt, dass Menschen das wirklich auch so wollen, aber ich biete da jetzt
nicht so die Plattform für.
Sebastian
Okay, ich habe dir also die Mail geschrieben und dann hast du darauf geantwortet
und mir gesagt, ja, können wir machen. Und ja, wie geht es dann weiter?
Nika
Ja gut, bevor das Können wir machen kommt, frage ich erstmal noch immer nach,
weil oft ist es auch so, dass das, was geschrieben wird, manchmal zu viel ist.
Also das merkt man dann schon direkt so, ich möchte einmal alles,
auch wenn es nur Kabelbinder sein sollen und dann können wir das noch vielleicht
noch und vielleicht das noch. Und ja, ich habe auch schon mal gehört von,
das muss man dann immer so ein bisschen, muss man die Leute abholen und sagen
so, du, ruf mich am besten erstmal an.
Das finde ich immer am schönsten, weil anhand der Stimme kann man dann ja auch
schon mal schneller erkennen, okay, was ist jetzt hier los und was möchtest du eigentlich?
Und da kann man auch so die erste, ja den ersten Schritt in das Persönliche
schon direkt machen. Also im besten Fall rufst du mich dann erstmal an.
Sebastian
Rufen denn dann auch viele wirklich dann auch an oder ist dann erstmal wieder Schluss?
Nika
Also die, die es ernst meinen, die rufen dann auch an.
Und da bin ich auch ganz ehrlich, die, die es dann nicht tun,
da bin ich aber auch froh drum, weil dann merke ich, okay, da ist anscheinend
entweder gerade eine Momentaufnahme bei ihm gewesen, dass das jetzt einmal runtergeschrieben
werden musste oder das wäre so oder so dann nicht zur Session gekommen.
Also wenn die da die Bereitschaft nicht zeigen, da wirklich auch mal den nächsten
Schritt zu gehen und mich anzurufen, dann sollen sie halt zu jemand anders gehen.
Also das bringt mir dann auch nicht
so viel. Aber es gibt ja auch noch die spontanen Gäste, so ist ja nicht.
Sebastian
Wir sind noch bei der Geschichte, also irgendwann du sagst, dann ruf doch mal
an, antwortest du, jetzt rufe ich dich aber gar nicht an, sondern ich schreibe
dir jetzt immer wieder Mails, um mit dir irgendeine Interaktion einzugehen.
Nika
Ja, das macht man bis zu einem gewissen Punkt mit, weil auch da muss man sagen,
man merkt es dann schon irgendwann und das auch erst mit der Zeit.
Welche Leute es wirklich ernst meinen und welche da jetzt gerade,
ich weiß nicht, ob man das so sagen darf, aber wirklich vor der Mail sitzen
und sich befriedigen dabei, das reicht denen auch schon, den manchen.
Aber das merkt man dann auch mit der Zeit.
Und dann kann man irgendwann einen guten Cut machen und sagen,
okay, pass auf, das wird jetzt meine letzte Mail sein.
Entweder du kommst jetzt vorbei oder du rufst mich an oder wir lassen das.
Sebastian
Ja, weil das kostet ja auch einfach Zeit und Ressourcen. Und es nervt dann irgendwie,
wenn man den ganzen Tag Mails beantwortet und kommt nichts bei rum.
Nika
Ja, und das muss ja auch einfach nicht sein. Also das ist ja im alltäglichen Leben nicht anders.
Also ein menschlicher Kontakt besteht ja nun mal oder funktioniert besser,
wenn man sich dann zwischendurch auch mal sieht.
Und wenn das jetzt eine reine Brieffreundschaft wäre, da habe ich,
also das ist ja nicht Sinn und Zweck der Sache.
Das ist ja jetzt, klar mache ich das super gerne und ich bin super dankbar dafür,
dass ich damals die Entscheidung getroffen habe.
Aber dafür ist die Zeit dann doch ein bisschen zu wertvoll, auch meine und auch
die Zeit für die anderen Gäste, als dass ich da über Wochen Mails schreibe.
Sebastian
Ja, ich sage mal, als geldgieriger Mensch würde ich ja auch sagen,
ja, das kann man alles machen. Ich muss das dann oft irgendwo anders wieder reinholen.
Also damit macht man einfach vieles kaputt. Okay, it's...
Du hast geschrieben, ich rufe dich an. So, stell mich jetzt ordentlich vor,
sag dir, was ich haben möchte oder nein, du stellst mir wahrscheinlich Fragen.
Nika
Im ersten Schritt lasse ich dich sprechen, weil um dich soll es ja gehen.
Meine einzige Frage ist eigentlich, was führt dich zu mir? Das ist immer so,
ob jetzt am Telefon oder live.
Weil es ist dann, wie gesagt, die Mail, die du dann vorher auch schon geschrieben
hast, das ist ja das eine, der Inhalt dessen.
Und was du mir dann sagst, ist oft was anderes und oft auch spezieller.
Also Menschen, die sich dann trauen, zumindest mal anzurufen,
die trauen sich dann auch direkt ein bisschen deutlicher zu werden.
Also das ist dann immer faszinierend zu beobachten, dass da was hinter steckt,
dass die das wirklich machen wollen.
Sebastian
Gibt es da was, wo du sagst, das ist mal so exemplarisch ein krasser Gegensatz,
so eine Mail, die sich recht einfach anhört und dann der Anruf ist total krass
oder eben genau umgekehrt.
Jemand schickt dir, ich sag mal, ein Riesenmanifest, schwierig und dann kommt
ein Anruf und dann fängt der Mensch erstmal ganz klein an und sagt,
naja, vielleicht können wir erstmal ein bisschen.
Nika
Also es gibt beide Seiten. Oft ist es so, dass sich die Leute überschätzen,
das merkt man dann spätestens in der Session, weil, wie ich gerade schon sagte,
ist es innerhalb einer Mail oft so, ja, dann können wir das und das und das
und das und das noch machen.
Und am Ende in der Session passiert noch nicht mal die Hälfte davon,
weil die halt das auch körperlich und seelisch nicht aushalten.
Wenn die dann jetzt sagen, ich bin schon total erfahren im Bereich Rohrstockerziehung
oder sowas und dann packt man den aus und dann ist nach dem ersten schon Schluss.
Das ist immer faszinierend. Das passiert auch relativ oft, dass die Leute sich
überschätzen, aber es gibt auch die, die sich unterschätzen.
Also auch gerade Anfänger, das ist immer das Coolste für mich,
wenn die sagen, ja, erst mal langsam anfangen und mal gucken erst mal und Hoden
abbinden, ja, aber nicht so fest und so.
Und dann nachher sind die Hoden
abgebunden und da hängen irgendwie zwei Kilo dran an Gewicht oder so.
Das ist dann immer schon spannend, dass ich dann denke, so, wow, wo kommt das her?
Sebastian
Ja, klar, aber du willst das auch einschätzen. Du hast da eine Fantasie,
du hast eine Überlegung, was du gerne möchtest.
Und dann, wenn du es nicht weißt, weißt du es nicht. Und das ist ja dann schön,
wenn du dann auch da dich ein bisschen vortastest.
Aber ich greife, ich merke, ich greife ständig vor. Das ist ja fürchterlich.
Wir sprechen am Telefon und dann kommt irgendwann der Punkt,
wo du sagst, dann komm rum.
Nika
Ja.
Sebastian
Wie kurzfristig ist das? Ist das jetzt momentan wie bei meinem Friseur,
dass ich vier Wochen vorher anrufen muss, damit ich meinen Zehn-Minuten-Slot
kriege oder wie entspannt ist das?
Nika
Kommt drauf an. Also man hört das durch, wenn man dann sagt,
ja, wann möchtest du denn dann kommen? Ja, ich überlege mal.
Das ist schon immer so eine Sache, okay, der weiß noch nicht so genau und vielleicht
doch nochmal überlegen und oft kommt dann auch nichts mehr.
Ja, aber es gibt natürlich auch die, die das dann wirklich die,
sagen wir mal, Blut geleckt haben, die dann auch sagen, okay,
dann komme ich morgen vorbei, hast du Zeit oder haben sie Zeit oft oder also
innerhalb von einer Woche passiert das dann doch meistens, weil es dann halt wirklich die,
ja, die erste Schwelle ist übertreten und dann haben die auch Bock drauf.
Sebastian
Wie ist denn das mit der, ich muss ja auch im Preis ausgehandelt werden,
passiert das schon am Telefon?
Nika
Ja, das eigentlich immer, weil klar, die Leute, die wissen ja auch,
dass das jetzt nicht unbedingt ein günstiger Spaß ist, das Ganze und das fragen die halt immer.
Sebastian
Okay, ja gut, klar, wenn ich da irgendwie dann feststelle, ich kriege hinterher
irgendwie 2000 Euro von der EC-Karte gezogen, dann ist das vielleicht doof.
Nika
Also das wird nicht passieren, das kann ich schon mal kurz einordnen.
Sebastian
Okay, dann nehmen wir das doch mal als Zwischenthema. Wie teuer ist das?
Wonach bemisst sich das?
Und ja, ich habe überhaupt keine Orientierung. Ich weiß, vor 20 Jahren bei RTL
habe ich mal gehört, Stunde 500 Euro.
Nika
Also über Preise sprechen wir nicht. Das hat Domia ja damals auch schon versucht.
Nein, das tut man einfach nicht, weil das ist halt auch oft so falsch verstanden.
Klar nennt man dann die Summe und dass es nicht unbedingt nur 20 Euro sind, das weiß jeder.
Aber viele verstehen das dann falsch, wenn die dann die Summe hören.
Klar, oft ist es so, dass sie dann denken, okay, oder sagen auch so,
okay, das ist ja echt krass.
Aber man kann ja dann auch erst feststellen, ob das was für einen ist,
wenn man darüber spricht.
Also ich muss den Preis sagen und dann können die ja entscheiden.
Und es ist ja auch eine speziellere Sache, die wir dann da machen.
Das ist ja jetzt nicht so, dass man irgendwie zu einem guten Freund geht und
sagt, können wir das mal ausprobieren. Dass es was Spezielles ist, ist klar.
Aber alles, was Spezielles ist, ist halt auch schon mal schneller ein bisschen teurer.
Sebastian
Okay, also ich werde hier keinen Betrag in Euro-Ostie rauskriegen.
Weil wir können ja zumindest mal darüber reden, welche Faktoren machen es denn teuer?
Ich vermute mal Personal ist der Schlüssel.
Nika
Ja, also wie gesagt, es ist, die passiven Damen, die haben natürlich ganz andere
Aufschläge als wir aktiven Damen.
Das ist ja verständlich, weil die passiven Damen lassen ja auch was mit sich machen.
Und da gibt es halt Aufschläge für alles Mögliche. Sei es jetzt Rohrstockerziehung
oder tatsächlich auch Geschlechtsverkehr, das bieten ja auch gar nicht alle an.
Oder Analverkehr oder so, da gibt es so diverse Aufschläge, die man da nehmen
kann und die auch ganz unterschiedlich von den Damen genommen werden.
Und bei den Aktiven, ja also so viele gibt es da eigentlich gar nicht.
Latex gibt es oft Aufschläge, weil das halt auch immer aber materialbezogen
ist, dass nachher das Reinigen und sowas, das ist halt alles ein bisschen aufwendiger
als einfach kurz den Raum sauber machen.
Das wäre jetzt ein Aufschlag, aber ansonsten gibt es tatsächlich bei den Aktiven gar nicht so viele.
Sebastian
Also für besonders, ich sag mal provokant, für besonders perverses Zeug,
das machst du nicht deswegen teurer, sondern das hat schon mit dem Aufwand schon
einfach ein bisschen zu tun.
Es geht aber wahrscheinlich auch um Zeit und Reinigung und Materialverbrauch, sage ich mal.
Also ganz betriebswirtschaftlich stumpf.
Nika
Also bei den ganz perversen Sachen, je nachdem, wie man das jetzt definieren
mag, ist es ja dann auch an anderer Stelle überlegenswert.
Also jetzt nicht nur finanziell, sondern auch so vom Kopf her,
weil wie gesagt, auch mein Kopf spielt da immer mit und manche Dinge,
die lädt man dann halt auch einfach ab.
Da gibt es dann auch, es gibt ja für alles einen Markt und es gibt für alles
einen oder zwei, die das dann bedienen wollen, aber meine persönlichen Grenzen
sind ja dann auch irgendwann erreicht, wo ich dann sage, nee,
mache ich nicht. Und da kannst du mir Gott weiß was für bieten.
Zum Beispiel KV. KV, also ankacken, ist so eine Sache, ist okay,
dass es das gibt, aber für mich, da würde ich jetzt auch Aufschlag für nehmen
tatsächlich, wenn ich es machen würde, aber das ist so eine Grenze,
da ist mir das Geld dann auch egal.
Also ich kann es einfach nicht, ich möchte es nicht, das ist eine Grenze,
die ich nicht überschreiten möchte und dann, da gibt es dann andere Mädels für.
Sebastian
Okay, aber sag mal, wenn es so jetzt Dinge gibt, wo du sagst,
die sind für dich auf der Grenze, die findest du jetzt nicht gut,
aber du würdest sie machen, wie ist das in diesem Graubereich für dich?
Nika
Dann kommt es drauf an. Also es kommt ja auch immer drauf an, wer da kommt.
Es gibt ja auch die Leute und das nimmt man denen dann auch ab oder sieht man
denen auch an, dass sie dann sagen, ja, ich spare mir das hart von der Hand ab.
Das ist dann, wer wäre ich, dass ich dann sage, ja, nur weil du das Geld jetzt
nicht hast, testen wir das jetzt nicht mal an.
Also es ist ja auch da wieder eine menschliche Sache alles.
Und wenn der Mensch mir sympathisch ist und mich fragt, könnte ich denn das
wenigstens mal irgendwie, dann testen wir das einmal an und dann ist gut,
dass ich jetzt da eine ganze Session mit ausfüllen würde, Dann würde ich trotzdem
sagen, nee, da müssen wir aber Summe X drauflegen. Das mache ich dann schon.
Also wie gesagt, das ist immer situationsabhängig und auch davon abhängig,
was da gewünscht ist und wer da vor mir steht.
Sebastian
Also das ist wahrscheinlich, in meinem Beruf habe ich das auch manchmal,
dass ich unglaublich unangenehme Kunden habe.
Und ganz ehrlich, die kriegen ein anderes Angebot, als die, mit denen es total
viel Spaß macht, lockerflockend zusammenzuarbeiten.
Das muss ich ja ganz ehrlich gestehen, das ist jetzt betriebswirtschaftlich
ein bisschen fies, aber so ist es eben.
Es gibt jetzt keine Liste, die du dann vorlegst und sagst, hier,
das kann man machen, das, das, das, das, das.
Und jetzt kannst du dir dein Menü zusammenstellen und dann zum Mitnehmen oder hier essen.
Nika
Also das gibt es schon im groben Rahmen. Also die Eckdaten, die werden halt bekannt gegeben.
So das kostet das, das kostet das. Zum Beispiel, wenn jemand jetzt nadeln möchte
noch oder Klinikbereich aus dem Klinikbereich irgendwas, wofür man Utensilien
braucht, die muss er halt auch bezahlen. Das ist ja nun mal, wir sind ja...
Wir müssen die ja auch kaufen und so, aber das ist ja nicht personenbezogen.
Das ist ja nun mal einfach Verschleiß der Sachen.
Aber ich habe meinen Grundpreis, sagen wir mal so, und je nachdem,
was da noch zusätzlich gewünscht ist, gucke ich halt.
Wie gesagt, es ist halt auch oft so, und das meint man auch,
soll man auch nicht meinen, dass es auch viele Gäste gibt, die sagen,
okay, ich möchte dir aber mehr geben. So blöd es klingt.
Sebastian
Ja gut, Trinkgeld geht immer.
Nika
Genau und das ist dann halt auch wieder schön, es gibt ja wirklich die Männer
und das ist tatsächlich ein Klischee, was bedient wird, viele Männer,
betuchte Männer kommen zu uns,
denen ist das Geld dann auch so ein bisschen egal, so blöd das klingt,
aber die sagen halt, ich möchte die Zeit hier nutzen, hier hast du Summe X, mach was draus.
Also auch das gibt es, dass man dann sagt, okay, du weißt eigentlich den Preis
pro Stunde, aber die legen dann das Fünffache dahin und sagen,
mir ist das egal, mach was du willst.
Das ist natürlich dann immer ganz fein.
Sebastian
Ja, das ist vielleicht auch so ein bisschen, würde ich jetzt bei mir mit einem
Restaurantbesuch vergleichen.
Ich gehe da hin, ich mag einfach eine schöne Zeit haben und ja,
das wird wahrscheinlich fürchterlich teuer sein, aber ich habe Spaß gehabt,
es war schön, ich bin hinterher glücklich und zufrieden und das ist gar nicht
so primär wichtig, ob jetzt, ich sag mal,
ob ich den Rabattcoupon jetzt noch einlösen kann.
Nika
Ja genau, also so ist das bei uns auch und das ist, ich meine der finanzielle
Teil, das ist in jedem Bereich, da muss man sich noch nicht mehr in der BDSM-Szene
befinden, das ist immer komisch drüber zu sprechen,
aber mir ist aufgefallen, also gerade da, wenn man das einmal festgestellt oder
festgesetzt hat, dann ist das so, dann wird das übergeben und dann wird da auch
nicht mehr drüber gesprochen, weil es halt wahrscheinlich auch immer so ein kleiner, ja,
so ein Punkt ist, wo man nicht unbedingt lange und ausgeweitet drüber sprechen möchte.
Sebastian
Ja, also gut, ich wäre jetzt wahrscheinlich genau der Gast, der dann sagen würde,
Moment, wir haben aber vereinbart, dass, ich glaube, ich wäre da fürchterlich.
Nika
Oh du, die gibt es aber tatsächlich auch, also das ist immer total spannend,
wenn die dann darauf bestehen, die Uhr anbehalten zu wollen.
Das ist immer so, ich sage mal, es ist verständlich, sicherlich auch auf Erfahrungen
basierend, dass sie das so machen. Also viele kommen auch tatsächlich zu mir,
die dann sagen, ich war vorher schon bei der und der und das ging gar nicht.
Aber auch das, es wird sicherlich auch welche geben, die das über mich sagen,
weil es halt dann von der Chemie irgendwie nicht gepasst hat oder so.
Aber ja, das ist dann immer so ein bisschen, wo man sich denkt,
ach Mensch, du bist doch jetzt schon in diesem Bereich, wo du eigentlich den Kopf draußen lässt.
Dann versuch es doch auch mir zu vertrauen, dass ich dich nicht ausnutze.
Aber das liegt dann am Ende an mir, dass ich ihm das halt auch so suggeriere
und vermittle, dass ich halt wirklich auch vertrauenswürdig bin.
Sebastian
Lass uns mal über dieses Vorgespräch, also ich klingle und du machst die Tür
auf. Ich nicht. Oder wer macht die Tür auf, genau.
Nika
Genau.
Sebastian
Also ich habe mich entschlossen, ich will das jetzt machen, ich bin zu dir gefahren,
wir haben irgendwie am Telefon vereinbart, vielleicht sogar schon in welchem
finanziellen Rahmen das ist und ich gehe jetzt voller Vorfreude zu dir und habe
ein bisschen Schiss und klingle.
Nika
Ja.
Dann wird ja eine sehr sympathische Frau die Tür aufmachen und das ist unsere
Hausdame, da haben wir so verschiedene.
Die machen immer die Türen auf und führen die Gäste in die Räume,
die man halt vorher abspricht.
Da gibt es ja auch diverse verschiedene Themenräume und ja, dann wird der Gast
dahin gebracht und dann kriegt er was zu trinken und dann komme ich ins Spiel.
Sebastian
Das geht also, wie beim Zahnarzt, gleich direkt durch ins Behandlungszimmer.
Nika
Genau.
Sebastian
Ich hätte jetzt gedacht, da gibt es nochmal so einen, ich sag mal,
neutralen Besprechungsbereich oder so.
Nika
Nee, das machen wir bewusst nicht. Aus diversen Gründen.
Natürlich erstens, die Gäste sollen sich ja untereinander nicht unbedingt sehen,
weil es da halt natürlich auch Menschen gibt, die das nicht möchten.
Das ist ja auch verständlich.
Ich würde es auch nicht wollen irgendwie. Also ich finde es eigentlich ganz
angenehm, dass wir da jetzt hier nicht irgendwie so ein Wartezimmer haben oder so.
Deshalb weiß die Hausdame, okay, in den Raum wird es jetzt gehen und ich finde
es auch schöner für den Gast, unabhängig davon, dass er jetzt keinen jetzt begegnen
soll, finde ich das auch gut für denjenigen, dass er sich schon mal so ein bisschen
mit dem Raum anfreunden kann und sich akklimatisieren kann und weiß,
okay, hier geht es gleich los.
Sebastian
Der ist dann allein da drin? Ja. Okay. Und dann betrittst du,
ich sag mal, den Raum und sagst erstmal wahrscheinlich Hallo.
Nika
Genau, also die Hausdame geht raus, sagt mir Bescheid. Entweder sagt,
nehme ich das zu trinken dann mit oder sie bringt es noch kurz hoch oder wie auch immer.
Also je nachdem, ob es dann auch ein Stammgast ist oder nicht.
Also das ist ja auch immer so abhängig.
Aber im Normalfall bringt sie dann noch was zu trinken hoch und dann lasse ich
ihn so fünf bis zehn Minuten da,
um sich zu akklimatisieren, weil es ist ja schon so, dass die Nervosität einem
ins Gesicht springt, wenn man den Raum öffnet, also die Tür öffnet und ja,
dann gehe ich hoch oder runter, wie auch immer. ob der Keller gewünscht ist.
Sebastian
Ja, wenn jemand noch gar nicht da war, diese 5 bis 10 Minuten allein,
ganz ehrlich, der hat dann auch erstmal Zeit, wirklich,
Sich umzugucken, zu sehen, zu riechen und überhaupt erstmal alles in sich aufzunehmen
und natürlich steigt dann auch die Spannung.
Nika
Ja und man muss ja auch mal bedenken, wo befinden wir uns hier?
Also es ist ja jetzt nicht so, dass man weiß oder dass viele und gerade auch
Anfänger wissen, auf was sie sich da einlassen und wo sie sich da befinden.
Wenn ich jetzt zum Zahnarzt gehen muss, dann kann ich mir, auch wenn es ein
Neujahr ist, kann ich mir ungefähr vorstellen, wie es da aussieht.
Da steht ein Stuhl, da sind ganz viele Gerätschaften, viele Lampen und ganz
viele Menschen, die irgendwas von einem wollen, aber ich weiß ja ungefähr, was auf mich zukommt.
Anfänger, die zum ersten Mal in ein Domina-Studio gehen, die sind ja erstmal
total überfordert mit allem auch und da sind so viele Eindrücke,
das war bei mir ja nicht anders.
Als ich das erste Mal da, das war noch in Hamburg ja in diesem Domina-Studio,
als ich das erste Mal da war, ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus.
Erstmal wusste ich bei vielen Dingen gar nicht, was es ist und sich dann da
hinzusetzen erstmal und erstmal so, ich bin jetzt da, alles cool,
mal gucken, rechts, links, oben, unten,
okay, Okay, da braucht man halt ein paar Minuten für und deshalb ist es ganz
gut, wenn ich da jetzt nicht sofort reinstiefel und sage, hallo, hier bin ich.
Sebastian
Ich vermisse jetzt noch so ein bisschen das persönliche Vorgespräch in einem
neutralen Raum, das gibt es ja offenbar dann gar nicht.
Nika
Das gibt es nicht, nicht in einem neutralen Raum, das Vorgespräch gibt es natürlich,
aber auch da wieder finde ich es besser, dass wir das nicht haben,
eben weil der Gast sich dann schon mal so ein bisschen mit dem Raum anfreunden kann.
Oder vielleicht auch festzustellen, das ist es nicht, ich möchte doch in einen
anderen Raum, das ist ja auch noch eine Variante.
Sebastian
Ja, oder vielleicht auch gleich wieder gehen, kann ja auch sein.
Nika
Kann auch sein, genau. Da sind die auch offen, also das passiert dann,
passiert zwar sehr, sehr selten, aber es gibt dann auch welche,
das hatte eine Kollegin vor nicht allzu langer Zeit, also vor der Corona-Zeit
einmal, dass er dann so ausreden nutzt, so ich habe mein Portemonnaie im Auto
vergessen und kam nie wieder.
Sowas passiert dann auch, dass diese Leute sich dann doch nicht trauen zu sagen,
warum es dann eigentlich nicht klappt, aber ...
Ja, also im Normalfall finde ich es ganz cool, dass wir dann schon in dem Raum
sind, weil meistens ist es auch so, wenn ich dann die Tür aufmache,
dann sehe ich, wie die so durch den Raum gucken und kann die dann schon mal ein bisschen abholen.
Also man kann das auch nutzen für sich, um die erste Stille so erstmal zu umgehen.
Sebastian
Ja, also was machst du mit den Leuten? Also du hast ja eben schon gesagt,
du bringst im Zweifel das Getränk noch mit.
Das ist ja erstmal eine schöne Geste. Erstmal so ein Willkommen, denke ich mal.
Wie läuft das ab, so dieser Erstkontakt?
Nika
Also auch da wieder kurz zum Getränk nochmal, das soll man nicht unterschätzen,
auch entgegen mancher Klischees wieder, wer bin ich in dem Moment?
Ich bin zwar jemand, der am Ende dominant sein soll für denjenigen für die nächste
Zeit, aber das hat ja noch gar nicht angefangen und bevor wir da nicht so diverse
Dinge abgesprochen haben, die ja auch wichtig sind,
bin ich einfach so wie er ein Mensch und wir unterhalten uns erstmal.
Aber natürlich, der Rahmen ist jetzt so, der ist in einem Domina-Studio und
ich habe jetzt nicht Jeans und Turnschuhe an.
Aber ich finde das eine schöne Steigerung immer.
Man kommt da erstmal rein und dann kommt die Dame rein, die dann auch entsprechend
aussieht, je nachdem, was gewünscht ist.
Auch da, wir sind Dienstleister, also wir ziehen uns auch das an, was gewünscht ist.
Und wenn ich das Getränk mitbringe, dann ist ja noch gar nichts passiert.
Und das ist, wie du schon sagst, eine schöne Geste, in die man einfach dann
mal reingeht und sagt, hier, ich habe dir schon mal dein Wasser oder was auch immer mitgebracht.
Was führt dich denn zu mir? So fängt es an.
Sebastian
Okay, und dann fangen die Leute an los zu blubbern oder musst du das da so ein bisschen rausziehen?
Nika
Also meistens ist es total schön, also das finde ich immer total wunderbar,
dass die dann wirklich sofort anfangen zu blubbern.
Also aus denen kommt dann alles raus, der Druck wird dann kompensiert durch
verbale Sprache tatsächlich.
Also das ist immer schön zu sehen, dass da wirklich auch viel von denen abfällt.
Viele sagen dann, ja, ich das und das, ich hatte dir ja schon geschrieben oder
wir haben ja schon darüber gesprochen, das, das, das.
Genau und dann blubber, blubber, blubber und dann stellt man halt zwischendurch
noch Fragen, was da vielleicht irgendwie noch zu soll oder hast du schon mal
das und das ausprobiert oder was auch immer dann noch abgesprochen wird,
bevor man dann natürlich auch über die Grenzen spricht.
Sebastian
Ja, ich habe gerade überlegt, gibt es ein Formular, so eine Art Haftungsausschluss
oder sowas, die Leute unterschreiben müssen?
Nika
Habe ich am Anfang gedacht, dass es sowas geben muss?
Sebastian
Datenschutz-Ding gibt es eh wahrscheinlich.
Nika
Ja klar. Ja, natürlich.
Sebastian
Also wie viel Papierkram gibt es, bevor es losgeht?
Nika
Null.
Sebastian
Null?
Nika
Es gibt null Papierkram. Ich meine, gut, das ist ja leicht zu erklären.
Ich meine Datenschuss, man muss sich da jetzt nicht irgendwie was vormachen,
dass die Leute da irgendwie mit ihrem richtigen Namen hinkommen.
Das ist, warum auch? Es ist ja einfach nicht vonnöten.
Ich meine, dass man sich da mit der Entscheidung, in ein Dominar-Studio zu begeben,
damit abfindet, dass da eventuell irgendwas passiert, was vielleicht Spuren
hinterlassen könnte, das ist klar, aber das ist ja auch alles eine Sache der Absprache.
Also wenn der, wo wir gerade beim Thema Grenzen waren, wenn der sagt,
ich darf keine Spuren haben oder will nicht oder darf nicht,
wie auch immer, dann ist es so.
Dann hält man sich da auch dran und dann wird da auch nicht,
weil man jetzt Dominar ist und weil man da jetzt Bock drauf hat,
wird da nochmal zugeschlagen, bis eine Spur da ist.
Sebastian
Ja, okay. Merke ich schon, da hast du jetzt Regeln mit bei, die du echt beachten musst.
Ja, klar. Darf ich mal fragen, wie lange geht denn so dieses erste Gespräch?
Wie man zum ersten Mal da ist? Ist das eher zehn Minuten, eine Stunde?
Oder wie kann ich mich da orientieren?
Nika
Kommt auch drauf an.
Sebastian
Natürlich kommt es drauf an.
Nika
Es kommt immer drauf an. Ja, was soll ich dir sagen?
Also es ist schon, also wenn ich den Gast nicht kenne und das ist das erste
Mal, dann dauert das Vorgespräch natürlich länger, als hätte ich jetzt einen Stammgast.
Also ganz plump gesagt, bei meinem Stammgast ist das auch oft so,
dass ich direkt mit dem Getränk reingehe und wieder wie immer,
einmal wie immer bitte und dann geht's los.
Also dann besteht das Vorgespräch aus nichts sozusagen, weil es dann halt einfach,
meistens ist es dann auch schon
so, dass die da nackig schon stehen und alles ist gut, kann losgehen.
Das ist natürlich bei Anfängern nicht so oder bei Menschen, die man nicht kennt.
Und da, ja, wie lange dauert das? Also meistens so maximal Viertelstunde, 20 Minuten.
Sebastian
Okay.
Nika
Weil man das auch nicht so ausweiten will, weil der Kopf, der soll ja wirklich draußen bleiben.
Man kann da auch vieles kaputt reden, wie im Alltag auch oder in Beziehungen
oder so kann man vieles kaputt reden.
Und da soll ja auch ein bisschen Zeit und Platz vor allem auch für die Fantasie bleiben.
Sebastian
Ja, also du musst über Grenzen sprechen. Ja. Du musst wissen,
was dein Gegenüber möchte. Ja.
Gibt es noch was, was essentiell ist?
Nika
Ja, das klassische Programm halt, also dieses Rot-Gelb-Grün-Ampelsystem,
das sagt ja wahrscheinlich was.
Da muss man halt auch drüber sprechen, das kennen tatsächlich erstaunlich wenige
Menschen, dass man halt wirklich sagt, so pass auf, wir haben ja auch klassisch
das Ampelsystem und du musst mir halt einfach zwischendurch Feedback geben,
wie das jetzt für dich ist, weil man kennt sich nicht und man weiß überhaupt
nicht, wie derjenige einzuschätzen ist.
Natürlich bei Stammgästen kann man das schon mal schneller sehen und fühlen
und merken, aber wenn das jetzt der erste Kontakt ist, dann geht es halt einfach
nicht anders, als zwischendurch zu fragen, wie sieht es aus und also das wird dann immer erklärt,
zumindest beim ersten Kontakt, wenn man das halt nicht weiß und ja genau,
Grenzen und dann halt noch so dieses, also das ist jetzt auch wahrscheinlich
nur meine Sache, aber ich frage halt noch, ob alles okay ist.
Also das ist halt auch oft so, dass man da, nachdem alles erledigt ist,
dass man da sitzt und so, dass man merkt, okay, ich weiß jetzt nicht,
so Seiten des Gastes, so was muss ich jetzt tun?
Und natürlich, nachdem man dann erklärt hat, so was jetzt, wie es weitergeht,
mit Duschen und Bademantel bringt man dann ja mit und so und sagt man halt nochmal
so, hör mal, ist alles cool mit dir.
Sebastian
Moment, also nach dem Gespräch wird immer geduscht? Ja. Wäre du oder er oder beide?
Nika
Ja, ich gehe für gewöhnlich sauber dahin. Okay.
Sebastian
Okay, das habe ich jetzt tatsächlich nicht erwartet. Das ist natürlich verständlich, aber das muss.
Nika
Sagen wir mal so, also ich gucke halt da auch immer und das sei mir auch vergönnt, dass ich das tue.
Je nachdem, wenn natürlich jetzt ein frisch duftender im Anzug stehender oder
auch in Jeans ist egal, auf jeden Fall frisch duftender Mensch da steht,
dann sage ich schon mal schnell, okay, brauchst jetzt nicht duschen.
Sebastian
Kommt auch drauf an, was man machen will miteinander.
Nika
Genau, das wäre jetzt das nächste gewesen. Also wenn man jetzt nur irgendwie
Inhaftierung machen möchte oder sowas, dann ist ja nicht so der Körperkontakt
da, wie als würde ich den jetzt eine Stunde lang fesseln oder sowas.
Und dementsprechend muss man da halt gucken und das tue ich dann halt jedes
Mal und entweder sage ich dann, ja, du, bei uns muss geduscht werden,
um ihm auch jetzt auch nicht vor den Kopf zu stoßen. Ich will ja jetzt nicht
sagen, du stinkst, du gehst jetzt erst mal duschen.
Könnte ich machen, ich bin ja schließlich ein Domina, aber tue ich nicht.
Ich verpacke das dann immer ganz nett, weil es soll ja auch am Ende eine angenehme
Session für mich sein. Und wenn da jetzt so ein Stinky ankommt, das muss nicht sein.
Ich sorge ja auch dafür, dass ich ihm gefalle.
Sebastian
Okay, kriegt den Bademantel, ab und her die Dusche. Okay, also ich bin geduscht,
schleiche durch den Flur in das Zimmer wieder zurück. Alleine.
Und dann geht's los.
Nika
Genau, dann geht's los. Dann komme ich quasi ganz anders rein, je nachdem.
Weil es ist ja dann doch irgendwie ein Rollenspiel immer. Also auch selbst wenn
die Leute sagen, du, das soll jetzt aber hier irgendwie nicht so ein Rollenspiel
werden und du musst mich jetzt hier nicht demütigen und sowas.
Das passiert sogar sehr selten, dass die Leute wirklich dann mit Fäkalsprache
angesprochen werden wollen.
Zumindest bei mir. Vielleicht verkörper ich auch einfach nicht so die Sadistin. Ich weiß es nicht.
Aber ja, dann geht's los. Je nachdem, wie gesagt, was vorher besprochen wurde.
Sebastian
Wie sprichst du den Mensch denn dann in dem Moment an?
Nika
Auch das ist eine Sache der Absprache. Entweder ganz normal mit dem Vornamen,
zumindest den, der mir bekannt ist.
Oder ja, halt entsprechend. Es gibt ja auch die Leute, die dann wirklich sagen,
ich möchte wirklich gedemütigt werden oder ich möchte, dass du mich so behandelst,
als wäre ich was Niederes. Dann entsprechend so.
Sebastian
Fällt dir das schwer, dann zu sagen, hier Sklave? oder gib mal Beispiele.
Nika
Also ich muss dazu sagen, mir fällt das schwer. Ich bin jetzt auch von der Natur
her auch jetzt nicht so eine,
die einfach so ist, dass sie irgendwie sagen kann, ja, auf die Knie,
du Wurm oder irgendwie sowas.
Also mache ich dann mal, aber ich bin immer sehr dankbar, wenn die sagen,
du, das muss alles gar nicht sein.
Also normalerweise ist es so, dass man dann halt auch tatsächlich erst mal erklärt,
so womit fangen wir jetzt an?
Oder dass man jetzt sagt, geh zur Streckbank, gehe zum Andreas Kreuz,
gehe zum Gündstuhl, wie auch immer und dann wird auch gar nicht so viel gesprochen,
sondern auch erstmal einfach gemacht, weil für viele ist es hilfreich,
wenn man auch einfach erstmal anfängt, ohne da jetzt noch groß zu sprechen.
Sebastian
Es ist also nicht, ich verlasse den Raum, gehe duschen, komme wieder und habe
einen anderen Menschen vor mir, sondern dieses macht Gefälle,
das steigt so langsam an.
Nika
Ja, also im Normalfall schon, dass, wie gesagt, das jetzt von 0 auf 100 geht
direkt, das ist sehr, sehr selten und,
Oft ist es auch so, dass die, und das empfehle ich auch gerade den Anfängern
immer, dass die halt mit einer Augenmaske dann da stehen.
Entweder stehen die dann da schon damit, dass die Hausdame denen vorher dann
noch irgendwie die Augenmaske aufsetzt oder ich setze denen die auf.
Dann, wenn man diesen Punkt weg, also entzieht, dann, das ist schon hilfreich
für viele, weil dann sehen die nicht, was passiert, sondern dann sind die in
sich drin so irgendwie und dann sehen die nicht, was da jetzt passiert und das
hilft für den Anfang auch oft.
Sebastian
Ja, dann arbeitest du, sag ich mal.
Dann machst du das, was vereinbart war oder du hast wahrscheinlich manchmal
auch ganz viele Freiheitsgrade und kannst dir was ausdenken.
Bei dem Ausdenken, funktioniert das? Hat man da immer eine Idee oder wurstelt
man da so ein bisschen rum oder gibt es da einen Standardablauf,
der für Anfänger vielleicht ganz gut funktioniert?
Nika
Also den gibt es, wobei ich das genau, also das ist für mich der Punkt,
warum ich es super gerne mache, einfach machen.
Also natürlich mache ich mir vorher einen Kopf über die Worte,
die da gefallen sind vorher, bei dir jetzt Stichwort Kabelbinder,
da mache ich mir jetzt schon vorher Gedanken, okay, wie baue ich das jetzt ein
und dass ich da jetzt nicht mit 20 Kabelbindern direkt anfange,
das ist auch klar, weil ich glaube, das wäre auch Reizüberflutung,
auch das, selbst wenn es nur ein Attribut ist, was da eingebaut werden soll in die Session,
muss es ja auch erst mal vorgearbeitet werden, dass man den dann entsprechend
durch andere Sachen erst mal in die Session reinbringt und so.
Und die Kabelbinder, die kommen dann halt passend zum Höhepunkt.
Sebastian
Wenn ich jetzt privat BDSM mache, muss man platt auszudrücken,
dann hat das viel mit Nähe, Körperkontakt zu tun und auch Beruhigung,
Stimmung auffangen, Leiten einfach an der Stelle.
Gerade den Punkt Körperkontakt, wie haltet ihr das oder wie hältst du das?
Nika
Also auch da bin ich jetzt, ich sag mal, ein bisschen flexibel.
Bei mir kommt halt auch viel, entscheidet viel die Sympathie und die Chemie zwischen uns.
Manchmal ist es ja wirklich so, dass man zum Vorgespräch schon in den Raum kommt
und denkt, ach Mensch, das wird super, weil es halt einfach so von der Chemie her passt.
Auch da entgegen des Klischees wird da viel gelacht und viel gegrinst und viel
Feedback gegeben und so. Und ja, natürlich ziehe ich mich jetzt nicht aus und
lasse mich da irgendwie...
Ja, groß anfassen, aber es ist jetzt auch nicht so, dass ich jetzt sage,
du darfst mich auf gar keinen Fall anfassen.
Also spätestens eine Füße hört es ja oder fängt es an. Füße lasse ich immer
irgendwie mit mir machen, weil das finde ich ein sehr, sehr schönes,
dominantes Spiel, wenn der Mensch dann da auf dem Boden liegt oder wo auch immer
kniet oder was auch immer und mit meinen Füßen da zugange ist.
Also eine Domina lässt sich auf jeden Fall auch anfassen, so ist es nicht.
Also ich, natürlich gibt es dann die reinen Dominas, die wirklich sagen,
so auf gar keinen Fall, aber so bin ich nicht.
Sebastian
Ja, da würde man dann wahrscheinlich nochmal Personal dazuholen,
aber das ist dann wieder das Spiel mit so einer ganz besonderen Distanz.
Nika
Genau, also Distanz ist ja nicht körperlich begrenzt, sondern auch so vom Menschlichen her.
Klar muss man immer die Distanz bewahren und jetzt nicht sich da irgendwie verlieben
oder so, wobei tatsächlich hatte ich so zwei Gäste schon, wo ich wirklich gedacht
habe, oh mein Gott, die werden so privat auch sehr, sehr passende Sexualpartner für mich.
Sebastian
Wissen die das?
Nika
Ja, der eine weiß es, der kommt auch immer und nimmt mich da so ein bisschen mit hoch.
Der sagt, also bei ihm ist es so, kann ich ja einfach mal sagen,
er ist halt ein super schöner Mensch und auch immer im Alter und trainiert.
Er war mal Boxer und dann kann man sich vorstellen, welcher Körperbau da auch einem vor einem steht.
Und er weiß ganz genau, dass ich ihn immer aufhänge, weil ich diese Seiten von
Männern, diese Flügel, die finde ich halt immer total toll. Und da spiele ich
dann halt immer Xylophon drauf und so.
Das weiß er, dass es so ist und das spielt er auch ein bisschen mit.
Und dabei ist ja auch in Ordnung.
Er weiß, okay, er ist jetzt eigentlich der devote Part, aber er hat natürlich,
bringt Dinge mit, die mich auch so ein bisschen aufweichen lassen, sagen wir mal so.
Sebastian
Wie ist denn das? So einen privaten Kontakt zu Gästen gibt es nie, ne?
Nika
Nein, also das ist eine Grenze, die sollte man auch einhalten.
Wie gesagt, bei manchen fällt es schwer.
Da denkt man sich so, komm, ich gebe dir meine private Doma,
melde dich mal bei mir oder so.
Aber das mache ich nicht, weil es einfach, ja, es muss ja auch immer so eine
Grenze da sein und es muss auch immer das Geschäftliche bleiben so ein bisschen.
Das kann man aufweichen innerhalb einer Session oder auch danach oder davor,
ein bisschen schnacken und ein bisschen blöd rumalbern oder so,
aber das soll es dann auch bleiben.
Sebastian
Eine ganz blöde Frage. Kommt es denn immer wirklich dazu, dass dann wirklich
was Pompöses stattfindet?
Da kommen manche Leute und sagen, hier, heute mag ich nur mal reden.
Nika
Das passiert oft. Also klar, dieses nur Reden wäre jetzt überspitzt dargestellt,
aber am Ende, ich habe einen Gast, der kommt halt nur zu mir,
um mit mir zu quatschen, während ich ihn massiere.
Also auch da Massage, im ersten Schritt würde man jetzt wahrscheinlich denken,
hä, wieso massiert eine Domina?
Aber witzig, die aktuelle Folge von heute ist tatsächlich über Massage in einem
BDSM-Studio, weil das oft vorkommt. Also die legen sich dann dahin.
Natürlich baut man dann entsprechende Sachen ein, die die BDSM-Szene so wieder
ein bisschen da reinbringen, so mit, weiß ich nicht,
statt Öl nimmt man dann mal so Chili für den Intimbereich oder so oder Brennnesseln
oder das kann man dann wieder spielerisch irgendwie kompensieren,
dass einfach theoretisch nur geredet wird.
Sebastian
Okay, was macht dir denn, also nein, nicht was macht dir besonders viel Spaß,
sondern wo meinst du, das liegt dir besonders gut?
Gibt es da was, wo du sagst, ja, das ist so mein Ding, wo ich richtig punkten kann?
Nika
Also witzigerweise, und jetzt sage ich dir was etwas Privateres,
ist es der Fesselbereich.
Also privat, man soll es nicht meinen, lasse ich mich super gerne fesseln im asexuellen Sinne.
Also ich hatte bisher das Glück, dass ich schon den einen oder anderen,
ja nicht nur Sexualpartner, sondern auch aus der Szene, aus dem Domina-Studio
in Hamburg oder aus dem Swingerclub kennt man dann halt mal so jemanden und
dann hat man sich unterhalten und dann hat man festgestellt,
okay, der Fesselbereich ist schon ziemlich cool.
Und da von denen habe ich dann auch viel gelernt, aber privat lasse ich mich
halt tatsächlich sehr gerne fesseln, weil das halt für mich was ganz,
ganz Besonderes ist und umso gerne mache ich es halt auch wirklich bei den Gästen.
Sebastian
Magst du mal deine Faszination für Bondage, kannst du darüber was sagen?
Nika
Privat oder als Dominer?
Sebastian
Oder würden mich tatsächlich beide Seiten und dann die Unterschiede dazu interessieren?
Nika
Also im privaten Bereich finde ich tatsächlich dieses Ausgeliefertsein cool,
dass man es wirklich schafft, den Kopf auszuschalten, indem man sich wirklich fesseln lässt.
Das lässt man jetzt ja auch nicht von jedem machen.
Da gibt es schon, also ich habe jetzt einen speziell, der darf es einfach.
Also auch so, dass ich mich jetzt nicht mehr wehren könnte und auch nicht mehr
da rauskomme ohne seine Hilfe.
Das begrenzt sich aber auch wirklich nur auf einen, aber das ist auch in Ordnung,
weil das ist ja schon eine sehr intime Sache auch.
Aber das kann man auch auf den Session-Bereich projizieren im Domina-Studio,
weil ich finde das eine total schöne Art und Weise, wie die Gäste einem das Vertrauen dann zeigen.
Ich meine, klar, die müssen mir ja vertrauen, indem sie sich fesseln lassen
von mir, weil wenn ich jetzt sagen würde, okay, ich bin dann mal weg,
dann hängen die da oder liegen die da oder wie auch immer.
Und es ist halt total faszinierend, was man alles mit Bondage machen kann.
Also allein schon die verschiedenen Arten, wo man fesseln kann,
wie man fesseln kann, welche Fesseltechniken man anwenden kann, um genau zu grätzen.
Sebastian
Du hast ja tatsächlich vor dir so einen Bonnetschnup vor dir sitzen.
Also wenn ich Seile habe und Knoten machen soll, dann habe ich halt ein Problem.
Das sieht irgendwie nichts aus, das ist nicht symmetrisch, das ist irgendwie
alles ganz, also ja, ich mache auch schon mal was mit Seil, aber das hat für
mich nicht diese meditative Komponente einfach.
Es ist schön, dass wir was miteinander machen und dass das auch,
das macht Spaß, aber es gelingt mir nicht, diese hohe Kunst dahinter,
zu erkennen, die ich bei anderen sehe, die sich da total rein vertiefen können
und dann üben die auch dann irgendwie stundenlang, dass sie da,
und haben so ein Auge auch dafür, wo man dann sieht, ach guck mal,
da läuft alles schön parallel und das ist toll und bei mir geht es immer eher
so ein bisschen um Miteinander und eine gewisse Funktion,
aber was ich da wirklich tue, weiß ich gar nicht so genau.
Da nehme ich mich auch selber so ein bisschen mit aufs Korn inzwischen, weil ich einfach sage,
das hat mich halt bisher noch nicht ereilt. Ich finde auch einfach Manschetten
toll, die man zusammenklicken kann und dann ist gut, das funktioniert genauso wunderbar.
Nika
Ja, nicht zu wissen, was man tut, ist gerade in dem Bereich schlecht.
Sebastian
Ja.
Nika
Weil da kann man halt auch wirklich vieles kaputt machen und auch wirklich Schmerzen
hervorrufen, die nicht sein dürfen.
Womit wir wieder dann bei diesen Codewörtern sind oder dieses Ampelsystem,
also sobald dann irgendwelche an Finger oder so anfangen zu kribbeln,
weißt du schon, okay, das ist jetzt zu viel gewesen oder falsch.
Aber gerade dieses Visuelle, das hast du jetzt ja gerade auch schon mit eingebracht,
das Visuelle ist halt gerade da auch immer wunderbar zu beobachten,
wie wichtig das ist für viele.
Das sieht halt am Ende, wenn du es richtig machst, kann das was richtig Schönes
sein und das kann wirklich eine Form von Kunst sein, verbunden halt mit wirklich erotisierend.
Also für mich privat ist es auch super erotisierend, wenn ich dann am Ende irgendwie
so gefesselt bin, dass ich auf dem Rücken zum Beispiel so ein Spinnennetz dann geformt habe oder so.
Und dann gucke ich mir das an und dann schafft man es irgendwie zusammen in
so einen Flow zu kommen dadurch und dann passiert halt das, was passieren soll.
Sebastian
Ja, ich muss mal fragen, wenn du jetzt so einen Gast da einschnürst,
gibt es Erinnerungsfotos?
Nika
Nicht viele, aber ich habe einen Gast, der lässt es tatsächlich mit sich machen,
natürlich immer ohne Gesicht.
Sebastian
Nein, für ihn zum Beispiel, dass du sein Handy nimmst und ihn dann ablechtest,
damit er an die Session, sag ich mal, eine Erinnerung hat.
Nika
Ja genau, ich mache die Fotos für ihn mit seinem Handy und er schickt sie mir
dann nachher, dann haben wir beide was davon.
Sebastian
Ah, das ist schön.
Nika
Genau, also er will dann auch die Erinnerungen mit nach Hause nehmen.
Sebastian
Okay, und das kommt selten vor tatsächlich?
Nika
Ja, ich glaube, da kommt wieder diese Komponente, was mache ich hier und ich
darf nicht, ich muss unbekannt bleiben und Hilfe, Hilfe. Also das spielt oft
mit bei den Stammgästen und die alten Hasen, in Anführungszeichen.
Bei denen ist das egal, aber ja doch, so unterschwellig kommt dieses,
wir machen hier gerade etwas, was nicht rauskommen soll, das begleitet uns schon.
Sebastian
Ich springe mal so ein bisschen aus dem Session-Thema jetzt raus.
Was da im Einzelnen passiert, das können wir hier, glaube ich,
nicht abschließend besprechen.
Da ist dann dein Podcast tatsächlich die bessere Quelle, weil da kann man dann
viele, viele, viele Stunden einfach Geschichten hören.
Auf die eine oder andere kommen wir hier sicherlich trotzdem nochmal.
Aber wenn man dann quasi fertig ist, ich sage mal, da wird ja kein Wecker sein,
der jetzt klingelt und sagt so, 45-Minuten-Syndrom. Das wäre fatal.
Genau, also wie bringst du das Ganze zum Ende? Oder auch wenn dir die Zeit mal davonläuft?
Nika
Ja, also der Zeitfaktor ist ein Riesenthema. Also auch da zu Beginn habe ich
das überhaupt nicht hingekriegt.
Also da muss ich auch sagen, habe ich oft auf die Uhr geguckt und genau dieses
Phänomen entdeckt. So Gott, ist ja nur noch fünf Minuten und ich bin mittendrin.
Aber auch da muss man halt oder ist das Studio auch ein bisschen kulant und
sagt, ja komm, mach einfach, du musst ja jetzt nicht nur, weil du fünf Minuten
noch über hast, musst du jetzt in fünf Minuten fertig sein.
Dann kann man das so ein bisschen ausschleichen lassen und ein bisschen überziehen.
Ist ja auch schön für die Gäste.
Aber das lernt man tatsächlich mit der Zeit. Da wären wir wieder beim Profi.
Ich würde mich jetzt auch nicht als Profi bezeichnen, obwohl ich das jetzt seit
anderthalb Jahren mache. Aber ...
Man hat da irgendwann ein Gespür für. Natürlich hat man die Ohr am Arm und man
guckt zwischendurch immer wieder drauf und das macht man auch gerade,
wenn man Sessions mit einer anderen Dame zusammen macht, muss man da öfter drauf
gucken, weil da passiert ja nun mal auch viel mehr und man schweift schon mal schneller ab.
Aber so oder so, man hat da ein Gefühl irgendwann für, wie die Zeit dann jetzt gerade so genutzt wird.
Sebastian
Okay, und wenn das dann zu Ende geht, ich sag mal so, ich kann mir das vorstellen,
du löst dann die Fixierung und du musst ja irgendwie jetzt, ich sag mal so,
du hast ja so eine Dramaturgie, wirst die Leute ja nicht dann abmachen und dann
durch die Tür schieben und dann ist gut.
Gibt es da einen Ablauf oder?
Nika
Also hier sei mal anzumerken, die Wichtigkeit des Orgasmus vielleicht noch,
also den darf man ja auch nicht unterschätzen.
Sebastian
Das ist jetzt spannend, das habe ich überhaupt auf dem kompletten Zettel hier, nicht auf dem Schirm.
Aber natürlich hast du völlig recht. Gehört das bei jedem dazu? Nein.
Nika
Also tatsächlich oft, dass viele sagen, ich möchte natürlich auch den Orgasmus
haben, allein weil es vielleicht auch ein Sinnbild fürs Ende halt auch ist oder
als Verfestigung der Erinnerung vielleicht, ich weiß es nicht,
aber ist ja auch verständlich.
Ich meine, jeder Mensch kennt das, wenn man da jetzt irgendwie angeheizt ist und dann ist Ende doof.
Manchmal nicht, manchmal ist es auch sehr reizvoll und da werden wir wieder
bei denen, bei denen ich es bewusst mache, wo ich dann tatsächlich auch meine
sadistische Ader dann so ein bisschen ausleben kann, dass ich denen das einfach
nicht gönne, wenn sie es nicht gut gemacht haben.
Also das ist ja am Ende auch immer so spielerisch zu sehen.
Wenn ich der Meinung bin, das war jetzt nicht gut, was er getan hat,
dann je nachdem, wie meine Laune so ist und wie ich auch, inwieweit ich das
mit dem Gast ausleben kann, kann ich dann schon sagen, das üben wir dann jetzt
aber nochmal beim nächsten Mal und das ist dann jetzt hiermit beendet.
Sebastian
Ich habe gerade ein bisschen drüber nachgedacht, weil meine Perspektive ist
ein bisschen, für mich hat Spielen, BDSM, überhaupt nicht zwingend mit dem Orgasmus zu tun.
Ich weiß, ich bin da jetzt auch nicht der Durchschnitt, aber das muss nicht
sein. Und deshalb habe ich das jetzt wahrscheinlich völlig übersehen.
Wobei, da müssen wir vielleicht nochmal diese Abgrenzung machen.
Ich nehme mal den Begriff Prostitution.
Wie weit gehst du da, wie ist das abgegrenzt? Kannst du das beschreiben?
Weil irgendwie, wenn du Menschen zum Orgasmus bringen willst,
dann musst du mit ihm ja nun mal da auch intensiv interagieren,
die Frage ist wie weit interagierst du?
Nika
Also ich muss gar nicht unbedingt zwingend so viel interagieren,
weil im Endeffekt kann ich ja auch oder sage ich oft auch so dann mach mal jetzt, ne?
Also ich selber mach's selten wenn nicht sogar also eigentlich nie, weil die,
Ja, das würde dann irgendwie nicht passen, sondern das baut man dann so ein,
dass die dann selber halt die Hand anlegen und mir das dann zeigen.
Sebastian
Okay, ja, da ist natürlich der Zeitfaktor wieder spannend, weil das kann dauern
oder geht schnell, man weiß es nicht.
Nika
Das lernt man innerhalb der Session tatsächlich, also das merkt man,
wie sensibel die Leute sind. Okay.
Sebastian
Und was tust du? Die sind da zu Gange und du wartest oder liest eine Zeitung? Das ist ja tote Zeit.
Oder interagierst du da weiter, ich sag mal, ins Ohr flüstern,
unterstützen, nochmal ein bisschen draufhauen?
Nika
Also das ist gar nicht, ganz und gar keine tote Zeit. Das ist sogar eigentlich
sogar für viele die spannendste Zeit, weil denen das super gefällt,
wenn ich denen sage, was jetzt passiert.
Also klar, die ganze Session über sowieso, aber gerade wenn ich dann sage,
so und jetzt bist du dran und ich will was sehen und so, da kann man ja auch
super auch verbal mitspielen.
Aber es ist jetzt nicht so, dass ich jetzt eine Zeitung rausnehme oder so.
Also es sei denn, es ist gewünscht, kann ja auch sein, weil gerade Ignoranz
ist ja auch immer ein sehr oft gewünschter Teil des Ganzen, dass ich bewusst
denjenigen ignoriere und er dafür kämpfen muss für meine Aufmerksamkeit.
Aber ich sage mal so, es ist jetzt nicht so, dass ich jetzt nicht voyeuristisch auch veranlagt bin.
Also sprich, ich finde das eigentlich super interessant immer,
den Menschen dabei zuzusehen.
Und damit, es ist eine Win-Win-Situation. Ich gucke es mir gerne an und derjenige
guckt mich dabei an und ich zeige ihm dann halt durch Blicke oder irgendwie
durch den Raum laufen oder irgendwie berühren noch in irgendeiner Form,
zeige ich ihm ja, okay, ich muss jetzt irgendwie was machen,
aber das finde ich auch gerade cool und manchmal ist es auch so,
dass die dann sagen, okay, wir müssen jetzt nochmal kurz Pause machen,
weil sonst ist gleich vorbei. Kann man auch wieder mitspielen.
Sebastian
Ja, okay. Das ist wirklich spannend. Ich ärgere mich gerade,
dass ich diesen Punkt tatsächlich so übersehen habe.
Jetzt haben wir den Orgasmus. Jetzt haben wir die Sauerei.
Worauf ich so ein bisschen hinaus mag, ist so dieser, du hast den Punkt,
es ist zu Ende, der Mensch muss sich einmal umziehen, das mit dem Geld muss
auch noch irgendwie geklärt werden, vielleicht spricht man auch noch mal und
reflektiert vielleicht, was passiert ist. Hört das dazu? zu?
Nika
Also das mit dem Geld wird vorher gemacht. Allein, dass man das aus dem Kopf hat.
Das passiert vor der Session, weil es wäre ja auch irgendwie,
weiß ich nicht, es würde auch einfach nicht passen. So, das macht man vorher
und dann ist vorbei, dann ist gut.
Die Zeit nach dem Orgasmus ist somit die wichtigste sogar, weil natürlich könnte
man jetzt da, da gibt es auch,
Gibt es den Markt für und gibt es auch die Bediener für, dass die dann wirklich
sagen, okay, ich bin dann jetzt weg, dass die dann die Leute dann,
also die Mädels, dass sie die dann da liegen lassen und duschen lassen und gar
nicht mehr irgendwie wiederkommen.
Ich bin da eher immer so eine, die dann halt so ein bisschen denen noch den Raum gibt.
Dann klar, ein paar Sekunden, du als Mann weiß es wahrscheinlich am besten,
kurz nach dem Orgasmus ist man nicht ansprechbar, da muss man erstmal wieder
gucken, wo man ist und überhaupt.
Sebastian
Naja, ich bin da äußerst sarkastisch und boshaft danach.
Nika
Okay, okay.
Sebastian
Ich bin da so wie so ein Rohrspatzer.
Nika
Gut, aber die meisten Gäste sind wirklich so, dass die dann halt so ein paar
Sekunden brauchen und erst mal wieder ankommen im Raum.
Und dieses Ankommen im Raum ist eigentlich die beste Beschreibung des Ganzen,
weil da fällt halt super viel von denen ab.
Also im wahrsten Sinne, der Druck ist raus und dann ist erst mal Stille und
dann guckt man erst mal, okay, wie ist er jetzt drauf und so.
Und dann wird auch noch danach gesprochen und dann gehe ich meistens aus dem
Raum raus und sage hier, entweder du kannst nochmal duschen gehen oder zieh
dich an, wie du magst und ich komme dann gleich wieder.
Und dann sieht man sich danach nochmal und dann bringe ich den auch raus.
Sebastian
Jetzt findet der Orgasmus ja am Ende statt, wenn das irgendwie aufgrund des
Session-Konstrukts mittendrin stattfindet. Gibt es das?
Nika
Ja, das gibt es und das ist auch manchmal sogar so gewünscht,
denn gerade die masochistisch veranlagten Menschen, die finden das sogar ganz
gut, wenn das so ziemlich am Anfang sogar passiert, weil die den Nutzen daraus ziehen,
diesen Schmerz danach, also das Sexuelle ist ja dann sozusagen verflogen und
dann geht es denen ja nur darum, das alles noch zu verarbeiten und vielleicht
auch die Schmerzgrenzen auch zu testen, jetzt nicht Schmerz in Form von geschlagen werden oder so.
Aber oft ist es ja so, wenn der Orgasmus vorbei ist, ist man im Kopf schon ganz woanders.
Also dann ist auch, wie gesagt, der ganze sexuelle Anteil weg.
Und dann genießen die es umso mehr, noch ein bisschen geärgert zu werden. Was heißt ein bisschen?
Sebastian
Ja, das stimmt. Man ist hinterher einfach so ein bisschen ausgewechselt.
Und ich sage immer so, Geilheit macht, also muss ich für mich immer sagen, Geilheit macht blöd.
Wenn ich spitze wie Nachbars Lumpi bin, dann denke ich nicht mehr, klar.
Nika
Da bist du sicherlich nicht alleine.
Sebastian
Ja, also klar, wenn ich das dann tatsächlich mit allen Sinnen genießen will,
dann ist es vielleicht tatsächlich gar nicht schlecht zu sagen,
okay, das am Anfang abhaken und dann bin ich anders da.
Nika
Wobei der sexuelle Anteil, den darf man ja nicht unterschätzen.
Also viele, die nutzen ja das Spiel vorher, um das Ganze zum Abschluss bringen zu können.
Das ist vergleichbar mit den Leuten, die Pornos gucken und die hobeln sich ja
nicht vorher schon direkt ein oder direkt am Anfang, sondern die gucken sich
das an und fangen an und irgendwann kommt es dann halt so weit.
Aber ich finde es halt immer total spannend, genau das die Gäste zu fragen.
Also unser eins ist ja dann auch so, dass ich die Gäste bewusst nach der Session
nochmal frage, wie war es denn für dich, wie geht es dir,
was ist bei dir passiert, war irgendwas gut, war irgendwas schlecht,
was hat dir besonders gut gefallen, weil ich das halt super gerne verstehen
möchte, was da jetzt auch passiert ist.
Und da spielt dieser sexuelle Teil auch eine große Rolle. Also ich frage dann,
wie sexuell es jetzt für sie war.
Natürlich gibt es auch die Gäste, die zum Beispiel Fetischisten,
richtige Fetischisten.
Die Definition ist ja auch relativ unbekannt tatsächlich. Also es ist ja jetzt
nicht so, dass eine Vorliebe gleichzusetzen ist mit einem Fetisch.
Für einen Fetisch, also ein Fetisch wird ja dadurch gekennzeichnet,
dass man irgendwas braucht, um wirklich sexuell erregt zu werden.
Sebastian
Ja, und zwar ein Ding vor allen Dingen. Nicht ein Menschen, sondern ein etwas Gegenständliches.
Nika
Ja, oder ein Zustand, also irgendwie ein Rollenspiel. Also, dass man sich da
wirklich, dass es ohne dieses Rollenspiel und dieses Ding halt nicht geht.
Und ich habe einen Gast, da muss ich immer Kniestrumpfe anziehen.
Also Nylon-Kniestrumpfe zwar, aber nur bis zum Knie halt so was ganz komisches,
weil das ist jetzt rein so für viele Frauen wahrscheinlich nicht unbedingt sexuell,
weil es halt nicht übers Knie geht, also keine Ovenees sind,
sondern so bis zum Knie, das ist ein bisschen verwirrend am Anfang gewesen,
aber der bringt die halt auch immer mit und dann passiert die Session und dann
danach ist, als würden da zwei Menschen stehen,
also als wäre ein anderer reingekommen, als er rausgeht und er sagt dann auch,
er will das Ding auch noch nicht mitnehmen dann, er ist meistens zerrissen dann,
aber er sagt dann, ja nee, reicht dann jetzt auch, kannst du wegschmeißen,
das ist wieder für zwei, drei Wochen gut und dann komme ich wieder.
Also das ist so, auf der einen Seite ist es sexuell wichtig für ihn,
das jetzt gerade dann zu machen so und ich spiele da eine absolute Nebenrolle
in dieser ganzen Show, so das ist immer total spannend und auch verwirrend für
mich, dass ich da denke, naja,
gut, ich gebe mein Bein, aber mehr muss ich auch eigentlich nicht tun,
weil die Nylons einfach…,
Kern des Ganzen sind.
Sebastian
Das ist gerade genau diese Begeisterung. Du erzählst das und findest das toll
und hast diese Perspektive und guckst auch auf dich selber drauf.
Wie empfinde ich das? Was passiert da überhaupt mit mir und meinem Gegenüber?
Das finde ich wunderschön.
Du bist ja auch am Lächeln und Grinsen, das darf ich ja mal erwähnen,
aber das hört man bei dir auch einfach gut raus. Ist das ungewöhnlich?
Nika
Also tatsächlich ist es ungewöhnlich. Also ich finde es ungewöhnlich,
dass es ungewöhnlich ist. Ich habe das schon super oft gehört,
sei es jetzt von Gästen oder auch von meinen Kolleginnen, dass die dann wirklich
immer wieder mich fragen, warum strahlst du so dabei?
Ich sage ja, weil das ist super interessant, immer was passiert und das ist
so schön, dass die Gäste es schaffen,
in sich reinzuhören und dem nachzugehen, was da bei denen los ist.
Natürlich hast du dann auch oft welche, die dann beschämt hinkommen und auch
sagen so, ja, ich weiß nicht und ich fühle mich da jetzt auch selber nicht so
wohl mit und bin ich pervers?
Die fragen mich das dann auch so, findest du, ich bin pervers?
Wo ich dann immer denke, naja, was ist denn pervers?
Also wer entscheidet denn auch, was pervers ist?
Pervers ist erst etwas, wenn der andere es nicht möchte und man das einfordert.
So, weiß ich nicht, Vergewaltigung oder Kindern oder da gibt es ja so,
aber davon sprechen wir ja nicht. Also ich finde es halt eigentlich eher schade,
dass so viele Menschen sich selber einreden, dass es irgendwie was Komisches
ist, obwohl es ja überhaupt nicht komisch ist.
Erstens, weil es verdammt oft passiert, das wissen die auch oft nicht,
da sind die auch oft erstaunt, dass ich denen dann sage, du,
das passiert öfter, als du denkst.
Und ja, wie gesagt, meine Faszination darüber rührt halt daher,
dass ich das super toll finde, dass Menschen es schaffen, dem nachzugehen,
was in ihnen schlummert.
Sebastian
Das heißt, du bist da nicht exemplarisch. Das ist auf der einen Seite toll,
dass ausgerechnet du dich bei mir gemeldet hast.
Auf der anderen Seite ist es natürlich blöd, weil jetzt ist natürlich alles,
was wir hier heute sagen und aufbäumen, das bildet nicht den,
ich sag mal, den Studiobesuch ab in einem x-beliebigen Studio in der nächsten Stadt, sage ich mal.
Dann muss ich vielleicht noch
ein paar weitere Gäste haben, damit das auch funktioniert. Mal gucken.
Jetzt haben wir mich quasi oder den Gast aus dem Studio rauskomplementiert.
Der kommt wahrscheinlich wieder. Wie ist denn da die Stammgastquote?
Kommt das nur einmal oder kommt fast jeder noch ein zweites, drittes Mal?
Nika
Das kann man eigentlich gar nicht so genau festlegen. Also ich habe mich auch
schon oft überraschen lassen.
Es gibt verschiedene Formen der Überraschungen tatsächlich. Entweder hatte ich
schon einen Gast, wo ich im Nachhinein dachte, oh Gott, das war jetzt irgendwie
nicht so geil und das hat auch irgendwie menschlich nicht funktioniert,
der wird mit Sicherheit nicht wiederkommen und steht am nächsten Tag wieder da.
Das sage ich dann auch oft. Also man soll ja eigentlich meinen,
dass man irgendwann so eine gewisse Auffassungsgabe hat und auch Einschätzungsgabe hat.
Aber manchmal vertue ich mich so dermaßen und bin so verwundert darüber,
dass der jetzt wirklich am nächsten Tag oder eine Woche später oder so wieder bei mir anfragt.
Also das finde ich immer spannend. Und dann muss man dann halt mal gucken, wie es dann läuft.
Und dann gibt es auch die Gäste, die tatsächlich zu Stammgästen werden,
die dann auch sagen, du, das ist Wahnsinn, ich habe dich jetzt gefunden.
Das finde ich immer ganz toll, weil BDSM, ja nicht nur BDSM,
aber wir reden da jetzt ja gerade drüber, hat ja auch viel, wie gesagt,
mit Vertrauen zu tun und dass irgendwas gut werden kann mit der Zeit nur oder
wenn man das öfter macht.
Also sehr klar, das ist gerade auch im privaten sexuellen Bereich auch so,
One-Night-Stands haben zwar ihren Reiz, aber irgendwie die eigentliche Sexualität,
das auszuleben zu können, das schafft man ja erst, wenn man das mehrere Male
miteinander macht und so sich aufeinander einspielt im wahrsten Sinne.
Und das ist mit zwischen Gast und Domina nicht anders.
Und ja, da habe ich halt mit der Zeit jetzt auch schon echt die ein oder anderen
Stammgäste, die halt wirklich wiederkommen, weil es halt menschlich auch so gut funktioniert.
Die Kommunikation funktioniert anscheinend gut. Wir wissen, wir verstehen, was der andere möchte.
Und das ist immer ein cooles Miteinander dann. Aber dann gibt es natürlich auch
die, die aus diversen Gründen nur einmal kommen, vielleicht auf der Durchreise sind oder irgendwie.
Ich hatte auch schon mal einen, der sagte, er kam jetzt gerade aus Ägypten und
muss gleich weiter nach Frankreich und dachte sich dann, bevor er am Flughafen
wartet, kommt er halt mal eben vorbei.
Sebastian
Genau, das ist der Punkt. Wenn jemand so ganz spontan vorbeikommt, geht das?
Nika
Ja klar, das kommt oft vor.
Sebastian
Echt? Okay, dann musst du ja auch da sein und Zeit haben.
Wie ist das? Es arbeiten ja mehrere Mädels im Studio.
Wie festgelegt sind die Gäste da? Dass sie immer zu dem selben Menschen möchten.
Oder wie ist diese Bindung oder diese Verfügbarkeit auch? Wenn du jetzt mal
eine Woche im Urlaub bist, dann bist du nicht da.
Gibt es da einen Vertreter vielleicht? Urlaubsvertretung?
Nika
Nee, also die ist natürlich nicht. Aber gerade die spontanen Gäste,
die auch vielleicht noch nie bei uns waren, die kommen dann halt an und dann
stellen sich halt die Mädels auch vor.
Also das ist dann tatsächlich im Vergleich mit dem Laufhaus,
würde ich behaupten, dass man sich dann halt wirklich,
dass der Gast reinkommt und sagt, so, ich hätte gerne, also gibt so ein paar
Eckdaten an, ich hätte gerne entweder eine passive oder eine aktive,
das ist ja schon mal wichtig zu wissen und wenn er jetzt sagt,
er hätte gerne eine aktive,
keine Ahnung, mit braunen Haaren so, dann kommt die Hausdame und sagt,
du, du, du, stell dich mal vor und dann stellen wir uns vor,
innerhalb kürzester Zeit und man geht rein, man stellt sich vor,
geht wieder raus und dann entscheidet der Gast.
Sebastian
Okay, das finde ich aber spannend, weil das bedeutet, ich hätte jetzt gedacht,
okay, das wird wirklich nach dem Termin planen und ist alles ein bisschen durchgeplant
und das heißt, du gehst da hin,
um zu arbeiten und hast eventuell gar keine Termine, sondern das kann halt einfach kommen.
Nika
Genau, das ist aber auch gar nicht schlimm. Also ich finde es sogar spannend,
wenn es klingelt und alle gucken sich an so, häh, wer ist das?
Hattest du einen Termin? Nö, du? Nö, okay.
Das ist dann immer so der Moment, wo wir dann alle total aufgeregt sind und
sagen, na, wer wird sein, oder?
Sebastian
Ja, Nervenkitzel vor allen Dingen. In einer halben Stunde werde ich irgendwas
völlig Abstruses möglicherweise tun. Was kommt da jetzt?
Nika
Und was ganz oben steht, ist ja immer so, kenne ich diesen Menschen?
Das ist natürlich immer so die Frage der Fragen, weil natürlich ist ja auch,
auch wenn die Wahrscheinlichkeit relativ gering ist,
kann es ja tatsächlich sein, dass man die Tür aufmacht, gerade bei spontanen
Gästen, wo man vorher nicht miteinander mitgeschrieben oder mitgetelefoniert
hat, kann es sein, dass die Tür aufgeht und vor dir steht jemand,
der mal irgendwie, der ein Freund von dir ist oder ein Arbeitskollege oder so.
Sebastian
Kam das schon vor?
Nika
Ein Arbeitskollege nicht, aber ein Kunde tatsächlich. Also ich bin ja,
ich habe ja noch ein anderes Leben, also primär eigentlich ein anderes Leben.
Das, was ich hier mache, ist ja eher so ein Ausflug.
Und ja, das war ein total lustiger Tag irgendwie.
Und ich habe mich auch, also ich habe mich eigentlich gar nicht mehr eingekriegt,
weil das waren so viele Zufälle.
Ich weiß gar nicht, ob man das Zufall jetzt nennen mag, aber diesen Menschen,
den habe ich halt am Vormittag noch in anderen Konstellationen gesehen.
Sebastian
Okay. Okay, dann steht er da, du sagst, dich kenne ich?
Nika
Nee, der kannte mich natürlich nicht. Ich kannte ihn ja jetzt auch nicht,
habe ihn aber gesehen und ich wusste, wer es ist, weil er war halt vorher bei
uns im Unternehmen als Kunde und die Arbeitskollegin, die für ihn zuständig war,
die kam halt vorher auch zu mir und hat sich halt ein bisschen so mit mir darüber
unterhalten, wer das jetzt ist und so.
Und ja, und dann, als ich ihn dann abends wieder gesehen habe,
kam es dann auch dazu, dass er mich dann gewählt hat sozusagen und dann haben
wir die Session gemacht und dann frage ich ihn natürlich auch immer so,
na, wo kommst du denn her, magst du erzählen so, was machst du denn?
Und dann hat er mir das halt so erzählt und ich wusste ja, ich wusste das ja alles schon.
Und dann ist das immer total witzig, wenn die Gäste dann sagen,
ja, kennen Sie sich denn da auch aus? Also was machen Sie denn beruflich?
Und du denkst dir, ja, Junge, oh Gott, ich habe dich voll gesehen.
Sebastian
Ja, aber das ist manchmal auch der Kontext. Du erwartest nicht dort,
auf ein bekanntes Gesicht zu treffen. Also erkennst du den Menschen auch eher nicht.
Nika
Ach, ich hatte das, in Hamburg hatte ich das tatsächlich einmal,
aber nicht im Domina-Kontext, sondern im Swingerclub-Kontext. Da habe ich ja auch ...
In Anführungszeichen einer, bin ich einer normalen Tätigkeit nachgegangen und
das war morgens im Büro, ich wusste mein Chef hat ein Meeting und,
der kam dann an und dann kam mein Chef sogar noch in mein Büro und sagte ja,
können Sie den noch so ein bisschen bespaßen, ich muss mir noch ein paar Notizen
machen und so und ich mache die Tür auf und dann ist das mein Stammgast aus dem Swingerclub,
den ich sonst halt in Leder-Tanga und Maske kenne also das in dem Moment weiß
ich noch ganz genau, er guckt mich an, ich gucke ihn an, ich habe gemerkt,
wie das Blut in meinen Kopf schoss,
und ich sag, also wir kennen uns nicht, ne? Nein, nein, wir kennen uns nicht, alles cool.
Und der war halt so cool, dieser Mensch, weil im Nachhinein kam mein Chef halt
auch an und meinte, kennen Sie den?
Der hat so von Ihnen geschwärmt und gesagt, nö, nö, ich kenne den nicht.
Sebastian
Ich sag mal so, wenn wirklich mal der Fall ist und da jemand aus dem Freundeskreis
plötzlich vor der Tür steht, ich glaub, man kann damit irgendwie umgehen.
Es sind ja dann auch beide dort.
Nika
Genau, also das ist so frei nach dem Motto, was in Vegas passiert,
bleibt da Und das ist da auch so.
Also, wie gesagt, auch wenn ich über die Geschichten der Gäste spreche,
würde ich ja niemals irgendwie, abgesehen davon, dass ich die wahre Identität
desjenigen oft auch selber nicht kenne, aber manchen tatsächlich schon,
weil man sie halt auch kennt aus Medien oder so.
Aber ich würde ja nie da in einer Podcast-Folge erzählen, so heute war der und
der da. Den kennt ihr alle. Das macht man einfach nicht.
Sebastian
Mach das mal, ich wäre gespannt, was passiert. Was mich noch brennend interessiert
ist, wer kommt da überhaupt?
Also klar, Männer, habe ich jetzt verstanden.
Nika
Nicht nur.
Sebastian
Mädels, Paare,
Altersstruktur, so ein bisschen, gibt es da was? Einfach so ein bisschen Background,
da würde ich mich echt drüber freuen, wenn du ein bisschen was sagen kannst.
Nika
Also so bunt, wie die Welt generell ist, da sind die Gäste so bunt.
Also da kann man gar nicht so wirklich sagen, welche Gäste da primär hinkommen.
Also natürlich, klar, da werden auch Klischees erfüllt.
Die erfolgreichen Geschäftsmänner, die dann abends ihre Verantwortung abgeben
wollen und sich verdretschen lassen wollen, ja, da kommt das Klischee auch her
und das ist auch in Ordnung, das bedienen wir auch.
Und das macht auch Spaß, also das merkt man auch richtig, wie die das dann umso
mehr genießen, wenn man dann mal wirklich auf die eindrischt und da fällt vieles von denen ab.
Aber es gibt auch von jung bis alt, also mein jüngster Gast war 19,
der älteste 75, also da gibt es alles und auch Pärchen und auch Frauen,
die da alleine hinkommen.
Sebastian
Beim Pärchen würde mich tatsächlich mal interessieren, was da erwartet wird.
Hier ist mein Mann, ich mag mit dem nicht, mach du doch mal, aber ich bin gern dabei.
Nika
Nee, tatsächlich eher so, das finde ich super schön zu beobachten immer,
dass die Pärchen wirklich zu einen kommen und sozusagen mich als Hilfe sehen.
Also das ist vorher vorbestimmt, sie dominant, eher devot, das ist öfter als
andersrum, dass sie dann da hinkommen und sagen, du kümmerst dich jetzt mal
um meinen Mann und ich gucke mir das an.
Ja, also das hat auch wirklich was sehr sexuell Erregendes, auch für mich,
dass ich dann denke so, okay, krass, diese Frau, die setzt sich jetzt wirklich
auf diesen Thron und es gibt Throns, ja, es gibt Throns auf einen Thron.
Sebastian
Natürlich gibt es einen Thron.
Nika
Ja, ja, ja, ja, und der ist auch total pompös und Leder und Holz und Gold und
keine Ahnung, aber da setzt sie sich dann drauf und guckt sich das an,
wie ich mit ihrem, also wie wahrscheinlich ja, wie mein Verständnis von Dominanz
ist im Gegensatz zu ihrem Verständnis.
Und sie genießt es dann halt total, ihre sadistische Ader ausleben zu können
und sich das anzugucken und dann sitzt sie da auch und du siehst in ihrem Gesicht,
sie grinst dann und sie sieht so richtig so, ja, genau, das ist es jetzt.
Der wird richtig verdroschen und ich gucke mir das an. Das ist schön.
Sebastian
Ich finde ich eine spannende Konstellation, weil das auch wirklich dann nochmal
so ein, ich habe jetzt so diesen Gedanken, so dieses, okay, ich mache mir doch
nicht die Hände selbst an, ich bin schmutzig, da gehen wir mal wohin.
Das soll mal jemand erledigen.
Ja, finde ich spannend. Oh Gott, ich habe folgendes Problem.
Ich könnte mit dir, glaube ich, mindestens 10 Stunden hier sitzen und quatschen
und ich versuche das jetzt mal so ein bisschen zusammenzuraffen,
wenn das okay ist. Wir haben ja noch mehr als das.
Ansonsten muss ich einfach mal bei dir vorbeikommen und dann setze ich mich auf den Thron.
Nika
Ja, von wegen. Wir holen uns dann jemanden.
Sebastian
Was sind denn Sachen, die du, ich sage mal, aus moralischen Gründen nicht tun würdest.
Nika
Hm, was würde ich nicht tun? Also der Klinikbereich, dass der spannend für mich
wird, hätte ich nicht gedacht.
Als ich den Workshop gemacht habe, habe ich sofort, auch anhand meiner körperlichen
Reaktion, weil ich irgendwann auch zusammengeklappt bin, als da Blut floss,
habe ich eigentlich sofort gedacht,
der Klinik niemals. Das hat sich mittlerweile tatsächlich geändert.
Also ich nadel mittlerweile auch und ich habe auch schon mal Katheter gesetzt
und auch Unterspritzungen mitgemacht.
Also das sind aber so Sachen, Nadeln gehen jetzt noch, also das kann ich immer
irgendwie auch im schwarzen Bereich mit einbauen, aber meine Grenzen sind tatsächlich
primär im klinischen Bereich, also sprich Unterspritzungen, Cuttings,
Nippelspalten oder Hodenunterspritzungen oder so.
Ja, aber manche wollen das ja nicht nur in den Hodensack, sondern in den Hoden
selber rein. Also da bin ich raus, genau.
Aber auch, weil ich es einfach, das Risiko, das will ich auch gar nicht eingehen.
Und dafür haben wir die tatsächlich ausgebildeten Krankenschwestern,
die können das alles machen und die machen das dann auch.
Sebastian
Habt ihr tatsächlich da?
Nika
Ja, haben wir da. Das ist total, ich finde das total cool.
Sebastian
Die Fachleute da, da hole ich mal den Experten für diesen Wunsch.
Nika
Auf jeden Fall. Wir haben hier eine Unterstützung. Das ist total,
als ich das erfahren habe, dachte ich, meine Güte, wie cool seid ihr bitte.
Ihr seid Krankenschwestern und lebt diesen Teil, den ihr im Krankenhaus nicht
ausleben könnt, halt hier einfach aus. Mega.
Also das ist halt so, ich sag mal, den weißen Bereich generell,
den genieße ich mit Vorsicht. Was aber für mich eine absolute,
also absolute Grenzerfahrungen schon mal schnell sind, sind Psychospielchen.
Also ich hatte ja mal eine Grenzerfahrung, wo ich wirklich im Nachhinein, ich habe gezittert.
Ich wusste nicht, wohin mit mir. Ich wusste innerhalb der Session nicht,
kann ich das jetzt noch weitermachen?
Muss ich jetzt hier einen Cut machen? Muss ich dem Gast jetzt sagen,
sorry, aber das geht nicht, ich kann das nicht.
Also alles was so mit Psychothemen so. Da bin ich raus.
Sebastian
Hätte ich jetzt erwartet, dass du da einen anderen Schwerpunkt setzt.
Weil Psycho ist ja eher so, ja, wobei das gesagte Wort, das wiegt ja manchmal schwerer.
Wenn das ein Rollenspiel ist, dann kannst du ja so psychomäßig machen,
was du willst, weil beide wissen ja, es ist ein Rollenspiel.
Aber irgendwo kommt dann dieser Punkt, wo es dann doch ins Markt trifft und da doch echt ist.
Nika
Genau, und das war, da habe ich auch eine Folge drüber gemacht,
weil ich das, ich wollte das auch einfach mal ansprechen. Was, die 30?
Sebastian
30?
Wo du an deine Grenzen gekommen bist?
Nika
Ja, mit dem Spielzeug zerstören. Das war jetzt so für mich etwas.
Das hat auch ganz subtil angefangen, dass ich gemerkt habe, okay,
irgendwas läuft hier gerade in die falsche Richtung.
Weil du sagst, ja, Rollenspiel ist grundsätzlich, ist ja schön.
Du hast eigentlich ja, du weißt, es ist ein Rollenspiel und da sind die Grenzen gesetzt.
Und wenn das Rollenspiel vorbei ist, ist es auch, das hat nichts mit der Realität
zu tun, aber da hat sich leider die Realität mit eingemischt und da war so ein
Punkt für mich, wo ich gedacht habe, okay, da sollte er an anderer Stelle mal arbeiten.
Sebastian
Das ist eine hervorragende Überleitung, so in Richtung Podcast zu kommen,
weil tatsächlich ist diese Folge die erste, die ich von dir gehört habe.
Die wurde mir nämlich empfohlen. Hier, hör da mal rein.
Und habt ihr gehört mit den ersten zwei Minuten? Ja, ist ganz okay.
Und dann dachte ich mir, oh, da redet ja jemand wirklich sehr offen.
Also ich habe irgendwo den Titel da aufgeschrieben. Grenzerfahrung oder sowas war das.
Folge 30, Grenzerfahrung, Spielzeug zu erstören. So einfach hieß sie.
Das habe ich jetzt gar nicht hier gefunden.
Da war so meine Aufmerksamkeit tatsächlich geweckt, Weil ich dachte,
okay, das ist ein Einblick in, was tust du, wie empfindest du es und wen hast
du da vor dir und wie viele Gedanken du dir auch hinterher machst,
dass dich da auch hinterher nochmal ein bisschen mitnimmt.
Ich mag vielleicht nochmal als letztes Ding nochmal, um das mit dem Studio abzuschließen,
du merkst, ich schwimme gerade so ein bisschen zwischen beiden Bereichen hin und her.
Wie viel Zeit braucht man zwischen Gästen?
Nika
Kommt drauf an, was gemacht wurde. Also auch da, ich weiß nicht,
ich kann halt immer nur von mir sprechen, aber bei mir kommt es immer sehr drauf
an, was passiert ist in der Session.
Also wenn es wirklich jetzt ein Stammgast war zum Beispiel, wo ich weiß,
okay, wir schnacken nur oder wir machen irgendwie was total Lustiges oder wir,
das ist halt einfach, ja wirklich Arbeitsalltag, so blöd es klingt.
Da ist das völlig okay für mich, wenn ich danach kurz irgendwie runterkomme,
weiß nicht, einen Kaffee trinke oder ...
Also sprechen wir da vielleicht von einer Viertelstunde oder so.
Also da brauche ich wirklich nicht viel, weil es halt schon gewöhnlich ist und
auch ich verbinde da nur was Positives mit.
Wenn natürlich dann sowas passiert, wie jetzt da mit diesem Spielzeug zerstören,
wo ich wirklich auch an meine Grenzen gekommen bin, was meine Psyche angeht,
was meine Psyche angeht, da habe ich wirklich danach war vorbei.
Also da hätte auch keiner mehr kommen können.
Das hätte ich auch nicht mehr authentisch dann hingekriegt, weil ich halt mit
dem Kopf immer noch bei dieser Session war.
Also ich hätte mir nicht die Zeit nehmen können, wenn der nächste Gast gekommen
wäre, das zu verarbeiten, was ich da jetzt machen musste und welche Entscheidung
ich dadurch auch getroffen habe.
Also bis dahin stand ich ja nie vor der Entscheidung oder vor der Situation,
okay, das macht mich jetzt eine Schuhe, also da komme ich nicht mit klar,
das kann ich nicht verarbeiten.
Das war ja wirklich der erste Moment, wo ich wirklich gesagt habe,
nee, das darf nicht nochmal passieren, weil da halt wirklich offensichtlich
irgendwelche Themen sind, die nicht verarbeitet waren vom Gast und die er versucht
hat, dadurch zu kompensieren, aber meines Erachtens auf falsche Weise.
Und wäre danach jemand gekommen, das hätte ich nicht hingekriegt.
Aber sonst normalerweise alles gut. Also man weiß ja auch selber,
wenn ich jetzt durch die Tür des Domina Studios gehe, weiß ich ja,
okay, mein Alltag ist jetzt vorbei, mein eigentlicher Alltag und jetzt schaffe
ich gerade den Spagat hin zu der anderen Welt.
Sebastian
Ja, also du hast eben gesagt und das ist halt, die Frage ist einfach,
fühlt es sich wie Arbeit an?
Nika
Wenn es sich wie Arbeit anfühlen würde, würde ich es nicht machen,
weil dann könnte ich es auch nicht so authentisch machen, wie ich es machen will.
Also da gehört ja auch wirklich mein Spaß zu, mein Interesse,
den Gästen gegenüber, dem Spiel gegenüber, der ganzen Situation gegenüber.
Das muss ja schon Spaß machen. Also es bringt mir jetzt nichts,
wenn ich sage, ich mache das der Kohle wegen. Natürlich, das kann man im Nebensatz
auch erwähnen, es ist ein netter Nebenjob, ist so.
Aber den Preis, den man dafür teilweise auch zahlt, ist schon,
anhand solcher Beispiele wie jetzt mit dem Spielzeug, der ist hoch.
Das ist manchmal schon grenzwertig, aber oft halt auch einfach nur cool.
Sebastian
Ja, das heißt aber im Umkehrschluss, du kannst nicht am Tag,
sag ich mal, vier, fünf Sessions da hintereinander weg haben.
Nika
Kann man schon. Also gut, ich bin ja aufgrund meines eigentlichen Daseins zeitlich
ein bisschen eingeschränkt.
Ich kann das ja, oder ich will das auch nicht jetzt fünf Tage die Woche machen.
Sebastian
Ja, mach das mal fünf Tage die Woche, dann irgendwie mindestens 45 Wochen im
Jahr. Wenn du das fünf Jahre machst, dann bist du doch tot.
Nika
Vor allem Tod im Kopf, glaube ich auch. Also ich glaube, ja,
das ist, also klar, körperlich anstrengend ist es auch oft, also ist ja jetzt
auch nicht so, dass Latex unbedingt so atmungsaktiv ist und Spaß macht,
rein so für den Körper, aber nee, auch, und das ist auch der Grund,
warum ich es auch zeitlich sehr begrenzt mache nur,
weil es für mich nur so funktionieren kann, die Faszination zu bewahren.
Da, wenn ich das wirklich hauptberuflich machen würde, um Gottes Willen,
können ja manche, aber ich könnte
es jetzt nicht und ich kann ja auch hier wieder nur von mir sprechen.
Solange ich das zwei, dreimal die Woche mache, für ein paar Stunden ist das
in Ordnung und wenn im besten Fall ist es dann auch so, dass ich vier Gäste
habe, fünf, wie auch immer.
Je nachdem, manche bleiben ja auch nur eine halbe Stunde, dann ist das alles
schön. Aber danach gehe ich auch nach Hause und denke mir, ich kann nicht mehr denken.
Es ist also aus, dann ist es vorbei.
Sebastian
Ja, das ist ja in Ordnung, um Gottes Willen. So, wir haben eine kleine Pause
gemacht, das muss ja auch mal sein und wir machen jetzt mal so ein Themen-Switch,
weil, ganz ehrlich, ich könnte ja noch mindestens zehn Stunden nicht über alles
im Studio, Domina und alles ausfragen,
aber es gibt noch dieses wunderschöne Podcast-Projekt und dazu mag ich jetzt
einfach mal ein bisschen was wissen und ja, oh Gott, wo fange ich an?
Also fangen wir doch mal vorne an.
Du hast einen Podcast gestartet, Nika Mach, der startete in 2019,
also letztes Jahr im Juli.
Nika
August.
Sebastian
Fast gemerkt, okay. Ich habe es auch nicht aufgeschrieben, diesen Fakt. Wieso das denn?
Nika
Ja.
Sebastian
Es gab doch schon so einen tollen. Ja, das stimmt.
Nika
Ich habe dich auch sehr früh gesehen und habe gedacht, coole Sache, was er da so macht.
Also das fing eigentlich gar nicht, also ganz anders an. Ich hätte eigentlich
nie gedacht, dass ich überhaupt mal einen Podcast mache.
Es fing eigentlich damit an, dass dass ich ziemlich früh angefangen habe,
über Begegnungen zu schreiben, die ich so hatte, also die für mich sehr interessant waren.
Und ich hatte ja das Glück, dass nach dem Umzug nach Hamburg mir sehr,
sehr, sehr viele interessante Menschen begegnet sind.
Also vorher natürlich auch schon, aber so wirklich, die mich auch selber geprägt
haben, das fing dann so wirklich mit Hamburg so an.
Und ich habe früher schon immer Tagebuch geführt und so und ich habe immer alles
Mögliche aufgeschrieben.
So und dann, das habe ich dann auch gemacht, wenn alle Menschen,
die ich in Hamburg irgendwie kennengelernt habe, wie gesagt,
die mich in irgendeiner Form fasziniert haben,
darüber habe ich mir Notizen gemacht, beziehungsweise halt das einfach runtergeschrieben,
wie es für mich so wirkt, diese Begegnung.
Und darüber wollte ich dann ein Buch schreiben. Das war auch ziemlich früh für
mich klar, dass ich das irgendwann mal machen möchte. Weiß ich nicht.
Auf dem Gymnasium hatte ich auch Deutsch-LK, also ich habe schon immer gerne
geschrieben. Und wenn es dann private Geschichten sind, ist es natürlich umso
schöner und geht leichter vor der Hand im wahrsten Sinne.
Und ja, das habe ich dann gemacht und habe das immer gesammelt alles.
Und dann, als ich nach Düsseldorf gezogen bin, habe ich dann...
Auch da weiter aufgeschrieben, habe aber gedacht, ja gut, was machst du denn
jetzt eigentlich daraus?
Also mittlerweile hatte ich ja schon diverse Geschichten und wollte dann aber
erstmal im ersten Moment anfangen, ein Buch zu schreiben darüber.
Ja, wie machst du jetzt, wie schreibst du ein Buch? Ja, es ist ja total einfach.
Sebastian
Ein Buch zu schreiben.
Nika
Ja, soll man meinen, aber nein.
Sebastian
Okay, du wolltest ein Buch schreiben, du Buch schreibt sich ja mal eben so,
aber dann hat man halt auch nur ein Buch geschrieben.
Es wurde ein Podcast, kein YouTube, kein Blog, sondern ein Podcast. Genau.
Nika
Da bin ich auf komische Weise hingekommen. Also ich habe mich dann,
weil ich, ich wollte, dass das Buch gut wird.
Und dann habe ich gedacht, okay, parallel zum Buch, um es auch irgendwann vermarkten
zu können, dachte ich, wäre es einen guten Blog zu machen.
Wie macht man Blog? Keine Ahnung. WordPress? Keine Ahnung.
Hätte ich natürlich jetzt auch auf YouTube irgendwie mir Videos angucken können,
aber habe ich mir gedacht, nee, ich brauche jemanden, der mich da an die Hand
nimmt und auch jetzt nicht nur per Fernschalte, sondern ich brauchte jemanden,
der sich mit mir an einen Tisch setzt und das angeht.
Dann habe ich eine Agentur gefunden in Düsseldorf, die mir da helfen sollte,
eine Seite zum ersten Mal so aufzubauen.
Und der kam dann, also mit dem ich da zusammengearbeitet habe,
der kam dann irgendwann auf die Idee so, du musst darüber sprechen.
Und ich sage ja, wie drüber sprechen, so Podcasts, okay, hat man mal irgendwie
so gehört, aber nee, kann ich auch nicht, wie macht man das denn und so.
Aber er hat mich dann tatsächlich so überzeugt. Ich habe dann irgendwann einfach
mir so ein Diktiergerät gekauft und habe dann so die erste Folge aufgenommen.
Die war dann über Füße und ja, so fing das dann an. Ich habe halt gemerkt,
das macht super viel Spaß, da erstmal drüber zu sprechen.
Dann sind es super coole Erinnerungen, die man so aufbaut und ja,
wenn es dann auch noch Leuten irgendwas bringt, ist doch cool.
Ich hätte ja nie damit gerechnet, dass da überhaupt irgendwie Feedback kommt
oder dass sich da Leute das gerne anhören.
Und mit der Zeit, das ist total schön und wunderbar, dass ich da immer mehr
positives Feedback bekomme und auch, dass die Leute wirklich sogar so weit gehen
und mit mir Interviews führen wollen.
Also so wie bei dir, ich mache es dir quasi nach, dass ich Leuten quasi die
Plattform biete, über ihre Neigungen oder ihre, egal welche Themen es sind,
darüber sprechen zu können. So ist es.
Sebastian
Ja, es sind auch 50 Folgen tatsächlich. Also du hast da echt ein straffes Programm, jede Woche eine.
Da beneide ich dich ein bisschen drum, das würde ich nicht packen.
Du steckst also da extrem viel Zeit und Energie rein oder ist das einfach verdammt
gut organisiert? Also nehmen wir mal ein Beispiel.
Ich habe das Gefühl, die Folgen, die sind so schön durchstrukturiert.
Schreibst du das alles auf und liest es dann? So klingt das nicht.
Wie funktioniert das? Wie machst du das?
Nika
Also ich weiß nicht, wie ich es schaffe, aber ich schaffe es tatsächlich,
mir keine Notizen zu machen.
Also sprich, ich spreche einfach so frei Schnauze da rein, wenn ich irgendwas
erlebt habe oder also taufrisch entweder, wenn ich von Gästen erzähle.
Das mache ich dann meistens direkt nachdem ich Feierabend gemacht habe sozusagen
als Dominar, bin ich dann wieder die andere Person, die dann anfängt einfach
das zu verarbeiten und das Diktiergerät vor den Mund hält und loslegt.
Aber ich habe dann halt ziemlich schnell auch erkannt, okay,
die Sachen, die ich bisher so aufgeschrieben habe von Menschen,
also von Begegnungen mit Menschen, die außerhalb der Domina-Geschichte passiert sind,
die kann ich halt auch super mit da rein sprechen und auch wenn ich die vorher
schon aufgeschrieben habe, habe ich das dann halt so dazu genutzt,
Aus meinen Erinnerungen heraus einfach mal drauf loszuquasseln und auch aus
meinem Privatleben dann so ein bisschen zu erzählen.
Somit hatte also nicht jede Folge was mit Gästen zu tun, sondern auch aus den
Begegnungen, die ich vorher hatte.
Sebastian
Ja, ich bin da völlig fasziniert gewesen, weil auf der einen Seite redest du
über deine Arbeit, aber auch eben über das Persönliche.
Ich mag mal da wirklich eine rausgreifen. Es gibt zwei Folgen.
Die habe ich gestern nochmal gehört, 25 und 26. Mit denen sollte man vielleicht
nicht anfangen. Also 25 ist nämlich Mama, Papa, ich bin Domina, so heißt sie.
Und du heulst da Rotz und Wasser ins Mikrofon rein. Und ich habe gesagt,
oh, wow, das ist aber jetzt mutig.
Es ging halt darum, dass du dich vor deinen Eltern outen wirst mit dem, was du tust.
Und ich sag mal, ich will jetzt nicht spoilern groß, sag mal,
es gibt dann eine Folge davor, völlig fertig und eine Folge danach und die muss
man dann einfach hören, was dann dabei rausgekommen ist und ich fand das so unglaublich nah.
Da bist du wirklich sehr nahbar und man denkt sich, okay, das ist nicht geskriptet,
das ist jetzt hier kein Schauspiel oder so, sondern du gibst da tatsächlich
einen Einblick in deine Persönlichkeit.
Nika
Ja.
Sebastian
Das finde ich toll.
Nika
Danke dir. Also ich wollte von Anfang an den Podcast so nah wie möglich machen.
Also witzigerweise bei dem Thema Nahbarkeit ist ja so eine Sache.
Aber unabhängig davon wollte ich halt klar auch Geschichten erzählen,
um die Welt an sich, diese BDSM-Welt aufzubrechen.
Aber ich wollte von Anfang an, dass die Leute auch mehr und mehr von mir erfahren
und auch sehen, dass ich halt am Ende auch nur ein einfacher Mensch bin.
Und gerade bei den Folgen, die du jetzt gerade genannt hast,
das war eine Zeit, die sehr prägend für mich war. und die auch,
also das werde ich nie vergessen, auch wie meine Eltern reagiert haben und so.
Und Hintergrund war aber eigentlich, dass ich ja angefangen habe,
dann den Podcast zu machen und habe dann immer so gedacht, ja,
meinen Eltern erzähle ich das irgendwann mal und alles gut.
Und ich komme tatsächlich aus gutem Elternhaus. Also meine Eltern haben schnell
oder früh darauf geachtet, dass ich halt auch gut im Leben klarkomme.
Und deshalb habe ich ja auch dann mein Abitur gemacht und habe dann auch eine
Lehre gemacht und habe auch studiert und habe alles so gemacht,
was irgendwie so gesellschaftskonform gewünscht ist. Und.
Und deshalb war es für mich halt umso schwieriger, meinen Eltern zu sagen,
so, das habe ich jetzt alles gemacht, aber ich muss euch da jetzt doch nochmal
was sagen, was so ein bisschen ausbricht.
Und ja, das kann der eine oder andere vielleicht verstehen gerade.
Also da kann man halt nie alt genug für sein, dass es das Thema Eltern oder
ich sage mal Bezugspersonen, dass das immer ein bisschen schwierig ist,
wenn man da denen was sagen muss, was vielleicht nicht ganz so normal ist.
Wobei auch da wieder die Frage ist, was normal ist.
Aber wie viele Menschen haben Probleme, ihren Eltern irgendwie zu sagen,
keine Ahnung, ich bin homosexuell oder ich habe irgendwelche anderen Dinge.
Also alles, was irgendwie so ein bisschen schwieriger ist, da scheitert es schon
mal schnell. Das trauen sich viele nicht.
Und umso mehr habe ich auch irgendwann gemerkt, okay, der Podcast,
das ist ja eine schöne Sache und das macht mir super viel Spaß.
Und alles cool, alles zutsche. Aber irgendwann kam ich an den Punkt,
wo ich gedacht habe, irgendwas ist in mir, wo ich feststelle.
Irgendwas funktioniert hier gerade nicht.
Klar habe ich auch erst gedacht, so meine Eltern, bis die, wissen die über was
Podcast ist, weiß ich nicht.
Und habe dann das immer so wieder vor mich her geschoben, wie man das dann halt so macht.
Und habe aber irgendwann festgestellt, okay, jetzt ist es so weit,
dass ich es nicht mehr aushalten kann.
Ich kann keine weitere Folge machen, ohne vorher mit meinen Eltern rüber zu
sprechen, weil ich brauche einfach deren Segen.
Das hat den Hintergrund, dass ich schon immer ein sehr intensives und intimes,
Verhältnis zu meinen Eltern hatte und ja, das war auf jeden Fall ein wichtiger
Meilenstein in dieser ganzen Sache, dass ich denen das sage.
Sebastian
Hast du den Segen denn jetzt bekommen? Also wir spoilern es jetzt doch einfach mal.
Nika
Ja, ich habe nicht nur den Segen bekommen, es ist sogar so, dass meine Mama
mittlerweile meine Folgen runterschreibt.
Also sie schreibt alles, was ich aufnehme, schreibt sie runter.
Also sie ist quasi so die Erste, die quasi, ja, die das erfährt,
was in der Folge kommen wird. Und mein Vater, und das ist… Toll.
Sebastian
Wahnsinn.
Nika
Ja, also das hätte ich, also gut, meine Mutter, da hatte ich jetzt nicht so
die Bedenken, das zu sagen.
Sie weiß auch ziemlich viel schon über, oder wusste immer viel über mich und
mit der konnte ich halt immer so ein bisschen offener sprechen,
weil sie halt auch sehr entspannt groß geworden ist und so.
Also ja, aber mein Vater, der war halt so das Gegenstück tatsächlich und der
ist sehr konservativ erzogen worden und hat sich halt immer gewünscht,
dass das Nesthäkchen, also ich,
so Karriere macht und so und so diesen normalen Werdegang geht und lückenlosen
Lebenslauf hat vor allem auch und sowas alles.
Ja, und umso größer war der Berg, vor dem ich dann stand, als es hieß,
ich muss meinem Vater das sagen.
Und ja, mein Vater, also an der Stelle, ich muss jetzt auffassen,
dass ich nicht anfange zu heulen, weil das halt immer noch sehr emotional für mich ist.
Er hat halt nicht nur gesagt, ja du musst ein bisschen was tue,
sondern er hat halt gesagt, ey Maus das ist eine richtig coole Idee,
da steckt was hinter, du willst da was Großes draus machen und das möchte ich auch,
dazu später gleich noch ein bisschen mehr, aber ja, er hat gesagt,
das ist eine coole Sache du bist ja so lange dran, du hast da schon so viel
Zeit und Herzblut auch reingesteckt, ich stehe hinter dir und ich folge dir
auf jeden Fall auf Spotify und ja, das ist halt ein Moment Wahnsinn.
Sebastian
Also echt toll und da mal ganz, ganz großen Respekt auch vor,
der Offenheit und liebe Hörer, ihr könnt das jetzt nicht sehen,
aber die Tränchen, die kommen schon so ein bisschen, also das war wirklich für
dich unglaublich wichtig und ich gratuliere einfach, dass du das auch gemacht
hast, dass du dann gesagt hast, ich gehe zu meinen Eltern, ich erzähle das und,
Deshalb ist es, da kannst du jetzt super
entspannt sein und hast auch noch Unterstützung. Das ist wirklich toll.
Nika
Allerdings, also da bin ich meinen Eltern auch sehr, sehr, sehr dankbar für
und ich kann auch wirklich sagen, das war der beste Schritt,
den ich machen konnte. Also ohne dem wäre es auch nicht gegangen.
Ich meine natürlich, nicht jeder hat das Verhältnis zu seinen Eltern wie ich
jetzt, aber andere haben es und jeder hat irgendwie so Bezugspersonen und Offenheit
ist einfach das Wichtigste da. Und wenn man die Leute dann im Nacken hat,
dann kann einfach nichts mehr schief gehen.
Weil natürlich ist ja nicht so, dass das alles nur blumig hier ist,
sondern ich gehe ja auch gewisse Risiken ein, aber die sind jetzt um Weiten
minimiert worden, dadurch, dass meine Familie hinter mir steht.
Sebastian
Ja, es fällt einfach diese Komponente des Doppellebens einfach weg.
Nika
Genau.
Sebastian
Lass mich zum Podcast nochmal eine Frage stellen, für wen ist der denn? Wer soll den denn hören?
Also wer ist deine Zielgruppe? Hast du ja bestimmt eine Analyse gemacht und
dann festgestellt, die Leute, die brauchen das.
Nika
Also Analysen habe ich jetzt gar nicht tatsächlich so viel gemacht.
Ich habe, also dass das alles so kommt, wie es gekommen ist,
das ist unfassbar cool für mich auch und total schön.
Eben weil es vielleicht auch nicht unbedingt meine Idee war,
einen Podcast zu machen, sondern weil ich da so ein bisschen reingeworfen wurde,
habe ich auch einfach dann mal angefangen zu erzählen.
Ich habe mir natürlich vorher auch gedacht so, naja, wenn du eine Podcast-Folge
machst, dann muss es auch einen Sinn haben, das muss irgendwie Anfang,
Mitte, Ende haben, da muss eine Botschaft drinstecken und hast du nicht gesehen.
Also ich habe mir da Gott weiß was für einen Kopf gemacht.
Sebastian
Wem sagst du das?
Nika
Genau. Und habe dann aber irgendwann gedacht, weißt du was, ich fange einfach
mal an zu erzählen, das ist das, was ich bieten kann und dann muss ich halt gucken, was draus wird.
Und mit der Zeit habe ich halt festgestellt, okay, das ist doch gesellschaftskonformer, als ich dachte.
Also zumindest anhand der Feedbacks, die ich bisher so bekommen habe und das
ist wunderbar, was ich da für Feedbacks bekomme. Also an der Stelle kurz zu
meinen Hörern, vielen Dank.
Das ist echt total toll, was ihr da so macht. Und ja, da habe ich auf jeden
Fall gesehen, okay, dieses Thema ist gar nicht beschränkt auf die Leute,
die schon total die alten Hasen im BDSM-Bereich sind,
sondern ganz im Gegenteil, sondern eher die Leute, die merken,
okay, irgendwas schlummert in mir, das darf aber jetzt noch nicht raus und ich
traue mich nicht und mein Partner oder ich auch selber nicht und weiß ich nicht.
Also da sind so viele Ängste und schambehaftete Themen, die die Leute da mitbringen
und ja, am Ende ist der Podcast wahrscheinlich für alle, die einfach mal gucken
wollen, sowas schlummert in mir und vielleicht darf es vielleicht doch raus.
Sebastian
Du gehst auch so ungezwungen einfach mit um, ne? Du haust das da raus und hier Füße und da…,
Boah, also du erzählst einfach und du erzählst vor allen Dingen Anekdoten und
zwar ganz, ganz viele und das hat man immer ganz selten.
Also du hast ja jetzt nicht so dieses, über 90 Prozent kann ich nicht reden,
das hast du ja in allen anderen Medien und die 10 Prozent, die müssen dann eben
reichen, damit die Leute sich ein Bild machen können.
Das funktioniert nicht. Und auch ich finde das eben schön, du hast eben wirklich
diesen Fokus auf Domina im Studio erstmal.
Bleibt das dabei? Irgendwann gibt es doch da nichts Neues mehr.
Nika
Also ich glaube, bis das soweit kommt, wird es noch ein bisschen dauern,
aber ja, damit sprichst du was Gutes an, denn anhand der Feedbacks und der ganzen
Zeit, das hat mir irgendwie so gezeigt, okay, da muss ich was Größeres draus machen.
Also ich bin super gerne Domina und ich werde es auch eine Zeit lang sein,
aber am Ende wird es ein Mittel zum Zweck da zu sein, da was Größeres draus
zu machen und deshalb habe ich tatsächlich jetzt auch mein Buch fertiggestellt, mein erstes.
Sebastian
Aha, wie heißt das?
Nika
Das verrate ich noch nicht, das darf ich noch nicht verraten,
weil das ist noch nicht so ganz so fertig, aber so in den letzten Zügen, sagen wir mal so.
Aber dass ich mit dem Traum jetzt erstmal erfülle, ist schon mal cool und es
wird sehr alltagstauglich sein und auch auf diverse Bereiche anwendbar sein
und es wird auch der Anfang einer ganzen Reihe sein, also da kann man sich drauf freuen,
glaube ich. Ich hoffe, dass ich das gut hingekriegt habe, mal gucken.
Sebastian
Okay, dann will ich jetzt aber schon wissen, ist das ein Roman,
ist das ein Sachbuch, was ist es?
Nika
Es ist kein Roman und es ist auch kein Sachbuch. Es ist sozusagen eine Mischung
aus Geschichten, die ich im Podcast nicht erzählt habe bisher,
aber auch die ich schon erzählt habe und nur noch intensiver und detailreicher, noch detailreicher.
Und es ist ein Weg, also es soll einen Weg darstellen, den Leuten zu helfen
dabei, konsequente Entscheidungen zu treffen und dann auch ins Handeln zu kommen.
Also wirklich aus sich heraus zu handeln und nicht fremdbestimmt zu bleiben.
Sebastian
Den Zusammenhang, den musst du mir nochmal aufdröseln.
Nika
Ja, das habe ich ja selber durchgemacht, das Ganze. Also ich habe ja auch ganz
lange ganz gut funktioniert und habe also alles so irgendwie erfüllt,
was von mir so erwartet wurde und habe aber ziemlich schnell gemerkt,
okay, irgendwas bleibt ja auf der Strecke und das bin ich selber.
Also ja gut, ich habe jetzt zwei Studiengänge abgeschlossen,
das ist okay, aber ich, gut, der zweite Studiengang, also Psychologie,
der hat mir sehr viel gebracht.
Sebastian
Ja, da beziehst du dich auch immer wieder drauf, wo ich denke,
ja, so Hintergrundwissen ist manchmal gar nicht doof.
Nika
Ja, wobei, also ich habe zwar auch den Sexualbereich, also Sexualtherapie habe
ich auch gemacht, aber das anzuwenden auf alternative Weise in Form von Domina-Dasein,
das hätte ich mir damals jetzt nicht unbedingt gedacht,
dass ich das mal mache, aber umso cooler ist der Zusammenhang.
Also natürlich steckt da auch immer was hinter, wenn Gäste zu mir kommen und
auch generell ist die Sexualität ja...
Hat viel mit der Psyche zu tun auch oder mit dem Inneren, was in einem drin
ist und was einen bisher so geprägt hat und ja, also deshalb,
das kann ich noch am ehesten verstehen, dass ich das gemacht habe,
dieses Psychologiestudium,
aber und ich habe es auch nicht auf normalem Wege gemacht, also dafür war mein
NC damals einfach zu schlecht, kann ich an der Stelle mal sagen,
also es hat nur für BWL und Sozialwissenschaften gereicht, ohne das jetzt blöd klingen zu lassen.
Aber ich wollte eigentlich ursprünglich immer Psychologie studieren und musste
es dann aber an einer privaten Schule in Hamburg nachmachen,
eben weil es mein Herzenswunsch war und weil ich es immer machen wollte und
deshalb habe ich es dann nochmal gemacht.
Aber halt eben nicht an einer staatlichen Uni, sondern an einer privaten und
das sehr praxisbezogen.
Also da habe ich mich regelmäßig nackig gemacht, das kann ich dir sagen.
Also das war auch für mich als zur
Reflexion sehr schmerzhaft und sehr dredenreich, aber umso hilfreicher.
Vielleicht sogar der Grund, warum ich mittlerweile so gut damit umgehen kann,
auch mit generell Offenheit dem Leben gegenüber.
Und ja, das möchte ich halt, also mein Beispiel oder meine Geschichte soll eigentlich
als Beispiel in dem Buch dienen, dass man halt wirklich, ja.
Den normalen Werdegang gehen kann, aber man muss einfach gucken,
dass man selber glücklich wird mit dem, was man tut und wie viele Menschen sind
unzufrieden in ihrem Job, in ihrem Leben, in ihrer Sexualität,
in sämtlichen Lebensbereichen sind sie unzufrieden, weil sie sich einsperren lassen,
in Zwangsjacken stecken lassen Und das möchte ich halt anhand meines Beispieles
und auch anhand vieler Beispiele meiner Gäste innerhalb eines Buches aufzeigen
und aber auch einen Weg daraus bieten.
Sebastian
Okay, also das Buch ist gar nicht so themenbezogen, wie es der Podcast zum Beispiel ist.
Nika
Nein.
Sebastian
Im Gegenteil sogar viel offener, aber du kannst natürlich, ich merke schon,
du hast da so einen Masterplan.
Ich mache jetzt das, dann das, dann das, dann das, dann das,
dann das und du kommst dann irgendwann irgendwo hin, wo du hin willst.
Nika
Genau.
Sebastian
Wo willst du hin?
Nika
Mein Riesentraum ist es halt irgendwann auf der Bühne zu stehen und das alles so zu bündeln.
Sebastian
Okay, wo auf der Bühne stehen? Also ich überlege gerade, wer steht auf Bühnen? Comedians?
Wobei, das könntest du wahrscheinlich sogar machen, wenn du das willst.
Das würdest du gut hinkriegen. Gib mir mal was, was ich fassen kann.
Nika
Ja, also ich möchte tatsächlich auch so ein bisschen Infotainment bieten.
Also jetzt nicht nur Entertainment, sondern ich möchte so eine Mischung machen
aus Geschichten erzählen, ja.
Aus meinem Leben erzählen, ja.
Ich möchte aber auch sozusagen das alles bündeln, indem ich den Leuten,
im Endeffekt sollten wir uns alle einfach mal ein bisschen entspannen und wir
sollten alle mal ein bisschen offener dafür sein, irgendwie auch mal alternative Wege zu gehen.
Und ich finde, das Domina-Dasein dient mir halt als gutes Mittel zum Zweck,
weil dass ich da mit sämtlichen Seitenwinden zu tun habe, das ist also Wahnsinn,
da könnten wir eine eigene Folge machen, was da alles für Nebengeräusche herrschen.
Aber gerade weil es halt dieser Themenbereich ist, der so klischeebehaftet und
so unterwäldlerisch ist noch, kann ich gut dazu nutzen, um das alltagstauglich zu machen.
Sebastian
Ist das dein Wunsch, zu sagen, das ist okay, das könnt ihr alle machen?
Nika
Nee, also jeder soll selber entscheiden, inwieweit man damit hausieren gehen
möchte und wie offen man damit umgehen möchte.
Deshalb ist dieser Bereich nur ein kleiner Teil des Ganzen, dieser Dominar-Bereich.
Das soll halt nur, ich möchte durch dieses Dominar-Dasein Beispiele auch von
meinen Gästen bieten, die mir ja nicht nur sexuell zeigen, die gehen offen damit
um, sondern die geben mir so viel auch sonst mit, wie sie ihr Leben führen.
Zum Beispiel mein ältester Gast, der mir so viele Lebensweisheiten auch mitgegeben hat.
Das ist so wunderbar projizierbar auf das generelle Leben, dieses ganze Ding, was ich da gerade mache.
Und ja, und das wäre schon schön, wenn ich da einfach die Plattform hätte,
im wahrsten Sinne, in Form einer Bühne und darüber erzählen darf und halt aber
auch den Menschen was mitgeben kann, dass die halt wirklich auch mal sagen, okay,
was möchte ich eigentlich wirklich tun? Bin ich gerade zufrieden mit dem, was ich so tue?
Da gibt es viele schon sehr coole Leute, die darüber sprechen.
Aber ich glaube, meine Herangehensweise ist da halt ein bisschen,
ich sag mal, alternativ.
Sebastian
Also ich fasse mal so zusammen. Also du nimmst halt quasi das Domina-Paket als
Türöffner, um dann zu gucken, Leute, schaut, dass ihr frei seid,
glücklich seid, das macht, was ihr machen wollt.
Kann man das so zusammenfassen? Ich weiß, ich drücke das jetzt unfassbar,
komprimiere das jetzt auf einen Satz runter. Ich weiß, das ist fast schon Bild-Zeitungs-Niveau.
Nika
Entschuldigung. Nee, alles gut. Das ist ja gut, wenn man das einfach auch mal
ein bisschen runter bricht, um das auch besser zu verstehen.
Aber zum Beispiel, ja, das Domina-Dasein, du hast vollkommen recht,
das soll der Türöffner sein, aber es
gibt ja auch eine Zeit außerhalb des Domina-Daseins, auch in meinem Leben.
Also selbst so Alltags, was heißt Alltags, ja auch noch nicht mehr,
aber so, man soll auch einfach mal Dinge machen, die unbekannt sind und die,
wo man auch selber noch nicht weiß, okay, ist das was für mich,
aber das kann man halt alles erst machen.
Ja, entscheiden, wenn man das mal gemacht hat. Und Beispiel, weiß ich nicht,
kennst du vielleicht diese Matsch-Runs, so Fisherman oder Tough Mudder oder
Xletics, falls dir das was sagt, da rennen halt Erwachsene, die werden zu Kindern
und rennen durch Scheiße und so sudeln sich in Güllefässern, sowas.
Das habe ich jetzt auch dreimal schon gemacht.
Sebastian
Echt?
Nika
Ja, und das sind halt auch wieder so Momente in meinem Leben,
wo ich am Anfang gedacht habe, meine Güte, was tust du dir da an?
Aber nachher, das ist so cool gewesen und wie man sich dann fühlt,
vorher, mittendrin, nachher, was das einem gibt.
Manchmal trifft man Entscheidungen, dann geht man die Schritte und dann stellt
man nachher fest, ja okay, war in Ordnung, ist aber nichts für mich.
Soll ja auch in Ordnung sein.
Das habe ich auch schon gemacht. Aber ich kann das halt jetzt erst alles entscheiden
oder feststellen, nachdem ich es getan habe.
Sebastian
Ja, wie gehst du damit um, wenn was schief geht? Wenn du wirklich voll gegen die Wand fährst?
Nika
Ich bin schon oft gegen die Wand gerannt, also so ist es nicht.
Und ich mittlerweile, und das hört sich ein bisschen doof an,
aber es ist wirklich so, ich sehe alles als Leere.
Also es ist überhaupt nicht schlimm, wenn man auch mal so, ja,
wirklich vor die Wand rennt.
Das Wichtigste ist halt, man hat ja immer die Wahl. Entweder man bleibt halt
liegen und verliert sich in dem Opferdasein oder man steht wieder auf und sagt,
ja okay, war eine scheiß Idee, aber okay, weiter, next, next.
Das ist alles so herrlich und deshalb ist das so cool, wenn man halt auch vor die Wand fährt.
So blöd das klingt, aber man muss es tun, um weiterzukommen.
Sebastian
Ja, man muss ja nicht immer wieder vor dieselbe Wand fahren.
Ich glaube, da ist immer der Punkt, dass man sich dann umreden muss.
Nika
Genau.
Sebastian
Ja, aber es gibt das auch alles ein bisschen Sinn, weil wirklich diese Begeisterung,
die du hast, das scheint so, du bist so ein Mensch, es gibt diese Menschen,
die sind so unglaublich lernwillig.
Die wollen Neues erfahren, erleben, weiterentwickeln, nochmal was probieren, was Neues machen.
Das sind Menschen, denen wird nie langweilig. Ich glaube, dir wird nie langweilig.
Nika
Nee, spätestens, wenn mir langweilig wird, dann probiere ich halt irgendwas Neues aus.
Also das ist ja, ach das, mal ganz ehrlich, ich meine klar, vielleicht bin ich
da auch ein bisschen extrem, ich weiß es nicht, aber für mich ist das vollkommen
in Ordnung, aber mir hilft das zum Beispiel, wenn ich jetzt irgendwie gerade so nicht mehr,
und das ist glaube ich auch nur menschlich, wenn ich jetzt mal denke,
boah der Podcast, boah nee, ich habe keine, ich habe keine Idee für eine neue Folge oder so.
Ja, dann buche ich mir bei der VHS einen Töpferkurs oder so und mache dann irgendwie
sowas ganz anderes oder weiß ich nicht, irgendwas mache ich,
was überhaupt nichts damit zu tun hat, aber das inspiriert mich dann wieder.
Ich weiß nicht, ich mache es einfach so und für mich funktioniert es super und
vielleicht schaffe ich es, dass es auch für andere funktioniert.
Sebastian
Also wenn das Buch dann da ist, dann bin ich gespannt. Ich bekomme natürlich
ein Exemplar. Natürlich, natürlich.
Ja, irgendwie zu irgendwas muss der Podcast ja auch gut sein,
wenn ich dann hin und wieder mal was zum Lesen kriege, ist das ja auch schön.
Nein, ich habe ja ganz tolle Hörer, die mich ja super unterstützen. Ähm,
Das hätte ich fast vergessen tatsächlich, weil ich habe so lange keine komplette
Folge mal mehr hier zu zweit aufgenommen.
Es gibt noch die Tradition des Dings der Woche. Hast du da etwas?
Nika
Ja, das habe ich.
Sebastian
Pass auf. Sehr schön.
Nika
Ich muss mir das mal eben holen und ich gebe es dir einfach mal in die Hand
und dann kannst du gucken und raten, was es ist.
Sebastian
Okay. Ich habe hier ein blaues, etwas wie ein Eiförmig, ein bisschen dünner
als ein Ei, würde ich sagen.
Aber so von der Größe kommt das ganz gut hin, mit einem Schlüsselanhänger dran.
Also es ist ein Schlüsselanhänger, da steht auch was drauf.
Nika
Was da drauf steht, ist eigentlich egal.
Sebastian
Okay. Das sind diese Strichmännchen, die jetzt vögeln. Also von daher.
Okay, auf der Rückseite ist ein Plastikknipsi, den kann man,
glaube ich, rausziehen. Ist das ein Knopf? Kann man den drücken?
Nika
Ja, den kannst du jetzt drücken, weil der Nupsi da noch dran ist.
Also den Nippel durch die Lasche ziehen solltest du gerade nicht,
aber so passiert halt jetzt nichts.
Sebastian
Okay, also wenn ich das da rausziehe, dann würde was passieren?
Nika
Dann würde was passieren.
Sebastian
Was würde denn passieren?
Nika
Es wäre sehr, sehr laut. Als kleiner Hinweis.
Sebastian
Ah, das ist so ein Rape-Alarm-Warner. Ein Panic-Knopf ist es. Ein Panic-Button.
Nika
Genau.
Sebastian
Okay. Okay, den hätte ich jetzt tatsächlich nicht erkannt.
Also den hat man dabei und wenn, ich sag mal, finstere Gestalten wegen was auch
immer auf einen zukommen, dann drücke ich das Ding und das Ding macht einen Höllenlärm.
Nika
Ja, in der Theorie schon. Für mich ist es was anderes.
Sebastian
Für dich ist es was anderes. Okay, warum hast du dieses Ding mitgebracht?
Nika
Dieses Teil trage ich mit mir rum, weil es ein sehr cooles Symbol dafür ist,
wenn ich dann tatsächlich doch mal irgendwie Zweifel habe an dem, was ich gerade mache.
Hintergrund ist, dieses Teil habe ich vom Gesundheitsamt geschenkt bekommen.
Das war ein sehr prägender Tag für mich.
Sebastian
Ich mache mal ein Foto, wenn ich das darf.
Nika
Ja, klar, gerne. Das Teil ist symbolhaft dafür da,
also für den Tag, den werde ich nie vergessen, als ich erst beim Ordnungsamt
war und dann beim Gesundheitsamt dieses Teil bekommen habe und draußen im Regen
stand und festgestellt habe, okay, ich bin jetzt offiziell eine Prostituierte.
Sebastian
Ach, du leitest ja hier perfekt durch die Sendung. Okay, ich wollte,
das hatte ich nämlich eben schon, wir haben eine kurze Pause gemacht,
das haben wir völlig vergessen, woher weißt du das alles, woher kannst du das
alles etc. Da hast du nur gesagt, da gab es einen Workshop.
Das heißt, du warst beim Gesundheitsamt, was musstest du denn da tun?
Also du bist tatsächlich da angemeldet?
Als Prostituierte tatsächlich? Gibt es eine Abstufung?
Nika
Ja, ich habe einen Prostitutionsschein.
Sebastian
Okay, wie kommt man zu dem Ding?
Nika
Ja, das ist auch ein Teil dessen, das Ganze gewesen, wo ich mich immer wieder
gefragt habe, was tust du hier verdammt?
Also gerade weil ich halt vorher dieses absolut andere Leben geführt habe,
habe ich halt gedacht, ja gut, dann fängst du halt jetzt mal als Domina an, mal gucken.
Und ja, Fuß zu Kuchen, also klar, ich bin super froh, dass ich diesen Workshop
gemacht habe, den muss man auch machen, also ist jetzt nicht so,
dass man jetzt sagt, okay, ich bin das Domina und kann das alles.
Sebastian
Was ist denn dieser Workshop?
Nika
Es sind sogar mehrere gewesen, also da lernt man alles mögliche an Schlagtechniken, an Utensilien,
wie man Vorgespräch führt, selbst das lernt man, weil das ist wichtig,
das ist sehr wichtig, dass man ein gutes Vorgespräch führt, wo man auch Dinge
über den Gast erfährt, um es auch entsprechend gut machen zu können.
Man lernt, wie man mit Gästen umzugehen hat. Man hat sogar menschliche Übungsflächen
für Schlagtechniken und sowas.
Auch da gibt es ja Menschen, die sind heilfroh, wenn sie da die Fläche spielen
dürfen oder sein dürfen. Das ist total cool.
Und ja, also da lernt man halt alles, was man braucht, um wirklich auch das
gut machen zu können und auch um Gefahren zu umgehen und auch um wirklich das
Ganze authentisch zu machen.
Sebastian
Ich bin da gerade ein bisschen fasziniert, wo gibt es denn diese Workshops,
gibt es nicht an der Volkshochschule?
Nika
Nee.
Sebastian
Wer trägt denn das? Also oder ist das vielleicht was beim TÜV oder von der IHK?
Nein, also nehmt mal ganz ehrlich, das ist ja wirklich so ein Ausbildungsworkshop in dem Bereich.
Nika
Ja.
Sebastian
Sowas gibt es?
Nika
Ja, also ich sag mal so, es wird tatsächlich im Studio selber gemacht von erfahrenen anderen Mädels.
Also um das Ganze mal einfach runterzubrechen. Es ist jetzt nicht so,
dass man da irgendwie am Ende so ein Zertifikat bekommt, außer die Spuren von
dem Sklaven, der da gerade die Elf geschredert hat, weil man doch noch nicht
so einschätzen konnte, wie hart man schlägt.
Aber nein, das händelt bestimmt auch jedes Studio anders, aber da,
wo ich halt bin, da haben die gesagt, du musst erst den Workshop machen,
um da vernünftig wirklich Teil des Teams werden zu können.
Das ist super, weil da gibt es sicherlich auch andere.
Sebastian
Ja, hier fang mal an, hier ist eine Peitsche, viel Spaß, der Rest,
das kommt dann schon mit der Zeit.
Nika
Hauptsache übrigens Kohle, ist einfach so. Also das gibt es halt auch,
aber bei uns ist es halt anders gewesen und da bin ich sehr dankbar für,
dass ich das so mitmachen durfte und da habe ich halt die Grundlagen gelernt
und das ist auch wichtig, dass man das macht.
Sebastian
Okay, also das ist, wie gesagt, ich habe das am Anfang völlig unter Tisch kehren
lassen, weil was befähigt dich dazu, dass es…,
Da habe ich jetzt so meine Sicht aus Sicht der Freizeit-BDSM-er, muss ich mal sagen.
Da gibt es ganz viele Dinge, wo man sagt, das sind so erweiterte Praktiken,
das machen nur ganz wenige Leute, da braucht man viel Erfahrung für.
Also du hast ja nochmal eine Kundenerwartung und die geht relativ schnell von 0 auf 100.
Das muss halt gezielt fit gemacht werden und dann lernst du halt am Objekt,
das ist, glaube ich, wie Führerschein machen.
Nika
Ja, wirklich.
Sebastian
Du wirst dann auf die Leute losgelassen und dann guckt man mal,
aber es sind noch andere da, die da so einen Blick drauf haben.
Nika
Ja, man ist ja, also zumindest bei uns war es ja auch so, dass ich am Anfang
auch immer mitgegangen bin.
Also als ich durfte gucken in den Sessions. Ist jetzt nicht so,
dass die sofort gesagt haben, so, da ist jetzt einer, der will Rohrstockerziehung, viel Spaß.
Nee, also ich habe ganz viele Rohrstockerziehungen vorher mir angeguckt.
Sebastian
Wie lange dauert diese Ausbildung?
Nika
Kommt drauf an, also je nachdem, was du machen willst. Wenn du den Klinikbereich
jetzt auch noch wirklich vertiefen willst, dauert es länger,
weil man da noch viel, viel, viel mehr Sachen beachten muss.
Aber den habe ich dann jetzt nicht gemacht, eben weil Klinik für mich bis dahin und nicht weiter so.
Also manche Grundlagen mache ich, aber dann auch nicht mehr.
Das ist für mich dann auch eine Grenze tatsächlich, auch für mich persönlich,
weil mir das auch einfach nicht so wirklich was gibt.
Aber, und ich deshalb das auch nicht authentisch machen könnte.
Aber ich habe, wie lange war der? Sechs Wochen?
Sebastian
Sechs Wochen tatsächlich, aber nicht jeden Tag.
Nika
Nein, nicht jeden Tag. Also kam immer so ein bisschen darauf an,
wie lernfähig ich auch war und wie die anderen halt Zeit hatten oder auch die
Menschen, die uns da unterstützt haben, indem sie halt die Übungsfläche da boten und so.
Also das hatte so verschiedene Gründe, warum es am Ende sechs Wochen gedauert hat.
Sebastian
Und in welchem Teilbereich hast du knapp bestanden? Du hast ja gemerkt,
du hast ja wahrscheinlich alles wirklich mal reingeschnuppert.
Nika
Ja.
Sebastian
Wo sagst du so, also Klinik hast du, okay, hast du so ein bisschen außen vor
gelassen, aber was ist so ein Wunderpunkt, wo du sagen würdest,
naja, muss ich nicht oder das fällt mir schwer, das gut zu machen.
Ich glaube, die Formulierung passt am besten.
Nika
Also klar, kurz noch dazu, bestanden habe ich definitiv nicht im Klinikbereich,
wie gesagt, weil obwohl ich das in Hamburg tatsächlich schon mal gemacht habe,
bin ich einmal weggekippt, als es dann darum ging, einen Nippel zu nadeln.
Also da habe ich, als der Nippel dann da, als ich da die Nadel durchstecken
musste, wurde ich dann auch in diesem Klinikbett erst wieder wach.
Also wir haben auch ein Klinikbett, so ein richtiges Krankenhausbett,
wurde ich wach und merkte so, okay, das anscheinend war das zu viel.
Mittlerweile und auch da wieder total cool.
Mittlerweile kann ich beim Blutabnehmen zusehen. Warum kann ich das?
Weil ich es da gelernt habe.
Also das ist so cool. Das ist Selbsttherapie gewesen in coolster Form.
Also das ist mittlerweile schon alles wieder gut. Aber ja, wie gesagt,
den Klinikbereich, da habe ich dann auch festgestellt, okay,
ist super interessant, aber nee.
Ja, was für mich halt einfach, weil ich auch da wieder ich kann es nicht,
dieses reine Demütigen.
So reine Demütigungs-Session, wo ich den ganz, also wo ich eine Stunde,
zwei nur damit beschäftigt bin, den zu beleidigen und runterzumachen und so,
das bin ich einfach nicht.
Das ist nicht meine Natur und da gibt es auch andere, die das weitaus besser machen können.
Sebastian
Also ich finde tatsächlich gerade den Grad der Professionalisierung finde ich spannend.
Also ich kenne jetzt, ich glaube, drei Studios habe ich von innen gesehen.
Die waren jetzt nicht sehr groß. Das eine, da weiß ich sogar noch,
weil das haben wir mal für eine Party angemietet, das waren knapp 200 Quadratmeter,
wie vier Zimmer, vier Spiel-Themenzimmer und das Bad waren es,
glaube ich, es war also relativ, ich empfinde es als relativ klein.
Offenbar gibt es da noch ganz andere Dimensionen, weil wenn man sich wirklich
Zeit nimmt, da Workshops zu machen, die Leute da,
ja, einzuweihen, sage ich mal, in die Geheimnisse und die Kunst,
die da auch dahinter steht, da bin ich wirklich ein bisschen überrascht gerade.
Nika
Ja, das ist aber am Ende und auch da wieder, das kann man auch aufs ganze Leben
projizieren, das ist alles eine Frage des Willens.
Also klar hätten die jetzt auch sagen können, ja mach mal, aber das ist halt deren Art und Weise,
ja, den guten Service zu bieten und deshalb nimmt man sich halt die Zeit und
den Raum im wahrsten Sinne und wir haben auch nur sechs Spielzimmer,
nur, also ist schon relativ groß, bloß Bart, aber riesig sind wir auch nicht.
Sebastian
Ja, das Ding der Woche, also ich nenne ihn jetzt mal den Panikbutton,
den hast du mitgebracht, den hast du bekommen.
Okay, was willst du mir dazu noch erzählen? Hilf mir mal.
Nika
Ja, das ist tatsächlich ein gutes Symbol dafür, denn also dafür,
dass dieses Teil erinnert mich halt immer wieder daran, dass ich…,
Dass ich da nicht nur die Entscheidung getroffen habe, Domina zu werden,
sondern dass ich mich offiziell dazu entschieden habe, und das war mir da noch
nicht bewusst, eine Prostituierte zu sein.
Also das ist, ich habe dir das bewusst mitgebracht, weil eine Prostituierte
zu sein ist ja für viele Frauen, und das war es für mich auch,
also die Hölle theoretisch.
Also ich habe wirklich, als es dann hieß, ja, Workshop ist ja das eine,
aber du musst dich jetzt, du musst ein Gewerbe anmelden und du musst dir jetzt
so einen Bockschein, ja, es heißt ja auch Bockschein, musst du dir noch besorgen,
du musst zum Gesundheitsamt und du musst zum Ordnungsamt.
Da dachte ich, oh mein Gott, Himmel, ich kann doch jetzt nicht, genau.
Sebastian
Du bist dann wirklich registriert und mit allem Pipapo.
Nika
Natürlich gibt es ja auch da wieder die Mails, die das so machen, aber nein,
ich wollte das von Anfang an vernünftig machen und ja, aber da gehörte dann
auch der Gang zum Ordnungsamt und zum Gesundheitsamt hinzu und ich kann es dir
sagen, diese beiden Tage waren so unfassbar krass für mich.
Sebastian
Ja, erzähl mal, also ich meine, man klopft an, da sagt der Herr Reihen,
sagst du, hallo, ich möchte mich jetzt hier als Prostituierte anmelden.
Nika
Na erstmal geht es ja… Formular und fertig. Ja, so ungefähr, also ja.
Also erst mal war es ja für mich so, schon nochmal so, also als sie mir gesagt
haben, so du musst das jetzt besorgen, habe ich echt gedacht,
nee, das kannst du nicht machen.
Ich kann doch jetzt nicht mich offiziell als Prostituierte darstellen.
Da kamen mir diese ganzen anderen Stimmen in mir hoch, so nein,
du musst das spätestens jetzt abbrechen, du rutschst ab, du gehst dann irgendwie
in eine Szene, wo du nicht rein willst und damit fängt es an und am Ende ist
es in einer Gosse und ach, was weiß ich, was da alles für Stimmen in einem hochkommen.
Und dann ja auch noch, du bist doch eigentlich so ein komplett anderer Mensch
und führst doch sonst ein anderes Leben. Also diverse Stimmen kamen da hoch.
Aber gut, mit der Entscheidung, das machen zu wollen, gehörte das dann halt dazu.
Dementsprechend der Gang zum Ordnungsamt entwickelte sich auch richtig cool.
Also natürlich, ich dahin musste ich dann Perso zeigen und vier Wisch ausfüllen
und keine Ahnung. Und das waren zwei Frauen.
Die waren so Mitte 40 und beide total cool am Anfang.
Alles so, wie man das halt so am Abend macht, schnell, zack,
zack, alles fertig, hier noch ein Zettel, da noch ein Zettel und der für sie, der für uns so.
Und irgendwann merkte ich aber, diese beiden Mädels, also diese Frauen,
haben Interesse daran. Also die fingen dann an zu erzählen und zu fragen,
können Sie uns mal nur so ein bisschen erzählen?
Total schön. Und da hat man auch gemerkt, dass das Eis gebrochen ist oder es bricht immer weiter.
Und am Ende dafür, dass es irgendwie nur fünf Minuten Sache war,
saß ich anderthalb Stunden mit diesen beiden Mädels da und habe halt die Rücken
auch immer näher an mich ran, so rechts und links neben mir und dann habe ich
halt mit denen so gequatscht.
Und das war total schön. Und dann fingen die auch an aufzutauen und haben dann
so erzählt, ja, wir haben ja auch schon mal so ein bisschen was erlebt, aber total schön.
Ja, und dann kam ja der Gang zum Gesundheitsamt, der ja eigentlich noch prägender
für mich war, weil ich wirklich gedacht habe,
Oh mein Gott, da gibt es einen separaten Bereich für Prostitution.
Sebastian
Moment, lass erst mal kurz, also diese Anmeldung da jetzt beim Ordnungsamt,
was für einen Schrieb kriegt man denn da jetzt überhaupt genau?
Also was hast du da ausgefüllt?
Nika
Ja, man muss sich ja mit einem, also man muss sich einen Nickname aussuchen,
so wie man als Domina dann arbeiten möchte und dann, ich weiß gar nicht mehr genau,
was da alles so war, auf jeden Fall musst du dich halt da vorstellig machen,
dass du das bist und offiziell in Deutschland lebst und angemeldet bist und so.
Sebastian
Ist das so eine Art Arbeitserlaubnis oder eine Lizenz oder was war das?
Es interessiert mich jetzt einfach mal, ob das jetzt im Podcast drin bleibt,
das entscheide ich dann später, aber es interessiert mich jetzt einfach tatsächlich
mal persönlich, wie viel Bürokratie da dran hängt.
Nika
Ja, so viel ist es jetzt nicht. Also ich war jetzt einmal da,
aber einmal im Jahr muss man dann hin. Und wenn man noch nicht 21 ist,
glaube ich, muss man auch zweimal im Jahr hin.
Das hat mit Gesundheitsamt zu tun, das erzähle ich gleich gerne noch.
Aber eigentlich ist das nur eine Sache, du musst halt einfach nur sagen,
hier bin ich und ich bin legal hier.
Sebastian
Okay. Gibt es ein Stück Papier, was du dann hinterher kriegst und mit dir führen
musst bei der Tätigkeit?
Nika
Ja, meinen Schein.
Sebastian
Den Schein? Mein Bockschein. Hast du den dabei?
Nika
Nee, also ich nehme ihn jetzt nicht so mit, also den habe ich nur da im Studio, da wo er hingehört.
Sebastian
Alles klar.
Nika
Genau, und dann ging es ja noch zum Gesundheitsamt, das war eigentlich noch
cooler und deshalb auch der Panic Button.
Wie gesagt, also ich wohne in der Nähe vom Gesundheitsamt und das ist so ähnlich
wie, ich glaube, also ich kann das so jetzt nicht einschätzen,
aber ich glaube, so führen sich auch Menschen, die sich arbeitslos melden müssen,
so ähnlich. Also so fremdschämend tatsächlich.
Du kommst da rein und dann steht dann so ein Riesenschild Prostitutionsgewerbe
hier entlang, so nach dem Motto, mit so einem Pfeil und ich denke,
oh mein Gott, wenn mich jetzt hier jemand sieht.
Und so wie die Gäste manchmal, die kommen dann auch abgehetzt da rein und schnell
in irgendeinen Raum, damit man nicht gesehen wird, so habe ich mich auch gefühlt,
weil das Gesundheitsamt hat ja nicht nur diesen Bereich, sondern du gehst da ja auch hin,
ich weiß noch nicht mal wofür, aber das hat auch andere Bereiche und hätte mich
da jetzt ein Arbeitskollege gesehen oder ein Bekannter oder wer auch immer, furchtbar.
Und ja, ich dann da hin, da durchgelaufen und dann Rezeption und dann,
ja, hier, ich bin die und die und ich muss mich melden hier,
weil ich einem Gewerbe nachgehen möchte im Prostitutionsbereich.
Und dann wirst du angeguckt.
Also wirklich, ja, so und so, nehmen sie nochmal kurz Platz und dann sitzt du da.
Neben dir sitzt dann jemand, der irgendwie eine Geschlechtskrankheit hat und
sich beraten lassen muss.
Sebastian
Ja, okay.
Nika
Man fühlt sich wirklich so, wie im falschen Film. Ich habe mich wirklich aus
der Metaebene dann versucht zu betrachten und habe gedacht, okay,
was ist das hier gerade, was du tust?
Ja, und dann kam eine ganz nette Frau, super nett, kam auf mich zu,
nahm mich dann mit und war dann, die hat mich in Watte gepackt.
Ich weiß, ich habe am Anfang überhaupt nicht begriffen, warum.
Das hat mich dann ziemlich schnell begriffen. Als sie mich dann gefragt hat,
also wie so ein Psychologe tatsächlich, nahm sie mich dann an die Hand.
Und sagte so, ja, hier ist ein geschützter Raum, sie können mit mir reden und
es passiert ihnen nichts.
Sprich, am Ende des Liedes war, wollte sie wissen, ob ich das freiwillig mache
oder ob ich gezwungen werde.
Sebastian
Das ist ja auch vernünftig.
Nika
Total.
Sebastian
Auch dann Leute haben, die da geschult sind.
Nika
Total. Also ich meine, klar, die stellen dir dann verschiedene Fragen, was, ich weiß gar nicht,
also, ja, wie gesagt, ob man das freiwillig macht und ob man sich,
ob man Hilfe braucht, ob man HIV-Test machen will, aber auch da,
ne, IV-Test ich, ich bin nur, warum, aber genau das, so wie du jetzt reagierst im Nachhinein,
ja, Gott sei Dank gibt es das,
ne, aber ich hab dann halt auch ziemlich schnell vielleicht auch,
Vielleicht auch, weil ich halt so war, wie ich jetzt bin.
Ich guckte sie irgendwann an und ich sagte, junge Frau, das ist total toll,
was Sie hier machen, aber bitte, was machen wir hier?
Und dann hat sie auch verstanden, okay, ich bin jetzt keine Prostituierte in
dem Sinne, sondern ich bin Domina, also ich bin nicht berührbar und ich bin so.
Dann hat sie das auch verstanden und hat mir das auch offensichtlich abgenommen.
Also ich schien jetzt auch nicht so, als dass ich da jetzt irgendwas sage, was ich sagen muss.
Und dann hat sie mir diesen Panikknopf gegeben und hat zu mir gesagt,
das ist für sie und nehmen sie den bitte immer mit.
Sie befinden sich ja auch in
einer Szene, wo das mal irgendwie so ein bisschen grenzwertig ist und so.
Und ich denke, meine Güte, lustig.
Dieses Teil wird mich auf jeden Fall jetzt begleiten für immer und ewig,
weil das halt so symbolhaft ist.
Erstens so klischeebehaftet, dunkle Welt sind es ja jetzt.
Sebastian
Aber sie hat es doch gut gemacht.
Nika
Ja, total. Also ich fand das auch total klasse, wie sie drauf war.
Dann hat sie mir eine Tüte mit Kondomen mitgegeben und keine Ahnung,
was sie da alles so gemacht hat.
Ich habe diese Frau so gefeiert, das war so schön.
Und dann ging ich nämlich raus aus dem Gesundheitsamt, es fing an zu regnen
und ich hatte diesen Schein und diesen Knopf in der Hand und dachte mir,
meine Güte. Also jetzt ziehst du es auch durch.
Sebastian
Ja. Meinerherrn. Okay, so ein kleines Ding.
Wir haben ja vorher, ich habe ja wirklich fast vergessen, dir zu sagen,
hier, Ding der Woche, das gibt es und du warst auch nicht ganz sicher,
was du da mitbringen könntest. Das ist eine super Idee.
Nika
Danke dir.
Sebastian
Ich werde ihn natürlich, ich habe ein Bild eben gemacht, ich werde das natürlich
in die Shownotes packen zu den ganzen Links und dem ganzen Zeug und weißt du
was? Ich habe ja gar nicht mehr so viel stehen.
Hier steht noch als Notiz, dein Tag hat auch 72 Stunden. Das Gefühl habe ich manchmal.
Wahnsinn, ich empfinde dich als unglaublich quirlig und jetzt mag ich aber nochmal
wissen, was habe ich denn noch vergessen, dich zu fragen?
Also klar, es gibt noch tausend Sachen, aber gibt es noch was,
wo du sagst, das muss unbedingt nochmal raus, das mag ich erzählen?
Nika
Ja, also mein Tag hat nicht 72 Stunden, aber ich sage mal so,
ich bin halt, ich gehe neugierig durch die Welt und versuche halt,
ja, ich bin auf der Suche.
Gut, vielleicht gehe ich manche Wege, die nicht jeder so gehen würde und will
und möchte, das ist auch vollkommen in Ordnung.
Aber ich bin dankbar dafür, dass ich das halt hingekriegt habe,
irgendwann auszubrechen tatsächlich und wirklich mal das zu machen,
was ich meine, machen zu wollen.
Und ja, wie gesagt, klar waren da viele Steine und viele Berge,
sei es jetzt mein Vater oder halt auch hier dieser Panic-Button oder was auch immer.
Ich war in vielen Situationen im Swingerclub, dass da irgendwelche Sachen passiert
sind, anhand dessen ich die Entscheidung getroffen habe, das nicht mehr zu machen.
Also das war auch sehr cool, da musste zwar etwas passieren,
wo ich wirklich auch lange noch dran zu knabbern hatte,
aber es war ja gut, dass es passiert ist, sodass ich gesagt habe,
okay, das war es jetzt mit dem Swingerclub, um meine Sexualität zu sichern,
weil das waren zu viele Sachen im Kopf, die, nee.
Und genau, also sowas, ich versuche, ich probiere viele Dinge aus,
ich gucke, ist das was für mich, wenn ja, dann gehe ich dem nach,
wenn nicht, dann biege ich ab, keine Ahnung, also das,
ja, ich hoffe, dass ich das beispielhaft mache und anderen Leuten da mit vielleicht
auch ein bisschen Hilfe, das auch zu tun.
Sebastian
Wir machen jetzt folgendes, ich sage jetzt nochmal, jetzt kurz vor Schluss,
wo man dich findet, nika-macht.com ist die Webseite, wo es den Podcast gibt,
wo es auch so WhatsApp-Kontakt habe ich auch gesehen.
Da ist das auf jeden Fall. Da kann man dich finden und beobachten. Ich werde es tun.
Nika
Freut mich.
Sebastian
Ich finde das total klasse. So offen und so spritzig und so optimistisch und auch planvoll.
Das ist eine Kombination, die hat man relativ selten.
Und das hat mir bisher jetzt hier super, super Spaß gemacht.
Und ich hoffe, dass wir beide einfach in Zukunft auch uns immer wieder mal über
den Weg laufen vielleicht. Das fände ich sehr schön.
Nika
Auf jeden Fall. Wir machen was Großes draus. So einfach ist das.
Sebastian
Wir machen was Großes. was Großes machen, das ist super groß.
Think Big ist immer schön. Ich erwarte bei dir Großes.
Ich gebe mir Mühe, ein bisschen mitzuhalten. Mal gucken, was passiert.
Dankeschön, schön, dass du hier bist, dir Zeit genommen hast.
Und ja, jetzt musst du gleich auch wieder los. Schade eigentlich.
Nika
Können ja irgendwann nochmal weitermachen. Kein Problem.
Sebastian
Sehr gerne. Das machen wir in jedem Fall. Und dann gucke ich mal,
dass ich die Folge in den nächsten Tagen richtig schön zusammenschneide.
Noch mit Shownotes und Links und Logos und allen Pipapo da ein bisschen hübsch mache.
Vielen Dank, hat Spaß gemacht.
Nika
Fand ich auch, war echt super. Vielen Dank, dass ich kommen durfte zu dir und
dass ich dir erzählen durfte.
Und ja, auch nochmal Kompliment an deinen Podcast, so viel Zeit muss sein,
das ist auch echt ein cooles Teil.
Und wir machen einfach was Cooles draus und danke, dass ich kommen durfte.
Sebastian
Ja, vielen Dank. Tschüss.
Nika
Ciao.