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Sebastian
Hallo und herzlich willkommen zur Unvernunft Live Bonus am Donnerstag. Huch, was ist hier los?
Ganz einfach, wir haben einen kleinen Bonus zu einer Folge aufgenommen und den kriegt ihr genau jetzt.
Und damit der auch irgendwann erscheint, habe ich beschlossen,
Donnerstag ist genau der richtige Tag, Vatertag.
Ja, passt ja auch eventuell ein kleines bisschen zum Thema. Okay,
ich höre mich ein bisschen nasal an, keine Sorge, das ist der Schnupfen,
aber die Gespräche sind vorher entstanden.
Denn wir haben vor, Gott, mittlerweile drei Wochen Live-Folge 155 zum Thema
Cook-Olding gemacht und das ist die Sache,
wo der Mann Lust oder Befriedigung oder Erniedrigung oder noch ganz viele andere
Sachen empfindet, wenn seine Frau mit anderen Menschen ins Bett geht.
Und da haben wir festgestellt in der Live-Sendung, mein Gott,
da sind so viele Implikationen drin, da ist so viel Dynamik drin, Wahnsinn.
Und wohlweislich, dass bestimmt noch die eine oder andere Person was dazu sagen
möchte, haben wir dann gesagt, okay, zwei Wochen später, die Live-Sendung,
die wird ein freier Themenabend.
Wie erwartet haben sich auch dort Menschen gemeldet, um über dieses Thema zu sprechen.
Und damit diese Gespräche, drei sind es an der Zahl, nicht in der Live-Sendung
unter dem Titel freier Themenabend irgendwo versanden, habe ich die jetzt da rausoperiert.
Und, ja, drei wunderschöne Gespräche geführt. Eins mit Undine Derivier,
die kennt ihr vielleicht schon.
Dann mit Zartbitter und Kinky Curious und alle drei Gespräche handeln sich um das Thema Cookolding.
Das ist also eine Ergänzung zur Live-Folge Nummer 155.
Ich hoffe, dieser Modus gefällt euch. Es geht hier einfach darum,
Sachen ein bisschen sichtbarer zu machen.
Und ich leite jetzt auch mal direkt über. Ich habe die Gespräche quasi direkt aneinander gehängt.
Ich springe mal direkt rein in das Gespräch mit Undine Derivier.
Undine
Hallo Sebastian.
Sebastian
Schön, dass wir es geschafft haben.
Wir haben schon mal gesprochen in Live-Sendung Nummer 62 im Jahr 2021.
Undine
Wow, das ist wirklich schon so lange her.
Sebastian
Ja, das war April. Etwas mehr als vier Jahre. Das ist Wahnsinn.
Undine
Okay.
Sebastian
Und damals haben wir über Hypnose gesprochen. Und wenn du möchtest,
damit die Menschen dich auch ein bisschen einordnen können, die dich nicht kennen,
keine Ahnung, ob es da welche gibt.
Vielleicht magst du dich ein kleines bisschen vorstellen.
Undine
Ja, ich bin Undine. Ich lebe und arbeite in Hamburg.
Ich bin in erster Linie Sexarbeiterin, aber auch Hypnose-Coach,
Kink-Provider, sowas ähnliches wie eine Domina, aber vielseitiger als eine und
spezialisiert unter anderem auf erotische Hypnose.
Und hatte schon das Vergnügen, mich mit dir über Orgasmustrigger zu unterhalten.
Ich fand das sehr schön, wie du die Folge benannt hast.
Und sollten sich alle anhören, die sich für Hypnose interessieren.
Sebastian
Ja, Live-Folge Nummer 62. Und ja, du hast mich angeschrieben,
du hast nämlich die letzte Folge auch gehört.
Undine
Oh ja.
Sebastian
Ich frage dich jetzt erstmal nach Kritik, haben wir das Thema brauchbar präsentiert?
Undine
Fand ich total, ja, auf jeden Fall. Also ich fand es super spannend und ich
höre auch immer gerne Perspektiven einfach von Menschen, die das ausleben und
das fand ich so schön, dass du da so viele verschiedene Stimmen hattest,
die da zu Wort kommen durften.
Sebastian
Ja, viele, aber offenbar nicht genug, denn du bist mir hier gleich mit drei
Perspektiven um die Ecke gekommen und über die werden wir jetzt einfach ausführlich
sprechen, die Zeit nehmen wir uns.
Und jetzt bleibt mir der Tonmeister, ich soll mich noch ein bisschen zurücknehmen.
Ich bin heute offenbar zu enthusiastisch.
Okay, soll ich die Themen mal sagen oder nehmen wir uns einfach erst mal eins?
Undine
Ganz wie du magst.
Sebastian
Wir schnappen uns einfach eins. Womit möchtest du anfangen? Welche Perspektive?
Undine
Ich finde die Hypnose-Coaching-Perspektive tatsächlich super spannend und damit
einzusteigen, vor allen Dingen anzuknüpfen an das Thema.
Also du hast das letzte Mal ein paar Mal gefragt in dem Kackholding-Podcast,
ob das nicht irgendwie super schwierig ist und ob das nicht kompliziert wird und so weiter.
Und da kann ich jetzt mal sagen, ja, habe ich schon erlebt, einfach in meiner
Form als Unterstützende von Menschen, die das ausleben.
Vielleicht zu meiner Perspektive noch mal ganz kurz. Ich selbst bin tatsächlich,
war nie in der Hot Wife-Rolle, kann mich da aber recht gut sehen,
bin aber eher so, also es hat sich einfach in meinen Beziehungen nie ergeben,
sondern bin ein strahlender Komet, was dieses Thema angeht.
Habe also immer wieder sehr heiße Begegnungen damit auf verschiedene Arten und Weisen.
Und eine dessen ist einfach als Hypnose-Coach Paare darin zu unterstützen,
ihren Kackholding-Fetisch auszuleben miteinander, denn natürlich gibt es manchmal
Probleme und Schwierigkeiten.
Sebastian
Jetzt bin ich gespannt, also ich weiß, das macht man nicht, aber ich frage dich
jetzt mal nach einem konkreten Beispiel, was kannst du tun und warum ist das gewünscht?
Undine
Also ich kann mal eine Geschichte erzählen, die ist ein bisschen verändert und
ein bisschen anonymisiert, damit sich da niemand jetzt geoutet fühlt.
Ein Paar, was schon öfter zu mir gekommen ist, bei dem der männliche,
submissive Part, wie das so häufig ist, ihr angetragen hat, eine weiblich geführte
Beziehung, also so ein Female-led Relationship zu führen und überhaupt ihre
dominante Seite mehr auszuleben.
Und sie war erst mal so ein bisschen so, okay, was willst du jetzt von mir?
Wie geht das jetzt weiter?
Und dann sind die beiden zu mir gekommen und ich habe mit beiden auch ein Hypnose-Coaching gemacht,
vor allen Dingen aber auch mit ihr mehr in ihre aktive und dominante Seite hereinzufinden,
also einfach dem Teil in sich mehr Raum zu geben.
Dann fand ich das Thema spannend, hatte aber einfach noch relativ wenig Erfahrung
damit und brauchte dann einfach so ein bisschen einen Schubs für Selbstbewusstsein.
Und das fand ich super spannend.
Also wenn das Thema interessiert, wie Frauen besser einen Top-Space finden können,
da habe ich auch im Joy-Club mal einen Livestream dazu gemacht,
der auch in der Joy-Club-Mediathek immer noch abrufbar ist.
Da sind wir im Sex Education Programm in dem öffentlichen. Das ist die Top Space
Trance für Femdoms, weil mir das einfach auch ein super Anliegen ist,
dominante Frauen darin zu unterstützen, ihre Dominanz einfach auch auf ihre Art und Weise zu leben.
Denn ganz oft sind das solche Pornoklischees, die dann auch nur gezeigt werden
und von denen die Menschen dann denken, sie müssen sie nachspielen.
Aber das ist natürlich alles viel, viel, viel facettenreicher.
Also auf jeden Fall, die beiden waren bei mir gewesen.
Und dann hatte ich ihnen da schon weitergeholfen und er war auch sehr an dem
Thema Kackholding interessiert und hat sie dann im Endeffekt so lange geschubst,
so geh doch mal, mach doch mal und geh doch mal vögeln und das macht doch auch
Spaß und so weiter und leb dich doch mal aus.
Und irgendwann hat sie sich dann breitschlagen lassen und hat sich prompt in
einen ihrer neuen Lover verliebt,
und dann hatte ihr Gatte natürlich erst mal so, oh Gott, das wird jetzt wirklich
ernst und war dann sehr ambivalent, was das anging.
Also hatte so zwei Seelen in der Brust und die eine sagte, oh mein Gott,
all meine Träume werden wahr, ist das super geil.
Und die andere war so, oh Gott, jetzt meine Träume werden ein bisschen zu wahr,
Hilfe, was passiert mit meiner Ehe.
Und dann hatten wir eine ganz, ganz coole Session, in der ich im Prinzip zuerst
ein Hypnosecoaching mit ihm gemacht habe und mit seinen inneren Anteilen in
Kontakt gebracht habe, also so ein Seitenmodell verwendet.
Also die eine Seite will das, die andere Seite will das und die sind vielleicht
im Widerspruch miteinander.
Und habe dann dort einfach für ein bisschen mehr innere Harmonie gesorgt und
damit, dass diese beiden Seiten sich auch ein bisschen besser miteinander verstehen.
Und anschließend sind wir dann aber relativ nahtlos in erotische Hypnose und
Dirty Talk und ein bildliches Ausschmücken seines zukünftigen Lebens gegangen,
um auch dann wieder für die nötige Begeisterung für dieses Thema zu sorgen.
Sebastian
Darf ich ganz kurz mal reinfragen, weil seine Bedenken oder das wird jetzt zu
wahr. Ich meine, das ist ja, ein Risiko ist ja da.
Ich glaube, das ist auch ein gewisser Reiz, dass das auch mit einem Risiko behaftet ist.
Das kann man ja nicht einfach wegdiskutieren sozusagen,
weil Dinge passieren und auch das Podcast-Summi kann sich, wenn es zum Bäcker
geht, plötzlich in den, ich weiß, dass es bei diesem Bäcker garantiert nicht
passiert, aber das kann ja passieren, dass es um einen geschieht.
Und so ist es natürlich so, dass man die Möglichkeiten, dass das passieren kann, vervielfacht.
Wie hast du gesagt, kann man damit umgehen? Also das ist ja schon irgendwie schwierig.
Undine
Ja, es ist natürlich aber auch Teil des Reizes. Also wir haben ja solche Kings
unter anderem wegen dieser Ambivalenzen.
Also diese Angst, die dann dadurch entsteht, ist eine Form von Aktivierung,
die über sogenannten Erregungstransfer, heißt die Theorie, da gibt es tatsächlich auch Forschung dazu,
kann das in sexuelle Erregung umgewandelt werden oder sexuelle Erregung im Gehirn
und im Körper mittriggern.
Also das ist neurologisch betrachtet, macht das Sinn, dass uns die Sachen geil
machen, vor denen wir auch ein Stück weit Angst haben.
Und das ist in dem Fall, glaube ich, recht ausgeprägt.
Es gibt meines Erachtens noch ein paar andere Gründe, warum Menschen kackholige Fantasien haben.
Aber dieser Erregungstransfer ist einer. Es ist ein Tabubruch zum einen.
Also es ist was, was tut man nicht. Im Patriarchat muss ja weibliche Sexualität
gut kontrolliert werden wegen der väterlichen Erbfolge.
Und wenn jetzt ein Mann seine Frau nicht im Griff hat, in Anführungszeichen,
weißt du, dann ist es natürlich auch ein gesellschaftliches Tabu,
was dann dort gebrochen wird. Es ist eine ganz persönliche Angst unter Umständen,
dass das die Beziehung in irgendeiner Form beeinträchtigen könnte.
Also die Eifersucht, mit der dort gespielt wird, ist ja ein Feature.
Und es geht natürlich jetzt nicht darum, da in eine komplette Entspannung zu
gehen. Es sei denn, man ist wie einer Gesprächspartner in der letzten Folge,
steht in erster Linie so auf den persönlichen Porno mit der eigenen Frau.
Wenn es aber wirklich um dieses Spiel mit Eifersucht geht, dann wollen wir natürlich
die Eifersucht auch nicht wegmachen.
Also das Schönste, was ich zu dem Thema mal gehört habe, ist,
man möchte diese Schmetterlinge im Bauch, also dieses Ziehen nicht wegmachen,
aber so die Schmetterlinge in Formation fliegen lassen.
Das heißt, wir nutzen dieses Gefühl, diese Unsicherheit auch und wandeln die
aber um von Aufregung in Erregung und machen daraus eben eine Verstärkung dieses sexuellen Kicks.
Das funktioniert recht gut. Das heißt natürlich immer noch nicht,
dass das Risiko vollständig weg ist. Also es ist einfach so.
Ein Risiko besteht immer, aber wie du schon sagst, man kann sich auch beim Bäcker verlieben.
Und ich bin als sehr überzeugt nicht monogamer Mensch sowieso der Meinung,
dass ein polyamores Leben oder eins in Beziehungsanarchie eher Sicherheit gibt.
Weil wenn man sich in jemand anderen verliebt, muss das ja dann nicht zwangsläufig
heißen, dass man mit dem vorhandenen Partner bricht, sondern man kann dann ja
sozusagen beides haben und gerade beim Kackolding geht es ja auch genau darum.
Sebastian
Man merkt, dass du es sehr gewohnt bist zu reden. Ich brauche gar nichts nachfragen,
weil im nächsten Satz sagst du es dann plötzlich einfach. Großartig.
Okay, die Menschen kommen zu dir und jetzt hast du gesagt Kackolding und Sexwork,
das ist auch noch ein Thema,
wie äußert sich das? also weil, also ich hätte mir jetzt überlegt,
dass bei einem männlichen Sexarbeitenden, da hätte ich mir das noch vorstellen
können den kann man ja im Grunde buchen, dann ist das eine recht gefahrlose
Sache, aber es passiert halt trotzdem,
wäre eine Variante und es hat wahrscheinlich sogar eine Art, ja wie soll ich sagen,
Gelingengarantie, weil man hat da halt Ein Deal irgendwo.
Wobei da auch wieder schwierig ist, wenn der Kackhold den Menschen organisiert,
dann ist ja die Macht wieder von da.
Das geht also gegen das Machtgefüge, das funktioniert irgendwie im Kopf wahrscheinlich nicht.
Oh Gott, also Fragen, Fragen, Fragen. Also wie kannst du oder wie wurdest du
involviert und warum machen die Menschen das?
Undine
Also Sexwork und Cuckolding haben einige Berührungspunkte.
Das eine ist, wie du sagst, dass männliche Sexworker einfach als Bulls gebucht werden, definitiv.
Das zweite ist, dass ich weibliche Kolleginnen habe, deren Männer cuckold sind
und die den Job ihrer Frau total geil finden. Das gibt es auch.
Ich selbst werde gelegentlich gebucht von Menschen, die einfach vielleicht gar
nicht in der Beziehung sind und aber trotzdem den King als Rollenspiel ausleben wollen.
Also in der Form, dass ich einfach für eine begrenzte Zeit mit ihnen in ein
Rollenspiel eintauche, in der ich ihre Frau, Freundin, Partnerin wie auch immer
spiele, die sich dann mit einem anderen Mann vergnügt.
Das ist in der Regel dann auch ein männlicher Kollege, also ein weiterer Sexworker,
damit wir das Szenario auch genau auf die Person zuschneiden können.
Und dann kann man dort noch mit reinbringen, muss aber nicht in der Sexarbeit
so ein Element von Financial Domination,
was ich tatsächlich auch ganz heiß finde, weil es auch so kontrovers diskutiert
wird in der BDSM Community und da so viele Leute drin involviert sind,
die teilweise das Thema wird schwierig.
Gerade in den sozialen Medien auch dargestellt von allen Beteiligten,
die teilweise auch gar nicht so genau wissen, wie das eigentlich mit dem SM
funktioniert und dem Konsens und so weiter.
Und dementsprechend nicht so gut miteinander umgehen, würde ich es mal nennen.
Aber das steht nochmal auf dem anderen Blatt. Auf jeden Fall FINDOM,
Financial Domination kann man dort auch gut mit einbauen,
gerade wenn man seinen Kackholding-Kink mit einer Sexarbeiterin auslebt,
denn dann kann ich der Person gegebenenfalls noch unter die Nase reiben,
dass sie nicht nur nicht dran darf,
sondern dass sie auch noch dafür bezahlen muss, uns zuschauen zu dürfen.
Und eine Art und Weise, wie ich das persönlich besonders gerne auslebe,
ist als eine Variation auf die Ferne.
Also ich habe wie alle anderen seit 2020 viel, viel mehr online gemacht und
eben auch online Sexwork gemacht und Financial Domination ist halt eine sehr...
Ehrliche Art auf die Ferne zu dienen. Also sozusagen ich versklave mich in meinem
Job für meinen Arbeitgeber und schicke dir eben das Geld, für das du dir dann
ein schönes Leben machen kannst.
Sebastian
Das ist aber eine sehr romantisierte Vorstellung.
Undine
Ja, genau.
Sebastian
Da gibt es noch tausend Nebenaspekte an der Stelle, weil wir die heute nicht
ausdiskutieren werden können.
Genau, das mit Packbuilding zu verdinken. Ja, auch generell,
dieses Financial Domination.
Gab es hier im Podcast aber auch schon mal die Suchfunktion auf der Webseite
benutzen, haben wir ausführlich drüber gesprochen. Dann können wir uns das jetzt
ein bisschen sparen und kürzer fassen.
Gibt es und die Frage ist ja auch immer, gefällt es und haben wir eben den Konsent
und wenn das passt, dann passt das ja.
Aber wie ist denn das für dich? Also dieses ganze Szenario, ist das was hochprofessionelles
oder sagst du, okay, das hat so viele Facetten, das kickt dich selber auch?
Undine
Das kickt mich definitiv selbst auch. Also ich mache dann sowas wie,
ich gehe auf eine Sexparty oder treffe mich dann irgendwie oder organisiere
mir eine kleine Gangbang oder gehe auf eine. Das sind sowieso Dinge, die ich gerne mag.
Und dann habe ich eben einen Fin-Kack, der dann im Hintergrund mir den Abend
finanziert und dann ab und an mal ein Update von mir bekommt,
je nachdem, wie das für die Beteiligten passt.
Ob das Videos sind oder meine Sprachnachricht oder irgendwie.
Das macht mir schon sehr, sehr viel Spaß. Das ist nicht nur ein professionelles Interesse.
Sebastian
Es ist auch so eine niederschwelligere Variante, einfach da zu probieren, wie fühlt sich das an.
Undine
Ja, genau.
Sebastian
Ich springe mal direkt weiter, weil da weiß ich tatsächlich nicht,
was du mir noch erzählen wirst dazu.
Wobei, nein, ich schiebe erstmal eine Frage rein. Wenn du da viele Menschen
kennst, es gibt ja auch den umgekehrten Weg, also die Frau submissiv und der Mann.
Ich habe ja eben schon den Begriff genannt Hot Husband. Also ich kenne keinen
besseren Begriff, vielleicht kennst du einen besseren.
Kommt das vor? Weil ich habe jetzt so im Vorfeld der letzten Folge eher von
Frauen die Fantasie geschildert bekommen.
Dieses typische Bild gefesselt, am Stuhl, Augen verbunden, geknebelt am besten
noch, während er sich mit jemand anderem vergnügt.
In der Folge, in der letzten kam das jetzt im Grunde nicht vor,
aber scheinbar ist die Fantasie auch weiblich viel zu finden aus der Perspektive.
Kannst du das bestätigen?
Undine
Es gibt sie, aber sie ist nicht so weit verbreitet. Wir hatten gerade vor ein
paar Wochen einen interessanten Thread in einem der Reddit-Foren zu diesem Thema,
warum es so viel mehr männliche Kackholz als weibliche Kackqueens wohl gibt.
Also ich glaube, es gibt sehr viele Frauen, die gerne ihrem Partner dabei zuschauen,
wie er mit anderen vögelt.
Das ist aber nicht notwendigerweise mit diesem submissiven Aspekt verbunden
und schon gar nicht mit diesem starken Demütigungsaspekt.
Und ich bin mir recht sicher, dass auch das wieder mit diesem patriarchalen
gesellschaftlichen Tabu zu tun hat.
Wenn Dinge von Vater auf Sohn vererbt werden, muss man ja schauen,
dass man weiß, wer der Vater seiner Kinder ist.
Sprich, bei der Mutter ist es immer klar, aber weibliche Sexualität muss kontrolliert werden.
Wenn die mit irgendwelchen anderen Menschen Sex hat, dann könnte es ja sein,
dass ein Mann anderer Männer Kinder großzieht.
Und das ist ja so im Patriarchat die Höchststrafe. Ja, genau.
Und weil du das eben umgekehrt nicht so hast, also männliche Sexualität muss
patriarchal nicht so stark kontrolliert werden wie weibliche in diesem System, in dem wir leben,
ist dieser Demütigungsaspekt von die Kontrolle entgleitet dem Mann über die
Sexualität der Frau oder seiner Frau ist nicht so groß.
Also der Tabubruch ist einfach nicht so stark und deswegen gibt es da nicht
so viele Ambivalenzen, die kinkifiziert werden können.
Und ich denke, dass das der Grund ist, warum es stärker, also warum das so eine
starke Gender-Disbalance ist, was das Thema angeht.
Sebastian
Das Schöne ist ja, dadurch, dass ich das jetzt in einer Live-Sendung gemacht
habe, das Thema und dadurch ist so ein bisschen der Bann gebrochen und ich werde
in den nächsten Monaten die ein oder andere Folge zum Thema mit Paaren aufnehmen können.
Da bin ich schon dabei, Termine zu machen und Vorgespräche zu führen.
Ich hoffe, dass auch diese Perspektive dann da mal ausführlich vorkommt,
weil einfach dann in diesem langen Gespräch über mehrere Stunden da einfach
die Motivation noch ein bisschen besser rauskommt.
Undine
Da bin ich sehr gespannt drauf.
Sebastian
Ja, ich auch. Jetzt habe ich noch eine Sache. Du merkst, ich habe hier die Uhr
echt heute fies im Blick.
Du hast mir noch geschrieben, Rollen jenseits von Hotwife, Bull und Kakault.
Jetzt bin ich gespannt, weil erstmal sind diese drei beteiligt. Wer noch?
Undine
Ja, da ich ja leider nie eine Hot Wife war und mich immer so im Umfeld bewege,
ich aber das auch in meinem Freundeskreis durchaus etabliert ist.
Also da kenne ich mehrere Paare, die das lieben.
Es gibt zum Beispiel sowas wie ein Gangbang-Management für die Dame,
das habe ich auch schon gerne und häufiger umgesetzt, dass ich mich darum kümmere,
dass ich einfach mit ihr dann irgendwo hingehe, die vielleicht auch noch nicht
so viel Erfahrung mit Gruppensex hat, unter uns stehen in einem Club und so weiter.
Und dann ist es immer ganz schön, wenn man eine Person dabei hat,
die das schon kennt und die da so ein bisschen drauf aufpasst und die passenden Herren ranwinkt.
Und gerade wenn es um solche Gruppenszenarien geht, bin ich da...
Sehr gerne auch behilflich. Das ist natürlich für mich auch wieder so ein Ding,
ich inszeniere mir meinen eigenen Porn und ich mag es sowieso sehr gerne,
Gruppensex zu inszenieren.
Das ist also so die eine, einfach so als Facilitator, als Hilfsperson rund um
dieses Spiel. Und das Zweite, was ich auch wahnsinnig gerne liebe,
ist so als Kackisitter, nenne ich das.
Also während sie sich beschäftigt, damit der arme Kackholt nicht alleine zu
Hause sitzen muss und sich grämen, sitze ich gerne daneben und flüstere ihm
ins Irrchen, worüber er sich so alles vielleicht noch viel schlimmer grämen
kann, was da alles passieren könnte und so weiter.
Sebastian
Du machst es also irgendwie noch schlimmer oder guckst, dass die Erregung genau
an den Maximalpunkt ist. Boah, ist das fies.
Das ist gut. Okay.
Undine
Genau, also es gibt einfach auch noch so ein paar Hilfskonstruktionen.
Man kann sowas ja auch wirklich mit einem dominanten Paar ausleben.
So, dass der eine ist der Bull und die andere ist der Kackisitter beispielsweise.
Also es gibt einfach sehr, sehr viele verschiedene Weisen, wie man das machen
kann und es gibt natürlich auch weibliche Bulls, also auch das habe ich schon,
damit hatte ich schon sehr viel Vergnügen, mich dann mit der Frau zu vergnügen
und er darf dann nicht nur nicht ran, sondern vielleicht auch nicht mal zugucken,
was er vielleicht dann auch nett fände,
aber selbst das bleibt ihm verwehrt und so weiter und so fort,
also da kann man wirklich sehr viele schöne Szenarien auch drumherum bauen.
Sebastian
Also ich finde tatsächlich deine Perspektive total spannend,
weil das ist eine völlig andere, als ich sie jetzt zum Beispiel hätte,
muss man einfach sagen. Nee, das ist total gut.
Lass mich aber doch nochmal so die ein oder andere Random-Frage einfach da lassen.
Also klar, das ist dieses Spiel mit der Eifersucht und der Tabubrochen,
das ist alles am Rand quasi, das ist wirklich ziemlich edgy, das Ganze.
Jetzt ist natürlich so dieses Gefühl, okay, das könnte jetzt auch schief gehen.
Schon mal erlebt oder ist das ein Gerücht oder ist das etwas,
wo man denkt dran, das kann jetzt schief gehen, das kann hier Beziehungen verändern
und zerstören und kaputt machen, aber es passiert in Wirklichkeit eigentlich
nie, man muss sich gar nicht so viele Gedanken drum machen. Würdest du diese These stützen?
Undine
Also Beziehungen verändern bestimmt auf irgendeine Weise.
Also insgesamt, wenn man einfach eine offene Beziehung lebt und vorher monogam
war, dann verändern sich Dinge einfach auch unter Umständen aufgrund von Zeit.
Also wenn jemand dann plötzlich mehr Zeit äußerhäusig verbringt,
dann sind natürlich weniger zeitliche Ressourcen da oder so.
Aber es kann auch sehr bereichernd sein.
Also ich muss sagen, ich habe das in meinem Freundeskreis zumindest und in meinem
Umfeld noch nicht erlebt, dass das so galaktisch schiefgelaufen ist.
Vor allen Dingen nicht, dass das dann der Grund war.
Also vielleicht war es ein Anlass in irgendeiner Form, aber nicht in einer Beziehung, die im Prinzip,
funktioniert hat und wo die Beteiligten sich wirklich geliebt haben und die
Beziehung auch gut war und nur aufgrund dieses Kings, das ist,
also nö, das habe ich tatsächlich auch noch nicht erlebt.
Also ich glaube, es ist ja oft so, es ist ja fast so ein Klischee, dass man sagt,
dass Paare, die erstmal lange zusammen sind, dann in der Regel auch zusammenbleiben,
selbst wenn mal Affären passieren, also selbst wenn wirklich ein Hintergehen
stattfindet, was ja viel schlimmer ist als so ein offenes Ausleben,
bei dem alle Beteiligten mit dem Boot sind.
Und also ich möchte jetzt nicht behaupten, dass sowas nie schief gehen kann,
um Himmels Willen, also Poli oder offene Beziehungen.
Sebastian
Ja gut, aber es geht ja um eine Stichprobe.
Undine
Zu der du mehr zu kommen hast als ich. Also meine Stichprobe ist eher,
dass es erstaunlich häufig gut geht.
Sebastian
Jetzt nochmal eine persönliche Frage, was hindert dich daran zu sagen,
ach komm, das lebe ich jetzt auch privat, ist es dann doch zu Business für dich,
dass du da, also hindert dich was daran, weil du sagst ja, das macht schon Spaß.
Das ist ein interessantes Szenario.
Ich weiß, private Fragen sind jetzt gemein, aber die muss ich dir trotzdem stellen.
Undine
Ja klar. Also das hat sich einfach nie ergeben.
Also ich bin zwar, wie gesagt, nicht monogam und mit mehreren Menschen irgendwie
unterwegs und verbandelt und teilweise auch schon länger verbandelt.
Und da war einfach nie jemand dabei, der auf der passiven Seite einen ausgeprägten
Kackholding-Kink hatte.
Das liegt eher so am Gegenüber und das ist jetzt, also es ist mir jetzt nicht
so wichtig, das in dieser Rolle dauerhaft auszuleben, dass ich jetzt sagen würde,
ich suche mir jetzt einen privaten Partner auf diesen Aspekt hin,
der jetzt in mir diese Rolle erfüllt, dafür habe ich einfach zu weit gefächerte Interessen.
Also die Menschen, mit denen ich zu tun habe, müssen definitiv alle kinky sein,
aber in welcher Ausprägung bin ich da doch relativ flexibel und das ist mir
einfach nie ein Kackol drin.
Selber zugelaufen bisher und das finde ich jetzt auch nicht super tragisch,
aber es wäre durchaus was gewesen, wenn ich die auch gesagt hätte,
ja würde ich auch nehmen.
Sebastian
Vielleicht kommt der Tag nochmal und dann müssen wir nochmal sprechen,
weil manchmal ist es dann ja aus der Perspektive nochmal ganz anders.
Undine
Ja, das stimmt sicherlich.
Sebastian
Gibt es zu dem Thema noch irgendeine Perspektive, wo du sagst,
also das ist was, das finde ich total spannend darüber, habe ich noch nichts
gehört, dazu möchte ich eigentlich mehr hören oder mehr erfahren oder mal einen
Menschen hören, die diese Perspektive haben.
Also gibt es da etwas, was dir noch fehlt bei allem Internet,
wo man alles ergoogeln kann, aber irgendwie ist ja doch nie alles vollständig.
Undine
Also vielleicht ist die Frage gar nicht so uninteressant, mal auch jemanden
zu Wort kommen zu lassen, der oder die sagt, ich habe die Entscheidung bereut,
aus welchem Grund auch immer,
weil man einfach vielleicht auch mal daraus lernen kann, wo Fehler passieren können.
Das würde mich tatsächlich interessieren, anschließend an deine Frage.
Und ansonsten bin ich einfach total gespannt auch auf verschiedene und unterschiedliche
Perspektiven von verschiedenen Menschen und deren Lebensrealitäten.
Denn man kann ja jedem erst mal nur vor den Kopf gucken. Und gerade wenn es
hier die Möglichkeit gibt, sich auch anonym auszutauschen, wäre ich super gespannt,
wer einfach noch anruft und seine oder ihre Geschichte erzählen mag dazu.
Sebastian
Ja, ich bin selber sehr gespannt, wie der Abend verläuft. Ob du die einzige
Person bist, mit der ich über das Thema spreche oder ob es noch andere gibt.
Das ist bei diesem offenen Themenabend im Grunde immer ein Spiel mit dem Feuer, was ich hier spiele.
Ich bin da wirklich äußerst gespannt. Okay.
Undine, ich glaube, wir gucken mal, ob noch andere Menschen zu Wort kommen wollen.
Undine
Total gern. Ich bleibe dran und bin ganz ohr.
Sebastian
Ja, ich auch. Natürlich muss ich ja.
Wenn Menschen mehr zu dir wissen wollen, du hast dein Profil bei mir auf der
Webseite gepflegt, da hast du alles verlinkt von X über Joy Club,
Blue Sky, sonst noch was, da findet man dich und auch sonst,
also ich habe, immer wenn ich irgendwelche Podcasts höre, hin und wieder höre ich dann deinen Namen.
Ich meine, es war der Deutschlandfunk, wo ich dich mal irgendwo gehört habe.
Also du bist medial unfassbar aktiv.
Also wer mehr von dir hören möchte, einfach mal googeln oder auf deiner Webseite
gibt es da glaube ich auch ganz viel.
Ich finde es klasse, dass du dir heute Zeit genommen hast und dass du dich gemeldet
hast. Vielen, vielen Dank.
Undine
Ich danke dir für das Gespräch. Das war spannend.
Sebastian
Sehr gerne. Mach's gut. Tschüss.
Undine
Du auch. Tschüss.
Sebastian
Das war und Dine. Das sind wirklich spannende Perspektiven.
Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich die auch in diesem Podcast unterbringen
kann, finde ich spannend.
Und ja, die Sache, dir nochmal einen anderen Touch zu geben,
indem man das in professionelle Hände gibt, das ist auf jeden Fall eine Idee, die spannend ist.
Gehen wir direkt weiter. Das nächste Gespräch habe ich mit Zartbitter geführt.
Zartbitter
Hallo, hier ist Zartbitter.
Sebastian
Hallo Zartbitter. Oh, das ist super, dass du anrufst. Du hast nämlich einen
Kommentar unter die letzte Folge geschrieben.
Zartbitter
Genau, richtig.
Sebastian
Und ich habe gleich geantwortet, du könntest, ja, finde ich total super,
dass das geklappt hat, sonst hätte ich nämlich deinen Kommentar hier vorlesen müssen.
Das kann ich mir sparen. Soll ich einmal sagen, was du drunter geschrieben hast
oder möchtest du einfach erzählen?
Zartbitter
Ich erzähle gerne, also wir sind seit knapp sechs Jahren ein Paar und haben
dann uns irgendwann, kam halt so diese Fantasie, wie es glaube ich viele haben,
so mit mal einem Dreier oder so.
Wir hatten davor schon immer so ein bisschen, also für uns zwei, SM.
Gemacht. Und ja, dann kam das halt und dann sind wir in die so verpönte Swingerszene eingestiegen.
Das kommt mir immer so vor, dass das unter den richtigen BDSM dann so ein bisschen,
muddellig ist oder ich weiß nicht.
Sebastian
Die Szenen sind irgendwie erstaunlich getrennt, ne?
Also, wobei in jedem Swingersklub gibt es auch immer den SM-Raum.
Also der gehört irgendwie dazu. Also gibt es ja doch irgendwie eine Vermischung.
Zartbitter
Also ich habe auch schon vieles gesehen, Aber ja, wie auch immer.
Aber wir leben es halt insofern anders als das klassische Kackolding,
nachdem der der Top ist und ich sein Sub.
Und das für uns beide sehr reizvoll ist,
dass er mich zur Verfügung stellt, dass er es quasi auswählt und ich das mehr
oder weniger hinzunehmen habe, natürlich immer im Einverständnis.
Sebastian
Da gibt es auch einen tollen Fachbegriff, den hast du auch in dem Kommentar
erwähnt. Stack heißt das.
Also er sagt, mit wem du Sex zu haben hast.
Zartbitter
Genau.
Sebastian
Genau. Und er stellt dich anderen zur Verfügung und ich sage es mal,
du hast es so toll formuliert, er sucht Menschen aus, die dir nicht unbedingt
gefallen müssen und du musst dich ein bisschen überwinden und das ist reizvoll.
Zartbitter
Genau. Es ist natürlich alles, was irgendwie hygienisch, zweifelhaft oder ansonsten
irgendwie sowieso nicht.
Aber das ist für mich tatsächlich auch so der Reiz, dass das jetzt nicht unbedingt
das wäre, was ich mir jetzt aussuchen würde.
Und das ist halt so diese Form der Dominanz die er sagt, was ich zu tun habe und,
Das gefällt uns beiden sehr gut.
Sebastian
So, jetzt ist ja das Spannende an der Geschichte. Also das finde ich an dem Thema so cool.
Das ist eine der wenigen Themen, wo du im BDSM, wenn du jetzt in den Club gehst und man sieht euch.
Von der Handlung her, was passiert? Nämlich die Frau da hat Sex mit jemandem
und ein anderer steht daneben.
Von der Handlung, so rein optisch, ist das das Gleiche wie Kackolding?
Aber durch das Konzept durch die Perspektive durch die Dynamik ist es halt das
extreme Gegenteil davon eigentlich.
Zartbitter
Was natürlich schon der große Unterschied ist,
weder mir würde jemals einfallen ich weiß nicht, irgendwelche Kommentare,
der hast mir besorgt das kannst du ja nicht oder das schaffst du nicht oder
auch diese anderen Männer, da ist ja immer eher, dass die sehr,
weiß ich nicht,
da ist ja auch viel von ihm aus dann stolz, dass andere mich begehren,
dass da andere Männer auf mich scharf sind. Das ist ja neben anderen,
System quasi anders. Also diese Demütigung für ihn fällt komplett weg.
Sebastian
Ja, wobei, da hätte ich so ein kleines Schlupfloch. Jetzt stellen wir uns mal
vor, du hast so guten Sex, so galaktisch guten Sex und sagst ihm das auch.
Oh mein Gott, das war so gut.
Also das war ja so gut, so guten Sex hatte ich noch nie. Das impliziert ja im
Grunde auch das, also weißt du, was ich meine?
Das wäre ja schon so dieser Nadelpiks. Vielleicht ist das ja sogar gewollt.
Also das auch eher, kann ja in der Top-Position sein und trotzdem so ein bisschen
Eifersucht empfinden. Das schließt sich ja nicht aus, finde ich.
Zartbitter
Möglicherweise ja. Ja, aber wie gesagt, für uns beide passt es so total gut.
Und ja.
Sebastian
Das würdest du ihm also auch nicht sagen, wenn es so gut wäre.
Also ich meine, es ist eh schon mal gut, weil die Situation ja so eine andere
ist. Deshalb ist es an sich sehr toll.
Zartbitter
Wir haben da auch schon gesprochen, dass das,
ich weiß nicht, ich weiß nicht, wie das ist, wenn man in einem Club mit jemandem Fremden spielt.
Das ist auch möglicherweise viel aufregender, weil neu, weil unbekannt,
weil eben weniger vertraut sein.
Das macht ja auch einen unglaublichen Kick aus, dieses noch viel weniger Wissen, was genau passiert.
Ich kann es nicht einschätzen und das ist möglicherweise da auch,
das was wir zwei miteinander haben, ist halt viel intensiver,
weil halt dieses Vertrauen da ist, weil wir natürlich auch...
Andere Dinge miteinander tun, die jetzt da nicht passieren.
Sebastian
Ja, ich werfe dir mal was aus dem Chat hin. Gleich zwei Sachen. Einmal von True Teufel.
Zartbitters Methode finde ich schön. Die ist eher positiv motiviert und schont
den Partner vor Verletzung.
Und von Blütenhonig eine Frage. Ist das realistisch, dass man mit einem Fremden
so dermaßen guten Sex hat, dass es besser ist, als mit dem Partner, der zuguckt?
Das ist eine gemeine Frage und du sollst ja auch nicht werten.
Also um Gottes Willen, du sollst deinen Top jetzt hier auch nicht abwerten.
Zartbitter
Und wie hattest du jetzt ja auch gerade das mit Gruppen und so,
das gab es halt auch schon im Club oder so.
Das ist natürlich quasi die totale Reizüberflutung.
Das ist wahrscheinlich zu zweit schwierig herzustellen.
Mehrere Beteiligte gleichzeitig oder ja, aber an sich glaube ich mit einem fremden,
galaktischere geht nicht.
Sebastian
Ja, das ist ganz ehrlich, es ist vielleicht auch, auch wenn Sex,
also die Praktik, die gleiche ist, es ist ja dann doch was anderes,
es ist ein anderes Setting, ein anderes Mindset, ja, es ist alles irgendwie anders, also es ist eine
Vergleichbarkeit, glaube ich, eh nicht gegeben und im Zweifel hat man hinterher
festgestellt, mein Gott, haben wir hier gerade etwas Krasses zusammen erlebt.
Zartbitter
Genau. Das ist ja wahrscheinlich wie bei jeder Party, wenn ihr nach Hause kommt,
wird es ja auch so sein, dass man sich hinterher denkt, boah,
was war das wieder für ein,
Wahnsinns Abend. Was habe ich heute gesehen? Was habe ich heute erlebt?
Deswegen machen wir das doch alle, oder?
Sebastian
Ja, genau. Das ist ja der Punkt eigentlich auch generell bei Kink und BDSM,
dass wir einfach einen starken Reiz haben wollen.
Wir wollen hinterher dieses Gefühl, dieses Bäm-Gefühl haben und wie das erreicht
wird. Ganz ehrlich, das ist gar nicht so wichtig.
Und diese ganzen Tabus, die man da überspringt, ja mein Gott, das ist halt so.
Vielleicht noch eine letzte Frage, als er das erste Mal gesagt hat,
okay mach mal wie hast du dich dabei gefühlt, weil ich glaube das ist so ein Gefühl, dass,
da haben viele Menschen ein bisschen so einen Gruselfaktor vor,
oh Gott ich habe jetzt seit Jahren vielleicht nur mit meinem Partner Sex gehabt
und jetzt mit jemand anderem und er guckt auch noch zu um Himmels Willen,
also ist das was Besonderes das erste Mal oder ist das was.
Zartbitter
Das macht man denn halt für mich damals im Club überhaupt das erste Mal weil
ich das leibhaftig und live gesehen habe, andere Menschen beim Sex.
Dann sieht man das im normalen Leben.
Also man sieht es, weiß ich nicht, als Porno oder wie auch immer,
aber echte Menschen live, echte Geräusche, echte Gerüche, was auch immer, hat man ja vorher nicht.
Das ist schon, aber schimmst du endlich ist es dann eigentlich mehr oder weniger
von mir ausgegangen und er hat ja am Anfang schon Bedenken, was macht das?
Macht das vielleicht doch was mit uns?
Was ist, wenn es da jemanden gibt, der besser ist, der besser bestückt,
was auch immer ist, größer, schneller, toller, weiter, wie auch immer.
Aber es ist nicht. Und das ist das, was ich unglaublich schön finde,
an diesem, wie es Undina auch gesagt hat, an dieser offenen Beziehung.
Ich habe das Gefühl, dieses ganze Thema kann uns nichts anhaben.
Also es gibt nichts, was ich oder er mir wünschen könnte, was wir halt nicht
ausleben können, entweder zusammen oder jeder für sich, weil wir drüber reden können.
Und es ist ja sonst, glaube ich, häufig das, was in einer monogamen Beziehung das Problem ist.
Da gibt es irgendwann eine Idee und diese Idee wird immer fixer und ich keine
Ahnung, habe das Gefühl, ich kann das nicht ausleben und ich kann nicht drüber
reden und dann suche ich mir irgendwann heimlich was.
Und das ist für mich das viel Schlimmere, wenn irgendwann.
Dann heimlich was ausgelebt wird. Und das ist halt dann das Hintergehen, der Vertrauensbruch.
Sebastian
Ja.
Zartbitter
Was wir da gemeinsam machen und wovon wir gegenseitig wissen.
Sebastian
Ich glaube, das ist tatsächlich dieser Vorteil an dieser Kinky-BDSM-Sozialisierung,
dass man gezwungenermaßen lernt, miteinander über Dinge zu sprechen,
sowas wie Konsent herzustellen, wenn es nur ein Metakonsent ist.
Aber dass man da wirklich Übung darin hat, miteinander drüber zu reden und nicht
einmal im Monat oder alle halbe Jahre zufällig im Schlafzimmer das Licht aus
ist und dann macht man halt das, was man macht.
Und dass man Dinge verbalisieren kann, drüber sprechen kann,
über Fantasien reden kann.
Und ich gebe auch ehrlich zu, ich kriege ja gelegentlich E-Mails von Menschen,
die sagen, ich habe den Podcast gehört und ich bin lange schon in einer Beziehung, Partnerschaft und,
ja, dass man das nicht ansprechen kann quasi, dass da eine Riesenhürde ist,
wie ein Berg, über den man auf keinen Fall drüber kommt und die,
die sich getraut haben, zumindest die, die es mir berichten,
habe ich natürlich ein verfälschtes Bild,
die sind dann immer happy, dass sie das dann mal ausgesprochen haben und oft
haben sie ihrem Partner oder meistens ihrer Partnerin zu wenig zugetraut,
also wie oft haben dann Menschen schon gesagt, oh ja, du hast eine Idee fürs
Bett, das klingt spannend, Lass uns das machen.
Also es geht öfter, als man glaubt. Auf der anderen Seite ist das natürlich
wie so ein Riesen-Outing und man hat einfach auch was zu verlieren.
Zartbitter
Ganz klar. Aber wie gesagt, ich denke mir halt auch, selbst wenn ich mir vorstelle,
er würde irgendwie was für mich total Abgefahrenes äußern. Er will Windeln tragen.
Womit ich nichts anfangen kann, dann könnte ich sagen,
ich nicht, ich kann dich nicht schlagen, das bin ich nicht oder es gibt gewisse
Dinge, die ich halt nicht mag oder nicht mache oder nicht kann oder wie auch
immer, such dir jemanden.
Dann ist dieses Bedürfnis befriedigt und es tut aber uns als Beziehung,
kann es nichts machen und im Grunde können wir doch daran dann nur wachsen,
weil wir uns das gegenseitig gönnen können.
Sebastian
Ich habe noch eine Frage von der Seite reingeschoben bekommen,
eine anonyme Frage. Ob er Sex mit anderen hat?
In deinem Beisein? Stört das? Macht das Spaß? Wie fühlt sich das an?
Zartbitter
Ich finde es sensationell, ihm zuzuschauen und ich finde es sensationell,
wenn wir beide nebeneinander mit jeweils jemandem anderen Sex haben, finde ich.
Also dann ihm in die Augen zu schauen, wir uns küssen, wir uns die Hand geben
oder handhalten, das finde ich super.
Sebastian
Okay, zartbitter. Vielen, vielen Dank. Toll, dass du dich gemeldet hast.
Und ja, wieder eine schöne Ergänzung. Ich bin gespannt, was der Abend noch so bringt.
Und ich wünsche dir, nein, ich wünsche euch ganz viel Spaß.
Und wenn du dich auch manchmal ein bisschen überwinden musst,
Hauptsache ihr sagt am Ende des Abends, ja, das war ein geiles Erlebnis, das war toll.
Zartbitter
So gehört es doch, oder? Mit dem Überwinden ist doch in jedem DS oder gehört es doch dazu, oder?
Sebastian
Das Gemeine ist, ihr dürft das den Leuten da nicht sagen, nach dem Motto,
ja, ich muss mich jetzt überwinden um mit dir was zu machen.
Für die Person, das ist nochmal eine andere Perspektive. Für die ist es vielleicht
ein bisschen schwierig, da muss man ein bisschen schummeln.
Okay, ich wünsche dir einen tollen Abend. Grüß schön irgendwie zu Hause und
viel Spaß. Ja, ich auch. Mach's gut. Tschüss.
Zartbitter
Tschüss.
Sebastian
Das war Zartbitter, liebes Publikum. Und ja, heute ist wirklich ein ganz schneller
Modus, weil die Gespräche sind das Wichtige und was die Menschen zu sagen haben
und diese Drumherum-Moderation, die braucht ja kein Mensch.
Gehen wir direkt weiter zu Kinky Curious.
Hallo, Sebastian hier. Mit wem spreche ich?
KinkyCurios
Hallo, Kinky Curious ist hier.
Sebastian
Hi, worüber sprechen wir?
KinkyCurios
Über Kackäuligen.
Sebastian
Sehr schön. Damit ist besiegelt, es ist eine Auskopplung dieser Folge geben wird.
Ja, worüber genau möchtest du sprechen? Lebt ihr das aus? Lebst du das aus oder möchtest du gerne?
KinkyCurios
Ja, also es ist so, dass wir das gerade so mittendrin sind. Quasi das ganze
Thema zu erleben, auszubauen.
Und ja, wollte da einfach nochmal vielleicht so ein paar Erfahrungen teilen.
Sebastian
Okay, ich kann ganz viele Fragen stellen oder du erzählst einfach.
KinkyCurios
Okay, also mein Partner und ich, wir haben uns vor knapp zwei Jahren kennengelernt,
waren beide von Anfang an, wussten wir, dass wir in der BDSM,
im BDSM-Bereich tätig sind und daraus hat sich dann schnell herausgestellt,
wie gerne das Thema Fandom ausprobieren möchte und ich dann den passiven Part übernehme.
Sebastian
Das hat sich herausgestellt.
Hast du schon Kinky-Erfahrungen oder Gedanken? Warst du da schon irgendwie drin?
KinkyCurios
Ja, tatsächlich ja. Also schon seit 15 Jahren.
Sebastian
Ah, super.
KinkyCurios
Genau, und angefangen auf der dominanten Seite oder vermeintlich dominanten
Seite, irgendwann dann mal in die Devote-Seite gewechselt.
Ja, immer mal noch switchend zwischendrin, aber hauptsächlich auf der Devoten-Seite.
Und wir haben halt in diesem Fandom-Spiel
immer mal halt schon mit dritten Parteien gedanklich gespielt.
Vor allem, wenn es halt darum ging, dass sie von jemand anderem verwöhnt wird,
und ja, bringen das jetzt gerade so langsam zur Umsetzung.
Sebastian
Okay, in wessen Idee war denn dieser Part?
Achso, erstmal ganz kurz, wenn ich dir zu viele oder zu intime oder Fragen stelle,
die nicht passen. Du musst auf nichts antworten.
Aber ich bin natürlich berufsbedingt neugierig.
KinkyCurios
Alles gut. Ich glaube, das war, ich würde sagen, entweder beidseitig oder am
Ende mein Impuls, ob wir das Thema vielleicht mal probieren wollen.
Und weil ich das halt schon immer spannend fand. Also ich hatte ganz früher
mal jemanden, wo ich schon gemerkt habe, dass mich da was triggert,
weil das eher nur so eine Freundschaft plus war.
Und jetzt mit ihr konnte ich da halt zum ersten Mal auch wirklich offen drüber
reden und sie war da halt offen für.
Und dadurch sind wir dann näher ins Gespräch gekommen und hatten das auch schon
vor einem Jahr mal probiert.
Allerdings habe ich da gemerkt, dass ich mich damit dann doch nicht so wohlfühle,
wie ich gedacht habe, wenn es dann tatsächlich zur Umsetzung kommt.
Sebastian
Darf ich mal fragen, so von der Idee her, eher so ein, sie sucht sich noch einen
Lover oder ihr geht zusammen in den Club und dann ist da halt jemand mal für
eine halbe Stunde mit ihr am Machen.
Also eher was langfristiges oder eher wirklich nur für den Moment,
ich sag mal Spielzeug ist ja so ein bisschen der Begriff.
Welche Fantasie hat da dominiert?
KinkyCurios
Tatsächlich mehr das Thema Lover, also schon was regelmäßiges,
weil wir jetzt auch weniger in diesem wechselnden Bereich sind von den Partnern
und wir beide so Vertrauen brauchen.
Deswegen haben wir so in die Richtung Lover gedacht und haben dann über die
große Plattform Joy auf die Suche gegangen und haben dann aber irgendwie eher
Frust erlebt statt Lust.
Sebastian
Okay, wie kann das sein? Eine Frau sucht jemand, der mit ihr vögelt.
Man müsste doch, Entschuldigung, ich formuliere das jetzt besonders scharf,
man müsste doch meinen, dass das gar kein Problem ist und dass es da total einfach
ist, tolle Menschen zu finden.
Ja. Der Sarkasmus, man hört ihn ein bisschen. Okay, also woher kommt der Frust?
KinkyCurios
Na, wir haben halt schon etwas gesucht, wo sich der potenzielle Lover oder Bull
dann auch mit der ganzen Konstellation gut reinleben kann und halt auch Respekt
mir gegenüber dann zum Beispiel halt auch mitbringt und ja,
zwischenmenschlich halt auch eine gewisse Interaktion möglich ist,
weil wir jetzt halt auch nicht diejenigen sind,
Tür auf und dann geht's los, sondern
wir brauchen da schon irgendwie eine gewisse Zeit zum Warmen werden.
Und da ist irgendwie nie der Funke so richtig übergesprungen,
weil entweder war es zu weit weg oder es war dann kompliziert,
weil dann anscheinend doch nicht alles so offen war, wie man sich das vielleicht
kommuniziert wurde mit der anderen Partnerin.
Und so haben wir das dann tatsächlich vor einem Jahr eher mit Frust sein lassen
und uns da erstmal wieder um uns gekümmert.
Sebastian
Das ist natürlich auch schon ein ganz schönes Paket. Da ist ein Paar und im
Grunde, der Lover ist ja so ein bisschen, der soll ja nicht die Beziehung übernehmen.
Im Prinzip erfüllt er irgendwie eine Art Job, hat aber auch was davon.
Man müsste ja meinen, oh, da darf sie vögeln.
Da sind so ganz viele böse Implikationen im Prinzip drin ich kann mir schon
vorstellen dass es dann schwierig ist jemanden zu finden der genau auf dieses
Mindset von euch auch wirklich passt Absolut.
KinkyCurios
Also das ist uns auch bewusst dass wir da die eierlegende Bäumlichsau gesucht haben.
Sebastian
Man sagt Unicorn glaube ich Unicorn Handling hat es Sonja mal genannt Genau.
KinkyCurios
Also das wartet sich auch sehr herausfordernd auch im Club sind wir dann nicht
so richtig fündig geworden.
Das lag dann aber eher an uns tatsächlich, weil wir da dann auch wieder Respekt
hatten, dort auf Leute dann aktiv zuzugehen.
Und jetzt kam es quasi eher unverhofft, dass sie im normalen Leben jemanden kennengelernt hat,
wo sie mir dann gesagt hat, dass sie für ihn tatsächlich sexuelle Begierden hat.
Sebastian
Ich hoffe, es war nicht beim Bäcker.
KinkyCurios
Nee, beim Bäcker nicht. Okay.
Sebastian
Okay, aber jetzt ist ja der Punkt, jetzt wird das real und vielleicht habt ihr
Grenzen abgesteckt, weil es ist
ja so ein Mindset, wo du dich auch noch irgendwie mit Wohl fühlen musst.
Und also bis wohin hast du zu dem Zeitpunkt definiert, bis dahin ist es für dich okay.
KinkyCurios
Ja, also wir haben, also wir sind gerade noch mehr im Austausch als sonst.
Noch mehr auch schriftlich und auch persönlich, wenn es um Gedanken,
um Gefühle und alles drum herum geht. Das ist natürlich,
Für beide tatsächlich gerade sehr auffühlend, aber auch sehr schön, weil natürlich,
wie du es ja auch schon angesprochen hattest, am Anfang, das ist halt so ein
Wechselbad der Gefühle zwischen Eifersucht und Lust und auch Angst natürlich,
die Partnerin zu verlieren,
weil ihr könnt ja besser sein oder was anderes machen und und und.
Sebastian
Ja, man spielt ja vor allem auch damit, mit diesem, oh, ich hatte jetzt verdammt
guten Sex und den hatte ich nicht mit dir.
Das ist ja Teil des Spiels möglicherweise.
Das ist ja kompliziert. Wie kommst du damit klar?
KinkyCurios
Dem ich es tatsächlich ganz offen kommuniziere. Also ich sage ihr,
mein normales Ich hat gerade ganz viel Angst, dich zu verlieren oder dass sich
irgendwas Negativen ändert.
Mein devotes Ich ist aber gerade auf so einem Hoch, dass es das unbedingt erleben
möchte und die auch gerade eine sehr gute Art hat, mich da quasi mitzunehmen.
Also auch sie ist, also wir haben, weil du gefragt hast, nach Grenzen.
Wir haben jetzt Grenzen abgesteckt, zum Beispiel halt, ähm,
Das klingt jetzt ein bisschen unlogisch, aber das erste Treffen zum Beispiel
kein Geschlechtsverkehr. Das fand ich erstmal anderweitig.
Sebastian
Wenn was langfristiges geplant ist, vielleicht gar nicht so blöd.
KinkyCurios
Genau, es soll etwas längerfristiges sein.
Und da war es dann so, dass sie mich da quasi mitgenommen hat.
Also wir haben für uns, haben wir gemerkt, dass es sich besser anfühlt,
wenn das erste Treffen erstmal nicht mit mir stattfindet.
Und dann hat sie mich quasi mitgenommen in Sachen Vorbereitung,
Verabschiedung, ich fette jetzt hin, ist jetzt da, zwischendrin eine Nachricht.
Sebastian
Das Band zwischen euch bleibt die ganze Zeit bestehen.
KinkyCurios
Genau.
Und halt auch wirklich viel Fokus noch mit auf mich.
Was mir natürlich auf der Paarebene ganz, ganz viel Sicherheit gibt.
Und von, okay, es ist alles gut.
Es wird sich jetzt quasi nicht dahingehend ändern, dass ich dann irrelevant bin, vor allem sexuell.
Sebastian
Okay, das ist der Deal. Also ihr habt auch weiterhin Sex miteinander.
Es gibt ja auch die Ausprägung, dass das halt nicht mehr gewünscht ist oder
dass das auch Teil des Kicks ist, dass man das halt auslagert, sage ich mal.
KinkyCurios
Ja, temporär gehen die Gedanken da auch hin.
Aber wie gesagt, wir stehen gerade am Anfang und finden uns da rein.
Aber sie spielt es dann schon in Form auch von Keuchhaltung und dass ich dann
auf sie warte und dass die Spannung auf jeden Fall da bleibt.
Sebastian
Jetzt pass auf, bei allen Ängsten und Aufregung und Erregung,
ist es denn so toll, wie du es dir erhofft hast?
KinkyCurios
Ja, also bisher kann ich sagen eindeutig ja.
Sebastian
Okay, und was sind so deine, ich sag mal, ich frag jetzt mal so, was sind so,
ich meine, es ist ein Thema Femdom, es geht also eigentlich um ihre Lust und
ihr Empfinden, dass sie Spaß hat, aber im Grunde ist ja auch,
es ist genauso wichtig, dass du ja auch Spaß dran hast, ne, wenn es keinen Spaß
mehr macht, dann ist es ja irgendwie,
ja, was bringt es einem dann, ne.
Also, was ist so das, wo du sagst, ja, das möchte ich oder das wünsche ich mir,
dass sie erlebt oder tut oder auch fühlt und was möchtest du auch fühlen und erleben?
Also, was sind so die Dinge, wo du sagst, ja, das will ich?
KinkyCurios
Also in erster Linie geht es mir um ihre Lust, dass sie Lust und Vergnügen hat.
Und ich auch merke, wie mich das erregt, wenn sie davon spricht,
dass sie sich mit anderen Menschen gewisse Vorstellungen hat und die gerne erleben möchte.
Und zum anderen ist es halt für mich halt dieses Paradoxe, dieser süße Schmerz,
der Eifersucht, weil wir sexuell oder im BDSM-Kontext sehr kompatibel sind und
bisher wirklich unfassbar gute Erlebnisse hatten,
ist es jetzt halt gerade gibt es den besonderen Kick, das jetzt mal nicht erleben
zu dürfen, Sondern vielleicht, dass das jetzt jemand anders erlebt mit ihr.
Und dann aber zu wissen, dass sie zurückkommt zu mir und wir ja immer noch wir
sind, unabhängig was dann quasi woanders passiert, sie aber mit noch mehr Lust
im besten Fall zurückkommt,
das gibt uns beiden einen sehr, sehr großen Reiz.
Sebastian
Ja, ich habe mal, oh Gott, das ist ein ganz blöder Vergleich,
aber ich habe ihn in meinem Mailpostfach gefunden und dachte mir,
so schlecht ist er doch gar nicht, wenn man darüber nachdenkt.
Das ist so ein bisschen wie Kochen und Essen.
Also ja, ich kann das Podcast so wie bekochen, dann freut die sich auch.
Wir können aber auch woanders essen gehen, dann kann es auch lecker sein.
Das heißt jetzt nicht, ach Gott, der Vergleich ist eigentlich doof.
Also er ist gut, aber ich kriege ihn nicht rübergebracht. Ich habe das sehr
viel poetischer gelesen. Ich kriege die Mail gerade nicht auf den Schirm.
Das ist für dich ein Genuss. Geht es auch um deinen Orgasmus bei der ganzen
Sache? Und ist der vielleicht, ich sage mal, besser?
Oder ist das etwas, was wirklich deutlich in den Hintergrund tritt?
Also so schön ihre Lust ja auch ist, aber irgendwie willst du ja,
ich vermute, einfach mal auch Spaß haben auf die Art und Weise.
KinkyCurios
Ja, tatsächlich geht es mir weniger um meinen Orgasmus.
Es ist für mich sogar besser und angenehmer, wenn ich den nicht habe,
sondern wenn das weitergeführt wird, weil ich es dann viel länger genießen kann.
Also dieses typische Thema bei Keuchhaltung, dass man entweder einen kurzen
Impuls hat oder über längere Zeit quasi diese Anspannung und Erregung,
erlebt und auch immer bereit ist und das gibt mir und uns tatsächlich noch mal den zusätzlichen Kick.
Sebastian
Ja, so eine Grundanspannung, die dann auch mal da ist.
KinkyCurios
Genau und vor allem dann halt noch, wenn sie mich dann teest,
also wenn es dann mal so weit sein sollte oder zumindest in unserer Fantasie,
er hatte jetzt einen wunderschönen Orgasmus mit mir und du halt nicht.
Sebastian
Ja, das ist so der Moment, da zieht sich doch im Magen garantiert alles irgendwie zusammen.
KinkyCurios
Absolut, absolut. Und das ist dann auch der Moment, wo man dann sagt,
ich würde mir das mit der Keuchertung gerne anders überlegen,
ich hätte jetzt doch keinen Orgasmus.
Aber dann gibt es da ja ein Glück ein Gegenüber, der einen dann zurückhält.
Sebastian
Ja,
ganz ehrlich, das ist eigentlich, wir sprechen jetzt drüber,
als sei das was ganz Besonderes im BDSM-Bereich, aber eigentlich ist ja BDSM
genau das, dieses Spiel mit Lust und Schmerz und Verzögern und Teasing und allem.
Und eigentlich ist es eine Ur-BDSM-Praktik, damit zu spielen,
nur eben hier auf einer anderen Ebene.
Gibt es auch mal Momente, wo du sagst, oh, da sind die Ängste jetzt besonders groß?
Was kannst du dann tun, gerade wenn sie jetzt nicht in der Nähe ist und du denkst,
oh, jetzt geht es mir gerade nicht gut damit.
Gibt es irgendwas, woran du denken kannst oder was du dir selbst sagen kannst, was akut hilft?
KinkyCurios
Ja, also ich denke natürlich an an dem, dass wir, also wir leben auch in einer
Partnerschaft und haben sozusagen nicht nur, in Anführungszeichen,
das Thema BDSM, sondern ein gemeinsames Leben.
Und ich vertraue ihr halt einfach, dass das,
worüber wir gesprochen haben, dass wir uns lieben, dass wir uns gegenseitig
halten und Sicherheit geben, dass das kein anderer Sexualpartner jetzt einfach
so sozusagen unterkriegen wird.
Sebastian
Hast du mit ihm auch mal einfach ein Gespräch geführt?
Mich würde interessieren, wie sieht er das Ganze und wie sieht er auch dich?
Ist dir das bekannt? Hast du da Infos oder weißt du das?
KinkyCurios
Also dadurch, dass das wirklich ganz frisch ist, lässt sie ihn jetzt gerade
erstmal noch ein Stück weit im Halbwissen.
Also er weiß, logischerweise, dass
es dich gibt und dass es uns beide das anmacht, wenn sie sich treffen.
Aber wir sind jetzt noch nicht so weit, dass wir ihm sagen, oder sie ihm sagt,
weil es findet erstmal nur eine Kommunikation zwischen den beiden statt,
was ich übrigens auf eine ganz seltsame Art und Weise auch sehr reizvoll finde
und mir in der Fantasie tatsächlich nicht hätte vorstellen können.
Sebastian
Kannst du da mitlesen? Oder mitsprechen oder hören?
KinkyCurios
Ich kriege von ihr mitgeteilt, worüber sie sich unterhalten und kriegt teilweise
auch Screenshots von den Chats.
Und auch dort habe ich das Gefühl, in keinerlei Hinsicht irgendwie außen vor
gelassen zu werden oder dass dort irgendwelche Absprachen getroffen werden,
die nicht einvernehmlich sind.
Und deswegen fühle ich mich damit sehr wohl.
Sebastian
Lieber Chat, noch ist Gelegenheit, wenn ihr Fragen habt oder was einwerfen wollt, gerne.
Okay, also es ist aber noch nicht dazu gekommen, dass du ihn irgendwie,
ist das gewollt, dass du ihn kennenlernst oder dass er vielleicht mal auch was
zu dritt macht, dass du im selben Raum bist oder sagst du, nee,
das willst du vielleicht gar nicht, weil dann wird es ja auch nochmal auf so
eine andere Art und Weise vielleicht real, wenn man dann das nochmal live sieht.
Wir hatten jetzt in der letzten Folge dieses, oh mein Gott, das ist ein geiler,
Porno, um es mal zu zitieren. Ich weiß gar nicht mehr, wer es war.
Aber vielleicht ist das ja auch etwas, wo man sagt, nee, das lieber vielleicht nicht.
KinkyCurios
Also in der aktuellen Phase finde ich es einfach sehr reizvoll,
dass ich ihn weder kenne noch weiß, wie er aussieht zum Beispiel.
Auch das haben wir uns jetzt vom Gesicht her erstmal außen vor gelassen.
Es sind ganz klar Gedanken und Fantasien da, dass ich ihn kennenlerne und wir
auch, wenn er dann mitmacht, auch mal zu dritt in irgendeiner Art und Weise agieren.
Aber da wollen wir uns gerade einfach Zeit lassen und so nehmen, wie es kommt.
Wir haben gemerkt, wo wir das letzte Mal versucht haben, das zu erzwingen mit
unserem perfekten Szenario im Kopf, dass es da natürlich sehr,
sehr schwer ist, dafür dann jemanden zu finden.
Und deswegen versuchen wir das jetzt eher mal auf dem Weg, das zu nehmen, wie es kommt.
Sebastian
Ich glaube, das muss man ja auch mal dazu sagen. Die dritte Person ist eben
auch eine Person, auch mit Wünschen, Bedürfnissen, Anforderungen und Limits.
Das gehört nun mal auch dazu. Klar, man kann nicht in den Kopf gucken,
welche Intention die Person hat, wenn das offen und ehrlich ist und kommuniziert
ist so, okay, wir haben hier ein,
wie würde man das Dritten gegenüber äußern, ein Spiel, ein Arrangement,
eine Dynamik und du bist jetzt auf die Art und Weise Teil davon.
Wenn das alle wissen, wunderbar ob dann die Person auch, wenn sie da noch keine
Erfahrung hat, weiß, worauf sie sich da einlässt das ist nochmal eine ganz andere
Frage da müsste ich vielleicht einfach mal auch mit einem Bull einfach auch mal sprechen,
ich glaube, das ist die Perspektive ist glaube ich auch gar nicht so einfach,
weil auch die Person ist ja auch nicht davor gefeilt, sich irgendwie auf eine
Art und Weise da zu verlieben und auch die hat ja Gefühle das kommt ja nochmal
dazu und das ist ja auch glaube ich für dich Mitteil des Kicks,
und da stell das jetzt einfach mal dass diese Person für dich ja nicht kontrollierbar
ist in irgendeiner Art und Weise, sondern das ist halt so ein,
ja, wie Schrödinger Katze so ein bisschen.
Du weißt, was ich meine.
KinkyCurios
Absolut. Ja, das macht auf jeden Fall was aus und vor allem natürlich,
dass halt noch mehr Kontrolle in ihrer Hand liegt in Form von Kontrolle in dem
Vergleich zu setzen mit Vertrauen, dass ich ihr vertraue, dass,
Wenn zum Beispiel, also wenn es eine Absprache gibt, hey, wenn sich da irgendwas
entwickelt, lass uns bitte drüber reden, dass das dann halt auch passiert.
Und das macht es halt, glaube ich, auch nochmal ein Stück weit spannender und
aber natürlich halt auch angsteinflößender.
Sebastian
Lass mich zum Abschluss nochmal fragen, man könnte das Arrangement ja jetzt
auch noch verändern, dass du auch mit anderen Menschen interagierst.
Ist das irgendwo im Kopf eine Fantasie, ja vielleicht auch von ihr oder ist
das überhaupt gar kein Thema?
KinkyCurios
Also darüber haben wir auch schon gesprochen. Ich habe jetzt tatsächlich gerade
im Moment gar kein Interesse, mit anderen Personen ohne diesen Zusammenhang zu agieren.
Für mich wäre es dann eher interessant, tatsächlich entweder in diesem Konstrukt
wirklich mit tätig zu werden oder aber, dass sie das dann, diese Macht, die sie jetzt hat,
noch weiter auszubauen und zum Beispiel eine andere Frau dazu zu holen.
Die vergnügen sich beide, darf nur zugucken oder halt auch nur im ganzen Maße mitmachen.
Da geht es schon eher in die Richtung.
Sebastian
Das ist dann aber auch was für dich. Vielleicht mag ich das mal erwähnen.
Das ganze Konstrukt basiert ja irgendwie darauf, dass alle irgendwas davon haben wollen.
Ich glaube, das mag ich einmal erwähnt haben, es spricht überhaupt nichts dagegen,
Dass man auch als Top-Person, das ist ja generell in BDSM-Beziehungen oder in
BDSM-Konstellationen so, dass man sich auch was gönnen möchte und auch dem Sub,
der Sub was gönnen möchte.
Das gehört ja irgendwie auch mit dazu und wenn ihr da für offen seid und auch
sie, einfach dann auch zu sagen, komm, wir nehmen das jetzt als Grundlage und
machen ja geilen Scheiß, wunderbar.
KinkyCurios
Absolut. Also unsere Gedanken sind da schon deutlich weiter als die Realität.
Wir können uns da sehr, sehr viel vorstellen mit den passenden Menschen.
Und das ist halt so das Spannende. Also auch wenn ich jetzt quasi so ein Stück
weit als Cockroach agiere, ist es gefühlt so, als ob wir beide gleich viel davon haben.
Also so fühlt es sich zumindest für uns an, wenn wir darüber reden,
weil es uns beide enorm erregt und auch beide nochmal gerade ganz anders zusammenschweißt,
weil wir uns auf einmal auch ganz neue Fragen und auch Grenzen stellen und setzen
und dadurch halt auch viel mehr neue Gedanken kommen und wir uns jetzt einfach
nochmal auf einer anderen Ebene besser verstehen.
Sebastian
Ja, finde ich total gut. Also ihr seid
da offenbar extrem gut im Gespräch miteinander. Und das merkt man schon.
Und ich höre mal raus, du hast da echt Spaß dran.
Das ist geiles Kopfkino, das funktioniert und zündet einfach.
KinkyCurios
Absolut. Es fühlt sich sehr verboten an. Ja. Aber bisher macht es unglaublich Spaß.
Sebastian
Okay. Dann geht ihr jetzt die nächsten Schritte.
Probiert gerne aus. Und wenn du mal ein Update hast oder vielleicht sogar sie,
dann gerne melden oder auch gerne unter eine Folge drunter schreiben.
Das würde mich sehr interessieren, in welche Richtung es geht.
Vielleicht wird auch Undines Frage irgendwann mal beantwortet,
wie das ist, wenn es, ich sag mal, nicht positiv ausgeht.
Aber bei dir habe ich das Gefühl, du bist
da für diese Frage der falsche Ansprechpartner und das finde ich super.
KinkyCurios
Ich hoffe.
Sebastian
Ja, da brauche ich auch keine Daumen drücken, da glaube ich dran.
Hauptsache, sie geht nicht zum Bäcker.
KinkyCurios
Ja.
Sebastian
Alles klar. Okay, habt einen schönen Abend. Mach's gut.
KinkyCurios
Ja, vielen Dank.
Sebastian
Gerne. Tschüss.
KinkyCurios
Ciao.
Sebastian
Und das war Kinky Curious und damit sind das diese drei Gespräche.
Ihr merkt, das ist jetzt nicht ganz super lang gewesen, einfach eine kleine Bonus-Folge.
Und wenn ihr die zusammen mit der Live-Folge 155 hört, dann passt das genau richtig.
Ihr könnt diese Folge auf kunstderunvernunft.de gerne kommentieren, schreibt was drunter.
Auch wenn euch dieser Bonus gefällt oder euch irgendwie zu verwirrend ist oder
einfach zu sehr vom alten Muster abweicht, dann sagt mir gerne Bescheid.
Ich wünsche euch, wenn ihr es heute schon hört, einen wundervollen Vatertag,
genießt vielleicht sogar das lange Wochenende und ich bastle mal weiter in der nächsten Folge.
Die ist schon aufgenommen und wird jetzt geschnitten und gebaut und fertig gemacht.
Ich wünsche euch ein tolles Wochenende und vielleicht noch ein Hinweis,
denn in der nächsten Live-Sendung geht es um das Thema DIY, also do it yourself
oder ich nenne es mal ganz respektierlich basteln.
Wenn ihr Dinge gebaut, gebastelt, erschaffen habt, dann sagt Bescheid,
dann ist nämlich die Live-Sendung am 5.
Juni genau die richtige für euch. Da könnt ihr drüber sprechen,
was habt ihr gebaut, welche Schwierigkeiten gab es, wie einfach war es,
welchen Sinn hat es, entspricht es den ästhetischen Ansprüchen von einem selbst und dem Gegenüber.
Aber all das können wir sprechen am 5.
Juni auf unvernunft.live. Ab 20.30 Uhr geht's los.
Und ja, ich wünsche euch eine tolle Zeit. Und ich hoffe, der Bonus hat euch
bonusmäßig unterhalten. Macht's gut. Tschüss.