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Atmo
*Podcast-Intro*
Sebastian
Hallo und herzlich willkommen zur Kunst der Unvernunft. Mein Name ist Sebastian
Stix und hier darf ich mit Kinky-Menschen über BDSM sprechen.
Praktiken und der Alltag als BDSMer, das steht hier gar nicht so im Fokus.
Mich interessiert, wie Menschen BDSM gesucht und gefunden haben,
was sie daran lieben, wie sie das ausleben und welche Hürden sie bis heute überwinden mussten.
Die klassische Heldensage also.
Seit Jahren erzählen mir hier vor allem oben spielende Gäste im Podcast,
dass sie vor allem Reaktionsfetischisten sind. Ich tue etwas und dann kommt
eine Reaktion und ja, großartig, wunderbar.
Und wer könnte mir diesen Reaktionsfetischismus, der an sich ja gar kein echter
Fetischismus ist oder eben doch, besser erklären als mein Gast in dieser Folge,
der Reaktionsfetischist.
Er ist 50 Jahre alt, mehr Sadist als Top und hat vielfältige Talente.
Eines zum Beispiel ist Basteln. Er bastelt gerne Dinge, mit denen man hauen
kann oder irgendwie, die ein bisschen restriktiv sind. Und mal wieder passt
der Begriff Basteln einfach nicht zu dem, was er da tut.
Das ist ne echte Untertreibung. Da ist ne große Leidenschaft für das Erschaffen
von Reaktionsutensilien.
Ich höre gleich mit den Wortspielen auf.
Wir sprechen aber nicht nur über die gelungenen Werke, das was jeder sieht,
sondern auch über erste Rumprobierergebnisse und die selten erwähnte B,
C und D Ware und wohin das Zeug eigentlich verschwindet.
Dass er mit BDSM wirklich begonnen hat, das war ein langer Prozess.
Und das ist noch gar nicht so lange her, da hat er sich entschieden loszulegen.
Jetzt hätte er auf Stammtische und Partys gehen können, Onlineforen durchstöbern
können, Dating-Plattformen besuchen können.
Hat er alles nicht getan. Er hat sich einen Workshop in einem Studio gebucht
und hat über die Dienstleistungsschiene die ersten Erfahrungen mit Anleitung gesammelt.
Natürlich entsteht an so einem Ort niemals eine persönliche Bindung über das Studio hinaus.
Oder eben doch. Er hat Gretchen, die kennt ihr schon aus einer der Folgen im
letzten Jahr, nicht nur überzeugt, dass es ein bisschen mehr als Autschi gibt,
er ist nun offenbar genau ihr Reaktionsfetischist und das geht eben weit über das Studio hinaus.
Und zur Aufnahme hat er sie zum Glück auch mitgebracht. Jetzt ist natürlich
der Punkt, wenn hier jemand mit im Studio sitzt, dann habe ich inzwischen eine Regel beim Podcast.
Wer im Raum sitzt, kriegt ein Mikrofon. Punkt.
Ich habe mich öfter mal in den letzten Jahren überreden lassen,
dass das ja gar nicht nötig wäre.
Und ich kann euch sagen, diesmal habe ich es durchgesetzt und habe gesagt,
nein, es gibt ein Mikrofon und eine Bimmel dazu. Und das hat sich gelohnt.
Ihr werdet Probleme haben, wenn ihr bei dieser Folge einschlafen wollt,
denn es bimmelt ganz ordentlich.
Bevor ich jetzt hier noch mehr Spoiler und erzähle, es ist eh mal in dieser Einleitung
alles ein bisschen durcheinander, hört jetzt einfach weiter, starten wir doch
einfach mit Folge 122 mit dem Reaktionsfetischisten und Gretchen.
Atmo
*Musik*
Sebastian
Liebes Publikum, heute ist 2024st Herbstens erster Tag, wo eine Sturmgefahr droht.
Sehr gut, im Moment scheint noch die Sonne und die hat gebracht den Reaktionsfetischisten. Hallo.
Reaktionsfetischist
Hallo zusammen.
Sebastian
Und er hat noch was mitgebracht, das Gretchen. Hallo.
Gretchen
Hallo.
Sebastian
Dich kennt man, sage ich gleich schon mal aus Folge 105 schon.
Wir haben also letztes Jahr miteinander aufgenommen.
Um dich geht es heute aber gar nicht. Deshalb kriegst du jetzt die gebotene
Aufmerksamkeit. Liebes Publikum, wir haben uns da was ausgedacht.
Denn der Reaktionsfetischist herrscht über das Gretchen.
Reaktionsfetischist
So ist es.
Sebastian
Und kann drohen. Allerdings habe ich die Regel hier, wer im Raum ist bei der
Aufnahme, kriegt ein Mikrofon.
Also sie möchte eigentlich gar nichts sagen. Ich habe ihr aber einen Ausweg gegeben.
Wenn sie was sagen möchte, dann hat sie eine Möglichkeit, sich bemerkbar zu
machen. Du kannst es ja mal demonstrieren.
Atmo
*Glocke*
Sebastian
Sehr gut. Und je mehr es, also hier steht eine Klingel, ich verspreche auch,
es wird nicht für jedes Klingeln ein Cappuccino geliefert werden.
Und das ist das Zeichen, du willst was sagen, du willst dazwischen quetschen
und wir werden versuchen, dir den Raum zu geben, den du haben möchtest.
Wenn du das allerdings jetzt nicht benutzt heute, dann bin ich sehr enttäuscht.
Gretchen
Oh.
Sebastian
Sehr gut. Mitleid ist meistens ein guter Antrieb. Ja, und jetzt zum Reaktionsfetischisten.
Ah, was habe ich denn hier stehen? Circa 50, kommt aus dem wilden Westen.
Das wild sollte ich dazu sagen. Wir werden das unter Beweis stellen wollen heute.
Du bist geschäftlich in der Gegend, deshalb haben wir uns hier mal einen Montag genommen.
Reaktionsfetischist
So ist es.
Sebastian
Und ja, auf meinem Zettel steht hier gar nicht viel drauf. Ich kann dem Publikum
ja schon mal verraten, dass du gerne oben bist und dass du gerne bastelst.
Reaktionsfetischist
In der Tat ist das eine meiner großen Leidenschaften, das zu basteln und zu benutzen.
Sebastian
Ist das Wort basteln überhaupt das Richtige?
Reaktionsfetischist
Ich benutze immer noch das Wort basteln.
Sebastian
Okay, also könnte ich auch sagen, so ein bisschen kinky Ingenieurswesen betreiben oder sowas.
Reaktionsfetischist
Fertigen.
Sebastian
Fertigen, oh ja, eine Manufaktur.
Reaktionsfetischist
Spielzeugmanufaktur.
Sebastian
Okay, wir werden darüber ganz viel sprechen. Es wird also, kann ich jetzt schon
ankündigen, haufenweise Bildmaterial in den Shownotes geben,
inklusive dem Geschenk, was ich heute unerwarteterweise bekommen habe.
Die, wie würde ich das nennen, die vier Arschlöchigkeit der Rohrstöcke.
Ich werde einen Platz an der Wand dafür finden müssen es ist großartig,
also liebes Publikum schaut da rein, es lohnt sich blättert da durch,
es wird ein wunderschöner Dia-Abend,
man kennt dich schon aus Live-Folgen, sechs Stück, davon allein zweimal wichteln
weil du schlimme Dinge unter die Leute gebracht hast.
Reaktionsfetischist
Da ich immer relativ viel produziere ist irgendwann kein Platz mehr und dann muss
ich verzweifelt versuchen es loszuwerden.
Sebastian
Also ich kann über deinen Beruf heute nicht reden, aber ich kann sagen,
du bist beruflich überhaupt nicht in der Kink-Ecke verortet,
aber wenn es mal nicht mehr klappt in einem anderen Job, ne,
ich glaube, mit den Sachen, die du da so baust, joa, kriegt man auf jeden Fall ein
bescheidenes Leben, mindestens finanziert.
Da sind also wirklich schöne Sachen drin, das unterscheidet sich bei dir ein bisschen.
Boah, aber wir müssen mal irgendwo anfangen.
Tja, was erzählen wir über dich? Ich glaube wir müssen über BDSM sprechen.
Reaktionsfetischist
Das wäre wahrscheinlich das Thema, für das ich hier bin.
Sebastian
Ja, okay. Dann machen wir erstmal den Sprung zu heute.
Wie sieht das heute aus? Lebst du BDSM? Kannst du es leben?
Und was ist so dein, ja was gefällt dir?
Reaktionsfetischist
Ich lebe BDSM, habe Gott sei Dank jemanden gefunden, der das mit mir gemeinsam lebt.
Ich würde mich in der Zwischenzeit als poly bezeichnen,
weil ich zwei Menschen liebe, nämlich meine Frau, mit der ich seit Jahrzehnten
zusammen bin und Gretchen,
mit der ich zumindest seit einiger Zeit in einer emotional begründeten Beziehung
lebe, um es mal vorsichtig zu formulieren. Möchtest du die Glocke bedienen?
Sebastian
Du musst schon so fair sein und den Knopf drücken, wenn du was sagen möchtest.
Sonst müsste ich hier O-Töne machen und dann muss ich das reinsprechen.
Sie hat eigentlich gesagt, dass... Nein, wir wollen dich ja nicht zwingen.
Niemand muss hier sprechen, außer der Reaktionsfetischist, sonst ergibt das heute keinen Sinn.
Okay, das heißt, du bist heute angekommen. Dein Alter sagt mir,
du hast theoretisch die legale Möglichkeit, seit 30 bis 35 Jahren kinky zu sein.
Reaktionsfetischist
Ich hätte eigentlich kinky schon immer leben können, wenn ich es gewollt hätte.
Die Prioritäten waren andere.
Mit der Konsequenz, dass ich es nicht in die Tat umgesetzt habe.
Irgendwann war es dann so, dass ich gesagt habe, ich entwickle einen Leidensdruck
dadurch, dass ich es nicht mehr kann.
Und habe eine großartige Frau, die immer gesagt hat, wenn dir irgendwas fehlt,
was ich dir nicht geben kann, dann hol es dir woanders.
Und habe mich dann entschieden, mich an die praktische Umsetzung von BDSM zu machen.
Sebastian
Ich habe hier so eine Notiz, da steht seit fünf bis sechs Jahren aktiv. Kommt das hin?
Reaktionsfetischist
Das kommt hin, ja.
Sebastian
Okay, aber wissen, dass BDSM spannend ist, tust du schon ewig?
Reaktionsfetischist
Das tue ich in der Tat schon ewig. Schon in der Kindheit gab es Fantasien,
die in diese Richtung gingen.
Sebastian
Dann fangen wir doch einfach mal vorne an. Wann kam so die erste Idee,
dass brav und kKuscheln eventuell nicht ausreicht?
Reaktionsfetischist
BDSM war schon immer ein Teil meiner Fantasiewelt.
Es war so, dass ich es in der Beziehung zu meiner Frau nicht ausleben konnte
und dass das auch lange Zeit kein Problem gewesen ist.
Sebastian
Hat das schon immer einen Namen gehabt?
Reaktionsfetischist
Es hat jedenfalls schon lange einen Namen gehabt. Ich meine,
das Internet ist eine Quelle umfassenden Wissens in vielen Bereichen.
Das heißt, man kommt dann auch relativ schnell an Informationen zu diesem Thema ran.
Sebastian
Okay, aber was war so der Auslöser? Du hast was gesehen und dann dich weiter
informiert oder du hattest Gedanken im Kopf und wenn ja welche,
dass du dann die mal einfach in eine Suchmaschine reingeworfen hast?
Was waren so die ersten Ideen, das könnte mal was anderes sein?
Reaktionsfetischist
Die Ideen hat es schon in der Kindheit gegeben, diese Vorstellung,
irgendjemanden zu beherrschen, irgendjemanden zu sagen,
was er zu tun hat und irgendjemandem weh zu tun, war durchaus was,
was in meiner Gedankenwelt existiert hat, was ich aber aufgrund meiner Sozialisation
nie in die Tat umgesetzt habe.
Sebastian
Ja, also eher so Richtung "Ich wäre gerne mal König und Kaiser" oder eher so
auch schon im sexuellen Kontext?
Reaktionsfetischist
In ganz jungen Jahren eher im Sinne von König und Kaiser oder Sklaventreiber.
Im späteren Alter dann möglicherweise auch in einem sexuellen Kontext.
Sebastian
Ich meine, zu der Zeit gab es ja auch mehr Filme, wo man die römische Galere
hat, wo dann vorne einer steht mit der Trommel und den Takt vorgibt und dann
rudern sie alle ganz fürchterlich und sie schwitzen. Damals hat man im Fernsehen noch geschwitzt.
Das schon so als und dieses, wenn sie beim Pyramidenbau nicht weiterkommen,
dann werden sie ausgepeitscht. Also waren das Szenen, an denen du kleben geblieben bist?
Reaktionsfetischist
Ich kann mich erinnern, dass ich irgendwann im Fernsehen so eine Szene gesehen
habe, wo eine Frau, ich weiß gar nicht, was getan hat und dann in den Park des
Schlosses gebracht und da ausgepeitscht wurde.
Das war so eine Szene, an der ich gedanklich hängen geblieben bin.
Sebastian
Wie bekam das einen Namen, das Ganze? Ab wo wurde es dann auch etwas,
was halt mehr ist als "Och, das finde ich ja spannend"?
Ich fand Folterkeller übrigens immer toll in Burgen und wenn man die besucht
hat, dann, oh der Folterkeller, das war schon spannend.
Reaktionsfetischist
Das hatte für mich glaube ich immer eher so einen historischen Reiz in irgendeiner Form.
Das war jetzt weniger was, wo ich sage, das hat mich sexuell oder in anderer Form erregt.
Ich glaube, es hat, ich gehöre glaube ich zu der Generation,
die so noch in dem Übergangsalter den Kontakt zum Internet gehabt hat und man
hat dann halt einfach mal in der Gegend herum altavistat für die,
die es noch kennen, und ist dann halt irgendwann auch bei irgendwelchen Sachen ausgekommen,
wo man gesagt hat "das ist spannend". Ich weiß, es war damals die Zeit,
als Insex aufgekommen ist, die Website.
Das war, glaube ich, so die erste, die wirklich aktiv und teilweise auch in
Livestreams relativ harte Sachen gezeigt hat zum damaligen Zeitpunkt.
Sebastian
Die haben wirklich harte Sachen gezeigt, die haben auch Sachen gezeigt,
die nicht so komisch waren, dass die Delinquentin noch dabei lächelt und Freude
ausstrahlt, während ihr schlimme Dinge passieren,
sondern da hat man das Leid dann auch wirklich gesehen und auch mit vielen Stills,
also dass man einfach lange drauf hält auf eine Position und dann ist das halt so.
Also es war tatsächlich was Neues damals.
Aber ist das nicht irgendwie erschreckend festzustellen, das finde ich gut?
Reaktionsfetischist
Es ist erschreckend und ich habe auch damit gestruggelt mit dieser Emotion,
wobei für mich immer klar war, gut, solange das in meinem Gedankenkontext passiert,
Gedanken sind frei, ich kann machen, was ich will, ich kann denken,
was ich will in dem Bereich.
Aber diese Schwelle, es in die Tat umzusetzen, war halt eine Schwelle,
die ich zum damaligen Zeitpunkt auch nicht in der Intensität überschritten hätte, wie ich es heute tue.
Das wäre eher so mal irgendwo ein bisschen festbinden und ein Klaps gewesen.
Das wäre so das, was nach meiner damaligen Vorstellung praktisch für mich umsetzbar gewesen wäre.
Sebastian
Ja, also das heißt auch, dass du top bist, das war schon immer gesetzt.
Die Fantasien sahen immer so aus, hast du also immer diese Perspektive eingenommen.
Reaktionsfetischist
Ich habe immer die Perspektive eingenommen, dass ich zu sagen habe und austeile, ja.
Sebastian
Okay, zu der Zeit kannte man eher das Klischee des Managers,
der es ins Domina-Studio gibt.
Reaktionsfetischist
Ruf mich an.
Sebastian
Ja, das gab es auch, aber das war ja immer Frau verhaut Mann.
Das andere war ja weniger sichtbar.
Reaktionsfetischist
Das glaube ich gar nicht mal so sehr, denn ich kann mich auch noch daran erinnern,
dass ich irgendwann bei irgendeinem Arzt noch in jungen Jahren gesessen habe
und damals tatsächlich die Geschichte der O ins Kino gekommen ist und im Spiegel
ein großer Artikel drin war,
auch mit Bildern, was mich durchaus fasziniert hat. Also insofern....
Sebastian
Die hast du also gesehen oder gelesen sogar? Beim Arzt gelesen?
Reaktionsfetischist
Die habe ich zum damaligen Zeitpunkt die Geschichte der O nicht gelesen,
weil die Geschichte der O da nicht auslag,
sondern es war halt ein Artikel über den Film, der rauskam, im Kulturbereich des Spiegel.
Und in den Spiegel durfte man im Wartezimmer ja immer reingucken.
Und auf welcher Seite man war, konnte ja keiner sehen, ne?
Sebastian
Mhm, wobei, ich muss ja gestehen, ich habe letztes Jahr saßen Podcastsubbie,
ich und Tonmeister im Wohnzimmer und haben diesen Film gesehen.
Und wir waren erschüttert, wie wenig er mit dem Buch zu tun hat.
und dann steht noch auf der DVD, steht noch drauf,
also hat sogar noch eine Auszeichnung bekommen für die tolle Beleuchtung und
es ist halt so, es hat die ganze Zeit so ein schlechter Sepia-Effekt drauf,
dass es einfach alles klumpig aussieht, also ich muss leider gestehen,
die Umsetzung, ja es ist alt, aber trotzdem, hrmmm,
wir hatten Spaß beim Gucken. Weißt du noch, wie der Film im Spiegel weggekommen ist?
Reaktionsfetischist
Keine Ahnung, mich haben die Bilder mehr fasziniert, als der Text über den Film.
Sebastian
Verdammt. Ich muss mal gucken, beim Spiegel gibt es ja auch ein Online-Archiv.
Vielleicht kann ich mal gucken, ob ich diesen Artikel da irgendwie rauskriege. Ich notiere mir das mal.
So, muss ich mal gucken. Das wird sich ja finden lassen. Auf die Idee bin ich
noch gar nicht gekommen, da mal zu schauen, wie das damals medial gesehen wurde.
Okay, Bilder geguckt, gut gefunden. Aber das sagt ja immer noch nicht aus,
dass es Menschen gibt, die zum Beispiel masochistisch sein könnten.
Reaktionsfetischist
Mir war es klar, dass es Menschen gibt, die masochistisch sind.
Zumindest nachdem man hier und da mal ein bisschen im Internet gelesen hat,
war es klar, dass es für jeden Topf einen Deckel gibt.
Auf der einen Seite. Auf der anderen Seite war es aber auch so,
dass die Erziehung dann wieder reingespielt hat.
Mit der Konsequenz, dass man gesagt hat, ja, die gibt es, aber du würdest sowas nicht machen.
Nicht mit der Intensität jedenfalls, die im Kopf möglicherweise als Fantasie existiert.
Sebastian
Okay, und als rational denkender Mensch war das Thema damit erledigt.
So ein bisschen wie "Ich gucke halt Horrorfilme". Ist okay, kann man machen.
Reaktionsfetischist
Ich habe ja gesagt, ich habe das Gefühl, in mir wohnt ein kleines Monster.
Und dieses Monster habe ich über Jahre und Jahrzehnte hinweg,
auch weil es andere Prioritäten gegeben hat in meinem Leben zu der Zeit,
so gefüttert, dass es nicht verhungert ist.
Und irgendwann ist dann der Zeitpunkt gekommen, wo es nicht mehr gereicht hat,
das mit irgendwelchen Fantasien zu füttern, sondern wo ich das Gefühl hatte,
das wird jetzt langsam krank und das macht mich krank, wenn das krank wird.
Und ich muss jetzt irgendwas tun, um dafür zu sorgen, dass das ein bisschen mehr Futter kriegt.
Sebastian
Okay. Hat denn der mediale Konsum, hat der das gelindert oder eher das Gegenteil ausgeübt?
Reaktionsfetischist
Der mediale Konsum und die Fantasien dazu haben ausgereicht,
um das Monster am Leben zu erhalten, sodass es mein Leben nicht beeinflusst
hat auf der einen Seite und auf der anderen Seite nicht gestorben ist.
Sebastian
Okay, dann würdest du echt sagen, dass deine Erziehung, dein moralisches Selbstbild,
dass das dazu geführt hat, dass das undenkbar war, da mal wirklich aktiv zu werden?
Reaktionsfetischist
Die Tatsache vor allen Dingen auch, dass einfach andere Prioritäten da waren
mit Familie, mit Kindern.
Sebastian
Also das Leben hat dich genug abgelenkt?
Reaktionsfetischist
Ja, es war so, dass ich dieses Bedürfnis auf andere Weise ausreichend befriedigen
konnte zum damaligen Zeitpunkt.
Jedenfalls so, dass kein Leidensdruck entstanden ist und das hat sich dann irgendwann geändert.
Sebastian
Dann gehen wir mal so ein bisschen in diesen Punkt rein. Du sagst ja,
Familie gründen und Arbeit und all das, es lenkt gut ab, aber du hast eine Partnerperson
und wenn man dann sagt, ich habe da Bedürfnisse,
dann ist ja die Person eigentlich die Erste, mit der man darüber spricht und
sagt, "Hallo, ich hätte da so Bedürfnisse und Ideen, wollen wir nicht mal?" Kam das in Frage?
Reaktionsfetischist
Ich habe mit meiner Frau darüber gesprochen. Sie hat klar signalisiert,
dass es für sie definitiv nicht in Frage kommt.
Und damit war das Thema an der Stelle dann auch erstmal durch.
Sebastian
Darf ich ganz grob fragen, von der Zeit her, wie lange ist das her, so ein Gespräch?
Reaktionsfetischist
Oh, lange. 15 Jahre, 20 Jahre.
Sebastian
Okay, also damit war es dann wirklich erledigt.
Reaktionsfetischist
Damit war es dann erstmal erledigt, ja. Es war klar, dass ich das in der durchaus
zufriedenstellenden Sexualität, die ich im Rahmen meiner Ehe habe und hatte, nicht ausleben konnte.
Aber es war jetzt auch nichts, wo ich gesagt habe, das ist jetzt ein Grund,
diese Beziehung und all das, was ich an Positivem da rausziehe, aufs Spiel zu setzen.
Dieses Bedürfnis, was im Kopf da ist, wo ich aber noch nicht mal weiß,
wie es sich in der praktischen Umsetzung dann gestaltet, zu erreichen.
Sebastian
So rückblickend, wusstest du denn überhaupt damals schon, wovon du da redest
und meinst du, du hast es gut verkauft?
Du musst ja auch das Gegenüber mitnehmen und das ist ja, wie ich in den letzten
Jahren immer wieder höre, der große Knackpunkt.
Dieses 'informierte Person, die halb Google gelesen hat', trifft auf 'Person,
die sich gar keine Gedanken drum gemacht hat' und dann ballert man die andere
Person quasi mit dem Wissen zu und die ist dann natürlich überfordert.
Reaktionsfetischist
Da glaube ich schon, dass auch auf Seiten meiner Frau ein gewisses Verständnis
dafür da ist, was das beinhaltet.
Ich weiß, wir haben da mal zusammen Secretary geguckt.
Ein Film, den ich relativ gut finde in dem Kontext. Wo sie auch sagte,
"Ja, als Gedankenkonstrukt alles nachvollziehbar.
Aber nein."
Sebastian
Okay, aber gut, das ist ja eine klare Aussage. Damit ist das auch geklärt.
Ich glaube, Secretary wird nächstes Jahr 20 Jahre alt. Das ist unfassbar.
Okay, damit hätte das erledigt sein können.
Reaktionsfetischist
War es dann auch erstmal, weil ich halt gesagt habe, okay, ich kann es nicht
ausleben und ich sehe jetzt keine Veranlassung, die Beziehung,
in der ich gut und glücklich lebe, irgendwie in Gefahr zu bringen.
Zum damaligen Zeitpunkt, sage ich auch ganz ehrlich, war ich dahingehend sozialisiert,
dass man in monogamen Beziehungen lebt.
Irgendwann kam dann der Zeitpunkt, wo ich gemerkt habe, andere Verpflichtungen werden weniger.
Die Thematik tritt im Kopf immer weiter in den Vordergrund.
Und meine Frau hat schon irgendwann in der Vergangenheit zu mir gesagt,
"Wenn du irgendwann in die Situation kommst, dass es irgendwas gibt,
wo du glaubst, dass du das haben musst und ich kann es dir nicht geben,
dann hol es dir woanders. Aber ich möchte gerne wissen, was du tust."
Sebastian
Okay. Ist jetzt nicht der Traumdeal, aber der ist auf jeden Fall fair.
Reaktionsfetischist
Fand ich auch und habe dann gesagt, ich versuche das Ganze so zu realisieren,
dass es für alle Beteiligten vernünftig ablaufen kann.
Und habe gesagt, warum soll ich anfangen jetzt irgendwas zu suchen?
Warum soll ich versuchen, da irgendwelche Beziehungen einzugehen?
Ich habe in der Praxis keinerlei Erfahrungen, also buche ich erstmal einen Workshop.
Sebastian
Okay, also viele Leute versuchen, gehen ja erstmal irgendwie,
ja melden sich auf Plattformen an und fangen an mit Leuten zu chatten,
zu schreiben und irgendwas, du warst dann wirklich gleich praktisch dabei.
Reaktionsfetischist
Ja, ich habe gesagt, ich will einmal mit Profis arbeiten.
Sebastian
Effizient.
Reaktionsfetischist
Nja, auch vor dem Hintergrund, dass ich gesagt habe, das stellt im Prinzip ja kein
Risiko für die Beziehung dar.
Ja, weil das eine ist, ich bekomme eine Dienstleistung, für die ich bezahle,
auf der einen Seite, die das Bedürfnis erfüllt, was ich habe, möglicherweise,
je nachdem wie es abläuft und ich habe aber auch keinerlei emotionale oder sonstige
Verpflichtungen in dem Bereich.
Das ist ein klarer Deal, bei dem alle Beteiligten wissen, wo es hingeht und
das ist eine saubere und vernünftige Lösung an der Stelle.
Sebastian
Jetzt bin ich gespannt, was für ein Workshop war das denn? Weißt du noch, wie er hieß?
Reaktionsfetischist
Ja, weiß ich noch. Der hieß DomArt in dem Studio, wo Gretchen arbeitet.
Die Workshops da habe ich deshalb ausgesucht, weil es wirklich Workshops waren,
die nicht nur irgendwie theoretisches Wissen vermittelt haben,
sondern wo auch jemand weiblichen Geschlechts anwesend war, an dem man was ausprobieren kann.
Die Informationen, die in dem Workshop vermittelt wurden, habe ich lediglich
selektiv für mich vereinnahmt, aber...
Sebastian
*lacht* Machen wir mal so den Vorher-Nachher-Vergleich vor dem Workshop.
Was dachtest du, was du willst und wie das geht und welche Irrtümer hast du da gelernt?
Reaktionsfetischist
Vor dem Workshop hatte ich eigentlich schon eine relativ klare Vorstellung von
Konsens, von Dingen, wie Sachen abzulaufen haben, von Einvernehmlichkeiten und ähnlichen Dingen.
Was mir aus dem Workshop mehr in Erinnerung geblieben ist, ist tatsächlich die
Tatsache, dass ich das erste Mal jemanden irgendwo festgebunden habe,
dass ich das erste Mal jemanden hatte, der das getan hat, was ich gesagt habe.
Das war das, was mich in dem Moment wirklich gekriegt hat, dass ich gesagt habe,
okay, das scheint tatsächlich was zu sein, was dich auch praktisch anspricht.
Und habe dann direkt den nächsten Workshop gebucht, der dann Schlagart hieß,
wo es dann in der Tat darum ging, Impact Play praktisch mal zu probieren.
Und das war der Workshop, der mich endgültig über die Klippe gestoßen hat,
weil in dem Moment, wo ich tatsächlich irgendwelche Geräte in der Hand gehalten
habe, jemanden geschlagen habe, habe ich gesagt, das ist meins.
Das fühlt sich so natürlich an, irgendwie einen Flogger in der Hand zu haben
und jemanden zu schlagen, als ob das Ding dahin gehört.
Sebastian
Natürliche Verlängerung deines Körpers. Mhm.
Reaktionsfetischist
So ist es. Nicht mal vielleicht sogar das, sondern tatsächlich ein Bestandteil quasi fast schon.
Das ist so eine bionische Verbindung.
Sebastian
Ich muss jetzt leider an Hook denken. *alle lachen*
Reaktionsfetischist
Das ist eine interessante Vorstellung, was man mit dem Haken alles machen könnte.
Sebastian
Möchtest du was sagen, da ist die Klingel,
Ich kann ja mal unfair sein, ich kann dir mal helfen. *Glocke* Oh, Gretchen hat geklingelt.
Gretchen
Das ist wirklich sehr, sehr reizendende Vorstellung, diesen Haken und was man
damit alles einrichten kann.
Ja, meine Kopfkino ist gerade angeregt.
Sebastian
Ganz ehrlich, ich habe ja jetzt hier schon ein paar Folgen aufgemacht.
Die Leute haben mir sehr viele Dinge erzählt, wie sie da angefangen haben,
an erste Erfahrungen zu kommen.
Ich buche mir bei Seilen, ja, da kenne ich das, da buchen dann Paare einen Workshop,
so einen Fessel-Workshop, okay.
Einen Dom-Art oder Impact-Play-Workshop zu buchen, alleine, das kannte ich jetzt so noch nicht.
Ist das empfehlenswert? Wie läuft das da überhaupt ab?
Kommt da rein und dann so, jetzt wird erstmal jedem Teilnehmer jemand zugelost,
damit man was zum Probieren hat und dann wird zwei Stunden Theorie gebüffelt,
dann fünf Minuten praktische Einheit, vorher vielleicht noch eine kleine schriftliche Prüfung gemacht.
Ich stelle mir das gerade so ein bisschen vor wie Fahrschule und Führerscheinprüfung.
Reaktionsfetischist
Es ist ein Workshop in einem BDSM-Studio, der damals als Einzelworkshop gemacht
wurde und wo eins von den Mädels aus dem Studio als Passive im Workshop mitgemacht hat.
Sebastian
Okay, also Einzelworkshop ist, nur du warst da.
Reaktionsfetischist
Ich war da, das Mädel war da und jemand, der Dinge erklärt hat, war da.
Sebastian
Okay, das fragt man eigentlich nicht, aber kann man sich sowas leisten?
Reaktionsfetischist
Ja, kann man. Ich glaube, der wird in der Zwischenzeit nur noch als Gruppenworkshop
angeboten, ... Wie als Einzelworkshop?
Gretchen
Auch.
Sebastian
Okay. Oh, da muss ich mal zwischenfragen. Gruppenworkshop nicht mehr, weil?
Gretchen
Nee, es wird beides. Also Gruppenworkshop wird angeboten und auch Einzelworkshop.
Das ist für die schüchterne Menschen, die dann irgendwie nicht in Gruppe sich zurecht finden.
Sebastian
Das Publikum, das von euch beiden noch nichts gehört hat, die werden jetzt eventuell
denken, hat er jetzt jemand aus dem Studio mit zur Aufnahme genommen?
Vielleicht erklären wir mal euer Verhältnis noch ein bisschen genauer jetzt mal zwischendurch.
Reaktionsfetischist
Nach dem zweiten Workshop habe ich, weil das die mir sinnvoll erscheinende Lösung war,
dieses Studio regelmäßig aufgesucht und mir da das geholt,
was mir gefehlt hat mit unterschiedlichen Mädels und bin dann irgendwann bei jemandem ausgekommen,
wo von Anfang an irgendwie das Gefühl ein ganz anderes war in der Session.
Also es war eigentlich immer ja klar, wir bewegen uns hier auf einem professionellen Feld.
Ich bezahle für eine Dienstleistung, die ich bekomme.
Ich mache bestimmte Dinge und bestimmte Dinge, da habe ich eine Hemmung,
die zu tun, also lasse ich die mal schön bleiben.
Und um einfach so ein Gefühl zu bekommen, wo die Grenzen für irgendjemanden
liegen, indem ich gesagt habe, beschreib mir deinen Körper, sag mir,
was ich mit Dingen machen kann.
Wie zum Beispiel, das sind meine Haare, da kann man reinfassen, da kann man dran ziehen.
Das hat eine ganze Zeit lang gut funktioniert, bis ich auf die nette,
rothaarige Dame neben mir gestoßen bin, die da stand und einfach nicht mehr
wusste, was sie sagen sollte, weil ihr Kopf schon komplett leer war.
Ich war komplett überfordert auf der einen Seite und auf der anderen Seite habe
ich in einem professionellen Umfeld niemanden erlebt, der so aufgemacht hat,
der wirklich zugelassen hat, dass da eine emotionale Beziehung in der Session entsteht.
Sebastian
Okay, ich sag's mal plakativ, ihr habt euch verknallt.
Reaktionsfetischist
Mhhhhh, damals noch nicht. Also wir haben gemerkt, dass wir zusammen viben,
haben aber beide uns zurückgehalten, weil wir jeweils wechselseitig gesagt haben,
"das kannst du nicht machen".
Ich aus meiner Sicht, weil ich gesagt habe, fühlt sich gut an,
aber ich meine, da habe ich einen Profi, da bezahle ich für eine Dienstleistung.
Das kann nicht sein, dass es darüber hinaus geht.
Die spielt möglicherweise einfach nur verdammt gut.
Sebastian
Okay, aber es ging darüber hinaus.
Reaktionsfetischist
Es hat aber eine ganze Zeit lang gedauert. Wir haben es nochmal versucht,
so ein bisschen nachzuvollziehen tatsächlich.
Es hat ungefähr ein Jahr gedauert, bis ich dann die Frage bekam,
ob ich schon mal auf einer Party gewesen wäre, was ich verneint habe.
Und dann kam die Aussage, ja, ich auch nicht.
Da ist eine Party, sollen wir da mal zusammen hingehen?
Sebastian
Das dann privat?
Reaktionsfetischist
Das dann privat.
Zwar in demselben Studio, aber quasi privat dahin.
Sebastian
Okay, das ist ja eher so die Ausnahme, ne? Normalerweise bleibt ein Kontakt im Studio
einer, der genau da stattfindet.
Aber hier ist mal dieser seltene Fall passiert, dass das darüber hinausgeht.
Reaktionsfetischist
Das war ja so halb raus, weil es in demselben Studio war.
Sebastian
Die Party war auch noch in dem Studio. Das ist alles kompliziert.
Okay, ich spule nochmal zurück zu dem Workshop.
Also da steht jemand und erklärt dir, was du da tun und machen kannst.
Und du hast ein, ich nenne es jetzt mal gemeinerweise Versuchsobjekt.
Du hast das erste Mal da was in der Hand, im zweiten Workshop,
ein Flogger, eine Gerte, ich weiß gar nicht, weißt du noch was es war?
Reaktionsfetischist
Es waren unterschiedliche Sachen, wir haben im Rahmen des theoretischen Teils
unterschiedliche Schlagwerkzeuge besprochen und die dann im zweiten Teil des
Workshops in die praktische Anwendung gebracht.
Ich weiß, dass dabei war auf jeden Fall ein Flogger, ich weiß,
dass ein Rohrstock dabei war, irgendwelche Klatschen, eine Gerte.
und nachher sogar eine Singletail.
Sebastian
War sie das?
Reaktionsfetischist
Nein, es war jemand anders.
Sebastian
Okay, sonst hätte mich mal interessiert, wie er sich angestellt hat.
Aber jetzt kommt ja dieser Moment, so und da ist jetzt ein Hintern,
da kannst du jetzt draufhauen, das erste Mal in diesem Leben.
Also dieser Punkt, so die Sozialisation wird jetzt endgültig abgefackelt und
jetzt ist, bisher hast du dich nur theoretisch damit beschäftigt und jetzt passieren Dinge.
Reaktionsfetischist
Es war eine kurze Sekunde, wo ich überlegt habe, ob ich das wirklich tun kann,
und hab dann gesagt, das ist der
Grund, warum du hier bist, es gibt einen Konsens, also tust du das mal.
Sebastian
Also im Zweifel, es wird von dir erwartet, jetzt machen Sie das mal.
Reaktionsfetischist
Genau, ich musste ja quasi, man hat mich dazu gezwungen.
Sebastian
Genau, genau. *lacht*
Ich kenn das so im Freizeitpark, das ist dieses, ich hab jetzt auch diesen Eintritt
bezahlt, jetzt muss ich auch in die Achterbahn.
Und dann gibt es diesen Moment, wo man eine Stunde in der Schlange ist, auch kein Problem.
Und dann kommt der Moment, wo man jetzt diesen Schritt in diesem blöden Wagen
machen soll, damit es einem dann gleich komisch geht.
Das ist so dieser Moment, wo man überlegt, ich könnte jetzt noch nach links
abbiegen. Und dann geht man weiter.
Reaktionsfetischist
Genau, und dann habe ich gesagt, nein, das ist das, warum ich hier bin,
das ist das, was ich wissen will, wie es auf mich wirkt.
Ich ziehe es jetzt auch durch und habe angefangen.
Natürlich ist man dann erstmal noch gehemmt, man hält sich zurück,
man versucht, probiert, aber es hat sich irgendwie in dem Moment so, so richtig
angefühlt, gut und richtig.
Sebastian
Ich habe gerade dieses Bild im Kopf, wo du dann so ein bisschen probierst,
dann wird es ein bisschen mehr, du merkst, dein Gegenüber reagiert positiv und
irgendwann steht jemand schreiend hinter dir, aufhören, aufhören, das reicht.
Also inwieweit warst du auch, ich sag mal, kontrolliert?
Reaktionsfetischist
Zu dem Zeitpunkt sehr viel kontrollierter, als ich heute bin.
Sebastian
Okay.
Reaktionsfetischist
Zu dem Zeitpunkt habe ich wirklich noch gedacht, ich haue jetzt,
aber es soll nicht richtig wehtun.
Auf der einen Seite war in meinem Kopf, ich will jemandem richtig wehtun.
Und auf der anderen Seite war dieses, aber nicht zu feste, weil man will ja
jemandem nicht wirklich wehtun.
Sebastian
Mhm. Ich lasse das mal genauso stehen. Diesen Irrtum hast du auf jeden Fall
überwunden, das weiß ich.
Also Workshops und dann ins Studio gegangen, das muss ich jetzt einfach mal
fragen, weil Studiobesuche, das gab es ja schon oft im Podcast,
dass das thematisiert war, aber auch dieses, ich gehe ja zu nem Studio, um aktiv zu sein.
Da hat Gretchen ja in der Folge schon sehr viel beschrieben.
Aus deiner Sicht, wie ist das? Ruft man da an oder schickt man einen Fax mit
einer Liste mit Dingen, die man machen möchte vorab?
Oder... ja, also wie lief das ab? Weil das ist ja dann auch ohne Anleitung plötzlich.
Das ist ja dann das erste mal eine Session, wo du dann Dinge tust und wo du dich ausleben kannst tatsächlich.
Aber du hast ja eben dann doch irgendwie die Kontrolle oder hat man die dabei
gar nicht? Beschreib mal.
Reaktionsfetischist
Es war dasselbe Studio, in dem ich auch die Workshops gemacht habe.
Es war dasselbe Mädel bei den ersten beiden Terminen, mit dem ich auch den Workshop
gemacht habe. Das heißt, man kannte sich schon.
Wir haben auch nach den Workshops jeweils Gespräche geführt, wodurch man so eine... *Glocke*
Gretchen
Sie haben mit Zero Gespräche geführt? *lacht* Das wundert mich jetzt sehr.
Es ist eine Kollegin von mir gewesen, die dafür bekannt ist,
kein Feedback zu geben und wenig Nachsorge zu betreiben.
Deswegen meine Verwunderung hier.
Reaktionsfetischist
Doch, ging schon. Also war jetzt nicht super viel nach dem Workshop,
aber war schon, dass ich ein paar Sätze gehört, zu hören bekommen habe.
Klar, man kriegt dann gesagt, das war jetzt gut. Wer erwartet anderes im Rahmen
eines professionellen Umfelds?
Sebastian
Professionelles Feedback.
Reaktionsfetischist
Der Kunde soll ja wiederkommen. Ich meine, wenn du dem sagst,
das war aber jetzt voll scheiße, dann hat er möglicherweise sein Interesse daran
verloren, wiederzukommen.
Das heißt, ich jedenfalls habe es mit einer gewissen Vorsicht genossen,
weil ich auch gesagt habe, mir geht es ja nicht darum, ein bestimmtes Ziel bei
irgendjemand anderem an der Stelle zu erzielen, sondern ich sage ganz klar,
ich kaufe hier eine Dienstleistung ein und wichtig ist gewesen,
dass ich das bekomme, was ich möchte.
Sebastian
Was wolltest du denn?
Reaktionsfetischist
Zum damaligen Zeitpunkt weiter experimentieren, was es mit mir macht,
wenn ich jemanden schlage, wenn ich jemanden rumkommandiere,
wenn ich jemandem Anweisungen erteile.
Sebastian
Was macht das denn mit dir?
Reaktionsfetischist
Ein gutes Gefühl.
Sebastian
Ich traue dir zu, dass du das besser sagen kannst.
Also ein gutes Gefühl ist ja, also nehmen wir mal den zeitlichen Ablauf.
Wir haben Vorfreude, wir haben die Tat, wir haben das hinterher.
Das wirkt ja auch nach. Und auch diese Vorfreude ist ja eventuell,
je nachdem wie weit der Vorlauf bei diesen Terminen ist.
Also wir fangen mal an bei dem Entschluss, okay, ich kann mir mal wieder einen
Besuch gönnen. Da macht man einen Termin. Da fängt das ja schon mal an, im Kopf zu arbeiten.
Reaktionsfetischist
Genau, dann fängt es an, im Kopf zu arbeiten und man ist ja ein kluger Mensch
und sagt, ich mache mir mal voll den Plan, wie so eine Session abzulaufen hat.
Sebastian
Schriftlich?
Reaktionsfetischist
Das dann doch nicht, aber dass man anfängt zu überlegen dieses und jenes könnte
ich mal machen das habe ich dann bei zwei Sessions gemacht und festgestellt,
kein Plan überlebt den Kontakt mit der Realität, ich mache dann letzten Endes
doch irgendwelche anderen Dinge,
und habe dann relativ schnell gesagt, ich brauche eigentlich keinen Plan,
sondern ich mache das, worauf ich in dem Moment Lust habe,
das war mir immer relativ wichtig klar, signalisiert unabhängig von dem,
was ich jetzt tue, respektiere ich das, was du hier tust, die Dienstleistung, die du erbringst.
Das ist nicht im Sinne von ich kaufe dich, sondern ich kaufe eine Dienstleistung ein.
Ich bin dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit habe, mit dir in einem professionellen
Umfeld die Erfahrungen zu machen, die ich gerne machen möchte.
Sebastian
Was bekommt man denn da gesagt, welche Limits es gibt? Keine Spuren.
Reaktionsfetischist
Die Aussage war immer,
"Was kann ich machen" - "Was du möchtest" - "Dann gehe ich die Kettensäge holen."
Sebastian
Für so nen Satz kriegt man doch Hausverbot.
Reaktionsfetischist
Zum damaligen Zeitpunkt war es glaube ich so, dass ich noch auf einem Niveau
gespielt habe, wo niemand in den Bereich gekommen ist, wo irgendwelche Limits
tatsächlich relevant geworden wären.
Ich habe ein bisschen gehauen, es hat auch mal vielleicht ein bisschen weh getan,
aber dass da wirklich irgendjemand mit Spuren nach Hause gegangen wäre am Anfang,
kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Sebastian
Okay.
Reaktionsfetischist
Insbesondere nicht in einem professionellen Umfeld.
Sebastian
Jetzt sind wir natürlich viel beim praktischen Hauen, aber auch dieses,
du wolltest ja bestimmen und auch die Macht haben.
Das gehört ja auch dazu. Jetzt in so einem Setting hast du die natürlich nicht uneingeschränkt.
Also was wurde dir so ein bisschen gesagt oder wurde dir vielleicht auch mal
der Kopf gewaschen, so nach dem Motto, also mit der Vorstellung brauchst du
hier gar nicht anzukommen.
Und waren die eher tough, die Mädels, oder war das schon so,
dass das mit zur Dienstleistung dazu gehört, dass die auch versuchen, artig zu sein?
Reaktionsfetischist
Ich glaube, das war in der Tat sehr unterschiedlich abhängig von den Mädels.
Also ich habe wirklich auch versucht, dann unterschiedliche Erfahrungen zu machen,
mit unterschiedlichen Mädels zu spielen in einem professionellen Umfeld.
Sebastian
Wie unterscheiden die sich?
Reaktionsfetischist
Das geht von extrem passiv zu "Mach sozusagen mit mir" und die Reaktion ist eingeschränkt
bis hin zu wirklich brattigem Verhalten,
bis hin zu wirklich, "das tut noch nicht richtig weh, mach mal fester".
Das hängt dann wirklich sehr davon ab. Ich glaube, in der Tat sind alle Mädels die da
arbeiten unterschiedlich in ihrem Wesen und auch in dem, was sie anbieten.
Ich habe eine Session gehabt, wo ich eine Stunde lang nur gekitzelt habe.
Eine Sache, wo ich persönlich vorher gesagt hätte, ist definitiv nicht meins.
Aber es passte in dem Moment halt, jemanden festbinden und eine Stunde lang
kitzeln, war halt genau das Richtige in dem Moment.
Sebastian
Bist du gemein.
Okay, ich versuche dich nochmal ein bisschen in diese emotionale Richtung zu zerren.
Also Vorfreude ist schon mal so, die Welt hat dir angemerkt,
du hast gute Laune, du hast nächste Woche einen Termin.
Reaktionsfetischist
Zumindest das nähere Umfeld hat möglicherweise mitbekommen, dass meine Laune... *überlegt*
besser war. Wobei das gesamte Ausleben und die Tatsache, dass ich es jetzt ausleben
konnte, dazu geführt hat, dass meine Laune besser war.
Sebastian
Und währenddessen, was macht das mit einem, also ich meine, wie lange geht so
ein Termin, zwei Stunden?
Reaktionsfetischist
Anderthalb.
Sebastian
Okay, und wie viel ist man davon aktiv?
Ich meine, man kommt an, da gibt es einen Kaffee, im Zweifel muss man nochmal
duschen, unterhält sich noch ein bisschen, dann legt man mal irgendwann los
und dann muss das Ganze ja auch wieder alles aufgeräumt werden.
oder das ist übrigens eine Frage, ist das Aufräumen, gehört das mit zur Dienstleistung?
Darf man das Zeug einfach liegen lassen?
Reaktionsfetischist
Also, die anderthalb Stunden sind reine Spielzeit.
Das heißt, die Zeit vorher, Kaffee trinken, reden und so weiter,
ist keine Zeit, die man bezahlt und das Duschen bezahlt man auch nicht.
Das heißt, die Zeit fängt an, wenn man fertig geduscht ist, auf das Glöckchen drückt.
Sebastian
Ach, Glöckchen.
Reaktionsfetischist
Ja, da gibt es auch ein Glöckchen. Und das Mädel dann wieder aus der Küche kommt
und man dann in der Tat anfängt zu spielen.
Was man in der Zeit macht, hängt letzten Endes von einem selber ab,
und davon, was das Gegenüber bereit ist zu machen oder nicht zu machen.
Ich habe jetzt wirklich auch nie viel vorher darüber diskutiert.
Ich habe halt klar gesagt, Hauen wird im Zweifelsfall dazugehören.
Was jetzt auch nicht so verwunderlich ist möglicherweise.
Sebastian
Hast du gefragt, was möchtest, wonach ist dir denn heute?
Reaktionsfetischist
Nein, habe ich nicht. Weil ich da wirklich klar sage, ich habe eine Dienstleistung
eingekauft und dann erwarte ich auch, dass in dem Rahmen, wie ich dafür bezahle,
die Dienstleistung erbracht wird.
Sebastian
Okay, dann findet das statt und irgendwann verlässt man dann das Haus.
Und ja, mit breiten Grinsen oder eher so ein, ich sag mal wie so ein Unfall,
dass man selber noch ein bisschen neben sich steht und sagt,
oh Gott, hab ich das wirklich getan?
Also gab es auch mal so ein bisschen Gewissensbisse, so Gott,
was tue ich denn hier eigentlich?
Man hat das ja manchmal, dass dann, wenn so dieses Feuer der Erregung,
wenn das so ein bisschen schwindet, dass man dann in so ein Loch reinfällt.
Reaktionsfetischist
Nee, habe ich in der Tat nie gehabt. Also es war nie so, dass ich nachher gesagt
habe, mein Gott, was habe ich da getan?
Ich war da relativ schnell mit mir im Reinen, dass ich gesagt habe,
"das ist völlig okay, was ich da tue" auf dem Niveau, auf dem ich es getan habe
zum damaligen Zeitpunkt.
Da gab es immer noch Dinge, wo ich gesagt habe, das würde ich ja nie tun,
so Ohrfeigen zum Beispiel.
Sebastian
Natürlich, das hatte ich auch auf meiner Tabuliste stehen, bis mal jemand vor
mir stand und sagte "Jetzt mach endlich mal! Ist ja fürchterlich!"
Ja, irgendwer muss jetzt auf
die Klingel drauf und ihr könnt ja so viel gestikulieren, wie ihr wollt. *Glocke*
Gretchen
Ich wollte eigentlich in dem Podcast wirklich gar nichts sagen.
Ich werde hier dauernd gezwungen von irgendwelchen Männern, die auf mein Glöckchen
drücken. Das ist mein Glöckchen.
Sebastian
Im Moment, eigentlich ist das mein Glöckchen.
Gretchen
Das ist jetzt mein Glöckchen.
Sebastian
Da wirst du, ehm... Das kannst du mit dem Podcastsubbie ausdiskutieren.
Da wirst du verlieren.
Gretchen
Ja, die Ohrfeige, das war genauso. Der Reaktionsfetischist steht vor mir und
streichelt mir im Gesicht.
Was ist das jetzt? Mach es richtig.
Und dann war's richtig, ja. Das war die erste Ohrfeige, die gehörte mir. Die war meine.
Sebastian
Oh, da, da, oh, der Blick sagt hier mehr als tausend Worte.
Liebes Publikum, stellt es euch einfach vor. Da ist sie dahingeschmolzen.
Gretchen
Ja.
Sebastian
Du, wenn du hier nicht reden möchtest, ist das gar kein Problem.
Du darfst das Glöckchen auch ignorieren, aber das würde weniger Spaß machen.
Ich kann dich mit Keksen und Getränken bestechen. Okay, also...
Zeitlicher Abstand zwischen den Terminen, sind wir hier bei Wochen oder Monaten?
Reaktionsfetischist
In aller Regel so einen Monat, sechs Wochen.
Sebastian
Okay, und deine Stimmung, wie ging es dir danach oder in dieser Zwischenzeit?
Also hat das wirklich so viel Impact auf dich als Person, dass du dann wirklich
eine Woche wie beseelt rumgelaufen bist?
Reaktionsfetischist
Nicht eine Woche wie beseelt, würde ich sagen, aber es war so,
dass die Zeit der Vorfreude, sag ich mal, so eine Woche war, zum damaligen Zeitpunkt
und es dann auch wirklich noch
nachgewirkt hat und dann so über eine Woche hinweg so ausgeklungen ist,
wobei ich auch klar sage, dass es mich emotional gekriegt hat,
endgültig, war auch eine Sache, die mit Gretchen zusammenhängt,
das war dann einfach nochmal komplett was anderes.
Sebastian
Darüber werden wir gleich sprechen. Wir machen gleich eine Pause,
aber ich habe noch ein, zwei Sachen, da muss ich nochmal nachfragen.
Kommuniziert man mit den Menschen, mit denen man gespielt hat,
danach noch irgendwie in ner Form oder ist dieser ganze,
dass man sagt, ein paar Tage später alles verheilt, na gut, war ja nicht so
wild, aber trotzdem spricht man nochmal danach da irgendwie drüber oder ist
es wirklich, man ist fertig, man verlässt das Haus und dann ist das ganze Thema
dann auch durch, kommunikativ.
Reaktionsfetischist
Mit wem meinst du jetzt?
Sebastian
Mit der Person, mit der du gespielt hast.
Reaktionsfetischist
Da hat man in aller Regel dann schon am Schluss noch mal ein bisschen drüber
geredet, so ein bisschen reflektiert,
wie es gewesen ist, wenn sich die Gelegenheit dazu ergeben hat.
Manchmal ist halt auch die Situation, dass es heißt, wir sind schon ein bisschen
knapp in der Zeit. Ich muss gucken, dass hier noch aufgeräumt wird,
um die Frage nach dem Aufräumen zu beantworten.
Das muss man nicht selber machen, wenn man mit den Sachen spielt, die da im Studio sind.
Sebastian
Das ist der wahre Luxus.
Reaktionsfetischist
Den habe ich mir relativ schnell abgewöhnt weil ich ähm. *bricht ab*
Sebastian
Aber ich meine jetzt so chatten und kommunizieren danach, das macht man jetzt nicht mehr groß.
Reaktionsfetischist
Nee, das macht man deshalb nicht, weil man den Kontakt außerhalb des Studioumfeldes nicht hat.
Wenn man das Studio kontaktiert, hat man den Betreiber am Telefon oder bei WhatsApp,
der die Termine dann abspricht, damit man halt das Risiko vermeidet auf Seiten
des Studios und der Mädels, dass man halt irgendwelche Leute hat,
die einem dann die ganze Zeit über hinterherhängen und auf den Keks gehen.
Sebastian
Okay. Und jetzt noch so eine letzte Sache. Ich weiß, in dem Bereich soll ich
nicht so viel reinfragen, aber du hast natürlich, ich sage mal so,
ich stelle mir vor, du kommst dann nach Hause, hast was Großartiges erlebt und
zu Hause will das ja im Grunde niemand wirklich wissen.
Also inwieweit konntest du dieses Gefühl auch mit nach Hause bringen oder auch
dann da doch nochmal reflektieren mit deiner Partnerin, mit deiner Frau?
Gab es das? Hattest du das Bedürfnis überhaupt oder war das so,
das ist meins, das ist meine Modelleisenbahn, es geht keinen was an?
Reaktionsfetischist
Es war auf der einen Seite dieses meine Modelleisenbahn und auf der anderen
Seite halt dieses viel Spaß, was man mit auf den Weg gekriegt hat,
wenn die wusste, wo ich hingehe.
Es war jetzt nicht so, dass ich da irgendwie irgendeine negative Emotion in
irgendeiner Form hatte, sondern die gönnt mir halt, dass es mir gut geht.
Und das ist dann für alle offen und vernünftig, das in dem Umfeld zu tun und auf die Art und Weise.
Sebastian
Also ich merke schon, liebes Publikum, das tut mir ein bisschen leid,
wenn ich immer so nach den, gab es da einen gewissen Spiss, gab es da was Blödes,
gab es da was Blödes, trifft alles nicht zu, aber ich muss danach fragen,
damit du das sagen kannst und das hört sich erstmal gut an.
Jetzt machen wir ein erstes Päuschen, denn ihr habt Kuchen mitgebracht,
den sollten wir holen und ihr braucht Kaffeenachschub, wir sind gleich wieder da.
Atmo
*Musik*
Sebastian
Liebes Publikum, wir sind wieder da. Die zwei haben Kuchen und Kaffeemaschine mitgebracht.
Ach, das hatte ich schon erwähnt, aber der Kuchen war auf jeden Fall sehr lecker.
Käsekuchen, vielen, vielen Dank, Gretchen.
Der war gut. Dann haben wir hier noch diverse politische Diskussionen geführt,
die wir jetzt nicht im Podcast führen. Das mache ich dann nächstes Jahr nochmal irgendwann.
Aber wir müssen ja hier weitersprechen.
Und ja, also es hätte doch jetzt immer so weitergehen können.
Alle drei bis sechs Wochen mal ins Studio.
Und dann passt das. und dann ist alles geregelt und gut ist. Warum nicht?
Reaktionsfetischist
Hätte theoretisch so weitergehen können. Das Problem ist, wenn man dann auf
irgendjemanden trifft, wo man sagen muss, da ist auf einmal alles anders.
Man trifft auf jemanden in einem professionellen Umfeld, auf jemanden,
der so aufmacht in dem Moment, dass man das Gefühl hat, da ist eine ganz besondere
Chemie in dem Moment, die da entsteht zwischen zwei Menschen.
Sebastian
Ich habe das Gefühl, sie wollte dich haben. Du wurdest gefangen.
Reaktionsfetischist
Wir haben relativ lange rumgewurschtelt. Wir hatten immer irgendwie das Gefühl,
beide unabhängig voneinander, da ist irgendwas Besonderes.
Und wir haben beide immer gesagt, das können wir aber nicht machen,
weil wir ja das professionelle Umfeld akzeptieren müssen.
Auf meiner Seite im Sinne von, ich habe da jemanden, der das beruflich macht.
Und da muss es ja eine Distanz geben zu Menschen, zu Gästen, zu Kunden.
Und es kommt zwar bei mir so an, aber das kann ja erstens alles nicht so stimmen.
Und ich muss halt den Respekt haben gegenüber dem Job zu sagen,
das ist halt dein Job und das geht nicht ins Privatleben.
Sebastian
Das machst du im Restaurant doch auch nicht. Sagst du auch nicht,
ja da kocht jemand gut, zu Hause muss man ja auch gelegentlich kochen,
mit dem fange ich nichts an, weil das ist ja professionell.
Also warum ist das in dem Bereich so belastet?
Reaktionsfetischist
Weiß ich nicht, ob man das im Restaurant macht, dass man in die Küche geht und
zum Koch sagt, komm mal zu mir nach Hause und koch für mich heute Abend da.
Sebastian
Naja, im Zweifel hast du ja bekocht.
Reaktionsfetischist
Ja gut, das ist jetzt die Frage, wer da bekocht und wer bekocht wird.
Sebastian
Ich merke gerade, mein Vergleich hinkt, weil im Prinzip ist so dieses,
sie kommt ins Restaurant und wird dafür bezahlt, dass sie isst. *alle lachen*
Ich weiß jetzt nicht, ob ich in so ein Restaurant gehen möchte,
wo ich dafür bezahlen werde. Okay, der Vergleich hinkt. Entschuldigung.
Reaktionsfetischist
Offensichtlich. und so habe ich es jedenfalls gespiegelt bekommen,
auf ihrer Seite war, ich kann mich ja nicht irgendwo in eine bestehende Beziehung
einmischen, ich weiß ja, wie die Situation da ist,
da halte ich den entsprechenden Abstand, wir haben dann relativ lange umeinander
herumscharwenzelt, bis dann irgendwann die Aussage kam, es gibt diese Party,
sollen wir da nicht zusammen hingehen?
Sebastian
Einmal richtig, jetzt habe ich mal gebimmelt, entschuldige bitte,
aber ich muss dich jetzt zum Reden zwingen. Ich darf das ja,
ich habe ja dein Einverständnis.
Liebes Publikum, sie hat in der Pause erzählt, sie findet das total gut,
dass da hier geklingelt wird.
Reaktionsfetischist
Das kann ich nur bestätigen, dass das genauso gewesen ist.
Sebastian
Ich muss einfach mal fragen, was hat ihn denn von anderen unterschieden?
War er besonders talentiert oder charmant?
Oder hattest du Langeweile? Nein.
Gretchen
Nein, es ist äußerst schwierig, einen freilaufenden Sadisten zu finden.
Sebastian
Okay.
Gretchen
Ich habe das ja immer abgestritten,
Reaktionsfetischist
dass ich einer bin. Am Anfang.
Gretchen
Und ja, der Sadismus, der hat mich zu laufen gebracht. Auslaufen.
Sebastian
Okay. Alles klar, ich glaube, das ist deutlich.
Reaktionsfetischist
Ja, und ich habe immer am Anfang bestritten, dass ich Sadist bin.
Ich habe gesagt, ich bin Reaktionsfetischist.
Es ist ja nicht so, dass ich jetzt meine Lust und Befriedigung daraus ziehe,
irgendjemanden zu quälen und ich habe meine Grenzen.
Und wurde von einer netten Dame mehr als einmal über meine Grenzen hinausgetrieben.
Sebastian
Ich notiere hier schon mal einen möglichen Folgentitel. Reaktionssadist.
Gretchen
Oh.
Reaktionsfetischist
Das ist ein schönes Wort, ja.
Sebastian
Lass uns tatsächlich mal über Sadismus reden. Ich habe jetzt nämlich gerade
erst vor knapp zwei Wochen eine Live-Folge zum Thema Sadismus gemacht.
Und da habe ich in die Einleitung mit reingebracht, dass ich kann alles im BDSM
irgendwie nicht-kinky Leuten erklären.
Außer meinen Sadismus. Da habe ich ein Rechtfertigungsproblem.
Die Folge, liebes Publikum, hört sie einfach nach. Live-Folge 144 ist es, glaube ich.
Aber was heißt denn Sadismus für dich? Was ist der Spaß am Schlagen oder Spaß daran, dass es weh tut?
Reaktionsfetischist
Spaß daran, dass jemand anders sich daran freut, dass es weh tut.
Sebastian
Das Freuen ist also wichtig?
Reaktionsfetischist
Das Freuen ist wichtig. Ich würde keine Freude daran empfinden,
irgendjemanden zu schlagen, der da keinen Spaß dran hat.
Ich renne nicht draußen über die Straße, schlage jemandem auf die Nase und sage,
"Ha, das habe ich aber super gemacht."
Sondern ich brauche jemanden, bei dem ich weiß, dass es so ist,
dass er es genießt, diesen Schmerz zu bekommen.
Sebastian
Will ich deinem Nicknamen mal alle Ehre machen. Welche Reaktionen sind gut und welche eher nicht so?
Also was möchtest du bewirken? Ich pieks da und dann kommt ein "Au toll" oder
ein "Oh Scheiße"? Also was ist denn jetzt gut?
Reaktionsfetischist
In aller Regel ist es ein "Au toll". Ich habe, glaube ich, ganz,
ganz selten mal ein "Au Scheiße" bekommen.
Ein "Au Scheiße" dann eher im Sinne von die Art von Schmerz ist nicht meine
Art von Schmerz, aber das ist dann nachher möglicherweise auch ein "Oh toll,
dass ich gezwungen wurde, genau diesen Schmerz zu kriegen".
Gretchen
*Glocke* Das war ich.
Sebastian
Jetzt hat sie wirklich, da hat sie selber gebimmelt. Sehr gut.
Gretchen
Sadismus ist, wenn mich jemand schlägt und einen Harten in die Hose bekommt.
Und Masochismus ist, wenn ich geschlagen werde, bin ich unten feucht. Ganz einfach.
Reaktionsfetischist
Sehr simpel, aber sehr zutreffend erklärt.
Gretchen
Ich werde auch nicht feucht, wenn mich ein Mensch schlägt, der nicht hart wird, weil er mich schlägt.
Sebastian
Also ihr braucht die gegenseitige Reaktion. Okay.
Ich nehme den Exkurs mal wieder zurück. Die Party. Die halb inoffiziell halb
private Party im Studio.
Du hast ihn eingeladen.
Sie nickt nur, okay. Ja, was sagt man denn? Es ist ja dann nicht mehr so das
ganz professionelle Umfeld.
Also ihr seid ja hingegangen, beide zusammen.
In welcher Konstellation?
Reaktionsfetischist
In der Konstellation, dass sie gesagt hat, ich möchte an dem Abend so behandelt
werden, als ob ich dein Eigentum wäre.
Mach grundsätzlich mit mir, was du möchtest. Du hast das Sagen an dem Abend.
Sebastian
War das anders als davor? Weil plötzlich ist das Mindset ja,
dieses Setting ein völlig anderes.
Reaktionsfetischist
Das ist wirklich eine gute Frage. Auch so in der Retrospektive,
sag ich ganz ehrlich, würde ich das nicht mal sagen, weil wir vorher schon
so auf einer Ebene gevibet haben irgendwie.
Es war organisch, also es war jetzt nicht irgendwie, dass man sagt,
es war komplett anders als das, was wir vorher gehabt haben.
Es ist eine Sache, die auch bei der Party sich im Prinzip, ich glaube,
die richtigere Aussage wäre, bei der Party sind wir weitergegangen als in jeder
Session, die wir vorher im Studio gehabt haben. Einfach deshalb auch,
weil wir mehr Zeit hatten.
Es ist wirklich so, dass wir nachher die Situation hatten tatsächlich,
dass wir beide gesagt haben, einige Dinge dieses Abends liegen für uns im Nebel,
ohne dass es da irgendwelchen Alkohol oder sonstige Substanzen gegeben hat.
Und mir ist noch in Erinnerung, dass ich ein Bild nachher gekriegt habe,
wo die Frage war, wo kommt denn dieser blaue Fleck her? Und ich sagte,
ich weiß es nicht. Und sie, da hast du mich gebissen.
Sebastian
Okay, ich merke, hier sind eine ganze Menge Grenzübertritte.
Nämlich einmal der, ihr habt direkten Kontakt, der ja eigentlich im Studioumfeld
ja gar nicht so erwünscht und gewollt ist.
Dann, ja so blöd das klingt, am Ende wird eben nicht das Geld über den Tisch
geschoben. Das ist ja auch ein Zeichen für, ich möchte das jetzt gerne mit dir
erleben und zwar wirklich explizit im nicht professionellen Kontext.
Da sind ja eine Menge Punkte, so Meilensteine, die du, lieber Reaktionsfetischist,
vermutlich eher gar nicht erwartet hast. Das ist dir ja so zugeflogen offenbar.
Reaktionsfetischist
Ja, es ist mir zugeflogen, aber auf der anderen Seite waren halt auch so Dinge,
wo ich gesagt habe, vielleicht geht es hier wirklich nur um irgendeine Erfahrung,
um irgendeine Absicherung.
Ich bin hier quasi ausreichend vertrauenswürdig aus unerfindlichen Gründen.
Sebastian
Ach, du hast hier quasi eingeredet, dass es gute Gründe dafür gäbe oder rationale Gründe dafür gäbe.
Reaktionsfetischist
Wir haben uns so viel eingeredet. Ich weiß, dass sie mir irgendwie erzählt hat,
dass sie sich damals in einer Beziehung mit jemandem befunden hat und dann gesagt
hat, ich finde aber keinen richtigen.
Ich muss mal gucken, vielleicht kriege ich den noch wieder zurück oder so.
Sebastian
*Gretchen stottert unverständlich* Du hast nicht geklingelt.
Reaktionsfetischist
Also klingeln und nochmal.
Gretchen
*Glocke* Ach ja, sie sprechen von Frank. Ja, genau.
Reaktionsfetischist
Ja, es war wirklich so, dass ich gesagt habe, sie hat es mir erzählt und ich
so, du blöde Kuh, ich bin doch hier.
Gretchen
Ja, sie hatten das aber nur gedacht.
Reaktionsfetischist
Ich habe es aber nur gedacht, ja. Und wir haben es auch wirklich hinbekommen,
uns nach der Party tatsächlich noch fast ein halbes Jahr lang einzureden,
dass wir auf diese berufliche Ebene zurückkehren können.
Sebastian
Mhm. Hat ja gut geklappt.
Reaktionsfetischist
Ja. Ein halbes Jahr also fünf Monate glaube ich hat es gedauert bis wir soweit waren,
wir haben dann auch im Zusammenhang mit der Party Nummern getauscht dann war
immer so dieses, schreibe ich jetzt, schreibe ich nicht naja, man muss das irgendwie,
alles akzeptieren. Dann ist irgendwie so vor den Terminen, die wir dann danach hatten wurden die Zeiten,
in denen man geschrieben hat immer länger,
bis man dann irgendwann an einem Punkt angekommen war wo wir gesagt haben,
wir können nicht mehr leugnen und dass da irgendwie mehr ist und haben es dann
erstmal als Spielbeziehung tatsächlich gelabelt.
Sebastian
Wie lang ist das denn jetzt her eigentlich, diese Party?
Reaktionsfetischist
Ziemlich genau zwei Jahre, auf den Tag genau zwei Jahre, glaube ich sogar.
Sebastian
Wie auf den Tag genau? Ja, wenn das, müssen wir hier quasi ...
Reaktionsfetischist
Ich habe es tatsächlich nochmal nachvollzogen.
Sebastian
Den Geburtstag feiern.
Reaktionsfetischist
18.11.22.
Sebastian
Und das ist tatsächlich heute. Ja, Wahnsinn. Also in ein paar Stunden genau
könnt ihr das dann perfekt feiern.
Ihr könnt das nochmal exakt nachstellen.
Reaktionsfetischist
Das kriegen wir nicht hin. In zwei Jahren ist noch so viel passiert.
Sebastian
Mhm. Okay. Dinge passieren. Finde ich schön. Ganz ehrlich.
Das heißt aber auch, ich komme da jetzt nur noch ein paar Mal darauf zurück,
du musstest das ja irgendwann auch zu Hause mal verkaufen.
Reaktionsfetischist
Ja, habe ich dann auch so offen kommuniziert. Zum damaligen Zeitpunkt war die
Aussage noch, wir begeben uns in eine Spielbeziehung und habe das dann auch klar so gesagt.
Das ist so, ich habe dieses Angebot bekommen, das zu machen.
Ich werde das annehmen. Ich habe es einfach wirklich auch klar so,
gesagt und gesagt, das ist einfach so. Und das war dann aber auch okay.
Sebastian
So, und jetzt ist ja quasi Leinen los, weil es gibt ja bestimmte Regeln im Studio,
wo man ein bisschen schaut, dass Dinge nicht passieren.
Und jetzt wird plötzlich alles möglich und sie kann aufdrehen und du kannst
aufdrehen. Ich habe hier folgenden
Begriff stehen, Sadismus kann anstrengend sein und zwar physisch.
Ich kann mir vorstellen, dass jetzt einfach ganz viel passiert,
auch das Tabu der Ohrfeige und so weiter und dass sie auch plötzlich dann ja
nicht Dienstleisterin ist, sondern quasi auch für ihren Kink einsteht,
den sie jetzt von dir halt haben will.
Das ändert ja vom Mindset her unglaublich viel oder ist das alles überhaupt nicht gewesen?
Reaktionsfetischist
Das haben wir auch vorher im Studio in der Tat schon gehabt,
also die Geschichte mit der Ohrfeige war zu einer Zeit... *wartet*
Geheimnisvolle Zeichen. Drück auf die Glocke und sag, was du meinst.
Gretchen
*Glocke* Das war mit der Ohrfeige, war das der erste, zweite Session,
vielleicht die erste sogar. Also ganz, ganz, ganz früh.
Reaktionsfetischist
Ja.
Gretchen
Also, ja.
Reaktionsfetischist
Also die erste, zweite Session, die wir quasi im professionellen Umfeld damals gehabt haben.
Sebastian
Ihr habt euch nicht an die Regeln gehalten, alles klar. Wieso?
Reaktionsfetischist
Also es ist, warum sollen Ohrfeigen nicht um...
Sebastian
Ich frage euch.
Reaktionsfetischist
Ich sag ganz klar, ich hatte Grenzen zu der Zeit, als ich im Studio gespielt
habe und diese Grenzen wurden von jemand anderem immer weiter rausgeschoben.
Sebastian
Vielleicht ist das nochmal so ein Punkt, als ich, ich habe das im Podcast auch
schon einige Mal erzählt, meine erste Spielpartnerin, die hatte wirklich 20
Jahre heftig mehr Erfahrung als ich.
Und das hieß, dass ich in den Monaten, in denen wir da zusammen zu Gange waren,
unfassbar steile Lernkurven hingelegt haben musste auch,
weil da ist halt ganz viel Erfahrung und dann probiert man halt und dann wird
man auch ermutigt an der einen oder anderen Stelle mal ein paar Punkte,
ein paar Schritte weiter zu gehen.
Ist das eher ein Vorteil, dass sie dich da quasi sehr ermutigt,
ist das nette Wort oder im Zweifel auch gefordert hat?
Reaktionsfetischist
Im Nachhinein ist es eine gute Sache. In dem Moment ist es eine Sache,
wo man erstmal an sich arbeitet.
Und wo es in einem rumort, wenn halt so eine Sache kommt wie,
ich will jetzt aber eine Ohrfeige haben, schlag doch mal richtig zu,
mach mal weiter, mehr.
Ich kann mich halt wirklich noch daran erinnern, als du das erste Mal heulend
auf den Boden gelegen hast und ich gedacht habe, oh scheiße,
was habe ich jetzt angerichtet und mir nur ein "mehr" entgegengehaucht wurde.
"Weiter, da geht noch was."
Sebastian
Also ich nehme mal die andere Seite, also ich gehe jetzt hier voll aufs Klischee,
liebes Publikum, das liegt an mir, ich bin schuld.
Wie war denn das für dich, also generell, wie ist das für dich,
da ist jemand mit wenig Erfahrung und du bist da schon so, da muss jetzt aber
was passieren, damit in mir was passiert.
Ja, als Sadist hat er dich überzeugt, aber du musstest ihn noch über die eine
oder andere Schwelle tragen.
Es ist ja oft so im Kink-Bereich, dass submissive Personen erfahrene Top-Personen
suchen, weil es macht sonst keinen Spaß. Jetzt hast du ja hier einen anderen Weg gewählt.
War das trotzdem genauso gut oder musstest du einen langfristigen Plan verfolgen
nach dem Motto, ja, das wird jetzt ein paar Monate dauern, bis der wirklich spannend wird?
Gretchen
*Glocke* Ich sollte klingeln.
Sebastian
Du kannst auch, so klingelt man. *Glocke*
Und nicht mit dem kleinen Finger da mal kurz das Knöpfchen drücken.
Reaktionsfetischist
Also nochmal, mach das mal so, wie der Sebastian das gesagt hat.
Sebastian
Sehr gut.
Gretchen
Die Frage war... *lacht*
Sebastian
Okay, normalerweise suchen, nein, Klischee, aber oft wird eher präferiert
von submissiven Personen
"Ich suche mir eine erfahrene Person, weil dann kann die mich auch führen."
Und jetzt hast du eine eher unerfahrene Person, der du erstmal Dinge beibringen
musst und wo du fordern musst.
Ist das ein Nachteil oder ist das eigentlich egal?
Gretchen
Das ist doch Vorteil. Ich konnte das so drehen und lenken, wie ich das gerne hätte.
Sebastian
Aha, also wer dominiert hier wen?
Reaktionsfetischist
Topping from the bottom.
Sebastian
Ja, ja.
Gretchen
*zögert* Zurück zum Sadisten. Wie gesagt, für mich ist es wahnsinnig schwer,
jemanden zu finden, der mich so haut, wie ich es will, wie ich es brauche.
Und der Reaktionsfetischist, der konnte das. Und das weiß, wusste ich.
Und das hat auch nicht irgendwie lange gedauert, bis wir,
bis ich Sie da hatte, wo ich Sie haben wollte.
So ein halbes Jahr, vielleicht dreiviertel Jahr.
Ich dann immer wieder sagen musste, mehr, mehr, mehr, denken Sie groß. *alle lachen*
Und dann verwerfen Sie die Gedanke, denken Sie noch größer, dann ist es gut.
Sebastian
"Denken Sie groß", ein weiterer möglicher Sendungstitel.
Gretchen
Und das hat auch, also mich hat gereizt, diesen Monsterchen da rauszukitzeln.
Und den wollte ich ja einmal im Ganzen haben.
Den habe ich mir so nur gezeigt bekommen, ein bisschen, ein bisschen und ein
bisschen mehr und ein bisschen mehr.
Und ich wollte wirklich diese animalische Gewalt erleben.
Und ich wusste, dass da drin da ist.
Sebastian
Klingt nach Kontrollverlust, animalisch.
Reaktionsfetischist
Mmmhh, ich sage immer, das Monster kommt raus, aber es liegt an der Kette.
Sebastian
Okay.
Gretchen
Daran arbeite ich aber noch.
Reaktionsfetischist
Sie sägt an der Kette die ganze Zeit über.
Sebastian
Also, liebes Publikum, stellt euch die beiden vor. Zwischen den beiden steht
hier eine Chipstüte, so ein Chips-Schälchen und sie halten auch ganz oft Händchen.
Also, das sieht hier schon sehr innig aus und ich weiß manchmal nicht genau,
wer die Teufelshörner auf hat.
Im Zweifel beide. Okay.
Also, das heißt, ihr habt jetzt Gas gegeben zwei Jahre, alles mögliche gemacht.
Welche Tabus von dir sind alle gefallen?
Reaktionsfetischist
Eigentlich alle. Ich wüsste nicht, welche Tabus ich noch habe.
Mir fällt wirklich nichts mehr ein.
Sebastian
Hast du dann irgendwas zu kauen gehabt, wo du dachtest, das kann ich nun jetzt wirklich nicht?
Reaktionsfetischist
Ähm, Nadeln war so eine Sache, vor der ich theoretisch Angst hatte,
praktisch aber überhaupt nicht mehr.
Cutting ist eine Sache, vor der ich theoretisch Angst hatte,
praktisch aber gar nicht.
Ich habe mir Videos angeguckt und habe gesagt, mir wird schon schlecht,
wenn ich zugucke, wenn ich selber schneide, macht es aber ein ganz anderes Gefühl.
Sebastian
Da geht es dir wie mir. Ich kann mein Blut nicht sehen, da kippe ich im Zweifel
um, aber wenn es das vom Podcastsubbie ist, da bin ich total entspannt. *lacht*
Aber mein Blut, da kann also die kleinste Kanüle, da wird mir schon komisch.
Reaktionsfetischist
Ja, das habe ich schon vorher versucht. Also ich wüsste eigentlich nicht,
was ich nicht probiert habe, bevor
ich es benutzt habe bei irgendjemand anderem. Also ich habe in der Tat….
Gretchen
*Flocke* Ich erinnere mich, ein ganz, ganz, ganz, ganz großes Tabu war die Atemkontrolle
bis zur Bewusstlosigkeit.
Das war ein Riesenthema, da haben wir wirklich Monate dran geknabbert.
Reaktionsfetischist
Da sind wir auch freiwillig noch nicht hingekommen, sage ich ganz ehrlich,
weil ich da auch immer noch,
wirklich großen Respekt davor habe. Atemkontrolle als solches erstmal ist
ja schon eine Geschichte, wo man sagt, da bewegt man sich halt wirklich im Bereich Edgeplay.
Das sind halt einfach Risiken, die man da eingeht.
Ich kann Atemkontrolle durch Versperren von Nase und Mund in der Plastiktüte besser kalkulieren.
Für mich von der eigenen Erfahrung her, als ich es beim Manipulieren an den Adern kann.
Aber ich brauche da schon irgendwo das Feedback. Und in dem Moment,
wo ich merke, dass es so langsam kleiner wird, das Sichtfeld,
ist an der Stelle dann auch Schluss, weil ich das in der Tat für mich nicht
in Ordnung finde, wegen des Risikos so weit zu gehen, dass wirklich das Bewusstsein weg ist.
Sebastian
Jetzt hast du ja im Grunde mit der üblichen BDSM-Community wenig zu tun.
So Stammtische, Partys oder ist das doch irgendwann aufgekommen?
Reaktionsfetischist
Partys schon, also Partys machen wir eigentlich auch regelmäßig.
Sebastian
Also meine Frage zielt so ein bisschen, inwieweit dich die Community auch ein
bisschen sozialisiert hat.
Hatte die eine Chance dazu, dir die Werte der lokalen Stammtische näher zu bringen
und inwieweit kennst du Leute, die einfach in dieser Community unterwegs sind
oder wie siehst du die oder was hast du von denen mitbekommen?
Reaktionsfetischist
Also im Vorfeld ist es so, dass ich mich wahrscheinlich eher selber mit Werten
versorgt habe, so in Richtung SSC, soweit das überhaupt existiert und nicht nur ein Label ist.
Sebastian
Da hat jemand den Podcast gehört.
Reaktionsfetischist
Regelmäßig. Das Label wurde mir aber relativ schnell wieder weggenommen.
Wir sind in der Zwischenzeit definitiv so, dass wir sagen, was wir machen ist Rack und nicht SSC.
Das ist das eine. Das zweite ist, wir kennen Leute halt, weil wir die auf irgendwelchen
Partys getroffen haben, uns auf Partys mit denen schon mal unterhalten haben.
Insofern, sag ich mal, gibt es einen Kontakt zur Szene über Partybesuche,
nicht über irgendwelche Stammtische, weil das einfach auch organisatorisch ausgesprochen
schwierig wäre, da wir nicht zusammenleben.
Sebastian
Da sprichst du gerade einen schönen Punkt an, die Dosierung.
Also ich weiß, wir müssen heute noch unbedingt über das Bauen von Spielgeräten
sprechen, deshalb hetze ich dich jetzt mal durch meine Stichpunkte ja so ein bisschen durch.
Dosierung, ich habe hier so ein bisschen die Formulierung stehen, das zweite Leben.
Reaktionsfetischist
Das zweite Leben im Sinne von nach dem ersten Leben oder parallel zu dem anderen Leben?
Sebastian
Das musst du mir sagen. Also dein Leben hat sich ja auch, dein Privatleben
hat sich ja jetzt auch um 180 Grad, hier auch die Art und Weise wie und wen
du liebst und das eben auch da jetzt der Poly-Gedanke mit Eingezug gehalten
hat, das verändert ja schon mal viel mit einem.
Auch das Zeitmanagement wird ein ganz anderes und dass ihr beide heute Zeit
habt, das ist ja jetzt auch nichts Selbstverständliches.
Also irgendwie weit hat sich da auch einfach dein Leben grundsätzlich verändert und damit auch du.
Bist du noch dieselbe Person wie vor fünf Jahren?
Reaktionsfetischist
Ich glaube, ich bin immer noch dieselbe Person wie vor fünf Jahren.
Ich mache möglicherweise andere Dinge als vor fünf Jahren.
Ich habe ein Zeitmanagement Problem, was ich vor fünf Jahren nicht hatte.
Ich weiß nicht, ob man davon sprechen kann, dass es ein zweites Leben oder ein paralleles Leben ist.
Nee, es ist... Ich glaube, ich bin immer noch derselbe Mensch und ich lebe immer
noch mein Leben und mein Leben hat sich halt einfach weiterentwickelt,
dahingehend, dass ich neue Kontakte gefunden habe und eine neue,
weitere Liebe gefunden habe.
Sebastian
Mein Gott, wie ihr gerade aussieht, wie ihr euch anschaut, das ist ja zuckersüß.
Nehmen wir mal so das Szenario zurück zu einem Leben ohne BDSM, denkbar?
Reaktionsfetischist
Nein. Ganz eindeutig nein. Da ist die Kiste der Pandora geöffnet, die geht nicht mehr zu.
Sebastian
Alles klar, jetzt ist natürlich, es gibt ja so viele Möglichkeiten.
Man könnte ja auch mal überlegen, ja, das mit dem Hauen und dem Sadistischsein
und so, das ist ja alles ganz spannend.
Aber man könnte ja auch mal unten ausprobieren.
Ist das generell eine Überlegung wert in deinem Kopf oder war es das schon mal?
Hast du gesagt, jetzt haust du mich auch mal zurück.
Reaktionsfetischist
Die Erfahrung sozusagen Ziel eines Schlages zu sein, kenne ich aus der Tatsache,
dass ich Spielzeuge, die ich baue, immer erst einmal selber ausprobiere,
bevor ich damit auf jemand anderen losgehe.
Sebastian
Oh, das habe ich hier bei mir bei den Shorts schon stehen, verdammt.
Der gute Dom probiert alles an sich selbst.
Reaktionsfetischist
Ja.
Sebastian
Schon gestrichen jetzt. Machst du tatsächlich?
Reaktionsfetischist
Mache ich tatsächlich, ja.
Sebastian
Auch schon mal blaue Flecken gehabt?
Reaktionsfetischist
Ja.
Sebastian
Und wie ist das so? Braucht man das? Will man das?
Reaktionsfetischist
Ich brauche das nicht, aber ich
finde, es ist sinnvoll, um die Wirkung von Dingen einschätzen zu können.
Ist das scharf? Ist es stumpf?
Ist es tief wirkend? Wie feste kann ich mit irgendwas zuschlagen,
um eine bestimmte Wirkung zu erzielen, zu welchem Zeitpunkt?
Von daher lohnt es sich nicht, das mitzubringen, weil es sowieso nicht weh genug tut.
Also insofern halte ich es schon für wichtig, Dinge an sich selber auszuprobieren.
Sebastian
Okay, und in dem Bereich habe ich nochmal, das hört sich ja wirklich märchenhaft an.
Es gibt ja auch mal diesen Punkt, so ein Dom-Drop, dass man merkt,
ach, also jetzt war es vielleicht doch drüber, jetzt geht's mir mal nicht gut.
Die Erfahrung, gab's das schon mal, dass du dann auch hinterher mit dir selbst
gestruggelt hast oder mit dem, was du getan hast?
Oder ist das wirklich so gut dosiert, dass das für dich auch vom Tempo her passt
und auch von der Stimmung her passt? Manchmal ist es ja auch einfach die Stimmung.
Reaktionsfetischist
Ich hab einmal einen Dom-Drop gehabt zu einer Zeit, als wir noch professionell
miteinander umgegangen sind,
wo das Ende der Session relativ plötzlich kam, weil einfach ein weiterer Termin
angestanden hat und dadurch war die Möglichkeit zur Kommunikation danach,
die war einfach nicht da.
Und das hat mir in dem Moment tatsächlich gefehlt, weil wir das ansonsten vorher
und nachher immer gehabt haben.
Und das für mich eine Sache ist, die auch für mich wichtig ist,
auch immer gewesen ist, ist quasi mir dann dieses Feedback abzuholen,
zu sagen, da ist alles okay.
Weil das auch für mich dann letzten Endes,
die Sorge rausnimmt, dass ich irgendwas getan habe, was nicht okay war.
Sebastian
Ich mache jetzt mal wirklich den Schwenk zu der Bastelei.
Und jetzt suchen wir erstmal einen richtigen Begriff zu deiner kreativen Schaffensleidenschaft.
Ja, basteln klingt immer so ein bisschen nach, ich mache mit Holzleim und Restholz
und dem falschen Werkzeug irgendwas im Keller. Ja, das ist basteln so ein bisschen
oder ich klebe hier so eine Sankt
Martins Laterne zusammen, weil die halt für die Schule gebraucht wird im Zweifel
und das sieht auch so aus.
Das ist das, was ich mit basteln erstmal grundsätzlich so als Begriff,
wenn ich es negativ sehen will, verbinde.
Du allerdings hast bisher mir hin und wieder auch mal was geschickt und das
waren immer Sachen, wo ich dachte,
jo, wenn man das kaufen könnte, dann wäre es arschteuer, weil da ist alles abgerundet
und da ist alles genau geschliffen und da ist die Naht genau richtig gesetzt
und offenbar kannst du Leder bearbeiten und Metall bearbeiten und du kannst
nähen und kleben und mit Verbundwerkstoffen im Zweifel irgendwas zusammentüfteln
und dann kommt noch eine kreative Ader mit Beschriftung und alles.
Ich überlege gerade, ich habe mal so ein Schlagseil bekommen.
War das von dir mit dem Witz, mit dem Gag dabei, dass es seine Farbe verändert?
Reaktionsfetischist
Ja.
Sebastian
Das habe ich jetzt nicht hier oben, weil es den Weg tatsächlich in unsere Kiste gefunden hat.
Also liebes Publikum, stellt euch das vor, ich mache ja so ein Paket auf und
dann ist da so ein weißes Schlagseil drin unter anderem und dann steht dabei, Achtung, das färbt ab,
komischerweise auch in Farben, die nie im Seil verbaut wurden und ja,
es ist ein weißes Seil aus weißer Kordel und er hat recht, es färbt in Rot und Blau ab und Grün,
also noch ein gewisser Humor dazu, also noch dieser Witz, der die Sache auch
nochmal erklärt und ihr so ein bisschen Pfiff gibt. Das habe ich in der Kombination,
tut mir leid, wenn ich jetzt andere Menschen deshalb ein bisschen beleidige,
aber da steckt sehr viel Kreativität hinter und da habe ich mich sehr geehrt gefühlt.
Und das ist halt mehr als, "ich habe kein Geld und baue mir meine Peitsche aus
alten Fahrradschläuchen oder so", sondern da steckt irgendwas Tieferes drin.
Und jetzt erzähl doch mal, wieso bastelt man, wann hast du angefangen,
wieso, weshalb und überhaupt. Ich lege jetzt meinen Notizzettel auch mal weg.
Reaktionsfetischist
Da kommen wir dann auch zum ersten Ding der Woche.
Sebastian
Oh ja, ich bin gespannt.
Und da kommt auch was.
Reaktionsfetischist
Genau,
Ich habe das tatsächlich noch gefunden und ich habe es auch aufgehoben. Ich weiß
ehrlich gesagt nicht, ob es eins der ersten, ob es das allererste gewesen ist,
jedenfalls eins der ersten Sachen, die ich gebaut habe.
Sebastian
Liebes Publikum ich trage ein - darf ich es sagen - eine Karikatur
einer Gerte in der Hand. Nein.
Show Notes, Bilder, zeig sie her, ne?
Reaktionsfetischist
Ja, klar.
Sebastian
Also okay,
ich trage hier eine Gerte in der Hand.
Nein, was heißt Karikatur? Also an sich ist alles gut.
Es ist hier so dunkelrotes Leder verbaut mit Struktur an der Spitze, an diesem Kläppchen.
Man hört das auch. Ach, ich habe ja hier ein richtiges Mikrofon dafür.
Kann ich mir mal ein bisschen auf die Finger hauen.
Dann kommt hier ein Stück, ja, so Bambusrohr mit zwei Kassetten heißt das,
glaube ich. Also diese Gnubbel im Bambus.
und dann am Ende der Griff, der ist dann auch wieder mit diesem Leder ummantelt
und auch vernäht und ganz am Ende ist noch irgendwie so ein kleiner,
so eine kleine Öse da irgendwie noch reingetrieben worden.
Ich sage das jetzt bewusst ein bisschen flapsig, also es ist an alles gedacht,
es ist nur irgendwas, ist ja in der Detailausführung ist ja irgendwie nicht
in Ordnung, also das traue ich dir nicht zu, dass du das gebaut hast.
Reaktionsfetischist
Doch, das ist tatsächlich so.
Sebastian
Okay, entschuldige, ich will das nicht schlecht reden, um Himmels Willen,
liebes Publikum, ich würde es selber nicht ansatzweise so hinkriegen.
Hier sind schon wieder mindestens drei Gewerke dran, die ich nicht so hingekriegt
hätte, aber das entspricht nicht dem, was ich von dir erwarte.
Reaktionsfetischist
Es liegt ja auch in der Zwischenzeit fünf Jahre zurück, wir haben eben auf der
Fahrt noch überlegt, wann ich angefangen habe zu bauen.
Ich glaube, es hing tatsächlich mit dem ersten oder mit dem zweiten Workshop
zusammen, wo ich gesagt habe, ich möchte die Möglichkeit haben,
Dinge zu perfektionieren, also beim Schlagen gehöre ich zu den Menschen,
glaube ich, die das so gut wie möglich beherrschen wollen.
Man kann nicht 100% treffen, irgendwas geht immer daneben, aber ich möchte die
Möglichkeit haben, zu Hause zu üben.
Dann habe ich geguckt, was Dinge kosten und habe gesagt, kann ich nicht mit
dem Krempel, der hier rumliegt, irgendwas bauen, mit dem ich üben kann?
Sebastian
Ach so, was hast du alles zu Hause, den Krempel?
Reaktionsfetischist
Ja, das eine ist so ein Blumenstab.
Sebastian
Ja, es ist wirklich ein Blumenstab. Ich dachte, wenn ich das jetzt noch sage,
dann geht er mir an die Gurgel.
Reaktionsfetischist
Das Leder weiß ich ganz ehrlich nicht, wo das hergekommen ist.
Sebastian
Alte Couch.
Reaktionsfetischist
Das war so ein Reststück, was von irgendwelchen Bastelarbeiten mal übergeblieben
war. Und das ist ja auch nicht wirklich viel.
Und mit solchen Dingen habe ich angefangen. Das entsprach bereits damals letzten
Endes nicht meinem Anspruch, um das klar zu sagen.
Sebastian
Das Kläppchen am Ende, das hängt jetzt so ein bisschen um. Das ist eher so ein bisschen zum Karneval.
Aber das Ding macht wahrscheinlich ordentlich Zorres. Jetzt hat er sich hier selber auf die Finger.
Reaktionsfetischist
Knallt zumindest schon mal. Man merkt auch durchaus was.
Und wenn man irgendwann im Laufe der Zeit beim Üben mal so ein Kissen kaputt
schlägt, dann ist es zumindest gut genug, um zu gucken, ob man immer dieselbe
Stelle trifft, die man treffen möchte. *Knallgeräusche im Hintergrund*
Sebastian
Lass uns mal über das Üben reden. Du hast dich also wirklich zu Hause hingestellt
und hast Kissen verhauen.
Reaktionsfetischist
Ja, das habe ich getan.
Sebastian
Was bringt das? Also welchen Skill kriegt man dabei?
Entweder Muskeln stärken, dadurch
hält man länger durch und ist präziser oder was ist der Lerneffekt?
Reaktionsfetischist
Der Effekt dabei ist, dass man in dem Moment, wo man was macht,
Muskelgedächtnis hat und nicht mehr drüber nachdenken muss, wie muss ich das
jetzt führen in dem Moment, wie muss ich hier ausholen, damit ich eine bestimmte
Stelle treffe, sondern ich kann mich quasi auf den Vorgang selber konzentrieren.
Sebastian
Das ist so ein bisschen, als wenn man lernt, einen Ball zu fangen.
Reaktionsfetischist
Oder beim Autofahren, dass man eben sich daran gewöhnt, wie man Auto fährt.
Bei einer Handschaltung weiß keiner mehr, in welchem Gang er gerade ist,
aber er ist im richtigen Gang.
Sebastian
Ich darf dich zitieren, ja, also Spanking ist wie Autofahren.
Reaktionsfetischist
Spanking ist wie Autofahren, muss man erstmal üben.
Sebastian
Okay, das ist dein Erstlingswerk. Also ich finde das total toll,
dass du das mitgebracht hast.
Und das zeigt mir aber auch eine Entwicklung. Wie gesagt, liebes Publikum,
Bilder, Shownotes, Shownotes, Shownotes.
Du bist mir dafür verantwortlich, das schön in Szene zu setzen.
Reaktionsfetischist
Die anderen Sachen oder das hier?
Sebastian
Das auch, selbstverständlich. Ich packe nur Bilder in die Shownotes, die von dir kommen.
Reaktionsfetischist
Das kann man nicht schön in Szene setzen, weil es nicht schön ist.
Sebastian
Mir wird schon was einfallen. Vielleicht kannst du irgendwie ein paar Kräuter daneben streuen.
Reaktionsfetischist
Ah, okay.
Sebastian
Gretchen hältst gerade mal mit zwei Händen hoch, dann sieht das schon ganz anders aus.
Mit welcher Anmut du dieses, Entschuldigung, ich muss mich gerade mal verheddern.
Das hast du auch benutzt mit ihr?
Reaktionsfetischist
Nein. Da war ich beim Bauen schon viel weiter, das sind ja in der Zwischenzeit sind da Zeiten vergangen.
Ich habe Ding der Woche zwei mitgebracht, was ich in der Tat mit ihr benutzt habe.
Sebastian
Ich hätte mich gefragt, wie die Reaktion ist, dass sie sagt,
oh das hast du aber fein gebastelt.
Reaktionsfetischist
Und das ist das hier.
Sebastian
Ah, okay, was haben wir denn hier? Also wir haben hier einen Vlogger in so,
das ist Podcast-Klassik-Folgen-Grün, ist die Farbe, so nenne ich sie mal.
Also es ist ein Grün mit einem gewissen Grauanteil, also so ein etwas dunkleres,
nicht Giftgrün, sondern ein bisschen dunkler.
und einem Griff, der dazu aussieht in dunkel-orange, würde ich jetzt sagen.
Es ist eine Möhre, das ganze Konstrukt. Und zwar das Ganze ist eine Möhre.
Also wenn man das jetzt hier so in der Hand hält, das ist auch hier hoffentlich beabsichtigt.
Reaktionsfetischist
Das ist auch beabsichtigt, genau so.
Sebastian
Das könnte man aber auch als Dildo benutzen.
Wobei, nee, dafür ist hier zu grob wahrscheinlich. Ich bin mir nicht sicher.
Das ist ein bisschen dünn vielleicht, aber das sieht qualitativ,
das muss man ehrlich sagen, das sieht hier schon ganz anders aus,
denn hier sind eben keine Nähte mehr groß offen, sondern wirklich nur da,
wo es sein muss, ist eine, was zu sehen, dass du was gemacht hast.
Da bist du schon sehr viel weiter und wenn ich mal auf meine Finger haue,
das fühlt sich nett an. Das fühlt sich wirklich nett an. Eine Massage.
Reaktionsfetischist
Also um es klar zu sagen, man könnte es in Körperöffnungen einführen,
weil die Farbe Farbe ist, die für Kinderspielzeuge geeignet ist.
Der Gedanke war quasi mit dabei und Hintergrund war der,
dass irgendwann der Gedanke aufkam, auf einer Party ein Spiel zu spielen,
wo Gretchen das Hündchen ist und ich ein rosa Hasenkostüm anhabe und sie mich
dann durch die Gegend jagt und ich sie dann,
anschließend wieder runterprügle mit einem passenden Flogger und dann habe ich
halt nur für diese Gelegenheit diesen Möhrenflogger gebaut.
Sebastian
Ist es dazu gekommen?
Reaktionsfetischist
Dazu ist es gekommen.
Sebastian
Du hast ein Hasenkostüm getragen.
Reaktionsfetischist
Ein rosa Hasenkostüm, um es klar zu sagen.
Sebastian
Ich würde wirklich etwas für Bilder von diesem Abend geben.
Gretchen und Reaktionsfetischist
Gibt's keine.
Sebastian
Ach, wie ärgerlich. Okay, das sagt aber schon mal eine Menge aus.
Das heißt, der Dom immer stilvoll im schwarzen Anzug, den brauchst du bei dir
gar nicht. Du wirkst durch,
ja, durch das, was du tun willst.
Reaktionsfetischist
Ja, der Punkt ist ja auch, dass man, so jedenfalls unsere Einschätzung,
glaube ich, beim BDSM nicht, wir gehen auch zum Lachen in den Folterkeller.
Sebastian
Ja, also die Ernsthaftigkeit sehe ich bei euch beiden da auch nicht.
Was haben denn, Entschuldigung aber da muss ich mal fragen, was haben denn andere dazu gesagt? *Gelächter*
Sie werden ja irgendwas gesagt haben. Also ich traue der Community zu,
dass sie den Gag gut mitgenommen hat und dass sie das großartig fanden.
Oder es kam jemand als Spielverderber und hat gesagt, das ist jetzt aber nicht
so stilvoll, das verdirbt mir jetzt meinen Abend oder so.
Reaktionsfetischist
Also es ist so, dass die Party-Reihe Nacht der F im Salasia ohnehin schon ausgeschrieben
war, so nach dem Motto, macht was ihr wollt, ist uns alles herzlich egal.
Sebastian
Ja gut, aber Top im rosa Hasenkostüm. Das ist ja...
Reaktionsfetischist
In der Zwischenzeit ist tatsächlich dieses Ereignis in der Beschreibung des
Events mit drin als eine Möglichkeit von dem, was man machen kann.
Sebastian
Okay, also du hast sie mit diesem Flogger durch den Laden gejagt.
Ich muss jetzt leider gestehen, der wirkt jetzt auf mich so, als ob er nicht viel tut.
Reaktionsfetischist
Ja, der tut auch nicht wirklich viel. Das war Show und war lustig,
weil wir vorher uns Gedanken drüber gemacht haben, ziehen wir das mal durch,
dass wir es tatsächlich machen.
Und ich glaube, es war das erste Mal, vielleicht wahrscheinlich auch das letzte
Mal, dass jemand in einem Rosa-Hasen-Kostüm durch die Gegend gelaufen ist bei der Veranstaltung.
Sebastian
Wer kam denn auf die Idee? Ich glaube, sie möchte sich äußern, aber ich hör nix.
Reaktionsfetischist
Zeig mit nacktem Finger auf angezogene Leute.
Sebastian
Sie bondaget übrigens die ganze Zeit diesen Hasen, den ich hier immer liegen
habe, damit man nicht im Kabel knibbelt und sie bondaget da sehr schön,
sehr professionell und sehr gut. Da passiert eine Menge heute.
Mal Kompliment dafür. Vielleicht mache ich ja nachher ein Bild.
Okay, wieder zurück. Also das Ding hast du auch wirklich für das Event angefertigt.
Wie lange hast du daran gesessen?
Weil die Idee muss man ja haben, da muss man erstmal diese Formen hinkriegen.
Wie hast du denn die Form überhaupt gebildet in dem Griff?
Also man hat halt im Griff diese Möhrenform auch mit Unregelmäßigkeiten. Ist das Holz?
Reaktionsfetischist
Das ist ein Stück Holz, was quasi von draußen kam, was getrocknet war und was
ich dann entsprechend bearbeitet habe. Ich kann dir nicht sagen,
wie lange ich daran gearbeitet habe.
Das sind ja mehrere Lackschichten. Das sind drei orange Lackschichten und vier
Klarlackschichten oder so drauf.
Das muss man ja auch jedes Mal wieder streichen, dann muss man es wieder trocknen
lassen. Und da steckt halt einfach, wahrscheinlich stecken da ein paar Stunden
drin, aber ich finde sowas immer relativ entspannend.
Also für mich ist Basteln eine Sache...
die ich entspannend finde und ich bastel da so lange dran, wie ich Lust habe und
wenn ich keine Lust mehr habe, dann höre ich auf, dann mache ich einfach nicht
mehr weiter und wenn ich wieder Lust habe, dann bastle ich das zu Ende.
Es gibt auch Projekte, die ich angefangen habe, die so halbfertig irgendwo rumliegen,
weil ich dann keine Lust mehr hatte, sie zu Ende zu basteln und irgendwann finde ich die mal wieder.
Sebastian
Was gibt es denn für Projekte, die gescheitert sind oder die momentan auf langfristige
Wiederinspiration warten?
Oder wo du dich vielleicht auch einfach übernommen hast, weil der Plan lief nicht.
Welche Rückschläge gab es, damit wir jetzt hier weiter über Erfolge sprechen können?
Reaktionsfetischist
Es gibt Dinge, die einfach in der Zwischenzeit meinen eigenen Ansprüchen nicht
mehr genügen, wenn ich sie gebaut habe, weil Nähte nicht so sitzen,
wie ich sie gerne haben wollen würde.
Da bin ich in der Zwischenzeit sehr, sehr picky geworden, um es klar zu sagen.
Also wenn die Naht dann nicht so richtig schön geworden ist,
dann sortiere ich die Sachen aus und meistens landen die dann im Studio und hängen da an der Wand.
Sebastian
Okay, eigentlich denkt man ja mal, dass wir im Studio das gute Zeug haben und
jetzt hier landen dann nur die Reste, ne?
Ich finde, du hast aber auch Ideen. Das ist auch von dir auch so eine Art Stab,
wo dann aber so kleine Kunststoffkugeln eingearbeitet sind.
Und ich hoffe, ich verwechsel dich da nicht. Er liegt hier hinten.
Das ist manchmal gar nicht so einfach, wenn man hier seinen Spielzeugkrams da auseinandersortiert.
Wo ich auch dachte, okay, das habe ich noch nie gesehen. Es ist alles perfekt gearbeitet.
Und dann habe ich da diese Kügelchen in Rot und Gelb und Grün und so weiter da mit drin.
Und dann hat das natürlich entsprechende
Wirkung. Also du guckst dir das offensichtlich nicht ab oder doch?
Oder wie kommst du drauf, irgendwas bauen zu wollen?
Reaktionsfetischist
Ich habe am Anfang Dinge nachgebaut, die ich irgendwo gesehen habe.
Also angefangen hat es, wie gesagt, damit, dass ich gesagt habe,
ich möchte irgendwas haben zum Üben.
Das war das eine. Später habe ich mir Sachen angeguckt, die man irgendwo kaufen
kann und habe gesagt, da glaube ich in der Zwischenzeit, ich kann es mindestens
genauso gut. Möglicherweise kann ich es besser.
Sebastian
Möglicherweise hast du einfach auch unendliches Stundenbudget,
was natürlich im kommerziellen Bereich nicht da ist. Das darf man aber nicht vergessen.
Reaktionsfetischist
Das ist völlig klar, dass die Sachen mit dem Zeitaufwand, den ich da betreibe,
teilweise, um irgendwelche Dinge so hinzukriegen, wie ich sie gerne haben möchte,
letzten Endes nicht mehr bezahlbar wären.
Also wenn ich an irgendeinem Flogger sechs Stunden arbeite, dann zähle ich für
mich das Material und das ist vielleicht dann ein Zehner.
Sebastian
Ja, wenn jetzt auf einer Party jemand etwas sieht, was du gebaut hast und sagt,
oh, das hätte ich auch gern, würdest du sowas auch nochmal für jemanden bauen?
Reaktionsfetischist
Abhängig davon, was es ist und was er mir dafür gibt, grundsätzlich ja.
Sebastian
Mhm. Kam das schon vor?
Reaktionsfetischist
Bisher noch nicht, nee.
Sebastian
Okay, also wenn ihr ihn trefft, liebes Publikum, fragen kostet erstmal nichts,
wenn er ja sagt, wird es teuer.
Hast du da irgendwie Vorbildung, irgendwie handwerklichen Beruf mal gelernt
oder irgendwas, weil da sind ja doch relativ viele Skills drin.
Metallbearbeitung, weiß ich jetzt gerade gar nicht, aber Holzbearbeitung,
dann dieser ganze Lackumgang, da scheitere ich immer dran, weil hinterher wird
bei mir immer noch alles klebrig.
Dann das Leder, dann muss das alles
genäht werden und zugeschnitten und irgendwie abgeschliffen oder ich weiß nicht was.
Das kommt, fliegt einem ja auch nicht einfach so zu. Oder gibt es eine Garage voll
mit gescheiterten Versuchen?
Reaktionsfetischist
Es gibt eine Kiste, auf der auch in der Tat B-Ware steht.
Da sind aber in aller Regel wirklich die Dinge drin, die eigentlich eher C
bis D-Ware sind, die man dann irgendwann nochmal ausschlachtet,
weil man sagt, da sind irgendwelche Teile dran, die ich für was anderes benutzen kann.
Ansonsten landen die Sachen, die gut sind, aber nicht so richtig gut,
also so, dass ich sage, ich benutze sie nicht,
die landen in der Tat oder sind jedenfalls lange Zeit im Studio gelandet,
also ich glaube, in der Zwischenzeit die Hälfte der Sachen, die da hängen sind, mein.
Sebastian
Es ist jetzt die große Frage, ob du mir B-Ware geschickt hast,
aber die kommt mir wie A++ vor, ehrlich gesagt. Ich frage das lieber gar nicht.
Reaktionsfetischist
Wenn ich Dinge verschenke an andere Leute, dann kann man davon ausgehen,
dass die auch wirklich gut sind.
Sebastian
Da steckt echt Zeit drin.
Also natürlich auch diese Kiste, ne? Shownotes, Shownotes, Shownotes, zeig doch mal.
Nein, weil einfach viele Leute fangen an, die hören das jetzt vielleicht auch
und sagen, ich probiere jetzt mal was, dann scheitern sie.
Oder es ist nicht so gut, wie sie es haben wollen. Und dann finde ich,
dann darf man auch mal zeigen, wenn es schief geht, sieht es so aus,
aber es wird besser, bleibt nur dran.
Ich finde, das ist auch immer wichtig, man wird besser.
Reaktionsfetischist
Das ist der Grund, warum ich das erste mitgebracht habe, um einfach zu sagen, es ist ja nicht so,
dass ich als Meister vom Himmel gefallen bin, sondern dass da halt einfach auch
eine Menge Zeit und Rumexperimentieren drin steckt, ein Gefühl dafür zu kriegen,
wie man mit Materialien umgeht, aber letzten Endes ist es so,
dass in der Tat so ein bisschen Handwerk und Gefühl fürs Material das ist, was es ausmacht.
Ich will nicht sagen, ich bastel meine Sachen immer noch mit einem Cuttermesser
und einer Gabel, um die Abstände für die einzelnen Stiche bei der Naht zu markieren.
Sebastian
Eine gute Idee. Aber dafür gibt es natürlich auch ein Werkzeug.
Reaktionsfetischist
Da gibt es ein Werkzeug für, aber ich habe in der Tat mit einer Gabel angefangen.
Sebastian
Ich hatte das damals in der Folge mit Yice, da kam das sehr schön raus.
Das ist so dieses, ich baue dann Sachen, dafür muss ich Werkzeug anschaffen.
Dadurch werden die Sachen recht teuer, weil man das Werkzeug nur selten benutzt.
Dabei erlernt man neue Skills, muss dann die alten Sachen wieder verkaufen,
damit man sich das Werkzeug für die besseren Sachen kaufen kann.
Und dann ist das ein ewiger Kreislauf, bei dem man im Endeffekt nie Sachen da
hat, sondern eigentlich immer nur mehr Werkzeug.
Reaktionsfetischist
Also ich würde behaupten, bei Ledersachen ist es gar nicht mal so wild.
Also was man braucht ist eine Lochzange, ein Instrument, um Abstände bei irgendwelchen
Nähten zu markieren, irgendwas um diese Löcher nachzustechen, also eine Ahle,
zwei Nadeln, einen Faden,
Kleber vielleicht noch.
Und dann kann man irgendwann mal überlegen, ob man es bunt haben möchte,
dann muss man noch Farbe beschaffen.
Aber das ist es eigentlich. Und eine Schneidunterlage sollte man haben.
Sebastian
Du könntest Workshops geben.
Reaktionsfetischist
Könnte ich wahrscheinlich, wenn ich Zeit hätte.
Sebastian
Wie ist denn das? Du baust da was, steckst da deine Leidenschaft rein und dann
kommt etwas raus, wo du sagst, ja, das ist jetzt A-Ware.
Reaktionsfetischist
Ja.
Sebastian
Und dann triffst du sie und sie sagt, haha, oder die Sache überlebt es nicht,
weil sie eben doch sich anders verhält.
Also inwieweit ist dann auch die Quote, dass die Sache das tut,
was sie soll inklusive Angst auslösen.
Inwieweit klappt das denn immer? Weil auch da hat man ja eine Vorstellung,
ich baue das so und so und dann macht das solche Flecken und dann ist es vielleicht
viel zu brutal oder viel zu lasch.
Reaktionsfetischist
Also das Problem bei Gretchen ist es eher zu lasch, um es klar zu sagen.
Das Schlimmste, was mir passieren kann, ist, dass sie Autschi Autschi sagt.
Gretchen
*lacht*
Sebastian
Kannst du das mal sagen, bitte?
Gretchen
Autschi, Autschi.
Sebastian
Das klingt doch eigentlich, also als Reaktion ist das doch super.
Reaktionsfetischist
Nee, das ist die schlimmste Reaktion, die ich ernten kann.
Gretchen
Autschi, Autschi. *lacht*
Reaktionsfetischist
Das ist nicht mal der Wunsch nach mehr, das war jetzt aber gar nichts.
Sebastian
Okay, so einen Fall hat es ja offenbar schon gegeben, dann kann man ja nachschärfen.
Also auch im Zweifel wirklich schärfen und sagen, okay, veränderst du dann was
oder sagst du, okay, dann war das nix, weg damit, dann kann das halt ins Studio
und du machst nochmal neu oder ist das dann wirklich was, dass du auch ihre
Tipps annimmst und nochmal nacharbeitest oder geht das überhaupt bei der Art
und Weise, wie die Sachen gebaut sind?
Reaktionsfetischist
Also es gibt Dinge, wo ich sage, die sind einfach fürs Studio nix,
weil man da nochmal so von der Wirkung her ein gewisses Limit hat,
weil man halt im Studio nicht weiß, wer es benutzt,
und ob der mit den Sachen umgehen kann tatsächlich.
Das heißt, da wandern eher Dinge hin wie irgendwelche Flogger,
die jetzt ein eingeschränktes Verletzungsrisiko beinhalten und die auch möglichst
nicht so lang sind, weil auch das eine gewisse Handfertigkeit im Umgang erfordert.
Bei den Dingen, die ich in der Zwischenzeit baue, habe ich ja im Hinterkopf,
für wen es gedacht ist, mit der Konsequenz, dass ich halt auch entsprechend hingehe,
und die Sachen schon so baue, dass die auf Wirkung ausgelegt sind.
Und da ich die Sachen vorher an mir selber ausprobiere, bin ich in der Tat in
aller Regel relativ gut mit dem, was ich baue.
Also ich wüsste nicht, fällt dir irgendwas ein?
Sebastian
Wo du gerade Verletzungen sagst, wer baut, verletzt sich auch mal.
Hast du dich schon mal beim Bauen irgendwie verletzt? Da steckt die Nadel
dann plötzlich im Daumen oder sowas?
Reaktionsfetischist
Ja, das ist mir des Häufigeren passiert und das ist relativ unangenehm,
weil diese Ledernadeln vorne rund sind.
Das heißt, es gibt so eine stumpfe Stichverletzung. Man schneidet sich schon
mal den Finger oder so, aber jetzt nichts Wildes.
Also ist dann in aller Regel auch nach zwei Tagen wieder gut oder so.
Sebastian
Also in der Bilanz hat sie mehr drunter gelitten?
Reaktionsfetischist
Sie leidet ja nicht *lacht*
Sebastian
Also hast du mehr drunter gelitten? Automasochismus, okay.
Was ist denn dein Liebling im Moment? Was ist so dein Favorit?
Gibt es irgendwas, wo du sagst, das ist gerade das Ding, was ich bevorzuge?
Also wirklich du selbst, wo du sagst, "Ja, das mag ich gerne benutzen. Das ist schön.
Das ist einfach gut gelungen und macht den richtigen Effekt und das passt einfach."
Das muss ja nicht das Neueste sein.
Reaktionsfetischist
Also was ich immer noch gerne benutze, ist ein Flogger mit relativ vielen,
relativ breiten Streifen, der bei uns auch die Bezeichnung Orgasmusflogger trägt,
weil der halt wirklich hervorragend dazu geeignet ist, irgendjemand zum Orgasmus zu prügeln.
Sebastian
Ja, da ist die Reaktion wieder, das Schöne. Gretchen, hast du irgendeinen Favorit,
wo du sagst, ja, das Ding ist einfach genial, das ist toll?
Und natürlich nehme ich Bilder, ich habe es ja schon tausendmal erwähnt.
Jetzt zeigt er wieder auf die Bimmel.
Gretchen
*Glocke* Ehm, der Orgasmus-Flogger auf jeden Fall. Dann das blaue Gummiball.
Und das Alu-Rohr, glaube ich. Das waren so meine drei Favoriten, jetzt so ad hoc.
Sebastian
Ist das Alu-Rohr wirklich nur ein Alu-Rohr?
Reaktionsfetischist
Das ist halt so mit Leder überzogen.
Sebastian
Ah, okay, also es ist doch ein bisschen mehr.
Reaktionsfetischist
Aber es ist halt einfach nur mit Leder überzogen. Also es ist quasi eine Lage
Leder drum, damit man nicht mit dem blanken Metall trifft. Aber ansonsten ist
es halt ein 30 Millimeter Alu-Rohr.
Sebastian
Ui, das ist ordentlich. Kriegen die Sachen Namen bei euch? Oder Nummern, oder?
Reaktionsfetischist
Ein paar Sachen haben, wie zum Beispiel der Orgasmus-Flogger.
Gretchen
Alurohr
Reaktionsfetischist
Also das Alurohr.
Es gibt was, was ich nicht selber gebaut habe, was wir haben. Das heißt Schnappi.
Wie soll man das erklären. Das ist ein großes Paddle, was in der Tat aus Kroko ist.
Also aus echtem Krokodil. Was wir auf der Passion gekauft, nee bestellt haben. Auf der Passion.
Was zweiseitig ist. Auf der einen Seite hast du halt eine Lederschicht,
auf der Innenseite vom Tier ehemals.
sodass man es wie ein normales Paddel benutzen kann, mehr oder weniger.
Auf der anderen Seite hast du halt wirklich diese Struktur von dem Krokodil.
Das heißt, das sind wirklich so Horn-Schuppen, mit denen man eigentlich regelmäßig,
blutige Ergebnisse erzielt.
Gretchen
Der ist auch Orgasmus-Krokodil manchmal.
Sebastian
Orgasmus-Krokodil, auch wieder so ein Folgentitel. Orgasmus-Krokodil.
Oh, schwierig, wir können sie alle verwirren.
Jetzt hast du gerade was gekauft. Du kaufst Sachen?
Reaktionsfetischist
Wenig. Also ich kaufe Dinge, wo ich sage, die kann ich nicht selber bauen.
Bei dem Teil ist es jetzt so, dass einfach... da habe ich auch lange überlegt,
ob ich es überhaupt kaufen soll, weil Kroko halt per se problematisch ist.
Das waren aber in der Tat, das war auch nachweisbar, über entsprechende CITES-Papiere.
Krokodile, die aus einer Zucht kommen, dann kann ich damit leben an der Stelle.
Ansonsten haben wir an gekauften Sachen glaube ich noch den Rosshaarflogger,
der bei dir ist und das Olivenholzdingsel.
Gretchen
Ja, das Olivenholzdingsel, ja.
Reaktionsfetischist
Das Olivenholzdingsel habe ich in der Tat aus dem Urlaub mitgebracht.
Das war, eigentlich ist das ein Kreppwender aus Olivenholz. Das ist ungefähr so lang.
Sebastian
Er zeigt jetzt so 40 cm Länge.
Reaktionsfetischist
Und das hat keinen flachen Körper, sondern der gesamte Körper ist oben und unten abgerundet.
Sebastian
Ah ja, stimmt, die kenne ich, genau. Die sehen so ein bisschen aus wie eine,
ja, eine Flugzeugtragfläche ist jetzt ein bisschen falsch, weil die sind ja
nicht anders geformt, aber doch diese zumindest zwei Oberseiten einer Flugzeugtragfläche.
Oh ja, das geht dann, glaube ich, sehr tief.
Reaktionsfetischist
Nee, gar nicht. Das ist extrem spitz. Das ist ein Schmerz, den man hier gar nicht mag.
Sebastian
Je nachdem, ob man mit den Seiten haut oder?
Reaktionsfetischist
Ne, ne, auch wenn man mit der flachen Fläche haust, weil die Luft wird sofort
zur Seite verdrängt durch die Form.
Sebastian
Ja.
Reaktionsfetischist
Das heißt, du hast einen relativ klaren Einschlag genau in der Mitte.
Das ist wirklich ein unangenehm brennender Schmerz, würde ich ihn persönlich
bezeichnen. Ich mag das sehr.
Sebastian
Gehen den Dinge auch mal kaputt?
Reaktionsfetischist
Haben wir schon irgendwas kaputt?
Sebastian
Du hast mir hier einen Rohrstock mit Sollbruchstellen geschenkt heute,
ja? Damit man da viel Effekt hat.
Reaktionsfetischist
Die Sollbruchstellen sind ja dazu da, damit man ohne Schmerzen eben Riesenerfolge
bei der umstehenden Masse produzieren kann.
Hast du das gesehen? Der hat tatsächlich den Rohrstock auf ihr kaputt geschlagen.
Sebastian
Da merkt man, wie perfide das Denken da ist. Also liebes Publikum,
wenn ihr die zwei mal auf einer Party trefft, glaubt denen nichts.
Reaktionsfetischist
Das ist gar kein echtes Blut.
Sebastian
Nee, genau, also ein Rohrstock ist normal blank, der zweite ist gefärbt,
der dritte hat Sollbruchstellen und der vierte hat aufgemalte Blutspuren.
*stottert* Glaubt denen nichts ja. Eine riesen Show ist das. Ehm...
Reaktionsfetischist
Genau.
Sebastian
Was würdest du denn auf gar keinen Fall bauen? Wo sagst du, da lasse ich die Finger von?
Entweder weil das Material dann deine Fähigkeiten übersteigt oder weil du sagst,
das ist irgendwie oder es ist vielleicht auch zu gefährlich,
was dabei rauskommt oder gibt es wirklich Projekte, wo du sagst,
nee, das mache ich nicht?
Reaktionsfetischist
Mir fällt jetzt so auf Anhieb ehrlich gesagt nichts ein. Also ich habe auch
schon Paddle gebaut, wo Nägel drin sind und das blutet halt dann auch wirklich,
wenn man damit zuschlägt. Also ist halt so.
Sebastian
Okay.
Reaktionsfetischist
So eine Gerte, wo vorne eine Biene drauf ist und der Stachel von der Biene ist halt ein Nagel und...
Sebastian
Biene vorne drauf. Also ich habe hier eine Gerte mit einer Waffel vorne drauf.
Ratet mal, wo die herkommt.
Reaktionsfetischist
Hm, keine Ahnung. Das ist ein Waffelbedarfsanzeiger.
Sebastian
Genau, ein Waffelbedarfsanzeiger.
Reaktionsfetischist
Das ist gar keine Gerte.
Sebastian
Also man könnte meinen, du hättest mich hier bestochen, dass wir hier zusammenkommen heute.
Irgendwann muss man ja der Tag kommen, wo ich vielleicht irgendwas davon zum
wohltätigen Zweck mal versteigern muss.
Gibt es ungewöhnliche Materialien, die du mal eingesetzt hast?
Ich meine diese bunten, ja ich vermute das sind irgendwelche Spielzeugperlen,
diese Kunststoffperlen.
Also gibt es irgendwas, wo du sagst, wird keiner drauf kommen,
dass da innen drin steckt, was weiß ich, stecken Barbiebeine oder so, keine Ahnung.
Also gibt es irgendwelche Materialien oder irgendwie Sachen,
die entlehnt sind, was weiß ich, aus einem Seifenspender irgendwas oder eine
halbe Cola-Dose, also irgendwas, was dir vor die Füße kommt,
wo du sagst, da baue ich jetzt was draus.
Reaktionsfetischist
Ich habe viele Dinge gebaut, die einen Stab haben, wo die Stäbe tatsächlich
aus Volleyballnetzen stammen, die man mal beim Aldi kaufen konnte,
so zum Zusammenstecken für so Beachvolleyball.
Die gab es da für ein paar Euro auf der Resterampe und dann habe ich die mitgenommen
und da waren, ich glaube in jedem Netz waren irgendwie zehn 80 Zentimeter Kohlefaserstäbe dabei.
Sebastian
Das Netz ist nur Verpackung.
Reaktionsfetischist
Das ist ganz, ganz furchtbar man kann nirgendwo mehr hingehen du kannst in keinen
Baumarkt mehr gehen du kannst nicht zu irgendwelchen 1 Euro Shops gehen,
Du kannst im Prinzip in keinen Laden mehr gehen, ohne irgendwelche Pervertibles zu finden.
Sebastian
Ja, also das heißt, du kommst davon auch nicht weg. Sag mal,
wie viel Zeit nimmt denn das bei dir im Leben ein, wenn du sagst,
du musst schon Zeitmanagement und so betreiben, aber so gefühlt bist du ja irgendwie
drei Abende die Woche, hängst du in der Werkstatt und tüftelst neues Gerät.
Reaktionsfetischist
Ja, weiß ich nicht, ob es wirklich drei Abende sind, die ich das mache.
Es gibt Phasen, wo ich relativ viel mache, wo ich einfach wirklich mal auch
ein Wochenende damit verbringe, irgendwelche Dinge zu basteln.
Also ich habe für Gretchen ein ganzes Set gebastelt an Spielsachen
letztens, das waren so zwei Wochenenden, glaube ich, oder so,
mit einer Menge Sachen dabei, zum Mitnehmen für die Arbeit.
Was dann halt so, das war schon gut.
Also die Sachen sind keine schlechten, aber da hätte man in jedes einzelne Teil
auch locker nochmal zwei Stunden investieren können, um es perfekt zu machen, die sind halt gut.
Vielleicht sind die auch sehr gut, aber sie sind eben nicht perfekt.
Sebastian
Jetzt bist du ja fit und ich wundere mich, also bislang reden wir hier nur über
Schlagwerkzeuge. Halsbänder, Manschetten.
Reaktionsfetischist
Ja.
Sebastian
Baust du auch?
Reaktionsfetischist
Baue ich auch.
Sebastian
Möbel.
Aha. Oder ein Schuhregal.
Gretchen und Reaktionsfetischist
*lachen*
Sebastian
Entschuldigung, liebe Publikum, dazu müsst ihr jetzt die Folge mit Gretchen
hören, damit ihr wisst, dass das ein größeres Projekt wäre.
Gretchen
Aber das haben Sie aufgebaut. Nicht gebaut, aber aufgebaut.
Reaktionsfetischist
Ich habe tatsächlich bei Gretchens Umzug das Schuhregal aufgebaut,
was sie vorher schon hatte und sie hat ein neues Schuhregal dazubekommen in der gleichen Größe.
Gretchen
Nee, größer ist der. Der ist größer.
Reaktionsfetischist
Sie hat geklingelt. *Klaps im Hintergrund*
Gretchen
Autschi, autschi.
Reaktionsfetischist
*zögert* Ehm.
Sebastian
Ich *stockt* weigere mich, das jetzt dem Publikum zu erzählen.
Gretchen
*lacht*
Sebastian
Denkt euch, was ihr wollt, ihr liegt daneben.
Gretchen und Reaktionsfetischist
*beide lachen*
Reaktionsfetischist
Das ist Autschi Autschi.
Sebastian
Ja, ja.
Möbel. Also das wäre doch der nächste Evolutionsschritt, so ein Pranger oder
irgendein Stuhl oder Käfig.
Und ich habe das Gefühl, dass du dann ein bisschen weiterdenkst.
Also nehmen wir mal an, du würdest jetzt einen Käfig designen.
Dann wäre das nicht einfach ein Kasten, wo Subbi reinkommt mit Stäben,
sondern bei dir hätte das irgendwie nochmal so einen gewissen Fips. Keine Ahnung.
Irgendwas wäre da noch anders dran. Das traue ich dir zumindest zu.
Reaktionsfetischist
Da würde mir wahrscheinlich was einfallen, aber ich sage ganz ehrlich,
ich bin nicht wirklich möbelfixiert in irgendeiner Form.
Ja, ist ganz nett, wenn man irgendwo so eine Spanking-Bench hat,
aber das ist es dann im Prinzip auch.
Also wir haben ja den Vorteil, dass wir die Möglichkeit haben,
ein Studio zu nutzen, wenn das nicht gerade belegt ist, aber es ist jetzt nicht
so, dass wir irgendwie da groß die Sachen, die da sind,
mit involvieren oder die wirklich auch brauchen würden für irgendwas.
Sebastian
Aber wäre da nicht mal irgendwas, wo du sagst, das müsste man eigentlich mal
besser bauen oder das müsste man mal anders bauen und dann im Kopf brütet es
jetzt bereits, dass irgendwann der Anhänger fürs Auto gebaut werden muss. Ich weiß es nicht.
Also gibt es irgendwas, wo du sagst,
wenn ich Möbel könnte, würde ich das vielleicht oder da mal ansetzen?
Reaktionsfetischist
Also ich würde es mir grundsätzlich zutrauen, ich habe darüber schon mal nachgedacht,
ein Andreaskreuz zu bauen, wo diese Lastschienen für Fahrzeuge drin sind.
Kennst du die, die so versenkt sind, wo man so ein Pinörkel hin und her schieben kann?
Sebastian
Ja.
Reaktionsfetischist
Wo man quasi im oberen Bereich die einbaut, damit man höhenmäßig das Ganze variieren
kann und nicht oben irgendwo was mit Ketten oder Seilen machen muss,
um es höhenmäßig an die entsprechende Person anzupassen.
Sebastian
Ahhh! Ach so, da hast du dann wirklich eine Schiene, die im Kreuz drin ist,
wo du dann einfach die Position der Haken, der Karabiner quasi dann frei ändern kannst.
Reaktionsfetischist
Ja, wählen könntest oder so, das wäre was, aber wie gesagt, es ist jetzt ehrlich
gesagt nichts, was ich regelmäßig benutze.
Ich muss auch niemanden anbieten, ähm anbinden, die hält bereitwillig still, von daher.
Also manchmal zappelt sie auch ein bisschen.
Sebastian
Also ich gehe mal so ein bisschen jetzt so ganz langsam weg vom Bauen,
wobei jein, das gehört eigentlich noch zum Bauen dazu. Wie sieht es denn aus mit Strom?
Reaktionsfetischist
*lacht* Strom finde ich total spannend. Da habe ich allerdings auch jemanden,
der Strom auch total spannend findet, aber so spannend, dass er sagt,
nein, nein, nein, nein, nein.
Gretchen
Ist eben spannend.
Reaktionsfetischist
Da kommt richtig Spannung auf.
Sebastian
Okay, also das ist auf der Bucketlist.
Reaktionsfetischist
Also wir haben schon mal mit TENS-Geräten gespielt, es gibt auch so einen Zapper,
mit dem wir viel Spaß hatten, indem wir ihn nicht benutzt haben an ihr,
sondern einfach immer nur so fröhlich gezeigt, "guck mal, wenn ich jetzt so machen
würde bei dir, dann kommt so "pch" und dann hat das eigentlich immer gereicht.
Sebastian
Ja, ich glaube, der Bereich Strom ist der, wo Autschi Autschi keinen Platz hat.
Ich stelle mir mal vor, nehmen wir mal an, ihr seid irgendwo hin unterwegs,
das Auto bleibt liegen und dann steigt ihr aus, das Auto versinkt auch noch
und ihr seid einfach da nur in der Gegend, da ist nichts, da ist jetzt nur noch die Hand.
Ist er dann wehrlos? Also ohne Werkzeug, findet das bei euch statt,
BDSM ohne irgendwelche Ausrüstung und Zubehör oder ist es wirklich immer mit irgendetwas?
Reaktionsfetischist
Ja, da könnten wir zum dritten Ding der Woche kommen.
Sebastian
Die Hand.
Gretchen und Reaktionsfetischist
*lachen*
Reaktionsfetischist
Nein, nicht die Hand.
Sebastian
Jetzt holt er so ein... Eh okay, ich ... *lacht*
Reaktionsfetischist
Das hier ist das dritte Ding der Woche.
Sebastian
Liebes Publikum, mir wurde hier gerade eine Unterlegscheibe hingelegt. Durchmesser,
Gretchen
Der hat nichts gesehen.
Sebastian
Innendurchmesser wahrscheinlich so 6mm, Außendurchmesser wahrscheinlich 15,
eine Unterlegscheibe Ich überlege gerade, was man mit der alles machen kann.
Ja, das andere habe ich gerade gesehen, aber die Unterlegscheibe als solche,
damit kann man böses machen.
Gretchen
Habt ihr euch abgesprochen gerade?
Oder was ist das?
Sebastian
Ich mache hier gar nichts. Das Publikum, irgendwas ist da, ich weiß auch nicht.
Ich weigere mich, wie gesagt, das hier zu kommentieren. Ich habe hier eine Unterlegscheibe,
eine ganz gewöhnliche Unterlegscheibe.
So, und ja, vielleicht erkläre ich es doch mal. Es gibt durchaus die Möglichkeit,
mit einer sehr stumpfen Faust auf dem Oberschenkel was zu tun.
Oh, da blitzt es jetzt gerade in den Augen. Gretchen hat Spaß.
Sehr gut. Warte, ich helfe mal kurz, damit du da was zu sagen kannst. *Glocke*
Gretchen
Ich hab dazu nichts zu sagen.
Sebastian
Okay. gut, trotzdem habe ich hier eine Unterlegscheibe das könnte auf das Folgencover kommen.
Gretchen
*jammert* Ich habe zwei Oberschenkel.
Sebastian
Ich überlege immer noch wie man mit dieser Unterlegscheibe was machen kann,
Ja, keine Ahnung. Also ja, man könnte damit so ein bisschen über die Haut,
wenn man ein bisschen drückt, kann man damit die Haut ein bisschen aufratschen im Grunde.
Reaktionsfetischist
Die Geschichte dahinter ist folgende.
Sebastian
Erzähl, ich bin verwirrt.
Reaktionsfetischist
Gretchen ist umgezogen. Gretchen hatte einen Unterschrank für ihr Handwaschbecken.
Dieser Schrank war zu niedrig, der musste höher.
Wir sind im Baumarkt gewesen, haben überlegt. Und sie sagt, das ist überhaupt
kein Problem. Also da fehlten acht Zentimeter oder sowas.
Sie sagt, das ist überhaupt kein Problem, dann nehmen wir eine Unterlegscheibe.
Richtigerweise sagt sie Unterlegsscheibe und tun die da drunter und dann passt das schon.
Sebastian
Acht Zentimeter.
Reaktionsfetischist
Genau und dann kam, wir waren in diesem Baumarkt, ich habe in diesem Baumarkt,
ich glaube 20 Mal gehört, dass wir noch eine Unterlegsscheibe kaufen müssten.
Was dann dazu geführt hat, dass ich erstmal in der Gartenabteilung so ein Holzbrett
genommen habe, was irgendwie so wie so ein Serviertablett ausgesehen hat.
und versucht habe, sie damit zu disziplinieren. Und nachdem das nicht funktioniert
hat, bin ich tatsächlich hingegangen und habe mit der Faust auf den Oberschenkel geschlagen.
Was ich dann an dem Tag, das war der letzte Tag von deinem Umzug,
wo du gesagt hast, wir gehen abends noch auf eine Party, aber wir machen da nichts.
Sebastian
Natürlich.
Reaktionsfetischist
Und ich weiß nicht, wie oft an diesem Tag dann das Wort Unterlegscheibe fiel,
um zu provozieren, dass man noch einen kriegt.
Das ist dann damit geendet letzten Endes, dass irgendwelche wildfremden Leute
kamen und sagten, ich weiß nicht so genau warum, aber der hat mir gesagt,
ich soll euch sagen Unterlegscheibe.
Das Ganze hat aber durchaus auch noch eine ernste Variante.
An dem Abend war das sehr lustig und sehr schön, aber es war wirklich so,
dass das sehr, sehr lange nachgewirkt hat.
Wirklich zwei, drei Wochen, wo das Bein wehgetan hat und es Probleme gab beim Hinknien,
was bei dem Job ein bisschen blöd ist.
Gretchen
*Glocke* Ich habe sehr genossen die zwei, drei Wochen.
Reaktionsfetischist
Aber wo man halt auch gesehen hat, wie lange solche Dinge nachwirken können, gegebenenfalls.
Sebastian
Ist das nicht auch irgendwie blöd, da hat man richtig Sau rausgelassen und dann
muss man halt beim nächsten Mal ein bisschen vorsichtig sein,
weil es halt noch nicht verheilt.
Reaktionsfetischist
Zwei Oberschenkel.
Sebastian
Gut, die Diskussion beendet. Wie sieht denn das mit Öffentlichkeit aus?
Also zum Beispiel auf einer Party.
Da wird so ein bisschen wird man ja doch, ja ich sag mal, beurteilt oder man
sieht andere Menschen spielen.
Gibt es dazu irgendeinen Eindruck, den ihr habt oder haltet ihr euch da zurück?
Reaktionsfetischist
Also wir halten uns auf Partys definitiv nicht zurück. Ich kann mich erinnern, dass wir,
in einem Club gewesen sind, wo irgendwann eine von den Mitarbeiterinnen,
was wir nicht gemerkt haben, gekommen ist und nachher uns an der Theke gesagt
hat, ich bin da mal gucken gekommen, um zu sehen, was da los ist.
Ich habe selten hier jemanden gesehen, der so hart gespielt hat, wie ihr das tut.
Was ich schon faszinierend finde, weil man für sich selber dieses Level im Prinzip
gar nicht mal so sehr wahrgenommen hat zum damaligen Zeitpunkt.
In der Zwischenzeit fällt es uns wirklich mehr auf, weil wir auf Partys halt
auch sehen, wie andere Leute spielen, womit die spielen und wir realisieren,
dass wir möglicherweise in der Tat mehr tun, als viele anderen tun,
was Impact angeht, was Blut angeht oder ähnliche Dinge.
Sebastian
Ist das gut? Also das kann ja auch manchmal das Ego ein bisschen polieren oder
hat man da nicht auch Angst? Das wird jetzt immer extremer und extremer.
Dieses höher, schneller, weiter. Diese Spirale, die muss ja irgendwann enden.
Wie seht ihr da in die Zukunft?
Reaktionsfetischist
Also ich glaube, wir haben zum einen grundsätzlich erstmal so eine Baseline
erreicht, wo wir sagen können, von da aus kann man Ausflüge nach oben immer
machen, aber es ist nicht so, dass wir ununterbrochen steigern, würde ich sagen.
Also klar ist, blaue Flecken ist schwierig, jedenfalls auf dem Hintern ist blaue Flecke schwierig.
An anderen Stellen, Oberschenkel funktioniert noch ganz gut.
Das gehört in der Tat auch durchaus zu dem, was regelmäßig passiert,
wenn wir zusammen spielen.
Es passiert doch immer wieder, dass da irgendwo Blut fließt,
nicht im Sinne von Literweise, aber dass halt irgendwo offene Stellen entstehen,
wo dann so ein paar Tröpfchen Blut rauskommen und dass wir mit Nadeln spielen,
auch auf Partys und wenn wir dann im Verhältnis dazu manchmal andere Leute sehen,
dass wir sagen, das ist so weit von der Praxis, die wir
ausleben, entfernt, dass es,
muss man jetzt aufpassen, für die Leute ist es genau das, was sie tun wollen.
Wir haben auf einer Party gesehen, dass jemand wirklich über einen Bock gelegen
hat und wurde dann mit so einem, ich sag mal ganz ehrlich, Eis.de Mini-Paddle geschlagen.
Zehn mal zehn Zentimeter und fünf Zentimeter Griff dran, aus Kunstleder.
Und dann so patsch, patsch, patsch, autschi, autschi, nee, nicht autschi,
autschi, sondern es war so, dass man, für die war das in dem Moment absolut okay.
Ich will das auch gar nicht abwerten, aber es ist von dem, was wir beide brauchen,
damit es funktioniert, sehr, sehr weit entfernt.
Sebastian
Ja, aber das ist genau dieser Punkt. Ist man da nicht manchmal auch ein bisschen neidisch?
Ach, guck mal an, da braucht es bei anderen sehr wenig und da passiert sehr viel.
Reaktionsfetischist
Nee, also wir wissen, dass wir beide viel brauchen.
Wir wissen, dass wir beide viel
geben beziehungsweise viel einstecken können. Und das ist alles gut so.
Sebastian
Gibt es noch ein Ding der Woche?
Reaktionsfetischist
Es gibt noch ein Ding der Woche, was in der Tat dann weniger aus dem Impact-Bereich
als mehr aus dem D/s-Bereich kommt.
Sebastian
Ah, D/s haben wir heute noch gar nicht. Ja, ich habe es eben schon gesehen. Ein Buch.
Ah, so, ich habe hier, das ist schon wieder, selbst der Bucheinband ist
selbstgemacht und wieder wie, das ist der Wahnsinn.
Ich habe hier ein Buch in der Hand, das ist, der Bucheinwand ist schwarz und
dann ist er aber mit rotem Samt, den man auch wirklich fühlen kann.
Ich halte es mal so ein bisschen vor das Mikrofon, ich kann ja mal so ein bisschen
drüber ratschen, ob man das hört, weiß ich noch nicht, muss ich mal gucken.
Also da steht drauf Mantras einer Schlampe und dann ist da noch,
das muss D/s und Demütigung sein mit so, das sieht aus wie hier Malerkrepp nochmal
draufgeklebt und ein Gretchen draufgeklebt.
Reaktionsfetischist
Das ist der Klarname drunter.
Sebastian
Ach, nur für heute, damit ich es nicht sehen kann. Sonst hätte ich das als Demütigung
empfunden, dass man sagt, nein, bitte nehmen wir Malerkrepp. Okay, alles klar.
Reaktionsfetischist
Blätter da mal ein bisschen großzügiger rein.
Sebastian
Ich blätter mal großzügiger rein. Obwohl, ich habe das Einhorn jetzt schon gesehen.
Mein Gott, was ist denn das alles?
Ui, also ich habe hier ein Buch vor mir mit unterschiedlichen Papieren,
mal Karopapier, mal Papier mit einer schönen Bordüre,
mal Einhornbriefpapier und da stehen viele Dinge drin und mein Gott, was ist denn das alles?
auf jeden Fall viele, viele vollgeschriebene Seiten mit Datum.
Heute ist der 12.07.2023.
Ich lese mal den ersten Satz und wenn ich zu viel sage, sagt ihr Bescheid,
dann schneide ich im Zweifel. "Ich bin das Spielzeug meines Herrn."
So fängt das schon mal an. Weiter lese ich jetzt nicht.
Reaktionsfetischist
Kannst ruhig weiterlesen.
Sebastian
Ich habe jetzt hier eine Seite aufgeschlagen, da ist jedes Wort in einer anderen Farbe.
Gretchen
*lacht*
Reaktionsfetischist
Das macht sicher Spaß.
Ja, da hatte jemand wohl irgendwie Mist gebaut. *lacht*
Sebastian
Oh, ist das bitter. Die Frage ist, war die Anforderung, den Deckel auf den Stift
jedes Mal wieder drauf zu machen oder hat es gereicht, den Stift an die Seite zu legen?
Reaktionsfetischist
Es hat gereicht, einfach nur die Farbe zu wechseln.
Sebastian
Mein Gott, also eine ganze Seite beschrieben. Boah, vielleicht kann man hier
von, so dass der Inhalt muss ja nicht zu erkennen sein, aber dass man einfach
nur sieht, oh Gott, da ist viel bunt.
Vielleicht könnt ihr so einen Auszug mal beisteuern.
Das ist ein Tagebuch im Grunde. Mit welcher Bedeutung?
Reaktionsfetischist
Das ist ein Tagebuch mit Mantras. Es hat zur damaligen Zeit,
drei gegeben, eins morgens, zwei abends,
und das eine von den Mantras war schriftlich und das sind die ganzen schriftlichen
Mantras von jedem Tag über, ich weiß gar nicht, ein Dreivierteljahr oder sowas,
das ist da glaube ich drin,
die Gerätchen geschrieben hat und mir gegeben hat und ich habe gesagt,
das ist mir so wertvoll, dass ich es quasi einbinde.
Sebastian
Ich lese einfach mal ein bisschen, weil das steht auf jeder Seite.
"Ich bin das Spielzeug meines Herrn."
"Erste Mantra. Ich werde die Befehle meines Herrn sofort und widerspruchslos ausführen."
"Ich werde meinen Herrn stets mit Respekt behandeln." Ist das heute gelungen?
Reaktionsfetischist
Nja. Können wir durchgehen lassen.
Sebastian
Okay, du musst ja gucken, wo der Maßstab sitzt. Nein, okay, also jeden Tag wird das aufgeschrieben.
Gretchen
Heute ist das eine andere.
Sebastian
Okay, was ist heute anders, wenn ich das frage oder sage?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Der Text ist anders.
Reaktionsfetischist
Der hat sich im Laufe der Zeit geändert.
Sebastian
Das heißt, wenn ich jetzt auf die letzte Seite gehe, lese ich was anderes?
Nein, also hier drin bis 28. Mai 23 geht es hier?
Gretchen
Das ist noch aus den Zeiten, wo wir Spielbeziehung betrieben haben.
Deswegen ist der Inhalt anders als heute.
Sebastian
Okay, aber jeden Tag war die Aufgabe, du schreibst das auf.
Reaktionsfetischist
Jeden Tag kriege ich morgens ein gesprochenes Mantra. Wir haben das mit dem
schriftlichen in der Zwischenzeit ganz bleiben lassen.
Ich kriege morgens ein gesprochenes und abends ein anderes gesprochenes.
Sebastian
Also gut finde ich schon mal, dass hier offenbar auf keiner Seite Blut ist.
Oder Tränen, sage ich mal, Flüssigkeit.
Ist nicht. Ist nicht, okay. Ich habe jetzt nicht einzeln durchgeschaut.
Was hat sich da verändert und würdet ihr das Mantra teilen, was im Moment ist?
Reaktionsfetischist
Würden wir das teilen wollen, wir teilen das.
Sebastian
Okay, er holt, ah, das Handy holst du raus. Ich dachte, du hast jetzt einen vorbereiteten Zettel.
Wozu ist das wichtig? Also was verfestigt so ein Mantra an sich?
Was macht es mit dem Kopf?
Reaktionsfetischist
Schafft eine Tagesstruktur auf der einen Seite, ist ein Anfang und ein Ende
für den Tag und damals habe ich das auch wirklich, gerade das geschriebene,
habe ich wirklich akribisch kontrolliert,
was wahrscheinlich genauso lang gedauert hat.
Nein, vielleicht nicht ganz so lang gedauert hat, um es zu schreiben,
aber es war sozusagen auch die Wertschätzung, das zu prüfen.
Sebastian
Also auch auf Rechtschreibfehler zum Beispiel oder das, was ausgelassen ist.
Reaktionsfetischist
Dass das Datum richtig war, das ist schon mal häufiger schief gegangen.
Sebastian
Okay. Ja, das ist tatsächlich ein Problem. Die Zeit vergeht.
Das Datum steht ja auch nicht einfach als Datum in der Ecke,
sondern steht "heute ist der 01.12.2023". Also immer "heute ist der"
steht immer ausgeschrieben drin.
Reaktionsfetischist
Wir wollen ja nicht, dass ein und dasselbe an mehreren Tagen benutzt wird, da muss man ja sichergehen.
Sebastian
War dir klar, als du mit dem ganzen MDSM begonnen hast, dass da auch,
ich sag mal, solche Verwaltungsakte dazugehören und dass das an sich auch eine
Wirkung auf dich hat und dass das viel Bindung gibt?
Reaktionsfetischist
Nein, nicht in dem Umfang, aber zum damaligen Zeitpunkt bin ich auch noch nicht
davon ausgegangen, dass das Ganze in einer Beziehung endet.
Sebastian
Ich muss ja mal sagen, alle Sachen, die du mir gegeben hast,
die haben alle einen eigenen Geruch. Auch dieses Buch, man kann es riechen und es riecht gut.
Reaktionsfetischist
Es riecht nach Leder und es riecht nach Rauch und es riecht nach meinem Keller.
Das hat in der Tat so eine ganz eigene Wirkung.
Sebastian
Neuwagen.
Okay, sie hat jetzt auch dran gerochen, das finde ich.
Reaktionsfetischist
Du wolltest die Mantras noch hören, ne?
Sebastian
Gerne, und dann machen wir noch ein kleines Päuschen. Dann müssen wir ja bald
sogar zum Ende kommen. Aber die Mantras interessieren mich jetzt brennend.
Reaktionsfetischist
Was ist das von morgens?
Gretchen und Reaktionsfetischist
*lachen*
Sebastian
Okay, achso, die sollten ach so hören. Ich dachte, du sagst die.
Okay, ich nehme Audiodateien, ich baue sie rein.
Du kannst das mal hier vorne vorhalten.
Atmo
Ich bin immer bewirkt, dass ich sofort das war.
Sebastian
Das schieben wir vielleicht. Ihr entscheidet, ob ich den Audioschnipsel reinbaue.
Ich moderiere nochmal entsprechend.
Also liebes Publikum, jetzt kommt ein Mantra. Morgen, Abend. Ich weiß nicht welches.
Das schneiden wir einfach mit rein. Und dann klingt das auch, glaube ich, brauchbar.
Bevor du jetzt hier stundenlang. Wobei, wenn du da so lange suchen musst,
dann ist das schon lange nicht mehr vorgekommen.
Reaktionsfetischist
Wir haben einfach relativ viel Kommunikation über WhatsApp. Von daher.
Sebastian
Kommuniziert ihr auch per WhatsApp, wenn ihr euch seht, wenn ihr im selben Raum seid?
Reaktionsfetischist
Nein.
Sebastian
Ich finde das immer so schön so, man sitzt, man liegt im Hotel nebeneinander
auf dem Bett und beide daddeln am Handy und dann schreibt man,
es bringe mir ein Wasser.
Einspieler Gretchen
Heute ist der 14.11.2024. Ich bin das Spielzeug meines Herrn, weil ich es so möchte.
Ich bin das Eigentum meines Herrn, weil ich mich ihm hingegeben habe.
Mein Herr darf mit mir machen, was er will, wann er will, wo er will und wie
er will, weil ich es so will, dass ich mich freiwillig und der Wehr verzeiht meine Stärke,
weil das ist so richtig und es ist gut und richtig so. Woop.
Sebastian
Okay, bitte das mit dem Woop, bitte einmal mir schicken, ich baue das rein.
Das kannst du auswendig? Okay.
Also Mantras benutzen ja wirklich viele. Aber ist das nicht irgendwie Gehirnwäsche?
Gretchen
Nee. Das hat wirklich eine Bedeutung. Das macht Gänsehaut. Das ist für mich nochmal wichtig,
es zu sagen, weil das wirklich so ist. Und wenn das auch nicht mehr so ist,
dann fühlt sich nicht mehr richtig an. Dann ist es Zeit, es zu ändern.
Sebastian
Okay, jetzt machen wir das kleine Päuschen und dann werden wir noch ein paar
Standardsachen heute vollführen. Bis gleich.
Atmo
*Musik*
Sebastian
Also, liebes Publikum, da sind wir wieder.
Das war jetzt wirklich eine kurze Pause. Und ich dachte, ich frag immer so,
haben wir jetzt irgendwas Wichtiges vergessen? Und dann ging das gerade hier los.
Und ich hab gesagt, da muss ich jetzt definitiv Raum für schaffen.
Ich gebe noch ein Ding vor, weil das nochmal zu deiner Vita gehört.
Und weil es jetzt mal gerade sechs Jahre sind. Du hast diesen Podcast irgendwann angefangen zu hören.
Und hast dich ja auch einige Male beteiligt.
Wie weit, also du hast ja doch sehr unabhängig BDSM kennengelernt,
dann in einem professionellen Umfeld.
Und dann hörst du aber noch diesen sehr Community-gefärbten Podcast, sag ich mal.
Das passt für mich ja gar nicht so richtig zusammen. Also was hat es damit auf
sich, dass du die Kunst der Unvernunft irgendwie gehört hast oder was hast du
davon mitgenommen oder wo hast du gesagt, also das sehe ich aber alles ganz anders.
Also es würde mich ein bisschen interessieren, inwieweit du auch einfach da anderer Meinung bist.
Reaktionsfetischist
Ich habe den Podcast relativ früh gefunden. Ich weiß gar nicht mehr,
welche Folge die erste war, die ich gehört habe.
Aber was ich am Podcast immer sehr gemocht habe, war die Tatsache,
dass man unterschiedliche Blickwinkel auf irgendwelche Themen
bekommen hat, mit denen man selber so gar nichts zu tun hat.
Ob das jetzt sozusagen die andere Perspektive ist, vom oben nach unten,
ob das dieser gesamte Bereich DDlg ist oder so, wo ich gesagt habe, was ist das denn?
Wo man aber dadurch, dass halt diese persönlichen Gespräche mit Menschen da
waren, die Möglichkeit hatte zu verstehen, wie deren Mindset ist.
Wo man dann gesagt hat, okay, das ist nicht mein Mindset, aber es ist tatsächlich
so, dass ich nachvollziehen kann jetzt, was die Leute da rausziehen.
Sebastian
Ja, also genau das mit dem Mindset. Also ich habe ja auch gesagt,
jetzt hast du ja inzwischen über 120 Folgen und auch dein Mindset heute ist
schon wieder einzigartig.
Es scheint offenbar nie aufzuhören.
Das überrascht, nein, eigentlich überrascht es mich nicht. Ich weiß ja,
dass alle Menschen irgendwie unterschiedlich sind, aber man kann sich,
man kann niemanden kopieren, der hier mitmacht.
Und auch bei dir ist wieder so eine etwas andere, auf andere Art und Weise straighte
Einstellung da, die hier offenbar schmerzlich gefehlt hat. Finde ich großartig.
Reaktionsfetischist
Ich glaube, es ist einfach so, dass man sagt, jeder hat sein BDSM.
Es gibt nicht das BDSM, es gibt kein Goldenes Buch des BDSM,
sondern jeder hat sein eigenes BDSM, wo Dinge drin sind, die für ihn relevant sind.
Und man kann Menschen treffen, wo es eine gewisse Schnittmenge gibt.
Nach Möglichkeit ist die relativ groß.
Aber wahrscheinlich gibt es auch irgendwelche Dinge, die ich einfach nicht abdecke,
wo ich dann sage, dann musst du halt gucken, ob du es dir woanders holst.
Sebastian
Was deckst du denn nicht ab?
Reaktionsfetischist
Was decke ich nicht ab? Fisting machen wir relativ wenig, um es klar zu sagen.
Dieser NS-Bereich ist so ein Bereich.
Sebastian
Da habe ich gerade eben irgendwas von in die Schuhe pinkeln gehört.
Ich wittere da Revolution und aufbegehren.
Gretchen und Reaktionsfetischist
*lachen*
Sebastian
Entschuldigung, habt ihr zwar in der Pause gesagt, das heißt aber nicht,
dass ich das hier nicht mit in die Sendung rüberrette.
Reaktionsfetischist
Nein, nein, nein.
Gretchen
Nein, ich erzähle das nicht, das ist Ihr Podcast. Sie tuns.
Sebastian
Wir haben die Klingel übrigens jetzt erstmal abgeschafft. Aber...
Reaktionsfetischist
Ich weiß gar nicht mehr, wie das angefangen hat.
Es ging jedenfalls irgendwie darum, dass man irgendjemandem in die Schuhe pinkelt,
insbesondere mir in die Schuhe pinkeln wollte.
Gretchen
Und ich und meine Freundin haben uns irgendwie bei irgendeinem Wochenende auswärts überlegt,
beziehungsweise meine Freundin hat mich dazu angestachelt, meinem Herrn in die Schuhe zu pinkeln.
Es hat sich irgendwie aufgeschaukelt.
Und wir haben dann, ja.
Reaktionsfetischist
Es endete dann damit, dass wir zu dritt in diesem Hotelzimmer gelandet sind,
und zwei Frauen versucht haben, in meine Schuhe zu pinkeln.
Und man immer nur eine relativ gut im Zaum halten konnte.
Gretchen
Ja, und die andere hat die Schuhe voll gepinkelt.
Reaktionsfetischist
Ja.
Sebastian
Okay, die Frage ist, hattest du Ersatzschuhe dabei?
Reaktionsfetischist
Nein, hatte ich da tatsächlich nicht.
Gretchen
Ehrlich nicht?
Reaktionsfetischist
Nein. Ich habe die Schuhe an dem Abend noch trocken geföhnt,
so gut es irgendwie ging und bin am nächsten Morgen, es war in der Tat so eine
Sache, wo wirklich nur diese eine Nacht geplant war, bin am nächsten Tag mit
halbfeuchten Schuhen nach Hause gefahren.
Gretchen
Richtig, so war das.
Sebastian
Es ging also um was dabei?
Gretchen
Um die Ehre. Nein, es ging dabei um der reinste Herausforderung,
schaffe ich meinem Herrn in die Schuhe zu pinkeln.
Sebastian
Das heißt, wenn ich dich jetzt mit Herausforderungen füttere,
dann kann er, okay, ich halte den Mund.
aber wir wissen ja aus der Folge mit dir, dass du ja deine Schuhe schon liebst
stell dir mal vor, er würde, du kommst nach Hause machst deinen Schuhschrank
auf und die Schuhe stinken alle nach Pipi dann würdste dich trennen, ne?
Oh Gott, dieser Blick.
Gretchen
Der tötet gerade.
*gequältes Seufzen*
Sebastian
Also da kommen wir dann doch zu Tabus.
Gretchen
Schuhe sind auf Tabulist.
Reaktionsfetischist
Wir haben nicht viele Sachen auf der Tabuliste, aber die Schuhe.
Gretchen
Die haben geschafft, ganz schnell.
Reaktionsfetischist
Ganz schnell nachgeschoben. Es gibt nicht viele Dinge, die auf unserer Tabuliste stehen.
Gretchen
Aber Schuhe stehen.
Reaktionsfetischist
Die Schuhe stehen drauf. Die Tatsache,
dass ich mich nicht in irgendwelche Beziehungen einzumischen habe.
Die Tatsache, dass ich mich aus deinem Job raushalte. Das sage ich auch immer.
Unsere Beziehung ist pretty woman, aber mit einem guten Ende.
und Wasser.
Gretchen
Naja, Wasser ist jetzt, würde ich sagen, jetzt nicht tabu, weil
Reaktionsfetischist
Schlafentzug.
Gretchen
Schlafentzug. Wasser ist so ein Ding.
Sebastian
Schlafentzug, nicht Schlafanzug.
Gretchen
Entzug. Weil ich denke, dass Sie das gut handhaben werden, das mit dem Wasser.
Sebastian
Okay, also da ist der Wunsch, dass da noch was passiert.
Gretchen
Ja, da ist der Wunsch, dass da noch was passiert. Also für Zuhörer,
ich habe wirklich eine irre Panik vor Wasser,
bin zwei- oder dreimal in meinem Leben fast getrunken und das Wasser ist wirklich
so eine Paniksache bei mir,
aber das Waterboarding im geschützten Raum wäre so meins zum Ausprobieren.
Sebastian
Das ist ein krasser Vertrauensbeweis, ne, allein schon zu formulieren,
ja, ich wäre bereit dazu, da zu experimentieren.
Reaktionsfetischist
Wir spielen häufiger hart an der Grenze und es gibt auch kein Safe-Word.
Also von daher, das Risiko, dass man diese Grenze überschreitet, ist einfach da.
Das ist inhärent in der Struktur, die wir haben.
Aber bisher haben wir es eigentlich immer geschafft, dass die Grenzen nur so
weit überschritten wurden, dass es noch akzeptabel war.
Gretchen
Ja, jedem ist ja auch klar, was für ne Risiken sind, wenn man wirklich an der Grenze tanzt und...
Ja, wir gehen nicht dumm in die Sache ran.
Aber…
Reaktionsfetischist
Man versucht die Risiken zu minimieren.
Gretchen
Ja, natürlich.
Reaktionsfetischist
Wenn es irgendwelche Dinge gibt, auf der einen Seite, auf der anderen Seite, passiert es.
Sebastian
Ich überlege jetzt gerade, ob ich euch das antun möchte.
Ich habe jetzt hier eigentlich nur noch meine Shorts, die Dinge,
wo ich euch Begriffe hinwerfe, die ich hier während der Folge notiert habe und
dann sagt ihr höchstens zwei, drei Sätze dazu.
Allerdings steht da auch Bondage. Das könnt ihr euch jetzt überlegen,
ob Bondage etwas ist, wo ihr wirklich nur zwei, drei Sätze sagt oder ob ihr
das nochmal ein bisschen ausdehnen möchtet.
Reaktionsfetischist
Ich würde es gerne ein bisschen ausdehnen, weil dieser gesamte Bondage-Bereich
tatsächlich eine Sache war, wo ich rangegangen bin, so ein bisschen nach dem
Motto, naja, da machen wir mit Seilen irgendwas Hübsches und dann sieht das ganz nett aus.
Aber die sadistische Komponente daran fehlt mir völlig.
Und dann haben wir letztes Jahr bei der Passion so einen Kurzworkshop gemacht,
wo wirklich so, eineinhalb, zwei Stunden.
Gretchen
Eineinhalb Stunden. Das war ganz kurz, nur zum Schnuppern.
Reaktionsfetischist
Ja. Wo wir das gemacht haben, so zum Reingucken und festgestellt haben,
dass das definitiv eine Sache ist, wenn man die richtig anpackt,
dass das was ganz anderes ist.
Oder sein kann, als einfach nur hübsch auszusehen. Seile können extrem viel Sadismus
auch umsetzen, indem man halt einfach nur fesselt und dann die Körperposition
anschließend ändert und damit immensen Druck auf bestimmte Körperstellen erzeugen kann.
Wenn man die Beine einfach zusammenfesselt, Unterschenkel an Oberschenkel und
dann anfängt, das Bein nach außen zu biegen, dann entstehen hier Verformungen
in den Muskeln, die dazu führen, dass zum Beispiel auf dem Schienbein massiver Druck entsteht.
Gretchen
Mhm.
Reaktionsfetischist
Und seitdem haben wir ein gewisses Faible für Seile.
Sebastian
Das ist ja auch eine andere Art Schmerz. Also Schlagen ist ja wirklich dieses, okay, da ist Impact.
Aber Seil, das ist ja so ein dauerhafter Schmerz. Das ist also auch die Gelegenheit,
mal wirklich in den Schmerz reinzufühlen.
Gretchen
Seile sind ganz andere Schmerz. Seile sind so eine Art Schmerz, das auch Nähe schafft.
Das Geborgenheit gibt, aber trotzdem noch immer Schmerz ist.
Und ich habe, bevor wir den Shibari-Kurs gemacht haben, habe ich mir immer
gedacht, die Seile sind total langweilig.
Du stehst dann als Bunny erstmal zwei Stunden da, bis du eingetüddelt bist und das war es dann auch.
Zum Glück war, ist Realität eine andere.
Sebastian
Also nimmt einen großen Anteil ein bei euch?
Reaktionsfetischist
Einen großen Anteil nicht. Aber es ist eigentlich ein nicht unwesentlicher Bestandteil
und eine Sache, wo wir auch wirklich weiter Workshops besuchen,
um da noch andere Sachen zu sehen, zu gucken, zu machen, zu tun.
Gretchen
Und das ist auch wie alles andere, was wir an BDSM machen.
Nicht das Shibari, was im Buch steht, dass das alles so mal schön verknotet
und die Knoten da und da liegen müssen, sondern dass wir das grad erfühlen.
Sebastian
Das ist so ein bisschen, das klingt so ein bisschen nach Paar-Zeit.
Also ich habe das Gefühl, ihr könnt nicht so ganz ohne spielen.
Also habt ihr mal 24 Stunden zusammen verbracht, ohne zu spielen?
Gretchen
Nee.
Reaktionsfetischist
Warum auch?
Gretchen
Warum?
Sebastian
Okay.
Reaktionsfetischist
Wir haben ja nur ein eingeschränktes Zeitlimit, das muss man ja klar sagen.
Natürlich ist es so, dass man dann, wenn man nur eine eingeschränkte Zeit zur Verfügung hat,
das Maximum aus dieser Zeit versucht rauszuholen. Das beinhaltet eben auch,
dass man versucht, relativ viel zu spielen, ehm,
D/s praktisch zu leben und ähnliche Dinge.
Gretchen
Ja, also in diesen, weiß ich nicht, jetzt alle zwei, alle drei Wochen,
ein Wochenende, da muss man alles quasi reinpacken.
Reaktionsfetischist
Aber dafür schafft man sich halt auch Zeit. Es gibt halt keinen gemeinsamen
Alltag, sondern das sind halt so Highlights quasi.
Gretchen
Rosinen picken.
Reaktionsfetischist
Das Rosinen picken, ja.
Sebastian
Ja, was möchtet ihr noch?
Was plant ihr für die Zukunft? Was wollt ihr noch machen, erleben?
Gibt es irgendwas, wo ihr sagt, oh ja, da freuen wir uns schon drauf, wenn wir das mal können?
Gretchen
Der Workshop in Bremen, der nächste Workshop in Bremen mit Yukimura Haruki.
Sebastian
Okay, das ist ja recht kurzfristig.
Gretchen
Ja, immer noch auf die Grenzenüberschreitung, auf das Monsterchen ohne Kette.
Sebastian
Okay, das hast du deiner Meinung nach noch nicht gesehen?
Gretchen
Nein.
Sebastian
Dann hole ich euch jetzt doch mal zu den Shorts. Ich habe auch gar nicht viel da stehen im Grunde.
Ich werfe die euch mal hin, ihr könnt da beide jeweils was zu sagen.
Und ich habe schon einiges gestrichen davon, weil ihr das alles aufgegriffen habt.
Ich habe mal Schuhe aufgeschrieben. Und vor allem, wer kauft sie?
Okay, sie meldet sich, alles klar?
Gretchen
Ich gebe, alles was Schuhe betrifft, gebe ich nicht aus der Hand.
Heute habe ich eine absolute Ausnahme gemacht und habe meinen Herrn gefragt,
welche Schuhe ich anziehen soll.
Aber das passiert seltenst.
Reaktionsfetischist
Ganz, ganz seltenst, dass das mal passiert. Ich glaube, das war das erste Mal.
Gretchen
Ja und das war es, was mein Herr zu meinen Schuhen zu melden hat.
Sebastian
Okay, ist das euer beider Kink oder also ist es ihm vielleicht auch einfach
egal, was du für Schuhe trägst?
Reaktionsfetischist
Schuhe spielen jedenfalls für mich bei weitem nicht die Rolle.
Gretchen
Ich glaube mittlerweile nicht mehr. Ganz am Anfang war es egal,
aber ich denke, wenn ich mal wirklich schicke Schuhe anhabe,
dann ist es besser als ohne, oder?
Reaktionsfetischist
Ja, ich sage ganz ehrlich, in der Zwischenzeit gibt es auch andere Dinge, die mir auffallen.
Ich weiß, wir sind auf einer Veranstaltung gewesen, wo man mir gesagt hat,
ich hätte im Prinzip neben der Tatsache, ihr weh zu tun, nur zwei Aufgaben.
Das eine wäre, zu gucken, dass die Naht an den Halterlosen richtig sitzt und
dass sie gut aussieht dabei.
Und das Problem ist, dass ich in der Zwischenzeit so Dinge, die für mich völlig
irrelevant waren früher, dass ich letztens irgendein Video gesehen habe zu irgendeinem
Thema und das erste, was mir aufgefallen ist, dass ich gesagt habe,
die Naht ist aber nicht gerade.
Gretchen
Die Naht an den Halterlosen, was das Mädel getragen hat, war nicht gerade.
Sebastian
Liebes Podcastsubbie, ich weiß, du wirst diese Folge vorhören. Und nein,
ich möchte den bösen Blick nicht. Danke.
Gretchen und Reaktionsfetischist
*lachen beide*
Sebastian
Ja, ich habe da auch irgendwie keinen Blick für. Ich freue mich,
wenn das alles toll ist und ich finde das total schön und das gehört für mich
auch total, ich genieße das unfassbar, wenn man sich für mich hübsch macht.
Aber auch an dem Erhalt des Hübschseins beteiligt zu sein, da muss ich noch
arbeiten. Okay, nächster Punkt für euch. Kuscheln.
Reaktionsfetischist
Das Thema hatten wir
Gretchen
heute noch im Auto.
Reaktionsfetischist
Das ist in der Zwischenzeit,
wie hatten wir es formuliert?
Ich habe dich kaputt gemacht. In der Zwischenzeit möchtest du kuscheln.
Gretchen
Ja.
Reaktionsfetischist
Das kenne ich aus der Anfangszeit so gar nicht. Und ich werte das im Prinzip
als großen Erfolg auf der einen Seite, dass ich halt so nah rankomme in der
Zwischenzeit, dass das zugelassen wird.
Gretchen
Kuscheln ist Liebe.
Sebastian
Das lasse ich genauso stehen. Sex ohne BDSM-Anteile.
Gretchen
Nicht ein einziges Mal.
Reaktionsfetischist
Bei uns nicht.
Sebastian
Okay, und jetzt noch der Antrieb allen Tuns. Lust.
Gretchen
Immer.
Sebastian
Der arme Mann.
Reaktionsfetischist
Endlich einer, der meine Position versteht, Gott sei Dank.
Gretchen
Immer, Sebastian, immer.
Sebastian
Und Ruhe im Kopf. Und das frage ich explizit euch beide.
Gretchen
Ruhe im Kopf?
Reaktionsfetischist
Habe ich beim Basteln, aber nicht beim Spielen.
Sebastian
Nach dem Spielen?
Reaktionsfetischist
Nee, auch nicht. Also im Spielkontext ist eine Sache, die ich sehr bewusst erlebe,
wo ich auch sehr bewusst versuche, Situationen, mich selber und Reaktionen und
so weiter wahrzunehmen, zu kontrollieren.
Das mag sein, dass es wie bei der ersten Party irgendwann so im Nachhinein im
Nebel versinkt, aber ich glaube ich bin auch da mir letzten Endes jedenfalls
im Augenblick mir immer bewusst gewesen über das was passiert,
der Kopf ist da nicht frei.
Gretchen
Ja doch bei mir eben dann ist die Ruhe im Kopf wenn ich über einen Strafbock
liege und geschlagen werde oder auf dem Boden heulend liege,
dann ist es Ruhe im Kopf. Ja.
Sebastian
Okay. Kommen wir zu der letzten Kategorie, die ist ein bisschen albern, ein kleines Spiel.
Gretchen, das kennst du noch nicht, das haben wir noch nicht zusammen gespielt,
das gab es nämlich noch nicht, als wir aufgenommen haben letztes Jahr. Das A- oder B-Spiel.
Ihr seid beidemit dem Prinzip vertraut?
Reaktionsfetischist
Ja.
Sebastian
Sie nicht. Okay, sehr gut. Also ich habe hier ein paar Begriffspaare und ich
lese euch jetzt einfach die nacheinander vor und ihr müsst euch schnell für etwas entscheiden.
Also ich sage zum Beispiel, nehmen wir mal an, Holz oder Stein.
Und dann sagt ihr halt Holz oder Stein jeweils. Und da kann das Publikum dann
daraus Rückschlüsse ziehen oder auch nicht. Die Sachen sind auch alle sehr harmlos.
Und dann gucken wir mal raus und vielleicht wird ja irgendjemand nochmal daraus
ein erweitertes Persönlichkeitsprofil ableiten. Ich weiß es nicht.
es sind auch nur ein paar ich gucke nochmal, 55 bis 60 sind es heute,
Der Blick. Ich werde hier gerade etwas versteinert angesehen.
Das macht nichts. Ich fange einfach mal schnell an. Das geht ganz schnell,
wenn ihr da jetzt nicht zu lange braucht.
Eule oder Lerche?
Gretchen
Eule.
Reaktionsfetischist
Lerche.
Sebastian
Ich könnte ruhig gleichzeitig antworten. Das ist kein Problem.
Wenn unterschiedliches kommt, dann weiß das Publikum, es wurde beides gesagt
oder wenn es gleichzeitig kommt, klingt das auch noch so schön einig. Konsens oder Risiko?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Risiko.
Sebastian
Erst fragen oder danach um Verzeihung bitten?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Danach um Verzeihung bitten.
Sebastian
DS oder Impact?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Impact.
Sebastian
Nur oben oder nur unten?
Reaktionsfetischist
Nur oben.
Gretchen
Oben unten.
Sebastian
Geplante Session oder spontane Session?
Reaktionsfetischist
Spontan.
Gretchen
Spontan.
Sebastian
Materialschlacht oder Minimalismus?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Materialschlacht.
Sebastian
Sommer oder Winter?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Sommer.
Sebastian
Drinnen oder draußen?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Drinnen.
Sebastian
Jetzt wenig oder später mehr?
Gretchen
Huh, mh-mh. Keins von.
Reaktionsfetischist
Jetzt mehr.
Sebastian
Fifty Shades oder Geschichte der O?
Gretchen
Keins von beiden.
Sebastian
Fifty Shades oder Geschichte der O?
Gretchen
Fifty Shades, wenn ich mich entscheiden muss.
Reaktionsfetischist
Fifty Shades.
Sebastian
Buch oder Film?
Reaktionsfetischist
Buch.
Sebastian
Dialog oder Cumshot?
Gretchen
Dialog.
Reaktionsfetischist
Dialog.
Sebastian
Sex oder Spielen?
Reaktionsfetischist
Spielen.
Gretchen
Und Sex.
Sebastian
Sex oder Spielen?
Gretchen
Spielen.
Sebastian
Flogger oder Gerte?
Gretchen
Flogger.
Reaktionsfetischist
Flogger.
Sebastian
Paddel oder Rohrstock?
Gretchen
Äh, Rohrstock.
Reaktionsfetischist
Rohrstock.
Sebastian
Hanf oder Nylon?
Reaktionsfetischist
Hanf.
Gretchen
Hanf.
Sebastian
Oder Baumwolle?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Hanf.
Sebastian
Kabelbinder oder Wäscheleine?
Gretchen
Kabelbinder.
Reaktionsfetischist
Wäscheleine.
Sebastian
Wasser oder Strom?
Das habe ich so vor. Das ist jetzt nicht wegen euch. Das steht schon länger auf meinem Zettel.
Gretchen und Reaktionsfetischist
Strom.
Sebastian
Halsband oder Halsreif?
Reaktionsfetischist
Halsband.
Gretchen
Halsband.
Sebastian
Party oder unter vier Augen?
Gretchen
Unter vier Augen.
Sebastian
Safeword oder kein Safeword?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Kein Safeword.
Sebastian
Kekse oder Chips?
Reaktionsfetischist
Chips.
Gretchen
Kekse.
Sebastian
Nie wieder spielen oder nie wieder Kaffee?
Gretchen
Nie wieder Kaffee.
Reaktionsfetischist
Nie wieder Kaffee.
Sebastian
Aftercare oder schnell weiter?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Schnell weiter.
Sebastian
Seil oder Handschellen?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Seil.
Sebastian
Schlafzimmer oder Wohnzimmer?
Reaktionsfetischist
Egal.
Gretchen
Egal.
Sebastian
Schlafzimmer oder Wohnzimmer?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Schlafzimmer.
Sebastian
Oder Hotelzimmer?
Gretchen
Oder Hotelzimmer. Ist auch Schlafzimmer.
Reaktionsfetischist
Schlafzimmer.
Sebastian
Orgasmus oder Verweigerung?
Gretchen
Orgasmus.
Reaktionsfetischist
Orgasmus.
Sebastian
Lack oder Latex?
Gretchen
Lack.
Reaktionsfetischist
Lack.
Sebastian
Sie antwortet immer schneller als du, ne?
Reaktionsfetischist
Stimmt gar nicht, ich habe eben teilweise schneller geantwortet.
Sebastian
Ich achte drauf, okay. Lack oder Metall?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Metall.
Sebastian
Metall oder Leder?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Leder.
Sebastian
Ausschlafen oder Session?
Gretchen
Ausschlafen.
Reaktionsfetischist
Session.
Sebastian
Frühstück oder Session?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Session.
Sebastian
Erst futtern oder erst Session?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Erst Session.
Sebastian
Hund oder Katze?
Reaktionsfetischist
Katze.
Gretchen
Katze.
Sebastian
Wasser oder Softdrink?
Gretchen
Wasser.
Reaktionsfetischist
Softdrink.
Sebastian
Brat oder brav?
Gretchen
Brett mittlerweile.
Sebastian
Intimrasur oder Intimfrisur?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Intimrasur.
Sebastian
Chatten oder anrufen?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Chatten.
Sebastian
Chatten oder Sprachnachricht?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Chatten.
Sebastian
Geben oder nehmen?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Geben.
Sebastian
Verschenken oder verkaufen?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Schenken.
Sebastian
Masochist oder Sadist?
Gretchen
Masochist
Reaktionsfetischist
Sadist.
Sebastian
Wenn ihr euch da jetzt einig gewesen seid, wäre es so komisch.
Überraschen lassen oder vorbereitet sein?
Gretchen
Überraschen lassen.
Reaktionsfetischist
Vorbereitet sein.
Sebastian
Lob oder Tadel?
Reaktionsfetischist
Lob.
Sebastian
Mayday oder Stopp?
Gretchen
Stopp.
Reaktionsfetischist
Stopp.
Sebastian
Schwarz oder Rot?
Reaktionsfetischist
Rot.
Gretchen
Schwarz.
Sebastian
Rot oder Gelb?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Rot.
Sebastian
Gelb oder Grün?
Gretchen
Rot.
Reaktionsfetischist
Grün.
Sebastian
Akku immer voll oder Powerbank immer dabei?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Akku immer voll.
Sebastian
Verein oder Verschwörung?
Gretchen
Verein.
Reaktionsfetischist
Verschwörung.
Sebastian
Mit der Hand oder dem Gerät?
Reaktionsfetischist
Gerät.
Sebastian
Machen oder konsumieren?
Reaktionsfetischist
Machen.
Gretchen
Konsumieren.
Sebastian
Oral oder anal?
Reaktionsfetischist
Oral.
Gretchen
Huhhhh. Anal.
Sebastian
Oder vaginal?
Reaktionsfetischist
Oral.
Gretchen
Vaginal.
Sebastian
Sharing is caring oder meins ist meins?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Sharing is caring.
Sebastian
Bilder machen oder Geschichte schreiben?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Bilder machen.
Sebastian
Auto oder Bahn?
Reaktionsfetischist
Auto.
Sebastian
Auto oder Fahrrad?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Auto.
Sebastian
Regeln einhalten oder Regeln dehnen?
Reaktionsfetischist
Dehnen.
Sebastian
Einhalten müssen oder dehnen?
Gretchen
Dehnen.
Reaktionsfetischist
Einhalten müssen.
Gretchen
Regeln einhalten müssen.
Reaktionsfetischist
Einhalten müssen. Einhalten müssen.
Gretchen
Na gut, ich habe nichts dazu.
Sebastian
Das Wortspiel ist ein bisschen gemeint, das gebe ich zu. Moral oder Unvernunft?
Gretchen und Reaktionsfetischist
Unvernunft.
Sebastian
Hervorragend. Auf das Letzte, es kommt immer die richtige Antwort.
Sehr gut. Ich glaube, wir haben es geschafft.
Wahnsinn. Und das habt ihr toll gemacht. Beide.
Auch wenn, Gretchen, wenn du heute eigentlich gar nichts sagen wolltest,
aber es hätte was gefehlt, muss ich ja zugeben.
Reaktionsfetischist
Ich wäre nicht da, wo ich bin ohne dich.
Sebastian
Mal gucken, wie wir den Nachmittag noch gestalten. Ich vermute bei euch beiden,
ihr wirkt so ein bisschen wie so Menschen, die BDSM gerade erst entdecken und
so "Gelegenheit zum Spielen, dann wird jetzt gespielt!"
Und die Zeit dazwischen wird benutzt, um irgendwie sich warm zu reden und heiß
zu machen oder im Zweifel die neuen Werkzeuge und Gerätschaften zu erfinden.
Da steckt total viel, ich sag mal, so eine Jugendlichkeit mit drin und das finde
ich total großartig bei euch beiden.
Reaktionsfetischist
Das ist der Spaß am Spielen.
Sebastian
Ja, Spielkinder.
Gretchen
Ja, Spielkinder. Ja sind wir.
Sebastian
Also ernsthaft, also irgendwie doch eine gewisse Ernsthaftigkeit,
die sehe ich schon, aber weder mit Worten noch Taten.
Ihr habt so ein entspanntes Mindset, alle beide und das mag jetzt in der Folge
teilweise auch manchmal ein bisschen brutal geklungen haben,
das kann sogar sein, aber irgendwie habe ich das Gefühl, wenn es keinen Spaß
mehr machen würde, würdet ihr es ihr wahrscheinlich eher lassen, ne?
Gretchen
Ja, aber ich kann mir ja nicht vorstellen, dass es keinen Spaß machen würde.
Sebastian
Ja, dann habt ihr euch perfekt dafür gefunden und ich bedanke mich ganz herrlich
für einen wunderbaren Montagmittag und -nachmittag.
Also so kann meine Woche öfter mal beginnen, es ist total großartig.
Deshalb mal vielen Dank ans Publikum, die möglich machen, dass ich mir am Montag
mal freinehmen kann für so eine Aufnahme.
Und es wurde auch einfach Zeit, lieber Reaktionsfetischist, dass wir mal zusammenkommen,
denn bisher hatten wir ja nur, ich sag mal, Live-Sendungs- und Postkontakt und
ich war wirklich neugierig, dich mal zu sehen und dich zu erleben und das hat
mir wirklich viel Spaß gemacht.
Und ich glaube auch die Menschen im Publikum, die jetzt aufgerufen werden unter
der Folge, gerne mal ihren Kommentar dazulassen.
Ihr könnt auch Gebote für Sachen in den Shownotes, für die Bilder könnt ihr
gerne mal reinschreiben. Ich bin mal gespannt, ob er sich erweichen lässt.
Also liebes Publikum, gebt Feedback, kommentiert ein bisschen was,
zeigt, dass euch die Folge gefallen hat oder vielleicht auch nicht.
Vielleicht hat euch dieser Moderator, der ständig dazwischen quatscht gestört,
das ist völlig in Ordnung, sagt Bescheid.
Mir war es ein Fest und ja, habt eine tolle Zeit.
Ich übergebe die letzten Worte einfach an euch und sage vielleicht mal ganz
kurz Tschüss zum Schluss, aber sagt, was ihr noch sagen möchtet und dann haben wir es geschafft.
Reaktionsfetischist
Seid unvernünftig und habt Spaß dabei.
Gretchen
Es war schön bei dir wieder zu sein und ein bisschen quatschen zu dürfen.
Sebastian
Vielen, vielen Dank. Macht's gut. Jetzt hau doch nochmal die Bimmel so zum Abschluss.
Atmo
*Glocke*
Hervorragend. So habe ich mir das vorgestellt. Macht's gut. Tschüss.
Gretchen
Tschüss.
Reaktionsfetischist
Tschüss.
Sebastian
Jetzt sind alle wach, die das zum Einschlafen gehört haben.
Gretchen und Reaktionsfetischist
*lachen*
Atmo
*Podcast Musik spielt*Outro*