Unvernunft Live 07.11.2024 - Sadismus

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Sebastian Hallo und guten Abend zur Unvernunft Live Nummer 144 am 7. November 2024, zwei Tage vor der Passion Messe, aber noch sind alle da und ich begrüße euch ganz herzlich nämlich den Chat. Hallo, schön, dass ihr da seid. Heute brauche ich eure Unterstützung ganz dringend. Ich begrüße ganz herzlich alle Menschen, die jetzt live zuhören und die auch später im Podcast zuhören. Links neben mir das Podcast-Subi, auch mit Kopfhörer auf. Bitte einmal winken. Und dann so einfrieren wie in diesen alten Fernsehsendungen, wo man dann so einfriert. Und ich begrüße am anderen Ende der Stadt den Tonmeister, der lauscht und tonmeistert ganz fleißig und nachher hat er offenbar auch ein bisschen Zeit. Und ja, Unvernunft Live, sollte ich hin und wieder mal erklären, was machen wir eigentlich. Das ist der Teil der Kunst der Unvernunft, wo es ein Thema gibt, über das ich sprechen möchte. Und zwar mit Menschen. Und zwar nicht mit irgendwelchen, sondern mit mutigen Menschen, die beschließen, ich rufe den mal an, ganz live hier in der Sendung und später habt ihr die Möglichkeit, hier einfach die Telefonnummer zu wählen. Dann klingelt es hier, ich gehe ran, begrüße euch und dann plaudern wir ein bisschen über das Thema. Aber das Schöne ist, es ist für euch so anonym, wie ihr mögt. Und noch viel wichtiger ist aber, ohne euch wird das hier nicht klappen. Wenn hier niemand anruft, dann wird das eine sehr, sehr kurze Sendung. Und das Thema Sadismus ist für alle Zeiten verbrannt. Wir werden mal sehen, wie gut das funktioniert. Und ja, ich habe heute ein bisschen was zu erzählen. Wir haben eine kleine Schätzfrage. Es gibt nachher natürlich den berühmten Kochlöffel zu gewinnen, wie sich das gehört. Und ja, ach, so viel Schönes hier und ich muss mal sagen, letzte Woche, nein, vor zwei Wochen die Live-Sendung über Masochismus, die war richtig gut, die hat richtig Spaß gemacht, tolle GästInnen hatte ich dabei und ich hoffe natürlich, dass das heute auch klappt und wenn ihr sagt, Mensch, ich mag zu dem Thema was sagen, dann nutzt gleich die Gelegenheit und ich freue mich schon und ich sehe, es hören sogar ein paar Menschen zu, sehr gut und jetzt schon mal die Ankündigung, am Ende der Folge wird es natürlich wieder Musik geben, denn beim letzten Mal habe ich gefragt, wollt ihr das überhaupt oder ist das Quatsch und da haben ganz viele Menschen gesagt, ja, ich will das. Also gibt es das heute wieder. Und solange bis die Mehrheit irgendwann sagt, ich ertrage das nicht, werde ich damit weitermachen. Okay, so, dann erzähle ich euch doch erstmal ein bisschen was, was mir zu Sadismus eingefallen ist. Das ist ja immer dieser besondere Teil, wo ja der berühmte Teil Sebastian saugt sich was aus den Fingern zu einem Thema, über das er möglicherweise gar nichts zu erzählen hat. Also das Thema habe ich an sich eh schon lange vor mir hergeschoben und habe festgestellt, dass Sadismus ja die eine Sache im BDSM ist, die ich vor Außenstehenden am schlechtesten rechtfertigen kann. Das ist die Sache am BDSM, die ja wirklich böse ist. Das ist die eine Sache, die ich mit Moral irgendwie nicht so richtig erklären kann. Das Internet sagt, Sadismus ist die Sache mit dem Marquis, das Saat und es geht um die Freude und Erregung beim Zufügen von Schmerz und beim Demütigen. Ich habe jetzt lange in mich reingehört, warum macht mir das denn Spaß? Also mir persönlich, Sebastian, das muss Marquis vielleicht auch mal erwähnen, dass ich schon mal jemandem wehgetan habe und dabei Spaß hatte. Also, ja, ist es das Schlagen, das Böse sein an sich und ich habe dann festgestellt, irgendwie ist es das so gar nicht. In meinen Erinnerungen, wenn ich so zurückdenke, dann ist es die Reaktion, dann ist dieses Ausprobieren vielleicht ein bisschen Neugier und Experimentierwille, da ist ein unstetes Gefühl von Macht und Kraft in mir, aber auch eigene Präzision und dann aber ganz stark diese Verbindung zu meinem Gegenüber. Wie weit kann ich gehen? Wie weit darf ich gehen? Ab wo ist es endgültig verantwortungslos und wie viel Spaß macht dieser Bereich kurz davor? Wird sie hinterher müde, glücklich und befreit und streifig sein? Werde ich stolz sein und auch diese Demut fühlen? Ich gehe ihr da richtig unter die Haut und manchmal mag ich sogar ein paar Tränchen wegküssen. Ach, also ich sehe das wieder total romantisch und da stellt sich mir natürlich die Frage, ob ich überhaupt Sadist bin. Nach dieser Argumentation bin ich es nämlich eigentlich nicht oder doch. Vielleicht bin ich es ja vielleicht nicht im eigentlichen Sinne, sondern ja, ich bin…. Wie andere BDSM-erInnen auch, eher so Sadist im besten Sinne des Wortes. Ein Weg, dem anderen unglaublich nahe zu sein, das Gefühl, was Verbotenes zu tun und die Freude darauf, hinterher die Verantwortung für all diese Untaten zu tragen und das einfach zu genießen. Und ja, ihr seid heute dran. Wie haltet ihr das mit dem Sadismus? Ja, was seht ihr morgens, wenn ihr in den Spiegel schaut nach einer intensiven Session? Wie schmelzt ihr dahin, wenn der Sadist eurer Wahl euren Körper besonders ja fühl- und empfindbar macht? Und, boah, Fragen über Fragen ist wirklich ein Thema, wo ich wirklich sage, boah, wie erkläre ich das einem Nicht-BDSM-er, weil, ja, naja, es gibt halt Sadismus und das ist halt von der Definition her wirklich erstmal schwierig. Ihr Lieben, spannende Sache. Ich hoffe, das wird heute hier richtig voll und ja, wirklich auch sehr intensiv werden vom Thema. Ist völlig in Ordnung, wenn ihr mir heute erklärt, dass ihr einfach Spaß daran habt, boshaft und böse und gemein zu sein und jemanden zu demütigen und Schmerzen zu fügen. Da mag ich mit euch einfach heute sprechen und mal ein bisschen in eure Köpfe schauen und umgekehrt für die Menschen, die mit Sadistinnen zu tun haben, wie sehen die denn aus, wenn die gerade sadistisch sind seht ihr da was besonderes, ist da so ein Funke im Auge ihr merkt, also bei dem Thema könnte ich stundenlang vor mich alleine hin plaudern Wahnsinn, aber erstmal machen wir einen kleinen Moment Werbung. Denn diese Folge hat mal wieder einen Sponsor, den kennt ihr vielleicht schon ein bisschen, denn diese Folge wird präsentiert von Deviants. Das ist eine Online-Kennplattform, die für kinky Menschen ist und wie wir alle wissen, ist es eigentlich total unwahrscheinlich, dass man selbst eine Person findet, die die eigenen Kinks teilt, nur eben umgekehrt. Und dann muss man die Person auch noch riechen können. Naja, zumindest bei den Metadaten kann Deviants echt hilfreich sein. Wer bin ich, was suche ich, wen suche ich und worin bin ich eigentlich toll und was habe ich zu bieten? Ihr könnt da ein paar Haken setzen, ein paar Zeilen ins Profil schreiben und naja gut, so einfach wie es klingt, ist es meistens nicht. Zum Glück hat die Wiens aber ein ganzes Magazin mit Tipps und Ideen, damit ihr zeigen könnt, wer ihr wirklich seid und wen ihr sucht. Ja und dann sucht der Algorithmus magisch Matches für euch und lernt mit jedem Wisch nach links oder rechts auch ein bisschen mehr bei euch und hilft euch Menschen zu finden. Oder wenn ihr ungeduldig seid, das wäre ich etwa, dann könnt ihr jetzt auch selbst aktiv werden. Kontaktanzeigen hat die Viren schon etwas länger, neu ist aber die Profilsuche. Mit der könnt ihr ziemlich schnell spannende Menschen finden. Und ja, was ihr nun in die erste Nachricht schreibt und wie ihr die ersten zehn Minuten überlebt, darüber hat Marina mit mir in Live-Folge 141 schon gesprochen. Die solltet ihr dann auf jeden Fall hören, bevor ihr lostippt. Und damit ihr das alles ausprobieren könnt, gibt es exklusiv und nur für Unvernunft-HörerInnen 30 Tage Deviants Premium. Besucht dazu deviance.com slash unvernunft oder schaut hier auf der Podcast-Startseite nach. Klickt euch ein Konto und findet heraus, ob Deviants wirklich so gut ist, dass ihr Deviants bald gar nicht mehr braucht. So, und jetzt wieder zurück in die Live-Sendung. Hui, was mache ich eigentlich, wenn ich so einen Sponsor habe? Das ist ganz einfach. Ich ersetze das vom Tonmeister geliehene Mischpult hier durch ein eigenes Mischpult, was hier endlich auf dem Tisch steht und auch hier behalten werden darf. Ach, ist das schön, wenn jetzt hier Stiebelregler hat, die wirklich funktionieren. Vielen Dank dafür. So, und nun aber, Sadismus ist das Thema. Ich sage euch mal eine Telefonnummer und das Podcast, so wie kann sie sogar mal in den Chat reinwidgetieren. Das ist nämlich die 05101 911 8952. Die könnt ihr anrufen und dann sprechen wir über Sadismus. So einfach, so unkompliziert. und ich bin gespannt, wer sich hier zuerst heute traut. Die erste Anruferin verdient natürlich immer meinen ganz besonders großartigen Respekt, weil das einfach immer toll ist, wenn man jemanden hat, mit dem man hier einfach in den Abend einsteigen kann und dass man das Thema auch so ein bisschen aufbereiten kann. Also wenn ihr gerne über Sadismus sprechen wollt mit mir, wählt diese Nummer und dann sprechen wir darüber. Und wenn das niemand tun möchte, ich warte noch einen kleinen Moment, dann muss ich halt irgendwas von meiner Dies-und-das-Liste erzählen. Diese berühmte Liste, auf der eine ganze Menge Quatsch draufsteht. Da steht zum Beispiel drauf, dass das Podcast so wie mich heute gefüttert hat. Ich hatte mich überraschenderweise in der Küche verkrochen. Dann kam plötzlich Chicken Korma raus, eins meiner Lieblingsgerichte. Und es liegt jetzt schwer im Magen und war so lecker. Ist nicht schwer? Da hat auch so ein bisschen aus leeren Magen. Also es ist auf jeden Fall total geil und ich fühle mich total gut. Und mein Körper wirklich strömt von Korma, von Korma, Koma. So, und da klingelt es tatsächlich, da gehe ich doch mal ran. Hallo, Sebastian hier, mit wem spreche ich?
AnruferIn Hallo, hier ist der Sacromoso.
Sebastian Hallo, Sacromoso, schön, dass du wieder anrufst. Ja, bist du Sadist?
AnruferIn Ich bin Switcher.
Sebastian Das heißt ja nicht, dass man nicht sadistisch sein kann, sowohl unten als auch oben.
AnruferIn Das heißt, ich mag beides. Ich mag, wenn man mir gegenüber sadistisch ist und ich bin auch gerne sadistisch.
Sebastian Okay. Das heißt, wenn du oben bist, bist du sadistisch oder auch wenn du unten bist?
AnruferIn Nein, wenn ich oben bin, bin ich sadistisch und wenn ich unten bin, dann genieße ich es, wenn meine Partnerin sadistisch ist.
Sebastian Okay. Ich traue da manchen Menschen ja zu, dass sie in allen Situationen sadistisch sein können.
AnruferIn Nein, das nicht. Aber Bezug zu nehmen auf deine Ankündigung, weil du da von moralischer Rechtfertigung gesprochen hast. Und ich fand es ganz spannend, warum muss ich mich für eine sadistische Ader moralisch rechtfertigen, für die masochistische nicht?
Sebastian Hm, okay, weil natürlich ich der Meinung bin, dass Sadismus eher Impact nach außen geht und Masochismus ist eine Sache mit Selbstverantwortung. Aber erklär es mir, also warum brauche ich das nicht?
AnruferIn Also ich sage jetzt einfach mal moralische Rechtfertigung, wozu? Moralisch rechtfertigen müsste ich es ja nur dann, wenn ich jemand anderem Schaden zufüge. Wenn ich jetzt im BDSM Sadismus auslebe, dann füge ich ja nicht in dem Sinne jemand anders Schaden zu, sondern dann habe ich mit jemand anderem zusammen Spaß und wir machen was, was uns unterm Strich irgendwo beide erfüllt hat. Und damit muss ich es nicht mehr moralisch rechtfertigen, oder?
Sebastian Ja, aber da sagst du genau diesen Punkt. Unterm Strich währenddessen hat dein Gegenüber ja möglicherweise keinen Spaß.
AnruferIn Das kommt jetzt aufs Gegenüber drauf an. Also meine Gegenübers waren bisher immer so, dass sie währenddessen Spaß hatten. Aber ich kenne auch welche, die erst hinterher Spaß hatten. Aber ich sage mal, unterm Strich zählt ja die Summe. Also wenn man dann irgendwann am Schluss feststellt, okay, das war jetzt schön, das war jetzt geil, wie auch immer, hat Spaß gemacht, dann war es gut.
Sebastian Ja, okay, du hilfst mir tatsächlich da ein bisschen aus meinem moralischen Dilemma rauszukommen. Aber was ist es denn, was dir Spaß macht, wenn du sadistisch bist? Also ist es, dass du das tust oder dass dein Gegenüber es erleidet oder ist es was anderes?
AnruferIn Es ist beides. Es ist das Doing selbst und die Reaktion meines Gegenübers. Das ist eine Kombination.
Sebastian Okay.
AnruferIn Also sowohl meine aktive Handlung macht mir Spaß, um nicht zu sagen, bei mir gibt es da eine Direktverbindung. Es ist einfach hot. Und wenn ich die Reaktionen sehe und sehe, wie mein Gegenüber leidet und es letztlich gesehen dadurch auch genießt, dann verstärkt das Ganze das. Also ist auch ein guter Anteil Reaktionsfetischismus dabei.
Sebastian Ja, das ist vielleicht dieser Punkt. Ist das untrennbar? Also es gefällt dir, weil dein Gegenüber darauf reagiert oder gefällt es dir an sich und es ist gar nicht so wichtig, ob dein Gegenüber daran jetzt Spaß hat. Das braucht man ja auch, dieses Setting, wenn man böse sein will, ohne dass das Gegenüber unmittelbar Spaß hat. Dann weiß man zwar an der Summe, hinterher wird es schon gut sein und es wird gefallen, aber in dem Moment wirkt die Sache an sich auf dich.
AnruferIn Und ich sage mal so, das Wissen, dass mein Gegenüber es entweder im Moment gerade gut findet oder es am Schluss gut gefunden haben wird, ist die Grundvoraussetzung für mich, jetzt sind wir wieder bei der moralischen Rechtfertigung, ist die Grundvoraussetzung für mich, dass ich es machen kann. Wenn diese Grundvoraussetzung gegeben ist und ich kann es machen, dann ist das Doing selbst für mich auch hot. Also dann ist es eine Kombination aus beiden.
Sebastian Ja, das ist vielleicht dieser Punkt, das ist so die Gabe oder die Superkraft von Sub mir gegenüber zu sagen, das ist okay, mach das mal, sei mal böse. Also das dann auch zwischen uns da das Einverständnis herzustellen, das ist schon ziemlich großartig und allein die Tatsache, ja, ich darf das jetzt, das ist großartig, finde ich.
AnruferIn Ja, genau. Und das ist halt für mich, sage ich mal, das Fundament, auf dem letztlich gesehen das gesamte BDSM steht und auf dem dann auch das Ausleben von Sadismus steht, weil das macht es mir sozusagen möglich, es auszuleben. Beziehungsweise auf der anderen Seite, wie gesagt, ich bin ja Switcher und wenn ich das Einverständnis dazu gebe, dass jemand anders das mit mir macht, dann steht es auch auf dem gleichen Fundament.
Sebastian Ja, das ist vielleicht nochmal der Punkt. Da ist dein Gegenüber boshaft zu dir oder er hat so diesen besonders schönen sadistischen Moment und genießt das. Was siehst du?
AnruferIn Jetzt hätte ich beinahe gesagt, im Regelfall wenig, weil ich meistens die Augen zu habe oder verbunden habe. Aber ich spüre die Reaktion, ich spüre ihren Spaß.
Sebastian Okay. Ich hätte jetzt gesagt, das ist beinahe so ein Anker, zu wissen, das macht meinem Gegenüber Spaß, hilft, dass man es selber auch ertragen kann.
AnruferIn Auch, wobei, ich sage jetzt mal, ich meine, Menschen ticken ja sehr, sehr unterschiedlich und für mich ist diese, ich sage immer, für mich muss ein Draht da sein zu Menschen, mit denen ich spiele. Also ich könnte zum Beispiel nicht jetzt auf einer Party, wenn jemand sagt, hey, magst du mit mir Impact Play machen, magst du mich einfach mal versohlen? Ja, klar könnte ich es machen, aber es würde mir nichts geben, sondern für mich muss auf einer persönlichen Ebene erst mal so ein Draht da sein, die Chemie stimmen und dann funktioniert das eigentlich erst. Und dann macht mir auch die Handlung Spaß.
Sebastian Wie kannst du denn dein Gegenüber davon überzeugen, das ist okay, das jetzt zu tun, auch wenn es böse ist?
AnruferIn Du meinst, wenn ich unten bin oder wenn ich oben bin?
Sebastian Beides eigentlich. Also es ist ja schön, mit dem Switcher zu reden. Also erst mal, wenn du unten bist, hast du das schon mal, dass dein Gegenüber dann zögert und sagt, nee, das kann ich nicht machen?
AnruferIn Nö.
Sebastian Okay, die Frage hebe ich mir auf dann noch ein bisschen.
AnruferIn Für mich, wenn du fragst, wie überzeuge ich mein Gegenüber, wenn ich mein Gegenüber überzeugen müsste, mit mir zu spielen, egal in welcher Konstellation, dann fehlt schon die Basisvoraussetzung.
Sebastian Ja, mir geht es jetzt eher so um eine einzelne Praktik. Ja, du kannst die Nadel da durchstecken, das ist gar kein Problem für mich.
AnruferIn Hm, wie soll ich das jetzt sagen? Ja, es ist ein bisschen schwierig, weil ich sage jetzt mal, bei uns, wir haben einen Metakonsens. Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich seit weit über 20 Jahren nur mit einer Person spiele. Und wir haben einen Metakonsens und wir wissen, was okay ist und was nicht okay ist. Und gelegentlich tauscht man uns vor dem Spielen mal ein bisschen aus, dass es in eine bestimmte Richtung geht oder hin und wieder fällt uns auch mal was Neues ein. Im Regelfall außerhalb vom Spiel, dass man sagt, hey, das und das könnten wir mal ausprobieren. Und wenn einem von uns im Spiel was Neues einfällt, dann wird das auch einfach gemacht, weil wir uns so gut kennen, dass wir wissen, was okay ist. Also das heißt, da muss man nicht fragen, ist es jetzt okay, wenn ich hier eine Nadel reinstecke oder hier nicht oder so, sondern dann ist es so das persönliche Einschätzen, okay, ich habe jetzt gerade eine Idee, was zu tun, was wir noch nie gemacht haben, wo wir auch noch nie drüber gesprochen haben. Und ich mache es jetzt oder ich mache es nicht.
Sebastian Ja, vielleicht frage ich doch nochmal mit diesem Gewissen, Weil an der Stelle, ich weiß nicht, warum mir das Gewissen als erstes eingefallen ist, als ich über Sadismus nachgedacht habe. Irgendwann hast du ja mal angefangen und da muss man ja schon überlegen, kann, darf, soll ich das jetzt tun, weil eigentlich widerspricht, also über Dominanz kann man auch reden, Masochismus über das schöne Gefühl, wenn der Schmerz nachlässt, kann man auch noch reden, aber Sadismus, das ist diese eine Sache, wo die Erziehung hoffentlich hundertprozentig gesagt hat, das macht man nicht. Und da ist ja doch ein Sprung, eine Schwelle, die man überschreiten soll. Gab es da nicht doch mal was, wo du ein bisschen mit deinem Gewissen diskutieren musstest? Kann ich das tun? Will ich das tun? Kann ich ja morgen noch in den Spiegel sehen?
AnruferIn Ne, es war eigentlich andersrum. Ähm, Ich sage mal so, es gab schon immer so BDSM-Komponenten, aber das Kind hatte keinen Namen. Und irgendwann kam mal die Erkenntnis, es gibt BDSM, beziehungsweise damals hat man noch SM eigentlich nur gesagt. Und zusammen mit der Erkenntnis, ich erwähne jetzt einfach mal das berühmte SM-Handbuch, das damals ganz neu und frisch rausgekommen ist. Und das zu lesen und zu sehen, hey Wahnsinn, was kann man da eigentlich alles machen, was wir uns bisher noch nicht getraut haben zu tun und damit war dann Feuer frei. Weil es eigentlich, ja ich sag mal, es gab sozusagen von außen den Input, das und das kann man alles machen und das ist eigentlich okay, wenn das beide wollen, das zu tun und dann haben wir losgelegt und es ausprobiert. Und also so diese moralische Zwiespalt, darf ich das jetzt oder darf ich das nicht, den gab es eigentlich so in der Form nicht, weil wir haben die Dinge ausprobiert und haben festgestellt, das ist gut, das ist toll, das macht richtig Spaß. Und damit gab es eigentlich das Problem, nicht das in Frage zu stellen.
Sebastian Ja, da sprichst du aber was an. Also ich glaube, so ein bisschen Moral habe ich erst nach und nach entwickelt. Am Anfang habe ich auch, wir machen das, das macht Spaß, das ist schön, das ist okay. Okay, hinterher fragt man sich manchmal, oh Gott, was habe ich denn da gerade angestellt? Aber das Gefühl geht schnell weg, wenn man dann angelächelt wird. Erst so beim drüber nachdenken kommt dann, zumindest bei mir, kommt dann so diese moralische Keule und sagt, naja, so ganz gut rechtfertigen kann ich das jetzt nicht. Also wenn ich jetzt meine Mutter hier sitzen hätte und die sagt, ja, dann rechtfertige dich mal dafür. Und da kann ich zwar ganz viel erklären, aber so eine Rechtfertigung, die mich befriedigen würde, hätte ich jetzt nicht.
AnruferIn Ja, aber jetzt muss ich mal rückfragen, wenn du sagst rechtfertigen, vor wem rechtfertigen? Vor dir selber oder vor jemand anders?
Sebastian Ja, das ist natürlich so ein Punkt. Also natürlich, hier mit diesem Podcast mag ich natürlich BDSM auch nach außen bringen und Menschen, die damit vielleicht eine ganz leichte Berührung haben und mehr wissen wollen. Auch für die ist dieser Podcast ja gemacht. Den mag ich natürlich schon ein bisschen transportieren hier. Das ist völlig okay. Das kann man alles machen. Und bei Sadismus ist es mir wirklich schwer gefallen. Vor zwei Wochen beim Masochismus konnte ich noch mein Sportbeispiel bringen, das war super. Beim Sadismus, da funktioniert dieser Vergleich einfach nicht. Da kann ich höchstens den Ausbilder oder den Sporttrainer nehmen, der dann irgendwie aus Berufsgründen Sadismus irgendwie walten lässt. Allerdings ist auch da wieder der Haken, da geht es ja um ein höheres Ziel. Und vielleicht auch die Frage an dich, verfolgst du damit ein höheres Ziel, wenn du boshaft bist und Sadismus walten lässt?
AnruferIn Ein höheres Ziel würde ich jetzt nicht sagen. Und zum Thema Rechtfertigen, wie vorhin schon mal angedeutet, also in meinen Augen ist es wenn dann die Frage, muss ich oder sollte ich BDSM in seiner Gesamtheit rechtfertigen? Sadismus ist ein Teil davon. Also wo ist der Unterschied, ob ich jetzt jemandem Schmerzen zufüge und wir beide unseren Spaß dabei haben oder jemanden, was weiß ich, dominiere oder demütige oder erniedrige und wir beide unseren Spaß dabei haben?
Sebastian Ja, in der Sadismus-Definition ist das Demklicken mit drin. Das ist so ein bisschen der Haken an der Geschichte. Ich glaube, das ist der Punkt. Welche Podcasts sind am erfolgreichsten? Natürlich True Crime. Und da ist natürlich mal besonders erfolgreich die Folge, ich weiß, dass ich habe Zahlen, wenn es um den bösen Sadisten von um die Ecke geht. Das wird besonders viel gehört. Habe ich mir mal sagen lassen. Wenn ich Sadisten im Podcast habe und darüber rede, dann sind die Downloads höher. True-Crime-Podcast, ne? Also, das ist super spannend und das ist eigentlich die einzige Art von Sadismus, mit der, ich sag mal, normal Mensch in Beruhen kommt. Das sind diese bösen, bösen, bösen Menschen. Und das war's. Und jetzt hab ich hier BDSM und will das davon irgendwie abgrenzen. Und um das abzugrenzen, muss ich quasi dieses neue Ding, ein Gewissen einführen. Zumindest für mich. Und zu sagen, nee, nee, das ist nicht der sadismus von dem lydia benecke in ihrem ersten buch da schreibt sondern das ist diese schöne art von sadismus die beiden spaß machen kann also merks die herr leitung ist ganz schön holprig bei mir heute aber.
AnruferIn Das interessante daran ist ja immer wenn du jetzt zu download zahlen und sowas ansprichst also offensichtlich übt sadismus eine ziemliche faszination auf viele menschen aus und, Scheint ja so zu sein.
Sebastian Ich kenne jetzt keine Statistiken.
AnruferIn Aber die Statistiken, die du jetzt erzählt hast, geben es offensichtlich her. Und dann sage ich jetzt mal, okay, da ist ein Thema, das übt eine Wahnsinnsfaszination auf viele Menschen aus. Und jetzt habe ich das riesengroße Glück, dass ich mich mit diesem Thema in einem Rahmen beschäftigen und auseinandersetzen darf, was viele andere Menschen nicht haben. Weil ich darf es sogar ausleben und ich darf es sogar positiv ausleben und einen positiven Benefit draus ziehen. Aus dieser Faszination, die vielleicht in vielen Menschen irgendwo drinsteckt.
Sebastian Ja, aber da scheint dieser Punkt zu sein, es ist allgemeiner gesellschaftlicher Konzept, man ist nicht Sadist oder Sadistin, das macht man nicht, das gehört sich so nicht, das macht Frau nicht. Also das ist so ein Punkt, da gibt es wenig Dinge, wo man sagt, ja da darfst du mal sadistisch sein. Das ist vielleicht beim Handwerken, wenn du irgendwie oder wenn du ein Haus abreißt, aber das ist ja nun mal nicht gegenüber einem Menschen oder so. Also ich finde, das ist ein gesellschaftliches Tabu und dann komme ich natürlich nicht umhin zu sagen, kann ich dieses Tabu irgendwie gesellschaftlich etablieren und sagen, das ist schon okay. Okay, natürlich kann ich das mit Consent und SSC und Rack, kann ich da das BDSM-Grundkonstrukt zur Erklärung rannehmen. Aber die Sache an sich bleibt wohl erstmal sadistisch und daran ist nichts zu ändern. Was eigentlich total schön ist, dass wir das dürfen, ne?
AnruferIn Ja, und genau das ist eigentlich der Punkt, warum ich sage, also warum ich es eigentlich nicht so sehe, dass ich mich dafür rechtfertigen muss. Letztlich gesehen, also ich muss es vielleicht irgendwo mit mir selber ausmachen, wenn ich Moralvorstellungen habe, die es mir verbieten, sowas zu tun. Okay, dann muss ich das mit mir selber ausmachen. Aber grundsätzlich, behaupte ich jetzt mal, muss ich es von überhaupt keinem Außenstehenden rechtfertigen. Was ich gerne tue, wenn sich jetzt jemand dafür interessiert, wenn ich mit jemandem ins Gespräch komme und der sagt, sag mal, wie ist denn das und warum und wieso und ja, okay, dann kann ich mit ihm drüber sprechen, dann kann ich der Person meine Erfahrungen schildern, kann der Person erzählen, warum ich es persönlich okay finde, weil ein grundsätzlicher Konsens da ist, etc. Pp. Aber das ist dann eigentlich nicht rechtfertigen, sondern das ist dann ein Erklären. In dem Sinn, rechtfertigen, behaupte ich jetzt für mich, muss ich es vor niemandem Außenstehenden. Wenn irgendjemand kommt und sagt, du sagst mal, das ist ja vollkommen unmoralisch, was du da machst, dann sage ich, ja, es mag jetzt, kann sein, dass du das als total unmoralisch empfindest. Jemand anders empfindet es als total unmoralisch, was weiß ich, wenn eine Frau oben ohne am Badesee liegt.
Sebastian Das gibt es bestimmt auch Menschen.
AnruferIn Die das total unmoralisch finden.
Sebastian Um Gottes Willen.
AnruferIn Und da ist dann auch die Frage, muss sich diese Person jetzt dafür rechtfertigen, wenn es an diesem Badesee erlaubt ist? Nö, muss sie nicht. Sie darf es da tun. Also muss sie sich auch nicht dafür rechtfertigen.
Sebastian Da setzt du natürlich viel früher an als ich. Du sagst ganz klar, ich muss mich nicht rechtfertigen. Das ist so ein bisschen dieses, ich behaupte beim Spielen immer, ich brauche keine Gründe, aber es macht ein bisschen mehr Spaß, wenn ich sie kriege. Und das ist genauso mit der Moral. Ich muss es vielleicht nicht rechtfertigen, aber wenn ich es kann, cool. Also das ist vielleicht mein Ansatz an der ganzen Geschichte, aber ich gebe dir recht, du musst dich da nicht rechtfertigen und das muss auch dein Gegenüber nicht, also nicht vor dir selbst.
AnruferIn Nicht nach außen, ich muss mich bestenfalls vielleicht vor mir selber, wenn ich irgendwie damit struggle, dann muss ich mich damit auseinandersetzen, warum, wieso und dann muss ich für mich selber, ich meine, das ist ja auch dieses Festlegen der persönlichen Grenzen, wie weit würde ich gehen?
Sebastian Hast du schon mal Struggle? Hast du schon mal einen Punkt gehabt, wo du sagst, das kann ich jetzt nicht oder das möchte ich nicht tun?
AnruferIn Das ist mir so noch nicht begegnet. Ich habe schon bei anderen Menschen Dinge gesehen, wo ich gesagt habe, ja, okay, würde ich persönlich jetzt nicht machen. Aber ich hatte auch nicht das Bedürfnis, danach es zu tun. Ja. Ja, aber also das, das glaube ich, ist, das gibt es schon, aber auch da ist für mich dann immer die Frage, also in einem selber muss man sich dann rechtfertigen oder muss man sich nicht einfach, man muss sich damit auseinandersetzen, man muss sich überlegen, okay, was macht mir Spaß, ist das für mich okay, beziehungsweise wie müsste das Setting aussehen, dass es für mich okay ist und dann irgendwann mal entscheiden und sagen, okay, das mache ich, das mache ich nicht.
Sebastian Ja. Okay, also eigentlich für dich ganz simple Geschichte. Da hast du vielleicht auch den Vorteil, da du beide Seiten genießen kannst, dass du die Rechtfertigung nicht brauchst, weil du ja auch brauchst, dass es andersrum ist. Und dadurch hast du natürlich eine wunderbar weite Perspektive und kannst im Zweifel deinem Gegenüber noch Mut zusprechen und sagen, sei ruhig sadistisch, das ist schon gut so.
AnruferIn Möglicherweise spielt das eine Rolle, weil ich halt quasi weiß, wie genial es auch auf der Maso- oder Untenseite sein kann, wie schön das sein kann. Ja, das kann gut sein, macht es bestimmt auch leichter, dann das, ich sage jetzt mal, zu akzeptieren, dass mein Gegenüber, wenn ich jetzt auf der Topseite bin, dass mein Gegenüber das jetzt gerade genial findet, weil ich selber weiß, das kann wirklich genial sein.
Sebastian Ja, und ich glaube, an der Stelle ist wieder der Kern von BDSM dieses, wir machen das ja nicht, weil wir es doof finden. Es kann mal doof sein für einen Moment, aber vom Grundsatz her ist es einfach eine zutiefst befriedigende, schöne Sache. Und die Mittel dahin, also bis dahin ist ja fast jedes Mittel recht, sage ich mal ganz ehrlich. Also wenn ich weiß, ich kann jetzt das Podcast so sehr glücklich machen, wenn ich dieses Spielzeug benutze oder den einmal Wasser verwende oder irgendetwas ähnliches, dann ist mir fast jedes Mittel recht, weil ich weiß, mein Gott, die wird glücklich sein. Und das steht dann quasi über allem. Also so kann ich das zumindest für mich sehr schön rechtfertigen, wenn ich weiß, die Frau ist happy.
AnruferIn Ist auf jeden Fall eine gute Möglichkeit ja.
Sebastian Wir schauen mal ob noch andere Menschen dazu heute berichten möchten ob es da noch andere Perspektiven gibt bin ich auch neugierig drauf jetzt.
AnruferIn Weil ich habe ja eine relativ vielleicht auch simpel gestrickte Sichtweise da drauf.
Sebastian Nein überhaupt nicht im Gegenteil ich finde die schön komplex ich bin sehr gespannt wie das weitergeht alles klar ich wünsche dir einen schönen Abend machs gut, So, und jetzt mag ich nochmal kurz aus dem Chat vorlesen, das habe ich auf halbem Auge gesehen von OPZmart. Also ich sehe mich als serviceorientierten Sadisten. Soll heißen, ich bewege mich in dem von der Sub gesteckten Rahmen, bestimme innerhalb des Rahmens willkürlich, was ich mache und was nicht und ziehe meinen Mehrwert aus der Wahrnehmung, aus der Reaktion. Also Service-Sadist kannte ich jetzt so auch noch nicht. Ja, schön. Also, wenn ihr möchtet, 05101, wo ist die Nummer, wo ist die Nummer da? 05101 911 8952 ist die Telefonnummer und da könnt ihr mich jetzt anrufen und dann sprechen wir über Sadismus. Ja, wie seht ihr das? Seht ihr das wie Sacramoso? Rechtfertigungen nach außen? Wozu? Oder nicht? Ja, wir werden sehen, aber es klingelt schon hervorragend und ich sehe einen Anruf aus der Schweiz. Sehr schön. Hallo, Sebastian hier. Mit wem spreche ich?
AnruferIn Mit dem Christian.
Sebastian Hallo Christian.
AnruferIn Hallo Sebastian.
Sebastian Rufst du zum ersten Mal an?
AnruferIn Ja.
Sebastian Wunderbar. Wir legen dich gleich mal an.
AnruferIn Ich bin schon angelegt. Zumindest habe ich einen Nick schon auf der Seite.
Sebastian Sehr schön. Das klären wir gleich. Du bist im Chat, bist du auch drin, ne?
AnruferIn Nein.
Sebastian Nein? Okay. Ich bin am Auto fahren. Ja, wie klar. Ah, ui. Ich höre die Freisprecheinrichtung, da wird alles gut sein. So, der Thunmeister sagt, ich mache dich etwas lauter. Ja, Christian, Sadismus, wie stehst du dazu? Bist du Sadist oder leidest du hoffentlich glücklich unter Sadistinnen?
AnruferIn Nein, ich bin Sadist. Also ich bin top, ich spiele oben und meine Partnerin zu Hause ist die Switcherin.
Sebastian Okay. Und das ist für dich ganz interessant. Also bist du Sadist oder ist Sadismus eine Nebenwirkung oder nur eine Technik des Top-Seins?
AnruferIn Eine Technik.
Sebastian Okay, das heißt, ja.
AnruferIn Ja.
Sebastian Wir haben eine kleine Verzögerung. Ich mache das mal so, wenn ich dir dazwischenquatsche, nicht stören lassen. Das kann manchmal vorkommen über Handynetze. Ich lasse dich einfach mal reden.
AnruferIn Ja, also für mich ist Sadismus eine reine Technik. Ich bin Reaktionsfetischist. Ich stehe auf Reaktion. Und die Reaktion bekomme ich durch unterschiedlichste Sachen. Es gibt Spielpartner, Spielpartnerinnen, die es etwas heftiger mögen die klicken das dann auch dementsprechend etwas heftiger und es gibt, Persönlichkeiten, die das weniger heftig mögen bei denen bin ich dann halt weniger Statist.
Sebastian Das heißt du bietest da einen Service.
AnruferIn Ja, ich würde jetzt aber nicht das Service betrachten. Ich stelle mich einfach auf mein Gegenpart ein.
Sebastian Vielleicht mal andersrum. Wenn du irgendetwas Sadistisches tust, ich nehme jetzt einfach mal Spanking mit bösen Gegenständen, einfach mal als Beispiel. Wie ist deine Stimmung in dem Moment? Was macht das mit dir?
AnruferIn Das sehe ich, so blöd wie es klingt, ich sehe die Peitsche nur als Werkzeug dessen, was ich an Reaktionen haben möchte. Ich stehe auf Reaktionen und die Reaktionen hole ich mir mit irgendwelchen verschiedenen Werkzeugen.
Sebastian Also du willst wirklich die Reaktion haben und das ist halt das Mittel.
AnruferIn Deswegen sage ich, für mich ist Sadismus ein reines Handwerksmaterial oder Handwerksmittel, wie für einen Elektriker sein Schraubentier.
Sebastian Okay, das heißt, wenn dein Gegenüber gar nicht reagieren würde, dann macht es auch keinen Spaß.
AnruferIn Nein, macht es mir definitiv keinen Spaß.
Sebastian Okay, das heißt, man kann dir die Session wirklich versauen, wenn man sich ganz fest zusammenreißt und keinen Mucks macht und einfach nur da liegt.
AnruferIn Ähm, nö, weil dann ist mir Ehrgeiz gepackt, um eine Reaktion zu kriegen.
Sebastian Okay, und du sitzt da am längeren Hebel.
AnruferIn Irgendwann reaktiert jeder. Meistens.
Sebastian Ja, okay, aber die Sache an sich, also dieses, also ich überlege gerade, das ist so dieses, ich nehme mal den Stock und dann piekst man und dann kommt eine Reaktion und dann guckt man, wie ist die Reaktion und dann experimentiert man. Also ich sage mal so ein gewisser Forscherdrang. Teilst du den?
AnruferIn Ja, Spieltrieb.
Sebastian Ja, das ist noch besser. Spieltrieb ist auch gut. Ja, okay. Aber ich sag mal, so die stumpfe Sache an sich, ich mach das jetzt, das löst nichts in dir aus. Also du wärst da am Machen und Tun, da kommt keine Reaktion, da passiert auch nichts. Da vergeht dir der Spaß dran.
AnruferIn Wenn ich mitbekomme, dass es meinem Gegenüber nichts bringt oder nichts ankommt, dann macht es mir keinen Spaß dran. Muss ich aber mein Spiel auch verändern.
Sebastian Muss es denn deinem Gegenüber gefallen?
AnruferIn Das muss ihm danach gefallen haben.
Sebastian Okay, immer dieser Futur 2, das wird dir gefallen worden sein.
AnruferIn Ja genau, so ungefähr. Ich spiele selten mit jemandem, wo ich die Person nicht kenne. Wenn ich jemanden nicht kenne und mit ihm das erste Mal spiele, dann taste ich mich ran. Und dann folgt ein Nachgespräch, wie es war. Und dann kann man weitergehen. Und dann merkt man schon, ob es der Person gefällt oder nicht. Und dann spielt man ja eigentlich schon in die Richtung, dass es beiden Seiten gefällt. Sprich, der einen Seite, sprich mir, dass ich meine Reaktionen kriege und der anderen Seite, dass sie danach Spaß haben wird. Auch wenn es in dem Moment vielleicht nicht gut ist.
Sebastian Kommen wir nochmal mit der Moral. Kannst du das alles vor dir rechtfertigen? Oder hattest du da auch schon mal Schwierigkeiten? Also die Sache, da hätte ich jetzt Schwierigkeiten mit, das möchte ich nicht tun.
AnruferIn Ja, diese Moral habe ich. Ich bin noch einer von der alten Generation. Ich bin noch erzogen worden, eine Frau schlägt man nicht. Punkt. Ja, bis meine erste Sub vor mir stand. Und es unbedingt wollte. Das war eine Überwindung, die aber relativ schnell, dank ihrer Reaktionen, relativ schnell weg war. Die zweite Hürde war die Ohrfeige. Und die hat ein halbes Jahr gedauert, bis sie dann diese Ohrfeige bekommen hat. Weil man schlägt eine Frau nicht.
Sebastian Ja, also ich sage mal, inzwischen ist Erziehung ein bisschen moderner. Heutzutage sagt man, man schlägt Menschen nicht. Das macht es nicht einfacher für die Menschen, aber okay, also das ist dann wirklich, sie hat es für dich gerechtfertigt. Sie hat diesen Job übernommen. Das heißt aber, vorher hattest du jetzt keine Idee, das könnte ich jetzt machen, weil wenn man jetzt mit BDSM nichts zu tun hat und hat auch keine Person, die sagt, ja, das ist okay, mach mal, dann wird es, glaube ich, relativ schwer, das vor sich zu rechtfertigen.
AnruferIn Kommt drauf an, wie man seine erste Session erlebt. Ich habe meine erste Session erlebt, die Frau von mir ist zerflossen, dadurch, dass sie Schläge bekommen hat. In dem Moment war ihre Reaktion Rechtfertigung genug.
Sebastian Ja, also das geht auch wieder in so meine Richtung. Da steckt ganz viel Romantik drin. Wir wollen ja nur was Gutes eigentlich.
AnruferIn Genau.
Sebastian Gibt es denn Sachen, wo du sagen würdest, das würde ich nicht tun, weil das könnte ich nicht rechtfertigen von mir? Ich sage mal dauerhafte Schäden oder, also ich habe mal von jemand gehört, der sagte, ich möchte gerne mal mit so einer Peitsche, möchte ich mal, was weiß ich, 200 Mal auf den Hintern hauen und ja, der wird hinterher kaputt sein und das wird Narben geben, aber ich will das Gefühl erleben, das zu tun. Das fand ich relativ heftig erstmal in der Vorstellung, weil da ging es wirklich der Person darum, ich will das mal machen. Nee, da kam überhaupt nicht vor, wie, was ist mit dem Gegenüber das war nicht Teil dieser Fantasie und da habe ich gemerkt, da ist in mir was anders, Ja gut.
AnruferIn Also ich glaube bei 200 Fliegen sag ich irgendwann, nö das langweilt mich jetzt gerade geht gar nicht, Aber von der moralischen Seite her ist das, glaube ich, ein Lernprozess. Moral ist allgemein ein Lernprozess. Das ist etwas, was wir gelernt haben. Es ist nichts, was Voraussetzung ist, sondern wir lernen Moral. Wir lernen, wie unser Gegenüber damit umgeht, was wir gerade tun. Das ist ein ganz doofes Beispiel. In unserer Moral ist Kannibalismus verpönt.
Sebastian Jetzt bin ich gespannt, wie du weitersprichst.
AnruferIn Es gibt aber Völker auf unserer Erde, also indogene Völker, für die ist Kannibalismus normal. Es heißt nicht, dass ich auf Kannibalismus stehe.
Sebastian Nein, nein, nein, den Gedanken hatte ich jetzt auch gar nicht. Aber ja, natürlich, das ist natürlich was Anerzogenes. Und das sind ja gerade die schlimmsten Sachen. Wenn man Dinge anerzieht, dann sitzen die ziemlich tief drin. Und ich sage mal, wir als BDSM-erInnen haben natürlich diesen Punkt, dass wir ein Stück weit moralische Erziehung überwunden haben, sage ich mal. Wir haben das gelernt als Kinder, wir haben es mitgenommen. Und dann haben wir Kraft unseres Hirns beschlossen, dass es gute Gründe gibt, diese Erziehungsratschläge zu ignorieren und zu missachten.
AnruferIn Wir haben unsere Moralvorstellungen nur verändert. Wir sind sie nicht übergangen, weil wir haben alle, so blöd wie es klingt, alle BDSM'er haben eine Moralvorstellung trotzdem noch. Wir schlagen keine Frau, solange kein Konsens vorhanden ist.
Sebastian Ja, das hoffe ich, dass das bei allen so ist, aber sonst ist es ja auch kein BDSM, das ist die Definition, schließt das andere schon aus, hast du recht.
AnruferIn Genau, genau das ist das Thema. Wir haben trotzdem unsere Moralvorstellungen, die ist immer noch vorhanden, nur verändern wir sie in dem Moment auf die Situation. Wenn Konsens vorhanden ist, dann sind wir Sadisten. Du genauso wie ich.
Sebastian Ja, komm, ich versuche dich nochmal ein bisschen aufs Glatteis zu führen. Hattest du nicht auch schon mal was, wo du sagtest, also das würde ich gerne mal machen? Zum Beispiel ich, ich möchte gerne mal nähen, als Beispiel. So, da geht es mir also in erster Linie darum, ich möchte diese Erfahrung machen, das zu tun. Erst im zweiten Schritt kommt, natürlich kann ich das erst machen, wenn ich da Konsent mit meinem Gegenüber herstelle, aber grundsätzlich ist erstmal die Idee, ich möchte die Erfahrung machen, ich möchte eine sadistische Sache tun und dann suche ich jemanden, der mitspielt.
AnruferIn Ja, das ist richtig, gebe ich dir recht. Aber genau da kommt dein zweiter Punkt, wo du dir selber wieder widersprichst. Und dann suche ich mir jemanden, mit dem ich das machen kann.
Sebastian Das liegt daran, dass ich mich nicht selber nähen würde.
AnruferIn Das ist ja aber mal unrelevant, ob das jetzt nähen ist oder ob das irgendwas anderes ist. Aber wenn du das mit deiner Partnerin nicht machen kannst, dann suchst du dir jemanden, mit dem du das machen kannst. Das heißt, du suchst dir jemanden im Konsens.
Sebastian Ja, aber das sind meine Gründen.
AnruferIn Unsere Moralvorstellung ist ja immer noch vorhanden.
Sebastian Ja, aber dann habe ich doch trotzdem.
AnruferIn Mit meiner Partnerin kann ich es nicht, weil kein Konsens vorhanden ist. Sie möchte es nicht. Also machst du es ja nicht mit ihr, oder?
Sebastian Ja, aber vielleicht trenne ich da ja genau diesen Service-Sadisten, den ich eben im Chat hatte, von dem Sadisten. Ich habe erstmal die Überlegung, ich möchte etwas tun, eine Erfahrung machen. Dann suche ich jemanden, damit ich das Ganze in einem moralisch freundlichen und konsensualen Rahmen machen kann. Aber die Grundidee ist, ich möchte das gerne machen. So, und bei Menschen, die jetzt, ich sag mal, dem Service-Tadisten, der tut halt nur Dinge, von denen er weiß, dass das Gegenüber sie, ja, ich sag mal, einfordert oder zumindest gut findet oder gut gefunden haben wird. Also da ist eher so dieses, ich tue das, was erforderlich ist, zu ich möchte etwas tun. Und ich glaube, da ist dieser kleine Punkt, dieser kleine Unterschied, der mich dann auch wieder doch zum Sadisten macht.
AnruferIn Ja gut, wenn ich mit jemandem spiele, dann setzt derjenige, also sprich Sub sagt Grenze, Grenzzaun A ist links und Grenzzaun B ist rechts und genau zwischen den zwei Grenzzäunen kann ich mich bewegen. Was ich da in diesen zwei Zäunen mache, bleibt ja mir überlassen.
Sebastian Ja, ich merke schon, ich muss hier das Thema der Sendung ändern heute, da muss ich dann draufschreiben, die Moral hinter Sadismus. Nein, Sadismus mit Moral, ich glaube, das ist ein schöner Titel. Ich gucke mal das Podcast, ist das ein schöner Titel? Nee, ist es nicht, sagt sie. Na gut. Christian, bevor wir hier Schluss machen, muss ich eine Frage noch stellen. Das Podcast, so wie hat mich aufgetragen, weil der Chat wohl gerätselt hat. Wo fährst du denn gerade hin? Das scheint wichtig zu sein.
AnruferIn Ich fahre gerade von einem Außendienst nach Hause.
Sebastian Okay, und da wartet dann...
AnruferIn Von Basel nach Donbön. Um es genau zu nehmen.
Sebastian Basel habe ich schon mal gehört, da bin ich sogar durchgefahren. Das andere habe ich noch nie gehört. Aber du bist noch ein bisschen unterwegs, ja?
AnruferIn Am Bodensee.
Sebastian Ah, so eine schöne Gegend, ja. Okay, bist du noch lange unterwegs?
AnruferIn Circa eine halbe Stunde, ja.
Sebastian Ja, da wirst du die Sendung nicht mal ganz mitkriegen. Im Zweifel bleibst du einfach ein bisschen im Auto sitzen. Und ich bedanke mich ganz herzlich bei dir für deinen Anruf, schreib mich hinterher gerne mal an dann verknüpfe ich dich mit der Folge und hab einfach eine schöne Zeit und ich werde noch mal ein bisschen heute versuchen das weiter zu ergründen, gut hab eine gute Zeit und gute Fahrt ich wünsche euch.
AnruferIn Auch noch einen schönen Abend danke für deinen Podcast.
Sebastian Sehr sehr gerne, mach's gut, tschüss danke, tschüss So ihr Lieben, das war Christian und obwohl ich ihn versucht habe, aufs Glatteis zu führen, ist es mir nicht gelungen. Das ist so das Schöne an diesem Podcast, dass ich auch ein bisschen in meiner Psyche immer rumforschen kann und überlegen kann und natürlich Konsens entschuldigt fast alles, aber welcher Gedanke war zuerst da? So und dann habe ich euch heute einen Einspieler mitgebracht, ich habe sogar zwei aber einen, den muss ich nur finden wo ist der denn da und zwar vom Dom, vom Dom mit Zap der hat mir heute einen kleinen Einspieler geschickt und der ist so schön, den mag ich euch nicht vorenthalten los geht's.
Einspieler Hallo und guten Abend, liebe Sebastian und liebe Zuhörer der Live-Sendung. Hier ist Dom von Dom mit Sub und wenn heute schon das Thema Sadismus ist, muss ich mich melden, denn letzte Woche war ja mein Sub mit dabei und hat darüber geredet. Hier mal die andere Seite von uns beiden, wie ich denke. Sadismus, ja, das ist etwas, was ich lebe und liebe. Wenn ich auf Veranstaltungen bin, hört man öfters mal das laute Zischen, das Schlaggeräte, das Spielen. An den Nippeln kann man beobachten und sehen, wie der Sub für mich leidet. Sadismus ist aber nicht nur körperlich, sondern man kann auch mit Worten den Leuten in einen Mindfuck versetzen und dort das Ganze zum Glühen bringen, mit bestimmten Themen, teasern, mit Lieblingen da rumhantieren. Was löst das ganze bei mir persönlich aus ich mag dieses gefühl von macht dieses gefühl den anderen leiden zu lassen zu hören wenn da ein geräusch rauskommt zu ein leidendes und doch, liebendes Geräusch. Ein Geräusch, wo man daran merkt, es wird genossen, obwohl es richtig wehtut. Man merkt, wie der andere anfängt zu fliegen, sich fallen lässt und bereit ist, eigentlich alles zu geben und man auf einmal auch die Verantwortung hat, den Gegenüber nicht zu überstrapazieren, nicht zu sehr leiden zu lassen und auch die Grenzen des anderen zu erkennen und zu akzeptieren und dann auch mal Schluss zu machen, auch wenn der devote Part gerade am liebsten noch viel mehr einstecken würde. Das ist die Verantwortung, die man dabei hat. Und diese Macht, dieses Gefühl der Macht, das ist einfach schön. Zu sehen, wie der andere sich da aber auch hingibt, es einem zuliebe erleidet. Vielleicht auch dazu gebracht werden kann, die Grenze zu erreichen beziehungsweise auch mal für einen kurzen Moment zu überschreiten, weil das gerade geil ist. Aber wie gesagt, auch beim Grenzeüberschreiten, man muss aufpassen, dass man es nicht überstrapaziert und man muss danach auch auf alle Fälle das Gespräch suchen. Ohne Gespräch funktioniert das Ganze gar nicht, finde ich, Ja, ich kann leider nicht anrufen Daher dieser kurze Wortbeitrag von mir Und ich wünsche allen Zuhörerinnen und Zuhörern Einen wunderschönen Abend Und bin gespannt auf diese Folge, wenn ich sie nachhöre, Ja.
Sebastian Ihr Lieben, das war Dom Und der hat so schöne Sachen gesagt, leiden lassen oder wenn Geräusche rauskommen. Ich mag ja diese Vokabeln dafür, aber es ist offenbar eine an sich sinnliche Erfahrung. Ich mache Dinge und dann passieren Dinge und da kommen Reaktionen und man kann neue Gefühle erkunden. Großartig und Moral kam jetzt da überhaupt nicht vor. Also sehr spannend. Das heißt, dass an der Stelle, das kann man ganz, ganz anders sehen als ich. Und das finde ich auch gut, das finde ich immer schön an den Live-Sendungen, dass man da einfach ein breites Spektrum sehen kann. Aber auch da ist, es wird viel erklärt mit anderen Sachen. Also ich tue Sadismus, weil da kommt das und das bei raus. Natürlich ist bei einer Erklärung immer so, aber ich finde beim Sadismus ist es noch ein bisschen extremer. Okay, bevor ich hier selber wieder in den Monologen weiter drin hänge, biete ich euch einfach mal eine Telefonnummer an, unter die ihr anrufen könnt. 05101 9118 952 ist die Telefonnummer und da könnt ihr anrufen und direkt mit mir sprechen, wenn ihr mögt. Und das geht jetzt so schnell, es klingelt direkt, dann gehe ich doch mal direkt ran. Hallo Sebastian hier, mit wem spreche ich?
AnruferIn Hier ist auch Sebastian.
Sebastian Hallo Sebastian, schöner Name.
AnruferIn Ja.
Sebastian Okay, wir gucken mal, die Verbindung ist ein bisschen wackelig, aber es wird schon gehen. Schwierig, wie kann ich dich denn jetzt hier anlegen? Name schon vergeben. Da, Sebastian, ich habe dich jetzt einfach mal eingetragen. Hallo, hast du schon mal angerufen?
AnruferIn Nein.
Sebastian Sehr gut. Dann gucken wir, dass wir dich hinterher verknüpft kriegen. Ja, wir reden über Sadismus und bist du Sadist?
AnruferIn Ja.
Sebastian Okay. Magst du was erzählen? Warum, wieso, weshalb, wie kam es dazu?
AnruferIn Huh, wie kam es dazu? Das ist eine gute Frage. Ich fange einfach immer schon den Schmerzbereiten des Partners, der es empfangen möchte, schön.
Sebastian Ja, okay. Also, weil dein Gegenüber drauf reagiert oder weil dir das Spaß macht?
AnruferIn Weil mein Gegenüber drauf reagiert und weiß, wie es Spaß macht. Genau.
Sebastian Okay. Was ist für dich Sadismus? Also, was tust du? Bist du eher der Spanking-Mensch oder der Mensch, der eher in Richtung Demütigung geht? Oder, ja, was ist dir das Liebste?
AnruferIn Eher Spanking, genau.
Sebastian Wie hat das angefangen? Oder wann hat das angefangen? Das ist vielleicht präziser.
AnruferIn Wann hat das angefangen? In der frühesten Jugend eigentlich.
Sebastian Okay.
AnruferIn Also ich sag jetzt mal so zwischen 17 und 18 irgendwo.
Sebastian Genau. War das einfach oder musstest du dann, auch da ist wieder die moralische Grenze, da was überwinden?
AnruferIn Klar, man muss irgendwann für sich feststellen, es gehört zu einem dazu und man muss uns so akzeptieren. Weil moralisch hat man ja andere Sachen von zu Hause gelernt, klar.
Sebastian Okay, wie wichtig ist, dass es deinem Gegenüber gefällt?
AnruferIn Das ist schon sehr wichtig. Genau, also das ist schon ein großer Punkt.
Sebastian Gibt es Sachen, die du, das hatte ich ja eben auch im Gespräch, die du gerne mal machen möchtest, wo du dann auch erstmal dafür werben musst und sagen möchtest, hier, ich würde das gerne mal probieren, das könnte mir Spaß machen. Gibt es sowas oder gab es sowas mal?
AnruferIn Ja, das ist immer schwierig. Ja, natürlich gab es solche Sachen, aber ich glaube, wenn man vorher miteinander genau auseinanderdividiert, was der andere mag und was der andere nicht mag, dann wird es schon leichter.
Sebastian Okay. Wenn du jetzt mal so eine Session erlebt hast, wo es wirklich, ja, wo wirklich die intensiv war, wenn du so am nächsten Morgen mal in den Spiegel guckst, dann siehst du ja dann doch die Person, die schon ziemlich heftige Sachen gemacht hat. Ist das für dich dann okay oder musst du da auch mal drüber nachdenken?
AnruferIn Das ist für mich in Ordnung.
Sebastian Okay, ich bin offenbar der Einzige, der hin und wieder mal Gewissensbiss hat. Da hat sich das Podcast so wie offenbar jemand ausgesucht, der mit Anstand und Moral, meine Liebe. Ja, klar. Okay und so von der Art her ist das intensiver geworden was dir Spaß macht was du möchtest oder ist das eher tatsächlich gleichbleibend also.
AnruferIn Ich würde sagen in den letzten Jahren ist es eher intensiver geworden ja.
Sebastian In welcher Richtung auf welchem Level bist du da im Moment ja Also was brauchst du, damit es dir Spaß macht? Sagen wir es mal so.
AnruferIn Was ich brauche, dass mir Spaß macht, ist, dass die Sub gerne leidet und dass man wirklich Spuren auf der Haut zieht, die auch noch ein paar Tage anhalten.
Sebastian Okay, und währenddessen, wie fühlt sich das für dich an?
AnruferIn Währenddessen fühlt es sich sehr gut an.
Sebastian Ja, also was ist es, spürst du dich und siehst du dich oder ist das eher so ein, wie soll ich das sagen, ein, Bist du vom Geist eher bei deinem Gegenüber oder bei dir selbst?
AnruferIn Bei mir selbst.
Sebastian Okay. Ja, okay, das brauche ich ja mit Moral gar nicht weiterfragen. Oder hast du da wirklich schon mal Schwierigkeiten, dass du gesagt hast, ja, da muss ich mal überlegen, ob das noch so gut ist. Oder ist das für dich genauso wie jetzt für der Kramoso zum Beispiel gefestigt?
AnruferIn Bis jetzt war ich noch nicht an dem Punkt, nee.
Sebastian Okay, dann hole ich jetzt mal die große Keule raus. stell dir vor, du müsstest deiner Mutter das erklären und vor ihr rechtfertigen. Könntest du das?
AnruferIn Ja gut, das sind andere Punkte. Natürlich, aber ich glaube, wir müssen uns ja für das, was wir da tun oder vor der Gesellschaft eigentlich immer rechtfertigen.
Sebastian Können wir das bei Sadismus?
AnruferIn Ja, das können wir wahrscheinlich bei ganzen SMB, der SM nicht.
Sebastian Okay. Ja, da bin ich ja tatsächlich etwas optimistischer als du, da sage ich halt schon, aber man kann eine ganze Menge rechtfertigen, weil es ist ja gut für einen irgendwo, aber bei Sadismus fällt mir das tatsächlich schwieriger.
AnruferIn Deswegen ist glaube ich Rechtfertigung, ja, wenn ich nicht so richtig bin.
Sebastian Also wenn ich jetzt einer Person von BDSM erzähle, sollte ich vielleicht nicht als erstes die Sache mit dem Sadismus erwähnen, sondern das vielleicht eher so für ein zweites und drittes Gespräch aufheben.
AnruferIn Ja, okay, das kann man machen, ja.
Sebastian Okay. Hast du von deinem Gegenüber, von deiner Spielpartnerin, hast du da mal was gesagt bekommen, wie du auf die Person wirkst, wenn du was Sadistisches tust?
AnruferIn Also wir langen eigentlich ihre Blicke, das genügt.
Sebastian Das Podcast-Subi korrigiert mich ja zu Recht. Sie sagt nicht rechtfertigen, sondern erklären oder nachvollziehbar machen. Ich glaube Nachvollziehbarkeit ist tatsächlich der richtige Begriff. Wie kann das jemand nachvollziehen? Ist tatsächlich schwierig. Genau. Jetzt hat sie allerdings den roten Faden in meinem Kopf zerschnitten. Jetzt muss ich den wieder suchen und wissen, wo ich jetzt hänge. Ich bin im Gespräch. Dankeschön, meine Liebe. Du kannst ja mal mein Getränk nachschenken. Ja, da freut sie sich. Das ist toll. Jetzt muss ich den Faden wiederfinden. Verdammt. Immerhin weiß ich noch deinen Namen. Das fällt mir übrigens bei dem Namen tatsächlich auch leicht. Ich habe mal dieses Feedback bekommen. Also wenn du das machst, dann schaust du so und so. Also dann hast du dieses Funkeln in den Augen und so. Und das scheint ja auf mein Gegenüber auch schon zu wirken.
AnruferIn Ja.
Sebastian Also das ist ja dann auch schon wieder ein Feedback, wo man mir offenbar ansieht, dass ich da gerade Spaß habe.
AnruferIn Genau.
Sebastian Ja, und ich kann das gar nicht trennen, ob ich jetzt Spaß daran habe, mit ihr was zu machen oder ob ich Spaß daran habe, jetzt einfach gerade hemmungslos boshaft zu sein.
AnruferIn Ich glaube, du kannst es ausdrücken.
Sebastian Aber jetzt ist Podcast, so wie leuchtet gerade den Werbeblock ein. Warte noch ab, bis das Gespräch zu Ende ist, dann darfst du das öffnen, okay? Das ist aber auch eine gemeine Falle. Ja, das müssen wir gleich gucken. Du erinnerst mich auch gleich dran, ne? Okay, also sie wird gleich knuspern und krass spielen hier. Okay, das heißt also für dich, Sadismus völlig in Ordnung, passt, kann man machen, rechtfertigen muss nicht sein und du bist da happy mit. Das ist ja einfach. Warum mache ich mir so viele Gedanken eigentlich?
AnruferIn Keine Ahnung.
Sebastian Ja, okay. Gut, vielleicht auch, weil ich heute Abend darüber sprechen möchte. Gibt es eine Art von Sadist, wo du sagst, wenn du andere BDSM-er siehst, wo du sagst, also das ist dann schon wieder komisch, also das mag vielleicht noch im BDSM-Bereich okay sein, aber das wäre jetzt für dich zum Beispiel eine Sache oder eine Art und Weise oder eine Denkart, wo du sagen würdest, nee, das überschreitet Grenzen, das könnte ich selber nicht.
AnruferIn Nö, ich sage immer, jedem Tierchen ist ein Blizierchen, ne?
Sebastian Okay, okay. Einfach, simpel. Ganz ehrlich, das ist auch genau richtig so, dass man da an der Stelle dann auch wirklich sagen kann, okay, wenn man das Verständnis für sich selber hat, fällt das ja auch für andere leichter.
AnruferIn Weißt du, Sebastian, ich habe noch nie zur Masse gehört. Schon in meinen Schulzeiten nicht. Also, ja, ich war immer schon anders wie die anderen. Oder wie sie in meiner Schule immer sagt, ich bin Individualist, also sehe ich es genauso.
Sebastian Ja, das werden wir früher oder später mal alle, aber manche können ein bisschen früher damit anfangen und dann ist es genau spannend. Dann wünsche ich dir ganz viel Spaß weiterhin beim boshafte Dinge tun und dass auch dein Gegenüber immer Spaß an deinem Sadismus haben wird.
AnruferIn Genau und ich habe ja schon bei euch ein Konto.
Sebastian Sehr gut, dann werden wir dich finden oder hier schreib mal gleich das Podcast zu mir an, du kannst sie ja anflüstern und dann wird sie dich hier ordentlich verknüpfen, damit das alles passt.
AnruferIn Okay.
Sebastian Alles klar, mach's gut, tschüss.
AnruferIn Danke, tschüss.
Sebastian So, der Ton war jetzt nicht ganz so ideal, das werde ich natürlich versuchen ein bisschen aufzupolieren für die Veröffentlichung im Podcast und jetzt krass spielt das Podcast, Sobi. Ich habe eigentlich der Menschen gesagt, dass ich mich darum erst in zwei Wochen kümmere, liebes Podcast-Hobie, denn ich habe, liebes Publikum, da muss ich jetzt auch mal gleich ein Foto von machen. Ich habe eine Postkarte bekommen, ich habe einen Umschlag geholt und habe Tittensocken bekommen. Anders kann ich das nicht sagen. Sollen wir die heute mit in die Verlosung reinwerfen? Können wir eigentlich machen, ne? Dir passen sie nicht, mir passen sie nicht. Dann gucke ich mal, dass ich jetzt hier gleich ein Foto mache. Wie kriege ich denn dieses Foto jetzt von dem Handy auf den Rechner und dann in den Chat rein? Also Liebespublikum, ich habe auf jeden Fall von einem Podcast aus Wien Post bekommen, eine Karte und zwar von dem Liebesgeschichte Podcast, also ein Geschichtspodcast über Liebe, gibt es übrigens gerade auch eine Folge über den Marquis de Saad und echt spannend, Franziska heißt glaube ich die Hostin und, oh Gott die Hostin, das sagt man so nicht, der Host ist Franziska und die macht das ganz wunderbar. Und erklärt ganz viel Sachen über Liebe und Sexualität und ich glaube von irgendwie, ja, Folgen des letzten Jahres sind zumindest mindestens drei mit BDSM-Bezug dabei, wenn ich das richtig gehört habe. Also hört da mal rein, Liebesgeschichte heißt der Podcast und ist auch ein schönes Wiener Schmäh mit drin. Also ich mag das ja, da kann man immer gut rein. Und da war auch ein Keks dabei und den darf das Podcast so wie jetzt essen. So. Und vielleicht hier ist noch so ein kleiner Vibrator war mit im Umschlag. Ich glaube, den können wir auch mit auf die Reise schicken heute, ne? So, dann gibt es heute eine richtig fette Kiste zu gewinnen bei uns. Muss man mir gleich sagen, ob der Keks auch schmeckt. Ein Podcast-Keks. Man könnte mal den Keks der Unvernunft. Das wäre mal was. Und, wie ist der Keks? Ist egal, was du sagst. Du musst jetzt sagen, der ist total lecker und gut, du musst jetzt so Genussgeräusche machen. Ja, genau, sehr gut. Ja, Franziska, also ich hoffe, dass ein paar Unvernunfthörer bei dir mit reinhören, weil ich finde das immer toll und ich finde, als Podcast-Hinde sollte man sich auch gegenseitig ein bisschen empfehlen, gerade in diesem ganzen Bereich Kink, Sexualitäts-Podcast und Co., weil uns fällt es unglaublich schwer, irgendwie für uns zu werben, weil, ja, wir sind offenbar so eine eigene Podcast-Community, die, ja, nicht so ganz zu den anderen zu passen. Scheint, habe ich festgestellt, nein, liebes Podcast, du mit dem Keks isst du jetzt alleine auf. Ich möchte ihn nicht probieren. Du musst es mir hinterher erzählen. Ich bin jetzt sadistisch und sage, du musst jetzt den Keks alleine essen mit Folie. Nein, bitte nicht. Das gibt immer nur Komplikationen und dann wieder Papierkram. Okay, wieder zurück zum Thema. Ich glaube, aber ich komme gerade nicht von dem Keks weg. Ich spiele euch noch mal was ein. Ich hätte da noch einen, nämlich von Robin. Und die habt ihr auch schon mal gehört, das müsste jetzt ziemlich genau vier Jahre her sein, damit habe ich mit ihr gesprochen, da war sie gerade in Japan. Und die hat heute einen kleinen Einspieler geschickt, wobei klein ist der gar nicht, der geht rund fünf Minuten. Na dann, jetzt lieber schnell abspielen, bevor die Sendung zu Ende ist. Los geht's mit Robin.
Einspieler Hallo Sebastian, hier ist Robin. da ich morgen bei der Live-Show wahrscheinlich im schönen Prag sein werde. Jetzt hier per Sprachnachricht meine zwei Cent zu Sadismus. Sadismus ist wahrscheinlich meine stärkste Veranlagung in Sachen BDSM und es ist auf jeden Fall ein Grund für mich oder der Grund für mich, BDSM überhaupt zu praktizieren. Ich hatte, wenn man zurückblickt, macht es relativ Sinn im Großen und Ganzen, Ich hatte schon immer gewisse Fantasien und ich mache auch Kampfsport und da war schon immer so ein gewisses Aha- oder Hm-Gefühl, wenn man zum Beispiel einen Hebel ansetzt und der andere dann zuckt und sich windet und schreit und das zaubert einem ein Lächeln ins Gesicht. Mit einer meiner liebsten Spielarten ist und bleibt Impact Play tatsächlich noch vor anderen Sachen, die ich mache. Was ist der Reiz für mich dran oder was ist die Wirkung? Mein Gehirn schüttet einfach, wenn ich dem nachgehen kann, enorme Mengen an Dopamin aus. Es kommt dann irgendwann später auch sexuelle Erregung, aber die ist auf jeden Fall untergeordnet. Meistens bin ich auch so in der Zone drin, dass ich die gar nicht so bewusst wahrnehme. Also dieser Dopamin-Flash ist das, was es ausmacht. Der setzt sich schon zusammen, so ein bisschen aus dem Reaktionsfetischismus, den ich halt einfach auch habe. Das Gegenüber quiekt, es windet sich, es schreit, es zuckt so schön, es schnauft tief ein. Das macht mir Freude. Es ist aber auch dieses Gefühl von Macht und diese physische Interaktion, die man hat. Ich lasse Dinge passieren. Und in Summe versetzt mich dieser Dopaminausstoß einfach in eine sehr starke Euphorie. Es kann meine Stimmung zum Positiven verändern. Es kann mich entspannen. Impact Play, mich jetzt ausleben zu können. Man kann sich auch darüber kontrolliert abreagieren, finde ich. Es ist ja doch, ich erhebe meine Hand gegen jemanden, der das Wille für mich aushält und ich kann quasi durch die Peitsche wie Energie abgeben und ich fühle mich danach besser. Und es ist total gut geeignet, dass ich mal runterkomme und mich fokussieren kann, weil ich muss ja die Pobacken oder die Schultern akkurat treffen und dafür muss ich mich fokussieren. Und BDSM und besonders dann eben sadistische Handlungen sorgen dafür, ich will ja nichts falsch machen, um Gottes Willen, dass ich mich super fokussieren kann. So eine erdende Funktion. Und dann noch in Kombination mit diesem Dopaminausstoß. Das ist wirklich, wirklich super für mich. Rechtfertigen. Naja, wie rechtfertigt man das? Ich denke, es gibt keinen Sadisten, der da nicht schon mal drüber nachgedacht hat. Ist das okay, was ich da so mache? Aber für mich ist die Rechtfertigung recht einfach. Der andere, mit dem ich das mache, ist ja okay damit, dass ich das mache. Und ich bin eine sehr verantwortungsvolle Top. Jedenfalls halte ich mich für eine. Und ich mache regelmäßige Check-ins. Wenn die Reaktion heftig ist, nachfragen, okay, wo stehst du jetzt? Wie geht es dir? Ich höre ja auch auf, wenn der Sub nicht mehr mitmacht, nicht mehr kann. Und das ist für mich einfach der signifikante Unterschied zu einem psychopathischen Serienkiller, der einfach Leute schnitzelt, weil es ihm Spaß macht. Das ist einfach dieser Punkt, ich finde es nur gut, wenn es der andere gut findet. Ja, was bleibt noch zu sagen? Vielleicht Ausblick in die Zukunft oder meine Wünsche, was ich gerne noch ausprobieren möchte. Ich bin ja, wie gesagt, besonders impact-affin. Ich habe aber tatsächlich noch nie einen Rohrstock benutzt. Hat den Hintergrund, ich habe in Japan angefangen zu spielen, wo Rohrstöcke jedenfalls zu dem Zeitpunkt so gar nicht beliebt oder im Handel erhältlich waren. Masochisten waren noch weniger erhältlich und mein momentaner Partner hier, der mich hoffentlich noch lang begleiten wird, ist durchaus masochistisch, aber irgendwie Rohrstöcke schauen ihn so gar nicht an. Das steht also noch aus. Gern auch in Verbindung mit so einem Rollenspiel, zum Beispiel Lehrerinnen oder so, würde ich Rohrstöcke gern ausprobieren. Ich würde auch gern mehr in den Bereich des psychologischen Sadismus eindringen. Ob man das jetzt mit Rollenspiel verknüpft, so in Richtung Verhör, weiß ich noch nicht. Aber ich möchte gern das auch mal ausprobieren, weil ich weiß, wie stark Worte wirken können. Und weil ich glaube, meistens bei Leuten schnell rauszubekommen, wo ihre wunden Punkte wären und dann probieren, dort draufzudrücken, wäre nett. Und auf jeden Fall so ein Knast-Event. Ich möchte schon lange mal ein Knast-Event machen und dann Teil der Polizei sein, um dann einfach mal sadistisch und korrupt mich ausleben zu dürfen. Ich wünsche dir noch einen ganz wunderbaren Abend mit tollen Gästen und eine erkenntnisreiche Sendung Ciao, ciao.
Sebastian Ja ihr Lieben, das war Robin und so ein schöner Beitrag. Dopamin, Dopamin, Dopamin natürlich und der Dopamin-Flash, das ist schon was großartiges. Und auch da wieder, es quiekt und windet sich. Ich mag ja solche Formulierungen. Ja, erstmal Grüße nach Prag. Ich glaube, das Gespräch hätte ich gerne mit dir geführt, aber genau dieser Punkt, dieser Fokus auf das, was ich tue, auf die Person. Und ja, also ich sage mal, sadistische Handlungen machen uns glücklich und dann ist dann der Bonus quasi, dass wir das auch noch tun dürfen. Vielleicht ist das ja Menschen auch so angelegt, dass das Sadismus uns einfach glücklich macht. Das ist dann vielleicht einfach so. Vielleicht ist das evolutionär irgendwie vom Vorteil gewesen. Ich weiß es nicht. Ich habe aber, während ich Robin gehört habe, habe mir gesagt, Mensch, ich habe mal ein Buch gelesen, die Q-Briefe. Das ist ein Buch, was hier schon lange, lange rumsteht und da gibt es eine schöne Formulierung. Da erzählt eine Frau, dass sie hält ihren Hintern hin, um ihn glücklich zu machen. Also um die Stimmung aufzuhählen, wo das an der Stelle so eine Art Opfer ist, um jemand anderem gut zu tun und der Person gefällt es halt einfach, dann diese sadistische Handlung zu vollziehen. Das ist da nochmal eine etwas andere Abgrenzung. Mein Gott, heute ist wirklich, ich habe heute voll den moralischen, das gibt es ja auch gar nicht. Naja, das passiert, wenn das Podcast so wie hier Kekse in der Sendung ist. Mit Himbeeren habe ich gerade gehört. Okay, wir können sprechen über Sadismus. Dazu gibt es eine Telefonnummer und das ist die 05101 911 8952. Da könnt ihr mich anrufen und dann sprechen wir über Sadismus, über eure Sichtweise auf diese schöne Sache. Wann ist das Sadismus im Bereich BDS? Ach, ihr braucht gar nicht anrufen, es klingelt nämlich schon hervorragend. Hallo, Sebastian hier, mit wem spreche ich?
AnruferIn Ihr ist der serviceorientierte Sadist, über den du so lachen musst.
Sebastian Ich habe nicht über dich gelacht, sondern ich fand einfach die Formulierung so schön, weil ich kenne nur den Service Top und den Service Sadisten, von denen hatte ich vorher nicht gehört. Magst du dich selber vorstellen, magst du einen Namen sagen, den ich notieren darf?
AnruferIn Ja, mein Name ist Markus, im Chat als OPZ-Mat unterwegs. Und ja, ich bin 44 und praktiziere mehr oder weniger seit ich 16 bin Sadismus aktiv auf mehreren Ebenen. Sowohl den körperlichen als auch den psychischen. Und ja, hab das jetzt alles sehr schön mitverfolgt. Ich fand den letzten Einspieler von Robin sehr, sehr schön, weil der zum 98% all das widerspiegelt, was ich auch bin.
Sebastian Ja, hervorragend. Also erstmal herzlich willkommen bei der Unvernunft. Ich muss noch eine Sache aus dem Chat, damit ich die nicht vergesse, noch mal kurz erwähnen von Eleanor. Nämlich bin ich, wenn ich als Brett mein Dom ärgere, nicht auch etwas sadistisch? Heißt du als Service-Sadist hast wahrscheinlich auch schon mal ein sadistisches Hub vor dir gehabt?
AnruferIn Ja, tatsächlich. Also ich habe auch schon mit Switcherinnen gespielt. Das ist nochmal so eine eigene Liga, finde ich. Ja, ich würde jetzt nicht sagen, dass eine Brett automatisch auch eine Sadistin sein muss. Denn sie lockt ja den Dom oder Sadisten dahin, dass sie dann das bekommt, was sie möchte. Das sehe ich jetzt nicht als Sadismus tatsächlich. Für mich ist Sadismus eher, dass ich möchte... Sehen, dass mein Gegenüber an seine Grenze geht, eventuell etwas drüber hinaus geht, dass das Gegenüber während dem Spiel quasi über sich hinaus wächst, eventuell neue Dinge kennenlernt. Und wenn am Ende die Augen von ihr leuchten, leuchten meine auch. Und deshalb finde ich auch Aftercare immer ganz, ganz wichtig, dass man dann auch nochmal nachspüren kann und nachsprechen kann, was war denn jetzt das, was genial war, was war das, was vielleicht nicht so genial war. Gibt es Punkte, die man nochmal ausbauen möchte? Gibt es eventuell Dinge, wo man dann festgestellt hat, es ist doch nicht so meins? Und das meine ich eben mit dem Service orientiert. Ich habe einen festgesteckten Rahmen, wo es so sagt, bis hier hin und nicht weiter. Wie ich den ausfülle, ist meine Sache. Das entscheide ich nach gut dünken und worauf ich gerade Bock habe. Und trotzdem ist aber auch so ein bisschen natürlich das Spiel mit die Grenzen ein bisschen rausdrücken. Die sind zwar gesetzt, aber man kann ja ein bisschen drücken.
Sebastian Okay, du hast also die Sporttrainer-Ausrede. Es ist halt deine Aufgabe, der Sadist zu sein, damit das für euch beide dann schön ist.
AnruferIn Nee, es ist keine Aufgabe, es ist Passion. Also für mich ist es Passion. Ich habe sehr früh in meinem Leben festgestellt, dass ich mit Schmerzen bei mir selber so gar nichts anfangen kann, aber es total toll finde, wenn ich anderen Schmerzen zufügen kann oder meinen Willen so aufzwingen kann, dass sie das tun, was ich möchte, selbst wenn sie sich vielleicht ein bisschen dagegen wehren.
Sebastian Okay, aber jetzt gehe ich doch nochmal auf den Begriff des Service-Sadisten. Was unterscheidet denn den von dem gewöhnlichen BDSM-Sadisten?
AnruferIn Also für mich ist die Begrifflichkeit eben die, dass mein Ziel nicht ist. Ich möchte durchsetzen, dass ich mich danach gut fühle, scheißegal, wie es dem anderen danach geht. Sondern das meine Prämisse ist, der andere muss am Ende sagen oder die Sub muss am Ende sagen, das war eine geile Session, sie schwebt immer noch, am besten ist es, sie in so ein Subspace reinzukriegen und dann bin ich auch zufrieden. Der Weg, wie man dorthin kommt, den zeichne ich durch Benutzung von Gerätschaften, durch Blicke, durch Worte, wie auch immer. Da springt ja jede Person immer ein bisschen anders an. Aber am Ende muss eben stehen, dass sie mehr oder weniger glücklich, so völlig weggetreten, lächelnd, dann bei mir zu Füßen sinkt und sagt, die Zeit, die wir jetzt zusammen hatten, das war das Nonplusultra und mir geht es super gut und dann bin ich auch zufrieden. Und das meine ich eben mit Service orientiert.
Sebastian Jetzt schreibt Elian im Chat, ist das nicht das Ziel von jedem DOM?
AnruferIn Glaube ich nicht. Also ich kenne auch genug Leute, denen es darum geht, dass die eigenen Bedürfnisse erfüllt werden und die Bedürfnisse vom Gegenüber sind da hinten angestellt.
Sebastian Ja gut, aber das kann ich im Zweifel immer drehen. Mein Bedürfnis ist, dass es meinem Gegenüber gut geht und wie ich das erreiche, ist dann ja im Grunde zweitrangig. Also das kann ich im Zweifel immer drehen. Aber was wäre denn ein Beispiel, gerade im Kinky-Kontext von einem schlechten Sadisten oder von einem, ich glaube, Lydia Weniger hat geschrieben, pathologischen Sadisten, das ist ja ihre Unterscheidung. Und da muss man ja auch ein bisschen gucken, dass man im BDSM-Bereich nicht an die gerät, weil das ist ja irgendwie schlecht, habe ich mir sagen lassen. Magst du dazu was sagen?
AnruferIn Ach, das soll schlecht sein, habe ich auch gehört. Ich glaube, das Pathologische erklärt es schon so ein bisschen. Pathologisches ist eben jemand, dem die Grenzen des Gegenüber egal sind. Der eben nur nach dem eigenen Ich guckt, also sehr egozentrisch und auch egoman unterwegs ist und das Gegenüber interessiert ihn nicht. Auch gesetzte Grenzen interessieren ihn nicht. Das ist für mich ein pathologischer Sadist, der eben das durchsetzt, was er möchte, egal ob es dem Gegenüber jetzt gut tut oder nicht.
Sebastian Okay, also in meiner Toprolle, da muss ich jetzt mal wieder sprechen, ausnahmsweise, da halte ich mich schon für sehr egoistisch, weil ich will ja Spaß haben. Ich will was Tolles erleben. Und natürlich habe ich gelernt, dass das besonders dann gut funktioniert, wenn auch das Podcast so sehr viel Spaß dabei hat. Aber vom Grundsatz her bin ich egoistisch und will jetzt was erleben und will was machen. Und ich habe gelernt, das funktioniert halt so am besten. Und damit ist es schon wieder alles in Ordnung. Aber die Grundintention ist doch wieder die egoistische bei mir. Und das wäre doch schon wieder das Pathologische.
AnruferIn Ja und nein. Ja und nein. Also ja, natürlich, weil ich derjenige sein will, der den Ton angibt. Und ich möchte sagen, was jetzt passiert und wie es passiert und wie lange es passiert. Aber ich wahre ja trotzdem die Grenzen des Gegenüber. Ich bewege mich in dem, wie ich es vorhin schon gesagt habe, in dem vorgegebenen gesteckten Rahmen. Ein pathologischer Sadist, wie es bei Lydia Benecke zur Sprache kommt, das ist eben jemand, der kennt keine Grenzen. Der achtet keine Grenzen, der bewegt sich in keinem gesteckten Rahmen, sondern der macht nur das, worauf er Bock hat. und wenn es das Leben des Gegenüber kostet.
Sebastian Okay, das ist vielleicht genau der Punkt. Da ist dann dieses, ich will das jetzt machen und der Rest ist mir egal, weil ich will es tun und darauf liegt der Fokus. Und das verträgt sich vom Grundsatz her überhaupt nicht mehr mit BDSM. Also das verlässt dann immer sofort die BDSM-Grenze in dem Bereich. Das heißt eigentlich ist sadist der falsche Begriff im BDSM, weil eigentlich dürfen wir es gar nicht so nennen, weil eigentlich ist es das ja gar nicht in dem Sinne. Es ist nicht die Freude am Schmerz zufügen, sondern es ist die Freude daran, dem anderen was Gutes zu tun mit bösen Mitteln.
AnruferIn Ja doch, es ist schon auch die Freude am Schmerz zu fügen, aber eben so rational begrenzt und auch emotional begrenzt, dass man sich nicht hinreißen lässt dazu, über eine gewisse Grenze drüber zu gehen.
Sebastian Ja, also mit den Grenzen sagst du was genau Richtiges. Mein Gott, Michael schreibt schon im Chat, man hätte einen Psychologen einladen sollen, der genau dazu etwas erzählt.
AnruferIn Also tatsächlich sehe ich das auch so. Die aktiven Spieler müssen ein Stück weit auch in Anführungszeichen Psychologe für die Sub sein, denn wenn die Session rum ist. Muss man die auffangen. Und dann muss ich wissen, wie gehe ich denn einfühlsam jetzt mit dieser Person um, die ich gerade vor 30 Sekunden noch durchs Fähig gehauen habe. Wie fange ich die jetzt auf? Wie kriege ich die wieder beruhigt? Wie kriege ich die dazu, dass sie diesen Euphorie-Zustand, in den sie vielleicht kommt, dass sie den so lange wie möglich aufrecht erhält? Es ist jetzt nicht so, dass man eine Session beendet, Der Schalter legt sich um und dann ist wieder alles, wie es vorher war. Man will ja auch ein Stück länger drüber hinaus noch was davon haben.
Sebastian Ja, es sollte hinterher immer besser sein als vorher.
AnruferIn Richtig.
Sebastian Jetzt gibt es aber so einen Punkt und davon mag ich mich auch, da kann ich mal mit schlechtem Beispiel vorangehen, nicht ganz frei sprechen von, dass man merkt, man kommt in so einen Flow. Man macht da jetzt was und dann ist man da voll drin und es kann auch mal passieren, Die Möglichkeit gibt es, dass man eben nicht sieht, wo ist die Grenze des Gegenübers oder man sieht sie erst dann, wenn man das safe hört und steckt da voll drin. Und ich würde das in meinem Leben mal als den pur sadistischen Moment bezeichnen, dass man also wirklich, ich mache das jetzt, es macht unglaublichen Spaß, ich bin da voll drin und verliere so ein bisschen den Demo mit meinem Gegenüber aus dem Fokus, sondern habe meine eigene Handlung eher im Blick. Nur ein paar Sekunden, aber das reicht ja schon. Und da, da merkt man dann so ein bisschen, das war jetzt wirklich ein echt sadistischer Moment, weil da war ich, das war dann in dem Moment von mir nur für mich und ja, selbst wenn es nur zehn Sekunden sind oder eine halbe Minute, das ist ein anderer Modus. Hat mich persönlich sehr erschreckt, aber auch erst hinterher, währenddessen muss ich zugeben, habe ich das ziemlich genossen. Wie siehst du das?
AnruferIn Ich glaube, diesen Moment kennt jeder so ein bisschen, der Sadist ist. Hat mich auch schon ein paar Mal eingeholt. Wichtig ist, dass man sich selber aus diesem Modus auch wieder rausbringen kann. Ich für meinen Teil mache das immer ganz gerne, dass ich regelmäßig während einer Session auch die Instrumente wechsle. Und mich dann zwangsweise auch aus so einem Flow wieder rausholen muss, weil ich dann halt auf ein anderes Instrument gehe. Zum Beispiel vom Rohrstock wieder auf den Flocker zurück, um so eine kleine Abkühlphase reinzubringen oder was auch immer. Aber ich habe mir antrainiert und das ist wirklich eine Trainingssache, dass ich eben nach einer gewissen Zeit, wo ich ein Instrument benutzt habe, zwangsweise das Instrument wechsle. Auch wenn es der SUP vielleicht gerade auch super gut gefällt. Aber ich wechsle A zum Schutz von der SUP, dass ich eben nicht in diesen Bereich reinkomme, wo ich eventuell nicht mehr das Ende finde. Und auch zum Schutz vor mir selber, damit ich weiterhin Herr der Lage bin und auch die Kontrolle über die Situation weiterhin haben kann. Weil wenn ich die so fixiert habe, mal als Beispiel, und ich komme in diesen Space rein und ich finde den Absprung nicht mehr, dann kann das extrem böse enden. Aber ich als aktiver Part habe die Verantwortung für die Session. Und da muss ich mir auch jederzeit drüber bewusst sein.
Sebastian Ja, da haben wir vielleicht auch die Brücke zu dem Absturz, den auch mal der aktive Part haben kann. Wenn man nämlich merkt, jetzt habe ich hier tatsächlich, ich sage jetzt mal vorsichtig, arg übertrieben und habe Dinge getan, die vielleicht so nicht geplant haben, weil ich eben in diesen Flow reingekommen bin. Und ja, es gehört ein Stück weit Selbstkontrolle dazu, natürlich, aber auch das muss gelernt werden, auch durch Erfahrungen im Zweifel. Das mag sein, dass Sub das gar nicht mal merkt, aber dass man als Top dann sagt, das überfordert mich jetzt aber in dem Moment, was ich da eigentlich gerade getan habe, weil das ist jetzt nichts, was ich morgens im Spiegel sehen möchte, nämlich die Person, die einfach nur fasziniert davon war, was sie gerade macht und sich in dem Moment mal nicht für das Gegenüber interessiert hat. Und ich glaube, da haben wir genau diese scharfe Grenze zu dem Satismus, den wir nicht wollen im BDSM.
AnruferIn Ganz genau. Schön zusammengefasst.
Sebastian Ich lerne ja auch, das ist ja das Schöne, dass solche Podcast-Themen natürlich immer diesen Vorteil haben. Sebastian stellt seinen armen Anrufer an irgendwelche Fragen, um seine Moralvorstellung wieder gerade zu biegen. Das ist irgendwie auch ein bisschen, ich glaube, es sollte umgekehrt sein. Naja, okay, ich überlasse dir einfach noch mal ein paar letzte Worte zu der Sache, weil mir fällt gerade überhaupt keine Frage an, weil ich kaue jetzt gerade noch ein bisschen drauf rum auf dem Gedanken, die pathologisch-sadistischen Momente im Leben eines Doms. Ja, also die gibt es und auch das ist eine Erfahrung, die muss man glaube ich auch mal machen und meistens hoffentlich früh genug, dass es eben keinen Schaden anrichtet und dass man im Gegenteil hinterher noch merkt, okay, das existiert dieser Space und den will ich nicht haben, also das Gegenteil vom Subspace quasi, was man als Dom nicht haben möchte.
AnruferIn Ja, man möchte es vielleicht schon haben, aber nur an einer ganz unteren Grenze, sodass man nicht voll reinfällt. Also die berühmten letzten Worte soll ich jetzt finden.
Sebastian Ja, wenn du magst. Und sonst kann ich erzählen, was dir in der Ebene beschrieben wird.
AnruferIn Zum Thema Rechtfertigung, weil ich es immer auch ein bisschen schade finde, wenn man sagt, als aktiver Part muss man sich rechtfertigen oder als Sadist muss man sich rechtfertigen. Ich sehe tatsächlich keinen Rechtfertigungsnotstand dahingehend. Wenn mich jemand fragt, dann wird er schon einen Hintergrund haben. Und wenn dann das Thema Sadismus zur Sprache kommt, dann ist es eben so, dass ich immer betone, dass es a. Auf Gegenseitigkeit beruht und schlussendlich ja auch deshalb das Wort Service orientiert. Eine Serviceleistung von mir für die Suppes, um ihr das zu geben, was sie gerne hätte, um zufrieden und wohl schnurrend in den Schlaf zu sinken.
Sebastian Das sind so tolle Letztworte. Ich hätte zwar jetzt doch noch eine Frage, aber ich stelle sie jetzt einfach mal nicht. Im Gegenteil, ich bedanke mich einfach ganz herzlich für deinen Anruf und wünsche dir, dass das mit dem Schnurren, dass du das genau jedes Mal und immer bekommen wirst.
AnruferIn Ich drücke mir selber da auch die Daumen.
Sebastian Okay, viel Erfolg. Mach's gut. Tschüss.
AnruferIn Dankeschön. Ciao.
Sebastian So ihr Lieben, das war der Markus und ja, also ich merke schon, das Wort ist das Falsche. Also Sadismus, ja, Dessart hat halt einfach da die, also ich glaube der wirkliche Sadist war Dessart möglicherweise und der hat dann das, was wir im BDSM verinnerlicht haben, hat er dann als Rechtfertigung seine Schriften reingepackt, aber im Grunde, ja, sind wir gar keine Sadisten. Sondern wir tun nur sadistische Dinge. Mal gucken. Aber gut, das Thema ist ja auch nicht Sadisten oder Sadistinnen, sondern das Thema ist ja Sadismus. Also von daher ist ja eine kleine Abgrenzung da. Okay, ihr Lieben, ein Gespräch mag ich heute noch führen und das kann mit dir sein, wenn du diese Telefonnummer wählst, nämlich die 05101-9118-952. Ich weiß, eine Person wollte mit mir heute noch sprechen und dieses Gespräch würde ich jetzt gerne führen, bevor wir zu den üblichen Sachen kommen und da klingelt es schon direkt, wow. Oh, klingt nochmal. Jetzt habe ich zwei Gespräche übereinander. Da muss ich wohl zwei kurze Gespräche heute noch finden. Ich gehe erstmal an das erste rein. Hallo, Sebastian hier. Mit wem spreche ich?
AnruferIn Hallo, mein Name ist Legatos.
Sebastian Legatos, hallo. Ja, wir reden über Sadismus. Bist du Sadist?
AnruferIn Ich bin Sadist, ja.
Sebastian Sie rufen nur Sadisten an heute. Sehr schön. Normalerweise rufen wir mal die Nichtbetroffenen an und die andere Seite. Heute passt es mal. Okay, ja, wie rechtfertigst du vor dir oder gegenüber Freunden, Bekannten und Familie, wie dein Sadismus aussieht oder wie erklärst du das?
AnruferIn Ich bin das einfach, also ich muss das nicht erklären.
Sebastian Okay.
AnruferIn Ja, ich lebe mein PDSM öffentlich, also ich verheimle das nicht, das weiß ich in meinem Beruf, in meinem Umfeld, meine Kinder, alle wissen das und das ist okay. Und dadurch lebt es sich sehr, sehr leicht.
Sebastian Ja, war das schon immer so, dass du sagen hattest, ja, das ist jetzt so und das passt für mich?
AnruferIn Der Weg war ein weiterer.
Sebastian Wie hat es angefangen? Oder gab es mal diesen Punkt, wo du sagtest, das kann ich doch nicht machen, das geht doch nicht?
AnruferIn Ich muss sagen, ich bin erst relativ spät dazu gekommen. Also ich habe ein ganz normales Leben gehabt, Familie, zwei Kinder und so weiter. Und dann hat sich mein Leben durch viele Sachen umgestellt und auf einmal bin ich allein gewesen. Und dann war ich aus Versehen einmal bei so einer Tattoo-Convention und da habe ich den ersten Kontakt gehabt mit Schivari Bondage. Und die haben da so eine Live-Vorstellung gehabt und da war das Bunny gefesselt in verschiedenen Positionen und so weiter. Und für mich war das total schrecklich, weil die Dame hat da gestöhnt vor lauter Schmerz, weil sie das herausfordernd war und so weiter. Und, damit habe ich das eigentlich abgeschlossen gehabt, das ist nichts für mich und das ist, ja, furchtbar. Und im Hinterkopf hat das immer wieder gearbeitet, bis ich dann irgendwann mal festgestellt habe, das triggert mich total und das interessiert mich und da möchte ich mich jetzt wieder mit auseinander setzen. Und so bin ich dann eigentlich zum BDSM gekommen über Shibari und dann in weiterer Folge über Impact Play.
Sebastian Ja, also du bist also nicht auf die Shibari-Schiene gegangen. Doch, doch. Ach, das ist auch noch, okay.
AnruferIn Deshalb auch mein Name, also die Gratus heißt ja der Verbindete. Das ist schon eines meiner Hauptthemen. Aber meine Partnerin hat mich dann weitergetrieben und hat mich dann zu Spanking gebracht und zu vielen anderen Sachen. Also wir haben uns dann ziemlich tief da reingewagt und haben viele Neuigkeiten erfunden. Also ein Thema ist Popografie. Ich habe da ein Bild geschickt davon. Das sind so Sachen, die sich dann so entwickelt haben. Oder wir machen zurzeit Alpinskibari.
Sebastian Moment, Alpinskibari, habe ich das richtig verstanden?
AnruferIn Ja, Alpinskibari. Ich fessle meine Partnerin auf Gipfelkreuzen.
Sebastian Oh, solche Bilder habe ich mal gesehen. Verdammt kalt. Das ist das Erste, was mir dazu eingefallen ist. Okay.
AnruferIn Ja, also mit SUS geht es eher noch nicht. Das haben wir noch nicht geschafft, aber es ist spannend. Und es ist öffentlicher Schivari. Also man trifft auch andere Leute, die damit überhaupt nichts zu tun haben. Und die Reaktionen sind eigentlich durchwegs positiv bis jetzt gewesen.
Sebastian Wie wichtig ist dir denn im Bereich BDSM, dass dein Gegenüber leidet, dass dieser Schmerz empfunden wird?
AnruferIn Also für mich persönlich ist das Gefühl der Macht und den Weg bereiten was Tolles. Den Schmerz habe ich nicht wirklich so einen Zugang, weil ich war relativ hohe Schmerzgrenze. Also für mich ist Schmerz nicht wirklich was Besonderes. Aber ich merke das halt an meiner Partnerin dass ihre Augen zum Leuchten anfangen, wenn wir was Tolles machen und dann, jetzt ist halt wieder mein Reaktionsfetischismus, der da angesprochen wird und, für mich dann eigentlich das Maß aller Dinge ist Ja.
Sebastian Das habe ich ja eben erzählt, dass ich auch mal so diesen Flow-Moment hatte, wo ich gemerkt habe jetzt bin ich nicht mehr auf mein gegenüber fokussiert, sondern auf das, was ich da gerade tue mit wachsender Begeisterung. Was ja dann so ein bisschen die Grenze verschwimmt zu dem, was im BDSM noch irgendwie okay ist und wo es dann kein BDSM mehr ist, möglicherweise, wenn man sich da nicht selber in den Griff kriegt. Hattest du auch schon mal so einen Moment?
AnruferIn Und das lasse ich mir nicht zu, weil ich doch sehr stark im Schibari verhaftet bin und da kannst du keine Sekunde diesem Verlust des Fokus leisten. Deswegen ist das eigentlich für mich nicht wirklich ein Thema.
Sebastian Okay, vielleicht kann man nochmal ein bisschen schauen. Das Zufügen von Schmerzen. Ich habe hier nochmal eine steile These. Der Feind der Sadisten ist der Masochist.
AnruferIn Ja.
Sebastian Also wenn das Gegenüber das alles immer nur toll findet und mehr, mehr, mehr und geil, geil, geil, dann vergeht einem ja der ganze Spaß. Nein, also ist wirklich eine steile These, aber wie sieht das bei dir aus?
AnruferIn Ja, für mich als Reaktionsfetisch ist ein absolutes No-Go.
Sebastian Ja, aber ist doch eine Reaktion.
AnruferIn Wenn keine Reaktion kommt, für was tue ich mit der Arbeit dann?
Sebastian Es kommt eine Reaktion, sie ist halt nur genau falsch rum.
AnruferIn Ja, ich muss es spüren. Also wenn ich jetzt darum, ich muss diese Reaktion spüren, ich muss das fühlen, ich muss da, das ist meine Belohnung. Und wenn da nichts kommt, also wenn das einfach nur stoisch hingewiesen wird, dann ist das ja umsonst. Das ist der Weg, warum so?
Sebastian Ja, aber okay, das ist also keine Reaktion, aber wenn dein Gegenüber begeistert ist und Lust daran empfindet und das einfach toll findet und du willst Schmerzen zufügen und das tust du ja irgendwie auch, aber dein Gegenüber ist so mit Dopamin vollgepumpt, dass es halt nur noch positiv ist, dann bist du ja auch nur noch Service-Satist quasi und ja, bietest einen Service.
AnruferIn Du hast dann das falsche Werkzeug mit eingepackt.
Sebastian Okay, ich merke schon, damit kriege ich dich nicht.
AnruferIn Nein, es gibt dann... Wie gesagt, wenn da überhaupt nichts zukommt oder wenn zu wenig Schmerz da produziert wird, dann kann ich auf den Rohrstock zugreifen oder dann auf so viele andere Sachen, wo es dann wirklich richtige intensive Reaktionen vorzukommen. Also das ist nicht das Problem.
Sebastian Okay, also das macht dich aber dann doch zu dem bösen Sadisten, weil du willst nicht nur die Sache machen, du willst auch, dass es wehtut und das macht dir den Spaß.
AnruferIn Ja klar, also ich meine, das ist eine Grundvoraussetzung, weil wenn ich da nur mit Samthandschellen arbeite oder sonst was, das ist ja nichts, das tut ja nichts. Das muss ja eine Herausforderung sein für beide.
Sebastian Also geht es so ein bisschen um die Grenzerfahrung, das passt auch wieder zum Gipfelkreuz, höher hinaus geht es nicht.
AnruferIn Ja, genau. Also Grenzerfahrungen sind sehr wichtig und sehr toll, aber sie müssen halt da im sicheren Rahmen sein. Und das ist meine Aufgabe. Ich muss schauen, dass der Rahmen funktioniert und dass das sicher ist, dass man so wie sich wohlfühlt und im Endeffekt glänzende Augen hat und wenn es geht, noch zwei Tage danach noch lächelt.
Sebastian Das lasse ich jetzt mal genau so stehen, weil es hat ja noch eine Person angerufen. Ich habe ja gesagt, eigentlich nur noch ein Gespräch und dann habe ich gesagt, na gut, dann noch zwei kurze. Ich lasse das wirklich genau so stehen und dann hoffe ich, dass deine Partnerin dein Gegenüber nicht allzu viel Spaß hat, wenn du die bösen Sachen auspackst.
AnruferIn Guck mal, die Augen werden dann immer größer und das ist schon eine Herausforderung und macht Spaß.
Sebastian Sehr schön, genieß es. Ich wünsche dir einen schönen Abend.
AnruferIn Dankeschön.
Sebastian Mach's gut, tschüss. So, ihr Lieben. Ja, der Feind des Sadisten ist der Malochist. Das muss ich, das Zitat, das ist was für die Zitate-Sammlung der Podcast-Seite. Ihr könnt zum letzten Mal anrufen. 05101-9118952. Ein letztes kurzes Gespräch. Jetzt haben wir maximal zehn Minuten und dann komme ich hier zu den üblichen Dingen. Und da klingelt es tatsächlich genau, das ist der Anrufer, den ich eben haben wollte. Hallo Sebastian hier, mit wem spreche ich?
AnruferIn Hallo, hier ist der Tim.
Sebastian Hallo Tim. Du warst ja ganz schön laut, aber jetzt habe ich den gekriegt. Tim, mit einem oder zwei M schreibe ich dich?
AnruferIn Mit einem M.
Sebastian Hallo Tim. Ja, wir reden über Sadismus. Bist du Sadist oder darfst du unter einem einer Sadistin leiden?
AnruferIn Ich bin zu 99% Sadist, bis auf dieses eine Prozent im Jahr.
Sebastian Ach so, einmal im Jahr gibt es so einen Abend, wo das mal nicht so ist.
AnruferIn Ja, genau. Also ich kann es auch gar nicht erklären, aber da brauche ich es genau andersrum.
Sebastian Okay, so in Ordnung. Abwechslung ist ja auch manchmal ganz schön oder dann weiß man auch wieder, was es gut war oder was gut ist.
AnruferIn Ja, das ist mir auch, also gerade zum Sadismus, ich probiere generell alles, was ich, also gerade vom Schlagen, vom Impact und sonst was, ich probiere das alles selber in mir aus. Und dann habe ich eben gerade dabei auch eher das Gefühl, dass ich dann noch mehr, also ich kann mehr spüren, was ich meiner Sub in dem Moment dann auch antue, welche Schmerzen ich hier bereite und das bringt mir ein komplett neues Feeling.
Sebastian Ich habe jetzt ja den Abend angefangen mit der Moralkeule. Wie sieht das bei dir aus? Ist das für dich entspannt?
AnruferIn Das ist für mich völlig entspannt, aber wenn ich Gewalt anders sehe, dann das geht für mich überhaupt gar nicht. Aber in dem Kontext, also ich hatte früher, habe ich immer gesagt, okay, Nadeln geht gar nicht. Ich habe dazu geschaut, ach boah. Und jetzt kam dann vor ein paar Wochen kam es dann auf und meinte so, oh hey, vielleicht wollen wir doch mal Nadeln ausprobieren.
Sebastian Ja, ich habe heute Abend noch gar nicht über diese zweite Definition von Sadismus gesprochen. Vielleicht hast du ja damit sowas zu tun. Demütigung wird dann auch noch gelistet, wenn man das bei Wikipedia nachschaut. Ist das was, wo du sagst, das ist interessant?
AnruferIn Das habe ich früher oft mit Ohrfeigen verbunden, weil eine damalige Partnerin mir gesagt hat, das Demütigende für sie wäre, wenn ich ihr eine Ohrfeige gebe. Und mit meiner jetzigen Partnerin ist es das Gegenteil. Das ist in dem Moment dann einfach, um sie sozusagen wieder auf die Spur zu bringen und, Ja, das bringt dann halt auch, wie man so schön sagt, dieses Leuchten in die Augen.
Sebastian Ja, das ist wie so ein Reset im Kopf. Wo wir jetzt bei Ohrfeigen sind, das ist ja genau der richtige Übergang. Wie würdest du denn einer Person, die BDSM nicht kennt oder nicht nachvollziehen kann, wie würdest du dir denn erklären, was an unserem Sadismus anders ist als an denen in den True Crime Podcasts?
AnruferIn Okay, in den True Prime Podcasts geht es ja meistens darum, das sind Menschen, die nicht wirklich Empathie haben, die das einfach machen, um etwas zu fühlen. Und wenn ich aber mein Gegenüber schlage oder sadistisch bin, dann habe ich ja eine Verbindung. Und dann habe ich auch Empathie dafür, was da rüberkommt. Und ich kann das ja mit ihr danach auch noch genießen. Und gerade in der Aftercare kann sie mir sagen, oh, das hat sich in dem Moment richtig schön angefühlt. Das hat sich anders angefühlt oder runterkommt. Und wenn wir jetzt wieder zu den anderen kommen, also zu den True-Crime-Leuten kommen, Ich glaube, man verbindet das ja auch oft mit Psychopathen und denen fehlt ja irgendwo der Empathiegedanke und die versuchen ja in diesen Kick reinzukommen, wenn sie dann jemandem wehtun, aber das ist dann auch der einzige Kick, dass sie dann sehen, dass sie Macht haben, dass sie sehen, was passiert, aber denen ist ja auch egal, wie weit es geht.
Sebastian Ja, also da geht es um nur die eigene Befriedigung und was wir wollen ist ja im Grunde ein, wir wollen, dass es uns und unserem Gegenüber gut geht und dann wollen wir einander auch noch spüren, das heißt immer so Aftercare, aber ich sage auch gerne mal, das ist so, da ist dann so Kuschelbedürfnis hinterher einfach da, um es mal so ganz platt auszudrücken, dieses dann Nähe spüren, weil man wirklich gegenseitig quasi unter der Haut aktiv war. Genau.
AnruferIn Und wenn ich aber, würde ich keine Aftercare bekommen, ich würde danach, ich würde durchdrehen, weil dann hätte ich das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt. Dann würde ich mich, ich würde mich wahnsinnig schlecht fühlen, weil ich, ich brauche diese Rückbestätigung danach, dass das, was ich da gerade getan habe, eigentlich wirklich in Ordnung war.
Sebastian Ja, dieses eine Prozent im Jahr, da mag ich nochmal fragen. Hast du da schon mal das Funkeln im Augen deines Gegenübers gesehen, wenn dann eine Person anfängt, sadistisch tätig zu werden?
AnruferIn Mit meiner aktuellen Partnerin hatten wir das ein paar Mal und sie sagt dann auch, sie kommt dann in eine Art Rausch. Also sie ist eigentlich gar nicht die Sadistin, absolut überhaupt nicht, aber sie lässt, also sie hat sich dann auch mal ein paar Mal hinreißen lassen und sagen, okay, ich will das ausprobieren. Und dann hat sie gesagt, es war wie ein Machtrausch für sie. Und das hat sie dann auch soweit durchgezogen.
Sebastian Okay, und du selbst, also die Menschen, die jetzt vor dir hier gesprochen haben, die haben ja auch gesagt, ja, ich halte mich da unter Kontrolle, das muss ich auch, diese Selbstkontrolle, macht das den Unterschied oder nehmen wir uns damit nicht eventuell, wenn wir da mal loslassen, dürften Sub sagen, das ist ganz gerne mal, ja, dieser Kontrollverlust, ich kann loslassen und kann das genießen. Als Top scheint uns das irgendwie verwehrt zu sein. Wir müssen immer kontrolliert sein, weil sonst sind wir ja diese anderen Sadisten. Sonst müssen wir ja nicht hier in der Unvernunft anrufen, sondern in dem True Crime Podcast.
AnruferIn Ich habe die Erfahrung persönlich gemacht, es kommt auf das Toy an. Oder nicht auf das Toy, auf das Schlagwerkzeug an, welches ich nutze. Wenn ich einen Vlogger habe, der groß ist und mit dem ich dann einfach mich, auslassen kann, auch bis ich dann auch in diesem Zustand bin, den du vorhin so gut beschrieben hast, dass man sich, man hat das Gefühl, man ist einfach, einfach irgendwie nicht, man ist da schon richtig dabei, man hat richtig Spaß und mit einem Vlogger, gerade die wir hier verwenden, habe ich das Gefühl, das kann ich machen, ohne dass ich also dass ich, Angst haben muss, dass man gegenüber zu verletzt wird, aber wir hatten, also aber auch wenn ein Save-Wort gefallen wird, war ich war ich direkt da. Also das war dann instant da. Das ist irgendwie wie ein Umschalter, ja.
Sebastian Ja, aber das ist aber auch schön, wenn man diese die Sicherheitsmechaniken so verinnerlicht hat, dass man auch mal ein bisschen loslassen kann. Und, ich glaube wirklich, das macht den Unterschied und meine ganze Einleitung, die ist heute Abend offenbar völlig ineinander zusammengefallen, weil die Moral ist nicht das Problem. Das Problem ist nur, wenn man die nicht hat.
AnruferIn Ja, klar. Ohne Moral funktioniert das natürlich. Wenn ich dann sage, okay, ich mache das einfach. Ich schlage da einfach drauf zu, der gefällt es. Und ja, mir ist das eigentlich egal. Klar.
Sebastian Jetzt mag ich auch nochmal dich nochmal fragen, wenn dein Gegenüber jetzt da nicht reagieren würde oder nicht, ich sag mal, angemessen reagieren würde, also du fügst Schmerz zu, dann möchtest du auch, dass Schmerz empfunden wird. Wenn sie jetzt da plötzlich, ich sag mal, ein Lachflash kriegt, obwohl du da mit dem Rohrstock gerade dich völlig verausgabst. Also die Reaktion entspricht nicht dem Gegenpart des statistischen Handelns. Macht das dann keinen Spaß mehr oder ist das ein anderer Modus dann?
AnruferIn Mit meiner allerersten Partnerin, wo ich dann noch nicht wusste dass alles BDSM ist, wir haben uns gegenseitig gekitzelt oh.
Sebastian Das ist wirklich also Kitzeln ist wirklich also das ist wirklich einer dieser Dinge, wo ich würde sowas von tabu schreien, wenn jemand mit Kitzeln ankommt.
AnruferIn Ich konnte das auch überhaupt gar nicht ab aber ich habe da dann gemerkt, wie viel Spaß es mir macht wenn jemand gefesselt ist, man kann den einfach kitzeln. Und das ist unfassbar. Ich habe auch schon gehört von vielen Leuten, sobald jemand lacht, ist einfach die Erregung komplett weg. Das haben wir auch schon mal in einem Club erlebt, da hat irgendjemand angefangen zu kichern und zu lachen und die Leute waren alle so, was ist jetzt hier los? Und dann ist es direkt weg.
Sebastian Kitzeln ist aber auch wirklich eine heimtückische Sache, weil es ist total scheiße. Aber die körperliche Reaktion sagt im Grunde das Gegenteil. Ich mag nicht über Kitzeln sprechen. Ich bin einer der kitzligsten Menschen auf der Welt und guck mich nicht so an da drüben. Das habe ich, du weißt das nicht, ne? Ich bin nicht, ne? Gut, okay. Und das Podcast-Trobie ist so gar nicht kitzelig, also so null, das nimmt mir etwas Spaß. Naja, das ist mein Problem, daran arbeiten.
AnruferIn Ich darf meine Partnerin auch nur ab und zu mal kitzeln, bis es dann zu weit ist und dann aus.
Sebastian Ja, aber da wäre ja dann der Punkt, wo der Sadismus so richtig anfängt, wenn sie das dann nicht mehr will. Und wenn sie dann vielleicht noch, oder jetzt bewege ich mich auf einen schwierigen Paranen, das safe wird, eventuell vor lauter gekitzelt werden, kaum noch rauskriegt. Das wäre doch der pure sadistische Moment. Und der ist sogar relativ safe.
AnruferIn Ja, tatsächlich. Tatsächlich, je nachdem wie viel Kraft die andere Person aufbringen kann, weil manche Leute, wenn man die kitzelt, die entwickeln ja eine Kraft, die könnten gefühlt ein Auto hochheben.
Sebastian Ja, also an deine Partnerin da, Beschwerden wegen zu viel gekitzelt werden, bitte an Podcasts sowie at kunstdeunvernunft.de oder gleich hier anrufen und beschweren, das ist auch in Ordnung. Aber ja, okay, das heißt, wir schließen das Thema jetzt mal ab für heute. Tim, ich bedanke mich ganz, ganz herzlich bei dir. Ich habe noch ein paar Sachen hier auf dem Zettel, die ich heute unbedingt loswerden muss. Aber ich glaube, die Zusammenfassung, die kann ich mit dir zusammen noch machen. Und vielleicht stimmst du mir ja zu. Sadismus, wie er im Buche steht, ist nicht der Sadismus, den BDSM her genießen. Wir mögen Reaktion und wir mögen hinterher zusammen einfach eine gute Zeit haben. Und dafür ist uns fast jedes Mittel recht.
AnruferIn Das stimme ich zu.
Sebastian Hervorragend. Hab einen schönen Abend.
AnruferIn Danke, gleichfalls.
Sebastian Gut, tschüss.
AnruferIn Ciao.
Sebastian Das war jetzt aber auch gemein. Ich sage die letzten Worte und dann müssen wir mal ganz zustimmen. Naja, das war jetzt moderationstechnisch nicht ganz so einwillig frei. Entschuldige Tim. So, und jetzt habe ich hier noch ein paar Dinge auf den Zettel, auf die hier schon einige Leute warten. Ich gucke jetzt erstmal auf den Zettel. Das Podcast, so wie ihr hört, ja mit mir gelegentlich auch abends zum Einschlafen Podcast. Offenbar war es gestern einmal zu viel der Geschichten Podcast und da habe ich eingestellt, dass das erste Kapitel übersprungen werden muss, weil die machen so viele Geplänkel. Und dann kommt da seit Jahren immer die Drogerie-Werbung aus Österreich. Ich habe das Podcast irgendwie gerade erwischt, wie sie bei der berühmten Drogerie geguckt hat, ob das ist. Wollen wir da mal was einkaufen? Okay, dann müssen wir aber den Code Geschichte oder so benutzen, damit dann der andere Podcast davon profitiert. Da gibt es auch irgendwelche Rabatte oder so. Ich glaube, das ist so einer der wenigen Werbepartner, den so die Hälfte der deutschen Podcast-Landschaft hat. Kauf in der Drogerie, kauf säckeweise Müsli. Gut, so, aber apropos, ich habe hier auch noch ein bisschen was für euch, liebes Publikum, ihr könnt gewinnen, nämlich einen Funwender der Unvernunft, da ist er und ausnahmsweise heute vom Liebesgeschichte Podcast, weil die Franziska mir einfach nette Post geschickt hat, gibt es auch nochmal Socken dazu, also wer das gerne alles haben möchte. Plus außerdem, heute haben wir wirklich Bazaar hier, plus außerdem noch ein Hoodie oder T-Shirt. Nein, es ist so eine Art Long-Untershirt, würde ich sagen. Deviens hat mir nämlich auch noch ein bisschen was geschickt und da habe ich hier so einen roten schönen Pulli, der ist echt schön warm und kuschelig, auf dem steht dickverzappt drauf. Und den muss ich auch langsam loswerden. Also, wer gewinnt, darf sich was aussuchen und dann passt das. So wie gesagt, gerade hier ein Tanktop ist es ja, du hast recht, ein Tanktop auf dem BDSM steht oder ein roter Pulli auf dem Sub steht. Ihr seht schon, zwei Sachen sind schon weg, aber wer hier gewinnt, darf sich was aussuchen und dann packe ich dieses Mal keinen dicken Umschlag, sondern einen dicken Karton, wenn ihr denn bei der berühmten Schätzfrage der Unvernunft richtig schätzt. Und die Schätzfrage, es hat mal wieder was mit meinem Alltag zu tun, denn stellt euch vor, ich habe im Februar 2023 mit dem Podcast sowie zusammen eine wunderbare Kaffeemaschine gekauft und sie macht Kaffee. Zum Beispiel wird mein Morgencappuccino damit zubereitet und jetzt ist sie leider so ein bisschen, ja ich sag mal zickig geworden und macht keinen Kaffee mehr. Ja, also doch, sie macht Kaffee, aber nicht immer. Manchmal läuft der Kaffee offenbar irgendwo hin ins Gerät, aber kommt nicht auf jeden Fall in der Tasse an. Das ist ein bisschen ärgerlich, aber morgen früh wird das Ding abgeholt und dann geht es zur Reparatur. Und meine Frage an euch lautet, wenn ihr hier gewinnen wollt, wie viele Tassen Kaffee hat diese Kaffeemaschine seit Februar 2023 zubereiten müssen? Also, wenn ihr glaubt, ihr habt eine Ahnung, wie viele Tassen Kaffee sind durch diese Maschinen durchgegangen, dann seht ihr jetzt im Chatfenster ein Widget. Da könnt ihr die Antwort eintippen, das Ganze senden und in ein paar Minuten gucken wir mal nach, wer am nächsten dran war. Und die Person kriegt heute dann nicht nur einen Funwender und ein bisschen Podcast-Zuburn natürlich, sondern auch ein paar Socken. Yay. So, und... Während hier die Antworten reinfliegen, erahnt es, muss ich mich mal ganz herzlich bei den Menschen bedanken, die diesen Podcast immer noch unterstützen und immer noch deswegen, weil im Moment verliert die Kunst und Form tatsächlich einige Unterstützer, zumindest regelmäßige Unterstützer, das ist ein bisschen schade. Das hat auch mit der letzten Folge mit Mai zu tun, weil wir uns da ein bisschen auf den moralischen Shitstorm-Bereich begeben haben. Das Thema fand ich gut und wichtig, aber das passt nicht jedem. Habe ich jetzt auch zweimal gehört. Das ist okay. Und weil trotzdem so viele Menschen diesen Podcast unterstützen, habe ich die Freiheit, eben nicht auf alle Befindlichkeiten Rücksicht nehmen zu müssen, sondern dass ich auch mal sagen kann, okay, das Thema muss diskutiert werden. Auch da kann ich mal eine starke Meinung haben. Und das gehört dazu. Wenn ihr euch interessiert, worum es da geht, Folge 119 mit Mai, so circa ab etwa Stunde drei oder Stunde zweieinhalb geht es los, geht fast vier Stunden die Folge unbedingt reinhören, ist eine wirklich schöne Folge geworden. Aber dass ich mir eine Meinung erlauben kann und hier sorgenfrei podcasten kann, das liegt zum Beispiel an neuen UnterstützerInnen, zum Beispiel an One for Passion, Suboptimal, Jackie oder Parapluie. Vielen Dank an euch, dass ihr die Unvernunft seit ein paar Wochen unterstützt, vielen, vielen Dank, ihr habt euch nämlich in der Hall of Fame eingetragen, das heißt, es ist der Platz, wo alle Unterstützer sich eintragen können und wenn sie wollen, können sie sagen, der darf mich in der Sendung erwähnen und ihr könnt sogar eine kleine Botschaft noch dazu schreiben. Deshalb bedanke ich mich auch nochmal ganz herzlich für den Benefit des sorgenfreien Podcastens bei Black Duck, bei Hair und Spielzeug, bei Aveline, bei Jules235, ich bedanke mich bei Mr. Erik, Herbie, Novizin, Suse, Gretchen, Lilith und außerdem bei Turdus, Bondi, Panda in Form, Phil, Intercredit und ein paar Namen sage ich heute noch. Ihr merkt, ich gehe hier immer einmal quer durch die Liste. Vielen Dank an Arcelli, J.K. Voss, an Lexi, an Wotan, Cedric89, Gamoret. Bier-Eidechse, auch ein schicker Name, Sir Abendruh und ganz unten in meiner Liste, Ne, da steht niemand, aber wie weiß ich noch, mit Fixie H, Katerkatze SH, Shara Noah und letzter Name für heute, auch vielen Dank an Zauseli. Also ihr macht das hier möglich und das ist total großartig. Vielen, vielen, vielen Dank, dass ich das hier machen kann und darf. Und deshalb streichele ich hier noch nochmal dieses schöne Mischpult, nein, das ist eigentlich kein Mischpult, man nennt sowas Controller, also wo hier richtige Schieberegler sind und das funktioniert ganz einwandfrei, deshalb kriegt der Tonmeister seine Dauerleihgabe jetzt auch wieder, weil jetzt habe ich das Ding endlich hier selber stehen und das funktioniert und diese rausgetastet, die hier immer rausfällt, die wird er auch wieder reinbauen. Also solche Sachen sind möglich und auch, dass hier kein Stuhl mehr quietscht, was er echt wirklich, wirklich lange getan hat, Deshalb macht ihr alles möglich, dass ich hier einfach besser und sorgenfreier podcasten kann. Dankeschön. So, jetzt hat das Podcast so wie ... Ich soll mal sagen, wo die Lösung eingetragen werden soll. Okay, das schreiben Menschen tatsächlich in den Chat rein. Scrollt mal ein bisschen nach oben. Da ist so ein Fenster, da steht groß die Schätzfrage und da direkt ist ein Feld, wo ihr die Antwort eintragen könnt, damit dann der Computer hier alles auswerten kann. Und ich werde jetzt in ein paar Sekunden auf den Stop-Button drücken und dann gucken wir mal, wer am nächsten dran war. Ich bin mal gespannt, was ihr so schätzt, wie viele Tassen Kaffee wir hier eigentlich in anderthalb Jahren trinken. Ich kann es schon mal sagen, zwei Drittel sind Milchgetränke oder bin ich da richtig nicht? Ich glaube, ein Drittel waren Milchgetränke, der Rest war Espresso und Co. Das ist immer das Gruselige, wenn diese Kaffeemaschinen einem da wirklich alles auswerten. So, ich gucke mal, wo ich hier den passenden Button finde, um die Schätzfrage zu beenden. Ich drücke genau jetzt auf den Knopf und die Schätzfrage ist damit beendet. 61 Menschen haben mitgemacht und an die Personen, die jetzt hier als GewinnerInnen gekühlt wird, einmal in den Kommentar reinschreiben, was es von Deviants sein darf und ansonsten hinterlässt du bitte einmal deine Anschrift und dann kriegst du von mir ein neutrales Päckchen nach Hause innerhalb der nächsten Tage. Es dauert meist bis nächste Woche Mittwoch, Donnerstag, bis die Post da sein sollte. Ich habe neulich auch was zurückbekommen, da muss ich mich auch nochmal drum kümmern. Da ging Post in die Schweiz und dann kam sie offenbar nicht an oder wurde nicht abgeholt. Die habe ich jetzt wieder hergekriegt. Da muss ich mich auch nochmal kümmern. Manchmal ist das gar nicht so schwer, die Sachen loszuwerden. Aber jetzt schauen wir mal, wer am nächsten dran war. Denn ich habe in diesen, wie viele Monate sind das? 18, 20, 18 etwa, sind 2927 Kaffeegetränke aus dieser armen Maschine rausgeflossen. Sind noch übrigens 300 Tassen bis zur nächsten Entkalkung und am nächsten dran ist Panda Inform, herzlichen Glückwunsch, du hast nur 79 Tassen daneben gelegen und demnach ja, viel Spaß mit einem ordentlichen Paket Unvernunft, bald bei dir zu Hause. Ja, also 2848 hast du geschätzt und bist damit gerade mal 79. Tassen daneben. Also ihr merkt, so eine Kaffeemaschine, die wird hier auch wirklich benutzt und da kommt auch Kaffee raus, wobei ich mir sicher bin, dass mindestens 100 Tassen eben jener Defekt sind, wo einfach kein Kaffee rauskam. Aber das wird ja der Hersteller jetzt korrigieren. Ich finde das ist immer wieder eine schöne Schätzfrage. Kaffeemaschinen sind immer gut für Schätzfragen. Ich hatte überlegt, ob ich frage, wie viele Tassen bis zur nächsten Entkalkung oder so sind es noch, aber nein, ich fand die Zahl einfach wieder beeindruckender. Das sind übrigens auch noch so um die vier bis fünf Tassen am Tag. Also das ist hier für unseren Haushalt gar nicht so viel. Wir trinken zu wenig Kaffee, liebes Podcast-Suppi. Wir müssen mehr Kaffee trinken. Ist weniger geworden, als ich hier eine Kaffeemaschine für die Arbeit geschenkt habe. Naja. Okay, ich schaue mal. So, Schätzfrage, haben wir erledigt. Geschenke gab es diesmal nicht, also doch die Socken, die ich jetzt weiter verschenken darf. Wenn ihr den Podcast nochmal sucht, ich packe ihn diesmal aus dem Zweifel nochmal in die Shownotes rein und freue mich natürlich auf die Gegenempfehlungen. Okay, so, erschienen ist die Folge mit Mai, jetzt am Montag, die hört euch bitte unbedingt an, es ist eine wirklich schöne lange Folge, wo wir ganz viel über Bondage sprechen, aber nutzt da gerne die Kapitelmarken, denn das war nicht das einzige Thema und auch ein bisschen polarisiert haben wir auch, war aber einfach schön, hat echt Spaß gemacht die Aufnahme. Die nächste Folge ist auch schon aufgenommen. Und dann mag ich euch, lieber Chat, nochmal so einen kleinen Teaser Richtung Weihnachten geben. Ich habe ja immer so das Problem, ja, so um Weihnachten rum, was kann man denn da senden? Aber ich hatte Besuch bekommen und ich poste euch einfach nochmal ein Bild in den Chat rein. Und zwar ein Bild aus dem Backofen. Also aus dem Backofen der Unvernunft. Ich habe meinen Traum wahrgemacht, das war nicht geplant und war eher eine äußerst spontane Aktion. In der Küche eine Aufnahme zu machen, während mein Gast, der da war, oh, jetzt habe ich das Bild mehrmals gepostet, na egal, während mein Gast Zwiebelkuchen macht. Und dann haben wir die erste Unvernunft-Kochsendung. Das Rezept wird es dann rechtzeitig vorher geben und dann könnt ihr in Echtzeit, ich werde in dieser Folge zeitlich nichts schneiden, mit uns mit Zwiebelkuchen backen. Ich freue mich schon, ich bin sehr gespannt, wenn diese Folge dann auch geschnitten ist, wobei viel schneiden werde ich da nicht, da muss ich mich nur um den Ton kümmern, weil natürlich diese Küchengeräusche dazu geführt haben, dass wir arge Probleme haben werden, dass man was versteht. Das wird die Arbeit sein, also eher pegeln statt schneiden. Auch mal eine Herausforderung, aber ich habe ja noch rund anderthalb Monate Zeit, bis dann die Weihnachtszeit kommt. Und ich kann nicht sagen, es war sehr, sehr lecker. Und dann hat das Podcast-Tobi beschlossen, naja, so einfach so zugucken, wie bei ihr in der Küche was gemacht wird. Das geht auch nicht. Dann hat sie noch ihre Tarte au Chocolat gemacht. Mein Gott, war die geil. Also das ist auch noch dazu. Also das war so ein Abend, der nicht gut für die Waage ist, aber so sei es. Würdest du das Rezept für die Tarte Schokolade auch sponsern? Du würdest das echt rausgeben? Ne, das will ich nicht veröffentlichen. Tat, ich will die Tat. Stell dir mal vor, das backt dann jemand nach. Dann haben andere die Tat. Damit könntest du leben. Wir können ja irgendwie eine Zutat austauschen oder so. Sie sollen Maismäher reintun oder sowas. Okay. Na gut. Sag ich schon mal, was der Tonmeister schreibt gerade was irgendwie. Ich auch. Okay. Ich bin gespannt. Das ist was für die Postshow. Die machen wir gleich. So, ich schaue nochmal. Eigentlich wollte ich noch was über das Wort des Jahres in Großbritannien verlieren. Das heißt übrigens Bread. Darüber muss ich vielleicht irgendwann anders nochmal sprechen. Vielleicht ist das auch nochmal ein Thema für eine Live-Sendung. Und über Kühlpackfolter, ach das hebe ich mir jetzt alles für die Postshow ein bisschen auf, also ich wurde nämlich auch mal geärgert. Liebes Publikum, also die Moral von der Geschichte ist. Sadisten im BDSM-Kontext brauchen Moral gar nicht, weil sie sind gar keine Sadisten in dem Sinne, wie es pathologische Sadisten sind, sondern uns geht es einfach tatsächlich darum, etwas Schönes zu erleben, und zwar mit jemandem zu erleben, miteinander Nicht gegeneinander spielen, nicht gegeneinander. Und dann darf das auch sadistisch aussehen und sich auch sadistisch anfühlen und man darf das auch genießen. Und damit ist dieses Thema auch in der Unvernunft endlich einmal behandelt und meine moralischen Zwänge und Probleme, die ich am Anfang hier erwähnt habe, die braucht es gar nicht. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Sacramoso, beim Bunter Teufel, vom Dom mit Zapp, Sadist, bei Robin, bei OPZmart, bei Ligators und bei Tim. Vielen, vielen Dank, dass ihr mich erleuchtet habt und hoffentlich auch ganz viele Menschen, die hier zuhören. Kommentiert das gerne unter der Folge auf kunstderunvernunft.de. Da kann man ein bisschen was zu sagen. Und ich arbeite auch daran, dass man bald nicht nur kommentieren kann, sondern dass man auch diskutieren kann. Das ist das nächste große Ding, was ich da haben möchte. Da muss ich noch ein bisschen dran rumbasteln, damit das so funktioniert, wie ich mir das wünsche. Damit das Gespräch eben nicht mit dem Ende der Sendung endet, sondern dass es da vielleicht in Zukunft erst losgeht. Das ist zumindest mein Wunsch, dass es da Möglichkeiten gibt, dann nochmal wirklich ganz tief ins Rabbit Hole einzusteigen. Gut, und jetzt sehe ich, dass meine Playlist oder mein Sendeplan, dass der soweit durch ist. Das heißt, ich bedanke mich ganz, ganz herzlich für die Menschen, die heute mitgemacht haben und habe, weil ich das letzte Mal gefragt habe, ist das mit der Musik, ist das okay, wollt ihr das überhaupt, habe ich natürlich wieder ein Stück zur Sendung gemacht und diesmal habe ich den schönen Titel gefunden, der heißt Schmerzbefreiend, ein Liedchen über Sadismus. Gibt es übrigens in zwei Versionen, in der Version Low, weibliche Stimme oder in der Version Dark, männliche Stimme und anderer Musikstil und bei der Pre-Show wurde entschieden, dass die Dark-Version die bessere ist und deshalb spiele ich euch die jetzt ein, guckt gerne auf kunstderunvernunft.de, da gibt es nämlich Songs, ein Button, wo ihr die ganze Musik findet, die könnt ihr inzwischen auch direkt downloaden, ihr braucht also kein Spotify mehr und Co, sondern könnt euch, wenn ihr das mögt, einfach direkt runterladen oder schmeißt es einfach bei Spotify direkt in die Playlist. Was so alles dabei rauskommt, wenn man so einen Podcast macht und wenn es technische Möglichkeiten gibt, Dinge zu tun. Und da war er wieder. Habt ihr das gehört? Da im Hintergrund, da ist den ganzen Tag schon seit einer Woche oder so, ist da irgendwo ein Feuermilder in diesem Haus, der piepst, dass die Batterie leer ist. Und ich habe bisher jeden abgeschraubt und hier hingestellt und das Piepsen kam immer wieder von da hinten aus irgendeinem Zimmer. Ich kriege nicht raus, wo es herkommt. Das macht mich wahnsinnig und so drei, vier Mal am Tag piepst es da hinten. Das ist vielleicht der Sadismus der Feuermelderhersteller, dass man dieses Piepsen nicht ordentlich hinkriegt, dass man die Dinger auch findet. Na gut, also habt eine schöne Zeit, mir hat es sehr, sehr viel Spaß gemacht. Wir hören uns in zwei Wochen wieder mit folgendem Thema. Hatte dein erster oder nicht erster Partner Einfluss auf deinen Kink? Das Thema werde ich vielleicht noch mal ein bisschen anders formulieren, aber da geht es genau darum, welchen Einfluss hatte die erste Spielbeziehung, die erste Person im Kink-Bereich auf unseren Kink. Ich glaube, das wird richtig spannend. Und da hören wir uns dann am Donnerstag, den 21. November um 20.30 Uhr, genau hier an dieser Stelle auf unvernunft.live. Und jetzt noch ein bisschen Musik und habt eine schöne Zeit. Bis dahin. Tschüss.