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Einleitung
Hallo und herzlich willkommen zum BDSM-Podcast, die Kunst der Unvernunft.
Ich bin Sebastian Stix und melde mich hier mit Folge 25.
Anna hat mich besucht, extra aus der Schweiz ist sie angereist.
Nein, eigentlich hat sie mich nicht besucht, sondern ihren Dom.
Und weil sie zwischen ankommen und abgeführt werden, ein paar Stunden Zeit hatte,
habe ich sie mir gleich für eine Aufnahme geschnappt.
Das ging dann auch schön von ihrer Aufbrezelzeit ab. Wir wollen mal gucken,
wie gestresst sie da klingt.
Ihr werdet merken, dass sie eine Menge Vorfreude für den Abend mitgebracht hat.
Und so reden wir über Hingabe, Masochismus, katholische Erziehung und vor allem,
was sie von diesem Abend erwartet.
Außerdem beschäftigen wir uns mit dem Thema Depression und BDSM.
Ob und wie das miteinander vereinbar ist, ja, darum geht es auch in dieser Folge.
Heute solltet ihr den Abspann übrigens nicht schwänzen, denn Anna hat den Abend
nicht nur überlebt, sondern auch noch am nächsten Tag eine Sprachnachricht geschickt.
und die hänge ich einfach an das Ende der Folge dran.
So, noch ein paar Sachen zum Podcast selbst. Im Grunde gibt es nichts Neues,
außer dass ich in den letzten Tagen erstaunlich viele Vorgespräche geführt habe.
Wäre da nicht die blöde Entfernung und auch das Leben abseits des Podcasts.
Ich könnte wochenlang durch die Gegend reisen. Vielleicht mache ich das auch mal.
Jetzt löse ich aber erstmal was ein. In der letzten Folge habe ich ja ausgelobt,
hier Botschaften und Grüße zu verlesen, wenn die auf meinem Kontoauszug erscheinen.
Ich habe die schlimmsten Zungenbrecher erwartet, aber ihr, liebe Hörer,
wart gnädig und so kann ich die erste Botschaft mit gutem Gewissen verlesen.
Liebe Grüße an Funk-Couple vom Joy aus NRW und heißer Gruß an Ela von ihrem Daddy.
Ja, das dürfte angekommen sein.
Ela freut sich jetzt hoffentlich oder bedroht. Ach, am besten beides.
Außerdem haben Bernd und Anja auch noch was in die Kasse geworfen.
Vielen Dank euch beiden.
Im Februar werde ich mal wieder etwas weiter reisen. Bei Twitter werde ich es
dann nochmal ordentlich live bloggen.
Sucht da mal nach Kunst Unvernunft und hängt euch einfach an den Account dran.
Das geht alles natürlich nur dank eurer Unterstützung und ich werde nicht müde
dafür zu werben, auf kunstderunvernunft.de den Unterstützen-Button zu drücken.
Neu ist da jetzt dieser Amazon-Link. Wenn ihr da etwas kaufen wollt,
also bei Amazon, dann klickt den vorher an und der Podcast bekommt dann ein
paar Cent ab. Aber da habe ich auch so eine lustige Statistik,
da steht nämlich, was gekauft wurde.
Und im Moment steht da eine größere Menge Katzenfutter und Zündkerzen.
Hoffentlich steht das in keinem Zusammenhang.
Schrödinger lässt grüßen. Das war das Vorwort.
Los geht's mit dem unvergleichlichen Schweizer Akzent und ich mache jetzt auch
erstmal den Rest der Schokolade platt.
Sebastian
Ich bin hier über den Dächern von Hannover und habe Besuch aus der Schweiz von Anna. Hallo.
Anna
Hallo Sebastian.
Sebastian
Schön, dass du es geschafft hast. Du bist natürlich nur wegen dem Podcast hier
extra nach Hannover gekommen.
Anna
Genau. Nein, ich muss dich enttäuschen. Ich bin hier, um meinen Dom zu sehen.
Und den habe ich jetzt drei Monate nicht gesehen. Das ist also speziell heute.
Sebastian
Okay, und genau darüber sprechen wir auch, ganz ausführlich.
Aber jetzt müssen wir natürlich dich ein bisschen kennenlernen.
Okay, aus der Schweiz habe ich schon verraten, genau, bis Mitte 50 kann man sagen und Sub.
Anna
Ja.
Sebastian
Erste Hörerfrage, wie sprechen Schweizer Sub aus?
Anna
Auch Sub.
Sebastian
Okay, damit ist das geklärt.
Anna
Oder Sub, wenn man so ein bisschen Englischer möchte.
Sebastian
Ja, damit hast du ja irgendwie auch Erfahrung. Zumindest hast du mal eine Zeit in England auch gelebt.
Anna
Ja, da hat es eigentlich auch angefangen. Also müsste ich eigentlich SAP sagen. Ich finde beides schön.
Sebastian
Wobei, was sagen die Engländer zum DOM? Sagen die Master dann?
Anna
Ja, wie nennen die das? Ich habe mich da nicht so sehr ausgetauscht in der Szene, muss ich sagen.
Ja, man kann den natürlich dann Sir nennen, oder?
Sebastian
Ah, ja, Sir ist immer gut. Wobei, da habe ich was, das ist von den Peanuts,
da gibt es also hier diese Zeichentrickserie, da gibt es dann auch immer einen,
der sagt immer Sir. Das finde ich so schön.
Eigentlich, ich finde das so großartig, weil das hat so ein schelmisches Ding noch mit drin.
Okay, dann würde ich sagen, lernen wir dich mal ein bisschen kennen.
Du hast hier deinen Dom, sagst du?
Anna
Mhm.
Sebastian
Spielpartner oder wirklich Dom kann man...
Anna
Ja, also Spielbeziehung gefällt mir meist nicht so die Bezeichnung,
weil für mich, ich habe das Gefühl, ich hatte schon Spielbeziehungen.
Das bedeutet dann für mich, dass das keine Liebesbeziehung ist.
Für mich jetzt definiert. Und ich hatte Spielbeziehungen, die würden dann so
über Freundschaft Plus laufen für mich. Das hat mich aber nicht erfüllt.
Die Beziehung mit meinem Dom ist für mich aber eine Liebesbeziehung.
Und Spielbeziehung wird dem irgendwie nicht gerecht, finde ich.
Sebastian
Dann müssen wir aber zumindest auch erwähnen, du hast noch einen Partner,
mit dem du auch verheiratet bist.
Anna
Genau, ja.
Sebastian
Der wartet jetzt in der Schweiz auf dich.
Anna
Ja, das ist mein Lebenspartner und der hat mich heute Morgen auf den Bahnhof
gefahren und wünscht mir dann ein schönes Wochenende. Also wir sind Polyamor
und das waren wir nicht immer, das hat sich so ergeben.
Und dort habe ich dann herausgefunden, also mit anderen Partnern,
was mir da noch so gefällt, was es da noch so gäbe.
Das ist auch eine Liebesbeziehung natürlich. Sie ist aber unterdessen platonisch.
Sebastian
War sie das schon immer? Nein.
Anna
Nein, das war sie nicht schon immer. Aber das war sie relativ bald.
Es gibt da verschiedene Gründe, warum das wahrscheinlich so ist.
Ein Grund, den ich für relativ wichtig halte, ist, dass wir einander eventuell zu nahe sind.
Leute haben da manchmal das Gefühl, ja, dann ist das einfach eine Freundschaft. Ist es aber nicht.
Es ist schon eine Liebesbeziehung. Ich habe viele liebe Freunde,
aber ich möchte nicht jeden Morgen neben denen aufwachen im Bett. Und neben ihm schon.
Und daraus hat sich natürlich das ergeben, dass wir irgendwann,
oder ich irgendwann fand, mir läuft so ein bisschen das Leben davon.
Und ich möchte eigentlich schon diesen Teil von meiner Persönlichkeit auch leben.
Dann fanden wir zuerst, wir machen eine offene Beziehung und es wurde dann zu
Polyamorie, weil wir gemerkt haben, ohne Liebe oder tiefe Zuneigung interessiert
uns das eigentlich gar nicht.
Und wir haben gemerkt, dass unsere Beziehung keinen Abbruch tut, dass das geht.
Sebastian
Aber jetzt hättest du dir ja auch einen Partner suchen können,
der direkt mit BDSM was zu tun hat. Das heisst, du hast das erst später entdeckt?
Anna
Ja.
Sebastian
Wann denn? Wieso denn? Wo kommt es her?
Anna
Also wenn ich zurückdenke, war das schon immer da.
Weil meine Fantasien gingen eigentlich immer in diese Richtung.
Und ich kann mich auch erinnern, als Kind haben wir viel Winnetou-Filme und so geschaut.
Und manchmal werden ja da auch Leute dann so ausgepeitscht.
Die werden dann so an beiden Handgelenken gefesselt und dann werden die öffentlich
ausgepeitscht. Und das fand ich immer extrem heiss als Kind.
Also ich wusste, ich habe das nicht irgendwie mit Sexualität in Verbindung gebracht,
aber ich fand das immer unglaublich spannend.
Und ich war natürlich dann in meinen Gedanken immer derjenige,
der ausgepeitscht wird.
Also das hat mir immer Eindruck gemacht. Und die Fantasien waren schon da.
Nur war das so, ich bin ja in den 60er Jahren geboren, in der katholischen Innerschweiz.
Sebastian
Das heisst… Das hört sich schon an, nach Sexualität existiert dort nicht.
Anna
Genau. Also schon Vanilla war eigentlich… So ein anständiges Mädchen hatte da kein Interesse daran.
Und also hatte ich ja schon damit zu tun, dass ich dachte, ich finde Sex eigentlich gut.
Und da war ich eigentlich schon eine Schlampe dafür.
in meinem Kopf, von meiner Erziehung her. Deshalb habe ich die anderen Fantasien
so ein bisschen weggetan.
Ich dachte, mit mir stimmt wahrscheinlich irgendetwas nicht.
Und als wir dann die Beziehung geöffnet haben… Moment.
Sebastian
Nicht so schnell springen. Also wenn es alles so, ich sage mal,
katholisch war, das ist interessant, dass man katholisch als Synonym für Enthaltsamkeit sieht,
Irgendwann hast du ja mit Sexualität angefangen Ja Du warst vermutlich gar nicht
wirklich aufgeklärt Nein.
Anna
Nicht so wirklich, also Bravo-mässig ein bisschen Die durfte ich eigentlich
nicht lesen zu Hause, aber meine Freundin hatte die,
Ich bin wahrscheinlich, in meinen Jahrgängen sind wahrscheinlich die meisten
so in dem Stil aufgeklärt worden.
Sebastian
Ja, das stelle ich mir natürlich vor, weil das war bei mir so ein bisschen,
irgendwann hat man dann Sex und dann fängt man an, irgendwelche Experimente zu machen.
Es muss jetzt gar nicht sein, dass man das als BDSM oder so bezeichnet,
aber man probiert ja dann doch irgendwas aus.
Da meine ich so ein bisschen, hast du vielleicht BDSM schon mal betrieben, ohne es zu wissen?
Anna
Ja, also wirklich sehr zart. Mehr im Sinn von, ja, vielleicht mal die Handgelenke
festhalten oder so beim Sex.
Aber weiter ging das wirklich nicht. Also ich glaube, ich habe da auch nicht
die richtigen Männer dafür gefunden oder so.
Ich wusste auch, dass es das gibt, BDSM.
Aber das war eher so, die Bilder, die ich so vor Augen hatte,
das war mehr so Schmuddelzeug irgendwie.
Also da habe ich mich nicht angezogen gefühlt.
Sebastian
Okay, da hat also dieser Perspektivwechsel. Ich sehe dieses Zeug und ich kann
mich damit in Verbindung bringen. Der hat da einfach nicht gezündet.
Anna
Ja, genau.
Sebastian
Also das versuche ich momentan so ein bisschen zu erforschen,
ob man eventuell, bevor man quasi drauf gekommen ist, schon mal was gemerkt hat.
Wie gesagt, Handgelenke festgehalten. Du kannst dich ja immerhin jetzt noch daran erinnern.
Und dann auch die Frage, gab es noch irgendeine Reaktion darauf?
Gut, aber irgendwann hast du es ja jetzt doch entdeckt.
Anna
Ja, wie gesagt, das Kopfkino war schon immer da in diese Richtung.
Das war sogar erst nach Fifty Shades of Grey, wenn ich das jetzt erwähnen darf.
Ich habe das als Hörbuch angefangen zu hören und fand das so langweilig,
dass ich aufgehört habe. Also das hat mich jetzt auch nicht.
Sebastian
Aber er ist doch so schön. Er sieht so gut aus. Das verschlägt dir doch die Sprache.
Er sieht so gut aus. Man kann überhaupt nicht mehr… Entschuldigung.
Anna
Das ist nicht meine Art von Literatur, die ich lese.
Aber als wir dann die Beziehung später geöffnet haben, bin ich an einen Mann geraten.
Mit dem habe ich ganz viel ausprobiert. Wir hatten beide eine riesen Liste,
was wir alles ausprobieren wollen.
Sebastian
Moment, Moment. Also das Buch gelesen oder gehört zum Teil.
Anna
Nur den Abba.
Sebastian
Und aufgehört, aber auch da ist, wann kam die Erkenntnis, Mensch,
BDSM, das ist was für mich?
Anna
Als ich das ausprobiert habe, als wir das ein bisschen in diese Richtung uns
so verspielt vorangetastet haben, habe ich gemerkt, dass mir das gefällt.
Als wir dann die Beziehung geöffnet haben, habe ich einen Mann kennengelernt,
der war sehr verspielt auch und hatte viele Fantasien und wir hatten beide eine
ganze Liste von Dingen, die wir noch ausprobieren wollten und das haben wir
auch gemacht, teilweise.
Sebastian
Was stand denn auf euren Listen so drauf?
Anna
Zum Beispiel eine Frau, das hatte ich noch nicht erlebt.
In einen Swingerclub gehen, schauen, was da passiert.
Und ja, so in Richtung BDSM eben auch.
Und ich habe halt gemerkt, dass wie Schmerz auf mich wirkt.
Sebastian
Und also das heißt, erstmal zur Einordnung, da warst du wie alt? Wie lange ist das her?
Anna
Ah, das war, das ist noch nicht so alt. Moment, ich muss schnell überlegen.
Und das war ja vor fünf Jahren oder so.
Sebastian
Fünf Jahre, okay. Das ist ja noch gar nicht so lange.
Anna
Fünfeinhalb, sechs Jahre so. Ja, ja, da war ich schon relativ alt.
Sebastian
Jetzt hast du, ach. Ganz ehrlich, ich glaube, es ist nie zu spät, damit anzufangen.
Anna
Nein, eben.
Sebastian
Und ich grüße an der Stelle ja auch einfach mal Sigi. Sigi hat irgendwie,
der ist in Rente gegangen und hat dann damit angefangen.
Das Einzige, was er sich vorwirft, ist irgendwie, dass er das nicht halt schon
40 Jahre früher gemacht hat.
So gesehen, super.
Anna
Genau.
Sebastian
Gut, aber das hast du gerade schon gesagt, du hast BDSM auf diese Liste draufgeschrieben.
Jetzt muss ich nochmal, ich suche diesen Punkt, wo du sagst,
Mensch, BDSM und ich, wir sind kompatibel.
Oder zumindest ausprobierenswert.
Diese Begrifflichkeit, die muss man ja auch erstmal finden.
Anna
Ja, also die Vorstellung, irgendwie
hilflos zu sein und die Kontrolle abzugeben, hat mich fasziniert.
Das hat mich schon heiß gemacht.
und Schmerz wusste ich noch nicht, bevor ich es ausprobiert habe.
Sebastian
Okay, und jetzt die Liste von deinem Gegenüber, war die kompatibel?
Anna
Die war sehr kompatibel, ja. Wir haben uns gefühlt wie Kinder,
die irgendwie über Nacht im Süssigkeitenladen eingesperrt sind.
Endlich jemanden, mit dem ich das alles machen kann. Und manchmal hat uns die
Planung schon gereicht.
Also das war schon aufregend genug und wir mussten es dann gar nicht machen.
Sebastian
Okay, bei was? Bei BDSM ist das ja offensichtlich nicht so geblieben.
Anna
Wir wollten mal einen Gangbang organisieren und am Schluss ist nur einer aufgetaucht.
Sebastian
Okay, aber das geht schon mal in die Vollen rein.
Anna
Ja, natürlich.
Sebastian
Für dich organisieren, oder?
Anna
Das war ja nicht das Erste, was...
das wollte er für mich organisieren und ich wollte mir noch ein bisschen Mut
antränken und geendet hat das Ganze damit,
dass nur einer aufgetaucht ist und er hat den dann auch mitgebracht ins Hotelzimmer
und ich war aber ziemlich betrunken und deshalb,
kann ich mich an nichts mehr erinnern und er musste mir das nachher erzählen, was da so passiert ist.
Es hat nicht immer alles so geklappt, wie es geplant war.
Sebastian
Ich lasse dich jetzt mal. Du versuchst es ja schon die ganze Zeit.
Ja, das erste Mal BDSM und Schmerz und ich halte dich ja immer jetzt davon ab.
Anna
Du möchtest noch mehr wissen?
Sebastian
Nein, jetzt will ich genau das wissen.
Anna
Jetzt möchtest du das wissen.
Sebastian
Also geplant heute Abend, nein, nächste Woche 17 Uhr,
ich habe so ein paar Hörerfragen ja gesammelt und da kam an einer Stelle so
ein bisschen raus, ja die Schweizer, die planen ja alles, da ist das minutiös
und da haben die bestimmt einen
Termin, eine Uhrzeit und eine Liste an Handlungen, die sie vornehmen.
Ich habe gesagt, ich glaube nicht. Ich glaube, das sind auch Menschen und ich
glaube, die haben auch einfach Spaß.
So anders können die nicht sein. Jetzt habe ich es wenigstens einmal erwähnt.
Jetzt darfst du mich böse angucken, mir bitte widersprechen.
Anna
Ja, nein, das ist natürlich ein Klischee. Außerdem war ich ja,
ich habe ja unten gespielt und der Mann, der Dominante, war ja ein Engländer.
Sebastian
Okay.
Anna
Fällt schon mal da, dass schweizerisch Organisierte weg.
Sebastian
Erste Frage, warum unten? Also auch das eine Entscheidung oder weil er halt
dominant drauf war, warst du halt automatisch unten?
Anna
Nein, das war, das hätte ich mir nicht anders vorstellen können.
Das war für mich ganz klar.
Sebastian
Okay. Und das, ich sag mal, das erste Mal?
Anna
Ja, halt ein bisschen fesseln und ein bisschen hauen und mich halt nicht fragen,
was ich jetzt gerne möchte oder so sondern einfach machen und das fand ich super,
Das fand ich wirklich toll und wir haben uns dann schon so ein bisschen weiterentwickelt.
Ich habe dann eher gefunden, ich habe das jetzt irgendwie gefunden,
wo ich wirklich mich selbst sein kann.
Und ich fand, dass Sex halt noch nie so aufregend war wie auf diese Weise.
Und er war immer noch sehr, das noch und so und das ist auch toll.
Sebastian
Achso, du hast also angefangen, dich wirklich zu fokussieren und zu spezialisieren.
Das heisst, du hast doch bestimmte Dinge eingefordert.
Anna
Ja, das habe ich.
Sebastian
Zum Beispiel?
Anna
Schmerz. Er war sehr dominant, aber nicht unbedingt.
Das Schmerzzufügen hat ihm nicht so viel Lust bereitet. Das hat er dann eher gemacht, mir zuliebe.
Und das ist natürlich nicht das Gleiche.
Sebastian
Kim, wenn ich dich jetzt hier so sehe, dann glaube ich, dass du jemand bist,
der dann so lange piekst, bis er Schmerz kriegt.
Anna
Ja, aber fühlt sich das dann nicht, wenn der andere das tut,
ohne dass er selber Lust empfindet, ist das dann nicht so fast ein bisschen ein Mitleidsfrick?
Also schön ist doch, wenn ich genau weiss, der freut sich genauso wie ich,
oder? Einfach auf der anderen Seite.
Sebastian
Okay, also du möchtest den Schmerz erleben, du kannst ihn auch wirklich genießen,
also Masochistin, wie sie im Buche steht, und willst aber auch,
dass dein Gegenüber, dein Dom selber auch daran Spaß hat.
Anna
Ja, ja.
Sebastian
Also der Grund ist auch noch wichtig.
Anna
Ja, für mich geht das ins Gleiche wie Sex.
Ich könnte zum Beispiel nie jemanden bezahlen, um mit mir Sex zu haben,
weil wer das auch will oder sie, das gehört dazu, das ist wichtig für mich.
Das Gleiche beim Dominieren oder Schmerzzufügen möchte ich auch,
dass das Gegenüber da auch diese Lust rauszieht und das nicht einfach mir zuliebe tut.
Sebastian
Was ist denn so das Ding, wo du sagst, das sollte auch immer dabei sein?
Ist das das Schlagen, das Hauen?
Oder wo hast du so einen Punkt, wo du sagst, das ist mir wichtig dabei?
Anna
Gute Frage. Ja, also am liebsten alles, oder? Also am liebsten… Gott.
Sebastian
Der arme Mann.
Anna
Ja, es muss nicht alles auf einmal sein. Wir haben ja Zeit.
Sagen wir es so, auf die Gefahr hin, dass ich jetzt schon wieder einen Zeitsprung mache.
Der Schmerz ist schon wichtig und,
Die Unterwerfung oder die Dominanz spüren von meinem Partner,
das war am Anfang mehr für mich so mit anderen Männern oder sagen wir Spielpartnern,
ja das hat so dazu gehört, das war aber mehr Kontrolle abgeben als wirklich Unterwerfung.
Ich würde das für mich unterscheiden. Und so das Knien und das Ganze fand ich
noch so hübsch, sieht schön aus, wenn so eine Sub kniet oder so,
aber ich fand es manchmal eher so ein bisschen nervig und übertrieben.
Und als ich meinen Dom kennengelernt habe, war das eigentlich immer noch so.
Und als ich ihn zum ersten Mal getroffen habe, habe ich das plötzlich verstanden, glaube ich.
Weil der hat das genau in mir ausgelöst, dass ich so dachte,
oh darf ich bitte einfach den ganzen Abend zu deinen Füßen knien und du musst
mich nicht mal anschauen oder so.
Und dann habe ich das plötzlich verstanden, um was das geht.
Sebastian
Das ist jetzt auch der, den du heute besuchst?
Anna
Ja, genau.
Sebastian
Okay, dann gucken wir doch mal uns ein bisschen an.
Fangen wir mal an, wo hast du den denn her?
Anna
Den habe ich online kennengelernt, in Diskussionen.
Sebastian
In Diskussionen? Das ist schon mal gut.
Anna
Über BDSM.
Sebastian
Aber was habt ihr denn diskutiert? Oder wo wart ihr euch uneinig?
Anna
Wir waren uns eigentlich schon einig. Aber ich war mir mit vielen anderen Leuten nicht einig.
Und ich habe in diesen Diskussionen auch so meine No-Gos preisgegeben.
Und ich glaube, das hat ihn irgendwie gereizt.
Sebastian
Okay, was für No-Gos hast du denn preisgegeben?
Anna
Zum Beispiel, dass ich fand, 24-7 DS, nein, das ist überhaupt nichts für mich,
geht gar nicht, nur für die Session.
Und dann gehe ich und dann mache, was ich will.
Sebastian
Ah. Zum Beispiel. Wir wollen jetzt noch nicht verraten, ob sich an diesen No-Go's
irgendwas verändert hat.
Vermute mal.
Anna
Genau.
Sebastian
Okay, also er hat dich dann im Prinzip angeschrieben und es ist ja schon mal
eine Entfernung. Ich weiß nicht, wie viele Kilometer sind das? 800?
Anna
Ja, etwa 750 so, glaube ich. Ja, es ist weit.
Sebastian
Ich versuche gerade so ein bisschen eine Chronologie dafür zu finden,
aber das geht gar nicht so einfach.
Also ihr seht euch regelmäßig, aber jetzt nicht jede Woche, sondern ja,
wie oft lauft ihr euch über den Weg?
Anna
Mein Optimum wäre einmal im Monat, das kriegen wir aber selten hin.
Alle eineinhalb oder zwei Monate wäre schön.
Jetzt haben wir uns aber wegen Weihnachten und allem drei Monate nicht gesehen.
Und das finde ich dann schon lange.
Da leide ich dann schon.
Sebastian
Das heisst, du bist jetzt seit drei Monaten, wartest, du bist jetzt hier mit
mir, wir nehmen auf und hinterher schmeißt du mich raus, machst dich hübsch und dann geht es los.
Anna
Genau.
Sebastian
Da will ich gleich ganz viele Sachen zu wissen. Wie lange kennt ihr euch jetzt?
Wie lange interagiert ihr miteinander? Drei Jahre.
Anna
Also es gab mal einen Unterbruch, weil wir, ja, können wir auch noch darauf
kommen dann, weil es halt irgendwie,
schwierig ist auf Distanz und man so sich irgendwie finden muss,
muss eine Balance finden.
Von, ja, wie man das Leben will auf Distanz.
Sebastian
Ja, ich meine, das ist ja auch, du bist ja auch wirklich lange dann unterwegs
und du kommst jetzt hierher, das ist jetzt für mich in dem Fall gut.
Ich glaube, wir nehmen das jetzt einfach mal wirklich auseinander.
Also du bist jetzt hier, du bist jetzt angekommen vor, was haben wir jetzt?
Wir haben jetzt 15 Uhr etwa.
Du bist heute Morgen ganz früh losgefahren.
Anna
Genau.
Sebastian
Hier angekommen und erst mal hier eingezogen in so eine kleine Wohnung.
Ja und sobald wir hier fertig sind, wie verläuft dein Tag?
Anna
Ja, dann geht's mal ab ins Bad und dann mache ich mich in aller Ruhe schön und
das gehört dann schon dazu.
Werfe mich in das gewünschte Outfit.
Sebastian
Das legst du also nicht fest?
Anna
Nein, das legt er fest.
Sebastian
Wann hat er das festgelegt?
Anna
Ich frage ihn das vorher.
Sebastian
Aber nicht gleich noch, sondern vor ein paar Tagen schon.
Anna
Weil das wird ja schwierig.
Sebastian
Wenn etwas fehlt.
Anna
Genau, damit ich weiss, was ich mitnehmen soll.
Sebastian
Was ist es denn heute? Entschuldige. Es ist ein bisschen gemein,
das zu fragen, aber es ergibt sich halt.
Anna
Das kann ich dir schon sagen. Es ist schnell gesagt, es ist nicht allzu viel.
Das sind halterlose, schwarze Highheels und ein schwarzes Kleid.
Sebastian
Okay, das ist ja übersichtlich.
Anna
Ja, es braucht auch nicht so viel Platz im Koffer.
Sebastian
Das stimmt. Das ist wirklich nur so ein kleiner Handgepäckkoffer, habe ich gesehen.
Anna
Genau.
Sebastian
Hübsch machen, umziehen und dann, wo trefft ihr euch?
Anna
Also das Umziehen und Hübsch machen, das zelebriere ich auch.
Also da stimme ich mich schon irgendwie drauf ein.
Sebastian
Wie lange dauert das?
Anna
Ja, wenn ich Zeit habe, kann das eine Stunde dauern.
Sebastian
Ja.
Anna
Mhm.
Sebastian
Und das muss ich auch mal erzählen, ich habe da manchmal schon so wie einen
Konflikt gehabt, weil wir wollen ja dann und dann da und da sein und das mache
ich mal fertig und man braucht so unfassbar lange.
Ich muss leider zugeben, da musste ich lernen, ich komme lieber zu spät mit
dieser wunderschönen Frau, als dass ich pünktlich bin und die Frau ist gehetzt
und schlecht gelaunt, weil ich sie da nicht zum Ende habe kommen lassen.
Anna
Ja, und sie ist wunderschön und sie fühlt sich dann eben auch wunderschön,
weil sie das machen konnte.
Sebastian
Ja, der Abend hat so eine kleine Gelingengarantie, wenn ich dann auch ein bisschen
Geduld habe und wir sind dazwischen auch aufeinander zugekommen,
dass ich dann halt eben früh genug,
dass ich nicht zu viel in diesen Tag reinplane und dann sagst du,
jetzt sind wir nochmal eine halbe Stunde zu Hause, jetzt kannst du dich schnell
fertig machen, dann müssen wir los.
das musste ich auslernen, weil da bin ich ganz schnöde Kerl duschen,
anziehen, gut genau ok, machst dich fertig geniesst das, danach vielleicht nochmal einen Kaffee und dann.
Anna
Schreibt er mir eine WhatsApp wenn er zu Hause losfährt kann ich mich drauf
einstellen er kommt hierher ja, holt mich ab.
Sebastian
Gibt es da ein Ritual, ich meine jetzt nach drei Monaten.
Anna
Also ich meine, ich gehe dann einfach runter und steige ins Auto ein und dann
ist das eigentlich noch nicht so förmlich oder so.
Dann, weil wir müssen uns auch so ein bisschen beschnuppern,
ein bisschen erfühlen, wie der andere so drauf ist, wie die Stimmung so ist.
Dann fahren wir normalerweise in einen Club.
Sebastian
Hier in der Nähe oder? Also es geht jetzt mir nur darum, ob ihr jetzt zwei Stunden
dann noch fahrt und dabei vielleicht noch schweigt?
Anna
Nein, nein. Nein, und dann im Auto ist schon, das ist dann ganz locker,
da wird irgendwie, da haben wir Gespräche und so, alltägliches.
Wie geht's dir und so und das wollte ich dir erzählen, ja genau so.
Sebastian
Das ist ja so ein bisschen surreal. Man müsste ja jetzt meinen,
wenn man so lange gewartet hat, also das ist so die Vorstellung,
dass man dann mit so einem Bäm beginnt.
Also das finde ich schön, weil das erstmal so ein Reinkommen ist und Ankommen
und Dasein und auch vielleicht ist das Auto gar nicht so schlecht,
einfach dann um noch ein bisschen einen neutralen Raum miteinander zu haben.
Anna
Genau, ja. Und was wir auch schon gemacht haben, wenn wir hier geblieben sind
und nicht weggegangen sind, dann habe ich ihn schon hier erwartet.
Da war es dann schon ritueller irgendwie.
Sebastian
Auf der Couch, auf der ich jetzt hier liege?
Anna
Nein, die Couch ist ganz unschuldig.
Sebastian
Die Couch ist unschuldig.
Anna
Ja.
Sebastian
Ich sehe hier auch keine abgebrochenen Möbel oder so. Nein.
Keine übermalten Blutflecken. Alles gut.
Anna
Deshalb gehen wir ja normalerweise auch weg.
Es kann sein, er hat irgendwie gesagt, er überlegt sich, ob wir heute irgendwo hingehen.
Aber er hat mir nicht gesagt, dann habe ich irgendwie heute geschrieben,
hast du dir das jetzt überlegt?
Sagt er ja. Und da habe ich gesagt, wo gehen wir hin? Sagst du es mir? Und ich sage, nö.
Sebastian
Na dann, vielleicht geht es jetzt.
Anna
Vielleicht, ja.
Sebastian
Also wir sind jetzt so an dem Punkt bis ins Auto, das wird vermutlich häufiger mal gleich sein.
Ab dem Moment ist es ja Spekulation, weil du weißt ja noch gar nicht,
was heute Abend passiert und wo es genau hingeht.
Jetzt müssen wir doch aus der Vergangenheit schöpfen. Gibt es so diesen Moduswechsel
von hier, schön, dass du da bist, zu du bist unten, du kommst unten an. Wie kommst du da hin?
Anna
Normalerweise läuft das so fast ein bisschen fliessend. Also wir setzen uns
dann erstmal an die Bar und trinken was zusammen.
Geht so das Gespräch weiter, wir lachen zusammen.
Und dann fängt er irgendwann ein bisschen an, mich zu quälen.
Werde ich mal gekniffen und so.
Und irgendwann kommt dann die Hand auf meine Schulter und drückt da ein bisschen.
Dann weiss ich jetzt knien. und eigentlich von da an beginnt das.
Aber das Machtgefälle haben wir ja eigentlich immer. Jetzt komme ich schon zum 24.
Sebastian
Jahrhundert. Ja, dann kommen wir da hin.
Anna
Ja.
Sebastian
Also das ist ja vielleicht auch der Punkt, ihr seht euch nicht so oft,
da ist es glaube ich auch gar nicht so schwierig, so ein permanentes Gefälle
auch aufrecht zu erhalten.
Also wenn ihr euch seht, dann bist du unten. Punkt. Es gibt keinen Alltagsmodus.
Anna
Auch wenn ich in der Schweiz bin und er hier ist, gibt es das.
Im Sinn von, es gibt Dinge, da muss ich um Erlaubnis fragen. Hast du ja mitbekommen.
Sebastian
Ja, bei unserem Vorgespräch, da muss ich vielleicht kurz erzählen,
da warst du auf dem Weg zurück.
Anna
Ja.
Sebastian
Und bevor du in den Zug gestiegen bist, hast du mich noch gefragt,
ob wir nochmal schnell einen Kaffee trinken können am Bahnhof. Das haben wir gemacht.
Und genau, da habe ich dann auch gesagt, hier noch ein Stück Kuchen.
und dann musstest du erst mal schreiben und eine Antwort abwarten, bevor das okay war.
Anna
Genau, wegen den Süßigkeiten. Und das hat er halt mal so bestimmt,
dass ich das fragen muss.
Sebastian
Sagt er auch mal nein?
Anna
Ja, wenn ich oft frage, dann kommt es so, schon wieder?
Muss das jetzt sein? Und wo sich das Machgefälle auch noch zeigt,
ist, wenn ich jetzt irgendwas wissen will und dann ja und sage jetzt und irgendwas oder,
wenn ich nicht aufhöre zu schreiben, weil ich etwas unbedingt wissen will oder
aus ihm herauspressen möchte oder so, wenn er sagt Stopp,
dann habe ich mich auch danach zu richten.
Sebastian
Ich glaube, das ist mit einer der schwierigsten Dinge, ne?
Anna
Ja.
Sebastian
Und dann ist ja noch die Entfernung dazwischen, du kannst dir also nicht mal
hinterher gehen, sondern… Genau.
Anna
Das gibt schon eigentlich die Überleitung zu, dass wir da auch mal eine Pause
hatten und dass wir uns diese Balance, ich von meiner Seite vor allem,
wirklich auch harter arbeiten musste.
Sebastian
Was habt ihr denn etabliert, was ihr dann ändern musstet? Also was war da zu
schwierig oder, nein, nicht zu schwierig, zu belastend, sage ich mal.
Anna
Das Belastende war, dass ich dann oft verletzt war, mich abgewiesen gefühlt
habe und unterdessen kenne ich ihn viel besser, unterdessen habe ich das Vertrauen.
Ich weiss, wenn der jetzt Stopp sagt, heisst das nicht, dass er mich ablehnt.
Sebastian
Sondern nur das Thema.
Anna
Das jetzt oder das Verhalten jetzt ablehnt und sagt, das möchte ich jetzt nicht,
dass du das machst. So, mir gegenüber.
Und nicht, dass das jetzt nicht heisst, ich muss jetzt warten und der überlegt
sich jetzt, ob er die Beziehung überhaupt noch weiterführen will.
Und mein Kopfkino, das sich dann früher immer reingeschaltet hat.
Und dann habe ich natürlich gelitten, weil wenn ich dann nichts gehört habe,
habe ich gedacht, vielleicht kommt er gar nicht mehr jetzt.
Das war schlimm und er hat mich da auch nicht geschont.
Ich habe das schon auch so ein bisschen auf die harte Tour gelernt,
dass es kein Topping from the bottom gibt.
Er lässt sich nicht zu irgendwas drängen oder so.
Sebastian
Aber lass mich da mal fragen, weil da sehe ich immer so den Konflikt,
wenn man mehrere Partner hat.
Dein Ehepartner kriegt ja schon mit, dass du kommunizierst.
Und dann sind ja Regeln, die, also nehmen wir mal an, dein Ehepartner backt
ja jetzt einen Kuchen zum Geburtstag oder irgendwie, und stellt den da hin und will den anschneiden.
Und dann sagst du, Moment, ich muss erst mal den anderen nochmal fragen,
ob ich diesen Kuchen noch essen darf. Da wäre ich ja schwerstens beleidigt.
Anna
Ja, er weiß das natürlich. Also würde er mir das vorher schon irgendwie,
der würde ja auch nie Nein sagen dann, weil ich würde ja dann schreiben.
Sebastian
Es ist aus gesellschaftlichen Gründen erforderlich, dass ich jetzt vor der versammelten
Familie dieses verdammte Stück Kuchen esse.
Anna
Genau.
Sebastian
Ja, aber da sehe ich Schwierigkeiten, die man vorher, glaube ich,
gar nicht so erfasst an der Stelle.
Anna
Das ist einschneidend und mein Partner muss damit einverstanden sein.
Und das ist eine Entscheidung von ihm, dass er sagt, ich sehe,
dass dich das glücklich macht, also ist das für mich okay.
Er hat auch schon mal gesagt, wenn wir in Urlaub gefahren sind,
Wenn wir jetzt dort sind, möchte ich, wenn wir zusammen was Süßes essen wollen,
dann möchte ich, dass wir das einfach tun können.
Sebastian
Jetzt die Frage, haben die Jungs Kontakt zueinander?
Anna
Nein.
Sebastian
Da hätte ich dann gesagt, dann hätte der eine das auf dem kurzen Dienstweg mal geklärt.
Anna
Ja, genau.
Sebastian
Oder im Zweifel, das wäre dann wieder typisch Sebastian. Dann hätte ich dann
gesagt, ich habe da im Domschon Bescheid gesagt, es geht völlig in Ordnung,
ob es nun stimmt oder nicht.
Anna
Genau. Ich weiss eben, dass die keinen Kontakt haben.
Sebastian
Weil die das nicht wollen? Oder weil du es nicht willst?
Anna
Ich glaube, die wollen das nicht. Sonst hätten sie es schon lange gemacht.
Sebastian
Wenn jetzt einer von, egal wer sagt, ich will den anderen mal kennenlernen,
wie würde es dir denn damit gehen?
Anna
Ja, also ich glaube, ich hätte damit kein Problem.
Ich weiss einfach nicht, wie kompatibel die beiden wären, ob die sich viel zu sagen hätten.
weil die haben schon einen anderen Teil meiner Persönlichkeit irgendwo.
Sebastian
Ja genau, bist du ein unterschiedlicher Mensch?
Anna
Nein, das nicht.
Sebastian
Also wenn jetzt beide hier nebeneinander sitzen würden, müsstest du dich dann
entscheiden, in welche Richtung dein Verhalten oder dein Wesen in dem Moment geht?
Anna
Das würde mich wahrscheinlich schon irgendwie überfordern, Weil ich fände es
komisch, wenn mein Partner sehen würde, wie ich mich unterordne.
Obwohl er das weiss ja, theoretisch.
Ich würde mich, glaube ich, so ein bisschen unwohl fühlen.
Sebastian
Dein Partner, der kennt dich ja nicht als Sub.
Hier ist mein Partner, gleiche Augenhöhe.
Ich verhalte mich so und so und so. Und hier ist mein Dom, da ordne ich mich unter.
Du kannst ja jetzt schlecht, dich unterordnen und auf Augenhöhe mit deinem Partner
bleiben, weil dann würde ich das Junior mit nach unten nehmen.
Anna
Ja.
Sebastian
Das ist jetzt rein hypothetisch, aber ich glaube, das ist so eine Situation,
so ein Zusammentreffen.
Anna
Ich glaube, das wäre wirklich schwierig und ich glaube nicht,
dass ich jemand anders bin, aber ich kann eine andere Facette meiner Persönlichkeit
ausleben mit meinem Dom.
Und das bin auch ich. Ja, der Unterschied ist natürlich, ich kann mich erinnern,
ich habe mal zu jemandem gesagt,
dass ich Sub bin. Und der hat mir das, also nicht nur nicht geglaubt,
sondern wirklich, der hat sich mit mir gestritten und hat gesagt, nein, du bist nicht Sub.
Und dann habe ich gesagt, du weisst, du kannst mir doch nicht sagen, was ich, ja.
Und dann sagt er, nein, du bist so, du setzt dich durch und du bist nicht sub.
Und er hat gesagt, ich muss doch nicht mich jedem unterwerfen, wenn ich sub bin.
Sebastian
Ja, ich glaube aber, das ist eben genau der Punkt, da du dich ja durchsetzen
kannst, kannst du auch entscheiden, genau darauf zu verzichten.
Anna
Genau.
Sebastian
Das wiederum dann auch genießen.
Anna
Ich glaube, mein Dom, der findet das auch spannend, weil er eben weiß,
er hat mich auch schon erlebt, wenn ich mich durchsetzen will.
Sebastian
Oh, hat das geklappt?
Anna
Nein, bei ihm natürlich nicht. Nein, also, nein.
Sebastian
Aber du hast es versucht.
Anna
Ja, natürlich. Es gab ja auch viel Unruhe in die Beziehung.
Sebastian
Ich nehme jetzt mal so einen Abend und jetzt passiert da alles Mögliche.
Ich habe festgestellt, es gibt immer an so einem Abend so diesen Moment,
wo man in sich ruft, wo man friedlich ist.
Anna
Ja, das ist schon das Ziel.
Sebastian
Wie kommt ihr da hin?
Anna
Indem er mich quält und mich aber natürlich immer wieder liest,
wo ich jetzt da gerade bin.
Und dann wird Schmerz und Lust abgewechselt.
Es kann auch mal eine Grenzüberschreitung geben.
Sebastian
Von ihm?
Anna
Ja.
Sebastian
Was wäre eine Grenzüberschreitung?
Anna
Wir haben kein Safe-Word, weil wir keine Rollenspiele machen.
Das heisst, er merkt schon, wenn ich nicht mehr kann.
Wenn ich sage, ich kann nicht mehr und jetzt ist mir zu viel und jetzt brauche
ich eine Pause, dann meine ich das auch.
Ich sage nicht irgendwie Nein, Nein und möchte aber mehr.
Und wenn ich mir gar nicht mehr zu helfen weiß, und da ich ja kein Safe-Word
habe, werfe ich mich irgendwie ihm halt zu Füssen und bitte darum, dass er aufhört.
Und das macht er normalerweise, obwohl manchmal gibt es dann irgendwie noch
ein oder zwei Schläge dazu. Du einfach, ich glaube, das ist ihm einfach wichtig,
dass er aufgehört hat und nicht ich.
Sebastian
So, ich darf mal verraten, wir haben gerade mal so eine kleine Pause eingestreut.
Ich habe auch einen Keks bekommen.
Willst du auch einen Keks?
Anna
Ja, und ich habe vorher gefragt, ich darf einen haben.
Sebastian
Ja, Wobbagen, bitteschön.
Anna
Dankeschön.
Sebastian
Damit es jetzt total albern wird, du hattest den eigentlich eben noch schon
in der Hand und da habe ich gesagt, nein, jetzt erstmal hier Mikrofon wieder
auf und dann kannst du knabbern.
Guten Appetit. Du teilst dir den ein?
Anna
Ja, ich muss ja jetzt sprechen.
Sebastian
Ja, also ich habe einfach den ganzen Keks in den Mund geschoben.
Anna
Weisst du, wenn du immer fragen musst, lernst du einteilen, damit du länger was davon hast.
Sebastian
Ach so, die Erlaubnis gilt also immer für das jeweilige Gebäckstück.
Anna
Also ich habe jetzt einfach gefragt, ob ich, also es war mein Fehler wahrscheinlich,
ich habe nicht gefragt, darf ich dann auch von den Keksen essen,
sondern ich habe gefragt, darf ich dann auch einen haben. Und er hat gesagt, ja.
Sebastian
Also wenn du jetzt sagst, ich habe hier, darf ich jetzt Schokolade essen?
Und du hast da deine 300 Gramm Tafel.
Anna
Also ich sage immer, wie viel.
Sebastian
Ah, okay.
Anna
Oder wenn ich jetzt sage, darf ich Schokolade haben? Dann sagt er, ja, aber so viel oder so.
Sebastian
Okay, also keine Lücke im System.
Anna
Ah, nein.
Sebastian
Ich muss nochmal sagen, vielen Dank. Du hast mir nämlich, jetzt liegt sie da
irgendwo hinter mir, eine Schweizer Schokolade mitgebracht. Ich freue mich schon drauf.
Ein sehr schönes Gastgeschenk.
Anna
Ja, das ist ja auch fast ein Klischee, dass man Schokolade mitbringt,
wenn man aus der Schweiz kommt.
Aber es kommt immer gut an, also es hat noch nie jemand zurückgegeben oder so.
Sebastian
Wo waren wir denn eben stehen geblieben?
Anna
Ich glaube, wir waren da, was jetzt eigentlich an so einem Abend passiert.
Sebastian
Und da sind wir irgendwie weggekommen?
Anna
Ja.
Sebastian
Wie explizit magst du es denn beschreiben? Du hast ja vorher,
ihr schreibt ja bestimmt ganz viel und telefoniert und dann,
ich kann mir schon vorstellen, dass man dann sozusagen den Abend schon durchplant,
dass man sagt, oh, da habe ich total Lust drauf und das muss und ich freue mich
total darauf, mal wieder zu hängen oder keine Ahnung.
Anna
Er fragt mich meistens, was ich denn mir wünschen würde. Ob ich das dann bekomme,
ist dann die zweite Frage.
Aber er fragt mich eigentlich sowieso relativ oft, auch während dem Abend,
was ich denn jetzt möchte.
Sebastian
Kannst du das dann auch sagen?
Anna
Nicht immer. Nein, ich finde es sogar meistens sehr schwierig.
Sebastian
Okay, aber was hast du ihm denn gesagt, was du heute möchtest?
Anna
Ich habe gesagt, ich möchte Atemkontrolle und ich möchte seine Dominanz spüren.
Und dann kam zurück und kein Schmerz und kein Sex.
Und ich habe geschrieben, doch, natürlich, das will ich doch immer.
Und er meinte, das hast du aber nicht erwähnt.
Sebastian
Tja, vielleicht hält er sich dran an deinen Wunsch und daran,
was du dir nicht gewünscht hast.
Anna
Ja, ja.
Sebastian
Das wäre fürchterlich, ne?
Anna
Vielleicht, aber ich meine, ich habe ja die Hoffnung, dass er sich damit ins
eigene Fleisch schneiden würde.
Es ist ja nicht nur so, dass ich ihn drei Monate nicht gesehen habe,
sondern er mich ja auch nicht.
Sebastian
Ah, da kommt jetzt wieder dieses Angebot und Nachfrage und er wird schon das
tun, was ich will, weil er will es ja auch und aus der Nummer kann er nicht raus.
Anna
Nein, was ich dazu sagen kann, was da so passiert ist, da wird gehauen,
ja, gern mit verschiedenen Peitschen, macht er gern,
ist sehr gut mit seinen Händen mit Schmerz zufügen, er kann einen unglaublich
fies kneifen, an den verschiedensten Körperteilen und das ist dann auch wirklich grün und blau,
zum Beispiel so hinten am Oberarm.
Sebastian
Ja, schöne Punkte.
Anna
Ja, genau. Und das ist nicht toternst, das Ganze. Da wird auch viel gelacht, geweint.
Wird auch manchmal auf meiner Seite manchmal beides zusammen.
Und es gibt auch immer wieder so mal Pausen, wo wir uns wieder ein bisschen
unterhalten, ein bisschen kuscheln.
Muss ich auch immer.
Sebastian
Nähe gehört ja, finde ich auch, Nähe gehört einfach ganz, ganz stark dazu.
Anna
Ich will unbedingt auch immer genug Zeit haben, um einfach ein bisschen zu schmusen.
Nur ist das immer so ein bisschen gefährlich, oder? Plötzlich hast du da wieder
so einen blauen Flecken mehr.
Ich habe mal gesagt, es ist wie mit einem Raubtier zu schmusen oder so.
Du weisst nie, wann es wieder was setzt oder so.
Sebastian
Wie lange dauert das bisher wieder auseinander? Geht jetzt ein ganzes Wochenende?
Also ich meine, wir haben jetzt Samstag Nachmittag.
Vermutlich musst du spätestens morgen Abend wieder in der Schweiz sein.
Anna
Genau. Nein, das läuft so ab, dass wir nach dem Club oder so meist noch hierher kommen.
Und dann spielen wir hier noch ein bisschen und kuscheln noch und alles und
so. weiss nicht, zweieinhalb, drei oder so geht er er schläft meist nicht hier.
Sebastian
Das heisst, ihr seht euch aber auch nur, was sind das, so fünf Stunden oder
so? Das ist gar nicht so viel Zeit.
Anna
Nicht so viel Zeit, nein. Und das hat halt seine Vor- und Nachteile.
Sebastian
Okay, was ist der Vorteil? Also klar, er kann dich nur fünf Stunden alle paar Monate kneifen.
Der Körper hat genug Heilungsmöglichkeiten.
Anna
Das einerseits, nein, was wirklich ein Vorteil ist, du kannst halt den Zauber
irgendwie besser behalten, den das Ganze hat, weil du eben keinen Alltag zusammenlebst.
Sebastian
Kein Einkaufen, keine Steuererklärung, kein irgendwas, sondern wirklich nur
Zeit und Konzentration auf euch.
Anna
Ja, obwohl wir natürlich auch vom täglichen Leben vom anderen das mitbekommen
und auch, ich erzähle ihm viel von mir, was ich mache.
Ich hole auch Rat bei ihm, wenn ich eine Entscheidung fällen muss.
Eben, das gehört alles so ein bisschen dazu. Ist auch noch so ein bisschen Mentor-Dom für mich.
Sebastian
Ich muss mal kurz, ich glaube, das haben wir nämlich gar nicht erwähnt.
Dein Dom hat selber aber auch noch Familie und Partner. Ja, genau.
Das muss ja auch da von der Seite zeitlich einzuordnen sein.
Wenn er dann aber nicht hier schläft, das heißt, irgendwann geht er,
dann bist du vielleicht schon eingeschlafen? Nein.
Anna
Nein. Ich bleibe dann immer wach, bis er zu Hause ist, weil er dann noch schreibt,
dass er jetzt zu Hause ist. Das ist das Einzige, was ich sage.
Sehr fürsorglich. Ja, aber ich sage auch, schreib mir bitte, wenn du zu Hause bist.
Sebastian
In dem Moment, wo er jetzt weg ist, dann ist die Frage, verlässt dich dann eine
gewisse Anspannung? Wie fühlt sich das an?
Es ist ja ja weg, du bist quasi noch in der Nähe, aber bist du da eher traurig
oder ist da noch so viel Glückshormon im Blut?
Anna
Beides. Ich bin dann meist sehr aufgewühlt und zwar nicht unbedingt negativ,
aber auch, ich bin auch traurig, weil ich weiss, jetzt dauert es wieder eine
Zeit lang Und weil die Nähe dann auch wieder so gross ist, auch die emotionale,
dass es schwierig ist, dann einfach wieder zu wissen, morgen fahre ich wieder zurück.
Sebastian
Wie schläft man in der Nacht?
Anna
Meist ziemlich tief, weil ich bin meistens ziemlich erschöpft.
Sebastian
Ja.
Anna
Nein, ich bin dann auch, wenn ich aufwache, noch nicht so ganz da wieder.
Ich muss manchmal noch über Dinge nachdenken, die passiert sind.
Also sagen wir es so, diese Sessions oder unsere Treffen, da läuft ja nicht
einfach immer das gleiche Programm ab, sondern es ist auch eine Reise,
eine Entwicklungsreise.
Da kommt mal was dazu, was wir vielleicht zusammen noch nicht kennen.
Und manchmal muss ich das erst noch verarbeiten. Ich weiss ja nicht, wie das bei anderen ist.
Bei mir ist das ja während der Session oft, aber ich denke, das ist bei jedem
so, kommen manchmal so Gedanken wie, was mache ich hier überhaupt?
Also einerseits finde ich, ja, mehr und super und heiß.
Und manchmal so ein Teil von mir findet so, hä, was tust du hier?
Du lässt dich hier hauen, es tut weh. Wieso?
Sebastian
Das ist vielleicht nicht der richtige Moment, um da in Ruhe drüber nachzudenken,
weil da kommt der nächste Schlag.
Anna
Und deshalb ist das manchmal so, am anderen Tag, wenn ich aufwache,
bin ich immer noch so ein bisschen in Gedanken und am Verarbeiten.
Und dann kommt nämlich, jetzt haben wir eine schöne Überleitung zum nächsten Thema.
Wenn ich auf dem Heimweg bin mit der Bahn, dann schreibe ich den Bericht.
Sebastian
Ich habe jetzt so schön gedacht. Ich esse mal schnellen Keks.
Dann stelle ich fest, das dauert viel zu lange, den zu kauen.
Deine Taktik ist eindeutig besser.
Verdammt. Ich werde ja jetzt auch ehrlich zu den Hörern sein.
Sobald ich Geräusch weg habe, entschuldige, das ist keine Unaufmerksamkeit.
Das ist nur so ein, jetzt mal schnell einen Keks, die stehen da so.
Ich kann da nämlich nicht nein sagen.
Anna
Und du musst ja niemanden fragen.
Sebastian
Ich werfe mal nebenbei ein, du hast hier das Bunny übrigens in der Hand und
traust dich irgendwie nicht die Fesselung von Jeiss zu lösen.
Anna
Ich finde die so schön und ich kann das eben nicht.
Sebastian
Ja, aber ganz ehrlich, rupf ihn auseinander im Zweifel, schick ich es dann,
ja ist das, Banni, und sag dir, mach das bitte, reparier das.
Anna
Genau.
Sebastian
Du sitzt ja dann wirklich dann auch mittags im Zug, wir haben ja auch die Aufnahme
jetzt nicht morgen gemacht, weil du mir auch gesagt hast, danach bist du dann
sehr, noch nicht da einfach, noch nicht angekommen und auch ein bisschen verwirrt.
Und jetzt kommen wir auf der einen Seite zum Ding der Woche,
von dem ich ja gar nicht wissen soll, was es ist, aber natürlich hast du dich
verplappert und deshalb ist es sowohl ein reguläres Thema als auch das Ding der Woche.
Du hast mir gesagt, dass du im Zug dann anfängst zu schreiben.
Anna
Genau.
Sebastian
Was schreibst du?
Anna
Ich habe die Aufgabe, dass ich innerhalb von 48 Stunden, nachdem er gegangen
ist, einen Bericht abliefern muss bei ihm über unser Treffen.
Da schreibe ich dann auf, was passiert ist und wie sich das angefühlt hat.
Und das ist natürlich ein Blick in meine Seele für ihn.
Ich kann da natürlich auch mein Feedback geben, dass er sieht,
was gut angekommen ist und was nicht so.
Und für mich hat das eine ganz wichtige Funktion.
Ich merke nämlich, sobald ich den Bericht geschrieben habe,
ist alles wieder an seinem Platz. Dann erklären sich mir die Dinge.
Manchmal schreibe ich und bin
dann selber erstaunt, was ich für Sätze wähle, was ich für Worte wähle,
weil ich die bewusst nicht, ja, ich lese das, ich schreibe und denke dann,
oh, interessant, dass ich das jetzt so nenne.
Sebastian
Jetzt zeig doch mal her. Also ich kriege jetzt hier einen Keimpapierstapel.
Nein, ich bekomme ein iPad in die Hand gedrückt.
Anna
Ja.
Sebastian
Das ist übrigens toll, sowas kann man ja mal ausdrucken und binden.
Ist ein super Geschenk für die Familie zu Hause.
Anna
Genau. Für meine Mutter oder so.
Sebastian
Ja, ja. Ich darf da jetzt auch wirklich reingucken, ja? Ist das genehmigt?
Anna
Eigentlich nicht.
Sebastian
Okay, das heißt, ich gucke nur, aber lese nicht.
Anna
Ja, genau. Und du schickst mir dann einfach ein.
Sebastian
Zwei Berichte für die Show Notes.
Anna
Ja, genau, zum Verlinken.
Sebastian
Ja, natürlich.
Anna
Das sind halt, das ist halt immer das Datum.
Sebastian
Ja.
Anna
Und dann sind das da.
Sebastian
Öffnet sich da was?
Anna
Das sind dann manchmal so.
Sebastian
Ja, jetzt will natürlich die gute App Feedback haben, natürlich.
So, hier steht 2786 Wörter hat das Ding.
Anna
Mhm.
Sebastian
Das ist ja schon mal ein bisschen was.
Anna
Ja, ist es.
Sebastian
Und ich darf da jetzt nicht drin lesen.
Anna
Ja, ich muss schauen, welchen Teil ich dir zeigen will.
Sebastian
Ich kann das Ding jetzt nicht groß beschreiben, weil es ist halt ein Tablet, verdammt.
Anna
Ich habe die halt nicht in Papierform. Ich weiss, wenn ich die Zeitangabe nicht hätte,
mit diesen 48 Stunden, oder dass ich es überhaupt machen muss,
dann wäre ich nie so diszipliniert, dass ich jetzt jedes Mal einen Bericht geschrieben
hätte. Und ich bin sehr froh,
Darüber, dass er das von mir verlangt, weil das für mich auch sehr interessant
ist, das wieder zu lesen und wie gesagt, das hilft mir, extrem meine Gedanken zu ordnen.
Sebastian
Ich habe jetzt mal einen Absatz gelesen. Ich habe dir also so auf einem Ohr nur zugehört.
Anna
Ich habe dir jetzt einfach irgendwas gegeben.
Sebastian
Also ich finde schon mal keine Rechtschreibfehler.
Anna
Da bin ich ja froh.
Sebastian
Ganz ehrlich, ich mag davon kein einziges Wort hier vorlesen,
weil das tatsächlich etwas ist, das halte ich tatsächlich für sehr persönlich gerade.
Anna
Ja, genau.
Sebastian
Ich finde das gerade spannend, das in der Hand zu haben und obwohl es hier nur
ein technisches Gerät mit irgendwie ein bisschen Text ist,
ja, also ich fliege hier gerade noch so ein bisschen drüber,
es ist sehr konzentriert und auch, ja, auch vor allem in der Gegenwart geschrieben.
Ich muss ja irgendwie ein bisschen was erzählen.
Anna
Ja, es ist Ich-Form und Er. Ich schreibe nicht Du.
Sebastian
Es ist wirklich, wenn man das liest, das passiert jetzt gerade.
Ich gucke, ob hier mal so ein Satz dazwischen ist, den man mal… Nein,
ich mag davon nichts vorlesen hier.
Aber das ist natürlich eine schöne Sammlung. Ich schließe das mal,
dann kann ich mal gucken, wie viele das so sind.
Es geht jetzt hier schon mal ein Jahr zurück, das sind einige.
Wie lange schreibst du da dran?
Anna
Schon zwei Stunden oder so.
Sebastian
Du bist auch gerade ein bisschen nervös, du willst das Ding immer wieder in
die Hand nehmen und wenn du nicht siehst, was ich hier drauf rumtippe auf dem
Ding, auf dem Bildschirm, dann merkt man, du bist so ein bisschen in der Habachtstellung,
dass es wirklich was Persönliches ist. Nein, aber ich glaube.
Anna
Das ist mehr wegen ihm und nicht wegen mir.
Sebastian
Ja, das wollen wir auch respektieren tatsächlich. Ich gucke natürlich auch immer,
wo sind meine Grenzen, wenn ich jetzt das Ding nehme und hier einfach alles
reinlese. Das tue ich aber nicht.
Aber es ist kein Tagebuch, auch vom Stil her nicht.
Es ist wirklich ein, was ist passiert und zwar minutiös.
Sehr detailliert. sehr...
Anna
Manchmal vergesse ich natürlich auch Dinge oder manchmal kommt dann und dann
weiss ich gar nicht, das ist das und das, aber ich kann es nicht mehr ordnen, was wann passiert ist.
Das merke ich manchmal auch beim Schreiben, dass das halt...
Sebastian
Unterschlägst du auch mal Dinge? Also ich weiss nicht, den halben Abend beschäftigt
man sich vielleicht mit irgendeinem neuen Spielzeug und dann fehlt dieser Teil
komplett, weil man da überhaupt nicht mehr dran gedacht hat oder lässt du mal was weg?
Anna
Nicht absichtlich. Ich setze natürlich Prioritäten, wo ich mehr beschreibe und
wo ich weniger beschreibe.
Ich kann ja auch irgendwie über eine Seite etwas über Atemkontrolle schreiben
und irgendwie einfach noch in drei Sätzen, dass ich mit verschiedenen Instrumenten geschlagen werde.
Also es muss ja nicht alles dann immer genau im Gleichen, und das sagt ja dann auch was aus.
Sebastian
Du kannst ihn natürlich ärgern, indem du dann einfach, ich meine,
du hast ja dann im Zug ein bisschen Zeit, du kannst ja die Länge beliebig ausweiten,
dass er dann irgendwann sich ärgert, weil er da vier Stunden am Lesen ist.
Anna
Ah, genau.
Sebastian
Das ist halt die Frage, wie viel Text kannst du in 48 Stunden produzieren?
Anna
Es ist schon auch, also ich finde die auch wichtig und ich habe sie deshalb
auch als Ding der Woche mitgenommen, weil sie halt auch so ein bisschen die
Herangehensweise zeigen. Also es ist...
Es hat viel mit dem Kopf auch zu tun und mit Gedanken und mit Gefühlen dann
auch reflektieren und verarbeiten.
Sebastian
Da jetzt doch eine gewisse Schweizer Strukturiertheit drin.
Anna
Obwohl er das ja verlangt hat.
Sebastian
Schreibst du es für dich oder für ihn? Und liest du es selber jemals noch?
Anna
Ja, natürlich. Es ist auch, ja, schreibe ich es für mich oder für ihn?
Ich glaube, für uns beide.
Sebastian
Das ist jetzt die diplomatische Antwort. Ja, natürlich.
Anna
Auf einem anderen Grund. Und ich schreibe es für ihn. Während ich schreibe,
stelle ich mir auch schon vor, wie das ist, wenn er das liest.
Und ich kann natürlich auch Liebeserklärungen da, und das mache ich auch.
Also die sind da auch drin.
Sebastian
Ja, ich habe da schon was entdeckt.
Anna
Ja, die sind da auch drin. Und was natürlich auch interessant ist,
wenn man jetzt so die ersten wieder liest, dann finde ich das schon auch süss,
wenn ich so denke, das erste Mal die Bullwip und uiuiui.
Und nicht, dass ich die jetzt einfach so im Vorübergehen nehmen würde,
aber da war halt alles neu, alles, oder?
Sebastian
Ja, geht das irgendwann weg, dieses Gefühl von neu und aufregend?
Es gibt ja dieses höher, schneller, weiter und dann rennt man irgendwann gegen
eine Wand, weil da geht es einfach nicht mehr weiter.
Anna
Ich habe mir diese Frage auch schon gestellt und ich habe mir auch schon Sorgen gemacht,
wenn wir so zu gewissen Dingen gekommen sind
wo ich so dachte wo geht es denn da jetzt noch weiter es kann eigentlich nicht
mehr weiter gehen aber es gibt halt immer noch irgendwie anderes und du bist
in einer anderen Stimmung auch also man sieht natürlich bei diesen Berichten
auch gut wie sich die Grenzen verschoben haben,
was am Anfang irgendwie für mich zum Beispiel Atemkontrolle war für mich ein absolutes No-Go,
Das fand ich viel zu gefährlich. Da war ich ganz vernünftig.
Sebastian
Ja, es war immer am Anfang. Und jetzt stand es aber auf deiner das Will ich Liste.
Du kommst dann ja irgendwann an, steigst aus dem Zug, der Bericht ist geschrieben.
Bist du dann ein anderer Mensch als zwei Tage vorher, als du in den Zug eingestiegen bist?
Oder bist du entspannter? Oder bist du einfach völlig fertig und willst nur noch ins Bett?
Anna
Ich bin entspannter. Ich komme mit einem Lächeln zu Hause an.
Und das schätzt mein Mann eben auch sehr.
Der weiss einfach, dass mir das gut tut, dass mich das glücklich macht.
Dass er da auch etwas davon hat.
Weil ich dann auch wieder ruhiger bin. Ich könnte das zum Beispiel auch nicht
jede Woche, ich würde es auch nicht schaffen.
So einen Abend. Das wäre dann zu viel, glaube ich. Auch einfach emotional und körperlich.
Sebastian
Das hat man eben ganz kurz vor einer guten halben Stunde angeschnitten,
so 24-7 war unvorstellbar.
Das ist ja jetzt ein 24-7-Konstrukt, sage ich mal, aber es geht ja nur fünf
Stunden pro Zeiteinheit.
Jetzt ist die Frage, kannst du es dir vorstellen oder nicht?
Ich stelle mir vor, ihr würdet eine Woche irgendwo hinfahren.
Anna
Ich stelle mir das unglaublich schön vor. Ja, unbedingt. Eine schöne Vorstellung.
Sebastian
Ja, dann hast du quasi, na gut, das ist die Frage. Man macht ja nicht dann eine
Woche so ein Programm wie so, sondern man hat ja dann plötzlich Zeit für ganz andere Sachen.
Anna
Es ist natürlich, es ist ja jetzt auch 24-7 im Sinn von,
das wird ja nicht ein- und ausgeschaltet. Und die Unterwerfung, die fühle ich ja immer.
Und das ist aber für mich immer so ein bisschen die Frage, und da fällt mir
manchmal der Austausch mit anderen,
wie gestalte ich das, dass ich genug für mich rausziehen kann,
aber ich muss ja trotzdem mein Leben dort leben, meinen Alltag.
Ich hatte so Phasen, wo ich mich immer auf das wieder gefreut habe.
und ein bisschen so ausschliesslich, oder?
Also die Zwischenzeit war dann einfach so das Warten zum nächsten Treffen und
das geht nicht, das funktioniert nicht.
Sebastian
Ja, wie löst du das auf? Ich meine,
es gibt ja diese Herangehensweise zu sagen, ich bin jetzt nicht da und jetzt
ist das quasi nicht wichtig, aber ihr haltet es ja wirklich jeden Tag aktiv, latent, aufrecht.
Soll ich das sagen, wenn du könntest, würdest du dich da gern drin verlieren?
Anna
Manchmal schon, ja. Also ich würde es gern mehr spüren.
Sebastian
Ja, also physisch dann.
Anna
Ja, oder auch,
der hat jetzt auch nicht die ganze Zeit Zeit, mit mir irgendwie zu schreiben oder zu telefonieren.
Aber man kann natürlich, ja, ich meine, wenn ich das DS spüren will,
dann kann ich ja fragen, ob ich was Süsses essen darf zum Beispiel.
Aber ich finde es schwierig. Es ist eine Herausforderung. Und ich finde es auch,
manchmal denke ich, die Zeit, die ich in der Bahn verbringe,
die brauche ich irgendwie auch.
Das ist auch von einer Welt in
die andere zu kommen, vor allem auf dem Nachhauseweg, ist mir die wichtig.
Weil, ja, ich kann mich schon auch irgendwie ein bisschen verlieren zwischen den Welten.
Sebastian
Bleibt es dadurch auch über Jahre interessant, weil es eben nicht genug gibt?
Anna
Das kann gut sein.
Sebastian
Also stell dir mal vor, aus irgendwelchen Gründen, ich ziehe zusammen und habe
den ganzen Tag Zeit, Quatsch zu machen.
Das würdet ihr ja nicht tun.
Anna
Ich kann mir auch vorstellen, dass das eigentlich gut ist.
Und um den Zauber und die ganze Spannung und die ganze Erwartungshaltung aufrechtzuerhalten,
ist das eigentlich nicht so schlecht, so wie es ist.
Sebastian
Aber die Frage ist ja, wenn es dir im Prinzip ja dann doch zu wenig ist,
dann muss ich jetzt die ketzerischen Fragen stellen, weil auch in der Schweiz
gibt es böse Menschen, dann könnte sich ja jetzt jemanden vor Ort suchen.
Ich weiß, das klingt immer so leicht, so wechsle ich den Menschen halt aus gegen
den mit den besseren Umständen, aber erstmal, leidest du unter der Entfernung oder ist es… Manchmal.
Anna
Wenn ich ehrlich bin, manchmal schon. Weil es halt auch nicht die Möglichkeit
gibt, sich einfach mal so kurz zu sehen.
Steamer organisieren, lange Reise.
Es wäre schön, wenn man zum Beispiel auch mit irgendeiner Aufgabe so kurz einfach
vorbeikommen könnte und was machen und dann wieder gehen.
So kleine Spielereien fallen irgendwie weg.
Auf jeden Fall face to face.
Sebastian
Dieser Alltags-BDSM, den wir auch manchmal haben, selbst wenn die Kinder da
sind, dann hat man doch manchmal dieses,
oh, jetzt ist gerade mal eine Minute keiner da, jetzt packe ich sie einfach
mal und gebe ihnen einen anständigen Kuss und dann vielleicht noch eine kleine
Gemeinheit hinterher und dann hat man zwar nur diese zehn Sekunden gehabt.
Die Frage, fehlt es, weil es nicht da ist oder weil du sagst,
das gehört eigentlich zum Bedürfnis für dich?
Anna
Ich habe mich das auch gefragt und als wir da eine Pause hatten,
und Pause klingt so nach, dass es definiert war, dass es nachher weitergeht, das war nicht so.
Ich dachte eigentlich, das ist aus.
Und habe mich dann auch so, habe mir meine Gedanken gemacht,
ich kann mal mit jemandem spielen, so irgendeinem Club,
kann ja witzig sein, ein bisschen Schmerz, ein bisschen Quälen,
kann auch ein bisschen knien oder so,
Kontrolle abgeben aber die Unterwerfung, die ich ja leidenschaftlich fühle für
ihn die fehlt dann natürlich das Begehren fehlt dann für mich und wie gesagt,
für mich ist das auch eine Liebesbeziehung das heisst, ich kann das nicht einfach so ersetzen,
Und das, ja was, also ich habe eine Freundin, grüsse ich hier,
falls ihr da seid. Sie wird wissen, wen ich meine.
Sebastian
Du kannst sie ruhig ansprechen.
Anna
Ja, also liebe Grüße an Tanja. Und die Tanja ist eigentlich Sub und Maso,
aber sie droht oder verspricht mir schon die ganze Zeit, dass sie mich mal ein
bisschen quälen möchte.
So, sowas könnte ich mir schon vorstellen, das wäre dann Bonusmaterial,
so wäre es so einfach Plus.
Sebastian
Ja, das nehmen wir dann nochmal schön auf.
Anna
Ja, genau. Aber das ist nicht der Ersatz oder so. Es ginge nicht. Es ist halt was anderes.
Sebastian
Also das ist dann quasi, ich suche gerade eine Analogie. Ich habe gerade die
erste, ich habe das Training zwischen den Spielen. Also im Sport.
Anna
Also eben Tanja, da kommst du nicht mehr raus. Also irgendwann muss das noch passieren.
Sebastian
Ja, Anna setzt sich hier durch. Liebe Tanja, ich bin gespannt auf deine Mail,
wo dann drinsteht, ob dann der Stock zerbrochen ist oder was passiert ist.
Es ist ja die Frage, kann man diese langen Zeiträume dazwischen,
kann man sie überbrücken dadurch, dass man irgendwas anderes macht?
Würde es das leichter machen oder die Sehnsucht eher noch verstärken?
Anna
Ich habe mir das überlegt. Ich glaube, es würde mir einfach nicht so viel bringen.
Also jetzt mir so einen Zwischenzeitdom zu suchen oder so.
Ich habe ja so Spielbeziehungen auch versucht.
Und ich meine jetzt mit Spielbeziehungen eben so Freundschaft plus...
Das ist einfach nicht das, was ich fühlen möchte.
Sebastian
Ja, da kommen jetzt auch die Aspekte, Liebe und Vertrautheit und alles dazu.
Und man kann natürlich, das ist immer so die große Frage, blockiert er,
dass das halt so lange geht, blockiert er dein Weiterkommen oder ist es eben, das ist ja kein oder.
Das steht dann immer im Konflikt zu, das ist aber jetzt da und das ist schön.
Anna
Mhm. Ich denke halt, gerade die Unterwerfung, das habe ich gemerkt,
die ist einfach wirklich personenabhängig.
Ich kann das nicht so empfinden, einfach, ich kann Kontrolle abgeben,
aber nicht mich wirklich unterwerfen und fühlen, ja, dieses Bedürfnis haben.
Sebastian
Das ist ja eine Obsession, eine Abhängigkeit von diesem Menschen.
Das wird er jetzt gerne hören, glaube ich.
Anna
Ja, das ist, also ich meine, es ist halt eine Abhängigkeit, wie jede Liebesbeziehung
irgendwie eine Abhängigkeit ist, oder?
Sebastian
Dieser Bruch, ging das von dir oder ihm aus?
Anna
Das ging von ihm aus, aber ich habe natürlich meinen Anteil daran gehabt.
Sebastian
Das ist jetzt die Frage, um einfach die nächste zu stellen, nämlich wie seid
ihr da wieder aufeinander zugegangen?
Anna
Es gab dann eine Sendepause. ja, es war sehr schmerzhaft für mich natürlich,
ich habe dann nach einer Weile einfach mal wieder geschrieben,
gefragt, wie geht's dir? Ich hoffe, es ist alles gut bei dir und abgeschrieben,
es ist extrem schade, dass das nicht geklappt hat mit uns.
Und dann ging's zwei Tage und dann kam eine Antwort.
Sebastian
Okay.
Anna
Und dann ging's irgendwie wieder los. Das heisst, wir haben uns einfach beide
wieder aufeinander eingelassen.
Sebastian
War es ein Neustart oder habt ihr angeknüpft?
Anna
Beides. Ich glaube, was jetzt einfach so ganz konkret passiert, wenn wir zusammen sind.
Da haben wir angeknüpft an der Entwicklung.
Aber emotional war es auf einem anderen Level.
Weil ich ganz vieles erst irgendwie verstanden habe dann. Auch ihn.
Sebastian
Was habt ihr denn verändert, damit eben so ein Bruch nicht wiederkommt?
Anna
Mehr Kommunikation. Oder andere, bessere.
Sebastian
Wie misst du denn die Qualität eurer Kommunikation?
Anna
Wenn ihr merkt, dass mir etwas wichtig ist, was ich jetzt wissen möchte oder
was ich, ja, dass das dann auch kommt.
Und nicht einfach so, ja, ich bin jetzt der Dom, ich antworte jetzt einfach
nicht, weil das sollte sie jetzt einfach wissen.
Manchmal einfach auch mal nachgeben und finden, ja, sie muss es halt jetzt wieder,
ich muss es vielleicht wieder sagen oder so.
Sebastian
Also ist er einfach einen Schritt auf dich zugegangen?
Anna
Ja, er ist einen Schritt auf mich zugegangen in der Kommunikation und ich habe
einfach mehr vertraut in das Ganze und in ihn, dass das nicht so zerbrechlich
ist, wie ich immer gedacht habe.
Sebastian
Ihr habt ein neues Urvertrauen geschaffen. Kann man das so sagen?
Anna
Ja, das geht jetzt seit einem Jahr und das geht weiter.
Sebastian
Behörer, ihr könnt das nicht sehen, aber dieses Lächeln, das ist ein sehr breites
und klar, also ich habe jetzt den Vorteil, ich weiß, in ein paar Stunden wirst du dahin schmelzen,
wiederum, wenn der Podcast ausgestrahlt wird, dann ist das natürlich schon wieder zwei Wochen vorbei.
Anna
Dann bin ich wahrscheinlich schon wieder so am fragen, wann hast du denn das nächste Mal Zeit?
Sebastian
Jetzt habt ihr ja beide, seid ihr ja von euren anderen Partnern,
ich sag mal, freigestellt dafür.
Kannst du was sagen, darfst du das sagen aus seiner Perspektive?
Er muss ja dann auch zufällig an demselben Tag Zeit haben wie du.
Und dann muss er das ja auch koordinieren. Weißt du da etwas drüber?
Kannst du darüber was sagen? Oder ist das jetzt hier erstmal kein Thema?
Anna
Also ich habe relativ viel Zeit.
Oder ich bin halt, ja, ich bin schon flexibler. Ich habe keine Kinder zum Beispiel.
Und ich stelle mich dann ein bisschen darauf ein. Er macht dann einen Vorschlag.
Und wenn das nicht geht, finden wir ein anderes Datum.
Das Problem ist halt, einerseits soll ich nicht da zu quengelig sein.
Und andererseits mag er es natürlich auch. Das hat er auch schon gesagt.
Wenn ich dann mal so, du, wann hast du dann wieder Zeit, möchte ich dich wieder
sehen, das gefällt ihm schon auch.
Also ich glaube, er wartet schon auch, bis das kommt.
Sebastian
Ich mag nochmal so ein bisschen Entwicklung sehen also über Entwicklung reden
man steht fest, BDSM dann hat man erstmal so die üblichen Informationsquellen,
kratzen, beißen, hauen und Unterwerfung knien und so weiter aber,
was hat sich verändert, gibt es so Dinge wo du sagst da dachtest du am Anfang,
das gehört dazu das muss sein und das ist inzwischen völlig belanglos oder eben genau umgekehrt.
Anna
Ja, vielleicht so Äußerlichkeiten,
Ich habe zum Beispiel schon lange kein Halsband mehr getragen.
Es ist auch so ein bisschen ein Ritual am Anfang, Halsband anlegen,
dann weiss ich, jetzt geht es los.
Und das wieder ausziehen, dann weiss ich jetzt, kann ich mich wieder ein bisschen entspannen.
Obwohl ich fand eigentlich das Ausziehen immer so, nein, lass es an.
Das ist irgendwann einfach verschwunden und ich habe es auch nicht vermisst. anderes.
Sebastian
Also ich helfe mal so ein bisschen Atemkontrolle, das war ja etwas weg vom Tabu
hin zum, das will ich, oder vielleicht einfacher zu beantworten,
wenn ich frage, welche Tabus wurden denn ich sag mal entfernt?
Was gab so Sachen, wo du sagtest, das geht gar nicht?
Anna
Eben, das war zum Beispiel etwas, dann ja, Nadeln haben wir aber jetzt auch nicht so viel gemacht.
Was zum Beispiel für mich immer noch eine unangenehme Vorstellung ist,
ist das ganze Klinikzeug.
Weil das mag ich einfach nicht, aber er zum Glück auch nicht.
Also so mit einem gynäkologischen Stuhl, da ist die Lust bei mir dann irgendwo.
Das kickt mich überhaupt nicht.
Aber andererseits, ich glaube unterdessen ist es so, ich glaube,
ich würde fast alles versuchen, jetzt.
Wenn er das möchte und er mich da irgendwie hinführt, ich habe fast das Gefühl...
dass da gar keine so genauen Grenzen mehr sind.
Sebastian
Also bei Tabus denkt man ja immer an Praktiken. Also Atemkontrolle oder was
weiß ich, KV, NS, das ganze Zeug.
Bei Tabus denken viele nicht darüber nach, dass es auch Tabus in eine ganz andere Richtung gibt.
Ich nehme jetzt mal als Beispiel, er sagt hier, wenn du das nächste Mal kommst,
dann habe ich da übrigens noch eine andere Sub dabei.
Anna
Nein, wir haben auch schon über sowas gesprochen. Das wäre kein Tabu für mich.
Was für mich ein Tabu immer noch ist, aber offenbar sind wir auch nie an die
Grenze gekommen, weil er das offenbar ähnlich sieht.
Wenn er das jetzt hört, dann denkt er vielleicht, gute Idee.
Ich mag es nicht, wenn ich zum Beispiel, ich mag gern vorgeführt werden und
ausgestellt werden in einem Club, wo niemand irgendwie da Anstoss nimmt dran.
aber ich möchte das nicht wenn so irgendwo in der Öffentlichkeit Leute mit einbezogen
werden die da das vielleicht gar nicht wollen, das finde ich dann übergriffig Okay.
Sebastian
Ja und das ist ja auch eine Grenze die kann man ja auch tatsächlich setzen also
klar bis zum gewissen Grad aber natürlich man zwingt dann Unbeteiligte sich
damit auseinanderzusetzen Ja und.
Anna
Das finde ich, das mag ich nicht an dem Ganzen, ich finde dann werden Leute
beteiligt, die man nicht gefragt hat und das, ich meine wenn ich in einem Club
irgendwie von ihm da vorgeführt werde.
Sebastian
Was heisst denn vorgeführt? Er stellt sich dann nackig hin und sagt so,
jetzt hier, guckt doch mal alle und fasst sie mal an?
Anna
Nein, anfassen eigentlich nicht, aber stellt mich halt hin oder auch,
ja, ich habe halt nicht viel an, wenn ich dann im Club unterwegs bin.
Und da musste ich mich ja auch zuerst so angewöhnen.
Sebastian
Das ist aber auch ein schönes Gefühl irgendwie dann, man steht dann,
wenn man das dann geschafft hat oder, da ich diese Erfahrung nicht gemacht habe,
das wird wohl auch nicht dazu kommen, aber stellen wir uns das mal,
ich kenne den Club, den ihr wohl ein paar Mal gegangen seid,
er stellt sich da in die Mitte hin, sagt hier, spreiz mal deine Beine und jetzt
hast du da irgendwie, ich sag mal, 15 Menschen vor dir, die gucken dir,
die gucken sich alles an. und kommentieren das vielleicht noch.
Ist das jetzt ein besonders schönes Gefühl oder ist das eher ein, ist dir das unangenehm?
Anna
Da bin ich so zweigeteilt. Also ein Teil von mir, dem ist das dann so ein bisschen hoch und so.
Der andere Teil, wahrscheinlich der katholische Teil, der andere Teil,
der freut sich und geniesst das, weil das ist ja auch etwas Schönes an DS.
Man kann ja so zu seinem Glück gezwungen werden. Weil ich kann ja bei sowas
denken. Jetzt sitze ich da mit gespreizten Beinen.
Da kann ich mir denken, ich würde sowas ja nie tun.
Sebastian
Er ist schuld.
Anna
Aber was will ich? Er will das. Und dann tue ich es halt, weil ich bin ja sub.
Und dann habe ich eine Freiheit, das zu tun.
Obwohl das vielleicht so meinen Vorstellungen im Kopf… Ach.
Sebastian
Du kannst deine eigene Moral durchbrechen.
Anna
Genau. Genau, und das finde ich, es ist ein grosser Vorteil von Untenspielen.
Du hast keine Verantwortung, du kannst wirklich bei allen denken,
ich würde sowas nie tun, aber was habe ich denn für eine Wahl? Ich muss ja.
Und das befreit auch. Wir hatten ein ganz schönes Erlebnis,
ich war am Arbeiten draussen und ich war im Wald und das hatte einen Wasserfall
und keine Menschenseele und ich habe ihm ein Selfie geschickt, Das war Sommer.
Und er schreibt natürlich zurück, ausziehen und unter dem Wasser fahren.
Fand ich so, nein, nein, das kann ich nicht machen. Und ich habe es dann gemacht
und habe einen kleinen Film gemacht und ich habe das so genossen.
Ich war so glücklich, es war so schön.
Und es ist auch niemand gekommen und ich hätte mich das nicht getraut.
Sebastian
Es ist schön, dass das in der Schweiz offenbar geht. Ich kann sagen,
in der Umgebung von Hannover sind meine Versuche, draußen zu spielen und irgendeine Ecke zu finden,
wo nicht irgendwer mit seinem Hund Gassi geht und sei es nachts um drei.
Da muss man schon ziemlich weit rausfahren, weil es ist immer eine Siedlung,
da ist immer irgendein Feldweg und da sind immer irgendwelche Menschen.
Ich finde das ganz schwer hier in der Gegend. Also in meiner hessischen Heimat,
da gibt es mehr, ich sag mal, ein totes Gelände, also Dinge,
wo einfach kein Mensch sich versehentlich hinverirrt.
Das gibt es hier, aber ich glaube, ich muss mindestens 20, 25 Minuten durch
die Gegend fahren, um halbwegs sicher zu sein, dass nicht ständig irgendwer vorbeikommt.
Also geht das in der Schweiz wirklich besser oder stelle ich mir das nur so vor?
Anna
Ja, das war jetzt auch ein Zufall, dass da gerade niemand war.
Weil ich habe dann auch geschrieben, ich will mich gar nicht mehr anziehen.
Und er hat zurückgeschrieben, ja, bis die ersten Waldarbeiter kommen.
Sebastian
Also es hilft dir im Prinzip so, auch deine exhibitionistische Ader einfach
dann auch auszuleben. Es räumt die Blockade weg.
Anna
Ja, und weisst du, wenn ich jetzt irgendwie da halbnackt oder ganz nackt im
Club an der Bar stehe, dann würde ich das sonst, wenn ich das selbst entscheiden
müsste, So etwas tut man nicht.
Dann käme ich dazu, bin ich denn schön genug, um das zu tun?
Dann käme all das. Aber wenn er das entscheidet, dann habe ich keine Verantwortung
und dann tue ich es und geniesse es.
Weil ich muss mir diese Fragen dann nicht stellen. Er hat das so entschieden.
Ja, vielleicht zieht es dann die katholischen Mädchen an, weil die dann all
die Schweinereien tun können und immer denken können, ich tue das ja nur, weil ich muss.
Sebastian
Lass mich nochmal auf so einen Punkt kommen. Das entwickle ich jetzt recht spontan,
aber dadurch, dass es nur so ein paar Stunden sind, ich glaube,
ihr habt dann für diese Zeit die totale gegenseitige Aufmerksamkeit.
Anna
Ja, stimmt.
Sebastian
Wie ist das denn, wenn er jetzt nicht aufmerksam wäre, wenn er sich jetzt mit
jemand anderem beschäftigen würde und sei es, dass er mal eine Viertelstunde
mit der Barfrau redet oder so.
Anna
Das tut er schon.
Sebastian
Wirst du da eifersüchtig? Weil das ist ja so wenig Zeit und dann nimmt er dir davon was weg.
Und ich glaube immer, als dominanter Mensch habe ich als grösstes Geschenk,
was ich geben kann, dass ich ungeteilte Aufmerksamkeit zu geben habe.
Anna
Ja, wenn er zum Beispiel eine andere Frau dabei hätte, eine andere Sub,
wenn wir sagen würden, wir machen so dieses Szenario.
Dann ist schon auch meine Angst, bekomme ich dann noch genug Aufmerksamkeit.
Weil das ja schon etwas Schönes ist, auch als Sub.
Du bist halt der Schmuck, du bekommst die Aufmerksamkeit. Ja, das stimmt.
Oder wenn er mich jetzt zur Strafe für irgendwas einfach in die Ecke setzen
würde und mit jemand anderem spielen würde oder so.
Und ich bin den ganzen Weg hierher gekommen. Das wäre schon… Apropos Strafe.
Sebastian
Hast du gerade gesagt. Gibt es sowas? Disziplin?
Anna
Am Anfang gab es das zum Teil, dass er mich grob runtergedrückt hat,
am Arm gepackt, weil ich eine Anweisung nicht befolgt hatte.
Zum Beispiel, ich soll mit niemandem sprechen.
Und ich dachte dann, ja, ja, aber
der meint wahrscheinlich da die anderen Leute, aber die kennen wir ja.
Und er kommt zurück und ich bin da schön am Plaudern. und so.
Sebastian
Dein Blick zieht sich auch gerade so zusammen.
Anna
Da hat's schon was gesetzt, weil, ja.
Sebastian
Eine Strafe soll ja eine Besserung bewirken. Also wenn du jetzt,
nehmen wir mal an, du beichtest heute Abend, dass du hier heute Mittag tatsächlich
die ganzen Kekse aufgegessen hast.
Anna
Ja, nicht nur einen.
Sebastian
Genau. Ob das jetzt so ist oder nicht, das kannst du dann nachher entscheiden.
Ich bring dich hier Teufelsküche. Sehr gut.
Anna
Wir haben es nicht so, also es gibt es nicht so oft eigentlich.
Vielleicht so im kleinen Rahmen, also mit Sofortstrafe im Sinn von,
ich halte halt nicht still oder so.
Er will mich verhauen und ich zapple da rum und gehe weg und weiche aus oder
so. Aber dann kommt zuerst eine Drohung.
Wehe, wenn du jetzt nicht still stehst.
Sebastian
Das funktioniert wahrscheinlich.
Anna
Das funktioniert gut, weil es gibt immer noch eine Stelle, die noch schlimmer
ist, als die, die gerade bearbeitet wird.
Aber wir haben das nicht so mit Fernstrafen oder so.
Sebastian
Also nehmen wir mal an, ich bleibe mal beim Süßkram. Du futterst da was.
Gut, die Konsequenz wäre, was ja logisch wäre, die nächste Woche gibt es halt
kein Süßkram. Das wäre ja eine Strafe.
Man kann zwar weiterhin fragen, aber die Antwort ist halt nein und du weisst, warum.
Anna
Ja, das ginge zum Beispiel.
Sebastian
Aber dieser Frustfaktor, das wäre jetzt das, was mich interessiert.
Anna
Nein, wir hatten das früher so, dass ich es als Strafe empfunden habe,
wenn er keine Antwort mehr gegeben hat, weil er schon dreimal gesagt hat.
Und ich empfand das dann als Strafe und er hat das aber nicht als Strafe gesehen,
sondern einfach als, was soll ich sonst machen?
Im Sinn von, ich gehe nicht mehr darauf ein, ich entziehe mich dem,
aber nicht im Sinn von, ich bestrafe dich jetzt mit drei Tagen nicht mit dir
sprechen, sondern ich warte jetzt, bis du dich wieder beruhigt hast.
Sebastian
Ja, das kleine Dom einmal eins sagt auch, wähle Strafen aus,
mit dem du dich nicht selber bestrafst.
Das ist immer so ein ganz blöder Punkt, dass man irgendwann da steht,
ja super, jetzt habe ich das gesagt, jetzt muss ich es auch durchziehen.
Anna
Genau. Wie das vorher, von wegen, das hast du aber nicht erwähnt.
Schläge und Sex, also Schmerz und Sex hast du nicht erwähnt.
Jetzt könnte er ja so fies sein und das heute nicht machen.
Aber das wäre dann eine Strafe, mit der er sich auch selber bestrafen würde, nehme ich mal an.
Sebastian
Ja, da ist dann mal diese Frage, wie viel ist es ihm wert? Ich mag nochmal so
ein bisschen abschweifen, hast du ja jetzt auch gesagt, Sex ist wichtig, gehört dazu.
Greift er denn auch in deine Sexualität grundsätzlich ein?
Beispiel Selbstbefriedigung.
Anna
Ja, genau, da muss ich auch fragen. Das wird behandelt wie Süßkram.
Aber das wird, da muss ich fragen.
Und da wird auch manchmal irgendwie gesagt, kein Spielzeug.
Sebastian
Dann wissen wir schon mal, du benutzt Spielzeug.
Anna
Wenn ich dein Spielzeug benutzen würde.
Sebastian
An der Stelle, das hat jetzt auf deinen Ehepartner aber keinen Einfluss,
weil das ist ja inzwischen eine platonische Geschichte.
Anna
Genau. Und das wäre sowieso ausgeklammert. Das haben wir besprochen.
Weil ich weiss nicht, ob das jetzt immer so bleibt oder ob wir uns da irgendwie
wieder annähern oder so.
Und deshalb ist das ausgeklammert. Das dürfte ich immer.
Sebastian
Okay, damit ist das Thema ja jetzt tot. Verdammt.
Anna
Nein, das wäre natürlich, Weil ich meine, das fände ich dann auch,
das wäre dann ein zu grosser Eingriff in das Leben meines Mannes.
Sebastian
Ja, aber es ist ja dann trotzdem für dich auch wieder ein Aspekt.
Ich suche so ein bisschen deine Kinks gerade so ein bisschen ab.
Und das ist dann ja Lustkontrolle an der Stelle. Gibt es was,
wo du sagen würdest, oder habe ich einen Fetisch für?
Anna
Ich glaube, ich habe keinen materiellen Fetisch.
Sebastian
Ja gut, wenn er nicht da ist, dann brauchen wir ihn auch nicht herbeizudiskutieren.
Anna
Nein.
Sebastian
Ich kreise auf meinem Spickzettel rum, weil das ist ein Thema,
das ist aus meiner Sicht ein bisschen kompliziert.
Und zwar ist das Depression und dann auch noch irgendwie in Kombination mit
BDSM oder Berührungspunkte.
Weil das ist aus meiner Sicht ein relativ schwieriges Ding.
Aber lasse ich dir jetzt einfach mal wirklich die Bühne zu erzählen.
Anna
Also ich habe Depressionen seit meiner Kindheit und bin seit Jahren in Therapie.
Lange habe ich nichts gemacht, leider.
Sebastian
Auch jetzt noch in Therapie?
Anna
Ja, also das heisst, im Moment gehe ich nicht in Therapie, aber ich habe Medikamente.
Ich habe ein Antidepressivum.
Und ich habe mir dann, als diese Probleme entstanden sind mit meinem Dom,
habe ich den Therapeuten gewechselt, weil mein Therapeut fand das zwar total
spannend, das ganze BDSM-Zeug, er hatte aber keine Ahnung davon und ich wollte,
mit jemandem darüber reden, der sich mit DS auskennt und der auch nicht das
als pathologisch anschaut oder so, mich da so diagnostiziert.
Sebastian
Wie findet man denn einen Therapeuten, der sich da ausgerechnet?
Also erst mal ist es, wenn ich das so höre, vielleicht ein Glücksfall,
dass du jemanden als erstes hattest, der sagt, oh, der ist neugierig in dem
Sinne und er verteufelt es nicht gleich.
Das ist ja an sich schon mal gut, weil es gibt wohl auch Menschen,
wo das eben dann auch anders ist.
Und ganz viele, wenn die Therapeuten besuchen, die erzählen dann fast alles,
aber das mit dem BDSM, das lassen die komplett raus.
Da weiß ich immer nicht, ob der Mann dann, oder der Mann, ob der Mensch dann
arbeiten kann, wenn er nicht alles weiß, was den Menschen bewegt. Genau.
Anna
Und das Problem war ja, wenn jetzt der Therapeut nicht weiss,
dass das eine Beziehung mit Machtgefälle ist, dann wird er wahrscheinlich auch
sagen, ja das und das fordere das einfach ein, zum Beispiel.
Das konnte ich aber eben nicht.
Sebastian
Und jetzt hast du einen gefunden, der sich damit ein bisschen auskennt.
Anna
Ich habe den gefunden. Es gibt
in der Schweiz die Interessengemeinschaft BDSM. die haben eine Website.
Sebastian
Die kenne ich.
Anna
Und die haben da verschiedene Spezialisten für verschiedene Anwälte auf der
Liste glaube ich und wirklich einfach,
Fachleute, die aber auch entweder selber in der Szene sind oder etwas davon
verstehen und da habe ich diesen Psychologen gefunden und dachte, da gehe ich mal hin,
und ja, das war ein guter Tipp,
Ich habe keine Ahnung, was er selber damit zu tun hat.
Ich war immer extrem neugierig und irgendwie habe ich mich doch nicht getraut
zu fragen, weil ich dachte, ja, er ist ja der Therapeut, also der muss mir das ja nicht erzählen.
Sebastian
Was hat er denn anders gemacht oder wie konnte er dir klar machen,
ja, ich habe verstanden, worum es geht?
Anna
Und es ging halt darum, mit mir Strategien zu entwickeln, wie ich die Beziehung
führen kann, sodass es mir gut geht.
Wie ich mit dem Ganzen umgehen kann. Es ging um die Kommunikation.
Was brauche ich und wie fordere ich das ein? Oder wie sage ich es meinem Kind?
Wie sage ich es meinem Dom, was ich emotional brauche?
Wie bekomme ich das? weil ich da eben ein bisschen anders kommunizieren muss,
weil wir ein Machtgefälle haben.
Weil ich respektieren muss, dass er der Dom ist.
Sebastian
Hast du konkrete Tipps bekommen?
Anna
Ich habe die mit ihm erarbeitet. Er hat dann eben auch eher verstanden,
warum mein Dom sich so oder so verhält in einer Situation.
Sebastian
Also er konnte dir die andere Perspektive erklären. Ich glaube, das ist eine Menge wert.
Anna
Ja. Ja, also ich fand das wirklich, ich fühlte mich dann auch einfach so im,
als Ganzes irgendwie so, also der konnte mich als Ganzes anschauen,
weil er diesen Part eben auch verstehen und sehen konnte an mir.
Und es gibt ja verschiedene Meinungen.
Mein Dom hat gewusst, bevor wir uns das erste Mal getroffen haben,
dass ich Depressionen habe.
Und ich habe ihn auch gefragt, ob er sich überhaupt auf jemanden einlassen würde,
auf eine Sub mit Depressionen.
Hat er ja offensichtlich. Mein Therapeut fand, man kann viel daraus lernen für seine Depressionen.
Es kann helfen, aber man muss halt vorsichtig sein.
Vielleicht noch vorsichtiger als andere Leute.
Sebastian
Ich bin mir gerade nicht sicher, wie tief er da einsteigen kann.
Konntest du deinem Dom vermitteln, was er tun muss?
Oder worauf er Rücksicht nehmen muss? Gab es da was?
Anna
Ja, doch, das konnte ich dann schon. Als ich gesagt habe vorher,
wir haben eine bessere Kommunikation, gilt das ja für mich auch.
Einfach klarer selbst verstehen, warum reagiere ich jetzt so.
Und sagen wir vielleicht auf etwas negativ reagieren oder verletzt oder ein
bisschen wütend oder irgendwas.
Aber das selber erkennen und dann sagen, tut mir leid, das wollte ich nicht
an dir auslassen, aber es ist gerade das und das mit mir passiert.
Es braucht natürlich auch viel von meiner Seite, dass ich das überhaupt sehen kann.
Sebastian
Ja, weil das ist ja ein Gefühl. Es geht dir schlecht, dir fällt alles auf den
Kopf. Es ist alles irgendwie düster.
Anna
Das Selbstwertgefühl ist halt einfach auch ganz unten.
Sebastian
Wie kriegt man das wieder hoch? Das ist so ein bisschen das Schwierige.
Ich weiß nicht, vielleicht habe ich da so eine ganz komische,
traditionelle Sichtweise. Also wenn ich mit jemandem spiele,
dann ist das anstrengend, dann ist das belastend.
Das kostet Ressourcen und zwar beide. Es ist wunderschön, aber hinterher ist
man schön fertig und kaputt.
Und eine Depression zu haben, bedeutet das, dass du an manchen Stellen weniger
Ressourcen hast als andere.
Also an welchen Stellen ist da weniger?
Anna
Es ist weniger auf der psychischen Ebene in Sachen Demütigung oder vielleicht
ebenso ein bisschen in die Ecke stellen oder so.
da ist weniger, also da muss er ganz vorsichtig sein. Das kann dann kippen, ja.
Aber er meint, er hat sowieso gesagt, bei dir lernt man auf dünnem Eis gehen.
Ja, ich weiss, ich habe auch so reagiert und gedacht, Mann, das klingt so anstrengend.
Also er muss mich halt gut lesen können und das kann er unterdessen auch.
Und das, was ich gesagt habe, wenn wir da zuerst einfach so ein bisschen reden
im Auto, Und nachher vielleicht an der Bar.
Dann merkt er auch ein bisschen, wie ich gerade so bin.
Und wenn es mir natürlich ganz schlecht ging, dann würde ich gar nicht hierher kommen.
Also wenn ich ganz unten bin, dann ist das kein Thema.
Sebastian
Ja, es gibt so dieses Vorteil, wenn psychische Erkrankungen da sind,
Depressionen und Co., dann soll man mit den Menschen nicht spielen.
Anna
Ja, genau.
Sebastian
Und das ist jetzt genauso, als ob ich jemandem sagen würde, der Zahnschmerzen
hatte, sollst aufhören mit dem Essen.
Natürlich musst du dich drum kümmern, damit es besser wird, aber du kannst es
ja nicht einfach lassen.
Aus Sicht von der dominanten Seite sehe ich natürlich, oh, also ich würde auf
mich einen ganz großen Brocken Verantwortung kommen sehen,
wo man dann wirklich entscheiden muss, kann ich das stemmen und dann doch immer
so im Hinterkopf habe, bin ich dem gewachsen.
Anna
Das ist auch schwierig. Also Ja, da müsste man jetzt ihn fragen,
der könnte jetzt da wahrscheinlich ein Liedchen singen.
Sebastian
Vielleicht tut er das ja noch. Ansonsten muss ich wohl meinen Therapeuten hier
vor das Mikrofon zerren.
Anna
Ja, was mir hilft, es erdet dich halt, das Ganze.
Also du spürst dich selbst so stark im Hier und Jetzt.
Und das ist eigentlich immer, das finde ich eigentlich immer etwas sehr Gesundes.
Das tut immer gut irgendwie. Du bist dann so in dir.
Und das hast du ja auch, wenn du eine Depression hast, dann spürst du dich auch nicht mehr.
Also man ist ja auch immer so
ein bisschen stolz, ist ja auch immer so ein bisschen ein Erfolgserlebnis.
Wenn man nachher so die Spuren anschaut und findet, woi, wann ist das denn passiert?
Ich bin auch oft so ein bisschen stolz drauf, was ich so einstecken kann.
und dass ich das transformieren kann und alles.
Und das hebt auch das Selbstwertgefühl.
Sebastian
Also ich würde jetzt nicht so weit gehen und dieses BDSM als Heilung oder so,
aber ich glaube, es kann manchmal lindern.
Also nicht, dass man jetzt auf die Idee kommt, oh Depression,
da müssen wir jetzt BDSM betreiben, aber dir in deinem konkreten Fall hilft es, damit umzugehen.
Anna
Also mir hilft es, mich besser zu fühlen. Was ja auch noch jemand mal erwähnt
hat, das wäre so das Prinzip vom Kontraschmerz, oder?
dass du ablenken könntest mit dem körperlichen Schmerz vom seelischen und dich
wie so ein bisschen Schock rausholen, habe ich noch nicht ausprobiert, weil eben,
das ist halt auch so etwas, das geht ja nicht spontan, wenn wir so weit voneinander empfand sind.
Sebastian
Da bin ich aber auch wieder so, das ist wieder dieser Punkt,
Dom ist kein Therapeut, so blöd das klingen mag, da habe ich dann auch schon
mal das Gefühl gehabt, was wird von mir hier gerade eigentlich erwartet.
Und ich finde das gut, dass du dich entschieden hast, zu sagen eben nicht,
mein Dom, das ist jetzt mein Herr und der ist für alles verantwortlich in meinem
Leben und der wacht über mich und dann ist alles gelöst, sondern du hast einen
Therapeuten gehabt, der war vielleicht nicht so toll.
Dann hast du dich aber gekümmert und nochmal jemand anders gefunden.
Das heißt, du hast diese, ich sag mal, diese Arbeit, die ja notwendig ist,
nicht deinem Dom quasi zwangsweise aufgedrückt, sondern du hast an dir gearbeitet
mit dem schönen Effekt für ihn, dass er dich so ein bisschen besser auch handeln kann.
Anna
Es gibt vieles, was unterstützend wirken kann zur eigentlichen Therapie.
Und ich finde, das kann durchaus auch etwas sein, BDSM. Aber nicht als Therapie, das bestimmt nicht.
Und ich finde schon, wenn man halt psychische Probleme hat,
muss man schon halt, wie bei allem anderen auch, man muss halt vielleicht noch
ein bisschen mehr auf sich aufpassen als andere Leute.
Was es mit einem macht, ein bisschen aufmerksam sein, was genau passiert.
Wenn ich jetzt morgen den Bericht schreiben würde auf dem Heimweg und dann am
Abend immer noch so und dann am Montag immer noch so komisch verwirrt wäre und
unruhig und unsicher über das,
was jetzt passiert ist, finde ich, dann müsste man schon…,
Aber es muss ja jeder eigentlich.
Sebastian
Weil das ist ja glaube ich auch Teil der Erkrankung, dass man eben sich nicht darum kümmert.
Anna
Ja.
Sebastian
Dass es sehr schwer fällt dann zu sagen, ich unternehme jetzt Schritte.
Würde mich natürlich die Sicht eines Doms nochmal interessieren,
wie er damit umgeht, aber das ist heute nicht Teil hiervon.
Ich finde es aber ganz toll, dass du darüber sprechen kannst und das auch tust.
Also ich habe mir wirklich keine Ahnung, ich habe ja keinerlei psychologische Ausbildung oder sowas.
Da ist so bei mir ganz viel gefährliches Halbwissen. und,
da bist du nun mal jetzt von uns beiden wirklich die Expertin.
Anna
Ich finde halt man muss offen damit umgehen weil es ist einfach eine Krankheit
und das muss also die ist stigmatisiert weil,
man kann nicht einfach irgendwas im Blut messen und das hat dann genau den Wert
und der ist jetzt über dem Normalwert oder irgendwas sondern es setzt sich halt
zusammen aus dem was ich dem Therapeuten erzähle,
aus verschiedenen Symptomen.
Und dann kriegt man dann von Leuten manchmal so, ja, ich bin auch nicht immer
jeden Tag so energetisch und so.
Das ist nicht das Gleiche. Ich bin auch manchmal traurig.
Ja, aber viele Leute haben Vorurteile und deshalb spricht man nicht darüber.
Und das müsste man eigentlich ändern.
Das machen ja Prominente zum Teil auch, finde ich das gut.
Ich habe mal zu meinem Therapeuten gesagt, ich fühle mich ein bisschen als Versager,
weil ich die Antidepressiva nehmen muss.
Und dann hat er gesagt, ja und wenn sie jetzt Diabetes hätten und Insulin bräuchten,
würden sie sich dann auch als Versager fühlen. Ja, natürlich nicht.
Sebastian
Ich glaube, da ist so ein langsamer gesellschaftlicher Wandel da.
Das kommt so nach und nach, wird man sehen.
Ich muss mal schauen, wie man mit dem Thema noch ein bisschen in Zukunft umgehen
kann. Ich gebe zu, da bin ich nicht, gerade in dem Themengebiet,
bin ich einfach nicht ausreichend vorbereitet.
Aber das kann man ja ändern. Dafür gibt es ja Menschen, mit denen ich hier spreche.
Anna
Ja, genau.
Sebastian
Ich glaube, da machen wir jetzt einen Strich drunter.
Anna
Mhm.
Sebastian
Bevor wir dich hier gleich haben, es ist schon spät geworden.
Anna
Spät ist das?
Sebastian
Das sage ich dir lieber nicht.
Anna
Habe ich noch Zeit?
Sebastian
Nein, du musst in zehn Minuten hier aus dem Haus erklingeln gleich.
Anna
Genau.
Sebastian
Ich gucke noch ein letztes Mal auf meinen Spickzettel. Was steht denn da noch?
Ach komm, zum Schluss noch was Schönes, Kleines. Unterwerfung.
Anna
Ja, ist das Kleines.
Sebastian
Ja, das war dir so wichtig. Magst du das einmal definieren, was für dich Unterwerfung ist?
Anna
Wie ich gesagt habe, habe ich das vorher nicht so richtig verstanden und habe
das so ein bisschen als Rollenspiel gesehen.
Als ich meinen Dom kennengelernt habe, hatte ich plötzlich wirklich das Bedürfnis.
Sebastian
Die Unterwerfung… Ich helfe mal ein bisschen.
Du hast den Drang, dich zu unterwerfen. Du willst das.
Anna
Das fühlt sich gut an.
Sebastian
Wie äussert sich das?
Anna
Es ist eine innere Einstellung und die führt dann zu Handlungen,
weil man das gern ausdrücken möchte.
Sebastian
Das heisst aber auch wirklich Abgabe von Kontrolle. Wenn er sagt, mach A, dann machst du A.
Anna
Ja, ja. Und das ist einfach, also ich muss einen Dom haben, zu dem ich auch
so ein bisschen aufschauen kann, sonst geht das nicht.
Sebastian
Aber das macht dich ja klein.
Anna
Ja, wenn ich denke, zum Beispiel, jetzt sind wir beim Alter,
ich hätte so einen jungen, knackigen Dom,
einen so jungen, durchtrainierten, ja, irgendwann, denke ich so,
nein, ich bin dem lebenserfahrungsmässig irgendwie so überlegen,
ich könnte mich da nicht unterwerfen.
Weil unterwerfen heisst für mich dann schon auch, dass ich so ein bisschen auch
diese Mentorrolle vom Dom möchte.
Sebastian
Die nächste Frage wäre jetzt nämlich gewesen, womit hat er das verdient?
Ich meine ganz ehrlich, womit hat er das verdient? Weil das ist ja ein Geschenk von dir.
Mentoring könnte ja eine Art, ich sage mal, Gegenleistung sein.
Anna
Meine Unterwerfung, ja, wie verdient er das? Indem er so isst, wie er isst.
Und weil ich weiss, dass er irgendwie weiss, was gut für mich ist.
Auch während der Session.
Sebastian
Ich versuche dich mal so ein bisschen in die Irre zu führen.
Ist es nicht einfach, dass es dir, es erregt dich schlicht und einfach?
Anna
Dann könnte ich mich ja jemandem unterwerfen, der ein bisschen näher wohnt.
Sebastian
Ach so.
Anna
Wenn es so einfach wäre.
Sebastian
Ja, das ist jetzt die Frage. Man sagt ja immer geben und nehmen.
Und ich habe das Gefühl, die Unterwerfung, die du meinst, ist ein reines Geben von dir.
Und nehmen, das musst du gar nicht. Ich bin mir noch nicht sicher, ob du so selbstlos bist.
Anna
Nein.
Sebastian
Du fährst hierher.
Anna
Ich glaube nicht, dass ich so selbstlos bin. Ich bekomme ja schon was dafür.
Ich bekomme die Aufmerksamkeit und die Wertschätzung für diese Unterwerfung auch.
Ich fühle mich schon auch als Geschenk, wenn ich mich unterwerfe.
Sebastian
Man könnte ja meinen Unterwerfung, das ist eher ein Sinken im Wert,
aber an der Stelle ist es ein Ego-Push.
Anna
Auch ja. Und ja, vielleicht kommen wir so dem Ganzen irgendwie näher.
Ich empfinde bei ihm ja, als ich ihn kennengelernt habe, habe ich gedacht, ja, was will der mit mir?
Also ich habe gedacht, er spielt in einer ganz anderen Liga als ich.
ich empfinde das wirklich als Privileg, dass ich seine Sub sein darf. Ja.
Und er muss mir so ein bisschen überlegen sein schon.
Sonst ist das auch nicht sexy.
Sebastian
Jetzt bist du in so einer Melancholie drin. Es ist so schön und bewundert.
Liebe Hörer, wir merken, einer kommt gerade so in diesen Modus schon rein und
die muss dann auch gleich ins Bad und sich fertig machen.
dann, also jetzt entgleitest du mir so ein bisschen, jetzt bist du quasi jetzt
schon drei, vier Stunden weiter in der Zukunft.
Also es ist einfach klar, in drei Stunden tut dir was weh. Ja, stimmt.
Ich glaube, dann schließen wir das jetzt hier. Was mag ich noch erwähnen?
Ich habe noch den üblichen Podcast schmunzisch, aber heute auch ein bisschen kürzer.
Ja, dann ratter ich das hier mal runter. Erstmal muss ich hier Sternchen 16111980 erstmal grüßen.
Ich habe nämlich heute Mittag irgendwie mal schnell bei Instagram geschrieben,
hier, ich feilste Aufnahme. Und dann kam dann, viel Spaß, Herr der Unvernunft.
Ich fand diesen Titel unglaublich schön. Vielleicht behalte ich den noch ein
bisschen. Finde ich großartig.
Heute ist der 18.1. Ich habe mir nämlich vorgekommen, das Datum immer mal zu
nennen und das ist die erste Aufnahme 2020.
Wenn man zu dieser Folge was sagen möchte. Man kann dich ja auf die ganzen sozialen
Medien da gar nicht erreichen.
Das heißt, man schickt dann mir eine Mail.
Anna
Ja, würde ich sagen.
Sebastian
Wunderbar. Das geht ganz wunderbar an Sebastian.kunstderunvernunft.de und wenn
es sein muss, kann man mir auch bei Instagram was schreiben,
wobei dann bin ich dann gezwungen am Handy zurückzuschreiben und da so rum zu
tippen, das ist ein bisschen doof, aber ich mache es natürlich trotzdem.
Ich leite dir, liebe Anna, das dann natürlich alles weiter und ansonsten gibt
es noch, mag ich noch ein bisschen Aufmerksamkeit lenken heute,
es gibt nämlich auch den Twitter-Account zu diesem Podcast, das ist im Prinzip
dasselbe Zeug wie bei Instagram, nur dass ich eben,
das Zeug ein bisschen leichter loswerde.
Da sind so wenig Follower, dass das eigentlich nur ein Unfall sein kann.
Ich glaube, da sind 150 Leute, die dem ganzen Account erfolgen.
Das kann doch irgendwie nicht sein, weil ich finde Twitter eigentlich sehr schön
und da habe ich auch nicht dieses latente Gefühl, dass mir die Follower abhanden
kommen, weil der Account irgendwie gesperrt wird.
Ich glaube, Twitter ist da nämlich liberaler als Facebook-Instagram.
Ja.
Ich glaube, alles, was ich jetzt hier noch sagen könnte, werde ich eh am Anfang
der Folge in der Einleitung gesagt haben werden.
Ja, und so kann ich mich einfach von dir verabschieden. Liebe Anna,
ganz, ganz vielen lieben Dank, dass das geklappt hat.
Wir haben jetzt vier Monate dran gearbeitet, dass wir es hinkriegen.
Anna
Ja, danke, dass ich herkommen durfte. Ich fand's schön.
Sebastian
Ja, ich ebenso. Sehr schönes, angenehmes Gespräch. Und ja, dir kann ich jetzt
nur wünschen, dass du eine spannende Nacht erleben wirst.
Wenn du magst, schickst du mir nochmal so eine Morgen, wenn du dann im Zug sitzt,
oder so eine kleine Sprachnachricht mit hier, ich habe es überlebt,
das würde ich dann jetzt hier gleich noch ans Ende schneiden.
Anna
Ja, genau.
Sebastian
So ein halb Minuter einfach nochmal zum Dranhängen als Lebenszeichen.
Aber ich finde das ganz toll, dass du wirklich offen erzählt hast und dass wir
auch ein bisschen kompliziertere Themen, dass wir die einfach mal hier drin hatten.
Das Gefühl, du hast mir das gut erklärt.
Anna
Gut.
Sebastian
Ja, danke schön.
Anna
Danke dir.
Sebastian
Ja, euch liebe Hörer, ihr werdet hiermit verabschiedet.
Vielen Dank, dass ihr zugehört habt. Bis zum nächsten Mal. Tschüss.
Anna
Ich bin unterdessen in Zürich angekommen. Ich wollte mich noch melden und sagen,
dass ich den Abend überlebt habe, obwohl ich sehr gelitten habe und arg an meine Grenzen gekommen bin.
Es war wunderschön und intensiv. Ich durfte so richtig sub sein und leiden.
und ich bin richtig positiv aufgeladen.
Ich habe auf dem Nachhauseweg im Zug meinen Bericht geschrieben.
Es geht mir gut und ich habe im Moment wieder so richtig Lust aufs Leben,
auf BDSM natürlich, aber auch auf alles andere.