Unvernunft Live 25.04.2024 - Spielbeziehungen - Teil 2
Das Transcript wurde von Johanna bearbeitet. - Vielen Dank!
Sebastian
*Podcast-Intro* Hallo und guten Abend. Herzlich willkommen bei der Kunst der Unvernunft live am 25. April 2024.
Und das hier ist Live-Folge Nummer 135. Und ja, so einmal im Jahr kommt es vor,
dass es zu einem Thema ein Teil 2 gibt.
Und das ist heute das Thema Spielbeziehung Teil 2. Ich begrüße ganz herzlich
mir gegenüber das Podcastsubbie.
Sie ist wieder da. Ja, ich begrüße den Tonmeister, der mehr oder minder abwesend
und da ist, weil der muss gerade arbeiten und schwänzt gerade seine Arbeit,
indem er immer wieder hier reinhört. Auch nicht schlecht.
Und ja, ich habe vor zwei Wochen gemerkt, das Thema ist zu groß.
Da gab es noch Anrufe, die ich nicht annehmen konnte. Da gab es noch offene
Fragen und irgendwie muss man der Sache ja ein bisschen mehr Zeit einräumen.
So, ansonsten habe ich gar nicht so viel auf dem Zettel.
Ich habe letzten Samstag eine Folge aufgenommen und ich nehme morgen auch wieder eine auf.
Und hach, es ist wieder ganz viel Unvernunft-Zeit und jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.
Es muss aufhören, grau und trüb und nass zu werden. Vielleicht erzähle
ich ja nachher noch was von dem Kfz der Unvernunft. *lacht*
Ich glaube, das Ding ... ahh, anderes Thema.
Okay, aber ... oh, ich merke gerade, mein Handy muss ich auch mal muten.
Aber ich habe diesmal die Aufnahme gestartet. Das ist schon mal gut.
Und demnach fühle ich mich halbwegs brauchbar vorbereitet.
Ich habe eine Gästin gehabt in Folge 90, nämlich die Sonja alias Sonne.
Und wir haben ganz viel über poly gesprochen.
Und die hatte ich eigentlich gar nicht so auf dem Schirm, bis ich dann vor zwei
Wochen diese Live-Sendung gemacht habe mit euch und dachte mir,
Mensch, da hätte ich ja eine Expertin, denn Spielbeziehung ist ja auch immer ein bisschen, naja,
oft offene Beziehungen. Und deshalb rufe ich jetzt die Sonja einfach mal an
und hole sie hier in die Sendung rein und dann hoffen wir mal,
dass das technisch direkt klappt.
Ich spiele auch gar keine Musik rein und werfe sie einfach mal ins kalte Wasser.
Mal sehen, ob das klappt. Es wird gewählt und wir schauen mal, was passiert. Hallo.
Sonne
Hallo, schönen guten Abend.
Sebastian
Ja, liebe Frau Podcast-Kollegin, ich war jetzt gerade bei dir zu Besuch.
Das mag ich hier zumindest einmal erwähnt haben.
Sonne
Ja, das finde ich gut.
Sebastian
Ja, es gibt da so eine, wie hast du sie genannt, die Folge, der Einzug der Unvernunft.
Sonne
Mhm, genau.
Sebastian
Und ich habe einen Shitstorm erwartet und ihn bislang nicht bekommen.
Ist bei dir was angekommen?
Sonne
Nee, nur Positives tatsächlich.
Sebastian
Oh, wow, da müssen wir uns mal austauschen. Ich bin sehr, sehr gespannt.
Aber du bist meine Expertin für jede Art von, Gott, wie sagt,
nicht heteronormativer Beziehungsform.
Und alles, was mit poly zu tun hat, da kennst du dich so gut aus in Theorie
und in Praxis wahrscheinlich auch.
Deshalb musste ich dich heute hier reinholen.
Sonne
Ja, auch darüber freue ich mich natürlich total. Weil ich habe die Folge nämlich
auch gehört und finde das alles ganz spannend.
Sebastian
Okay, was hast du gehört, was du spannend findest? Das interessiert mich ja mal.
Sonne
Ich finde es natürlich spannend,
dass viele Menschen davon ausgehen, dass sie eine monogame Beziehung haben,
obwohl sie SpielpartnerInnen haben.
Weil das ist natürlich im klassischen Sinne nicht monogam.
Sebastian
Ja, wobei, wir sind ja BDSMer, da sind wir ja eh schon mal nicht klassisch, ne [Dialekt]?
Sonne
*lacht* Ne, das stimmt allerdings.
Sebastian
Also siehst du das ganz klar, das ist dann poly, wenn man einen Spielpartner
hat zur bestehenden Beziehung?
Sonne
Nein.
Sebastian
Aha, o Gott. Ja, dann können wir doch mal anfangen, hier Fragen zu beantworten.
Darf ich dich einfach mit Fragen löchern und du sagst, erzählst dann,
was du willst? Also erstmal, ich mag unterscheiden in: „Ich habe eine Spielbeziehung
und keine weitere Beziehung“.
Nein, drei Dinge sind es eigentlich. „Ich habe eine Spielbeziehung und keine
weiteren festen Beziehungen oder festere Beziehungen.“
„Ich habe mehrere Spielbeziehungen“ und „Ich habe meine eine Beziehung und habe
noch einen Spielpartner, eine Spielpartnerin dazu, also die geöffnete Beziehung.“
So, jetzt haben wir diese drei
Konstrukte, die kannst du bestimmt mal in irgendwas einsortieren, bitte.
Und lieber Chat, schreibt an Sonja alles, was ihr wollt, ich werde versuchen,
das alles einfließen zu lassen.
Sonne
Ja, das Ding ist natürlich, also was ich unterscheide bei solchen Sachen ist
die Frage, ist es eine offene Beziehung, also geht es um den reinen sexuellen
oder in dem Fall kinky-Kontakt oder gibt es eine Zuneigung, die Richtung Beziehung geht.
Also ich würde unterscheiden in offene Beziehung und poly-Beziehung und ich
kann gar nicht sagen, ob das dann in dem Fall eine offene oder poly-Beziehung
ist, weil die Spielbeziehung, die Art der Spielbeziehung darüber entscheidet,
ob es poly oder offen ist.
Sebastian
Die Art der Spielbeziehung entscheidet das. Okay, die Art. Wo ist denn die Grenze genau?
Sebastian und Sonne
*lachen*
Sonne
Da kommt wieder deine Superpower, dass du genau auf die Stelle drückst,
wo ich dir natürlich keine klare Antwort geben kann.
Es gibt keine Grenze. Das ist alles Definitionssache.
Ja, die Grenze wäre theoretisch natürlich da, wo ich sage, es ist keine Beziehung,
ich habe keine Verbindung zu diesem Menschen, außer dass wir Sexualität miteinander teilen.
Sebastian
Ich würde einen anderen Versuch machen. Wenn ich die Person nicht sehe,
vermisse ich sie nicht. Ist egal.
Sonne
Dann ... hahaha ... kommt es auch ein bisschen darauf an, ob du neurodivergent bist und grundsätzlich
nicht vermisst. Aber gut, ich will es nicht noch schwieriger machen als es ist.
Ja, dann ist es eine Spielbeziehung und dann ist es offene Beziehung.
Sebastian
Okay, gut. Ich versuche das ein bisschen runterzubrechen für das Unvernunft-Publikum.
Wobei, ganz ehrlich, die sind da eh alle weiter als ich. Das ist ja eigentlich der Witz an der Sache.
Pass auf, ich habe heute ein bisschen, ich habe ja diesen Telegram-Channel,
da kann man neuerdings auch kommentieren und dann dachte ich ja,
ich kann ja die Menschen mal ermuntern, sie können ja irgendwas fragen oder so.
Das haben sie getan und zwar nicht nur so ein paar, vielleicht,
ich würde dir da gerne auch ein bisschen was mal hinwerfen, ich würde dir jetzt
auch keine Namen nennen oder so und ich würde dir jetzt einfach mal schauen,
was da so reingekommen ist und was da auch jeweils genug Likes etc.
bekommen hat. Also das erste Ding hatten
wir ja quasi schon, wo fängt eine Spielbeziehung an und wo hört sie auf?
Kann man nicht präzise sagen offenbar?
Sonne
Ja, tatsächlich, hm, also eine Spielbeziehung ist es dann, wenn ich nicht nur einmal
spiele, sondern mehrfach.
Und ob es dann noch zusätzliche Gefühle gibt oder nicht, das entscheidet darüber,
ob es eben eine echte zusätzliche Partnerschaft ist oder eine reine Spielbeziehung.
Aber tatsächlich kann ja auch eine echte zusätzliche Partnerschaft eine Spielbeziehung sein. Hm.
Sebastian
Ich könnte auch zum Podcastsubbie zusätzlich zu unserer Beziehung eine Spielbeziehung
führen, in der wir einen anderen Raum …
an uns andere Seiten von uns gegenseitig zeigen. Wäre das dann auch eine Spielbeziehung
oder wäre das wahnsinnig?
Sonne
*lacht* Das wäre fantastisch wahrscheinlich und würde ganz viel Spaß machen und es wäre eine Spielbeziehung.
Sebastian
Okay, mhm, okay, das ... ja, alles klar. Ich weiß nicht, ich bin so einfach in dieses Thema ran gegangen,
weil ich kenne das wirklich so aus meinem Bekanntenkreis, wenn Menschen sagen,
wir sind nicht zusammen,
wobei viele Menschen, die in Beziehung sind, sagen, dass sie nicht zusammen
sind und sind das in Wirklichkeit und sie spielen miteinander.
Und dann habe ich das Konzept FesselpartnerIn kennengelernt, man trifft sich, um Bondage zu machen.
Und da dachte ich, hm, unterscheidet sich das möglicherweise von der Spielbeziehung,
die ich als BDSMer definieren würde,
weil da geht es darum, dass wir einen, ich sag mal, technischen Akt,
der sich verdammt gut anfühlt, miteinander machen. Siehst du da einen Unterschied?
Sonne
Ja, ich sehe da tatsächlich einen Unterschied, weil ich auch die Erfahrung gemacht
habe, dass Menschen, die üblicher Weise im BDSM-Kontext unten sind,
durchaus auch bei Tüdeltreffs selber fesseln.
Und das relativ wenig mit dem zu tun hat, was wir unter klassischem BDSM finden, also verstehen.
Und insofern würde ich gar nicht sagen, dass jemand, der regelmäßig mit jemandem
fesselt, dann eine Spielbeziehung hat.
Sebastian
Sondern die haben dann ihre Fesselpartnerschaft. Da ich das nicht kenne,
kann ich dazu halt immer nichts sagen.
Aber wenn ich jetzt, ich überlege gerade, wenn ich mich mit jemandem regelmäßig
treffen würde, um exakt das Rohrstockspanking zu machen.
Sonne
*lacht*
Sebastian
Vergleichbar oder Quatsch?
Sonne
Ich würde sagen, das wäre vergleichbar, ja.
Sebastian
Okay, du merkst, ich sortiere mich hier ein bisschen ein. Ich kann den Chat
auch gerade gar nicht sehen. Ich weiß gar nicht, ob die mich gerade inhaltlich steinigen.
Aber ich habe ja diese Fragenliste hier offen.
Und da habe ich auch was sehr Spannendes, weil da habe ich dann eben heute Mittag
auch spätestens gemerkt, das geht wirklich so in diese, diese poly-Richtung rein mit
allen Problemen und Vorteilen und Nachteilen, die es eben haben kann.
Zum Beispiel hier: „Kann eine Spielbeziehung toxisch werden und wenn ja,
was sind eindeutige Anzeichen?“
Sonne
Haaa. Ja, ja, die kann toxisch werden, leider zu
meinem großen Bedauern muss ich das zugeben, dass das toxisch werden kann. Anzeichen
sind die Anzeichen, die auch in einer normalen oder alltäglichen monogamen Partnerschaft
bestehen, zum Beispiel eine emotionale Abhängigkeit, also dass ich merke, ich kann
ohne die andere Person nicht und die Meinung der anderen Person entscheidet über mein Wohl und Weh.
Sebastian
Also ein Ungleichgewicht im Grunde. Also ich lieb dich mehr als du mich, weil wenn
der Begriff schon kommt, ist schon das Problem bei der Spielbeziehung.
Sonne
Ja und dann kommt natürlich noch hinzu, dass ja grundsätzlich das Verhältnis
von einer Sub zu einem Dom und die Erwartungen was ganz anderes sind als von
einer, einem Dom zu einem Sub, also, so das ist ein Ungleichgewicht und viele Menschen
können gar nicht auseinanderhalten,
ob das die Sehnsucht oder den Sog, den ich gerade verspüre, meine BDSM-Neigung
ist oder ob ich gerade in einer toxischen Beziehung bin.
Sebastian
O stimmt, kann man das unterscheiden?
Sonne
Klar kann man das unterscheiden und das kann man auch ein bisschen rausschälen,
wenn man sich das bewusst macht und gleichzeitig kann es eben sein,
dass man das nicht erkennt, wenn man darin nicht geübt ist.
Sebastian
Welche Frage kann ich mir stellen, um den Unterschied zu merken?
Sonne
Habe ich Spaß dran?
Sebastian
Okay. Und wenn ich Spaß dran habe, dann ist es eher das BDSM, was mir fehlt.
Sonne
Genau.
Sebastian
Okay, das ist ja einfach. So eine einfache Frage.
Sebastian und Sonne
*lachen*
Sebastian
Okay, wenn das okay ist, mache ich mal weiter.
Ich merke, die Zeit rennt so schön und wenn ich mich ein bisschen spute,
und ich will noch ein bisschen plaudern mit dir, aber das Publikum mag ich
ja auch nicht hinten runterfallen lassen.
„Wie kann man eine Spielbeziehung effektiv vom Alltag fernhalten?“
Bäm. Das ist doch mal eine gute Frage, finde ich.
Sonne
Ich verstehe sie so, wie kann man eine Spielbeziehung effektiv daran hindern,
dass es eine Bindung gibt?
Weil effektiv vom Alltag fernhalten, das ist doch ganz einfach.
Also dann erzähle ich nichts über den Alltag, binde die Person nicht in meinen
Alltag ein und will von der Person auch nichts über den Alltag wissen.
Sebastian
Ja, ich hätte das jetzt noch ein bisschen weiter interpretiert.
Ich hätte jetzt noch gesagt, hm, nehmen wir mal an, mein Partner hat irgendwo eine
Spielbeziehung, ist vielleicht Sub und bringt Aufgaben und Regeln mit nach Hause.
Dann greift das in meinen Alltag ein oder dann ist da eine Überschneidung.
Also so nach dem Motto, es muss dann wirklich so einen Cut geben,
da gibt es auch keinen Kontakt oder so außerhalb, sondern das muss alles extrem
eng begrenzt werden, wenn man das wirklich so effektiv trennen will.
Sonne
Ich würde sogar sagen, bei einer D/s-Beziehung ist das wirklich schwierig.
Sebastian
Ich glaube, das schließt sich sogar aus, ne [Dialekt]?
Sonne
Ja, es kommt drauf an. Also wenn ich jetzt regelmäßig morgens von neun bis zehn
meine sexuelle Stunde habe und in der Zeit gibt es dann kleine Aufgaben,
dann ist es ja nichts, was den Alltag stört oder irgendwie beeinflusst.
Aber das wäre schon ein sehr extremes Beispiel.
Ich würde da zu deiner Antwort tendieren, dass es fast unmöglich ist.
Sebastian und Sonne
*lachen*
Sebastian
Was ist denn die sexuelle Stunde?
Sonne
*lacht* Das war eine von mir erdachte, wunderbare Sache. Also ich hätte sie gern.
Jeden Morgen von neun bis zehn.
Eine Stunde, in der ich mich nur mit Sex beschäftige. Ha, das wäre doch großartig.
Sebastian
Also von neun bis zehn ist die Zeit am Tag, wo ich mit am müdesten und k.o.sten
bin. Also dann wäre mein Sexleben sehr langweilig in der Zeit.
Sebastian und Sonne
*lachen*
Sonne
Naja, du kannst als offensichtlich Eule die Stunde ja auch zwischen 16 und 17 Uhr schieben.
Sebastian
Auch eine schlechte Zeit. Also ideal ist, glaube ich, immer so 15 Uhr.
Das ist immer die Zeit, wo immer was dagegen steht.
Wahrscheinlich sagt mein Körper deshalb um die Zeit: hier, jetzt wäre ein guter Moment, aber naja.
Sonne
Wäre das nicht wundervoll, wenn wir alle ... jeden Tag eine Stunde haben dürften,
in der wir uns nur um körperliches Vergnügen kümmern? Ah, wie viel schöner wäre dann die Welt?
Sebastian
Ja, aber stell dir mal die Partnersuche vor, wenn ich dann die möglichen
PartnerInnen auf ein Vierundzwanzigstel
des Tages quasi runter reduziere.
Sonne
Das heißt ja nicht, dass ich nicht zu anderen Zeitpunkten auch Sexualität erleben
darf. Aber das ist quasi gesetzt.
Sebastian
Okay. Das ist schon fast so ein bisschen wie Strafbank.
So, jetzt ist die Stunde, wo du dich mit Sex beschäftigst. Okay, ich mach mal weiter.
Und zwar habe ich ja, jetzt geht's in die Randbereiche. „Ist der regelmäßige
Kontakt zu einer SexworkerIn auch eine Spielbeziehung?“
Sonne
Hm, ich würde sagen, ja.
Sebastian
Okay, mhm.
Sonne
Das bist du gar nicht gewöhnt von mir, dass ich so eine kurze Antwort gebe, ne [Dialekt]? *lacht*
Sebastian
Du, wenn du sagst, das ist die abschließende und für alle Zeiten richtige Antwort,
wunderbar, dann nehme ich die so.
Sonne
*lacht*
Sebastian
Ich habe ja so viele Fragen, das kannst du dir gar nicht vorstellen. *lacht*
Okay, kommen wir nochmal zu was Praktischem. Ich wähle ja so ein bisschen aus.
„Wie viel Kilometer Distanz verträgt eine Spielbeziehung, um am Leben zu bleiben?“
Sonne
Ich glaube unendlich.
Sebastian
Ja, wahrscheinlich geht es eher um das Zeitmanagement, ne [Dialekt]?
Sonne
Ich kenne tatsächlich eine Spielbeziehung, die sehen sich nur einmal im Jahr.
Sebastian
Okay.
Sonne
Weil da Kontinente zwischen liegen oder sehr große, große Meere.
Sebastian
Okay, aber das ist ja auch das jährliche Event, auf das man sich freuen kann.
Sonne
Genau. Und das jährliche Event heißt ja dann vielleicht auch nicht nur einen
Tag, sondern eine Woche.
Sebastian
Ah, mhm.
Ja, wobei ich da schon so immer, wenn das Jahr dann bald rum ist,
dann hätte ich schon so das Gefühl, naja, eventuell hat die Person ja auch ein
anderes Arrangement gefunden oder so oder der Mensch hat sich verändert.
So ein Jahr ist eine lange Zeit.
Also wenn das klappt, ist das beneidenswert.
Sonne
Also in dem Fall haben die auch zwischen den Treffen Kontakt via Messenger.
Ich kenne aber auch eine, ein Arrangement, wo, die sich dreimal im Jahr treffen und
dazwischen gibt es keinen Kontakt. Und das aber auch schon seit sechs oder sieben Jahren.
Okay, soweit reicht meine Fantasie immer nicht.
Ich würde es auch nicht haben wollen.
Sebastian
Okay. „Ist eine Spielbeziehung etwas, das vereinbart wird, sich entwickelt oder
beides?“ Das fand ich total spannend.
Sonne
Also ich finde, also ich glaube, das geht beides. Also ich habe das schon beides beobachtet.
Vereinbarungen sind natürlich wichtig, wenn man sicher stellen will,
dass es eine reine Spielbeziehung bleibt.
Sebastian
O ja, da hast du gleich diesen Punkt, dieses aus der Spielbeziehung entwickelt
sich dann auch einfach eine Beziehung.
Ist das eigentlich ein häufiger Fall? Siehst du das öfter?
Sonne
Also ich würde sagen, wenn ein Kontakt regelmäßig ist und nicht absolut alles
ausgeklammert wird, was so, ich sag da immer Pillowtalk zu, also alles, was rund
um die Sexualität auch besprochen wird irgendwie. Wie bist du hier hingekommen? Wie war dein Tag?
Was hast du morgen vor? Wie geht's dir gerade? Wobei, wie geht's dir gerade
kann natürlich auch aftercare-mäßig gesehen werden. Also wenn das alles absolut
ausgeklammert wird, dann kann man vielleicht auch über eine längere Zeit keine
Bindung zu dieser Person haben,
keine persönliche, aber das geht echt schneller, als man gucken kann.
Und ich würde sagen, dass es eine reine Spielbeziehung bleibt,
wo ich keine Bindung zu diesem Menschen habe und die nicht einer romantischen
Partnerschaft gleichkommt, nach zwei Jahren oder so fast unmöglich.
Sebastian
Okay, das ist jetzt aber ein spannender Punkt im Vergleich zur Sendung vor zwei Wochen.
Da hatte ich ja auch mal diese Frage gestellt, naja, und dann kann es ja auch
mal vorkommen, dass man sich zum Spielen trifft, aber dann ist die Stimmung
nicht so, dann guckt man halt zusammen einen Film.
Das ist schon so eine magische Grenzüberschreitung?
Sonne
Ja, also würde ich sagen, dann würde ich, wenn man sich dann trotzdem alle zwei Wochen trifft
und dann nur alle sechs Wochen spielt und ansonsten vielleicht auch im Alltag
mal an die Person denkt und auch wesentliche Lebensereignisse mit der Person teilt,
dann habe ich den Schritt zur Beziehung vermutlich schon überschritten.
Sebastian
Mhm. Okay. Ich habe noch einen hier, so einen schönen.
„Angenommen, man selbst ist Sub, wenn dominante PartnerIn und DomMe sich gut verstehen,
wie könnte man kreativ die Spielarten verbinden, gibt es da Ideen?“ Ich glaube, das stelle ich auch mal direkt mit ans Publikum.
Sonne
Okay, kannst du mir das nochmal vorlesen?
Sebastian
Okay. Wenn dominante PartnerInnen und ... und domina..., also, hm, DomMen *lacht* Ich versuche gerade, das Wort ... Mehrzahl für Dom.
Ich mach's mal ungegendert, wenn dominante Partner und Doms sich gut verstehen,
wie könnte man kreativ Spielarten verbinden?
Also ich glaub, du hast da eher die Spielbeziehung zwischen zwei dominanten
Personen, die, oder die könnten miteinander in eine Art Spielbeziehung gehen,
aber sie haben natürlich das Problem, dass sie so nicht miteinander spielen,
sondern miteinander jemand bespielen. So interpretier‘ ich das jetzt.
Ich find, das ist ein ungewöhnliches Konstrukt, genauso wie zwei Subpersonen
irgendwie auch eine Art Spielbeziehung eingehen könnten, die dann gemeinsam
eine dominante Person bespaßen.
Sebastian und Sonne
*lachen*
Sonne
Ja. Also ähnliche Gedanken
wie bei dir. Also ich glaube, dass das möglich ist, habe
ich so aber noch nicht erlebt. Also wenn ich mir
eine Spielbeziehung suche, dann suche ich mir doch etwas, das von meiner sexuellen
Lust und von meinem sexuellen Sog passt, also klar, wenn du jetzt Switcher, Switches
hast, das ist natürlich was anderes, aber wenn ich eine Domme bin oder auf der dominanten
Seite spiele, dann suche ich mir doch nicht als SpielpartnerIn eine dominante Person.
Also ich meine, gut, manchmal ergibt sich das halt einfach so.
Und ich habe durchaus auch schon zu zweit jemanden bespielt und dann ist das
auch eine Spielbeziehung. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. *lacht*
Sebastian
Die Idee ist so ein bisschen, die ich dahinter habe, ist, wenn ich mich zu der
anderen dominanten Person so hingezogen fühle, dass ich mit der zusammen spielen
möchte, dann finde ich eigentlich die Person primär so toll,
dass ich also eher Richtung Beziehung tendiere.
Sonne
Ja, das würde ich allerdings auch sagen.
Sebastian
Also das wäre so, weißt du, also ja, weil man da eben ganz auf gleicher Ebene miteinander handelt.
Und das erinnert mich doch eher wieder an Beziehungsalltag, auch wenn es das
nicht ist. Oh, es ist schlimm.
Sebastian und Sonne
*lachen*
Sonne
Weißt du, das Gute ist, man braucht es ja vielleicht auch gar nicht alles so zu definieren.
Also ich meine, wenn man jemanden hat, den man total toll findet,
wo die Sexualität gut funktioniert, die BDSM-Sexualität gut funktioniert,
warum muss ich das denn definieren?
Wenn mein Partny damit fein ist, dann ist es doch egal, ob es eine Spielbeziehung
oder eine Spielpartnerschaft oder eine echte Beziehung, wobei ja eine Spielpartnerschaft
nicht unecht ist, aber dann ist es doch egal.
Sebastian
Ja, aber das, jetzt kommen wir doch genau in die Richtung. Also muss ich,
also, hm, braucht es Spielbeziehungen überhaupt?
Ist es nicht viel einfacher, wenn ich einfach sage, ich bin poly und
habe mehrere Menschen und mit denen spiele ich und wenn ich Lust darauf habe,
habe ich mit denen auch Alltag und ich sage mal Beziehung.
Also warum, kannst du dir erklären,
warum es diese BDSM-spezifische Einschränkung gibt: Spielbeziehung?
Sonne
Ehrlich gesagt fände ich es total schade, wenn es die nicht mehr gäbe.
Und ich finde das schon sinnvoll, weil das einfach total hilft.
Also ich meine, es ist halt ein total hilfreiches, klar abgrenzbares Label,
was total viel Sicherheit gibt.
Also nehmen wir mal an, wir haben den Klassiker, ein heterosexuelles Vanillapaar,
seit 20 Jahren verheiratet und plötzlich entdeckt eine Person,
dass sie BDSM leben will und die andere Person sagt, boah, echt nicht mit mir.
Und dann sagt man, such dir eine Spielbeziehung. Und dann ist halt BDSM mit
dieser anderen Person okay.
Und dann kann man Sexualität, also klassische Sexualität ausklammern oder nicht.
Aber was zum Beispiel definitiv ausgeklammert wäre, wäre der gemeinsame Familienurlaub
oder Weihnachten oder so.
Und wenn ich sage, das ist nur eine Spielpartnerschaft, dann hat diese Person
vermutlich auch kein Anrecht darauf. Müsste man natürlich definieren.
Aber das ist doch total einfach und schön für alle Beteiligten.
Es gibt klare Anweisungen, klare Erwartungen. Klare Erwartungen sind immer gut.
Sebastian
Ja, dazu müssten wir es aber klar definieren. Vielleicht müssen wir doch mal
ein Manifest für Spielbeziehungen gemeinsam schreiben, wo wir sagen,
das ist die einzige und wahre Definition. *lacht*
Sonne
Das kannst du gerne machen. Das wird bestimmt vielen Leuten helfen.
Allerdings muss ich natürlich sagen, dass jede Beziehung individuelle Regeln
hat. Und das nur ein Ausgangspunkt sein kann.
Sebastian
Ja, aber ist dann die Spielbeziehung in dem Konstrukt nicht eher ... das sicherheitsgebende,
in Klammern verharmlosende Konstrukt, damit die Vanilla-Person der Beziehung
das besser akzeptieren kann?
Also ist das nicht ein Label, was Beschiss ist? Entschuldigung.
Sonne
*lacht* Naja, also es ist dann Beschiss, wenn ich weiß, dass es eine Verharmlosung darstellt,
die meine Partnerperson dazu bringt, zu etwas zuzustimmen, was sie sonst eigentlich, zu dem sie sonst
eigentlich nicht zustimmen würde.
Aber ja, ansonsten sehe ich da eigentlich keine Verharmlosung.
Sebastian
Ja, das Podcastsubbie hat mir gerade schon reingeworfen, wir werden gerade
sehr theoretisch, das stimmt.
Das ist ja, bei dir habe ich ja immer das Problem, ich möchte mit dir immer
sehr viel und sehr gerne theoretisieren.
Okay, also es ist ein hilfreiches Konstrukt und wie sich das entwickelt,
das ist persönliche Absprachesache, damit kann ich so mitgehen.
Was, also vielleicht magst du, ich weiß nicht, wie oft du bei dir,
du bietest ja Beratungen, das habe ich jetzt noch gar nicht erwähnt,
Entschuldigung, also wenn Menschen sagen, sie möchten ihre Beziehung öffnen
oder möchten da etwas verändern am Beziehungsaufbau,
dann kannst du da beratend zur Seite stehen, das machst du beruflich,
das kann ich ja schon mal so ankündigen, habe ich das richtig gesagt?
Sonne
Ja, das hast du ganz wunderbar gesagt, vielen Dank.
Sebastian
Okay, jetzt kommt ein Paar zu dir und sagt, naja, mein Mann,
mein Weib, wie auch immer, einer möchte auf jeden Fall das mit dem BDSM probieren.
Und deshalb wollen wir hier die Beziehung öffnen. Also in Klammern irgendetwas
polymäßiges suchen wir und suchen da eine Idee oder Übereinkunft.
Würdest du dazu raten, eine Spielbeziehung, auch mit dem Label,
dann zu wählen, zum Ausprobieren?
Oder würdest du eher davon abraten und sagen, das ist eh nicht realistisch,
das wird eh im Zweifel immer irgendwie mehr und das ... mach gleich poly.
Also was, wie würdest du die Menschen beraten?
Sonne
Also erstmal würde ich versuchen herauszufinden, ob es nicht doch bestimmte
Praktiken oder ja, einfach Sachen gibt, die innerhalb dieser Beziehung doch zu erfüllendem Sexual...,
zu erfüllender Sexualität führen kann.
Weil nur weil ich in der Theorie oder bei einmal ausprobieren sage,
das ist nichts für mich, heißt das ja nicht, dass nicht doch der eine oder andere Aspekt
dabei ist, den ich sehr genießen kann.
Also ich würde sehr viel zu anderen Lösungen und Kreativität einladen und dann
würde ich tatsächlich wahrscheinlich relativ früh die Frage mit reinbringen,
ob eine Spielbeziehung nicht tatsächlich eine Möglichkeit wäre.
Und ich würde dann gleichzeitig auch klar machen, dass wenn es was Längerfristiges
ist, dass es die Gefahr gibt, dass es eine persönliche Bindung gibt und wie
damit umgegangen werden kann. Und das würde ich versuchen rauszufinden.
Sebastian
Machst du das davon abhängig, ob die Person, die spielen möchte,
eher Sub oder Top ist?
Sonne
Hm, sehr spannende Frage.
Sebastian
Oder ob die sich danach, oder nach dem Kink, der gesucht wird,
eher was D/siges oder eher die Schmerzen, die man sich vorstellt.
Man redet ja dann mit Personen, die es möglicherweise noch nie ausprobiert hat, deshalb ...
Sonne
Also tatsächlich, ich mache einen Unterschied bei D/s oder SM,
weil D/s natürlich ein großes Maß an Vertrauen,
also SM natürlich auch, aber da geht es eher um das Vertrauen in die handwerklichen
Fähigkeiten, wohingegen beim D/s ja durchaus eine persönliche Komponente mit
bei ist und es ist halt der Kick im Kopf da.
Und da drauf gucke ich eigentlich, ob das, was außerhalb gesucht
wird, eher so Handwerkszeug ist oder ob es da wirklich um D/s geht, weil D/s
greift dann natürlich wieder in den Alltag rein und das kann eben bei der,
bei der Bestandsbeziehung zu Problemen führen, aber ob Top oder Sub, also die
Dynamik ist definitiv eine andere,
aber ne, bis jetzt habe ich da, habe ich da keinen Unterschied gemacht.
Sebastian
Ja, du hast da immer noch mal ganz anderen Einblick, ich hör bei dir ja auch ganz gerne
mal die Folgen, wo du dann Fallbeispiele hast.
Das ist dann so, du erklärst dann den Fall und das klingt alles sehr kompliziert und unlösbar.
Und dann sind das eigentlich recht handwerklich, recht einfache Ideen,
die dann dazu führen können, dass Dinge wieder schön werden.
Das überrascht mich immer. Man ist wahrscheinlich da immer selber betriebsblind.
Sonne
Ja. Also du würdest dich auch wundern, wie wenig es mir bringt, dass ich das beruflich
mache, wenn ich selber in meiner Beziehung ...
Sebastian
Ja, das ist das alte Problem.
Psychologen, Psychiater, wobei
Psychiater, die können sich selber noch die Spritze in den Arm jagen.
Psychologen haben aber tatsächlich das Problem, dass sie selbst wahrscheinlich
alle Probleme, die sie behandeln können, alle selbst haben. Wahrscheinlich noch mehr als andere.
Sonne
*lacht* Das würde ich jetzt so nicht sagen, aber man braucht definitiv auch dann einen Blick von außen.
Sebastian
Pass auf, Miri hat noch was im Chat geschrieben, das finde ich spannend,
das sehe ich mal von deiner Profi-Warte jetzt einfach mal.
Sie hat es zwar in Klammern geschrieben, aber sie hat es trotzdem geschrieben.
Mich nervt natürlich der Fokus von BDSM als sexuelle Vorliebe.
Ist es das für dich?
Sonne
Also für mich ist BDSM ein Teil von Sexualität.
Allerdings ist es so, dass viele BDSMerInnen, mich eingeschlossen, berichten,
dass das ... also nehmen wir mal an, wir wären eine Gitarre,
dann wäre BDSM schon eine von der Sexualität unabhängige Seite,
die bei vielen aber gleichzeitig angeschlagen wird.
Sebastian
O Gott, ja ...
Sonne
Das heißt, BDSM und Sexualität sind oft sehr nah beieinander,
aber sie sind nicht immer verschmolzen.
Und es gibt durchaus ganz viele BDSMerInnen, die sagen,
also wenn ich über BDSM, also das Gefühl, was ich habe,
der Teil in mir, der angeregt wird, wenn ich BDSM-Gedanken habe oder BDSM erlebe,
hat mit meiner Sexualität, wie ich sie bisher kennengelernt habe, nichts zu tun.
Sebastian
Mhm. Ja, das ist tatsächlich so ein Punkt, dass man auch da gucken muss,
was ist für mich noch Sexualität.
Also wenn ich Sexualität auf Orgasmus definiere, dann kann BDSM davon sehr weit weg sein.
Oder wenn ich es anders definiere, eben sehr nah dran.
Okay, das klingt doch jetzt alles eigentlich ganz einfach.
Also man kann, Spielbeziehungen gibt es, sie sind definierbar,
man kann dazu raten und wenn man sich einig ist mit allen, dann ist das doch
ein hübsches Konstrukt und du lebst es ja selber auch gelegentlich aus oder
hast es ausgelebt in dieser Erfahrung.
Sonne
Ja, in der Theorie ist das alles super.
Sebastian
So, jetzt kann man nochmal den, ich hab nochmal so ein, zwei theoretische Fälle.
Sonne
Ja, ich muss natürlich ergänzen, dass es in der Praxis immer sehr schön ist,
sich darauf vorzubereiten, dass das so ist.
Und wenn dann das erste Spieldate außerhalb ist, dann kommen die Gefühle und
dann kann nochmal was ganz anderes passieren. Manchmal ist es leichter,
manchmal ist es schwerer.
Sebastian
Ja, also das mit den Gefühlen, gut, das ist ja nun mal nicht zu ändern,
das kann auch beim Bäcker passieren.
Sonne
Ja, das stimmt. *lacht*
Sebastian
Jetzt haben wir ja den Fall gehabt, ich sag mal so, dass Vanillapärchen öffnet und dann geht einer spielen.
Okay. Jetzt habe ich aber auch schon im Podcast mehrfach die Konstellation gehabt,
ein Paar spielt miteinander und dann stellen sie aber fest, also eigentlich
funktionieren wir als Paar ganz super und wir suchen uns dann beide entsprechende Spielbeziehungen.
Sonne
Mhm.
Sebastian
Jetzt sind wir aber doch ganz tief im poly-Bereich und sind ... also erstmal,
weißt du, das klingt für nicht BDSMer oder für Menschen, die BDSM-interessiert
sind, so nach blanken Hohn.
Du hast da eine Person, die auch drauf steht und dann reicht dir das nicht und
jetzt musst du auch noch außerhalb.
Sonne
Naja, also wenn ich jetzt mal nur so Eltern von ungefähr, also von so 10-15-jährigen
Kindern angucke, die haben wirklich keine Gelegenheit, nicht wirklich viel Gelegenheit,
solange die Kinder zu Hause sind, BDSM wirklich entspannt zu leben.
Und alleine dafür wäre es ja eine coole Idee, das auszulagern mit anderen Menschen.
Und ich würde nicht sagen, dass das poly ist, ehrlich gesagt.
Weil man kann ja tatsächlich auch da sagen, ne, es geht um eine reine Spielbeziehung,
mehr ist nicht erlaubt oder mehr ist nicht erwünscht.
Und wenn es dann doch passiert, müssen wir gucken, was damit passiert.
Sebastian
Ja, also an der Stelle, wenn man da quasi gemeinsam auch weiß,
was Sache ist und wie das funktioniert, wie sich das anfühlt,
meinst du, das ist dann leichter?
Sonne
Ja, das glaube ich schon.
Sebastian
Okay, so, letzte Frage, die ich von meiner persönlichen Liste.
Da, ein Paar klingelt bei dir und sagt, Mensch, liebe Sonja, wir haben hier Spielbeziehungen,
das läuft doch alles seit Jahren, aber irgendwie werden wir jetzt damit unglücklich,
in irgendeiner Art und Weise.
Wie können wir das lösen? Also wo dann auch Arbeit in die Spielbeziehung reingesteckt
werden soll, damit sie weiterhin funktioniert.
Weil zum Beispiel der nicht beteiligte Part unzufrieden ist oder weil die Personen
in der Spielbeziehung unzufrieden sind.
Gibt es diesen Fall oder ist eine Spielbeziehung eher so ein, ich sag mal, so eine Art Wegwerfartikel,
keine Art der Beziehungsform oder des Ausgehens, wo man drum kämpfen und dafür was tun müsse?
Sonne
Also tatsächlich ist zu mir noch keine Spielbeziehung gekommen, sondern zu mir sind
Menschen gekommen, die diese Spielbeziehung als echte Polybeziehung gesehen
haben oder als Polykonstrukt.
Denkbar wäre das allerdings. Also das, was ich tue, also zwischenmenschlich
ein bisschen Klarheit geben und ein bisschen helfen, sich gegenseitig zu verstehen
und zu sehen, das kann ich natürlich auch mit einer Spielbeziehung tun.
Und ich glaube, manchmal wäre das sogar sinnvoll. Aber habe ich bis jetzt noch
nicht begleiten dürfen.
Sebastian
Okay, wenn sich das mal ändert, sagst du Bescheid oder schick die Leute gleich zu mir.
Sonne
*lacht* Ja, das mache ich sehr gerne. Also zumal du ja auch immer noch einen Stino suchst,
Entschuldigung, Vanilla suchst, der mal Lust hat, in deinem Podcast zu sein.
Sebastian
Oh, da Schande auf mein Haupt. Ich hätte gestern Abend eigentlich
ein Vorgespräch gehabt mit einer Person, die den Podcast gehört hat mit der
Partnerin letzte Wo..., ne, vor zwei Wochen.
Und dann hätten wir eigentlich ein Vorgespräch gehabt und ich habe es verpennt.
Ich habe einfach nicht daran gedacht, das tat mir gestern ...
Ich habe mich so geärgert gestern Abend und hoffe, dass wir das Montag wiederholen,
aber vielleicht gelingt dieser Fall mal.
Sonne
Oh, das wäre toll.
Sebastian
Ja, weil auch die Menschen, sagen wir mal so, zu vielen BDSM-Beziehungen gehört
auch die Person, die BDSM nicht lebt.
Und auch das ist wirklich valide
und wichtig, auch diese Seite mal hier zu beleuchten, finde ich zumindest.
Sonne
Ja, das finde ich auch, total.
Sebastian
Okay, jetzt sind mir meine vorbereiteten Fragen alle schön ausgegangen.
Du hast ... sie alle schön beantwortet, aber du möchtest bestimmt noch viel mehr
dazu sagen. Möchtest du noch was zum Thema sagen oder einen Aspekt,
den ich vielleicht völlig übersehen habe und das Publikum?
Sonne
Nee, gesagt wurde alles. Aber erstmal danke, dass du mir nochmal Raum gibst
dafür. Mir sind tatsächlich zwei Sachen total wichtig.
Erwartungen vorher zu klären. Also, dass die Erwartung vielleicht ist,
dass es eine Spielbeziehung bleibt, aber dass es eben sein kann,
dass äußere Umstände dazu führen, dass sich das verändert. Und was dann passiert?
Also soll ich früh Bescheid sagen? Reden wir dann darüber? Darf das auf gar
keinen Fall sein? Also da die Erwartungen zu klären, ist, glaube ich, ganz wichtig.
Und sich auch klarzumachen, dass es vermutlich nicht so leicht ist,
fünf Jahre eine reine Spielbeziehung zu haben, mit der ich keine emotionale
Verbindung habe, obwohl es das gibt, habe ich schon gesehen, aber es ist schwer.
Und ... mir klarzumachen, wie viel Einfluss ich darauf haben kann.
Also ich bin halt nicht Gott oder die Göttin.
Ich kann die Beziehung, also ich kann meine Gefühle in gewisser Form ein bisschen beeinflussen und gut beobachten
und das eine oder andere dafür tun, aber ich kann es nicht steuern.
Das heißt, unter Umständen kann die einzige Lösung sein, wenn ich merke,
es wird von einer Spielbeziehung zu einer Partnerschaft oder zu einer echten
Beziehung die emotionale Bindung startet und ich lege, also mache alle Maßnahmen,
die es in diesem Moment gibt, um das zurückzuhalten, runterzufahren und manchmal
hilft das alles nichts und dann hilft nur eins und zwar den Kontakt abzubrechen.
Sebastian
Okay, ja, eine grausame Realität, dass man eine Entscheidung treffen muss.
Hast du vielleicht noch einen Denkanstoß oder einen Tipp für die Person,
die jetzt nicht mit BDSM vertraut ist und deren Partner, Partnerin sagt,
hier, ich möchte eine Spielbeziehung.
Sonne
Wohlwollen, Freiwilligkeit, Transparenz. Also einfach davon ausgehen,
dass beide es nichts Falsches machen, sondern einfach nur ihre Bedürfnisse haben,
die manchmal nicht so gut zusammenpassen, und da Wohlwollen mit zu haben,
dass niemand irgendwas manipulierend oder absichtlich macht.
Freiwilligkeit, also immer wieder gucken, ist es gerade für dich okay,
und wenn es nicht für dich ist, was können wir damit machen?
Und Transparenz, nichts hinter dem Rücken machen.
Sondern ganz klar sagen, hör
mal zu, ich merke, diese Person ist mir wichtiger, als ich gehofft hatte, was machen wir jetzt damit? *Postproduktion-Intro*
Sebastian
Und hier schneide ich aus der Postproduktion noch mal ganz kurz rein,
denn Sonne hat mir noch mal eine kleine Ergänzung geschickt,
die spiele ich euch jetzt hier noch mal schnell ein zum Thema Transparenz.
Sonne
Ich würde an dieser Stelle gerne noch ein bisschen ausholen zum Thema Transparenz.
Üblicherweise ist es so, dass wir gelernt haben, dass die andere Person schon
wichtiger ist als Ehrlichkeit.
Also, dass ich was nicht ehrlich sagen darf, wenn ich weiß, dass ich eine andere Person damit verletze.
Wenn ich jetzt sage, absolute Transparenz ist wichtig, heißt das nicht,
dass ich ohne Rücksicht auf Verluste lieber ehrlich sein soll als alles andere,
sondern mir ist wichtig, dass ich dabei trotzdem rücksichtsvoll sein darf und
in meinen Formulierungen mitberechnen darf, was ich beim Gegenüber da vermutlich auslöse,
was mein Gegenüber sich da rauszieht und was für Verletzungen dabei entstehen können.
Also dass ich so eine, ja, gewisse Achtsamkeit habe und einen guten Rahmen setze.
Dass ich also nicht zwischen Tür und Angel alles raushaue, sondern mir wirklich
gut überlege, was ich wie wann sage und warum und ob wir ungestört sind und
ob es danach genug Raum und auch Kapazitäten von mir gibt für den Umgang mit
entstehenden Gefühlen.
Die gewaltfreie Kommunikation ist da tatsächlich was, auf das ich hier an der
Stelle nochmal ganz explizit hinweisen möchte, weil die gibt ziemlich gute und
sehr klare Anleitungen für Bitten
und Wünsche und schwierige Gespräche und macht das Ganze sehr einfach.
Das heißt natürlich nicht, dass ich dann sofort immer alles super hinkriege.
Übungsgruppen können da tatsächlich helfen, aber es ist ein recht einfacher
Vier-Punkte-Plan, der mich mitdenkt und mein Gegenüber und einfach dafür sorgt,
dass es nicht alles, was ich sage, zu einem Kampf kommt, sondern dass man sich
gegenseitig so ein bisschen zuhören kann. *Postproduktion-Outro*
Oder auch die Sorge, ne [Dialekt]: Ich habe die Sorge, du redest ständig davon, wie toll diese
Session war, ich habe total Sorge, dass du dich gerade verliebst oder dass du schon
verliebt bist oder ich habe dem zugestimmt und merke jetzt gerade, ich komme da gar
nicht mit klar, also Transparenz ist da ganz wichtig.
Sebastian
Ja. Und wenn da alles schief geht oder man miteinander nicht mehr vernünftig reden
kann oder immer nur im Streit,
Sonja anrufen.
Sonne
*lacht* Ja, genau. Oder es gibt mittlerweile wirklich ziemlich viele Menschen,
die sich damit beschäftigen.
Also mich auf jeden Fall anrufen, weil dann kann ich euch die anderen Namen
geben, falls ihr keinen Bock habt mit mir zu arbeiten. *lacht*
Sebastian
Ganz ehrlich, du hast ja auch, ich muss das nochmal erwähnen,
ich erwähne das gelegentlich mal, es gibt die, wo sind sie denn,
die Kink-Friendly Professionals, glaube ich, vom Smart e. V. und diese Liste mit
Menschen und Ansprechpartnern, die hast du unter deine Fittiche zum Großteil
genommen, wenn ich das richtig im Kopf habe.
Sonne
Korrekt.
Sebastian
Und da kann man Personen finden, die auch mit, ja, die BDSM nicht gleich in
die Schublade Tor zur Hölle reinschieben finden.
Sonne
Ja, total. Und mittlerweile, es gibt mittlerweile viele Kurse und Nachrüstungen
und so und ich beteilige mich da auch dran,
dass es, dass Menschen, die das nicht auf ihrer Homepage stehen haben und nicht
als ihr Steckenpferd haben, trotzdem kink-friendly beraten und traut euch wirklich,
die Leute anzusprechen, einfach zu fragen, es sind viel mehr,
als ihr glaubt. Gott sei Dank sind es viel mehr, als ihr glaubt.
Sebastian
Ich wittere eine Verschwörung, die sind alle selber kinky.
Sonne
*lacht* Ein paar von denen tatsächlich, ja.
Sebastian
Natürlich. Okay, Sonja, da kann ich nur sagen, vielen, vielen Dank für die Zeit,
die du dir heute genommen hast.
Magst du noch mal erwähnen, wie der Podcast heißt von dir? Ich mache da jetzt
einfach schamlose Werbung, weil ich war jetzt nur auch Teil davon,
dann kann ich das mal machen.
Sonne
Das finde ich ganz wunderbar. Ich danke dir auch, dass ich hier sein durfte.
Ich hatte viel Spaß und der Podcast heißt „Mono, poly & Co.“
Sebastian
Genau, zu finden überall. Und die neueste Folge ist besonders empfehlenswert.
Sonne
Ja.
Sebastian und Sonne
*lachen*
Sebastian
Okay, alles klar. Ich wünsche dir einen wunderbaren Abend,
ganz viel Spaß und ja, ich bin auch hier auf das Feedback gespannt und was die
Menschen unter die Folge schreiben, aber vielen Dank für die Einordnung und für den,
ja, für Einblicke in den Alltag, wenn man Menschen berät.
Das ist eine Perspektive, die mir immer fehlt und ja, nochmal vielen Dank. Mach's gut.
Sonne
Ja, sehr gern. Du auch. Schönen Abend noch. Ich höre noch weiter zu und trinke mein Bier weiter.
Sebastian
Sehr gerne.
Sonne
Bis dann. Tschüss.
Sebastian
Prost. Tschüss.
Sonne
*lacht* Tschüss.
Sebastian
So, ja das war Sonja und das war jetzt manchmal ein bisschen kompliziert,
ein bisschen Theorie, auch das gehört manchmal hier dazu und jetzt ihr Lieben
würde ich gerne mit euch darüber sprechen,
habt ihr Spielbeziehungen schon mal gehabt,
habt ihr gerade welche, wie sieht das da mit den Absprachen und Grenzen aus,
würdet ihr gerne oder habt ihr schon mal aus einer Spielbeziehung eine feste
Partnerschaft gemacht, unter welchen Umständen, es gibt so viele Möglichkeiten
und Fragen und ganz ehrlich,
ich verrate euch einfach mal die Telefonnummer, das ist nämlich die 051019118952
und wenn ihr die jetzt wählt,
dann klingelt es hier bei mir und wir können miteinander über eure Meinung,
eure Sichtweise zu Spielbeziehung sprechen,
auch wenn ihr mal schlechte Erfahrungen gemacht habt, immer her damit.
Ich mache ja nicht einfach zwei Sendungen zum Thema, damit dann die zweite Sendung
dann quasi inhaltsleer ist, dank Sonja ist das schon mal nicht der Fall,
aber wie gesagt, sprechen wir miteinander drüber und ich bin äußerst gespannt,
was ihr dazu zu sagen habt. *Podcast-Musik*
So, stopp, stopp, stopp. Ein kleiner Einschub aus der Postproduktion am Freitagvormittag.
Denn gestern hatte ich mich so gewundert, dass plötzlich da niemand anruft.
Und dann stellte sich aber raus, als ich dann während der Sendung E-Mails bekam
von meinem Telefonanbieter über verpasste Anrufe, dass die Technik einfach nicht
richtig mitgespielt hat und die Telefonverbindung hier von mir ist immer wieder ausgestiegen.
Das bedeutet, ich habe jetzt die Sendung ein bisschen gekürzt,
um diese Lääängen zwischen den Anrufern rauszunehmen.
Entschuldige mich aber ganz herzlich bei den Menschen, die versucht haben,
in die Sendung reinzukommen. Ich habe gesehen, es sind um die fünf Stück,
die es dann im Endeffekt nicht geschafft haben.
Das tut mir leid, die Sendung ist dadurch etwas kürzer.
Manchmal mag die Technik einfach nicht mitspielen. Ich bin der Sache auf der Spur.
Und ja, jetzt geht es einfach weiter in einer etwas gekürzten Fassung der Unvernunft. *Podcast-Musik*
Hallo, Sebastian hier. Mit wem spreche ich?
Dom
Hallo, hier ist der Dom.
Sebastian
Der Dom. Der Dom von Dom und Sub?
Dom
Ja, genau.
Sebastian
Ja, man kennt dich.
Dom
Man kennt mich, das ist schön. Ich dachte, ich hole dich aus deinem Anruferloch.
Sebastian
Ja, das ist immer, sag das doch nicht. Dann kann ich nämlich das andere wegschneiden
und dann wird es hinterher so aussehen, als hätte es das nie gegeben.
Dom und Sebastian
*lachen*
Dom
Das ist doch langweilig. Die Leute sollen doch wissen, dass es das gibt,
damit sie wissen, sie müssen anrufen.
Sebastian
Ja, so funktioniert das hier. Okay, der Tonmeister meldet sich auch schon, sagt Pegel passt.
Lieber Dom, Folge 74 haben wir zusammen aufgenommen und wir haben auch seitdem
schon ein paar Mal live gesprochen.
Dom
Richtig.
Sebastian
So, jetzt bist du ja glücklich verpartnert, zumindest soweit ich das weiß.
Dom
Ja, ist noch der Fall.
Sebastian
Was habt ihr denn mit Spielbeziehung zu schaffen?
Dom
*lacht* Ich rufe eigentlich an, weil deine letzte Sendung damit geendet hat,
dass du gesagt hast, du würdest gerne mal jemanden hören, der mit einer Spielbeziehung,
die zu Ende gegangen ist und wie das Ganze war.
Sebastian
Ja.
Dom
Also, ich hol mal ein bisschen aus, also wir sind ja schon länger zusammen
und in dieser Phase gab es halt auch die Idee, dass man sich einen weiteren Sklaven dazu holt.
Diesen Sklaven haben wir uns dann, hab ich mir dann auch gegönnt.
Das ging fast zwei Jahre gut und der ist hier bei uns eigentlich ein- und ausgegangen.
Und mit dem konnte ich einiges machen, was ich mit meinem Sub nicht machen konnte.
Das heißt, das war eine ideale Ergänzung. Der hat auch super hier in unser Konzept reingepasst.
Der hat hier jederzeit geholfen, hat auch mal hier das Haus geputzt und so weiter.
Also hat wirklich ideal reingepasst und ... ja, das ging ein Jahr, anderthalb Jahre gut.
Und dann hat so das Ganze angefangen zu kriseln.
Sebastian
Okay, da mag ich erstmal, auch da, ich habe es ja mit Sonja jetzt gerade geübt,
Definitionen raus kramen.
Also ihr hattet eine Spielbeziehung, beide mit ihm.
Also, ja, eigentlich ist das gar kein Spiel..., das ist doch schon wieder poly irgendwie.
Oder wie weit war die Beziehung zu ihm abgetrennt von euch beiden und eurem Miteinander?
Dom
Die war deutlich abgetrennt. Also es gab bestimmte Sachen, die es in unserer
Beziehung gibt, die es dort nicht gibt.
Meine ganzen Sorgen, Probleme oder unsere ganzen Sorgen und Probleme haben wir
miteinander getauscht. Da war er eigentlich völlig außen vor.
Das hat er vielleicht mitgekriegt, dass es da was gibt, aber er wusste nicht,
was es gibt oder so was. Also das war schon abgegrenzt.
Und ja, ich habe mir damals auch mal zwischendrin Gedanken gemacht,
weil damals auch die Folge mit der Sonne rauskam und auch damals immer wieder
poly bei dir im Podcast war.
Ist das was polymäßiges oder nicht bei dem Ganzen?
Und dann habe ich gesagt, nee, ist nichts polymäßiges oder es war einfach keine Liebe da.
Es war zwar eine Bindung da, eine Beziehung da in der Hinsicht,
dass man miteinander gespielt hat, aber es war jetzt keine Liebe oder so was,
es war wirklich eine reine Spielbeziehung.
Und wie du gerade auch schon gesagt hast, ein Vermissen, wenn er nicht da war, war auch nicht da.
Sebastian
Okay, also schön, wenn du da bist, aber wenn nicht, ist auch okay,
es ist in Ordnung dann. Okay.
Dom
Genau. Man hat zwar regelmäßig miteinander geschrieben, dadurch, dass zum Beispiel
ich von Anfang an immer einen Morgengruß gefordert habe, der kam dann auch,
das heißt jeden Morgen hat man miteinander kurz Guten Morgen geschrieben,
aber ob im Laufe des Tages mehr passiert ist, das
war dann ganz ... ganz unterschiedlich.
Sebastian
Okay, jetzt hat es nach anderthalb Jahren gekriselt.
Dom
Richtig.
Sebastian
Wieso?
Dom
Ja, weil ... er war auch Puppy.
Und ich glaube, dass er mehr Puppy als Sklave ist.
Auch heutzutage, wir haben noch Kontakt miteinander.
Merke ich, dass Puppy-Play mehr seins ist. Und durch den Job und dadurch,
dass er selber keine Beziehung hatte, hat man gemerkt, ihm fehlt etwas.
Und dann habe ich ihn so ein bisschen motiviert, sich eine Beziehung zu suchen,
habe ihn dann mal auch zu Puppy-Treffs gefahren.
Hier in der Kölner Ecke ist ja der Puppy-Pup-Crawl regelmäßig.
Da habe ich ihn dann mal hingeschickt, abends hingefahren und wieder abgeholt,
damit er ein bisschen was trinken konnte dabei.
Und ja, also da habe ich ihn hingeschickt und da hat er dann einmal auch seine neue Liebe gefunden.
Sebastian
Okay, das klingt immer noch alles super romantisch und nicht nach Krise, ehrlich gesagt.
Dom
*lacht* Ja, aber wie das Ganze dann auseinandergegangen ist, das ist so,
sein neuer Partner wollte dann mehr oder minder, dass es nur zwischen ihnen stattfindet.
Und wir hatten im Prinzip ein Ritual gemacht, dass er mein fester Sklave ist.
Er hatte meine Kette mit meinen Initialien, die er getragen hat jederzeit.
Er war im Prinzip mein fester Sklave und es war auch eindeutig die Regel:
ohne meine Erlaubnis läuft mit anderen gar nichts.
Als dann auch das Ganze sich angebahnt hat mit dem neuen Partner,
habe ich dann gesagt, ja, ist in Ordnung, wenn da was läuft,
kann ich verstehen und so weiter und so fort. Aber ...
das war dann wirklich so, dass er dann eines Tages von seinem neuen Partner
eine Kette bekommen hat, eine neue Sklavenkette und so weiter und so fort.
Und ja, von ihm versklavt worden ist, ohne dass er bei mir befreit worden ist,
ohne irgendwelche Absprachen mit mir.
Und das war so schon, ja, obwohl es keine Beziehung war, war das für mich schon
ein emotionaler Knick, wo ich schlucken musste.
Wo ich gesagt habe, also irgendwie kann das aus meiner Sicht nicht sein,
dass man das dann einfach so übergeht und er eigentlich dieser Spielbeziehung
dann im Nachhinein aus meiner Sicht nicht denselben Wert beigemessen hat,
wie ich beigemessen habe.
Also es war zwar, wie gesagt, keine Liebesbeziehung, aber trotzdem,
man hat viel Zeit für ihn verbracht.
Er hat seine Probleme gewälzt von der Arbeit bei uns, gesundheitliche Probleme, die er hatte.
Das war alles, dafür war man da, da hat man zugehört, da hat man ihm geholfen,
da hat man ihn unterstützt, auch ein bisschen gecoacht, weil er bestimmte Sachen nicht wollte.
Dann habe ich halt auch mal meine dominante Ader raushängen lassen und habe
gesagt, so, und das machst du jetzt, Punkt, Schluss, aus.
Das ist jetzt ein Befehl von mir und dann hat er das Ganze auch gemacht.
Also man hat ihn so ein bisschen gemanagt und gecoacht und dann war das so,
ja, eigentlich so, ich empfand es als Undankbarkeit dem Ganzen gegenüber,
wie es dann auseinandergegangen ist.
Also mit diesem, wirklich so, ich habe jetzt hier eine Kette,
ich habe ihm, das war, ich glaube letztes Jahr am Pfingsten rum war das und
dann habe ich auch gleich geschrieben, du kommst jetzt sofort hierher und so weiter
und so fort und da habe ich ihn hierher bestellt und habe dann auch
in seinem Interesse, also ich habe dann in dem Moment auch wirklich für mich
gedacht, was ist jetzt in seinem Sinne das Beste und habe dann ihm aus meinem
Sinne heraus wirklich aus dem Sklavendienst entlassen.
Habe ihm dann auch ganz klar meine Meinung dazu gesagt und wie ich das Ganze
empfinde und er hat uns beiden auch Dinge an den Kopf geworfen während seiner
gesundheitlichen schlechten Phase,
die einfach nicht gestimmt haben.
Und da habe ich dann auch dann ihm auch gesagt, hör mal zu, du hast uns Dinge
vorgeworfen und wir waren immer beide da und standen immer bei und ich finde
das jetzt gerade irgendwie ein bisschen seltsam und komisch,
dass du das so dahin gehst.
Sebastian
Okay, dann lass mich das mal so ein bisschen auseinander nehmen.
Also, hm, wenn ich das so höre, also ja, Beziehung nicht, aber ihr habt schon mehrere
Ebenen, nämlich einmal Sklave Schrägstrich Puppy und dann aber auch nochmal so eine Art zusätzliche Caring-Beziehung.
Dom
Ja, eine Freundschaft.
Sebastian
Genau, so eine Freundschaft. Und da sind zwei verschiedene Dinge, die aber irgendwie miteinander verquirlt sind
und wahrscheinlich, wenn der Sklave gesagt hätte: „Hier, ich hab da jemand Neuen und ich gehe jetzt“, dann hättest du wahrscheinlich gesagt: „Ja, ist okay, ist schade drum, aber okay.“
Aber dass die Freundschaft gleich mit kaputt gegangen ist, ich glaube, das ist eigentlich das, was wirklich an dir nagt, ne [Dialekt]?
Dom
Ja, beziehungsweise wir haben danach diese Freundschaft auch wieder aufgebaut, also sie war, sie ist, sie
ist nicht mehr so intensiv wie vorher, aber sie ist noch da.
Das heißt, wir haben immer noch regelmäßig Kontakt miteinander.
Wir sehen uns auch regelmäßig. Auch mit seinem neuen Partner sehen wir uns.
Also das ist, aus der Sicht sage
ich, wenn man sich trifft, das ist alles harmonisch, das ist alles okay.
Wir haben das miteinander ausdiskutiert und das ist auch gut.
Und das fand ich für alle vier Seiten, sage ich mal, einfach wichtig,
dass das auch ausgesprochen und ausdiskutiert worden ist.
Dass da einfach klare Worte auch gefunden worden sind von allen Seiten und auch
von ihm dann im Prinzip zum Schluss eine Entschuldigung kam,
weil er einfach gesagt hat, ihm war das Ganze gar nicht bewusst ...
Oder präsenz, wie viel Zeit wir eigentlich für ihn da rein investiert haben,
auch in seiner schweren Phase ihm zu helfen und ja, also das kam dann auch zurück und das ist für mich ...
ist dieses Thema abgeschlossen, aber es war schon damals so ein richtiger,
heftiger Schlag ins Gesicht.
Sebastian
Ja, das haut dann rein, ganz klar. Das ist aber eh nochmal so dieser Aspekt,
ist es denn überhaupt möglich, eine Spielbeziehung einvernehmlich,
dass alle Seiten, ja, glücklich sind, zu beenden.
Ich weiß nicht, auch in eurem Umfeld, hast du so einen Fall schon mal gesehen,
dass man sagt, ach ja, wir haben ja Spielbeziehungen gehabt,
jetzt habe ich eine Beziehung, dann halt nicht mehr.
Und alle sind sich total glücklich und beglückwünschen sich noch.
Schön, dass du jemanden gefunden hast, super, ich gebe dich hiermit frei,
alles locker flockig. Gibt es diesen Fall überhaupt?
Dom
Weiß ich nicht, weil in der Hinsicht wenig Kontakt mit anderen ist,
die diese Spielbeziehungsart suchen.
Also die anderen Spielpartner, die hier ein- und ausgehen, wo jetzt nichts unbedingt
was Festes ist, wo das lockere Sachen sind, die mal da sind,
mal nicht da sind, vielleicht auch teilweise nur ein-, zweimal da sind,
man danach merkt, es passt nicht, die sind alle schon in der Beziehung.
Und die suchen alle auch im Prinzip die Spielbeziehung, sodass man den Fall
eigentlich in meiner Bubble eigentlich nicht aufgetreten ist bisher.
Sebastian
Mhm. Ja, ich glaube, das ist dann wirklich auch diese Unverbindlichkeit, diese Lockerheit.
Würdest du diese zusätzliche, doch intensive Freundschaft, wo du auch, ich sag mal Energie
rein investierst, würdest du das jetzt in Zukunft vermeiden oder würdest du
sagen, ne, würde ich gleich wieder machen,
jetzt weiß ich halt, dass es im Zweifel, dass ich hinterher eventuell einen
Arschtritt kriegen kann, aber damit kann ich leben?
Dom
Hm, ich würde mich wahrscheinlich wieder darauf einlassen, weil es für mich einfach
wichtig ist, dass man sich sehr gut auch menschlich miteinander versteht.
Und weil man sich dann erstens, ich immer das Gefühl habe,
der Devote kann sich viel tiefer fallen lassen, wenn da ein gewisses Vertrauen
da ist, wenn man da auch weiß, ich komme da jetzt nicht nur hin,
um mir den Arsch zu versohlen lassen oder sonst irgendwas,
sondern ich komme da hin und ich bin da auch als Mensch willkommen,
nicht nur als Spielpartner, sondern wirklich als Mensch und ...
da ist eine Freundschaft für mich schon wichtig.
Was ich nicht mehr machen würde, was ich gemacht habe, ist gemeinsamer Urlaub oder so was.
Weil wir da festgestellt haben, das stört unsere Beziehung zwischen dem Sub
und mir und wo ich dann gesagt habe,
ne, so was machen wir nicht mehr, vielleicht mal ein Wochenende, aber dann auch getrennte
Hotelzimmer oder so was und auch nicht mehr dieses Programm,
wir kümmern uns 24 Stunden um ihn, sondern dann so wir haben bestimmte Momente,
wo wir zu dritt oder zu zweit unterwegs sind und andere Momente, wo du auch alleine ...
durch die Gegend gondelst, um das Ganze auch zu entzerren, weil es ist doch sehr intensiv.
Und wenn du dann wirklich zu dritt aufeinandersitzt, dann kann das schon schwierig werden.
Weil jeder hat irgendwie, okay, bei uns ist es meistens Berlin, wo wir hinfahren.
Und jeder hat ja seine Vorstellungen, was er gerne machen und besuchen will
tagsüber, in welchen kinky Shop er gehen will zum Shoppen oder sonst was.
Beziehungsweise, ich schlafe dann morgens auch mal gerne lange aus,
wenn man längere Zeit im Quälgeist nachts zwar bis um 4, 5, dann ist der Tag
für mich auch gelaufen, da habe ich vielleicht auch gar keinen Anspruch mehr,
außer abends wieder unterwegs zu sein.
Sebastian
Moment, du schläfst bis 4, 5 am Nachmittag aus?
Dom
Nee, nee, wir kommen um 4, 5 kommst du nach Hause und dann schläfst du erst mal aus.
Ich bin da nicht derjenige, der um 10 Uhr sagt, wenn man Freitag auf Samstag
Party gemacht hat, man kommt spät heim, der dann sagt, ich muss jetzt unbedingt kinky shoppen gehen.
Sebastian
Ja, das kann ich ziemlich nachvollziehen. Also so kinky shoppen gehen ist etwas,
das verschläft man durchaus mal. *lacht*
Dom
Ja, vor allem, der Schrank wird ja auch immer voller, wirst du wahrscheinlich auch kennen.
Sebastian
Nein, nein, nein, ich habe hier so eine kleine Schublade, da passt alles rein.
Dom
Oh, die musst du mir mal das nächste Mal zeigen.
Sebastian
Die heißt Erdgeschoss. Okay.
Dom
*lacht*
Sebastian
Okay. Wir wär denn jetzt ... unter dem Hintergrund die Überlegung, naja,
man könnte ja auch anstatt sich einen Sklaven zu suchen,
könnte man sich ja auch mit einem anderen Paar da nochmal, also mit Dom und
Sub nochmal ja auch verbandeln, als Spielkreis ist da glaube ich der Begriff,
den man dann nehmen könnte.
Das wäre doch auch eine Variante, weil dann ist sichergestellt,
dass zu jedem Zeitpunkt jeder immer eine private Ansprechperson hat.
Dom
Ja, da sind wir auch auf der Suche. Also das ist was, wenn es sich ergibt,
ist das gar kein Thema, dass man so was macht.
Aber das fällt echt schwer, zumindest in der Gay-Community einen Dom zu finden,
der einen anderen Dom nebendran akzeptiert beziehungsweise auch Grenzen,
die man gesetzt hat, zu akzeptieren. Also das ist ...
fällt echt schwierig. Wir haben einen Dom, den der Sub regelmäßig trifft oder
mit dem wir uns auch regelmäßig treffen, wo was läuft.
Aber es ist echt schwierig, was zu finden.
Viele schreibt man an und sobald dann ... man redet ja auch über Grenzen und so was.
Und sobald dann die Grenzen kommen, kommt dann: ne, also wenn das nicht machbar
ist, dann interessiert mich das Ganze net [Dialekt].
Es ist echt schwierig, Doms zu finden. Also devote ... jo, wie sagt der Sub mal,
wenn du wolltest, könntest du jeden Tag zwei andere bespielen.
Also die gibt es wie Sand am Meer.
Sebastian
Ja, mag sein, dass es davon mehr gibt, aber irgendwie geht es dann ja doch mal auf.
Okay, also nicht so schön auseinandergegangen, aber ihr habt da nochmal einen
Zugang zueinander gefunden. Das ist ja schon wieder fast ein Happy End.
Dom
Ja.
Sebastian
Und trotzdem würdest du es wieder tun. Das ist doch an sich schon mal gar nicht
so ein schlechtes Zeichen.
Dom
Ja, weil man hat dazugelernt und das, was man dazugelernt hat,
das wird man einfach beachten, wie zum Beispiel, dass man nimmer [Dialekt] gemeinsam in
den Urlaub fährt oder so was oder wenn man gemeinsames Wochenende macht,
dass da auch bestimmte Sachen gelten.
Man lernt dazu, wir reden immer miteinander, wir haben auch während dieser Phase
sehr viel miteinander gesprochen immer wieder und das ist bis heute so,
dass wenn irgendjemand aufkreuzt, dass man da wirklich vorher und danach intensiv miteinander
redet, um da auch zu gucken, dass alle glücklich sind.
Auch der Sub soll glücklich sein und ja, das ist mir einfach persönlich wichtig.
Sebastian
Vielleicht nochmal so zum Abschluss, was würdest du sagen, das ist die eine
Sache, die ich niemals mit Spielpartnern machen würde?
Dom
Zusammen wohnen.
Sebastian
Okay, ja, das ist eine sehr klare Definition. Habt ihr keine Einliegerwohnung?
Ist das dann zusammen wohnen?
Dom und Sebastian
*lachen*
Dom
Erstens, wir haben keine Einliegerwohnung und dann bist du doch recht dicht aufeinander, oder?
Sebastian
Ja, das stimmt. Also auch die gemeinsame Türklingel und der Briefkasten,
das reicht nicht unbedingt.
Dom
Nee, das sollen schon getrennte Häuser dann sein.
Sebastian
Okay.
Dom
Wenn der auf der anderen Straßenseite wohnst oder Nachbarhaus oder so was,
kein Thema, wobei das bei uns schwierig wird, mit Nachbarhaus und da wohnen,
aber damit hätte ich kleineres Problem, aber ...
Sebastian
Nachbarhaus ist auch immer schwierig. Irgendwann kommen wir alle mal
in das Alter, wo wir uns dann darüber aufregen, dass der Nachbar gegenüber die
Mülltonne nicht reingestellt hat oder so was.
Dom und Sebastian
*lachen*
Dom
Hoffe ich nicht. Hoffe ich nicht.
Sebastian
Wer weiß, wer weiß.
Dom
Und wenn, dann holen wir die Peitsche raus und zeigen es dem Nachbarn, wie es geht. *lacht*
Sebastian
Ich traue mir eine fürchterliche Schrulligkeit zu.
Wahrscheinlich werde ich irgendwann so einen Satz mal sagen und mich fürchterlich
erschrecken und wahrscheinlich mich selbst vorm Spiegel ohrfeigen,
dass ich so was tue. Na ja.
Lieber Dom, vielen Dank.
Dom
Bitte.
Sebastian
Also jetzt ist natürlich die Frage, wenn wir uns jetzt hier trennen,
ob dann jemand anderes anrufen möchte. Aber ich werde dieses Risiko heute einfach einmal eingehen.
Du hast es auf jeden Fall ganz wunderbar erzählt und das ist auch ein, ja, echt wichtiger Aspekt.
Und ja, nochmal, wirklich dieses Hinterher hat man doch wieder einen Zugang
zueinander gefunden. Das finde ich gut. Das finde ich schön.
Dazu kann ich nur gratulieren.
Dom
Ja, das sollte man immer im Leben so machen. Danke.
Sebastian
Sehr gerne. Grüße an den Sub.
Dom
Mache ich und dir noch einen schönen Abend und viele Anrufe.
Sebastian
Danke. Tschüss.
Dom
Tschüss.
Sebastian
So ihr Lieben, das war Dom und ihr seht, ich beiße gar nicht.
Wenn ihr möchtet, 051019118952 ist die Telefonnummer unter der ihr jetzt anrufen
könnt und dann sprechen wir über Spielbeziehung.
Ich hatte auch gerade noch so eine wunderschöne Idee, so einen schönen Aspekt,
worüber man da sprechen könnte, aber leider, leider ist es mir entfallen.
Ich habe jetzt auch gerade ein bisschen gelüftet, die Luft wird ein bisschen
stickig, aber in ein paar Tagen werden die Fenster hier mal auf sein und es wird
schönes Wetter geben, einen ganzen Sommer lang, alles wird toll.
Ich überlege gerade so Spielbeziehungen. Ich habe ja mit Sonja auch viel über
die Perspektive gesprochen, der Vanilla-Part der Beziehung oder Vanilla-Partner.
Inwieweit habt ihr auch mal eine Spielerziehung erlebt und habt euch da über
Grenzen hinweggesetzt oder wo ist es euch schwer gefallen, über ... ja, also Grenzen auch einzuhalten?
Das ist ja auch so ein Punkt, wo ich mir vorstelle, dass das nicht immer einfach
ist, dann da auch korrekt zu handeln.
Gerade im Eifer des Gefechts, BDSM, viele Pheromone und Hormone und ich weiß
nicht was alles, da geht es ja auch schnell mal über eine Grenze drüber und
dann ist ja auch die Frage, beichte ich jetzt oder lieber nicht?
Weil das ist natürlich auch schwer einzugestehen, dass man hier Dinge nicht eingehalten hat.
Oder was könnt ihr in einer Spielbeziehung erleben, was ihr in einer ... ja, Partnerschaft,
auch wenn sie BDSMig ist, niemals ausleben könntet? Oder was wäre da nicht möglich? Erzählt mal.
051019118952. Hallo, Sebastian hier. Mit wem spreche ich?
Franzi
Die Franzi.
Sebastian
Hallo, Franzi. Schön, dass du anrufst. Du bist gerade unterwegs,
aber das kriegen wir tontechnisch trotzdem hin.
Wir reden über Spielbeziehungen. Welche Erfahrung hast du damit?
Franzi
Keine Ahnung. Also, ich wüsste nicht, wo ich eine Spielbeziehung-Label draufpacken kann.
Sebastian
Okay.
Franzi
Weil wann ist es denn eine Spielbeziehung und wann ist es nur ein Ausprobieren,
ob das Gegenüber zu einem passt?
Sebastian
Okay, beim Ausprobieren unterstellst du ja, daraus soll auf jeden Fall immer mehr werden.
Franzi
Ja, ne, nicht zwingend. Wenn es nicht passt, dann nicht.
Sebastian
Okay, aber wenn es passt, dann soll eine Beziehung draus werden.
Franzi
Ja, oder nur was zum Spielen.
Sebastian
Okay, also das machst du davon abhängig, wie es mit der Person passt oder ... also
als Vorsatz hast du das nicht?
Franzi
Ja, genau.
Sebastian
Okay, jetzt stell dir mal vor, du triffst auf jemanden, der sagt,
ja, ich habe da noch einen Partner, ich möchte nur eine Spielbeziehung.
Ist das für dich schon ein k.o.-Kriterium?
Franzi
Nö, warum? Das ist doch nicht mein Problem, ob die Gegenüberperson eine Partnerschaft hat oder nicht.
Sebastian
Naja, weil dann geht ja mit der Person weniger, dann gibt es ja Grenzen und
Limits, die ja auch für dich gelten.
Franzi
Ja, okay, gut, aber ich bin momentan nicht auf der Suche nach irgendwas,
das in einer Art Liebesbeziehung endet.
Sebastian
Ah, okay, also das heißt, bei dir drehen sich die Definitionen um.
Das heißt, im Prinzip suchst du eigentlich eine Beziehung, die andere Spielbeziehungen
nennen würden. Möchtest halt mit den Leuten spielen, Punkt.
Franzi
Ja.
Sebastian
Okay, warum?
Franzi
Weil ich aus einer furchtbaren Ehe komme und mich jetzt endlich ausleben darf.
Sebastian
Okay, ja, das ist durchaus, kann ich total nachvollziehen. Einfach mal probieren, ne [Dialekt]?
Franzi
Ja eben. Die Welt ist groß.
Sebastian
Ja, das heißt jetzt, es gibt ja diese, ich will nicht sagen Phase,
aber es gibt diesen Moment im Leben, wo man einfach auch viel probieren und erleben möchte.
Was machst du denn, wenn dein Gegenüber sagt, ach komm, wir haben jetzt schön
gespielt zusammen, lass mal mehr draus machen.
Franzi
Ja, aber dann müsste man ja wieder definieren, was denn mehr sei.
Sebastian
Alltag, zusammenziehen, Kinder machen, Haus bauen.
Franzi
Igitt. Ja, das Thema ist durch, da bin ich raus.
Sebastian
Okay *lacht*, ja.
Franzi
Nein. Alltag teilen, ja, warum denn nicht? Also ich habe doch trotzdem Interesse an
dem Menschen, der dahinter steckt. Ich muss mich auf den einlassen.
Ich spiel unten, dadurch ist es für mich einfach wichtig, dass ich dem Gegenüber
vertrauen kann. Ich muss den einschätzen können.
Und wenn ich das nicht kann als Mensch, wie soll ich den denn dann als Dom einschätzen?
Also es funktioniert für mich
nicht. Ich habe da immer so ein Stück weit Beziehung mit dem Mensch dann.
Sebastian
Ja, okay. Aber ... hm, ich überlege gerade.
Also du hast es ja sehr klar und deutlich dann definiert. Also es kann im Prinzip
alles, was sich irgendwie gut anfühlt.
Aber eigentlich hast du einfach gerade auch gar keine Lust auf eine feste,
komplizierte Beziehung, sage ich mal.
Franzi
Ich will nichts Kompliziertes. Wenn es was Festes wird, warum nicht?
Wenn es passt, dann passt.
Sebastian
Aber fest wird ja immer kompliziert irgendwann. Irgendwann muss man immer gemeinsam die Steuer machen.
Franzi
Ja, okay. Spätestens dann kann man sich ja wieder trennen.
Sebastian
*lacht* Okay. Da habe ich aber den Eindruck, irgendwann erwischt es einen ja doch mal kalt.
Aber das wäre dann okay für dich? Also wenn du merkst, bei der Person möchte
ich das jetzt, dann ist das okay?
Franzi
Ja.
Sebastian
Okay. Wenn jetzt andere ... also wie lange bist du mit BDSM schon verbandelt? Wie lange bist du da schon kinky unterwegs?
Franzi
Gedanklich seit ich 16 bin, auslebend seit acht Jahren und frei jetzt seit vier Monaten.
Sebastian
Okay, also schon lange dabei. Jetzt hast du ja auch andere Menschen gesehen,
die Spielbeziehungen haben und eingehen.
Was hast du da so gesehen, wenn du da von außen drauf geguckt hast?
Franzi
Keine Ahnung. Also von „wir spielen nur im Club“ bis hin zu ... ein anderes Pärchen
ist verbandelt und hat eine gemeinsame Sub. Korrekterweise gibt es da ja alles.
Sebastian
Ja. Okay, aber da hast du auch gar keine Meinung zu, die machen sich ...
man könnte ja meinen, ich spekuliere mal, die machen sich da nur was vor,
die sind längst in einer Beziehung oder das wird nie was, die machen sich was
vor und die sind überhaupt nicht kompatibel oder so.
Also das ist natürlich so, ehrlich gesagt, macht ja in Wirklichkeit
macht so was natürlich niemand.
Aber doch, man denkt sich ja seinen Teil doch so ein bisschen.
Und da würde ich jetzt rein interpretieren bei dir, naja, so richtig sauber ist das alles immer nicht.
Da wird sich viel eingeredet.
Franzi
Ja, es soll doch jeder sich einreden, was er will. Also warum muss ich dann
von außen auf irgendwas ein Label drücken?
Solange die zwei bis x Personen glücklich mit der Konstellation sind,
ist es doch auch völlig egal, wie es heißt.
Sebastian
Ja, wobei als BDSMer brauchen wir Labels, weil nur mit denen können wir uns verstehen.
Wir brauchen auch Begriffe wie Spanking und D/s und so was. Wir brauchen Labels,
damit wir irgendwie miteinander reden können. Und dann ist Spielbeziehung halt auch ein Label.
Franzi
Ja, aber dann können wir doch über die Spielvarianten Labels legen,
ohne direkt auf die ganze Beziehung zu tun.
Also mit wem kann ich in eine Beziehung eingehen, ohne dass es eine Beziehung ist?
Sebastian
Okay, und dein Weg ist da klar, du möchtest primär erstmal spielen,
Punkt. Und alles andere, die Probleme können dann kommen, wenn sie kommen.
Ja. Okay, das ist total deutlich und simpel.
Schön, dass es mal so klar und einfach sein kann. Funktioniert das?
Franzi
Nein. *lacht* Ich habe noch nicht das passende Gegenstück dazu gefunden.
Sebastian
Okay. Darf ich fragen, also an welchem Punkt scheitert es, dass die Leute doof
sind oder weil sie auch vielleicht mit dieser Erwartung, wir machen genau das
miteinander, dass sie damit vielleicht nicht klarkommen?
Franzi
Nee, die wollen dann immer mehr.
Sebastian
Mhm.
Franzi
Das ist ein bisschen anstrengend.
Sebastian
Okay, und was sagst du denen, was sie erwarten können und was nicht?
Franzi
Das kommuniziere ich ganz klar. Ich sage ihnen, ich will jetzt akut spielen und dann
gucken wir, was kommt. Und wenn nichts kommt, dann ist nichts.
Dann können wir weiterspielen oder halt auch nicht.
Das weiß ich doch vorher nicht.
Sebastian
Ja, aber die wissen es schon vorher. Das ist ja, glaube ich, das ist der Punkt daran.
Die wissen genau, was sie wollen oder wo es hingehen soll.
Und das ist dann natürlich irgendwie so folgerichtig. Und wenn du da klar kommunizierst,
ist das natürlich hilfreich, weil dann, ich sag mal ganz ehrlich,
dann spart das auch viel Frust, ne [Dialekt]?
Franzi
Ja, wobei es ja trotzdem den einen oder anderen gibt, der dann versucht,
einen umzudrehen oder zu bekehren, dass es jetzt doch das Richtige wäre,
eine Beziehung zu führen.
Sebastian
Ist das nicht irgendwie auch schön, wenn du merkst, oh, die andere Person findet
mich so toll, dass sie mehr will von mir?
Franzi
Ne.
Sebastian
Okay. Das heißt, ich kann dir da im Prinzip nur weiterhin ganz viel Erfolg bei
der Suche wünschen und dass du einfach ganz viel Spaß hast.
Franzi
Ja, das werde ich haben. Dankeschön.
Sebastian
Sehr gut. Bist du gerade auf dem Weg zu so etwas?
Franzi
Ja.
Sebastian
Ah, okay. Wie lange fährst du noch?
Franzi
Noch eine Stunde.
Sebastian
Okay, dann gucke ich mal, ob wir dich hier noch eine gute Stunde podcastmäßig
ein bisschen ablenken können, damit dann die Aufregung oder was auch immer da
ist, dass das dann so ein bisschen in den Hintergrund tritt.
Franzi
Das wird funktionieren.
Sebastian
Ich wünsche dir einen ganz tollen Abend.
Franzi
Danke, gleich so.
Sebastian
Wunderbar. Und du schreibst mich mal die Tage an, damit ich dir hier Zugang zur Folge geben kann?
Franzi
Mache ich.
Sebastian
Wunderbar. Alles klar. Gute Fahrt und fahr sicher.
Franzi
Mache ich. Danke.
Sebastian
Ja, tschüss.
Franzi
Tschüss.
Sebastian
So ihr Lieben, das war Franzi. Die ist durchgekommen, weil die Technik wieder
funktioniert und sie hat einen klaren Punkt, was sie jetzt genau möchte.
Und ja, aber auch da merkt man, die wollen alle mehr.
Hoffen wir mal, dass ihr Abend heute da eine positive Überraschung für sie bereithält.
Ja, ihr Lieben, wenn ihr möchtet, ruft ihr mich an 051018, nein,
9118952. Jetzt kann ich die Nummer schon gar nicht mehr sagen.
Hallo, Sebastian hier, mit wem spreche ich?
Lizzard
Hallo, hier ist Lizzard.
Sebastian
Hallo Lizzard, schön, dass du anrufst.
Lizzard
Ja, freut mich auch.
Sebastian
Ja, wir haben schon lange nicht mehr gesprochen. Und ja,
hast du eine Spielbeziehung oder bist du Teil einer Spielbeziehung?
Lizzard
Ne, ich glaube, ich habe mich eigentlich inspirieren lassen von dem Anruf jetzt
davor, weil ich habe eigentlich auch so was gesucht, so ein offenes Konstrukt,
wo man sich auf nichts festlegen muss.
Und naja, das haben wir jetzt seit zweieinhalb Jahren schon und das funktioniert ganz gut. *lacht*
Und ich bin eigentlich aber ganz froh, dass wir, glaube ich,
nie versucht haben, das viel stärker zu definieren.
Und ja. Aber es ist trotzdem so eng geworden, dass ich auch manchmal nicht weiß,
was das jetzt genau bedeutet oder was es ist, also ja ... *lacht*
Sebastian
Okay, dann nehmen wir das doch mal ein bisschen auseinander vielleicht.
Also vielleicht kann man mal ein bisschen gucken, welche Eckpunkte dazu führen,
dass das tatsächlich funktioniert. Ich meine, das ist ja nun gerade das perfekte Beispiel.
Ich frage erstmal rum, wie viele Menschen sind an der Beziehung oder an diesem ... wie viele
Menschen sind beteiligt? Hat dein Gegenüber oder hast du, gibt es da noch irgendwo
eine weitere Partnerschaft?
Lizzard
Also nicht so, also ich glaube, ich fand an diesem ganzen Konzept,
ich habe davor ganz klassische, traditionelle Beziehungen geführt.
Auch lange Beziehungen. Und ich glaube, ich fand es so schön,
dass das, also ich habe mich immer danach gesehnt, dass es ein bisschen offener ist.
Ich habe den Partnern, die ich hatte, auch eher immer so offene Beziehungen
vorgeschlagen, aber die wollten es nicht und das fand ich auch legitim.
Und ich fand es jetzt so schön, dass man das quasi nicht vorher unbedingt festlegen muss, aber
trotzdem sind wir dabei geblieben, aber ich habe jetzt sehr diverse andere Beziehungen,
also zum Beispiel eine Fesselpartnerschaft oder auch sehr emotionale tiefe Beziehungen mit anderen,
männlichen Gegenübern und das aber alles, also nicht das gleiche Level wie mit diesem Menschen.
Sebastian
Okay, gut. Aber dieser Mensch, der ist nicht nochmal irgendwo anders fest verpartnert?
Lizzard
Ich vermute es nicht.
Sebastian
Okay, ah, da merke ich aber schon die Kommunikation. Es gibt dann also auch
einen Bereich, wo ihr sagt, ihr konzentriert euch dann auf euch und dieses ganze
Drumherum, das klammert ihr schon mal so ein bisschen aus.
Lizzard
Ja, wir reden da schon drüber, glaube ich. *lacht* Aber er kommt aus einer Ehe zum Beispiel
und natürlich hat er da auch noch eine
Beziehung zu diesem Menschen, also ... aber klar, ich hoffe immer,
dass es nicht die Tiefe hat, die wir jetzt haben zum Beispiel.
Sebastian
Okay.
Lizzard
Oder die gleichen Aspekte, also das ist eine sehr, quasi eine sehr ... einma...,
also die Konstellation an Aspekten, die wir miteinander haben,
einmalig ist so, hoffe ich natürlich. *lacht*
Sebastian
Jetzt gucken wir mal, also gerade wenn das so lange geht, musstest du da schon
mal auf die Bremse treten, dass du sagst, so jetzt hier und nicht weiter,
sonst kommen wir da in Bereiche, wo wir nicht hin wollen?
Oder geht das ganz von allein so?
Lizzard
Am Anfang haben wir das öfter, glaube ich, gehabt, ja.
Und ich finde das aber auch in Ordnung. Ich glaube, das ist Teil dieser Dynamik,
so dass wir immer mal ausloten, so wie weit
könnte man noch gehen, aber ist ja auch die Frage, wie ernst man das wirklich meint quasi.
Sebastian
Ja, gibt es da so ein Limit, was du setzt? Zum Beispiel, ich hatte das eben
schon bei Dom gehört, nicht gemeinsam in Urlaub fahren als Beispiel.
Oder ich weiß nicht, beim One-Night-Stand sagt man immer, maximal noch das Frühstück
und dann ist aber auch gut.
Lizzard
Ja, am Anfang war es lustig eigentlich, da habe ich sehr empfindlich reagiert,
wenn er hier angefangen hat, irgendwas Persönliches hier zu lassen.
Also Duschgel plötzlich irgendwo stand und ich so, ja, das wollte ich gar nicht.
Aber jetzt fahren wir, glaube ich, das dritte Mal zusammen in Urlaub übermorgen.
Also ja, es ist enger geworden auf jeden Fall. Aber es ist ja auch irgendwie
schön, dass es nicht so selbstverständlich ist.
Ich glaube, das fand ich so wichtig, dass man nicht sagt, so das gehört zu einer
klassischen Beziehung und das erwarte ich jetzt auch von der Person,
mit der ich diese Intimität teile.
So, ich glaube, das ist mir wichtig gewesen, dass man jeden Schritt ganz bewusst geht miteinander.
Sebastian
Ja, also wenn ich jetzt den ganzen Abend so rede, könnte man ja meinen,
dass ich definiere, die Spielbeziehung ist der kleine Bruder,
die kleine Schwester einer richtigen Beziehung.
Ich habe aber gerade so ein bisschen den Eindruck, eine Spielbeziehung kann
an sich auch einfach mal ausfüllend und schön sein und mehr muss es gar nicht sein.
Lizzard
Ja, also das ist tatsächlich, glaube ich, auch die Frage, was man da erwartet.
Natürlich, ich glaube, im Klassischen würde man denken, eine Spielbeziehung
ist eben wirklich nur beschränkt auf Miteinander zu spielen und deshalb,
wie gesagt, ich rufe an, weil ich die Anruferin davor, da konnte ich sehr mitfühlen irgendwie.
Ich hatte so den Eindruck, sie sucht eigentlich was nicht Definiertes,
aber sie findet niemanden, der das mit ihr auch leben kann.
Und es kann aber ja, also ich weiß nicht, ob sie dafür offen ist,
aber für mich war es so, dass ich dachte, daraus kann alles Mögliche entstehen,
aber ich will es nicht vorher festlegen.
Und ich möchte jemanden ... ein Gegenüber, was auch nicht vorher festlegt, was das wird, so.
Und das erwarte ich auch von dem Gegenüber. Und klar, ob das jetzt eine Spielbeziehung
ist, keine Ahnung, vielleicht ist es auch eine Art, eine Beziehung zu beginnen. *lacht*
Sebastian
Ja, ich glaube, das Schwierigste ist dann, sich darin zu synchronisieren,
inwieweit man sich nicht festlegen möchte. *lacht*
Lizzard
Ja.
Sebastian
Also stell dir mal vor, der kommt morgen und sagt, also komm,
Lizzard, das ist so schön mit dir, lass uns doch da jetzt eine richtige,
schöne, offizielle Beziehung draus machen.
Und dann lass uns bald zusammenziehen und im Zweifel zusammen einen Grill kaufen.
Also weißt du, was ich meine? Was würdest du machen, wenn er plötzlich da vor
dir steht und sagt, ich möchte das, ich habe mir das überlegt und ich möchte
das und du bist toll und lass es uns wagen.
Lizzard
Also jetzt der erste Impuls, den ich, ich würde vielleicht lachen oder irgendwas,
also so umkehren in eine andere Richtung, weil ich nicht ernst nehmen könnte,
dass das wirklich ein Vorschlag ist und wenn es wirklich sehr, sehr ernst wäre, glaube ich ...
ja, keine Ahnung *lacht* ... müsste man darüber nachdenken. Aber ich glaube, also
ich habe gerade auch so ein bisschen darüber nachgedacht, warum ist es trotzdem
mir wichtig, dass es eine Spielbeziehung bleibt. Ich glaube, wichtig ist mir daran,
dass diese Intimität eigentlich trotzdem der Hauptfaktor bleibt.
Vielleicht hat mir das manchmal in den anderen Beziehungen gefehlt,
dass ich dachte, irgendwann ist diese Intimität so weggegangen.
Also das Miteinander, sich darauf einzulassen, sexuelle Komponenten oder auch
Leidenschaft miteinander so zu teilen und man ist so in den Alltag abgedriftet
und das möchte ich nicht wieder.
Also ich möchte, dass diese Komponente besonders wichtig ist.
Sebastian
Ja, ja, das kann ich total nachvollziehen. Und Alltag ist wirklich ein unglaublich
großer Elefant, der auch in der kleinsten Bude noch der Meinung ist,
dass er sich ausbreiten kann.
Und das ist wirklich immer schwer, ihn wieder rauszuschieben und zu sagen,
raus, Alltag ist auch morgen noch da.
Okay, also ich meine,
das klingt wirklich schön nach so einer Leichtigkeit. Wir spielen,
wir haben eine tolle Zeit, wir teilen diese Intimität miteinander.
Und wenn das für euch beide funktioniert, ist das ein wunderbares Level.
Und jetzt hast du noch gesagt, da hast du auch noch Menschen,
mit denen du fesselst zum Beispiel, da ist das aber ein anderes Level.
Also da gibt es dann auch nochmal Unterschiede, was du zulässt oder ... also gibt
es da auch Limits, die ihr beide vielleicht miteinander absprecht,
wo ihr euch dann auch wohlfühlt, was mit anderen ist oder geht euch das auch
gegenseitig einfach nichts an?
Lizzard
Doch, wir sprechen schon darüber. Wir haben uns aber, glaube ich,
nicht konkret Limits gesetzt.
Ich habe halt von Anfang an gesagt, mir ist es wichtig, so in eine Richtung monogame
Beziehung zu, also irgendwie doch eine monogame Basis zu haben.
Und von daher ist es eine eigene Verpflichtung, die ich mir da irgendwie gemacht
habe und die anderen Sachen dürfen,
also, ich weiß nicht, wir haben zumindest noch nie die Situation im Moment gehabt,
wo wir irgendwie eifersüchtig, also wirklich so eine ernsthafte,
also so ein gespielt eifersüchtig ist man vielleicht mal, aber nicht so ganz ernsthaft so.
Und es gab, glaube ich, auch noch nie so einen großen Anlass dazu.
Aber für mich ist es schon wichtig.
Also ich möchte gerne eine monogame Basis und ich würde es anders,
also ich würde selbst das offenbaren, wenn ich da andere, anders fühlen würde
oder mehr machen wollen würde oder so, glaube ich.
Sebastian
Das klingt wirklich nach dem heiligen Gral, also da eine Basis zu haben,
aber den Alltag auf der anderen Seite auszusperren und dem Ganzen noch ein Label
zu geben, was ja an sich erstmal Leichtigkeit verspricht.
Lizzard
Die Frage, wo man noch so hinkommt, ich glaube, du hast ja vorhin bei der Anruferin
davor gefragt, bei Franzi, was ist mit Part..., was ist mit
Ehe, Kindern und Altersheim und so, aber klar.
Sebastian
Und der Grill, der gemeinsame Grill. Ja, ja, das ist gar nicht so unwichtig.
Lizzard
Deshalb, also das, klar, das ist dann vielleicht immer so die Frage, die man sich dann, die dann offen bleibt
bei dieser Konstellation.
Sebastian
Ja, aber ich glaube, so wie das für mich klingt, habt ihr so eine Basis,
wo ihr gemeinsam dahin gehen könnt, wo ihr hingehen wollt.
Und ihr habt vor allen Dingen auch das Rezept gefunden, wirklich dann zu sagen,
okay, und welche Aspekte nehmen wir mal raus.
Und das allein kann ja schon viel bewirken, also allein so eine Beziehungsform,
wo man sagt, okay, Intimität kriegt jetzt einfach Priorität.
Allein das finde ich ist ja schon ein Kunststück und allein das ist,
ja, das finde ich gut, ist interessant.
Da würde mich natürlich wieder interessieren, was Sonne dazu sagt,
aber die frage ich dann einfach ein anderes Mal.
Lizzard
*lacht* Ja, es war auf jeden Fall schön, das mal zu reflektieren mit dir.
Also ich habe heute gar nicht damit gerechnet, vor allem weil vorhin so viele
angerufen haben, da dachte ich, dann rufe ich gar nicht an, aber jetzt hat es
trotzdem geklappt. Hat mich gefreut.
Sebastian
Ich werde das auch nachher nochmal sehr genau austendern, weil es waren auf
jeden Fall mehrere verschiedene Menschen, das weiß ich.
Ich sehe immer so die letzten drei Ziffern einer Rufnummer, da waren es unterschiedliche.
Aber keine Ahnung, wo die jetzt wieder sind. *lacht* Vielleicht haben die auch einfach
alle nur angerufen, wieder aufgelegt und dann hat sich dadurch mal eine Technik aufgehängt, wer weiß.
Wir werden sehen, das ist ja das Schöne an diesen Live-Sendungen,
es bleibt spannend und wenn ich dann so ein Gespräch mit dir führen kann,
dann hat sich das auch noch alles gelohnt. Hervorragend.
Lizzard
Schön, es hat mich auch sehr gefreut und ich wünsche dir trotzdem,
dass noch jemand anruft. *lacht*
Sebastian
Ich bin sehr gespannt, wobei so lange machen wir heute gar nicht mehr,
jetzt kommen wir schon hier in den Schlussspurt.
Lizzard, ich wünsche dir, dass genau diese Leichtigkeit und diese Intimität,
dass das noch genauso funktioniert und viel Raum hat.
Lizzard
Vielen herzlichen Dank, ich wünsche dir einen schönen Abend.
Sebastian
Danke, tschüss.
Lizzard
Tschüss.
Sebastian
So ihr Lieben, das war Lizzard und ja, da fragt man sich manchmal,
ob man mit den Labels an Grenzen kommt. Ich glaube, die klare Antwort lautet: ja.
Das mit den Labels, das ist offenbar mittelfristig zum Scheitern verurteilt.
Aber gut, das ist ja immer das Schöne. Ich mache die Labels ja immer schön groß,
damit sich viele Menschen dahinter versammeln können.
Und ja, ich glaube, BDSM ist auch dafür einfach gemacht, dass man,
ja, was die Art und Weise und Absprachen von Beziehungen angeht,
dass man das gut austendern kann,
weil in BDSM muss man viel absprechen, dann kann man das auch auf die Beziehungsebene heben.
So, ein Anruf noch, eine Anruferin, ein Anrufer, wer möchte gern, 051019118952,
traut euch, wir machen noch ein kurzes Gespräch und danach werde ich mal gucken,
ob ich hier nicht noch so einen wunderbaren Pfannenwender verlosen kann heute.
Ich habe ja wieder welche und ja, ich bin gespannt. Also, das letzte Gespräch
zum Thema Spielbeziehung.
Wer mag es mit mir führen, wer mag darüber sprechen?
Hallo, Sebastian hier. Mit wem spreche ich?
Reaktionsfetischist
Hi, hier ist der Reaktionsfetischist.
Sebastian
Hallo. Auch du hast es wieder mehrfach probiert.
Reaktionsfetischist
*lacht* Natürlich. Was machst du mit deiner Technik, ich will es nicht wissen, wenn ich das so sagen darf.
Sebastian
Ich habe keine Ahnung, hier, also für die Nerds unter euch, die Verbindung zu meinem
Telefonanbieter scheint einfach abzureißen.
Und dann kriege ich halt einfach keine Anrufe mehr rein.
Hatte ich sehr, sehr lange nicht. Ich werde morgen ein Ticket schreiben
und dann gucken wir mal, was passiert. Na gut, lieber Reaktionsfetischist,
hast du Spielbeziehungen?
Reaktionsfetischist
Ich habe eine Spielbeziehung, die jetzt keine Spielbeziehung mehr ist, also irgendwie,
ich habe ja irgendwann mal angefangen, im Studio zu spielen mit Gretchen,
dann haben wir das raus verlagert in eine Beziehung, die wir als Spielbeziehung
definiert haben und die emotionale Verbindung ist zunehmend tiefer geworden.
Sebastian
Okay, Gretchen, Folge 105, eine sehr gern gehörte Folge, wie ich sagen kann.
Und, also im Studio kennengelernt, dann da raus und jetzt ist es eine Beziehung.
Wie kommt denn das? Das macht man doch nicht.
Reaktionsfetischist
*lacht* Habe ich vorher auch gedacht.
Sebastian
Okay.
Und wie macht man das? Wie sagt man das dann? Machen wir jetzt eine Beziehung
draus oder stellt man irgendwann fest, offenbar ist das jetzt eine Beziehung?
Reaktionsfetischist
Ich glaube, genau wie wir uns vorher sehr darum herumgedrückt haben,
während der Zeit im Studio zu sagen, dass wir mehr wollen als diese Zeit, beide,
haben wir uns auch sehr lange drum rum gedrückt,
zu sagen, unsere Beziehung ist deutlich über das hinaus, was eine Spielbeziehung ist.
Sebastian
Okay, was ist, vielleicht ist es ja dieser Punkt, wo man dann auch überlegen kann,
was hat sich verändert und wo dann unweigerlich klar war, das ist jetzt dann doch mehr.
Reaktionsfetischist
Ich glaube nicht, dass es irgendwo so einen einzelnen Punkt gegeben hat,
wo man sagen kann, da hat es geklickt, sondern die emotionale Beziehung zueinander
ist zunehmend tiefer geworden.
Bis man dann irgendwann soweit gewesen ist, dieses Wort Liebe in den Mund zu nehmen.
Sebastian
Ah. Oh, das ist nochmal so ein Punkt. Kann man zu einem Spielpartner, zu einer Spielpartnerin sagen,
„ich liebe dich“ und dann ist das noch okay?
Also ich glaube spätestens dann, hast du recht, das ist vielleicht so ein Punkt,
der ... ja, der knallt ganz schön rein.
Reaktionsfetischist
Ja. Hat uns auch beide, wir haben beide wieder so rumgedruckst, weil keiner so richtig ran wollte,
weil er nicht wusste, wie der andere reagiert,
wie in der Vergangenheit wiederholt und sind letzten Endes jetzt doch sehr zufrieden
damit, dass wir es mal so definiert haben und es auch mal ausgesprochen haben,
dass es tatsächlich so ist.
Sebastian
Okay, einen Weg zurück gibt es nicht, ne [Dialekt]? Ja.
Reaktionsfetischist
*atmet überlegend aus*
Sebastian
*lacht* Also ich meine, das ist halt schwer zurückzunehmen.
Reaktionsfetischist
Wie soll ich jetzt sagen, ob es einen Weg zurück gibt in irgendeiner Form?
Sebastian
Ja, also ich meine, nein, aber wenn man dann irgendwann in den Mund nimmt,
hm, das ist offenbar eine Beziehung, nennen wir es doch auch so.
Wenn man das erstmal gesagt hat, dann ist der Weg zurück verbaut.
Also eventuell hast du oder vielleicht hast du auch geahnt, dass sie damit hadert,
das nicht zu sagen, weil dann ändert sich ja jetzt etwas. Und dann ist man doch
in der Situation, wo man überlegen muss, wer den Müll runterbringt.
Reaktionsfetischist
Ja, da wir nicht zusammen leben und das auch nicht beabsichtigen,
unabhängig von der emotionalen Komponente,
weil wir beide eigentlich davon überzeugt sind, dass diese Beziehung,
insbesondere was den Spielanteil ... angeht, auch davon lebt, dass eben diese Distanz
ist, dass dieser Alltag eben nicht da ist.
Und dass man diese Spannung und Vorfreude auf bestimmte Dinge hat,
wo man sich dann auch auf solche Sachen konzentriert ...
für die Beziehung durchaus essentiell ist. Dass man eben auch ansonsten Zeiten
hat, wo man Freiheiten hat, wo man Dinge tun kann, unabhängig vom anderen,
wird sich durch die Benennung der emotionalen Komponente, glaube ich,
an unserem Umgang miteinander, was die Aktivitäten angeht, nicht sonderlich viel ändern.
So jedenfalls im Moment der aktuelle Plan, aber ...
Sebastian
Ja, warum nennt man es dann, also warum gibt es dann die Notwendigkeit oder
ich sage mal den Drang, es Beziehung zu nennen?
Reaktionsfetischist
Weil es über den Status einer Spielbeziehung hinausgeht.
Weil es mehr ist, als einfach nur sich zu treffen, gemeinsam für ein,
zwei, drei Stunden oder ein, zwei, drei Tage Spaß zu haben.
Weil einfach eine tiefere emotionale Bindung da ist, die eben auch außerhalb
der Treffen und manchmal auch während der Treffen Kommunikation über andere
Bereiche des Lebens beinhaltet.
Dass sich das eben nicht auf das reine Spielen beschränkt, wo man sagt,
wir fangen jetzt an und ich hau dich oder ich dominiere dich oder was auch immer,
sondern weil da einfach emotional deutlich mehr dahinter steht.
Sebastian
Ja, ich möchte vielleicht mal jetzt ein Wort oder einen Begriff erfinden,
der sich hoffentlich in der Welt durchsetzt und damit habe ich mir ein Denkmal
für alle Ewigkeiten gesetzt.
Ich führe mal das Wort Spielbeziehung Plus ein. *lacht*
Da seid ihr auch schon drüber hinweg, aber ich möchte diesen Begriff trotzdem einmal gesagt haben.
Okay, aber es hat jetzt doch über ein Jahr gedauert im Grunde. So im Nachhinein ...
Reaktionsfetischist
Es hat ungefähr ein Jahr gedauert, würde ich sagen, also ...
Sebastian
Aber im Nachhinein wart ihr doch viel früher schon an dem Punkt.
Reaktionsfetischist
Nnnnnnnnne, ich glaube nicht. Also ich glaube, dass es in der Tat eine Sache ist.
Also wir waren früher an dem Punkt, als wir es gesagt haben,
aber ich glaube, als wir angefangen haben, es als Spielbeziehung zu führen,
war es in der Tat vorrangig eine Spielbeziehung.
Sebastian
Mhm, okay.
Reaktionsfetischist
Es hatte zwar eine emotionale Komponente, aber dieser emotionale Anteil hat
immer weiter zugenommen. Ich würde sagen,
am Anfang waren wir Spielpartner und sind dann in eine Spielbeziehung übergegangen.
Sebastian
Okay. Jetzt frage ich mich natürlich, ob du da vergleichen kannst. Hattest du schon
mal Spielbeziehung davor?
Reaktionsfetischist
Nein, hatte ich nicht.
Sebastian
Okay, also kannst du gar nicht vergleichen?
Reaktionsfetischist
Nee, kann ich nicht vergleichen.
Sebastian
Das ist überhaupt nicht schlimm, aber man guckt natürlich schon, wie Erfahrungen da
sind und man lebt ja, man lernt ja das ganze Leben, gerade auch was Beziehungen angeht und
dann ist es natürlich immer spannend,
wie sich Dinge entwickeln oder wie Dinge nie gleich sind, sage ich mal.
Okay, aber der Weg ist klar. Ihr habt das weiterentwickelt, ihr habt euch beide
getraut, das auch, ich sag mal, zuzugeben voreinander.
Und jetzt, wie geht's weiter? Der nächste Schritt wäre jetzt,
dass ihr euch noch jemanden als Spielbeziehung dazu... *lacht* Nein. *lacht*
Ich glaube, ihr habt erst mal Zeit miteinander.
Reaktionsfetischist
*lacht* Wir haben Zeit miteinander. Wir haben aber auch gegebenenfalls Zeit außerhalb dessen.
Jeder ist da im Prinzip frei,
Beziehungen, Spielpartner oder Spielbeziehungen außerhalb dessen zu finden.
Ich bin verheiratet, ich lebe immer noch mit meiner Frau zusammen und auch die
liebe ich, um das klar zu sagen.
Ich bewege mich tatsächlich in der Zwischenzeit in dem Bereich,
wo ich immer mehr erkenne, dass Polyamorie tatsächlich irgendwie eine Sache
ist, die glaube ich viel menschlicher ist, als man ursprünglich mal sozialisiert worden ist.
Sebastian
O ja, das ist eine schöne Aussage.
Ja, da muss man auch echt gucken. Also Sozialisierung, wie gesagt,
wir sind da sehr amerikanisch geprägt, was nicht immer schlecht ist.
Nur der katholische Anteil, der ist eventuell etwas arg problematisch.
Wobei so ein Fegefeuer für BDSMer auch eine interessante Option darstellen könnte.
Reaktionsfetischist
Da trifft man jedenfalls die interessanteren Leute.
Sebastian
Ja, wohl wahr. *lacht*
Okay, das heißt eigentlich, wunderbar, also der ... Spielbeziehung kann auch
ein Einstieg sein zu mehr und wenn das so ist, dann ist es so und dann ist das
schön und dann kann ich euch beiden doch auch nur wünschen, das zu genießen.
Reaktionsfetischist
Das werden wir tun, solange es hält und wir hoffen, dass es lange hält.
Sebastian
Da drücke ich die Daumen und da bin ich mir sicher. Alles klar,
dann, mein lieber Reaktionsfetischist, viel Spaß beim, auch du bastelst ja gelegentlich
mal Dinge, ich habe ja auch Sachen von dir. Ich kann dir sagen,
das sind tolle Dinge. Vielen Dank übrigens mal an dieser Stelle.
Und ja, also ganz ehrlich, viel Spaß und macht spannende Dinge miteinander.
Und wenn sich da mal was ändert oder ihr eine neue Definition gefunden habt,
dann immer her damit. Dann melde ich gerne wieder bei mir.
Reaktionsfetischist
Werde ich tun.
Sebastian
Wunderbar. Schönen Abend dir. Tschüss.
Reaktionsfetischist
Auch so, tschüss.
Sebastian
So ihr Lieben, das war der Reaktionsfetischist und ja, dieser Punkt,
der geht eben auch, da entwickeln sich Dinge dann einfach mal weiter.
Und ich glaube, dieser Moment, wann sage ich es, das ist dann gar nicht so anders
wie bei Beginn jeder Beziehung, dass man irgendwann diesen Schritt gehen muss
und diesen Mut haben sie beide gehabt.
Wunderbar, läuft. Okay.
Ich glaube, wir haben das Thema Spielbeziehung jetzt in zwei Sendungen ausführlich
und vollkommen abschließend erläutert.
Vielleicht macht ja Sonja in ihrem Podcast nochmal eine Spezialfolge zum Thema
BDSM-Spielbeziehung und wird das dann nochmal kurz zusammenfassen. *lacht*
Ich bin da sehr gespannt und ja, habe jetzt noch ein paar kleine Rituale in diesem Podcast.
Was haben wir denn da zuerst? Da haben wir natürlich die Schätzfrage und ich
habe wieder mal etwas zu verlosen. Ich überlege, ob ich irgendein Bild habe
für euch. Nein, habe ich diesmal nicht.
Ich packe es in die Shownotes rein, aber wenn ihr hier schon öfter zugehört
habt, dann wisst ihr, worum es geht. Es gibt nämlich hier bei mir den berühmten
Kunst-der-Unvernunft-Kochlöffel zu gewinnen.
Da steht drauf für „Brat [deutsch ausgesprochen] mit Herz“. Hat natürlich nichts mit Brat [englisch ausgesprochen] zu tun.
Und den könnt ihr gewinnen, wenn ihr bei dieser Schätzfrage mitmacht.
Dazu packe ich noch ein bisschen Podcast-Kärtchen und dieses und jenes und was ich so finde.
Und vielleicht auch ein Stück Schoki, wenn ich zufällig hier eins im Büro habe.
Und alles, was ihr tun müsst, um jetzt möglicherweise zu gewinnen,
ist bei der Frage, die ich euch gleich stellen werde, in das Chat-Widget die
richtige Antwort einzugeben oder möglichst nah dran zu sein.
Und wer am nächsten dran ist, kriegt dann Post von mir.
Jut, und die Frage ist so einfach wie unkompliziert.
Ich habe nämlich wieder in Ermangelung einer besseren Idee in meinen Podcast-Webseiten-Statistiken
rumgewühlt und habe eine interessante Zahl gefunden.
Nämlich, an vielen Stellen auf der kunstderunvernunft.de können Menschen ein
Herz anklicken und damit ein Like vergeben, wie Facebook sagen würde.
Das geht seit August letzten Jahres und meine einfache Frage lautet:
Wie oft wurden auf der Podcast-Webseite Inhalte schon geherzt?
Wenn ihr meint, ihr habt eine Ahnung, dann schreibt es da einfach mal
rein und in ein paar Minuten werden wir mal herausfinden, wer am nächsten dran
ist und ich verrate euch natürlich dann auch die echte Zahl.
Die ändert sich übrigens in den letzten Minuten immer noch ein paar Mal,
aber ich kann sie ja live aufrufen und es gilt dann der Stand in dem Moment,
wo ich hier auf Stopp klicke und dann gucken wir mal, was bei rauskommt.
So ,die ersten Menschen raten auch schon fleißig und das heißt,
ich kann euch mal was erzählen, nämlich ich habe heute ein DAW-Input-Device
bestellt, also so eine Art Mischpult, damit ich hier während der Live-Sendung
ein bisschen besser schneiden kann
beziehungsweise ein bisschen besser die Lautstärke auspegeln kann.
Und warum habe ich das gemacht?
A) weil ich es natürlich brauche in Anführungszeichen. Nein,
ich glaube, das wird das hier ein bisschen leichter machen.
Eventuell stelle ich das Ding auch einfach zum Podcastsubbie dann rüber und
dann hat sie dann die Schieberegler in der Hand.
Ich bin mal gespannt, wie das funktioniert. Auf jeden Fall kommt das gute Stück
morgen und wird dann in zwei Wochen das erste Mal zum Einsatz kommen und dann
werden wir sehen, wie gut das klappt oder ob das Teil wieder in die Kiste zurückgeht.
Aber solche Anschaffungen sind nur möglich, weil, ihr ahnt es,
weil ganz viele von euch diesen Podcast so wunderbar unterstützen und einfach was da lassen.
Also ganz freiwillig, ohne dass man irgendwas bekommt.
Vielleicht gibt es mal eine Weihnachtskarte irgendwann im Mai oder Juni, aber
weil Menschen einfach sagen, das Projekt ist schön, das gefällt ihnen,
sie möchten was in den Pott werfen.
Und das haben zum Beispiel getan, ganz neu oder neu auf meiner Liste,
The_Raven und Kaibunny und auch Seiltänzerin.
Willkommen in meiner Hall of Fame.
Ihr seid die HeldInnen der Unvernunft und auch dank euch ist das hier alles möglich.
Deshalb auch nochmal ganz vielen lieben Dank an, ich fange mal die Liste heute
von unten an, an Nora oder hier Niefi,
Timotiamo, ne, Timotaimo, das ist gar nicht so leicht, vorzulesen, die Namen. Vielen Dank an EinfachMalSelbstGedacht, Cedric89,
Jodes, Pumanja, Ulfur, an fabelARTIGwesen, an M.Arrakis, Scellerato,
Lexxi oder hier 🐻 Sein Kleins von Secret Love.
Okay, da ist ein Emoji vor. Ich glaube, das ist ein Bärchen.
Ich kann es nicht genau sagen.
Vielen Dank auch an Aurelio2015, HorstiH, DieFähe, Susi Vogel,
Haselklee und sagen wir nochmal zwei Namen, hier 🐯 Triskeltiger 🐅 und wen haben
wir noch, wen haben wir noch, wen haben wir noch?
Yvonne. Und vielen Dank unter anderem auch an euch.
Danke, danke, dass ihr das hier möglich macht und dass ihr mir erlaubt,
hier die passenden Anschaffungen zu haben.
Ich muss wahrscheinlich auch diesen Monat wirklich mal aufs Podcast-Konto zugreifen,
denn mein Auto wird diesen Monat wahrscheinlich in die dritte unterschiedliche
Reparatur gehen. Die Story erzähle ich irgendwann anders mal.
Aber seid euch sicher, wenn ein Marder bei euch im Auto lebt und keine Drähte
anknabbert oder Kabel oder Schläuche, dann kann es sein, dass irgendwas anderes
kaputt ist. Und das zahlt natürlich keine Versicherung.
Ich ärgere mich da gerade sehr drüber. Aber ist egal. Die Karre fährt zumindest erst mal wieder.
Ist auch schon uralt. Egal. Okay.
Die Schätzfrage. Ich glaube, ich drücke hier so langsam mal auf den Button.
Ich gucke mal, wie viele Antworten es schon sind. Joa, das sind schon ein paar.
Dann ist hiermit die Schätzfrage beendet und ich habe 38 Antworten, die es auszuwerten gilt.
Ja, also wie oft wurde dieser Herzchen-Button schon von Menschen,
die auf der Seite eingeloggt waren in den letzten ... was sind das, 8 Monaten geklickt?
Ich kann es euch sagen, es sind 12.669,
das ist richtig, richtig viel und am nächsten dran ist ...
wo haben wir den Namen?
TyrionSmile, herzlichen Glückwunsch, hat nämlich geantwortet, 12345 *lacht*
das ist tatsächlich *lacht*, das ist tatsächlich relativ nah dran, nur 324 daneben,
herzlichen Glückwunsch, von dir brauche ich eine Adresse, du weißt glaube ich
schon, wie es geht, ansonsten da ist ein schicker Button jetzt für dich mit einem
Formular, da kannst du deine Adresse eintragen und dann bekommst du selbstverständlich Post von mir.
Ja, recht nah dran tatsächlich. Ich bin begeistert und es ist Wahnsinn.
Also wirklich diese kleine Interaktionen auf der Webseite, die ich natürlich
auch so ein bisschen auswerte, um so ein bisschen zu schauen,
wie oft werden Shownotes angesehen oder Transkripte angeschaut.
Ja, das hilft mir sehr, ein bisschen zu schauen, in welche Richtung wird da was weiterentwickelt.
Das geht ja auch für Profile zum Beispiel, für Gäste-Profile und ihr könnt dann
einfach mal so ein kleines Herz da lassen, einfach so eine kleine Aufmerksamkeit
und dass das über 12.000 Mal schon passiert, finde ich total großartig.
Ja, TyrionSmile ist übrigens auch ein Mensch, der an diesen Transkripten sehr schön arbeitet.
Nochmal vielen, vielen Dank dafür.
Das entwickelt sich weiter. Meine aktuelle Baustelle lautet gerade: Apple-Podcast
macht gerade eigene Transkripte, genauso wie Spotify.
Und ich habe aber doch richtig tolle, die sogar redigiert wurden und von Menschen
überprüft und verbessert wurden.
Und jetzt müssen die irgendwie zu Apple kommen, ohne dass ich die jeweils einzeln
dort einreiche und irgendwas machen muss.
Und ich hoffe, dass ich in den nächsten paar Wochen irgendwann mal diesen kleinen
Meilenstein hinbekommen habe, dass dann neue echte tolle Transkripte dann auch
bei diesen Plattformen da sind.
Denn ganz ehrlich, das ist zum Teil echt eine miese Qualität,
was die da raushauen. Boah. Es ist schön, dass sie es machen, aber ich glaube,
es hilft niemandem, der die deutsche Sprache nicht versteht,
da irgendwas im Podcast zu verstehen.
Das ist zum Teil echt ein bisschen gruselig.
Okay, so, UnterstützerInnen, vielen, vielen Dank an euch.
Falls ich das rausschneiden sollte, meine Erwähnung von vorhin, FreiHerrX
nochmal vielen Dank für die zwei Dosen, in Klammern Motoröl,
also Gin und auch Christiane, vielen Dank für den tollen Kaffee,
den werde ich am Wochenende mit dem Podcastsubbie hier sehr, sehr gerne genießen. Er ist richtig gut.
Ja, wunderbar. So, nächste Live-Sendung am 9. Mai.
Davor erscheint dann auch die nächste Folge, die habe ich letzte Woche schon
aufgenommen und dann die Folge, die danach erscheint, die nehme ich ja morgen
dann auf oder nein, übermorgen nehme ich sie auf.
Also da ist jetzt wieder ein bisschen bessere Planung, es funktioniert wieder
alles ganz gut und der Nachschub der Unvernunft ist auf jeden Fall da und dafür ist gesorgt.
Okay, ja, liebes Podcastsubbie, habe ich noch irgendwas Essenzielles vergessen heute?
Sie schüttelt den Kopf, dann kann ich ja noch einmal das interessante
Spenden-Widget hier in den Chat rein posten, was ich mir ja angewöhnt habe.
Wenn ihr mögt, lasst gerne was in den Hut werfen, ich freue mich auf jeden Fall und investiere
das für hoffentlich sinnvolle Dinge für diesen Podcast und ich bin gespannt,
wenn dann hier eine neue Telefonnummer habe,
habe ich eventuell den Telefonanbieter nach dem Abend heute gewechselt.
Wir werden sehen, dank euch geht das. Gut, so, hat mir Spaß gemacht und wie gesagt,
das Thema Spielbeziehung haben wir jetzt abgeschlossen.
Was das Thema in zwei Wochen sein wird, das steht noch nicht fest.
Das werde ich dann auf den üblichen Kanälen noch ankündigen.
Bis dahin: bleibt unvernünftig, genießt die Zeit und wenn das Wetter wieder mal
irgendwie ein bisschen schön wird, dann genießt vor allem das.
Habt eine tolle Zeit, bis in zwei Wochen. Macht's gut, schönen Abend. *Podcast-Outro*