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ropeXchange
www.ropeXchange.com
Die ropeXchange ist ein kleines und gemütliches Fessel-Event auf Augenhöhe.
Entstanden in der LGBTQ* Community, bietet es heute einen Safer Space für jedermensch.
Die TeilnehmerInnen können dabei aus über 20 Kleingruppen-Workshops, Labs, Games und anderen Social Activities das passende für sich raus suchen und so spielerisch neues Wissen generieren.
Dafür sind bis zu 10 Educatoren aus den Bereichen Bondage, Shibari, BDSM und Sexualität mit dabei ein und stehen auch außerhalb ihrer Workshops für den Austausch bereit.
Die nächste ropeXchange ist vom 10. bis 12. Mai in einem ehemaligen Frauengefängnis in Berlin.
Unsere men-only Veranstaltung auf einem Boot und zwar vom 28. bis 30. Juni.
Der offene Abend ist jeweils samstags und man kann auch einzelne Tagestickets erwerben.
Mehr Infos zu den Workshops und dem Event findest du unter www.ropeXchange.com - alles zusammengeschrieben.
Wir freuen uns auf dich und nun weiter viel Spaß mit Sebastian Stix und der Kunst der Unvernunft.
Sebastian
Hallo und herzlich willkommen zur Kunst der Unvernunft, dem Podcast,
in dem Menschen über BDSM sprechen.
Was tun sie da eigentlich? Was ist die Motivation überhaupt?
Warum macht diese unvernünftige Sache eigentlich so viel Spaß?
Mein Name ist Sebastian Stix. Ich bin selbst schon seit Ewigkeiten aktiver BDSMer
und das hört einfach nicht auf.
So langsam glaube ich, ich habe vor zehn Jahren noch gar nichts gewusst,
denn bei jeder Folge lerne ich was dazu.
so auch in dieser. Denn heute hat mich Sven besucht.
Er ist 38 Jahre alt, Top und
BDSM ist schon seit 20 Jahren in seinem Leben.
Mal mehr, mal weniger. Sven geht es wie vielen von euch, man stürzt da rein man findet die
Szene, geht auf Stammtische, findet da ja neue spannende Sachen und Menschen und
dann zieht man um. Neuer Job, neue Herausforderungen und das Leben.
Und dann zieht man vielleicht nochmal um.
Und ja, so BDSM, das ist ja vielleicht nicht die Priorität Nummer eins.
Also kümmert man sich um andere Sachen.
Aber das Gefühl, hier fehlt etwas, das bleibt.
Und gerade jetzt ist Sven wieder auf dem Sprung, wieder Leute kennenzulernen
und einfach wieder neu durchzustarten. Wir begleiten ihn ein Stück.
Natürlich gibt es wieder ein Ding der Woche, das A- oder B-Spiel und ganz viele
Anekdoten und Geschichten aus den letzten Jahrzehnten.
Von der Frau am Telefon, die dann doch immer nicht konnte, über erste Erfahrungen
bis hin zur langen, langen, langjährigen Spielpartnerin. Wir sprechen über alles.
Ich bin gespannt, wie das nun bei ihm weitergeht. Und damit ihr auch so gespannt
sein könnt wie ich, spanne ich euch jetzt nicht länger auf die Folter.
Los geht's mit Folge 111 mit Sven.
Liebes Publikum, wir haben Oster-Samstag und obwohl morgen der Familienwahnsinn
hier ausbricht, habe ich von der Frau des Hauses ein bisschen Zeit bekommen,
um doch noch eine Aufnahme zu machen.
Und deshalb begrüße ich ganz herzlich den Sven. Hallo.
Sven
Moin.
Sebastian
Ja, ich habe ein paar Metadaten. Sven, 38, aus Niedersachsen, spielt oben.
Sven
Das ist korrekt.
Sebastian
Und seit 20 Jahren schon irgendwie kinky.
Sven
Ja, mal mehr, mal weniger.
Sebastian
Genau, das mal mehr, mal weniger ist natürlich ein spannender Punkt.
Ich habe auch bei den letzten Folgen viel Feedback vom Publikum bekommen,
dass es schön ist, dass hier im Podcast nicht immer so getan wird,
als würde man immer das ganze Leben durchspielen, sobald man auf die Idee gekommen
ist, dass es BDSM geben könnte, weil das ist auch nicht realistisch.
Jeder macht mal Pausen, du auch und ich ja selbst auch und von daher werden
wir uns dem heute ein bisschen widmen.
Ja, wir sprechen heute über auch ganz viele schöne Sachen. Ich glaube,
ich mag noch gar nichts verraten.
Erstmal schön, dass du da bist. Und ja, wo fangen wir an? Vorne, ne?
Sven
Von mir aus auch gerne bei den Anfängen.
Sebastian
Ja, dann die Anfänge. Seit wann gibt es für dich BDSM?
Sven
Also, dass ich dem Ganzen einen Namen geben kann mit
der ersten Internetleitung bei meinen Eltern, der schönen ISDN-Leitung,
wo man dann das World Wide Web entdeckt hat, auch auf gewisse Seiten gekommen
ist, wo man einfach gesagt hat, Mensch, die finde ich gut, da wird irgendwas
komisches gemacht, getan, gezeigt.
Und dann irgendwann, ja, es hat doch, ich sag mal so ein, zwei Jahre gedauert,
bis man dem Ganzen auch einen Namen geben konnte.
Wobei ich im Nachhinein sagen muss, es gab ein Ereignis, was mir meine Mutter
mal erzählt hat, dass ich wohl als Kind mein Zimmer gemalt habe,
wie ich es ganz gerne hätte.
So mit eigenem Fernseher, das war ja damals, das hatte man ja nicht so.
Und ich habe einen Schrank gemalt, eine Vitrine, wo Gerten und Peitschen drin sind.
Sebastian
Wie alt warst du da?
Sven
Ich weiß es nicht, ich kann es dir nicht sagen.
Sebastian
ok, also eher 5 oder eher 15?
Sven
Nee, acht, neun, keine Ahnung, irgendwas in dem Dreh.
Und meine Mutter hat das gesehen und hat mich danach gefragt,
warum ich das denn da rein gemalt hätte und ich konnte ihr keine Antwort geben. Ich weiß es nicht.
Sebastian
Das gehört ja auch irgendwie einfach dazu, ne?
Sven
Genau, also ich weiß es, ich habe aber auch keine Berührungspunkte.
Also es ist jetzt nicht so wie, dass ich, das habe ich mal bei meinen Eltern
im Schlafzimmer gesehen oder das habe ich mal irgendwie bei Freunden gesehen oder irgendwo.
Nee, gab es damals nicht.
Sebastian
Gibt es dieses Bild noch?
Sven
Nein.
Sebastian
Schade, sehr schade. Das wäre ein sehr schönes Artefakt.
Jetzt hast du gesagt, du bist auf irgendwelche Seiten gekommen. Weißt du noch welche?
Ich denke jetzt an so was wie Zarthart und so was.
Sven
Nee.
Sebastian
Sagt dir so was was oder ganz andere oder gar keine Erinnerung mehr?
Sven
Das waren irgendwelche Pornoseiten. Und dann kommt man halt von Höcksken auf Stöcksken.
Und irgendwann ist halt auch mal was dabei, wo jemand verhauen wird,
wo jemand gefesselt wird.
Und das fand ich irgendwie toll. Dann standen da halt so Schlagwörter
dabei und dann hat man halt nach denen dann geguckt und hat man mehr davon gefunden und ja,
ich sag mal, bis ich mit 18 für die Ausbildung ausgezogen bin,
wusste ich gar nicht, was diese vier Buchstaben bedeuten.
Also das kam dann erst, wo ich selber gewohnt habe in einer eigenen Wohnung,
eigenes Internet hatte und mich dann damit auch näher beschäftigt habe.
Sebastian
Sexuelle Erfahrung gab es die vorher?
Sven
Nein.
Sebastian
Okay, also langsam gestartet.
Sven
Ja, ganz gemütlich.
Sebastian
Das Ding kriegt einen Namen, das heißt mehr Pornos, mehr Geschichten,
mehr Zeug, also nichts ganz eifrig.
Was sind denn so Dinge, wo du gesagt hast, die haben dich in ihren Bann gezogen?
Ich meine, es gibt ja alles.
Die Frau, die den Kerl verhaut, da gibt es dann das Umgekehrte.
Es gibt Seile, es gibt Ketten.
Damals waren noch viele so ganz schlechte Pornos aus den 80ern im Umlauf.
Was sind so die Dinge, wo du gesagt hast, das ist spannend, das gucke ich mir gerne an.
Sven
Das war damals, wie Frauen verhauen wurden, wie sie auch teilweise gefesselt
wurden und die Reaktionen der Frauen da drauf.
Sebastian
Wie war die?
Sven
Ja, die haben, zumindest hat es so ausgesehen, Lust empfunden.
Sebastian
Jetzt ist natürlich, wenn du sagst, okay, ich gucke mir so was an, ich suche auch danach.
Hat da irgendwie die Erziehung reingehauen, das Gewissen, dass man denkt,
das kann ich doch nicht, das geht doch nicht? Oder war das okay?
Sven
Okay, das gab es bei mir damals nicht. Also ich hatte da keine Gewissensbisse
oder irgendein Weltbild, dass es etwas gibt, was man nicht tut.
Das gab es durch meine Eltern soweit nicht. Also ich bin mit meinen Eltern auch,
ich habe sie auch nackt gesehen, wenn sie aus dem Badezimmer gekommen sind.
Also es war jetzt nicht irgendwo so, dass es das nicht gab oder dass sich dann
ein Handtuch umgebunden wurde.
Ich konnte über alles mit meinen Eltern reden.
Von daher, nein, es gab da keine gesellschaftlichen Zwänge, die ich irgendwo,
wo ich dann im Kopf hatte, oh nee, das darfst du jetzt nicht,
das darfst du dir nicht angucken, das ist böse, das macht man nicht. Das kannte ich so nicht.
Sebastian
Das ist erstmal sehr positiv, schön. Wolltest du auch mal was ausprobieren?
Sven
Ja, wollte ich. Es war dann auch so, als ich dann auch alleine gewohnt habe,
dass ich gesagt habe, naja, hätte ich schon ganz gern mal,
aber da weiß ich auch nicht mehr, wie das passiert ist, bin ich an ein Mädel
geraten, was eine ganze Ecke weg wohnte, die aber da schon Erfahrung drin hatte.
Sebastian
Wie alt warst du da?
Sven
Ja, 18. Da war ich 18. Das war aber sehr merkwürdig, weil es lief halt alles
erstmal über Telefon ab und im Nachhinein muss ich sagen, war das auch weit
weg von dem, wie man eigentlich anfangen sollte.
Sebastian
Komm, dann erzähl doch mal, welche Jugendsünden sind dir widerfahren?
Sven
Das lag einfach daran, sie war extremst masochistisch. Heute kann ich das so
sagen. Also damals war mir das alles noch nicht so klar.
Sebastian
Ja, da ist man ja froh, wenn man jemanden findet, der überhaupt erstmal so ein
bisschen da Verständnis für hat.
Sven
Genau, und wir haben viel gesprochen und dann, sie stand halt total auf Schmerzen.
Sie stand auf so was wie Nadeln, dann gibt es ja so elektrische Hundehalsbänder,
womit man gewisse Sachen anstellen kann.
Ihr Traum war damals auf einem Holztisch mit Stacheldraht gefesselt zu sein.
Das war halt für mich erstmal völlig weit weg. Das war ganz, ganz weit weg.
Sebastian
Das ist ja doch ein bisschen Überforderung.
Sven
Genau, also ihre ganzen Praktiken waren weit weg, aber sie hat es dann einfach
irgendwann mal getan und man hat halt über Telefon zugehört.
Irgendwann hat man sich auch getraut mal zu sagen, ey, mach doch mal dieses und jenes.
Und die Reaktionen waren halt einfach von ihrer Seite aus da und das war toll.
Das kannte ich so nicht.
Sebastian
War sie in deinem Alter?
Sven
Jetzt kommen wir zu einem Punkt, der selten ist.
Ich kann es dir nicht sagen, weil ich nicht weiß, ob überhaupt ihr Vorname der richtige ist.
Sebastian
Okay, also du hast sie eigentlich nie gesehen.
Sven
Genau, es gab, es gibt dafür auch einen Fachausdruck, den ich irgendwann mal
Jahre später mal gehört habe.
Sie, oder als es dann mal irgendwann zu treffen kommen sollte,
hat sie immer unter fadenscheinigen Begründungen kurz vorher abgesagt.
So, das war jetzt aber nie so eine Person, wie man so kennt,
wo es dann irgendwann ums Geldliche geht, wo es so, ah, wenn ich zu dir kommen
muss, dann brauche ich aber noch irgendwie 50 Euro, 100 Euro oder so was. Das gab es nie.
Aber es hat nie ein Treffen stattgefunden, weil sie das alles abgesagt hat.
Von daher bin ich mir gar nicht sicher, ob das Alter, was sie damals gesagt
hat, sie war glaube ich irgendwie ein, zwei Jahre älter als ich,
ob das alles so der Wahrheit entspricht, was sie mir damals erzählt hat.
Sebastian
Ihr habt geschrieben, ihr habt telefoniert, ihr habt euch gegenseitig spitz gemacht.
Sven
Genau, mehr ist da nie passiert.
Sebastian
Ja, aber trotzdem hast du jetzt endlich mal einen Menschen gehabt,
mit dem du dich austauschen konntest oder hast du dich schon vorher mit Menschen ausgetauscht?
Sven
Nein, das kam erst später noch.
Sebastian
Über was habt ihr denn so gesprochen? Also über ihren Kink oder was hast du auch einfließen lassen?
Sven
Nee, mehr über ihren Kink. Also ich war mir da überhaupt noch nicht bewusst,
wie groß ist die Welt überhaupt.
Das kam erst später mit Stammtischen.
Und, ähm, das ist, ja, wir haben mehr über sie gesprochen, was sie so mag,
was sie daran toll findet, über die Sachen und da war ich mir über,
über meine Geschichten, ich fand's halt toll, wie sie reagiert hat.
Sie hat halt gestöhnt, manches Mal aus Schmerzen, manches Mal aus Lust,
manches Mal auch eine Mischung aus, aus beiden und das fand ich halt einfach toll.
Sebastian
Also im Grunde online spielen dann auch wirklich oder am Telefon spielen.
Machen wir jetzt mal dieses und dann ha und hu.
Nein, ich will das jetzt gar nicht abtun, ehrlich gesagt.
Das ist ja so realistisch, wie es halt im Kopf dann eben auch ist.
Jetzt habe ich ja dich schon als Top vorgestellt.
War da auch schon klar, die Ausrichtung ist die? Oder hast du da auch ein bisschen
Experimente gemacht? Man könnte ja auch mal sagen, unten könnte ja auch interessant sein.
Oder war das nie deine Fantasiewelt?
Sven
Das war nie meine Fantasiewelt. Ich habe es später einmal mal mit einer Freundin ausprobiert.
Wir haben nach zehn Minuten abgebrochen, weil wir beide am Boden gelegen haben vor Lachen.
Und es ist bis heute auch so, dass ich mir das gedanklich mal vorgestellt habe,
dem aber, ich sage mal, ich bin aufgeschlossen, aber ich habe noch keine Person
getroffen, wo ich sagen würde, der würde ich mich unterordnen.
Also es gab mal eine Freundin im lockeren Bekanntenkreis, wo ich auch wusste,
dass die auch kinky unterwegs ist, dass sie auch dominant ist,
wo ich mir das hätte aufgrund ihrer Art vorstellen können.
Es ist aber nie dazu gekommen, dass man es ausprobiert hat.
Sebastian
Wie lange hast du mit der Frau interagiert?
Sven
Das war vielleicht ein paar Monate bis maximal ein halbes Jahr, wenn überhaupt.
Sebastian
Wenn hier immer so ein Treffen so fadenscheinig abgesagt wird,
was hat das mit dir gemacht?
Sven
Also nach dem dritten Mal habe ich dann, ja, habe ich sie darauf angesprochen
und daraufhin ist der Kontakt auch komplett abgebrochen, weil ich irgendwann
auch gesagt habe, Mensch komm, das ist jetzt schon etwas,
was auch hätte in Richtung Beziehung gehen können, wo wir beide auch gesagt
haben, ja, können wir uns vorstellen.
Und dann habe ich sie nach dem dritten Mal dann darauf angesprochen,
habe gesagt, also was ist da los?
Weil es waren dann auch teilweise Ungereimtheiten, dass sie mir gesagt hat,
sie kommt dann und dann mit dem Zug an auf dem und dem Gleis.
Da ist aber aus der Richtung weder ein Zug angekommen zu der Zeit, noch aus der Richtung.
Und das war dann irgendwann, dass ich es angesprochen habe und dann ist der
Kontakt auch quasi abgebrochen ab dem Moment.
Sebastian
Ja, das ist natürlich gerade als junger Mann einfach eine blöde Enttäuschung.
Dieses, man freut sich ja dann doch irgendwie und jetzt könnte man was machen.
Okay, aber es ist ja zum Glück nicht dabei geblieben.
Sven
Ja, danach ist es nochmal rein online weitergegangen. Tatsächlich mit jemanden
aus Österreich oder Schweiz.
Auch die online kennengelernt und das war so diese Zeit des Yahoo-Chats.
Sebastian
Oh Gott, ja.
Sven
Und da habe ich sie kennengelernt und dann ging ja auch über den Yahoo-Messenger,
da gab es damals die ersten 480p-Webcams.
Sebastian
Oh ja, das war eine schlimme Zeit. Es ist immer zu dunkel, verrauscht,
es sieht alles fürchterlich aus.
Sven
Genau.
Und da habe ich jemanden kennengelernt, die auch devot war.
Es war sehr weit weg, aber man hat sich verstanden, man hat dann auch wieder
so geschrieben, was macht man.
Und da bin ich das erste Mal mit Natursekt in Berührung gekommen, mit dem Thema.
Weil sie da einen totalen Kink drauf hatte, sie hat das geliebt.
Und dann dachte ich mir so, naja, bist ja weltoffen. Dann schaust du einfach
mal, hörst dir das mal an, was da alles so dazugehört. Ja, und dann ist es irgendwann
dazu gekommen, dass man es halt mal vor der Webcam gesehen hat,
dass sie live in einen Becher gepinkelt hat und das schlussendlich auch noch ausgetrunken hat.
Ansonsten stand sie halt auch so auf leichte Schläge.
Das war dann halt, ja, man hat es dann da auch das erste Mal live gesehen, sage ich jetzt mal.
Sebastian
Das ist ja an der Stelle so ein Punkt, wenn man jemanden, ich sag mal,
auf Distanz dominiert, das ist natürlich ein krasses Gefühl.
Ich sag da was, mach jetzt das und dann passiert das und das macht der Person
ja vielleicht sogar noch Spaß.
Also ich sehe das jetzt auch gar nicht als selten an, also viele Menschen haben
einfach auch so online auf Distanz so erste, ja ich sag mal geistige Erfahrungen
gesammelt, das gehört einfach ein bisschen dazu,
aber wenn du siehst das, du sagst, dann tut jemand.
Das ist ja schon ein berauschendes Gefühl oder hat dir noch was gefehlt?
Sven
Nee, das war schon wirklich ein berauschendes Gefühl. Und wonach ich dann
auch gesagt habe, Mensch, jetzt hast du wieder was online, was noch weiter weg
ist. Da braucht man über mit hinfahren gar nicht drüber reden.
Vor allem, weil ich zu der Zeit auch gar kein Auto hatte und so weiter.
Dann habe ich gesagt, Mensch, es muss doch was. Du wohnst hier in einer großen
Stadt. Also es war in Bielefeld damals.
Es muss doch hier auch andere Leute irgendwo geben. Ja, gut.
Also online angeschmissen. Google, glaube "BDSM-Stammtisch Bielefeld" habe ich
eingegeben, der erste Treffer angeklickt. Und das war ein Stammtisch,
die irgendwo aufgetaucht sind,
die auch eine eigene Webseite hatten und dann gab es da ein Kontaktformular
und das habe ich einfach ausgefüllt, weil die haben ihre Treffen nicht öffentlich
auf die Webseite geschrieben,
sondern man musste das Kontaktformular ausfüllen. Dann wurde man quasi eingeladen,
so vorher zu dem eigentlichen Stammtisch, dass man sich mal unterhalten konnte
und da bin ich auch hingefahren.
Das war dann halt so, dass ich
dann dadurch das erste Mal mit Menschen Berührung hatte, die das auch tun.
Sebastian
Waren die denn so, wie du es erwartet hast?
Sven
Ja. Also nein, eigentlich nicht. Sie waren noch viel netter. Also ich bin da hingefahren.
Sebastian
Was hast du angezogen?
Sven
Ganz normal Jeans, Pulli.
Sebastian
Okay, weil ich hab mir vor meinem ersten Stammtisch da echt Gedanken gemacht.
Ich hab gedacht, oh Gott, was zieht man da an? Was rennen da für Leute rum?
Und ich hatte da, ich hab mir da wirklich viele Gedanken gemacht,
weil ich dachte so, das sind ja schon andere Leute irgendwie.
Die rennen alle bestimmt in schwarz rum.
Sven
Ich muss dazu sagen, mein Kleiderschrank bestand zu der damaligen Zeit auch
rein aus Schwarz, weil ich da auch noch in der Gothic-Szene aktiv war.
Es war aber auch an einem öffentlichen Ort, also es war ein öffentliches Café.
Und ich bin davor, ja, ich war aufgeregt, dachte mir so, ja,
mal gucken, wen man da so kennenlernt.
Und dann bin ich da hingefahren und ich wurde aber total nett aufgenommen.
Sebastian
Was für Leute waren da? Pärchen oder ältere Menschen, Jüngere? Weißt du da noch was?
Sven
Ja, also zu Anfang, die so quasi so das Art kennenlernen gemacht haben,
war der Leiter und die Leiterin,
die waren aber nicht irgendwie verheiratet oder so was, sondern es waren halt
einfach zwei Personen, die das geleitet haben. Und da hat man sich so drüber
unterhalten und dann, als der Rest dann eingetrudelt ist,
also ich war mit 18, Ende 18 der Jüngste.
Der nächste, der da vom Alter her war, war Anfang, Mitte 30 und dann ging es schnell 40, 50, auch 60.
Sebastian
Oh, da fühlt man sich ja total wohl in dem Alter.
Sven
Tatsächlich habe ich mich da wohl gefühlt und das hat aber nichts mit dem Alter
zu tun, sondern die Leute waren unheimlich nett.
Also die waren sehr, sehr nett, die haben mich mit Freude aufgenommen,
also da war kein, naja, du bist erst 18, was kannst du denn schon wissen?
Sondern das war so, hey, das ist cool, dass du den Weg zu uns gefunden hast
und man hat sich ganz normal unterhalten.
Und das war dann auch, da war ich auch so zwei, drei Mal.
Bis dann jemand auf mich zukommt und sagte, Mensch, du bist ja noch jünger,
du kannst gerne jederzeit weiterhin zu uns kommen, aber nur mal als Tipp,
es gibt so was wie die SMJG, das ist für jüngere Leute.
Sebastian
Ja, die habe ich hier schon tatsächlich als Notiz auf meinem Zettel,
die streiche ich durch. Bist also selber nicht drauf gekommen?
Sven
Nein, ich bin auch per, ich hatte ja den ersten Google-Treffer,
habe ich genutzt, bin da hingegangen und habe mich ja wohl gefühlt.
Und ich habe dann auch nicht weiter, sag ich jetzt mal, mich weiter informiert,
sondern es war dann halt so, Mensch, du hast da Leute gefunden und dann guckst
du halt einfach mal. Und wie gesagt, die waren super nett.
Es war dann auch so, Mensch, wenn wir dich irgendwie nach Hause bringen sollen,
wenn du abends nicht mit der Straßenbahn nach Hause fahren willst,
wir bringen dich nach Hause.
Wenn wir mal zu irgendwelchen Partys fahren, wir nehmen dich mit,
wir bringen dich auch wieder weg.
Sebastian
Das ist ja total nett.
Sven
Die waren wirklich total herzallerliebst, wo ich sage, das habe ich so gar nicht erwartet.
Sebastian
Toll. Also ja, ich kenne das auch am Stammtisch, wenn man da,
wenn man Stammtisch leitet und hat da wirklich junge Leute allein da,
die sind ja dann meistens auch erstmal ein bisschen unsicher und gucken erstmal.
Dann möchte man die auch schon willkommen heißen, man möchte sie ein bisschen
ins Gespräch einbinden, man mag auch nochmal ein bisschen darauf achten,
worum es hier gerade geht, ob man denen ein bisschen was zusätzlich erklären
will oder dass sie einfach eine Ansprechperson haben, neben der sie sich wohlfühlen.
Das guckt man dann schon, aber es ist jetzt auch mal schön, die andere Seite
und Perspektive jetzt hier auch zu hören, dass das auch wirklich Impact hat und wirkt.
Dir war auch klar, das ist ein Stammtisch, da geht man hin und da unterhält
man sich nett und worüber haben die sich unterhalten?
Sven
Alles. Also klar, da waren auch manche BDSM-Themen dabei, da war aber auch das,
alltägliche Wie geht's dir? Was hast du am Wochenende gemacht?
Wir fahren demnächst in den Urlaub oder wir waren im Urlaub.
Das war ein bunter Mix aus allem.
Sebastian
Jetzt kommt der Tipp SMJG.
Das war, müsste jetzt so um 2005 rum grob sein, vielleicht ein bisschen später schon.
Sven
Nee, das war eher.
Sebastian
Okay, da waren die noch nicht so gut organisiert, aber sie waren gut organisiert.
Also es gab schon SMJG, wo war der nächste?
Sven
In Bielefeld.
Sebastian
Ach, das ist natürlich alles. Bielefeld wird seinem Ruf offenbar nicht gerecht.
Sven
Nein, also ich habe dann, als ich dann, ob ich das den Abend direkt gemacht
habe oder ein paar Tage später, weiß ich nicht mehr, habe ich nach der SMJG
gegoogelt, habe auch das Forum gefunden,
habe mich da dann angemeldet, habe geguckt, Mensch, nächster Stammtisch ist
in Bielefeld, habe da einen netten Kommentar reingeschrieben,
dass ich interessiert wäre.
Die sagten, ja, komm vorbei. Die Termine wurden dann ja immer angekündigt im Forum, dann bin ich da hingefahren
und genau dasselbe, nur halt jüngere Leute, aber genauso nett empfangen,
der Stammtischleiter super nett, kann ich überhaupt nichts sagen,
auch die ganze Atmosphäre, das war auch wieder in einer urigen Kneipe,
auch wieder Themen von bis,
da war es natürlich auch so, dadurch dass da auch ein paar Jüngere waren,
Ich sag mal, da gab es auch so ein paar Informatik-Nerds, wo ich mich ja auch
zugezählt habe zu dem Zeitpunkt und man hatte einfach eine Gesprächsbasis,
ja und irgendwann kam halt auch mal das Thema BDSM, dann kam mal wieder der…
Sebastian
Dann kam das auch mal... Sehr schön!
Sven
Muß man wirklich sagen, also es war gar nicht so, dass man da...
Also ich sag mal, von dem Abend, 2 Stunden, hat man sich vielleicht mal eine halbe Stunde über BDSM unterhalten. Wenn überhaupt...
Sebastian
Weißt du noch, welche Regeln es auf dem SMJG-Stammtisch gab?
Die haben ja ein paar und ich erwähne die auch ganz gerne mal,
weil gerade wenn das hier jüngere Menschen hören, dann ist es auch gut,
wenn die mal quasi von der Quelle mal so wissen,
ah okay, das ist jetzt nicht mit Aufnahmeritual und wer kommt,
muss sich erstmal vor der Truppe hinstellen, ein Referat halten,
warum man denn dazugehörig sein darf und danach darf jeder mal auf den Hintern
hauen. So ist es ja nun gerade nicht.
Sven
Nein.
Sebastian
Weißt du noch, welche Regeln damals galten?
Sven
Also was ich noch mitgenommen habe, ist, dass es dann hieß, das ist hier keine
Partnerbörse und es wird auch auf dem Stammtisch nicht gespielt,
weil es halt auch ein öffentlicher Raum ist.
Das habe ich damals mitgenommen oder das ist das, was ich jetzt noch mich dran
erinnern kann, was hängen geblieben ist.
Sebastian
Das sind so die Kernsachen, also es wird halt nicht massiv gebaggert und ja
auch thematisch, war das ein moderierter Stammtisch, also wo ein bisschen auch ein
Thema vorgegeben war, oder war das einfach ein nettes Klassentreffen?
Sven
Das war ein nettes Klassentreffen. Man hat sich einfach getroffen und hat halt
über das erzählt, worauf man Lust hatte.
Es waren dann auch teilweise über 20 Leute damals und da hat man sich dann in
irgendwelchen Grüppchen zusammengesetzt und hat dann irgendwo erzählt.
Die Grüppchen haben auch mal über den Abend gewechselt. Dann ist mal der eine
dazugekommen, der andere ist mal woanders hin und nee, moderiert wurde der nicht.
Sebastian
Okay, jetzt hast du den Einstieg, du hast Szene-Kontakte, man hat ja,
man verbandelt sich dann ja auch abseits des Stammtisches mit den Leuten.
Ja, das heißt, da müssten Einladungen gefolgt sein oder was hast du gemacht?
Hast du jemanden kennengelernt? Erzähl, erzähl. Ich bin gespannt.
Und wie lange hat es gedauert, dass man auch da mal wirklich mit jemandem intensiver spricht?
Sven
Also es sind daraus tatsächlich langjährige Freundschaften auch gewachsen.
Und es kam irgendwann nach ein paar Monaten ein Mädel dazu, wo man sich nett unterhalten hat.
Die aber aufgrund dessen, dass sie zwei Kinder hatte, zwei relativ junge Kinder,
war das für mich vollkommen außer Frage.
Ich habe mich mit ihr nett unterhalten, aber mehr war für mich vollkommen außer Frage.
Und dann gab es irgendwann einen Abend, da habe ich mit dem Freund,
mit dem ich da war, den Stammtisch verlassen und da sprach mich ein Kumpel an
und sagte, Mensch, wie sieht es denn mit der aus? Ihr flirtet ja schon ganz gut.
Und ich dann so, sag mal, hast du noch alle Latten am Zaun?
Die hat zwei Kinder, die ist sechs Jahre älter als ich.
Nee, überhaupt nicht. Habe ich den Abend noch massiv abgeblockt und die Leute,
die dabei waren, sagten, naja, deine Einschätzung ist nicht die richtige,
ihr flirtet schon beide ganz gut so.
Und dann abseits des Stammtisches miteinander geschrieben über,
weiß ich nicht, welche Messenger zu der Zeit, ob das schon ICQ war oder ob das, keine Ahnung.
Und dann haben wir geschrieben und dann, ja, man hat sich gut verstanden und
schlussendlich sind wir zusammengekommen.
Das war in dem Sinne ganz toll, weil sie hatte Erfahrung.
Sebastian
Sie war doch älter und sie hatte doch Kinder. Wo sind deine Bedenken hin?
Sven
Ja, weiß ich nicht. Die rosarote Brille hat die Bedenken zur Seite geschoben.
Also ich war, ja, ich hab mich in sie verliebt über die Zeit.
Und sie ja genauso. Und dann sind wir einfach zusammengekommen.
Und ich hab die kleinen Kinder dann auch kennengelernt.
Sebastian
Wir spulen mal ein Stück zurück noch. Ihr habt euch kennengelernt.
Also das heißt, ihr habt euch ein paar Mal physisch gesehen und gequatscht. Okay.
Und jetzt chattet ihr und macht und tut und jetzt ist so, ihr habt euch ja irgendwann
auch mal so getroffen. Wo?
Sven
Das weiß ich nicht mehr.
Sebastian
Okay, also nicht bei dir oder ihr, sondern extern, oder?
Sven
Ich weiß es nicht mehr. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir uns bei ihr getroffen
haben, weil sie hatte alle zwei Wochen kinderfrei.
Sie war damals zu dem Zeitpunkt getrennt oder geschieden vielmehr und hat dann
alle zwei Wochen hat der Vater die Kinder genommen.
Und es kann sein, dass wir uns bei ihr getroffen haben oder dass wir uns irgendwo
an einem öffentlichen Ort, das weiß ich aber nicht mehr.
Sebastian
Jetzt ist ja dieser Punkt, jetzt ist da eine Person, die mag mit dir spielen,
du willst auch und ihr habt jetzt die Gelegenheit.
Und dann ist ja immer so ein bisschen die Frage, Gott, was mach ich denn jetzt?
Allein dieses, ich kann jetzt hier Dinge tun, ich kann jetzt hier bestimmen,
ich kann jetzt hier machen.
Das finde ich ist ja, wenn aus der ganzen Theorie, wenn daraus jetzt wirklich
mal was Handfestes wird, das ist ja schon so ein Moment, wo ich der Meinung
bin, da passiert viel in einem.
Sven
Ja, es war auch eine völlige Überforderung meinerseits.
Das war einfach, ich weiß jetzt auch nicht mehr, also die ersten Male kann ich
mich auch so jetzt auch nicht mehr genau dran erinnern, aber ich weiß noch das
Gefühl, wir hatten Zeit für uns, wir hatten...
Die Nähe zueinander? Und was machst du denn jetzt? Weil in meinem Kopf war ja
auch so, sie erwartet ja vielleicht auch was.
Ich hatte ja, und das wusste sie ja auch, keine Erfahrung, keine reellen Erfahrungen.
Und das war sehr merkwürdig, aber sie hat mich da auch an die Hand genommen.
Sie hat mir dann auch so ein bisschen gezeigt, was sie gerne mag,
dann habe ich das mal ausprobiert. Das ruft die Reaktionen hervor,
die ich wiederum mag an ihr. Dann gab es halt auch so was wie,
wie unterschiedlich ist denn ein Rohrstock zu einer Gerte,
was bewirken Klammern an den unterschiedlichsten Stellen und dann habe ich einfach
ausprobiert und habe geguckt, ob es ihr gefällt, wie ihre Reaktionen sind und ob mir das gefällt.
Sebastian
Also ein bisschen erforschen.
Sven
Ja, tatsächlich einfach learning by doing.
Sebastian
Ich habe jetzt öfter E-Mails bekommen aus dem Publikum, wo Menschen sagen,
ja, wenn Subbie mehr Erfahrung hat, das ist schwierig, das fühlt sich dann irgendwie
komisch an, weil ich muss doch mehr wissen als sie.
Also gerade Jungs sind das, wenn sie mit jemandem spielen.
Wo ich dann immer sage, naja gut, das ist ja bei sich erstmal nicht schlimm.
Um Gottes Willen, irgendwer wird halt immer mehr Erfahrung haben,
als man selbst, das sagt ja nicht, dass man nichts machen kann.
Hast du das eher als Mentoring wahrgenommen oder hat sie quasi dich einfach
machen und probieren lassen?
Also war das eine positive Erfahrung oder so eher so ein, sie holt sich von dir ihren Kink?
Sven
Nein, sie hat mich machen lassen, hat mir aber auch manche Sachen beigebracht.
Also gerade so was Schlagen angeht, wo man halt nicht hinhaut zum Beispiel.
Ich fand es gut, weil ich konnte einfach ausprobieren, was ich wollte.
Man hat auch, sei es vorher oder hinterher, drüber gesprochen.
Hat auch gesagt, ja, das ist was für uns beide.
Oder, ah, das war wieder mehr was fürs Kopfkino, aber real ausgelebt, nee, ist nix für uns.
Und so war das halt so ein, ja, ich habe von ihr gelernt, aber ich konnte mich
auch super ausprobieren, was ich so wollte.
Sebastian
Was habt ihr denn probiert, was dir jetzt keinen Spaß gemacht hat?
Sven
Das war tatsächlich Natursekt. Das war wochenlang für uns ein Kopfkino sondergleichen.
Wo wir drüber geschrieben haben, es war total heiß.
Und dann kamen wir in die Situation, und klar, man trinkt auch vorher viel,
und dann war das aber so hoppla hopp, jetzt aber schnell unter die Dusche.
Und dann habe ich es laufen lassen und es war einfach total un...
Sebastian
Dass dir das gelungen ist allein, ist ja schon ein Kunststück.
Sven
Ja, sie hockte nackt vor mir und ich habe es, es ging auch nicht mehr,
es war so ein Druck drauf.
Sebastian
*lacht*
Sven
Aber es hatte überhaupt nichts von dem, was wir uns da im Kopfkino ausgemalt
haben. Überhaupt nichts.
Sebastian
Was habt ihr denn erwartet, was passiert? Ich meine, man geht ja nicht in Flammen
auf, weil da Pipi lang fließt oder so.
Was war die Erwartung, was mit euch passiert?
Sven
Die Erwartung war, dass es glaube ich so ein bisschen in die erniedrigende Richtung
geht und dass beide ihren Spaß dran haben.
Aber es war nicht so, wir hatten beide keinen Spaß dran.
Also es war einfach dieses Gehetzte oder so nach dem Motto, ja jetzt kann ich,
jetzt muss ich und dann jetzt schnell unter die Dusche, Klamotten aus,
das hat völlig den Reiz genommen, weil das überhaupt nicht in den Moment reinpasste.
Wir haben uns das einfach vorgenommen, das wollen wir den Nachmittag machen,
aber es hat überhaupt nicht gepasst in dieses Gesamtbild.
Es war einfach so völlig rausgerissen, man macht da was und es fehlte jeglicher Kontext.
Sebastian
Und sie hatte das vorher auch noch nicht probiert?
Sven
Ich glaube nicht.
Sebastian
Also das Witzige an NS ist ja, um mal die Abkürzung zu nennen,
das ist dieses, jeder Mensch macht das jeden Tag ein paar Mal und das dann vor
jemandem zu machen, da ist dann irgendeine fiese Hemmung und dann soll man das erotisieren.
Ich weiß, man kann das sehr gut erotisieren, es funktioniert.
Aber ja, am Anfang ist eher die Überwindung, der Druck, das tut ja auch so ein bisschen weh.
Man muss und dann, ich kann mir das echt vorstellen, unter der Dusche und dann
sitzt sie da und jetzt mach mal und die Zeit tickt. Und ja, dann klappt es endlich
und dann passiert aber im Grunde auch nicht viel.
Also ich kann mir das vorstellen, dass das ja fürs Kopfkino super funktioniert und dann...
Ich glaube, das ist wahrscheinlich wie alles andere vielleicht auch ein bisschen
Übungssache, ich weiß es nicht. Okay, habt ihr raus genommen aus der Liste dann?
Oder habt ihr es nochmal probiert?
Sven
Nein, das ist aus der Liste rausgekommen.
Sebastian
Ist es bis heute raus?
Sven
Es ist bis heute raus. Ich würde es nochmal probieren, aber halt dann vielleicht
es etwas mehr ins Spiel einzubauen, also dass man sich vielleicht einen Tag,
naja guten Tag haben wir uns damals auch Zeit genommen, aber dass man es irgendwo
vielleicht spielerisch schon mit einbaut.
Ich bin heute auch 20 Jahre weiter,
wo ich auch einfach sagen würde, oder es für mich auch eine andere Art ist,
also ich mag es so ein bisschen so die Demütigung, das darf jetzt nicht ins,
du bist gar nichts, also nicht bis zum Boden niedermachen, das ist überhaupt nicht meins.
Das ist einfach was, was ich nicht mag.
Aber so ein bisschen erniedrigend, wo drunter da auch NS für mich zugehört,
wenn sie es, ich sag mal, vielleicht nicht ganz mag, aber sagt, naja, es ist okay.
Von daher, ja, ich würde es nochmal probieren heute.
Sebastian
Also es ist so die Reaktion, die hatte wohl damals dann auch gefehlt,
dieses, es war halt dann einfach zu okay vielleicht.
Sven
Es war einfach, sie hat es über sich ergehen lassen, es gab keine Reaktion,
es war einfach so. Nee! Nee! Vergiss es, brauchen wir erstmal nie wieder probieren.
Sebastian
Okay, aber das ist ja auch, ich meine, es gehört dazu, man probiert und dann
kommen halt dabei Ergebnisse raus.
Aber ich merke schon so, der Kink ist eher wirklich dieses, da muss eine Reaktion
kommen. Wenn es deinem Gegenüber egal ist, dann macht es dir auch keinen Spaß.
Sven
Das spornt mich an, dass eine Reaktion kommt und das kann auch manches Mal ganz böse werden.
Sebastian
Was war so der Kink, auf den ihr euch einigen konntet, den ihr auch beide gut finden konntet?
Sven
Das waren Schlaginstrumente. Ganz klassisch der Rohrstock, das Paddle,
was sie überhaupt nicht mochte.
Sebastian
Da lächelst du.
Sven
Ja, weil das sich irgendwie so durchzieht durch, also ich kenne jetzt keine
Frau, mit der ich gespielt habe, die das Paddle gut fand. Die fanden das alle so als Bestrafung.
Das zieht sich irgendwo so durch.
Was wir noch gemacht haben ist und was heute auch noch, was ich liebend gerne
mache, ist das Spiel mit dem weiblichen Orgasmus.
Von Anfang
ich bring dich bis so kurz davor und hör dann wieder auf und das zieht man auch
eine gewisse Zeit lang durch, bis hin zu, du kommst in einer Tour und bettelst
mich an, dass ich aufhöre und was dann irgendwann auch mal,
ich sag mal, daran enden kann, dass sie völlig fertig im Bett liegt oder wo
auch immer und die kleinste Berührung streicheln auf dem Arm ausreicht,
dass sie wieder sofort kommt.
Und das ist bis heute auch noch etwas, was ich liebend gerne mache.
Sebastian
Wie hat dich dein Kink denn in dieser Beziehung, wie lang ging die eigentlich?
Sven
Die ging knapp ein Jahr lang.
Sebastian
Wie hat sich denn dein Kind in der Zeit entwickelt? Ich meine von völliger Newbie,
wo man halt Pornos und Theorie kennt, zu wir treffen uns jetzt gelegentlich
und können Action machen und probieren aus.
Was hat sich so entwickelt auch in dir von deinem Standing oder ja von dem her,
ist ja nun mal auch anders als in der Theorie.
Sven
Ich habe, zu Anfang war ich total unsicher, klar, man kennt es nur aus der Theorie,
man kennt es von Gesprächen her, aber im Laufe der Zeit habe ich ein gesundes
Selbstbewusstsein entwickelt,
was das angeht und habe mich auch getraut, einfach mal Sachen auszuprobieren,
beziehungsweise auch anzusprechen, zu sagen, Mensch, ich möchte mal dieses oder
jenes mit dir ausprobieren.
War aber auch immer darauf bedacht, dass das aber auch von der Gegenseite kommt,
weil ich möchte auch, dass es ihr gut geht.
Es ist ja immer ein Geben und Nehmen, sag ich mal.
Und von daher haben wir dann über alles gesprochen und haben dann auch gesagt,
ja, dann probieren wir das mal aus.
Wo ich mich hin entwickelt habe ist, ich schlage sehr gerne,
ich spiele sehr gerne mit dem Orgasmus und auch durch die Freundschaften,
die sich auch durch den Stammtisch entwickelt haben, das Thema Bondage.
Es gab da jemanden, der hat alles gemacht.
Der hat gefesselt, der hat die Mädels unter die Decke gehangen und so weiter.
Und das war toll. Und dann gab es auf diesem Stammtisch mehrere Interessierte
und schwupps waren wir acht Leute, die sich regelmäßig bei ihm getroffen haben in seiner Wohnung.
Und wo er uns von Null auf an beigebracht hat, wie man fesselt,
was man beachten muss, was man machen kann, was man sein lässt und das war toll.
Sebastian
Ja, heute haben wir ja tausend Shibari-Workshops. Ich habe so ein schönes Zitat
aus unserem Vorgespräch, das muss ich nochmal hier reinbringen.
Dominant heißt, man kloppt halt drauf.
Wie schnell ist der Spruch vergessen gegangen?
Sven
Ach, das ist, ach, gib dem ein paar Wochen oder so.
Also das war halt meine Vorstellung, was man so aus den, da sind wir wieder
bei aus den Videos und so weiter kennt.
Und dann hat man kennengelernt, nee, Dominant kann auch ganz was anderes sein
und das ist auch über Gesten, über Mimik möglich und man muss da nicht drauf
kloppen und es reicht auch teilweise ein Blick und sie weiß,
was sie falsch gemacht hat und benimmt sich dann.
Also das hat sich so schnell geändert bei mir.
Sebastian
Wo habt ihr die Theorie her? Also Safeword, Consent, was macht man, was nicht?
Klar, sie hat Erfahrung, hat sie dich da erstmal gebrieft oder wurde das vielleicht
auch in den Stammtischen so ein bisschen vermittelt?
Weil das war halt auch, also ich weiß, damals gab es noch nicht die 1000 Ratgeber
Seiten, auf denen dann so die drei wichtigsten Facts erstmal stehen,
die man da aufpassen, wo man aufpassen muss.
Ja, wo kam es her und hattet ihr das auch? Habt ihr ein Safeword vereinbart
oder wart ihr die Outlaws, die sagen, na wir machen das ohne Safeword,
wir brauchen das nicht. Das war ja auch durchaus sexy zu der Zeit nochmal besonders.
Heute kann man sich da frei entscheiden, aber es gab ja immer so ein paar Grundregeln,
die man halt immer aufschnappt und die dann auch total wichtig sind.
Sven
Ja, also das war einerseits der Stammtisch über die Gespräche,
die man geführt hat, dass man dann sowas wie ein Safeword mal gehört hat,
dass es sowas gibt und dass das auch ganz praktisch ist.
Sie von ihren Erfahrungen kannte das auch und wir haben das auch genutzt tatsächlich.
Und wir haben auch über Tabus gesprochen, wo wir einfach gesagt haben,
das möchte sie nicht, das möchte ich nicht.
Für mich war das ganz klar und das ist auch bis heute so, keine bleibenden Spuren zu hinterlassen.
Also klar, einen Striemen, der nach einer Woche oder blaue Flecken,
die nach ein, zwei Wochen weg sind, ist alles gut.
Aber so bleibende Schäden wie Narben oder sonstiges, sage ich heute immer noch,
mache ich nicht, kann ich nicht, möchte ich nicht, will ich nicht.
Genauso wie damals ich gesagt habe, ich schlage nie eine Frau ins Gesicht.
Ja, bis zu einer entsprechenden Nacht, wo sie mich hinterhältig überrumpelt
hat, so möchte ich es mal nennen.
Sebastian
Das war ein Tabu, ja?
Sven
Ja, ich habe auch heute noch Probleme damit. Also ich sag mal,
eine Frau ins Gesicht zu schlagen, egal mit welcher Intensität,
kostet mich heute immer noch Überwindung.
Und war damals No-Go, hätte ich nie gedacht, dass ich das irgendwann mal tue.
Sebastian
Meinst du, sie hat es darauf angelegt damals?
Sven
Ja, hat sie. Hinterhältig, sag ich ja.
Also es war beim Sex, dass sie, wo ich kurz davor war, hat sie einfach gesagt, schlag mich.
Und ich wusste in dem Moment, was sie meinte und ich hab's einfach getan.
Und es war für mich selber, ich bin erstmal erschrocken in dem Moment,
hab aber gleichzeitig in ihren Augen das totale Strahlen gesehen.
Das war in dem Moment so für mich, warte mal, du hast sie gerade geschlagen,
das wolltest du nie, aber ihre Reaktion, ihre Augen waren einfach in dem Moment,
ja, da ist irgendwas explodiert in ihren Augen.
Sie hat das so genossen und das ist mir so im Gedächtnis geblieben,
dass es mich immer noch danach, auch obwohl ich wusste, dass ihr das so gut
tut, ich es ganz selten gemacht habe und es mich auch jedes Mal Überwindung
gekostet hat, bis heute.
Sebastian
Ja, aber die Reaktion belohnt. Das merkt man so schön, wie man auch als Top
dann einfach, ich sag mal, weg konditioniert wird von der eigenen Idee.
Sven
Ja, wie gesagt, ich sag ja, es war hinterhältig, in der die Situation ausgenutzt wurde.
Sebastian
Jetzt sind wir bei den Bondage-Workshops.
Ja, es gibt immer mal die Leute, die sagen, komm, ich gebe mein Wissen weiter
und man kann dann probieren und machen und tun.
Und man trifft sich da irgendwie zu Hause zum Tüddeln. Das ist für viele Menschen,
sogar auch für mich, so ein Rätsel.
Man klingelt dann da bei irgendeiner Wohnung und dann sind da irgendwelche Leute und dann macht man.
Und wenn die besser ausgestattet sind, haben die auch schon ein paar Haken an der Decke.
Aber was macht man da?
Sven
Der Vorteil war ja, wir kannten uns alle durch den Stammi. So,
und dadurch, dass quasi acht Neulinge waren,
die mit dem Thema, ja, haben wir mal gesehen, haben wir mal irgendwo mal von
gehört und so weiter, dass man das machen kann, aber wir waren alle Newbies,
bis auf derjenige, der gesagt hat,
ja, ich mach das schon zig Jahre lang und Mensch, ich hab, klar,
dann treffen wir uns mal bei mir, dann biete ich meine Wohnung an,
der hatte genügend Platz und dann machen wir das, fangen wir ganz easy an bei
mir. Ihr braucht auch nichts mitbringen.
Seile hatte... Der hatte Rollkoffer voll.
Diese Rolli-Werkzeugkoffer, die man so kennt.
Wo dann in den Schubladen das Werkzeug normal ist.
Das hatte der mit Seilen in unterschiedlichsten Längen und so weiter.
Und das war dann, die hat er dann aus seinem Spielzimmer raus geholt,
seine damalige Spielpartnerin war auch dabei und dann hat er uns an ihr quasi so gezeigt,
ich weiß noch, wir haben mit einer ganz einfachen Achterarmfesselung angefangen,
um mal überhaupt ein Gefühl für zu kriegen.
Und wir fanden das alle toll und wir sind alle dabei geblieben und dann ging
das peu à peu immer weiter, bis wir schlussendlich mal drei Subbies untereinander
am Deckenhaken hatten, gleichzeitig.
Sebastian
Also wirklich auch über Monate und Jahre dann?
Sven
Das ging tatsächlich, ich glaube, anderthalb Jahre ging das und wir waren ja
halt auch in einem Freundeskreis, wir sind mal nach Hamburg gefahren,
als es dann klar war, okay,
wir finden alle Bondage toll, dann hat man eine Bestellliste geschrieben,
dann ist man nach Hamburg gefahren mit vier Leuten, hat die Läden abgeklappert
und hat gefragt, ob sie 100 Meter Baumwollseil auf Rolle haben.
So, das hat dann im dritten Geschäft funktioniert und dann hat man halt das Ding nicht mehr fertig,
ja, gekauft, sondern quasi auf Rolle und wir haben das dann beim nächsten Treffen
die Längen abgeschnitten, haben die Enden sauber versäumt und haben,
ja, dann unsere eigenen Seile gehabt.
Sebastian
Auch gefärbt?
Sven
Nein.
Sebastian
Okay, weil das ist eine fürchterliche Sauerei.
Sven
Ich bin auch kein Freund heute von Hanfseilen, muss ich sagen.
Da stehe ich zwar auch sehr alleine mit meiner Meinung, wenn ich so das Umfeld
damals so betrachtet habe, aber dieser Aufwand, man muss sie abflammen,
man muss sie nach dem Waschen dann irgendwo über irgendwelche Kanten ziehen,
das war mir immer zu viel.
Ich bleibe klassisch bei den Baumwollseilen, muss ich sagen.
Sebastian
Ja, also Bondage, ist das für dich eher Funktion, damit fixiere ich Menschen
und bringe sie in unmögliche Positionen und da kommen sie nicht raus oder geht
es wirklich um die Kunst, um die Optik dabei für dich?
Sven
Es ist beides, es ist einerseits zum Fesseln, dass man das erreicht,
was man möchte, dass sie sich zum Beispiel nicht mehr bewegen kann,
dass sie vielleicht auch die Beine nicht mehr zueinander bekommt oder die Hände
nicht mehr in den Weg legen kann.
Es ist aber auch für mich ein ästhetischer Punkt immer mit dabei.
Also wenn ich nur mal schnell irgendwie sie fixieren will, dass ich an alles
drankomme, dann nehme ich halt ganz klassisch die Ledermanschetten,
nehme eine Spreizstange, sowas und wenn ich Zeit habe, dann nehme ich die Seile dafür.
Sebastian
Wann hat man denn mal keine Zeit?
Sven
Ja, zum Glück selten, aber manchmal ist es ja so, dass man sich sagt, Mensch,
wir wollen mal dieses und jenes oder ich möchte mal dieses und jenes ausprobieren
und jetzt dafür dann irgendwie noch eine halbe Stunde sie da eintüddeln und
nachher ist das irgendwie nix und dann wieder austüddeln. Nee, nee.
Aber wenn man dann sich sagt, okay, Mensch, wir haben mal wieder Bock auf Bondage.
Ja, dann nimmt man sich halt einfach die Zeit. Und dann ist auch so eine halbe
Stunde oder Stunde, bis man da mal das fertig hat.
Und dann hier noch mal ein bisschen Gezuppel, da noch mal ein bisschen Gezuppel,
dass das auch wirklich schön aussieht. Dann wird auch vielleicht noch mal ein
Foto von gemacht, gerade von hinten, weil das sieht sie ja dann nicht.
Und ja, da nehme ich mir dann schon Zeit für. Ich weiß, das ist ja so gar nicht deins.
Sebastian
Oh, ich finde das schon schön. Können sie alle machen.
Was ich immer spannend finde, man trifft sich, man macht zusammen,
da entsteht eine schöne Gemeinschaft, man hat so ein verbindendes Hobby und
trotzdem enden solche Sachen früher oder später immer mal.
Weißt du noch, warum sich das aufgelöst hat?
Sven
Ja, weil ich weggezogen bin.
Sebastian
Okay, das ist.. Eigentlich ärgerlich da rauszugehen. Ich ziehe jetzt weg und dann
bin ich das alles los. Schade, ne?
Sven
Der Kontakt ist halt, es war ja noch nicht mal allzu weit weg,
ich sag mal so eine Stunde Fahrt, aber es ist halt einfach dann eingeschlafen,
es ist dann auch so, ich bin dann auch...
Die Bundeswehr hat mich dann eingezogen. Das heißt, ich war dann sowieso erstmal
weg für neun Monate und da ist halt der Kontakt in der Zeit eingeschlafen.
Und das ist dann halt auch irgendwo, ja, das war dann auch so die erste Durststrecke,
die erste Pause, sage ich jetzt mal, die erste längere Pause,
wo ich dann auch, als ich mit dem Bund fertig war, habe ich dann angefangen zu studieren.
Da war es dann halt auch so, ja, ich sag mal, da ich immer mit diesem Thema
offen umgegangen bin, gab es dann auch mal so den einen oder anderen Kommilitonen,
der sich dann dafür interessiert hat, wo man dann mal drüber gesprochen hat,
aber da ist nie mehr passiert.
Und dann ist es irgendwann, dass ich sagte, Mensch, du hättest mal wieder Bock,
dich so mit Leuten zu unterhalten darüber.
Die SMJG kennt man ja schon.
Sebastian
Ja, die ist ja auch überall.
Sven
Genau, und dann habe ich geguckt und dann war der nächste Stammtisch in Hannover,
dann bin ich da hingefahren, war auch wieder super nette Leute,
auch Leute gefunden, womit man dann auch, ich sag mal nach dem Stammi noch meistens
ist man dann ins Labor gegangen, das war damals noch eine Disco.
Sebastian
Oh Gott, um Gottes Willen, das Labor.
Liebes, liebes Publikum, das Labor ist wirklich klein, es ist zu laut für die Technik, die da ist.
Es leuchtet bunt, es gibt eine Bar und da gibt es günstiges Studentenbier und
es ist halt genau das Labor.
Ich glaube, das gibt es schon lange, lange nicht mehr. Ich war,
glaube ich, auch zweimal da und mein Gott. Aber man kann da machen,
was man will, das stört niemanden.
Sven
Ja, also es war, wie gesagt, man ist dann noch so mit zwei, drei,
vier Leuten ist man dann dahin und dann ist man irgendwann von da aus dann nach Hause gefahren.
Das war so der Absacker nach dem Stammtisch für einige.
Sebastian
Hast du da, SMJG Hannover und SMJG Bielefeld, hast du da wieder Leute wieder
getroffen? Gab es da Überschneidungen oder gab es die gar nicht?
Sven
Nein, gar nicht.
Sebastian
Okay.
Jetzt sind wir ja quasi schon mittendrin, dann lass mich nochmal ein bisschen
über Stuff und Ausrüstung reden.
Also Seile habt ihr euch gemeinschaftlich in Hamburg von der Rolle gekauft, okay,
aber auch jetzt mit der ersten Spielpartnerin, was hast du alles angeschafft
und bist du da eher so ein Mensch,
der sagt Equipment und voll drauf oder eher Minimalismus und ach ich fahr zum
Spieldate mit einer Büroklammer, so à la MacGyver für BDSM.
Nein, aber wie sieht das aus mit Zeug und was sollte auch dein Gegenüber haben
und was hast du lieber selbst?
Sven
Zu Anfang, sie hatte natürlich eine Grundausstattung, sag ich jetzt mal und
an der habe ich mich auch bedient.
Das ging wie gesagt von über Klammern bis Paddle, also verschiedene Schlaginstrumente,
ein Plug und so weiter und das hat mir auch zu Anfang erstmal ausgereicht.
Und dann war natürlich später dann irgendwann so, naja, man möchte vielleicht
nochmal dieses oder jenes ausprobieren und dann guckt man mal,
was gibt es denn da so. Und vor allen Dingen, wo kriegt man es auch her.
Ja, und der Online-Markt ist halt riesig. Und dann, ich sag mal,
ich bin so einer, ich brauche jetzt keinen riesen Fundus an Sachen,
aber ich sag mal, so eine gewisse gesunde Grundausstattung gehört für mich dazu.
Sebastian
Was ist denn die Grundausstattung? Was hast du da oder wo sagst du,
wenn ich jetzt jemanden kennenlerne und ich fahre da hin.
Ja doch, du fährst hin, du kannst nur eine begrenzte Menge in den Rucksack packen. Was muss mit?
Sven
Was auf alle Fälle reingehört, ist ein Knebel, dann ein oder zwei Schlaginstrumente,
Klammern und ein kleines, entweder ein paar Seile oder aber die guten Lederfesseln und ein Halsband.
Sebastian
Okay, das gehört immer dazu.
Sven
Ja, also das würde ich immer einpacken, so als Tasche, die man mal eben aus
dem Schrank holt und damit losfährt.
Sebastian
Man könnte ja so eine Tasche auch immer im Auto lagern. Wobei, nein, tut es nicht.
Nach so einem Winter sehen die Sachen echt fürchterlich aus,
wenn der Kram im Auto gelegen hat. Ich weiß das. Okay.
Umgezogen, Verbindung verloren, quasi neu angefangen.
Sven
Ja.
Sebastian
Auch die Spielpartner, das ging auch zu Ende. Ich finde das immer so,
wenn man da voll drin ist und man hat jemanden zum Spielen, man geht irgendwo
hin, ganz viel im Leben ist kinky.
Jetzt zieht man um und dann fängt man ja wirklich bei null wieder an.
Und dann ist man wieder einer von vielen und man kann ja auch nicht erzwingen,
dass da irgendwas ist. Wie hast du wieder losgelegt?
Sven
Ja, ich bin dann wieder über die SMJG zum nächsten Stammtisch gefahren.
Wie gesagt, der war in Hannover.
Auch wieder super nette Leute kennengelernt.
Und unter anderem dann auch die nächste Spielpartnerin.
Die bis heute mal mehr, mal weniger, wir miteinander spielen.
Sebastian
Bis heute? Das sind dann so, was würde ich sagen, etwa acht Jahre, fast zehn Jahre.
Sven
Das müssten schon zehn Jahre sein, ungefähr.
Sebastian
Okay, das ist ja mal ungewöhnlich. Also Spielpartnerin, nicht Beziehung.
Sven
Genau, also es hat ganz locker angefangen. Es gab da auch kürzere und längere
Pausen zwischen, weil sie zwischenzeitlich dann auch mal einen festen Partner hatte.
Da waren einfach mal vier Jahre komplette Funkstille. Da haben wir kein Wort
miteinander gewechselt.
Aber auch mal so zwischendrin, wo es von ihrer Seite oder von meiner Seite aus,
wo man einfach auch keine Lust drauf hatte.
Die Freundschaft ist immer bestehen geblieben, aber halt das Spielen war ja,
eine nette Option, die wir, wenn wir beide Lust drauf hatten, gezogen haben.
Sebastian
Okay, nach Hannover, Stammtisch und dann lernt man jemanden kennen.
Der Unterschied ist jetzt zum ersten Mal, bei der ersten Person hast du,
ich sag mal ehrlich gesagt, keine Erfahrung.
Jetzt hast du Erfahrung und triffst jemand. Ist da was anders?
Und funktioniert es dann einfacher oder ist es genauso kompliziert und genauso schwierig?
Sven
Der Punkt, der einfacher ist, finde ich, ist, dass man einfach gelernt hat,
über gewisse Dinge zu reden, über seine Bedürfnisse und die Bedürfnisse,
die der andere hat und auch die Vorstellung.
Das ist in dem Punkt, finde ich, beim zweiten, dritten, vierten,
fünften, sechsten Mal einfacher, weil man es einfach weiß,
was man ansprechen kann, wie man
es anspricht und auch mit den Antworten vielleicht auch was anfangen kann.
Und da vielleicht nicht nachfragen muss, was ist das? Was ist das? Was ist das?
Und dann sich wieder neue Themenfelder aufgeben, sondern es ist einfach so ein bisschen Gewohnheit.
Aber es ist halt auch mit jeder Person was Neues, weil nicht jede Person hat
ja dann auch die dieselben Vorlieben, dieselben Vorstellungen, dieselben Ansprüche.
Ja, es ist halt jedes Mal wieder aufs Neue. Man weiß halt nur, wie man es angeht.
Sebastian
Also wenn das jetzt so lange als Spielpartnerschaft auch mit Unterbrechung besteht.
Das ist erstmal schön, im Zweifel weiß man, da ist jemand, das klappt.
Man hat zusammen viel erlebt und macht, aber eine Beziehung ist daraus nie entstanden
und sollte daraus mal was entstehen? Habt ihr da was probiert?
BDSM ist ja schon viel Gefühl, man verbringt Zeit miteinander,
man macht Quatsch, man hat extrem intime Momente und wie lange ist es überhaupt
noch eine Spielbeziehung, ehrlich gesagt?
Sven
Also eine reine oder eine feste Beziehung hatten wir zu Anfang mal für genau zwei Wochen.
Und dann haben wir aber festgestellt, beide, man hat sich hingesetzt und hat
darüber gesprochen, dass das überhaupt nicht harmoniert, das passt einfach nicht.
So, und das haben wir dann beide auch festgestellt und haben gesagt,
nö, ist in Ordnung, aber so der Rest funktioniert.
Und da würde ich heute auch sagen, wir haben so einen kleinsten gemeinsamen
Nenner, der funktioniert.
Weil sie ist masochistisch veranlagt, das gehe ich zum Stück weit mit,
bei mir hat sich das ja aber auch ein Stück weit über die ganzen Jahre auch
geändert, dass ich Gefallen auch am D/S gefunden habe.
Und ich da auch viel mehr ausführen würde, was bei ihr eingeschränkt möglich
ist, sie wird das auch mal machen, ist aber, sie weiß das auch, so nichts auf
Dauer für sie und das ist halt einfach,
ja, ich sag jetzt ganz lapidar, wir können halt nicht voneinander loslassen,
weil man weiß, okay, der kleinste gemeinsame Nenner ist da,
man kennt sich über so viele Jahre, das heißt, ein gewisses Grundvertrauen,
was ich sehr, sehr, sehr wichtig erachte, egal ob es,
einer Spielbeziehung ist oder auch in einer normalen Beziehung,
dass ich einfach sage, das Vertrauen ist da, man kennt sich,
man weiß, was man von dem anderen erwarten kann und was nicht.
Ja, man kann halt drauf zurückgreifen, sage ich jetzt mal so. Wenn es passt.
Sebastian
Wenn man da so ein Commitment hat, dass man sagt, okay, das können wir miteinander
machen, das macht Spaß, super.
Und wenn man sich auch lange nicht gesehen hat und dann trotzdem wieder aufeinander
zukommt und einen geilen Abend hat, super.
Jetzt sagst du auch, da war vier Jahre Pause, Da habt ihr gar nichts voneinander
gehört. Wie sieht es dann aus?
Spielbeziehungen sind ja eher nicht so exklusiv. Hast du noch andere Spielpartnerinnen
gehabt oder auch Beziehungen gehabt jetzt in der Zeit?
Sven
Ich hatte, ich sag mal, wo es
in den Ruhepausen war, hatte ich auch Spielbeziehungen noch zwischendrin.
Eine feste Partnerin soweit nicht.
Ich halte das Ganze, klar, sie kann machen, was sie möchte, es ist eine Spielbeziehung.
Ich halte es für mich so, dass ich einfach sage, wenn ich eine Spielbeziehung
habe, dann reicht mir das.
Ich meine, wir treffen uns, ich sag mal, grob alle sechs Wochen.
Also das ist so ein grober Turnus, wo wir das irgendwie mal zeit-mäßig hinkriegen,
diese beiden Kalender übereinander zu kriegen.
Es ist für mich dann aber auch so, dass ich es dann mir dann nicht noch wen
zweites oder drittes oder so hole, sondern mir reicht dann eine Person,
worauf ich mich drauf konzentrieren kann.
dann, wenn sie möchte, noch mit anderen zu spielen, dann kann sie das gerne tun.
Habe ich so jetzt, ja, ob man dann noch über gewisse Regeln nachdenken muss,
weiß ich noch nicht, kann ich jetzt so noch nichts abschätzen.
Aber das hat, ja, für mich ist das einfach dann, ich bin dann quasi in dem Sinne
treu und dann bräuchte auch nicht wen zweites und drittes.
Sebastian
Klingt jetzt erstmal nach so einem Ungleichgewicht, ne? Du bist halt immer bereit
und verfügbar und suchst dir aber auch nicht jemand anderen,
um vielleicht auch eine Beziehung zu führen.
So ein bisschen die Frage, möchtest du überhaupt eine, stell dir mal vor,
eine feste Beziehung, man lebt auch
mit der Person zusammen und macht das kinky Zeug auch noch miteinander.
Ist das was, was du dir wünschst oder wo du sagst, eigentlich nicht.
Ist vielleicht zu viel, wenn man immer bereit, verfügbar, wenn das alles so
mit und auch mit dem Alltag koordiniert werden muss.
Sven
Also klar, das würde ich mir wünschen.
Eine feste Partnerin, womit man das auch über Jahre ausleben kann,
wo man sich auch gemeinsam neue Sachen ausprobieren kann, das wäre schon schön.
Hat sich halt bis jetzt nicht ergeben und auch zu dem Ungleichgewicht,
ich sehe das einfach so, sie ist erwachsen, ich bin erwachsen.
Es ist ja nix, dass man gegenseitig einen Anspruch hat, wie in einer Beziehung.
Sebastian
Selbst da muss man den nicht haben.
Sven
Genau. Aber da sage ich, in einer Beziehung sehe ich das ganz anders,
wenn man fest miteinander zusammen ist, bin ich halt rein monogam und das erwarte
ich von meiner Partnerin auch.
Natürlich gibt es da auch schon, ich sag jetzt mal, kann ich nicht ausschließen,
wenn man jetzt ein befreundetes Pärchen irgendwo vielleicht auch länger kennt
und das sehr gut harmoniert, dass man dann auch mal vielleicht was miteinander macht.
So eine Situation gab es schon mal fast, von daher kenne ich das Gefühl und
sage, ja, wenn das zustande gekommen wäre, wenn sich da beide Seiten ein bisschen
mehr getraut hätten in dem Moment,
dann hätte ich das auch zugelassen, aber ansonsten bin ich, führe ich eine rein monogame
Beziehung, wenn ich mir das aussuchen kann.
Sebastian
Wenn du sagst, die Tür steht offen, eine Beziehung, mit 38 kann man da auch mal
so langsam drüber nachdenken, sich da längerfristig zu binden.
Was unternimmst du, wenn du sagst, das wäre was? Also ist das was,
wofür du was tust oder wo du sagst, das kann sich ergeben?
Sven
Ja gut, beides. Also klar, der erste Kontakt muss irgendwo passen,
dass ich, wenn ich jemanden sehe,
dass ich sage, Mensch, die Frau gefällt mir, sowohl vom, ich sag mal,
ja klar, die ersten zehn Sekunden vom Anblick entscheiden und dann ist es später
der Charakter, der, ich sag mal, dann immer interessanter wird, wo man dann auch sagt,
ja, kann ich mir vorstellen.
Und natürlich, dann tut man ja auch was dafür, dann versucht man da ja auch
was, mal sich zu treffen, irgendwo mehr hinzufahren, gemeinsam Zeit zu verbringen,
zu gucken, passt das wirklich so, der erste Eindruck, ist der Charakter wirklich
so, wie er sich irgendwo,
wie man ihn sich vorgestellt hat.
Sebastian
Das finde ich spannend, also der Stellenwert von BDSM, der ist in dem Fall gar
nicht mehr so hoch, erstmal muss die Person passen, ist denn BDSM ein Beziehungsmuss für dich?
Sven
Ich kann es dir nicht sagen, weil ich noch nie eine Beziehung hatte ohne BDSM,
geschweige denn irgendwelche One-Night-Stands habe ich in meinem Leben nie gehabt,
weil mir das immer zuwider war, muss ich sagen,
also immer nur einmal und man lässt sich ja auf eine Person ein,
deswegen war für mich ein One-Night-Stand immer nie irgendwie reizend, auch bis heute nicht,
weil ich immer an längerfristigen, dann entweder einer Beziehung oder auch an,
ich sag mal Freundschaft plus interessiert bin.
Und das gab es nie ohne BDSM. Das hat sich nie ergeben. Es gab nie irgendetwas,
wo nicht BDSM mit drin war und sei es rein Bondage,
sei es rein schlagen, sei es aber hin bis zum Würgen und wer weiß was alles, also da war immer,
war was dabei, deswegen könnte ich die Frage gar nicht beantworten,
also ich kann mir schon vorstellen ich kann mir schon vorstellen eine gewisse
Zeit einfach einfach ohne auszukommen,
aber gewisse Elemente kann ich mir nicht vorstellen, darauf zu verzichten.
Und das ist einerseits das Bondage, dann aber auch so gewisse dominante Spielarten.
Also einfach zu sagen, komm jetzt her, mach das, zieh dich aus, leg dich hin oder sowas.
Oder auch würgen oder beißen. Das ist etwas, klar, auch das hält immer mehr
Einzug in Stino-Beziehungen, aber das ist trotzdem noch was, wo ich einfach sage, ja,
das muss schon sein, könnte ich auf Dauer nicht drauf verzichten.
Sebastian
Ja, ich weiß auch nicht, wie weit man darauf vertrauen kann.
Da muss vielleicht das Publikum sich mal melden.
Ich behaupte ja, dass sehr viele Nicht-BDSM-Beziehungen BDSM-Praktiken ausleben,
es aber auf keinen Fall so nennen würden.
Wenn da Menschen Erfahrung haben, sagt mir mal Bescheid, gebt mir dazu mal ein
bisschen Feedback. Ich glaube das nämlich.
Wie gesagt, man möchte es dann nicht so nennen. Ich meinte eben aber auch so
wenn ich frage, was tust du dafür,
also inwieweit bist du szenemäßig auch heute noch unterwegs oder ist das in
den Hintergrund gerückt? Gehst du auf Stammtische, auf Partys, auf irgendwelche
Meetups oder noch irgendwelche Fesseltreffen, also bist du in der Szene präsent
oder hat das abgenommen?
Sven
Das hat
vor Jahren schon abgenommen, das lag aber auch dran beruflich und auch privat, was ich mache.
Ich hatte lange Zeit, bis vor kurzem eine Führungsposition bei uns in der Feuerwehr
und die hat einfach Zeit gefressen.
Und so viel, dass ich jetzt auch aus diversen Gründen auch einen Schlussstrich
gezogen habe und jetzt auf einmal feststelle, oh was machst du denn jetzt mit der ganzen Zeit?
Sebastian
Ja zum Beispiel Podcastfolgen aufnehmen.
Sven
Genau und ich sag mal, der Kontakt war ja schon vor Corona da,
dann ist das Ganze ja wegen Corona nicht zustande gekommen und dann durch ein
blödes Gespräch bin ich dann einfach wieder, Mensch da war ja was,
ach schreibst du Sebastian einfach nochmal an und fragst mal wie es jetzt aussieht.
Sebastian
Hat geklappt.
Sven
Genau, und das ging dann relativ zügig, nein, also Stammtische schon länger
nicht mehr, aber ich merke jetzt auch dadurch, dass ich die freie Zeit ja habe,
merke ich so ein inneres, ja, ich will wieder.
Und das ist es jetzt, was ich mir auch in den nächsten Wochen und Monaten mal
vornehme, mal zu gucken, da wo ich wohne, was ist da drumherum los?
Passt das? Und dann würde ich da einfach auch mal wieder hinfahren,
weil ich das schon so ein bisschen vermisse.
Oder auch damals die zwei, drei Partys, die ich besucht habe,
das war schon ein Erlebnis das mal zu sehen und sei es jetzt irgendwo,
egal ob es jetzt klein war oder dann, ich sag mal, wie auf dem WGT,
da werden jetzt einige wahrscheinlich die Nase rümpfen, weil das ja auch keine richtige SM-Party ist.
Sebastian
Auch für die SM-igen Leute dort schon.
Sven
Ja, genau und das war halt mal schon cool sowas zu sehen oder mit so vielen Menschen
an einem Ort, die dasselbe Hobby teilen, sage ich jetzt mal,
wenn man es als Hobby bezeichnen möchte.
Oder dieselben Vorlieben teilen.
Sebastian
Ja, das finde ich halt spannend, wie das manchmal auch seinen Stellenwert verändert.
Entweder hat man eine Beziehung und dann hat man immer diesen Status,
ich kann auch morgen noch, da macht man nicht mehr so viel.
Oder aber das Leben spielt halt Leben und dann hat man tausend andere Baustellen
und dann tritt das halt in den Hintergrund. Ich glaube, das ist ganz normal.
Jetzt ist halt bei dir auch so der Wendepunkt, wo es wieder mehr werden soll.
Ist jetzt die Frage, hat dir die letzten Jahre da was Essentielles gefehlt oder,
oder war wirklich einfach die Zeit nicht da, sich darüber Gedanken zu machen?
Sven
Es war einfach die Zeit nicht da, um sich darüber Gedanken zu machen.
Also ich merke das jetzt erst, wo ich die Zeit einfach wieder für habe.
Da ist es dann halt auf einmal so, doch, du möchtest wieder,
vor allen Dingen, weil auch in meinem Freundeskreis, ich hatte bis vor ein paar
Jahren auch immer im Freundeskreis so ein paar Leute, mit denen ich darüber reden konnte.
Und jetzt ist es halt einfach so, durch auch teilweise berufliche Änderungen,
dass Leute auch weggezogen sind.
Ich habe schon seit längerer Zeit, ja ich sag mal, bis auf die Spielpartnerin,
die ich habe, mit der ich mich da wunderbar über alles unterhalten kann, ist da keiner mehr.
So, ich weiß, dass es im Freundeskreis noch so zwei Pärchen gibt,
die auch kinky unterwegs sind, die aber darüber nicht reden,
was auch für mich vollkommen okay ist, das muss man ja auch nicht.
Und einfach der Austausch fehlt mir einfach.
Diese Leute kennenlernen, die dasselbe teilen, wo man sich einfach mal austauschen
kann, mal einen Abend auch nicht nur über das Thema, sondern vielleicht auch
mal über andere Themen reden kann.
Das fehlt mir einfach. Das habe ich gemerkt und das möchte ich jetzt auch wieder in Angriff nehmen.
Sebastian
Ja, ich glaube, das geht auch wirklich sehr vielen Menschen so.
Also BDSM ist eine gewisse Zeit, ich sag mal, fast das Wichtigste im Leben,
dass man da, da muss man hin, da muss man da sein und dann schwächt sich das
irgendwann ab, aber es kommt wieder. Da bist du ein schönes Beispiel für.
Aber da mag ich nochmal so ein bisschen zum Thema Outing kommen.
Also beruflich bist du gut eingespannt, auch jetzt Feuerwehr-mäßig warst du es zumindest groß.
Inwieweit möchte man Menschen davon erzählen? Und tut man das?
Wenn man jung ist, tut man es eher, als wenn man älter ist? Ja.
Wie sind die Menschen da mit dir umgegangen? Oder was haben die dazu gesagt?
Wie tolerant ist diese Vanilla-Szene?
Sven
Sehr tolerant. Also zumindest das, was ich in meinem Umfeld erlebt habe.
Also ich habe nie, weder ob ich jung war oder auch im jetzigen Alter,
ich halte das nicht hinterm Berg.
Wenn dieses Thema irgendwann mal aufkommt, dann sage ich was dazu und dann ist
bei vielen Leuten so: Wie, du machst das?
Ja, mache ich. Und dann ist meistens so der zweite Aufschrei,
wie du schlägst die Frauen und nicht sie dich?
Ich sag so, nee, das ist bei mir andersrum. Und dann kommt man sehr schnell
in dieses Gespräch, weil ich bin so diese Generation, die mit "Wa(h)re Liebe" und
"Liebe Sünde" aufgewachsen ist. Wer es noch kennt, der weiß, was ich meine.
Oder auch mit RTL-Explosiv, was dann so nachts immer nach 22 Uhr lief.
Da war so dieses Bild einer Domina, die Männer verprügelt.
Meistens waren es noch Geschäftsmänner, die dann irgendwo den Ausgleich brauchten
und so weiter. So wurde das ja immer dargestellt.
Und so war auch das Bild, was viele in meinem Umkreis hatten.
Und wenn man dann irgendwann mal durch, weiß ich nicht, die verschiedensten Zustände oder ...
Die verschiedenste Begegnung, die man dann hatte, auf dieses Thema gekommen
ist, dann habe ich immer was dazu gesagt und dann war die Reaktion entweder,
ja ist okay, interessiert mich nicht oder aber und das war häufiger, Mensch erzähl doch mal.
Was ist denn das? Weil ich habe dieses und jenes Bild.
Und dann sind die meisten sehr überrascht, wenn man sagt, naja,
eigentlich der Grundpfeiler, finde ich, ist Vertrauen.
Und zwar für mich schon fast mehr als in einer normalen Vanilla-Beziehung.
Weil das, was man da miteinander tut, sie muss sich darauf verlassen,
dass wenn sie das Safeword oder irgendwie einen Abbruch signalisiert,
dass ich das auch wahrnehme und auch dann auch aufhöre.
Andererseits muss ich mich aber auch bei ihr darauf verlassen,
dass sie mir die Signale gibt und nicht sagt, naja, ich ertrag das jetzt,
aber eigentlich ist das zu viel und ich will das Safeword nicht benutzen.
Und das ist halt so ein gegenseitiges Vertrauen, was meiner Meinung nach schon
über eine normale Beziehung hinausgeht.
Und da sind die Leute dann immer sehr sehr erstaunt drüber gewesen und ich habe
nie, also in meinen ganzen Jahren nie irgendwas Negatives erlebt.
Also es gab halt so die eine oder andere lustige Anekdote, wo das nicht so ganz
geplant war, dass das irgendwie rauskommt.
Aber ja, wie gesagt, ich habe nie negative Erfahrungen gemacht.
Das Einzige, wo ich auch schon damals und heute, was ich fernhalte,
ist das vor Arbeitskollegen.
Weil das einfach so, da heute leider die Gesellschaft noch ist,
dass sowas dann auch mal vielleicht gegen einen verwendet werden kann.
Sebastian
Das hängt ja dann so ein bisschen nach. Ich sehe jetzt auch keine Erkennungsmerkmale.
So einen Ring oder so sehe ich jetzt an dir nicht.
Sven
Der passt mir leider nicht mehr.
Sebastian
Die gibt es in unterschiedlichen Größen. Die kannst du überall bestellen.
Sven
Ich bin noch nicht wieder los gewesen. Da war ich ein bisschen faul.
Aber ich habe einen Ring tatsächlich zu Hause.
Sebastian
Ich habe ja noch zum Thema Outing stehen in den Kommentaren, Mama.
Sven
Ja, das Outing, was unfreiwillig gegenüber meiner Mutter war.
Sebastian
Oh Gott, wie passiert denn sowas?
Sven
Ganz einfach, sie hatte einen Zweitschlüssel für meine damalige Wohnung.
Sebastian
Oh Gott, niemals.
Sven
Also ich wusste, dass sie zu Besuch kommt. Ich war aber noch arbeiten und ich
hatte vergessen, dass ich das Buch, und jetzt muss ich kurz überlegen...
Die Wahl der Qual hieß der Buchtitel.
Sebastian
Ja, das habe ich unten auch stehen. Ein schönes Buch.
Sven
Genau. Und das habe ich aber vergessen wegzuräumen. Und dann weiß ich noch, ich war auf der Arbeit.
Da klingelt mein Handy von meiner Festnetznummer aus.
Das kann ja nur meine Mutter sein. Die will wahrscheinlich Bescheid sagen, dass sie da ist.
Und dann sagt sie zu mir, ja, ich habe hier was gefunden. Da müssen wir mal nachher drüber reden.
Und dann geht dieses Kopfkino auf der Arbeit ja los. Aber ich wusste ungefähr,
verdammt, das kann nur das Buch sein.
Und dann gab es abends ein Gespräch mit ihr, wo sie sehr verwundert war,
auch ihre Erziehung infrage gestellt hat in manchen Punkten,
aber es doch irgendwie verstanden hat.
Ja, das war so das unfreiwillige Outing gegenüber meiner Mutter.
Es gab nochmal einen Vorfall Jahre später, wo sie, ich weiß auch nicht mehr
aus welchem Grund das zur Sprache kam, und sie mich als psychisch krank betitelt
hat und das hat mich damals sehr getroffen.
Das hat sie aber, ich sag mal, ein oder zwei Tage später hat sie sich dafür
auch entschuldigt und hat das auch nochmal erklärt, dass sie das so auch nicht
gemeint hat, das glaube ich ihr auch.
Das war aber auch so dann vielleicht die einzige negative Erfahrung.
Sebastian
Aber die ist schon heftig, wenn dann quasi die eigene Mutter sagt hier…,
Ja, das könnte man ja mal behandeln, unterm Strich.
Sven
Ja, behandeln hat sie nicht gesagt.
Sebastian
Nein, aber schon psychisch krank, krank heißt ja immer, krank heißt immer, kann man auch gesunden.
Sven
Ja, ich weiß, wie sie es gemeint hat in dem Moment.
Also da ist es, ich wusste, dass sie das dann auch nicht so meint und ich wusste
auch, dass sie damit nichts anfangen kann.
Dass sie auch mit diesen ganzen, jemand anderes sagt, wer anderes zu tun hat
oder man schlägt sich, dass es weh tut und so weiter.
Das ist ja auch, glaube ich, für eine Mutter, die ihren Sohn liebt,
schwer zu verdauen und vielleicht noch schwerer, wenn er auch noch unten ist,
was ja bei mir nicht der Fall ist.
Aber ich glaube, das ist für eine Mutter schon schwierig nachzuvollziehen,
die auch noch aus einer anderen Generation kommt.
Ich weiß, ich könnte mir gut vorstellen, dass das heute anders ist vielleicht.
Sebastian
Ja, das ist natürlich, also da mag ich auch, ich sag mal so Menschen,
ich sag mal die 68er-Generation ein bisschen in Schutz nehmen,
weil da war natürlich viel, was wir im BDSM machen.
Der Mann sagt, die Frau tut, die Frau kocht und ihr größtes Problem ist,
was ziehe ich an und was koche ich.
Dem musste man sich jetzt erstmal Emanzipieren,
was auch wirklich Wichtig war und gut ist. Und jetzt fangen heute die jungen
Leute an genau damit zu spielen und das auch als sexuelle Präferenz quasi zu
wählen, übertragen, also wenn man das mal so ganz platt sieht,
das muss ein Schock sein.
Sven
Ist das nicht gut, dass man das jetzt wahlweise machen kann, dass dieser Zwang es
zu tun, wie in den 68ern weg ist?
Sebastian
Ja, also in den 50ern. Ja, aber das ist natürlich, das ist so,
da ist man ja gebranntes Kind.
Man hat damals viel Aufwand da reingesteckt, um das loszuwerden.
Und jetzt kommen die jungen Leute mit dem Scheiß von selber an.
Das kann doch nicht in Ordnung sein.
Das war natürlich das Feindbild damals und das ist echt so ein Ding,
das ist wahrscheinlich genauso wie das Tragen von Korsetts.
Die Revolution, die Frauen müssen kein Korsett mehr tragen. Endlich sind sie frei.
Und dann kommt noch Minirock und Co. auf die Welt und endlich die Befreiung. Und was machen die?
Jetzt gehen die abends auf Sexpartys. Und was tragen die Frauen? Korsett.
Also ich kann mir schon vorstellen, dass es da Generationen gibt,
die sagen, ihr habt sie doch nicht mehr alle.
Also ich habe da ein gewisses Verständnis. Auf der anderen Seite,
im Zweifel empfehlt diesen Podcast gerne weiter.
Das sind normale Menschen, die gute Laune haben. Es gibt auch wirklich Episoden, wo Profis sprechen.
Und wir haben es ja inzwischen auch schwarz auf weiß, dass BDSM
nicht mehr als Diagnose existiert, was wirklich ein Fortschritt ist.
Es ist zwar nur ein Stück Papier und es ist auch noch nicht bei allen Psychiatern,
Psychologen und so weiter angekommen, aber es breitet sich aus.
Es geht im Moment in die richtige Richtung, hoffen wir, die Richtung geht weiter.
Okay, aber da hast du deine Mama vielleicht auch nicht so ernst genommen,
wie du es hättest können und das Verhältnis ist quasi gerettet,
aber das ist jetzt kein Thema zu Hause.
Sven
Nein, das ist überhaupt kein Thema. Ich weiß, also ich wüsste auch nicht, ob mein Vater es weiß.
Ich weiß, der hat beim Umzug damals die Kiste mit den Utensilien getragen,
wo ich sag mal für eine Gerte und eine Spreizstange ist die Umzugskiste einfach nicht lang genug.
Also guckte es oben raus. Ich weiß nicht, ob mein Vater sich den Rest denken
kann oder ob meine Mutter dann mit ihm gesprochen hat. Ich habe es so nicht
getan und wie gesagt, aber alles andere, Freundeskreis und so weiter, war überhaupt nicht so.
Also ich habe dadurch nie wie andere, die dann erzählt haben,
ja, dann hat sich ein Teil des Freundeskreises verabschiedet,
weil sie damit nicht klarkommen, habe ich nie gehabt.
Sebastian
Ja, ich hoffe auch, dass so ein bisschen kinky zu sein, dass das schon etwas ist.
Also ich betrachte das immer so ein bisschen als, das wurmt mich manchmal so
ein bisschen, wenn es so ist, so ein bisschen kinky zu sein,
das ist schon irgendwie, das gehört zum guten Ton einer modernen Beziehung.
Mal ein bisschen was probiert zu haben. Nach dem Motto, die nehmen das ja nicht ernst.
Das hat mich irgendwann mal gestört. Inzwischen habe ich dann aber festgestellt,
nee, sollen sie alle machen, das ist super.
Und wenn sie dann feststellen, hat ihnen nicht gefallen, dann haben sie es mal
probiert und dann ist das völlig okay.
Also da merkt man, dass man sich so ein bisschen als, ja, wir machen aber das Richtige.
Diese Sichtweise mag ich momentan völlig abstreifen. Wer ein bisschen was kinky-mäßiges
macht, ist da vielleicht auch open-minded und eigentlich das brauchen wir in der Gesellschaft.
Wäre schön, wenn es in die Richtung geht. Jetzt hast du eben nochmal so ein
bisschen erwähnt, ja bei der Feuerwehr Dinge gemacht.
Die Feuerwehr ruft man auch, wenn man den Handschellenschlüssel verloren hat.
Gab es mal kinky Einsätze? Gibt es was zu erzählen?
Sven
Ja, einen Einsatz tatsächlich. Also in den ganzen Jahren, ich bin seit meinem
16. Lebensjahr dabei, genau ein Einsatz.
Und das war, wir wurden für die Polizei zur Amtshilfe zu einer Türöffnung gerufen,
weil der Nachbar sich beschwert hat,
dass aus der Nachbarwohnung ständig oder dauernd geklopft wird gegen die Wand.
Sebastian
Okay.
Sven
Gut, ich sag mal, die Nachbarn kannten sich auch und die haben sich wohl auch
verstanden, so was wir da in der kurzen Zeit erfahren haben.
Ja, und dann sind wir da hingefahren und haben diese Tür geöffnet.
Und dann drehen sich die ersten beiden Kollegen, die diese Tür geöffnet haben,
um, kriegten das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht, mussten sich das Lachen
verkneifen und liefen die Treppe wieder runter.
Und dann stand ich da in zweiter Reihe und dann wusste ich ja,
warum die gelacht haben.
Der Anlass war nicht ganz so schön. Aber ich sag mal, als Außenstehender doch
schon etwas lustig. Und zwar hat sich der Nachbar
per Self-Bondage, komplett in Latex eingehüllt und dann verschlossen mit Seilen
und so einem Zeitschloss, nee, Quatsch, kein Zeitschloss, sondern ein Schloss mit einem Schlüssel.
So, und diesen Schlüssel hatte er in einen Eiswürfel eingefroren,
damit er halt erst nach x Minuten da wieder beikommt.
Was wir hinterher erfahren haben, war das auch nicht das erste Mal.
Es ist bis dato auch immer wohl gut gegangen.
So, und dann ist es aber, durch welche Zufälle auch immer, so passiert,
dass dieser Eiswürfel samt Schlüssel unter den Heizkörper gerutscht ist,
wo er verschnürt nicht mehr dran kam.
Also kam er aus seiner Fesselung nicht mehr raus.
Und dann hat er sich, ja, robbenderweise, weil er wirklich wie in Embryonalstellung verschnürt,
in den Flur bewegt und hat da mit den Füßen immer gegen die Wand getreten und
hat gehofft, dass der Nachbar irgendwann mal die Schnauze voll hat und wen ruft,
der die Tür aufmacht, was dann auch passiert ist.
Sebastian
Wow. Scheiße, aber gut. Also wie soll ich das sagen?
Sven
Glück im Unglück.
Sebastian
Ja, definitiv. Das ist so ein bisschen der Haken.
Ich habe immer vor diesem Podcast gedacht, dass Self-Bondage doch eher selten ist,
aber das machen viele Menschen auch einfach zum Entspannen. Vielleicht nicht
so, dass sie hilflos sind, sondern,
was weiß ich, man muss lernen als Student und fesselt sich halt an den Stuhl,
an dem man sitzt, dann weiß man auch, dass man was zu tun hat.
Aber das ist natürlich jetzt hier so ein Fall, uff. Also Glück gehabt,
dass der Nachbar reagiert hat, Glück gehabt, dass ihr dann auch gerufen wurdet
und da auch was gemacht habt.
Ist scheiße gefährlich. Wie hat denn die Person reagiert? Habt ihr die dann
befreit selbst oder warst du dann schon wieder weg?
Sven
Wir waren dann weg. Also wir haben die Tür aufgemacht. Das ist unser Job.
Dann hat sich der Rettungsdienst nochmal einmal um denjenigen gekümmert und
ihn quasi aus seiner Zwangslage befreit.
Aber bei uns ist es so, wir öffnen generell bei der Feuerwehr die Türen und dann bleiben wir im Hintergrund.
Weil das ist dann Rettungsdienst, beziehungsweise je nach Lage auch Polizei
und dann halten wir uns raus, wir helfen dann dem Rettungsdienst,
wenn es noch mal nötig ist, mit einer Tragehilfe, wenn es irgendwo mal soweit kommt,
aber ansonsten halten wir uns im Hintergrund und fahren dann auch relativ zügig wieder.
Sebastian
Hast du noch mitgekriegt, wie lang die Person dann schon da in der Lage war?
Sven
Also so was der Nachbar berichtet hat, ging dieses Klopfen wohl über zwei Stunden.
Sebastian
Das ist jetzt lang, aber jetzt noch nicht Tage oder so.
Also die Person hat Glück gehabt und das ist auch gut und ja,
das ist halt das Risiko, ne? Aber okay.
Sven
Das Schöne war ja, die von der Feuerwehr wussten ja, was ich privat auch mache,
dass ich kinky unterwegs bin.
Sebastian
Ja, die Sprüche, die würde ich, da beneide ich dich nicht drum.
Sven
Und auf dem Rückblick durfte ich mir dann anhören, na, wann dürfen wir dich
denn mal aus deiner Wohnung?
Ich sag so, gar nicht, weil ich mich nicht selber fessel, sondern ich fessel
andere und dann habe ich halt gewisse Utensilien, auch wie so eine Schere,
immer griffbereit, dass wenn mal was passiert, dass ich nicht auf andere angewiesen
bin, um dann da irgendwo Hilfe zu leisten.
Also ja, die Sprüche durfte ich mir anhören.
Es ist auch eigentlich nur dazu gekommen, dass der Rest es wusste,
weil ich bin mit einem Kameraden, wo ich wusste, dass der kinky ist,
hatte ich von dem Bondage-Wochenende, quasi wo man mal wieder mit den acht Leuten geübt hat,
habe ich ihm Bilder auf dem Handy gezeigt.
Und was ich aber nicht gewusst oder mitbekommen habe, ist, dass zwei Leute noch hinter uns liefen.
Und der eine sagte dann so, Mensch, was sind denn das für Bilder, was ist denn das?
Und ja, dann habe ich gesagt, naja, das habe ich halt am Wochenende gemacht.
Oh, das ist doch hier mit Seilen.
Ja, das hat doch einen Namen. Ich sag so, ja, das nennt man Bondage.
Und dann wusste es natürlich, der Flurfunk ist schneller als alles andere.
Wir waren die Treppe noch nicht unten, da wussten es dann alle und das hat mich
dann auch, ich sag mal, zwei, drei Wochen begleitet.
Ja, ist vollkommen okay.
Sebastian
Okay, es war jetzt aber nicht so, dass man rausgemobbt wird oder so, ich weiß es nicht.
Also gerade so, ich sag mal, hier auf dem Dorf so eine Feuerwehr,
da weiß ich nicht, ob ich da auch nur ein Sterbenswörtchen sagen würde.
Aber auch jetzt bei der Türöffnung, ja, die gehen dann raus,
die grinsen dann mal, aber offenbar dann ist auch gut.
Sven
Ja, also die Sprüche waren dann eher so, wenn es mal wieder,
wir einen Dienst hatten mit Seilen und Knoten, wo dann die Sprüche kamen wie,
ja guck mal, wir haben doch hier jemanden, der macht das doch auch privat und so weiter.
Vollkommen normale Neckerei unter, ich sag mal, Kameraden, die sich wirklich gut kennen.
Also Feuerwehr ist ja, um mal ein bisschen abzuschweifen, eh ein ganz anderes Verhältnis,
also die Kameradschaft findet man sonst unter jahrelangen Freundschaften nur.
So und deswegen ist da so eine Neckerei vollkommen in Ordnung und an der Tagesordnung,
also das ist dann auch nicht, da war auch nie was Böswilliges dabei,
sondern es war dann eher so, ja jetzt machen wir mal heute Abend Knoten,
ach Mensch, der Sven kann doch mal, so.
Und dann hab ich gesagt, ja kann ich, aber dann brauch ich eine Person,
an der ich das machen kann. Dann war das Thema erledigt.
Sebastian
Ja okay, also wenn man damit ein bisschen selbstbewusst daran geht, geht das.
Würde mich ja interessieren, gibt es noch andere Sachen? Also man kann ja nicht
die einzige Person sein, die irgendwie ein bisschen kinky ist oder irgendeinen Spleen hat.
Also Spleen ist jetzt der falsche Begriff, aber aus deren Sicht wäre es ja ein
Spleen, wo andere dann auch irgendwas machen. Was weiß ich.
Wie der Kollege geht dann irgendwie zu irgendwelchen Swingertreffs und der
nächste macht dann ich weiß nicht was. Also wissen da alle voneinander was oder
ist man dann so der Paradiesvogel und der Einzige, der irgendwas zu verbergen hat?
Sven
Nee, man kennt sich auch relativ gut. Also da weiß man auch,
das hat dann aber auch nichts mit kinky Richtung zu tun.
Klar, durch solche Sachen kommen dann vielleicht auch mal Leute auf einen zu, die dann sagen
"Ach, du machst das auch? Ja, cool, ich mach das auch." So, und dann kommt man
so ins Gespräch, die sich vielleicht nicht trauen, sowas offen in die Welt hinauszurufen.
Müssen sie auch nicht. Das ist ja eine Privatsache, was jeder macht.
Wie gesagt, mein offener Umgang rührt auch daher, wie gesagt,
dass ich nie negative Erfahrungen mit Freunden gemacht habe und so weiter.
Und von daher, ja doch, man weiß dann über die anderen Kameraden,
weiß man auch das ein oder andere.
Sebastian
Ich muss da mal neugierig fragen, gab es oder gibt es ja immer tausend Fortbildungen,
ich habe jetzt auch wieder in der Zeitung gelesen, dass unsere Feuerwehr vor
Ort jetzt gelernt hat, wie man irgendwie im Gleiskörper arbeitet,
bei bla, die werden ja für alles fortgebildet offenbar und wie man,
ich kann es jetzt leider nicht respektvoller sagen, aber es steht ja wirklich
mal seitenweise in der Zeitung, dass sie jetzt gelernt haben,
mit der Leiter umzugehen.
Das klingt jetzt so abwertend. Nein, ist es nicht und das ist auch sau-schwer
und das ist kompliziert und muss ja auch sicher sein und keine Ahnung was.
Aber hat es da mal irgendwas gegeben in irgendeiner Fortbildung oder irgendwas,
wie gehe ich mit Menschen um, wenn die irgendwie einen Sexunfall haben oder so,
dass das auch für die okay ist und mir geht es jetzt hier auch ein bisschen darum,
die Hemmung ein bisschen abzubauen, dann wirklich auch mal den Notruf einfach
zu wählen und nicht irgendwie zu sagen, nein, wir kriegen das irgendwie ohne hin
und dann wird lieber tagelang der viel zu enge Ring irgendwie getragen oder
ich weiß nicht was oder der Notfall entsteht erst.
Seid ihr vorbereitet auf sowas, wie ihr damit umzugehen habt oder ist das eher
was, wo jeder für sich selber in sich rein grinst und das verarbeitet?
Sven
Ein klares Jein. Also es gibt, natürlich machen wir auch Fortbildungen,
wie kriegt man zum Beispiel einen festen Ring vom Finger.
Sowas gibt es schon, das bilden wir schon aus mit, was können wir da an unseren
Materialien alles nutzen, was haben wir dafür, worauf muss man achten.
Was wir auch haben ist, gewisse Leute von uns Kameraden sind in,
jetzt muss ich es richtig aussprechen, ich kenne mich nur die Abkürzung, PSNV.
Man möge mir jetzt nachsehen, das ist so eine psychologische Betreuung,
ganz salopp gesagt, für Katastrophenfälle, die speziell geschult sind,
wenn zum Beispiel Unfälle passieren.
Sebastian
Gut, aber so wie geht ihr mit Leuten um, wenn ihr bei denen in die Wohnung marschieren
müsst, weil keine Ahnung irgendwas ist und ihr erwischt die Menschen in irgendeiner
prekären, unangenehmen, peinlichen Situation.
Man sagt immer so schön, ja, das sind die gewöhnt. Jetzt höre ich von dir,
es hat in den ganzen Jahren einmal einen Einsatz gegeben.
Das sieht jetzt nicht nach Gewöhnung aus, ehrlich gesagt.
Sven
Also wir gehen damit professionell um, weil wir sehen unsere Arbeit in dem Sinn,
also wir wurden ja gerufen wegen irgendwas,
in dem Fall damals wegen einer Türöffnung, so, dann machen wir das und alles, was wir danach sehen,
ist, klar, muss ich ehrlich sein, man macht sich hinterher drüber lustig,
sag ich jetzt mal auf der Rückfahrt, man sagt dann mal was, ey,
guck mal, wie der da lag in Latex und eingepackt und hahaha.
So, das ist aber nie der Person gegenüber, sondern das ist halt,
weil die Leute einfach sowas noch nie hatten oder sowas live mal in ihrem Leben
gesehen haben. Die haben das vielleicht mal gehört, dass es Leute gibt, die sowas tun.
Aber wir gehen in dem Moment, wo um uns herum Angehörige, Betroffene,
andere Personen sind, gehen wir damit sehr professionell um.
Da lassen wir uns das nicht anmerken.
Sebastian
Ja, vielleicht ist die Feuerwehr auch da noch die letzte Instanz, die es mitkriegt.
Ich bin gespannt, ich werde dieses Jahr hoffentlich noch eine Folge mit einem Notarzt aufnehmen.
Bin gespannt, ob der mehr erlebt hat.
Sven
Mit Sicherheit, also die Geschichten, die wir so von Leuten hören,
die im Rettungsdienst tätig sind, also was vor allen Dingen Leute sich,
in welche Sachen sie welche Körperteile reinstecken, da ist es grenzenlos.
Sebastian
Ja, da empfehle ich eine Folge aus dem letzten Jahr.
Ich glaube, urologisch heißt sie. Ich bin gar nicht so sicher,
wie die Folge heißt, aber ihr findet sie.
Da hat eine Urologin mal ein bisschen erzählt und tatsächlich sehr spannend.
Aber jetzt, es steht hier schon seit Stunden, es gibt ein Ding der Woche und
mich würde interessieren, was das ist.
Ich habe es offenbar schon gesehen. Ich gebe dir mal deine Tüte,
deine Tasche, dein Trage-irgendwas und du holst jetzt da eine Kiste raus.
Sven
Ja, eine Holzkiste.
Sebastian
Ja, eine Holzkiste ist vielleicht ein bisschen untertrieben.
Liebes Publikum, schaut in die Shownotes, da gibt es Bilder.
Das ist ein, darf ich es in die Hand nehmen?
Sven
Ja klar, gern.
Sebastian
Okay.
Sven
Also das ist ein Bausatz gewesen, den ich geschenkt bekommen habe.
Sebastian
Ich glaube, ich beschreibe es erstmal. Also ihr kennt ja dieses,
wenn aus diesem Pappelholz, wenn da was rausgelasert ist, ganz viele Teile und
daraus ist etwas gebaut, ein Bausatz.
Den hast du geschenkt... Warum schenkt jemand dir so einen Bausatz?
Ich verrate noch nicht, was es ist.
Sven
Einfach, weil sie zu Besuch kam und ich davor Geburtstag hatte und sie mir das
als Geburtstagsgeschenk geschenkt hat, weil sie weiß, dass ich gerne bastle.
Sebastian
Okay, du bastelst gern. Und du hast gebastelt und zwar mit Erfolg.
Ich habe hier in der Hand einen Würfel, so Kantenlänge um die 18 Zentimeter würde ich sagen.
Und es ist ein Tresor. Und zwar ein richtiger Tresor.
Also ich sehe hier ein großes Zahnrad mit Zahlen drauf. Man kann da auch drehen
und bewegen. Du weißt die Kombination.
Sven
Nicht zumachen bitte, weil das Problem ist, ich weiß die Kombination.
Aber dadurch, dass das aus Holz gebaut ist, es funktioniert, aber es hakt sehr stark.
Und deswegen habe ich das einmal gemacht und habe dann einen Anfall gekriegt,
das wieder aufzukriegen.
Passgenauigkeit ist super von diesen Bausätzen, aber halt so Mechanik mit Holzteilen,
die dann aufeinander reiben, ist dann nicht so schön.
Sebastian
Es sieht toll aus. Also es sieht aus wie Dagoberts großer Tresor und also ich
dreh jetzt hier nicht dran rum, aber ja man sieht wirklich diese ganze Mechanik, diese Schließmechanik,
sieht schon mal eindrucksvoll aus, hat auch ein bisschen Gewicht aber,
und ich habe schon gelunst, da drin sind Dinge.
Sven
Ja. Da drin sind Zettel.
Sebastian
Ich vermute mal, das sind die eigentlichen Dinge der Woche.
Sven
Nee, die ganze Box mit den Zetteln ist das Ding der Woche.
Sebastian
Ich greife einfach mal rein und ziehe mal so einen Zettel raus.
Ich habe jetzt einen Zettel in der Hand.
Sven
Ich bin gespannt, was drauf steht.
Sebastian
Ja, ich auch. Ist sogar auch gedruckt.
Sven
Meine Handschrift kann keiner lesen.
Sebastian
Ruinierter Orgasmus, anschließend Orgasmus. Ah, das sind also...
Sven
Du hast doch gleich den richtigen Zettel.
Sebastian
Ja, das Thema haben wir auch gleich noch auf dem Zettel. Ich ziehe nochmal einen
zweiten. Das klappt gleich zu. Ich hoffe, ich mache nichts kaputt.
Sven
Nein, nein, das ist robust.
Sebastian
Gerte. So, und dann ziehe ich nochmal einen dritten. Es sind noch mehr drin,
aber ich glaube, nach dreien reicht es dann.
Schau mal. Also ich finde die Kiste erstmal ziemlich cool. Das heißt,
die Kiste, den Tresor relativ cool.
Und Paddle. Okay, also das hier ist ein Spielbeschleuniger.
Sven
Ja, tatsächlich. Es sind Sachen, die meine Spielpartnerin und ich gerne machen.
Manche Sachen, die auch sie nicht gerne macht, so wie das erste, was du vorgelesen hast.
Und das habe ich einfach mal auf Zettel gedruckt und man kann daraus wunderbar ziehen und dann sagen,
ach komm, das probieren wir heute mal und dafür die Kiste. Das ist quasi der Gegenstand der Woche.
Sebastian
Ich habe noch mehr raus gezogen. Bondage, gummierter Rohrstock.
Okay, also das heißt, das Spiel bekommt einen gewissen Zufallsfaktor.
Sven
Ja.
Sebastian
Und es wird rausgezogen und dann wird getan, was drin steht.
Sven
Genau. Oder eingebaut mit.
Sebastian
Wer zieht denn? Du oder sie?
Sven
Wir beide.
Sebastian
Okay, wie viele? Du kannst ja so lange ziehen, bis die Kiste leer ist.
Sven
Von bis. Also meistens jeder eins.
Sebastian
Was ist denn Subbie-Schreck? Habe ich hier gerade gezogen.
Sven
Das ist, so ist die Produktbezeichnung von dem Ding.
Das ist eine lange Plastikgerte, die auch bei nicht viel Kraft doch ganz schön weh tut.
Sebastian
Also das heißt, das ist so wirklich ein, was machen wir heute?
Oder ist das eher eine Konsequenz, dass du hier was raus ziehst?
Sven
Nee, das ist so ein bisschen, was machen wir heute?
Sebastian
Das heißt, ich könnte jetzt gleich noch ein paar Zettel beschriften und mit dazu werfen...
Sven
Gerne!
Sebastian
...und dir nicht mal verraten, was drauf steht...
Sven
Doch!
Sebastian
... und dann passieren die Dinge.
Sven
Früher oder später vielleicht, ja.
Sebastian
Ja, okay. Gut, man könnte auch würfeln, ne?
Also wo liegt der Reiz, dass man, ich sag mal, ein bisschen dem Zufall überlässt, was gespielt wird?
Sven
Das ist einfach, ja, keine Ahnung. Ich kam auf die Idee, hab's einfach umgesetzt.
Wir haben das jetzt aber auch noch nicht, glaube ich, einmal ausprobiert, genau.
Und von daher, ja, es war einfach mal so eine nette Idee, um das mal zu gucken, ob das ankommt.
Und der Reiz, ja, wie gesagt, da sind auch manche Sachen drin,
die sie nicht so mag. So, und da muss sie dann halt durch.
Sebastian
Ja, also wirklich so ein bisschen, das Schicksal hat entschieden,
deshalb passiert das jetzt. Da kannst du natürlich auch ein bisschen Verantwortung abgeben, ne?
Sven
Natürlich.
Sebastian
Ich versuche jetzt nochmal ein schönes Foto davon zu machen,
das ich in die Shownotes rein stelle.
So, mal gucken, das ist ja das Schöne an diesem Podcast, die Bilder sind immer
ein bisschen, ja, es sind halt Schnappschüsse, ne? So, aber ich glaube,
ich habe jetzt ein paar schöne.
Was fehlt denn da drin? Hast du schon welche raus genommen für heute?
Sven
Nee, nee, nee, da ist keiner raus. Also ich habe jetzt nichts zensiert für heute.
Sebastian
Das ist natürlich unfair, weil da hat natürlich Subbie jetzt nichts rein geworfen, ne?
Sven
Ja, ach, das ist...
Sebastian
Was könnte man denn als Top Subbie Gutes tun? Eine kalte Dusche,
ein schönes heißes Bad oder,
also könnte man ja auch verwenden, um da so ein bisschen Gleichgewicht reinzukriegen.
Ich gucke jetzt nur auf deine Reaktion.
Sven
Ja, könnte man, habe ich aber nicht. Aber die Überlegung, ja,
wie gesagt, wir haben es einmal ausprobiert, das ist also noch definitiv ausbaufähig.
Aber ja, warum nicht, da könnte auch sowas drinstehen, wir gehen abends schön
essen irgendwo, spontan.
Also das muss ja auch da nicht was mit Kinky zu tun haben.
Sebastian
Das ist dann ja auch zwangsweise spontan, weil man weiß es ja vorher nicht,
es sei denn, du hast alle Zettel natürlich ersetzt.
Aber das ist nochmal so ein Ding, ich hatte ja das erste Teil Orgasmus raus gezogen
und da steht hier tatsächlich auf meiner Liste, der weibliche Orgasmus.
Sven
Schön.
Sebastian
Darüber haben wir uns jetzt gar nicht so groß unterhalten im Vorfeld.
Also eigentlich bist du ja Top, da ist ja eigentlich dein Orgasmus das interessante und wichtige.
Sven
Ja, ich mag es aber auch, sie zu sehen, wenn sie kommt und ihren Spaß hat.
Also das ist auch etwas, was ich gerne mache.
Natürlich dann halt auch wieder in gewissen Nuancen, dass ich sage,
nö, du musst vielleicht auch erstmal was tun, dass du dir das verdient hast.
Oder man zögert das halt auch hinaus oder lässt sie auch gar nicht kommen und
sagt, nö, heute mal gar nicht.
Und die Reaktion einfach wieder dann zu sehen, so manches Mal das Bockige,
so nach dem Motto, ich will aber und du kannst mich doch hier nicht,
du hast mich doch schon vor dem Treffen irgendwie eine Woche nicht kommen lassen.
Ja, ist das mein Problem oder ist das deins?
Sebastian
Okay, damit kommen wir jetzt. Ich überlege die ganze Zeit, ob Orgasmuskontrolle D/S ist oder nicht.
Also irgendwie ist es ja D/S, weil es ist ja rein wortbasiert,
es sei denn, du arbeitest mit Keuschheitsgürteln.
Sven
Das Problem ist ja Frauen-Keuschheitsgürtel. Seitdem es irgendwelches Vibrationsspielzeug
gibt, habe ich noch nichts gefunden, was zu 100 Prozent, ja,
sie davon abhält, möchte ich auch gar nicht.
Also ich habe schon mal darüber nachgedacht, ich sag mal, mehr aus Symbolcharakter
einen günstigen zu kaufen, einfach, ich sag mal, wie gesagt,
aus Symbolcharakteristik raus zu sagen, hier, den hast du jetzt an und so weiter,
damit sie Bescheid weiß.
Aber so ein ja, so einen wirklichen, der alles abschirmt,
dass gar nichts geht, den hat noch keiner erfunden.
Sebastian
Ja, und wenn, dann funktioniert irgendwas Wichtiges nicht mehr.
Ja, weil es ist natürlich an der Stelle auch, du sagst, nee, lass das mal eine Woche.
Und da muss man immer darauf achten, liebes Publikum, das funktioniert nicht bei allen Menschen.
Es gibt Menschen, bei denen geht die Libido in den Keller, wenn man nichts macht.
Es gibt andere, da geht sie hoch.
Aber allein dieses, da du sagst, ich will das so, und dann wird das ziemlich sicher eingehalten.
Dann kannst du noch so arschig sein und sagen, heute nicht.
Sven
Ja, das geht. Wunderbar. Kommt natürlich auch immer auf sie drauf an.
Wenn sie mich geärgert hat und so weiter oder irgendwo meint,
ihre fünf Minuten zu haben, dann kann ich genauso.
Sebastian
Okay. Also ist das schon so ein zentrales Spielelement für dich?
Sven
Ein zentrales nicht. Es ist ein Spielelement, ein sehr interessantes.
Sebastian
Wo ist die Faszination?
Sven
Die Macht zu haben über eine Körperfunktion einer anderen Person,
über die Lust der anderen Person, das macht den Reiz für mich zumindest aus.
Sebastian
Ja, da komme ich gleich so ein bisschen auch rüber, wie sexuell ist Spielen
für dich? Ist das überhaupt was Sexuelles und ist das auch mit Sex verbunden
oder ist das etwas, wo du sagst, das ist völlig abgetrennt?
Sven
Für mich ist es nicht abgetrennt, weil ich das auch gerne während des Spiels, Elemente davon nutze.
Also sei es irgendwo die Befriedigung mit Spielzeug, mit Fingern.
Das gehört für mich in eine Session mit dazu, weil ich das dann in Kombination
mit Schmerz auch ganz gerne nutze.
Sex, es ist für mich was sexuelles. Also Spielen ist für mich was sexuelles.
Das ist etwas, zwei Personen, privat. Man ist mal mehr, mal weniger nackt dabei.
Das ist dann schon irgendwo was, wo ich sage, das geht in die sexuelle Richtung.
Sex an sich, ja, ist schön, wenn es hinterher, wenn man, ich sag mal,
dann fertig ist und dann passiert das einfach oder es geht ineinander fließend
über. Ist das was Schönes.
Gehört aber nicht jedes Mal für mich da mit zu. Es geht auch ohne.
Schöner ist es natürlich, oder anders gesagt, ich nutze das manches Mal,
es muss dann auch keinen Sex geben, aber ich kann mir ja auch anderweitig einen Orgasmus verschaffen.
Da muss ich ja auch nicht unbedingt involviert sein.
Und das ist schon auch was, was ich versuche anzustreben, dass das zumindest dann drin vorkommt.
Sebastian
Ich kenne dieses Gefühl nach einer schönen, auch anstrengenden Session.
Manchmal ist man einfach so schön befriedigt, platt und so schnöde Dinge wie
ein Orgasmus, ach scheiß drauf.
Das passt jetzt so, es braucht jetzt gar nichts mehr.
Jetzt ist einfach gut. Das ist so die BDSM-Version von, ich bin gekommen und
leg mich auf die Seite und schlaf ein.
Nein, aber dieses, ich bin einfach glücklich und befriedigt,
das ist etwas, das kann für mich persönlich nur BDSM bieten,
ohne einen Orgasmus dieses Gefühl zu erreichen.
Sven
Das ist auch mal ganz schön.
Das Gefühl kenne ich, aber ja, das war aber selten, dass dieses Gefühl da war,
dass ich gesagt habe, jo, das reicht mir jetzt vollkommen, komm,
wir kuscheln uns jetzt irgendwo noch aufs Sofa, Aftercare und so weiter oder
wir kuscheln uns ins Bett und schauen noch irgendwie einen Film oder sonst irgendwas.
Ja, schon gehabt, aber nicht häufig.
Sebastian
Okay, jetzt erwische ich dich ja heute an so einem Tag, an so einem Sprungtag, sage ich mal.
Die letzten Jahre ist das alles so ein bisschen weniger geworden, aber nicht nichts.
Man trifft sich, man hat Spaß, man hat Sessions, alles da.
Aber jetzt willst du wieder mehr.
Das heißt, es geht quasi jetzt wieder los und ich finde das auch sehr exemplarisch,
weil es gibt sehr viele Menschen, die zwischendurch echt sagen,
ich habe andere Baustellen im Leben und ich habe dann auch mich nicht drum kümmern können,
wollen, müssen und es gibt halt andere Prioritäten und dann kommt das wieder.
Ich finde ja immer, BDSM geht ja nicht weg. Das ist ja eigentlich sehr schön daran.
Wenn ich jetzt, wir wollen mal orakeln, wenn ich dich jetzt in zwei Jahren nochmal
hier einladen würde, was möchtest du bis dahin erlebt haben oder getan haben?
Gibt es neue Kinks, die du gern mal probieren möchtest?
Gibt es Veranstaltungen wo du sagst, oh, da muss ich jetzt mal hin,
willst du wieder voll rein oder sagst du langsam und chillig,
was ist so deine Vision von deinem Kink?
Sven
Meine Vision ist, ich möchte erstmal jetzt wieder den Austausch suchen mit Gleichgesinnten.
Dass man, ich sag mal, wieder auf einen Stammtisch fährt, dass man sich mit Leuten unterhält.
Langfristig wäre es schön, eine Partnerin zu finden, die annähernd dieselben
Vorstellungen hat, auch was das Kinky-Sein angeht, also dieselben Vorlieben hat.
Das wird ja nie zu 100% passen, das ist ja vollkommen logisch irgendwo.
Man wird immer so gewisse Randbereiche haben, wo man sagt, ja,
das mag ich mehr als du, das mache ich vielleicht, weil du es magst und so weiter.
Neue Kinks ausprobieren auf alle Fälle, also ich würde gerne mal in die weiße
Richtung, so in den Klinikbereich, Nadeln, Katheter, in diese Richtung gehen,
das reizt mich irgendwie.
Kann natürlich auch sein, dass das nur wieder ein Kopfkino-Ding ist und wenn
man es ausprobiert, so, hm, ha, anders vorgestellt.
Aber das ist noch was, was ich gerne mal ausprobieren würde,
wo meine Spielpartnerin schreiend wegrennt und einfach sagt,
ne, ist mit mir nicht möglich.
Was auch vollkommen okay ist, das respektiere ich auch.
Aber das wäre es nochmal, so wie gesagt, langfristig mal eine Partnerin zu finden,
mit der man, ja, seine Kinks halt einfach ausleben kann und wo es einfach funktioniert.
Sebastian
Ja, dazu muss man halt rausgehen. Die Zeit hast du jetzt wieder.
Sven
Ja.
Sebastian
Finde ich gut. Ich drücke dir natürlich die Daumen, dass das gelingt.
Und das habe ich tatsächlich auch in den letzten Monaten immer im Mail-Postfach
vom Podcast öfter gesehen.
So dieses, ja, ich war jetzt lange raus und dann kam Covid und wie finde ich
denn wieder einen Einstieg?
Ich glaube, das ist eine Sache, das fände ich toll, wenn du das im Blog zur
Folge vielleicht noch so ein, gelegentlich mal so einen kleinen Zwischenstand hergeben würdest.
Für die Menschen, die das hier auch hören und sagen, ja, ich bin jetzt eigentlich
genau in derselben Situation und ich würde jetzt gerne mal wieder die ersten Schritte machen.
Fällt es dir schwer, jetzt wieder zu sagen, ich gehe raus und mache was?
Man muss ja, das ist wie mit Sport, man muss irgendwann halt mal wieder anfangen.
Sonst passiert halt nichts.
Kostet dich das ein bisschen Überwindung oder meinst du, das ist jetzt einfach
so zack und dann ist es wieder da?
Sven
Da ich schon immer ein sehr offener Mensch war, habe ich damit wenig Schwierigkeiten.
Auch bedingt dadurch, dass ich als Kind durch die elterliche Situation sehr
viel umgezogen bin und immer wieder neue Schule, neue Freunde suchen,
immer wieder rein gerutscht bin, macht mir das so nichts aus.
Klar, man ist, so wie heute Morgen auch zum Podcast, ey, ich freue mich drauf,
so ein bisschen Bauchkribbeln ist halt auch dabei.
Sebastian
Das hoffe ich.
Sven
Und so wird es halt auch sein, wenn ich jetzt gucke, wo ist wieder ein Stammi
und da dann das erste Mal wieder hinfahre, da wird auch das Bauchkribbeln wieder
da sein, man wird da erstmal wieder gucken und so, ja, wie sind die Leute,
weil man weiß es ja nicht, man kennt die Leute ja vorher nicht.
Aber da bin ich sehr offen und habe damit auch noch nie Probleme gehabt.
Sebastian
Ich bin sehr gespannt. Kannst du dir vorstellen, wieder online was zu machen
mit einer Person, die weit weg ist? Oder bist du jetzt dem entwachsen?
Sven
Gute Frage, ich kann es dir nicht beantworten, ich weiß es nicht.
Also ja, zu Anfang ja, aber kommt immer so drauf an, wie weit weg,
wie findet man den Rhythmus, dass man sich sieht.
Das hat so viele Faktoren, dass ich jetzt nicht sagen könnte,
ich würde es nicht ausschließen, ich würde es aber auch nicht bejahen.
Sebastian
Ja, das ist natürlich jetzt ein bisschen gemein, dass ich die Fragen auch so
stelle. Man könnte jetzt auch weiter fragen, würdest du auch was machen mit
einer Person, die noch gar keine Vorerfahrung hat?
Sven
Ja, tatsächlich, ja, habe ich auch schon. Also würde ich machen.
Ich bin da nicht so, dass ich dann sage, komm, du musst jetzt die Erfahrung haben.
Ich entdecke das dann auch gerne mit der Person gemeinsam. Natürlich muss man
dann halt gucken, passt das auf lange Sicht gesehen oder passt das nicht.
Aber das wird man rausfinden. Aber kategorisch ausschließen, nein, würde ich nicht.
Sebastian
Ja, also ich glaube, wenn du erstmal die Person kennenlernen willst,
dann ist das ja eine relativ entspannte Geschichte.
Okay, es gibt hier die kleine Tradition der sogenannten Shorts.
Ich habe mir nämlich jetzt während der Aufzeichnung hier ein paar Sachen raus geschrieben
und das sind Dinge, da kannst du was ganz Kurzes, ein kurzes Statement zu geben.
Das können zwei, drei, vielleicht auch mal zehn Sätze sein, aber eher zwei,
drei und einfach mal gucken, was du dazu sagst. Ich fange einfach mal an und
werfe dir mal hin, Alumni.
Sven
Der Stammtisch der SMJG, der Leute, die über 25 sind.
Sebastian
Ja, genau, über 27, genau.
Sven
Ach, genau, 27.
Sebastian
Entschuldigung, liebes Publikum, ich weiche jetzt von den Regeln ab, ist egal.
Wenn du quasi der SMJG entwachsen bist, für viele Menschen ist dann
quasi so ein Cut. Die sind aus der SMJG raus, weil sie sind halt nun mal zu alt.
Und dann, als es die Alumni so noch nicht gab, da standen die Leute relativ
orientierungslos dann erstmal auf anderen Stammtischen, weil man ist halt da
raus. Und durch die ganzen Alumni-Sachen ist das natürlich einfacher geworden.
Hast du das mitgenommen?
Sven
Nein, habe ich nicht, weil ich bei der SMJG aber auch seit Jahren schon raus
bin. Und deswegen ist dieser Übergang, hatte ich nie.
Irgendwann war dieser Bruch drin, da war ich noch im SMJG-Alter,
also unter 27 und dann war der Bruch und dann bin ich aber auch nie wieder dann
bei der SMJG quasi eingestiegen.
Sebastian
Okay, so und jetzt aber echte Shorts. Ich werfe dir hin, Safeword.
Sven
Wichtig für den Anfang, kann man meiner Meinung nach weglassen,
wenn man sich wirklich, wirklich gut kennt und auch die nötige Empathie hat,
um eine andere Person zu lesen.
Sebastian
Reaktionsfetischismus.
Sven
Beschreibt mich sehr gut.
Sebastian
Sanft.
Sven
Ist schön zu Anfang und zum Ende. Zwischendrin darf es auch gerne mal etwas härter werden.
Sebastian
Der gute Dom probiert alles selbst an sich aus.
Sven
Zum Teil ja. Alles ausprobiert? Nein.
Aber ich sag mal, grundsätzlich sollte man gewisse Sachen, sowas wie Schlaginstrumente
mal an sich ausprobieren, um zu wissen, wie es sich überhaupt anfühlt,
weil es doch arge Unterschiede gibt.
Sebastian
Switchen.
Sven
Schon mal drüber nachgedacht, nie ergeben. Würde ich aber auch nicht ausschließen.
Könnte vielleicht mal passieren mit der richtigen Partnerin.
Sebastian
Machtrausch.
Sven
Ist das Äquivalent zum Fliegen der Sub. Und sehr schönes Gefühl.
Sebastian
Das waren meine Shorts. Ich habe jetzt hier noch so in Klammern so stehen, Klamotten.
Sven
Es gibt nichts Schöneres als eine Frau in Latex mit einem Korsett.
Sebastian
Ja, und neben wem steht sie dann?
Sven
Neben mir.
Sebastian
In Jeans.
Sven
Nein, dann natürlich im, also ich bin nicht der Latex-Typ, der selber das trägt.
Ich finde das an Frauen unheimlich anziehend, also es ist jetzt auch kein Fetisch,
sondern ich finde das unheimlich reizend.
Ich selber präferiere den ganz klassischen Anzug bei mir.
Sebastian
Okay, in schwarz?
Sven
Nein, es darf auch gerne mal etwas Farbe drin sein. Also ein Blau, oder auch ein ganz klassisches Weiß.
Es muß nicht scharz in schwarz sein.
Sebastian
So ganz zum Schluß, ich habe noch unser schönes "A) oder B)"-Spiel.
Das ist ja auch eine relativ neue Tradition im Podcast und ich bekomme sehr schönes Feedback.
Liebes Publikum, ihr dürft mir auch gerne weitere Wortpaare schicken. Ich werde sie teilweise einbauen.
Funktioniert so: Ich hab hier eine Liste mit Wortpaaren. Ein paar.
Und du darfst dich immer für eins entscheiden. Und dann können die Menschen
Schlüsse daraus ziehen, aus dem, was du da von dir gibst. Und wir machen das
jetzt auch ganz schnell.
Und keine Sorge, es gibt keine falschen Antworten. Es gibt nur Erkenntnis zu gewinnen. Bereit?
Sven
Ja.
Sebastian
Okay.
Eule oder Lerche?
Sven
Eindeutig Eule.
Sebastian
Konsens oder Risiko?
Sven
Konsens.
Sebastian
Risiko oder googeln?
Sven
Googeln. Wobei das beides dasselbe ist für mich.
Sebastian
D/S oder Impact?
Sven
D/S.
Sebastian
Fragen oder benutzen?
Sven
Mal so, mal so, kommt auf die Situation drauf an.
Sebastian
Du musst dich entscheiden.
Sven
Beides?
Dann die sichere Variante: fragen.
Sebastian
Okay. Geplante Session oder spontane Session?
Sven
Spontane.
Sebastian
Materialschlacht oder Minimalismus?
Sven
Materialschlacht.
Sebastian
Sommer oder Winter?
Sven
Winter.
Sebastian
Drinnen oder draußen?
Sven
Drinnen.
Sebastian
Jetzt wenig oder später mehr?
Sven
Später mehr.
Sebastian
Fifty Shades oder Geschichte der O?
Sven
Geschichte der O.
Sebastian
Buch oder Film?
Sven
Buch.
Sebastian
Dialog oder Cumshot?
Sven
Cumshot.
Sebastian
Sex oder Spielen?
Sven
Spielen.
Sebastian
Flogger oder Gerte?
Sven
Gerte.
Sebastian
Paddle oder Rohrstock?
Sven
Oh, jetzt wirst du gemein. Rohrstock.
Sebastian
Wasser oder Strom?
Sven
Strom.
Sebastian
Aha. Halsband oder Halsreif?
Sven
Halsband.
Sebastian
Party oder Spielabend?
Sven
Was ist Spielabend für dich?
Sebastian
Zu zweit, zu dritt, zu viert, privat.
Sven
Dann lieber Spielabend.
Sebastian
Safeword oder kein Safeword?
Sven
Safeword.
Sebastian
Kekse oder Chips?
Sven
Äh, haha, Kekse.
Sebastian
Ist auch gut, wenn du jetzt Chips gesagt hättest, hätte ich mich jetzt geärgert,
weil ich habe heute nur Kekse aufgebaut. Aftercare oder schnell weiter?
Sven
Aftercare.
Sebastian
Seile oder Handschellen?
Sven
Seile.
Sebastian
Schlafzimmer oder Wohnzimmer?
Sven
Aktuell Wohnzimmer. Ist mehr Platz.
Sebastian
Orgasmus oder Verweigerung?
Sven
Verweigerung.
Sebastian
Ausschlafen oder Session?
Sven
Für eine Eule ganz schwierig. Ich sage Session.
Sebastian
Frühstück oder Session?
Sven
Session. Ich frühstücke nicht.
Sebastian
Erst Netflix oder erst Session?
Sven
Erst Session.
Sebastian
Hund oder Katze?
Sven
Damit kann man ja nur falsch liegen. Ich bin, glaube ich, eher der Katzenmensch.
Sebastian
Wasser oder Softdrink?
Sven
Wasser.
Sebastian
Okay, warte, da muss ich, ah ja, hier muss ich weitermachen. Sekt oder Selters?
Sven
Selters.
Sebastian
Okay, bei Selters geht es hier weiter. Tee oder Kaffee?
Sven
Tee.
Sebastian
Kaffee oder Cola?
Sven
Cola.
Sebastian
Tee oder Cola?
Sven
Cola.
Sebastian
Brav oder Brat?
Sven
Brat. Macht mehr Spaß.
Sebastian
Chatten oder anrufen?
Sven
Anrufen.
Sebastian
Geben oder nehmen?
Sven
Geben.
Sebastian
Dom oder Sub?
Sven
Dom.
Sebastian
Masochist oder Sadist?
Sven
Sadist.
Sebastian
Überraschen lassen oder vorbereitet sein?
Sven
Ich bin lieber vorbereitet.
Sebastian
Lob oder Tadel?
Sven
Lob.
Sebastian
Mayday oder Stopp?
Sven
Mayday.
Sebastian
Lack oder Latex?
Sven
Latex.
Sebastian
Latex oder Leder?
Sven
Latex.
Sebastian
Leder oder Metall?
Sven
Leder.
Sebastian
Latex oder Metall?
Sven
Latex.
Sebastian
Klar. Sehen oder fühlen?
Sven
Sehen.
Sebastian
Hören oder sehen?
Sven
Sehen.
Sebastian
Schwarz oder Rot?
Sven
Kombination aus beiden. Schwarz. Machen wir ganz klassisch schwarz.
Sebastian
Okay. Schwarz oder gelb?
Sven
Schwarz.
Sebastian
Gelb oder grün?
Sven
Grün.
Sebastian
Verein oder Verschwörung?
Sven
Dann lieber Verein anstatt Verschwörung.
Sebastian
Machen oder konsumieren?
Sven
Machen.
Sebastian
Oral oder anal?
Sven
Definitiv oral.
Sebastian
Name oder Pseudonym?
Sven
Name.
Sebastian
Bilder schicken oder Gedicht schicken?
Sven
Da ich überhaupt nicht kreativ bin, was das angeht, Bilder.
Sebastian
Also ich gebe ja zu, ich hatte irgendwie dieses Wort angefangen mit "Dick Pic oder"
und dann fiel mir nichts Passendes ein. Auto oder Bahn?
Sven
Auto.
Sebastian
Auto oder Fahrrad?
Sven
Auto.
Sebastian
Regeln einhalten oder Regeln brechen?
Sven
Regeln brechen.
Sebastian
Regeln einhalten oder nur dehnen?
Sven
Dehnen.
Sebastian
Moral oder Unvernunft?
Sven
In dem Kontext Unvernunft.
Sebastian
Sehr schön, genau die richtige Antwort. Wir haben sie alle. Diesmal waren es
57 Stück, die Liste wird länger.
Da waren einige Überraschungen dabei, wie sich das gehört. Ich habe auch fleißig mitgeschrieben.
Und ja, da können Menschen jetzt wirklich Schlüsse draus ziehen.
Aber eigentlich ist das sehr konsistent.
Sven, wir haben ein bisschen gesprochen. Ich habe ein paar Kleinigkeiten ausgelassen.
Hier steht noch zum Beispiel sowas wie Symbole auf meiner Liste.
Aber das sind Dinge, die werden wohl warten müssen, dass du sie jemandem persönlich erzählst.
Sven
Gerne.
Sebastian
Man kann dich über die Podcast-Webseite erreichen, wie ich vermute.
Sven
Ja.
Sebastian
Das kannst du ja selbst bestimmen, ob und wann das geht.
Ja, also ich finde eigentlich den Moment, zu dem wir aufnehmen,
der ist halt wirklich sehr schön, weil das wirklich so ein, das war viel,
dann hat sich das nochmal verändert,
nochmal ein Stück zurück treten und jetzt wieder die Ressourcen haben und sagen,
okay, jetzt starte ich durch und ich fange mit dem Podcast an.
Ist ein schöner Weg und das wird auch die nächsten Jahre extrem spannend und ich hoffe,
dass du wirklich ein bisschen weiter berichtest auch wie du die Veränderung in
Szene und auf Stammtischen und bei Menschen dann auch wahrnimmst weil ich glaube,
da hat sich in den letzten Jahren sehr sehr viel gewandelt also auf das Update
wäre ich mal sehr gespannt und heute haben wir schon mal einen Punkt gesetzt.
Ich wünsche dir einfach unglaublich viel Spaß und Freude und Sessions und Erfahrungen
und Dinge mit Spielgeräten und dass auch diese Losbox da möglicherweise,
dass da noch ganz andere Sachen reinkommen,
an die du heute noch nicht einmal zu denken wagst. Hat mir unglaublich viel Spaß gemacht.
Sven
Mir auch. Also es war eine sehr angenehme Aufnahme.
Sebastian
Ja, das hoffe ich. Ich gebe mir immer Mühe, dass sich Menschen hier ein bisschen wohlfühlen können.
Und du hast das ja total entspannt mitgemacht. Das heißt, man merkt auch,
wenn bei dir in der Session mal wirklich was schief geht, dann bist du da wahrscheinlich
die entspannteste Person der Welt. Und dann wird das schon alles werden.
Sven
So ist das.
Sebastian
Sehr gut. Ja, dann wünsche ich dir eine wunderbare Heimreise.
Ich werde diese Folge bauen und veröffentlichen. Und iebes Publikum,
wenn ihr Sven kontaktieren wollt, warum auch immer, vielleicht habt ihr auch
Ideen, was in diese Kiste alles rein kann,
kunstderunvernunft.de, dort die Folge anklicken und da das Profil von Sven und
da könnt ihr dann ja alles mögliche sehen, anschreiben, was ihr wollt und vielleicht
gibt es ja auch wirklich dann bis dahin ein paar Updates,
wenn ihr das irgendwie ein bisschen später hört als April 2024,
dann stehen die Chancen halbwegs gut, glaube ich, jetzt einfach mal zu behaupten,
du könntest ja ein Gedicht da reinschreiben ins Folgenblog.
Sven
Da ich auch so kreativ bin, was das angeht, nee, nee, das lasse ich lieber.
Sebastian
Wenn der Tag kommt und du das tatsächlich tust, dann hat sich da was getan.
Nein, also ich schreibe auch keine Gedichte, um Gottes Willen, ja.
Für die ich mir schon vorstelle, ne. Das Podcastsubbie schnubbit um den Podcast, keine Chance.
Sven
Dafür gibt es doch Chat-GPT.
Sebastian
Genau, das ist die Lösung für alle lyrischen Probleme.
Hat mir sehr, sehr viel Spaß gemacht und ich drücke die Daumen,
dass du wirklich jetzt genau diesen Start hast und dass die nächsten Jahre unfassbar
kinky aufregend für dich werden.
Kann ich nur sagen, viel Spaß und wir hören voneinander.
Sven
Ja, danke und schöne Ostertage.
Sebastian
Ja, dir auch. Mach's gut. Tschüss.
Sven
Tschüss.