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Sebastian
*Podcast-Intro* Hallo und herzlich willkommen zur Kunst der Unvernunft, dem Podcast,
in dem Menschen über BDSM sprechen.
Was tun sie da eigentlich? Was ist die Motivation? Wie sind sie dazu gekommen?
Und überhaupt, warum macht diese vernünftige Sache eigentlich so viel Spaß?
Mein Name ist Sebastian Stix, ich bin selbst schon ewig aktiver BDSMer und ein
Leben ohne BDSM ist schon, ja, sehr lange keine Option mehr für mich.
Diesmal habe ich Besuch aus dem Hohen Norden bekommen, von Ina.
Sie ist 43 Jahre alt und bezeichnet sich als multiflexibel.
Das war nicht immer so, denn eigentlich wäre sie gern total devot und dienstbar.
Aber man kann ja nicht immer alles haben, was man sich selbst für sich vorstellt.
Und da hilft nur ausprobieren.
Das hat sie auch relativ früh, seitdem sie 18 ist, hat sie entdeckt,
dass es da mehr gibt als einfach nur Sex.
Und das kann sogar Spaß machen. Oder richtig scheiße sein.
Bis daraus auch informierter BDSM wurde,
der auch diesen Namen trägt, das hat noch über eine Dekade
gedauert, aber dann ging es los. Wir sprechen über
den Weg, die Anfänge, das erste Spielen, aber auch über Engagement in der Szene,
das macht sie nämlich heute. Wie organisiert man einen Themen-Stammtisch, der
auch funktioniert und was muss man da alles vorbereiten und wie viel Aufwand
macht das. Und wenn man eine Party organisiert, wie kriegt man das hin, dass die
einsteigerfreundlich ist,
dass sich auch neue Menschen dort wohlfühlen und Zugang zur Szene bekommen.
Den Begriff Mentoring habt ihr in diesem Podcast noch nicht so oft gehört.
Zumindest ein wenig werden wir drüber sprechen, denn Ina hatte auch eine Mentorin,
die ihr beim Einstieg ein bisschen geholfen hat und das ist auf der einen Seite
schön und auf der anderen Seite finde ich das auch durchaus nachahmenswert.
Gut, Ina muss sich offenbar keine Gedanken mehr machen, ob sie in ihrem Leben
nochmal eine Woche ohne BDSM auskommen muss und deshalb liegt das Finale auch hoffentlich
noch in sehr, sehr weiter Ferne. *Ende Podcast-Intro*
All das und noch ein bisschen mehr gibt's hier in Folge 110 mit Ina.
Liebes Publikum, der Frühling traut sich noch nicht so richtig raus.
Es ist grau und diesig und die Bahn streikt außerdem.
Aber Ina hat es geschafft. Sie ist hier und ich begrüße dich ganz herzlich. Hallo.
Ina
Hi.
Sebastian
So, Ina, 43 Jahre aus Lübeck und du hast offenbar irgendwie mit BDSM zu tun.
Ina
Ja, so am Rande.
Sebastian
Ich glaube hier steht erster Dom so um die, mit 18 hat das angefangen,
also geballte, ja wahrscheinlich so um die 25 Jahre kinky Erfahrung sitzt hier vor mir.
Ina
Ah, tatsächlich nicht. Ich habe eine relativ lange Pause gehabt, muss ich sagen.
Sebastian
Das haben ja ganz viele Menschen und das, finde ich, ist auch ein wichtiges Thema,
dass es auch einfach nicht immer so läuft, wie man es eigentlich haben möchte
und ich gebe mal so einen kleinen Überblick.
Wir reden heute über dich, über deine Erfahrung, über die Pause,
über eine Freundin, die dir geholfen hat, das schlüssel ich jetzt noch nicht
auf, über Beziehungen und Konstellationen, über Szene, Stammtische,
Partys, Anfänger und Themenstammtische, wie man so was richtig macht.
Wir spielen das A-oder-B-Spiel. Es gibt ein paar Dinge der Woche und eine lustige Zukunftsaussicht. *lacht*
Also es ist ein bisschen vollgepackt und ich bin extrem gespannt,
inwieweit wir hier durchkommen heute.
Ich fürchte, wir können das heute alles nur anschneiden, aber wir fangen, glaube
ich, einfach mal vorne an.
Ina
Das hört sich nach einem guten Plan an.
Sebastian
Wie hast du BDSM gefunden oder hat es dich gefunden?
Ina
Es hat mich gefunden tatsächlich und zwar in Form eines Mannes,
der, mit dem ich schon lange unterwegs war.
Den kannte ich schon seitdem ich so 15 war.
Wir waren öfter mal auf so kleinen Rockkonzerten in Kneipen unterwegs und so
und das war eigentlich ein guter Freund von mir.
Und mit dem habe ich mich auch immer mal wieder über Sexualität unterhalten,
weil er einfach deutlich älter war und ich immer gesagt habe,
hey, Alter, was haben die eigentlich alle mit diesem Sex?
Das ist so schnöde und langweilig und irgendwie, das gibt mir so gar nichts.
Und ja, so, mein Sexualleben war so, ich habe immer gedacht, oh,
das muss was Riesengroßes sein.
Alle machen da so ein Gewese drum und dann passierte das das erste Mal und dann
habe ich so gedacht, so ja, okay.
Und das war es jetzt, das war auch irgendwie ziemlich langweilig.
Und der war halt deutlich älter und wartete, bis ich 18 wurde,
um dann nach einer Party mich ...
mit ziemlicher Heftigkeit aufs Auto zu legen und mich auf die Motorhaube zu
drücken und dann hatten wir Sex in einer Art und Form, wie ich das noch nie
gehabt habe und dann habe ich gedacht,
boah, das ist also das, worum die alle so ein Gewese machen.
Es war ziemlich großartig, muss ich sagen.
Sebastian
Wir sind ja etwa gleich alt und ich weiß nicht, wie weit du von der Bravo sozialisiert
wurdest. Hast du die damals gelesen?
Ina
Selbstverständlich. *lacht*
Sebastian
Und ganz ehrlich, in der Zeichnung war Sex etwas sehr Sanftes,
sehr Kuscheliges mit Vorspiel und Nachspiel und sehr sanften Bewegungen und
bloß keinen Erwartungen und Tralala und mhm mhm mhm.
Ina
Mhm, kenn‘ ich.
Sebastian
Ach Gott, also das ist, glaube ich, völlig okay und dann hat man auch die ganzen
Medien dazu und Talkshows kamen in der Zeit auch hoch und hatten auch,
da war so das absolute Highlight, wenn er die Fliegenklatsche irgendwie mal
im Bett ausgepackt hat oder so, das war dann ein Skandal.
Das ist so ein bisschen unsere Sozialisierung, ne [Dialekt]?
Ina
Ja, genau. Also ich muss sagen, wenn wir jetzt gerade bei den alten Zeiten sind,
das erste Kribbeln in Sachen Sexualität habe ich tatsächlich,
ich muss es jetzt einfach sagen, bei dem Film Neuneinhalb Wochen gehabt.
Sebastian
Ja.
Ina
Also das war so, das war so das erste Mal, dass ich Sexualität als etwas gesehen habe,
was ich irgendwie spannend fand.
Sebastian
Wobei neuneinhalb Wochen der Film, also ich habe den Film auch gesehen,
ich glaube berühmt ist die Kühlschrankszene.
Ina
Genau, die war's. *lacht*
Sebastian
Ja, okay. Ich hab irgendwann das Buch gelesen, das steht auch unten.
Das ist, das ist tatsächlich ziemlich geil, der Film.
Ich hab ihn nur in so ganz blasser Erinnerung, das 20 Jahre.
Ich hab ihn seit Jahren auf meiner Amazon-Wunschliste.
Man kriegt ihn nirgendwo.
Wenn also jemand vielleicht diese DVD oder so bei sich rumstauben hat, ich würd sie nehmen. *lacht*
Ina
Hättest du mal was gesagt, hätte ich sie mitgebracht.
Sebastian
Du hast sie? Sehr schön. Wir sehen uns ja eh mal wieder und dann,
also der Film muss auf jeden Fall her.
Ina
Kriegen wir hin.
Sebastian
Den will ich mal wieder sehen. Also dafür baue ich sogar den DVD-Player
auf, der irgendwo im Keller vor sich hin staubt, weil er ist so ein bisschen
in Erinnerung, da war auch irgendwas, ich glaube eine Szene mit einer Peitsche
und er wirft ihr Geld hin, das gab es da auch noch.
Ina
Genau und dann gab es diese Szene, wo er ihr die Augen verbindet.
Und, oder war das, doch, ich glaube, das war das, wo er ihr die Augen verbindet
und die andere Frau sie anfasst.
Ich meine, das war auch neuneinhalb Wochen.
Sebastian
Daran habe ich gar keine Erinnerung mehr.
Ina
Ich meine, das war das, es kann auch ein anderer Film sein, aber das waren so
die Szenen, wo ich gedacht habe, so wow, was ist das da gerade, was das mit mir macht?
Fand ich sehr spannend, konnte es aber nicht zuordnen. Internet war ja noch
nicht und wenn, dann nur sehr, sehr teuer.
Sebastian
Ja, so ein Bild runterladen, dauert dann auch mal drei Minuten.
Ina
Ja. *lacht*
Sebastian
Und kostet also umgerechnet dann 36 Cent, das überlegt man sich.
Ina
Genau, ne, 36 Pfennig.
Sebastian
Ja stimmt, o Gott. Ich hab das nicht mehr so richtig, aber es war schlimm, ja.
Ina
Ja, genau. ICQ war riesengroß. Das war der absolute Brenner. Aber leider für mich nicht
verfügbar, weil ich hatte wenig Zugang zu Computer einfach generell.
Ich hatte zwar so einen Account, aber den habe ich dann immer mal genutzt,
wenn ich bei Mama zu Besuch war.
Sebastian
So und jetzt haben wir sämtliche Menschen im Publikum unter 30 verloren.
Ina und Sebastian
*lachen*
Sebastian
Aber ich glaube in dem Moment, ich glaube ich mag einfach wieder zur Motorhaube
zurück, weil da kriegt man die Menschen wieder.
Ina
Genau.
Sebastian
Was ist passiert? Also war das schon ein Kontext oder war das halt einfach guter Sex?
Ina
Das war erstmal guter Sex. Das war erstmal richtig guter Sex.
Ich hatte ja keine Ahnung, was wir da machen. Und hinterher habe ich dann tatsächlich
auch, wir waren tatsächlich angehalten, auf dem Weg von der Party nach Hause,
um Sonnenaufgang anzugucken.
Und dann habe ich hinterher halt vorm Auto gesessen, eine geraucht und dann,
oh, darf ich das überhaupt sagen? *lacht*
Sebastian
Natürlich, du darfst hier alles sagen. Du darfst auch fluchen und auch ficken sagen.
Ina
Okay, ja.
Sebastian
Liebe Zensoren bei keine Ahnung was, so ist es halt. *lacht*
Ina
So gehört das, genau. Und ich habe dann hinterher, also habe ich ihn angeguckt
und gesagt: „Was war denn das jetzt?“
Und dann sagt er so: „Das war der Anfang von was richtig tollem, wenn du magst.“
Und dann habe ich ihn angeguckt und habe gesagt: „Wie, wenn ich mag?“
Und dann sagt er: „Ja. Lass uns mal frühstücken gehen und ich würde das ganz
cool finden, wenn du mir gehören würdest.“
Dann habe ich zu ihm gesagt: „Ja, aber ansonsten geht es dir danke oder was?“
Sebastian
Ja, aber der Sex war gut.
Ina
Der Sex war gut, genau. Das war auch das, was mich dann dazu bewogen hat,
mir tatsächlich anzuhören, was er mir da zu erzählen hatte.
Und das hörte sich alles ganz spannend an, so sexuelle Verfügbarkeit.
Das ging halt erstmal ganz, ganz viel um Sex und ums Benutztwerden und das hat mich total angemacht.
Ich war latent verstört davon, dass mich das so angemacht hat,
aber irgendwie, ich fand das spannend und hab dann gesagt, naja gut,
wir können das ja mal ausprobieren.
Sebastian
Hat er dir schon gesagt, was das ist und wo du Infos kriegst?
Ina
Nein, gar nichts.
Sebastian
Also er war quasi dein Tor in die Welt ins Wissen und die Heiligkeit?
Ina
Genau, er war mein absoluter, also er war der mein Yeah.
Es gab auch nichts und niemanden, ich habe damals noch nicht in Lübeck gelebt,
sondern in einer relativ kleinen Stadt,
wo also die Schlüsselloch [Zeitschrift], wenn man die irgendwo liegen sah,
dann war das schon hoch pervers.
Also es gab nichts.
Sebastian
Ich glaube, die Coupé gab es immer noch in den Supermärkten.
Ina
Das mag sein.
Sebastian
Okay, ich hör auf mit dem Rumnerden von der alten Zeit.
Ina und Sebastian
*lachen*
Ina
Wir verlieren sonst wieder alle.
Sebastian
Ja, genau.
Ina
Das ist ungünstig.
Sebastian
Bleibt dabei, wir kommen noch zu heute und das ist dann wirklich spannend.
Ina
*lacht* Genau. Ja, also letzten Endes war es halt so, dass wir relativ viel bei ihm
oder ich für ihn gemacht habe. Ich hab mich, ich habe mich da sehr,
sehr intensiv drauf eingelassen.
Das war nicht ganz so schön. Und die ersten Male, als ich dann gesagt habe,
ist das alles noch in Ordnung so, hat er dann etwas getan, was dann eben überhaupt
nichts mehr mit Kontext zu tun hatte.
Und hat das Ganze mit Drogen gemischt, tatsächlich, mit illegalen Substanzen,
was mich dann in eine doppelte Abhängigkeit von ihm gebracht hat.
Und nach anderthalb Jahren endete das mit einem ziemlichen Knall, also die Sexualität
und das ganze Drumherum fand ich alles ziemlich geil, aber irgendwie so Drogen
war schon irgendwie uncool und ich hab mich da auch nicht mit wohl gefühlt und
hab mich dann entschieden,
eine Therapie zu machen, weil ich musste weg von diesen Drogen, weil es mich einfach kaputt gemacht hat.
Sebastian
Lass mich da nochmal ein bisschen nachhaken Also es war so ...
Ich mein, er hat sich dein Einverständnis geholt, das zu machen, aber so was entwickelt
ja auch so eine Dynamik und dann heißt es auch immer wieder,
du hast doch da zugestimmt, jetzt mach mal.
Gab es das oder war das schon noch so, dass du da, zumindest was das angeht, noch
selbstbestimmt sein konntest?
Hört sich so ein bisschen nach so einem Guru an, von dem man im Fernsehen immer sieht.
Ina
Ja, es fühlte sich auch so ein bisschen so an. Er hat mir halt ganz, ganz viel gegeben.
Tatsächlich war ich damals sehr, sehr passiv in allem.
Also auch in Entscheidungsfindung, wenn jemand da war, dem ich vertraut habe
und der gesagt hat, hey, das ist gut, das machen wir jetzt so.
Dann habe ich gesagt, ja, ja, ist okay, machen wir so.
Ohne groß das zu hinterfragen. Ich war halt 18.
Sebastian
Ja, das ist ja auch so eine Zeit, man hat plötzlich alle Möglichkeiten, zumindest rechtlich.
Man muss sich irgendwie so ein bisschen orientieren, was will ich,
was kann ich. Und jetzt habe ich da diese neue Welt, von der die Erwachsenen
einem offenbar, ja, wo sie einen alle betrogen haben, weil keiner hat einem davon erzählt.
Und jetzt ist da endlich mal einer, der mit der Wahrheit rausrückt,
das machen sie alle im Bett.
Wart ihr da nur zu zweit am Machen oder war das auch mit irgendwelchen Leuten,
die da ein- und ausgehen und einfach so ein bisschen wilder?
Ich stelle mir jetzt gerade so ein bisschen die Kommune vor.
Ina
Ja, ne, Kommune war es nicht. Also er hat mich ein, zweimal mitgenommen in
andere Konstellationen.
Ich habe diese Leute aber tatsächlich nie wirklich kennengelernt, sondern das waren zwei,
drei Besuche, die auch eher sexueller Natur waren und das war dann auch der
ganze Kontakt, den ich zu irgendwas hatte, was so was wie eine Szene sein könnte.
Sebastian
Ja und sich da rauszulösen, das erfordert eine Menge Kraft. Dann noch zu sagen, so, jetzt reicht es aber.
Weil du kriegst ja auf der einen Seite immer diese schönen Endorphine.
Ina
Ja, ja. Und ja gleich in doppelter Form. Also es war ja immer noch gepusht mit Substanzen.
Das war halt so ein andauernder Rausch am Ende.
Und wie gesagt, ich habe dann irgendwann gesagt, so, das muss jetzt zu Ende sein.
Und das war es dann auch. Und ich bin dann in eine vollstationäre Therapie gegangen, Drogentherapie
und habe da eine Psychologin gehabt, die ...
super war. Nicht. Die stand damals kurz vor ihrer Pension und ich habe ihr halt
erzählt, ja das mit den Drogen war scheiße, aber das mit dem Sex, das war echt gut.
Ich finde das echt toll und nach wie vor finde ich, das macht mich an und da
hat sie dann zu mir gesagt: „Also
Kind, wenn du jemals ein“, und das hat sie wirklich wortwörtlich gesagt,
„Kind, wenn du jemals ein normales Leben führen willst, dann musst du dir das
aus dem Kopf schlagen, das ist krank.“
Sebastian
Ui, ja gut, vor 20 Jahren, kurz vor der Pension, das heißt, dass sie dann wissen,
was von heute 60 Jahre alt ist, ist scheiße.
Ja. Also gerade bei den Menschen, weil sie sollen ja Vertrauensperson sein.
Ina
Gut, man muss dazu sagen, sie war ja, sie war ja Psychologin im Bereich Abhängigkeitserkrankungen.
Und da war sie super. Nur alles andere drumrum.
Sebastian
Ja, schwierig. Also da auch gerne Verweis auf die Folge mit Dr.
Jörg Signerski, der selber Psychotherapeut ist, oder?
Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich die Berufsbezeichnung richtig im Kopf habe.
Der sagte mir aber auch, dass bis heute im Grunde das Thema BDSM und Sexualität
kommt in deren Ausbildung im Grunde nicht vor.
Ina
Sehr schade.
Sebastian
Oder ganz am Rande nur. Wo ich auch denke, für den Menschen sind so
Essen, Schlafen, Liebe, Sex, das sind so vier Grundbedürfnisse im Grunde,
die man hat und eines davon wird halt in der Ausbildung weggelassen.
Auch spannend. *lacht*
Ina
Ja, sehr traurig.
Sebastian
Also in jeder anderen Ausbildung, was weiß ich, in der Dachdecker-Ausbildung lassen wir halt
mal das Thema weg, wie verhält sich das mit Leitern und Sicherheit.
Keine Ahnung, also so einen zentralen Bestandteil, finde ich tatsächlich schwierig,
aber da tut sich heutzutage auch was.
Okay, aber jetzt sagt sie dir das ins Gesicht, was hast du denn damit gemacht?
Bist ja auch noch jung.
Ina
Ja, ich war sehr jung, also ich war 20 zu dem Zeitpunkt dann und hab mich ja
lange bei ihr in Therapie befunden und hab also immer wieder gesagt gekriegt,
das ist krank, das geht nicht und schlag dir das aus dem Kopf und du wirst sonst
niemals ein normales Leben führen und jemand,
der so was präferiert, der kann auch gar kein normales Leben führen. So.
Und außerdem darfst du dich nicht von einem Mann unterdrücken lassen und schlagen
lassen und überhaupt und du musst selbstbestimmt sein und du musst stark sein
und du musst dich durchsetzen und du musst Verantwortung übernehmen und überhaupt
und ich hab dann gedacht, ja okay, dann mach ich das jetzt.
Ich bin jetzt stark und ich übernehme jetzt Verantwortung und ich hatte überhaupt
gar keinen Spaß mehr an Sexualität, gar nicht mehr und habe das dann auch gelassen,
weil ich fand das dann doof.
Ich wollte nicht wieder Stinosex haben und hatte dann tatsächlich bis 2006 ...
Ja doch, bis Anfang 2006 überhaupt gar keine Sexualität mehr.
Sebastian
Ich mag die Therapeutin da vielleicht noch ein kleines bisschen an Schutz nehmen.
Die ist natürlich in einer Bubble, wo alle, die mit ihr arbeiten,
alle haben ein großes Problem, sonst wären sie nicht dort.
Ina
Ja.
Sebastian
Und wenn die von den mehreren Menschen im Laufe der Jahre erzählen,
dass sie mit BDSM oder SM oder Sadomaso, je nachdem wie man es da bezeichnen
will in dem Kontext, dann zu tun haben, dann bekommt sie nur mit,
dass das immer etwas Schlechtes ist.
Das kann sie ja gar nicht anders sehen. Also das ist auch so ein Bubble-Problem.
Ina
Das mag sein.
Sebastian
Also es ist fürchterlich, dass es dich an der Stelle um Möglichkeiten betrogen hat.
An der Stelle, wie gesagt, hoffe ich, dass das heute weiterentwickelt ist.
Ina
Ich auch.
Sebastian
Aber heftig. Und bis 2006, das sind dann wirklich, ja, sechs Jahre, nichts gemacht hast.
Ina
Genau.
Sebastian
Dir ist nicht mal was vor die Füße gelaufen? So irgendwie, ich mein in dem Zeitraum,
ich überlege gerade, die „Ruf mich an“-Werbung müsstest du hin und wieder gesehen haben?
Filtert man das dann weg und damit habe ich nichts zu tun und bloß weggucken?
Ina
Ich habe es einfach, ich habe es ausgeblendet, also ich habe das gar nicht bemerkt, das war so,
ich hatte eine Freundin, die sexuell sehr, sehr aktiv war und dann auch immer
erzählt hat und ja und hier rumgevögelt, da rumgevögelt und den kennengelernt
und das war total toll und ich habe dann immer gedacht, so ja, have fun, so,
tangiert mich nicht, habe ich nichts mitzukriegen, mich langweilt das.
Mich langweilen diese Sexgeschichten, mich langweilt dieses, dieser Stinosex.
Damals wusste ich halt noch nicht, dass das Stinosex heißt, aber ja.
Und irgendwann habe ich dann gedacht, okay, Anfang 2006 habe ich dann gedacht,
vielleicht solltest du doch nochmal probieren, ob da noch irgendwas geht.
Und dann habe ich meinen Ex-Mann kennengelernt, den Vater meiner Tochter und
das war dann halt aber tatsächlich auch so Stinosex und habe dann gedacht, okay,
ja, aber das ist in Ordnung, wir verstehen uns gut, er ist ein Netten und ich
wurde dann mit meinem kleinen Wunder schwanger, weil eigentlich sollte ich keine
Kinder kriegen dürfen und war dann aber auf einmal schwanger.
und ja, dann haben wir gesagt, okay, komm, dann probieren wir das halt,
wir verstehen uns gut, wir haben uns lieb so.
Und dann gründen wir jetzt eine Familie und das haben wir dann auch gemacht.
Und ich merkte dann so nach ein, zwei Jahren, dass dieser Stinosex tatsächlich
für mich so war, wo ich gedacht habe, ne, ich möchte das nicht,
ich will das nicht mehr, das langweilt mich und das ist immer das Gleiche und das ist ...
Und hab dann auch immer gesagt, ich sag, du, wenn du Sexualität haben möchtest, bitte geh und mach
irgendwo, ist für mich vollkommen in Ordnung, aber lass mich bitte damit in
Ruhe. Ich will das nicht. Und er hat das immer auf unsere Tochter geschoben.
Ja, du bist ja jetzt Mama und Mama ist ...
Sebastian
Das ist aus seiner Sicht ja auch irgendwie nachvollziehbar, ne [Dialekt]?
Ina
Ja, ich fand das auch total okay. Ich meine, er hat tatsächlich mein Angebot
nicht angenommen und hat dann immer wieder gedrängt und ich habe dann gesagt
so, ja, ne, also tu mir leid, ich möchte das nicht.
Sebastian
Jetzt muss ich dann doch nochmal so ein bisschen rumgraben, denn du hast ja
nun mal Jahre vorher die Erfahrung gemacht, wie Sex gut sein kann.
Ina
Das habe ich aber auch komplett verdrängt.
Sebastian
Okay, also das hast du auch nicht qua..., du konntest ihm auch nicht kommunizieren und das habe ich übrigens mal gut gefunden.
Okay, es gab da auch gar keinen Versuch.
Ina
Ne, ich hatte da gar keinen Zugang zu. Weil ich hatte das so unter krank und
falsch und darf man nicht abgespeichert, dass das einfach in meinem Erlebensradius
überhaupt nicht mehr existent war.
Und dann habe ich tatsächlich hobbymäßig angefangen zu callen. Für eine Flirtline.
Sebastian
Okay, wie kommt man dazu?
Ina
Ich musste oder ich wollte damals ein bisschen Geld verdienen,
weil ich wollte meinen Führerschein machen und habe gesagt, ich möchte gerne
aber auch für die Lütte [Dialekt] da sein.
Ich möchte nicht, dass sie den ganzen Tag im Kindergarten bleiben muss oder
so, sondern ich möchte dann von zu Hause arbeiten und habe mir dann überlegt,
ja, was kannst du da machen und irgendjemand sagte dann,
Mensch hier, ne [Dialekt], Flirtline, da kann man relativ gut verdienen, das geht.
Also es war noch zu Zeiten von Telefonen, war noch weniger mit chatten und dann
habe ich gesagt, ja gut, dann probiere ich das mal, kostet ja nichts und dann
bin ich angefangen zu telefonieren, weil reden kann ich.
Da mache ich mir keine Sorgen.
Sebastian
Du sollst ja nicht reden, du sollst stöhnen.
Ina
Nein, tatsächlich nicht.
Sebastian
Ach nein?
Ina
Nein, ich habe tatsächlich ...
Sebastian
Okay, ich habe da nie angerufen. Das ist jetzt so mein Haken,
weil diese Kosten, die erschienen mir in dem Alter sehr ... unmenschlich.
Deshalb war, ich kenne nur die Werbung. Und in der wurde immer viel gestöhnt.
Und ja, mein Lieber, bla.
Nein, ganz anders. Ich kann das nicht mal ansatzweise nachmachen.
Das hätte ich jetzt erwartet. Okay, also worum ging es dabei?
Ina
Es ging tatsächlich, also es waren verschiedene Anzeigen geschaltet.
Was weiß ich, Anja, 30, blond, vollbusig, sucht Sexkontakte in ihrer Nähe.
So, das war die Anzeige und die Männer, die sich darauf gemeldet haben,
die waren sehr, sehr unterschiedlich. Aber dass es wirklich um dieses Gestöhne
ging, das hat vielleicht fünf Prozent der Gespräche ausgemacht.
Den meisten Männern, die angerufen haben, ging es um Kontakt.
Die wollten Kontakt, die wollten reden, die wollten vielleicht ein bisschen
auch über ihre Sexualität reden, aber eher im, also nicht so, oh, oh, oh, komm,
ich lege mich jetzt hier hin und ich bin schon nackt oder was hast du an,
sondern wirklich so, hey, ich hätte gerne mal wieder Kontakt zu einer Frau.
Und mir fällt das so schwer, da die entsprechenden Frauen kennenzulernen und
vielleicht kann man dich ja mal treffen und wie würde denn so ein Treffen ablaufen
und so. Also es war immer alles sehr theoretisch.
Sebastian
Dem war aber schon bewusst, dass das nicht passieren wird?
Ina
Den meisten schon, denke ich, ja. Aber nicht allen. Nicht allen.
Sebastian
Das ist moralisch nicht ganz sauber, aber gut.
Ina
Ich habe nie gesagt, dass ich mich mit denen treffen würde, also.
Sebastian
Ja, du, das ist halt auch Teil des Deals an der Stelle.
Ina
Richtig. Also ich habe mich quasi als Dienstleisterin gesehen.
Sebastian
Okay. Aber das heißt ja da so ein bisschen, so eine gewisse Offenheit ist da. Wie fand das dein Mann?
Ina
Der fand das okay, weil A) ist ein bisschen Geld reingekommen und B),
hatte er auch die Hoffnung, das hat er mir dann hinterher erzählt,
dass sich dann irgendwie sexuell bei mir auch wieder irgendwas regt.
Sebastian
Okay, ja, ist doch gar nicht so dumm der Gedanke. Okay.
Ina
Das tat es auch tatsächlich. Und zwar ...
Sebastian
Ich befürchte es. *lacht*
Ina
Und zwar, nachdem meine Moderation mich falsch geschaltet hat.
Sebastian
Ah.
Ina
Und ich bin dann an einen Herrn geraten, der sagte im Eingang des Gesprächs, pass auf,
ich weiß, du bietest eine Dienstleistung an und ich möchte die jetzt in Anspruch
nehmen in folgender Form: Wenn ich dir eine Frage stelle, dann antwortest du
nur mit ja, mein Herr. *sehr bestimmt* Hast du mich verstanden?
Und dann habe ich da gesessen und habe gedacht, okay, was passiert hier?
Und dann habe ich gesagt: „Ja, mein Herr.“ Und dann sagt er: „Das darfst du auch
ein bisschen überzeugender rüberbringen.“
Und dann habe ich schon gedacht, so huch. Und dann fing der an,
mir seine Fantasien mitzuteilen.
Also der hatte einen echten Fahrplan in seiner Geschichte und die war auch wirklich minutiös geplant,
weil 15 Minuten vor Unterbrechung des Gesprächs, also jeder Call wird immer
nach einer bestimmten Zeit unterbrochen, je nachdem wie teuer die Line ist, wo du anrufst,
nach einer Stunde oder zwei. Und 15 Minuten vor Ende
sagte er dann: „Ich danke dir, das hast du sehr gut gemacht.“ Und ich habe in der
Zwischenzeit immer nur da gesessen und eigentlich habe ich immer ganz brav an
meinem Schreibtisch gesessen und habe dann nebenbei irgendwie Kreuzworträtsel gelöst oder so.
Also tatsächlich ein bisschen so klischeemäßig. Und bei diesem Gespräch bin
ich angefangen, mit meinem Headset durch die Wohnung zu laufen und hab mir gedacht,
*aufgeregt* oh, hoffentlich kommt jetzt keiner, was erzählt der da, o mein Gott, o mein Gott, was ist das?
Sebastian
Was hat er denn erzählt, kannst du das grob umreißen?
Ina
Also es ging halt tatsächlich darum, dass er, dass er mir erzählt hat, dass er
mich abholt und wir dann in einem abgedunkelten Wagen Richtung
eines, eines weit außen liegenden Hofs fahren,
er mich auf der Fahrt auszieht und mir die Augen verbindet und mich dann in einen Raum führt,
wo ich dann verschiedene Männer zu bedienen habe und bei allem, was mir nicht gelingt,
dann eine Strafe zu erwarten habe.
Und also sehr, sehr, es ging viel ums Dienen, es ging viel um Bedienen, um sexuelle Dienstleistungen.
Sebastian
Ein bisschen Geschichte der O, so in der Richtung.
Ina
Genau, so ein bisschen. Und das hat mich unglaublich angemacht.
Also das ist tatsächlich das erste Mal gewesen, dass ich wirklich patschenass
geworden bin beim Telefonieren. *lacht* Und ich gedacht habe, so scheiße, das ist krass.
Und am Ende des Gesprächs habe ich dann irgendwann zu ihm gesagt,
okay, darf ich mal was fragen?
Und dann sagt er, natürlich, du darfst mich jetzt alles fragen. Ich sage, was war das?
Und dann sagt er, das war so mein perfektes SM-Szenario.
Da habe ich gesagt, okay, okay. Ja, und dann hat er sich verabschiedet und dann
habe ich mich abgemeldet aus der Line und habe dann erstmal mich an den PC gesetzt
und habe dann gegoogelt: SM-Geschichten.
Sebastian
Wenn der wüsste. *lachen* Also ich meine, es ist ja unwahrscheinlich,
es ist lange her und diesen Podcast hören ja auch nicht alle kinky Leute,
aber möglicherweise sollte dieser Mensch das hier irgendwann zu Ohren kriegen, melde dich doch mal.
Ina
Ja, bitte, unbedingt.
Sebastian
*lacht* Ich würde wirklich auch gerne die andere Seite davon mal hören.
Und ich glaube, die Person ist sich überhaupt nicht bewusst gewesen,
auch bis heute nicht, was sie da eigentlich angerichtet hat.
Ina
Also falls du das hörst, es muss um 2011 gewesen sein, ziemlich genau im Juni 2011,
dann ob du dich meldest oder nicht, lass dir Danke gesagt sein. *lacht*
Sebastian
Wir machen das jetzt mal so, um die Chancen zu erhöhen, Juni 2011.
Auf allen Stammtischen, Partys etc., wenn ihr das gehört habt,
quatscht doch mal die Leute an.
Muss wahrscheinlich eine etwas ältere Person sein. Ob sie so was möglicherweise gemacht hat.
Vielleicht kann man dann über diesen Crowd-Effekt die Person in die Finger kriegen.
Und wie gesagt, das ist ja echt spannend, so ein
unverhoffter Fehlanruf und dann fängt das Googeln an.
Ina
Genau und dann bin ich angefangen zu googeln und war komplett überwältigt.
Sebastian
Ja, aber deine Therapie?
Ina
Die war mir in dem Moment egal, weil ich habe ja gelesen im Internet,
was ja zu dem Zeitpunkt dann auch schon viele, viele Informationen hatte.
Das ist gar nicht so krank, sondern es gibt ganz, ganz viele Menschen,
die da affin sind und die da Bock drauf haben. Und es gibt Filme und Seiten
und Bücher und Zeitschriften, wo das thematisiert wird und dann kann das so
krank nicht sein. Also ich bin ja nicht doof.
Ich habe damals, als ich 18 war, habe ich der Frau geglaubt
oder beziehungsweise 20, weil ich einfach jung war und weil sie meine einzige
Informationsquelle war. So, außerdem, das war eine studierte Psychologin.
Hallo, was soll ich in Frage stellen, was die mir erzählt?
So, und 2011, also mit 31, sieht die Welt ja schon wieder ganz anders aus.
Sebastian
Jetzt ist natürlich die Frage, du googelst, du findest raus,
du stellst fest, du wirst nicht nur eine Stunde gegoogelt haben.
Ina
Nein.
Sebastian
Jetzt ist da dein Mann. Jetzt wäre ja der Moment zu sagen, oh ja,
ich habe hier was gefunden.
Ina
Habe ich gemacht.
Sebastian
Und, was hat er gesagt?
Ina
Ja, das können wir ja vielleicht mal ausprobieren.
Sebastian
Oh, scheiße. *lacht*
Ina
Also, er hat sich dann tatsächlich auch drauf eingelassen.
Sebastian
Was toll ist.
Ina
Was super ist.
Sebastian
Wenn ein Partner das macht, dann ...
Ina
War großartig. Also, er hat einen Babysitter organisiert, gleich fürs nächste
Wochenende. Wir sind nach Hamburg gefahren in die Boutique Bizarre,
haben Fesseln, also Ledermanschetten gekauft und einen Halsband gekauft und Paddel gekauft.
Sebastian
Ah, super.
Ina
Ja es war klasse.
Sebastian
Das ist ja siebter Himmel für dich. Jetzt geht's los, endlich.
Ina
Richtig. Und das war ... also er war halt ... also ich ... er ist halt einfach echt Stino.
Er hat es mir zum Gefallen getan und das war okay, aber relativ leidenschaftslos. Meistens.
Und in dem Moment, als ich nach, also wir haben es, wie gesagt,
ein paar Mal haben wir es probiert.
Das war okay. Also ich habe wieder so was wie Lust empfunden.
Das ging dann genau so lange, bis er irgendwann in unserem Ehebett lag und sich
an die Manschetten gekettet hatte, als ich nach oben kam und sagte,
so und jetzt tauschen wir mal die Rollen.
Da habe ich dann gesagt, das geht nicht, das kann ich nicht, das geht nicht, nein.
Sebastian
Eigentlich hättest du ihm zuliebe, hättest du ja auch, er hat ja auch den großen
Schritt gemacht, aber man fühlt es nicht, ne [Dialekt]?
Ina
Ne, ich habe das überhaupt nicht gefühlt. Ich habe ihn da gesehen und habe
gedacht, bitte, das kann doch nicht dein Ernst sein.
Das war wirklich der einzige Gedanke, den ich hatte.
Rückblickend gesehen war das wahrscheinlich auch das Beste, was ich tun konnte,
zu sagen, nein, ich mache das nicht, weil sonst hätte sich das wahrscheinlich
alles noch länger hingezogen.
Also abgesehen davon, dass halt unsere Sexualität nicht besonders erfüllend war,
haben auch andere Dinge nicht gestimmt und im Grunde hatte ich kein schlechtes
Leben mit ihm, aber ich war halt auch nicht ...
Sebastian
Aber auch nicht mehr, ne [Dialekt]?
Ina
Genau. Also ich war ... Man konnte sich gut mit ihm über Playstation-Spiele unterhalten,
über die Lütte [Dialekt] und über Fußball und über seine Arbeit.
Sebastian
Ein echter Mann. Wie im Klischeebuch.
Ina
Richtig.
Sebastian
Ja, aber BDSM, meinst du BDSM, nehmen wir mal an, er wäre darauf wirklich eingegangen
hätte es das gerettet?
Ina
Nein.
Sebastian
Also man sagt immer, die Beziehung scheiterte am BDSM. Meistens ist es einfach nur ein Auch am BDSM, ne [Dialekt]?
Ina
Ne. Ich würde in diesem Fall tatsächlich sogar sagen, nein,
diese Beziehung ist an ganz, ganz vielen Dingen gescheitert.
Und ein Teil war unsere Sexualität.
Und da würde ich jetzt nicht mal gerade spezifisch BDSM sagen,
sondern insgesamt unsere Sexualität,
weil gerade in der Sexualität bin ich sehr, sehr passiv und ich mag halt das
Benutztwerden und das Genommenwerden und das,
also eben alles das, was die Bravo nicht predigt. *lacht*
Sebastian
Jetzt stell dir vor, sie hätte das gepredigt. Überleg mal. *lacht*
Ina
Boah, das wäre der Himmel. *lacht*
Sebastian
Ja, aber überlege mal. Also da hast du ja ganz schnell, also da musst du ja, ich glaube, BDSM hat ja diesen Punkt,
du hast sehr viel, damit aus den Handlungen auch BDSM wird, hast du eine Menge Ballast.
Also du hast ein paar Sicherheitsmechaniken, du hast dieses, du musst diese Konsentdiskussion
auf irgendeine Art und Weise führen, damit es eben nicht Gewalt ist,
um jetzt mal auf *lacht* unser Vorgespräch so ein bisschen reinzuspoilern.
Nein, aber du hast ja viel Ballast, das kannst du ja nicht in der Bravo abhandeln.
Wenn es die heute noch gäbe, gibt es die überhaupt noch? Weißt du das?
Ina
Ich glaube ja, meine Tochter ist jetzt 16. Ich glaube, die hat die vor zwei
Jahren oder so auch mal rum.
Sebastian
Mich würde wirklich interessieren, inwieweit die damit umgehen.
Mal gucken, ob ich die Redaktion da mal angefragt kriege, ob die nicht bei mir zu Gast sein wollen.
Das schreibe ich mir mal auf. Bravo.
Ina
Lustige Idee auf jeden Fall.
Sebastian
Ja, hätte was. Weil die Anfragen dazu werden die seit ewig schon bekommen.
Die Frage ist nur, was haben sie damit gemacht? Gut.
Wow. Also du hast schon wieder Erlebnisse. Das, was die Psychologin angestellt
hat, wurde durchs Internet gelöscht.
Jetzt ist da eine Trennung. Du hast das Internet. Du hast dich heiß gelesen.
Ina
Genau.
Sebastian
Ich kann mal verraten, heute könnte ich dich als Switch einsortieren.
Ina
Multiflexibel.
Sebastian
Multiflexibel. Ich sag jetzt mal der Einfachheit bei Switch,
das kann ich besser an die Folge dran schreiben.
Ina
Okay. *lacht*
Sebastian
Also so gesehen war er vielleicht seiner Zeit auch voraus, wenn er sich da ans Bett gekettet hat.
Ina
Mag sein, ja.
Sebastian
Okay, ganz ehrlich, das ist das Leben. So ist das. Aber du weißt wieder, was dir Spaß macht.
Ina
Richtig.
Sebastian
Und was dich anmacht.
Ina
Richtig.
Sebastian
Hast du bei der Line eventuell noch ein bisschen weitergearbeitet und dich vielleicht
in das SM-Team einteilen lassen?
Ina
Nein, hab ich tatsächlich nicht.
Sebastian
Wäre spannend gewesen.
Ina
Ja, wäre es tatsächlich. Allerdings glaube ich, dass der Weg,
den ich so gegangen bin, auch sehr, sehr spannend war.
Ich habe tatsächlich über Facebook, über eine Aquaristikgruppe *lacht* eine Frau kennengelernt,
die Freundin, von der du vorhin schriebst, also erzähltest, also die du dir aufgeschrieben hast.
Sebastian
Aquaristikgruppe, ich habe irgendeinen treuen Follower bei ... überall und irgendwie
hat der der einen Aquarienhandel. *lacht*
Grüße mal an der Stelle. Ich habe dich wahrgenommen.
Ina
Ich habe da so einen Verdacht. Aber gut. *lacht*
Sebastian
Ja, die Welt ist meistens doch sehr klein. Okay, also in der Aquaristik-Gruppe, ja.
Ina
Also wir haben uns eigentlich über die Aquaristik kennengelernt und wir haben uns dann irgendwann,
weil wir immer wieder Pflanzenpakete verschenkt haben oder verschickt haben,
haben wir uns eine Freundschaftsanfrage geschickt gegenseitig,
damit wir sehen, wenn die andere gerade wieder Pflanzen abzugeben hat.
Damit uns das angezeigt wird bei Facebook.
Sebastian
Facebook ist dieses soziale Netzwerk, das gibt es noch.
Ina
Das gibt es noch, ja.
Sebastian
Und das ist auch, das kennen ja viele gar nicht mehr *lacht*, das wo eure Eltern sind. *lacht*
Ina
Genau. *lacht*
Sebastian
Entschuldigung.
Ina
Macht nichts.
Sebastian
Ich habe da seit Jahren nicht mehr, seitdem die mich gesperrt haben,
als ich den Podcast da angemeldet habe und seitdem bin ich gesperrt und das war es.
Ina
Ja, ich bin halt tatsächlich wegen Aquaristikgruppen und wegen ein paar anderen
kleinen Gruppen, wo ich sehr aktiv bin.
Sebastian
Ja, auf Waterboarding kommen wir ja später noch.
Ina
Ja, genau.
Sebastian
Hat ja damit viel zu tun.
Ina
Ja, sowieso. *lacht* Okay. Ja. Jetzt hast du mich. *lacht*
Sebastian
Das muss ja alles irgendwie angelegt sein.
Ina
Genau. Ja, aber diese Dame, die hatte dann irgendwann Bilder von ihrem verstriemten
Hintern auf ihrem privaten Profil.
Sebastian
Oh.
Ina
Ja. Und dann habe ich sie angeschrieben und gesagt, können wir mal telefonieren?
Ich habe da mal ein paar Fragen zu deinen Bildern.
Sebastian
Hattest du bis dahin selber so was mal?
Ina
Nein.
Sebastian
Okay, also das war wirklich, diese frühen Erfahrungen waren eher wirklich rein
Sexualität und, also nicht Sexualität, aber waren halt sexuelle Handlungen, aber nicht irgendwie ...
Ina
Doch, es gab auch Haue, also in der ganz ersten Beziehung, aber immer,
aber tatsächlich, das Gehaue gab es immer nur unter Substanzen.
Und von daher habe ich, darf ich das sagen, das war halt damals,
das war halt Kokain hauptsächlich und das betäubt sehr.
Und das war mir durchaus bewusst auch beim Wiederentdecken meiner Sexualität
und dann habe ich immer gesagt, nein, ich bin nur devot,
ich bin überhaupt nicht maso, weil alles, was ich mit Schmerzerfahrung in Verbindung
gebracht habe, war eben Koks.
Und das hemmt das Schmerzempfinden und ...
Sebastian
Also liebes Publikum, lasst es, ihr macht euch damit die Session nur kaputt.
Ina
Das ist ganz, ganz furchtbar, vor allem macht es hochgradig abhängig und es
verschiebt die Wahrnehmung und
es macht den Kopf kaputt und den Körper und die Seele und also ...
Sebastian
Du darfst es nicht nur sagen, es ist dann auch einfach mal wichtig, das zu sagen,
das ist eben auch in Bezug auf BDSM einfach nicht nützlich. Es macht die Session nicht besser.
Ina
Nein, im Gegenteil, weil man hat ja, also ich weiß nicht,
BDSM ist etwas für mich, was ich erleben möchte, also mit allen meinen Sinnen
und das kann ich nicht mehr, wenn ich, gerade wenn ich solche Substanzen zu mir nehme.
Das funktioniert nicht, das ist hochgradig gefährlich auch.
Sebastian
Es ist schwer auch hier für den Podcast Menschen zu finden, die damit auch Erfahrungen
gemacht haben und das auch zugeben.
Es ist halt schwierig, ne [Dialekt]? Es ist ein ganz hartes Thema, weil Alkohol ist ja
auch im Prinzip verteufelt, aber wenn man mal im Vertrauen rumfragt,
viele Menschen trinken was vor der Session. Soll man nicht, ist nicht gut.
Alkohol hat jetzt auch noch keine Session besser gemacht.
Ina
Ja, also beim Alkohol bin ich nicht, also wenn wir zwei, drei Bier getrunken
haben, bin ich jetzt auch noch nicht so betrunken, dass ich sage,
ich kann nicht mehr spielen. Bin da doch eher ...
so, dass ich sage, alles, was nicht Alkohol ist, alles, was darüber hinausgeht,
da ist bei mir dann halt, also das würde ich nie machen.
Ich würde auch nie mit irgendjemandem spielen, der irgendwas genommen hat.
Sebastian
Ja, wir sind ja wirklich auch darauf angewiesen, diesen klaren Punkt bis wohin
und nicht ein Stück drüber.
Wenn man den gut beurteilen kann oder da auch aufeinander gut eingestellt ist,
dann hilft das natürlich sehr im BDSM. Und wenn man jetzt diese Wahrnehmung
verändert, dann hat man ja auch mit so den größten Schutzmechanismus ausgehebelt.
Ina
Genau.
Sebastian
Das müssen die Menschen eigenverantwortlich überlegen, was können sie wie machen,
gehört halt leider auch zum Leben dazu und auch zu den Risiken,
von denen man überlegen muss, ob man sie eingeht. Punkt.
Ina
Ja, also und da bin ich halt bei illegalen Substanzen komplett raus.
Da gibt es für mich tatsächlich nur eine Null-Toleranz-Grenze und nichts darüber hinaus.
Einfach aufgrund meiner eigenen Erfahrungen und auch eben einfach aufgrund eines
Backgrounds, der dazu geführt hat,
dass ich auch schwerere Verletzungen erlitten habe,
die lange brauchten, bis sie abgeheilt
waren, weil ich es einfach nicht gemerkt habe.
Ich habe es nicht gemerkt und ja, das ist ein schwieriges Thema.
Sebastian
Ich bin mal gespannt, wie sich die Szene und alles entwickelt,
wenn jetzt nächsten Monat möglicherweise die Illegalität von Gras weniger illegal ist, sag ich mal. *lacht*
Also so ein richtiges Erlauben ist es ja nicht. Bin ich mal gespannt,
inwieweit das einen Einfluss haben kann in Zukunft, das werden die nächsten Jahren zeigen.
Ina
Ja, also ich glaube tatsächlich, dass es viel, also ich kenne einige,
die auch spielen und auch kiffen.
Ich glaube, dass THC nochmal einfach ganz was anderes macht als Kokain.
Sebastian
Du, keine Frage, also was da wie wirkt, das muss man sehen. Also wir sind jetzt
natürlich quasi in der Gesprächssackgasse gelandet, ganz fürchterlich. *lacht*
Also ich mag es nicht legitimieren, auf der anderen Seite sage ich aber auch,
viele Men...., was die Menschen sagen, was man tun soll und was sie tatsächlich tun, ist,
das sind ganz unterschiedliche Dinge.
Ina
Ja.
Sebastian
Und da kann eigentlich nur größtmögliche Vorsicht, das ist der einzige Rat, den ich hier geben kann.
Ina
Genau.
Sebastian
Und gut ist.
Ina
Um den Bogen wieder zu spannen. Für mich war halt Masochismus erstmal war es, was ich nur mit Substanz in Verbindung
gebracht habe und deswegen für mich absolut ausgeschlossen habe.
Also mal ein Klaps auf den Arsch oder so oder mal die Handgelenke ins Kissen
drücken, alles gut. Aber also so richtig Haue und so, weiß ich nicht.
Da war so, dass ich gesagt habe, nein, ich bin überhaupt nicht maso und geht gar nicht.
Aber ich hatte halt bei dieser Facebook-Freundin diese Bilder gesehen und habe
gedacht, die hat damit was zu tun.
Und die hat mir dann ganz viel erzählt über SM und BDSM und D/s und Masochismus
und Sadismus und über Hörigkeit und über Abhängigkeiten und über Nichtabhängigkeiten
und über Konsens und über ganz, ganz tolle Dinge, die mich brennend interessiert haben.
Und ich habe sie gelöchert zu dem, was ich sowieso ja schon gelesen hatte und
habe dann gesagt, ja und wie kriegt man eigentlich Kontakt zu anderen?
Und dann sagt sie, ja hier Sklavenzentrale und JOYclub und voll super und komm,
wir melden dich da jetzt mal an.
Und dann habe ich mich an meinen Laptop gesetzt und sie hat dann mir quasi dirigiert,
wie ich mich jetzt wo anmelde und ich habe das dann gemacht und ...
Sebastian
Dann kamen die Mails. *lacht*
Ina
Dann kamen, genau. *Sebastian lacht* Und dann kam erst mal, weil ich habe damals zwar noch in Trennung gelebt
von meinem Ex-Mann, aber wir haben halt noch zusammen gelebt und,
aber ich hab dann halt Single angegeben und es war wirklich tatsächlich,
ich hab gedacht, wow, verdammt, was soll denn das?
Also ich hatte mich abends angemeldet und bin dann irgendwann nächsten Abend
wieder rein in beide Portale und hatte in beiden Portalen also Unmengen an Nachrichten.
Sebastian
Das war auch so die Hochzeit, wo man nochmal ganz besonders viel bekommen hat, ja.
Aber erst mal toll, dass sie sich die Zeit genommen hat und dir das auch alles es erklärt hat.
Ina
Ja, also es war großartig.
Sebastian
Das finde ich also wirklich toll. Also als BDSMer sollte man immer drauf gefasst sein, dass man mal einem, einer,
ja, dem Nachwuchs sozusagen mal Rede und Antwort stehen sollte.
Es lohnt sich. Man verändert Leben.
Ina
Ja, definitiv.
Sebastian
Auch wenn es einen Nachmittag kostet oder zwei.
Ina
Also wir haben von da an fast täglich telefoniert, wirklich.
Und haben stundenlang uns unterhalten über verschiedenste Themen,
aber eben viel auch, sehr, sehr viel auch über BDSM.
Sebastian
Wie war sie denn drauf? Also auch Sub? Vermutlich wegen dem gestriemten Hintern
und auch schon ein paar Jahre dabei?
Ina
Ja, viele, viele Jahre dabei.
Sebastian
Was ein Glücksfall.
Ina
Richtig. Aber auch sehr masochistisch.
Und ich habe dann immer gesagt, nein. Nein, nein, das ist nichts für mich.
Aber so dieses sich führen lassen und passiv sein
und das Ganze mit Sexualität kombinieren. Und dann sagt sie, ne, ne,
da sagt sie, du findest schon deinen Weg, bei mir ging das auch irgendwann mal so los.
Und schau mal, dass du ein bisschen Kontakt zur Szene kriegst.
Und sie wohnte halt tatsächlich über 600 Kilometer weg, deswegen konnte sie
mich nicht real an die Hand nehmen.
Sebastian
Ist immer so.
Ina
Ja, immer. Und hat dann aber eben quasi meine Kommunikation ein bisschen begleitet,
weil sie sagte halt damals auch zu mir, es gibt auch gerade jetzt, also es war halt ...
ja, 2011, 2012, 2013, also es war auch gerade so in dieser Hochzeit der,
ich muss es jetzt leider sagen, der Shades-of-Grey-Geschichten.
Sebastian
Ja, die Bücher waren gerade da, ne [Dialekt]?
Ina
Genau, und die ersten Filme waren schon im Gespr..., der erste Film war schon im Gespräch zumindest.
Ja und sie sagte halt, also gerade so dadurch kommt jetzt halt auch viel Kroppzeug [Dialekt]
in die Szene, was sich neue Mädels greift und sagt so, hey, du bist Sub,
alles klar, du musst jetzt alles machen, was ich will.
Sebastian
Wenn die Leute ihren Privatflieger haben, dann können wir drüber reden. *Ina lacht*
Das gehört auch da zu der Wahrheit des Films.
Ina
Ja genau. *Sebastian lacht*
Also, ne, aber sie hat halt auch so ein bisschen die Kommunikation auch begleitet und
ich hatte halt auch so ganz abstruse Nachrichten bekommen wie „Bereit zur Neuversklavung?“
Ohne Anschreiben, ohne Hallo, ohne irgendwas.
Sondern wirklich da stand dann nur „Bereit zur Neuversklavung?“
Sebastian
Mir sagen Leute immer wieder, wenn sie genug solcher Nachrichten verschicken, dass das Erfolg hat.
Ina
Das tut mir sehr leid. *lacht*
Sebastian
Ja gut, die haben eine Strategie gefunden, die funktioniert.
Ja, es mag sein, dass 90 Prozent einen blocken und sich ärgern und weitere 5 Prozent
gar nicht reagieren und das ignorieren, aber irgendwo so 1 Prozent und 100 Mails
dann schnell verschickt.
Ina
Ja, gerade wenn die so lang sind.
Sebastian
Also von daher, es ist auch so ein bisschen hausgemacht. *lacht*
Ina
Ja, also für mich war das halt damals so, dass ich gedacht habe,
nein, sowieso erst mal überhaupt nicht.
Sebastian
Sehr schön. Okay, also du wolltest jetzt auch Erfahrungen machen.
Das Feuer hat gebrannt. Was wolltest du denn überhaupt?
Ina
Ich wollte mich unterwerfen oder unterworfen werden und guten Sex haben und passiv sein dürfen.
Sebastian
Auch Partnerschaft? Ja.
Ina
Hm, im ersten Moment nicht, ne.
Sebastian
Okay, also erstmal Spaß.
Ina
Erstmal gucken, erstmal wollte ich nur gucken. Und ich bin auch ganz lange noch
online geblieben ohne wirklich Kontakte.
Ich habe ganz viel mich eben mit dieser Freundin ausgetauscht und hatte dann
nachher jemanden kennengelernt, in einem ganz anderen Kontext, tatsächlich auch
wieder der Aquaristik geschuldet, den ich als unglaublich dominant wahrgenommen habe.
So und das habe ich ihm auch gesagt und wir sind dann angefangen zu schreiben
und er fand auch diese ganzen Gedanken an Dominanz und Unterwerfung sehr spannend,
hat aber genauso viele reale Erfahrungen damit wie ich oder wahrscheinlich noch weniger.
In dem Moment haben wir ... ja ... viel per WhatsApp gemacht, haben uns ein-, zweimal getroffen.
Das war wirklich viel sexuell und er hat dann meine Trennung begleitet quasi.
Immer wenn ich aufgeben wollte und sagen wollte, das, hier sind gerade echt Hürden.
Ich habe zum Beispiel über fünf Monate eine Wohnung gesucht.
Ich habe keine Wohnung gefunden.
Und er hat dann immer gesagt, heute stehst du auf und du nimmst dir heute nochmal
die Wohnungsanzeigen vor und heute Abend will ich fünf E-Mails sehen,
die du verschickt hast, Minimum, wo du dich auf Wohnungen beworben hast. Also so ganz viel ...
Sebastian
Unterstützung an der Stelle, war das, hatte das schon im Kopf irgendwas mit BDSM zu tun?
Ina
Für mich ja.
Sebastian
Okay.
Ina
Also für mich definitiv. Das waren klare Anweisungen. Das war etwas,
wonach ich mich richten konnte, durfte und sollte.
Und es hatte auch immer eine Konsequenz, wenn ich es nicht gemacht habe.
Sebastian
Okay.
Ina
So, also es gab dann immer einen Tag Kontaktsperre. Das war ganz schlimm.
Sebastian
Boah.
Ina
Ja, das war ganz schlimm.
Sebastian
Ja, das ist aber schon das härteste Mittel. Okay, also das ist deine erste D/s-Erfahrung.
Ina
Genau. Und als meine Trennung dann um war,
da haben wir dann relativ schnell gemerkt, dass das eine Dynamik annimmt,
die nicht gut für seine damals noch Ehe war.
Und haben uns dann entschieden, getrennte Wege zu gehen tatsächlich.
Sebastian
Also in dem Moment war das gut, aber dann war auch in Ordnung, dann hat es gereicht.
Ina
Genau, es wurde zu viel, ich brauchte zu viel, weil ich hatte mir dann nämlich
in den Kopf gesetzt, wir können uns ja jetzt auch öfter sehen,
weil ich habe ja jetzt eine Wohnung.
Und er sagte so, Mäusken [Dialekt], das geht so nicht. Und ich habe dann gesagt,
ja, aber warum denn nicht? *lacht, räuspert sich*
Sebastian
Aber guck mal, wir sind jetzt im Grunde bei 18 bis 34 etwa, 36 Jahre alt.
Ina
35, ja.
Sebastian
35, also wir sind jetzt bei 17 Jahren irgendwie BDSM könnte interessant sein
und immer noch keine Haue auf den Popo.
Ina
Richtig. Die habe ich von ihm aber tatsächlich das erste Mal gekriegt.
Sebastian
Okay.
Ina
Und zwar auf einem Grillabend bei einer Bekannten.
Sebastian
*lacht* Natürlich, wie das halt immer so ist. *lacht*
Ina
Ja und wir haben uns dann, also sie sagte, wir hatten dann beide, wir hatten beide irgendwie zwei,
drei Bier getrunken und er sagte dann, also ich fahre jetzt nicht mehr nach
Hause, es ist mir schon zu spät und ich habe dann gesagt, ich penne unten.
Und dann sagt er, ja ich dann wohl auch und alles guckte und ich sage,
ja wir gehen dann mal jetzt pennen.
Sebastian
Haue ist ja erstmal, das ist ja wirklich dann auch physisch und das spürt man,
du bist ja nicht masochistisch.
Ina
Ja, das war ja aber nur mit der flachen Hand so ein bisschen auf dem Hintern
während dem Sex. Das war dann okay.
Sebastian
Aha.
Ina
Weil ich bin ja nicht masochistisch, aber das war ja Sex.
Sebastian
Ah, okay. Das ist so schön,
wie man sich alles so verbiegen kann, bis es passt.
Ina
Ja, ja genau. Und als ich am nächsten Morgen dann vorm Spiegel stand und sah,
dass mein Hintern also relativ lila war, habe ich dann gedacht,
naja, vielleicht bin ich so ein ganz kleines bisschen
doch maso. Aber wirklich nur so ein bisschen. Also das ist schon so das Höchste der Gefühle. Und ja.
Sebastian
Ich sehe dich grinsen. Also das war offenbar eine Fehlannahme, dass es wenig ist.
Ina
Hm.
Sebastian
Jetzt ging aber das auch zu Ende. Also dein Glück hat immer Grenzen irgendwie.
Ina
Ja, das stimmt.
Sebastian
Wie ist es denn nun mal dazu gekommen, dass du etwas erlebt hast,
was du wirklich als bewusste BDSM-Session bezeichnen kannst?
Hat das dann noch ein paar Jahre gedauert?
Ina
Nein.
Sebastian
Ich habe angekündigt, dass ich hier mit einem BDSM-Urgestein zusammensitze. *Ina lacht*
Und jetzt sind wir, jetzt vergehen hier immer die Jahre auf der Timeline und irgendwie ...
Also ich sage nicht, dass nichts passiert, sondern es braucht halt seine Zeit.
Und gerade bei Frauen, die auch wenn sie sich anmelden, so viele Angebote kriegen,
dass es sofort losgehen könnte.
Das ist spannend, wie du es dann ... Ja, hast du das genossen oder hast du darunter gelitten,
dass einfach Zeit vergangen ist?
Ina
Und ich glaube, das war so ein bisschen eine Mischung aus beiden.
Auf der einen Seite hatte ich halt unglaublich viel Respekt vor dem,
was da auf mich zukommt, weil mein einziger Ansprechpartner war halt bis dato
eben diese Freundin, also der einzige reale Ansprechpartner, den ich hatte,
die war eben sehr, sehr maso und ich habe da gedacht, o mein Gott.
Und die ist halt auch super devot und ist schon ...
also ordnet sich sehr unter und lässt sich, ließ sich sehr auch einschränken an vielen Stellen.
Ich habe erst im Nachhinein verstanden, dass es für sie in vielen Momenten auch sehr gut war.
Das habe ich aber in dem Moment nicht gesehen. Ich habe nur gedacht, boah, so warum, ne [Dialekt]?
So Orgasmus nur noch mit Genehmigung? Ey, hallo?
Sebastian
Was sagst du heute dazu?
Ina
Heute sage ich, jeder so, wie er glücklich ist. *lachen*
Sebastian
Okay, lass uns, wir haben so viele Themen. Jetzt wird es ja eigentlich erst
spannend, weil du hast da einen Mann, mit dem du auch Sachen machst.
Wie viel Zeit lag da noch dazwischen?
Ina
Das ging sehr schnell. Also ich habe mich am 26.07.
habe ich meinen Mann kennengelernt und einen Monat davor ungefähr habe ich mich
von dem Begleiter getrennt.
Sebastian
Okay, wo hast du deinen Mann gefunden?
Ina
Mein Mann hat mich gefunden tatsächlich und zwar auf einer Veranstaltung.
Ich hatte einen bösen Alleingang versucht über Joy,
weil ich gedacht habe, so, jetzt musst du dich auch mal treffen mit jemandem,
der was weiß und das ist aber eine Erfahrung,
über die ich nicht gerne hier berichte, es war einfach scheiße und meine Freundin
hat damals mich auch begleitet, das wäre auch fast zur Anzeige gekommen und
die hat dann zu mir gesagt,
du machst keine Alleingänge mehr, du gehst jetzt auf einen Stammtisch,
wir melden dich jetzt auf einen Stammtisch an.
Und dann haben wir über einen Joy damals mich bei einem Stammtisch angemeldet
und ich bin dann da in Begleitung von einem guten Freund von mir hingegangen
und hab da jemanden kennengelernt, von dem ich gedacht hab,
so du kannst mir jetzt mal die Szene zeigen, weil du bist gerade Single,
du bist ein Top, du kennst dich aus, du bist viele Jahre dabei.
Und der hat zu mir gesagt, ich nehm dich einfach mal mit auf eine Party,
da kannst du einfach mal gucken.
Auf dieser Party hat dann damals mein Mann mich entdeckt.
Sebastian
Ja, weil da ja alle Subs aufgestellt werden und dann singen sie eine Strophe
und dann werden sie rausgepickt.
Nein, wie wird man denn entdeckt? Das kenne ich so jetzt noch nicht. *lacht*
Ina
Ich habe, also es war eine Privatparty und ich habe, weil die Gastgeberin irgendwie
ein bisschen zerstreut war an dem Tag, den Service gemacht an dem Abend *Sebastian lacht*, spontaner Weise.
Sebastian
Okay, eine Aufgabe zu kriegen ist für Neue auch gar nicht so schlecht.
Ina
Ja, ich habe zwar von der Party nicht viel mitgekriegt, aber das war nicht schlimm.
Und weil diese Party so war, wie sie war, habe ich dann hinterher auf den nächsten
Stammtisch gesagt, hey, hat irgendjemand Bock, das kann man besser machen.
Ich habe Gastronomieerfahrung, ich weiß, wie man so was aufzieht.
Ich kann Sachen gut organisieren, wollen wir nicht mal eine Party machen?
Ich habe halt keine Ahnung von der Szene, da müsst ihr mir helfen.
Und dann hatte damals eine damals noch Bekannte, heute eine sehr, sehr gute Freundin von
mir, gesagt: Klar, ich mach mit.
Und der Stammtischleiter damals, der hat gesagt, klar, ich bin da auch mit bei.
Und dann hatte diese Bekannte damals, die heute eine Freundin ist,
Kontakt zu meinem Mann und hatte dem das erzählt, dass ich mir da vorstelle,
irgendwie eine Party auf die Beine zu stellen.
Und dann sagte er, ja, ich mache mit.
Und hatte sie dann gebeten, mich zu fragen, ob das in Ordnung ist,
wenn sie die Nummern austauscht von uns beiden, damit wir dann mal kontakten können.
Und dann rief sie mich an und sagt, du, der Andreas aus Hamburg,
der hat auch Bock, bei der Party mitzumachen.
Und dann habe ich gesagt, ja, je mehr, desto besser.
Ich habe ja keine Ahnung von der Szene.
Und dann rief der mich an und wir unterhielten uns dann so ein bisschen und
er sagte dann, ja, so und ich irgendwie,
sie hat erzählt, du hast kein Auto, aber du hast eine kleine Tochter, mit
der du gerne mal was unternehmen würdest und wo würdest du denn gerne mal mit der hinfahren?
Und ich hab gedacht so, was will der von mir?
Und irgendwann hab ich dann auch gesagt, ich sag, wofür soll denn das hier jetzt
einfach irgendwie hinführen?
So, und er sagte dann, mit einem Knacken im Headset, ja, ich hab da ein gewisses Interesse.
Und bei mir kam, pass auf, bei mir kam an, ich hab da kein weiteres Interesse.
Sebastian
Uh, oh, oh. Aha.
Ina
Und da meine Bekannte mir erzählt hatte, der Typ, der ist absolut safe und sie
hat schon länger mit dem in Kontakt und der ist voll der Nette und so,
hab ich dann gedacht, naja gut, vielleicht will der mir einfach wirklich eine
Freude machen und so beschnuppert man sich dann.
Und dann haben wir gesagt, okay, dann waren wir dann verabredet mit meiner Lütten [Dialekt]
und sind dann losgefahren und waren dann in einem Wildpark, wo ich auch allein
nicht hingekommen wäre mit ihr.
Und sie butscherte [Dialekt] dann irgendwann vor und vorher, „Oh, guck mal da und toll“ und
rennt los und dann geht er neben mir und sagt so: „Ja, so und wie stellst du
dir das jetzt eigentlich alles so vor mit uns?“ Und ich so: „Hä?
Wieso? Ich denke, du hast kein weiteres Interesse. Ich denke,
wir wollen zusammen eine Party organisieren.“ - „Ja, ne, ne, das hast du falsch verstanden.“
Und dann habe ich gedacht so, okay, wie komme ich jetzt hier weg?
Und ja, und dann gab es irgendwie eins das andere und am Ende des Tages war ich total verzaubert.
Ja, dann waren wir am nächsten Tag zum Kaffeetrinken verabredet und dann fuhr
er abends nochmal nach Hause, am nächsten Abend kam er wieder und dann ging er nicht wieder.
Sebastian
Klingt total romantisch.
Ina
War es auch. Also ich fand es einfach für, ich war total verzaubert und wir
waren auch, ich glaube, das erste halbe, dreiviertel Jahr waren wir für kaum jemanden ansprechbar.
Sebastian
Okay. Ich habe hier so Dinge stehen. Hier steht multiflexibel,
Maso, Sadistin, Nadeln, Branding, hier steht so viel. Wir haben noch über nichts davon gesprochen.
Wir haben jetzt über eine Stunde, ja knapp ein bisschen mehr als eine Stunde gesprochen.
Jetzt geht's los.
Ina
Richtig.
Sebastian
Okay, also ihr habt die Fronten geklärt, du unten, er oben, auf geht‘s. Er hat Erfahrung.
Ina
Richtig.
Sebastian
Das heißt, du kannst, im Prinzip kommt die Frage: Was willst du alles probieren? Was findest du gut? Du konntest es direkt aufzählen und dann gib ihm.
Ina
Ja, ich dachte, gib ihm. Und er sagte dann immer: ne, oh, komm, erst mal ganz langsam und Grenzen und fertig.
Sebastian
Na toll. *lacht* Also er hat dieses Szene-Einmaleins mitgebracht?
Ina
Ja, ja, genau. Ich wollte halt am besten auch alles auf einmal.
Sebastian
Na klar.
Ina
Lass mal Veranstaltungen und lass mal und, aber maso bin ich nicht.
Sebastian
Was wolltest du denn die ganze Zeit machen?
Ina
Ja, Sex haben, Kaffee bringen, Essen kochen, aufräumen, mich unterordnen, kleine, kleine,
so ... dieses so ein bisschen Bilderbuch-SM-Aufgaben, so weißt du so,
du erwartest mich nackt auf Knien und so.
Sebastian
Da muss ich eine Frage stellen. Bist du in all diesen Dingen gut?
Ina
Nein, absolut nicht. *lacht*
Sebastian
Es tut mir total leid, aber ich habe jetzt gerade nicht so den Eindruck,
dass du das verschüchternde Sübchen bist, was dann nackig auf Knien den
Herrn erwartet und ihm die Pantoffeln bringt.
Dass du das probiert hast, da bin ich mir sicher, aber ich glaube irgendwie
nicht, dass das so deine total erfüllende Rolle ist.
Ina
Nein, also es ist meine total erfüllende Rolle, aber nur wenn ich dazu gezwungen werde.
Und ich bin tatsächlich, ich fordere, dass man mich unterwirft.
Also ich bin glaube ich nicht die klassisch Devote, ich sink‘ auf die Knie und
bitte, danke, ja mein Herr, sondern ich bin tatsächlich eher so die,
du möchtest, dass ich das mache, ja warum willst du das jetzt?
Sebastian
Es gibt also gefühlt über den Podcastschnitt sehr wenige sehr klassisch devote Menschen.
Vielleicht mal melden, wenn ihr sagt, liebes Publikum, genau das ist es,
dieses ganz klassische total Devote.
Dann nehmt euch ein Herz und verschafft eurer ... eurem Part von BDSM ein bisschen mehr
Sichtbarkeit, indem ihr hier mitmacht.
Ina
Fragt euren Herren, ob ihr das dürft.
Sebastian
Natürlich, das gehört ja dann auch dazu. zu. Lasst es euch genehmigen.
Aber ihr tut etwas für die Diversität im BDSM.
Aber es ist tatsächlich so, das fehlt tatsächlich als Farbe so ein klein wenig.
Kommt immer wieder am Rand vor.
Aber so total, ne, das vermisse ich ja ein wenig.
Ina
Also ich habe tatsächlich am Anfang gedacht, ich wäre so. Und habe dann aber
gemerkt, dass dieses Dienen um des Dienens willen, das ist irgendwie so dieser,
mir fehlt da dieser will to please,
vor allem dann, wenn dann, wenn dann, wenn es dann keine Konsequenz gibt, wenn irgendwas nicht hingehauen hat.
Sondern wenn dann die Konsequenz ist, so ja, das ist ja schon Strafe genug,
dass ich dich jetzt enttäuscht habe.
Ich glaube, das hat mein Mann mir zwei oder dreimal gesagt. Danach habe ich
dann gesagt, so, ah, ja, okay. *lacht*
Sebastian
Okay, also ihr müsstet euch da trotzdem, auch wenn er Erfahrung hatte,
er musste dich auch erst mal kennenlernen. Das musste sich entwickeln.
Ina
Ja, er ist auch, er ist auch wenig D/s-ig unterwegs.
Er hat tatsächlich gedacht, mit der richtigen Partnerin wäre so D/s auch voll seins.
Er ist SMer seit ganz, ganz, ganz vielen Jahren
und da ging es halt tatsächlich mehr um ... situative Unterwerfungen in Sessions
und weniger um D/s-iges Miteinanderleben oder 24/7-Geschichten oder ja.
Sebastian
Okay, also sagen wir mal so, die Meta-Fantasie D/s irgendwie
ist sie, hat sie nicht richtig funktioniert?
Ina
Nein, absolut nicht. Wir hatten auch die ein oder andere Diskussion darüber,
wo ich dann gesagt habe, nein, das ist aber, ich weiß,
ich habe es mir anders vorgestellt und ich finde es irgendwie scheiße.
Ich will nicht einfach immer alles das tun, was du sagst, sondern ich will auch,
dass es Konsequenzen hat, wenn ich es nicht mache und ich will,
dass du mich zwingst. Und ich glaube, ich mag den Zwang und ich mag Konsequenz
und ich mag bezwungen werden.
Und irgendwie war das nicht so seins.
Und wir haben dann relativ schnell, so innerhalb der ersten zwei,
drei Jahre haben wir gemerkt, also dieses D/s, das passt bei uns nicht.
Wir haben da andere Vorstellungen. Er könnte, glaube ich, super mit einer Sub,
die wirklich diesen will to please hat und die sich ihm unterwirft und die tut,
was er sagt. Ich glaube, das könnte er total gut.
Das würde ihm auch, glaube ich, sehr, sehr gut tun.
Aber zu sagen, so, ich setze mich jetzt durch.
Sebastian
Jetzt an der Stelle könnte man ja sagen, o Gott, eine einzige Enttäuschung
und der nächste bitte.
Ina
*sehr entschieden* Nein.
Sebastian
Aber das ist ja auch dieser Punkt, den vergisst man ganz gerne. Da ist ja meistens noch mehr, was man an den Menschen toll findet.
BDSM ist wichtig, aber es sind noch tausend andere Aspekte.
Ina
Also erstmal hat das Gehaue super funktioniert.
Sebastian
Okay, das wollte ich gerade sagen. Also das ist ja dann die Ausweichmöglichkeit,
auch wenn du nicht maso bist. *lacht*
Ina
Es stellte sich ziemlich schnell raus, dass ich doch ein bisschen maso bin.
Sebastian
Okay, also eher so ein Action miteinander. Mach mich fest, hau mich.
Ina
Hau mich vor allem.
Sebastian
Hau mich und dann hinterher kann man vielleicht noch dreckigen guten Sex haben und gib ihm.
Und dann gibt es noch Spuren und dann Werkzeuge.
Ina
Materialschlacht, absolut.
Sebastian
Ja, okay, das ist also, also dann doch so ganz klassisch. *lacht*
Ina
Ja, ja, doch, klar.
Also das ist dann ganz klassisch, ja.
Sebastian
Ja, schön. Ja, spannend, wie Realität und Fantasie dann auch ein bisschen auseinander gehen
und dass man auch den Mut hat zu sagen, vielleicht ist es das doch nicht,
ich probiere jetzt doch was anderes.
Ina
Ja, also ich muss noch dazu sagen, abgesehen vom SM, harmonieren wir einfach
auch im Alltag total schön.
Also auch klar gibt es da auch mal, hakt es da auch mal, aber wo ist das nicht
so. Aber ansonsten muss ich tatsächlich sagen, ich habe selten einen Menschen
in meinem Leben gehabt, mit dem ich so gerne Zeit verbringe wie mit meinem Mann. Also ich kann ...
Bei meinem Ex-Mann war es so, wenn der auf Montage war, war ich immer froh, wenn der nicht da war.
Und ich weiß, mein Mann musste mal beruflich auf eine Fortbildung eine Woche
und ich habe wirklich eine Woche gelitten wie ein Hund.
Weil er nicht da war, wenn ich abends ins Bett gegangen bin und weil er
nicht nach Hause gekommen ist und wir uns nicht austauschen konnten über das, was am Tag so war.
Wir unternehmen ganz viel, also auch abseits vom BDSM, aber wir sind halt viel unterwegs.
Es macht mir Spaß, Dinge mit ihm zu erleben und mit ihm zu entdecken.
Sebastian
Aber ganz ohne BDSM geht es denn ja doch nicht.
Ina
Nein.
Sebastian
Pass auf, ich habe hier unter meinem schönen Hauptpunkt Beziehungen,
habe ich hier drei Sachen stehen. Der Mann, der Sub, der gute Freund.
Ina
Genau.
Sebastian
Und wir reden hier von drei Personen.
Ina
Genau.
Sebastian
Also vielleicht nehmen wir das mal so ein bisschen auseinander,
wie dein, wie heute dein Beziehungs- oder wie soll man sagen,
dein Spielkonstrukt aussieht, mit wem machst du was und wie.
Die Zeit ist leider so ein bisschen gemein gerade zu mir die Uhr,
wir gucken mal, wie wir das alles unterkriegen.
Auf jeden Fall, es ist nicht bei dem Mann geblieben.
Ina
Nein.
Sebastian
Und es ist aber offensichtlich nicht der Grund, weil er nicht gut genug war
oder nicht genug, sondern es gab Möglichkeiten und Gelegenheiten.
Ina
Genau. Also das erste war, dass er damals einen guten Freund von uns ins Spiel einbezogen
hat, weil ich ganz, ganz viel zappel, wenn man mich haut.
Und er hat dann einen Freund von uns quasi dazugeholt und gesagt, halt sie mal fest.
Sebastian
Er brauchte Hilfe. *lacht*
Ina
Er brauchte Hilfe, genau. *lacht*
Sebastian
Sehr schön. Auch wichtig, dass man das machen kann, ja, okay.
Ina
Und ich hab dann im ersten Moment gedacht, huch, was ist denn das jetzt? Und das war aber okay.
Da hat sich dann so eine Dreierkonstellation draus entwickelt,
wo am Anfang die beiden halt mich entweder abwechselnd gehauen oder gehalten
haben oder beides gleichzeitig.
Und die Schmerz-Sessions wurden immer doller und ich hab irgendwann gemerkt,
okay, ich bin doch ziemlich maso.
Und das war dann aber auch, nach kurzem mit mir ringen war das fein.
Und ja, der Freund, der ... fing dann immer mal wieder an, so ein bisschen D/s-Elemente einzubringen.
So und das hat eine Dynamik entwickelt,
die heute tatsächlich dazu führt,
dass wenn er auf irgendeiner Veranstaltung auftaucht, ich dann tatsächlich doch
auf ihn zugehe und nachdem ich ihm um den Hals gefallen bin,
das Bedürfnis habe, dann neben ihm zu knien.
Und das war eine Zeit lang recht schwierig, weil das wäre eigentlich gerne etwas,
was ich mit meinem Mann gehabt hätte und er mit mir.
Aber wir haben viel drüber geredet und haben halt gemerkt, dass es mir echt gut tut.
Und ja, somit wurde dann dieser Freund zu einem sehr, sehr wichtigen Element
meines BDSM, nämlich das ist so meine, meine, mein D/s.
Sebastian
Das ist vielleicht auch so ein Punkt, das ist, also ich empfinde das als einfacher,
mit Spielpartnern auf diese Ebene zu gehen,
als mit dem Lebenspartner, mit dem man ja durchaus auch, weil man eben auch
gemeinsam die blöde Steuererklärung machen muss und der Garten will auch umgegraben werden,
da ist man gezwungen, Augenhöhe regelmäßig intensiv herzustellen,
damit man auch miteinander umgehen kann.
Und gerade noch Nachwuchs im Haus, da muss man ja auch als Team agieren.
Ina
*zustimmend* Mhm.
Sebastian
Und ja, ich kann mir das gut vorstellen, dass wenn dann diese Person dieses
Kontextlabel hat, dass das dann auch einfach gut funktioniert.
Okay, die ist also auch seit ein paar Jahren in eurem Dunstkreis, sag ich mal.
Ina
Genau. Und das ist halt auch etwas, also im Moment sehen wir uns leider viel
zu selten, aber wie das so ist im Leben.
Aber das ist halt tatsächlich was, was für mich …
ja, existenziell ist, das ist halt so, das stillt so mein D/s-Bedürfnis,
so dieses Knien dürfen, dieses auch klare Ansagen zu bekommen.
Ich habe mich beschäftigt jetzt seit unserem letzten Treffen,
eine Aussage, die, wenn mein Mann das sagen würde, das wäre so,
dann würde ich sagen so, ja,
mag sein und würde mir da wahrscheinlich nicht so viele Gedanken drum machen,
aber er hat gesagt, ich glaube, du willst mir gar nicht gefallen.
Sebastian
Oh. *lacht*
Hat er jemanden gefunden, mit dem er diese D/s-Komponente leben kann?
Ina
Ne. Ich weiß aber auch tatsächlich, muss ich ehrlich gesagt sagen,
gar nicht, ob er danach sucht.
Sebastian
Vielleicht spreche ich ja irgendwann mal mit ihm. Dann kann er mal erzählen,
wie er dieses wilde Weib gefunden hat.
Ina und Sebastian
*lachen*
Sebastian
Okay, dann steht hier noch der Sub.
Ina
Genau, der Sub.
Sebastian
Was ist de..., wer, nein, nicht wer, sondern was ist der Sub und wie kam es zu dem?
Ina
Zu dem kam es tatsächlich, also dass ich irgendwann aktiv gespielt habe,
das hat mein Mann forciert, wirklich, da waren wir in einer Kneip... im Basement in Hamburg.
Sebastian
Grüße an Horst.
Ina
Genau, Grüße an Horst.
Sebastian
Der will übrigens, ich will den immer noch in diesem Podcast haben und der will nicht so recht.
Ina
Echt?
Sebastian
Also überredet ihn alle, heult ihm die Ohren zu, bis er aufgibt.
Ina
Wenn ich ihn sehe, dann werde ich ihm sagen, dass du ganz nett bist und dass
man das gut mit dir machen kann.
Sebastian
Das weiß der, der will trotzdem nicht. Irgendwie hat der so eine falsche Bescheidenheit.
Ina
Tja, aber auf jeden Fall waren wir da und die wollten eigentlich Feierabend
machen. Da waren nur noch drei, zwei vom Personal und eine Gästin.
Und nun kamen wir dann noch an, zu dritt damals und mein Mann hatte irgendwie
ein bisschen Kreislauf, deswegen waren wir auch angehalten.
Wir wollten eigentlich nur noch was trinken und dann wollten wir nach Hause fahren. Naja und ... die beiden,
die vom Tresen fingen an, die Gästin immer mit so Rohrstöcken auf die Oberschenkel
zu hauen und Ina saß daneben und guckte dann und dachte so, hm, das sieht ja spannend
aus, auch was es mit ihrem Gesicht so macht.
Und dann sagte mein Mann: „Ja, frag sie doch, ob du auch mal hingehen kannst.“
Und dann sagt sie: „Ja, ja, doch, klar und los und hier und ihr habt den Koffer
und dann pack mal aus.“ Ich sag: „Ey, ich hab das noch nie gemacht.
Ich hab noch nie irgendjemanden aktiv gehauen.“ - „Ja, dann nimm mal alles raus, probier mal.“
Und dann habe ich alles ausprobiert, was wir im Koffer hatten und das hat mir
sehr, sehr viel Spaß gemacht. Ich habe da also sehr viel Freude dran gehabt.
Und ja, so fing, so war mein erstes aktives Spielen tatsächlich.
Kurz danach hatte ich eine weibliche Sub, mit der ich regelmäßig gespielt habe.
Sebastian
Das ist spannend, guck mal, das steht hier, das habe ich gerade auf meinen Notizen
hinzugefügt, da steht alles Männer.
Ina
Nein.
Sebastian
Okay. *lacht*
Ina
Nein, das stimmt nicht.
Sebastian
Gut, warte, ich streiche das hier schon mal durch.
Ina
Danke. *lacht*
Nein, das war tatsächlich, dann hatte ich eine, wir haben ein Pärchen gehabt,
mit dem wir uns regelmäßig getroffen haben.
Und die haben wir kennengelernt dadurch, dass wir genadelt haben tatsächlich
in einer kleinen Location,
wo man das mal in Ruhe machen konnte und die kamen auf uns zu und sagten,
wir würden auch gerne mal und dann hat mein Mann das dann damals mit ihr gemacht
und wir kamen so ins Plaudern und irgendwann kamen wir dann ins Spielen.
Ich kann mich nicht mal mehr genau daran erinnern, wie das kam.
Und von da an haben wir relativ regelmäßig eine ganze Weile gespielt.
Und es war auch immer sehr, sehr schön. Da habe ich dann auch tatsächlich festgestellt,
dass ich auf aktiver Seite das mit dem D/s, also auch das mit diesem Bezwingen, relativ gut hinkriege.
Und das hat sehr, sehr viel Spaß gemacht. Also es hat mich auch,
also es hat mich nicht erregt im Sinne, wie mich das passive Spiel,
aber es hat mir unglaubliche Freude gemacht zu sehen, was es mit ihr macht. So und ...
ja, ich weiß gar nicht mehr genau, wie sich das verlaufen hat.
Auf jeden Fall war es irgendwann so, dass wir uns nicht mehr so regelmäßig gesehen
haben und ja, unterschiedliche Veranstaltungen besucht haben und dann hat
sich das halt auseinandergelaufen.
Dann war lange Zeit, dass ich dann immer mal aktiv irgendwo,
was weiß ich, ich hab mal auf der Party, kannst du mir das mal zeigen,
wie sich das anfühlt oder so.
Aber dass da so richtig was gewesen wäre, das gab es eigentlich nicht.
Und Andreas, also mein Mann, hat immer gesagt, also ich möchte eigentlich auch
ungerne, dass du mit Männern spielst.
Das, irgendwie sagt er, das passt irgendwie so nicht in mein, in mein Gedankenkonzept mit uns.
Sebastian
Ja, hat sich ja offenbar nicht durchgesetzt.
Ina
Doch, er hat das tatsächlich selber entschieden irgendwann, als sich das verändert
hat. Also wieder tatsächlich das Basement. *lacht*
Sebastian
Natürlich, im Basement passieren wundersame Dinge. Wie war denn das?
Das Basement ist ein magischer Ort.
Ina
Ja *lacht*, wir hatten einen Stammtischausflug gemacht zum Basement und da hatten wir einen jungen Mann mit,
etwa mein Alter und ich hatte ein Paddel mit oder er hatte einen Paddel mit? Ich weiß es nicht mehr.
Auf jeden Fall fing der immer an und piesackte mich.
Und dann habe ich dann nur zu ihm gesagt: „Du, wenn du so weitermachst“, ich sag,
„dann probiere ich das Paddel gleich an dir aus.“
So. Und guckte meinen Mann an und mein Mann grinste nur: „Naja,
wenn der so bettelt, dann mal los.“
So. Das war das Go. Und da habe ich dann das erste Mal mit einem Mann gespielt,
mit dem ich danach noch eine ganz, ganz großartige Session hatte.
Ich glaube, das war die allererste wirklich durchgeplante Session,
die ich hatte. Die war großartig.
Ging über mehrere Stunden tatsächlich. Es waren auch mehrere Menschen mit einbezogen.
Und es war großartig. *lacht* Ich kann es gar nicht anders sagen.
Das war einfach so energiegeladen und das war, das war, das war so ...
intensiv. Und da war auch wirklich ganz, ganz viel dabei. Also da war Folienbondage
bei, da war Atemreduktion mit bei, da war Nadeln mit bei, da war Eis mit bei,
da war Bastonade mit bei. Da war ...
Sebastian
Die ganze Materialschlacht, alles was geht, war drauf.
Ina
Aber wirklich, ja. So und ja, und das ...
Ja, da stellte sich dann aber schnell raus, dass wir nicht gleich ticken.
Also, dass er was anderes braucht,
als ich geben kann und ich was anderes geben möchte, als er braucht.
Und dann hatten wir einen jungen Mann, der saß bei uns am Tresen auf einer unserer
Einsteigerpartys, von denen ich dir ja im Vorgespräch erzählt hatte.
Sebastian
Von denen, über die werden wir gleich noch reden, wenn wir die Zeit finden. *lacht* Ich bin gespannt. *lacht*
Ina
Der saß halt auf dieser Party und guckte in sein Bier und wir sprachen ihn an und es ging dann so,
dass er mich erstmal als Mentorin in sein Vertrauen gezogen hatte,
weil er ganz neu in der Szene war und ein halbes Jahr später ungefähr habe ich
ihn mit einer Dame auf einer Veranstaltung getroffen und da hat er mich dann
gebeten, den Mentorenstatus aufzuheben.
Sebastian
Also ganz offiziell, okay.
Ina
Ganz offiziell, ja, um mit mir zu sp... Und er hat mich gebeten, mit ihm zu spielen.
Und das habe ich dann an diesem Tag auch gemacht.
Und habe dann gesagt: „Also von jetzt an“, sag ich, „kann ich dir aber nicht mehr beratend
zur Seite stehen, weil“, ich sage, „wenn ich mit dir spiele, dann passt das für
mich nicht mehr, das geht nicht mehr.“
Ich sage, „natürlich können wir uns noch unterhalten.“ Ich sage,
„aber ich kann einfach nicht mehr objektiv sein.“
Und deswegen, wenn wir spielen, dann spielen wir. So, ja und seitdem spielen wir.
Sebastian
Okay. Findet das dann, also es sind ja jetzt drei Personen plus du,
also vier, gibt es die vier Personen in einem Raum?
Ina
Ja, durchaus.
Sebastian
Und das funktioniert?
Ina
Ja, das ist immer sehr, sehr lustig.
Sebastian
Ja, das glaube ich. *lacht*
Ina
Ja weil ich einer Person gegenüber tatsächlich, tatsächlich devot bin, mit meinem Mann flachse ich viel rum und mein Sub ...
freut sich immer, wenn es mir gut geht. Oder unser Sub, eigentlich spielen wir beide ...
Sebastian
Ich stelle mir gerade diese Interaktion vor. Du kriegst irgendeine Strafe aufgebrummt
und gibst die einfach mal schnell weiter oder so.
Und flachst ... *lacht* Okay. Nein, aber ich stell ...
Ich habe ja schon als Folgentitel „natürlich BDSM“ aufgeschrieben,
das wirkt wirklich alles sehr, sehr natürlich gewachsen. Viel Vorlaufzeit, klar.
Aber das ist so einfach so ein das kann man machen. Was Schönes kann ich machen
und genießen und fertig.
Und man sieht es dir auch so, also ich sehe es dir jetzt so ein bisschen an,
dieses, je mehr du an die Gegenwart drankommst, desto mehr lächelst du und grinst
du und desto glücklicher erzählst du auch.
Also die ganze Zeit hat sich irgendwie gelohnt und es wird eigentlich immer nur besser.
Ina
Ja, also ich muss sagen, für mich ist BDSM als etwas angefangen,
was mich bedroht hat, ein Stück weit.
Mein Seelenheil und mich und mein ganzes Leben und es hat sich entwickelt zu
etwas, was wirklich richtig erfüllend ist.
Also wo ich Spaß dran habe, wo ich Freude habe, wo ich Lust drauf habe und Lust
bei habe, das ist schon ... ja, bemerkenswert tatsächlich.
Also ich finde, dass BDSM nimmt einen großen Teil auch meiner Freizeit ein.
Und während ich am Anfang alles bitter, bitter ernst genommen habe und auch
ganz viel an das große schwarze Buch geglaubt habe zum Beispiel.
So muss das sein. Und wenn ich als Sub in eine Beziehung gehe,
dann darf ich auch nur Sub sein. Und dann muss ich doch, und ich muss dann doch,
irgendwann muss ich doch diesen
will to please kriegen und irgendwann muss doch dieses Gefühl kommen.
Und seitdem ich davon weg bin, von diesem ewigen Muss dahinter und ...
Angefangen bin zu erleben, was passiert eigentlich um mich rum,
mit wem kann ich wie interagieren und was macht das eigentlich mit mir,
wenn ich das einfach auch mal zulasse.
Ja, tatsächlich in so einer Situation, wo ich gerade meinen Subbie zum Beispiel
den Arsch versohlt habe, unmittelbar danach auf die Knie zu gehen vor meinem
Herrn, weil der jetzt gerade da ist. Oder, da ist ... und das ist ...
Ich habe dann gedacht, das geht doch eigentlich gar nicht. Doch, das geht, das geht.
Solange alle sich wohlfühlen und Spaß dabei haben, geht das. Und das ist großartig.
Sebastian
Lass mich mal die ketzerische Frage stellen. Hast du noch Vanillasex?
Ina
Nein.
Sebastian
Okay.
Ina
Also tatsächlich bin ich der festen Überzeugung, dass ich einen Fetisch habe. Und zwar SM.
Ich habe überhaupt gar keine Lust auf Vanillasex. Null.
Sebastian
Ja, aber aus Vanillasex BDSM-Sex zu machen, ist offenbar auch nicht so schwierig.
Ina
Nein.
Sebastian
Vielleicht reicht ja schon dann zu sagen, du liegst jetzt da still und
du rührst dich und machst keinen Mucks.
Ist das dann schon BDSM-Sex?
Ina
Nein.
Sebastian
Es muss also ein bisschen Gewalt her, ja?
Ina
Bitte. Bitte gerne, ja.
Sebastian
Pass auf, ich weiß, du hast mehrere Dinge der Woche mitgebracht. Ich würde mal mit einem anfangen wollen.
Ina
Ja. *überlegt*
Sebastian
Ich wurde daran erinnert, mal gelegentlich zu sagen, wobei es sich beim Ding
der Woche handelt. Ist ganz einfach: meine Gäste bringen ein Ding mit,
von dem ich vorher nicht weiß, was.
Bilder gibt es davon in den Shownotes.
Und das soll ein Gegenstand sein, der eine Geschichte erzählt. Jetzt holst du tausend
Sachen raus und jetzt hast du ... okay, tatsächlich holst du 1000 Sachen raus.
Ina
Nein, das sind, das sind tatsächlich sechs.
Sebastian
Sechs, na immerhin. Du hast sechs Dinge, gib doch mal her.
Ich habe jetzt hier sechs Dinge in der Hand. Ich werde davon Fotos präsentieren.
Ich glaube, die machst du lieber selber, die Fotos, und schickst sie mir einfach.
Ina
Das wird schwierig sein.
Sebastian
Dann mache ich jetzt halt Bilder. *lacht* Okay. O Gott, was habe ich denn hier alles?
Ich fange mal an mit klein nach groß.
Also erstmal: es sind alles Schlagwerkzeuge.
Ein, ein, ein, was ist denn das, was soll ich denn sagen, ein ummanteltes Stahlseil mit Schlaufe und einem
sehr schönen Griff und offenbar extremst böse. Haben die Dinger Namen?
Ina
Das ist ein Schlagdraht, ja.
Sebastian
Ein Schlagdraht. Habt ihr dem Ding einen Namen gegeben vielleicht?
Ina
Nein.
Sebastian
Das hier wäre zum Beispiel so ein Tiffany. *lacht*
Ina
Nein, wir haben denen keinen Namen gegeben. Also ich habe das tatsächlich als
Ding der Woche mitgebracht, weil wir haben sämtliche Schlaginstrumente,
die wir irgendwo teuer gekauft haben, irgendwie relativ schnell auf meinem Arsch zerschossen.
Und haben dann gedacht, das muss auch günstiger gehen und sind angefangen,
das selber zu bauen. Also alles, was du da jetzt hast, ist selbst gebaut.
Sebastian
Oh, ja.
Ina
Und das sind quasi Überschüsse und schwierig wird es deshalb für mich,
Fotos zu machen, weil das nämlich tatsächlich für dich ist.
Sebastian
Was? *lachen*
Ah, okay. So ist das eigentlich nicht gedacht, dass das hier Geschenke sein
sollen. Aber jetzt betrachte ich die Dinge natürlich ganz anders.
Also der Schlagdraht ist, also ich habe ja eben schon mal ein bisschen geklopft.
Ich mache das hier mal vor dem richtigen Mikrofon.
Also der ist einfach nur dumpf und boshaft.
Ina
*zustimmendes* Mhm.
Sebastian
Oh, ist auch schön gemacht, also schön gefertigt.
Dann haben wir hier als zweites einen, ich hätte jetzt gesagt,
das ist einfach eine Leiste, eine Holzleiste, ist auch Holz drin,
ummantelt mit Kunststoff, so als,
ja wie ein ... auch leicht abgeflacht und auch das macht Geräusche, warte mal. *mehrere kurze hell-klingende und leichte Schlaggeräusche*
Au. Ja, okay. Ich kann das gar nicht annehmen, das weißt du,
ne [Dialekt]? Das ist ja quasi Bestechung. Ja, muss ich ja, toll. *lacht*
Ich hab mal überlegt, ob ich nicht irgendwann mal, nein, so was verschenke ich nicht.
So was wird natürlich hier aufbewahrt und das hat wirklich Potenzial für neue
Empfindungen des Podcastssubbies, habe ich das Gefühl habe.
Dann habe ich hier, was ist denn das hier? Was ist denn das für ein Material da drin?
Ina
Das ist ein Rohrstock.
Sebastian
Das ist ein Rohrstock, aber sehr flexibel. Also wirklich sehr flexibel.
Und dann nochmal ummantelt mit einem ... vermutlich ein Seil. Und das dann alles
in so einem Schrumpfschlauch.
In schwarz. Das haue ich gar nicht auf die Finger drauf. Das ist ja auch böse.
Oh, liebes Publikum, ich kriege Geschenke. Allein das ist wieder ein Grund,
diesen Podcast zu machen.
Man kriegt unfassbar viele Ideen, womit man hauen kann. Und dann hier ein Doppelrohrstock,
auch ummantelt mit Kunststoff.
Ina
*zustimmendes* Mhm.
Sebastian
Also es sind hier immer so, mit so, es ist wirklich Schrumpfschlauch?
Ina
Ja, es ist Schrumpfschlauch.
Sebastian
Zwei Rohrstöcke ummantelt mit rotem Kunststoff und dann ist an drei Stellen
nochmal so ein Schrumpfschlauch, einmal am Griff und dann noch zweimal.
Und das gibt der Sache nat... das ist ja, das tut ja wirklich weh. *lacht*
Ina
Dafür ist es gebaut. *lacht*
Sebastian
Ja, aber ich bin sehr schlecht darin, zu beurteilen, ob etwas gut oder schlecht wehtut.
Das muss dann das Podcastsubbie mir sagen.
Ina
Das ist ja auch immer individuell.
Sebastian
Auch wunderschön. Und ich habe tatsächlich in der Spielzeugtasche noch ein Fach frei,
wo das genau so reinpasst.
Dann gibt es nochmal eine, also mit dem Schrumpfschlauch habt ihr das so ein bisschen?
Ina
Ja.
Sebastian
Das sind hier zwei Rohrstöcke vermutlich.
Ina
Genau, das sind so ...
Sebastian
Die sind gegeneinander verdreht so ein wenig.
Ina
Richtig.
Sebastian
Und da auch wieder der Schlauch drüber. Ach, also es ist ja ...
Ina
Ja, wir hatten jetzt leider keine Flogger mehr, die wir mitbringen,
die ich hätte mitbringen können.
Sebastian
Und dann etwas, was ich mal besessen habe, aber nicht mehr weiß,
wo es ist. Vermutlich habe ich es irgendwann verloren.
Was sind denn das? Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben dünne Rohrstöcke,
auch wieder hinten zusammengetüddelt und dann kann man damit ... *mehrere helle Schlaggeräusche gleichzeitig*
Ina
Aufwärmen.
Sebastian
Genau.
Ina
Oder massieren.
Sebastian
Okay, also ihr macht Dinge selbst, weil der Kram ist immer nur teuer und immer nur komisch und dann fängt das Basteln an.
Ina
Richtig.
Sebastian
Kann man das Zeug irgendwo kaufen?
Ina
Wenn wir Überschuss haben, dann stehen wir damit auf dem Catonium-Fetischmarkt.
Der ist jetzt im Sommer glaube ich das erste Mal, aber sonst normalerweise immer im Dezember. Und *lacht*
Sebastian
Lach nicht, das tut mir wirklich weh, wenn ich da teste.
Ina
Tut mir sehr leid für dich. *lacht*
Sebastian
Ich bin da sehr memmig.
Ina
Das macht nichts. Mein Mann auch.
Ina und Sebastian
*lachen*
Ina
Und dann verkaufen wir mal den Überschuss.
Sebastian
Okay, also so hobbymäßig Freude am Basteln und gib ihm.
Ja, ich glaube, man kann mit so was auch sehr, sehr schlecht Geld verdienen.
Also es ist wirklich schwierig innerhalb der Szene, aber so was hier,
das sind natürlich Dinge, wenn ihr damit auf einer Party seid,
das wird doch bewundert. Oh, zeig mal her, was ist denn das Schönes?
Ina
Tatsächlich die Drähte eher weniger. Es sind sind tatsächlich mehr so die gedrehten
Rohrstöcke. Da sind die Leute hinterher.
Sebastian
Das habe ich so auch selten gesehen, ehrlich gesagt. Ich weiß gar nicht,
ob ich so was überhaupt schon mal gesehen habe.
Ist von der Konstruktion wahrscheinlich relativ einfach, aber auf die Idee muss
man erstmal kommen. Was wäre denn hiervon dein Liebling?
Und was willst du dir auf gar keinen Fall verdienen davon?
Ina
Ich nimm, also ich finde das eigentlich alles ganz schick.
Sebastian
Ja.
Ina
Für den Schlagdraht muss ich sehr warm sein.
Sebastian
Das glaube ich. Der ist auch wirklich, also wirklich so ein dumpfes Ding. Also liebes Publikum, Shownotes, Bilder.
Ina
Ja, also für den muss ich wirklich warm sein.
Und was ich am wenigsten nehmen würde, so für eine Session tatsächlich, ist die Rohrstockrute.
Weil die ist einfach langweilig.
Sebastian
Die Rohrstockrute, das Teil?
Ina
Ne, das mit den mehreren.
Sebastian
Achso, ah, ah, ah, alles klar, das wo sieben Stück dran sind, ja.
Ina
Genau.
Sebastian
Das macht auch mehr Geräusch, ne [Dialekt]?
Ina
Es macht mehr Geräusch. Also wo ich das ganz toll finde, wenn ich im Rücken
doll verspannt bin, dann nimmt mein Mann das und haut mir damit dem Rücken.
Das habe ich bei ihm tatsächlich auch schon gemacht. Das ist super schön für
eine Massage, aber zum Wehtun taugt es nicht wirklich.
Sebastian
Ja, ich überlege gerade. Das sind ja alles Rohrstöcke. So ein ganz normaler blanker Rohrstock?
Ina
Haben wir auch, klar.
Sebastian
Benutzt ihr auch gern?
Ina
Ja, natürlich. Edel...,
Edelstahlgerte. Wir hatten jetzt vor kurzem eine Karbongerte,
die ist aber leider kaputt gegangen beim ersten Spiel.
Sebastian
Ja, Dinge gehen kaputt. Bei Rohrstöcken bin ich immer nicht sicher.
Soll man sie nun wässern oder nicht? Ich meine die jetzt nicht,
weil die sind ja jetzt ummantelt und alles.
Ina
Genau, die sind ummantelt und vorher geölt. Die würde ich jetzt nicht wässern,
ich würde sie immer ölen.
Sebastian
Aha, okay.
Ina
Also das mache ich eigentlich mit den geschälten, die wir haben,
mit allen, dass ich, ja, ganz schnödes Sonnenblumenöl nehme und die Rohrstö...
Ina und Sebastian
Riecht man nicht, nein.
Sebastian
Ist ja auch, Sonnenblumenöl ist ja neutral, wenn man jetzt hier irgendwie so ein ...
Oh, da könnte man natürlich Öl, da kann man nicht auch so Richtung Chinaöl gehen
bei so was. Muss ich mir mal im Hinterkopf behalten.
Ina
Genau.
Sebastian
Die Idee. *lacht*
Ina
Aber wenn wir schon gerade bei dem sind.
Sebastian
Oh, das sind tolle Sachen, vielen Dank.
Ina
Ja, sehr gerne. Wo wir gerade bei den Dingen sind, wo du sagtest,
was würde ich davon am ehesten nehmen? Da habe ich nämlich gleich das Ding der Woche.
Sebastian
Okay, dann lege ich das jetzt hier mal an die Seite. Also die Kapitelmarke heißt
nicht Ding der Woche, sondern Geschenke.
Ina und Sebastian
*lachen*
Sebastian
Nein, also ehrlich, vielen, vielen Dank. Und ich habe dir nur so einen schnöden
Anhänger in die Hand gedrückt.
Ina
Den hast du mir noch gar nicht in die Hand gedrückt. Der liegt da noch.
Sebastian
Ja, der liegt da noch und ich kann jetzt noch nicht verraten,
was es mit dem auf sich hat, wenn diese Folge erscheint.
Ina
Achso, den, ja, doch, den hast du mir schon in die Hand gedrückt.
Sebastian
Genau, das muss noch ein paar Wochen warten. Das ist ja das Geheimprojekt, ich glaube, wie habe ich das genannt *überlegt*, Sternenpfote habe ich das Geheimprojekt genannt *lacht*. Mal gucken,
ob das auch funktioniert. Wir werden sehen.
Ina
So, Achtung.
Sebastian
Okay, jetzt hast du hier was mitgebracht. Wow.
Ina
Das ist mein Lieblingsspielzeug.
Sebastian
Gib doch mal das ganze Ding her.
Ina
Sehr gerne.
Sebastian
Ui. Also, ich habe hier einen Flogger in der Hand mit einem schwarzen Griff
mit roten Verzierungen, hinten einer Schlaufe, natürlich eine Schlaufe.
Dann am Übergang von Griff zu den, zu den, wie nennen wir sie denn hier,
oh, ich habe Wortfindungsstörung.
Ina
Ja, ich auch gerade.
Sebastian
Zu den Bändchen, mit denen man haut, da sind hier so schöne Metallziernieten drauf.
Und dann kommen hier eins, zwei, drei, vier Striemen oder Streifen.
Und zwar immer Doppelstreifen, die am Ende mit einem wunderschönen Muster irgendwie
miteinander verklebt, verwebt, keine Ahnung sind.
Und dann kommt am Ende so ein Lederteil mit, ja, mit Dornen.
Ina
Spikes.
Sebastian
Spikes, wow. Was für ein fieses Mistding.
Ina
Super geil.
Sebastian
Da kann man Menschen die Haut abziehen, glaube ich.
Ina
Ja. Aufreißen.
Sebastian
Und es riecht auch, es riecht unglaublich toll.
Ina
Ja, ich habe es gestern Abend nochmal frisch desinfiziert und nochmal geölt.
Weil dadurch, dass es natürlich blutig wird, muss das halt extrem gepflegt werden.
Sebastian
Also das ist wirklich ein böses Ding. Damit haut man auch nicht auf die Pussy.
Ina
Nein.
Sebastian
Damit haut man, also ich überlege gerade, womit kann man da, da bleibt maximal der Hintern und das auch nur vorsichtig.
Also dadurch, dass es auf Vorder- und Rückseite jeweils auf einer Seite diese
Spikes, die wirklich spitz sind und auf der anderen Seite ist es glatt und davon
jetzt vier Stück, das ist dann auch echt so eine Quote.
Wie oft ist welche Seite wo und trifft wie.
Was musst du anstellen, damit du das Ding erdulden musst?
Ina
Ich sag, können wir jetzt endlich den Spike-Flogger nehmen.
Ina und Sebastian
*lachen*
Sebastian
Okay. Okay, ist ja einfach. Also ich lege das, platziere das mal hier auf dem
Boden gerade. Und dann kann ich mal versuchen, ein, zwei Bilder davon zu machen.
Eieiei, der ist wirklich wunder-, wunderschön. Und der hat auch ein schönes Gewicht,
glaube ich. Aber das, heilt das überhaupt noch?
Ina
Das siehst du am nächsten Tag kaum noch.
Sebastian
Echt?
Ina
Ja, echt. Es ist, für mich ist halt, das ist, wenn der Hintern so richtig schön warm ist
und wenn mein Mann dann mit den Spikes haut,
dann ist es für mich tatsächlich das, was mich kickt, ist, wenn das Blut anfängt
an meinen Beinen runterzulaufen.
Sebastian
Boah.
Ina
Und ich, das habe ich damals bei den Nadeln auch schon ganz, ganz doll geliebt.
mein Mann sticht sehr tief und
immer wenn er denn die Nadeln rausgezogen hat, dann habe ich den Rücken
zusammengedrückt, sodass das Blut anfängt zu laufen und das hat mich schon immer
total gekickt und irgendwann sind wir auf diesen Flogger gekommen bei Freunden
von uns und dann habe ich den drei,
vier Mal auf dem Hintern gehabt und habe gedacht boah geil, das will ich auch
und dann habe ich den zum Geburtstag bekommen tatsächlich,
dann kamen ...
kurz danach eine OP, nach der ich nicht spielen durfte. Und dann kam Corona.
Und wir konnten nirgendswohin gehen. Und ich weiß nicht, ob ...
Sebastian
Das kannst auch zu Hause nicht nehmen, das Ding, da saust du dir die ganze Tapete ein.
Ina
Richtig. Wir haben in unserer kleinen Stammtischlocation damit gespielt.
Und wir haben da ordentlich DNA hinterlassen, ja. Das spritzt also wie verrückt.
Sebastian
Ja, das glaube ich. Wahnsinn. Das ist dann auch nicht so ein feiner Cut,
wie es jetzt mit einer Bullwhip wäre, sondern das ist ja wirklich auch so ein,
das reißt ja wirklich so einen 1 cm breiten Streifen in die Haut, ne [Dialekt]?
Ina
Ne.
Sebastian
Ne?
Ina
Nein, also dazu musst du schon ziehen. Also dann müsstest du wirklich draufhauen
und sofort wegziehen.
Sebastian
Ja. Achso, das geht quasi, das geht drauf.
Ina
Genau, das geht drauf.
Sebastian
Also wie Hammer und Nagel quasi.
Ina
Richtig. Und also ich, wenn du, wenn du, ich kann dir, ich kann dir nachher
mal ein Foto zeigen, wie es aussieht.
Sebastian
Sehr gerne.
Ina
Das darf ich auch, das weiß ich,
ja und am nächsten Tag siehst du ganz ganz kleine, feine, rote Pünktchen auf dem Hintern
und die siehst du auch relativ lange, aber die tun weder weh noch sonst irgendwas
und wenn man das Ding halt vernünftig pflegt, dann ...
passiert da auch nichts weiter.
Sebastian
Ja, also man muss ja sagen, also gerade am Hintern, die Spikes, die da rausschauen,
ich werde da nochmal versuchen versuchen, gleich eine Detailaufnahme zu machen.
Ich würde sagen, die gucken so 4-5 Millimeter raus.
Das heißt, das kann auch gar nicht so tief in die Haut reingehen, im Grunde.
Ina
Ne, dafür habe ich noch eine Gerte gebaut.
Sebastian
Ja, natürlich. *lacht* Also Blut ist auf jeden Fall spannend.
Ina
Ja, total.
Sebastian
Nur dein Blut?
Ina
Das von meinem Sub auch. *lacht*
Aber das kickt mich tatsächlich bei mir mehr.
Sebastian
Trägt er denn die Schutzbrille, wenn er dich damit haut?
Ina
Er trägt eine Brille.
Sebastian
Okay, alles klar. *lacht* Also das macht wirklich Sauerei.
Ina
Ja, absolut.
Sebastian
Also ganz klare Sache.
Ina
Deswegen gibt es bei uns in unserem Spielkoffer auch immer ein riesengroßes
Stück Plane, was wir immer mit dabei haben.
Weil wenn der zum Einsatz kommt, dann decken wir auch alles rundherum ab.
Und wir weisen auch immer darauf hin, dass wir in drei Meter Umkreis keine Garantie
dafür übernehmen, dass irgendwelche Blutspritzer auf Kleidung oder Haut landet.
Sebastian
Das ist auch so ein Ding, das teilt man auch nicht, das gibt man auch nicht
her. Ich empfinde es als Ehre, dass ich es in die Hand nehmen darf.
Ina
Ich habe es, wie gesagt, extra nochmal sauber gemacht und es wird vor der nächsten
Nutzung dann auch nochmal wieder desinfiziert und sauber gemacht.
Sebastian
Wie sieht denn das mit so ein bisschen Pflege aus, gerade nach so was hier?
Bist du so die Fraktion „Creme mich bitte ein und pflege mich“?
Oder sagst du eher „bloß nicht, ich will, dass die Spuren bleiben“?
Ina
Das kommt ganz drauf an. Also wenn wir lange mit dem Ding gespielt haben und
eben auch mit der Gerte, die Gerte, die ich gebaut habe, das ist eine ganz billige
Silikongerte, da habe ich acht Millimeter Spikes draufgesetzt.
Und das geht halt dann doch schon deutlich tiefer.
Da bin ich dann schon so, dass ich sage, komm, lass mal hinterher eincremen,
damit sich auch nichts entzünden kann.
Aber so generell bin ich eher tatsächlich so „Hallo, lass mir meine Spuren.“ *lacht*.
Ich weiß, es gab letztens in einem Forum, gab es die Frage, was habt ihr denn
so in eurem Medikit, um die Spuren zu lindern? Da hatte ich,
glaube ich, als Antwort geschrieben *sucht nach Worten*
Sebastian
Salzlösung.
Ina
Für blutige Spuren, die unbeabsichtigt passiert sind, haben wir immer Bepanthen
und Wundauflagen mit, haben wir tatsächlich immer mit.
Und ansonsten würde ich meinem Mann was erzählen, wenn der meine Spuren lindern wollen würde. *lacht*
Sebastian
Wie ist denn das für dich hinterher, das Spüren? Wenn du dich setzt, merkst du was.
Und aufstehst, dann merkst du was. Ist das lästig oder ist das so ein
„hach ja, ich hab gespielt, toll“.
Ina
Das ist „hach, ja, ich habe gespielt, toll“. Und es ist halt tatsächlich auch,
also direkt nach dem Spielen, ich genieße das auch und ich brauche das auch für mich.
Also ich möchte auch keine Nachsorge in Form von irgendwie kuscheln und streicheln
oder so, sondern ich will einfach nur bei mir sein und mich ganz alleine.
spüren, tatsächlich.
Sebastian
Da habe ich tatsächlich auch so die Anregung für irgendwie Party-Locations:
Guckt mal, dass die Leute nach dem Spielen irgendeinen ruhigen Raum finden,
wo sie nicht im Gang sitzen müssen oder überhaupt keinen Sitzplatz finden.
Irgendeine nette Ecke, wo es vielleicht nicht ganz so hell und laut ist,
wo man einfach ein bisschen chillen kann hinterher.
Also ich hatte das schon mal auf einer Location, da gab es halt keine Möglichkeit.
Du stehst da irgendwie blöde rum und bist aber eigentlich nur beide völlig fertig.
Das ist total schön, wenn man dann einen Platz findet, wo man chillen kann,
wo man auch nicht so im Fokus ist, dass einen tausendmal Leute anquatschen,
sondern wo man einfach so 20 Minuten in Ruhe bei einem Getränk landen kann.
Finde ich total wichtig und schön, wenn das geht.
Ina
Mhm, also ich ...
Sebastian
Ist halt eine Ecke, die keinen Umsatz macht. *lacht*
Ina
Wenn man mich direkt nach dem Spielen anquatscht, dann kriegt man von mir auch
ganz fluffig mal die Antwort: „Du, ich will mich gerade nicht mit dir unterhalten.“
Da bin ich auch, da sorge ich auch echt gut für mich und mein Mann versucht
eigentlich auch schon, die Leute mir vom Hals zu halten und sagt dann immer
so: „Nu lass sie doch erstmal.“
Ich sitze dann immer irgendwo debil grinsend in der Gegend rum und freue mich meines Lebens.
Dann danach gehe ich dann gerne nochmal eine Runde tanzen, wenn möglich,
also wenn die Party die entsprechend ist und ja.
Sebastian
Ja, ist schön, wenn das geht und wenn man sich dann so ein bisschen, wenn man so ein bisschen landen kann.
Ina
Ja, absolut.
Sebastian
Okay, kommen wir noch, gehen wir noch mal ein paar Schritte zurück. Jetzt wird hier ständig über
Stammtische gesprochen und Locations und Zeugs.
Ihr macht einen Stammtisch mit Themen und das ist Arbeit, habe ich gehört.
Ina
Ja, das ist Arbeit, das ist erstmal mal Vorbereitungsarbeit ganz viel,
weil die Themen, die wir besprechen, die kommen immer quasi aus den aktuellen
Stammtischen oder werden gewünscht von den Teilnehmern.
Sebastian
Wie lange macht ihr das schon?
Ina
Wir machen das jetzt seit Januar 22.
Sebastian
Und das jeden Monat?
Ina
Im Schnitt. Also es fällt mal einen Monat aus, wo wir dann, was
weiß ich, so wie jetzt, jetzt ist gerade unsere Location uns abhandengekommen.
Da machen wir jetzt gerade einen Monat Pause oder wenn wir,
letztes Jahr hatten wir dann, wenn wir Weihnachtsfeier machen,
das ist auch immer ein enormer Aufwand, da machen wir dann auch keinen Themenstammtisch
mehr, sondern dann ist es die Weihnachtsfeier und dann ist es auch okay.
Sebastian
Vielleicht mal, damit sich die Menschen das ein bisschen vorstellen können,
hast du so ein paar der letzten Themen mal präsenten, nur mal so als Schlagwort,
dass man so ein bisschen ahnt, worum es geht?
Ina
Also wir hatten, ich sag jetzt einfach mal, die, die mir in Erinnerung geblieben
sind, das war „BDSM und Elternsein“.
Dann gab es so Themen wie „BDSM und psychische Erkrankungen“, es gab „Schlagen, worauf muss man achten“.
O mein Gott, du überforderst mich. *lacht* Also das nächste Thema ist zum Beispiel jetzt Mentoring.
Da freue ich mich auch sehr drauf.
Sebastian
Also gar nicht so platte Sachen, sondern wirklich so Dinger, die ein bisschen
tiefer reingehen und wo auch durchaus Diskussionsbedarf besteht.
Ina
Ja, genau. Das war uns halt wichtig, als wir den Stammtisch gegründet haben,
weil wir haben uns gedacht, also sich zum Essen treffen und locker austauschen,
das gibt es viel, das kann man nochmal machen, ja klar, aber muss man auch nicht.
Und wir haben halt gesagt, wir würden gerne auch gerade Einsteigern die Möglichkeit geben,
viele verschiedene Meinungen zu ein und demselben Thema zu hören und zwar
aus erster Hand und nicht aus irgendeinem Forum und nicht von irgendwelchen anonymen Leuten,
die irgendwo irgendwelche Texte hin tippen, sondern wo sie auch direkt nachfragen
können, wo sie sagen können, so hey, ich sehe das aber so und so oder was sagt
ihr denn dazu, mir wurde das so erzählt.
Sebastian
Also geht es da mehr um Diskussion oder Wissensvermittlung?
Ina
Ich glaube, das ist eine gute Mischung aus beiden.
Sebastian
Okay.
Ina
Wir handhaben das halt so, dass wir in der Leitung, wir sind also zu viert,
mein Mann und Kevin und Lea, die uns da seit jetzt einem Jahr unterstützen und
die inzwischen auch echt super aktiv mit dabei sind.
Wir setzen uns halt vorher hin oder einer von uns, je nachdem wie die Zeit ist
und überlegen uns, okay, wir haben jetzt Thema Mentoring zum Beispiel.
Was tragen wir dazu zusammen? Wir gucken in verschiedenen Foren,
in verschiedenen Communitys.
Was finden wir zum Thema Mentoring? Tragen daraus ein bisschen was zusammen,
machen uns unsere eigenen Gedanken, basteln daraus eine kleine Einleitung und
gehen dann quasi in offene Fragen.
Sebastian
Okay.
Also ihr macht euch schlau. Ist das, diese Einleitung, ist das eher so ein
Zwei-Minuten-Abriss oder ist das schon so 20 Minuten dozieren?
Ina
Das kommt immer ganz aufs Thema an und das kommt darauf an, wie schnell die
Leute bereit sind, sich zu beteiligen.
Sebastian
Einleitung, du verliest quasi das Manifest des Abends.
Ina und Sebastian
*lacht*
Sebastian
Wie kontrovers ist das dann? Und moderiert ihr dann die Diskussion oder bilden
sich dann Kleingruppen und das Geflüster wird immer lauter? Also was bringen
die Leute so auch an Hintergrund mit?
Ich sage mal jetzt gerade Eltern sein zum Beispiel, das ist jetzt auch nicht für alle spannend.
Ina
Richtig, das war auch einer unserer kleinsten Stammtische.
Sebastian
Also was bringen die Leute mit oder wo gieren sie auch besonders nach Information?
Ina
Ja, das ist, unser Stammtisch fluktuiert natürlich viel.
Also wir haben zwar immer die gleichen, die kommen, aber wir haben halt auch
immer wieder neue dabei.
Das ist ganz unterschiedlich und es kommt sowohl aufs Thema an,
als eben auch auf die Dynamik, die sich entwickelt.
Wir versuchen selber, wir versuchen, dass es gelingt, nicht immer,
wir sind ja auch nur Menschen, aber wir versuchen eigentlich immer relativ objektive
Informationen in der Einleitung einzubringen.
So, erklären Begriffe zum Beispiel,
was weiß ich, Mentoring, was bedeutet das eigentlich so im Großen und Ganzen
und würden dann halt auch, die erste offene Frage wäre halt zum Beispiel,
das weiß ich schon *lacht*, wird sein, was versteht ihr denn eigentlich unter Mentoring?
Was versteht ihr darunter? Was bedeutet das für euch?
Sebastian
Dann müsst ihr das ja beantworten.
Ina
Ne, das müssen die anderen ja beantworten.
Sebastian
Ach so, okay. Dann sammelt ihr. Aber ihr habt dann jetzt noch keine Lösung da
quasi parat. Also es gibt da keine große Definition, sondern das ist dann wirklich
so eine Findung in der Gruppe.
Ina
Genau.
Es gibt ein paar bestimmte Dinge, wo wir dann schon sagen, wenn wir der Meinung
sind, dass da Missinterpretationen sind, das sagen wir dann auch ganz deutlich.
Wie zum Beispiel das Thema, was wir vorhin hatten, BDSM und Gewalt.
Nein, in dem Moment, wo Gewalt passiert, also reale Gewalt, hat das nichts mehr
mit BDSM zu tun und davon distanzieren wir uns.
Oder wenn jemand sagt, ja meine Nachbarn machen auch BDSM und er haut ihr immer
auf die Fresse und dann kommt sie rüber und heult und sie liebt ihn aber trotzdem.
Nein, Moment, stopp, das ist nicht BDSM.
Also da sind wir dann schon sehr klar und ansonsten versuchen wir natürlich
auch unsere Meinung zu transportieren, weil wir sind ja auch Teilnehmer,
auch wenn wir das moderieren.
Aber wir haben ja auch unsere eigene Meinung und die sagen wir durchaus auch.
Sebastian
Ja.
Ina
So ohne die aber als allgemeingültig und für alle geltend hinzustellen.
Sebastian
Ich lade dich jetzt erstmal direkt ein, schick mir doch mal die Gesamtthemenliste,
weil dazu habt ihr ja offenbar vorbereitet.
Und wenn ich dann eins dieser Themen in der Live-Sendung habe,
dann würde ich vielleicht euer Wissen mal nutzen wollen.
Vielleicht schickst du mir da eine kleine Botschaft, die ich einspielen kann
als Einleitung oder rufst du einfach direkt an.
Da können wir mal sprechen, weil ich finde das immer toll, wenn Menschen vorbereiteter
sind als ich, dann kann ich das nutzen. *lacht*
Aber auch thematisch, also finde ich wirklich spannend, dann auch wirklich Sachen
wie psychische Erkrankungen als Thema mal herzunehmen und dann ist das Publikum wechselt dazu,
das heißt es ist zwar ein Stammtisch, aber wenn man immer hinkommt,
auch wenn es einen das Thema nicht betrifft, gibt es da auch Menschen oder bleiben die da wirklich weg?
Ina
Keine Ahnung, das kann ich dir tatsächlich so gar nicht sagen.
Also es gibt welche, die kommen immer.
Die sind wahrscheinlich ähnlich gestrickt wie ich. Nur weil es mich nicht direkt
betrifft, heißt es ja nicht, dass da nicht auch was Interessantes für mich bei sein kann.
Sebastian
Ja.
Ina
Es gibt welche, die sagen ganz klar, ne, da bleibe ich weg.
Also wir hatten zum Beispiel jetzt gerade beim Thema BDSM und psychische Erkrankungen
jemanden, der sagte, ja, das betrifft mich und es betrifft mich im Moment so
sehr, dass ich lieber wegbleibe.
Ich bin da gerade, das struggelt mich, das möchte ich nicht,
das möchte ich gerade nicht.
Sebastian
Ich finde es toll, dass man überhaupt erstmal eine Diskussion anstößt,
ein bisschen Wissen reinwerfen und dann gucken, was für Erfahrungen haben die
Leute gemacht. Wie viele Menschen seid ihr da?
Ina
Der kleinste hatte elf Teilnehmer, das war der mit den Eltern und ich glaube
das höchste, was wir hatten, waren 35 und das ist dann aber auch schon so unser absolutes Maximum.
Sebastian
Wow, das ist auch ordentlich. Wie kriegt man denn da eine Diskussion hin,
dass die auch läuft und funktioniert?
Ina
Es ist schwierig. Tatsächlich gibt es auch einige, die den Stammtisch nicht
mehr besuchen, weil wir ganz klare Regeln haben, weil sonst funktioniert es
nicht mit so vielen Menschen.
Das kann unter Umständen den Gesprächsfluss mal sehr stören,
weil wir arbeiten tatsächlich mit Wortmeldung.
Es ist sonst nicht möglich.
Das macht es halt aber manchmal auch schwierig, weil wenn wir jetzt hier,
sag ich mal, nicht zu zweit, sondern mit sechs Leuten sitzen und jeder muss sich melden,
wenn er was sagen will, dann sag ich was und dann machst du die Hand hoch und
er macht die Hand hoch und sie macht die Hand hoch und da kommt noch eine Hand
hoch und dann sagst du was und dann möchte ich darauf antworten,
das geht dann aber nicht, weil ich nicht dran bin.
Sebastian
Ja genau, das sehe ich immer so als ganz schwieriges Ding, dass man dann,
bis man endlich dran kommt, ist es quasi das, worauf man was sagen möchte,
schon fünf Meldungen her.
Oh, schwierig. Also wie lange geht denn das?
Ina
Also das kommt auch wieder ganz aufs Thema an.
Also wir hatten Stammtische, die gingen dann so anderthalb, zwei Stunden.
Wir machen also dann immer, wenn wir merken, die Luft ist jetzt langsam raus,
machen wir eine Pause und nach der Pause gucken wir nochmal,
hat noch jemand was zu sagen und wir haben Stammtische gehabt,
die endet, also wir fangen immer um 13 Uhr an.
Und wir haben welche gehabt, die endeten dann um 15 Uhr. Da war dann auch gut.
Und ich glaube, der längste Stammtisch, der ging wirklich bis 18:30 Uhr, das war ...
Und es hörte auch nicht auf. Also da haben wir tatsächlich auch drei Pausen gemacht.
Und das war wirklich sehr, sehr lange, aber auch eben sehr intensiv.
Und klar, das Konzept ist nicht was für jeden, gerade das mit den Wortmeldungen.
Aber ich glaube, dass das bei vielen ganz gut angenommen wird.
Sebastian
Wenn Menschen kommen, dann wird es angenommen. Und jetzt bereitest du was vor
und hast dann da im Prinzip ja auch, kannst ja nicht anders,
du hast dann quasi eine Meinung präsentiert.
Wie weit kommt das vor, dass dann Menschen eine Gegenposition vertreten,
dass du auch deine Meinung in diesem Prozess auch selbst veränderst?
Wie weit in dir auch was passiert?
Ina
Also das kommt immer mal wieder vor.
Ich bin allerdings ein kleiner Perfektionist *lacht* und bin wirklich oft so,
dass ich ein Thema, wenn ich das vorbereite,
dass ich wirklich so ziemlich alles, was mir an Für und Wider und Gegenmeinungen
und Argumenten einfällt, mir einmal durch den Kopf gehen lasse.
Oder eben dadurch, dass ich eben auch in vielen Foren unterwegs bin und viel
lese und wenn ich nicht genug finde, dann greife ich tatsächlich auch mal auf
Facebook-Gruppen zurück und stelle da nochmal Fragen.
Und lese mir dann durch, was meinen die Leute dazu und setze mich damit auch auseinander.
Sebastian
Also da steckt richtig Recherche hinter?
Ina
Oft ja, nicht immer. Manche Themen laufen von alleine, aber jetzt gerade zu
„BDSM und psychische Erkrankungen“, da haben wir im Vorfeld zu dritt uns richtig,
richtig viel Arbeit gemacht.
Wir hatten halt auch tatsächlich eine Liste von Beratungsstellen und Anlaufstellen
für psychisch Erkrankte zusammengestellt, falls es irgendjemanden gibt,
der dieses Thema deshalb aufsucht, weil er gerade irgendwo mitten in einer Krise steckt oder so.
Und hatten uns, hatten uns halt, ja, wir saßen da mit einer Liste von
Anlaufstellen, wo wir auch kontaktet hatten und gesagt hatten so „Hey,
wir haben da, wir machen da was und vielleicht ploppt da bei dem einen oder
anderen was auf, wo Hilfebedarf ist.“
Sebastian
Findet man, ich meine was ihr da recherchiert habt und auch gerade solche Listen,
gibt es das dann nochmal irgendwo oder ist das dann, wenn der Stammtisch vorbei
ist, ist das quasi nicht mehr verfügbar?
Ina
Doch, das ist immer bei uns verfügbar.
Sebastian
Also auch irgendwo online, wo man jetzt hin verlinken könnte oder? Ne, das nicht?
Wenn sich das ändert, sag mal Bescheid, weil das sind natürlich Ressourcen,
bisher muss da jeder alleine suchen.
Ina
Das wird es geben tatsächlich für den Bereich Lübeck,
weil aus diesen ganzen Themen von unserem Stammtisch haben wir festgestellt,
dass es an ganz, ganz vielen Stellen reichlich Beratungs- und Hilfebedarf gibt
und haben uns vorgenommen, einen Verein zu gründen,
der sich eben um genau solche Dinge kümmert:
Begleitung zu Ärzten, Psychologen, Beratungsstellen, Jugendamt, Polizei und so weiter.
Sebastian
Hat das Kind schon einen Namen?
Ina
Das wird heißen BDSM Lübeck e. V. in Klammern, weil das dürfen wir ja so noch nicht sagen.
Sebastian
Okay, also wenn es den gibt und wenn er irgendwie verlinkbar ist,
ich packe das gern bei mir auch auf der Webseite auf dem Punkt Hilfe.
Da sind jetzt schon einige Angebote.
Da sind auch die, ich glaube, Kink Friendly Professionals heißen die.
Das ist vom SMart e. V., die haben eine Liste schon zusammengestellt und ich
sehe auch, das wird besucht auf der Webseite.
Also diese Links werden angeklickt und werden genutzt, weil da offenbar Bedarf ist.
Und ich finde es natürlich schön, wenn jetzt aus so einer Idee,
wir wollen Stammtisch mehr Struktur verleihen, ein bisschen Diskussion reinbringen,
wenn daraus jetzt auch immer mehr erwächst und dass ihr dann auch diese Energie
da reinsteckt. Wahnsinn.
Vielleicht mag ich mal wissen, wenn die Leute durch Themen vorschlagen,
welche Themen lehnst du denn oder lehnt ihr ab? Welche kommen denn und werden
auf gar keinen Fall da vorkommen?
Ina
Also bis jetzt hatten wir noch gar nichts, was wir abgelehnt haben.
Wir nehmen die Themen, die vorgeschlagen werden, eigentlich immer gerne auf
und es gibt für Leute, die schon mal da waren oder die regelmäßig kommen,
gibt es bei uns auch eine Telegram-Gruppe, wo wir dann Umfragen einstellen.
Hey, was weiß ich, diese drei Themen sind häufig angesprochen worden in der letzten Zeit,
welches Thema hättet ihr denn gerne beim nächsten Mal?
Sebastian
Jetzt versuche ich dir nochmal was aus dem Kreuz zu leiern.
Ich weiß, es gibt mehr Bedarf an solchen Konzepten, an solchen Angeboten.
Stell dir mal vor, irgendwo in Karlsruhe sitzt jetzt jemand mit seinem Stammtisch
und sagt, ich würde das auch gerne machen, aber die Recherche und erstmal anfangen
oder ja, das Thema Mentoring wäre jetzt auch total gut.
Würdet ihr diese Information, euer Abstract vielleicht teilen mit anderen Stammtischgruppen,
dass die dann vielleicht auch da was übernehmen können?
Oder sagt ihr, das ist jetzt unsere Arbeit, sie sollen dann bitte alle nach Lübeck kommen?
Ina
Nein, also wenn da jemand ist, der sagt, hey, wir hätten gerne da ein bisschen
Support, dann machen wir das.
Es ist halt, also das, was du vorhin sagtest, da wollte ich eigentlich auch
nochmal eingreifen, aber ich wollte dich nicht unterbrechen. *lacht*
Also ich komme da nicht mit einem riesen Zettel, sondern ich komme tatsächlich
mit einem Zettel mit Stichworten.
Also außer bei so ganz, so „BDSM und psychische Erkrankungen“,
da hatten wir halt tatsächlich ein bisschen mehr. Würde jetzt aber niemand anderem
was bringen, weil das meiste auf die Region bezogen war.
Weil das, was wir da erarbeitet haben, war halt tatsächlich,
welche Beratungsstellen kann man anlaufen, wo sitzt vielleicht ein Arzt,
ein Psychologe etc. pp.
Sebastian
Gut, bei dem Thema jetzt, aber so grad so Themen wie „Elternsein und BDSM“,
da gibt es ja doch einige Dinge, die dann auf dem Zettel stehen als Stichpunkten.
Ich stelle mir jetzt einfach gerade so ein bisschen eine Ressource vor für StammtischleiterInnen,
wo man sagen kann, okay, wenn ihr einen Themenstammtisch machen wollt,
hier ist ein bisschen Starthilfe für euch.
Und dass man das vielleicht irgendwo ein bisschen sammelt, dass man vielleicht
ein bisschen einfacher hat, so was anzuschieben, denn die Arbeit,
die ihr euch macht, das muss man auch erstmal machen wollen.
Und die Ressourcen und die Zeit haben, finde ich total großartig.
Also ich will dich da gar nicht zu überreden, aber wenn die Idee da wäre,
also vielleicht würde ich das dann auch mal nutzen, wenn ich so eine Live-Sendung
habe, wo ich dann sage, ah, für das Thema, ich muss ein bisschen recherchieren,
ein bisschen reinkommen, was sind mögliche Ressourcen, da würde ich mich natürlich
auch schamlos bedienen unter Quellennennung selbstverständlich.
Weil das gar nicht so einfach ist, wenn man da immer drauf losrecherchieren muss.
Ina
Ja, das weiß ich, aber das ist bei vielen Themen, die, sage ich mal, Tagesgeschäft
sind, das hört sich jetzt so sachlich an.
Sebastian
Spanking zum Beispiel, ja.
Ina
Oder eben auch so Sicherheitsaspekte oder so was.
Wenn man da halt nochmal weiter recherchiert. Ich setze mich hin,
ich lese mir verschiedene Sachen durch und ich mache mir Stichpunkte.
So mit diesen Stichpunkten ist es schwierig.
Ich kann dir die Stichpunkte geben, das ist gar kein Problem,
du musst aber trotzdem nochmal nachrecherchieren.
Sebastian
Natürlich. Ja, ich merke das. Meine kleine Idee hat schon wieder irgendwelche
Angeln, an denen man hängen bleibt.
So ist das halt manchmal. Na gut. Aber es ist da, es wächst,
es funktioniert, ihr macht euch die Arbeit und es wird besucht.
Ina
Ja.
Sebastian
Wunderbar. Es ist ja tatsächlich auch einer der wenigen Stammtischformate,
wo man dann auch wirklich über BDSM redet.
Nicht über das Wetter und über die letzte Party, sondern wo man wirklich sich
auch mal damit ein bisschen auseinandersetzt.
Und das hat ja einen Grund, dass ganz viele, ich sag mal BDSM-Bildungsangebote,
Workshops und so was, warum so was unglaublich besucht wird, weil die Leute natürlich
nach Wissen gieren irgendwo.
Und auch so ein BDSM-Handbuch ist zwar schön, aber auch das kann ja die Themen
nur anschneiden und man kann nicht rückfragen.
Und das ist natürlich toll, wenn dann da auch Menschen sind,
wo man eben so den direkten Draht hat.
Ina
Ja und wir haben halt tatsächlich, wo du das gerade sagst, Workshop,
wir haben jetzt tatsächlich in Lübeck die großartige Möglichkeit, einen Tagungsraum
zu nutzen, wo wir jetzt ganz, ganz neu Workshops anbieten von SMern für SMer.
Der erste Workshop hätte dich wahrscheinlich sehr interessiert, es ging um Bondage.
Sebastian
Ja, hätte mich sehr interessiert.
Ina
Alles außer Seile.
Sebastian
Hm. Okay.
Ina
*lacht*
Sebastian
Ja, damit hätte man mich wahrscheinlich sogar gekriegt. *lacht* Weil die Uhr so ein bisschen drückt. Es gibt da noch eine andere Sache und dazu
habe ich mir ganz viele Fragen einfallen lassen. Ich muss mal gucken, was ich da unterbringe.
Oh, du holst du schon wieder was aus der Tasche raus?
Ina
Ja.
Sebastian
Was kommt denn jetzt?
Ina
Du hattest mir was erzählt. Du hattest noch nie einen Stammtischwimpel.
Einen Wimpel habe ich auch nicht. Aber schau mal, was ich habe.
Sebastian
Ah, das ist ja geil. Das ist ja geil.
Ina
Das ist unser Stammtisch.
Sebastian
Stammtisch Lübeck und Umgebung. Also, liebes Publikum, hier ist ein Stück Plexiglas in Form eines Paddels.
Da ist der Stammtisch SM Lübeck und Umgebung eingraviert sozusagen.
Und das Ganze steht auf einem kleinen schwarzen Ständer, der leuchtet.
Und dadurch ist dieser ganze Wimpel beleuchtet. Oh, das ist ja großartig.
Ja, den werde ich natürlich auch ablichten. Das kann man wahrscheinlich so kaufen, ne [Dialekt]?
Ina
Das haben wir tatsächlich zu unserem einjährigen Bestehen geschenkt bekommen.
Sebastian
Das ist ja cool.
Ina
Das ist selber gemacht von den Menschen, also den Sockel kann man bestimmt so
kaufen, aber das Plexiglas, das haben die ...
Sebastian
Das ist ja geil.
Ina
... selber gemacht, ja.
Sebastian
Das ist ja total cool.
Ina
Ja, ich habe mich auch sehr, sehr gefreut. Ich liebe das auch.
Das steht auch auf jedem unserer Stammtische und Workshops und ja.
Sebastian
Das ist absolut großartig. Davon werde ich auch gleich ein wunderschönes Bild
machen oder du machst eins.
Finde ich schön. So leicht beleuchtet, ein bisschen kitschig ist es schon,
aber es ist auch schon wieder echt schön.
Hat das schon mal irgendeinen Lokalbetreiber gestört, dass dann da wirklich
draufsteht SM-Stammtisch?
Ina
Aufgrund der Tatsache, dass wir ja bis letzten Monat wirklich eine Location
hatten, wo wir alleine waren, wenn wir da waren, weil wir hatten da einen Schlüssel,
wir durften da unsere Einsteigerpartys machen,
wir durften da unsere Stammtische machen, wir durften wirklich da schalten und walten, wie wir wollen.
Und von daher hat das nicht gestört, nein.
Sebastian
Okay, aber das könnte natürlich sein, auch die Teilnehmer stört es.
Ich mache mal kurz das Licht hier aus, damit ich das hier ein bisschen besser einfangen kann.
So, ja, man sieht es nicht so richtig gut. Ich muss nochmal eine dunklere Ecke finden.
Aber nachher wird es ja dunkel, dann mache ich nochmal ein schönes Bild davon.
Ina
Sehr gerne.
Sebastian
Und, ach das ist ja cool. Ja *lacht*, da ist ein bisschen Liebe zum Detail, würde ich sagen.
So bei allem irgendwie.
Ina
Ja, absolut. Das hatte ich dir ja auch schon vorher gesagt. Also BDSM nimmt doch schon auch
einen großen Teil meiner Freizeit ein.
Auch mit der Vereinsgründung und dem Stammtisch und den Workshops.
Sebastian
Hast du noch andere Hobbys? *lacht*
Ina
Ja, ich lese sehr gerne. Ich habe eine Teenager-Tochter, mit der ich gerne unterwegs
bin, mein Mann und ich wir lieben es zu saunieren.
Gehen auch gerne mal in Musicals oder Theater, sofern die Kohle locker sitzt. *lacht*
Sebastian
Ja, das ist ja immer das elendige Thema.
Ina
Genau.
Sebastian
Okay, aber BDSM ist schon so, du hast im Prinzip jeden Tag mit BDSM zu tun.
Ina
Ja, wenn auch manchmal nur theoretisch, aber ja.
Sebastian
Und wenn das alles noch nicht reichen würde, dann gibt es noch ein Event und
dazu hätte ich Fragen, weil so ein Event habe ich noch nie besucht.
Es gibt noch eine Einsteigerparty, die ihr organisiert.
Ina
Ja, leider jetzt nicht mehr, weil die Location weg ist.
Sebastian
Wie ärger..., immer dieses Location-Problem.
Ina
Ja, also falls irgendjemand aus Lübeck sagt, ich habe eine kleine Location,
wo so 20, 25 Leute reinpassen, ihr dürft euch gerne melden. *lacht*
Ja, dann würden wir das sofort wieder anbieten. Das ...
geht jetzt halt im Moment nicht, wir sind jetzt gerade am Überlegen,
ob wir damit in eine Location nach Hamburg ziehen, das wäre dann halt aber eben
nicht mehr Lübeck und da wir ja für Lübeck stehen.
Sebastian
Der Punkt ist ja der, ich bin ja so der Typ, Playparty ist, da kommst du rein,
dann eventuell machst du dann nochmal das Outfit wird ein bisschen gerichtet,
dann gibt es Spielmöglichkeiten in irgendeinem Barbereich, wo man sich nett
unterhalten kann mit Leuten und dann kann man da spielen und Spaß haben.
Und ich brauche gar nicht viel Programm oder ich nenne es immer Animation,
wo dann irgendwie, was weiß ich, die große Vorführung dann und dann kommt oder
so, sondern ich habe halt Spaß und dann ist gut.
Jetzt kann ich mir aber vorstellen, wenn ich an meine erste Party zurückdenke,
da hat mich meine damalige Spielpartnerin, die hatte halt Kontakte und dann
bin ich auf diese Party gegangen,
das war auch schon so eine fortgeschrittene Party, wo im Prinzip, was halt genau so war.
Und da gab es jetzt auch keine Anleitung in dem Sinne oder so und da waren eigentlich auch,
Einsteiger waren da auch echt eigentlich nicht erwünscht und ich bin da zum
Glück nicht aufgefallen. *lacht*
Ganz liebe Menschen, die das damals gemacht haben, Grüße, wenn die das eventuell doch hören.
Ich kann ja jetzt leider keinen Namen sagen, aber es war wirklich ein prägendes Ereignis.
Aber ich kenne durchaus Partys, wo es dann so ein Vorangebot gibt für Menschen,
für die das die erste Party ist, wo die so ein bisschen Anleitung kriegen,
bevor es losgeht, die ein bisschen früher kommen können und all solche Sachen.
Aber mich würde mal interessieren, was ist an so einer Party eventuell anders?
Ina
Es ist nicht, also es wird nicht aus..., es wurde nicht ausgeschrieben als Einsteigerparty, sondern als einsteigerfreundlich.
Sebastian
Okay, ja.
Ina
Und also den ersten Unterschied, den wir eigentlich haben, ist,
dass wir immer vorab mit Menschen, wo uns, manchmal liest man ja Profile und denkt sich, okay,
da ist ganz, ganz viel Kopfkino und ganz, ganz wenig reale Erfahrung. *lacht*
Und mit solchen Leuten nehmen wir dann im Vorwege schon mal Kontakt auf.
So, hey, du hast dich für unsere Party angemeldet und warst du denn schon mal auf so einem Event?
Also wir sagen dann nicht so, ja, hallo, dein Profil sieht aber aus,
als ob du keine Ahnung hast, sondern das ist tatsächlich so,
dass wir die anschreiben. Was motiviert dich denn, hinzukommen und so.
Und oftmals sind das Leute, die auf dem Stammtisch waren und dann sagen so,
ich würde ja auch gerne mal so eine Party besuchen, aber irgendwie,
das ist dann alles so groß und so unpersönlich.
Und dann sagen wir, hey, dann komm doch zu uns, komm doch auf unsere kleine Party.
Die Location kennst du, weil war halt immer da, wo auch der Stammtisch war.
Und du kennst auch schon ein paar Leute. Und wenn dann irgendwas ist,
was du ausprobieren möchtest, auch, wo du vielleicht einfach mal anfassen willst
oder mal gucken willst, dann ist die Möglichkeit da.
Sebastian
Okay, also das Konzept
nimmt also Rücksicht darauf, dass Leute auch einfach unerfahren sind und dass
die einfach noch nicht wissen, wie der Hase läuft.
Ina
Richtig.
Sebastian
Gibt es da Regeln?
Ina
Ja, natürlich. Also es gibt da die Regeln, die überall selbstverständlich sein sollten:
Alles passiert im Konsens. Ein Nein ist ein Nein und im Zweifel ist nur ein Ja ein Ja.
Sebastian
Vielleicht stell ich mir mal vor, ich bin da jetzt echt unsicher,
würde mich da im Prinzip nicht hin trauen, ihr habt mich angeschrieben und ich
antworte jetzt, ja, Party wäre schon mal spannend, ich weiß aber auch gar nicht
genau, was ich da soll, vielleicht bin ich auch gerade gar nicht verpartnert.
Und dann sagst du, ja komm ruhig trotzdem und ich fasse mir ein Herz und habe
schon mal als erstes als Kerl gerade das Klamottenproblem, was sagst du mir denn?
Hier ist ein Laden, kauf erstmal für 1000 Euro ein. *lacht*
Ina
Genau. Ich sag, dann kommst du bitte nur in Lack und Leder und in Latex,
ansonsten wirst du gar nicht ... nein, nicht so *lacht* Also bei uns, das stand auch immer so drin,
bitte kommt nicht im Schlabberlook, so Minimum Beautiful Black.
So, mehr ist immer möglich, muss aber nicht sein.
Sebastian
Okay, ist schon mal eine Hürde abgebaut. Also das Klamottenproblem ist gelöst.
Ina
Richtig.
Sebastian
Gut, okay. Jetzt komme ich da hin und bin mir noch total unsicher und bin im
Prinzip auch irgendwie allein.
Vielleicht kenne ich noch ein, zwei Leute vom Stammtisch, aber nehmt ihr mich
dann an die Hand oder führt ihr mich erstmal rum oder was passiert dann dort, damit es einfacher ist?
Ina
Erstmal sind wir ja immer zu viert in der Stammtischleitung.
Das heißt, es hat immer jemand Zeit, um Neuankömmlinge zu begrüßen.
Gerade die, die wir noch nicht gesehen haben oder die wir noch nicht kennen
oder die wir nicht so gut kennen.
Da geht immer einer, oder eigentlich gehen wir alle aktiv hin und begrüßen jeden
einzeln. Das ist schon mal das Erste.
Und dann, wo wir merken, okay, da schwappt ein bisschen Unsicherheit rüber,
entweder hat einer von uns Zeit, zu sagen, hey, soll ich dir mal alles zeigen,
möchtest dich mal umgucken, wo gespielt wird, wo ... hier Tresenkraft einmal kennenlernen.
Oder magst du dich erstmal unterhalten, möchtest du noch eine rauchen,
das ist nämlich nur draußen möglich, dann können wir erstmal in Ruhe eine schmöken oder so.
Und dann wird die Location gezeigt und wird auch gesagt, selbst wenn die beim
Stammtisch schon mal waren, wir haben halt alles umgebaut,
weil wir ja auch immer unsere Spielgeräte mitgebracht haben und zeigen dann,
wo spielen möglich ist und sagen dann halt so, ja, wenn dich irgendwas interessiert,
dann sei bitte so gut und störe dann nicht im Spiel,
sondern warte, bis die Leute fertig sind und sprich die im Nachhinein an.
Und wenn du dich nicht traust, kommst du gerne her.
Kannst auch alle anderen fragen, die, die hier rumsitzen.
Da wird keiner sagen, ich unterhalte mich nicht mit dir.
Sebastian
Die Leute werden wirklich an die Hand genommen.
Ina
Ja.
Sebastian
Und durch den Abend geleitet?
Ina
Ja, wenn sie das möchten, ja.
Sebastian
Habt ihr da Programm?
Ina
Nein, also wir haben kein Programm und wir haben auch keine,
also wir haben halt auch immer Leute, die sind sehr erfahren und die sind lange
dabei und auch die kriegen kein Reglement.
Also da heißt es nicht so, das dürft ihr aber nicht machen, weil es sind Einsteiger
da oder so, sondern wir versuchen das halt so natürlich wie möglich zu begleiten.
So und eben zu sagen, hey, das gibt es auch.
Also auch Bloodplay zum Beispiel ist nichts, was da nicht passieren kann oder
auch Nadeln können da passieren.
Und wenn, wir sagen den Einsteigern, den Neuen, dann, du, das muss nichts für
dich sein, aber die haben da Spaß dran. Die haben da wirklich Spaß dran.
Sebastian
Okay, also ich glaube, die zentrale Extra-Dienstleistung, die auch wirklich
viel bringt, ist dieses, ich nehme dich an die Hand und ich begleite dich durch den Abend.
Ich glaube, das ist eine ganze Menge wert und ja, das hat man ja auf vielen
Veranstaltungen, da gibt es dann ein, zwei Veranstalter, die sind den ganzen
Abend natürlich beschäftigt mit allem möglichen und da muss man halt selber zusehen.
Und wenn ihr natürlich zusichern könnt, nein, wir haben hier ein Team und wahrscheinlich
sind dann auch die meisten Gäste, die dort ein- oder mehrmals waren,
auch so ein bisschen sensibilisiert, dass sie es dort auch mit Menschen zu tun
haben, die vielleicht einfach mal unsicher in der Ecke stehen,
dass man auf die zugehen kann und sagen kann, komm, wir trinken jetzt mal was,
wir quatschen ein bisschen und dass man da auch einfach wohlwollend miteinander umgeht.
Das ist ein schönes Konzept.
Ina
Das ist uns auch sehr wichtig. Also weil das ist einfach, wir glauben halt an,
das ist sehr naiv, aber wir glauben halt an ein Miteinander in der Szene.
Und das kann man nur raustragen, wenn man es selber praktiziert.
Und das tun wir tatsächlich.
Sebastian
Jetzt machst du so viel Zeugs. Was hast du denn davon,
wenn du so was organisierst, wenn du so einen Stammtisch vorbereitest.
Weil das ist ja alles Zeit, die geht bei dir vom Spielen ab. *lacht*
Ina
Was hab ich da? Ich hab da Spaß dran, tatsächlich. Erstmal macht mir das unglaublich
Spaß zu organisieren und am Ende des Abends seh ich Menschen mit einem Lächeln nach Hause gehen.
Und ich sehe Menschen, die zum Beispiel in ihrem Profil stehen haben,
so und Blut und harte Praktiken und Nadeln und das ist alles Tabu und das geht gar nicht.
Und wir konnten denen durch unser Engagement einfach den Schrecken nehmen vor
Dingen, die vielleicht trotzdem immer noch nicht selber was für sie sind.
Aber ich habe das geschafft, ein Stück weit Akzeptanz zu schaffen.
So und tatsächlich ist das etwas, das ist mir sehr wichtig. Akzeptanz schaffen.
Sebastian
Ja vor allem auch innerhalb der Community. Also einmal nach außen ist die eine
Sache, aber auch zwischen dem BDSMer, die ja nun mal unterschiedlich wie Tag und Nacht sein können.
Nicht nur, weil sie Dom und Sub sind und Switcher, die sich eh nicht entscheiden können. *lacht*
Ina
Genau, die immer nicht Fisch und Fleisch sind. *lacht*
Sebastian
Genau, ich glaube das ist auf der einen Seite schön,
BDSM ist unglaublich bunt, auf der anderen Seite ist es aber auch eine Herausforderung,
weil man einfach mit unglaublich vielen unterschiedlichen Menschentypen zusammen
zu tun hat, die sich jetzt verstehen sollen und miteinander verstehen sollen
und ich glaube das ist gar nicht so einfach.
Ina
Naja, ich glaube, man muss sich gar nicht immer unbedingt verstehen.
Man muss sich nur akzeptieren.
Ich muss nicht alles verstehen. Ich muss nicht verstehen, wie ich ... Ich verstehe mich ja manchmal selber nicht.
Wenn ich überlege, wie ich am Anfang getickt habe, wenn ich mir heute begegnen
würde, würde ich sagen: „Jo, Mäusken [Dialekt], mach mal deine Erfahrung,
geh mal deinen Weg und wir unterhalten uns in ein paar Jahren nochmal.“, so.
Sebastian
Da habe ich tatsächlich hier nur so als einen der letzten Punkte auf meinem
Zettel, eine Botschaft an dein 18-jähriges Ich. *lacht*
Also was würdest du, ich meine, das ist ja doch ein ganz schönes, ja, es hat gedauert.
Es war mit Enttäuschung verbunden und mit viel Moral und
Rückschritten und wieder vorwärts und was würdest du vielleicht auch auf einem
sehr jungen Menschen sagen, der jetzt gerade voller Zweifel da sagt,
hm, irgendwie mag ich mehr als diesen ein Sex, der macht keinen Spaß.
Gibt es da einen Tipp, den du dir selbst damals gern gegeben hättest?
Ina
Bleib offen und vertrau auf dein Bauchgefühl.
Hör dir an, was andere sagen und guck, was sich für dich richtig anfühlt und
dann tu das, was dein Herz dir sagt, also das, was deine Leidenschaft dir sagt und lass dich nicht,
lass dich nicht ins Bockshorn jagen von irgendjemandem.
Das würde ich mir heute sagen. Lass dir nicht irgendwas erzählen.
Sebastian
Ich glaube, das hören jetzt auch tatsächlich ein paar Menschen,
die genau in dieser Situation sind.
Ich füge dem noch mal hinzu, zwei Dinge: A) du bist nicht allein.
Niemand ist ... Ich habe noch niemanden gefunden, der mit seinem Kink so einzigartig
ist, dass er oder sie da wirklich allein in der Szene bleiben müsste.
Das gibt es nicht. Und das Zweite ...
Es ist okay. Das ist ein ganz wichtiger Punkt.
Das darf man fühlen, diese Fantasien darf man haben. Das ist in Ordnung.
Ina
Und man darf auch daran zweifeln. Das ist tatsächlich etwas,
was ich gerade ganz aktuell habe, dass jemand sagte,
ich kann mich nicht damit anfreunden, was ich so für Gedanken habe,
weil das passt nicht zu meinem Lebensweg.
Und auch das darf sein, natürlich darf und soll man auch alles hinterfragen.
Nur man soll nicht damit alleine bleiben. Geht raus, fragt, informiert euch.
Ich bin mir sicher, jeder, der am Anfang steht und so wie ich zum Beispiel mit
meinem Masochismus das hatte. O Gott, darf ich überhaupt masochistisch sein?
Wie viele Frauen gibt es, die unter Gewalt leiden? Darf ich mich überhaupt hauen lassen mögen?
Darf mich das geil machen? Ist das okay so?
Diese Fragen stellen sich, vielleicht stellt sich nicht vielleicht jeder, aber ganz, ganz viele,
wenn sie anfangen ihren Masochismus
zu entdecken oder darf ich mich überhaupt unterwerfen. So viele Frauen werden
unterdrückt oder so viele Männer werden in ihren Beziehungen unterdrückt und
darf ich das überhaupt? Und doch darf ich und das finde ich raus, indem ich mich
darüber austausche und zwar – sehr, sehr uneigennützig jetzt – auf Stammtischen *lacht*.
Sebastian
Naja gut, BDSM macht allein keinen Spaß, ne [Dialekt]? Oder selten *lacht*, auch da gibt es Möglichkeiten.
Jetzt haben wir so viel Vernunft hier drin in diesem Podcast.
Das ist seinem Namen ja gar nicht würdig.
Vielleicht habe ich so als letztes kleines Thema nochmal ein bisschen das Thema Zukunft.
Und zwar denke ich an was Spezielles.
Also im Prinzip möchtest du dich, ich sage mal, zur Ruhe hängen und abhängen.
Ina
Genau. Unbedingt.
Sebastian
Was willst du noch machen? Es wird passieren demnächst.
Ina
Genau, es wird demnächst passieren. Die Andrea Venhaus von Deep Metal,
die macht Playpiercings und all so ein Kram und wir hatten sie tatsächlich angefragt,
ob sie das nicht mal zeigen kann,
so in kleiner privater Runde mit Vernähen und so und dann haben wir uns unterhalten
und dann kamen wir auf so Träume und Wünsche und ich hatte mal irgendwann jemanden gesehen,
der an Fleischerhaken aufgehängt wurde und hab da gestanden und hab leuchtende
Augen gekriegt und hab gesagt: „Das will ich auch.“
Und dann sagte sie: „Ja, das mache ich auch.“ Und ich sage: „Echt jetzt?“
Und dann sagt sie: „Ja.“ Und dann habe ich gesagt: „Super.
Und wenn du denn schon mal da bist, können wir das dann auch gleich machen?“
Und dann sagt sie: „Klar, kein Problem.“ Also werde ich tatsächlich demnächst
in drei, vier Monaten mal eine Runde abhängen tatsächlich.
Eine Hängesuspension ganz ohne Seile, sondern einfach nur an Haken.
Sebastian
Das klingt jetzt für die Menschen eventuell ein wenig gruselig, aber ich kann sagen,
das Thema gab es im Podcast schon mal.
Ina
Echt?
Sebastian
In Folge Nummer 52 mit Alina, da haben wir darüber schon mal gesprochen, das geht.
Ich habe auch die passenden Videos dazu gesehen.
Deshalb erschreckt es mich jetzt heute nicht mehr so, aber echt ein krasses
Ding und das willst du wirklich haben?
Ina
Unbedingt, ja.
Sebastian
Was fasziniert dich daran? Ist es der Schmerz? Ist es das buchstäbliche Fliegen?
Was ist das? Warum willst du so?
Ina
Also ich habe das gesehen tatsächlich auf der Passion.
Auf der allerersten Passion in Hamburg. Und habe das Gesicht von diesem Mädel,
also das war eine ganz junge Frau, die sich da hat aufhängen lassen.
Und ich habe gesehen, wie sich ihr Gesicht im Laufe dieses Prozesses verändert
hat und wie krass sie abgehoben ist.
So, also du hast das wirklich in ihrem Gesicht gesehen und ich habe da gestanden
und hab gedacht, ich will das auch unbedingt.
Sebastian
Das muss ein Wahnsinnserlebnis sein. Ich bin mir nicht sicher,
ob ich dir jetzt raten soll, die Folge mit Alina einmal zu hören vorab oder nicht.
Wobei doch, also danach willst du es wahrscheinlich noch umso mehr.
Ich würde dich bitten, wenn es soweit ist und du hast das erlebt,
du kriegst ja dieses wunderschöne Podcast-Blog von mir, da kannst du ja immer
Ergänzungen reinpacken und auch Bilder.
Berichte doch da bitte einfach mal, dass wenn Menschen das jetzt ein bisschen
später als, ich sag mal Juli 2024 hören, dass sie da mal reinschauen können,
weil wir können natürlich jetzt noch nicht so drüber sprechen.
Das soll auch die machen?
Das wäre eigentlich was, wo du sagst, naja, das macht doch eine Person in deiner
Umgebung, also zum Beispiel dein Mann.
Oder welche Rolle spielen diese Menschen in deinem Beziehungsumfeld dabei bei
so etwas? Oder ist das wirklich einfach deins?
Ina
Mein Mann wird auf jeden Fall dabei sein, natürlich, logischerweise.
Aber es gibt so, also wir sind eigentlich immer tatsächlich so learning by doing.
Aber es gibt Dinge, da haben wir lieber jemanden an der Seite,
wo wir sagen so, hey, zeig uns das mal.
Und da Andrea da halt echt Erfahrung schon hat, ich habe Bilder gesehen von
jemandem, den sie schon aufgehängt hat und auch ein Video, das kann man übrigens
tatsächlich auch im Internet finden, das weiß ich.
Und die weiß, was sie tut, die weiß, worauf sie achten muss,
die weiß, wo sie ansetzen muss, die weiß, wie sie stechen muss und so weiter und so fort.
Es geht ja nicht um eine Nadel, die wäre irgendwie in halbem ...
Sebastian
Es geht wirklich um diesen robusten Haken, der an der richtigen Stelle so in
der Haut steckt, dass sie dich trägt.
Ina
Genau.
Sebastian
Dass da nichts abreißt in dem Sinne und dass du auch nicht elendig verblutest oder so.
Ina
Und dass da keine Muskulatur und Knochen und Knorpel.
Sebastian
Genau, das ist alles möglich. Ja, das ist aber schon wirklich ein ordentlicher Wunsch.
Ina
Ja, das ist halt so.
Sebastian
Und dann hast du noch den Verein, der gegründet wird. Und das wird alles immer
mehr. Ja, dann hoffe ich, dass du niemals irgendwie sagst, ich habe keinen Bock
mehr auf das ganze BDSM-Zeugs. Ich glaube, das kann nicht passieren.
Ina
Ne, ich glaube nicht. Tatsächlich.
Sebastian
So Ina, ja, wir haben natürlich hier das übliche Problem mit diesem Podcast.
Wir könnten jetzt noch drei Stunden weitersprechen und du hast mir,
ich erwähne es jetzt doch, obwohl ich gerade noch vor zwei Minuten gesagt habe, ich tue es nicht.
Du hast mir ja noch ein Kartenspiel, ein Gesellschaftsspiel in die Hand gedrückt.
Die BDSM-Edition von „Was wählst du?“.
Ich habe dir das jetzt gerade abgekauft und du wirst es nachbestellen müssen.
Ich werde davon zumindest ein Bild in die Shownotes packen und wer bis hier
bis zum Ende zugehört hat, wird dann auch sehen, was und wie.
Ein paar Bilder darf ich machen, ne [Dialekt]?
Ina
Natürlich, selbstverständlich.
Sebastian
Und das kriegt man dann auch bei dir, das wird aber einzeln angefertigt und ist schweineteuer *lacht*, bis du daraus ein Geschäftsmodell
gemacht hast. Mein Gott, du bist so aktiv, das ist unfassbar.
Wahnsinn. Also habe ich größten Respekt vor, finde ich total toll und wenn mehr
Menschen so aktiv sind wie du, dann können wir uns bald vor Stammtischen,
Partys und Ideen und Möglichkeiten einfach nicht mehr retten.
Ina
Hoffentlich.
Sebastian
Aber solange das so ist, macht es das und dich auch so einzigartig.
Wunderbar. So, jetzt haben wir hier, du hast ja einige Folgen gehört.
Wir haben hier noch zwei Traditionen im Podcast. Die eine sind die Shorts.
Von denen wusstest du nicht, weil du die alten Folgen ja chronologisch hörst
und du bist einfach noch nicht so weit.
Ina
Richtig.
Sebastian
Deshalb kann ich dich damit überraschen, yay. Ich habe mir ja so während unseres Gesprächs nach und nach so ein paar kleine
Notizen gemacht, es sind auch nur eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben Stück,
mehr sind es heute gar nicht und dazu hätte ich gerne von dir so ein,
zwei, drei Sätze, so ganz kurze Antworten, so aus dem Stehgreif, was du dazu sagst.
Ich war auch total nett und du darfst das auch im Zweifel ein bisschen interpretieren.
Ich fange mal an. Orgasmus.
Ina
Zwingend notwendig.
Sebastian
Das ist jetzt überraschend, okay.
Alltagsuntergebenheitsgesten.
Ina
Sind ist eine schöne Sache, aber generell nicht meins.
Sebastian
Ein Monat ohne BDSM.
Ina
Da weiß ich aus Erfahrung, ist ganz furchtbar.
Sebastian
Einen Monat ohne jeglichen BDSM-Bezug, in Klammern Stammtische,
Partys, Orga, Recherche, gar nichts.
Ina
Unmöglich, gibt‘s nicht.
Sebastian
Lachen.
Ina
Super, super wichtig. In jeder Situation des Lebens, also auch im BDSM.
Sebastian
Nie wieder.
Ina
Nie wieder mich selbst verleugnen, nie wieder verzichten, nie wieder mich verstecken.
Sebastian
Dienstbarkeit.
Ina
Stehe ich voll drauf, wenn sie in meine Richtung geht.
Ina und Sebastian
*lachen*
Sebastian
Dann habe ich noch einen schönen: Petplay.
Ina
Habe ich bis auf das Zebra noch nicht wirklich Kontakt mit gehabt,
bis auf eine Katze, mit der ich mal auf einer Party im Catonium getanzt habe.
Kann ich gefühlt erstmal nichts mit anfangen, würde aber auch nicht ausschließen,
dass mich das mit einem richtigen Partner kickt.
Sebastian
Okay. Natürlich wäre jetzt theoretisch die Anschlussfrage, was ist dein Lieblingstier,
aber das frage ich heute nicht.
Ich bin gespannt, welche Erfahrungen du da machst. Und dann habe ich hier noch
das nette, kleine und feine A-oder-B-Spiel. Das hast du inzwischen schon nachgehört.
Ina
Ja, du hast mich ja darauf vorbereitet. *lacht*
Sebastian
Genau, also Liebespublikum, das gibt es jetzt auch erst seit drei Folgen so richtig.
Ich habe hier rund 53 Wortpaare und Ina muss sich immer da zwischen den beiden entscheiden.
Und wichtig ist, du sollst deinem Impuls folgen.
Also nicht groß drüber nachdenken, keine großen Erklärungen.
Es gibt hier auch kein „weiter“.
Eventuell lasse ich so was mal gelten. Aber im Grunde geht es einfach darum,
dich ein bisschen zu entscheiden zwischen Pest und Cholera im Zweifel.
Und dann gucken wir mal, was bei rauskommt.
So ein kleiner schöner Persönlichkeitstest für BDSMer *lacht*. Kannst du vielleicht auf Partys an
der Tür machen dann, immer schön alles abfragen und Punkte zählen. *lacht*
Ina
Oh, yeah. *lacht*
Sebastian
Nein, total entspannt. Das geht wirklich nur so ein bisschen,
wo zieht es sich mehr hin oder eben nicht.
Ich fange einfach mal ganz einfach an. Eule oder Lerche?
Ina
Eule.
Sebastian
Konsens oder Risiko?
Ina
Risiko.
Sebastian
Risiko oder googeln?
Ina
Risiko.
Sebastian
D/s oder Impact?
Ina
Impact.
Sebastian
Benutzen oder verführen?
Ina
Benutzen.
Sebastian
Geplante Session oder spontane Session?
Ina
Spontane Session.
Sebastian
Materialschlacht oder Minimalismus?
Ina
Materialschlacht.
Sebastian
Akzeptanz oder Mitbestimmung?
Ina
Oh, ah *denkt nach*.
Sebastian
*lacht*
Ina
Akzeptanz?
Sebastian
Okay. Sommer oder Winter?
Ina
Sommer.
Sebastian
Drinnen oder draußen?
Ina
Draußen.
Sebastian
Jetzt wenig oder später mehr?
Ina
Später mehr.
Sebastian
Fifty Shades oder Geschichte der O?
Ina
Fifty Shades als Liebesroman.
Sebastian
Buch oder Film?
Ina
Buch.
Sebastian
Dialog oder Cumshot?
Ina
Dialog.
Sebastian
Flogger oder Gerte?
Ina
Gerte.
Sebastian
Wasser oder Strom?
Ina
Wasser.
Sebastian
Halsband oder Halsreif?
Ina
Halsband.
Sebastian
Party oder Spielabend?
Ina
Party.
Sebastian
Safeword oder kein Safeword?
Ina
Kein Safeword.
Sebastian
Keks oder Chips?
Ina
Chips.
Sebastian
Aftercare oder schnell weiter?
Ina
Schnell weiter.
Sebastian
Seil oder Handschellen?
Ina
Handschellen.
Ina und Sebastian
Schlafzimmer oder Wohnzimmer?
Ina
Beides. *lacht* Dann Schlafzimmer.
Sebastian
Orgasmus oder Verweigerung?
Ina
Orgasmus.
Sebastian
Ausschlafen oder Session?
Ina
Session?
Sebastian
Frühstück oder Session?
Ina
Session.
Sebastian
Hund oder Katze?
Ina
Katze.
Sebastian
Wasser oder Softdrink?
Ina
Wasser.
Sebastian
So Moment, Wasser, hier habe ich eine Abzweigung eingebaut. Okay, dann geht es hier weiter. Tee oder Kaffee?
Ina
*überlegt* Tagsüber Kaffee, abends Tee oder Cola?
Sebastian
Okay. „Tagsüber Kaffee, abends Tee“ oder Cola?
Ina
Keine Cola.
Sebastian
Wasser oder Brause?
Ina
Wasser.
Sebastian
Brat oder Brav?
Ina
Brat.
Sebastian
WhatsApp oder Anrufen?
Ina
Anrufen.
Sebastian
Geben oder Nehmen?
Ina
Geben.
Sebastian
Dom oder Sub?
Ina
Beides? Das kann, das kann ich nicht.
Sebastian
Okay. Ich akzeptiere das mal so. Masochistin oder Sadistin?
Ina
Mehr maso.
Sebastian
Überraschen lassen oder vorbereitet sein?
Ina
Überraschen lassen.
Sebastian
Lob oder Tadel?
Ina
Lob.
Sebastian
Mayday oder Stopp?
Ina
Mayday.
Sebastian
Lack oder Latex?
Ina
Lack.
Sebastian
Lack oder Leder?
Ina
Leder.
Sebastian
Leder oder Metall?
Ina
Leder.
Sebastian
Sehen oder fühlen?
Ina
Fühlen.
Sebastian
Hören oder fühlen?
Ina
Fühlen.
Sebastian
Schwarz oder Rot?
Ina
Schwarz.
Sebastian
Rot oder Gelb?
Ina
Rot.
Sebastian
Gelb oder Grün?
Ina
Gelb.
Sebastian
Verein oder Verschwörung?
Ina
Verein.
Sebastian
Machen oder Konsumieren?
Ina
Machen.
Sebastian
Oral oder Anal?
Ina
Anal.
Sebastian
Sexting oder Spielen?
Ina
Spielen.
Sebastian
Regeln einhalten oder Regeln brechen?
Ina
Regeln brechen.
Sebastian
Regeln einhalten oder dehnen?
Ina
Dehnen.
Sebastian
Und der letzte: Moral oder Unvernunft?
Ina
Unvernunft.
Sebastian
Hervorragend, du hast es geschafft. Du nimmst das sehr ernst, ne [Dialekt]?
Ina
Naja, also es gab da jetzt diese, also Dom oder Sub, also es tut mir leid,
aber da kann ich mich nicht entscheiden.
Das geht einfach nicht, weil ich finde beides toll.
Und da war noch eins, wo ich einfach nicht, es gibt Dinge, da kann ich mich
nicht zwischen entscheiden.
Da gibt es kein Entweder-Oder, da gibt es nur beides.
Sebastian
Ja, das ist ja mein Ziel, diese Liste nach und nach so zu verändern und zu bearbeiten,
dass alle davon ein Knackpunkt sind und schwierig zu entscheiden sind. *lacht*
Es ist ja im Prinzip so eine erste Präferenz und so ein Impuls heraus.
Und es sind ja ganz sachte Dinge dabei, manche gehen auch ein bisschen tiefer
und das ist ja auch eine schöne Mischung und man kann das ja interpretieren, wie man möchte.
Dir wünsche ich natürlich, dass weder dein Mann, noch der Sub,
noch der Freund diese Liste jetzt gegen dich verwenden.
Ina
Och, können sie ja mal versuchen. *lacht*
Sebastian
Auch das bitte im Blog kommentieren, wenn der Versuch gescheitert oder doch
gelungen ist. Man weiß es nicht.
Ina, Wahnsinn. Eine wunder-, wunder-, wunderschöne Folge. Und ich habe hier noch so viele Dinge
stehen, wir müssten eigentlich da noch weiter reden und weiter und weiter und weiter.
Ich mache aber für heute trotzdem hier mal einen Punkt drunter.
Und ich werde die Shownotes ordentlich ergänzen mit allem, was ich von dir finden
kann. Die können wir auch noch mal in ein paar Monaten ergänzen,
wenn es irgendwas zu verlinken gibt.
Wer dich kontaktieren möchte, findet dein Profil bei kunstderunvernunft.de auf
der Webseite. Da, wo auch die Shownotes sind und auch Kommentare hinterlassen
werden können und all das ganze Zeugs.
Es war mir ein Fest, diese Aufnahme mit dir zu machen. Hat echt Spaß gemacht
und ich glaube, bei dir wird einfach jetzt noch ganz, ganz viel passieren und
du bist noch, ich glaube, also gefühlt bist du noch am Anfang,
obwohl du schon so voll mittendrin bist.
Ina
Ja, ich bin am, ich bin am Anfang von mittendrin.
Sebastian
Ich versuche mal so ein Fazit zum Schluss. Vielleicht kannst du dem zustimmen.
BDSM macht glücklich.
Ina
Ja. *glücklich gehaucht*
Sebastian
Sehr schön. Dann vielen Dank. Ich wünsche dir eine gute Heimfahrt und ja, ganz viel Feedback
zu dieser Folge, dass du mit vielen Menschen in Interaktion kommst,
dass einfach Dinge und Projekte sich weiterentwickeln können.
Vielen Dank. Mach‘s gut.
Ina
Vielen Dank, dass ich hier sein durfte.
Sebastian
Sehr gerne.
Ina
Vielleicht sieht man sich ja bald mal.
Sebastian
Das werden wir ganz bestimmt. Tschüss.
Ina
Tschü‘. *Podcast-Outro*