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Sebastian
Hallo und herzlich willkommen zur Kunst der Unvernunft, dem Podcast,
in dem Menschen über BDSM sprechen.
Was machen die eigentlich, warum,
wieso macht das Spaß und heute reden wir auch über die Frage, womit.
Mein Name ist Sebastian Stix und ich habe mich hier, glaube ich,
lange nicht mehr richtig vorgestellt.
Ich sollte es mal wieder tun, nur so viel, inzwischen bin ich Anfang 40,
spiele eher oben und bin aktiver BDSMer, interessiert seit etwa 25 Jahren und
davon aktiv mindestens die Hälfte.
Und mich faszinieren einfach diese ganzen unendlichen Möglichkeiten und auch
die Motivationen der Menschen.
Warum machen sie das und wie fühlt sich das eigentlich für die Leute an?
Dies hier ist Folge 106 und ich habe Besuch von Dennis und Claudi bekommen.
Beide sind um die 40, er ist Top und sie ist Sub und damit ist es ja eigentlich ganz einfach.
Seit etwas über einem Jahr sind die beiden zusammen und ja, angefangen haben
sie allerdings nicht miteinander.
Bei Dennis fing es schon mit etwa 16 Jahren an und er hat da viel probiert,
Dinge gemacht, die man nicht tun sollte und auch festgestellt,
dass irgendwann ein Reiz komplett verloren ist.
Wie er den wiedergefunden hat, darüber sprechen wir heute.
Auch bei Claudi war es nicht ganz linear und beide haben im Endeffekt Pause
gemacht, bis sie sich dann eben getroffen haben, wie im Agentenfilm auf einer Parkbank im Park.
Natürlich sprechen wir über das Spielen miteinander, rausgehen,
Szene, andere Menschen, die man mit einbezieht und dann kommt noch ein großer
Punkt, wir reden nämlich über Zeug.
Die beiden haben ein Spielzimmer eingerichtet, das ist bestimmt auch zum Spielen
da, ich glaube aber auch, dass dieser Raum notwendig ist,
um diese ganzen selbst gebastelten Dinge, vom Käfig über die Peitschen bis hin
zu Unmengen an Paracord-Zubehör,
das muss ja irgendwo gelagert werden.
Sie haben ganz viele Dinge mitgebracht,
die ich hier bestaunen und auch probieren konnte und dürfte.
Und da ist sogar was hier geblieben, was die Unvernunft nochmal ins Publikum
bringen muss. Den Auftrag habe ich bekommen.
Bei dieser Folge lohnt sich wirklich ab der zweiten Hälfte ein Blick in die
Shownotes und da insbesondere in die Bildergalerie auf kunstderunvernunft.de, da
habe ich alles zusammengestellt, was die beiden mir geliefert haben und da könnt
ihr einfach ein bisschen mit stöbern, während ihr die Folge hört.
Und nun habe ich eh schon viel zu viel verraten, fangen wir doch einfach an.
Los geht's mit Folge 106 mit Claudi und Dennis.
Liebes Publikum, draußen ist interessantes Wetter, aber immer noch so gut,
dass man viel Auto fahren kann.
Deshalb sind aus Karlsruhe hier zu mir gekommen, Dennis und Claudi, hallo.
Claudi
Hallo.
Dennis
Hallo.
Sebastian
Ja, echt, ihr seid heute morgen echt hier hochgebrettert und Wahnsinn und trotzdem
noch fit zum Aufnehmen. Ich bin begeistert.
Dennis
Wir geben unser Bestes.
Sebastian
Ja, die Autogötter haben auch den Stau vermieden, das war wohl okay.
Ihr wart ja schneller hier, als ich dachte.
Dennis
Ja, ja, wir sind gut durchgekommen.
Sebastian
Großartig. Und ihr musstet auch das Auto nehmen, weil ihr habt viel Kram mitgebracht.
Es gibt heute viele Dinge der Woche.
Claudi
Ja, auf jeden Fall.
Sebastian
Ich bin gespannt. So, ich stelle euch mal ein bisschen vor. Also,
Dennis, Top, 38 Jahre alt und eben aus Karlsruhe.
Dennis
Jawohl.
Sebastian
Und Claudi, 42, Sub, ebenso aus Karlsruhe.
Claudi
Jawohl.
Sebastian
Und ja wir sprechen heute über eure Einzelschicksale,
über gemeinsame Schicksale, Schicksale ist immer so ein schönes Buzzword,
wir sprechen über Spielzimmer, über Basteln und Werkzeug,
über das, ja auch mal Pause machen und eigentlich über alles, was da sonst noch
so ist, ich glaub D/S steht hier noch auf dem Zettel und och, das wird eine schöne Folge heute.
Wir haben jetzt noch quasi ein paar Stunden Zeit, bis dann das Podcastsubbie eine Lasagne kredenzt.
Mal gucken, ob wir es in der Zeit schaffen oder ob die Lasagne dann einfach
warm gehalten werden muss. Ich freue mich tatsächlich, ich kriege langsam Hunger,
wenn ich dran denke, muss ich ja zugeben.
Gut, bis dahin müssen wir uns eben mit Keksen und Salzstangen über Wasser halten.
Fangen wir erstmal an mit so einem ganz kleinen Überblick über euch beide.
Wie lange kennt ihr euch schon?
Dennis
Ja, wir kennen uns jetzt seit gut anderthalb Jahren, fast anderthalb Jahren.
Wir haben uns auf einem BDSM-Dating-Portal kennengelernt.
Und ja, dann hat sich das auch relativ schnell mit uns beiden in was Ernsteres
entwickelt und jetzt sitzen wir beim Sebastian und nehmen einen Podcast auf.
Sebastian
Ausgezeichnet. Das ist das, worauf diese Beziehung hinausgelaufen ist. *lachen*
Die Stimmung ist schon mal gut. Okay, das heißt aber, eigentlich muss ich bei euch einzeln anfangen.
Wer möchte denn zuerst? Claudi meldet sich.
Claudi
Ja, ich fang gerne an.
Sebastian
Ja, also liebes Publikum, eigentlich haben die beiden sich drauf geeinigt,
dass Dennis anfängt, aber der Sendeplan hat vorgegeben, dass es nicht so ist
und ich bin jetzt einfach so dreist.
Ich entschuldige mich jetzt schon mal dafür, zieh es aber durch und erlaube
mir die Unverschämtheit.
Claudi, wie hat BDSM dein Leben gefunden?
Claudi
Ja, also ich bin eigentlich relativ spät in die BDSM-Welt eingestiegen.
Das war so vor 12, 13 Jahren circa.
Bis dahin, ja gut, muss ich sagen, dass so mein Sexleben, kann man sagen, nicht so prickelnd war.
Es hat halt irgendwie dazugehört, aber es war jetzt nie irgendwas,
was mich besonders gefesselt hat. *lacht*
Und ich hatte dann damals meinen damaligen Ex-Freund halt eben kennengelernt.
Und wir haben uns da so ein bisschen
ausprobiert. Er hatte da schon vorher länger Erfahrung, ein wenig.
Und das war dann so mein Einstieg. Und da hab ich dann schon gemerkt, ja, das gibt mir was.
Und das möchte ich weiter haben. Also möchte ich nicht mehr weg davon.
Sebastian
Ist jetzt ein bisschen gemein, wenn Dennis daneben sitzt und wir gucken,
was du mit deinem Ex-Freund gemacht hast. Aber Dennis, das ist okay, ne [Dialekt]?
Dennis
Ja, das schon.
Sebastian
Wie bist du denn damals drauf gekommen, war das was, was du eingefordert hast oder
wer kam damit um die Ecke und was war so die Idee, was man machen könnte?
Claudi
Ja, nein das war also mein Ex-Freund damals gewesen, der hat mir dann schon in
der Kennenlernphase dann gesagt,
was er da so treibt oder was er dann halt so gerne hat und ob ich dann halt
in der späteren Kennenlernphase eben dann eben auch mal Lust hätte das auszuprobieren.
Sebastian
Was hat er da vorgeschlagen?
Claudi
Das hat ja angefangen mit so ganz einfachen Spanking-Sessions,
ne [Dialekt], also auch ganz leichten Spanking, ne [Dialekt], ein bisschen so mit ner Gerte oder
irgendwas, ne [Dialekt], oder auch ...
Sebastian
Dass er dich spanken möchte auch, war das schon festgelegt?
Claudi
Genau, ja, ja. Also das war von vornherein schon festgelegt, dass er da eher Top war.
Und ich dann eher so, ja, also Sub, das war ja damals noch gar kein Begriff für mich, das war ja ...
Sebastian
Aber in der Kennenlernphase, du hast damit nichts zu schaffen und dann sagt
er, ja du, ich find dich toll und ich möchte mich übrigens mal hauen.
Claudi
Ja, genau. So ungefähr war das.
Sebastian
Was hat denn das Innere, also was wusstest du vielleicht schon vorher?
Claudi
Vorher wusste ich eigentlich nichts. Also das war schon dann so bei den ersten
Dates, wo er dann eher so gesagt hat, nein, also im sexuellen Bereich mag er
halt eher härtere Dinge.
So war dann der Wortlaut. Und dann fängt man ja natürlich an nachzufragen,
was verstehst du denn unter härter.
Ja ich mag es dann halt gern, wenn sie gefesselt ist, ich mag es gern,
wenn ich sie hauen darf. Und man hat ja schon gelesen oder ich hab ja auch schon
gelesen davon vorher, aber es hat mich nie so,
das war nicht so meins, das macht man einfach nicht, das ist abartig und keine
Ahnung, das macht man halt einfach nicht.
Sebastian
Du hättest ja davonlaufen können
noch. Wie hat er dir das schmackhaft gemacht, das interessiert mich.
Claudi
Ja, ich bin aber nicht davongelaufen, im Gegenteil. Ich hab dann gedacht,
ja gut, okay, ich bin ja ein experimentierfreudiger Mensch.
Dann dachte ich, dann probierst du das halt einfach mal aus.
Und bist mal offen und probierst. Also Internet gab es zu der Zeit,
ja gab es schon natürlich, aber ich war da damals auch nicht so unterwegs und
habe das halt einfach auf mich zukommen lassen.
Sebastian
Darf ich fragen, wie war es denn?
Claudi
Ja.
Ja, schön, schön. *lacht* Also das hat mir gefallen, das waren so die Anfänge halt,
wie gesagt, so leichtes Spanking haben wir dann begonnen, auch mal so Wachsspiele,
so kleine Fesselspielchen, also jetzt nicht wirklich richtiges Bondage oder
Shibari, sondern halt einfach nur gefesselt sein, das hat mir gut gefallen,
das hat mich gepackt irgendwo.
Sebastian
Also gar nicht so auch ihm zuliebe, sondern wirklich so: er hat dich infiziert?
Claudi
Ja, auf jeden Fall. Auf jeden Fall.
Da war das normale Sexleben, war dann schon dahin. *lacht*
Sebastian
Ja, das ist, man erweitert ja und probiert Dinge aus.
Okay, was genau ihr oder was da anders war als heute, da kommen wir später noch zu.
Jetzt könnte man ja meinen, also wenn ich jetzt das Publikum wäre,
würde ich jetzt denken, okay, wenn ihr seit einem Jahr zusammen seid,
dann habt ihr jetzt, also quasi 10, 11 Jahre warst du mit ihm da am machen.
Claudi
Nein.
Sebastian
Da gab es eine Pause, ne [Dialekt]?
Claudi
Da gab es eine Pause, genau. Also wir waren gar nicht so lange zusammen.
Wir waren ungefähr ein gutes Jahr etwa waren wir zusammen.
Dann sind wir halt getrennte Wege gegangen und dann gab's Pause bei mir.
Dann war ich dann Single eine ganze Zeit lang und hatte danach dann auch nochmal
eine Vanillabeziehung, also so richtig Vanilla.
Da kam das Thema gar nicht auf, beziehungsweise kam schon auf,
aber da hat mir mein damaliger Partner gleich klar gemacht, das funktioniert nicht.
Er kann damit halt überhaupt nichts anfangen. Er findet das auch ganz furchtbar.
Sebastian
Wie ist das, wenn man da schon Blut geleckt hat und das ist irgendwie spannend
und dann sagt jemand, nö und dann wird das auch nicht weiter diskutiert?
Claudi
Das ist merkwürdig. Also so die erste Zeit, wir waren ungefähr sieben Jahre
zusammen, da ging das noch, da hat man das noch toleriert, da denkt man: ja gut,
du kannst auch ohne, das geht auch ohne, aber das kommt, untergründig kommt das immer wieder.
Deine Gedanken, die gehen da immer wieder hin. Da kannst du gar nichts machen
dagegen. Das kommt einfach immer wieder.
Bis dann irgendwann, als die Beziehung dann auseinander ging,
habe ich dann so für mich selber gesagt, ich will das wieder.
Ich will da wieder rein. Und ich möchte halt nach Möglichkeit,
wenn ich wieder einen Partner finde, das auch ausleben können.
Egal in welcher Konstellation,
ob mit dem Partner oder mit einem dritten Partner noch dabei.
Aber für mich war klar, ich möchte da nicht mehr ganz drauf verzichten.
Sebastian
Lass mich da nochmal ein bisschen drauf rumfragen. Also ja, der hat am Anfang
mal gesagt, das ist nichts für ihn.
Aber man kann es ja dann nicht lassen, man fängt ja immer wieder mal an oder
man versucht einen Kompromiss zu finden.
Und es gibt ja auch im Publikum ganz viele Menschen, die das hier hören,
die auch sagen, ja, ich bin gerade auch in einer Beziehung, da geht das halt gerade nicht.
Und was hast du probiert, um dann vielleicht doch ein bisschen was zu kriegen?
Claudi
Nein, ich habe bei ihm selber nicht probiert. Es war keine einfache Beziehung.
Und von daher habe ich auch den Anlauf gar nicht mehr gestartet,
mit ihm darüber zu reden und von ihm das zu bekommen oder auch irgendeinen Kompromiss hinzukriegen.
Ich habe für mich dann selber einfach gelesen, das Internet kam immer mehr,
dann kamen die Smartphones in der Zeit auch immer mehr.
Und dann habe ich das eher für mich dann halt betrieben, hab dann gelesen,
hab Geschichten gelesen, gibt ja auch genug BDSM-Geschichten und Foren,
wo man einfach ein bisschen lesen kann und sich damit beschäftigen und hab mich
halt dann in der Zeit damit zufrieden gegeben, eben mit Literatur und dem Kopfkino.
Sebastian
Bevor wir jetzt gleich zu Dennis
drüber wechseln, mag ich vielleicht doch nochmal das, ja, das Kopfkino.
Also man neigt ja beim Kopfkino dazu, das sozusagen, das zu nutzen.
Also inwieweit, hast du das, was du schon kanntest, da gesucht oder hast du
dann auch Sachen genossen und gefunden, die eher anders waren oder ungewöhnlicher?
Ja, also man erforscht sich ja selber so ein bisschen, wenn man rumgoogelt,
weil man dann schon merkt, ach jetzt klickst du mal den Link an,
ach das ist ja eigentlich gar nicht meins, aber ist ja doch spannend.
Gab es da auch Erkenntnisse, die du auch für dich hattest, um so ein bisschen
selber rauszukriegen, was du spannend findest?
Claudi
Ja, natürlich. Also die Zeit, die habe ich schon gut nutzen können,
um halt eben rauszufinden, was mir Spaß machen könnte, was mich irgendwo auch
anmacht, was ich interessant finde.
Und ja, durchaus Sachen, die ich in der vorherigen Beziehung halt noch nicht hatte.
Es hat doch schon mal so die Richtung vorgegeben, dass ich sagen konnte,
ja, das will ich und das will ich halt eben nicht.
Sebastian
Gab es was, als die Beziehung zu Ende war, wo du rausgegangen bist aus der Beziehung
mit dem Vorsatz, das will ich mal haben.
Eine Vorstellung, die du hattest, unabhängig davon, ob das inzwischen erfüllt
wurde, sondern einfach so ein, das möchte ich.
Claudi
Also jetzt keine konkrete Praktik, sag ich mal, sondern eher,
wenn, dann möchte ich mal eine vertrauensvolle Beziehung haben.
Es war vorher eher so gewesen, dass ich war so richtig Sub, also meine Bedürfnisse
wurden nicht wirklich wahrgenommen.
Es war einfach, ich bin Sub und ich bin da unten und da gehöre ich hin und wenn
ich Bedürfnisse habe, dann, ja, ist das so. Aber dann Pech.
Die Bedürfnisse vom Top, die sind halt eben ausschlaggebend.
Und das war, wo ich dann gesagt habe, beim nächsten Mal möchte ich gerne einfach
jemand haben, der auch meine Bedürfnisse wahrnimmt, der mich auch wahrnimmt, auch wenn ich Sub bin.
Sebastian
Das liegt so ein bisschen zwischen, ne Fiktion ist immer eine Geschichte,
die Sub ist ganz unten und der Dom, der es meistens er ist,
ist dann immer oben und dann ist das genau so, die Bedürfnisse der Sub sind,
die kann man mal erwähnen, aber mehr auch nicht.
Das ist tatsächlich so ein fiktionales BDSM, aber du hast offenbar dann doch
in der Zeit rausgefunden, es gibt auch noch diese Augenhöhe-BDSM-Ebene und konntest nach der suchen.
Da hat sich das ganze Googeln und Geschichtenlesen auf jeden Fall gelohnt, finde ich.
Claudi
Ja, auf jeden Fall.
Sebastian
Bin gespannt, ob es dazu gekommen ist, ob der Wunsch erfüllt wurde.
Dennis, ja, bei dir ist das komplizierter, ne?
Dennis
Ja.
Sebastian
Da hast du so lange zugehört. Ich bin sehr gespannt.
Dennis
Ja, bei mir ist das Ganze, würde ich sagen, schon ein wenig komplizierter.
Was heißt komplizierter? Ich meine, man hat ja auch bei dir einen Podcast und
auch man hört das immer wieder, so bei mir war das schon immer da.
Ja, so würde ich das auch beschreiben.
Das war schon irgendwie immer, irgendwie waren da Fantasien in gewisser Richtung.
Mich haben schon immer Sachen fasziniert, wo Leute gefesselt wurden oder ich
mich auch selbst schon als Kind irgendwie selbst gefesselt habe oder Dinge an
mir ausprobiert habe, die halt vielleicht nicht ganz so normal waren.
Und das war für mich von Anfang an dann irgendwie nicht klar,
dass da irgendwas ist, was halt nicht ganz so normal ist.
Und ich muss immer sagen, ich hatte vielleicht das Glück oder auch das Pech,
das Pech ist vielleicht der falsche Ausdruck, dass mein Vater wohl schon kinky war.
Und bei uns auf der Gästetoilette schon immer so Zeitungen und Bücher rumgelegen
haben, die nicht so ganz jugendfrei waren.
Sebastian
Wie kriegt man denn raus, dass der Papa kinky ist?
Dennis
Ja, weil da so Bücher und Zeitungen bei uns …
Sebastian
Das heißt ja nix.
Dennis
Das waren sehr eindeutige kinky Dinge.
Sebastian
Okay.
Dennis
Das waren sehr eindeutige Bücher mit eindeutigen Bildern und sehr eindeutigen
Beschreibungen und Umschreibungen und Geschichten darin.
Ich meine wir reden ja von der Zeit Mitte der 90er, Mitte, Anfang der 90er,
als ich so 13, 14, 15 war. Eher Mitte, Ende der 90er.
Ja, da gab es halt noch nicht so viel Internet, beziehungsweise wir hatten einen Computer.
Sebastian
Ja, ja, das ist schwerer, auch selbst dann, ohne Google ist es schwer da ranzukommen.
Dennis
Genau. Und da war es dann halt einfach so, dass mein Vater das schon länger
wohl war. Der hat auch eine Zeit in Hamburg gelebt und da gab es ein paar
Ausgaben von den Schlagzeilen, die da rumlagen.
Sebastian
Aber es ist doch eigentlich schön, wenn der Kram da offen liegt,
dann ist das schon mal nicht so stigmatisiert, ne [Dialekt]?
Dennis
Doch.
Sebastian
Findest du?
Dennis
Doch.
Sebastian
Stell dir mal vor, da ist eine Schatztruhe, steht irgendwo im Haus
mit einem Schlüssel und der wird gut versteckt und die Kinder werden eingenordet,
dass sie niemals oder unter keinen Umständen da reingucken dürfen.
Da ist doch, wenn der Kram auf dem Klo liegt, ja, auch das ist irgendwie schwierig,
aber, weiß ich nicht, offen, wobei, die SZ war ab 18, schwierig, ja.
War das Thema, wurde das angesprochen?
Dennis
Nein, nein, nein, nein. Geredet wurde darüber gar nicht und meine Mutter hatte damit auch nichts zu tun.
Das war mein Vater für sich selbst und dann hat,
also ich sag mal, für mich hat das Ganze halt einfach auch ohne Internet,
einfach durch diese Dinge schon einen Namen gehabt und ich wusste, was ich gut finde.
Ich meine, ich war 15, mitten in der Pubertät und hab diese Bücher, Zeitschriften und so
weiter natürlich dann durchgelesen, wie alles, was ich gefunden hab und dementsprechend war dann ja auch klar,
wo es hingeht und wie das heißt und was das ist.
Sebastian
Ja, du warst also perfekt vorbereitet, dann stand doch einem sauberen Start nichts im Wege. *Dennis lacht*
Ja, wie hast du angefangen?
Dennis
Ich will es mal so erklären, für mich ...
Sebastian
Wobei, ich muss mal unterbrechen, ich habe eine ganz tolle Notiz,
die muss ich mal vorlesen, das hast du nämlich im Vorgespräch gesagt.
Du hast einen schlechten Einstieg, aber keine schlechten Erfahrungen gehabt.
Dennis
Genau.
Sebastian
Das ist erklärungsbedürftig.
Dennis
Ja das, da wollte ich gerade ansetzen. *lacht*
Sebastian
Ja, ich musste dieses Zitat noch loswerden, ich schreibe mir so selten Zitate von meinen
Gästen auf, aber das fand ich so aha.
Dennis
Ja, also wie soll ich das erklären? Ich meine ich war 15, komplett zugeballert
mit Hormonen, da aber bei uns zu Hause nicht drüber geredet wurde,
ich aber wusste was ich brauche und was ich gut finde.
Das aber halt nicht, ich meine es gab noch kein Fifty Shades of Grey und so was,
dass das irgendwie auch nur annähernd ansatzweise gesellschaftsfähig gewesen
wäre, sondern das war halt alles in der dunklen Ecke.
Sebastian
Ja und auch die SMJG gab's zu deiner Zeit noch nicht, die wurde erst glaube ich 99 gegründet.
Und selbst da war sie schwer zu finden, also keine Chance, ne [Dialekt]?
Dennis
Also wir reden hier vom Jahr 2000, 2001.
Sebastian
Da hätt's die sogar schon gegeben, aber schwer zu finden damals.
Dennis
Ja das Problem war halt auch bei uns zu Hause, ja klar schwer zu finden da,
wie gesagt wir hatten einen Computer, aber ja, der war für die Kinder jetzt
nicht unbedingt so gedacht, die hatten einen Super Nintendo,
der Computer war für die Eltern.
Sebastian
Natürlich der ist zum Arbeiten, das ist für Tabellenkalkulationen,
das was man mit Computern halt so macht, Tabellenkalkulationen, Briefe schreiben.
Dennis
Genau dafür war dieser Computer da.
Sebastian
Genau. *lacht*
Dennis
Und dementsprechend war das nicht so einfach. Allerdings gab es
dann auch, ja, weiß ich nicht, da gab's zu den Zeiten, gab's so Internet,
nicht Internetchats, sondern so Telefonchats über den, wie hieß das,
was man im Fernsehen anmachen konnte?
Sebastian
Teletext.
Dennis
Teletext.
Sebastian
O Gott, ja.
Dennis
Und das gab's halt auch.
Sebastian
Oder wie Videotext hieß das glaub ich.
Dennis
Oder Videotext, ja, Teletext, Videotext, irgendwie so was. Da gab's auch so Chatfunktionen,
wo man dann über ne SMS, glaub ich, irgendwie was hinschreiben konnte und dann
kamen dann da irgendwie Textnachrichten.
Sebastian
Ich beschreibe es nur für die Menschen, die das nicht kennen.
Es gibt diesen Videotext immer noch. Es gibt so eine Taste am Fernseher,
die habt ihr wahrscheinlich noch nie benutzt.
Es gibt die noch, da gibt es dann einen, also man muss den Fernsehsender anmachen,
dann drückt man die Videotext-Taste und da wird dann mit dem Fernsehsignal wird Text übertragen.
Für alle, also ohne Internet, das kann man auch, das funktioniert wirklich ohne Internet.
Und dann gibt man eine Nummer ein von der Seite und dann dauert das einen Moment,
bis die zufällig gesendet wird.
Und dann dieser Dienst, genau, du schreibst eine SMS hin und dann wird dann auf
dieser Videotextseite diese SMS für ein horrendes Geld, wird dann deine Zeile Text
mit eingeblendet und dann kann sich jeder lesen.
Das heißt jede Textnachricht kostet nicht, also wahrscheinlich doch mindestens
die Kosten einer SMS, wahrscheinlich eher mehr.
Irgendwie 0190, was war das, 1,20 Mark die Minute, wenn man angerufen hat?
Wahrscheinlich irres Geld, aber eine Möglichkeit, immerhin.
Oh Gott. Und jeder kann's lesen.
Dennis
Ja, und dann hat man natürlich seine, keine Ahnung, man durfte seine Handynummer
nicht veröffentlichen, dann
hat man dann immer die Anfangsbuchstaben der Handynummer hingeschrieben,
also die Anfangsbuchstaben der
Zahlen und dann konnte man angerufen werden und hat SMS bekommen und so.
Ja, es war sehr wild. Auf jeden Fall ist es dann irgendwie dazu gekommen,
dass ich eine SMS von jemandem bekommen habe und der mir dann eine Internetseite
empfohlen hat und ich dann auf diese Internetseite gegangen bin.
Ich weiß heute nicht mehr wie sie heißt.
Es war so was wie eine Suchmaschine, so eine ganz frühe, also vor Prä-Google.
Auf jeden Fall habe ich dann danach
nach BDSM-Chats oder dem Thema BDSM gesucht.
Ja, dann muss ich auch dazu sagen, dass ich so, ich habe auf der anderen Seite
angefangen, jetzt bin ich ja Top und die Claudi ist mein kleines, liebes Subbie. *lacht*
Und ich habe mal auf der anderen Seite angefangen, weil die ersten frühen Fantasien
immer für mich unten spielend, für mich auf der unterwürfigen Seite waren.
Und dann hat für mich, war's, es gab dann, keine Ahnung, wie soll ich es erklären,
es gab die Dominas, wo man hingehen konnte, dafür musste man 18 sein, ich war 16 zu der Zeit.
Und, aber wie man sich vielleicht vorstellen kann, so in der Jugend,
mit voller Hormone und das was man will, das kann man mit den,
auf keinen Fall mit irgendjemandem aus der Schule oder so, um Gottes Willen, das geht nicht.
Und ja dann sucht man und macht man und irgendwie kommt man ja auch auf die ultimative Fantasie.
Es gibt ja oder irgendwann erfährt man dann zum Beispiel auch,
oh, es gibt ja auch andere Kerle, die das auch ausleben und dann gibt es ja auch andere.
Und oh, in der Gay-Community ist das Thema ja gar nicht mal so klein,
sondern relativ groß und es gibt viele Kerle, die das machen wollen und ich so, naja dann probieren wir das mal aus.
Sebastian
Ja, ist doch super.
Wo geht man denn dafür hin?
Dennis
Da gab es eine Internetseite, die hieß SM Boy KS.
Und ich weiß gar nicht, ob es die Seite noch gibt, keine Ahnung.
Wie gesagt, wir reden von 2001, so was.
Auf jeden Fall bin ich dann auf dieser Seite gelandet und hab dann da,
da gab es natürlich keine Altersprüfung oder sonst irgendwas.
Sebastian
Das war damals noch nicht. Es gab höchstens die Frage, wenn du nicht 18 bist,
geh halt woanders hin, stand da irgendwo. Dann hat man gesagt, doch.
Und dann war man drauf.
Dennis
Genau, ja. Und dann habe ich mir da ein Profil angelegt und habe dann natürlich auch relativ
schnell Resonanz bekommen.
Und ja, wenn man dann so voller Hormone ist und was erleben will,
dann wird man dann auch schnell konkret.
Und dann habe ich mich mal mit jemandem getroffen, der mich dann bei meinen
Eltern zu Hause abgeholt hat.
Und mit dem bin ich dann zu ihm gefahren, 120 Kilometer oder so was, in seinem Auto.
Und dann haben wir böse Sachen miteinander gemacht oder er hat böse Sachen mit mir gemacht. *lacht*
Sebastian
So das Konzept von Covern oder so, kanntest du das?
Dennis
Nein.
Sebastian
Also da war einfach jemand, der gesagt hat: Ja komm Junge, wir machen mal Quatsch.
Dennis
Genau.
Sebastian
Ich hol dich ab.
Dennis
Genau.
Sebastian
Okay also liebes Publikum, tut das nicht.
Dennis
Um Gottes Willen, lasst das, bitte.
Sebastian
Ja, ne [Dialekt]. Aber du bist ja jetzt heute hier, also überlebt hast du offenbar und du hast
was ausprobieren können. Was ist passiert?
Dennis
Ich hab alles Mögliche ausprobieren können.
Sebastian
Ja komm, erzähl.
Dennis
Sebastian.
Sebastian
Ein paar Beispiele, nur dass man sich so ein bisschen vorstellen kann.
Dennis
Es ist von Spanking über CBT, verschiedenste Praktiken, was in der Gay-Community
gern gemacht wird, ist da passiert.
Sebastian
Also du hast gesagt, das möchte ich gern mal ausprobieren und dann ist es passiert.
Dennis
Ich hab da gar nicht gesagt, ich möchte das gern ausprobieren,
ich hab gesagt, mach was du willst.
Sebastian
Okay, soweit warst du schon. War's gut?
Dennis
Ja. Ja. Sonst hätte ich ja nicht weitergemacht.
Es ist ja nicht bei dem einen Date geblieben. Das waren ja mehr Dates.
Mehrere Dates dann, immer wieder und grad mit dem einen, den ich da als erstes
kennengelernt hab, der mich einfach abgeholt hat, der war mir sehr sympathisch
und mit dem hab ich mich dann öfter getroffen und dann gab es auch ...
Irgendwann sagte der, du ich hab da noch jemanden kennengelernt oder ich kenne
da noch einen, der hat auch einen jungen Kerl Zuhause, wollen wir nicht mal was zu viert machen?
Und ja, dann haben wir mal
was zu viert gemacht. Das ist halt dann so über die nächsten drei Jahre so
passiert und gelaufen und ich hatte dann auch immer wieder mit anderen Leuten
Dates, wo sich das halt so ergeben hat und ja, bis ich dann zur Bundeswehr gegangen bin.
Sebastian
Ja klingt doch nach einer spannenden Zeit ehrlich gesagt. Ja der Einstieg ist
jetzt nicht lehrbuchhaft gewesen, okay, aber mal ganz ernsthaft,
du hast jemanden gefunden, der es offenbar nicht böse mit dir gemeint hat.
Dennis
Nein.
Sebastian
Du hast Dinge erlebt, offenbar alles erlebt, was man erleben kann?
Dennis
Ja, jetzt nicht alles, was man erleben kann, aber viel und es hat auch Spaß gemacht.
Es war gut, es hat mir ja auch gefallen und es hat mir das gegeben,
was ich wollte und was ich brauchte und was mir sexuelle Erfüllung gegeben hat
in dem Moment und deswegen sage ich ja, ich hatte keinen korrekten Einstieg.
Also wie gesagt, mach das auf keinen Fall nach, was ich da gemacht habe.
Aber ich habe keine schlechten Erlebnisse.
Sebastian
Du hast mir im Vorgespräch gesagt, du bist ein bisschen bi. Das klingt jetzt
nach, du hast drei, vier Jahre, warst du ausschließlich mit Jungs unterwegs.
Hast du was erlebt, wo du sagst, das war einmal und dann war gut,
also gab's auch Dinge, also was hat dich besonders geflasht,
was war so "Boah, Wahnsinn" und hast du vielleicht auch mal so ein bisschen nach oben gewechselt.
Das kann ja gerade, wenn man da zu viert, zu fünft am machen ist,
auch mal spannend sein, die Hierarchie ein bisschen zu durchbrechen und zu sagen,
haha, die Fesselung war schlecht, jetzt bin ich mal dran.
Keine Ahnung, also es gibt ja diese Dynamiken und dann fließt da noch eventuell
Alkohol und ich weiß nicht was noch alles. Da passieren ja interessante, wilde Dinge.
Ich weiß jetzt nicht, wie weit du da ins Detail gehen möchtest,
aber es interessiert mich ja natürlich schon, inwieweit die Erlebnisse mehr
waren, als "dann bist du halt unten".
Dennis
Nee, zu der Zeit gab es kein Switchen, das wollte ich nicht,
das war nicht das, was ich wollte.
Ich war unten und ich habe unten gespielt und habe das auch ausgelebt.
Da hatte ich diese Gedanken, dass ich oben spielen will oder dass ich oben sein
will, die hatte ich ja gar nicht.
Das hat sich auch nicht ergeben. Das war für mich die Erfüllung,
dass ich unten war, dass es jemanden gab, der mich gefesselt hat,
der mich gehauen hat, der mich geärgert hat, der Dinge mit mir gemacht hat und
ich auch immer wieder mal sagen konnte,
das fänd ich ganz geil und das fänd ich ganz cool.
Das Internet wurde größer, man hat sich informiert und hat dann immer wieder
Ideen gehabt, die konnte ich dann auch einbringen und habe dann immer wieder
gesagt, das fände ich ganz lustig und das fände ich ganz cool und so fände ich es ganz cool.
Und das wurde dann auch immer wieder ganz gut umgesetzt.
Ja, das war, es war eine gute Zeit für mich. Ich habe viel gelernt,
ich habe viel Spaß gehabt und ja.
Sebastian
Das ist mir in dem Podcast ja auch immer ganz wichtig. Es gibt natürlich dieses,
diesen community-weiten Konsent,
wie ein Einstieg idealerweise verläuft.
Dennis
Ja.
Sebastian
Man muss aber auch sagen, dass, wenn man diesen Podcast auch betrachtet,
dass nur die wenigsten diesen vorbildhaften Einstieg haben. Und da gibt es offenbar
doch genug Menschen, die es gut mit anderen Menschen meinen.
Das ist nicht garantiert, aber wenn man so ein bisschen, ich sag mal,
ein bisschen auf sich aufpasst, dann besteht eine gewisse Chance, dass es okay verläuft.
So, ich mag da immer nicht so schwarz malen nach dem Motto, es gibt 99 Prozent
der Leute, das sind total schlimme Täter und ein Prozent, das muss man dann
finden und dann gibt es dann Regeln, wie man das garantieren kann.
Nein, garantieren kann man es nicht.
Und ich glaube, dass innerhalb der Community, dass im Durchschnitt die Leute doch toll sind.
Und offenbar hast du diesen Einstieg bekommen, obwohl du leichtsinnig wie sonst nur was warst.
Die Frage ist ja, was hat die Bundeswehr jetzt damit zu tun?
Dennis
Die Bundeswehr hat, ich sag mal, das war halt einfach so, ich meine zu der Zeit
gab es ja noch eine Wehrpflicht.
Es war ja so, dass ich da noch hin musste. Und dann war es auch so,
dass ich, ich hatte ja auch nebenbei noch ein Privatleben. *lacht*
Sebastian
Das auch noch.
Dennis
Also Schule und Berufsausbildung und so weiter und ich war mit 18 mit der Berufsausbildung fertig. und konnte in meinem Ausbildungsbetrieb damals nicht bleiben, sondern musste ...
Sebastian
Dann gehst du zum Bund.
Dennis
Ja, dann hattest du eh nichts zu tun, also gehst du zur Bundeswehr.
Ich war ja eh arbeitslos, dann war ich bei der Bundeswehr und die Bundeswehr
hat gemeint, hey wir sind die Bundeswehr, du musst neun Monate hier bleiben,
hast du nicht Lust, länger zu bleiben?
Und ich so, ja, ich hab ja eh nichts besseres zu tun.
Sebastian
Wie lang warst du insgesamt da?
Dennis
Drei Jahre.
Sebastian
Drei Jahre.
Dennis
Nee, zweieinhalb Jahre.
Sebastian
Ja gut, in der Zeit verschwimmt die Zeit, man kriegt ja gesagt, wie lange ein
Monat dauert. *lacht*
Dennis
So ungefähr, ja.
Sebastian
Okay, zweieinhalb Jahre Bundeswehr, hatte das da noch Platz?
Dennis
Nein, gar nicht. Man muss dazu sagen, ich bin im Jahre 2003 in die Bundeswehr gegangen,
dadurch, dass ich, ich war jung, ich war doof und ich hab mich für zwei Jahre gemeldet
und die Bundeswehr hat gemeint, hey, wir haben gerade einen Friedenseinsatz
in Afghanistan, hast du nicht Bock?
Und ich sagte, hey, ja, hab ich.
Sebastian
Okay, da hat man wirklich andere Sorgen. Definitiv.
Dennis
Ja.
Sebastian
Wie lange warst du da vor Ort?
Dennis
Zweimal sechs Monate.
Sebastian
Boah, ok. Aber du bist da unbeschadet rausgekommen.
Dennis
Ja, wie man sieht, alles noch dran.
Sebastian
Es braucht ja auch Menschen, die sich dann melden und sagen,
mach ich, weil den Job muss halt irgendwer machen.
Dennis
Genau.
Sebastian
So ist es ja nicht. Und dass man dann in der Zeit nicht sein kinky Life irgendwie
in Afghanistan irgendwie verfolgt, ich kann das extrem gut nachvollziehen.
Das ist einfach, dann hat das Leben andere Prioritäten.
Dennis
Ja, das Leben hatte dann andere Prioritäten. Grundausbildung,
weiterführende Ausbildung, erster Einsatz, dann Heimat für sechs Monate,
wieder Einsatz, nochmal Nachbereitung vom Einsatz und so weiter und so weiter.
Aber nach den zwei Einsätzen habe ich dann, auch auf Drängen meiner Mutter und
meiner damaligen Freundin gesagt, es reicht, ich höre jetzt auf,
sonst hätte ich mich nochmal für zweieinhalb Jahre verpflichten müssen,
dann wäre ich insgesamt fünf da gewesen, nein.
Sebastian
Ja, war dann gut, okay.
Dennis
Hat mir dann gereicht.
Sebastian
Gut, das Schöne ist ja beim Bund, wenn man dann da raus geht, dann ist man raus.
Dennis
Genau.
Sebastian
Und dann steht man plötzlich da und dann ist da wieder dieses Zivilleben.
Da wäre ja die Möglichkeit gewesen, die alten Kontakte wieder aufzuwärmen.
Dennis
Genau, das habe ich auch getan.
Sebastian
Okay, wir sind jetzt, wo sind wir jetzt, so 2006, 2007?
Dennis
2005? 2006, 2006.
Sebastian
Okay, ging wieder weiter, wieder mit den Jungs.
Dennis
Ja.
Sebastian
Leicht nahtlos da weitergemacht oder hatte sich was verändert?
Dennis
Ne, da hatte sich was verändert. Da hatte sich von meiner Seite aus,
erstens mal hat sich bei den Jungs natürlich was verändert.
Der eine Ältere war relativ schwer krank, der andere war,
da ist die Beziehung auseinander gebrochen und er wollte umziehen und das war
alles ein bisschen chaotisch, also das war alles nicht mehr so ...
Ich sag mal so, als ich die kennengelernt hab, waren das zwei ältere Männer.
Ich mein ich war sehr jung.
Sebastian
Sehr jung. Darf ich fragen, wie alt waren die denn?
Ältere Männer können auch in dem Alter schon 30 sein.
Dennis
Mitte 40, der eine Mitte 40, der andere Mitte 50.
Wie gesagt, ich kam von der Bundeswehr wieder, der eine war sehr krank,
der andere hat zwar immer noch Sachen gemacht, aber hat nicht mehr so,
war alles nicht mehr so, wie das war, als wir uns das letzte Mal gesehen haben.
Ich meine, wir haben auch während der Bundeswehrzeit sporadisch mal Kontakt
gehabt, wenn ich mal zu Hause war, haben wir mal im Internet,
haben wir geschrieben, haben telefoniert auch ab und zu mal,
aber halt nicht so, wie es vorher gewesen ist.
Sebastian
Du bist ja auch nach, mit 16 und dann kommst du mit 23, 24 wieder aus dem
Krieg. Da bist du ja auch ein anderer Mensch.
Und auch ganz anders rein körperlich durch das ganze Training.
Du bist ja auch jetzt eine Erscheinung hier.
Also das ist ja wirklich was, ich glaube in so einem Zeitraum in dem Alter,
da ist man kaum wiederzuerkennen. Da wurde ein Mann aus dir. *lachen*
Du weißt was ich meine. Da schärft sich der Charakter,
da sind ganz andere Eindrücke, man merkt, zu was man imstande ist,
auch das eigene Ego wächst ja und es wäre für mich auch so die Frage,
ob du dann überhaupt noch in der Lage gewesen wärst, unten zu sein oder ob der
Drang da war, endlich wieder unten zu sein.
Kannst du da was sagen, wie dein Gefühlsleben da war oder ja, wie warst du drauf?
Dennis
Das ist eine gute Frage, Sebastian. Das ist eine sehr gute Frage.
Ich bin von der Bundeswehr wiedergekommen und natürlich hat man sein Kopfkino
und seine Fantasien, die sind ja immer noch da und ich weiß nicht,
woran das jetzt genau lag, dass das in meinem Kopf umgeswitcht ist,
aber ich will mal so sagen,
von mir aus her war ich, ja ich kam von der Bundeswehr erstens mal,
ich war trainiert für gewisse Dinge, ich hab gewisse Dinge bei der Bundeswehr
gelernt, ich hab kämpfen gelernt, ich hab, wie du schon gesagt hast,
die Bundeswehr macht aus einem einen Mann.
Und das will ich jetzt nicht verallgemeinern, aber …
Sebastian
Das ist eine extrem sexistische und althergebrachte Ausdrucksweise, aber ich glaube, das Publikum weiß, wie es gemeint ist.
Man wird anders gefordert, man wird da nicht behütet.
Dennis
Genau, genau, man wird da einfach zu Dingen, man wird halt zum Kämpfen ausgebildet.
Und ich meine, ich war in Afghanistan und ich habe auch viele Sachen erlebt,
darüber brauchen wir jetzt aber nicht zu schwätzen.
Aber wir haben, ich bin wiedergekommen und ich muss, wie sagt man so schön,
ich hatte eine extrem kurze Zündschnur.
Aber ich sag mal, das Kopfkino war ja trotzdem noch da. Und dann,
wie gesagt, wie ich schon gesagt habe, die Jungs hatten, die Leute,
die Jungs, die Männer, die, was auch, wie man auch immer jetzt sagen will,
die waren anders, die waren für mich nicht mehr die Herren,
sondern eher zerbrechliche ältere Männer.
Und ich bin der ... ja ich mein ...
Sebastian
Jaja, du übernimmst das Zepter, du hast es ja professionell gelernt, das Zepter
in einer Situation zu übernehmen.
Das fällt dann glaube ich sehr schwer, dann da auf den Boden zu sinken,
auch wenn man gerne möchte, aber es geht nicht so einfach.
Dennis
Ne, das ging einfach nicht mehr. Das ging einfach nicht mehr.
Ja, das war einfach nicht mehr, ich konnte das dann in dem Moment nicht mehr.
Ich bin da hingekommen, wir haben uns getroffen, aber ich habe auch nach zwei
Stunden dann irgendwann gesagt, sorry, das funktioniert irgendwie nicht mehr,
ich komme da nicht mehr rein.
Ich komme da in dieses Mindset, ich komme da nicht mehr rein.
Es fühlt sich einfach nicht richtig und nicht gut an.
Sebastian
Ist aber gut, dass du das dann auch formulieren konntest und auch nach kurzer Zeit schon.
Dennis
Ja, das war mir dann ... von Anfang an war es mir jetzt nicht bewusst,
sonst hätte ich mich ja gar nicht auf das Date eingelassen, aber mir war definitiv
dann währenddessen, ist mir dann irgendwie einfach so,
das ist nicht so wie das früher war, das ist jetzt anders und es macht einfach so keinen Spaß mehr.
Sebastian
Ich versuch das mal zu vergleichen, das ist so als wenn ich jetzt nach Hause
käme und meine Mutter irgendetwas kocht, was ich als Kind gerne gegessen habe.
Sorry Mama, du kochst toll, aber es ist was anderes, man kriegt mich damit nicht mehr. *lacht*
Vielleicht ein blöder Vergleich, aber jetzt kommst du quasi da wieder und stellst
fest, dass diese Leidenschaft, der ganze Kink, der ist jetzt quasi entweder
weg oder er funktioniert so nicht mehr für dich und bis Claudi sind es ja jetzt
auch noch irgendwie zehn Jahre.
Was hast du in der Zeit angestellt, um da irgendwie ranzukommen oder hast
du es einfach bleiben lassen?
Dennis
Ne, also wie soll ich es erklären. Im Privatleben hat sich viel getan.
Ich habe eine neue Berufsausbildung dann angefangen mit 21, als ich von der
Bundeswehr wiederkam, weil ich in meinem ersten Ausbildungsberuf einfach keinen
Fuß mehr fassen wollte und auch konnte und auch gar keine Lust mehr drauf hatte.
Hab dann eine zweite Berufsausbildung angefangen. Meine Freundin,
die ja mit dafür verantwortlich war, dass ich die Bundeswehr verlassen hab,
hat sich von mir getrennt.
Die Zündschnur wurde kürzer und ja, da ist dann auch, da ist viel auf mich eingeprasselt
und da ist viel passiert und da ist auch viel dummes Zeug passiert, was nicht,
was einfach, was man nicht erleben muss im Privatleben.
Sebastian
Also wirklich so ne klassische Scheißzeit?
Dennis
Ja, so ne richtig klassische Scheißzeit. Also da ist dann auch,
da waren Drogen im Spiel, ich bin in 'ne Hooligan-Szene rein gerutscht und Sachen,
die man nicht erleben muss.
Also die ich auch keinem wünsche, aber es hat irgendwie, ist das da ...
Sebastian
Wirklich so dieses, als ob einem das Leben unterm Arsch weggezogen wird und
alles ist neu und alles ist anders.
Dennis
Ja und dann habe ich meine jetzige Ex-Frau kennengelernt, als ich 21 war.
Das war so mitten in der schlimmsten Zeit, die ich hatte.
Ja und dann muss ich sagen, die Berufsausbildung, eine neue Aufgabe,
meine jetzige Ex-Frau, die haben mich da so ein bisschen raus gezogen.
Sebastian
Du hast dich dann auch rausziehen lassen, so einfach lässt man, wird man ja nicht rausgezogen,
sondern man muss ja auch selber so ein bisschen das auch irgendwie merken,
dass man irgendwie gerade in einer blöden Situation ist.
Dennis
Genau, man muss halt merken, dass das einfach die Spirale abwärts geht und gerade
nicht aufwärts geht und das ist ja das, wo sie hingehen sollte.
Das habe ich gemerkt, das war mir auch bewusst, aber alleine hätte ich da nicht rausgefunden.
Und meine Ex-Frau und meine
Berufsausbildung, die haben mir dann einfach eine neue Aufgabe gegeben.
Da konnte ich mich dann einfach da wieder rausziehen. Und das Kinky-Thema war
in dieser Zeit für mich einfach, das gab es in dem Moment gar nicht.
Sebastian
Das ist auch so ein Stück, das ist dann so gefühlt Jugendsünde, Vergangenheit, ne [Dialekt]?
Dennis
Ja, erstens mal das und zweitens mal, wie du schon gesagt hast,
das war wie bei der Bundeswehr.
Es war so viel drum rum, dass ich da gerade gar keinen Platz dafür hatte.
Den hatte ich gar gerade nicht. Es war einfach so viel zu tun und so viel emotional.
Ich habe so viele Probleme gehabt, dass das in meinem Kopf gerade auch kopfkinotechnisch
in dieser Zeit gar nicht existiert hat.
Sebastian
Wie lange hat es gedauert oder wo kam es dann plötzlich wieder her?
Dennis
Als mein Leben dann ruhiger geworden ist. So ein, anderthalb Jahre später kam
das Kinky-Thema dann wieder auf in meinem Kopf.
Sebastian
Da warst du schon verheiratet?
Dennis
Nein, da war ich noch nicht verheiratet.
Sebastian
Okay, also das Thema kam auf, du warst noch nicht verheiratet,
jetzt ist ja immer die Frage, will man die Person heiraten, mit der man es auslebt
oder nicht, das kann ja auch ein Knackpunkt sein. Wie hast du das aufgelöst?
Dennis
Also ich hab mit meiner Ex-Frau darüber gesprochen und die erste Reaktion meiner
Ex-Frau war, o mein Gott, das ist pervers, das macht man nicht.
Sebastian
Ja, da hat sie natürlich total recht.
Nein, aber auch da, im Prinzip wie bei Claudi später, dieses,
o Gott, dann kann man entweder sagen, ja ich probier das aus oder ich bin halt
so sozialisiert worden, dass das halt keine Idee ist.
Was hast du ihr gesagt, dass du unten sein möchtest oder generell kinky oder wie
konkret konntest du da werden, weil das ist ja auch schwer, jemandem das zu erklären.
Dennis
Da mir ja zu dem Zeitpunkt noch gar nicht so, mir noch nicht so bewusst war,
was ich eigentlich wollte und auch mein Kopfkino zu der Zeit relativ
nicht ganz klar war, wo ich hingehöre, hab ich erst mal das Allgemeinthema Kinky
und BDSM und so weiter aufgebracht.
Und da war die Reaktion, bäh, will ich nix mit zu tun haben.
Gut. Da das aber nicht aus meinem Kopf verschwunden ist und man dann ja auch
irgendwann irgendwie einen gewissen Leidensdruck entwickelt,
und ich das Thema immer wieder angesprochen habe und immer wieder darüber geredet
habe, haben wir uns dann mal darauf geeinigt, dass das Sexleben ein bisschen härter wird.
Sebastian
Aber man macht dann also Dinge und nennt sie nicht so.
Dennis
Genau.
Sebastian
Sehr schön. Das ist auch immer gut, einfach nicht drüber reden.
Das ist immer die Lösung.
Dennis
Genau, einfach nicht drüber reden, sondern einfach machen. Und wir haben dann
ein bisschen wilderes Sexleben gehabt und ich hab sie dann auch mal gewürgt
oder mal auf den Arsch gehauen. Und ja, das fand sie eigentlich ganz geil.
Sebastian
Man darf es nur nicht so nennen.
Dennis
Nur BDSM durfte ich nicht dazu sagen.
Sebastian
Ich muss mal ganz kurz fragen, Claudi, du sitzt ja so geduldig und hörst zu,
hat er dir das in der Ausführlichkeit auch schon mal erzählt?
Claudi
Nein, also so ausführlich jetzt nicht, in jeder kleinste Kleinigkeit,
aber wir haben natürlich darüber gesprochen.
Sebastian
Ja, das ist natürlich immer nochmal so eine spezielle Situation,
weil du schaust die ganze Zeit so ganz interessiert, aha, aha, aha.
Claudi
Ja klar, ist ja für mich auch interessant, ja logisch, klar. *lacht*
Sebastian
Wunderbare Gelegenheit hier. Okay, ich guck so ein bisschen hier schon auf die
Aufnahmeuhr, die sagt mir, hmm, wir schauen mal weiter.
Okay, also ihr habt probiert, ihr habt das so nicht genannt,
dann war doch eigentlich erstmal alles gut, darf halt den Namen nicht kriegen,
aber ansonsten kann man ja machen, fein, alles super, bis zum Lebensende kann
man jetzt ...
Dennis
Nein, kann man nicht. Nein, das Ganze war dann so, dass mir dadurch erstmal wieder bewusst geworden ist,
okay, unten spielen ist nicht mehr deins, du willst oben spielen.
Das war das Erste, was mir daraus bewusst geworden ist. Und dann ist mir auch
immer mehr bewusst geworden, dass ich wahrscheinlich mehr will in der Hinsicht als sie.
Ihr hat das so vollkommen ausgereicht, für sie war das toll und mehr wollte sie auch nicht.
Und für mich war es halt nicht genug.
Sebastian
Das ist auch Mist, weil du hast ja die Erfahrung schon mal gemacht,
du kennst ja die Gefühle schon, die dabei entstehen.
Und jetzt fehlen die. Wie lang hat es gehalten?
Dennis
Ich hab dann in stillem Einvernehmen immer wieder mal was mit Spielpartnerinnen
gehabt, die da ein bisschen offener für das Thema waren.
Das ist was, das durfte nicht ausgesprochen werden, das durfte auch nicht benannt
werden, das sollte auch nie, da sollte auch nicht drüber gesprochen werden.
Ich würde es auch kein offenes Geheimnis nennen, aber ich hab's jetzt auch nicht
sonderlich super versteckt. Ich hab das mal versucht anzusprechen,
sie will davon nix wissen und ich hab gesagt, gut, aber so wie es jetzt ist,
geht's auch nicht mehr. Sie sagte dann, ich will's nicht wissen.
Sebastian
Achso, so ein, ja mach, aber hör auf, erzähl, also das ist natürlich eine ganz
miese Nummer, den Partner so in diese Situation zu bringen, weil,
ja, wenn man in dem Moment dann auch ausdrückt, okay, das mag zwar ein Teil
von dir sein und ich verstehe. Also irgendwie sagt es ja auch so,
ich verstehe, dass du da irgendwelche Bedürfnisse hast, aber ich bin nicht bereit,
Kraft, Energie und Gedanken,
also ich will halt, dass es so läuft wie bisher.
Im Prinzip so wie die Konservativen in der Regierung immer, oder konservative
Wähler, es darf, es muss alles so schön bleiben, wie es früher nicht war. *lacht*
Dennis
Du sagst es.
Sebastian
O Gott, ja, das ist natürlich schon eine blöde Situation.
Aber gut, das Spielen mit anderen, hat das, ich sag mal, Linderung verschafft?
Dennis
In gewissem Maße, ja. In gewissem Maße.
Sebastian
Aber was hat gefehlt?
Dennis
Da muss ich jetzt kurz ein bisschen ausholen, das hat einfach was mit der Beziehung
zu meiner Ex-Frau zu tun.
Ich sag mal für mich, für uns war die Beziehung gut in der Situation,
in der wir uns kennengelernt haben.
Wir haben uns da gegenseitig aus schlechten Zeiten rausgeholt und haben uns
auch gegenseitig aus schlechten Zeiten rausgeholfen und haben uns da rausgezogen
und das war auch gut für uns.
Aber es war immer so ein, für mich immer so ein, okay jetzt ist die Zeit ja
ganz gut und für meine Ex-Frau musste sie immer besser sein.
Und es war nie gut genug und es musste immer besser werden.
Und wenn man sich dann da, irgendwann fühlt man sich überfordert und nicht mehr.
Sebastian
Ach so ein Leistungsgedanke, ja.
Dennis
Ja, und einfach nicht mehr, das war einfach irgendwann zu viel für mich.
Und es war auch, das Spielen mit den anderen, ja das hat Linderung verschafft,
aber mir persönlich hat im Leben dieses tiefe Gefühl von Verbundenheit,
Vertrauen und auch Dasein für den anderen, das hat mir persönlich in der Beziehung
und halt auch in den Spielbeziehungen, weil eine Spielbeziehung ist eine Spielbeziehung,
das ist keine tiefe Liebesbeziehung. Das hat mir gefehlt.
Und das ist was, worauf ich lange auf der Jagd war.
Sebastian
Ja, wie lange hat die Ehe gehalten?
Dennis
Zehn Jahre.
Sebastian
Okay, dann sind wir immer noch irgendwie fünf, sechs Jahre von Claudi entfernt.
Dennis
Nein, wir haben erst nach sieben Jahren geheiratet. Wir haben erst sehr spät geheiratet.
Sebastian
Okay, alles klar. Ja, ich kenne das. Das Podcastsubbie und ich,
wir müssen jetzt auch langsam mal Unterschriften unter unsere Vorsätze machen. *lacht*
Okay, scheiterte es daran?
Dennis
Nein.
Sebastian
Oder waren das noch andere Sachen?
Dennis
Das scheiterte an ganz vielen Gründen.
Wir haben uns einfach nicht auseinandergelebt, aber wir haben uns in unterschiedliche
Richtungen entwickelt.
Für mich war einfach so, ich möchte, für mich war der Punkt in dem Leben irgendwann
erreicht, in dem ich, was heißt erreicht, in dem alles da war,
das ist fast der falsche Ausdruck.
Aber für mich war einfach so, ich bin jetzt mal angekommen, ich bin alt,
ich bin älter, ich bin erwachsener, ich bin keine zwanzig mehr,
ich bin nicht mehr Anfang dreißig,
irgendwie muss jetzt auch mal gut sein mit Veränderungen und neu und besser und immer
besser und noch mehr besser.
Das war für mich ... Und für meine Ex-Frau war der Gedanke, nein,
nichts ist gut genug, es muss immer besser werden.
Und für mich war so, man kann das auch mal langsamer angehen.
Sebastian
Okay, gut, dann war einfach dann auch der Moment gekommen,
das ist ja immer so ein Punkt, man trennt sich ja auch nicht leichtfertig,
weil man hat ja dem Gegenüber auch ganz viel zu verdanken, dass man in der Situation
ist, also man ist ja durchaus da wertschätzend und überlegt,
aber wenn es für einen selber nicht mehr ausgeht, geht es halt nicht mehr aus.
Dennis
Nein.
Sebastian
Okay, aber beide keine Beziehung mehr, ihr könnt euch kennenlernen.
Möglichkeiten. Ich bin gespannt, aber jetzt machen wir erstmal eine kleine Pause
und dann sprechen wir über euch, endlich.
Und da könnt ihr dann auch beide gleichzeitig reden. *lacht*
Bis gleich, liebes Publikum.
Liebes Publikum, wir haben noch ein kleines Päuschen gemacht und jetzt kann's
eigentlich mit der Folge erst so richtig losgehen.
Denn irgendwie habt ihr euch ja beide kennengelernt und ich nenne sie jetzt
doch ausnahmsweise mal, ich hab hier stehen, fetisch.de war die Plattform.
Claudi
Genau, ja, richtig.
Sebastian
Wer hat wen angequatscht?
Dennis
Ich sie. *lacht*
Claudi
Er, er hat mich angequatscht, genau.
Sebastian
Ist noch bekannt, was drin stand in der Nachricht?
Claudi
Das war eigentlich so eine, ja also normalerweise, wenn man ja auf solchen Plattformen
unterwegs ist, dann ist das ja mittlerweile üblich geworden,
dass dann die erste Nachricht aus "Hallo, wie geht's" oder sonst irgendwie so
im Einzeiler halt besteht.
Und das war eigentlich ganz schön, weil er hat mich angeschrieben,
hat mir mal so einen ganz kurzen Überblick verschafft über ihn halt.
Hat mir einfach so ein bisschen einen Eindruck gegeben und es war einfach eine
sympathische Nachricht, auf die ich gerne geantwortet habe.
Sebastian
Also so eine mittlere Länge und wo …
Claudi
Genau, also eigentlich ja, richtig ansprechend, richtig auch schön, das klingt jetzt aber nett und ja,
da antworte ich jetzt mal gerne drauf.
Sebastian
Diese Nachricht existiert wahrscheinlich nicht mehr, oder gibt sie vielleicht
doch noch in irgendeinem Archiv?
Claudi
Nein, nein, die gibt's nicht mehr.
Dennis
Leider nicht mehr.
Sebastian
Die gibt's nicht mehr.
Claudi
Ich hab jetzt mittlerweile meinen Account, hab ich dann gelöscht irgendwann,
weil der lag sowieso nur noch brach und ich mag das dann nicht so,
wenn dann so die Accounts tot rumliegen.
Und sein ehemaliger Account ist jetzt praktisch unser Paarprofil sozusagen.
Sebastian
Ich erwähne diese Plattform deshalb, weil offenbar habe ich irgendwann in meinem
Leben einmal dort einen Account gemacht.
Und ich bekam gestern tatsächlich eine Nachricht, wo ich dachte,
huch, okay, mit der Info, dass mein Premium jetzt abgelaufen sei, seit 15 Jahren.
Ich hatte noch nie Premium dort, zumindest wüsste ich es nicht,
aber das muss halt irgendwie so eine automatische Nachricht gewesen sein,
wo ich aber auch dachte, okay, "Hallo, wir informieren Sie, Ihr Premium ist vor 15 Jahren abgelaufen".
Das ist relativ clever, um nochmal ein Lebenszeichen von der Plattform zu geben, ne [Dialekt].
Aber okay, ich habe offenbar dort kein Premium, trotzdem Grüße an den armen
Admin, der wahrscheinlich jetzt gesehen hat, dass er dieses Mails rausgehauen hat, *lacht*
aber also sie ist mir bekannt, aber ich hab sie nie als BDSM-Plattform als solche
wahrgenommen, sondern eher so tatsächlich als Fetisch-Plattform.
Und da wäre so die Frage für mich an euch beide, habt ihr irgendwas mit Fetisch
im eigentlichen Sinne zu tun?
Claudi
Nein, im eigentlichen Sinne nicht. Also so einen ausgeprägten Fetisch,
also ich für mich jetzt einen ausgeprägten Fetisch in der Form hab ich jetzt
nicht, mir ist das auch bei der Nutzung der Plattform gar nicht so,
ist auch gar nicht so bei mir angekommen, dass da so viele, also zumindest hatte
ich den Kontakt nicht zu so vielen, die auch einen ausgeprägten Fetisch haben.
Für mich war das eher so, ja es war eher eine Dating-Plattform,
wo man halt Leute kennengelernt hat, man hat sich verabreden können,
man hat ins Gespräch gehen können, das Forum war oder ist mittlerweile auch
ganz brauchbar, wo man so ein bisschen was nachlesen kann.
Sebastian
Gut, jetzt hat er dich angeschrieben und du hast geantwortet.
Und jetzt erst mal, Dennis, an dich die Frage, du hast wahrscheinlich nicht nur ihr geschrieben.
Dennis
Nein.
Sebastian
Warst du überrascht, dass da eine Antwort kam, die nicht war, geh weg?
Dennis
Ich will's mal so sagen.
Sebastian
*lacht* Das wird schwer, sich da nicht reinzureden, ich weiß. Versuch's mal.
Dennis
Ich hab immer, ich sag immer so, man hört ja auch viel von Menschen,
gerade von Mädels, wie sie da auf solchen Plattformen, allgemein auf Dating-Plattformen,
ich will jetzt nicht nur die BDSM-Dating-Plattformen,
irgendwie da reinziehen, allgemein auf Dating-Plattformen mit Dick-Pics und platten Anreden und dummen Anmachen,
angequatscht werden und ich hab mich immer versucht, da ein bisschen abzuheben,
ich hab immer versucht irgendwie das genau nicht zu tun, sondern einfach
nett, höflich zu bleiben und zu sagen,
das Profil auch zu lesen und vielleicht auch einfach auf das Profil einzugehen
und ich habe doch öfter mal eine Antwort bekommen, die nicht aus "geh weg" oder
"verpiss dich" oder sonst irgendwas bestanden hat.
Allerdings ist halt auch aus dem wenigsten was geworden.
Und man muss ja auch dazu sagen, ich hab sie freitags mittags angeschrieben.
Zu der Zeit hab ich ja noch in Frankfurt gewohnt und hab in Karlsruhe gearbeitet
nur. Hab noch in Frankfurt gewohnt bei meinem Bruder.
Sebastian
Das ist insofern witzig, ich weiß nicht, ob man das sagen darf,
jetzt ist es umgekehrt. Jetzt wohnst du ja in Karlsruhe und musst in Frankfurt arbeiten.
Dennis
Genau so ist es. Und ich wohne wieder bei meinem Bruder. *lachen*
Sebastian
Ja, die Welt ist manchmal schräg, es muss offenbar so sein, das Universum
verlangt, dass du einen langen Arbeitsweg hast.
Dennis
Genau.
Sebastian
Okay.
Dennis
Ja das bringt halt der Job schon immer mit, ich bin's gewohnt.
Sebastian
Aber gut, du hast geschrieben, sie hat geantwortet, ich rate jetzt mal ganz
klassisch, dann habt ihr mehr geschrieben und dann habt ihr telefoniert und
ganz romantisch wie sich das gehört.
Dennis
Wir haben freitags abends etwa drei Stunden telefoniert.
Sebastian
Ui. Also ihr wart beide richtig hungrig.
Was habt ihr denn so ausgetauscht? Was wolltet ihr denn voneinander?
Man lernt sich kennen, aber dann tauscht man ja doch schon aus,
was so die Vorstellungen wären.
Claudi
Nein, genau das nicht.
Dennis
Mit keinem Wort. Wir haben uns auf dieser Fetisch-Plattform kennengelernt,
auf dieser BDSM-Dating-Plattform und haben von
Freitag bis wir uns montags dann hatten wir ein Date,
haben wir nicht einmal über auch nur irgendwas in Bezug zu BDSM gesprochen.
Sebastian
Da scheint so ein Geheimnis zu sein, was, das hab ich jetzt schon öfter gehört,
dass man lernt sich über die passende Plattform kennen, damit ist klar,
dass man damit irgendwas zu schaffen hat, in den Profilen steht ja auch schon
was, dann muss man das gar nicht weiter erwähnen.
Aber was hat denn dazu geführt, dass ihr so schnell auch daten wolltet?
Was fandet ihr aneinander so interessant?
Claudi
Ja, das war, wie gesagt, wir haben mittags angefangen zu schreiben.
Irgendwann ist er dann zurückgefahren halt übers Wochenende nach Frankfurt.
Das heißt, während der Autofahrt haben wir dann nicht mehr geschrieben,
sondern sind dann auf Textnachrichten, Sprachnachrichten umgestiegen.
Ich muss dazusagen, ich lag zu der Zeit auch noch krank im Bett.
Ich war eine Woche vorher auf Konzerttour und habe mir Corona eingefangen.
Also lag ich noch mit Corona flach.
Und dann haben wir gesagt, ja gut, bevor er dann ankommt, wollen wir nochmal
kurz telefonieren so zum Abschluss.
Sebastian
*lacht* Kurz.
Claudi
Da wurden dann halt drei Stunden draus und wir haben auch das ganze darauf folgende
Wochenende nicht mehr aufgehört miteinander zu schreiben und Sprachnachrichten hin und her zu schicken.
Und dann haben wir einfach gesagt, wir müssen uns jetzt treffen, das geht nicht.
Wir haben einfach nicht mehr, keine Ahnung, wir haben immer irgendwie Gesprächsstoff
gefunden und das hat einfach irgendwie nicht aufgehört. Und dann haben wir gesagt,
ja gut, trotz Corona, wir treffen uns jetzt, aber wir halten Abstand.
Dennis
Das haben wir auch getan.
Claudi
Das haben wir dann leider auch getan. *lacht*
Sebastian
Okay, also drei Tage später Treffen. Ihr habt ein Date. Wo war denn das Date?
Claudi
Ja, das war in Karlsruhe. Wir haben einen größeren Park in Karlsruhe.
Und ja, es war ja Sommer gewesen, es war schönes Wetter draußen,
haben wir gesagt, wir treffen uns eben im Park, das war halt auch,
müssen wir nirgendwo hin und können uns irgendwo hinsetzen und uns unterhalten
und halt mal live sehen und ja.
Sebastian
Ich stelle mir gerade vor, wie so einen Park habt und da ist dann so ein
Weg und rechts und links vom Weg ist jeweils eine Bank und ihr sitzt da euch
gegenüber mit gebührendem Abstand und schreit euch an.
Dennis
Nein, nein, nein, nein.
Claudi
Nein, also angeschrien haben wir uns nicht, aber wir hatten also
auf jeden Fall mehr Abstand.
Dennis
Wir haben zusammen schon auf einer Bank gesessen, sie an dem Ende, ich an dem Ende der Bank.
Claudi
Und ich hatte immer schön meine Tasche dazwischen als Abstandshalter. *lacht*
Dennis
Sie hat immer schön ihre Tasche dazwischen stehen als Abstandshalter,
da sie ja noch Corona-positiv war.
Sebastian
Okay, wahrscheinlich mit Maske noch dabei?
Dennis
Nein.
Sebastian
Okay, so weit dann doch nicht. Aber man ist ja auch zu der Zeit schon
durchaus gut durchgeimpft gewesen.
Also ist ja auch dann einfach eine Entscheidung, die man treffen muss.
Aber gut, trotzdem noch so viel Selbstkontrolle behalten, dass ihr nicht aneinander gerutscht seid.
Dennis
An dem Tag nicht, nein.
Claudi
Ja, also ich bin da auch sehr stolz drauf noch im Nachhinein,
weil das war sehr, sehr schwierig.
Sebastian
Ja, aber gerade dieses man kann nicht oder darf nicht, soll nicht,
also gerade dieses leicht Verbotene, das macht natürlich auch nochmal eine Menge
interessant. Und ja, waren ja die Parkbank-Gespräche ein bisschen kinky?
Claudi
Das war dann eigentlich ja das erste Mal, wo wir dann ...
Dennis
Dass wir dann doch mal über Kink gesprochen haben.
Claudi
Genau, weil wir dann auch gemerkt haben, selber auch gemerkt haben, dass halt irgendwie …
Dennis
zwischenmenschlich das zwischen uns beiden gut passt
und wir uns ziemlich ähnlich sind und viel dieselben Sichtweisen haben,
was das Leben und so weit, ich meine, wir sind ja keine 20 mehr.
Und deswegen spricht man ja vielleicht bei so einem ersten Date auch über andere Sachen als wie,
keine Ahnung, was ist gerade der heiße Scheiß oder das Wetter oder Musik,
sondern wenn man halt in dem Alter ist und ich sag mal, wie wir beide ja auch
auf der Suche nach einer ernsthaften Beziehung, nicht nach was Flüchtigem ist,
dann redet man auch über ernsthaftere Themen.
Und ich mein, wir haben uns das ganze Wochenende über Beziehungskram ausgetauscht,
über Ansichten, über wie steht man zu was.
Sebastian
Also ihr habt eigentlich da nach dem Haken gesucht.
Dennis
Ja.
Sebastian
Also wo könnte die unüberwindbare Hürde sein und ihr habt sie nicht gefunden.
Dennis
Nein.
Sebastian
Großartig.
Dennis
Und dann ging, nachdem wir uns da relativ einig waren, hab ich dann irgendwann
gesagt: "So, das läuft so gut, wir müssen jetzt doch mal über das Kinky-Ding reden,
weil irgendwo muss es ja einen Haken an der Starre geben".
Sebastian
Ja, habt ihr dann da vielleicht doch einen Haken gefunden außer dem in der Decke?
Dennis und Claudi
Nein. Nein, nein. *lachen*
Sebastian
Also ich stelle mir das so vor, Claudi, du sagst "ja ich bin eher unten und ich
mag Spanking und Fesseln und
Zeugs" und du Dennis sagst "ja ich mag das gleiche, aber halt oben". Fertig.
Irgendwas ist doch immer da, wo der andere sagt "ah das kenne ich noch nicht, da
müsste ich mir nochmal Gedanken zu machen".
Claudi
Nein, eigentlich nicht. Nein. Das Faszinierendste fand ich an dem Gespräch,
du hattest das dann irgendwann gesagt,
also ich kann das ja mal überhaupt nicht leiden, wenn das Subbie zu mir sagt,
"O mein Herr", "O hier" und "O das" und ich bin da gesessen und hab gedacht,
Gott sei Dank, ich kann das so schwer sagen. *lacht*
Sebastian
Der Folgentitel ist also "O mein Herr"? *lachen*
Dennis
Nein, ich muss immer dazu sagen, zu dem Thema, das konnte ich irgendwie noch nie leiden.
Ich hab irgendwann mal so einen ganz, ganz schlechten BDSM-Porno gesehen,
der, ich will jetzt bitte, was ich jetzt sage, nicht falsch verstehen, ja bitte nicht.
Aber da wurde dann, das war irgendwie in einer Privatwohnung und das war,
ist wohl irgendwo in Sachsen gedreht worden und dann hat die Dame in ganz schlechtem
sächsischem Dialekt, "Jo mein Herr", gesagt und ... *lachen*
Sebastian
Entschuldigung. Das kann an sich auch ein Kink sein.
Dennis
Ja, das kann ein Kink sein, aber es ist definitly not mein Kink und es war so furchtbar.
Und das hat sich so in meinen Hirn eingebrannt und deswegen mag ich diese Anrede,
"mein Herr" oder "Sie" oder so, das mag ich einfach nicht.
Sebastian
Gab's denn schon irgendeine Art Spiel auf der Parkbank? Man hätte ja schon mal
die ersten Regeln definieren können oder irgendetwas.
Dennis
Nein, nein.
Sebastian
Ihr seid also dann wirklich da wieder mit Abstand auseinander gegangen?
Dennis
Ich hab ihr ein Armband geschenkt.
Sebastian
Ach, gleich am…
Claudi
Mhm, genau.
Dennis
Ja, das war aber auch ein Zufall, ich hatte ….
Sebastian
Ich hab's gefunden irgendwo auf dem Weg und da dachte ich mir, das ist ein Omen. *lachen*
Dennis
Nein, nein, nein, nein. Ich hab zu der Zeit ja schon viel selbst gebastelt und
auch, ich bastel ganz gerne mit Paracord-Sachen und du wirst es ja später sehen.
Ich mein, wir können ja schon mal was zeigen.
Sebastian
Ui, ja. Ist es das?
Dennis
Nein.
Sebastian
Nein, okay, aber ich seh schon. Das ist ein sehr schönes grün-schwarzes Paracord-Armband.
Dennis
Das ist schon Version Nummer drei.
Das erste hatte ich noch gebaut aus lila und schwarzem Paracord. Für mich eigentlich.
Sebastian
Ist egal, du hast der Frau Schmuck geschenkt. Fertig, super.
Dennis
Ich hatte es dabei und wir haben uns quasi schon verabschiedet und ich sagte,
wir hatten uns auch darüber unterhalten, Lieblingsfarbe und so weiter und sie
sagte lila. Und ich dachte dann so, hä?
Wieso? Das ist doch jetzt, hä?
Okay. Und dann hab ich sie mit ans Auto geschleift und hab ihr das Armband so, wieso?
Sebastian
Auf Distanz übergeben, ja.
Dennis
Auf Distanz übergeben und ja, ja. Das war dann so quasi.
Sebastian
Und dann seid ihr auseinander gegangen an dem Tag wieder.
Dennis
Ja.
Sebastian
Okay, aber ganz ehrlich, jetzt habt ihr ein Wochenende telefoniert,
ihr habt geschrieben, ihr habt euch gesehen auf der Parkbank wie im Agentenfilm.
Dennis
Ja.
Sebastian
Und auch die Geheimdokumente übergeben. *lacht* Ich stelle mir das gerade wirklich wie in so einem James Bond vor.
Jetzt muss doch mal der Tag kommen, wo ihr euch verabredet, um Kram zu machen.
Claudi
Ja, genau.
Sebastian
Irgendwie habe ich das Gefühl, das hat länger gedauert, als es sollte.
Claudi
Jein, also wie gesagt, war ja Corona-positiv noch, von daher habe ich dann,
aber eigentlich wäre schon wieder an der Zeit gewesen, wo schon wieder hätte
der Test halt negativ sein können,
also habe ich halt jeden Morgen und jeden Abend ganz brav dann meinen Corona-Test gemacht.
Sebastian
Das ist ja auch eine Zeit gewesen, da hättest du glaube ich sogar streng genug
sogar mit positiv arbeiten gehen können, wahrscheinlich gerade schon wieder.
Claudi
Nein, das war ...
Sebastian
Ne, noch nicht so ganz? Okay. Aber kurz davor?
Claudi
Eigentlich war noch so die Quarantäne-Zeit.
Sebastian
Ja, pscht, das müssen wir ja nicht erzählen, was für illegale Sachen du da gemacht hast.
Claudi
Auf jeden Fall bin ich dann, mittwochs hatte ich dann einen Termin beim Arzt,
um dann halt dort meinen Test zu machen und dann war er tatsächlich negativ. Mittwochs morgens.
Und ich hab ihm dann natürlich gleich geschrieben, vom Arzt raus,
Juhu, ich bin negativ, ich habe einen Negativ-Test.
Sebastian
Zwei Stunden später war er da.
Claudi
Nein, er war noch arbeiten dann, hat ja noch arbeiten müssen an dem Tag.
Und wir haben aber gesagt, unser nächstes Date wird auf jeden Fall ein Koch-Date.
Wir wollen zusammen kochen. Und dann war natürlich klar an dem Abend,
wollen wir zusammen kochen.
Sebastian
Was gab's denn?
Claudi
Hähnchencurry.
Dennis
Hähnchencurry.
Sebastian
Das hört sich sehr gut an.
Claudi
Ja, Hähnchencurry gab's. Und dann war er abends da, stand dann vor der Tür,
da war noch meine Türklingel kaputt, die vier Stockwerke hab ich noch runterlaufen
müssen, um dir die Tür aufzumachen. *lachen*
Genau, und dann haben wir gekocht und dann haben wir auch ein bisschen Dinge zusammengemacht.
Wir haben uns ja dann endlich anfassen können.
Dennis
Ja, wir konnten uns ja dann endlich anfassen.
Claudi
Genau, das haben wir dann auch genossen.
Sebastian
Das ist total romantisch.
Claudi
Ja.
Genau, und dann hatten wir zwei Tage, um uns mal so ein bisschen zu betasten
und beschnuppern. Also er war dann ja Mittwoch da, war Donnerstag da und Freitag
ist er dann für drei Wochen in Urlaub gefahren. *lacht*
Sebastian
Ja super. Gut, aber auch drei Wochen gehen irgendwann rum.
Claudi
Also wir haben diese drei Wochen, die haben wir wirklich sehr sinnvoll genutzt.
Dennis
Wir haben die sehr sinnvoll genutzt.
Claudi
Ja, genau. Er ist dann irgendwann gekommen und hat gemeint, er hat sich jetzt ein kleines
Spiel ausgedacht für diese drei Wochen, um sich halt die Zeit ein bisschen zu vertreiben.
Da gab es jeden Tag dann eine kleine Aufgabe.
Keine Ahnung, such mir mal aus dem Internet die fünf Spielzeuge raus,
die du dir als nächstes kaufen würdest.
Oder er hat mir verschiedene Bilder geschickt und hat gemeint,
ich möchte mal wissen, was du da dazu sagst, was du da dazu sagst.
Und da kam halt jeden Tag so irgendwie eine andere kleine Aufgabe.
Genau, da hatten wir dann eben die Gelegenheit, uns da besser kennenzulernen, auch in dem Bereich.
Sebastian
Das fängt ja jetzt schon an, so langsam in diesen Bereich D/S reinzugehen.
Und ihr habt mir auch im Vorgespräch mehrfach, beide betont,
ihr seid ja eher unkonventionelle BDSMer und bloß nicht das goldene Buch.
Wie habt ihr euch da so austariert, also ich kann dem Publikum schon mal verraten,
also ja schon immer irgendwie BDSM schwingt immer mit, aber kein 24/7,
obwohl wenn es immer etabliert werden könnte und immer mitschwingt,
dann ist es ja eigentlich 24/7, man nutzt es nur halt nicht immer,
also wie würdet ihr das definieren,
was ihr so, auch bis heute, was ihr so kink-mäßiges treibt?
Dennis
Was machen wir gerne? Ich hau sie gerne. Ich ärgere sie gerne.
Ich bin, weiß ich nicht, ich würde mich jetzt nicht als den klassischen Sadisten
bezeichnen, ich bin eher jemand der, ja, keine Ahnung, man sagt ja immer so
schön, Reaktionsfetischist, aber das bin ich jetzt auch nicht,
ach, ich weiß nicht so genau.
Aber was bei uns immer mitspielt und was bei uns ganz wichtig ist,
ist halt, was für uns auch wichtig ist, die D/S-Komponente in der ganzen Geschichte,
ja, es gibt da auch Regeln, ein paar, nicht so viele.
Sebastian
Ich höre gern, was habt ihr so?
Dennis
Erzähl du.
Claudi
Ja, also wir haben ein paar alltägliche Regeln, sag ich mal.
Das ist so ein bisschen unterteilt, zum Spielen trage ich ein Halsband.
Sebastian
Du trägst gerade ein Halsband, also ist jetzt Spielzeit?
Claudi
Nein, das ist tatsächlich mein daily Halsband, also das trage ich immer.
Und zum Spielen habe ich halt mein Spielhalsband. Das ist ein bisschen auffälliger.
Wir haben es auch dabei. Das sehen wir ja später.
Und da habe ich dann besondere Regeln. Das heißt, da gilt dann wirklich,
wenn ich das große Halsband anhabe, dann frage ich, wenn ich mich zum Beispiel
auf einen Stuhl oder so was setzen möchte.
Ich bin entsprechend höflich, habe dann eben auch meine Vorgaben,
wie ich eben dann auch zu stehen habe, wenn es eben nichts anderes irgendwie
angesagt wird und wir haben aber auch so ein paar Daily-Routinen.
Also zum Beispiel, dass er dann das erste Getränk morgens und abends jeweils,
bekommt er halt auf Knien, mit beiden Händen.
Dann haben wir so das, wir sehen uns ja unter der Woche nicht,
er ist ja auf Montage, dass ich mich zum Beispiel morgens melde,
wenn ich morgens aufwache und bevor ich dann irgendwas anderes mache,
schicke ich erstmal meinen Guten-Morgen-Gruß.
Am Wochenende, wenn er dann da ist, dann richte ich auch unaufgefordert zum
Beispiel Rasiersachen, damit ich dann ihn rasieren kann und ja, lauter so kleine Dinge.
Sebastian
Rasieren ist aber jetzt schon ein bisschen her, muss ich ja mal zugeben.
Dennis
Nicht im Gesicht.
Claudi
Nicht im Gesicht, ja genau.
Sebastian
Wie aufmerksam ist er denn, was so Regeln angeht? Weil Regeln machen ja nur
Spaß, wenn das Nichtbefolgen auch Konsequenzen hat oder das Befolgen auch gewürdigt und gesehen wird.
Und ich weiß aber als Top, man gewöhnt sich sehr schnell, dass bestimmte Regeln
eingehalten werden und dann wird man schon mal eher nachlässig,
was wiederum Sub sehr enttäuschen kann.
Dennis
Ich will es mal so sagen, wir haben zum Beispiel bei den Regeln mit Getränken, morgens meinen Kaffee und abends mein erstes Kaltgetränk, das ich von ihr auf Knien bekomme, haben wir es etabliert, dass sie so lange kniet bis ich ihr sage, dass sie wieder aufstehen darf.
Sebastian
Dadurch musst du es bemerken.
Dennis
Oder ich ihr signalisiere, dass sie wieder aufstehen darf.
Und dadurch muss ich es ja bemerken, sonst irgendwann würde ich dann merken,
oh, also sie kniet ja immer noch da in der Küche.
Sebastian
Da habe ich mal eine praktische Frage, man ist sich ja auch manchmal nicht einig
und man hat auch manchmal eine stressige Zeit oder einen Scheißtag und einfach
hat auch gar keine Spiellaune.
Dennis
Das hat ja nichts mit Spielen zu tun.
Sebastian
Ja genau, aber das ist die Frage, also ich hab festgestellt,
dass solche Rituale, dass die dann trotzdem intuitiv funktionieren und dass
die einem dann auch in dem Moment Halt geben.
Also selbst wenn man sich am Streiten ist irgendwie, weil gerade irgendwas ist
und das Podcastsubbie dann irgendwie eine Geste der Subbigkeit in dem Moment,
die findet dann a) trotzdem statt, obwohl ich in dem Moment sagen würde,
muss sie jetzt nicht, wir haben gerade ein anderes Thema.
Und das erdet einen nochmal so ein bisschen.
Sagt, guck mal, wir haben immer noch ein sehr verbindendes Element. Ist das bei euch auch so?
Claudi
Genau so ist es. Und es holt einen auch ein bisschen raus.
Also muss man auch sagen, wenn wir jetzt wirklich, es war ein stressiger Tag
oder es war eine stressige Woche gewesen, dann ist das für uns einfach auch so ein Ruhepol.
Wo wir sagen können, wir können jetzt den Alltag auch mal ein Stückchen vergessen,
können da ein bisschen eintauchen in unsere kleine Welt.
Und da ist das halt auch immer, ja deswegen mögen wir solche Gesten auch gegenseitig.
Dann mal die ein oder andere Bemerkung auch unter Tag.
Und das ist was, was einen so ein bisschen auch aus dem Alltag gedanklich auch
rausholt. Und wir begrüßen das beide sehr und genießen das auch beide sehr,
dass wir das so gegenseitig können.
Sebastian
Wie sexuell ist denn euer Spiel?
Dennis
Sehr. Sehr sexuell.
Claudi
Das gehört eindeutig dazu. Also wenn eine dritte Person dazu kommt,
vielleicht nicht unbedingt mehr sexuell, aber zwischen uns beiden,
für uns beide gehört das auf jeden Fall dazu.
Sebastian
Ich hab ja, ich hab einen langen Zettel hier und hinterher werden wir heute maßlos
überziehen, dann sei es so.
Dritte Person, ich meine ihr seid jetzt seit einem Jahr da am machen gemeinsam.
Wieso noch eine dritte Person? Also ich fang mal anders an, ich fang mal weiter unten an.
Ihr habt euch gefunden, ihr macht Sachen, ihr kocht zusammen,
ihr verbringt die Wochenenden zusammen.
Wunderbar, aber man geht ja auch mal raus. Also genau diese Dinge,
Stammtische, Partys. Sucht ihr so was und ...
Wie weit seid ihr in der Szene sichtbar?
Dennis
Ich will es mal so sagen, wir haben …
Für uns war klar, dass wir das machen wollen.
Claudi
Ja, wir wollten raus.
Dennis
Das war für uns klar, dass wir das machen wollten, als wir zusammengekommen
sind und das auch für uns als Beziehung etabliert war, das ging ja relativ schnell,
das war ja nach zwei, drei Wochen, einer Woche war das ja eigentlich schon der
Fall, dass wir gesagt haben, ja, wir sind zusammen.
Dann bin ich vielleicht auch derjenige, der da immer so versucht,
die Sachen reinzubringen, aber die Claudi ist ja die kleine verrückte Nudel, die das immer mitmacht.
Und ich hab dann, da ich aber als Top ja immer sagen kann, ey, kümmer dich mal, *Dennis und Sebastian lachen*
such mal, guck mal, mach mal.
Am Anfang war für uns so ein bisschen das Problem, da ich ja noch in Frankfurt
gewohnt hab und eigentlich nur unter der Woche in Karlsruhe war und dann auch
versucht habe die Wochenenden so gut wie es geht bei ihr zu verbringen.
Ich aber auch Zuhause noch die eine oder andere Verpflichtung hatte,
auch mit meinem Bruder, der hat noch umgebaut.
Und egal, auf jeden Fall, ich konnte nicht jedes Wochenende bei ihr bleiben.
Claudi
Und ich habe noch gearbeitet am Wochenende.
Dennis
Und Claudi hat noch am Wochenende gearbeitet. Waren die Wochenenden für uns relativ schwierig.
Sie hat meistens freitagsabends, samstagsabends gearbeitet im Nachtleben.
Ich war entweder in Frankfurt oder bei ihr und deswegen waren dann Freitage,
Samstage für uns eher schwierig.
Sebastian
Ist das vielleicht ein Vorteil, wenn man, stellt mal vor, ihr kommt
zusammen und dann habt ihr plötzlich drei Wochen beide frei und könnt aufeinander
hocken. Wäre das gut gewesen?
Claudi
Das ist gut gewesen. Das haben wir auch schon hinter uns.
Sebastian
Okay, also klar, manchmal kann das ja, wenn zu schnell, zu viel, ne [Dialekt]?
Also wenn man sich da ein bisschen begrenzen muss, weil man hat die Zeit nicht
und man muss halt die wenigen Momente auskosten und so weiter, das kann ja auch so sein.
Aber gut, wenn das bei euch eh alles immer funktioniert, umso besser. *lacht*
Ich muss ja immer ein bisschen spekulieren hier.
Dennis
Ja klar.
Sebastian
Okay, aber ihr habt's geschafft irgendwie zusammen auszugehen?
Dennis
Ja, es war so, du hast mal irgendeinen Stammtisch gefunden,
der war gar nicht weit von uns.
Claudi
Ja, das war von der SZ aus, genau. Und der war unter der Woche, findet der statt.
Und da hatten wir dann hinlaufen können, das war dann nett, das war ein schönes
Abendessen. Und ja, es waren auch ganz nette Menschen, aber nicht so,
ich sag mal, die Interessen gingen einfach auch auseinander.
Das hat nicht zu uns gepasst, die Interessen, die dann da großflächig da waren.
Dennis
Es war auch ein, ich würde sagen, es war ein bisschen sehr ...
Da waren viele Leute, die das goldene Buch zu ernst nehmen.
Sebastian
Okay, die gibt's noch?
Dennis
Ja, ja.
Sebastian
Mit was kamen die so um die Ecke? Womit sie euch vielleicht auch erklären wollten, wie das geht?
Dennis
Na das würde ich jetzt nicht mal so sagen, so war das ja nicht.
Das war in einem Restaurant und das
war sehr laut. Das war kurz vor der Weihnachtszeit; war das schon dann?
Claudi
Ja, kurz vor der Adventszeit.
Dennis
Aber kurz vor der Adventszeit, ich glaube es waren zwei oder drei Firmenweihnachtsfeiern
in dem Restaurant neben dem Stammtisch.
Aber so aus den Unterhaltungen raus war viel zu hören, es war ein großer Männerüberschuss,
der ohne weibliche Begleitung oder ohne feste weibliche Lebenspartnerin anscheinend ist.
Und da haben sich dann eher die klassischen siebengescheiten Doms über ihre
Fantasien unterhalten und über Dinge,
die ja nicht zu uns passten und da …
Sebastian
Also ich muss mal ganz kurz, weil das jetzt gerade mal 24 Stunden her ist.
Es gibt so einen Stammtisch, den wir hier auch ganz gern besuchen und eine Person
aus dem Transkript-Team, vielleicht hat sie sich ja diese Folge auch vorgenommen,
war auch da, weil ich gesagt habe, komm doch mal rum und dann war sie dann auch
da und ja, es war sehr laut, es war kurz vor der Weihnachtszeit und es war wirklich
voll, also nicht nur der Stammtisch, sondern die ganze Location war voll und
es war einfach laut, laut, laut und ja auch ein bisschen,
ne [Dialekt], also ich kann mir gerade vorstellen, wie das gestern empfunden wurde,
wo ich dachte so, oha, mal sehen, ob die Person wiederkommen mag,
wir werden sehen. Kann ich nachvollziehen, dann kennen die Leute sich ja dort
dann auch und dann kommt ihr dazu
und sucht irgendwie Anschluss, auf der anderen Seite sind da schon diese festen
Strukturen. Schwierig. Seid ihr nicht wieder hingegangen?
Claudi
Nein.
Dennis
Nein. Erstens mal war es dann auch so, dass, man muss auch dazu sagen,
das war noch bevor ich bei ihr eingezogen bin.
Bevor ich beschlossen hab, dass ich jetzt dann ganz nach Karlsruhe ziehe.
Es war davor und dann ist halt auch, man muss halt auch dazu sagen,
da war die Zeit dann auch schon beschränkt für uns. Und da kann ich dann was
Besseres mit meiner Zeit anfangen als das.
Dann war jetzt auch die Zeit, ich mein, ich wohne jetzt seit Anfang des Jahres in Karlsruhe
und ich mein, wir waren schon auf dem "Wir wollten raus", wir wollten definitiv raus.
Aber dann war halt auch, wie gesagt, das größere Problem war einfach auch,
dass wie gesagt Claudia am Wochenende noch gearbeitet hat.
Und nachts gearbeitet hat. Und ja, da muss man halt schon mal gucken,
wann hat sie Zeit, wann hat sie frei, wann können wir.
Dann haben wir dann auf dem Joy uns halt mal informiert und geguckt und dann Termine
abgeglichen und dann haben wir auch dann die erste Party besucht.
Also Party weiß ich nicht, das war so begrenzt auf 20 Personen in so einer quasi
Miet-Location, quasi Miet-Location, die nur an Freunde und Bekannte vermietet wird.
Sebastian
Ach so was, ja.
Dennis
Also nichts Offizielles, sondern nur was an Freunde und Bekannte.
Sebastian
Es war offiziell genug für einen JoyClub, also bitte.
Dennis
Nee, nee, das gibt's da nicht als Miet-Location, sondern das ist …
Sebastian
Also ja gut, aber das Event als solches war auf jeden Fall …
Dennis
Ja genau.
Sebastian
Ja, aber das ist doch auch schön, erste Party, sehr gut.
Dennis
Wir haben uns dann angefangen mit anderen Pärchen zu treffen über den JoyClub
und hatten dann auch uns mit jemandem, mit einem Pärchen getroffen und die waren
zufällig auch auf dieser Party angemeldet. Claudi hatte Zeit, ich hatte Zeit.
Dann geht man da ja schon mal nicht ganz so alleine hin, wenn man sich schon mal gesehen hat.
Ja, so hat sich das dann ergeben, dass wir das erste Mal da waren oder das erste
Mal auf irgendeiner Party waren.
Party in Anführungszeichen würde ich behaupten.
Das war so semi gut.
Sebastian
Lass mich da nochmal ein Stück zurückspulen. Die anderen Pärchen.
Also das gibt, das ist tatsächlich eine Frage, die ich auch gelegentlich mal im Podcast habe.
Was und warum macht man mit anderen Pärchen?
Dann sag ich immer, keine Ahnung, wahrscheinlich kochen.
Also warum sucht man andere Pärchen und was will man mit denen machen und wo
trifft man sich, wenn man jetzt nicht gerade zusammen auf eine Party geht?
Also was ist das Interesse, mit anderen BDSMern was zu machen? Will man da tauschen?
Will man da miteinander spielen oder wollen sich die Herren austauschen und
die Subbies gemeinsam leiden? Keine Ahnung.
Also was ist so die Idee, wir treffen uns mal mit einem Pärchen und was macht man?
Claudi
Also zuallererst haben wir halt für uns gesagt, wir haben ja dadurch,
dass wir aus total verschiedenen Städten kommen, ja auch keinen gemeinsamen
Freundeskreis mehr oder weniger.
Und auch keine Bekannten, die das gleiche Interesse haben.
Und wir sind ja doch schon sehr gesellig und in erster Linie haben wir halt
gesagt, wir möchten einfach auch einen gemeinsamen Freundeskreis haben mit gemeinsamen Interessen.
Also, es war jetzt nicht so gezielt, wir suchen jetzt ein Pärchen,
damit wir hier jetzt wilde Sessions veranstalten können zusammen,
sondern einfach auch um Leute kennenzulernen mit gleichen Interessen.
Vielleicht so ein bisschen einen Kreis drumrum aufbauen, ein bisschen so,
wie sagt man denn, Community ein bisschen aufbauen.
Und dann natürlich, wenn es zum gemeinsamen Spiel kommt, sind wir dem natürlich
dann auch nicht abgeneigt.
Aber in allererster Linie wollten wir halt Freunde.
Dennis
Freunde und Bekannte mit den gleichen Interessen.
Claudi
Genau.
Sebastian
Und die kann man auch im JoyClub finden?
Dennis und Claudi
Durchaus, ja.
Sebastian
Ja, das ist immer, man unterstellt ja aufgrund der Plattform immer sonst was für Interessen.
Deshalb frage ich da nochmal so genau nach und das ist ja auch eine gute Idee,
dann zu gucken, dass man gemeinsam Leute kennt, dass man sich eine Community aufbaut.
Claudi
Genau, und das funktioniert, wie gesagt, gut. Man merkt das ja auch,
wenn man miteinander kommuniziert und schreibt, telefoniert.
Was ist da vordergründig?
Was wird da gesucht? Könnte das passen oder nicht?
Und ja, dann genau.
Dennis
Ja, wir haben mittlerweile kennen wir ein paar Leute, auch Menschen,
die man öfter sieht, die man immer wieder trifft.
Claudi
Ja.
Dennis
Dann auf anderen Veranstaltungen und ja, wir sind dann relativ,
ich meine Karlsruhe hat halt viel.
Sebastian
Ja erstaunlich viel wie ich finde. Die Grenznähe muss das wahrscheinlich sein. Keine Ahnung.
Okay, lass mich nochmal zur Party jetzt vorspulen wieder.
Was habt ihr vorgefunden? 'Ne Location mit ein paar Spielmöglichkeiten,
'ne Bar dazu, vielleicht ein paar Snacks und nette Leute. Ist doch super.
Dennis und Claudi
Genau so ungefähr.
Claudi
Es war ein bisschen, also was ich ein bisschen schade fand ist, dass sich viele auch natürlich gekannt
haben dort untereinander und es war nicht so,
wir hatten halt gehofft, dann auch mit anderen ein bisschen ins Gespräch zu
kommen und das war aber einfach nicht so.
Da war jeder so für sich, im Grüppchen für sich oder im Pärchen für sich,
dann halt so sein Ding gemacht.
Und es war gefühlt einfach, die Leute waren wenig offen für neue Bekanntschaften.
War so das Gefühl einfach, dass die meisten vielleicht auch nur Spielbeziehungen
waren, die auch die Gelegenheit genutzt haben.
Dennis
Die Gelegenheit zum Spielen genutzt haben und auch dann relativ zügig wieder gegangen sind.
Die Party wurde quasi eröffnet, dann hat da jeder mal sein Ding durchgezogen
auch schnell und dann wurden aber auch schon, war die Hälfte der Gäste schon wieder verschwunden.
Sebastian
Ja, okay, man nutzt die Location für das, wie so ein Rasthof.
Da geht man aufs Klo, da isst man vielleicht noch 'ne Kleinigkeit und dann fährt
man weiter aus. Oh Gott, das ist glaube ich der schlimmste Vergleich,
den man für eine Party ziehen kann.
Aber ihr habt einfach diesen Anschluss nicht so gefunden, immerhin wart ihr
ja mit einem anderen Paar da, also ein bisschen Möglichkeit hattet ihr,
schon mal ganz gut, aber so der Funke für Partys ist bei euch nicht so gezündet.
Dennis
Nein, in dem Moment, also bei der Party definitiv noch nicht.
Und dann haben wir, irgendwann gibt's, ja es gibt in Karlsruhe halt Coffee & Cake.
Und das haben wir auch über den JoyClub gefunden und die haben so ein Meet
and Greet, Meet and Friends oder so was, hieß die Veranstaltung, ohne irgendwas,
einfach nur mal die Location sehen, ein paar Leute sehen und einen Kaffee trinken.
Ich glaube, es gab Grillwürstchen. *lacht*
Sebastian
Das ist eine interessante Interpretation von Cake. *lachen*
Dennis
Ja auf jeden Fall sind wir dann da hingegangen und kamen sofort mit Leuten ins Gespräch,
sowohl mit Organisatoren als auch Gästen, die schon öfter da waren,
Leute, die noch gar nicht da waren.
Es war relativ cool und ja, dann haben wir gesagt, okay, das gefällt uns und jetzt gucken wir mal,
dass wir da auch mal zu einer richtigen Veranstaltung gehen.
Dann haben wir uns zu einer angemeldet, da sind wir hingegangen und seitdem gehen wir zu jeder.
Sebastian
Also ihr habt auch mir ganz klar gesagt, morgen früh Frühstück und dann müsst
ihr aber auch los, damit ihr morgen in Karlsruhe dann wieder dahin gehen könnt.
Und ich werde euch natürlich mit Podcast-Werbematerial ausstatten, *lacht*
damit ihr dann da ganz peinlich berührt das da verteilen dürft.
Nein müsst ihr natürlich nicht, um Gottes willen.
Dennis
Oh, wir werden es verteilen.
Sebastian
Auch da, ich hab schon gefragt, also ob ihr was habt, also generell sämtliche Stammtische
und was es so alles gibt, schafft mir Flyer und Krams her, ich schicke hier
relativ oft Post raus an eben Stammtische und Zeugs,
ich knall die Umschläge, soweit es das Porto zulässt, immer voll bis zum letzten
Gramm, damit sich das dann auch gelohnt hat, damit man auch einfach mal so ein
bisschen Sichtbarkeit und Austausch zwischen Veranstaltungen hat.
Auch wenn wir mal in einer fremden Stadt sind, dann ist es eigentlich mal ganz
cool zu wissen, ach hier gibt es ja dieses.
Dennis
Ja gut, du musst dazu sagen, Coffee & Cake ist relativ gut vernetzt in Karlsruhe.
Wir haben ja die Obscene in Karlsruhe, die Messe.
Und die haben letztes Jahr schon die Afterparty für die Obscene ausgerichtet.
Und dieses Jahr, es gibt vor der Obscene immer die Fesseln der Nacht und nach
der Obscene die Afterparty. Und diesmal wird beides von Coffee & Cake ausgerichtet.
Sebastian
Okay, also da ist ein Netzwerk da und ihr seid in diesem Netzwerk auch drin.
Dennis
Ja.
Sebastian
Okay, so, jetzt mach ich mal Folgendes, damit wir hier ein bisschen Struktur
rauskriegen wieder aus der Folge.
Dennis
Okay.
Sebastian
Es gibt Dinge der Woche und es gibt mehrere.
Dennis
O ja.
Sebastian
Und deshalb würde ich doch bitten, dass wir damit mal beginnen,
denn liebes Publikum, der Dennis bastelt gerne.
Ob Basteln der richtige Begriff ist oder ob eher konstruieren,
erschaffen und erfinden der richtige Begriff ist, weiß ich nicht.
Wir müssen mal, glaube ich, kurz Pause drücken, dann kannst du mal Zeug holen,
wir nutzen das nochmal für ein kleines Päuschen und dann geht's hier nochmal richtig los.
Dennis
Gut, alles klar.
Sebastian
So, liebes Publikum, jetzt wird es spannend, denn ich habe ja jetzt hier Menschen
mit Bastelleidenschaft und ja, ihr habt eine Tasche geholt, die ist groß.
Ich mache jetzt doch nochmal das große Licht hier an, weil ich habe das Gefühl,
ich will das alles in seiner ganzen Pracht sehen. Wir haben jetzt so gemütliches Licht hier.
Klick. Jetzt haben wir hier fieses kaltes Bürolicht.
Ich hab auch extra kaltweiße Lampen dafür gekauft. *lachen*
Wer macht so was? Ich. Ja, es gibt Dinge, ich bin äußerst gespannt. Alles selbst gebaut, was ich jetzt sehe?
Dennis
Alles. Alles was sich in dieser Tasche befindet, ist nicht gekauft,
sondern alles selbst gebaut.
Sebastian
Okay, ich merke schon, ihr seid wirklich Team Materialschlacht.
Dennis
Nein, nein, ich will das mal durchstrukturieren.
Wir fangen mal an mit unserem, *Glöckchengeräusche*, wir haben dir was mitgebracht,
was so ein bisschen für unser D/S steht.
Sebastian
O ja. Okay, ich habe hier ein Halsband und zwei Bücher.
So, ich fange mal an, dem Publikum zu beschreiben. Bilder in den Shownotes oder
auf kunstderunvernunft.de.
Ich habe hier ein weinrotes Lederhalsband mit einer güldenen Schnalle,
nein, das ist nicht golden, das ist eher so messingfarben und da dran hängt,
man hört es wunderbar, ich habe ja extra ein Mikrofon für Atmo, sehr gut,
da dran ist ein Anhänger, an dem wiederum zwei Sachen hängen,
nämlich einmal ein Glöckchen in Violett, das klingelt so schön und ein Herzanhänger,
da steht Nala drauf. Wer ist Nala?
Claudi
Ja, das ist mein Spielname, also das bin ich, das ist mein Spielname.
Sebastian
Okay, ja.
Dazu gibt es zwei Bücher, oh, oh, oh.
Ihr müsst mir sagen, wenn ich nicht daraus lesen darf. Es gibt nämlich einmal
ein wunderbares Buch, übrigens in so einem Einwand, wie man ihn kennt,
wenn man früher Schulbücher ausgeliehen bekommen hat.
So ein abwaschbarer Einwand. Nalas Strafbuch ist das hier.
Claudi
Ja. *lacht*
Sebastian
Ah, oha. Und jetzt, ich schlag das, ich darf hier reingucken, ja?
Claudi
Ja, natürlich.
Dennis
Sonst hätte ich dir das nicht gegeben.
Claudi
Und die Sachen kannst du vielleicht erstmal auf die Seite, das hab ich für den Transport rein.
Sebastian
Okay, ich leg die Sachen erstmal auf die Seite, so, dann kann ich das hier aufklappen,
das ist ein Büchlein, da steht unten auch auf der ersten Seite ein Datum,
23.08.2022, da hat es also angefangen.
Claudi
Genau, da hab ich das erstellt, das Buch.
Sebastian
Also 1.9.: Strafschläge für vergessen von zwei Snakes und ein Paddel.
Zweitens, drei Minuten Strafstehen im, Gott was steht da? Auf Zehenspitzen im?
Claudi
In Steh.
Sebastian
Ach in Steh, das ist eine Position. In Steh auf Zehenspitzen für dreimaliges
Raten, was unsere bisherigen Regeln sind. Haha, okay. *lachen*
Oh, da steht ja wirklich immer was drin.
Also die Datumsdichte ist auch vermutlich immer, wenn ihr euch seht,
ist was dazugekommen, ne [Dialekt]?
Dennis
Ja.
Sebastian
Und das Farbenmuster zieht sich durch, die Farben sind immer andere. Und die sind abgehakt alle?
Claudi
Jein. Also es ist schon ein Muster.
Aber ich habe halt vier verschiedene Farben und sobald sich halt anfangen, die Farben
zu wiederholen, beginne ich praktisch
mit dem neuen Turnus mit der zweiten Farbe vom vorherigen Turnus.
Sebastian
*kurzes Schweigen* Bitte? *alle lachen*
Claudi
Also ich habe vier Farben, die benutze ich abwechselnd durch, der Reihe nach durch.
Und beim nächsten Turnus, also wenn anfangen, sich die Farben zu wiederholen,
beginne ich mit der zweiten Farbe vom vorherigen Turnus. Also hier beginnt praktisch der neue.
Ich habe jetzt hier diese zwei Farben, drei Farben, vier Farben.
Hier beginnt der neue Turnus.
Sebastian
Was ist denn ein Turnus?
Claudi
Also wenn sich die Farben wiederholen, anfangen zu wiederholen und hier siehst du, hier ist die zweite
Farbe eben grün und das heißt hier, wo sie sich wieder anfangen zu wiederholen.
Sebastian
Stopp, stopp, stopp, hier sind ja überall immer abgehakt. 47,
48, 49, 50 und bei 51 ist kein Haken dran.
Dennis und Claudi
Oh, ups.
Sebastian
Also das muss offenbar nachgeholt werden die Strafe vom 4.3.23.
Claudi
Sehr aufmerksam Sebastian.
Sebastian
Ja, den Karton für die Collage mit Halsband einkaufen gehen.
Claudi
Stimmt, ja stimmt, die ist auch tatsächlich noch offen, das haben wir noch nicht eingekauft.
Sebastian
Ok, ich blätter mal weiter, aber ansonsten ist hier alles perfekt.
Also das ist ordentlicher geführt als meine Buchhaltung und meine Buchhaltung
ist, wie ich meine, ansatzweise perfekt, aber hier ist noch was nicht abgehakt,
die 73, 5 Strafpunkte für?
Claudi
Die muss ich noch abhaken. Das haben wir glaube ich durch.
Dennis
Haben wir das?
Claudi
Ja, das war doch das beim letzten Coffee & Cake, das waren die 70 insgesamt,
wo ich dann aber die Alternative …
Dennis
Achsooo.
Claudi
Achso, noch eine schöne Anekdote vielleicht für später.
Sebastian
Ja, die Idee, das mit dem Abhaken hat hier nachgelassen, ne [Dialekt]?
Claudi
Ja, das letzte Mal waren ziemlich viele Strafen auf einmal, da habe ich mich
ein bisschen verfangen. *Dennis und Claudi lachen*
Und das waren dann am Ende glaube ich irgendwie 70 oder 80 Strafpunkte.
Dennis
70 glaube ich.
Claudi
Und ich hab dann aber eine Alternative vorgeschlagen bekommen,
wie ich diese 70 vielleicht noch umgehen kann.
Sebastian
Ja man muss ja auch irgendwann mit ein bisschen Augenmaß rangehen.
Dennis und Claudi
Ja. Genau.
Sebastian
Aber das endet am 7.10.23. Das heißt seitdem warst du absolut perfekt brav.
Das kann ich mir bei der Dichte vorher nicht vorstellen. 7.10.,
davor, 23.9. und dann, was haben wir davor?
Claudi
Ich glaube, da kommen nochmal fünf oder so dazu.
Sebastian
Das ist also nicht ganz aktuell, ja?
Dennis
Ne, es ist nicht so ganz aktuell.
Sebastian
Ah, okay. Lasst mich mal fragen. Also Strafen, das scheint, wenn es dafür ein
ganzes eigenes Buch gibt, also es gibt dieses Buch und dann gibt es noch ein
Buch und für Strafen gibt es
aber ein eigenes Buch. Was ist Strafe und warum und was ist das für euch?
Dennis
Strafe ist Strafe. Strafe gibt es für Fehlverhalten, Fehler, Blödsinn.
Sebastian
Soll Strafe dieses Fehlverhalten für die Zukunft korrigieren?
Dann gäbe es ja aber irgendwann keinen Grund mehr zu strafen, das wäre ja auch blöd.
Dennis
Nein, nicht nur. Strafe soll auch Spaß machen. Mir zumindest.
Claudi
Also es dient einfach dazu, das aufzuschreiben. Ich mache immer wieder die gleichen
Fehler, wie zum Beispiel vergessen zu fragen, wenn ich mich irgendwo hinsetze oder so.
Das wird sich wahrscheinlich auch noch durchziehen *lacht*, aber das Buch dient auch
irgendwo dazu, deinen inneren Monk hier zu befriedigen.
Dennis
Genau. Eigentlich ist das nur dazu da, meinen inneren Monk zu befriedigen.
Sebastian
Ja, also es ist gar nicht gewünscht, dass eine Strafe Wirkung hat,
sondern Strafe ist eher Ritual, Aufmerksamkeit und sie hat ja auch die Kontrolle.
Sie kann entscheiden, dass sie sich fehl verhält, das würdest du aber niemals absichtlich machen.
Claudi
Natürlich nicht.
Sebastian
Natürlich nicht. Okay, liebes Publikum ihr wisst was sie eigentlich gesagt hat. *lachen*
Also eigentlich ist das bei euch ein Mechanismus, um zum Spielen zu kommen und
auch ein bisschen an den Grenzen zu kratzen, weil so habt ihr ja auch ein Protokoll,
auf das ihr euch beide berufen könnt.
Dennis
Genau.
Sebastian
Da steht 50, dann müssen wir jetzt 50 machen.
Dennis
Ja, so ungefähr sieht es aus.
Sebastian
Okay, also nutzlose Strafe *lacht*, nein nicht nutzlos, aber, okay das finde ich sehr
sympathisch, das auf die Art und Weise zu machen und auch das so wunderschön aufzuschreiben.
Dennis
Oh, warte, du wirst noch viel begeisterter sein von anderen Dingen.
Sebastian
O Gott, also ich, liebes Publikum, ich mache heute hier keine Bilder,
da wäre ich den ganzen Abend beschäftigt, ihr macht Bilder von allem möglichen,
vielleicht, wenn ihr möchtet, müsst ihr natürlich nicht, aber natürlich auch
eine Innenseite aus diesem Strafbuch wäre natürlich spannend.
So, dann gibt es noch ein Buch, das ist ein genauso dickes Buch,
auch wieder in so einem Einband.
Dieses hier ist übrigens, das Strafbuch, war eher bläulich, das ist jetzt auch
mit so einem selbstgemachten Cover-Bild, also wirklich liebevoll gemacht.
Und das Zweite sind jetzt hier "Nalas Regeln, Routinen und Aufgaben".
Hey, das ist ja mal 'ne Menge. Ich guck auch da mal rein. Ab Seite 1 Regeln.
Erstens Streifen? Nein.
Claudi
Ja, das sind ja so Trenner.
Sebastian
Achso, erster Streifen sind Routinen, zweiter Streifen sind Aufgaben.
Das ist die Abtrennung hier in dem Buch, okay.
Also ihr hättet eigentlich drei Bücher haben wollen, aber ihr habt es zusammengefasst.
Claudi
Das haben wir zusammengefasst, ja.
Sebastian
Okay, so Regeln fängt hier auch schon am 27.8.22 an. Ihr habt schon so einen
gewissen Fips für Ordnung und Buchhaltung, ne [Dialekt]?
Dennis und Claudi
Ja. *lachen beide*
Sebastian
Okay, das muss dokumentiert sein. Oh, hier ist was durchgestrichen, die Neuen.
Also ihr habt, also hier sind Regeln drin, die ihr, ja, wer legt die Regeln fest?
Dennis
Ja dreimal darfst du raten.
Sebastian
Sie?
Dennis
Nein. *lacht*
Sebastian
Ja kann ja auch sein, dass ihr die gemeinsam festlegt.
Dennis
Nein, das kommt von mir.
Sebastian
Okay.
Claudi
Und in dem Fall, das was durchgestrichen ist, das hatte ich falsch aufgeschrieben,
oder halt …
Sebastian
Die Nummer 9, ja.
Claudi
Genau, nicht so wie du es dir vorgestellt hast.
Dennis
Ich bin auch jemand, der sehr auf … wenn ich etwas aufschreibe,
dann möchte ich, dass das ganz genau so, wie ich es aufgeschrieben habe …
Claudi
Wie du es gesagt hast.
Dennis
Genau so, wie ich es gesagt habe, auch aufgeschrieben wird. Und nicht …
Sebastian
Dann schreib es doch selber auf. *lacht*
Dennis
Nö, dafür hab ich sie ja.
Sebastian
Okay, ich überleg grad, ob ich hier was daraus zitieren möchte.
O ja, hier: "Ich habe um Erlaubnis zu fragen, einen Orgasmus zu haben."
"Bei keinen anders lautenden Anweisungen habe ich in der Grundposition zu stehen."
Nur kleine Auszüge für das Publikum. Auch da, ich würde mich freuen,
wenn ihr Auszüge davon zeigt.
Welche Regel ist denn hier die wichtigste?
Claudi
Die Regeln finde ich jetzt, also ...
Sebastian
Also klar, wegen den Strafen, weil das Strafbuch voll ist, findest du die Regeln
an sich gar nicht so wichtig. *lacht*
Claudi
Nein, also das Schönste eigentlich jetzt in diesem Buch, klar haben wir hier
unsere Regeln festgelegt, die sind aber auch dynamisch.
Sebastian
Ja und du hast sehr viel durchgestrichen, das finde ich tatsächlich, eine Doppelseite.
Claudi
Ja, das ist, weil ich es falsch, genau, ich hab es falsch geschrieben,
also hab ich alles durchstreichen müssen und dann nochmal hier neu schreiben.
Sebastian
Okay und nicht nur durchgestrichen mit Ritsch Ratsch, sondern mit
dem Lineal Zeile für Zeile durchgestrichen.
Claudi
*Dennis lacht* Ganz genau, ganz genau.
Sebastian
Also wenn die Regeln schon so kompliziert ist, dass sie gar nicht aufgeschrieben
werden können, wie sollen die denn dann auch eingehalten werden, um Gottes Willen?
Dennis
Nee, so kompliziert sind sie gar nicht.
Sebastian
Jaja, das sagst du. O Gott, was haben wir denn hier?
Claudi
Genau, also das ist eigentlich, das ist was ganz Schönes.
Sebastian
Ist das der zweite Abschnitt oder ist das noch der Regelabschnitt?
Claudi
Nein, also genau, das ist der Regelabschnitt und zwar diese Doppelseite,
was du jetzt siehst, das ist mein Mantra.
Sebastian
Und da ist auch jeder Satz in einer anderen Farbe geschrieben.
Claudi
Genau.
Dennis
Mit einer unterschiedlichen Anzahl an Punkten und Satzzeichen dahinter.
Claudi
Genau.
Sebastian
Ihr seid ja pervers. *Dennis lacht*
Claudi
Genau. Und das hat, ja, das hat halt der Dennis für mich geschrieben und das
sag ich mir jeden Morgen und jeden Abend sag ich das auf für mich.
Sebastian
Und das hat er geschrieben?
Claudi
Das hat er für mich geschrieben, also ich hab das in das Buch reingeschrieben,
aber das Mantra hat er für mich geschrieben, ja.
Sebastian
Auch da nun mal ein Auszug: "Ich gehöre meinem Boss, weil ich es so will."
Boss ist, hab ich selten gehört im BDSM-Kontext, aber find ich extrem schön.
Also ich will ja auch gar nicht zu sehr aus eurem Intimleben hier vorlesen,
aber das ist natürlich, also Boss scheint auch der Begriff zu sein.
Claudi
Ist für mich genau, also wenn wir tatsächlich im Mindset sind,
dann ist er der Boss für mich.
Sebastian
Nala und Boss. Das finde ich gut. Ich blätter jetzt mal zum zweiten Abschnitt rum.
Ach, das Lesezeichen ist Ende. Okay, wo sind denn hier die Abschnitte für den
nächsten Punkt Routinen. Wo finde ich die denn?
Claudi
Du bist wahrscheinlich am Ende der Routinen angekommen.
Sebastian
Ja.
Claudi
So, genau, das war das Ende der Routinen. Also da musst du dann halt hier so.
Ich hab hier oben die Abschnitte, siehst du?
Sebastian
Ah, da oben.
Claudi
Abschnitt zwei, Seite zwei.
Sebastian
Aber Routinen sind ja noch übersichtlicher. Was unterscheidet eine Routine von einer Regel?
Claudi
Ja, die Regeln, die betreffen praktisch nur mich, das gilt für mich und die
Routine ist etwas, was uns irgendwo beide betrifft, wo wir beide mit eingebunden sind.
Sebastian
Da sind wir auch gleich wieder beim Rasieren. "Ab sofort darf ich jeden Samstag-
oder Sonntagmorgen die Eier und den Schwanz meines Bosses rasieren."
Also Routinen sind eher so, frage ich mal andersrum, hat er denn auch Regeln,
die er beachten muss? Ich meine, das wäre ja nur fair.
Claudi
Ja natürlich, er hat sich um mich zu kümmern, dass es mir gut geht.
Sebastian
Achso, du hast also die großen Aufgaben, nicht so kleinteilig.
Dennis
Ich trage die Verantwortung.
Sebastian
Naja, okay. *lacht* Okay, dann guck ich mal, ob ich Abschnitt 3 noch finde. Ah, da ist er.
Das war jetzt der Punkt Aufgaben. Das dürfte wieder viel sein.
Deshalb hast du auch etwa die Hälfte, ab der Hälfte des Buches fängt das an mit dem Abschnitt.
Es ist ja, wenn man so ein Buch unterteilt, da muss man ja immer aufpassen,
dass man das richtig plant, ne [Dialekt]? Dass nicht dann zu früh Schluss ist.
Geht auch wieder am 20.08.22 los.
Oha, täglich drei bis vier Stunden Liebeskugeln tragen. Änderung,
morgens drei Stunden, abends zwei Stunden.
Was für eine Änderung. Okay, wie gesagt, auch wenn ich da was piepsen soll oder
so für das Publikum, sagt mir das gerne.
Ja, du kriegst ordentlich zu tun. Gerade Weihnachten war viel los, sehe ich.
Claudi
Genau, da hatte ich auch ...
Sebastian
Ey, da war eine Menge los.
Claudi
*Dennis lacht* Genau, da sollte ich auch eine Art Tagebuch schreiben, da haben wir uns noch nicht so regelmäßig gesehen.
Und ich habe dann auch angefangen, das erstmal da hinten alles reinzuschreiben.
Sebastian
Moment, aber da war dann Weihnachten, da war wirklich viel.
Claudi
Und dann war fertig irgendwann.
Sebastian
Ja, dann gab es keine Aufgaben mehr.
Claudi
Genau, die Aufgaben, die sollte ich mal wieder regelmäßiger führen.
Sebastian
Also es gibt keine Aufgaben mehr oder sie werden hier nicht mehr eingetragen?
Claudi
Eher nicht mehr eingetragen.
Dennis
Die werden im Moment nicht mehr eingetragen.
Sebastian
Ist sie trotzdem zuverlässig?
Dennis
Ja.
Sebastian
Hast du denn auch so ein Büchlein, wo du dann sagen kannst, das notiere ich mir?
Er hat das Smartphone, okay. Sie muss hier noch Bäume beschriften und du tippst es da rein, okay.
Claudi
Ich mache es aber gerne. Also ich schreibe sehr gerne, muss ich auch dazu sagen.
Sebastian
Das sieht man, das sieht man auch in der Handschrift.
Claudi
Und von daher, ich finde das schön, auch diese Bücher in die Hand zu nehmen
und da was reinzuschreiben.
Dennis
Das ist noch für später, das kommt gleich zum Einsatz.
Sebastian
Ich hab hier was, aber ich hab's doch jetzt schon in der Hand.
Claudi
Vielleicht kannst du das hier zuerst angucken.
Sebastian
Da war noch ein Zettel, den hab ich da rausgenommen.
Dennis
Das sind mehrere Zettel.
Sebastian
Okay, da gibt es also einmal einen Zettel, der ist schön beschriftet mit einem
rosa Filzstift, steht oben drauf Sitz und darunter ein Zierkringel,
also davon auch bitte Bilder in die Shownotes rein, Wahnsinn.
Position: auf dem Boden kniend, die Knie zusammen, die Sitzposition ist aufrecht,
die Hände liegen flach auf den Oberschenkeln, der Blick geht geradeaus und nichts
anderes, wenn nichts anderes angeordnet.
Okay, dann bleib, ach das sind ja so Karten wie beim Schiedsrichter.
Claudi
Das sind meine Positionen, also beziehungsweise die Positionen,
die wir halt für mich festgelegt haben.
Sebastian
Okay, zur Position habe ich gleich nochmal eine Frage, aber es gibt einmal Sitz,
dann gibt es bleib, dann gibt es noch gib Händchen.
Gib Händchen steht zwar immer drauf, okay.
Claudi
Gib Händchen, ja. Da hatte ich die Überschrift ausgesucht, denn irgendwann wollen
wir das mal einrahmen und bei uns im Spielzimmer aufhängen. Und dann hatte ich
noch verschiedene Variationen von der Überschrift und deswegen auf dem Zettel zweimal.
Sebastian
Grundposition, Steh, Platz und das Blatt ist noch leer.
Das hat ja schon was vom militärischen Drill. Augen gerade aus, links um. *Claudi lacht*
Also sorry, die Zeit beim Bund hat offenbar zu einer gewissen Bürokratie *Dennis lacht* und
einer gewissen Liebe für strukturierte Anordnungen geführt.
Dennis
Wir haben bisher nur an der Oberfläche gekratzt. *lacht* Warte mal, das geht gleich noch weiter. *lacht*
Sebastian
Claudi, ist das auch so dein Kink? Er sagt, du tust und es ist auch gefälligst
präzise, was er da von dir will?
Claudi
Ja, mir gefällt das. Ja, tatsächlich auch. Also mir gefällt das, dann auch die
Aufgaben so auszuführen, wie er es gern möchte.
Und ich versuch's natürlich dann auch wirklich so gut auszuführen, wie ich kann.
Dennis
Man muss auch dazu sagen, ich bin ja dann auch so ein fieser Typ, der dann Aufgaben stellt und jetzt nicht
allzu, manchmal nicht allzu sehr ins Detail geht, aber Details erwartet.
Sebastian
Oh, das sind die besten, ja.
Dennis
Man muss sich ja auch ab und zu mal was einfallen lassen, weil Claudi an und
für sich eigentlich viel zu brav ist und sonst wird dieses scheiß Strafbuch
ja nie voll, also du verstehst, was ich meine oder?
Sebastian
Ist Strafe was Schönes?
Dennis
Für mich ja.
Sebastian
Weil es gibt ja Menschen, die sagen, Strafe ist wirklich so ein inneres Versagen
und nicht gut genug sein und hm.
Oder ist das einfach ein Event für euch beide?
Da möchte ich jetzt von Claudi was zu hören.
Claudi
Ja, also Strafe ist Strafe. Das heißt, wenn es dann wirklich Strafe gibt,
dann tut mir das auch weh.
Ob das jetzt körperlich ist oder auf andere Art und Weise. Aber das trifft mich dann.
Sebastian
Aber wenn die Strafe doch nicht vermeidbar ist, weil er die Ansprüche so weit
anzieht, dass es in jedem Fall dazu führt.
Claudi
Ja, aber es ist ja nicht so, dass er mir Aufgaben stellt, die wirklich unerfüllbar sind.
Das passiert nicht, von vornherein nicht.
Es ist schon auf eine Art und Weise erfüllbar, aber vielleicht nicht auf die
Art und Weise, wie er es sich jetzt vorgestellt hat.
Dennis
Genau.
Claudi
Also das führt immer irgendwie zu ein bisschen Strafe. Das finde ich jetzt aber
auch gar nicht schlimm. Also das gehört einfach dazu.
Aber ja, die Strafe, die tut schon weh. Und ich bin aber auch stolz auf mich.
Also wenn ich das dann ausgehalten habe und mein Häkchen setzen kann im Strafbuch, dann bin ich auch stolz.
Sebastian
Das Häkchen setzen, das darfst du dann machen.
Claudi
Genau. Wenn die Strafe dann abgearbeitet ist, dann darf ich das Häkchen setzen
und dann bin ich auch stolz auf mich, dass ich das dann ausgehalten habe.
Sebastian
Wenn die Strafe beendet ist, was macht er denn dann?
Claudi
Dann ist er ganz, ganz lieb zu mir. Dann kriege ich auch Belohnung dafür,
dass ich es ausgehalten habe.
Sebastian
Ich glaube, das ist eigentlich auch der wichtige Punkt: Es geht vorbei und dann wird's schön.
Claudi
Genau.
Sebastian
Was wären denn Strafen, die undenkbar wären? Ich sag mal so was wie,
ich rede morgen nicht mit dir.
Claudi
Ja.
Sebastian
Also so was, was wirklich …
Dennis
Weiß ich nicht, das wäre, das hat für mich nichts mehr mit … Also wir versuchen das Ganze ja so zu trennen, dass wir einfach,
wenn sie ihr Spielhalsband trägt, dann spielen wir.
Und Strafe hat auch was bei uns einfach mit Spielkontext zu tun.
Das ist nichts, was im Alltäglichen passiert.
Das ist einfach, dann gehen wir ins Spielzimmer, sie trägt ihr Halsband,
das ist Spielkontext. Das Mindset, es geht ums Spielen.
Ich lass mir auch gerne mal was einfallen, was Strafe angeht.
Aber das hat immer was mit Spielen zu tun.
Das letzte Mal, wo sie sich da 70 eingehandelt hat, hab ich gesagt,
gut, kannst du reduzieren auf 50.
Wenn du beim nächsten Coffee & Cake fünf Leute ansprichst, die dir jeweils helfen,
zehn Punkte abzubauen, egal wie. *lachen*
Sebastian
Okay, ja, also das ist dann wirklich ein Mechanismus, um wirklich ins Spielen richtig rein zu kommen.
Jetzt hast du schon den Begriff Spielzimmer nebenbei mal genannt,
das haben wir nun mal nicht hier als Ding der Woche.
Dennis
Nein.
Sebastian
Vielleicht weil ich auch so die Uhr ein bisschen im Blick habe,
die Zeit, die Zeit, die Zeit, das fängt ja immer an, aber es existiert ein Spielzimmer
in der Drei-Zimmer-Wohnung und ich darf erwähnen,
Claudia von dir, es gibt noch einen erwachsenen Sohn, der aber bald seine eigene
Bude bezieht, aber ich sag mal ein Drittel der Wohnfläche ist zum Spielzimmer gemacht worden.
Weiß der, was das ist in dem Zimmer? Oder habt ihr gesagt, die Tür ist da jetzt
zu und das ist jetzt fertig und dann ist ein Zimmer weniger.
Also einfach nur mal so der Kommunikation wegen.
Claudi
Mein Sohn ist erwachsen, der wird jetzt 23. Er weiß auf jeden Fall schon, worum es geht.
Und ich sag mal, wir gehen ja auch relativ offen mit um.
Wir binden es ihm jetzt natürlich nicht auf die Nase, was wir da treiben,
logisch. Aber wir gehen da offen mit um und haben da jetzt auch mittlerweile
einen Weg gefunden, wie wir alle da miteinander auch klarkommen.
Mein Sohn ist noch in das Spielzimmer rein, als es noch in der Umbauphase war.
Aber spätestens als wir dann die Schlaggeräte aufgehängt haben,
ist er ab dem Zeitpunkt nicht mehr rein.
Sebastian
Dann ist gut. Okay, aber ihr habt da wirklich einen Raum für euch geschaffen
und auch da bitte ich um Bildmaterial, weil ich's nun mal selber nicht sehen
kann, aber ihr habt einen Raum geschaffen.
Okay, ich überlasse euch mal ein bisschen die Führung, wie diese Folge hier funktioniert.
Dennis
Ich würde sagen, ich räume mal, ich zeig dir mal noch was aus unserer Tasche.
Sebastian
Ihr habt das Zimmer quasi halb mitgebracht.
Dennis
Ja, ich will das jetzt auch nicht zu sehr ins Detail bringen,
aber wir haben hier mal so ein Teil.
Sebastian
Oh, das ist selbst gebaut?
Dennis
Nein, nein.
Claudi
Das ist tatsächlich das einzige jetzt hier, was nicht selbstgebaut ist.
Dennis
Ich leg das jetzt alles mal, das gehört für mich, das hat für mich oder für
uns alles so, gehören diese vier Dinge, drei Dinge zusammen.
Sebastian
Okay, ich versuch das mal für's Publikum zu beschreiben und wenn ich's nicht gut
genug beschreibe, wie gesagt, Webseite, Shownotes.
So ich hab hier erstmal ein, eben hast du's noch als Beutel benutzt,
aber eigentlich ist das eine Maske, eine Kopfmaske, in der schönen Farbe Flieder.
Dazu zeigt Claudi was aus dem Zimmer mit einem sehr voll geräumten Regal.
Dennis
Nein, das gehört da nicht zu, Schatz.
Claudi
Da stehen doch die Sachen.
Dennis
Ja.
Sebastian
Okay, jetzt wird hier wild im Handy gesucht. Ich beschreibe mal weiter.
Also ich habe hier diese Fliedermaske mit einem weißen, langen Reißverschluss.
Ja, ist eine Stoffmaske allerdings. Und dazu, oh, da gibt es noch ein Outfit
dazu, das hängt jetzt zu Hause. Das sieht aus wie eine Zwangsjacke.
Dennis
Ist es auch.
Sebastian
Also eine Zwangsdecke auch in Fliederfarbe?
Dennis
In derselben Farbe, ja.
Claudi
Das gehört dazu.
Sebastian
Und dann dazu diese Handpuschen, das sind so Fäustlinge würde ich sagen,
abschließbar mit Segufix-Verschluss, mit dem Magnetverschluss.
Zusammen mit der Zwangsjacke.
Dennis
Ist alles von der selben Firma. Das sind ein paar der wenigen Dinge, die ich kaufe.
Sebastian
Okay, das sieht sehr robust aus und das ist wirklich, ja, das macht hilflos, sag ich mal.
Was mich jetzt, du hast hier einen Schlauch dazu gelegt.
Dennis
Ja.
Sebastian
Mit einem großen Ventil.
Dennis
Ja.
Sebastian
Das heißt da gehört jetzt noch zur Maske, wahrscheinlich gehört jetzt noch was dazu.
Dennis
Nee, zu der Maske nicht, die gehört zu der anderen.
Sebastian
Okay, dieser Schlauch, erklär mir den, der gehört zu einer Gasmaske?
Ah, da ist die Gasmaske, auch in derselben Farbe wieder?
Dennis
Nein, leider nicht.
Sebastian
Okay, leider nicht. Die Beleuchtung, okay. Aber, okay, Gasmaske und dann hier
die Möglichkeit, den Hahn abzudrehen. Ich versuche mal zu drehen, warum geht das nicht?
Dennis
Weil das schwer geht.
Sebastian
Ach, weil das schwer geht. Und ich will ja nichts abbrechen.
Ah, jetzt geht's. Okay, ich wollte ja nichts kaputt machen.
Das ist aber schon fies, wenn da die Luft ein bisschen wenig wird.
Dennis
Ja.
Claudi
Ja, das ist sehr fies.
Dennis
Das gehört für uns schon mal relativ zusammen, ...
Sebastian
Ich beschreibe den Schlauch nochmal, so um die 60 cm, ein ordentlicher Durchmesser
und dann ist da wirklich dieses Absperrventil dran in rot, das kann man auch
absperren und dann kommt da auch nichts mehr durch. [Dennis: Nein.]
Das ist aber fies. [Dennis: Ja.] Wer kam denn mit dem Kink um die Ecke? Er.
Aber du bist ja die, die keine Luft mehr kriegt.
Claudi
Ja, wir sind dann auch auf das Thema Atemkontrolle gekommen und hatten da verschiedene
Dinge ausprobiert mit Knebel und Mundverbinden, auch mit diesen elastischen
Binden, die es dann da gibt.
Und irgendwann kam man dann halt mal auf die Idee, diese Gasmaske halt zu bestellen.
Sebastian
Und die ist dicht.
Claudi
Und die ist dicht, ja genau. Und da dazu gab es ja dann diesen Schlauch,
das ist ja dann hier Zubehör.
Jedoch ist ja so eine Gasmaske nicht hundertprozentig dicht.
Die erschwert dir natürlich das Atmen und die ist dicht, wenn du natürlich die
Hand dann vor den Ausgang hältst.
Und deswegen hat er sich dann eben das mit diesem Ventil hier ausgedacht.
Sebastian
Ach, das hat er selber gebaut?
Claudi
Das Ventil dazu hat er selber gebaut und dass er einfach die Möglichkeit hat,
diesen Schlauch dann halt irgendwo zu befestigen und dann die Luftzufuhr dann
entsprechend einzustellen.
Dennis
Weil du kannst im Prinzip mit der Gasmaske, du kannst klar, du kannst die Hand
davor halten, dann ist die Gasmaske zu. Dann geht da nichts mehr rein.
Sebastian
Das Ventil kannst du aber variieren.
Dennis
Genau.
Sebastian
Ah. Ich komme mal auf den Punkt, auf das Gefühl Panik beim Spielen. Gehört das dazu?
Wenn die Luft wenig wird oder fast zu wenig, also wie weit treibt ihr es?
Dennis
Also ich finde es nicht gut, wenn sie tatsächlich in Panik gerät.
Das mag ich nicht, das brauchen wir nicht. Das ist auch nichts, was mir was gibt.
Das ist definitiv nichts, was mir oder was uns was gibt.
Deswegen versuche ich diesen Punkt tatsächlicher Panik zu vermeiden.
Bis ganz, ganz kurz davor, ja, aber den Punkt der tatsächlichen Panik versuche ich dann zu vermeiden.
Gelingt mir nicht immer natürlich, aber ...
Sebastian
Ja, auf der anderen Seite, du hast hier mit dem, so wie das Equipment ausgedacht
ist, die Möglichkeit recht schnell dann auch zu reagieren, gerade wenn die Luft weg bleibt.
Dennis
Genau.
Sebastian
Claudi, wie wirkt denn, ich sag mal, wenig Luft? Also es ist ja nicht am Hals mit dem
Würgen, dass der Blutfluss zum
Hirn gleich weg ist, sondern es ist ja wirklich, das Atmen wird schwer.
Ist das eher luststeigernd oder geht das eher Richtung Angst?
Claudi
Es kommt auf die Dosierung an. Man muss auch sagen, wir spielen gerne auch mit
vielen Reizen, mit viel gleichzeitigen Reizen.
Von daher ist dann die Möglichkeit oder das, dass ich dann weniger Luft bekomme, durchaus reizvoll.
Allerdings wenn es zu viel wird, dann verfalle ich auch in Panik.
Also wenn es dann wirklich so ist, dass dann die Luftzufuhr null ist und es
geht zu lange, dann wird das schon schwierig für mich.
Dann ist das, dann gibt mir das auch nichts mehr.
Das ist wirklich so, ja die optimale Dosierung da zu treffen,
ist vielleicht manchmal eine Herausforderung, weil es natürlich ja auch tageslaunenabhängig
ist und was da noch eben alles auf einen einprasselt.
Sebastian
Das finde ich spannend, weil eigentlich so, Strafe ist ja eher so Schläge, sag ich mal.
Ja, das tut weh, aber die wirklich bösen Sachen, das ist nicht Teil,
den ich jetzt im Strafbruch gefunden habe.
Claudi
Das sind auch zwei verschiedene Dinge. Also Strafe tut wirklich weh.
Ich hatte auch das ein oder andere Mal wirklich auch einen blauen Hintern.
Aber wir spielen mit anderen Dingen.
Und wenn wir Schläge im Spiel einbauen, dann sind das keine Strafschläge in
dem Sinne, sie tun zwar auch weh,
aber nicht weh im Sinne von, das fühlt sich dann nicht wie eine Strafe an,
sondern das ist dann Unterstützung, das ist ein Reiz, den er mir dann gibt.
Und der, der dann einfach wirkt, ne [Dialekt], und der dann einfach auch lustvoll auf
mich wirkt. Und unser Spiel ist ein anderes, wie wenn Strafe ist.
Sebastian
Ja, ich glaub das muss man auch einfach ganz klar abgrenzen bei euch,
ne [Dialekt], dass ihr wirklich dieses, diese Session, die dann auch, ich sag mal,
ordentliches Equipment erfordert
und auch, glaub ich, für euch beide auch durchaus anstrengend ist,
das ist halt ganz viel fühlen, würd ich vielleicht sagen, ne [Dialekt].
Ich weiß nicht, wie ruhig ist das, also jetzt zum Beispiel mit der Gasmaske,
ich stell mir gerade diese Szene vor, die Maske ist installiert,
er macht den Schieber ein bisschen zu, die Luft wird weniger,
ist das jetzt eher eine ruhige Stimmung und er redet mit dir oder habt ihr laute
Musik und er vögelt dich dabei von hinten durch *Claudi lacht*, also weißt du, was ich meine?
Claudi
Ja, ja.
Sebastian
Was sind das für Momente?
Claudi
Ja, also zur Musik, also wir haben immer ein bisschen Hintergrundmusik laufen,
aber es ist eine ruhige Atmosphäre, weil wie gesagt, die Art Spiel,
die wir betreiben, da brauche ich auch Konzentration dafür.
Also ich muss mich da auch konzentrieren, weil es wie gesagt,
es kommen verschiedene Reize und die musst du dann auch erst mal verarbeiten
können und deshalb laufen unsere Sessions im Grunde schon sehr ruhig ab.
Klar redet er auch mit mir und fragt auch mal, wie es mir geht und zwischendurch.
Also er versucht immer, so den Kontakt zu halten, es sei denn, ich hab halt irgendwie
Kopfhörer oder sonst irgendwas auf, aber die laufen schon sehr ruhig und konzentriert ab.
Sebastian
Okay. So, ich räume mal die Sachen hier an die Seite. Es ist ein Dinge-Fest.
Vielen Dank für die ganzen Geschenke. *lacht*
Dennis
Zu denen sind wir noch gar nicht gekommen.
Sebastian
Ach, die gibt's auch noch, o Gott.
Dennis
So, jetzt kommen wir mal zu dem Thema.
Sebastian
Ich sehe bunte Dinge.
Dennis
Selbst gebastelt.
Sebastian
Ja ich bin sehr gespannt.
Dennis
Zuallererst, Sebastian.
Sebastian
Ui, eine blaue kurze Whip.
Dennis
Ja, das ist unser Geschenk an dich.
Sebastian
Ach du großer Gott. Echt jetzt?
Dennis
Ja.
Sebastian
Haaaaa. Ja, also liebes Publikum. Wenn man einen Podcast macht, auf Dauer wird man sehr spielzeugreich, hab ich das Gefühl.
Das ist ja wunderschön. Das kann ich so nicht annehmen, das weiß, wisst ihr, ne [Dialekt], aber.
Dennis
Du musst, es bleibt leider nichts anderes übrig.
Sebastian
Okay, ich habe hier in der Hand eine Paracord geflochtene Peitsche, die ist so, würde ich sagen, 1,20 Meter lang?
Dennis
Die ist genau einen Meter lang.
Sebastian
Genau einen Meter, sehr gut. Und am Ende nochmal so ein Gummifips,
so ein Stück Gummischlauch nochmal so.
Dennis
Nee, kein Gummischlauch, das ist ein 5 mm Rundgummi.
Sebastian
Genau.
Dennis
Härte-Shore 70, falls es jemanden interessiert.
Sebastian
Okay. Und das sieht nach einigen Stunden Arbeit aus und wirklich dieses Muster,
also wirklich das Paracord, das ist hier schwarz, violett,
dunkelblau, dann himmelblau nochmal und dann wiederholt sich das immer bis zum
Ende. Wunderschön geflochten.
O ja, die liegt gut in der Hand.
O ja, und die hat auch so, die hat auch Schlafzimmergröße. Huch,
jetzt fang ich hier an schon mein Büro auseinanderzunehmen.
Dennis
Genau deswegen habe ich irgendwann angefangen, das mal selbst zu bauen.
Sebastian
Ja, weil die sind eigentlich immer zu lang, oder?
Dennis
Die sind entweder immer zu lang, oder dann ist der Umgang mit einer echten Snake
Whip, die nach Lehrbuch gebaut wird, schwierig.
Sebastian
Ich werde sie nicht nur in Ehren halten.
Dennis
Ich hoffe. *lacht*
Sebastian
Kaputt werde ich sie niemals kriegen, das weiß ich jetzt schon.
Ist ja Wahnsinn. Und die darf ich behalten?
Dennis
Ja, die gehört dir.
Sebastian
Ja, wunderschön. Also wirklich von vorne bis hinten, ein schönes Teil einfach. Das Podcastsubbie wird sie hassen.
Claudi
Wir haben sie im übrigen den Stecher getauft. *lachen*
Sebastian
Den Stecher?
Dennis und Claudi
Ja. *lachen*
Sebastian
Okayyy.
Dennis
Gut, dann nachdem wir jetzt das Geschenk für dich überreicht haben.
Sebastian
O Gott. Ja, also dankeschön.
Dennis
Warte, warte, warte. Ich muss noch suchen. Haben wir hier.
Sebastian
Morgen ist ja BDSM-Flohmarkt in Hannover. Ja, da werde ich nichts abzugeben haben.
Dennis
Ich hoffe nicht.
Sebastian
Nein, auf keinen Fall.
Dennis
Diese zwei Dinge.
Sebastian
Ja, was haben wir denn hier? So, der Klopfer habe ich hier in der Hand,
das ist ein Stück Holz mit Löchern drin und da ist schon was rausgehauen,
nein, da ist ein Astloch wahrscheinlich mal gewesen.
Ein Paddel, schön leicht, recht quadratisch, kann man super benutzen um,
ein Reagenzglashalter.
Dennis
Ja, zum Bleistift.
Sebastian
Und schön aus dunklem Holz, wunderschön bearbeitet.
Dennis
Also das Paddel hat eine, *helle Schlaggeräusche* ...
Sebastian
Aua. Ja, das Ding ist, ich hau's mal hier auf den Hocker. *dumpfes Schlaggeräusch* Also man hört schon,
dass das Ding, ach das ist ja Wahnsinn, die Löcher, kann das sein,
dass die auf der einen Seite größer sind als auf der anderen?
Dennis
Nein, das ist …
Sebastian
Nicht ganz, aber die Löcher sind auch nicht einfach reingebohrt,
sondern das ist schon so rund gefräst.
Dennis
Das ist abgerundet, ja, genau. Also das war das erste Paddel, das ich selbst gebaut hab.
Sebastian
Ja wunderschön. Und das hat Wumms. Aber hier ist es noch nicht so ganz ergonomisch am Handgriff.
Dennis
Ne, ne, das ist, wie gesagt, das war das erste was ich selbst gebaut habe.
Sebastian
Ja, aber toll. Und das hat einen Namen. Dieser Name, der ist da immer dran oder
habt ihr jetzt die Beschriftung nur für mich angebracht?
Dennis
Ne, ne, die haben, das geht noch, das ist noch, ja.
Sebastian
Ok, der Klopfer. Ich geh mal weiter, weil, ja, die Zeit, ne [Dialekt]?
So, und dann haben wir nochmal eine Snake, oh.
Ui. Ach. Ok.
Der ganz böse. Schmerzlevel 10. Ja, das kann ich mir vorstellen.
Okay, ich habe jetzt hier wieder
Paracord geflochten. Diesmal die Farben Neongelb, Neonrosa und Violett.
Und am Ende, nach circa 50 cm, geht das dann über in wieder das Rundgummi.
Aber diesmal ist das ein Zentimeter bestimmt.
Und das ist dann nochmal genau so lang. Also so 50, 50 cm von der Länge her.
Darf ich damit auch mal hier auf den Boden hauen? Ich mache das mal. *Schlaggeräusch*
Oh, uiuiui. Das ist aber fies und das geht tief. Claudi, das macht wahrscheinlich weniger Spuren als es wehtut.
Claudi
Das ist ein ganz dumpfer Schmerz, ja.
Dennis
Und genau diese beiden Dinge haben wir dir mitgebracht, weil du die vielleicht
an deine Community verlosen willst.
Sebastian
Ach, du gr..., ja Moment, das ist dein Erstlingswerk, bist du sicher, dass das unter die Menschen ....
Dennis
Ja.
Sebastian
Okay, pass auf, das kürze ich heute ein bisschen ab, aber wir machen ja im Januar,
werden wir ja nochmal in der Unvernunft Live ein bisschen Weihnachtswichteln machen.
Also für die Menschen, die die Sachen zu Weihnachten bekommen haben.
Das heißt, ich verpflichte euch, da in der Sendung anzurufen,
dann reden wir drüber, aber die Sachen werde ich dann irgendwie versuchen für
euch einzutauschen gegen was anderes vielleicht.
Dennis
Okay, sehr gut.
Sebastian
Wir haben uns den Modus noch nicht ganz überlegt, aber okay,
da haut ihr ja aber wirklich was raus hier.
Wahnsinn. Es gibt spendable Menschen, liebes Publikum.
Dennis
Man muss dazu sagen, diese Dinge sind bei uns aussortiert.
Sebastian
Okay, die sind aber benutzt, diese beiden.
Dennis
Die sind benutzt, ja.
Sebastian
Aber die sind auch blitzblank, muss man auch ehrlich sagen. Auch das Gummi, das kann man gut abwischen.
Dennis
Die sind halt auch beide einfach wenig benutzt worden und haben schon Staub
angesetzt und man muss sich auch von Dingen trennen können, wenn man … Du wirst es gleich noch sehen.
Sebastian
Ok, ich leg die jetzt mal an die Seite, das sind die Sachen,
die ich hier liegen lassen darf, aber nicht behalten darf, das ist schon mal gut.
Dennis
Dann haben wir hier noch die, Moment, Moment, Moment.
Sebastian
Ah, mit dem Paracord hast du es. Nochmal zwei, ach zwei.
Dennis
Die haben sogar Namen, bei uns hat jedes Teil einen Namen bekommen.
Sebastian
Ja, das machen wir auch, ach das sind die Kärtchen, die ich hier die ganze Zeit schon
habe. Ich sehe hier gerade ein Bild von eurer Wand.
Ihr habt da so eine wunderschöne Wand, so wie so eine Heimwerkerwand,
wo aber kein Werkzeug hängt, sondern das ganze Schlagwerkzeug,
so 2, 4, 5, 6, *zählt*, bestimmt 25, 30 Sachen, die da hängen.
Und alle haben diese Kärtchen dran.
Claudi
Fast alle, ja.
Sebastian
Ich hab ja zwei Kärtchen, den Zickenzähmer Schmerzlevel 8 und die Giftnudel
4 bis 7, also Schmerzlevel steht immer dran und ich vermute mal, das hier ist
die Giftnudel, das mit der Schlaufe am Ende.
Liebes Publikum, guckt euch die Bilder an, es hat keinen Sinn.
Ich werde Kapitelmarken setzen und da Bilder hinzufügen ohne Ende,
damit ihr da den Überblick behaltet.
Wahnsinn. Und dann auch eine Beschreibung, also wie so eine Setcard.
Okay. Je nachdem wie man ihn verwendet ist, ist es ein angenehmes Beißen oder Brennen.
Also wirklich genau auf dem Kärtchen beschriftet, das ist auch ein laminiert, das Kärtchen, ne [Dialekt]?
Und dass man wirklich genau sieht, was ist es und wozu ist es da.
Wer bestimmt denn, welches, also ich kann mir jetzt vorstellen,
dass sie sagt, ja jetzt ist mal Zeit für Level 7 und dann kann er aussuchen
und seinen Dienst vollbringen.
Claudi
Also wir bauen die Sachen, wir haben jetzt auch ...
Sebastian
Ihr oder er?
Claudi
Sowohl als auch. Also es gibt auch einige Dinge, die wir zusammen gebastelt haben.
Und es gibt auch einige Dinge, die er alleine bastelt, wenn er halt unter der Woche unterwegs ist.
Meine Aufgabe ist es halt ... Das haben wir zusammen gemacht, genau.
Sebastian
Jetzt kommt gleich das nächste Teil hier, Wahnsinn. Jetzt hab ich hier eine
Peitsche in der Hand und alles ist bunt.
Dennis und Claudi
Bei uns ist alles bunt.
Sebastian
Jetzt hab ich hier eine Peitsche, das ist auch, o Gott, wie viel sind denn das?
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, eine neunschwänzige Peitsche,
wo aber die einzelnen Stränge auch wiederum aus Paracord geflochten sind ohne
Ende und am Ende noch ganz niedlich als Puschel. Ist das Paracord?
Dennis
Ja ist Paracord, das ist entkerntes Paracord.
Sebastian
Ok, also neunschwänzige Peitsche, ich hau mal so locker in die Hand.
Welches Schmerzlevel hat die und welchen Namen?
Das ist wahrscheinlich, ich versuch mal zu raten was das ist.
Ich hab hier also zur Auswahl den Pussy-Stopper, nee den Pussy-Slapper,
den Brocken und der kleine ...
Dennis
Dicke.
Sebastian
Der kleine Dicke, hm, das könnte passen. Dann ist das hier definitiv der Pussy-Slapper.
Dennis und Claudi
Nein.
Sebastian
Nein, ok. Was hab ich in der Hand?
Dennis
Das ist der kleine Dicke.
Sebastian
Der kleine Dicke. Okay. Wie kommt denn der Name dazu?
Claudi
*lacht* Wir hatten zuvor noch eine gebaut, allerdings mit nicht im Kern ein Paracord.
Also da sind die Stränge nochmal dicker und da sind die Stränge richtig dick.
Also die sind nochmal fast doppelt so dick wie die jetzt von dem hier.
Und der andere war halt der Dicke und das ist jetzt halt der kleine Dicke.
Sebastian
Das ist Schmerzlevel 5, also ich merke aber, das ist ja Wahnsinn,
auch wie viel Zeit da drin steckt, wie lange baut man an so einem Teil?
Dennis
An so 'ner Whip mit allem drum und dran, so wie ich sie baue,
brauche ich für die ersten zwei Lagen zweieinhalb, drei Stunden und fürs Overlay sechs bis sieben.
Sebastian
Boah, also wirklich so zehn, zwölf Stunden, das ist so, hat man gut zu tun.
Aber es sieht auch geil aus und damit seid ihr auch garantiert,
wenn ihr irgendwie auf 'ne Party geht oder so, das ist ein Hingucker.
Dennis
Ja man muss dazu sagen, dass die Neonfarben natürlich im Schwarzlicht ...
Sebastian
Ja ... *Dennis lacht* das sieht großartig aus. Ich habe kein Schwarzlicht hier,
vielleicht sollte ich das nochmal installieren. Ich habe mich schon mehrfach
geärgert hier keins zu haben.
Da kommt noch mehr aus der Tasche.
Dennis
Ja, das sind jetzt, also wir müssen jetzt nicht über alles reden, aber das sind alles so ...
Sebastian
Also ich nehme einfach mal die ganzen Sachen in die Hand und dann wirklich unterschiedlichste
Sachen und auch immer wieder mit diesem, ich habe mal ein Stück Schlauch,
wo Stahldraht drin ist, also hier so Stahlseil drin ist, was kleines. Mein Gott, au.
Was für große Koffer schleppt ihr denn auf Partys mit hin oder so?
Dennis
Gar keine großen Koffer.
Sebastian
Also ihr braucht eh dieses Spielzimmer, wo soll das auch alles hin?
Dennis
Wir haben ein Platzproblem.
Sebastian
Ja aber so was von. Da hast du noch was, komm gleich her damit.
Alles her damit, es ist ja, also das Podcastsubbie wird das nachher mal alles begutachten sollen und müssen. *Dennis lacht*
Mein Gott und was ist denn das hier, das ist ja auch genial.
Ich hör mal auf zu reden und jetzt kommen wir, allein hier, doch das muss ich
noch mal erwähnen. Auch wieder Paracord, schöner Griff, dann kommen ganz dünne Streifen.
Dennis
Das ist entkerntes Paracord.
Sebastian
Genau und dann am Ende kommt aber nochmal umwickelt und geflochten mit kleinen Kügelchen.
Dennis
Ja genau, da sind Stahlkugeln drin.
Sebastian
Ach Stahlkugeln, das ist dann definitiv der Zickenzähmer.
Claudi
Das ist, da haben wir jetzt die, keine Karte dazu, das ist der, das ist der Megabommel.
Sebastian
Jetzt, ach Gott. *lachen* Ich leg auch ihn hier hin. So, was kommt jetzt noch? Eine Gerte.
Okay, es sieht aus wie eine Gerte, liebes Publikum, es wiegt aber dreimal so
viel und hat am Ende Gummi und ich höre jetzt langsam auf, mir hier mit dem
Ding mal auf die Hand zu hauen, weil die tut langsam weh. *lachen*
Das ist schon heftig, das Zeug, ne [Dialekt]? Komm, noch den letzten.
Claudi
Das ist der Pussy-Slapper.
Sebastian
Okay, unter Pussy-Slapper stelle ich mir was anderes vor, das ist, *Claudi lacht*
wie soll ich das sagen, ich stelle mir einen Schlagstock vor und den presst
man einfach platt, so, also das ist wirklich sehr robust, sehr fest,
aber mal ganz ernsthaft, ihr könnt doch das alles nicht ständig benutzen oder
wie viel Subbies soll man dafür haben, dass das geht, das ist ja Wahnsinn.
Dennis und Claudi
Du hast noch gar nicht alles gesehen, Sebastian. Das wird sehr abwechslungsreich.
Dennis
Also ich will mal so sagen,
für mich war immer, man sieht, ich bin halt ein Handwerker, ich bin ein Handwerker
und ich bastel gerne und für mich war immer so, keine Ahnung,
ich konnte irgendwie nie meine Kreativität ausleben und irgendwann
habe ich was gefunden, wo ich dann doch kreativ werden kann und du siehst das Ergebnis.
Sebastian
Ich sehe es, es ist wunderschön und man sieht da auch wirklich eine Entwicklung,
wie du da auch immer besser und besser wirst.
Also die Stücke sind unterschiedlich, ich sag mal präzise, nicht
dass da Fehler drin sind, aber es wird doch immer präziser.
Dennis
Das wird immer besser, je mehr man davon baut.
Und dann hat das ganze halt einfach darin gemündet, dass wir unser Spielzimmer
eingerichtet haben und ich sag mal viel davon ist halt auch einfach durch uns entstanden.
Wir verbringen da gerne Zeit mit und wir verbringen da Zeit mit zusammen.
Für uns war das, für mich ist das eine Art meine Kreativität auszuleben und
man hat halt immer wieder was Neues und dementsprechend.
Sebastian
Dann muss ich jetzt, also das ist ja, am Anfang hattet ihr ja wirklich zu wenig
Zeit und jetzt habt ihr offenbar einen Luxus, der fehlt vielen. Ihr habt Zeit.
Und da ihr offenbar gemerkt habt, ihr könnt nicht immer spanken und bestrafen
und spielen und ficken, habt ihr nochmal eine Möglichkeit gefunden,
ganz nah am BDSM, am Kink dran zu sein und damit viel Zeit zu verbringen und
dann habt ihr hinterher noch ein neues Spielzeug.
Andere machen Partys und veranstalten Dinge, ihr macht tolle Sachen.
Die Frage ist, wie oft kriegt ihr Aufträge oder wie oft schwatzen euch Leute was ab?
Dennis
Gar nichts.
Sebastian
Ihr gebt nichts her?
Dennis
Also ich gebe, wir geben schon was her. Es ist jetzt am 3.
Dezember, ist so eine kleine Flohmarktveranstaltung, auch was bei Coffee & Cake,
wo man sein altes Zeug loswerden kann und da haben wir auch so ein paar Sachen zusammen
aussortiert, die da weggehen werden, weil sie einfach Staub ansetzen und wie
gesagt, man muss auch einfach, ja, man muss von Dingen trennen,
wenn sie nicht benutzt werden, finde ich.
Sebastian
Ja, es gibt ja auch noch den, gibt es noch irgendeinen Gegenstand,
den würdest du auf gar keinen Fall hergeben, selbst wenn er nie wieder benutzt würde?
Dennis
Ja.
Sebastian
Was wäre das?
Dennis
Für mich persönlich?
Sebastian
Was ist dir so ans Herz gewachsen, da ist völlig egal, wie viel Staub es ansetzt,
das verbindest du mit, das ist so emotional so nah bei dir, das muss bleiben?
Dennis
Das haben wir jetzt nicht hier.
Sebastian
Das macht nichts, die Frage ist ja, was gibt es und warum hat dieser Gegenstand
dieses Alleinstellungsmerkmal?
Dennis
Das wäre für mich zum Beispiel der Dicke.
Weil das für mich, egal wie viel Staub der ansetzt, das war das erste Teil,
was wir im Herbst zusammen noch im Schlafzimmer, da hatten wir das Spielzimmer
noch nicht, zusammen gebastelt haben.
Wo wir dann beide zusammen da gesessen haben und haben Paracordfäden zusammen geflochten
und das wäre was, was ich nie wieder hergeben würde.
Sebastian
Ich stelle mir gerade so die Szene vor, Bugs Bunny und der Kojote und der Kojote
schnibbelt das Gemüse in den Topf, wo der Hase drin sitzt.
Und Claudi, du bist der Hase, der mitschnibbelt und auch nochmal das Feuer anfacht,
damit der Topf, in dem sie sitzt, auch ordentlich kocht. *alle lachen*
So ein bisschen reinreiten tust du dich schon selbst.
Dennis und Claudi
Ja, aber … Spaß machen tut's ja trotzdem. Ja, eben. Es macht uns ja Freude. Es macht uns ja Spaß.
Claudi
Und bei allem, was wir bauen, müssen wir es ja auch ausprobieren.
Dem darf ich ja dann auch lustige Namen geben.
Sebastian
Ach, die gibst du den Sachen?
Claudi
Ja, genau. Das kommt von mir.
Sebastian
Das ist fair.
Claudi
Ja.
Dennis
Nachdem wir sie ausprobiert haben, darf sie sich einen Namen dafür aussuchen.
Sebastian
Also ihr habt wirklich tolle Sachen mitgebracht und ich bewundere das,
weil ich auch handwerklich jetzt nicht so begabt bin.
Dennis
Vielleicht möchtest du ja ein paar Fotos von unserem Spielzimmer sehen, Sebastian.
Sebastian
Ja selbstverständlich, zeigt her. So, auch die, wie gesagt, die Bildergalerie-Funktion,
für die Shownotes kriegt endlich mal die Nutzung, die sie haben soll.
Claudi
Also das hast du ja schon gesehen.
Sebastian
Moment, geh nochmal zurück. Also da haben wir jetzt erstmal ein Kreuz.
Und zwar ein schönes Kreuz.
Und das ist auch schön an der Wand fest und
da an dem Kreuz sind natürlich Aufhängemöglichkeiten, Befestigungssachen.
Ihr habt ein Kreuz zu Hause, schön. Wie sind eigentlich eure Nachbarn?
Habt ihr Nachbarn oben, unten, rechts, links und stört die das?
Dennis
Bis jetzt nicht.
Claudi
Nö, bis jetzt nicht.
Sebastian
Ja, dann hoffen wir mal, dass das so bleibt. Okay, da haben wir ein Kreuz.
Okay, das ist wirklich schön, das sieht auch modern aus. Also das ist nicht
so ein komisches Kreuz, sondern das sieht wirklich moderner aus als in manchen
Studios. Dann ein Käfig.
Wobei eigentlich ist das eine Bar, ne?
Claudi
Das ist das erste Möbelstück, das wir gemeinsam gebaut haben und zwar war das
mein ehemaliger Küchentresen, den hatte ich von den Vormietern übernommen und der stand vorher,
das Spielzimmer war ja vorher mehr so ein Abstellraum, als der Dennis noch nicht
da gewohnt hat und dann war ich da am Ausmisten und stand dann so davor und
hab gedacht, Mensch,
das ist echt die optimale Größe für einen Käfig. Wir hatten kurze Zeit vorher
so ein Wochenende in so einem BDSM-Apartment verbracht, da saß ich dann öfter
im Käfig und fand das ganz nett.
Und dann hab ich gedacht, Mensch das könnte man für einen Käfig umbauen und das haben wir dann getan.
Sebastian
Ist euch gelungen, also es sieht wunderschön aus, da ist dann auch das Fell
auf dem Boden da drin, ein Napf steht drin, [Claudi: Da ist auch eine Tafel] und da stehen Dinge dran,
das kann ich jetzt leider nicht lesen, das scheinen aber Regeln zu sein oder so was.
Oder dann werden ja die Tage gezählt, die du da drin bist und machst immer Striche. *lacht*
Claudi
Ich hatte dann meine erste Zeit, wo ich dann in dem Käfig verbracht habe und
hatte dann halt auch eine Aufgabe, dann da eben was hinzuschreiben.
Sebastian
Wie viel Zeit ist denn optimal in so einem Käfig, weil mal reingesteckt,
dann ist man da drin und dann ist es ja primär erstmal langweilig oder darfst
du das Handy mit reinnehmen?
Dennis
Ach sie hat auch schon mal Schrauben im Käfig sortiert.
Claudi
Ja.
Sebastian
O ja, das ist eine optimale Aufgabe.
Claudi
Also ich bekomme meistens auch Beschäftigung. Wenn ich dann Zeit alleine im
Käfig verbringen soll, dann bekomme ich auch Beschäftigung, wie ich mir die
Zeit da drin vertreiben kann.
Sebastian
Wie lange hast du da schon mal so maximal verbracht? Weil man kann sich da drin
ja auch weder strecken noch legen. Man sitzt da drin, der Kopf ist wahrscheinlich
so ein bisschen eingezogen.
Claudi
Genau, es geht also nur gebückt oder halt sitzend und das längste waren mal
der Nachmittag drei, dreieinhalb Stunden, aber auch mal mit einer kurzen Pause,
also dass ich auch mal raus durfte.
Sebastian
Das klingt realistisch, weil man muss sich ja auch mal ein bisschen recken und
strecken, sonst wird es ja echt eine Quälerei, wobei das kann ja auch mal, naja.
Claudi
Und jetzt sind es oftmals halt auch Wartezeiten, die ich da drin verbringe.
Sebastian
Ja, dann natürlich das.
Um den Menschen zu sagen, wie sie sich das vorstellen solle, es gibt von Ikea dieses schöne
quadratische Kallax-Regal, das sieht aber gar nicht so aus, das sieht besser aus als das, aber auf jeden Fall ein Regal mit sehr vielen Fächern.
Ich zoome mal ein bisschen ran, was haben wir denn da alles.
Wir haben die Gasmaske, da sind diverse Dildos drin, eine Trense sehe ich.
Das ist wunderschön, auch die Beleuchtung so von hinten in direkter Sicht ist
dann, ah, dann habe ich Klemmen glaube ich. Das ist alles perfekt sortiert.
Was ist denn das da unten?
Claudi
Ähm, warte mal was ...
Sebastian
Ja, da wisst ihr selber nicht, was das ist.
Claudi
Ja, das ist so eine Zange. Das ist so eine Kastrationszange.
Dennis
Ein Elastrator.
Claudi
Ja.
Sebastian
Was macht man denn damit?
Dennis
Dann kann man so kleine fiese Gummis ...
Sebastian
Ach, die Dinger. Also ich merke, ihr schafft auch Zeug an.
Und dann unten fängt es dann an mit Kisten, in denen noch mehr ist. *Claudi lacht*
Und dann sehe ich hier auch ein wunderschönes Stahlrohr, wie aus den guten Pornos,
was wirklich unnachgiebig ist und da ist dann auch der Wand angeschraubt,
sodass der wirklich festsitzt.
Meine Herren, Wahnsinn. Und natürlich hier haufenweise Flüssigkeiten, Gleitgel und Zeugs.
Also ich behaupte mal, es gibt Studios, die sind schlechter ausgestattet als hier.
Dennis und Claudi
Definitiv, ja. Wahrscheinlich, ja.
Sebastian
Ich blätter mal weiter, ist das okay?
Dennis und Claudi
Ja, ja, natürlich, mach du nur.
Sebastian
Aber dann, was man auf den anderen Bildern nicht sieht, hier ist dann das Sitzkissen, so ein Hundekissen.
Claudi
Ein Hundebett, ja.
Sebastian
Und dann ist da auch der Boden, da ist so ein bisschen Teppich drauf.
Also es soll schon gemütlich sein.
Und dann hängt hier nochmal, da hängen dann die Seile in unterschiedlichsten Farben.
Also da habt ihr auch wirklich Geschmack. Ich sehe hier nochmal so ein Panorama.
Wie groß ist der Raum, wenn ich fragen darf?
Dennis
15 Quadratmeter.
Sebastian
Da habt ihr ja alles rausgeholt.
Dennis
Ja.
Sebastian
Also da ist ja fast kein Platz mehr zum Spielen. Gibt's einen Bock eigentlich?
Dennis
Ja.
Claudi
Ja, der steht auf dem Balkon. *lachen*
Dennis
Der hatte leider keinen Platz. Aber wir haben Fotos von unserem Stuhl gemacht.
Sebastian
Ihr müsst euch da offenbar noch vergrößern. Aber ich merke, die Sachen sind
von zart und schön und niedlich bis martialisch ist echt alles dabei.
Wahnsinn, was ist denn das, ein Setzkasten, was ist da drin?
Claudi
Unsere Strom, unser Stromzubehör.
Sebastian
Also nur ein bisschen Stromzubehör. So und dann haben wir jetzt hier doch mal einen
Bock. Das ist jetzt auch nicht wegen der Beleuchtung in Lila-Farben.
Claudi
Das ist nicht der Bock, sondern das ist ein Stuhl, wenn du es siehst.
Also das ist tatsächlich auch so in lilafarbenem Leder bezogen.
Und hier gibt es dann halt Befestigungsmöglichkeiten für den Hals und hier oben
für die Hände und dann hier unten auch für die Füße.
Sebastian
Ja und dann haben wir hier nochmal ein Spielgerät. Was ist das, Stahl?
Dennis
Nee das ist Holz.
Sebastian
Das ist Holz, okay. Lässt sich farblich wegen diesem ganzen lila Licht gar nicht so erkennen.
Wahnsinn. Also liebes Publikum, schaut bitte in die Bilder rein. Es ist ein Haufen.
Und also wenn ihr mal pleite seid, dann vermietet einfach dieses Spielzimmer.
Da könnt ihr ordentlich was nehmen.
Wahnsinn. Wirklich Wahnsinn.
Claudi
Das wird auch umziehen, also wenn wir dann ein Zimmer mehr haben,
wird auch das Spielzimmer in das ehemalige Schlafzimmer umziehen,
Dennis und Claudi
was dann ja fast doppelt so groß ist ungefähr.
Sebastian
Ihr müsst auch expandieren, irgendwann braucht ihr nochmal eine zweite Wohnung ne [Dialekt]?
Dennis und Claudi
Nein.
Sebastian
Okay.
Dennis
Deswegen geben wir gerade Dinge ab.
Sebastian
Eine Menge Stuff. Also liebes Publikum, wir haben es hier wirklich mit Menschen zu tun,
die, ihr habt echt eine Leidenschaft dafür, alles rauszuholen. Alles.
Ich muss nochmal fragen, wenn ihr jetzt mal Menschen mit nach Hause bringt,
ein Paar oder so, und denen zeigt ihr ja bestimmt dieses Zimmer, was sagen die denn?
Dennis
Also die meisten, die es bisher gesehen haben, also bisher nur unser Mikki war
jetzt mit im Spielzimmer selbst, der war natürlich ein bisschen,
der wusste gar nicht, wo er hingucken soll.
Sebastian
Ja, das kann ich verstehen.
Dennis
Und die meisten, die es auf Fotos sehen, denken, sagen auch,
boah, das ist aber krass.
Sebastian
Jetzt habe ich schon mit Menschen gesprochen, die haben sich zum Beispiel den
Keller in einen riesen Spielkeller verwandelt und die haben öfter mal das gleiche
gesagt, nämlich wenn man das Spielzimmer erstmal hat, dann nutzt man es nicht.
Dennis
Genau das habe ich auch gehört, aber man muss die Situation dahinter betrachten,
die ist einfach die Wohnsituation, wie sie jetzt gegeben war mit Claudis Sohn in der WG,
der hat ein Zimmer, Claudia hat ein Zimmer und wir haben das dritte Zimmer.
Jetzt bin ich ja mit in diese Wohnung hineingekommen.
Sebastian
Wer braucht schon ein Schlafzimmer, nebenan ein Spielzimmer, ne [Dialekt]? Oder wer braucht schon ein Wohnzimmer, so rum?
Dennis
Ja, es ist halt so, dass der Raum kleiner ist als die anderen beiden Räume und
eigentlich nur eine Abstellkammer war.
Jetzt war es ja auch so, dass ich halt eingezogen bin Anfang des Jahres und
halt auch irgendwo Kram mitgebracht hab.
Sebastian
Aber der ist da ja offenbar nicht drin.
Dennis
Nicht im Spielzimmer. Also ich hab Klamotten, man hat ja Klamotten mitgebracht,
aber vorher hatten wir das halt alles im Schlafzimmer.
Vieles davon, was du jetzt auch schon auf den Bildern gesehen hast, ...
Sebastian
Ja, das wird voll gewesen sein, das ist ja ...
Dennis
Ja. Und deshalb war für uns die Frage, was machen wir jetzt?
Also war für uns in dem Moment, weil das Zimmer ja eigentlich ungenutzt da stand,
das einzige, für was Claudi das Zimmer
benutzt hat, war zum Wäschetrocknen und ansonsten nur als Abstellkammer.
Sebastian
Okay, wo trocknet ihr jetzt die Wäsche? Da ja offenbar nicht.
Dennis
Gelegentlich auch nochmal im Spielzimmer.
Sebastian
Ja gut, da kann man wahrscheinlich, da sind noch Haken an den Seiten,
da kann man noch ein Seil einspannen und dann, naja. *lacht*
Claudi
Wenn der unter der Woche nicht da ist, dann stelle ich da durchaus schon auch
mal den Wäscheständer noch rein.
Sebastian
Okay, Ketzerei.
Dennis
Ja, aber es war halt für uns die einfachste Lösung, dieses Zimmer in ein Spielzimmer
zu verwandeln, damit wir einfach im Schlafzimmer Platz haben für uns.
Und für uns ist das Spielzimmer ja nicht nur ein reiner Raum zum Spielen,
sondern wir verbringen da auch einfach so Zeit drin.
Wir sitzen da drinnen und basteln samstagnachmittags was, sonntagsnachmittags
was zusammen, wenn wir nicht spielen.
Dennis und Claudi
Wir sitzen manchmal da drinnen und hören Musik und hören die Kunst der Unvernunft
Dennis
und trinken was dazu, rauchen eine Zigarette auf dem Balkon und …
Sebastian
Achso, der Balkon ist an dem Zimmer dran.
Dennis
Wir haben zwei.
Sebastian
Ah, sehr gut. Ja, also das ist aber wirklich, wenn man Zeit und beide Bock haben,
was man auch alles erschaffen kann und das in einem Jahr.
Dennis
Naja, das Spielzimmer hab ich
in acht Tagen, da gab es so einen kleinen Unfall mit, ich hab ...
Sebastian
Ach, das ist das, wenn der Baumarkt nicht weit genug weg ist und man hat Zeit.
Dennis
Ne, ne, da gab es einen ganz anderen Unfall. Wir haben das Spielzimmer umgebaut,
da kam neuer Boden rein, Wände gestrichen und so weiter und dann die Möbel aufgebaut
und ich hab dann die Sockelleisten festgemacht und beim Sockelleisten anbohren
hab ich leider ein Heizungsrohr getroffen.
Und es gab eine kleine Überschwemmung und dann musste ich erst noch zu meinem
Bruder fahren, weil der ist Heizungsbauer und das Zeug zum Reparieren holen
und die Wand aufkloppen und dann wieder verputzen und so, also sonst wäre ich
innerhalb von einem Wochenende fertig gewesen. *Sebastian lacht*
Und so hab ich ne Woche gebraucht.
Sebastian
Okay, wow. Ihr beiden, du hast eben noch einen Namen gesagt, Mikki war's.
Darüber mag ich nochmal sprechen und dann müssen wir ja auch langsam zum Schluss
kommen. Wer oder was ist Mikki?
Dennis
Mikki ist jetzt unsere dritte Person im Bunde, mit der wir spielen.
Sebastian
Okay, wie seid ihr denn zu Mikki gekommen?
Also das Spielzimmer gezeigt, wollt nicht mehr gehen. *lacht*
Dennis
Nein, das ganze ging so los, dass wir, ich beim Spielen immer wieder,
ja keine Ahnung, ich hab halt manchmal komische Ideen. Ich bin manchmal ein bisschen verrückt.
Sebastian
Ich widerspreche da nicht. *lachen*
Dennis
Irgendwann kam ich auf die grandiose Idee, weil ich die Claudia auch gerne fordere,
zu sagen, so pass mal auf, lass dir mal was einfallen, was du mal als aktiver Part spielen willst.
Sebastian
Ah. Mhm.
Dennis
Dann hat sie sich was einfallen lassen, durfte das auf einen Zettel schreiben,
wie wir das halt so machen.
Du siehst, mit Schreiben haben wir es, Zettel schreiben, Karten und so weiter.
Sebastian
Braucht noch eine Registratur im Spielzimmer.
Dennis
So ungefähr. Ja auf jeden Fall hat sie das dann auf den Zettel schreiben dürfen und das einzeln
in einen Briefumschlag stecken dürfen.
Und irgendwann hab ich gesagt: hol mal den Briefumschlag raus.
Okay? Dann sag ich: jetzt setz du das Ganze um.
Sebastian
Da hast du gedacht mit ihm, okay?
Dennis
An mir, ja.
Sebastian
Okay. Und wusstest du, was da drauf steht?
Dennis
Nein.
Sebastian
Wir verraten es offenbar noch nicht.
Dennis
Bei mir war der Hintergrund der,
dass ich gerne auch aufzeige, auch bei der Bastelei zum Beispiel,
ich bastel ja auch Möbel selber, wie du gesehen hast und so weiter,
dass auch der Gegenüber sieht, was da dahinter steckt.
Top und Dom sein hat auch was mit Arbeit zu tun, man muss sich was einfallen lassen.
Sebastian
Du wolltest ihr eine boshafte Lektion erteilen, das ist auch nicht schlecht.
Ich hab jetzt gedacht, okay, jetzt hast du vielleicht doch nach unten wiedergefunden
so ein bisschen, aber nein, das ist Boshaftigkeit.
Dennis
Ja, genau. Und ich dachte eigentlich, dass sie an der Aufgabe kläglich
scheitert, ist sie aber nicht.
Sebastian
Okay, jetzt mag ich aber wissen, was stand denn drauf?
Das sagt ja auch was darüber aus, wie er dich über die Monate getriezt hat. *lacht*
Claudi
Was stand denn da drauf? Da muss ich echt nochmal überlegen.
Also ich hab mir dann natürlich so einen kleinen Ablauf, also so einen Ablauf
für so eine kleine Session aufgeschrieben.
Da war natürlich, wir hatten das Spielzimmer zu der Zeit noch nicht,
das war alles noch im Schlafzimmer.
Und da hatten wir solche Haken in der Wand, wo er mich dann mit Seilen als fixiert hat.
Das hatte ich dann übernommen, dass ich ihn da halt dann eben fixiere.
Und dann eben ein bisschen was mit Strom.
Wir hatten noch so ein Tensgerät damals, also noch nicht das richtige Estim,
sondern noch so ein Tensgerät,
was ich dann eben auch platziert habe. Entsprechend auch wie Klammern dann an
den entsprechenden Stellen und ja, halt so ein bisschen was Kleines,
so eine Anfängersession halt, mit ein bisschen Spanking dabei,
Klammern, Augen verbinden, Zunge so.
Sebastian
Und das hast du mit ihm umgesetzt?
Claudi
Und das habe ich mit ihm umgesetzt, ja.
Sebastian
War er da bereitwillig dabei oder hat er ständig Kommentare gegeben?
Claudi
Nein, hat er nicht. Also er hat sich voll drauf eingelassen.
Also wenn er auch was sagt und was vorschlägt, dann lässt er sich auch voll drauf ein.
Also dann ist er da nicht so, dass er da ständig zurück in die Rolle fällt,
sondern er hat mich dann wirklich einfach machen lassen.
Und wir haben dann hinterher drüber gesprochen.
Sebastian
Wie war es denn, Dennis, du hast das jetzt umgesetzt, hast aus einem pädagogischen
Grund heraus, aber hat es dir gefallen?
Dennis
Mir hat gefallen, dass es ihr Spaß gemacht hat.
Sebastian
Ja, okay, das sagst du jetzt hier, aber komm, hat's dir gefallen?
Dennis
Nein. *Claudi lacht*
Nein, es hat keinen Spaß, also mir hat gefallen, dass es ihr Spaß gemacht hat
und dass sie Spaß daran hatte, aber es hat irgendwie emotional für uns beide
nicht so richtig funktioniert.
Sebastian
Das ist dieses Gefühl, irgendwas ist hier falsch.
Dennis
Genau.
Claudi
Genau.
Dennis
Genau das. Okay.
Claudi
Und das war eben auch bei mir das, ne [Dialekt]?
Sebastian
Aber du hast Blut geleckt, Claudi.
Claudi
Ja, also ich muss sagen, ich fand das interessant. Es hat mir durchaus auch
Spaß gemacht, ihn da so ein bisschen zu triezen, mal so ein bisschen was heimzuzahlen.
Aber gefühlsmäßig, weil das D/S, also ich sag mal dieses Machtgefälle ist ja schon da bei uns.
Im Alltag merkt man das natürlich nicht so. Wir leben auf Augenhöhe,
wir sprechen auch alles gemeinsam. Aber im Spiel ist das einfach so.
Entweder bin ich bereit, mich einem Menschen irgendwo zu unterwerfen oder ich bin es halt nicht.
Und deshalb hat dieses umgedrehte Spiel bei mir nicht funktioniert.
Da hat der Kopf einfach nicht so richtig mitgemacht.
Sebastian
Okay, ist ja völlig in Ordnung, aber trotzdem hat er jetzt natürlich schlafende
Hunde geweckt, so ein bisschen hab ich das Gefühl.
Claudi
Genau.
Sebastian
Und dann ist ein Mikki eine Lösung, also erstmal Mikki Grüße,
du wirst es bestimmt hören.
Claudi
Mit Sicherheit.
Sebastian
Du müsstest das vielleicht dann selber mal hier erzählen, aber jetzt bleiben
wir erstmal bei euch beiden.
Claudi
Ja und dann haben wir halt immer wieder geschrieben, wir haben das auch so ein
bisschen in unser Profil rein, dass ich auch so ein bisschen meine dominante Ader entdecke.
Und irgendwann hat uns der Mikki dann halt mal geschrieben und dann sind wir was trinken gegangen,
haben uns kennengelernt und sind da jetzt auch so grad ein bisschen in der Anfangsphase,
dass wir ihn da so ein bisschen mit rein ins Boot nehmen und wo ich mich dann
eben ein bisschen ausprobieren kann mit Hilfe und Anleitung.
Sebastian
Das ist jetzt natürlich so ein Punkt, also ihr habt mir ja gesagt,
das ist ein sehr sexuelles Spiel.
Jetzt kommt da noch jemand dazu. Welche Grenzen im Umgang und welche Wünsche
und auch Anforderungen habt ihr da definiert, damit das auch für euch gut funktioniert?
Weil wenn man eine Beziehung öffnet, das hat mir Sonne mal gesagt,
es rumpelt dann ja doch immer alles nochmal so ein bisschen durch.
Und da muss man ja auch gucken, wie man sich da verständigt und wie das alles klappt und funktioniert.
Zum Beispiel seid ihr immer dann zu dritt oder Claudi, bist du dann mit ihm eher alleine?
Was habt ihr für euch besprochen, dass das für euch drei funktioniert?
Dennis
Also ich fang jetzt mal an das zu erklären. Das ganze war für uns ...
so ein Thema, dass der Mikki einfach, ja der hat sich halt, das hat sich so ergeben.
Also der hat uns angeschrieben, wir haben uns mal mit ihm getroffen und wir
waren uns sympathisch und wie das halt so ist.
Jetzt ist bei uns halt das Problem, dass Claudis Sohn noch da lebt und das für
ihn jetzt eh, wenn wir beide da jetzt schon, wenn da jetzt noch eine unbekannte
dritte Person, also das kann schon mal gar nicht funktionieren.
Also geht das eh nur, wenn der Sohn nicht da ist.
Ansonsten ist das eh tabu und jetzt gab's die Gelegenheit zur
BoFeWo, haben wir den Mikki gefragt, ob er mit uns hingehen will.
Und wir haben ihn mitgenommen und danach haben wir ihn gefragt,
ob er noch mal mit zu uns nach Hause gehen will, weil wir sturmfreie Bude hatten
und ja, dann haben wir mal zu dritt gespielt.
Sebastian
Wer hat denn wen dominiert? Also gab's die, es gibt ja die, auch da wieder Militär,
es gibt ja dann die Hierarchie, die war's auch, ja?
Dennis
Ja.
Sebastian
Das heißt, du, Dennis, hast Mikki nichts zu sagen?
Claudi
Doch, also Mikki steht praktisch unter, also Hierarchie ist natürlich Dennis, ich, Mikki.
Das heißt also ich spiele mit ihm, das ist praktisch ja mein Spielzeug,
wenn du das mal so nennen willst und er hat aber im Endeffekt das letzte Wort.
Aber vorrangig ist der Mikki halt eben für mich da,
dass ich meine dominante Ader halt ausleben kann und das ist für ihn auch okay,
weil das ist auch das, was er sich gewünscht hat.
Er hat sich gewünscht, diese Rolle, er möchte das.
Dennis und Claudi
Auch die Dynamik so, wie sie jetzt ist, hat er sich gewünscht.
Claudi
Und ist damit auch, ja, genau.
Dennis
Wir haben uns von Anfang an aber auch klargestellt, wie das laufen soll.
Dass ich da nicht außen vor bin, sondern dass ich da immer mit dabei bin.
Das funktioniert auch wunderbar, muss ich sagen, zwischen uns zu dritt.
Sebastian
Genau, das ist ja jetzt noch relativ frisch, ne [Dialekt]?
Dennis
Ja.
Sebastian
Also da müsste man jetzt nochmal so ein kleines Update nachfassen,
um mal zu schauen, was und wie sich da entwickelt.
Dennis
Ja, die Situation für Mikki ist gerade persönlich nicht so einfach,
aber gerade wenn auch dann bei uns die Situation besser ist,
dass wir nur noch zu zweit sind in der Wohnung und das Spielzimmer umgezogen
ist und wir mal renoviert haben.
Da steht halt jetzt auch noch ein bisschen Arbeit an demnächst.
Sebastian
Natürlich, das Zimmer muss ja umziehen, alles abreißen, das wird wieder eine
Menge Arbeit werden, genau das Loch da zu setzen, wo das Heizungsrohr auch wirklich
ist, dass man das auch trifft, *lachen*
damit man sich dann nochmal eine Woche Urlaub nehmen kann, damit man richtig alles abreißen kann.
Ich kenne diese Vorwände, dass man irgendeinen blöden Fehler gemacht hat,
damit man dann ein bisschen größer planen kann.
Da lade ich Mikki einfach mal ein, da kann ich das jetzt auch mal wunderbar
erwähnen, es gibt ja seit ein paar Monaten die Blog-Funktion für Podcast-Folgen,
und ihr schreibt ja offenbar gerne.
Das heißt, wenn ihr da Updates habt und auch, wenn Mikki mal was schreiben möchte,
ihr könnt unter dieser Folge Updates drunter schreiben, den kann das Publikum
dann auch heute, morgen, in Jahren nachlesen,
wenn sich da was entwickelt oder verändert, kann man schriftlich einfach mal
festhalten und ihr könnt sogar pro Blog-Eintrag ein Bild hinterlegen.
Dennis
Oh, cool.
Sebastian
Also wenn ihr mögt, könnt ihr da nochmal ein Update reinpacken, dann lassen wir die Sache sich aber erstmal ein bisschen entwickeln,
aber ich find's spannend, dass Dennis, dass du auch gesagt hast,
jetzt muss sie mal probieren, ja deine Motive waren jetzt nicht besonders unbefleckt, aber gut,
aber es hat sich was Neues draus entwickelt, das heißt ihr seid da beide noch
so, doch open minded, dass ihr sagt, das kann sich noch entwickeln.
Und das ist jetzt so meine Frage, wenn wir jetzt mal, tun wir doch mal so,
wir spulen mal zwei, drei Jahre in die Zukunft vor.
Was wollt ihr erleben? Was soll passieren? Was möchtet ihr anschaffen? Was soll werden?
Dennis
Boah, das ist bei Menschen wie uns glaube ich nicht so einfach,
weil wir uns relativ, man fasst ja, was heißt einen groben Plan?
Man hat Ideen und inwieweit sich das umsetzen lässt, ist ja immer eine andere Frage.
Aber ich hab keinen strukturiert festen Plan, so das, das, das, das, das, das.
Sebastian
Ich glaub, Claudi hat schon Ideen, ne [Dialekt]?
Claudi
Ja, ich finde, ich hatte ja letztens mal die Gelegenheit, mal so kurz anzufühlen ... *lacht*
Sebastian
Okay, liebes Publikum, ihr könnt das nicht sehen, die Mimik von Dennis gerade.
Das ist so ein, um Gottes willen, das ist so, gerade war jetzt
der Blick, um Gottes willen, der schlimme Steuerbescheid kam.
Okay, jetzt erzähl, ich bin sehr gespannt.
Claudi
Genau, wir haben ja bei Coffee & Cake, es sind immer einige da mit diesen ganz langen Bullwhips.
Und ich finde einfach diesen Anblick immer sehr faszinierend,
wenn die dann ihre Bullwhips auspacken. Und ich hatte letztens mal einfach mal
gefragt, ob ich nicht das einfach mal ausprobieren darf, wie sich das anfühlt.
Und das wäre schon so was, was
ich gerne auch noch ein bisschen vertiefen wollen würde. Irgendwann mal.
Sebastian
Heißt, er muss jetzt welche bauen oder er muss lernen, damit umzugehen?
Claudi
Ja, das kann er sich dann selber aussuchen. *lacht*
Dennis
Ja, ich hab extra aus dem Grund, weil diese Dinger so unberechenbar und so schwierig
zu beherrschen sind, angefangen die Dinger zu bauen, weil die leichter zu beherrschen sind.
Sebastian
Ja, du wirst gefordert.
Dennis
Ich seh's schon, ja.
Sebastian
Also ich kann dir auch aus eigener Erfahrung sagen, das ist ganz schön mal in
die Natur zu gehen, sich irgendein Bäumchen auszusuchen und versuchen einzelne
Blätter abzuhauen vom Baum.
Es ist erstaunlich wie oft das nicht gelingt, aber wenn es gelingt,
ist es ein tolles Gefühl, wenn man sieht, ach guck mal, da will ich hin treffen und da trifft man,
allerdings auch bei mir ist die Erfolgsquote noch nicht ausreichend,
aber es gibt da wirklich Menschen, die das virtuos beherrschen, das ist der Wahnsinn.
Dennis
Ja, ich weiß, davon haben wir jetzt auch schon ein paar gesehen und ich muss dann immer
sagen, ich weiß nicht ob der, keine Ahnung, ich bin mir da noch nicht ganz so sicher.
Erstmal ob ich eine gebaut kriege, ist ja eine Frage. Die andere Frage ist,
ob ich dann damit umgehen kann, ist die andere.
Dennis und Claudi
Mal sehen, was die Zukunft so bringt. Mal sehen. Mal sehen.
Dennis
Es gibt da ja auch so jemanden in Karlsruhe, der auch öfter mal auf Veranstaltungen
ist, der die Dinger selber baut und da auch Kurse mit gibt.
Vielleicht. Vielleicht. Vielleicht.
Claudi
Und dann, was wir natürlich im neuen Spielzimmer auch haben werden,
ist ja auch eine Aufhängung, die du ja planst.
Dennis
Ja, endlich.
Claudi
Die Decken sind nicht so toll bei uns.
Und dass man vielleicht auch mal so einen Deckenhängebondage ausprobieren kann.
Genau, also solche Dinge. Aber vorrangig, das ist für uns das Wichtige,
dass wir weiter Spaß an dem haben, was wir tun.
Und auch immer wieder Neues entdecken.
Dennis
Und sehen, wo uns das hinführt. Wie gesagt, wir haben da keine konkreten ...
Ja, solche Dinge wie jetzt mal, dass endlich die Traverse steht,
dass ich endlich mal was mit Hängebondage machen kann,
wovon ich jetzt schon länger träume, aber bei uns in den abgehängten Decken,
Deckenhaken, schwierig.
Sebastian
Ja, das lässt sich aber alles lösen.
Dennis
Ja, deswegen ja.
Sebastian
Im Zweifel müssen halt sehr viele Balken oder Traversen ins Haus, irgendwas geht immer.
Dennis
Genau deswegen ja.
Sebastian
Im Zweifel, was ist, über euch wohnt auch jemand, ja?
Dennis
Nein, wir wohnen ganz oben.
Sebastian
Ja wunderbar, dann kann man ja eigentlich auch dann die große Stahlplatte auf
den Dachboden legen und da einhaken. Es gibt Möglichkeiten.
Gut. Okay, ihr zwei.
Wahnsinn. Ja, da die Uhr so tickt, ich habe noch ein paar Shorts aufgeschrieben.
Dennis
Gut.
Sebastian
Die würde ich euch jetzt mal hinwerfen. So als kleines, wo ihr einfach kurz drauf antworten könnt.
Auch jeder, entweder gemeinsam oder beide einzeln. Das könnt ihr euch jeweils
überlegen. Es sind auch gar nicht so viele, aber das sind einfach diese kleinen
Begriffe, die mir während der Aufnahme jetzt aufgefallen sind,
wozu ich nochmal was hören möchte von euch beiden.
Fangen wir mal an, Nummer eins Körperkontakt.
Claudi
Ja, ganz wichtig bei uns, brauchen wir auch ganz viel, verbringen wir am Wochenende
mit ganz viel Körperkontakt.
Wenn er da ist, dann können wir kaum die Finger voneinander lassen.
Sebastian
Sessionlänge.
Dennis
Schwierig. Von Stunde bis fünf Stunden.
Sebastian
Wie oft?
Dennis
Wir versuchen oder ich versuche mir für jedes Wochenende was einfallen zu lassen.
Sebastian
Ich füge nochmal spontan hinzu, Sessionplan.
Claudi
Nein.
Dennis
Naja, Plan würde ich es nicht nennen. Es ist eine Idee. Es sind Dinge,
die ich gerne umsetzen möchte.
Ja, wie das halt so ist. Man kann ja das Rad nicht neu erfinden.
Dinge, die man mal gesehen hat, die man vielleicht mal umsetzen möchte.
Spielzeug ausprobieren.
Ja. Was basteln, um es auszuprobieren. Also ich versuche mir einfach für jedes
Wochenende was einfallen zu lassen für eine Session. Also ich habe keinen,
ich plane das nicht durch und schreibe dann auf, was ich da mache oder was,
aufschreiben ist ja ihr Job, nicht meiner.
Aber ich habe so eine grobe Idee, was ich machen will und dann schauen wir mal, was daraus wird.
Sebastian
Da möchte ich von euch beiden separat was hören. Fehler.
Claudi
Ja, wenn ich einen Fehler mache, dann tut er meistens weh. *lacht*
Entweder körperlich oder auf andere Art und Weise eben.
Sebastian
Wenn er Fehler macht?
Claudi
Bekommt er das auch gesagt. Also wir reden ja natürlich dann drüber,
wir reden nicht in der Session, das machen wir nicht.
Ich signalisiere dann zwar schon, wenn jetzt wirklich was passiert ist,
was nicht sein sollte, er spürt das auch immer recht schnell,
das muss man auch dazu sagen.
Und wir reden dann danach drüber.
Und er ist da immer offen und macht sich dann eben auch Gedanken,
wie wir in Zukunft das vermeiden können, dass das passiert.
Dennis
Wär ist schon fehlerfrei? Ich bestimmt nicht.
Sebastian
Okay, keine konkreten Beispiele. Okay, Spuren.
Dennis
Gern gesehen.
Claudi
Ja.
Sebastian
Dazu gehört Pflege.
Dennis
Ja.
Claudi
Genau, die Pflege, die Aftercare-Pflege ist sein Job.
Dennis
Einer, den ich gerne übernehme.
Claudi
Ja.
Sebastian
Okay, dann mal so was zu Mind-Dingen: Halb voll oder halb leer?
Dennis
Immer halb voll.
Claudi
Immer. Positiv.
Dennis
Immer halb voll.
Sebastian
Was auf gar keinen Fall?
Dennis
Nadeln, Tacker, alles was in diese Richtung geht.
Sebastian
Vorspiel.
Claudi
Ist sehr D/S-lastig.
Dennis
Halt, Kühlschrank, ab ins Schlafzimmer oder Spielzimmer.
Sebastian
Sehr direkt, ja. *lachen*
Okay, dann habe ich noch so ein Entweder-Oder. Das gilt für beide. Nackt oder Reizwäsche?
Dennis
Muss es Entweder-Oder sein?
Sebastian
Du kannst ja nicht gleichzeitig Reizwäsche tragen und nackig sein.
Claudi
Nein, aber du kannst am Anfang Reizwäsche tragen und dann nackig sein.
Ja, also ein bisschen was fürs Auge muss schon dabei sein.
Dennis und Claudi
Ja.
Sebastian
Okay, ich lass das mal so gelten. Liebes Publikum, das waren die Shorts.
Ich werde allerdings mir von einem anderen Podcast diese lange Entweder-Oder-Liste
mal ausleihen und werde das in zukünftigen Folgen mal versuchen zu machen,
das war nämlich ganz lustig gerade.
Ihr beiden. Wahnsinn. Also nicht nur, dass ihr heute viel Auto gefahren seid
und hier Geschenke dagelassen habt, sowohl für mich als auch fürs Publikum.
Ich muss mal überlegen, mit welchem Modus ich das am besten hinkriege.
Vielleicht, das wäre vielleicht auch eine Idee, wenn man die Schätzfrage
im Dezember macht, ob man da vielleicht diese zwei Dinge mit dazu packt.
Das muss ich mit euch nochmal besprechen in Ruhe.
Ich fühle mich beschenkt, ich habe gestaunt über Dinge und ja Handwerkskunst, aber ich habe auch
euch beide jetzt echt kennengelernt mit diesem Mindset, da wird probiert,
da wird experimentiert und irgendwie habt ihr beide jeweils knapp 20 Jahre gebraucht, euch zu finden,
aber als ihr euch gefunden habt, da hat's geknallt und ihr habt die Ressourcen
und die Zeit und auch die Motivation, BDSM wirklich tief und innig miteinander auszuleben.
Und ihr probiert aus, ihr macht und tut und ihr müsst das alles gar nicht so
explizit beschreiben, man merkt an dieser liebevollen Kleinteiligkeit,
wie diese Bücher geschrieben sind, wie die Sachen geflochten sind,
wie dieses Zimmer eingerichtet ist.
Für mich schreit ihr beide immer so, ich liebe dich, du bist mir wichtig,
komm lass uns Dinge mit Wehtun machen.
Also scheinbar und oft und viel und ich hoffe und wünsche euch beiden,
dass das niemals aufhört und dass ihr
da einfach unfassbar viel fühlen und entwickeln könnt und machen könnt.
Und ob ihr dann die Wohnung neben dran und oben drüber noch dazu mietet oder irgendwann
doch ein Häuschen auf dem Land braucht, weil der ganze Kram nicht mehr unterkommt,
ganz ehrlich, das wird sich alles zeigen und entwickeln, aber wunder-, wunderschön.
Also ich bin gerade sehr happy, euch kennenlernen zu dürfen,
weil ihr für mich einfach so einen natürlichen Umgang mit dem Ganzen gefunden
habt. Da kommt zwar Protokoll rein und ein bisschen Papierkram, noch dies und
das, aber alles so ein bisschen dann doch spielerisch.
Also ich glaub ihr nehmt das gar nicht zu sehr ernst und das ist so das,
wie ich jetzt mal versuche, euch zu beschreiben, aber eigentlich habt ihr das
die letzten zweieinhalb Stunden viel besser beschrieben als ich je könnte.
Ich kann nur sagen vielen Dank, dass ich da mal drauf schauen dürfte.
Dennis
Gerne, gerne. Das haben wir gerne gemacht.
Sebastian
Ja und jetzt, ich werde jetzt gleich dem Podcastsubbie Bescheid geben,
die hat da unten nämlich in der Küche eine, ich riech sie schon eventuell,
eine Lasagne gebastelt.
Die werden wir uns gleich gönnen, dazu ein schöner Gin Tonic oder irgendwas
anderes, wir werden noch was finden.
Wir haben jetzt einfach einen wunderschönen Abend, lassen es ein bisschen krachen
und dann müsst ihr morgen früh Auto fahren, aber das interessiert uns alle erst morgen früh.
Dennis
Genau.
Sebastian
Nochmal, vielen, vielen Dank. Ich freue mich, dass ich die Folge aufnehmen konnte
mit euch und hoffe, dass es das eine oder andere Update von euch gibt.
Liebes Publikum, kunstderunvernunft.de, da findet man auch eure beiden Profile,
und wenn ihr das freischaltet, kann man euch auch da direkt anschreiben oder
eure Profile woanders finden,
dass Menschen mit euch da in Kontakt kommen können. Ich würde es euch wünschen.
Und ja, dann haben wir es geschafft. Eigentlich könnten wir noch ewig weiter reden.
Claudi
Und wir sagen auch vielen, vielen Dank, dass wir hier sein durften.
Es war eine tolle Reise, so spontan und jetzt übers Wochenende.
Wir hören immer wieder gerne deinen Podcast und sind ganz arg froh,
dass wir jetzt hier sein durften.
Sebastian
Ja, das sind ja immer die Gäste, die toll sind und eben auch ihr.
Vielen Dank, macht's gut und liebes Publikum bis zum nächsten Mal. Tschüss.
Dennis und Claudi
Tschüss.