Unvernunft Live 12.10.2023 - Spielen mit Unbekannten

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Sebastian Hallo und guten Abend zur Unvernunft live am Donnerstagabend. Herzlich Willkommen zur Live-Folge Nummer 1-2-3. Also 123. Und ja, schön, dass ihr da seid. So viele von euch auch noch. Ich bin begeistert. Und das wird heute ein spannender Abend, weil heute gibt es einfach ganz viel zu erzählen neben dem Thema. Und für die Menschen, die neu dabei sind, erkläre ich einmal ganz kurz, wie das hier funktioniert. Nein, nicht ganz. Ich begrüße erstmal alle Menschen. Hallo lieber Chat und liebe neue Menschen im Chat, das sind ein paar, ganz toll. Mir gegenüber sitzt das Podcastsubbie. Sie kann jetzt irgendeine Miene machen. Ich glaube, sie streckt mir die Zunge raus. Ich glaube, es hackt. *lacht* Und der Tonmeister, der wird sich erst später anschließen. Das heißt, heute muss es erstmal ohne ihn gehen. Aber der hat ja auch das ganze letzte Wochenende mit uns getonmeistert. Da darf er auch mal ein paar Minuten später ... immer diese Brotjobs, wozu sind die eigentlich gut? Ja, ich stelle mich auch nochmal vor. Mein Name ist Sebastian Stix, ich leite hier durch den Abend und bei der Unvernunft Live sprechen wir über ein Thema. Und ja, dann bin ich auf euch angewiesen, denn ich möchte gerne mit euch über das Thema sprechen. Wie sind eure Erfahrungen dazu? Was habt ihr dazu zu erzählen, zu sagen? Und ja, dann haben wir einfach einen netten und schönen Abend und vielleicht machen wir dann nachher noch ein bisschen Postshow, die dann nicht aufgenommen wird. Ja, was haben wir denn? Erstmal ein Rückblick zum Thema Sinnesentzug. Da gibt es nicht viel zu sagen, da gab es weder Kommentare, noch habe ich da irgendwie direktes Feedback bekommen. Ich kann aber einmal das Ergebnis der Umfrage, die ich bei Spotify mache, verlesen. Da kann man ja inzwischen immer mal so eine Frage stellen und da können Menschen was anklicken und da war einfach die Frage: Sinnesentzug, Punkt, Punkt, Punkt, „gehört dazu„, „ist manchmal fein„, „ganz selten„ oder „okay„ oder „auf keinen Fall„ und die meisten Menschen sagen „manchmal fein„, nämlich 60 Prozent, 30 Prozent sagen „gehört unbedingt dazu„ und ja, die anderen unter ferner liefen. Okay, bevor es heute aber so richtig losgeht. Ganz wichtiger Punkt, ich mag euch noch einen kleinen Rückblick geben vom letzten Wochenende, denn das war für mich ein Highlight und wenn ihr dabei gewesen seid, dann war es zumindest strapaziös für euch, denn wir drei waren ja auf der BoFeWo und haben dort eine Folge aufgenommen und für mich war das das allererste Mal vor einem Publikum, also vor Menschen, die man auch ansehen kann und die mitten im Raum sind und trotz wirklich schwieriger Akustik-Situation und ich, dem Deppen, der irgendwie sagt, mach mal 90 Minuten, die werden schon sitzen bleiben. *lacht* Es war großartig und ich mag euch dazu mal was kleines einspielen, denn das ist so beim Schneiden jetzt hier mein persönlicher Gänsehaut-Moment gewesen und den mag ich euch einfach mal da lassen.
Einspieler BoFeWo Hallo am Samstag auf der BoFeWo, hallo! *Applaus und Jubel aus dem Publikum* Wow, ich stehe das erste Mal auf einer Bühne und ich stelle mich erst mal vor, gibt es Menschen, die nicht wissen, was hier los ist? Mal Hand hoch. Niemand, verdammt. Ich wollte jetzt 10 Minuten erklären, was wir hier machen, um Zeit zu überbrücken. Also, mein Name ist Sebastian Stix, ich mach die Kunst der Unvernunft. *Publikum lacht und applaudiert*
Sebastian Okay, also ihr merkt schon, das ist also der Moment mal des Jahres gewesen für mich, Wahnsinn und so ein gutmütiges Publikum, es war großartig, deshalb ganz, ganz vielen lieben Dank, dass viele von euch da waren und das ganze Ergebnis wird es dann in circa anderthalb Wochen zu hören geben, nämlich, ich guck gerade, am 23. Oktober wird das ganze im Podcastfeed veröffentlicht. Ich habe wirklich im Schnitt ein kleines Massaker veranstaltet. War einfach schön. Ich kann, nein, ich will gar nicht zu viel sagen, aber ich muss noch einen Menschen so ein bisschen grüßen. Wo ist er denn? Ich habe eine Notiz dazu gemacht, denn ich meine, man fährt nach Mittelhessen und da trifft man irgendwelche Leute auf der Messe und unterhält sich hier und da einfach ein bisschen und dann trifft man auch einen Menschen, der mit dem Ort zu tun hat, an dem das Podcastsubbie und ich uns vor vielen, vielen Jahren kennengelernt haben. Und dann kommt man auch noch zufällig darauf in so einem Viertelstundengespräch, dass das so ist, dass wir also quasi da irgendwie ein bisschen gemeinsame Verbindung haben. Ich glaube, Gabriel hieß der Mensch, ich bin grad nicht ganz sicher, weil so viele Namen, Entschuldigung, wenn ich dich da falsch zuordne, aber auch das wieder, es ist einfach eine kleine Welt und man trifft sich und sieht sich immer wieder. Und war einfach Klassentreffen, war ein wunderbares Wochenende. Ja, das musste ich jetzt einfach mal alles erzählen und das habe ich hiermit getan. Aber nochmal vielen Dank für diesen wunderbaren Gänsehaut-Moment und ich glaube wir haben jetzt hier alle Blut geleckt und jetzt können wir überlegen, was kann man denn machen, denn eins ist bewiesen, ich kriege den Mund auf und das, da war ich ehrlich gesagt nicht sicher. *lacht* Gut, so viel zum Thema Eigenlob und Eigenwerbung und was da alles zugehört. Aber es gibt heute Abend ein Thema. Und zwar das Spielen mit Unbekannten. Wie immer habe ich eine kleine Einleitung dazu geschrieben. Denn ja, was ist das überhaupt mit Unbekannten? Naja, das Podcastsubbie und ich, wir sind eingespielt. So richtig eingespielt. Wir wissen, wie der andere reagiert, wir wissen, was wir tun und haben viele Gespräche geführt, denken gemeinsam auf neuen Ideen und Erfahrungen herum. Ja, wir kennen uns einfach. Spannend, macht Spaß, aber dann ist da nochmal diese Unbekanntwelt. Wenn man sich nicht kennt, wenn man spontan auf einer Party mit einer Person spielt, wenn man auf einem Stammtisch irgendwie anfängt miteinander rumzutüddeln und man weiß aber im Grunde gar nichts über das Gegenüber. Man hat da quasi eine Blackbox, sowohl als Top als auch als Sub, man muss dann in dem Moment irgendwie versuchen miteinander auszukommen. Es kann auch sein, Thema verleihen und verliehen werden, also das Thema O, auch da sind die Menschen unbekannt. Man kennt sie vielleicht mal ein bisschen vom Hallo sagen, hat vielleicht auch mal Gespräche geführt, aber im Grunde, man weiß nicht viel voneinander. Oder, ich glaube das betrifft auch ganz viele Menschen, dass man sich nach ein paar E-Mails schon im Club trifft und vor Ungeduld sofort los spielt. Das ist Herzklopfen, da ist unfassbar viel Spannung, da ist Anspannung und ja, oft entspricht das überhaupt nicht dem Thema, was hier im Podcast so oft erwähnt wird, dieses wir lernen uns erstmal kennen, führen tolle Konsens- und Vorgespräche. Das fehlt dann einfach und schwupps ist da trotzdem ein Machtgefälle und Gelegenheit und dann will man einfach eine schöne Zeit haben. Aber wie geht das, wenn man oben spielt? Ja, nicht zu viel machen, aber auch nicht zu wenig, es soll ja nicht langweilig werden. Signale schnell erlernen und gucken, wie man doch miteinander kommuniziert. Hat man da eine angezogene Handbremse oder wie ist die Gefahr, dass man plötzlich doch einfach drüber ist? Und unten spielen ist dann glaube ich auch nicht viel einfacher. Was will mein Gegenüber eigentlich von mir? Was verstehe ich und ja wie kann ich auch meine Grenzen ein bisschen definieren und wie kann ich aber auch anspornen, ohne der aktiven Person das Zepter aus der Hand zu nehmen. Kennt man sich nicht, ist alles irgendwie kompliziert, aber irgendwie auch spontan und wild und schön. Und ja, darüber mag ich mit euch sprechen. Was habt ihr da erlebt? Würdet ihr das wiederholen? Ist das vielleicht euer Kink, dass ihr euer Gegenüber gar nicht wirklich kennt? Und vielleicht habt ihr auch einfach mal nur Glück oder auch Pech gehabt, dass es eben nicht harmoniert hat. Darüber mag ich mit euch heute Abend sprechen, über all das, das ist eine ganze Menge. Und ja, teilen wir Erfahrung und teilen wir den Menschen, die das hier auch später hören, einfach mal mit, dass es eben nicht immer nach dem Schema F, Safety first und alles ist lang und breit, gehen muss, sondern in der Szene gibt es ganz viele Menschen, mit denen man auch, ja, plötzlich Spaß haben kann. Und zuerst kann ich einmal einen ersten Gastbeitrag von Die Fähe einspielen, denn die hat mir heute Abend noch was geschickt.
Die Fähe Hallo lieber Sebastian, hallo liebe Unvernünftigen zu Hause an den Lautsprechern, die hier zuhört. Hier ist Die Fähe. Spielen mit Unbekannten. Für mich auf jeden Fall noch auf meiner Bucketlist, was BDSM-Erlebnisse angeht. Wo fängt man da an, wo fängt das Unbekannte an, der oder die Unbekannte, ist so ein bisschen die Frage, die ich mir gestellt habe. Ist es bereits Spielen mit Unbekannten, wenn man wochenlang geschrieben hat und sich zum ersten Mal live trifft und beim ersten Mal direkt spielt? Ist das schon Spielen mit Unbekannten? Nein, das nehme ich jetzt an dem Punkt mal nicht mit rein. Für mich ist so ein kleines bisschen eine Wunschvorstellung noch, ich spiele D/S mit meinem Spielpartner, das Thema Verleih steht bei mir auf der Bucketlist noch auf jeden Fall, was ich irgendwann mal mit ihm zusammen erleben möchte. Da würde ich mich dann in jedem Fall darauf verlassen, das heißt ich kann mich da auch darauf verlassen, dass mein Herr da die entsprechende Vorauswahl treffen würde, dass er der Person auch soweit vertraut, dass er mich dann eben in fremde Hände geben kann, was für mich in jedem Fall Voraussetzung wäre, ist, dass er dann dabei ist und mich nicht alleine lässt mit einer unbekannten Person, sondern dann eben auch da ist, um auf mich aufzupassen und jederzeit eingreifen zu können. Generell ist mir aufgefallen, seit ich in der kinky Szene unterwegs bin und angefangen habe, BDSM aktiver zu leben, dass ich mir über viel, viel Dinge im Vorfeld mehr Gedanken mache, als ich es früher im Vanillakontext getan habe. Wenn ich mir überlege, wie ich irgendwie in meinen wilden Zwanzigern in meinen heißen Tinderphasen fröhlich auf Blinddates gegangen bin und mit komplett unbekannten Typen direkt aus der Kneipe in die Kiste gesprungen bin, das sind Dinge, die für mich auch heute nicht mehr in Frage kommen würden. Ich glaube, auch im normalen Leben nicht, aber im BDSM-Kontext definitiv überhaupt nicht. Deshalb bin ich sehr, sehr gespannt, jetzt heute Abend noch weitere Perspektiven zu hören, vor allen Dingen natürlich von den Leuten, die bereits Erfahrungen haben in der Hinsicht Verleih oder Spielen mit Fremden. Viele liebe Grüße natürlich auch an das Podcastsubbie und an den Tonmeister. Ich freue mich auf die heutige Folge und die verschiedenen Perspektiven, die wieder reinkommen und wünsche euch allen ganz viel Spaß beim Zuhören und Anrufen und Erzählen.
Sebastian Ja, liebe Fähe, den Wunsch möchte ich dir gerne erfüllen. Andere Perspektiven, die wünsche ich mir auch. Also wie ist das für euch? Und im Grunde kann auch niemand hier sagen, man hätte das nicht schon mal ausprobiert, denn irgendwie, wenn man das erste Mal miteinander spielt, dann ist man ja grundsätzlich erst mal unbekannt, glaube ich zumindest. Und ja, ich sage euch mal, wie das hier funktioniert. Ihr könnt hier einfach anrufen, wenn ihr mögt. Die Telefonnummer ist die 051019118952. Die Nummer könnt ihr wählen und dann landet ihr hier direkt bei mir und dann quatschen wir ein bisschen zum Thema. So viel ihr möchtet, so wenig ihr möchtet, ihr müsst keinen Namen sagen, wenn ihr nicht mögt, aber ist natürlich schon schöner, wenn man sich irgendwie ein bisschen ansprechen kann mit einem Nicknamen. Ja und die Leitung ist offen und jetzt wird das wie immer ein bisschen dauern, bis die erste Person, ja, die Nummer wählt und sich traut. Nein, das dauert überhaupt nicht. Es klingelt schon. Ich bin begeistert. Hallo, Sebastian hier. Mit wem spreche ich?
David Hallo Sebastian, hier ist der David. Grüß dich.
Sebastian Hallo David. Lieber David, dieses Publikum, das das jetzt im Podcastfeed hört, die haben gerade noch mal eine Einleitung gehört und die haben gar nichts davon gemerkt, dass irgendwas schief gegangen ist. Wir reden über das Spielen mit Unbekannten. Hast du da Erfahrung?
David Ja, ich habe damit Erfahrung. Tatsächlich habe ich in diesem Sommer das erste Mal mit einer Person gespielt, die ich vorher gar nicht kannte, die ich am selben Tag erst kennengelernt habe. Und zwar hat sich das beim OACT zugetragen, das ist das Open-Air-Community-Treffen. Zur Erklärung, da treffen sich einige hundert kinky Menschen aus ganz Deutschland auf einem Zeltplatz und haben eine gute Zeit zusammen.
Sebastian Ja, also ich glaube, 400 Menschen oder so sind das. Das ist ein logistischer Albtraum, wie ich vermute.
David Ja, ich glaube, 400 Menschen könnte hinkommen. Ja, also auch noch mal großen Respekt an die Orga, die das auf die Beine gestellt haben.
Sebastian Definitiv.
David Genau. Und da hat sich das eher durch Zufall ergeben. Und es war für mich eine neue Erfahrung, aber auch eine sehr schöne Erfahrung. Ich habe auch gemerkt, dass es doch einige Dinge gibt, die anders waren, als wenn ich mit Menschen spiele, die mir bekannt sind oder mit meiner Partnerin beispielsweise. Das sind zum Teil auch Punkte, die du bereits in der Anmoderation so ein bisschen angesprochen hast, dass man einfach beispielsweise bei unbekannten Menschen deutlich genauer schauen muss, ist noch alles in Ordnung, wo sind die Grenzen. Man muss das deutlicher kommunizieren als bei Personen, die man schon länger kennt und wo man oftmals anhand von Körperreaktionen oder Gesichtsausdrücken erahnen kann, dass es der anderen Person gut geht oder eben nicht mehr gut geht.
Sebastian Jetzt lass mich mal fragen, also genau, also das ist erstmal schwierig, jetzt mag ich nochmal so ein bisschen die Konstellation erfragen. Also man trifft jemand, man sieht jemand, man fängt miteinander an. Jetzt erstmal die Frage: du oben oder unten?
David Genau, also der Start war so gesehen noch anders. Beim OACT gab es unter anderem auch ein schwarzes Brett, wo man halt Aushänge machen konnte. Ich suche oder ich biete. Und ja, ich habe dort eine Person kennengelernt oder einen Aushang von einer Person gesehen, die eigentlich nur eine Fußmassage haben wollte. Und da ich gerade nichts zu tun hatte und das ganz spannend fand, habe ich der Person dann bei Telegram geschrieben und dann hat man sich einfach mal unter einem Baum getroffen, hat ein bisschen miteinander geredet, sich so ein bisschen beschnuppert und kennengelernt und dann waren wir glaube ich erstmal ein paar Minuten wieder an anderen Orten unterwegs, weil ich noch was zu tun hatte, weil sie auch noch was zu tun hatte. Ich glaube, eine Stunde später hat man sich dann wieder getroffen, wo es dann eben auch zu dieser Fußmassage kam. Das war recht entspannt in einer größeren Runde. Man muss dazu sagen, beim OACT hat man die Möglichkeit, an sehr vielen Stellen auch öffentlich zu spielen. Es gibt klare Bereiche, wo das möglich ist. Genau, und währenddessen hat man sich weiter unterhalten und irgendwann dann festgestellt: Wie wäre es denn, wenn wir heute Abend die Gelegenheit mal nutzen, mal richtig, also was heißt richtig, aber mal etwas intensiver miteinander zu spielen? Und ja, das hat sich dann auch so ergeben. *lacht*
Sebastian Okay, also aber war die Fußmassage eher so das Vorspiel, bei der man sich einfach nett, entspannt unterhalten und so ein bisschen kennenlernen kann, ne?
David Genau, das war der Anlass des Kennenlernens. Und ich glaube, wir hatten beide zu dem Zeitpunkt auch keine Intention, dass jetzt daraus mehr wird. Also eigentlich hatte ich überhaupt keine Intention, das war eher so, finde ich spannend. Und wenn man sich nicht verstanden hätte, dann wäre es nichts geworden und dann wäre es auch okay gewesen.
Sebastian Ja gut, aber das ist ja eben dieser Zufall. Man hat ja auch nicht den Anspruch darauf, dass da jetzt irgendwas klappen muss und wird, sondern das passiert dann einfach und dann kann man das genießen.
David Ja und das ist voll schön, weil das auch voll die Spannung und den Druck raus nimmt. Man muss nicht etwas machen, sondern wenn es sich ergibt, ist es schön und das ist sehr entspannt auch irgendwo.
Sebastian Aber ihr kanntet euch ja nun wirklich erst mal nicht, also war es, das ist so diese Frage der Intensität, zu zaghaft oder doch zu fordernd, wie hast du das empfunden?
David Also wir haben am Abend, bevor wir dann tatsächlich gespielt haben, noch uns noch längere Zeit unterhalten, auch was so Vorlieben sind, was NoGos sind, wo Grenzen liegen, was auch sehr wichtig gerade in solchen Konstellationen, wo es ja dann doch verhältnismäßig schnell zu einer Spielsituation kam. Und da haben wir beide auch sehr stark darauf geachtet. Auch als wir dann gespielt haben, gab es immer von ihrer Seite, aber auch von meiner Seite so Momente: Hey, mir geht's gut. Und umgekehrt auch: Hey, geht's dir noch gut? Das war wichtig für uns beide, glaube ich, weil man die nonverbalen Signale eben vielleicht dann doch, gerade wenn man sich noch nicht kennt, nicht so gut deuten kann wie bei Menschen, die man kennt.
Sebastian Wie ungezwungen war das denn mit der Kommunikation? Ich meine, klar, das ist jetzt nicht mit Knebel rein und gib ihm und laute Party-Mucke drumherum, wobei beim OACT ist es, glaube ich, auch relativ laut eigentlich, wenn man irgendwo was macht, ne? Also wie leicht ist es euch gefallen, zu kommunizieren?
David Also mir ist es tatsächlich relativ leicht gefallen. Ich habe mich von Anfang an recht wohl gefühlt. Auch was das Ausprobieren betrifft, es hat sich dann so ein bisschen, man ist glaube ich relativ schnell in so einen Flow gekommen, wo sich das für uns beide auch gut angefühlt hat. Aber wir haben beide auch sehr stark darauf geachtet, eben jetzt nicht beim ersten Mal Spielen direkt bei Grenzen zu erforschen, sondern man hat sich in einem Rahmen bewegt, wo klar ist, dass der Rahmen für beide sicher ist. Und das war auch schön, einfach weil es ja schon eine unbekannte Person war. Während des Spiels ist da unter anderem ein Elektro-Halsband dabei, welches dann an meinem Oberschenkel irgendwann war.
Sebastian Man fängt ja ganz locker mit kleinen Praktiken an, ne? Und dann, ja, ne? Voll drauf. *lachen*
David Genau. Und genau, es war ein Elektrohalsband, was an meinem Oberschenkel war, aber auch noch jetzt nicht voll aufgedreht, sondern auch da immer mit Rückversicherung. Und ich habe mich eigentlich rundum wohlgefühlt. Es gab keinen Moment, wo ich mich nicht wohlgefühlt hätte. Was vielleicht noch ganz lustig ist, dass noch eine gute Freundin von der Person, mit der ich gespielt habe, dann irgendwann die Steuerung für dieses Halsband, welches in in meinem Fall eben eher ein Oberschenkelband war, so mit bekommen und dann auch noch so am Rand ein bisschen mitgespielt hat. Aber das war halt auch erst nach Rücksprache, ob das für mich okay ist. Also, ich hab mich wohlgefühlt und, ja, das war für mich eine Erfahrung, die ich sehr angenehm fand. Und ich würd's auf jeden Fall wieder machen.
Sebastian Okay, ja, ist da, hat das noch mal ... Wenn du jetzt mit jemandem spielst, eine Person, die du kennst und jetzt auch eine unbekannte Person, ist das nicht irgendwie, also ich will jetzt nicht sagen, das wird langweilig, wenn man eine Person kennt, aber was ist so der Reiz, wenn man genau eben überhaupt nicht weiß, was einen erwartet?
David Naja, der Reiz ist zum einen, die Person, die man noch nicht kennt, überhaupt erst einmal kennenzulernen, dabei, auch im Spiel, weil jede Dynamik so individuell ist, wie die jeweiligen Personen, die dort bei sind. Und ich glaube, keine Dynamik ist wie die andere. Und es verändert, es ist ja jedes Mal anders. Und das ist eigentlich so auch für mich so ein bisschen das gewesen, was das ausgemacht hat. Mal ganz abgesehen davon, dass es halt auch auf einer persönlichen Ebene recht gut gematcht hat. Also wir verstehen uns sehr gut. Wir haben auch immer noch Kontakt. Die gute Dame hört heute Abend auch den Podcast. In diesem Fall liebe Grüße.
Sebastian Ja, grüße Sie gerne.
David Sie ist wahrscheinlich live dabei.
Sebastian Ja, wenn sie noch da ist, nach dem Drama heute Abend hier. Aber, *lacht*, aber lass uns mal fragen, also wenn schon beim ersten, am ersten Abend das Stromband kommt. Was würdest du denn nicht machen, wenn du eine Person nicht kennst oder kaum kennst? Wo ist da die Grenze für dich?
David Ja gut, du hast es schon erwähnt. Also alles, was in den Bereich geht, Grenzen zu erweitern oder Grenzen zu verschieben, würde ich nicht machen bei Menschen oder Mitmenschen, die ich kaum kenne. Sondern ich würde das Spiel immer in einem Rahmen haben wollen, wo ich weiß, dass ich mich wohlfühle und ich erwarte auch von den Menschen, mit denen ich dann spiele, dass die das auch ebenso machen. Einfach weil man sich noch nicht so gut kennt. Bei Fine und mir ist das sicherlich an vielen Punkten anders. Wir spielen auch deutlich stärker an Grenzen und es werden auch immer mal wieder Grenzen verschoben, weil da einfach eine ja deutlich tiefer gehende, ja Bekanntschaft, man kennt sich halt einfach und man weiß die Signale, die nonverbalen Signale des anderen eben zu deuten.
Sebastian Wie wäre es denn, wenn man da noch eine Person hinzufügt?
David Noch eine weitere unbekannte Person, meinst du?
Sebastian Ja. Also wie wäre es, wenn man da als Team agiert, sage ich mal?
David Also das kommt aufs Setting an. Das kann ich mir auch durchaus vorstellen. Ich bin mir auch sicher, dass das irgendwann nochmal geschehen wird, *lacht* in anderen Konstellationen dort zu spielen. Es kommt halt wirklich aufs Setting an. Was ich mir zum Beispiel vorstellen könnte, wäre tatsächlich auch, ja, Situationen, wo ich verliehen werde an andere Personen. Das wäre vermutlich ein Setting, was ich in irgendeiner Form mit Fine mal ausprobieren würde.
Sebastian Ja, aber da wählst du ja die Person dann gar nicht selbst aus, ne? Und da möchtest du dann Mitspracherecht haben, was da passiert?
David Also bei Fine nicht, weil ich weiß, dass sie mich nur an Personen verleihen würde, wo es mir gut geht. Und ich weiß, dass sie dann niemanden wählen würde, der mir nicht gut tun würde. Und ich würde mich da, also da vertraue ich ihr so weit, dass ich da auch komplett ohne Mitspracherecht das machen würde und das wahrscheinlich noch sehr toll finden würde. *lacht*
Sebastian Jetzt ist das ja so eine Veranstaltung. Du hast ja auf dem OACT ganz viele Menschen gesehen. Ist das üblich, dass da Menschen da einfach spontan zusammenkommen? Oder ist das doch eher die Ausnahme? Sind da vielleicht viele Paare und dann bleibt das so, bleibt man unter sich? Oder ist das schwarze Brett, ich sag mal, voll?
David Also das schwarze Brett war voll, aber jetzt nicht unbedingt mit Menschen, die andere unbekannte Menschen zum Spielen gesucht haben, sondern für eigentlich alle möglichen Dinge. Und Ich sage mal, aus meiner Erfahrung nach, unabhängig vom OACT, ist das etwas, was sich meistens dann ergibt oder ergeben kann, wenn man tatsächlich ohne Erwartungshaltung erst mal reingeht. Und die Menschen, die potenziell miteinander spielen, die Möglichkeit haben, sich kennenzulernen und auch zu schauen, wo matcht es vielleicht und wo matcht es vielleicht auch nicht. Genau, und dann zu schauen, ob sich daraus etwas ergibt. Zumindest beim OACT, hat es offensichtlich für mich sich ganz gut angefühlt, denn ich habe die Nacht darauf sehr gut geschlafen. So ziemlich als einziger auf der Veranstaltung, weil ein Gewitter direkt über dem Zelt dort stand, an dem ich so gut wie nichts mitgekriegt habe.
Sebastian Das ist, wenn man den Schlaf der Gerechten dann schläft, das ist ein sehr, sehr gutes Zeichen. Dann war es auf jeden Fall intensiv und gut und dann will und muss man ja auch einfach was verarbeiten. Ja, schön. Du hast gesagt, ihr habt noch Kontakt zueinander. [David: Ja.] Also es ist einfach, sie ist ja auch im Chat. Ich mag ihren Namen jetzt nicht sagen, ich habe sie eben einmal gesehen, auch von mir einmal Grüße. Was wäre denn mit jemandem zu spielen, wo du dann auch gar nicht erfährst, wer die Person ist, also wo man auch einfach weiß, da wird kein Kontakt mehr sein. Das ist jetzt einmalig in diesem Moment und das war es dann aber.
David Also das weiß man ja in der Regel vorher nicht, ob es so kommt. Das einzige Setting, wo ich es mir vorstellen könnte, wo das geplant stattfinden könnte, wäre tatsächlich, wenn es von einer anderen Person initiiert würde. Aber so grundsätzlich wäre das auch nichts, was ich ausschließen würde. Im Gegenteil, dadurch, dass ich ja im Vorfeld nicht wissen kann, wie es sich entwickelt oder ob man danach vielleicht doch keinen Kontakt mehr hat, wäre es für mich auch in Ordnung. Spannend fände ich es tatsächlich mal, in einer Form zu spielen oder verliehen zu werden, wo ich tatsächlich vielleicht nicht erfahre, welche Person das ist und es auch im Nachhinein nicht erfahre. Wäre tatsächlich etwas sehr, sehr Spannendes. Hat sich noch nicht ergeben. Kommt vielleicht noch.
Sebastian Ja, man stelle sich nur vor, dass man irgendwann auf die Person trifft und mit der irgendwie anfängt zu spielen und dann verrät sie einem: Du, wir haben übrigens vor zwei Jahren schon mal gespielt, aber das wusstest du bislang nicht. *lacht*
David Wäre doch schön. *lacht*
Sebastian Ja, das ist spannend. Da ist viel Spielfeld. Und das Schöne im BDSM ist ja, gerade wenn du dann noch jemand anderes hast, der dich quasi dann da auch, ich sag mal, managt, dann hast du natürlich da auch die Sicherheit, dass du dich einfach nur aufs Spiel konzentrieren kannst und das einfach genießen kannst.
David Ja, auf jeden Fall. Und ja, ich bin mal gespannt, ob sich in dieser Richtung mal irgendwas ergeben wird. Vermutlich ja. So wie ich mich kenne, wird das irgendwann dazu kommen.
Sebastian Ja, das Schöne ist ja, die ganze Szene und Community, das ist alles ja immer voller Gelegenheiten. Und ja, also ich, wenn das, es war ein schönes Erlebnis und ich hoffe, da kommen noch weitere, weil du hast ja offenbar ein Faible dafür. Dazu kann ich nur gratulieren. Und wenn die Erfahrungen positiv bleiben, dann bleibt auch der Faible dafür.
David Das will ich hoffen.
Sebastian Ich werde jetzt was ganz Schlimmes wagen. Ich werde einfach jetzt mal wagen und gucken, ob noch andere Menschen andere Perspektiven haben. Vielleicht hat das ja auch mal nicht geklappt. Hätte ja auch bei dir schief gehen können.
David Auf jeden Fall.
Sebastian Ich bedanke mich ganz, ganz herzlich und dass du auch so wunderbar es immer wieder probiert hast, bis wir die Technik im Griff hatten. Wahnsinn. [David: Sehr gerne.] Deshalb David, vielen Dank. Und wer mehr von dir hören möchte, ich glaube Folge Nummer 93 hast du mit Fine zusammen mit mir gemacht, da kann man rein hören und mehr erfahren. Okay, [David: Danke für deine Zeit], dann hab einen wunderschönen Abend. Sehr gerne.
David Ihr auch und viel Erfolg mit der Technik. Bis dann.
Sebastian Danke schön. Tschüss.
David Tschüss.
Sebastian So ihr Lieben, das war David und ich hab mich jetzt inzwischen auch schon wieder ein bisschen beruhigt. Das ist ja spannend heute, aber das gehört eben auch mal dazu. Die Telefonnummer 051019118952 und da könnt ihr jetzt nicht anrufen, denn es klingelt. Sehr gut und oh, dann bin ich gespannt, ob das funktioniert. Hallo, Sebastian hier, mit wem spreche ich?
Jasmin Hier ist Jasmin, hoffentlich jetzt in passender Lautstärke.
Sebastian Alles hervorragend, hallo Jasmin.
Jasmin Hi.
Sebastian Ja, wir sprechen über das Spielen mit Unbekannten. Du hast Erfahrung.
Jasmin Ich habe in der Tat Erfahrung gemacht in der letzten Zeit dahingehend.
Sebastian Okay, wie ist das passiert?
Jasmin Also ich hab mich in der Partyszene umgetan und nerdy wie ich bin, haben mich Rollenspielpartys durchaus angesprochen und fasziniert, was dazu führt, dass man sich halt oft direkt innerhalb eines Settings bewegt in der Party und in der Rolle irgendwie unterwegs ist und man lernt andere Leute auch in der Rolle kennen. Also es hat halt immer so einen Aspekt von, ja, man ist in der Immersion und man weiß direkt, wie man interagieren kann auf einer BDSMigen Ebene, aber man kennt die Leute halt auch eben nicht wirklich, wenn man sie nicht irgendwie außerhalb bereits kennengelernt hat. Und die Gespräche finden halt auch irgendwo auf einer leicht anderen Ebene von Konsentfindung statt, weil eben so viel durch das Setting und die Rollen bereits gegeben ist.
Sebastian Sag mal, was für Events sind denn das, wo man dann, also sind das BDSM-Rollenspielevents oder sind das eher Rollenspielevents, mit, wo auch BDSMer sind?
Jasmin Nee, es waren schon BDSM-Rollenspielevents. Ich würde jetzt mal positiv die Stolz und Demut im KitKatClub hervorheben wollen in Berlin. Das war ein Event, das mir zum Beispiel sehr gut gefallen hat.
Sebastian Okay, was war, was für ein Setting war das?
Jasmin Das war ein Schulsetting, wo ich am meisten Spaß hatte.
Sebastian Ein was Setting?
Jasmin Schule.
Sebastian Schule, also Schule wie Bildung, ja?
Jasmin Ja, ja, genau. Schule wie Schulmädchenzeug halt.
Sebastian Okay, das heißt, es ist wirklich ein BDSM-Event und ich vermute mal, du warst eher das Schulmädchen oder warst du die Lehrkraft?
Jasmin Nee, du vermutest absolut richtig, dass ich meiner Bottom-Rolle treu geblieben bin und ja, als Schulmädchen aufgetreten bin.
Sebastian Ja gut, man könnte sich auch als Lehrkraft von den Schulmädchen quasi nehmen lassen, sage ich mal, wenn die wie so an Rudel über einen - naja. *lacht*
Jasmin Ja, aber ich glaube, das wäre halt was, wo man mehr Vorlauf braucht, um diese Situation zu schaffen, weil die Leute ja auch mit der Erwartung, was drückt jetzt hier die Kleidung der Person und die Klischee-Rolle aus, rangehen. Und sozusagen im Sinne von, wie kann ich mit Unbekannten schnell ins Spiel kommen, ist es da leichter, als wenn ich eben versuche, eine Rolle zu brechen. Aber ja, natürlich ist es auch möglich, da so ein Role-Reversal-Ding zu machen.
Sebastian Ja, okay. Also da hast du ja das Event ausgesucht. Wusstest du bereits, okay, ich werde da mit Menschen interagieren, die ich nicht kenne? War das der Plan oder war das eher ein Zufall?
Jasmin Mir war klar, dass ich in irgendeiner Form durch die Rolle und auch in einer kinky Situation mit Leuten interagieren werde. Wie weit das geht, war mir nicht klar, aber ich wusste auch, es sind Menschen da, die ich kenne, sodass ich nicht komplett sozusagen von Unbekannten vollends umgeben bin, sondern auch ein paar nette Menschen aus der KdU-Community in der Nähe hatte, auf die ich im Zweifel zurückfallen kann, wenn ich das sozusagen, wenn ich soziale Unterstützung brauche, aber das waren jetzt nicht die Menschen, mit denen ich sozusagen spielerisch in Kontakt getreten bin tatsächlich.
Sebastian Okay jetzt ist, bist du da, die Situation ist da, alle sind in ihrer Rolle und ich stelle mir, ich versuche mir gerade vorzustellen wie im KitKatClub eine Tafel ist und da sind irgendwelche Schulbänke vor, so läuft es, ist es ja da eher nicht oder haben die da so viel umgebaut?
Jasmin Schon, also es ist halt in einem von den Kellern gewesen. Ich weiß nicht, wie gut du dich da auskennst, aber in einem der Keller ist es halt gewesen und man kam halt unten rein und wurde dann halt schon so im Charakter im Grunde begrüßt von einer Lehrkraft, die halt gefragt hat, was man eben, was man hier jetzt gerade macht. Und ich hatte mir halt vorher im Grunde einen Brief von einer anderen fiktiven Schule geschrieben, die mich da so übergibt. Als: hier, das ist Jasmin und darauf müsst ihr aufpassen, um halt eben ein bisschen so einen, schon einen Rahmen zu geben, habe ich dann da das direkt übergeben und das war dann halt schon der erste Anreiz, um direkt in der Rolle weiter zu interagieren und da wurde dann halt auch so als ... Im Grunde Aufnahmeformular wurden Limits abgefragt und an welchen Events des Abends man teilnehmen möchte.
Sebastian Okay, also es sind quasi die Regeln sind alle schon gesteckt, das passt alles, du hast einen Steckbrief und dann können alle über dich verfügen oder wie war dann der Rahmen?
Jasmin Natürlich muss es immer noch Konsent geben, genau. Es gab halt da mehrere Bereiche. Und einer war halt auch eben tatsächlich sehr schulmäßig, mit Tafel und tatsächlich Sitzbänken, niedrigen Sitzbänken ausgestattet. Und da ist dann halt auch so im Grunde Klassenrollenspiel-Zeug passiert. Also dass halt eben erst mal mehrere Leute, die eben in der Schüler*innen-Rolle sind, da zusammenkommen und gemeinsam praktisch eine Szene haben. Und da kann man dann natürlich hervorstechen und sozusagen spielen mit Leuten, die Lehrkörper verkörpern oder anderen Schüler*innen starten. Aber es ist natürlich immer noch ein, man muss halt irgendeine Form Konsent geben. Und wenn es halt ist, dass man im Charakter darauf zugeht und die Möglichkeiten, angespielt zu werden, an nimmt. Also wenn eine Lehrerin fragt, ob man sich gut betragen hat oder was man hier macht, dann kann man natürlich antworten mit: Hey, ich bin hier zum Tanzen und gehe gerade zur Bar. Oder eben hier mit Frau Lehrerin und Knicks und so was antworten. Also je nachdem, wie man das angeht, merken die Leute schon, ob man grad spielen möchte oder ob man halt zum Feiern da ist oder grad nicht in der Stimmung ist.
Sebastian Okay, jetzt gehen wir mal vom Setting so ein bisschen weg. Da ist eine Interaktion zwischen dir und einer Person. Die krallt sich dich, du rennst nicht weg. Also ist sozusagen schon mal in den Augen, Augen leuchtend ein hui, jetzt machen wir was miteinander oder jetzt passiert was. Im Vergleich zu einer Person, die man schon länger kennt: Was passiert in dir? Was ist in dir anders?
Jasmin Wie gesagt, ich habe versucht, mich auf das Szenario einzulassen, also sozusagen auch ein bisschen hier das Schulsetting zu fühlen in dem Moment. Das verändert es natürlich, weil eben wenn man in so einem Setting drin ist und innerhalb einer Rolle agiert, also jetzt nicht nur „ich tue so, als ob„, sondern ich versuche es in dem Moment zu fühlen, ich fühle es in dem Moment so. Das verändert natürlich ein bisschen das Framing und den Rahmen, in dem man reagiert. Und zum anderen ist der Rahmen halt ein bisschen klarer abgesteckt und ich weiß aber natürlich auch noch nicht, wie die emotionalen Bedürfnisse dieser Person sind. Also versuche ich halt, wenn ich bratty sein möchte, das mit einer sehr klaren, also mit einer größeren Klarheit rauszuspielen, das ist jetzt kein „ich mache etwas unabsichtlich„, sondern hier sozusagen tue ich etwas absichtlich falsch. Also wenn ich eben was.
Sebastian Ich bin, ich bin ich blöd. Das ist Absicht. Ich will dich ärgern. Und du merkst das auch. Dafür und darauf musst du achten.
Jasmin Genau. Ich habe hier keine Lese-Rechtschreib-Schwäche, ich habe jetzt absichtlich was falsch geschrieben.
Sebastian Ja, das ist so, das virtuelle Zunge raus strecken. Okay, jetzt stell dir mal vor, du bist nicht in so einem Setting. Stell dir mal vor, du bist irgendwo anders auf einer Party, wo so was jetzt, wo kein Rahmen vorgegeben ist und da kommt eine Person zu dir und sagt, so wir spielen jetzt. Wäre das, weil das Setting nicht da ist, grundsätzlich für dich okay? Also ohne dass man vorher miteinander spricht und diese ganzen Informationen austauscht, braucht es das? Oder kommt man nicht doch einfach so direkt miteinander klar? Solange man nicht klärt, wer ist oben? Das sollte man vielleicht dann doch irgendwie geklärt haben, diese eine Information. Ohne die wird es ein bisschen schwierig.
Jasmin Würde mir nicht ausreichen. Also ich müsste schon einen Rahmen mit der Person setzen.
Sebastian Okay. Also das heißt, man muss einfach miteinander sprechen, das gehört dann dazu.
Jasmin Ja, also ich, also wenn die Person sagt, hey wir spielen jetzt, sag ich: wie kommst du drauf, wir reden gerade das erste Mal, vielleicht, warum, so? Also ich würde da schon, das wäre etwas, das sozusagen diese direkte Ansage wäre nichts, was mich eben von der, den top Qualitäten dieser Person überzeugt durch ihre Willenskraft oder was auch immer, sondern wäre halt etwas eher so, okay.
Sebastian Nee, gut, dann machen wir was ein bisschen sympathischer. Jemand kommt zu dir und sagt, Mensch, ich seh dich den ganzen Abend schon, das gefällt mir, wollen wir was zusammen machen? Wenn du möchtest, kommst du zu mir, ansonsten schönen Abend noch. Und dann kannst du dich entscheiden, geh ich zu der Person hin und nehm die Einladung an und lass mich darauf aktiv ein. Wärst du da geneigt, wenn du die Person mindestens sympathisch findest, Ja zu sagen?
Jasmin Ich wahrscheinlich wäre, also natürlich tagesformabhängig, aber ich wäre bereit, mich wahrscheinlich darauf einzulassen, würde aber dennoch eben, wenn kein Rahmen gesetzt ist, einen Rahmen setzen im Sinne von positiver Konsentabsprache, im Sinne von, hey, worauf haben wir beide heute Abend Lust? Und wenn eben, keine Ahnung, wenn ich sage, das Spanking ist unser Ding, was wir gerade machen wollen, dann würde ich halt sagen, okay, folgende Sachen musst du da beachten bei mir, dass die Person Bescheid weiß. Und ich muss dann halt nicht eine ganz lange Liste von Limits aufzählen und sagen: Okay, Top, und jetzt kümmer du dich um den Rest. Ich gebe keinen positiven Input, sondern setze nur Grenzen, sondern ich würde sagen, darauf habe ich Lust oder fragen, worauf hast du Lust, dann sagen, ja, wäre auch was für mich. Und dann halt eben sagen, das musst du wissen, das sind die Informationen, die du brauchst, damit wir spielen können.
Sebastian Okay, also ich bin ja so ein alter Romantiker, ich würde ja sagen, man vertraut darauf, dass man langsam anfängt und dann irgendwie über Dinge wie Augenkontakt, Reaktion etc., dass man, ich sag mal, so einen gemeinsamen Weg findet, ne? Das ist natürlich unsicherer und die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns ist natürlich höher, das hat natürlich so ein bisschen so einen Magic-Charakter, finde ich, ne. Also es ist völlig valide zu sagen, hier, wir müssen erstmal Informationen austauschen, auf der einen Seite finde ich immer, das bricht dann auch diese Mystik so ein bisschen, ne, diese Romantik.
Jasmin Ja, aber wenn, ja, wenn die Person sich jetzt, keine Ahnung, nen, hier, was super sexuelles erhofft. Das ist halt ein Service, den ich in der Regel nicht anbiete oder zumindest nicht unbekannten Personen, Und dann würde ich lieber die Erwartungshaltung vorher setzen, anstatt im Spiel zu unterbrechen und Absagen zu erteilen, zurückzuweisen, weil eben, ich finde es für mich leichter, vorher einen Rahmen zu haben, in dem ich mich bewegen kann, als da unbekannt reinzugehen und mir Sorgen zu machen, kennt diese Person meine Grenzen, die ich nicht kommuniziert habe, die sagen wir mal, vom, von den Basics abweichen. Also ich weiß halt, dass ich, was eben hier Genitalien und Sex angeht, ein bisschen höhere Schwellen habe als viele andere und möchte das dann halt lieber vorher kommunizieren, während ich halt zum Beispiel, was so Masochismus-Dinge angeht, eher, ja, ich sag mal, einsatzbereit bin.
Sebastian Ja, das kann ich total nachvollziehen. Das ist ja auch ein Gefühl von Sicherheit und auch, dass man auch ganz klar sagt, okay, pass auf, da sind einfach die Hard Limits. Das muss irgendwie rein kommuniziert werden. Da sehe ich natürlich auch immer Top-Personen in der Pflicht, dann so ein bisschen ran zuschauen, so, okay, ich möchte mich mit dir jetzt in die und die Richtung bewegen und dann legen wir mal los und dann kann man ja einfach mal gucken, wo fühlt sich das Gegenüber nicht gut. Gut, aber das ist natürlich sau schwer und eben ein Glücksfall. Aber pass auf, ich geh nochmal ein Level weiter. Du bist mit einer vertrauten Person da und die sagt, spiel mit der anderen Person, die du nicht kennst. Ich hab dich jetzt mal freigegeben. Ist das ein Kopfkino, was positiv besetzt ist?
Jasmin Das ist keine Fantasie von mir. Also ich fänd's, glaube ich, sympathisch, wenn Leute mich irgendwie vorstellen würden und sagen: „Hey, das ist eine Person, die würde zum Spiel her zusammen passen„ und so etwas, das fände ich nett als eine Möglichkeit, weil ich auch nicht immer sozusagen die Person bin, die von sich aus da auf andere zugeht, für Spieleinladungen oder Raum einnimmt. Also, ich fände, es ist eine nette Vorstellung, aber es ist keine, sozusagen, Fantasie in einem D/S-Gefälle-Sinne. Und ich würde mit der anderen Person halt auch wieder ... Ich würde zumindest fragen, was hast du der erzählt?
Sebastian Ja, aber genau das ist doch der Reiz, dass du das nicht weißt. Du kriegst das hier, Jasmin, pass auf, geh mal mit der Person mit, die weiß schon Bescheid.
Jasmin Das ist aber kein Reiz für mich, wenn wir das nicht vorher abgesprochen haben. Also ich müsste sozusagen vorher mit der anderen Person, die das inszeniert, müsste ich dann sehr, sehr klar Sachen absprechen. Weil eben, damit ich mich sozusagen, wenn ich mich fallen lassen will, muss ich halt, du weißt schon vorher, eine Matte auslegen oder so, wie man das beschreiben möchte.
Sebastian Ich will dir jetzt auch gar keinen Kink aufschwatzen. Es geht natürlich so ein bisschen zu gucken, wo sind so die Grenzen, aber da merke ich, für dich ist diese Autonomie total wichtig, dass du die Grenzen abgesteckt hast und das Szenario mitgestaltet hast. Das ist ja auch wichtig, dass du, ich sag mal, selbstwirksam sein kannst dabei und damit auch diesen Safe Space als den wahrnimmst.
Jasmin Genau. Oder halt eben, dass das Szenario ein größeres ist, was für alle abgesteckt ist, wo ich mich dann innerhalb dieses Szenarios bewegen kann, was mir eben auch sozusagen hilft, mit Leuten in Kontakt zu treten, weil es halt eben ein Teil dieses Vorlaufs raus nimmt.
Sebastian Was für ein Rollenspiel wäre denn noch interessant? Also ich meine jetzt haben wir die Schule, ja, also die Machtwelten ist ja relativ klar, was gäbe es noch? Also gut, mir fällt jetzt das Knast-Event natürlich ein, dann gibt es noch jetzt so ein O-Event mal als Beispiel, gut das passt jetzt bei dir nicht so gut, aber wo sagst du, also das wäre nochmal so ein Event-Typus, wo du sagst, o ja, da kann ich gut rein.
Jasmin Ja, ich habe jetzt letztens tatsächlich innerhalb einer größeren BDSM-Veranstaltung für eine kurze Zeit bei einem Drill-Ding mitgemacht. Das hat Spaß gemacht, wird aber nicht mein main Kink werden, hat aber auf jeden Fall ein paar Sachen an Neugier geweckt. Das fand ich auch ganz spannend, wenn die Personen zuhören, Grüße. Und ansonsten, ich kann mir so Upstairs, Downstairs, so hier Dienstboten, Herrenhaus-mäßige Sachen, kann ich mir gut vorstellen, dass ich mich da rein fühlen könnte.
Sebastian Da muss ich mal was fragen, Entschuldigung.
Jasmin Ja.
Sebastian Nehmen wir mal an, das Herrenhaus und du gehörst zum Personal. Jetzt hast du ja, da sind, nehmen wir mal an, da hast du ja da verschiedene Schichten, sag ich mal, da gibt's dann die Herrschaft und die Gäste des Hauses und so was, die geben die Kommandos und das Personal empfängt Kommandos, da hast du ja nicht mit jeder Person irgendwas abgesprochen, also da muss ja dann alles geklärt haben, was geht, wem kann man beim Servieren auf den Popo hauen und wem nicht und so weiter. Aber das wäre dann okay, dass du nicht mit jeder einzelnen Person, die dir, ich sag mal, im Abend befugt ist, dir Anweisungen zu geben, dass du da mit denen nicht einzeln gesprochen hast?
Jasmin Ja genau, das wäre okay für mich. Das wäre halt zum einen, würde ich mir wahrscheinlich eine Rolle nehmen, die zum Beispiel Sachen nicht so anbietet wie andere. Also ich würde halt eben, ich sag mal, eher eine vielleicht serviceorientierte Rolle oder so eine nehmen und nicht eine, ich sag mal, sexorientierte Rolle, je nachdem was sich da halt anbietet. Und, genau, ich würd ... Im Zweifel bin ich halt auch selbstwirksam, was meine Grenzen kommunizieren angeht, und könnte dann immer noch sagen, so, hey, fühl ich grad nicht. *lacht* Also, das ist dann halt, wenn, also, ich ... Ich würd halt lieber die Immersion des Events opfern für mich und der Person sagen, dass das grad nicht meine Spielsituation ist, als ... Sozusagen mich in was unangenehmes zu begeben aber ich müsste nicht mit jeder Person individuelle Absprache gemacht haben, sondern einfach einen ... ich weiß, wie das Szenario gestaltet ist.
Sebastian Es ist also organisierbar und das ist natürlich vollkommen klar, gerade bei solchen Events und auch grundsätzlich, wenn der Rahmen da ist, klar, ich, es wird erwartet, dass man sich darauf einlässt, aber es wird nicht erwartet dass man, ich sag mal jeden Scheiß von jedem mitmacht.
Jasmin Genau, genau.
Sebastian Also dieser Punkt, der ist immer da. Und ich hab das mal in der Folge mit dem KuK gehabt, da fand ich das sehr schön, da hatten sie als Ausweg für, das war so ein Knast-Event, über das gesprochen wurde und das fand ich extrem elegant, diesen Ausweg, jeder Gefangene kann jederzeit nach seinem Anwalt verlangen und kommt damit augenblicklich aus der Situation raus. Man bleibt im Setting, es gibt aber einen Ausweg, eine egal wie sie aussehende Situation zu unterbrechen, um dann auch einfach nochmal mit Menschen zu sprechen und mal wieder klar zu kommen, zu kommunizieren, hier passt gerade was nicht, hier stimmt was nicht. Also es gibt Möglichkeiten, das zu gestalten und dann fühlt man sich ja auch nochmal anders sicher.
Jasmin Genau, genau. So eine Art von Sicherheitssetting zum Beispiel wäre halt was und da können dann Leute halt auch eben, ja, sozusagen mit leicht unterschiedlichen Vorstellungen nebeneinander her spielen. Das funktioniert halt auch gut. Also man sieht ja halt auch, wo die Interaktionen sich dann eben weiter entspinnen.
Sebastian Wenn du jetzt, nehmen wir mal an, du hast eine ganz feste Partnerperson, die sagt, nee, jetzt spielen nur wir, würdest du grundsätzlich darauf verzichten können und wollen für die nächsten Jahre auch mit dir unbekannten Menschen irgendwie zu interagieren oder in so einem Rahmen von so einem Event interagieren zu müssen? Also ist dir das sehr wichtig, dass du so was ausleben kannst?
Jasmin Jetzt nicht speziell das Unbekannte, aber ich bin poly genug, als dass ich mich nicht auf Exklusivität einlassen würde. Einfach.
Sebastian Okay. Gut. Jasmin, ich bin heute ein bisschen desorientiert, was Zeit angeht. Du weißt ja, es hat sich ja alles ein bisschen verschoben. *lacht* Ich finde das aber einen ganz spannenden Aspekt, wie, also Rollenspiele, wenn es, oder grundsätzlich der Rahmen einer Party, wenn einfach ein Konzept des Abends da ist, was auch dieses Eingehen von Machtverhältnissen erleichtert oder schon quasi qua Rolle zuschreibt, finde ich einen ganz spannenden Aspekt. Und das macht es natürlich leichter, denn auf so einer ganz normalen Pärchen-Play-Party irgendwie mit fremden Menschen zu interagieren, da sind die Schwellen doch sehr hoch. Und bei so einem Event gehört es einfach dazu und wenn das gut organisiert ist, dann kann man da einfach Spaß haben. Finde ich toll, den Beitrag.
Jasmin Sehr gerne und ich muss noch einmal sagen, dass Sekretärin natürlich auch ein Szenario ist, was ich machen würde, sonst sind die Leute in der Gruppe enttäuscht, wenn ich das nicht erwähne.
Sebastian Ja, sehr gut. Kannst du denn Zehnfingerschreiben?
Jasmin Ich kann Steno.
Sebastian Ja, oh, Steno. Also ich finde Zehnfingerschreiben auf so einer ganz alten Adler mechanischen Schreibmaschine, finde ich immer noch, hat eine gewisse Romantik, weil man muss die Tasten auch fest genug drücken, damit man auch was lesen kann. Ich finde diese altertümlichen Foltergeräte ja großartig. *lacht* Ich habe sogar eine hier, ich muss die nur mal reparieren.
Jasmin Ich müsste, ich müsste es wahrscheinlich üben, Zehnfinger, aber ich glaube, Steno ist beeindruckend genug und kann in Verhörszenarien auch Leute komplett ruinieren, wenn man einfach mitprotokolliert, was sie sagen, egal was.
Sebastian Um Gottes Willen. Ja, siehst du, aber da bin ich ja wieder Techniker, ich habe ja meine Aufnahmetechnik, wenn sie denn funktioniert. *lacht* Okay, Jasmin, ich wünsche dir einen wundervollen Abend, noch ganz viele tolle Erlebnisse und ich bin gespannt, was ich heute Abend hier noch zu hören bekomme.
Jasmin Ja, ich werde mithören und das genauso gespannt aufnehmen.
Sebastian Wunderbar. Mach's gut, tschüss.
Jasmin Du auch, bye.
Sebastian So ihr Lieben, das war Jasmin, Thema Rollenspiel. Ich habe jetzt noch nicht mit einer aktiven Person gesprochen, die möglicherweise sagt, ah, ich möchte mal ein Spiel etablieren. Wenn ihr möchtet, 051019118952 ist die Telefonnummer, ich tipp sie auch noch mal in den ... ach, brauche ich gar nicht. Das ist ja spannend heute, das klappt ja wie am Schnürchen. Hallo, Sebastian hier, mit wem spreche ich?
Flo Ja, hallöchen, Flo hier, hi.
Sebastian Flo, hallo Flo, schön, dass du anrufst. Ich bin gespannt. Wir haben uns ja ganz kurz getroffen letzte Woche.
Flo Ja, ganz kurz.
Sebastian Ganz kurz, da war ich gerade fürchterlich beschäftigt in geheimer Mission mit dem Podcastsubbie und als ich mich umgedreht habe, wart ihr schon weg. Aber wir sind heute beim Thema Spielen mit Unbekannten. Schon mal gemacht?
Flo Zig Male mittlerweile.
Sebastian Okay.
Flo Also angefangen hat letztes Jahr auf dem CSD, wobei ich das jetzt nicht wirklich als Spielen bezeichnen würde. Ich war halt mit meinen Fesseltreff da und ich hab an dem Wochenende halt irgendwie 15 Leute gefesselt. Aber das war halt jetzt so, ich demonstriere mal was. Aber das hat mir dahingehend sehr viel Sicherheit gegeben, weil ich weiß, ich kann Leute fesseln, ohne dass ich mit ihnen vorher viel interagiert haben muss. Und dann ist es mir durchaus das eine oder andere Mal seitdem auch passiert, dass ich hier bei mir im Verein war. Und hab ein bisschen mit meiner Sub gespielt. Und bin danach angesprochen worden. Und so: Hey, das war voll schön, was ihr da gemacht habt. Und ich wollte das schon auch immer mal erleben. Und ja, ich habe so schon etliche Leute ... versaut ... Und also ich mache nicht viel, sage ich mal beim ersten mal Spielen, also ein bisschen.
Sebastian Lass uns das doch mal durchspielen. Wir nehmen jetzt mal ein Szenario, unbekannte Person kommt zu dir: Hallo Flo, kannst du mich mal fesseln? Und dann sagst du aus irgendeinem Grund, weil die Person sympathisch ist, sagst du ja. Was passiert dann? Führt ihr dann erstmal ein Gespräch oder fängst du erstmal an und dann redet man währenddessen nebenbei oder ist das ganz meditativ und wird schon passen?
Flo Also ich würde mal sagen, so ein 5-Minuten-Gespräch möchte ich vorher schon führen, einfach um mal zu wissen, was für einen Stand hat die Person. Hat die Erfahrung mit Fesseln? Hat sie es nicht? Auch gibt es irgendwelche körperliche Einschränkungen, irgendwas, worauf ich Rücksicht nehmen muss. Darf ich, natürlich dann Konsens, oder beziehungsweise das ist mehr so ein: Wenn ich dich fessle, kann es passieren, dass ich an deinem Körper mit meiner Hand entsprechend lang streife und durchaus auch an sensiblen Stellen. Ist das okay für dich? Die meisten sagen oder bisher ist es noch nie mir passiert, dass die Leute gesagt haben, oh nee, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber man spricht halt lieber vorher nochmal an, um klar zu machen, ah, okay, meine Brüste könnten berührt werden beispielsweise.
Sebastian Mhm.
Flo Und dann geht es halt natürlich noch so kurz darum, okay, gibt es irgendwelche Sachen, die ich jetzt nicht machen soll? So, okay, Arme hinten in den Rücken ist bei dir schlecht, magst du nicht so gern? Okay, gut, dann überlege ich mir was anderes. Man kann die Arme auch vorm Körper entsprechend fesseln.
Sebastian Okay, das ist an der Stelle dann auch ein Service, den du anbietest, ne?
Flo Das ist in dem Fall, also wenn ich Lust und Laune habe, dann ist das ein Service, den ich anbiete. Meistens unterhält man sich danach noch ein bisschen und dann probiert man halt vielleicht noch andere Dinge aus. Ähnliche Sachen sind auch schon häufig auf Stammtischen passiert, dass ich halt einfach irgendein Spielzeug mal dabei hatte und dann Leute gesagt haben: Ach, das wollte ich schon immer mal ausprobieren.
Sebastian Lass mich mal kurz die Ebene, auf der ihr da interagiert, nochmal anschauen. Gibt es da ein Machtverhältnis oder wir fesseln miteinander, also auf Augenhöhe und ihr habt dann beide ein schönes Erlebnis?
Flo Also ich würde mal sagen, was ich beim ersten Mal mache oder mit Personen mache, die ich jetzt nicht kenne oder kaum kenne, ist Fesseln und Spanken. Und das sind Sachen, wo ich in beiden Fällen fast die ganze Zeit mit den Leuten rede und dann auch immer wieder nachfrage, ob das okay ist, stärker, weniger stark, wo beim Spanken dann durchaus auch, dass ich die Leute mal vorher sage, ich habe die Spielsachen dabei, guck mal, ob da irgendwas von nicht gefällt. Es gibt ja Leute, die sagen, Rohrstock kann ich gar nicht oder irgendwie so was, könnte passieren, deswegen dann lieber einmal kurz vorher nachgefragt. Aber ansonsten, ja, Machtverhältnis ist grundsätzlich immer dabei, weil ich bestimme halt trotzdem beim Schlagen zum Beispiel, wie stark ich was zuschlage oder welches Instrument ich jetzt als nächstes nehme. Aber ich versuche, das möglichst klein zu halten beim ersten Mal. Also für mich ist das in dem Moment ein: Ich möchte der Person eine schöne Erfahrung bieten.
Sebastian Okay, jetzt gehe ich mal so in Richtung Event, wo einfach gesetzt ist. Nehmen wir mal ein Event, in deinem Fall wäre das zum Beispiel so ein "Master and Sub Event", also wo schon gesetzt ist, die Herren der Schöpfung, die sind die Tops. Solche Events gibt es ja. Und mehr oder minder kann man mit allen Subs irgendwie ein bisschen interagieren, das ist dann, wie Jasmin schon sagte, das ist dann durch das Event ein bisschen definiert. Hast du so was schon mal erlebt?
Flo Bisher war ich noch nicht auf solchen Events, wo prinzipiell alle Tops mit allen Subs interagieren. Da ich ja durchaus mittlerweile sehr viele kinky Freunde auch habe, ist es durchaus so, dass man halt eine befreundete Sub durchaus mal so: "hier mach mal was mit der", angedreht bekommt. *lacht* Aber so komplett fremd würde ich mir dann auch erst mal ein bisschen komisch vorkommen und würde wahrscheinlich dann auch erst mal so, gibt's denn hier so einen Dos and Dont's ...
Sebastian Gibt es einen Zettel, wo was steht?
Flo ... wo man mal fix was nachlesen kann, ja.
Sebastian Okay, also ja, da merke ich, da ist also wirklich dieses, man möchte wissen, auf wen und was man sich einlässt. Das ist unausweichlich. Das braucht es einfach, ist ja auch fair, dass man so ein bisschen weiß, wie weit kann ich gehen. Ich klapper auch mit dir so ein bisschen die Szenarien ab. Da kommt eine Person zu dir und sagt: "Pass mal auf, hier meine Sub. Ich fände es schön, wenn du mit der mal jetzt was machst, das und das und das ist okay, da musst du aufpassen, ich bin in der Nähe und helfe dir auch, wenn ich merke, dass du da den Rahmen verlässt", dass du also quasi safe sein kannst, du bist gebrieft, die Person kennt dich nicht, vielleicht hat die sogar noch die Augen verbunden und jetzt kannst du da mit jemandem was machen. Würdest du das machen oder würdest du sagen, nee, ich muss erstmal mit der Person sprechen?
Flo Das kommt drauf an, wie gut ich die Top-Person kenne. Also wenn das jetzt für mich, also wenn die Top-Person für mich auch eine wildfremde Person ist, würde ich gerne erstmal auch mit der Sub-Person sprechen, ob das für die auch okay ist.
Sebastian Da kann man ja fragen, weißt du Bescheid, ist das okay für dich? Und die nickt dann einmal und dann ist gut.
Flo Dann ja. Dann mehr bräuchte ich dann für so basic Sachen erstmal nicht. Das könnte ich mir sehr gut vorstellen.
Sebastian Ich frage tatsächlich deshalb so intensiv, weil ich sehe in den letzten Wochen echt immer mehr Events, egal wo, Veranstaltungen, wo eben so ein Setting immer hergegeben wird oder wo auch tatsächlich, was weiß ich, der Sklavenmarkt oder die Mistress-Party, wo ganz klar der Fokus auch darauf liegt, dass man eben fremd spielt. Und ich glaube, da eine Häufung zu sehen oder ich achte einfach mehr auf solche Events in letzter Zeit. Und da ist natürlich für mich auch die Frage, wie gehen Menschen damit um, wenn sie da hinkommen? Ich persönlich glaube, ich würde fast immer ja sagen, wenn mir die Person gefällt und das nicht irgendwie komisch wirkt. Nein, ich würde wahrscheinlich in den seltensten Fällen ja sagen. Ist schwierig tatsächlich, ich kann das nicht vorhersagen, wie da die Interaktion ist, aber natürlich dieses Prickeln, dieses "Okay, ich habe mit der Person noch nie was gemacht und jetzt kann ich hier Macht ausüben". Hat das an sich einen Reiz für dich?
Flo Ja, also ich hatte vor kurzem zum Beispiel jemanden auf einem Stammtisch mal kennengelernt. Lustigerweise hat die Person mir dann erzählt, dass sie schon mal auf einer Party von mir war oder auf einer Party, die ich mit organisiert hatte. Aber gut, da kriege ich ja nicht mit, wer alles da ist, weil ich so in meinem Orga-Denken drin bin. Auf jeden Fall haben wir uns dann ein bisschen unterhalten und dann habe ich neulich gesehen, die Person ist auch auf der BoFeWo. Und dann habe ich sie angeschrieben, weil ich wusste, sie ist neu in der Szene. So: hey, ich weiß, du bist an dem und dem Thema interessiert, soll ich da vielleicht was mitnehmen? Und das war dann so ein nettes Elektrohalsband und damit ist die Person dann die ganze BoFeWo rumgerannt und ich habe sie zwischendurch immer mal wieder geschockt. Ich hab dafür auch den ein oder anderen Schlag dann von ihr kassiert.
Sebastian Schon wieder Elektro-Halsband. Das zieht sich heute Abend durch irgendwie, ne?
Flo Ja, ein bisschen.
Sebastian Ich habe einen Trend verschlafen. *lacht*
Flo Du hast ja auch Bondage verschlafen. *lacht*
Sebastian Das habe ich nicht verschlafen. Dazu habe ich nur einfach kein Talent.
Flo Ja, das dachte ich mir auch früher und mittlerweile macht es mir riesig Spaß.
Sebastian Ja. Ach, ganz ehrlich, es gibt so ein unfassbares Spektrum. Das geht schon.
Flo Natürlich.
Sebastian Ich habe auch jetzt mal überlegt, wenn ich jetzt zu jemandem hingehe und sage: "Hier ist das Podcastsubbie, mach mal", die Person weiß gar nicht, wie ihr geschieht, ne, das wird dann, die hätte wahrscheinlich eher ein bisschen Mitleid mit, von mir, die Person, schon mal so dieses um Gottes willen. Nein, sie würde wahrscheinlich sich auch ganz brav benehmen. Okay, hast du denn schon mal das gehabt, dass du jemanden nur ganz kurz kennengelernt hast und dann seid ihr in so eine intensive Session reingegangen, vielleicht wirklich nur so ein, ich sag mal maximal eine Stunde Kommunikation und dann geht's los oder man chattet ein bisschen und dann trifft man sich und möchte dann auch wirklich gleich spielen. Gerade Menschen, die neu dabei sind, sind ja unglaublich hungrig, da endlich mal was zu spüren.
Flo Ja, jaja, also hatte ich durchaus schon. Am Anfang war ich tatsächlich auch teilweise überfordert davon. Ich hatte mich mal, also ich kannte die Person über FetLife. Telegram, keine Ahnung was, hatten wir schon mal so ein bisschen hin und her geschrieben und dann war hier am Wochenende Party bei mir und ich hab die Person halt eingeladen, weil ich mir dachte, hey, das könnte was für sie sein, so einfach nur kannst bei mir pennen. Und dann kommt die Person zu mir, hat einen riesigen ... Kleiderschrank wäre zu viel gesagt, aber so eine riesige Reisetasche. Hi, ich bin hier, ich habe übrigens meinen Bodenpranger dabei, den wollte ich schon immer mal ausprobieren und packt alles aus.
Sebastian Das ist ja eigentlich schon ein bisschen übergriffig.
Flo Ja, ja, also das war so der Moment, wo ich mir gesagt habe, okay, gut, Bodenpranger kann jetzt nicht viel schief gehen, ich packe dich da mal rein und lass dich da mal eine Viertelstunde drin rumvorwerken und dann kannst du machen und ich setze mich neben dran und schaue mir das einfach mal belustigt an, aber ich habe mich in dem Moment schon etwas unwohl gefühlt.
Sebastian Ja gut, aber da muss man, das ist ja eben so auch so eine Basiskompetenz BDSM: Grenzen setzen und sagen hier, das ist jetzt zu viel, das kann man ja durchaus immer äußern, ich finde das immer schwierig, diesen Mittelweg zu finden, auf der einen Seite zu sagen, okay, komm, ich signalisiere Bereitschaft, lass uns was machen. Auf der einen Seite und da auch ein bisschen, ich sag mal, forsch zu sein und auf der anderen Seite aber auch die, nicht in diese Grenze zu überschreiten und da muss man halt schon sicher sein, kann mein Gegenüber, kann jede Person, die da ist, kann die auch klar artikulieren, nee das war zu viel. Also man kann scheitern, das gehört dann auch einfach dazu, es kann aber auch einfach dann gelingen und wunderschön werden. Und aber wo du selber sagst, das fühlt sich dann unwohl an und dann ist man ja auch in der blöden Situation, dass man dann eben auch sagen muss, na, ist vielleicht ein bisschen viel.
Flo Ja, ich muss mich jetzt auch mal ein bisschen, also wir wissen noch nicht, ob wir es machen, da muss ich mal mit der Person Rücksprache halten, aber ich bin jetzt oder meine Partnerin und ich sind jetzt eingeladen worden für nächstes Jahr für ein Prison-Event. Da muss ich mich jetzt mal mit beschäftigen, ob wir das machen wollen. Es klingt auf jeden Fall erst mal sehr interessant. Und ja, da wird's ja dann auch so sein. Du hast zwei Gruppen, die Wärter und die Gefangenen und dann haben die wahrscheinlich irgendwelche Limitlisten da an ihrer Zelle hängen und ansonsten kannst du mit denen machen, worauf du Lust hast. Ich bin mal gespannt, inwieweit ich mir das dann tatsächlich zutraue. Weil da habe ich mit den Gefangenen vorher auch nicht wirklich groß drüber geredet, wie das ...
Sebastian Ja, das ist dann schon sehr deep und da ist ja auch immer so die Frage, ob du dann, also auch der Top-Person gegenüber, ist man dann Handlanger, weil Wünsche erfüllt werden sollen? Wobei auch das halte ich ja für legitim, solange das der Rahmen ist und abgesprochen ist. Da sind Menschen mit Kompetenzen und dann tun die Dinge und du bist ja auch da bei so einem Event auch nicht alleine. Da bist du ja nicht allein als Wärter und hast dann da alleine den Nachtdienst am ersten Abend und hast vorher nicht einmal Hallo gesagt, sondern da ist man ja auch gemeinsam unterwegs und das ist ja auch ganz wichtig, dass es da auch nochmal, ich sag mal, Vier-Augen-Prinzip einfach gibt, gerade bei Events, wo die Grenzen weit ausgelegt werden.
Flo Ja, weil ich kenne Bekannte von mir, die haben auch so ein, also das war so ein Militär-LARP-Event, sag ich mal, gemacht. Und da gab es dann hinterher durchaus Beschwerden von den unten spielenden Personen, die gesagt haben, wir sind gar nicht hart genug angefasst worden. Das war alles viel zu lasch.
Sebastian Ja, ist schwierig, ne?
Flo Das ist schwierig, ja. Man will ja auch nicht zu weit gehen und da jemandem irgendwie schaden, aber ...
Sebastian Ja, aber da ist auch immer die Frage, wie viel Fantasie ist da und fühlt sich das auch so an? Und ich glaube, bei so einem Event, wenn ich weiß, okay, die Person hat schon drei solcher Events mitgemacht und da kursieren Legenden, was da in den letzten Jahren schon alles mit der Person passiert ist und möglich war. Also man kennt die Person nicht selber und nicht direkt, aber man hat dann trotzdem einfach mehr Informationen. Das ist schon wichtig.
Flo Ja, definitiv, das ist natürlich immer noch mal so eine Geschichte, aber tatsächlich, ich genieße es momentan eher, wenn ich mit Sub-Personen auf einer Party bin und dann angesprochen werde, weil dann hat die Person, die mich anspricht, hat uns vorher beobachtet, weiß, was ich getan habe und ist daran interessiert, das, was ich quasi schon gemacht habe, auch zu erleben. Und dann kann, da ist zumindest schon mal so ein gewisser Metakonsens da, das heißt, das macht es auch viel einfacher in der Absprache.
Sebastian Lass mich nochmal so den letzten anzunehmenden Fall nehmen. Du hast gesagt, du hast eine Partnerin. Ich kenne jetzt euer Gefüge da nicht, aber wir nehmen jetzt einfach mal an, du hättest Lust, deine Partnerin mal zu übergeben zu jemandem und sagst: "hier, wenn du möchtest, spiel mal mit der". Briefst die Person und du übernimmst dann an der Stelle die Verantwortung, dass die Person informiert ist. Du bist auch anwesend und da. Aber die brauchen oder sollen auch gar nicht vorher groß kommunizieren, sondern du sagst ja hier geh mal da mit. Hätte das einen Reiz für dich, dass du dann ihr dieses Unbekannte in dem Moment, ihr das anweisen kannst? Ist das ein spannendes Thema?
Flo Prinzipiell für mich wäre es durchaus was Interessantes, was ich gerne mal machen würde. Ich weiß aber, dass das bei ihr nicht funktionieren wird, weil sie dafür nicht offen ist. Sie möchte da, ähnlich wie es vorhin Jasmin erzählt hat, auch selber mit der Person dann mal korrespondiert haben. Wir hatten über das Thema auch schon mal gesprochen und das wird an der Stelle nicht funktionieren. Aber ich wäre generell durchaus mal offen dafür und ich hatte in der Vergangenheit auch durchaus schon Spielepartner, mit denen ich das wahrscheinlich hätte machen können, nur damals war ich auch noch nicht so weit.
Sebastian Ja, das ist auch, glaube ich, ein Schritt, wo man dann einfach gucken muss, es müssen sich alle damit wohlfühlen. Und natürlich ist auch ganz klar, dass sie dann auch da immer das letzte Wort hat und sagt, nee, hier, pass mal auf, das passt so nicht, ne?
Flo Ja.
Sebastian Okay, Flo, ich gucke mal, ob heute noch jemand mit mir sprechen möchte. Es fehlt eigentlich heute Abend noch die Perspektive, ich sag mal so Richtung O-Events, weibliche Personen, geh mal mit, um das mal flapsig auszudrücken. Ich bin gespannt, ob wir da noch was hören. David hat ja da schon mal ein bisschen vorgelegt. Ich bin sehr gespannt und dir wünsche ich einfach noch ganz tolle Events. Und wenn es zum Knast-Event kommt, dann erzähl ruhig mal. Weil ich wurde zwar auch mal eingeladen, aber ich war da nicht dabei. Es hat terminlich nicht geklappt. Da hätte ich gern mehr Infos.
Flo Mhm, ja.
Sebastian Wenn du erzählen darfst.
Flo Kann ich dann mal gerne machen. Ich habe gerade noch eine Nachricht, es soll 2024 stattfinden, also irgendwann nächstes Jahr im Sommer. Mal gucken.
Sebastian Ich bin gespannt. Alles klar. Machs gut, schönen Abend dir noch. Tschüss.
Flo Ebenso. Tschau, tschau.
Sebastian So ihr Lieben, es wird langsam rund, das Bild, also ja, also so romantisch das in manchen Romanen und Büchern klingt, dieses, was weiß ich, die Subs werden in den Keller geführt und dann kann sämtliche Herrschaft oder also die Subs, auch die Jungs im Zweifel, dann kann die Herrschaft darüber bestimmen und verfügen, wie sie alle wollen. So ganz ohne Sympathie und Absprache geht es dann doch eher nicht. Oder hat da vielleicht schon mal jemand was anderes erlebt oder es hat auch einfach mal nicht gepasst und nicht geklappt, weil die Chemie nicht gestimmt hat oder weil man eben ohne Absprache eben dann doch aneinander vorbei spielt. 051019118952 ist die Telefonnummer und wenn ihr mögt, dann sprechen wir miteinander darüber, was ihr erlebt habt. Inzwischen begrüße ich übrigens auch den Tonmeister, der ist inzwischen auch da, das heißt, wir werden heute ein kleines bisschen Postshow machen. Und vielleicht zeige ich ja hinterher noch ein paar Bilder vom letzten Wochenende, aber natürlich nur für die Menschen, die jetzt hier noch live dabei sind. Inzwischen kann ich aber mal schauen, ob wir nicht hier schon mal die Schätzfrage ein bisschen vorziehen. Wie gesagt, ich bin heute ein bisschen zeitlich desorientiert, aber das macht gar nichts. Frag mal das liebe Publikum, ihr Lieben im Chat, sollen wir die Schätzfrage mal machen und danach vielleicht noch ein Gespräch? Was sagt ihr? Ich bin gespannt. Wir haben ja immer eine kleine Verzögerung. Und wir schauen mal. Wir haben uns auch eine schöne Schätzfrage ausgedacht. Der Tonmeister hat sie sich diesmal ausgedacht. Und Anagramma schreibt, sie lauscht gespannt, Blümchen und Sub Becka sagen: ja, klingt gut. Na, dann machen wir doch jetzt die Schätzfrage. Ich mache mir mal eine Kapitelmarke. Die Schätzfrage, so. Okay, dann erkläre ich es einmal ganz kurz. Es gibt hier in jeder Unvernunft-Live eine Kleinigkeit zu gewinnen. Das ist ein Umschlag mit ein paar Buttons und dem Pfannenwender der Unvernunft und alles, was ihr tun müsst, ist hier im Chat mitzuschätzen. Da geht gleich bei euch ein Fensterchen auf, da könnt ihr direkt die Antwort eintippen und wer dann am nächsten dran ist, der oder diejenige, kann dann die Postanschrift eingeben und dann schicke ich hier einen Umschlag auf die Reise. Und dann kommt der nächste Woche hoffentlich an und dann habt ihr einfach ein bisschen Unvernunft bei euch zu Hause. Die Schätzfrage, ich such sie mal raus, irgendwo habe ich sie versteckt, da habe ich sie. Ist relativ einfach, wobei die Antwort ist wahrscheinlich schwieriger als man denkt. Wir waren letzte Woche auf der BoFeWo. Hier in Hannover sind wir losgefahren und sind dann da irgendwo in Hessen hin, sind da ein bisschen auch rumgefahren, wir mussten ja an drei Tagen auch mal zwischen Messe und Hotel pendeln. Und die Frage ist ganz easy, wie viele Kilometer stehen auf dem Tacho, denn wir haben sogar den Tacho fotografiert, um das ordentlich abrechnen zu können. Also ihr Lieben, was schätzt ihr, wie viele Kilometer haben wir da an dem Wochenende gemacht? Ich habe jetzt schon beinahe die Antwort verraten. Und solange ihr Lieben schätzt, solange mag ich mal erwähnen, wie das hier alles möglich wird. Ihr kennt das schon. Dieser Podcast wird unterstützt durch Menschen, die freiwillig, ohne dass sie einen Vorteil davon haben, sagen, ich möchte die Unvernunft unterstützen und das möglich machen und auch wenn wir hier mal größere Events machen oder so, das wird alles aus dem Spendenpool finanziert. Es gibt so Anbieter wie jetzt Spotify zum Beispiel, die kommen jetzt unglaublich um die Ecke und sagen, Mensch, mach doch Podcasts, wo dann Spezialfolgen oder längere Folgen hinter der Paywall sind und egal wie viel Anreize die mir schicken, das mach ich einfach nicht. Die komplette Kunst der Unvernunft, alle Folgen, die sollen allen gehören, deshalb wird hier nix hinter der Paywall versteckt und dass das möglich ist, das machen ganz viele Menschen möglich und deshalb verlese ich mal ein paar Namen. Ich werde heute nicht alle verlesen, aber vielen, vielen Dank geht an Motex, Schavat, Remo, Wilke, Clemens, Annette, Uwe, Melli und Lars, Markus, Anagramma, Alexandra, Dorothee, die schickt übrigens einen monatlichen Kaffeegruß. Vielen Dank an Johann, Carolina, Mr. Atlantis, Tina, Sascha, Jan, TyrionSmile, Svenja, Dominik, Andreas, Sabine, Christian, Rebecca, Sandra, Johanna, Trist, Kehl, Tiger, Mistress Pain & Mase, Yvonne, Nicola, Nadine, Robert und Itchy und Scratchy natürlich wie immer. Vielen, vielen Dank an euch. Und dann habe ich hier noch einen gefunden. Ich lese es mal vor. Es ist Latein. Avidus lupus ludit in nobediens voluptas. Latein kann man eigentlich nicht falsch aussprechen, aber ich habe es bestimmt hingekriegt. Also sagen wir mal so, die Übersetzungs-App sagt: Der gierige Wolf spielt ungehorsame Freude. Ich bin gespannt, ob das richtig ist; da hätte ich gerne Aufklärung. Ich bedanke mich auch ganz herzlich bei Arrakis, Thorsten, Christian und Claudia, bei Johannes, Jörg, Wolfgang, Ramona, Karl, Hans, Kashimiya Mo, Nicole und ein paar Namen kann ich noch vorlesen. Vielen Dank auch an Melanie, Timo, Heiko, Wolfgang, Bernhard und einen noch, Hyazinth. Vielen, vielen Dank euch, dass ihr das hier möglich macht, dass ihr zum Beispiel einen Dauerauftrag eingerichtet habt oder per Paypal jeden Monat ein paar Euro da lasst, finde ich total klasse. Vielen Dank. Deshalb kann ich die Unvernunft machen, deshalb ist das hier möglich und ja, was soll ich dazu noch sagen, ich bin jeden Morgen wieder, wenn ich da mal reingucke, positiv überrascht, wie viele Menschen wollen, dass das hier ordentlich weitergeht und ja, ihr macht's möglich und alle anderen Podcaster*innen, denen ich das erzähle, zumindest bisher alle, die gucken mich immer an und sagen: "Was, machen die wirklich? Das klappt bei mir nicht." Deshalb, ich habe eben dann doch das beste Publikum der Welt. So, und jetzt schaue ich mal, bei der Schätzfrage gibt es jetzt schon einige Antworten. Ich gucke mal rein, wie viel das jetzt sind. Ja, das ist okay. Dann würde ich sagen, ich drücke mal hier auf beenden und bin gespannt, wer am nächsten dran ist. Ok, also ich habe den Tachostand abgelesen, als wir hier losgefahren sind und dann nochmal abgelesen, als wir hier wieder angekommen sind. Und wir haben 839 Kilometer an dem Wochenende zurückgelegt. Ich habe es auch nicht erwartet, dass es so viel ist, aber es ist so viel. Und gewonnen hat, ich schau mal, Lars-Lemgo. Herzlichen Glückwunsch, du hast 842 Kilometer geschätzt, nur 3 Kilometer daneben. Hervorragend. Du siehst jetzt auch einen kleinen Button, da kannst du draufklicken und dann schicke ich dir ein bisschen Post. Herzlichen Glückwunsch mein Lieber. Sehr schön. Und die Technik, hier, da funktioniert die Technik heute ausnahmsweise mal. Sehr gut. Und ja, 53 Menschen haben mitgemacht und ja, wie gesagt, wir gucken, dass wir ein bisschen was in den Umschlag packen können. Die neuen Buttons sind inzwischen jetzt auch wirklich schön geworden und auf der Messe haben wir auch etwas gefunden, was wir vielleicht in Zukunft sogar da reinpacken können. Das werden das Podcastsubbie und ich in den nächsten Wochen dann auch noch mal herauskriegen. Okay, jetzt ist die Frage, mag noch eine Person mit mir heute sprechen? Ich bin für jede Perspektive offen, wenn ihr möchtet, 051019118952, wir sprechen über jegliche Form von, ja, Spielen mit Menschen, die man eben nicht heiß und innig kennt und mit denen man schon viel Zeit verbracht hat. Wenn ihr also mal spontan ins Spielen gekommen seid, dann möchte ich mit euch gerne darüber sprechen und ihr wisst ja, wie ihr mich erreicht. Ich habe das selber auch mal erlebt, wo ich was gewagt habe und hatte dann sehr, sehr viel Glück, dass die Person darauf eingegangen ist und ein wirklich schönes Spiel, das habe ich ja auch schon mal erzählt vor längerer Zeit, und deshalb weiß ich, dass dieser Zauber, dass man nicht genau weiß, wie weit kann ich gehen, was kann ich machen, dieses Rantasten wieder vor und zurück dieses Austarieren, das hat schon ganz großen Aspekt. Und dann gehört es ja auch zum Kopfkino von ganz vielen Menschen zu sagen: hey, ich möchte mal das Unbekannte, ich möchte mal vielleicht einfach gepackt werden und dann, dann muss ich da halt. Wie weit dieses Kopfkino realistisch ist, das ist immer noch mal eine andere Frage, aber ich glaube, das gehört auch in vielen BDSM-Geschichten einfach dazu, diese, ja, diese Ohnmacht zu spüren, diese Macht zu fühlen, jetzt passiert etwas mit mir. Allerletzte Gelegenheit. Ansonsten haben wir es dann erstmal für heute. Ah, doch, es klingelt. Hervorragend. Ich gehe mal ran. Hallo, Sebastian hier. Mit wem spreche ich?
Sir Wizard Hallo, schönen guten Abend, Sir Wizard hier aus dem Chat oder Stefan, wenn man so will.
Sebastian Ja, hallo. Schön, dass du noch anrufst. Jetzt war ich kurz davor, die Leitung zu schließen, aber ...
Sir Wizard Ja, ich hab's mitbekommen. Ich hab live mitgehört hier eine ganze Zeit lang, zumindest ein Stück weit. Und ja, ich dachte, okay, vielleicht ist das jetzt nicht so super spannend für die Leute, was ich zu berichten habe, weil ich auch relativ neu mit dem Thema BDSM bekannt bin, aber ich dachte, ich versuch's einfach mal. Ich hab schon so viele Folgen von dir gehört und nachgehört und so viel Spannendes dabei rausbekommen, dass ich dachte, okay, da darfst du auch mal anrufen, da bist du in guten Händen.
Sebastian Ja, sehr gerne. Und ich bin gespannt. Also Sir Wizard sagt mir schon mal, du spielst oben?
Sir Wizard Ja, das ist richtig. Ich bin tatsächlich auf der Top-Seite. Ein Punkt, den ich auch erst mal so lernen musste, überhaupt anzunehmen. Weil ich eigentlich im wahren Leben eigentlich so mehr so gentlemanlike bin. Und, ja, auch im Prinzip dieses ... Ja, dieses, dass ... eine Sub oder eine Sklavin mir gefallen will und einfach nur für mich da sein will, das hat eine ganze Zeit lang gebraucht, dass ich das überhaupt so annehmen konnte.
Sebastian Wie lange bist du schon dabei? Also wie lange weißt du, dass BDSM für dich spannend ist und dass du auch aktiv, ja, dich dazu zählst oder so dich der Community angehörig fühlst?
Sir Wizard Das ist seit 2020 tatsächlich so. Als ich mit meiner Frau eine Art Schlüsselerlebnis hatte, da waren wir zusammen im Urlaub und beim Sex hat sie mir auf einmal gesagt: "Schlag mir auf die Titten." Und ich hatte so überhaupt gar keine Berührung zu BDSM. Also so gar nicht. Ja bestenfalls vielleicht mal so, was ich in Pornos mir mal angeguckt habe unter der Bettdecke mehr oder weniger und das war dann so ein Moment, wo ich dachte: O wow. Ich hab das dann gemacht und dann hab ich erstmal gemerkt: O wow, wow, das ist richtig ...
Sebastian *lacht* Wie fand sie es denn, also ich meine sie sagt es, du machst es und dann so, ja?
Sir Wizard Ja, also sie fand es in dem Augenblick auf jeden Fall stark, sie war erotisch berührt definitiv und wir haben auch eine ganze Zeit lang so weitergemacht und dann habe ich das erste Mal gelernt, dass Subs stolz darauf sind, dass sie Spuren haben, weil sie sich nämlich im Spiegel angeguckt hat und so ein Funkeln in den Augen hatte, als sie gesehen hatte, was auf ihren Brüsten da passiert ist.
Sebastian Hatte sie schon Erfahrung? Wusste sie da schon mehr als du?
Sir Wizard Soweit ich das weiß, hatte sie keine Erfahrung in der Hinsicht. Ich weiß nicht, inwiefern sie sich da vielleicht über Geschichten oder Ähnliches schlau gemacht hat, aber so reale Erfahrungen hatte sie so in dem Sinne zu dem Zeitpunkt nicht. Nein.
Sebastian Okay, also das ist natürlich, also, wir hatten hier im Podcast auch schon ein bisschen dieses, dann kommt dann der Partner, die Partnerin sagt: Hu, du, könnten wir eventuell mal was probieren? Das ist natürlich ein sehr direkter Weg und du bist auch darauf eingestiegen. Und ich orakele jetzt einfach mal. Ihr habt nie damit aufgehört.
Sir Wizard Falsch orakelt.
Sebastian Ah, okay. Das gehört dazu. Orakel sind immer fehlbar. Was ist passiert? Möchtest du es erzählen?
Sir Wizard Also tatsächlich haben wir dann so festgestellt, nachdem wir sehr viel miteinander ausprobiert haben, also in einige extreme Praktiken, beziehungsweise alles Mögliche, einfach alles, was uns so eingefallen ist zu dem Thema, haben wir probiert und festgestellt, dass ich mit ihr nicht in diese Dom-Rolle reinkomme. Also, das funktioniert nicht. Nachdem wir ... Also, wir sind auch schon 20 Jahre zusammen gewesen zu dem Zeitpunkt. Und die Beziehung war eben überhaupt nicht so in der Hinsicht gestrickt.
Sebastian Ja, das ist auch manchmal unmöglich, das Emotionale dann auch da zu verändern, das ist durchaus verständlich, wenn man dann an der Stelle eine Schwierigkeit hat. Aber grundsätzlich, dich hat es dann aber gepackt, also dich hat es nicht losgelassen?
Sir Wizard Nein, mich hat es nicht losgelassen. Und tatsächlich ist es auch so, dass ich mich dann zwei Jahre später von meiner Frau tatsächlich getrennt habe, um meinen BDSM-Weg selber gehen zu können.
Sebastian Das ist ja auch eine Verwerfung, wenn man so eine Veränderung in der Beziehung einbringt. Das ist gar nicht so selten, dass dann manchmal sogar alles auf dem Prüfstand steht. Vielleicht nicht nur deswegen, aber dann kann auch einfach mal ein neuer Abschnitt beginnen. Das kann halt passieren, ist halt in eurem Fall so.
Sir Wizard Ja, sie kam eben auch dazu, dass sie selber auch das eigene Interesse hat, ihr sexuelles Leben selber auch neu zu entdecken. Das war also so auf beiden Seiten letztendlich ein Punkt, wo wir gesagt haben, okay, wir wollen uns jetzt für unser Leben jeder nochmal eine neue Chance geben.
Sebastian Du merkst, ich bin jetzt so in diesem Modus, ich bin total neugierig, ich mag eigentlich jedes Detail hören auf der einen Seite.
Sir Wizard Aber wir wollen beim Thema bleiben.
Sebastian Genau, wir haben ein Thema. Jetzt bin ich gespannt, wie kommst du, ja, wie ist das Thema Spiel mit Unbekannten, wie kommst du dazu?
Sir Wizard Also tatsächlich ist es so, dass ich dann über den JOYclub eben dann geschaut habe, dass ich Gleichgesinnte mehr oder weniger finde. Und da habe ich dann eigentlich am Anfang, also ich habe erst mal ganz viele Absagen bekommen, es hat alles nicht hingehauen und so. Und ich bin dann dazu übergegangen, überhaupt mal Leute zu treffen, so Events zu finden, wo ich Leute generell erst mal kennenlernen kann. Und bei einem von diesen Treffen, das war eben so ein Kegelabend, ist es dann tatsächlich passiert, dass ich eine Dame kennengelernt habe, die ganz offensichtlich Sub ist.
Sebastian Moment, darf ich ganz kurz da rein grätschen, du hast gerade Kegelabend gesagt.
Sir Wizard Ja.
Sebastian Okay. Alles klar. Ich wollte nur nochmal sicher gehen, dass ich das richtig verstanden habe.
Sir Wizard Es handelt sich um das, was unsere Eltern also früher auch schon so gemacht haben.
Sebastian Okay. Also so ein szeneinterner Kegelabend oder eher regulär, sag ich mal, vom Kegelverein?
Sir Wizard Nein, also so ein öffentlicher, kein Verein tatsächlich, sondern einfach so ein lockeres Treffen unter kinky Leute, die einfach zusammen kegeln gehen, um andere Leute kennenzulernen.
Sebastian Okay, finde ich total gut, finde ich total valide. Ich wollte nur sicher gehen, nicht, dass du dann doch irgendwie auf ein Dorf in den Kegelverein da eingetreten bist und dann hast du da vielleicht eine kinky Person getroffen, also es war schon alles in dem Rahmen, alles klar.
Sir Wizard Nein, kein Dorf, sondern Großstadt und es waren einfach super nette Leute, die sich zusammen getroffen haben und Spaß gehabt haben. Tatsächlich ist es dann zum Spielen mit dieser Dame gekommen, weil ich dann eben nochmal den Kontakt mit ihr gesucht habe und irgendwie so beiläufig erwähnt habe, oh, da im BDSM-Club, da ist neulich eine schöne Party, da hätte ich aber Interesse dran. Und dann kam von ihr so, ja, dann gehen wir halt mal dahin. Und ich dachte, wow, okay, cool, machen wir das so. Haben uns da angemeldet. Und dann stellte sich aber raus, dass dieses Event also so richtig durchorganisiert war. Und der Veranstalter sie dann auch sofort angeschrieben hat, weil praktisch jeder, der jetzt zu dieser Veranstaltung kommt, kommt als Paar, als Dom und Sub. Und in dem Augenblick war sie sozusagen meine Partnerin de facto dadurch, dass sie mit mir da hingegangen ist.
Sebastian Okay, also der Rahmen hat's vorgegeben, dass ihr diese, ja im Prinzip diese Rolle einnehmen müsst, damit ihr hingehen könnt.
Sir Wizard Mhm, genau.
Sebastian Ich glaube, das ist bei den Veranstaltern auch immer, ja die wünschen sich immer, dass da nur Paare hingehen, ne? Und dann finden sich halt Paare für das Event im Zweifel, ne? *lacht*
Sir Wizard Ja, und ich hatte ja buchstäblich 0,0 Dom-Erfahrung in dem Sinne, bis auf das, was ich mir aus Literotika-Geschichten und ähnlichem zusammengelesen hatte. Und ich war in dem Augenblick, ich dachte: Okay, jetzt musst du aber irgendwie so ein bisschen was mit ihr absprechen. Und tatsächlich habe ich es dann eben so gemacht, dass wir telefoniert haben dann vor diesem Event und abgesprochen haben, geguckt haben, okay, das wollen wir vielleicht machen, das wollen wir nicht machen. Ja und dann sind wir auf dieses Event zusammen gegangen.
Sebastian Habt ihr da gespielt?
Sir Wizard Tatsächlich war es so, dass es erst so eine große Vorstellungsrunde gab und einige der Subs beziehungsweise Sklavinnen und Sklaven, wurden tatsächlich öffentlich dann auch so vorgestellt mit ihren Vorlieben und was man mit denen machen kann und so weiter und so fort. Und wir haben eben auf eine sehr einfache Art und Weise gespielt. Dass ich ihr praktisch gesagt habe, was sie machen darf und [undeutlich]. Und dass sie ihre Hände hinter dem Rücken halten muss und nicht nach vorne tun darf und sich vorne auch nicht bedecken darf, so relativ einfache und ...
Sebastian Das kann ja schon eine Menge Effekt haben, auch so Sachen, die in der Theorie einfach klingen, sind ja manchmal im Kopf ganz schön heftig, gerade so Verhaltensweisen. Darf ich ganz kurz dazwischenfragen, hatte sie schon Erfahrung, kannte sie solche Events schon oder war das für sie auch vielleicht wie bei dir die erste Party?
Sir Wizard Nein, also sie hat schon Erfahrung als Sub beziehungsweise als Sklavin tatsächlich gehabt. Auch schon einige Erfahrungen in der Hinsicht, so, sie ist mir da ein paar Jahre voraus, würde ich mal sagen. Und hat ihre Rolle also auch sehr glaubhaft für mich angenommen, das hat schon einiges mit mir tatsächlich auch gemacht an dem Abend.
Sebastian Ja das glaube ich, das ist ja ein Glücksgriff für dich, dass du so quasi in dem Moment, ja, erste Party ist ein riesen Event und dann muss man ja auch gucken, wie verhält man sich und was geht und was geht nicht und dann, ja, klingt als ob sie sich, ob sie dich toll durch den Abend geführt hat.
Sir Wizard Ja im Prinzip hat sie mich durch den Abend geführt, das kann man schon in gewisser Weise tatsächlich so sagen und das war für mich auch genau das Richtige, also ich war super happy an der Stelle. Es gab auch so einige Sachen, die etwas unglücklich waren. Also zum einen, die ... Ich versuche mich gerade zu erinnern, ich meine, sie hätte ein Getränk bestellt. Und ich hab sie gefragt, warum kannst du einfach das Getränk bestellen, ohne mich vorher zu fragen? Und dann hab ich ihr ein Klaps auf den Hintern gegeben, relativ heftig. Und sie hat reaktionsschnell mit ihrem, mit ihrem Arm mir auf die Nase gehauen. *lacht*
Sebastian Ja gut, aber ihr habt euch noch verstanden ja?
Sir Wizard Ja, auf jeden Fall. Das war halt wirklich, das war einfach so eine Situation, die auf einmal entstanden ist.
Sebastian Ist ja gerade dieser Punkt, auch für dich erste Party und dann hat sie auch schon Erfahrung und du weißt das, und das Event, du hast drumherum noch Leute. Hattest du das Gefühl, dass es vielleicht für sie zu lasch ist oder zu langweilig in dem Moment oder konntet ihr euch da ganz gut aufeinander abstimmen?
Sir Wizard Also ich glaube, so richtig langweilig war es für sie in dem Sinne nicht, weil sie eben auch in dem Outfit, das sie hatte, wo sie also einfach außer einem Slip nichts getragen hat, schon herausgefordert war an der Stelle. Also das habe ich ihr deutlich angemerkt, dass sie sich da praktisch überwinden musste an der Stelle.
Sebastian Also ich kann, ich plauder mal ganz kurz von mir, meine erste Party überhaupt, da bin ich auch mit ...
Sir Wizard Wie lange ist das bitte her?
Sebastian Das ist gar nicht so lange her, wie man denken mag, naja doch schon lange, o Gott, das ist bestimmt schon 15 Jahre, nee länger sogar. Jedenfalls, ich hatte noch nie eine Party besucht und die Person, mit der ich da war, mit der habe ich auch schon vorher gespielt, wir kannten uns ein bisschen, aber trotzdem war es mein erstes Event und sie war da schon total drin und kannte sich super aus und ich war auch und ich bin da bis heute sehr dankbar, dass sie auch mir die Möglichkeit gegeben hat, an so einem Abend auch, ich sag mal zu glänzen. Das war großartig, also an der Stelle muss es nicht immer Top sein, der die totale Erfahrung mitbringt, was so was angeht, sondern das kann auch ein Dienst an Top sein, zu sagen, hier komm, ich gönne dir jetzt einen tollen Einstieg, was das angeht.
Sir Wizard Mhm.
Sebastian Habt ihr, ihr kanntet euch ja nun mal jetzt kaum, also ja, telefoniert, mal bei dem Kegelabend getroffen. Inwieweit habt ihr auch abgesprochen, wo sind jetzt Grenzen? Habt ihr das klar formuliert vorher?
Sir Wizard Ja, also es gab halt klare Grenzen, dass wir vorher abgesprochen haben, was das Thema Fremdbenutzung angeht. Also, dass ich praktisch sie vorher per Zeichen irgendwie abfrage, ob das okay ist, wenn ein anderer Top sie tatsächlich benutzt. Und dazu ist es tatsächlich auch gekommen an dem Abend. Und andere Tabus waren im Prinzip klar. Also keine Spiele mit, bloß nichts mit Natursekt, nichts mit Kaviar.
Sebastian Ja, gut, die Standardausschlüsse.
Sir Wizard Und woanders können wir sonst sagen, okay, das möchten wir jetzt vielleicht nicht. Und mir persönlich, ich kannte jetzt tatsächlich den Club auch schon, weil ich einmal da gewesen bin, ohne jetzt als Top schon mal so in der Form da gewesen zu sein. Ich wusste also mehr oder weniger, worum es da geht. Und sie kannte den Club auch. Also es war so, dass wir praktisch beide ein Minimum sozusagen an Erfahrung sozusagen mitgebracht haben. Und ja, so war das mit den Tabus so, dass wir da also nicht mal irgendwie an die Kante gekommen wären in irgendeiner Form.
Sebastian Hast du danach noch mal so was erlebt, dass du mit einer Person spielst, die du sehr wenig kennst?
Sir Wizard Tatsächlich nicht. Ich habe mit der Dame von dem Abend eben dann auch noch mal später gespielt. Und jetzt ist es so, dass ich seit einigen Wochen eine Sub-Sklavin kennengelernt habe, mit der ich langsam so eine Art Herren-Sklavin-Beziehung aufbaue.
Sebastian Da mag ich mal fragen, wenn sich das jetzt so langsam aufbaut, ziehst du das vor, ist das der Reiz der gleiche oder, also dieses ins kalte Wasser springen, ist das etwas, was du gerne nochmal hättest oder sagst du, nee, dieses langsame Kennenlernen, das ist dann doch eher vorzuziehen, das kann man ja auch viel mehr genießen?
Sir Wizard Also mit meiner Erfahrung, die ich bis jetzt gesammelt habe, bin ich tatsächlich eher dazu geneigt, dieses gemeinsame zusammen aufbauen zu erleben. Einfach weil jede Praktik oder alles, was du ausprobierst, setzt ja Vertrauen voraus. Und dieses Vertrauen entsteht halt nicht aus dem Nichts. Klar, du kannst so einen gewissen Vertrauensvorschuss immer geben beziehungsweise auch von dem anderen einfordern. Aber letztendlich, je nachdem, wie tief du in die Sache eindringst und je risikobehafteter die Ideen sind, die man zusammen ausprobieren möchte, umso eher willst du halt jemanden an deiner Seite haben, den du wirklich ehrlich kennst.
Sebastian Ja, das ist vielleicht auch was, das passiert dann einfach und dann kann man das genießen und wenn man da nicht, ich sag mal blauäugig einfach voll drauf geht und einfach sein Ding durchzieht, sondern irgendwie versucht, miteinander eine Basis zu finden, wie ihr dann eben auch bei diesem Event [Sir Wizard: Mhm], dann kann es ja erstmal nur gelingen, sag ich mal. Hat sie dir, nochmal zurück, nach der Party, hast du da nochmal Feedback bekommen, war das okay für sie oder war das was, wo du gesagt, wo sie auch gesagt hat, naja, ja, das war jetzt in Ordnung, aber das muss jetzt nicht wieder so sein?
Sir Wizard Ja, also tatsächlich ist es erstmal so gewesen, dass ich den Tag danach erstmal für mich persönlich einen unwahrscheinlichen Rausch erlebt habe. Also als mir das erstmal so bewusst geworden ist, was den Abend davor passiert geworden ist, bin ich irgendwie durch die Straßen gelaufen und ich dachte, wow, das war so das Erste.
Sebastian Ja, das ist Wahnsinn, das Gefühl am nächsten Tag.
Sir Wizard Also dieses Gefühl kannst du, glaube ich, auch woanders gar nicht herbekommen. Und zum Thema Feedback ist es so gewesen, dass ich dann in der Woche drauf dann noch mal länger mit ihr telefoniert habe und dann hat sie mir relativ deutlich einiges Feedback auch gegeben, also was sie gut fand, wie sie gemerkt hat, wie ich sie diszipliniert habe teilweise, was ihr gefallen hat und auch, als dann eben ein anderer Dom an dem Abend dazugekommen ist und gefragt hat, ob er sie benutzen kann und ich hab dem sozusagen dann, nachdem sie gesagt hat, okay, der ist jetzt in Ordnung und dann da zugestimmt habe, hab ich das aber dann aus der Hand gegeben und den einfach mal machen lassen. Das hat sie mir dann nachher mitgeteilt, fand sie nicht so gut, weil ich da eben dann doch hätte auch noch mehr bestimmen müssen oder sollen, was er machen darf und was er machen nicht darf.
Sebastian Das ist so Tanz auf Messers Schneide, ne? Das ist tatsächlich was, das erfordert dann wirklich Absprache, dass man da auch diesen Punkt trifft, ne?
Sir Wizard Ja, und eben auch eine gewisse Erfahrung. Also das ist halt was, was du vielleicht beim ersten Mal da noch einfach nicht so drauf hast, als wenn du das oder solche Situationen schon ein paar Mal erlebt hast.
Sebastian Ja, ganz ehrlich, es ist noch kein Dom und auch keine Sub und kein Sub und keine Domme vom Himmel gefallen. Also man wird besser mit Erfahrung, das gehört dazu. Und ich glaube, gerade auch dieses Feedback hinterher, also gerade wenn so eine Situation ist, wo man sich nicht kennt, ich glaube, dann ist das noch mal wichtiger und es ist ja klar, dass dann auch Kritik kommt, die gehört dazu, aber eben auch die positiven Sachen und auf dieser positiven Welle kann man dann ja auch noch ein paar Tage reiten, weil das ist dann schon schön.
Sir Wizard Ja, also wir haben nach wie vor tatsächlich auch Kontakt und schreiben uns ab und an, erzählen uns so ein bisschen von dem, was wir erlebt haben. Ich bin da sehr positiv von angetan tatsächlich.
Sebastian Sehr schön. Du hast jetzt am Anfang gesagt: Ach, weiß nicht, ob das spannend ist. Ich fand das jetzt spannend, weil also da gerade wirklich ins eiskalte Wasser gefallen und wirklich gleich das große Programm mitgemacht. Und du konntest dich offenbar da behaupten und Blut lecken und genießen. Und jetzt genießt du eben eine, eine, ein anderes Kennenlernen. Und ich glaube, da muss man eben auch einfach ein bisschen ausprobieren und schauen, ja, was einem gefällt und wie es halt ist.
Sir Wizard Mhm. Ja.
Sebastian Okay, so, jetzt habe ich ...
Sir Wizard Ja, dann bedanke ich mich, dass ich heute mal dabei sein durfte.
Sebastian Sehr gerne. Du bleibst bitte gleich noch ganz kurz dran, denn du bekommst von mir noch einen Einladungscode, damit du hier auf der Seite auch ordentlich verlinkt werden kannst und das Profil auch selber anpassen kannst. Ich bedanke mich auf jeden Fall ganz, ganz herzlich bei dir für die wunderbaren Ausführungen und ja, also einfach genießen, Spaß haben und dann guck einfach, in welche Richtung das geht und wenn sich da noch was entwickelt, dann sprechen wir gerne wieder.
Sir Wizard Ja, sehr gerne.
Sebastian Okay, bleib noch kurz dran und ich verabschiede mich aber schon mal von dir. Mach's gut, bis demnächst vielleicht. Mach's gut, tschüss.
Sir Wizard Ja, tschüss.
Sebastian So, ihr Lieben, das war Sir Wizard, mein letzter Gast für heute und ja, das ist jetzt nochmal der Aspekt, der da auch nochmal spannend ist, wenn's dann plötzlich passiert und dann geht's los und auch gleich mit Herausforderungen und auch Feedback hinterher, da steckt schon einiges drin und vielen Dank, dass du das mit uns geteilt hast. Ja und jetzt gucke ich mal auf meinen Zettel, was da noch alles schönes drauf steht. Ich glaube gar nichts mehr. Nö, doch ein paar Ankündigungen habe ich noch. Ihr Lieben, wir haben es ja jetzt kurz nach halb elf und deshalb, Folge Nummer 104 wird bald erscheinen, nämlich am 23. Oktober. Das ist dann die Folge von der BoFeWo, die ist ein bisschen anders, die ist also nichts für Menschen, die den Podcast nicht kennen, das ist reiner Service fürs Publikum. Und wenn ihr hören wollt, was da passiert ist und worüber wir gesprochen haben und ihr hören wollt, wie ich mich hier im Schnitt abgemüht habe, *lacht* das ist spannend, was mit Nebengeräuschen zu schneiden, dann könnt ihr das dann hören. Und die nächste Unvernunft Live, die wird es erst ein bisschen später geben, nämlich nicht am 26. Oktober, sondern am 9. November, die muss leider ausfallen, deshalb hören wir uns am 9. November mit dem Thema, das das Podcastsubbie und ich noch zusammen festlegen müssen. Bis dahin wünsche ich euch aber einfach eine wunderbare Zeit und genießt das Kinkysein, sucht euch neue Erlebnisse, genießt, was los ist. Im Moment sind unglaublich viele Partys und Veranstaltungen. Wenn ihr raus möchtet, geht gerne raus und ja, habt einfach Spaß. Und dieses Thema heute, das ist noch nicht ganz abgeschlossen, das werde ich noch mal in den nächsten Monaten in kleine Segmente einteilen, um dann noch ein bisschen mehr zu erfahren, denn das ist schon wirklich sehr, sehr spannend. Lieber Chat, liebe Menschen, die jetzt live zugehört haben, ich bedanke mich ganz herzlich für eure unendliche Geduld bei den technischen Wahnsinnigkeiten des Abends. Ihr seid da geblieben, ich habe eben doch das beste Publikum der Welt hier und ich wünsche euch jetzt eine wunderbare Nacht. Wenn ihr noch ein bisschen in die Postshow möchtet, dann bleibt einfach da. Und ja, wir sprechen uns dann in einem Monat wieder, am nochmal der 9. November war's, geht's dann hier weiter auf unvernunft.live und bis dahin gibt's natürlich neue Folgen im Podcast. Und ja, habt einen schönen Abend, macht's gut, tschüss.