Chris & Bea - Reaktionen sind alles

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Sebastian Hallo und herzlich willkommen zu Folge 92 der Kunst der Unvernunft. Mein Name ist Sebastian Stix und hier sprechen wir über BDSM. Über Menschen, was sie erleben, ihre Motivation und ganz schlicht, was sie glücklich macht. Mich haben Chris und Bea besucht und wir haben geredet. Fünf Jahre haben sie schon mit BDSM zu tun. Sie machen Dinge, probieren aus, besuchen Stammtische und Partys, und zeigen sich. Wie es nach 19 Jahren Ehe soweit kommen konnte und warum die beiden erst vor fünf Jahren angefangen haben. Das erfahrt ihr in dieser Folge und wir sprechen auch über das Thema Stammtischleitung. Chris und Bea betreuen einen Stammtisch bei Hamburg und was da so alles dranhängt, was man alles für unglaublichen Aufwand betreiben muss, um so einen Stammtisch am Laufen zu halten, ja, das erfahrt ihr heute ebenfalls. Und ich merke schon wieder, dass ich mich um Kopf und Kragen rede. Also, fangen wir doch einfach an. Los geht's mit Folge 92 mit Bea und Chris. Liebes Publikum, ich habe Besuch bekommen am Freitagmittag von Chris und Bea, hallo.
Chris Hallo Sebastian.
Bea Hallo.
Sebastian Ja, ich stelle euch kurz vor, ihr seid, ja, Bea Du 46, Chris 48, Bea Sub, Chris dementsprechend Top und ihr kommt aus Norderstedt, das ist quasi Hamburg. Ihr kennt euch schon, nein, nicht nur kennen, ihr seid verheiratet seit 19 Jahren. Aber BDSM kam erst ein bisschen später, ne? Wie lange seid ihr da schon dabei?
Chris Seit fünf Jahren.
Sebastian Gut, da ist natürlich eine Lücke. Ich bin gleich sehr gespannt, wie die entstanden ist und was man in fünf Jahren alles schaffen kann. Denn ihr seid ordentlich dabei, wie ich im Vorgespräch gelernt habe.
Bea Ja, das stimmt.
Sebastian Aber jetzt seid ihr hier, es ist Mittag, wir haben ein bisschen Zeit, wir werden heute Abend. Ich gebe mal einen kleinen Überblick. Es ist jetzt Freitagmittag, die Sonne scheint nicht, wie ärgerlich. Wir werden heute Abend noch zusammen auf einen kleinen Stammtisch gehen und ihr habt ja auch einen Stammtisch. Das wird nochmal ein spannendes Thema. Vielleicht kann man ein bisschen vergleichen oder mal gucken, wie ihr das konzipiert habt.
Bea Ja, da freuen wir uns auch schon drauf. Also wir haben ja in Norderstedt den Stammtisch, besuchen sämtliche Stammtische, weil wir das einfach mögen, also der Kontakt mit den verschiedenen Menschen. Und sobald sich uns die Gelegenheit bietet, einen Stammtisch zu besuchen, dann nutzen wir die auch. Und du hast gefragt, wollt ihr dann mit zu unserem Stammtisch kommen? Und ja, dann haben wir gesagt, wenn wir schon mal hier sind, dann nehmen wir die Chance auch wahr, neue Leute kennenzulernen.
Sebastian Ja, sehr gut. Gelegenheit wird genutzt. Dann bin ich auf euer Urteil dann gespannt. Das hängen wir vielleicht die nächsten Tage dann an die Folge einfach noch dran.
Bea Ja.
Sebastian Dann eine Schulnote vergeben. Okay, aber wie immer, wir fangen ja vorne an. Und noch, das ist jetzt so ein bisschen die Frage, erster Kontakt zu BDSM war das, das ist sicher mehr als fünf Jahre her, aber war das schon noch bevor ihr euch kennengelernt habt? Oder wie ist BDSM in euer Leben getreten oder seid ihr erst mal vorher gegenseitig in euer Leben getreten?
Chris Also, wenn ich jetzt von mir sprechen kann, dann ist BDSM in mein Leben getreten wahrscheinlich schon, wenn ich jetzt wirklich zurückdenke, schon im Bereich von sieben, acht Jahren, da kann ich schon erste Dinge mir vorstellen. Das fing schon mit an, dass ich irgendwann auch mal Pornohefte meiner Eltern gefunden hab. Und das war Lack, Leder, Latex, Fesseln, Sex, ja, wenn man das mal so will. Und später, kann ich mich noch sehr genau erinnern, das war dann auch noch so ein Erweckungsmoment, wenn man das so sagen darf. Wir waren mit Freunden in Bremen und ich war vielleicht 17 oder 18. Ich kann es nicht genau sagen. Ich glaube, ich war 17. Und wir hatten dann die Die tolle Idee, da ist ein Beate-Uhse-Shop, wir gehen da jetzt rein, gehen in so eine eklige Pornokabine, und jeder guckt sich da Pornofilme an. Für 5 Mark damals noch. Oh Gott, 5 Mark. Das sagt viel, ne?
Bea Ja, lange her.
Chris Lange her. Auf jeden Fall bin ich in diese Pornokabine rein. War alles so ein bisschen schmuddelig. Ich hab gesagt, da setze ich mich auf gar keinen Fall hin. Hab dann mit dem Fuß diese Weiterschalt-Taste bedient. 100 Filme, die sie da hatten. Und ich hab einfach durchgetippert und dachte, naja, gut, dann schau ich einfach mal, was das ist und wenn die 5 Mark hier raus sind, dann geh ich wieder raus. Und bei dem zehnten Mal, wo ich getippt habe, denke ich auf einmal, was war das? Da muss ich wieder hin. Ganz schnell wieder weitergetippert, dass ich zu diesem Film zurückkomme.
Sebastian Also man konnte nicht zurück, ja? Ach, wie gemein.
Chris Nee, leider nicht. Und meine Zeit ist ja runtergelaufen, ne? Und dann war das klassische englische Erziehung. Also mit einem Rohrstock und so Schulmädchen-Uniform. Und dann gab's hinten auf dem Po. Fand ich sehr interessant. Und vor allem meine Freunde haben danach auch gefragt, da war ja auch irgendwie sowas mit Schlägen und so hier in der Nebenkabine. Wer war das denn? Ich hab gesagt, nö, ich doch nicht. Also wie kommt ihr denn darauf, ne? Ja, ja, das war so wahrscheinlich so ein bisschen der Erwirkungsmoment.
Sebastian Okay, da die Frage, ist das so die Faszination gewesen am Um-Gottes-Willen, das ist ungewöhnlich, oder schon die Erkenntnis, oh, das gefällt mir, das macht mich an?
Chris Also ich hab definitiv die Erkenntnis gehabt, dass es mich anmacht. Ja, also auch die Reaktion des Bottoms oder beziehungsweise auch die Veränderungen, die dabei entstehen. Also die Hautveränderungen, die Streben, Blutergüsse hat man jetzt sicherlich da nicht gesehen, klar. Aber das waren so Dinge, die fand ich unglaublich spannend. Das fand ich auch spannend bei Brüsten, die abgebunden worden sind, dass die sich verändert haben. Und das hat mich schön angemacht.
Sebastian Bea kanntest du da noch gar nicht, ne?
Chris Nein, da kannte ich Bea noch lange nicht, sag ich mal.
Sebastian Ich beschreibe mal. Also ihr sitzt hier beide auf der kleinen Couch und Bea trägt einen Halsreif mit einem Klapperring dran. Vielleicht magst du mal klappern, wenn du möchtest.
Bea Ja.
Sebastian Den trägst du ganz stolz.
Bea Kann man das hören?
Sebastian Das kann man hervorragend hören. Also da ist die Entwicklung hingegangen. Ich krieg gerade so inhaltlich die Krise. Dann wart ihr 14 Jahre verheiratet und hab damit nichts gemacht mit der Erkenntnis. Ich bin sehr gespannt, wie das möglich ist. Okay, also Kino oder Kabine sagen wir eher. Du hast es überlebt. Hast du danach danach noch gesucht oder ist das wieder in der Schublade verschwunden?
Chris Also danach fing ja sozusagen langsam das Internet an. Wenn man das mal so, 56K Modem, j a, kennen wir sicherlich alle, haben wir, vielleicht nicht mehr alle Hörer, aber wir kennen das noch.
Sebastian Das ist langsamer als gedrosseltes Internet heute, wenn das Datenvolumen rum ist.
Bea Genau und die Leitung war besetzt, wenn man im Internet war.
Sebastian Ja, das war Highspeed damals. So. Jetzt tun wir hier als Opfer hier die...
Bea Wie Greise.
Sebastian Ja, das ist fürchterlich. Aber liebes Publikum, das ist das Schöne, wenn man darüber Witze machen kann, dann ist noch nicht alles verloren. Okay, also 56K Modem, also immer schön eine Viertelstunde aufs Bild gewartet, dann war es dann da. Was für Bildchen gab es denn?
Chris Da gab's, da gab's, also, ich hab natürlich erst mal gesucht. Google gab's zu dem Zeitpunkt meines Erachtens noch nicht. Da gab's so Suchmaschinen, Altavista oder wie die hießen. War jetzt alles nicht so optimal, es war auch ein bisschen schwierig. Und vor allem, ich hatte auch keine Informationen bekommen, ja, hier gibt's einen Stammtisch oder so. Solche Dinge hätt ich gar nicht gefunden. Die gab's ja zu dem Zeitpunkt schon.
Sebastian In welchem Jahr befinden wir uns jetzt? 99?
Chris Ähm, nee, wir wären ... 96, so ungefähr, würde ich mal schätzen, ja. Und ich weiß, dass es da definitiv in Hamburg ja schon einen Stammtisch gab. Diese Informationen hab ich aber alle nicht darüber bekommen. Ich hab sicherlich harte Seiten gefunden, wo wirklich sehr harter Stoff auch teilweise zu sehen war. Es gab sogar schon erste Filme, wo du dann eine Stunde gewartet hast, bis zwei Minuten abgespielt waren, ja. War jetzt alles nicht so ... nicht so ... förderlich. Also ich hab jetzt keinen Anschluss gefunden. So, dann hab ich meine Liebste gefunden und hab das dann erstmal gesagt, okay, vielleicht ist das ja auch alles gar nicht richtig, was ich mir da vorstelle. Vielleicht gibt's ja gar nicht viele Menschen, die sowas machen.
Sebastian Wie habt ihr euch gefunden? Bea, wie ist er dir über den Weg gelaufen?
Bea Über den AOL-Chat.
Sebastian Oh ja, also so Instant-Messaging und Gruppenchats.
Bea Genau. Ich habe eine Anzeige geschaltet, dass ich einen Mann suche und dann hat Chris sich gemeldet. Genau. Und dann wollte ich ein Foto haben, das war auch noch sehr witzig, weil er hatte keinen Scanner und kein Foto. Dann ist er erst mal losgelaufen schnell zu Karstadt, hat da noch einen Scanner gekauft, hat dann irgendwie einen Tag versucht den zu installieren. Das war auch noch sehr kompliziert früher. Und hat dann das Bild irgendwann geschafft hochzuladen. Ich hab das dann angeguckt und hab gesagt, ja, dann lass uns doch mal treffen.
Sebastian War das schon ein Farbscanner? Okay, da war richtig Geld in der Hütte.
Chris Da hab ich richtig investiert, sag ich mal, ne?
Sebastian Okay, also das Bild war okay.
Bea Ja.
Sebastian Hat sie dir auch ein Bild geschickt?
Bea Ich glaub nicht.
Chris Nee, das hat sie nicht. Sie hat mir auch nicht erzählt, dass sie einen Hund hat. Den hab ich dann auch kennenlernen dürfen, überraschenderweise.
Sebastian Hättest ja anbieten können: Ich hab ja zufällig gerade einen Scanner. Ich komm vorbei, dann können wir dein Bild einscannen, damit du es mir schicken kannst.
Bea Genau.
Sebastian Okay, also wir bewegen uns jetzt so im normalen Kennenlernen-Bereich, ja, was möchtet ihr davon erzählen? Vielleicht vom ersten Date? Wir hatten ja gestern zufällig gerade eine Live-Sendung dazu und gab's irgendwelche, vielleicht im Nachhinein, irgendwelche kinky Zeichen, die man hätte vielleicht sehen können, wenn man heute drauf guckt?
Bea Also, ja, wenn man das so sagen kann, hab ich Chris während der Ehe dann schon mal erwischt, in Anführungsstrichen. Also, dass er am Computer nach solchen Seiten gesucht hat. Für mich gab es allerdings nicht die Konstellation Sub, also weibliche Sub. Ich hatte immer nur die Berührung im Kopf und auch immer nur gesehen im Fernsehen, dass immer, das waren immer Dominas, weibliche Dominas und der Mann war dann eben, hat dann eben unten gespielt.
Sebastian Der Sklave, der Begriff war auch immer ganz wichtig, der Sklave...
Bea Und die Domina und dann hab ich im Computer im Verlauf dann eben diese Internetseiten gefunden und hab dann gedacht, also ich war dann völlig verwirrt, weil ich dachte, wie möchte er dass ich eine Domina bin oder also, aber wir haben dann das nicht weiter ausdiskutiert. Also das war dann nur so, er hat nur gesagt, ja, ich habe da nur mal so geguckt. Und ich habe dann gesagt, ja, es ist ja alles in der Ehe in Ordnung. Also wir hatten auch regelmäßig Sex. Also, ja.
Sebastian Was für Sex hattet ihr denn? War das so ein so ein "eheliche Pflichten"-Sex oder schon ich sag mal schön, aber halt komplett ohne das alles?
Chris Schön, aber komplett ohne das alles, will ich jetzt mal sagen. Damals gab es auch noch eine Position, die ich aktuell absolut ablehne. Sie hat mich geritten. Das gibt es nicht mehr. Andererseits sage ich, und ich weiß, das ist ja auch ein starkes Thema, wenn ich sie lecken möchte, dann tue ich das. Weil das meine Entscheidung ist.
Sebastian Da sind wir schon genau in der Diskussion drin, das ewige Thema. Top leckt nicht, doch natürlich.
Chris Ich sehe das als mein Recht, das zu tun, wenn ich das möchte. Und es bringt mir dann Spaß, sie zu gewissen Höhenpunkten zu bringen. Also der Sex vorher war auch gut, das ist gar nicht die Frage, aber wenn ich das jetzt vergleiche mit jetzt, haben wir einfach ganz, ganz andere Variationen, ja.
Sebastian Bevor man es BDSM nennt, also viele machen ja BDSM, benennen es aber nicht so. Da ist ein kleines bisschen ein Rollenspiel drin, da wird mal ein Outfit, ein Dress beim Sex getragen, um ein bisschen zu spielen. Es gibt ja 1000 Varianten, von denen BDSMer sagen, das ist eindeutig dem BDSM-Spektrum beizuordnen, während Vanillas sagen, das ist doch nicht BDSM, das ist doch Vanilla. Also da finde ich, da ist eine riesige Überschneidung, wo man sagen kann, es wahrscheinlich macht einfach die, der Glaube daran, was es denn nun gerade ist, macht aus, was es für die Person ist. Habt ihr irgendwelche Experimente gemacht?
Bea Nee.
Chris Jein, es gab ein Experiment, da kann ich mich noch dran erinnern, da haben wir uns so billige Handschellen besorgt. Ich hatte Bea dann hinten am Kopfteil damit festgemacht. Das hatte aber nicht unbedingt einen guten Ausgang. Sie ist da nicht wirklich mit klargekommen zu dem Zeitpunkt. Und ich hab die dann ganz schnell wieder aufgemacht, diese verdammten Dinger, und hab gesagt, um Gottes willen, was hab ich da jetzt angerichtet?
Sebastian achen sollen?
Bea Ich erinnere mich jetzt an die Situation und habe gerade so einen Aha-Moment, warum er vielleicht auch so lange gezögert hat, sich dann mir gegenüber zu öffnen. Denn ich meine, erst mal die Reaktion auf diesen gefundenen Verlauf und dann die Reaktion auf diesen Handschellenversuch. Das stimmt, das war damals nicht so einfach für mich.
Sebastian Was hast du ihm denn gesagt? Du hängst da am Bett mit Handschellen und jetzt könnte ja in dir die Erleuchtung kommen. Och ja, ist ja nett. Oder ist es eher so vielleicht auch Angst? Dass du so, Gott was macht der jetzt?
Bea Ja, ich war schon überrumpelt und hatte auch Angst. Ja, weil wir auch, also wir haben ja gar nicht darüber gesprochen. Das kam mir richtig unverhofft plötzlich dann. Die Aktion.
Sebastian Wäre das jetzt für dich heute eine Fantasie, dass er unverhofft mit Handschellen dasteht und sagt, das machen wir jetzt mal und basta?
Bea Ja, heute wäre es gut.
Sebastian Das wird heute spannend zu sehen, wie dieses Denkmuster, wann fühle ich mich damit wohl, wie sich das verändert. Chris, vielleicht nochmal, als sie deinen Verlauf da gesehen hat, was hat sie denn gefunden und was hat sie dazu vielleicht auch gesagt? Weil wenn du sagst, ich hab nur geguckt, das ist ja, ich kann mir vorstellen, dass, da geht einem schon die Düse.
Chris Ja, es geht da einem sicherlich schon die Düse und es sind, sag ich mal, klar, waren es hauptsächlich BDSM-Pornos, ja, die ich mir da angeschaut hab.
Sebastian Was gab's denn da so damals?
Chris Das war ja jetzt ja auch schon deutlich später, also das war dann, weiß ich jetzt gar nicht, vor 10 Jahren oder so, würde ich jetzt mal schätzen, ungefähr. Zehn oder elf Jahre, ich bin jetzt nicht ganz sicher, also so in dem Zeitraum dürfte das gewesen sein.
Bea Ich glaube zweimal habe ich dich erwischt mit dem Chat.
Chris Genau und dann hatte sie dann mit mir ein Gespräch geführt und sagte, "Ja, wenn du sowas haben willst, ich kann dich dann auch hauen und so." Und dann hab ich gesagt, nee, nee, auf sowas habe ich keinen Bock. Und dafür war für mich dann immer klar, wenn sowas gehen würde, dann nur ich unten, sie oben. Und ich hab gesagt, nee, das ist nicht mein Kopfkino, das ist einfach nicht mein Kopfkino.
Sebastian Du guckst Pornos, du siehst Praktiken, diese, ich nenne es immer BDSM-Sozialisation, gibt's Subs und Tops und dann gibt's so Sachen wie Safewords und dann, ja, das Ganze drumherum, hast du da schon, also man guckt ja nicht nur Pornos, man liest ja vielleicht auch mal irgendwas und grad wenn man Geschichten liest zum Beispiel, da ist ja am Rande immer alles mögliche noch mit drin, diese ganze BDSM-Sozialisation, Chris, hast du die dann in dem Moment schon so ein bisschen gehabt, dass du ein bisschen mehr Background hattest oder war es wirklich, das Porno ist geil, dazu kann man gut wichsen und dann ist aber auch wieder gut.
Chris Das war am Anfang definitiv erstmal so gewesen, ja, also ist gut, ja, und das Porno ist geil, genau so wie Du es gesagt hast. Später habe ich mich dann viel viel stärker mit dieser Materie beschäftigt. Jetzt muss man sagen, wir hatten dann eine Zeit, wo ich in die Schweiz gegangen bin, also beruflich. Bin allerdings jedes Wochenende wieder zurück nach Hamburg gefahren, also wirklich jedes Wochenende. Wenn man dann abends, sag ich mal Ruhe hat, dann hat man halt mal so rumgeguckt. Habe ich die SZ kennengelernt. Damals waren dann auch viele Veranstaltungen drin. Heute ist das, glaub ich, überhaupt nicht mehr.
Sebastian Ja, ist relativ tot, ne?
Chris Genau, würd ich auch mal so sagen. Da ist nicht mehr viel los. Da hab ich mir die Veranstaltungen angeschaut. Das waren sicher alles Veranstaltungen, die im Bereich vom Cat oder so was stattgefunden haben. Und das klang natürlich hochinteressant. Dann wird da die Sklavin vorgeführt und mehrere Herren. Und da wird gespankt und diese ganzen Geschichten. Das fand ich schon sehr, sehr interessant. Safewords hab ich da sicherlich auch schon aufgenommen, dass es so was gibt. Ja, also, das war wirklich schon alles da. Aber wenn wir später noch mal ein bisschen weiterreden, wie wir dann richtig angefangen haben, werden wir sehen, uns war vieles überhaupt nicht bekannt.
Sebastian Es macht ja auch eigentlich riesig viel Spaß, einfach Dinge auszuprobieren, ohne dass man erst mal eine Theorieprüfung ablegen muss, ne? Wobei, das wär ein nochmal ein Projekt, so eine Art BDSM-Führerschein. Erstmal 18 Stunden Theorie und dann begleitetes in Anführungszeichen "Fahren", also begleitete Sessions, wo ich dann daneben stehe und sage, "Nee, so aber nicht". Um Gottes Willen, wie fürchterlich, also da vergeht einem ja sämtlicher Spaß dran. Okay, das heißt erstmal ist alles so gesetzt, du kriegst mehr raus, was interessant ist, Bea weiß von nix, ihr habt gelegentlich ein bisschen Sex und eure Beziehung ist trotzdem schön und gut und alles ist entspannt und die Welt könnte auch gar nicht schöner sein.
Bea Genau.
Sebastian Wie ist es passiert, dass sich das alles vor fünf Jahren geändert hat?
Bea Naja, Chris hat dann gesagt "So jetzt müssen wir mal reden".
Sebastian Oh Gott, Scheidung.
Bea Und ja, also er hat dann ja auch im Nachhinein gesagt, also ich erzähle dir das jetzt und dann ist es Trennung. Nach alledem, was bisher gelaufen war in dem Bereich, wird da wohl nichts gehen, oder?
Chris Genau so war es, also ich habe alles auf eine Karte gesetzt.
Sebastian , was hast du erwartet, was er dir erzählt?
Bea Keine Ahnung, alles Mögliche. Vom Fremdgehen bis, keine Ahnung.
Sebastian Domina-Studio, regelmäßig.
Bea Auch nicht. Eher verlassen, eine andere, kein Bock mehr.
Sebastian Also er ist nach Hause gekommen aus der Schweiz und hat dann gesagt, wir müssen mal reden.
Bea Ja, und dann hat der halt gesagt, dass er Interesse an, ja, wie hast du es genau gesagt? Interesse an SM. Und ich hab dann erst mal gesagt, öh. Äh, okay. Da kamen dann natürlich erstmal viele Fragezeichen, wo ich so dachte, okay, wie stellst du dir das jetzt vor? Also, hä? Und warum?
Sebastian Der Gedanke, um Gottes Willen, mein Mann ist jetzt pervers, der kommt auf jeden Fall schon mal in die Hölle, ja?
Bea Na das vielleicht nicht so, sondern eher, warum?
Sebastian Warum? Ja, das ist gleich die schwerste aller Fragen als erste. Oh Gott. Chris, hast du das vorbereitet, deine Rede? Oder vom Spiegel geübt?
Chris Ich hab sie nicht vom Spiegel geübt, ich bin da sehr, ja, ich lasse mir dann, ich reagiere auf die Reaktion und lasse mir dann was Neues einfallen oder eine neue Strategie entwickle ich. Aber mir war klar, ich muss dieses Gespräch jetzt führen. Das war mir einfach klar und ich wollte aus den Zwängen, die wir bis dato hatten, also diese gesellschaftlichen Zwänge, wir alle wissen, wie es als Stino ist. Du unterhältst dich viel über Schule, wie es die Lehrer sind, über den Fußballverein vom Kind und was weiß ich was. Das habe ich bald 14 Jahre, mir jedes Wochenende bei irgendwelchen Freunden angehört, also Stino-Freunden.
Bea Ja, weil mich hat das auch schon genervt. Also ich hab dann auch schon immer gesagt, komm ihr Frauen, redet ihr mal miteinander. Ich stelle mich bei euren Männern hin. Und dann bin ich zu den Männern hingegangen mit den Worten, vielleicht gibt es bei euch ja was Interessanteres zu erzählen. Also mich hat das auch schon gelangweilt, ja.
Chris Also ich hab einfach gemerkt, dass das nicht mein Lebensziel ist.
Bea Bis zu deinem Lebensende so weitergehen soll.
Chris Genau, genau, genau.
Sebastian Okay, gab's einen Auslöser, dass du gesagt hast, jetzt müssen wir reden? Hast du vielleicht einen besonderen Porno gesehen? Oder ist einfach irgendwann der Druck so groß und vielleicht hat's ja auch einen Plan, du merkst, ich orakele jetzt ein bisschen, wenn die Ehe denn eh zu Ende ist, dann ist ja schon mal der Plan, okay und danach mach ich das und das.
Bea Also ich glaube, wenn ich das, dass das auch vielleicht diese räumliche Trennung, die ganze Woche war er ja in der Schweiz und ich war nicht anwesend. Und ja, da hast du ja. Vielleicht mehr Gedanken gemacht.
Chris Das sicherlich auch. Und was ich noch dazu sagen kann, ich hatte in einer normalen Wohnanlage gewohnt mit so Apartments. Und ich hätte nie gedacht, dass die Schweizer so offen sind für sexuelle Geschichten. Die Wände waren relativ dünn. Und was ich da für Dinge gehört habe von meinen Nachbarn, da war wirklich alles dabei. Also vom Deep Throat über Spanken und, und, und, und, ja. Und das hat vielleicht auch ein bisschen mich zum Nachdenken gebracht, ob das nicht auch eine tolle Geschichte wäre, die ich machen könnte.
Sebastian Du hockst dann da und um dich herum sind sie alle aktiv mit den Dingen, die hier verwehrt sind. Ich glaub, das macht einen ganz schönen Druck in einem drin. Weil andere kriegen's ja hin, warum ich nicht?
Chris Genau, und die Schweizer, da gab's wirklich Zeiten, ich wusste immer am Donnerstag um 22 Uhr geht das rechts neben mir los. Und am Montag um 19 Uhr geht's bei denen los. Das war wirklich wie so ein Uhrwerk. Dann wurde da losgelegt.
Bea Und du bist ja dann den Freitag wieder in dein Stino-Leben zurückgefahren. Und Sonntagabend dahin wieder.
Chris Genau, da hast du natürlich auch viel Zeit gehabt auf der Fahrt. Meistens im Zug oder auch manchmal im Flieger. Je nachdem, was für ein günstiges Ticket man da ergattern konnte. Da hast du eine Menge Zeit zum Nachdenken.
Sebastian Dieses Gespräch, ich erwähne das im Podcast ja ganz gerne, da hat man zwei Personen. Die eine hat noch gar keine Ahnung. Vielleicht mal Shades of Grey gesehen maximal. Und die andere hat vielleicht schon über Jahre gegoogelt und Fantasien im Kopf. Und jetzt setzt man sich dahin und sagt, so, jetzt kriegst du einmal alles präsentiert. Wie einfühlsam war er nach der Ankündigung, die Ehe ist dann eh aus?
Bea Ja, genau so.
Sebastian Was hat er dir erzählt und was hat er auch erwartet vielleicht?
Bea Also ich glaube er hat nichts erwartet. Er hat erwartet, dass man sich jetzt über die Trennung unterhält. Wie man das dann jetzt vollzieht. Nur ich hab dann anders reagiert und hab gesagt, okay, aber was ist es denn jetzt genau?
Sebastian Konnte er das beschreiben?
Bea Ja, also er hat dann schon gesagt, also ich habe zuerst reagiert und habe gesagt, ja willst du denn, dass ich dich haue? Weil das ja meine Vorstellung davon war. Und dann hat er noch mal gesagt, nein, ist es nicht. Und dann habe ich es immer noch nicht verstanden und habe dann gesagt, ja, aber was denn sonst? Also das kam mir dann immer noch nicht, was er denn überhaupt möchte. Und dann hat er gesagt, nein, ich möchte dich dominieren. Und dann war ich auch erst mal so, ja, okay, aber wie stellst du dir das vor? Und dann hat er gesagt, das weiß ich auch noch nicht so genau. Tja, und dann hab ich gesagt, ja dann müssen wir es mal ausprobieren.
Sebastian Ja Chris, jetzt ist der Moment, also du erwartest, dass die Hölle losbricht und dann sagst du, wir müssen ausprobieren. Ich glaub, das ist ja der einzige Teil des Gesprächs, den du wahrscheinlich nicht geistig schon mal vorbereitet hast.
Chris Das ist absolut richtig, sag ich mal. Das war eine neue Herausforderung, mit der ich so einfach jetzt nicht gerechnet hatte. Ich hab dann überlegt, wie können wir das denn jetzt in die Tat umsetzen.
Sebastian Ja, erst mal dein Gesicht würde ich ja gerne sehen, wenn du gesagt hättest, lass uns das ausprobieren. Und dann sitzt du da und denkst, scheiße.
Chris Ja, scheiße, aber auch freudig, sag ich mal. Das war natürlich schon eine schöne Überraschung, weil ich ja nicht die Ehe beendet hätte, weil wir uns nicht mehr geliebt hätten. Das war nicht das Thema. Die Liebe war da. Ich glaube aber, dass die Liebe dadurch wieder neu befeuert wurde. Komplett neu befeuert wurde, ja. Deswegen war das einfach für uns, behaupte ich einfach mal, die beste Entscheidung unseres Lebens, das zu tun. Wir wussten nicht, wie. Und ich hab dann gesagt, okay, dann lass uns doch. Nächstes Wochenende, du kommst zu mir in die Schweiz. Ich komm nicht nach Hamburg, du kommst zu mir. Dann haben wir auch ein anderes.
Sebastian Lass mich ganz kurz unterbrechen, es gibt ja nicht nur die Option wir beide machen was miteinander. Da kann ja schon mal der Gedanke sein, wenn du sagst, das kann ich in meiner Ehe nicht ausleben, es wurde abgelehnt, die Sache mit den Handschellen, dann wäre ja auch eine Affäre, um sich selber sicher zu werden, ob das überhaupt das ist, was man will, das wäre zumindest eine denkbare Option. Inwieweit, i st das im Kopf gewesen? Man hat es ja offenbar nicht gemacht, aber man sucht ja schon nach Lösungen.
Chris Es war auch ein Thema, wir haben generell gesprochen, sag ich mal. Wir haben auch gesprochen und haben gesagt, okay, welche Optionen gibt es darüber hinaus? Und ein Öffnen der Ehe haben wir beide für uns festgestellt, ist nicht das, was wir wollen. Wir haben auch von vornherein gesagt, Wenn wir in die BDSM-Szene gehen oder in das BDSM-Leben gehen, dann gibt es uns nur als monogames Paar.
Sebastian Okay, klare Entscheidung. Und jetzt der Besuch in der Schweiz. Bea, auf geht's in die Schweiz, da sind die Gesetze eh lockerer, da kann man viel schlimmere Sachen machen und da kann man dich auch besser irgendwie in den Alpen verscharren im Zweifel, wenn es schief geht. Entschuldigung, *lacht* ich weiß auch nicht, ich habe heute irgendwie einen Clown gefrühstückt, es tut mir ein bisschen leid, aber ich finde es einfach so schön, weil ich weiß jetzt schon ein bisschen mehr als das Publikum.
Bea Ja.
Sebastian Also du fährst in die Schweiz, um den Hintern voll zu kriegen, wenn ich das richtig verstanden habe.
Bea Naja, das habe ich auch noch nicht so realisiert, warum ich jetzt überhaupt in die Schweiz fahre. Also ich hab gesagt, ich hab mich auch nicht erkundigt bis dahin oder mal irgendwo selber mal gegoogelt oder so, sondern ich hab wirklich gesagt, da müssen wir das gemeinsam jetzt mal ausprobieren. Was erwartest du von mir oder was soll ich tun und wie wird es sein? Also ich hab, ich weiß es nicht warum das so war, aber ich hab das dann einfach so gemacht.
Sebastian Was hat er dir denn vorher erzählt, was so Dinge sind, die man beim BDSM macht?
Bea Gar nichts. Das haben wir gar nicht weiter drüber gesprochen.
Sebastian Echt nicht?
Bea Nein.
Sebastian Werde ich Schmerzen haben? Ja.
Bea Nein, haben wir auch nicht gesprochen.
Sebastian Nichts?
Bea Haben wir nicht.
Chris Ne?
Sebastian Echt nicht?
Chris Wirklich nicht.
Sebastian Du hattest doch tausend Fragen.
Bea Ne, ich hab, weil das Ding ist ja, dass Chris ja auch, also er war ja nicht unterwegs. Also er hat ja auch keinerlei BDSM-Erfahrung. Was soll ich ihn denn dann fragen?
Sebastian Also nehmen wir mal an, das Podcast-Subbie käme jetzt zu mir und würde sagen, so, ich stehe übrigens auf, was wäre denn das, was wäre denn vergleichbar, auf Yoga. Dann würde ich auch sagen, wo müssen wir denn da hin, werde ich da, muss ich irgendwelche komischen Verrenkungen machen, muss ich irgendwelche Salben auftragen, muss ich irgendwelche Matten kaufen, also ich würde anfangen tausend Fragen zu stellen, um mich geistig so ein bisschen darauf vorzubereiten. Wäre so meine Idee. Aber gut. Also ich vermute der Schock saß einfach zu tief, um irgendwie das zu hinterfragen. Keine Ahnung.
Bea Ja, das war so eine Mischung aus... Gott sei Dank, er will sich doch nicht von mir trennen. Also worst case Verhältnis und er trennt sich, war schon mal vom Tisch. Bis zu Überraschung und Neugierde und ich probiere es aus und wenn es mir nicht gefällt, dann müssen wir uns halt eben doch trennen.
Sebastian Ist ja gar kein Druck, ne? Also, Chris, wenn's dir nicht gefällt, dann halt trennen. Aber sie gibt dir eine Chance.
Chris Die hat mir eine Chance gegeben, sag ich mal. Und eine Sache hab ich aber gemacht, das fällt mir nämlich jetzt wieder ein. Ich hatte gesagt, okay, wenn du dann am Flughafen gelandet bist, dann gehst du erst mal zur Toilette und machst mir ein Foto, ich glaub, von ihren Brüsten oder so was, ne? Das wollte ich dann erst mal als Beweisfoto zugeschickt bekommen haben.
Bea Genau.
Sebastian Beweist, dass sie Brüste hat, oder?
Chris Nö, einfach, dass sie das tut, was ich sage.
Sebastian Also da fing es schon an, so dieses, ich sage, sie tut.
Chris Ja.
Sebastian Ja.
Bea Ja, und dann bin ich am Flughafen angekommen und dann ist er mir schon sehr, also anders gegenüber gestanden. Dominant.
Sebastian Okay, wie hat sich das angefühlt?
Bea Tja, spannend. Also ich war nicht so, oh Gott, was ist jetzt mit dem los? Sondern eher so, oh, was ist denn mit dem los?
Sebastian Also es hat schon so ein bisschen gefallen, ja?
Bea Ja, hat. Und dann sind wir, genau, dann sind wir nämlich in den, das Gute war, neben der Wohnung in der Schweiz, also irgendwie so, keine Ahnung, zwischen 50 und 100 Meter entfernt, gab es einen Sexshop. Da sind wir dann gemeinsam reingegangen, was auch der erste Sexshop-Besuch überhaupt während unserer Ehe dann war, wo ich dann auch relativ eingeschüchtert neben ihm her dann in diesen Sexshop gefolgt bin.
Sebastian Kannte er sich da außen im Laden? Wusste er schon, wo was ist? Man kannte ja drauf schließen, ob die Kabinchen vielleicht, nix, okay.
Bea Ja und dann hat der da so, keine Ahnung was die da so haben, zwei süße Flogger und so hier im Shades of Grey Style und irgendwie so ein pinkfarbenes Band hat er dann gekauft und dann sind wir mit der Tüte dann in die Wohnung marschiert.
Sebastian Okay also er hat ausgesucht, er hat gekauft.
Bea Genau.
Sebastian Okay, Chris, was war denn die Grundausstattung?
Chris Die Grundausstattung war wie gesagt ein Bondage-Seil, allerdings jetzt kein Jute oder kein Hanf, also was man da so kaufen kann in pinkfarben. Da dachte ich, oh gut, das scheint wohl okay zu sein, das scheint wohl eine gute Qualität zu sein. Heute weiß ich es natürlich besser. Dann die Shades of Grey-Line, also wirklich ein kleiner Flogger, der war vielleicht, ja was weiß ich, 30 Zentimeter lang, also länger war das Ding nicht. Dann noch in Herzform. Kennst du diese... Klatschen. Klatschen in Herzform.
Sebastian Oh ja.
Chris Genau, also wirklich so die billigste Grundausstattung, wenn man's will, die du für sehr viel Geld im Sexshop kaufen kannst.
Sebastian Wenn sie da so eingeschüchtert neben dir stand, wie weit hast du auf sie geachtet beim Shoppen oder beim Aussuchen?
Chris Also wir haben, wir haben wirklich, weil ich ja auch nicht sicher war, was man kauft, hab ich sie dann gefragt. Ich sag, fass das mal an, ist das gut und so. Ja, und da hat sie gesagt, ja, das ist nicht schlecht. Ich glaub, es kam sogar noch eine Verkäuferin dazu, die uns dann auch beraten wollte. Dann haben wir, glaub ich, auch auf ihren Rat hin diese Dinge so gekauft. Also so erinnere ich das jetzt. War, war spannend, sag ich mal. War wirklich spannend, ja.
Sebastian Ausrüstung mit der Tüte ab in das geräumige Apartment.
Bea Genau.
Sebastian Und dann müsste es jetzt losgehen.
Bea Ja, er hat weiterhin seine Dominanz ausgestrahlt, sage ich mal, in dem ich dann da, also er hat mich positioniert, hat mich durch den Raum, hat mir gesagt, dass ich mich ausziehen soll. Und also es waren halt so, ja, da habe ich mich dann voll darauf eingelassen und habe es gemacht.
Sebastian Okay, also gar nicht weiter diskutiert, weil in der Ehe diskutiert man ja Dinge. Was soll ich denn das jetzt machen, oder so?
Bea Ne, hab ich nicht. Ich hab gedacht, ich mach jetzt genau das, was er jetzt dann sagt. Und dann, glaube ich, hast du meine Brüste zuerst abgebunden, dann musste ich knien und nackt am Tisch sitzen und lauter so verrückte Dinge.
Sebastian Hat's dir gefallen?
Bea Ja, also ich hab jetzt nicht immer gedacht, was soll der Scheiß jetzt hier, sondern ich hab gedacht, interessant, mal gucken, was noch kommt. Ja und dann weiß ich noch, dann hat er mich übers Knie gelegt, mit dem Flogger glaube ich. Und dann war es ja auch noch ganz vorsichtig und so. Und dann dachte ich so, na gut, also wenn jetzt das sein SM ist, *Sebastian lacht* mach ich mit. *alle lachen* Und dann wurde das aber immer intensiver. Ich weiß nicht genau, wie das alles kam, aber auf jeden Fall war es dann so, dass wir da mega Spiele Samstag hatten und ich weiß, dass ich dann da auf dem Bett lag, bäuchlings, gefesselt und hab gedacht, der kann jetzt alles mit mir machen hier. Ich war richtig auch weggetreten und wusste gar nicht, was das jetzt ist alles und warum überhaupt. Ich habe wirklich gedacht, der kann jetzt alles mit mir machen. War ein irres Gefühl.
Sebastian Habt ihr kommuniziert dabei? Hat ihr vielleicht die ganze Zeit geredet, so jetzt machen wir das und gab es vielleicht schon eine Anrede? Sklavin, leg dich aufs Bett.
Bea Nee, er hat mich eher so hingelegt dann, so hingeführt, hingelegt.
Sebastian Mir ist so ein bisschen dieser liebevolle Umgang miteinander, a lso ich sehe euch beide jetzt auch, ihr sitzt nicht nur auf der Couch, sondern ihr berührt dich auch am Bein. Also ihr haltet schon Kontakt zueinander, das sehe ich jetzt. Und ich kann mir schon vorstellen, dass das nicht nur so ein wildes Rumprobieren war, sondern dass da durchaus auch so vertraute Gesten der gegenseitigen Wertschätzung irgendwie ausgetauscht wurden. Ich unterstelle das jetzt einfach, die Frage ist, ob es Erinnerungen daran gibt.
Bea Doch, das war auch so. Also er hat mich jetzt hier nicht nur brutal verkloppt, wenn man das jetzt so platt sagen möchte, sondern es wurde auch gestreichelt und gehauen und wirklich auch intim berührt und hingedrückt und also das war, das was er gemacht hat, war genau richtig in dem Moment.
Sebastian Chris, ich wechsle mal die Perspektive. Sie lässt sich drauf ein. Du hast jetzt genau eine Session Zeit, sie für immer zu überzeugen. Ich sag ja Druck. War das überhaupt Druck oder war das einfach so ein, wir probieren das jetzt mal und dann gucken wir mal, was passiert. Also irgendwie weit war das ein wichtiges Ereignis mit einer Menge Angstschweiß oder war das einfach so ein, ich kenn sie ja, ich lieb sie ja, dann machen wir jetzt mal und vielleicht haben wir ja Glück. Also wie locker warst du?
Chris Ich habe mir am Anfang natürlich schon Gedanken gemacht, ne? Ich hab's wirklich sehr, sehr intensiv überlegt, okay, wie fängt man so was an? Also, was tun wir denn, wenn wir in die Wohnung kommen? Ähm, und hab mich dann aber relativ schnell einfach leiten lassen. Also, ich hab ihre Reaktion wahrgenommen. Ich hab gedacht, oh, das scheint gut zu sein, dann mach ich mal weiter. Der Druck war da, ja, definitiv, der Druck war da. Und ich glaube, als Top hast du immer einen gewissen Druck. Du musst ja immer in der gewissen Weise so performen, dass es deinem Bottom am Ende auch etwas gibt. Also zumindest ist es meine Definition. Ich hab mich auf diesen Druck eingelassen. Und wenn man viel riskiert, gewinnt man auch. So will ich das sagen. Was wir natürlich nicht wussten, wir hatten da, wie gesagt, das erste Mal die Erfahrung des Fliegens gehabt. Sie fing an zu zittern. Und das war genau die Situation, wo sie sagte, ja, jetzt kann er alles mit mir machen. Das war etwas, das habe ich nicht gelesen, dass es so etwas gibt, ja. Also habe ich es bis jetzt nicht gefunden. Da war ich schon mal sehr überrascht. Was ist das? Nachher haben wir dann gezielt gegoogelt nach solchen Dingen und haben dann auch verstanden, wie das zustande kommt. Aber wir haben auch, und was auch interessant war, danach genau das Gegenteil erlebt. Als sie dann wieder in Hamburg war, am Montag, Dienstag, ging es ihr richtig schlecht.
Sebastian Was für ein Kater war das?
Bea Ja, also ich habe mich dann allein gefühlt und so.
Sebastian Aber es war jetzt nicht so, um Gottes willen, was habe ich da bloß gemacht?
Bea Ne, ganz im Gegenteil. Ab dann war mir klar, ich bin jetzt eine Sub und bin dann total stolz einkaufen gegangen.
Sebastian Jetzt mag ich ja mal nicht glauben, dass sowas aus dem heiteren Himmel kommt. Ich gucke ja immer so ein bisschen in die Fantasiewelt rein, ins Kopfkino von den Menschen. Waren da nicht doch schon mal Ansätze zu finden? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das so tief in dir geschlummert hat, dass du es nicht mal unterbewusst wahrgenommen hast.
Bea Was mir im Nachhinein nur immer auch bewusst geworden ist, dass ich schon immer auch während der Ehe meinen Mann gerne bedient habe. Also das hab ich schon immer gemacht. Ich hab immer gerne Tisch aufgedeckt und abgedeckt und eben Dinge gebracht und fand das völlig normal und das muss auch so sein. Also so, da kam nicht irgendwie sowas wie, das kann der jetzt mal alleine machen oder der kann jetzt hier auch mal was machen, sondern nö, das war schon immer so meine Rolle, sag ich mal. Das fand ich auch total gut.
Sebastian Also erste Session gelungen. Ist ja ganz einfach. Ja, dann habt ihr das ausprobiert und dann seitdem, macht ihr, einmal im Jahr fahrt ihr in die Schweiz und fertig. Ich versuche ja immer die schlimmste mögliche Untertreibung zu finden.
Bea Wir wollten dann natürlich mehr.
Sebastian Ja wie lang hat es gedauert bis ihr dann wieder also gleich am kommenden Wochenende wieder oder musste das erst mal ein bisschen nachverarbeitet werden.
Chris Das ist dann gleich am nächsten Wochenende weitergegangen. Also ich glaube, dann haben wir was in Hamburg gemacht, also zu Hause gemacht. Das Wochenende danach hatte ich dann schon ganz tolle Ideen im Kopf. Da habe ich gesagt, pass auf, wir müssen jetzt unbedingt nach Berlin fahren.
Bea Und warte noch mal kurz, du hast mir dann auch während der Woche, dann wo du nicht da warst, schon immer Aufgaben gegeben.
Chris Das stimmt, ja.
Bea Dann sollte ich irgendwie Fotos machen von mir oder ich sollte bei der Sklavenzentrale Paare raussuchen und ich sollte mich selbst befriedigen und so Aufgaben habe ich dann gekriegt.
Sebastian Plötzlich ein ganz anderer Mann.
Bea Ja.
Sebastian Und auch für dich eine ganz andere Frau plötzlich. Und sie macht das auch noch alles?
Chris Das war richtig toll, das hat wirklich funktioniert ja und da ist wirklich eine Sonne aufgegangen, um das mal sozusagen in unserem Leben, ne.
Sebastian Ja jetzt muss ich nochmal fragen, dann kommt der an mit Sklavenzentrale, mal einmal anmelden bitte, ne und dann siehst du, es gibt ja noch viel mehr davon und zwar viel viel mehr selbst damals, das müssten auch schon 100.000 Profile gewesen sein in Deutschland, Wenn man dann feststellt, der ist nicht allein damit, im Gegenteil, das scheinen sehr sehr sehr viele Menschen zu sein und die machen das teilweise jahrelang in einer Perfektion bis zum Wahnsinn, dann sind da Profiltexte und auf der Startseite findet man Bilder, wo man von den Menschen, das erste was man von den Menschen sieht sind Geschlechtsteile und überhaupt, also ich finde eine völlig andere Welt. Einfach hingenommen so, ach ja, ist halt so oder rotiert es da nicht doch nochmal mächtig im Kopf?
Bea Natürlich ist man da total, also erst mal ist man so, ach guck mal, du bist jetzt doch nicht so was Besonderes. Das hat mich schon mal beruhigt wieder. Und dann hat man natürlich, wenn man dann zum ersten Mal irgendwelche Richtungen kennenlernt oder Praktiken oder dann ist man natürlich die erste Zeit durch die Profile geblättert und hat gedacht, oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh nein, oh nein, nein, nein. Könnte ich mir jetzt gar nicht vorstellen. Und oh Gott, oh Gott. So, das war schon am Anfang so. Also mittlerweile sehen wir das ja anders und entspannter. Aber da war das schon so. Da hat man mit Begeisterung, Neugier, Schrecken und die Profile durchgeschaut.
Sebastian War vielleicht die Entfernung unter der Woche gar nicht so schlecht, dass ihr auch unabhängig voneinander ein bisschen euch informieren konntet?
Bea Und erst mal durchatmen und verarbeiten. Ich glaube, du musstest auch einiges verarbeiten.
Chris Ja ich musste genauso wie du die Dinge verarbeiten und musste erstmal begreifen, dass es tatsächlich passiert ist ja, dass wir uns tatsächlich auf dieser Reise befinden und ich musste natürlich, ich hatte klare Pläne im Kopf, ja, ich hab gesagt das muss jetzt hier richtig losgehen, ich will in die Szene, ich will Leute kennenlernen, ich will Partys machen, ich will auf Stammtische, ich will überall hin.
Sebastian Also so Süßigkeitenladen, es ist alles irgendwie da, ich muss nur hin.
Chris Genau genau, ich muss da einfach nur rankommen.
Sebastian Okay, jetzt haben wir ja eine Dreiviertelstunde seziert, wie ihr es bis zum ersten Mal spielen, zu den Anfängen geschafft habt. Der Bann ist gebrochen, ihr habt jetzt alle Möglichkeiten, ihr seid euch irgendwie einig, er sagt, sie tut, ihr beide findet's gut und jetzt geht's los. Andere Menschen, also, wobei, andere Menschen? Nein, erstmal fängt man doch an miteinander zu experimentieren oder wolltet ihr gleich raus und Leute kennenlernen?
Chris Wir wollten gleich raus, also das war von vornherein klar, wir wollten draußen Leute kennenlernen, wir wollten auf Partys gehen, wir wollten auf Partys spielen.
Bea Naja, ich würde sagen, dass eher Chris raus wollte am Anfang. Und ja, du hattest ja dann angefangen, dass du gesagt hast, jetzt fahren wir mal nach Berlin.
Chris Genau. Ich habe gesagt, okay, jetzt lass uns mal irgendwo hingehen, wo was los ist. Also lass uns nach Berlin fahren. Ich habe ein Fetisch-Apartment, ein wirklich tolles Fetisch-Apartment, in Kreuzberg gefunden, was wir das ganze Wochenende gemietet hatten. Wir haben seinen Bruder besucht und wir haben auch noch bei einer tollen Riggerin einen vierstündigen Workshop gemacht. Das kann ich mich noch super erinnern, das war in ihrer Altbauwohnung auf dem Flocati haben wir gefesselt und die hatte nicht diesen reinen Shibari-Stil drauf, die hatte so, ja wie soll ich sagen, die hatte schon den Schalk im Nacken.
Bea Freestyle.
Chris Und dann sagt sie auch zu mir, ja, weißt du eigentlich, ich liebe das, wenn man mich, also sie als Bottom, ja, wenn man sie mit einem Bambus verhaut, ja. Aber jetzt meine ich nicht so ein kleines Ding, sondern richtig diesen Bamben, ja. Und da hat sie mir das Ding in die Hand gelegt. Ich so, ja, aber das wäre sehr unpraktisch, ja. Nee, das wäre super und so. Ich so, ja, toll. Und da hat sie uns einige tolle, miese Tricks gezeigt. Ich kann mich noch genau dran erinnern, so das Seil durch den Schritt, ja, dann hier so ein Magic Wand an das Seil und dann über das Seil dann die Vibrationen auch in den Schritt verteilen. Oder, was sie sagt, was ganz, ganz toll ist, sie war gefesselt, so ein Ad'hoc-Teil, ja, dann sagt sie, pass mal auf, jetzt nehmen wir mal den Magic Wand und halten den hier an die Nasenwurzel. Und was meinst du, was da passiert? Kannst du es dir ungefähr vorstellen?
Sebastian Ich kann es mir vorstellen, dieses Ding, aah.
Bea Also ich hab dann alles aus mir rausgeholt und so getan, als wäre überhaupt nichts los. [alle lachen]
Sebastian Wie viele Wochen nach dem Schweizbesuch war das? Oder Tage? Also wie gesagt, euer Tempo ist ja beeindruckend. Äh, vielleicht...
Bea Drei, vier.
Chris Ja, wenn überhaupt. Es können auch zwei gewesen sein. Ich weiß es nicht mehr genau. Es war super, es war auch dieses Apartment, in dem wir da waren, das war komplett schalldicht. Du warst mitten in Kreuzberg, ja? Du bist da reingegangen, du hast nicht mehr gewusst, ob es Tag oder Nacht ist. Du warst wirklich ... Nur im Flow. Das kann man sich gar nicht vorstellen.
Bea Also, dieses Apartment, wenn ich da kurz dazwischen grätschen darf, war für mich auch so ... Da gab es Spielgeräte von Hart bis, das Ambiente, dann so ein Latex-Zimmer und da haben wir uns auch nochmal so ein Stück weit kennengelernt. Ich konnte die Spielgeräte kennenlernen, spüren. Er konnte die Spielgeräte ausprobieren und wie reagiert sie da drauf. Und ich hab dann immer so, ach, jetzt kletter ich mal in den Käfig und guck dann, wie ich das so finde und er, ah, super, sie ist in dem Käfig. Und willst du da überhaupt rein, wie findest du das? Also das war so, das war total perfekt, dass wir das gemacht haben. Weil wir da im Grunde schon so ein bisschen abstecken konnten, was uns gefällt.
Sebastian Was ist denn bei diesem Abstecken, so jetzt auch über die Jahre dabei rausgekommen, also wenn ich jetzt so ja euch einfach mal nach Praktiken frage, was macht ihr gern? Was macht euch Spaß? Was ist euer BDSM?
Chris Also, wenn wir jetzt von unserem BDSM reden, dann ist sicherlich die DS-Komponente relativ gering. Ja, also, sie bedient mich, sie bringt mir auch meinen Kaffee. Aber es ist natürlich auch so, dass wir außerhalb des Spielbereichs eine gleichberechtigte Ehe haben. Das ist einfach so. Wir sind Partner. Und so versteh ich das auch. Und ich tue auch Dinge, sag ich mal, die sie dann nicht tun muss. Insofern ist dieser DS-Bereich relativ gering. Im Vergleich. Was wir wirklich gerne machen, ist die eigentliche Session. Und die Session besteht im größten Teil aus Spanking-Dinge. Wir sind auch sicherlich experimentierfreudig, man arbeitet meinetwegen auch mal mit Pflanzen, wie Brennnesseln oder solche Geschichten. Das bringt dann auch Spaß, da mit zu spanken. Das sind auch ganz tolle Erfahrungen. Wir machen draußen Dinge. Wir arbeiten mit Folienbondage. Ja, da haben wir auch wirklich eine ganz tolle Erfahrung mal gemacht mit unseren Freunden zusammen, wo wir die beiden Mädels jeweils an einen Pfahl foliert haben. Und danach, die hingen dann an diesem Pfahl, also wirklich auch in der Luft. Das war wirklich cool. Bondage, ja, haben wir die Workshops gemacht. Das ist leider durch Corona dann unterbrochen worden. Wir waren... Also ich habe sie in verschiedene Positionen hängen gehabt. Wir haben da die Technik gelernt. Alles, war alles gut. Es war auch für mich vom vom Ergebnis her schön anzusehen. Aber ich habe gemerkt, dass das Bondage oder Shibari mir jetzt persönlich nicht das gibt, was es anderen gibt. Für mich ist es wirklich emotional Stress, weil ich immer denke, bloß jetzt nicht das falsche Seil losmachen, nicht, dass sie runterfällt und ich denke immer schon, Mensch, wie muss ich da jetzt, welches Seil muss ich anfassen? Also ich kann mich da jetzt nicht drin verlieren.
Sebastian Aber fixieren ist schon gut.
Chris Fixieren war am Anfang gut, war am Anfang gut und dann haben wir einen ganz tollen Workshop gemacht in der Nähe von Heidelberg über das Wochenende und haben dann gemerkt, dass man ja auch so nette Dinge einsetzen kann, wie die Füße oder auch die Fäuste in einer gewissen Weise, wenn man an die richtigen Positionen schlägt, was auch unglaublich toll ist. Da haben wir zum Beispiel gemerkt, dass jetzt hier an der Schulter ein ganz toller Bereich ist, wenn ich da drauf haue. Das ist zum Beispiel auch ein Start von unserer Session. Dann bewirkt das etwas. Man zieht natürlich nicht voll durch. Klar, man weiß ja, wie weit man das machen darf. Aber da haben wir zum Beispiel auch gelernt, wenn man jetzt mit einem größeren Flogger arbeitet, dass sich der Bottom, wenn er nicht 100% fixiert ist, man kann ihn ja an den Armen festmachen, klar, aber nicht wirklich irgendwo auf einer Liege fixiert hat oder auf dem Bock fixiert hat, dass der Bottom natürlich auch eine Reaktion zeigen kann. Wenn es ihm gut gefällt, dann kann er in den Schlag mit den Hintern zum Beispiel entgegenkommen und dadurch sogar noch diese Intensität noch mal steigern. Und das ist richtig geil.
Sebastian Da merke ich dieses Miteinander, nicht gegeneinander. Also er fixiert dich und dann macht er halt, sondern du spielst mit.
Bea Ja, also das war eben auch so ein Punkt, dass der Workshop uns weitergeholfen hat. Während unserer Ehe vorher, da war man schon immer so leise und man muss ruhig sein und nicht so laut. Und irgendwie hat mir das schon immer gefallen, wenn ich bei den Anderen gesehen habe, dass die laut sind. Und ich habe auch gemerkt, dass, glaube ich, dass Chris mehr Spaß bringt, wenn man sich regt und laut ist. Und das habe ich da auch gelernt, das rauszulassen. Mitzumachen, rauszulassen und dass man eben, ja in dem Fall dann den Impact auch mitbestimmen kann. Wie man das jetzt gerade haben möchte.
Sebastian Ja, also lernt man ja auch nicht aus. Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich festgestellt habe, ach ja, mit so einem Stöckchen, muss ja nicht besonders fest sein, auf die Oberarme. Oh, das geht. Und das geht gut. Und das ist ein neues Gefühl für Subbie. Also, es hört nicht auf. Jetzt habt ihr ja gesagt, DS ist nicht so euers. Ich sehe den Halsreif. Bea, trägst du den immer?
Bea Nein, nur wenn wir im SM-Kontext unterwegs sind.
Sebastian Okay, weil den würde ich ja nun eindeutig in den Bereich DS zuordnen. Und es gibt so ein Zwischending, offenbar zwischen wir haben eine Session und wir haben Alltag und dann gibt's ja noch diesen Zwischenbereich wie Stammtische, schönes Wochenende zusammen, wir besuchen mal den Stix für eine Aufnahme, gibt's da nicht vielleicht doch ein bisschen DS und Regeln und Aufgaben und all solche Dinge?
Bea Nee. Also für uns, da wir ja so lange zusammenleben, haben wir für uns gemerkt, dass das schwierig ist, wenn man miteinander lebt, dann jetzt eine Session zu Hause zu machen. Also ich komme da nicht so gut dann rein und es sind halt auch zu Hause immer irgendwie Geräusche oder Dinge, die einen ablenken, bei denen man aufmerksam ist und dann haben wir für uns entschieden, dass es gut ist, wenn wir rausgehen. Das heißt also, wir bereiten uns vor, mental. Wir sagen, wir gehen jetzt zu einer Party, dann suchen wir das Outfit aus und dann, was ziehe ich an und dann machen wir uns schön und dann kommt man langsam in diesen Sub und Dom Feeling, so in das rein. Und dann fahren wir zu Partys in ganz Deutschland, wo eine gute Party ist. Verschiedene Clubs, verschiedene Bundesländer. Und manchmal treffen wir uns mit anderen Menschen, manchmal fahren wir dahin und lernen neue Menschen kennen. Und ja, dann gehen wir in den Club und dann merke ich schon, wie mein Herz schneller schlägt und wie das alles aufregend ist und ich bin jetzt die Subbie und dann gehen wir da rein und dann habe ich gemerkt, dass es mich nochmal kickt, wenn wir einen sehr öffentlichen Platz wählen, wo man sich auch dann wirklich am Anfang sagen muss, so jetzt scheiß drauf, mach einfach, das wird gut.
Sebastian Ja, er hat im Vorgespräch gesagt Rampensau. Ja. Also ihr wollt dann auch gesehen werden.
Bea Also ja, ich, also ich hab dann das am Anfang sogar forciert, was glaube ich Chris auch sehr gefallen hat, weil das war ja auch nochmal die Bestätigung, dass ich es jetzt wirklich will auch. Und indem ich gesagt habe, jetzt lass mal aus der dunklen Ecke raus und lass mal hier auf den Weg oder so. Seitdem ist das so. Also wir suchen uns immer den exponiertesten Platz oder möglichst viele Spiegel oder irgendeinen Durchgang. Ja, da wird dann gespielt.
Sebastian Spiegel ist ein spannender Punkt. Wenn du dich beim Spielen oder wenn ihr euch beim Spielen in einem Spiegel sehen könnt. Gefällt euch das, was ihr seht, wenn ihr euch selber dann anguckt?
Bea Jain, ich gucke zum Teil auf mich. Das lenkt mich aber ab. Ich gucke viel lieber durch den Spiegel, ob mich andere Leute beobachten. Also wenn ich in dem Spiegel sehe, dass mich andere Menschen beobachten, dann ist super. So, deswegen habe ich auch kein Problem, wenn ich die höre oder wenn die da sind, weil das ist gut. Also Menschen müssen da sein und gucken.
Sebastian Chris, wie ist das bei dir, wenn da ein Spiegel steht und du siehst dich bei dem, was du da tust?
Chris Wenn ich mich im Spiegel sehe, dann denke ich drüber nach, ja, ist das jetzt auch von der Form, wie ich es tue, sieht das ästhetisch aus, ja, schwinge ich meinen Flogger gut oder was, was ich dann auch in der Hand habe. Das ist total blöd, ja, weil man sich selbst damit hemmt und das war am Anfang, wo wir in die Clubs gegangen sind, um öffentlich zu spielen, für mich erstmal ein Hemmschuh. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hab gedacht, da gucken dann irgendwelche und bewerten dich. Und dann hab ich gelernt, dass sich Leute einfach hinsetzen, die gucken einfach nur zu, die erfreuen sich da dran. Da wird man nicht bewertet. Also ich hab es nie in meinem Leben erlebt, dass mir irgendeiner gesagt hat, ja du bist aber eine Pfeife, wie hältst du denn den Flogger? Oder was machst du da mit dem Rohrstock? Das muss aber ganz, ganz symmetrisch auf dem Hintern treffen oder wie auch immer. Das hab ich nicht erlebt. Deswegen diese Ängste, die ich am Anfang hatte, wenn man jetzt mal von Ängsten reden darf, haben sich nicht bewahrheitet. Was ich aber auch immer wieder aus neu erlebe, Es ist nie auch... Die Reaktion bei Bea gleich. Ich habe wirklich die unterschiedlichsten Reaktionen beim Spanken erlebt. Das war von, ja, sag ich mal, von Schmerzsinn, sag ich mal. Also die Schmerzschreie, die es so ein bisschen gab, dumpf. Weil sie ja nicht so am Anfang so aus sich herausgekommen ist. Dann hatte ich eine Session, wo sie die ganze Zeit gelacht hat. Also wirklich gelacht hat.
Sebastian Das kenn ich.
Chris Und ich fing da mit an zu lachen. Und dann haben wir beide gemeinsam gelacht und haben dabei gespankt, das war auch wirklich toll, ja.
Sebastian Und da habt ihr nie zu hören bekommen, ich zitiere, ihr müsst die Sache schon ernst nehmen.
Chris Nee, haben wir nicht zu hören bekommen, also das ist uns entgangen.
Bea Vielleicht hatten wir da Glück und waren in der richtigen Location.
Sebastian Also ich finde ja, Lachen bei einer Session, das finde ich unglaublich schön und ich mag auch diesen Wechsel mit, man ist böse, dann hat man wieder so eine Minute, wo man wieder ein bisschen runterkommt, wieder beieinander ist und sich auch mal knutscht oder irgendwie einen blöden Spruch fallen lässt und dann geht's wieder böse weiter. Also diese Dynamik dann, diese Abwechslung auch zu haben. Ja man kann stundenlang am Stück hauen, aber man kann ja auch mal unterbrechen und mal Luft holen, dann kann man nämlich länger.
Bea Ja auf jeden Fall, so machen wir das auch.
Chris Also, wir spielen schon, ähm, intensiv. Das heißt, eine Session bei uns geht unter ... Ich weiß nicht, zwei Stunden war vielleicht das Kürzeste, und dann ist das auch zwei Stunden Action. Das muss man ganz ehrlich sagen. Es geht eher Richtung drei, mit Auffangen vielleicht sogar vier. Ja, also, das ist schon wirklich sehr intensiv.
Sebastian Bei euch werde ich niemals warten, wenn ihr vor mir an einem Spielgerät seid, dass ihr mal fertig werdet. Das kann ich abschreiben, das Gerät auf der Party.
Chris Das kannst du definitiv abschreiben, das will ich mal ganz klar so sagen. Was uns am meisten mal irritiert hat, war zum Beispiel, wo du sagst, jetzt mal wegen Reaktionen, war jetzt, ähm ... In einem Club in Bamberg haben wir ... Also, ich hatte gespankt mit ihr. Und dann war ein anderes Paar, das hat dabei eine Nummer geschoben. Also, sie hat sich auf ihn draufgesetzt und hat ihn geritten zugeguckt, wie wir spanken. Das hat sie heiß gemacht, ja. Also ich fand das jetzt okay, ich hab da jetzt gesagt, na gut, das ist in Ordnung. Für Bea war es genau umgekehrt. Sie hätte lieber gehabt, dass der Mann sie angeschaut hätte, sag ich mal, aber nicht die Frau. Das fand sie jetzt nicht so toll, ne?
Bea Ja, das stimmt.
Sebastian Ihr seid Wichsvorlage für Frauen, ja?
Chris Ja, anscheinend ja.
Sebastian Das ist da auch mal eine Auszeichnung.
Bea Ja.
Sebastian Ach, BDSM ist so schön bunt.
Bea Wir haben das Pärchen beglückt, das ist doch gut.
Chris Die haben ihren Spaß gehabt und das ist schön, aber das Schönste, was wir mal hatten, war auch im Süden bei einer Party, da hat Bea mitgesungen, also nicht mitgesungen, aber mitgesummt bei der Musik, hat ihren Hintern im Takt der Musik bewegt und ich war am spanken. Das war unglaublich, das war so ein schönes Erlebnis.
Bea Wir sagen immer hypnotisches Schwingen.
Chris Genau.
Sebastian Jetzt habt ihr schon reingeworfen, Sex. Wie sexuell ist BDSM? Für euch? Habt ihr dabei Sex, danach? Gehört das zwingend dazu? Braucht ihr das? Oder habt ihr vielleicht gar keinen Sex, sondern macht andere orgasmusfördernde Dinge? Also wie sexuell ist es?
Bea Also bei mir ist das so, wir haben eine sexuelle Stimulation während einer Session probiert. War bei mir dann allerdings so, dass das für mich zwei verschiedene Gefühle sind. Also die sexuelle Erregung kommt bei mir nicht überein mit den Gefühlen des Spankens, der Schmerzreize. Da hab ich dann einen anderen Fokus geistig auf ein anderes Gefühl. Vielleicht kann man das so nennen.
Sebastian Das stört eher, ne? Also wenn er dich jetzt nach der Session direkt flach legt, das ist eher so, ja kann er machen, aber bin grad woanders vielleicht, ne?
Bea Nö, nach der Session wird es sogar gehen, aber währenddessen, also es gibt ja auch viele, die werden während einer Session sexuell stimuliert und das geht für mich nicht überein. Direkt, also sagen wir, nach dem kurzen wieder klar werden, Sex ist kein Problem.
Sebastian Aber die Session kann ja auch aus Sex bestehen. Also ein ordentliches Deep-Throating mit Ohrfeigen zwischendurch und ein bisschen auch verbal nochmal drauf. Oder ist das wirklich, ist das einfach gar nicht eures?
Bea Ja aber das ist ja dann nicht meine sexuelle Stimulation.
Sebastian Das ist ja nicht wichtig dann.
Bea Nein, das stimmt, aber das geht ja jetzt darum, dass ich die Gefühle dann, also wenn ich die sexuelle Stimulation während einer Session an meinem Körper habe, dann geht das für mich nicht überein. Aber wenn ich Chris während einer Session sexuell stimulieren würde oder tue, dann geht das.
Sebastian Also eher so benutzt werden ist okay, aber man muss es selber nicht gut finden.
Bea Ja, das gehört ja dann in dem Moment dazu, dass ich das nicht gut finde.
Sebastian Ich frage mal das Basis Ding, habt ihr ein Safeword?
Bea Ne.
Sebastian Hattet ihr jemals eins und benutzt?
Bea Ne.
Sebastian Ne, okay, das klingt so, das brauchen wir nicht, das wollen wir nicht oder macht das vielleicht auch unecht für euch? Also wenn du mal einen schlechten Tag hast und das kann ja nun mal passieren, dann musst du ja auch immer sagen können, stopp mal, das ist jetzt irgendwie gerade blöd.
Bea Ja, dann machen wir das so. Dann sage ich stopp mal, das ist jetzt gerade blöd. Also auch darüber haben wir, das haben wir nicht großartig diskutiert, das war einfach so, wir machen's einfach und wenn bei irgendeinem Part irgendwas nicht gut ist, dann sagen wir das direkt.
Sebastian Okay, da muss ich aber jetzt doch nochmal die große BDSM-Keule schwingen. Der Dom hat zu bestimmen und das Wort geht über alles und es gibt nur das Safeword als Notausgang und gib ihm, also dieses Dogma des allmächtigen, allwissenden Dominanten, das scheint euch irgendwie am Arsch vorbei zu gehen.
Chris Das kann man definitiv so sagen und es ist für uns, wir haben so die Art und Weise gefunden und ich erkenne relativ gut, wie sie drauf ist, wie sie reagiert. Ich schaue mir sehr, sehr genau die körperlichen Reaktionen an, ich höre, ich rieche vielleicht jetzt nicht unbedingt, aber mit allen Sinnen, die ich habe, die ich in dem Moment zur Verfügung habe, nehme ich auf, wie sie reagiert, wie sie drauf ist, ja, und dann erkenne ich schon relativ schnell, okay, das geht jetzt in die falsche Richtung, du musst jetzt etwas anderes tun.
Bea Oder aufhören.
Chris Oder aufhören, sag ich mal. Und dann ist das auch so, weil der Mensch ist ja keine Maschine. Wir sind immer unterschiedlich drauf. Und deswegen brauchen wir einfach auch gar kein Safeword.
Sebastian Vielleicht ist da noch mal ein bisschen die Frage der Motivation. Also, was gibt euch das? Denn bei dir ist es offenbar nicht der Machtrausch, dass du jetzt über Leben und Tod zu entscheiden hast, es ist was anderes offenbar.
Chris Es ist definitiv die Reaktion des Körpers, die Spuren, die dabei entstehen. Die kleinen, die Gänsehaut, die sich aufbaut, die kleinen Härchen, die du siehst, das Zittern. Die Geräusche, die auch aus Sub in diesem Moment rauskommen, ja. Das ist alles diese Kombination, die macht mich an, die macht mich wirklich an und das ist auch etwas, was mich sexuell stimuliert, ja, muss ich ganz ehrlich sagen.
Sebastian Also es ist gar nicht der Akt des Wehtuns, sondern das, was bei ihr ankommt und wieder auf dich zurückgeworfen wird.
Chris Genau, also das kann man so sagen, also das ist für mich wirklich der Aspekt. Früher habe ich gedacht, okay, ich bin einfach nur ein Sadist, ja, ich erfreue mich an abgebundenen Brüsten oder ganz harten Spuren oder Blut, was fließt oder solche Geschichten. Das ist es aber nicht. Also diese Erkenntnis habe ich jetzt im Laufe der fünf Jahre gewonnen, dass es das definitiv nicht ist.
Sebastian Flucht sie oder schimpft sie auch mal?
Chris Hat es bestimmt schon mal gegeben. Also ich wüsste es jetzt nicht unbedingt, aber ich glaube schon, dass es sowas gab. Sicherlich haben wir auch schon, wenn wir, du hattest eben nochmal gesprochen über die sexuelle Komponente, im Sex selbst, also wenn wir jetzt mal von der Session ausgehen, nicht ausgehen, dann ist es schon so, dass wir schon Komponenten einbauen. Ja, Dirty Talk oder jetzt auch mal einfach mal auf den Arsch hauen da nebenbei, oder die Backpfeifen, ne, Ohrfeigen, das ist auch ein sehr schönes Ding. Oder die Muschi spanken mit der Hand. Ganz, ganz toll. Wirklich schöne Dinge, die tun wir auch, die gehören da auch zu. Hat aber jetzt in dem Moment nichts mit einer richtig klassischen Session zu tun. Ja, wobei ich sie mit dem Muschi-Spanking auch schon mal in den Subspace geschossen hab, ja.
Sebastian Wo spankst du da hin?
Chris Eher so auf den Venushügel, manchmal ein bisschen tiefer, aber so mehr auf die Venushügelseite.
Sebastian Bea, was gibt es dir, was ist so für dich der Benefit? Warum? Was macht dir Spaß?
Bea Also erst mal macht es mir Spaß. Im Grunde ist es das alles zusammen. Also die Szene, ich finde, wenn wir dann in den Club gehen und dann gehöre ich zu ihm, das ist so dieses Ganze zusammen. Und dann, wenn er dann anfängt zu spanken und dann dominiert er mich und ja, das Schmerzgefühl ist auch schön.
Sebastian Ja, es tut auch weh. Der Blick ist unbeschreiblich gerade. So dieses, ja, ist mir schon klar, Herr Stix, was willst du jetzt von mir?
Bea Ja... Ja, aber ich meine dann im Laufe der Session, wenn der Körper sich verändert, selbst das finde ich total spannend, auch bei mir selbst, wie die Reaktion ist. Ich wundere mich immer selber dann auch über mich und dann auch letztendlich, dass man dann irgendwie so stolz und so dann wieder die Party verlässt. Also das ist im Grunde eine Mischung aus allem so.
Sebastian Ja, also bei dir, man hört ja eindeutig so einen Exhibitionismus raus, den er am Anfang nicht mitgebracht hat. Also das finde ich einfach sehr schön. Er kam mit dem ganzen Kram an in der Schweiz und dann hast du es aber aufgenommen, adaptiert und dann aber auch gesagt, das ist auch eine Richtung, die ich spannend finde, komm, lass aus der dunklen Ecke rausgehen. Also es ist nicht so, er hat dann gesagt und er dominiert und das ist jetzt sein BDSM und du hast zufällig auch daran Spaß, sondern du hast auch Impulse gesetzt Und das finde ich eigentlich sehr schön, wenn ihr das gemeinsam entwickelt habt.
Bea Ja, und wir entwickeln immer noch weiter.
Sebastian Jetzt ist ja nochmal so, es ist ja noch kein Dom und keine Sub perfekt vom Himmel gefallen und Menschen sind Menschen. Ich würde gerne mal über, ich sag mal, Fehlerkultur sprechen. Man macht mal irgendwas, was sich hinterher oder währenddessen sogar noch als jetzt nicht die beste Idee herausstellt.
Bea Ja, da hast du mal reden, ne? Also wir machen schon dann auch so, also während einer Session würde ich niemals mich umdrehen und sagen, also das war jetzt Kacke. Das kommt für mich nicht in Frage. Das wird dann abgespeichert, das ist dann so.
Sebastian Und hinterher kriegt er dann eine schriftliche Verwarnung.
Bea Nein, das nicht. Es geht eben darum, dass ich der Meinung bin, wenn man nicht darüber spricht, wie Spielgeräte oder Arten an einem ankommen, dann kann er damit ja auch wiederum nicht spielen. Also, wenn er jetzt zum Beispiel den Rohrstock nimmt und schlägt auf die Brustwarzen, als Beispiel. Und ich fand das jetzt an dem Tag total schrecklich, weil warum auch immer. Und wenn ich dann Rückmeldung gebe, wie das Spielgerät angekommen ist, Dann kann Chris beim nächsten Mal das ja dementsprechend verwenden. Also er kann dann sagen, okay, das hat die jetzt richtig genervt. Jetzt haue ich ihr extra noch mal auf die Brustwarzen. Oder jetzt ist sie an dem und dem Punkt. Jetzt kann ich sie rüberbringen, indem ich da drauf haue, weil er es weiß. Oder er sagt, ach, ich warte lieber noch ein bisschen. Ich haue sie lieber woanders hin, weil da hat sie ja die empfindliche Stelle und bei ihr kommt das so und so an. Und wenn ich ihm da keine Rückmeldung geben würde, dann... Also er kann ja nicht in mich reingucken, er weiß ja nicht, wie das bei mir ankommt.
Chris Ich weiß eine Geschichte, die ich auch sehr, sehr schön fand. Auf der einen Seite eine Arschparade von mehreren Subbies, ja, und wir dahinter. Und man bängt sich dann auch so ein bisschen in Rage, so würde ich sagen. Der eine, du hörst den einen Hintern klatschen, dann der nächste. Und dann man battelt sich auch ein bisschen, so würde ich es mal sagen. Jetzt war aber das Problem in dem Fall, dass sie nicht mit dem Oberkörper nach unten gelegt waren, sondern dass sie sich so hoch gestemmt haben mit den Armen. Dadurch kommt aber das Becken in eine ungünstige Lage und von der Position, die man hat, man hat durch die ganzen Platzwelten, ist natürlich auch nicht so viel Platz, wenn da mehrere Hintern nebeneinander positioniert sind, habe ich dadurch zu hoch getroffen. Ja, sicherlich noch ein Teil, das ist noch das Gesäß, aber es war zu weit oben. Und wir haben dann auf der Rückfahrt darüber diskutiert und sie hatte mir das gesagt. Und das sind so Themen, ja, das ist zum Beispiel etwas, was dann schiefläuft.
Bea Da habe ich aber währenddessen mich auch einmal umgesetzt und habe gesagt, das ist zu hoch.
Sebastian Gut, das ist ja auch nur eine kleine Information, ne?
Chris Genau, genau. Aber diese Information musst du natürlich auch haben, weil das ja nicht unbedingt in dem Moment für dich ersichtlich ist, ja. Und was wir auch jetzt auch unbedingt wieder machen müssen, wir müssen uns auch nochmal neu kalibrieren. Das heißt, wir müssen unsere Spielzeuge nehmen. Im Prinzip von der Fußsohle bis knapp unterm Hals einmal alles ausprobieren, wo es denn möglich ist. Und dann mal schauen, okay, wie kommt das denn bei ihr jetzt an? Man verändert sich ja auch mit der Zeit. Und früher, ganz am Anfang, habe ich mir zum Beispiel, du hast es eben auch gesagt, nicht vorstellen können, dass du mit dem Rohrstock den gesamten Körper, also bis auf den Kopf natürlich, bespielen kannst. Und du kannst es ja, definitiv. Ich habe eine Session über mehrere Stunden in München zum Beispiel mit ihr nur mit einem einzigen Rohrstock gemacht und habe den gesamten Körper bespielt. Das war auch wirklich großartig, ja. Das geht alles. Man muss halt nur wissen, wie man schlägt. Und man kann natürlich nicht draufzimmern. In allen Bereichen. Auf die Schienbeine zu zimmern geht nicht. Aber wenn man so leichte Schläge macht, dann kann das auch für dein Gegenüber wirklich geil sein.
Sebastian Ja, man kann sich ja vortasten, ne? Und also da du ja wirklich die Reaktion so in den Mittelpunkt stellst, ist es vielleicht auch gar nicht nötig, das alles auszudiskutieren und sich da fortzubilden im Sinne von, was ist alles möglich? Weil ihr könnt ja währenddessen miteinander kommunizieren. Und ich vermute mal, wenn man eure Blicke und vielleicht auch, was ihr redet oder so, aber ich glaube, ihr kommuniziert massiv miteinander beim Spielen die ganze Zeit. Also ihr so eine Kopfmaske aufsetzen und quasi noch irgendwie eintüddeln, sodass du ihre Bewegung und auch Mimik und so nicht mehr siehst, das ist nicht deins, ne?
Chris Das ist nicht gut, nein. Das ist definitiv nicht mein Thema. Wir haben das mal gemacht.
Bea Meins auch nicht, ich muss die anderen sehen.
Chris Genau, das wäre für sie auch eine absolute Strafe, ja. Hat natürlich einen guten Aspekt, das kann man natürlich in der Richtung einsetzen. Aber sie will ja die Leute sehen, sie will es ja sehen. Und das Interessante ist, wenn wir denn in den Club gehen, dann nimmt sie tatsächlich mal ihre Kontaktlinsen. Sonst fragt sie mich immer beim Einkaufen, was steht denn da und sowas. Aber im Club macht sie das, weil sie wirklich die Menschen sehen möchte.
Sebastian Okay, das ist der Live-Porno.
Bea Genau.
Sebastian Aber dann sind wir doch schon an dem Punkt, naja, wobei, bevor ich über Andere rede, mag ich nochmal über Pflege sprechen. Und über Spuren, weil, also ich hab die Erfahrung gemacht und viele Andere auch, irgendwann ist das Gewebe irgendwie gewöhnt. Und dann wird der Arsch nicht mehr so schnell blau, sondern dann ist das nach einem Tag weg und so. Das ist total fürchterlich. Wie geht ihr damit um? Oder wie gehst du damit um, Chris, dass, ja, das Beas Körper sich an dich gewöhnt und es immer schwieriger wird, Effekte zu verursachen.
Chris Ja, das ist natürlich auch für Bea natürlich ein Problem. Sie hat natürlich am Anfang auch immer gesagt, guck mal hier, die Spuren, oh, das tut weh. Und guck mal hier und da, das Hämatom. Das ist natürlich jetzt bei weitem nicht mehr so vielfältig. Aber es gibt natürlich immer noch Bereiche auf dem Körper, die Spuren zeigen. Und dann freue ich mich daran.
Sebastian Wo gibt's denn noch Spuren?
Chris Ich sag mal hier so der Oberschenkel an den Seiten.
Sebastian Ja, Außenbereich.
Chris Da ist was möglich. Hier an den Flanken ist was möglich, sag ich mal.
Sebastian Also Oberkörper, seitlich. Ja, da muss man schon sehr präzise treffen. Genau. Nicht, dass man die Rippen da kaputt hat oder in die Nieren gegenkommt.
Chris Genau, das natürlich nicht. Aber da ist auf jeden Fall was. Das ist zum Beispiel auch ein Bereich, den sie unglaublich gut findet mit so einem Lederriemen-Flogger. Aus Ziegenleder ist das Ding. Das findet sich richtig toll, wenn man das hier in dem Bereich macht.
Bea Du meinst das kleine Scheißding.
Chris Das kleine Scheißding, genau.
Sebastian Ihr gebt den Dingen auch so komische Namen.
Chris Ja.
Sebastian Okay, alles klar. Das scheint auch irgendwie so ein Ding zu sein, dass man Gegenständen dann einfach Namen gibt. Nochmal erneut Grüße an Azutopsi. Das Scheißteil ist nach wie vor genau das. Weniger Spuren heißt natürlich auch weniger Pflegeaufwand. Also wer pflegt die Spuren?
Bea Was meinst du genau mit Pflege?
Sebastian Naja, wenn dann der Hintern da quasi wund ist. Da kann ja eine Creme drauf und dann kann man das schön einreiben und das ist ja auch Aftercare so ein bisschen und dass er sich darum kümmert, dass du bald wieder einsatzfähig bist, denn die nächste Party kommt bestimmt und dann…
Bea Naja, also das mach ich schon, aber jammer dann ordentlich. Also immer so, guck mal und das brennt. Und jetzt guck dir das mal an. Ja und dann drückt er vielleicht nochmal drauf rum oder so.
Sebastian Das sind schon Trophäen, ja?
Bea Ja, doch, er sagt dann, das sind doch schöne Spuren und ich mache es dann immer noch so: Hmm, naja. Ja.
Sebastian Okay, also das ist nochmal die Freude, die ihr mitnehmt.
Bea Ja, doch, das kommt immer hinterher. An dem Abend kümmern wir uns so um uns und was drumherum ist und dann die nächsten Tage nochmal.
Sebastian Habt ihr Grenzen für euch festgelegt? Dinge, wo ihr sagt, die macht ihr nicht?
Chris Ja, das würde ich schon sagen. Man erweitert natürlich in einem gewissen Bereich, sag ich mal. Nadeln sind so ein Thema, haben wir bis jetzt so noch nicht gemacht, sag ich mal.
Bea Ja, aber wir haben getackert.
Chris Getackert haben wir, genau, getackert, das war gut, das war wirklich top. Cutting wäre zum Beispiel etwas, das würde ich nicht machen wollen. Also Cutting ist jetzt nicht das Thema, was mir Spaß bringt. Ich habe kein Problem mit Blut, sag ich mal. Ich habe auch hier so Nadelhandschuhe und da kannst du wirklich tolle Sachen mit machen. Du kannst die Brüste damit mal schön greifen und so, das ist toll. Ja, das bringt Spaß, das bringt auch Reaktion. Solche Dinge find ich gut. Aber Cutten als solches find ich jetzt nicht so gut. Das wär jetzt nicht so mein Thema, ja. Das wäre zum Beispiel eine Grenze. Ich hab aber noch viele Ideen, was wir zusammen noch erleben wollen. Das wär Fireplay, wär zum Beispiel ein Thema. Da hätt ich noch mal richtig Lust drauf, da müsst ich aber erst mal einen Workshop machen. Und das sind so Themen, die mir jetzt auch noch so im Kopf rumgehen.
Sebastian Dann kommen wir mal so ganz langsam ins Gesellschaftliche rein. Wie immer gilt ja folgendes Problem. Die Uhr tickt. Fangen wir mal erst mal auf den Partys an. Mit Anderen spielen, nebeneinander oder miteinander? Also andere Paare oder andere Tops und Subs, tauscht man da oder spielt man nebeneinander? Du hast schon eben gesagt, man battelt sich vielleicht so ein bisschen auch. Also inwieweit interagiert ihr gerne mit anderen Leuten?
Bea Und bisher haben wir nebeneinander mit anderen agiert, kann man das so sagen. Wir haben ja unsere Freunde, die wir als erstes über die SZ damals kennengelernt haben, Diesig und Nyx, und mit denen haben wir auch ein bisschen Aktionen gemacht. Also es ist nicht ganz ausgeschlossen. Ja, da muss man sich schon sehr genau absprechen.
Sebastian Ja, also es geht vielleicht auch so ein bisschen, ich nehme mal die Szenerie. Bea, würdest du gerne mal sehen, wie er jemand anderen verhaut? Dass du das mal von außen sehen kannst? Ich meine, es ist nicht das gleiche wie bei dir, aber ist das so was, das war auch eben mit dem Spiegel so die Geschichte, ne? Dass du nochmal einen anderen Blick drauf hast.
Bea Also vielleicht, ja. Aber ich hätte ein Problem, glaube ich, wenn er die Andere jetzt zum Fliegen bringen kriegen würde oder wenn die dann fertig wäre. Also wenn er...
Sebastian Das ist schon deins, ne? Das gehört dir.
Bea Ja, genau. Also wenn er jetzt da, keine Ahnung, fünf bis zehn Schläge verteilen würde, dann wird es vielleicht für mich noch in Ordnung sein, sage ich mal. Aber dann wäre es mir zu viel.
Sebastian Okay, Chris, umgekehrt. Du drückst jemandem den Rohrstock in die Hand und sagst, komm, hier ist sie, mach mal, ich will mir das angucken.
Chris Haben wir in dem Sinne ein einziges Mal gemacht mit unseren Freunden, von denen Bea gerade gesprochen hat. Da hab ich ihm kurzzeitig mal, ich glaub, einen Rohrstock oder irgendwas in die Hand gedrückt, weil ich irgendwie was machen muss. Ich musste irgendwie ein Getränk holen oder irgendwie sowas, ja. Er hat dann auch ein bisschen was getan. Da gehört aber auch unglaublich Vertrauen dazu. Und das sind halt im BDSM-Kontext unsere besten Freunde, wenn man es mal so will, wobei wir jetzt mittlerweile wirklich sehr, sehr viele tolle Leute kennen durch die Szene. Wir haben mit denen zusammen zum Beispiel auch mal in einem Club in Hanau Klammern und Ketten an die jeweiligen Brüste gemacht oder die Brustwarzen und beim Gegenüber durch die Piercings in den Brustwarzen gezogen oder auch dran gemacht, ja. Dann haben wir sie beide so ein bisschen gegeneinander bewegt und sie mussten natürlich aufpassen, dass sie der anderen nicht, ja, zu sehr wehtun oder das Piercing raus fliegt, ja. Das war eine spannende Geschichte. Also wir haben schon ein paar Dinge gemacht und letztens hatten wir eine Situation in der, kann man eine erotische Bar zum Kopf sagen, Ich glaube, ja. In dem Sinne kann man das sagen. Auf jeden Fall in einer erotischen Bar kam jemand, den wir kennen und der hatte einen männlichen Bottom dabei, der das erste Mal öffentlich gespielt hat. Und da hat er gesagt, Mensch, jetzt kommt doch mal mit dazu. Der männliche Bottom hatte eine Latexmaske über, nur der Mund war sozusagen frei und war dann festgemacht an so einem Gitter und jetzt kommt, lass uns ihm mal alle ein tolles Erlebnis bereiten, wir bespielen hier mal alle. Da hatte Bea zum Beispiel sich sehr intensiv um seine Brustwarzen gekümmert. Die hat sie auch jedes Mal durch das Latex getroffen mit so Finger- oder Nagelschnipsen. Das hat ihm da schon richtig Reaktion gebracht. Ich hab dann den Rohrstock genommen und hab seine Seite bespielt. Ein anderes Mädel hat die andere Seite bespielt. Wir haben ein bisschen was mit Strom gemacht. Das war auch hochspannend.
Sebastian Da habt ihr aber dann im Team jemand anderen bespielt. Also ihr habt dann trotzdem ihr gemeinsam was gemacht?
Chris Ja, das ist richtig.
Sebastian Okay, ich frage so ein bisschen, weil man hat ja ein recht großes Spektrum, was man an Ideen hat und da ist ja die Frage, vielleicht gibt es ja auch Wünsche und Fantasien, die ihr euch nicht gegenseitig erfüllen könnt. Ist das dann einfach so, wo ihr sagt, nö, das ist halt nicht, das teilen wir halt nicht, dann ist das halt nicht Teil davon oder guckt ihr halt schon, dass ihr sagt, oh, also nehmen wir an Bea würde jetzt ankommen und sagen, oh ich möchte unbedingt jetzt was mit Nadeln machen und zwar auf die Art, Chris, die du nicht erfüllen möchtest vielleicht sogar, wo du sagst, nee, das kann und möchte ich nicht, mal als Beispiel. Wäre es da eine Option? Es kann ja auch eine weibliche Top sein, wo du sagst, ach komm, dann sollen die Mädels mal miteinander machen. Also inwieweit wäre ihr Wunsch, was zu erleben, für dich wichtig, da flexibel zu werden?
Chris Wir hatten ja am Anfang drüber gesprochen, dass es für uns in unserer Konstellation nur möglich ist in einer monogamen Verbindung, ja. Und monogam hat jetzt für uns nicht nur was mit Sex zu tun, sondern es ist generell, ich glaube, dass man etwas Interaktion zulässt, ja, aber Richtung Fliegen, das wäre bei ihr genauso, würde ich auch nicht wollen, dass das ein anderer mit ihr machen würde.
Sebastian Ist das ein Stück weit Kontrolle, die du nicht aufgeben magst dann?
Chris Das ist definitiv so. Diese Kontrolle möchte ich nicht aufgeben.
Sebastian Also wenn sie jetzt den Shibari-Meister XY trifft, wo sie total abgeht, das wäre ein Problem?
Chris Das wäre dann ein Problem, aber ich weiß ja auch, dass sie es Shibari-mäßig es interessant findet. Wir haben Shibari ja auch einiges gemacht, aber es ist nicht so ganz unsers. Deswegen bin ich mir relativ sicher, dass dieser Shibari-Meister nicht um die Ecke kommen wird.
Bea Ich glaube, er wollte darauf hinaus, ob wenn einer von uns eine Neigung feststellt, die er ausleben möchte, ob wir uns das dann zugestehen würden, den anderen das ausleben zu lassen. Trotz unserem, das glaube ich, wollte er wissen.
Sebastian Ja, das oder ob man dann sagt, ich mag es zwar persönlich nicht, aber für sie, für ihn, werde ich das lernen und können. Punkt.
Chris Das wäre auf jeden Fall der erste Ansatz. Das wäre der erste Ansatz und wenn wir sagen, okay, das ist jetzt nicht unbedingt meins, aber ich würde es versuchen.
Bea Also ich glaube, wir sind ja immer noch, also ich weiß auch nicht, ob das jemals aufhört, aber ich glaube, wir sind immer noch dabei, Dinge zu finden und zu sehen und neu kennenzulernen. etzt irgendeiner irgendwas sehen würde, was er unbedingt mal machen würde wollen, dann würden wir jetzt in erster Linie mal darüber sprechen. Und dann müsste man dabei herausfinden, wie tief der Wunsch ist, das wirklich zu tun. Und dann muss, also das ist jetzt alles ja rein theoretisch, aber wir sagen, das ist jetzt nicht in Stein gemeißelt, so wie es jetzt ist, sondern wenn wir uns weiterentwickeln, oder wenn jemand uns kennenlernt, der zu uns passt, sag ich mal. Und wir sind uns dann einig. Und wir würden dann quasi für diese Person, also mit Beziehung öffnen, meine ich, dass wir den jetzt ins Spiel reinnehmen oder so. Das würde ich alles nicht ausschließen und niemals nie sagen, sondern ich finde, wir müssen gucken, wie sich das entwickelt einfach. Wir haben jetzt schon eine Menge erlebt und schon eine Menge gemacht und schon eine Menge gesehen, aber wir entwickeln uns auch weiter. Und wenn da irgendwas dazu kommt, wo wir sagen, das muss ich jetzt mal machen, dann müssen wir eine Lösung finden.
Sebastian Ja, ich finde, das darf ich in dem Podcast ja auch mal so ein bisschen zeigen, welche Bandbreite es da gibt. Also, bei euch beiden, BDSM ist euers, das macht ihr miteinander, das lebt ihr miteinander und das ist einfach schön für euch zwei. Das ist so, ich sag mal, so ein Paar-Ding, ne? Und dann gibt es am anderen Ende des Spektrums aber auch dieses, ja wir stehen beide drauf und spielen halt mit wem wir wollen, das muss gar nicht Poli sein und eine Beziehung, sondern das ist eher Praktiken-orientiert. Und ihr habt einfach festgelegt, und das ist auch gut und schön, kann ich auch total gut nachvollziehen, das ist unsers. Find ich klasse. Wo wir jetzt ja immer bei anderen Menschen sind. Also wenn ich euch richtig verstanden habe, seid ihr die... Gehört ihr zu den engagiertesten Stammtischgängern, die ich je kennenlernen durfte. Kann das sein?
Bea Also wir möchten jetzt ja nicht arrogant wirken.
Sebastian Okay, es ist notiert und jetzt einfach arrogant weitermachen. Ihr fahrt durch die Gegend, durch die ganze Republik und besucht Veranstaltungen und eben auch Stammtische.
Bea Im Grunde gucken wir immer, wenn wir in irgendeine Stadt fahren, ob da auch zeitgleich ein Stammtisch ist. Dann besuchen wir die. Also wir waren in Wien, in München, Nürnberg. R gelmäßig besuchen wir Lüneburg, Hamburg.
Chris Den Hard Play Lover-Stammtisch und mittlerweile haben wir jetzt auch einen Neuen kennengelernt, den in Kiel. Aber es sind noch so viele Flecken in Deutschland, wo wir auf jeden Fall auch nochmal hinwollen. Heute werden wir ja wahrscheinlich Hannover kennenlernen.
Sebastian Sehr wahrscheinlich, ja.
Chris Ein Haken auf unserer Liste sozusagen.
Sebastian Ihr solltet euch eine Karte aufhängen.
Chris Ja, so in der Art ist das schon. Und das Interessante ist, man baut ja Netzwerke damit auf.
Sebastian Genau das ist der Punkt, warum geht man auf Stammtische? Es gibt immer noch Menschen, die sagen, Sebastian hör auf ständig von Stammtischen zu reden, das möchte ich nicht. Geh auf Partys und mach auch sonst so Leute, die ich treffe. Wozu brauchst du denn Stammtische, da redet man eh nicht über BDSM. Also warum geht ihr auf Stammtische?
Bea Bei mir ist das so, ich mag das einfach, verschiedene Menschen kennenzulernen. Ich mag es, kennenzulernen, wie die leben, wie die ihren SM leben. Auch der Austausch über Erfahrungen und auch über Partys zum Beispiel. Weil wir haben schon so viel gehört auf Stammtischbesuchen von guten Spielorten oder wo man unbedingt mal hinfahren muss. Und also ich finde es total toll.
Chris Ja, dem kann ich mich nur anschließen. Wir haben über die Stammtische, also jetzt nicht nur die Hamburger, aber vor allem auch den Münchner, haben wir wirklich u nsere besten Freunde kennengelernt. Das muss man ganz ehrlich sagen. Da gibt's zum Beispiel Thomas und Madlen, die wir dadurch kennengelernt haben. Oder ViaConMe aus München, die eine Zeit lang in Hamburg jetzt waren und mit denen wir viele, viele Partys besucht haben. Das ist einfach toll. Wenn du jetzt mit zwei Leuten redest, die zusammen eine Party besucht haben, ich sag jetzt mal eine O-Veranstaltung, dann ist natürlich auch die Sichtweise vom Top eine ganz andere als die vom Bottom. Die interessanteste Geschichte, die ich gerade gehört habe, als kleine Anekdote, war, wir haben uns über jemanden unterhalten, ob sie den auch gesehen haben, weil ich weiß, der hätte diese eine Veranstaltung auch besucht. Da sagt er, ja, der hat ja so graue Haare und eine gute Frisur und so. Da sagt sie, ja, da kann ich nichts mit anfangen. Welche Schuhe hatte der denn an?
Sebastian Welche Schnürsenkel?
Chris Welche Socken? Mehr sehe ich ja nicht von dem Herrn.
Sebastian Ach stimmt, ja natürlich.
Chris Es ist spannend, das wird dir da erst bewusst. Also echt hochinteressant. Du lernst so viele Dinge dadurch kennen und so viele unterschiedliche Menschen. Und auch in jeder Region kommt natürlich auch diese kulturelle, regional bezogene Geschichte noch mit dazu.
Sebastian Da bin ich ja mal gespannt. Also wie unterscheiden sich denn Stammtische nach Region?
Chris Also du hast Stammtische, die mehr oder minder auf dem platten Land stattfinden, wo die Leute nicht aus den großen Städten da hinkommen. Da ist dann oftmals, ähm, ja, wie soll ich sagen, es geht dann weniger um Partys, es geht dann mehr um alltägliche Dinge. Da spielt man vielleicht auch mehr zu Hause. Also das erkennt man dann. Es gibt Partys, Entschuldigung, nicht Partys, aber Stammtische, wo die Leute mehr Sorgen um ihre Identität haben, also dass man sie nicht erkennen kann, die vielleicht auch nicht so gern ihren Namen nennen. Ja, das ist in Hamburg zum Beispiel gar nicht so, würde ich mal sagen. In München zum Beispiel auch nicht. Also in den großen Städten erkennst du, ist das nicht so. Dann gibt es Stammtische, die einfach auch in einer super Lokalität sind. Also der Münchner Stammtisch in einer Schwulenbar, der ältesten, glaube ich, in Deutschland, wenn ich es richtig weiß. Faszinierend, wirklich faszinierend, wenn du da in diesem Umfeld bist, diese Stimmung aufnimmst. Einfach toll, ja. Deswegen, es ist wirklich auch unterschiedlich von den Regionen. Wenn ich jetzt mal zurückdenke an eine Party, wo wir waren, das war im Münchner Raum. Wir kamen, so wie wir in Hamburg auf eine Party gehen würden, rein. Bea war nicht an der Kette, ich hatte zum Glück eine dabei, mich haben alle sehr böse angeschaut. Und ich habe relativ schnell verstanden, oh ich muss ganz schnell an die Halsbande Kette anbringen, weil sonst ist man da hier nicht so gerne gesehen ja. Okay. Das war also auch etwas was es in Hamburg so gar nicht mehr gab ja.
Sebastian Also ein bisschen mehr Regeln. Stammtische können ja einfach mal so ein offener Stammtisch sein, ja BDSM-Stammtisch oder auch thematisch sein. In Hamburg zum Beispiel mal gibt's den Spanking-Stammtisch oder den Petplay-Stammtisch. Also gibt's da was thematisches, was ihr gerne mögt oder Hauptsache BDSM?
Bea Nee, also uns ist das eher so, dass wir die gucken, die BDSM Stammtische finden und die dann besuchen so. Und für uns ist das auch wichtig, dass wir dann auch während dieser Zeit einfach über alles sprechen. Also von SM, über Clubs, über Urlaube oder was habe ich mir für ein Auto letztes Jahr gekauft. Oder weil man ist ja nicht nur SM, man ist ja auch noch privat als Mensch im Leben unterwegs. Ich glaube, die Mischung ist immer ganz gut. Das rotiert dann immer so den ganzen Abend über sämtliche Themen.
Sebastian Ich hab jetzt natürlich so zwei Perspektiven einmal den Stammtisch vor Ort, wo man Stammgast ist, da geht man oft hin, da kennt man sich, da ist das eine gute Gelegenheit, um einfach sich mit den Leuten, mit denen man eh gern Kontakt halten will, nochmal Kontakt zu halten, man hat einen Treffpunkt, und dann kann man sich über alles mögliche austauschen und ja, es ist halt so freundschaftlich, ohne dass man sich jetzt einzeln verabreden muss mit einem riesen Aufwand, dort trifft man sich einfach. Wenn man aber mal in einer fremden Stadt ist, dann ist das ja mal was anderes. Also wenn ihr auf den Stammtisch geht, auf dem ihr noch nie wart, geht ihr einfach hin, meldet ihr euch da vorher irgendwie an und kommt ihr rein und sagt, hallo wir sind aus Hamburg und Aufmerksamkeit. Da ist auch für Leute, die oft auf Stammtische gehen, eine Hemmschwelle, ich bin in einer anderen Stadt, oh Gott kann ich da einfach auf den Stammtisch gehen, wie sind eure Erfahrungen, wenn ihr irgendwo einfach auftaucht und durch die Tür geht?
Chris Also wir melden uns natürlich schon an, weil wir ja den Stammtisch auch erstmal finden müssen. W enn wir dann reinkommen, dann gehen wir da schon offensiv rein, ne, dann sag ich zum Beispiel jetzt in Wien oder in München, ja Moin Moin! Hallo, seid ihr hier der Stammtisch? Ja, das sind wir. Ich sage, ja, M ensch, du. Wir sind hier Chris und Bea, freut uns euch kennenzulernen.
Sebastian Du sagst in Wien Moin Moin. Ja, dann ist alles klar.
Chris Dann ist das schon mal klar. Das ist schon mal eine Message und das bricht dann schon ein bisschen das Eis will ich mal sagen. Und dann fängt man relativ schnell an, man wird gefragt und dann geht das also wirklich, wie du schon sagst, dann geht es wirklich mehr um BDSM. Dann erzählt man seine Geschichte, seine Erfahrung, dann hört man von den anderen die Erfahrung und dann ist natürlich dieser soziale Bereich, den Bea eben meinte, der ist natürlich in diesen Veranstaltungen deutlich, deutlich niedriger, wenn er gar nicht da sein sollte. Das kann auch sein, dass er gar nicht da ist, sondern dass man wirklich nur über BDSM redet.
Sebastian Ich finde ja diese Möglichkeit schön. Mein Gott, wir sind BDSM-er, deshalb können wir im Grunde in jeder größeren Stadt finden wir Leute, mit denen wir was gemeinsam haben. Und das ziemlich spontan. Ich finde das ist eine ziemlich geniale Ressource und im Grunde egal wo auf der Welt, klar es gibt viele Länder, wo das gar nicht geht, aber ich sag mal in allen westlich geprägten Ländern, um das mal so zu umschreiben und ich glaube, nein, dort ist es wahrscheinlich nur einfacher das zu finden, überall anders garantiert auch. an kann irgendwo hingehen und sagen, okay, ich treffe hier Gleichgesinnte. Punkt. Egal, wo auf der Welt ich bin, es ist möglich. Ich finde das genial.
Bea Was ich auch gut finde, ist, dass man auch so ein bisschen seinen Horizont erweitert. Also wenn man so in seiner Bubble unterwegs ist, sag ich mal, dann hat man auch wenig Kontakt mit anders lebenden Menschen, die in anderen Lebenskonstellationen zusammenleben oder auch die z.B. Transmenschen oder, mit denen hat man vielleicht gar keinen Kontakt. Und wenn man auf diese Stammtische geht, dann hast du so viel Kontakt zu so vielen anderen Personen, die das geschafft haben, ihre Art im Leben unterzubringen. Dass man da auch ein ganz anderes Verständnis und eine Toleranz für entwickelt einfach. Weil man spricht mit denen und man lässt sich das dann erklären und kriegt dann Sichtweisen, auch was die für Probleme haben oder wie sie jetzt leben. Für mich ist das absolut horizonterweiternd einfach.
Sebastian Ich mag mal drauf kommen, ihr habt eben schon gesagt, ja Stammtische auf dem platten Land. Immer wenn ich für Stammtische im Podcast werbe, dann ist im Chat mindestens eine Person, die sagt, hier bei mir in der Gegend gibt es keine Stammtische. Und ja, das mag sein, dass es ländliche Regionen gibt, wo es keine gibt. Und dann sage ich mal, dann macht doch einfach einen. So schwer ist es nicht, sucht euch einen Laden, reserviert einen Tisch und schreibt irgendwo rein, wir treffen uns dann und dann und im schlimmsten Fall, wenn ihr zu zweit seid, dann habt ihr halt einen netten Abend zusammen gehabt. So einfach erzähle ich immer, dass es ist. Jetzt kann ich verraten, es gibt auch einen Stammtisch, für den ihr verantwortlich seid. Wollt ihr sagen, welcher das ist und wo das ist?
Bea SM-Stammtisch Hamburg Nord in Norderstedt.
Sebastian Okay. Und erstmal die Frage, warum habt ihr den aus der Taufe gehoben oder habt ihr den übernommen, weil niemand mehr sich kümmern wollte?
Chris Ja genau, das ist so wie du sagst, wir haben ihn nicht aus der Taufe gehoben, der Stammtisch existiert schon sehr, sehr lange. Wir haben sogar noch ein Gründungsmitglied dabei oder fast Gründungsmitglied, aber irgendwann kommt dann immer der Zeitpunkt, wo die Organisatoren einfach nicht mehr wollen oder nicht mehr dabei sind und wir haben ihn relativ schnell von jetzt auf gleich übergeben bekommen, wenn man es mal so will. Und haben gesagt, okay, was machen wir jetzt? Machen wir, hören wir auf. Lassen wir das sterben oder versuchen wir, den Stammtisch nochmal, so einen kleinen Reboot zu machen, ja? Wir haben eine neue Lokalität gesucht, wir sind in andere soziale Medien gegangen, weil nur in der SZ hat nicht mehr funktioniert. Da hast du keinen mehr vom Ofen hervorgelockt, so will ich das mal sagen. Und sind dann stark ins Joy gegangen. Wir haben sogar in den Schlagzeilen so ein Inserat reingestellt. Da habe ich sogar einen drüber bekommen, der hat mir einen schönen Brief geschrieben, per Chiffre habe ich das dann nach Hause geschickt bekommen. Und mit Füllfederhalter, zwei Seiten.
Sebastian Oh, sieht man sehr selten.
Chris Wirklich, also toll.
Sebastian Die Inserate sind glaube ich sogar, wenn sie privat sind, kostenlos, bis zu einer gewissen Länge.
Bea Ja, sind kostenlos.
Sebastian Das wissen auch wenige, aber die gibt es noch.
Chris Ja, die gibt's noch. Das war auch sehr interessant. Dadurch haben wir den wieder ein bisschen reaktiviert. Wir haben für uns gesagt, weil das oftmals eine Falle ist, in die du reintappst als Stammtischveranstalter, kann es sein, dass du nach deinem Gusto aussuchst. Du machst vielleicht bewusst oder unbewusst eine Selektion. Dann hast du plötzlich einen Stammtisch, wo eine Femdom zum Beispiel wäre und ganz viele submissive Männer. Ja, und sonst so gut wie nichts anderes mehr. Und man wundert sich, wie kann das sein? Ist das in dieser Stadt halt so? Oder man macht es genau umgekehrt. Man hat kaum dominante Männer, dafür aber sehr viele submissive Frauen. Das wollten wir auf keinen Fall. Und wir haben gesagt, für uns ist das einzig Wichtige, gibt es ein BDSM-Zusammenhang oder irgendeinen, ein Kink, den dieser Mensch...
Sebastian Und hat er auch einen Fetisch.
Chris Fetisch, genau, genau, Fetisch. Und das war für uns wichtig und wenn das gegeben ist, lassen wir die Leute sofort zu. Um das zu verhindern.
Sebastian Das offene Prinzip, das finde ich auch immer gut, weil der muss gefunden werden. Und es geht ja um Austausch und Vielfalt im Grunde. Es sei denn, man macht einen Themenstammtisch. Also wenn ich jetzt den "Male Sub"-Stammtisch gründe, dann dürfte relativ klar sein, wie das Publikum aussieht. Oder es gab mal das "Treffen der Dominanz" früher in Hannover, da war ich selber nie, aber das gab es und dann ist natürlich durch das Thema ein bisschen vorgegeben worum es geht. Wenn es ganz offen ist, dann ist natürlich die Hoffnung, dass die Menschen bunt gemischt sind. Vielleicht mag ich an euch beiden mal durchexerzieren, wie höllenaufwendig das ist so einen Stammtisch zu organisieren, am Laufen zu halten und die Probleme zu lösen. Das muss ja schlimm sein, weil viele sagen, sie haben die Zeit nicht oder scheuen den Aufwand. Mag euch mal fragen, was müsst ihr tun, damit dieser Stammtisch funktioniert? Was sind eure Aufgaben?
Bea Wir müssen den Stammtisch natürlich bei Fetlife und Joyclub einmal reinstellen.
Sebastian Okay, also etwa 10 Minuten?
Bea Da hat man aber ja schon die vorherigen Daten, die kann man dann übernehmen.
Sebastian Wie oft findet der statt?
Bea Einmal im Monat am dritten Freitag.
Sebastian Okay, also habt ihr schon mal die erste Viertelstunde Zeit verbraucht.
Bea Genau und im Grunde war es das auch schon. Also wenn jetzt eine Anmeldung kommt, gucken wir uns einmal das Profil an, ob der, wie gesagt, mit SM oder Kink oder was zu tun hat. Meistens kennen wir die Menschen auch schon, die sich anmelden. Dann brauchen wir nur noch auf "bestätigen" klicken.
Sebastian Dann geht ihr hin und habt einen schönen Abend oder müsst ihr abends dann moderieren oder Streit schlichten oder die Abrechnung machen?
Chris Nein. Also wir müssen, wir machen schon ein paar Dinge, das muss man ganz klar sagen. Also wir wollen, dass alle unsere Gäste einen schönen Abend haben. Es gibt nichts Schlimmeres, jeder hat ja schon mal Ausgrenzung oder sowas erlebt. Du kommst wohin, fühlst dich nicht willkommen, weißt nicht, wo du dich hinsetzen sollst, keiner redet mit dir. Sebastian, du hast oft die Geschichte erzählt von deinem ersten Stammtischbesuch. Und das ist genau das, was wir nicht wollen. D.h. wir schauen sehr genau, wer kommt rein, ist das jemand, der zu unserem Stammtisch gehört? Ist es jemand, dann steht man auf, dann geht man hin. Dann begrüßt man denjenigen. Da sagt man Mensch, komm mal mit, hier ist ein toller Platz. Setz dich neben die oder die Person, sag ich mal. Dann stellst du sie ein bisschen vor. Dann sagst du, okay, ich sitz zwar jetzt da, wenn wir gegessen haben, dann komm ich zu dir. Dann können wir dann auch noch mal eine Runde schnacken. Und so baust du das aus, sag ich mal. Und du machst da schon ein bisschen, dass du versuchst, die Leute an die richtige Position zu setzen, dass jeder auch irgendwo seinen Spaß hat. Du kennst ja auch manchmal die Vorlieben und dann weißt du, okay, wenn das jetzt Shibari ist, dann passt das vielleicht gut mit der oder der Person zusammen. Ist mehr Richtung Party Interesse, dann sagst du, okay, geh doch mal da mit hin. Also du weißt ja ungefähr, wen du wohin setzen kannst. Und wir haben einen tollen Stammtisch, wo ganz viele Leute einfach mitmachen. Das ist der große Vorteil.
Bea Ja, das stimmt. Aber das ist für mich keine Arbeit, sondern das ist für mich der Spaß an dem Stammtisch.
Sebastian Ich behaupte, dass ihr immer jetzt habt, ihr es mal bestätigt. Also gut, ihr müsst noch die Reservierung bestimmt machen.
Bea Das machen wir, wenn wir das Lokal verlassen, sagen wir direkt, wir kommen dann wieder.
Sebastian Okay. Also im Prinzip kein Aufwand, ja. Wie habt ihr die Erfahrung gemacht, die Location, seid ihr da hingegangen und habt gesagt, wir sind ein BDSM-Stammtisch, wir möchten hier herkommen mit Leuten und hier Stammtisch machen. Wart ihr da so offen oder habt ihr gesagt, wir reservieren einfach einen Tisch für 10 und fertig.
Bea Wir haben einen Tisch für 10 reserviert.
Sebastian Gut, so einfach. Weiß der Laden inzwischen Bescheid?
Chris Der Laden weiß inzwischen Bescheid. Also ich sag mal spätestens nach unserem Weihnachtswichteln lagen natürlich spezielle Dinge auf dem Tisch. Das sehen natürlich die Kellnerinnen genauso und wir hören auch nicht auf uns über gewisse Dinge zu unterhalten, wenn die Kellner kommen. Das ist alles okay. Wir haben Leute, die gehen mal raus mit einer Bullwhip und cracken ein bisschen vor dem Laden und solche Geschichten, ja. Alles kann gehen.
Sebastian Dann ist der Laden also relativ entspannt.
Chris Wir sind relativ entspannt und interessant war, nach unserem letzten Stammtisch kam der Besitzer auf uns zu und sagte, dass sie sich so besonders freuen, wenn wir kommen. Und dass die Mitarbeiter sich besonders freuen, weil wir ihnen auf Augenhöhe begegnen. Ja, wir sind freundlich und sie sind immer glücklich, wenn wir kommen. Andere Stammtische, also normale Stino-Stammtische sind da wohl ein bisschen anders drauf. Und dass wir immer herzlich willkommen sind.
Sebastian Ja schön und ganz ehrlich, wenn man ein paar Mal da war und hat auch ein bisschen Umsatz gemacht und dann kommt raus was das für ein Stammtisch ist, also das mag es geben, aber in der Regel wird der Umsatzwille des Gastwirts immer dafür stehen, dass man da ist, die Frage ist ob man sich wohl fühlt, aber man kann ja auch mal wechseln im Zweifel. Aber im Grunde mag ich wirklich immer dazu aufrufen, wenn ihr sagt, ich habe hier keine Leute, ich finde hier keine Leute, es ist hier so einsam irgendwie um mich herum, probiert's doch einfach. Im schlimmsten Falle kommt halt niemand, aber das ist dann auch nicht schlechter als vorher.
Bea Das würde ich auch sagen.
Sebastian Und auch wenn man so, ich sag mal, vielleicht gibt's ja auch ein Stammtischangebot, ich bin jetzt nicht dafür ein Gegenangebot zu machen, aber wenn man feststellt, irgendwie brauche ich was anderes oder ich brauche ein Thema, dann kann man entweder gucken, ob man das da integrieren kann oder man guckt, dass man vielleicht an einem anderen Tag, damit es eben nicht eine Gegenveranstaltung ist, aber dass man eben auch für Special Interest was macht. Also wenn jetzt, was weiß ich, Hannover der Latex- und Miederstammtisch aufmacht und dann geht's da ganz viel um Austausch und Basteln und so weiter, wer sollte da was dagegen haben? Also ich finde immer, wenn Menschen sich austauschen wollen, sollen sie es machen und die Szene ist groß genug für alle, glaube ich.
Bea Ja ganz im Gegenteil, wir machen ja auch Werbung für andere Stammtische. Also wenn mir jetzt bei unserem Stammtisch jemand kommen würde und würde sagen, er ist ein Pet Player, dann würden wir auf jeden Fall sagen, Mensch, dann guck dir doch mal den und den Stammtisch an. Der findet dann und dann statt und da sind Pet Player unter sich. Also das ist ganz normal, warum auch nicht.
Sebastian Ja ich hab auch immer die Hoffnung, dass dann durch diese Mischung und durch mehr spezielles Angebot, dass darauf auch nochmal Menschen aufmerksam werden und eben sagen, ich bleib eben nicht nur im Forum oder bei dem was mir Google liefert, sondern jetzt gibt es einen Stammtisch der genau zu meinem Interesse passt, da geh ich hin. Irgendwie weit macht ihr denn, ich nenne das immer so schön Animationen, Themenabende, Diskussionsrunden oder, ach was gibt es noch? Wichteln, gemeinsame Ausflüge woanders hin, was weiß ich, in den Freizeitpark, zum Weihnachtsmarkt, keine Ahnung, also... Was was macht ihr noch so was jetzt ein bisschen vom Sitzen am Tisch und trinken und essen abweicht.
Chris Also wir wir gehen zusammen auf Partys. Definitiv jetzt in Hamburg. Wir fragen immer, okay wer ist da? Es treffen sich immer Stammtisch-Mitglieder von uns. Das heißt du musst nicht alleine auf eine Party gehen. Wir machen aber auch Ausflüge in andere Städte. Wir waren am 23. Dezember auf den 24. Dezember in Hannover im Hemmungslos. Haben eine Party besucht mit unserem Stammtisch. Da waren wir, glaube ich, 13 Leute, haben dann auch mit einer Hotelübernachtung teilweise, das war wirklich lustig. Und solche Dinge wollen wir weiter ausbauen. Jetzt das Nächste ist, dass wir, jetzt sind wir noch mit einer kleineren Truppe, aber jetzt zum Beispiel nach Budapest fahren. Da ist eine tolle Party, die größte BDSM-Party in Ungarn. Also ich bin da sehr gespannt, wie die wird. Und da fahren wir zum Beispiel mit welchen jetzt hin, sag ich mal, 14 Stunden in den Zug setzen, bis wir in Budapest aussteigen können und haben da sogar von Veranstaltern VIP-Tickets bekommen, weil die das so toll fanden, dass da Leute aus Deutschland anreisen mit Backstage-Pässen, damit sie uns kennenlernen können. Also finde ich klasse. Das sind genau diese Dinge, die mir Spaß bringen. Einfach andere Leute kennenlernen.
Bea Und motivieren, auch mitzukommen einfach. Raus.
Sebastian Ja rauskommen und ich finde, das habe ich immer gesagt, wenn wir woanders sind, wir sind Touristen. Und auch wenn plötzlich Leute aus anderen Städten kommen und sagen ja ich bin jetzt zwei Wochen hier arbeitsmäßig eingesetzt und wollte mal gucken. W underbar. So verwebt sich das Netz der Community ein bisschen. Stammtische sind nicht für alles das Allerheilmittel. Auch nicht für jeden und alles und immer. Aber einfach diese Möglichkeit. Ich bin in einer fremden Stadt, ich kann nicht nur alleine ins Kino gehen, ich kann auch einfach einen Stammtisch besuchen und mit ein bisschen Glück treffe ich sogar Menschen, mit denen ich mich verstehe. Jetzt hast du gerade nochmal gesagt Budapest, da könnten wir ja überleiten, weil die Uhr so schön tickt, passt das gut. Ich habe ja noch das Thema Reisen stehen und Budapest hatte ich da jetzt auch stehen. Also ihr reist durch Deutschland, besucht Partys und Stammtische. Geht's auch mal über die Grenze? Habt ihr da Erfahrungen gemacht?
Chris Ja, da haben wir Erfahrungen gemacht, wir haben in verschiedenen Arten Erfahrungen gemacht. Eine Erfahrung war mal, dass ich mit einer Spieltasche über die Grenze in die Schweiz gefahren bin, mit dem Zug.
Sebastian Das ist ja kein Problem.
Chris Ja, ist kein Problem. Der deutsche Zöllner, normalerweise bin ich immer sehr offensiv, wenn Zöllner reinkommen. Ich gucke mir die Leute an, grüße ganz freundlich und dann laufen die einfach an mir vorbei, weil dann sagen sie, der hat ja nichts zu verbergen. In dem Fall war ich in meinem Handy vertieft, hab grad nach einer neuen Playparty gesucht, die ich unbedingt besuchen möchte. Hab dann auf einmal neben mir einen stehen gehabt. Da sagt er, ja, hier Ausweis her, und große Befragung. Und dann sieht er meine Spieltasche, ja? Meine Spieltasche, die Kleinere, die ich hab. Also die Mittlere. Da könnte man vielleicht denken, dass das eine Waffentasche wäre.
Sebastian Ja, das würde ja auch jeder machen, über die Grenze mit einem Waffenkoffer quasi, ne?
Chris Ja, genau. Und da meinte er zu mir, ob ich da für eine Nummer hätte. Ich sag ja, was für eine Nummer denn? Aufmachen. Ich sage, mach ich auf, kein Problem. Ja, aber ich sage, da ist ein bisschen was Spezielles drin, ne? Und da hat man schon gesehen, der halbe Waggon hat sich schon umgedreht, das war mir aber in dem Moment auch egal. Ich habe das Ding aufgemacht, er guckt, es war wirklich für einen Bruchteil von Sekunden Stille, absolute Stille und er meinte nur noch, zumachen! Hat mir meinen Ausweis mehr oder minder hingeworfen und ist von dannen geschritten, ja.
Sebastian Was war denn drin um Himmels Willen?
Chris Ja ja, Flogger, Paddel und solche Geschichten halt, ne.
Sebastian Okay, vielleicht muss man da was anderes sagen als was Spezielles. Vielleicht muss man da konkreter werden.
Chris Ja, vielleicht auch das. Ich weiß nicht, aber die Erfahrung habe ich mal gemacht. Wir sind jetzt, wir reisen gerne. Wir wollen auch gerne, wie gesagt, auch in anderen Ländern Partys besuchen. Das Nächste ist jetzt wie gesagt Ungarn, das darauffolgende ist beim Rammstein-Konzert in Portugal, in Lissabon. Da haben wir jetzt auch festgestellt, dass es da auch eine Party gibt an dem Wochenende, wo wir schon da sind. Da werden wir uns das auch mal anschauen, wie da so eine Party funktioniert in Portugal. Die nächsten Ziele sind ganz klar auf die britische Insel. Da gibt es Playpartys.
Sebastian Ihr habt mir sagen lassen, BDSM sei dort im Grunde verboten?
Chris Ja, aber jetzt muss man, das ist tatsächlich so, es ist aber immer die Frage, wird so etwas auch noch strafrechtlich verfolgt? Es gab vor, ich weiß es nicht genau, 20 oder 30 Jahren, ich weiß nicht, das letzte Mal, dass sowas verfolgt wurde. Da war das aber auch noch, ging es auch noch um Intoleranz. Man hatte sich die schwule Szene ausgeguckt und hat dort ein paar Leute vor das Gericht gezogen. Aber ich glaube große... Ich weiß nicht, ob sie wirklich bestraft worden sind, das weiß ich jetzt nicht mehr. Also das war noch der letzte Fall, wo man es wirklich verfolgt hat. Aber es gibt dort Playpartys, die du besuchen kannst. Und das werden wir auf jeden Fall auch machen.
Sebastian Also ich fange jetzt vielleicht schon mal an zu sammeln. Liebes Publikum, ich möchte vor der Sommerpause, also irgendwann im Juni, eine Live-Sendung machen zum Thema BDSM im Urlaub. Das heißt, die Frage ist, was macht man, wo macht man, macht man im Club, Hotelzimmer, irgendwas? Und was darf man vielleicht, also wenn ihr da Erkenntnisse habt, in welchem Land ist was erlaubt. Ich hab mir sagen lassen, in Spanien ist zum Beispiel die Einwilligung in BDSM-Praktiken rechtlich nicht möglich, deshalb muss das alles ein bisschen versteckter sein. Ich weiß das natürlich alles nicht und ich kann es auch relativ schlecht recherchieren, weil es ist wirklich kompliziert. Wenn ihr Erkenntnisse und Ahnung habt, dann meldet euch bei mir bitte in den nächsten Wochen. D ann lade ich euch gern dazu ein, auch gern mit vorab Audio-Kommentar und Gespräch, aber ich würde gern mal so wirklich BDSM und Urlaub im europäischen und weltweiten Ausland. Ich würde dazu einfach gern mehr wissen und erfahren. Und vielleicht erfährt man ja auch, was man nicht an Gegenständen mit über die Grenze nehmen darf, weil vielleicht in irgendeinem Land, ich weiß nicht, das Nadelrad als Mordwerkzeug gilt oder so und deshalb nicht im Flieger sein darf, keine Ahnung. Also solche Dinge würden mich brennend interessieren und das interessiert dann auch jeden, der mal Urlaub macht. Ich bin gespannt, ob das gelingt. Und wenn ihr da Erfahrungen macht, zum Beispiel jetzt in Ungarn, wisst ihr da irgendwas, gibt es da irgendwas, was ihr nicht solltet oder dürft oder beachten sollt? Gibt es da, gab es vielleicht eine Mail vom Veranstalter vorab mit "Kommt bloß nicht im Outfit", oder sowas?
Bea Ich glaube damit sollte man ein bisschen vorsichtig sein, also dass man jetzt nicht halbnackt mit wirklich Gerte in der Hand durch die Straßen läuft, sondern dann zieht man halt eine Jacke drüber und das Zeug ist in der Tasche. Aber ansonsten haben wir nichts gehört, ne?
Chris Nein, ansonsten war es bis jetzt erst mal soweit unkritisch. Wir sind sehr gespannt, wir wollen verstehen, was dort passiert. Und im schlimmsten Fall sind das vielleicht Dinge, die uns irgendwann in Deutschland, hoffentlich nicht, aber vielleicht auch irgendwann mal bevorstehen könnten. Umso intoleranter die Gesellschaft wird.
Sebastian Wir hoffen, dass das nicht passiert und allein mit diesem Podcast versuchen wir ja auch ein bisschen dagegen anzuarbeiten, wobei ich bis heute auch nicht geschafft habe Politiker in diesen Podcast reinzukriegen. Die wollen immer irgendwie nicht. Da kann ich anfragen so viel ich will. Ich arbeite weiter dran. Und noch die kleine Anekdote, auch die habe ich schon mal erwähnt, Edelstahlhalsreife gehören am besten an den Hals, so dass es geöffnet werden kann, aber nicht in den Rucksack. D enn das kann im Röntgenbild aussehen wie eine Rohrbombe und dann steht man wie ich dann in Paris, dann am Flughafen, drei Leute um einen herum und man muss dann auspacken und muss dann sehr viel erklären. Wenn man dann des Subbies Hals zeigt, wo man auch sieht, dass da der Sonnenbrand an der Stelle am Hals vielleicht weniger ausgeprägt ist, dann verstehen sie auch sofort. Flughäfen sind nochmal eine ganz eigene spannende Sache, weil sowas denkt man als wenigstes. Ich würde vielleicht gerne mal mit so einem Grenzschutzbeamten sprechen, jemand der beim Flughafen mal gearbeitet hat. Das wäre spannend. Worauf die achten und was da so Tipps wären, dass man das Zeug, ich sag mal, mit Würde durch die Kontrolle kriegt.
Bea Oder auch was die manchmal so im Koffer finden und wie die dann reagieren.
Sebastian Ich geh mal davon aus, ich glaub das ist wie Sanitäter, die haben dann eh schon alles gesehen und dann ist es im Grunde auch egal. Aber vielleicht kann man ihnen ja auch die Arbeit erleichtern, indem man sagt, okay, Vibratoren werden getrennt von Batterien aufbewahrt oder sowas. Keine Ahnung, ihr beide macht mich hier themenmäßig heute ganz heiß, also da sind so viele Möglichkeiten und über BDSM ist noch nicht genug erzählt worden. I ch guck mal hier auf meine Liste, wir haben eine riesen, oh Gott die Uhr, hier steht eine riesen Tasche und wir haben über noch kein Ding der Woche gesprochen, ich finde das muss. Es sei denn, ihr möchtet natürlich noch ein Thema anschneiden, ihr seid da völlig frei und ich überziehe für und mit euch auch total gerne.
Chris Ein Thema wäre nochmal interessant, bevor ich dir unser erstes Ding der Woche zeige. Wir hatten natürlich auch eine Situation, wo Bea sich in einer gewissen Weise offenbart hat ihren Geschwistern gegenüber.
Sebastian Also Outing in der Family.
Chris Ja, aber das Interessante war, was dann dabei rausgekommen ist.
Sebastian Ich bin gespannt. Kommen die alle aus Hessen?
Bea Ja, eine zumindest.
Sebastian Das erklärt ja schon Dinge.
Bea Also ich habe einen Bruder und eine Schwester und dann habe ich meiner Schwester davon berichtet, wie das jetzt so bei uns ist. Tja, und dann hat sie geantwortet, du glaubst ja nicht, wie oft ich mit blau geschlagenen Hintern bei euch am Weihnachtstisch saß. Und ich sage, ja wie jetzt? Und sie, naja. Also, ja, sie hat auch ein Joy-Profil und …
Sebastian Und seid ihr jetzt da verlinkt?
Bea Ja, und sie ist auch pervers. Und ja, dann habe ich meinen Bruder, der in Berlin wohnt, auch davon berichtet und seine Antwort war, ja, ich war bei der Eröffnung vom Cat dabei, in Hamburg.
Sebastian Okay, es liegt also offenbar wirklich in der Familie.
Bea Ja, anscheinend ja. Also das ist auf jeden Fall jetzt ganz interessant, weil wir uns dann auch mal austauschen können. Also wenn wir jetzt Berlin besuchen und besuchen noch einen Club, dann können wir sagen so, ja wir haben jetzt keine Zeit mehr, wir müssen jetzt in den Club.
Sebastian Und das ist alles verständnisvoll. Wie sieht es denn mit den Eltern aus? Sind das die einzig Unwissenden?
Bea Ja, die Eltern sind die Unwissenden, genau.
Sebastian Wenn du möchtest, dann kann diese Folge ja wunderbar dazu geeignet sein, das Kärtchen kriegt ihr irgendwann und dann musst du sie jetzt nur noch grüßen. Nein, aber das ist ja wirklich spannend, also, ja. Kann super klappen. Chris, wie ist das bei dir? Weiß da Verwandtschaft, Familie, irgendwas?
Chris Nein, weiß es nicht, sag ich mal. Meine Mutter wäre zumindest jetzt solchen Dingen nicht unbedingt abgeneigt. Sie kennt so etwas. Sie hat auch einen Flogger bei sich im Schrank. Hat aber nichts damit zu tun, dass sie wirklich BDSM mag. Es war einfach ihr Ex oder Mann, sag ich mal der Stiefvater von mir sozusagen, der kam mal mit sowas an. Der hatte halt solche Vorlieben. Ja sie hat dann gesagt ja dann hab ich den halt an die Heizung gekettet und dann hab ich ihn mit dem Ding da gehauen ja und sagte ja.
Sebastian Also genau das was Bea erwartet hat was BDSM ist, da schließt sich der Kreis. Aber dass man sich da jetzt hingeht und sagt wir müssen jetzt mal reden oder so und dann ist das Erbe weg, also da sind wir jetzt durch. Na gut, jetzt holst du was aus der Tasche. Die Tasche ist übrigens irgendwie 1,50 Meter lang. Und oh, du holst heraus ein... Irgendwie kenne ich dieses Teil doch irgendwie, ne? Ich muss gleich mal an den Schrank gehen. Und zwar habe ich jetzt hier ein Stück Holz in der Hand, ein... Wie nennt man das denn? Ich wollte jetzt sagen Stock. Nein, ähm... Ist das ein Paddel? Ist es noch nicht. Was sagen wir denn dazu?
Chris Ja, es ist kein Paddel in dem Sinne. Es ist von einem von unserem Stammtisch angefertigt worden, der hat es mir zum Geburtstag geschenkt. Von dem Maik.
Sebastian Halt mal ganz kurz. Liebes Publikum, ich bin gleich wieder da, Sekunde.
Sebastian im Hintergrund: Sprich ruhig weiter.
Chris Ja, der hat es mir mal angefertigt. Es hat eine Prägung oder eine, ja, ich sehe gerade, Maik muss dir das auch mal geschickt haben.
Sebastian Genau, ich bin jetzt wieder da. Liebes Publikum, ich habe hier natürlich im Aufnahmezimmer Dinge, die ich mal geschickt bekommen habe und ich habe einen sehr ähnlichen Gegenstand jetzt in der Hand. Das Holz ist das gleiche und auch die Spitze hat die gleiche Form.
Chris Das ist gleich, aber was hier jetzt besonders ist, ist die Prägung, wo "Herr" steht. Das heißt, wenn du jetzt, ich kann dir nachher mal ein Bild davon zeigen.
Sebastian Ich mach jetzt gleich hier ein Bild.
Chris Wenn du da die richtige Stelle mit schlägst, dann wirst du diesen Abdruck wirklich an deinem Subbie finden. Und auch lesen können.
Sebastian Also wirklich H-E-R-R in einer wunderschönen Schriftart und wenn man das wirklich, wenn man damit ordentlich zuhaut, das Ding ist, also es ist ein sehr massives Holz, ich weiß nicht was für eins. Es macht auch Geräusche. (man hört klopfen) Also es ist sehr leicht, lackiert, ist sehr handschmeichlerisch, also besser, so hast du wahrscheinlich eine neuere Version, weil deine Version ist, da sind die Finger so ein bisschen ausgesägt.
Chris Er hatte auch, wenn du jetzt hier auf der Seite guckst, da kannst du zum Beispiel auch einen Finger drauflegen, er hat sich sehr große Gedanken gemacht, wie man das ergonomisch vernünftig anfertigen kann, dass das wirklich sehr sehr gut in der Hand liegt.
Sebastian Also vielleicht von der Form mal, wenn man die Form von vorne sieht, dann würde man sagen der Zeiger einer sehr großen Turmuhr, so würde ich das erzählen, aber liebes Publikum schaut in die Shownotes und ja wenn du da ordentlich draufziehst, dann steht da "Herr", gut lesbar, wie lange steht das dann da?
Chris Das steht dann ein paar Stunden, ein paar Stunden steht das da. Und das hängt halt auch von ab welche Region du damit bespielst, der Hintern ist nicht so sehr geeignet dafür.
Sebastian Okay, warum das?
Chris Hätte ich jetzt gesagt, das ist perfekt, weil man da ja…
Sebastian
Chris Oberschenkel sind geeignet.
Sebastian Okay. Die Oberschenkel. Ja, also was hier, was gibt Branding, Cutting, Blah, ganz ehrlich, alles für Amateure. Stanzen.
Chris Es gibt dazu eine kleine, schöne Anekdote, was mich bei dem Teil auch besonders freut, wir waren bei einer Party in Karlsruhe gewesen, haben uns dort mit unseren Freunden Diesig_Nyx getroffen. Die hatten gerade eine sehr aufregende Renovierung der Wohnung hinter sich, oder waren dabei. Und waren dadurch sehr abgelenkt. D.h. er hatte auch seine Spieltasche vergessen. Das ist natürlich für eine Party ein bisschen blöd. Sie waren auch so ein bisschen durch den Wind, will ich mal sagen. Dann hab ich gesagt, ich hab ja was dabei. Wollt ihr denn irgendwas von mir haben? Sie hat sich das Ding gewünscht, sie kannte das. Wollte das Ding unbedingt haben. Er hat sie damit bespielt und die waren danach wie ausgewechselt. Da kann man sehen, was BDSM der Seele auch gut tun kann.
Sebastian Definitiv. Jetzt muss ich eine Sache fragen, da steht jetzt "Herr" drauf. Das habe ich vergessen, das Thema heute. Ansprache. Habt ihr da, wie nennst du sie in der Session und umgekehrt? Sagt sie "Herr"! Oder sagt sie, ich weiß nicht, "Arschloch". Entschuldigung. Es kann ja im Eifer des Gefechts mal passieren, dass einem ein Kosename einfällt.
Bea Ja, das macht er schon ganz gerne, dann während ich leide, dass er sagt, dann kannst du dich auch mal bei mir bedanken. Dann kommt das erstmal nicht so aus mir raus, wie es sollte. Aber dann sage ich dann schon so, "Danke - mein Herr" oder "Eins - mein Herr", "Zwei - mein Herr".
Sebastian Okay. Und umgekehrt, hast du für sie auch irgendeine besondere Bezeichnung?
Chris Ja, mein Sub.
Sebastian Okay, so einfach.
Chris Ja, aber es gibt auch eine weitere Bezeichnung, es kann Tage geben, wo dann Brati rauskommt. Und wenn sie dann vor mir steht und sagt, Brati ist da, dann erinnert sich das so an diese Szene bei Shining, wo der den Kopf durchsteckt und ich glaube, da kann sich jeder daran erinnern. Und dann denkst du, das ist mir das letzte Mal passiert bei einer Hochzeit in Franken, da hatte ich auch kein Spielzeug dabei. Da dachte ich, so Mist, jetzt hast du nichts dabei, ja? Da musst du halt die blanke Hand nehmen, um Brati wieder rauszutreiben, ne?
Sebastian Funktioniert das noch mit der blanken Hand?
Bea Ja. Das geht.
Sebastian Auch auf den Popo? Ja. Oder ist das der, der ist noch nicht immun, das kommt.
Bea Ja, die Hand kann schon noch was.
Chris Genau. Aber wir haben noch mehr Sachen dabei.
Sebastian Ja, ich sehe das. Oh, und es ist lang. Das ist der Grund, warum die Tasche so lang ist. Ach, das ist so ein Ding, wie ich es schon immer mal sehen wollte. Ich habe vermutlich einen Gehstock in der Hand.
Chris Ja, du hast einen Gehstock in der Hand.
Sebastian Aus Edelstahl.
Chris Edelstahl mit einer versteckten Gerte drin.
Sebastian Mit einer versteckten, das Ding wiegt erstmal bestimmt, ein Kilo ist das bestimmt das Teil. Es hat oben so ein Ornament, ist das ein Wolf?
Chris Ein Wolf, der in seiner Schnauze einen Ring trägt.
Sebastian Ja, und der Ring ist beweglich.
Chris Genau.
Sebastian Oh, das ist aber schön gearbeitet.
Chris Die Idee war, wir waren auf einer großen Party, sag ich mal, die wir unbedingt mal...
Sebastian Muss ich drehen?
Chris Einmal hier so hoch.
Sebastian Ah, hier ist so eine Manschette, die muss ich nach oben ziehen, und wenn ich das tue, dann kommt, oh, so eine geflochtene, oh Gott, was ist denn das, so eine Art Paracord-Gerte kommt da raus, also im Prinzip ist das auch nur ein verzierter Federstahl, mein Gott, und die ist ja schön, wow, ja vielen Dank! Großartiges Teil, wobei der Griff ist sehr schwer, ne?
Chris Der Griff ist sehr schwer, es hat natürlich eher so einen Show-Charakter. Du kannst, wie gesagt, an den Ringen wunderbar eine Kette befestigen und das Ende der Kette landet dann am Halsring deiner Sub. Und dann kannst du natürlich auf der Party damit schon Blicke kriegen.
Bea Das ist auch ein super Teil für die Extravaganza.
Chris Ja, dafür haben wir es extra mal gekauft.
Sebastian Das kann man von der Stange kaufen?
Chris Nee, das kannst du nicht von der Stange kaufen. Ich hab's auf der Passion anfertigen lassen oder bestellt. Es wurde dann auf meine Größe angepasst. Es hat dann drei Monate gedauert, dann hab ich das Ding bekommen. Und dann kam Corona, und die Party hat leider erst zwei Jahre später stattgefunden.
Sebastian Ich guck grad mal bei mir. Von der Größe her würd ich sagen, passt nicht zu mir.
Chris Nee, bist ein bisschen kleiner, tiefer.
Sebastian Ja, also da verpflichte ich dich übrigens, schöne Bilder davon zu machen, weil das kriege ich jetzt hier ohne ordentlichen Hintergrund gar nicht hin, weil so ein super langer Gegenstand. Wirklich mit Details, mit dieser Wolf oben und der Ring und der Verschluss, ein Bajonett-Verschluss ist das doch. Und das ist wirklich, das ist schön gearbeitet und schön schwer und wenn man damit läuft, dann macht das auch wirklich Klappergeräusche. Klingt hervorragend.
Bea Ja, macht Subbie Gänsehaut.
Sebastian Wobei, jetzt muss ich mal was Logistisches fragen, also du ziehst die Manschette nach oben, dann ziehst du die Gerte raus, so und jetzt ist dieses Stützstück, diese Hülse ist jetzt noch übrig. Wohin damit?
Chris Genau, das ist der große Nachteil an dem Ding, ja.
Bea Die muss dann Subbie festhalten.
Sebastian Die muss dann Subbie festhalten, ja. Also da könnte man vielleicht noch irgendwas machen, dass das Ding irgendwie als, ich weiß nicht, ob man das noch als Spreizstange irgendwie umarbeiten könnte oder so.
Chris Ja, von der Größe würde es passen.
Sebastian Ja, das ist ein wirklich schönes Teil, wirklich schön ausgearbeitet und ganz ehrlich, ja, es ist ein Gehstock, aber was für einer. Er ist also auch wieder so ein Zepter des Schicksals, ne? Großartig, wenn man das jetzt noch beleuchten würde, nein. Wobei ich sehe, wenn man das hier zusammensteckt, da ist unten im Schaft, da sind theoretisch noch so 30 Zentimeter Platz, um Dinge einzubauen.
Chris Ja, könntest du machen. Du könntest, ich hätte ihn auch mit einem Rohrstock bekommen können. Ja. Ja, das wäre auch gegangen. Also es gab da mehrere Auswahloptionen, die man hätte verwenden können.
Sebastian Jetzt ist die große Frage, eignet sich das denn auch wirklich als Gehstock?
Chris Also wie gesagt für den Show-Effekt war es gut. Ich bin mit dem Ding einmal quer über die Reeperbahn gelaufen, um zu der Party zu kommen und selbst da waren die Leute doch sehr verwundert, mich mit meinem Zylinder und so einem Ding da rumlaufen zu sehen.
Sebastian An der Reeperbahn habe ich jetzt letzte Woche erst gelernt, dort sind ja so Gegenstände wie Gerten und so nicht erlaubt, weil sind Waffen, deshalb packt die Boutique die Sachen auch in Papiertüten immer ein. Also da werden Tüten, ich will das alles jetzt gar nicht verraten, hört die Folge, wenn sie rauskommt. Aber Fakt ist, damit ist das natürlich perfekt getarnt, die Gerte ist unsichtbar oder eingepackt, je nachdem wie man es sehen will. Aber ja, so ein bisschen klappern tut's schon. Aber wenn du irgendwann so alt bist, dass du einen Gehstock brauchst, dann wünsche ich dir mit dem sehr, sehr viel Spaß.
Chris Dankeschön.
Sebastian Interessant wird's dann natürlich, wenn Brati dann den Gehstock versteckt.
Chris Wenn Brati den Gehstock versteckt, das könnte natürlich passieren. Dafür habe ich natürlich auch noch etwas dabei.
Sebastian Das ist das nächste Teil aus der großen Tasche.
Chris Ich habe noch ein drittes Teil dabei. Oh! Und das Ding gefällt uns auch sehr gut.
Sebastian Ja, ach, guck an, das ist sogar von Mr. Radio Toy.
Chris Genau, genau.
Sebastian Ja, der Mann hat mich mal arm gemacht. Das ist eine Kurzversion des klingonischen Schmerzstabs.
Bea Klingt gut, das stimmt.
Sebastian Piepst er oder machst er nur Pizz?
Chris Er macht nur auch...
Sebastian Also es ist so ein Elektro-Stab und jetzt wird mir das hier vorgeführt.
Chris Wir müssen mal das Bein ein bisschen freimachen.
Sebastian Liebes Publikum, das hört sich jetzt nur so an, als würde hier gerade Bea mit Stromschlägen am Bein geschockt werden. Das ist aber gar nicht so. Wir würden natürlich sowas niemals während einer laufenden Sendung machen. Oh, gib her das Ding. Ich kenn die nur so in lang und dünn, aber hier ist ja wirklich so ein farbiger blauer Kunststoff. Und das Ganze hat, ich guck mal ins Batteriefach rein, da kommen zwei Batterien rein. Also so ganz normale Standardbatterien, die man in jeder Tanke bekommt. Das finde ich immer wichtig, dass man auch Nachschub jederzeit bekommt. Hat er das extra für euch gepimpt oder gibt es das Ding von der Stange?
Chris Das Ding gibt es von der Stange. Interessanterweise gibt es dort, glaube ich, drei verschiedene Stärken. Er hatte damals bei Bea so ein bisschen die Show machen wollen, wollte ihr dann zeigen, was er da Tolles hat und fing mit den leichtesten an. Sie hat nicht mal gezuckt. Das fand er schon ein bisschen seltsam. Dann kam er mit der nächsten Variante an. Sagte, jo, schön, aber ist auch nix, ne? Und dann hat er den blauen. Seltsamerweise ist tatsächlich die blaue Spitze die stärkste Variante von dem Ding.
Sebastian Ja, und dann hat er euch die ...
Chris Genau, die ist gut, da passiert auch was. Wir haben dann auch noch ein TENS-Gerät von ihm ausprobiert. Und auch da war sie unglaublich standhaft. D ie Elektronen waren an den Brüsten angebracht, die sind wirklich hoch und runter gesprungen, das sah wirklich toll aus und sie hat keine Miene verzogen.
Bea Ja, das TENS-Gerät, das kickt mich nicht so. Ne.
Sebastian Ich empfehle Fußsohlen. mal so als Tipp.
Chris Ja, Fußsohlen sind gut.
Sebastian Da kann man einen Krampf im Fuß quasi auf Knopfdruck herbeiführen.
Chris Dann hast du auch, danach habe ich mir sagen lassen.
Bea Muskelkater in den Füßen.
Chris Ja, in der Fußsohle.
Sebastian Ja, großartig. Jetzt, also das Schöne ist ja, also warum lasse ich zu, dass hier der Name gesagt wird, ist ganz einfach. Das ist ein ganz lieber Mensch, der wirklich in seiner Werkstatt Elektrospielzeuge ertüftelt und der auch die Sachen, wenn man das möchte, im Zweifel mal pimpen kann. Und ich habe auch selber schon rausgefunden, dass er bei Reklamationen weit außerhalb der Garantie freundlich ist. Also Grüße. Aber so ein Ding hatte ich auch noch nicht in der Hand. Das hat was. Das ist aber doch jetzt eher so ein DS-Spielzeug. Sei brav und artig, sonst, oder stellst du sie einfach an die Wand und sagst dir, patz, patz, patz, wie mit Spanking. Das ist ja doch eine andere Art des Spielens.
Chris Ja, das hat sicherlich schon ein bisschen was mit DS zu tun und ein bisschen das Androhen. Es ist auch so, was wir gelernt haben, ist, in einer Spanking-Fashion das Ding dann zwischendurch mal zu benutzen, ganz schlechte Idee. Das haut Bea komplett raus.
Bea Ja, also das muss man am Anfang, also für mich jetzt natürlich, kann ich nur sagen.
Sebastian Also zum warm werden.
Bea Genau, also am Anfang, dass man mal geerdet wird und weiß man ist jetzt hier die Sub. Dafür ist das super. Und wenn es dunkel ist, dann macht es auch Funken.
Sebastian Ja, definitiv, es macht wunderschöne Funken.
Bea Macht schon was her. Durch das Knallen kriegt man auch nochmal einen zusätzlichen Input.
Sebastian Ja und das Schöne bei diesen Sachen ist ja, wenn man die einmal benutzt, dann ist das vielleicht okay und ein zweites und drittes Mal und komischerweise wird der Schmerz eher stärker, wenn man wiederholt. Seht ihr das auch so?
Bea Ja, das macht auch viel im Kopf, weil du weißt, wie es ist und dann kommt es nochmal. Und dann weißt du wieder, wie es ist und es kommt nochmal. Also es wird dann schon immer schlimmer, ja.
Sebastian Schön, ne? Okay. Die Uhr sagt mir, wir hätten vor einigen Minuten hier längst fertig sein müssen, aber ich find das so schön mit euch beiden. Ich hab zum Glück noch einen ganzen Stammtisch heute Zeit, um mit euch weiter zu quatschen, wenn ich euch nicht an andere Menschen verliere. Zum Abschluss hätte ich aber noch ein paar Shorts, wenn ihr einverstanden seid.
Chris Ja, von meiner Seite ja.
Sebastian Sehr schön. Also funktioniert so, ich habe hier nebenbei immer ein paar, mal ein Wort aufgeschrieben oder vielleicht auch mal zwei. Und mich würde einfach von euch beiden interessieren, so ein, zwei, maximal drei Sätze dazu, was euch dazu einfällt, was ihr dazu sagt und ob euch das überhaupt bekannt vorkommt. Und einfach so als netter kleiner Abschluss. Als erstes, ich mach das heute ein bisschen anders, weil ihr habt mir gesagt, ihr wollt Menschen erwähnen. Fangen wir mal an, was hat das denn mit Madeleine und Thomas auf sich?
Chris Ja, Madeleine und Thomas sind wirklich sehr, sehr gute Freunde von uns, von unserem Stammtisch, da haben wir sie kennengelernt. Wir sind mit denen jetzt schon auf mehreren Partys gewesen und gerade bei der letzten Party, Da haben sie sich sehr wohl gefühlt, waren wir in einem Club in Dortmund und es bringt immer wieder Spaß sich mit ihnen zu treffen. Wir machen auch außerhalb des BDSM Dinge. Wir gehen zusammen essen oder gehen ins Kino oder solche Geschichten.
Sebastian Okay, und ihr solltet sie erwähnen, wolltet?
Bea Wollten.
Sebastian Wolltet, okay, damit ist das hiermit erledigt und ich habe es auf meine Liste geschummelt, haha. Übrigens, ich kenne die beiden auch halbwegs indirekt, deshalb mal Grüße von mir und Dankeschön. Okay, jetzt aber die richtigen Sachen. Was habe ich denn als erstes? Das ist natürlich so ein bisschen chronologisch zur Folge, wie ich aufgeschrieben habe. Das erste, was da steht, ist Insex. Chris, sagt dir das was?
Chris Insex sagt mir was, ich hab da sogar mit Freunden von uns, Diesig_Nyx, hatte ich dort mal eine Folge gesehen, wo sie eine Reportage rausgemacht haben. Was ist Insex, wie haben die damals die Darsteller das wahrgenommen? Es war ja sehr umstritten, dann gab's Probleme.
Sebastian Ja ich hab erwartet, dass das quasi das war, was du ganz früher konsumiert hast. Weil das ja doch überall geteilt wurde und überall zu finden war. Spannend. Wer es nicht kennt, wir erklären es jetzt nicht. Googelt es auch nicht, wenn ihr es nicht kennt, dann kennt ihr es nicht. Okay, dann hab ich hier noch den schönen Punkt Vanillasex. Passt bei euch ja gut, weil ihr ja zuhause keine Sessions habt, also müsst ihr ja zuhause Vanillasex machen. Dazu seid ihr verdammt. Habt ihr den noch?
Bea Nein. Unsere Sexualität hat sich schon verändert. Also ich mag es jetzt, wenn ich während des Sexes gewürgt werde auch. Und andere Stellungen mag ich jetzt auch viel lieber. Und also im Grunde glaube ich, ist das kein Vanillasex.
Chris Ich denke auch nicht, dass das Vanillasex ist. Ähm, es kommt auch, was wir festgestellt haben, ein Beißfetisch bei ihr raus.
Sebastian Hm, das ist aber dumm für dich.
Chris Ja, es geht.
Bea Kommt drauf an, was ich beiße.
Chris Genau, ich kann ja auch meinen Daumen in den Mund stecken. Das find ich dann nicht so dramatisch, sag ich mal. Und, ähm, es ist für uns beide dann spannend.
Sebastian Ich notiere Beißstangen als Werbegeschenk. Okay, zwei habe ich noch. Konditionierung.
Chris Machen wir meines Erachtens so nicht. Ja, also natürlich konditionierst du dich, wenn du, wenn du natürlich immer das Schmerzlevel nach und nach steigert, aber nicht bewusst.
Sebastian Okay, aber vielleicht dieses Erregung ist inzwischen an bestimmte Handlungen und Schmerz vielleicht auch gekoppelt. Das ist dann so wie dieser Sabberreflex beim Hund, also ganz Pawlow'sch klassisch. Gibt es da schon eine Veränderung, dass auch der Körper vielleicht anders auf Dinge reagiert, weil ihr das einfach oft wiederholt habt?
Bea Ja, also ich finde, wenn ich mein Outfit anziehe, dann bin ich schon anders. Und wenn ich in den Club gehe und merke meinen Puls oder kurz bevor wir anfangen zu spielen, dann weiß mein Körper ja schon, was jetzt kommt.
Sebastian Also da ich ja so ein DS-Verteidiger bin, Chris, vielleicht mag ich mal so a nregen, also wenn ihr schon versehentlich erfolgreich Konditionierung hinbekommt, was meinst du, was da erst drin ist, wenn ihr mit voller Absicht Dinge macht? Also ich sehe da Potenzial.
Chris Sehr schön.
Bea Da hat er recht.
Chris Vielleicht sollten wir da mal weiterdenken.
Bea Nächster DS-Stammtisch.
Sebastian Okay, nächster Punkt. Letzter Punkt, den ich hier habe, ist Tränen.
Bea Ja, nicht immer. Manchmal viel, manchmal gar nicht und manchmal wenig.
Sebastian as Freudentränen oder wirklich Schmerz und Scheiße?
Bea Ja, das ist die Mischung. Also das kommt immer drauf an. Am Ende können das Freudentränen dann sein. Zwischendrin Schmerztränen. Aber, ähm, es gab auch schon ein Spiel, wo keine geflossen sind.
Chris Die ersten Male hab ich mir natürlich schon Gedanken gemacht. Das muss man ganz klar sagen. Da dachte ich schon, ui, hast du jetzt etwas überzogen oder wie auch immer. Sie hat mir dann aber zu verstehen gegeben, warum hörst du auf? Mach weiter, ja? Also hab ich gemerkt, nee, das hat damit gar nichts zu tun. Es gibt aber auch manchmal die absoluten Gegensätze, wo sie wirklich in der Session lacht und dann am Ende auf einmal mit so einer richtigen Wucht dann diese Tränen kommen. Haben wir ja letztens vor einem halben Jahr oder was mal erlebt. Das war also auch wirklich sehr, sehr spannend und kann man sich auch gar nicht erklären, was hat sich da verändert, ne?
Sebastian Mh, findest du Tränen schön? Das Gesicht, wie sich das auch verändert alles, wenn das so locker lässt?
Chris Ich finde es schön, weil ich sie dann auch in den Arm nehmen kann, weil ich sie trösten kann, weil wir dann diese Nähe zusammen haben.
Sebastian Okay. Jetzt bin ich im Prinzip mit meiner Liste durch, aber ich mag euch nochmal ein kleines bisschen connecten, weil das habt ihr mir in der Pause erzählt und ich denke mir, das darf nicht unerwähnt bleiben, dafür muss ich für's Publikum nochmal ganz cool also ausholen. Es gibt ja eine Folge mit Mistress Pain und Mase und die haben erzählt, dass sie bald mal eine Party besuchen und dann haben sie in einer Livefolge, ich guck mal ob ich das in den Shownotes verlinkt kriege, ihr findet das aber auch über die Webseite, dann haben sie in einer Livefolge erzählt, sie waren auf einer Party und haben da auch das erste Mal einen Penis gesehen und da war dies und das und jenes, hört es euch selber einfach nochmal an. Und wie der Zufall es will, und es ist wirklich der Zufall, ihr beiden habt die beiden dabei an dem Abend gesehen, wo die beiden quasi auf der Party waren, vielleicht mögt ihr es einfach nochmal so zum Abschluss kurz erzählen, weil ich finde es einfach schön, wenn die Welt so klein ist.
Chris Ja, das war wirklich sehr spannend. Ich habe die Folge gehört und da denke ich, bei der Party, da warst du auch, bei der Silvesterparty. Und als sie erzählt hatten, ja im Käfig war die Frau drin und dann hat sie den Mann durch die Käfigstangen da eingeblasen und da war ich erstmal ein bisschen verwundert. Ich habe vorher noch so einen Penis, noch nicht so live so gesehen. Da dachte ich, genau die Szene habe ich gesehen. Ich habe ja auch diese Verwunderung im Gesicht gesehen. Da sage ich, Mensch, so klein ist die Welt.
Sebastian Wir spiegeln mal zurück, wie haben die beiden denn auf dich gewirkt auf dieser Silvesterparty?
Chris Wie soll man sagen, wie Menschen die jetzt endlich ihren Horizont dort in diese Richtung erweitern können, man hat gesehen, dass sie da wirklich Bock drauf hatten, ja, dass sie da Spaß hatten und ich glaube es war jetzt nicht so eine intensive BDSM-Szene, die dort stattgefunden haben, aber es war sicherlich für einen Einsteiger auf eine Party wirklich eine gute Party.
Sebastian Ja, das ist, das ist, ich finde das ist jetzt einfach noch mal erwähnenswert, weil ja, die beiden haben natürlich erzählt, wie es für sie war, was sie wahrgenommen haben und du konntest jetzt noch mal kurz wiedergeben, wie die beiden wiederum von außen gewirkt haben, ne? Ich glaube, das ist für die beiden auch spannend, deshalb ganz liebe Grüße an die zwei. Ach, die sind auch bekloppt, so ein bisschen. Also total, ach nein, das sag ich doch, ich sag's, ich lass es einfach drin, was soll ich da jetzt schneiden, aber die sind wirklich ganz einzigartig toll und... Wer weiß, wer gerade oben ist von den beiden, ich habe keine Ahnung, aber ich finde das einfach so schön, wenn BDSM so bunt sein kann und aus Menschen besteht und so viel ist und auch ihr beide wieder ganz einzigartig, also ihr habt so euren Modus gefunden, es hat einige Jahre gedauert, die fehlen euch jetzt irgendwie, aber ihr holt offenbar extrem auf. Ja, ich freue mich einfach total, dass das heute geklappt hat und dass ihr hier ganz toll erzählt habt. Ich freue mich auf einen wunderschönen Abend mit euch beiden noch. Und ja, was soll ich sagen? Danke, danke, danke. Und ja, macht weiter, habt Spaß.
Chris Ja, dankeschön, Sebastian.
Bea Dankeschön, es war schön hier zu sein, mal in deine, in dein Studio hier rein zu gucken.
Sebastian Ja das ist so der hochtrabende Begriff für die Ecke wo die billige Couch steht aber egal, ich hoffe ihr habt euch wohl gefühlt und ich guck mal auf die Uhr was die sagt, ja das passt gut so in einer halben Stunde müssen wir das Haus tatsächlich verlassen und demnach hat alles perfekt funktioniert, ja, liebes Publikum, Schön, wenn ihr bis hierhin dabei geblieben seid, schaut in die Shownotes, schaut auf die Webseite, abonniert den Podcast, da findet ihr auch Chris und Bea und dann könnt ihr die auch in Zweifel kontaktieren und auf ihrem Stammtisch besuchen oder woanders. Ja, wunderbar. Also ich bin jetzt fürs Wochenende fit und bereit und wünsche euch eine gute Zeit heute Abend und auch in Zukunft, dass ihr noch ganz viel erlebt.
Bea Danke.
Chris Danke.
Sebastian Wunderbar. Macht's gut. Tschüss.
Bea Tschüss.
Chris Tschüss.