Asterope - Übers switchen, Hypersensibilität

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Sebastian Herzlich Willkommen bei Der Kunst der Unvernunft Folge 1. Asterope hat mich zu sich eingeladen und wir haben uns über Switchen, Hypersensibilität, Partyvoyeurismus und Subbie-Wettbewerbe unterhalten. Jetzt gibt's eine Minute Hausmeisterei und dann geht's los. Wenn ihr in der nächsten Stunde an mich oder Asterope Fragen habt, dann schreibt mir doch eine Mail an. ist ein Podcast zum Mitmachen. Wenn ihr da draußen Erfahrung, Ideen oder Träume habt oder auch einfach ein Projekt aufzieht, was ihr hier teilen möchtet, dann schreibt mir einfach und wir schauen was wir daraus machen können. Und das ist auch ein Podcast zum Zusammenhören. Wenn er euch gefällt, sagt es weiter, teilt den Link mit Freunden, Kollegen oder auch gerne mit der Familiengruppe, die freut sich sicher nochmal ganz besonders. So, jetzt geht's los, länger möchte ich Euch nicht hinhalten, viel Spaß beim Zuhören. Ich sitze hier zusammen mit einem sehr hübschen Mädel und wir möchten uns ein bisschen über das Switchen unterhalten, über ein Ding, was hier auf dem Tisch liegt und noch über das Thema Hypersensibilität. Aber jetzt stell dich doch erst mal vor.
Asterope Ja, mein Name ist Asterope, das ist nicht mein echter Name, aber den benutze ich heute mal hier. Und, ähm, ja, ich bin 30. Und, ähm, ja, das ist gar nicht so leicht zu sagen, was ich jetzt am besten als Erstes sage, um mich vorzustellen. Ich hab auf jeden Fall vor, heute ein bisschen was über Switchen zu erzählen. Und ja, wie ihr schon gesagt habt, über Hochsensibilität. Und ja, bin ganz gespannt. Das ist der erste Podcast, an dem ich mitwirke. Also mal schauen, wie es so wird.
Sebastian Da haben wir ja was gemeinsam. Grundsätzlich, ich glaube, ich werde das in den ersten Folgen immer wieder erwähnen müssen, es geht um BDSM. Sollte ich jetzt ein einziges Mal erklären. Das ist die Sache mit dem, ja, das ist nicht Fifty Shades of Grey, sondern die Sache mit dem Sadomaso-Sadisten-Unterwerfungszeug. Und da gibt's ja, das ist ja nur eine Begrifflichkeit, worunter man, ich glaube, 10.000 verschiedene Fetische, Praktiken verstehen kann. Oder was würdest du sagen? Ich glaube, da kann man fast alles drunter verstehen.
Asterope Ja, im Endeffekt fällt da so vieles drunter. Mittlerweile sage ich auch gar nicht mehr so sehr, ich bin BDSMlerin, sondern sage einfach eigentlich eher nur, ich bin pervers. Weil ich finde, das fasst es irgendwie noch weiter und umfasst halt irgendwie so alles an Möglichkeiten, was nicht so als, ja, 0815 normal, wobei man da auch die Grenze nicht wirklich ziehen kann, bezeichnet wird so und ja, lässt viele Möglichkeiten, deswegen nutze ich die Begrifflichkeit ganz gerne.
Sebastian Also das finde ich schön, so wie du pervers sagst, klingt es nach Party.
Asterope Ja, ja das stimmt. Würde ich jetzt auch im Endeffekt so sagen, also wenn ich so drauf schaue, könnte ich schon auch sagen, dass mein Sexleben eigentlich eine ziemliche Party ist, von daher, ja, ist das treffend.
Sebastian Wunderbar, damit sind wir jetzt quasi schon bei iTunes gleich raus, die werden uns verdammen dafür, nein, ich hoffe nicht. Okay, Switchen, magst du es erklären?
Asterope Switchen. Naja, also switchen ist im Endeffekt, gerade jetzt bei BDSM ist es ja so, dass es immer so entgegengesetzte Pole gibt. Also es gibt zum einen die Möglichkeit dominant oder submissiv zu sein, also derjenige zu sein, der eben den, sagen wir, dominanten und ja, im weiteren Sinne würde ich sagen auch tonangebenden Part sozusagen übernimmt und der andere Part ist dann submissiv und ist eher derjenige, der quasi Dinge mit sich machen lässt, würde ich jetzt mal so ganz grob so umschreiben. Und, ähm, Switchen ist im Endeffekt einfach nur, wenn man beides beides ist sozusagen. Oder, ja, wenn man in der Partnerschaft, in der man ist, zum Beispiel beides miteinander erlebt, aus beiden Sichten, das ist eigentlich Switchen. Also, ich würde jetzt im Endeffekt sagen, ich kann sowohl dominant als auch submissiv sein. Das Interessante ist, eigentlich gilt es ja genauso auch oder ein Stück weit ja auch für Sadismus und Masochismus. Also auch da ist es ja so, man kann Sadist sein oder Masochist sein. Auch da vereine ich sozusagen beides in mir. Und auch das ist ... Also es ist nicht so, dass man immer zwingend dominant und Sadist ist, zum Beispiel, sondern man kann auch dominant, aber masochistisch sein, wenn man Schmerzen mag und sich die dann zufügen lässt auf ein Befehl hin zum Beispiel. Also Switchen ist einfach nur, wenn man beide Seiten der Medaille sozusagen in sich vereint, dann ist man Switcher. Wenn man gerne, wie man so sagt, oben oder auch unten spielt.
Sebastian Also du bist einfach flexibel.
Asterope Ja, das sowieso, ja. Also ich hab, das ist tatsächlich ganz schön, dadurch, dass ich Switcher bin und all diese vier Eigenschaften habe und dazu auch noch bisexuell bin, habe ich sehr, sehr viele Möglichkeiten, ja.
Sebastian Okay, ja, das ist, eigentlich kannst du alles machen.
Asterope Ja, richtig. Also, beziehungsweise, wenn man es jetzt noch ein bisschen korrekter ausdrücken will, mittlerweile würde ich sagen, ich bin einfach pansexuell und nicht bisexuell. Also, es ist nicht auf ein männliches oder weibliches Geschlecht festgelegt, sondern im Endeffekt geht es einfach nur darum, ob ich den Menschen an sich sexy finde.
Sebastian Ja, das ist ja das Schöne, warum ich dich da echt spannend finde, ist, du machst das mit Spaß.
Asterope Ja.
Sebastian Da steht ganz groß drüber, am Ende des Tages oder am Ende der Nacht werde ich Spaß gehabt haben und vor mich hin grinsen für die nächsten Tage.
Asterope Richtig.
Sebastian Das finde ich super. Und auch für mich selbst geht es ja genau darum, dass man hinterher irgendwie happy ist, warum auch immer. Ich hab gestern auf dem hiesigen Stammtisch... Ein bisschen rumgefragt, Mensch, so ein Switcher, was wollt ihr denn von denen mal wissen? Und da kam eigentlich ein Ding raus, und zwar, du machst das ja mit deinem Partner, dass beide switchen.
Asterope Ja, richtig.
Sebastian Das können ganz viele sich gar nicht vorstellen. Da ist der Dom, ist der Dom. Ich kann auch andere irgendwie unterwerfen, aber mein Dom ist der Dom. Und dem gegenüber die Hand zu erheben, das könnte ich nicht, um Gottes willen. Also, so hab ich das gestern tatsächlich gehört. Das geht ja bei dir.
Asterope Ja, das geht bei mir.
Sebastian Wie handelt ihr das aus?
Asterope Wie handeln wir das aus? Also, das ist ganz schwer, das haben uns auch schon ganz viele Leute gefragt. So, ja, wann entscheidet ihr denn jetzt, dass ihr das jetzt andersrum macht oder so? Und die Antwort darauf ist eigentlich, wir entscheiden das nicht im Sinne von so und jetzt machen wir das anders, sondern es sind Zeichen, es sind körperliche Zeichen einfach bei dir, also in der Haltung, im Blick, was auch immer, wie man dem anderen signalisieren kann, vielleicht jetzt aber eher das oder eher das. Ähm ... Und, ähm, es ist ... Irgendwie ist es auch immer einfach ein Aufeinander-Eingehen. Ich glaube, das ist auch ein bisschen verbunden mit dem, was du gerade gesagt hast, nämlich dass ich oder wir das mit Spaß machen. Wir machen das nicht so ... Überernst. Also, natürlich, in einem Moment, in dem wir spielen, und es ist quasi so eine klare Rollenverteilung festgelegt, In dem gehen wir auch schon fest in unsere Rollen rein, ja, aber im Großen und Ganzen ist es so, wir sehen uns. Abgesehen davon, von solchen Situationen jetzt im echten Leben sozusagen vollkommen auf Augenhöhe. Und für uns ist immer ganz klar, dass der Mensch und seine Bedürfnisse immer an erster Stelle stehen und immer Vorrang haben. Und wir wissen einfach voneinander, dass es manchmal ganz schnell gehen kann und man plötzlich irgendwie in die andere Rolle fällt oder sich plötzlich nicht mehr danach oder danach fühlt. Und dann, dann handelt man das neu aus. Und dabei ist es viel einfach an Aufmerksamkeit. Also, es hat viel einfach damit zu tun, drauf zu achten, okay, findet der andere das jetzt gerade wirklich noch gut? Also, es gibt Momente, da sind wir so drin, da ist ganz klar, okay, wir spielen jetzt genau so. Und da würde auch niemand so auf die Idee kommen, so, oh, das müssen ja zwei Switcher sein, so wie die sich verhalten. Weil die sehen ja so aus, als könnten die auch jeden Moment andersrum sein. Das ist ein Moment, in dem ist dann ganz klar, okay, ich bin oben, er ist unten, und da geht jetzt gerade auch echt gar nichts gegen an. Und dann gibt's aber eben auch einfach immer wieder Momente, in denen fällt man so ein bisschen in so eine neutralere Zone sozusagen, wo es nicht mehr so eine harte Abgrenzung ist zwischen, das ist jetzt gerade so oder so, sondern da fühlt es sich so ein bisschen fließend an. Und wenn man sich eine Weile kennt, dann merkt man das natürlich auch, wenn der andere sich dem so annähert und vielleicht eher in eine andere Richtung tendiert.
Sebastian Da so eine Art Auslöser, also bei vielen ist ja dann Orgasmus, zack, jetzt sind wir in der Ruhephase, jetzt können wir was anderes machen oder jetzt ist Schluss. Das haben ja auch ganz viele, dass dann, oder dass die Session dann in dem Moment beendet ist. Und ich gebe zu, ich selbst, ja manchmal sagt man ja, oh jetzt bin ich aber faul, jetzt hatte ich gerade vor zwei Minuten noch echte Ambitionen, Subbie durchs Haus zu jagen. Aber es ist schon drei Uhr morgens. Ja, morgen dann. Also...
Asterope Auslöser gibt es dafür schon. Das können zum Beispiel bestimmte Berührungen, Gesten, Bewegungen sein, was weiß ich. Einfach mal, das kann man ja dann auch ausprobieren. Also zum Beispiel, wenn er jetzt eigentlich unten ist und mir dann aber aus einer Geste heraus in den Nacken greift oder so. Und dann hab ich ja, in solchen Momenten hab ich dann die Wahl. Ich hab dann die Wahl, ich kann das, quasi meine Position oben eigentlich halten möchte, dann kann ich dem entgegengehen und kann mich sozusagen verteidigen und das ahnden. Das könnte ich. Ich kann aber auch drauf eingehen und die Geste quasi ... Also, ihn gewähren lassen und dem dann nachgeben. Und dann signalisiere ich halt, okay, vielleicht hab ich jetzt Lust, das andersrum auszuprobieren.
Sebastian Also ... Da kann's schon sein, dass ihr mal zwischendurch schnell wechselt.
Asterope Kann passieren, absolut, ja. Das hatten wir schon in vielen Situationen, würde ich sagen, ja.
Sebastian Das andere Ding war dieses, ja, das sind ja Freizeit-SMer, das ist ja nicht so intensiv. Ja, ich kann mir vorstellen, wenn ihr euch jetzt für einen Abend festlegt, dann habt ihr, glaub ich, genau diese ganz starke Intensität, dass quasi jedes Haar am Körper, jede Faser sagt, ich bin jetzt unten. Und ich bin da, um ... Chef glücklich zu machen. Oder eben andersrum. Aber wenn so fließende Situationen sind, ich glaube, das ist noch viel intensiver, weil man muss ja genau gucken, wo ist der jetzt gerade, wo bin ich gerade und dann machen wir jetzt so einen U-Turn oder wir genießen einfach, wie es gerade ist. Was ist am intensivsten?
Asterope Am intensivsten, das ist ... Ich glaube, am intensivsten, also zumindest für mich, sind immer Situationen, bei denen viel Emotion im Spiel ist. Also bei denen auch mit viel Emotion gespielt wird. Da gibt's auch ... Also, da gab's schon so viele spannende Momente eigentlich bei uns. Also, zum einen möchte ich sagen, freie Freizeit ist immer, find ich, gut. Ja, wir sind niemand, der das irgendwie tatsächlich so im alltäglichen Leben irgendwie ... Also klar, es kann schon auch sein, dass wir das mal mit vor die Wohnungstür nehmen, sozusagen, ja, aber es ist jetzt nichts, was wir irgendwie in unserem Alltag wirklich standardmäßig integriert hätten, auch kein Machtgefälle oder ähnliches. Und trotzdem würde ich nicht sagen, dass unser BDSM weniger intensiv ist als das von anderen Leuten. Ich glaube, das, was wir so haben und machen, ist wahnsinnig intensiv. Da gehört für mich aber jetzt natürlich auch mit dazu, das ist ja das andere Thema, über das wir reden wollten, nämlich, dass ich sehr, sehr sensibel bin und ich glaube, das trägt aber auch bei ihm mit dazu bei, weil eigentlich ist auch er recht sensibel tatsächlich, jetzt nicht im Sinne von Schmerzempfindlichkeit, sondern einfach nur sensibel für Reize allgemein zu sein und auch offen und empfänglich zu sein sozusagen und auch kleine Nuancen irgendwie wahrzunehmen und ja, Ja, das geht auch mit dem Switchen einher, also dieses Aufmerksamsein füreinander. Und da, ja, wie gesagt, also wir kriegen ganz, eigentlich ganz viel, viel Intensität zusammen. Auf jeden Fall. Die intensivsten Momente, ich überlege gerade. Also es gab zum Beispiel mal, an den erinnere ich mich sehr gut, es gab mal einen Moment, da haben wir aus einem eigentlich recht harten Spiel, plötzlich geswitcht und zwar raus aus dem BDSM und hatten dann plötzlich eine Situation, in der griff er mir an die Wange und sagte irgendwas total Liebevolles zu mir und hat damit bei mir eine Emotion getriggert. Also einfach, ich war in dem Moment sozusagen so voller Liebe. Das war einer der intensivsten Momente, die ich je erlebt habe tatsächlich. Und es war ein wahnsinnig sexueller Moment trotzdem, weil wir hatten Sex in dem Moment. Und das ist, ja, deswegen sage ich, wenn Emotionen mit im Spiel sind, und das muss nicht immer Liebe sein, sondern jede Art von Emotion geht dabei natürlich auch, dann sind es für mich auf jeden Fall die intensivsten Momente. Aber es gibt natürlich auch körperliche Reize, die einfach wahnsinnig spannend und schön sind.
Sebastian So wie du das beschreibst, BDSM ist ja eine Droge. Zumindest Adrenalin und wie sie alle heißen, die da im Blut rumkreisen. Ähm ... Das sieht man dir jetzt auch an, das könnt ihr da draußen ja nicht sehen. Aber man sieht hier dieses Grinsen und Lächeln und dieses Haaa! Ich bin da grad gedanklich auch voll drin. Beim Switchen, glaub ich, mir fehlt das so ein bisschen. Da muss ich ja ganz klar gestehen, die Seite unten, die kann ich nicht einnehmen, das geht immer fürchterlich schief. Es fühlen sich beide einfach unwohl dabei. Und ich fang an zu sagen, jetzt mach das doch mal so, das passt mir grad gar nicht. Nee, funktioniert einfach nicht. Das kann man auch so oft versuchen, wie man will, keine Chance. Aber ich glaube, wenn man selber weiß, was das Gegenüber jetzt erduldet, wenn man das selber erlebt hat, diese Bandbreite. Das macht die Sache ja noch ganz anders. In dem Moment, wo ich selber etwas erlebt habe und das bei anderen sehe, habe ich mich ja ganz anders empathisch.
Asterope Ja, würde ich auch sagen. Also haben wir auch tatsächlich recht viel, dass... Jeder von uns sozusagen gerne in beiden Positionen dasselbe mag, also bei ihm ist es so, bei mir ist es ähnlich, das was er unten mag, mag er auch von oben ganz gerne und bei mir ähnlich. Und wir haben eine recht große Schnittmenge was das angeht und da kann man sich natürlich ganz anders reinversetzen in die Situation. Ja, würde ich schon so sagen, klar. Das macht es auch irgendwie noch mal intensiver, wenn ich weiß, dass was der andere, also wenn ich das irgendwie gleichzeitig, obwohl ich in meiner Rolle bin, aber trotzdem irgendwie auch nachfühlen kann, was der andere jetzt erlebt. Und das bringt mich auch zu was, was auch ganz ganz wichtig ist, nämlich zumindest für mich und ich glaube ihm geht es auch so, den meisten Gewinn, den meisten Lustgewinn, die meiste Freude daran habe ich eigentlich durch Reaktionen. Also gerade wenn ich jetzt oben spiele, finde ich Reaktionen was ganz tolles. Das ist so das schönste und direkteste Feedback sozusagen, das man kriegen kann.
Sebastian Du meintest körperliche Reaktion.
Asterope Ja, oder überhaupt, ja, doch, körperliche Reaktion durch. Ich mache eine Geste, ich, keine Ahnung, füge ihm eine bestimmte Art von Schmerz zu. Ich schaffe mit Worten ein Bild in seinem Kopf und sehe, wie er darauf reagiert. Und da zu sehen, was das mit ihm macht und wie viel auch kleine Dinge so bewirken können, Das finde ich wahnsinnig spannend und das gibt wahnsinnig viel.
Sebastian Ich muss noch mal ein bisschen zurückgehen, weil ich hab ja meinen Spickzettel. Da steht drauf, schon immer geswitcht oder fing das erst an mit dem richtigen Menschen dazu? Oder hast du, als du mit BDSM anfingst, erst mal gesagt, oh, ich bin jetzt, das haben ja viele, ich bin jetzt in Rolle XY und da möchte ich jetzt hin und werde meine ersten Erfahrungen machen? Sie nickt. Und ähm ... Oder kam das dann erst mit dem ...
Asterope Ja, also ich hab tatsächlich angefangen mit, oder was heißt angefangen mit BDSM, also BDSM hat sich ja sowieso irgendwie so nach und nach in mein Leben geschlichen sozusagen. Also ich hatte schon als als Jugendliche irgendwie Fantasien und so, aber tatsächlich zu wissen, es gibt quasi auch andere Leute, die auch so sind und es gibt diese Szene und überhaupt so richtig reingekommen in die Szene bin ich - Jetzt muss ich kurz überlegen. Vor sieben Jahren. Also ist gar nicht, gar nicht so früh. Mit, ja doch, 23, genau. Und ähm ...
Sebastian Ich find das sehr früh.
Asterope Naja, das kommt drauf an. Es gibt auch Leute, die wissen, wissen es schon mit 14 und kommen mit 16 schon in die Szene teilweise. Die gibt es auch. Also ich find es gar nicht mal so früh. Aber ja, es gibt auch Leute, die stellen das sehr spät fest. Vielleicht, weiß ich nicht, würde jetzt sagen, Doch für unsere Generation ist es eigentlich nicht so früh.
Sebastian Ja, gut, also das ist nochmal ein anderer Punkt. Ich glaube, wir haben auch nicht diese, wir haben auch nicht medial vorgelebt bekommen, das ist was ganz Perverses aus der dunkelsten Schublade der Sexzeitung.
Asterope Richtig.
Sebastian Wir konnten uns ja dank Internet wenigstens informieren. Und ja, mit hier SMJG, das habe ich auch, war auch so mein erster echter Berührungspunkt. Das war auch, glaube ich, mit 19, Dass man dann mal in echt andere Menschen getroffen hat und einfach mal drüber reden konnte. Das war schon ganz spannend. Weil das war noch wirklich nagelneu. Aber es gibt auch heute immer noch Menschen, die sagen, Mensch, ich bin jetzt 45 und fang noch mal einen neuen Lebensabschnitt an. Und irgendwie ...
Asterope Gehört das mit dazu dann plötzlich?
Sebastian Das ist jetzt was Neues. Und ich hab grad festgestellt, das find ich gut.
Asterope Klar, gibt es auch.
Sebastian Gut, aber noch mal, wie fing das Switchen an?
Asterope Wie fing das Switchen an? Also ich kam in die Szene und da war für mich ganz klar, ich bin definitiv unten. Ich bin unten und ich spiele nur unten und ich kann mir alles andere auch gar nicht vorstellen. Und ähm... Das hat ganz schön lange gedauert, also zu der Zeit damals war es auch so, da war ich auch wirklich dann, ich glaube zwei Jahre lang war das, war ich unten und habe mit meinem damaligen Freund auch viel gespielt und auch sehr intensiv gespielt. Und da war irgendwie der dominante Part mir völlig fremd. Und danach war ich eine Zeit lang erst mal raus aus der Szene und hatte wirklich so gar nichts mehr mit BDSM am Hut und dann vor zwei Jahren kam ich dann wieder zurück. Da war es dann so, da war ich zuerst, dachte ich auch, ich sei eigentlich nur unten und das sei eigentlich so das Einzige. Aber irgendwie hatte ich zu dem Zeitpunkt trotzdem schon andere Gedanken und auch andere Fantasien und war irgendwie insgesamt auch neugieriger. Also, am Anfang war's ja auch so, man weiß ja dann auch nicht so viel. Dann dauert es eine Zeit lang, bis man überhaupt mal ein Bild von den Dingen hat. Und ja, als ich vor zwei Jahren zurückkam in die Szene, hatte ich schon ein ganz anderes Bild von allem und war viel offener und viel neugieriger auf alles. Und dann war's halt tatsächlich so ... Na ja, es gab schon mehrere Leute, inklusive dir, die ja irgendwie auch davon überzeugt waren, sozusagen, in mir schlummert da noch mehr. Und das habe ich auch nie vergessen, weil du mal zu mir gesagt hast, warte, jetzt muss ich überlegen, wie es genau war.
Sebastian Ich kann mich dran erinnern.
Asterope Ich erinnere mich dran. Du hast mal zu mir gesagt, ich habe gesagt, das muss man nur wecken, sozusagen. Und dann hast du gesagt, das muss man nicht wecken, sondern du hast Angst davor, dass du es übertreibst und deswegen probierst du es nicht aus, das Obenspielen. Und ich wusste in dem Moment schon, dass du recht hast. Ich hatte tatsächlich irgendwie Angst davor, Angst davor, jemandem zu sehr wehzutun, zu gemein zu sein, es zu überziehen, sozusagen. Und naja und dann irgendwann, ja, dann kam... Der richtige Mensch dafür. Und das ist mein jetziger Partner. Und der hat ... ja, mich einfach mal so ... von unten angespielt sozusagen. Und ich war ...
Sebastian Das ist ja der Moment, den ich jetzt so spannend finde.
Asterope Ja.
Sebastian Da seid ihr. Und jetzt hast du das erste Mal das Zepter in der Hand und kannst machen.
Asterope Mhm.
Sebastian Ich weiß noch, ich hab beim allerersten Mal, dass da so ein Popo über meinem Schoß lag, Und meine Hand holte langsam aus, und da hatte ich diesen Gedanken, meine Eltern haben jetzt mein ganzes Leben lang versucht, mir beizubringen, man haut keine Mädels. Und ich bin jetzt in diesem Moment dabei, diese ganze Erziehung einfach mal zu entfernen. Und ich hatte echt eine Hemmung, das waren nur zwei, drei Sekunden. Und dann, ach, das ist ja gut, das macht ja Spaß. Aber dieser Moment, der ist mir im Gedächtnis einfach drin geblieben. Weil das war so ein, ich überwinde jetzt hier eine innerliche Grenze. Das tut man nicht. Gut, ich war noch sehr jung. Aber jetzt kann ich mir vorstellen, jetzt bist du plötzlich oben und hast da die ganze Werkzeugpalette. Und jemand, der dich anschaut und wo du die Gedanken siehst, na, was macht sie jetzt? Kriegt sie mich?
Asterope Jain, gar nicht mal so sehr. Also, das ist tatsächlich auch was, was ich auch oft sehe oder schon oft gesehen habe. Nämlich ganz oft sind mir schon Subs begegnet, also Leute, die unten spielen, die dann so, ähm, ja, den, den Dom so herausfordern. So dieses, na komm, krieg mich doch so ungefähr. Jetzt bin ich aber mal gespannt, ob du das machst, was ich gut finde, ob ich dich auch ernst nehmen kann. Und das ist tatsächlich gar nicht die Art und Weise, wie wir da so herangehen, sondern, ähm, er hat mir von vornherein gesagt, dass er Switcher ist, und er hat mir von vornherein auch immer wieder Möglichkeiten gegeben. Also zum Beispiel... Im Sinne von, er, ähm, sagt mir ... auf so eine ganz besondere Art und Weise dann, was ich ja jetzt vielleicht machen könnte. Und, ähm ...
Sebastian Er assistiert von unten.
Asterope Ja, es ist so ein bisschen ein indirektes ... ein indirektes Betteln sozusagen um etwas gewesen, so. Und das, ähm ... Ja, das ist ... War eine Hilfestellung. Also, wir haben uns da schon irgendwie rangetastet. Es geht nie um die Frage, ob man sich ernst nehmen kann dabei. Und um die geht es auch heute nie tatsächlich. Sondern es ist einfach nur ein, okay, wir finden gemeinsam raus, was irgendwie schön ist. Und wenn es für den anderen schön ist, weil es sich jetzt in dem Moment irgendwie gut oder besonders fies oder was auch immer anfühlt, dann ist das richtig und gut so.
Sebastian Bei ist schön, da habe ich ja zwei Erfahrungen. Es kann währenddessen schön sein. Oder, ich sage gerne, es genügt, wenn mein Partner es hinterher gut gefunden haben wird. Also wenn dann so eine Stunde nach dieser fürchterlichen Session mit Blut, Schweiß und Tränen im wörtlichen Sinne, wenn dann dieses Häufchen Elend anfängt, einfach nur noch zu grinsen für mindestens einen Tag und einfach nur total happy ist und alles, der ganze Körper einfach sagt, ich bin glücklich und die Seele auch so leer gefegt ist. Jetzt wollte ich auch eine Frage dazu stellen, tja.
Asterope Ja, ich kann ja mal eine Antwort dazu geben, ohne dass du eine Frage gestellt hast.
Sebastian Bitte.
Asterope Ich glaube, das kenne ich gar nicht so sehr. Bin jetzt zum Beispiel auch niemand, der so, ich habe keine so wirklich großen Erfahrungen zum Beispiel mit Erniedrigung. Das ist ja auch was, was ganz viele, viele Leute so gut finden im Sinne von, was weiß ich, also jetzt so im extremsten Fall, man ist ein lebendiges Möbelstück oder so, oder man wird irgendwie wirklich, man beschimpft den anderen wirklich hart oder so, das ist nicht so sehr meine Art und Weise, ich spiele grundsätzlich eher mit, mehr Nähe. Das heißt nicht, dass es immer super, super lovely ist, aber irgendwie ... Ich hab kein so riesig großes Distanzgefühl gerne im Spiel. Das ist eher sein Ding als meines.
Sebastian Ich bin da ja nicht einfach so draufgekommen. Jetzt seh ich hier große Augen grad. Ich hab nämlich geklaut in einer dieser tollen Webseiten. Da gibt's ein Bild von hier. Und ... Da sieht man dich, ich beschreib das mal ein bisschen. Ich würde sagen, so ein leicht leerer, vielleicht sogar ein trauriger Blick, weiß ich nicht, aber so ein bisschen leer, erschöpft. Du kennst das Bild ja sehr gut, offensichtlich.
Asterope Ich kenne dieses Bild ja.
Sebastian Ja, wunderbar. Dieses Make-up unter den Augen ist völlig hinüber und es ist halt so ein typisches Selfie, aber ja, herrlich. Da steht ein schöner Text nämlich drunter. "The way he likes me most, thank you for using me." Und da dachte ich, boah, und das war jetzt genau die Überlegung, das muss richtig böse gewesen sein, der Abend. Aber du scheinst einfach nur happy zu sein. Mich würde interessieren, was ist vor diesem Bild passiert? Wie kommt das denn dazu?
Asterope Das ist eine wirklich gute Frage. Also so richtig direkt daran erinnern, was da vorher passiert ist, kann ich mich auch nicht...
Sebastian Dann war es sehr gut.
Asterope Aber... (lacht) Das wird wohl stimmen, ja. Es muss auch sehr gut gewesen sein, weil es mich ja dazu veranlasst hat, dieses Bild zu machen. Ja, es gibt schon Momente, in denen schaltet das Ganze so dabei meinen Kopf aus. Trotzdem ist das eigentlich immer, bei mir zumindest, immer auch währenddessen mit einem gewissen Genuss verbunden. Also, ich bin niemand, der quasi so spielen kann, dass es ab einem gewissen Moment einfach nur noch hart ist und ich dann irgendwann danach denke, oh, das war aber toll. Sondern ich genieße immer, auch währenddessen. Und wenn dieser Punkt nicht mehr da ist, also wenn ich währenddessen keine, sagen wir mal, sexuelle Erregung mehr verspüre, wenn ich keinen, keinen freudigen Lustgewinn mehr daran habe in irgendeiner Form, dann ist es für mich nicht mehr schön. Also das, ich kenne das tatsächlich nicht so, so dieses, boah, das war nur noch hart und danach sage ich, boah, das war ja total toll, sondern irgendwie muss ein gewisses... Ja, ein gewisser Genuss dabei noch da sein. Und sei es nur durch das Mindset, das ich dabei habe. Aber das, ja, ist auch ein bisschen unterschiedlich, je nach Situation. Trotzdem ist es, glaub ich, die Konstante bei mir.
Sebastian Ja, das ist ja auch völlig in Ordnung. Das ist ja diese Freiheit, dass wir da ja alle tun können, was wir wollen und was gefällt. Und das ist ja auch eine Erfahrungssache, dass ich einfach erst mal feststellen muss, was mag ich denn? Ja, was hätte ich mir auch sparen können. Interessanterweise sind immer mehr Sachen schön, als man glauben mag vorher.
Asterope Ja, stimme ich absolut zu.
Sebastian Wenn ich jetzt ein paar Jahre zurückdenke, denke ich so, da habe ich damals gedacht, das macht, nee, da kann ich nichts mit anfangen. Und ja, dann wird die Liste immer länger und länger und länger von Dingen, die man manchmal gut finden kann. Und es gibt da einen anderen Sebastian, der hat immer einen schönen Spruch gesagt. Ich weiß nicht, ob ich den gleich hier rausschneiden muss, aber er hat gesagt, im Endeffekt bleiben nicht mehr viele Tabus übrig. Und weil man eigentlich alles mal ausprobiert und wenn man zusammen dann etwas entwickelt, dann findet man eigentlich unter jeder Überschrift, unter jeder Praktik, jedem Fetisch, findet man dann doch immer noch mal so einen Aspekt, wo man sagt, oh ja, das ist so ein Ding, das kann ich gerade gut finden. Bevor wir jetzt das Thema mal ganz wechseln, ich mag noch mal das Thema Humor dabei. Also, ich hab schon Sessions, also wirklich, was heißt abbrechen, aber unterbrechen müssen, weil es einfach so unglaublich komisch war. Man lacht plötzlich schallend los, und es ist einfach unglaublich witzig, weil gerade irgendwas passiert ist im Zweifel, weil die Peitsche sich grade auf der Party völlig zerlegt hat und drei Menschen getroffen hat. Ähm, und man einfach, anstatt irgendwie schockiert zu sein, einfach wirklich nur noch lachen muss. Und einfach auch beide dann oder alle mit allen Umstehenden zusammen, wo man einfach nur noch merkt, man hat einfach gerade unglaublichen Spaß, man will diesen Spaß auch haben.
Asterope Also im Endeffekt ist es so, dass wir eigentlich alles mit Humor nehmen können, aber wir ... So viel, würd ich jetzt sagen, lachen wir gar nicht. Auch wenn man das jetzt meinen mag, weil ich jetzt hier so sitze und man mich während ich rede immer lächeln hört. Aber so wahnsinnig viel lachen wir eigentlich gar nicht. Wir hatten schon Situationen, und Humor ist unglaublich wichtig, find ich schon, ne? Gerade auch zum Beispiel, wenn man nicht nur zu zweit spielt, sondern mit mehreren Leuten, hatten wir auch schon. Wo wir uns mal zu dritt, zu viert, auch schon zu fünft zusammengefunden haben. Und grade da ist es ja auch noch mal so, wenn man quasi mehrere Leute zusammenbringt und sich irgendwie aufeinander einstellen muss und sich vielleicht auch gar nicht so gut kennt oder so, dann ist Humor natürlich was, was einfach unheimlich entlastet in so einem Moment, ne? Und entspannt irgendwie auch. Wenn man einfach, ja, damit so ein bisschen lockerer umgehen kann.
Sebastian Du siehst mich hier nicken, aber ich vergesse immer, das kann man nicht hören. Aber ja, sehe ich genauso. Nein, also beim Humor stimme ich dir wirklich zu. Ohne den geht's auch nicht. Man hat manchmal, wenn man anderen Menschen beim Spielen zuseht, so den Eindruck, so, oh, also ob's bei denen den Humor gibt. Aber wann sieht man die? Wenn sie öffentlich spielen. Und da ist es ja noch mal ganz viel mit, wir zeigen, wir präsentieren eine Rolle. Da sieht man ja manchmal Bilder, die ... Also manchmal, glaube ich, die sind sehr gut inszeniert. Das ist so, wir gehen jetzt auf eine Party, du bist heut X, ich bin Y. Und wir halten uns genau an dieses Schema. Das gibt den Leuten ja auch manchmal wirklich einen Kick, dass sie sagen können, so, für die nächsten fünf Stunden leben wir ein Ideal eins zu eins nach, wie wir uns das seit Wochen zusammen erdacht haben. Oder du sagst, zu viert, zu fünft. Das machen wir heute nicht. Weil ich hab nämlich das Gefühl, wir sind ja irgendwo ganz am Anfang. Und jetzt hören die Leute hier so ein bisschen rein und ich glaube, ein paar sind schon überfordert und haben eh schon abgebrochen. Wir wollen sie jetzt nicht zu sehr ärgern.*Pause* Beim nächsten Mal.
Asterope Gerne.
Sebastian Dann wahrscheinlich zu viert oder zu fünft.
Asterope Vielleicht.
Sebastian Okay. So, was ... Switchen ist klar, das kennen viele. Wir haben vorher drüber gesprochen, was können wir hier heute auf den Tisch legen? Und da war, ich weiß nicht, Hochsensibilität oder Hypersensibilität? Wie nenn ich's denn richtig? Das war so ein Thema, wo du sagtest, das ist dir wichtig.
Asterope Ja, also, ich glaube, man kann beides sagen. Ich sage Hochsensibilität.
Sebastian Sagt Wikipedia auch, dann muss es stimmen.
Asterope Im Endeffekt läuft es ja auch eigentlich auf was, auf was ähnliches hinaus.
Sebastian Ich kann jetzt hier die ersten drei Zahlen der Wikipedia vorlesen, aber ich glaube, du kannst das viel schöner beschreiben, denn ich glaube nicht, dass du das als, als Last siehst. Oder doch?
Asterope Naja, also Hochsensibilität kann Fluch und Segen sein, würde ich sagen. Es hat halt auch irgendwie beides, beide Seiten der Medaille.
Sebastian Okay, definieren wir es erstmal.
Asterope Ist, im Endeffekt bedeutet das, dass alle Sinneskanäle, die man sozusagen hat, einfach permanent offen sind. Das bedeutet, also es gehen bei jemandem, der hochsensibel ist, viel mehr Reize durch, als bei jemandem, der es nicht ist. Das bedeutet im Endeffekt natürlich auch, dass man viel mehr zu verarbeiten hat an Reizen. Aber das bedeutet auch, dass man für Reize sehr viel empfänglicher ist, dass man mehr oder auch Dinge schneller, früher, intensiver wahrnehmen kann. Und das auf allen möglichen, auf allen möglichen Sinneskanälen.
Sebastian Also im Bereich BDSM klingt das nach weniger Aufwand.
Asterope *lacht* Tatsächlich jain. Also zum Beispiel ist hochsensibel nicht unbedingt zwingend gleichzusetzen mit definitiv schmerzempfindlicher. Weil da ja auch jeder Mensch unterschiedlich ist.
Sebastian Das ist ja auch teilweise, also tagesformabhängig sowieso, aber teilweise ändert sich das ja je nach Stimmung auch.
Asterope Richtig, genau.
Sebastian Und da mag ich mal einwerfen, ich selbst hab auch dieses, ja, hauen und schlagen, das kann man alles tun. Aber im Grunde genommen geht's ja darum, was mein Gegenüber empfindet.
Asterope Richtig.
Sebastian Und das ist das Einzige, worauf's ankommt. Und ich hab jetzt eine gewisse Palette an Kram dabei, und dann muss ich gucken, okay, ich hätt jetzt ganz gern, dass die so ein bisschen aus sich rauskommt. Und dann guck ich halt, womit kann ich das erreichen? Ich muss leider gestehen, mit meiner Hand werde ich das nie erreichen können, die bricht vorher ab, da bin ich dann der, der leidet. Da habe ich einfach verloren, also ich brauche Bewaffnung.
Asterope Die braucht man bei mir nicht. Also es ist schon, teilweise kann das sehr sinnvoll sein und sehr schön sein, je nachdem. Aber wir können zum Beispiel sehr vieles einfach nur von Hand machen sozusagen. Da funktioniert sehr vieles, weil ich einfach auf sehr, sehr viele Dinge sehr früh, sehr intensiv reagiere. Und ich tatsächlich, das ist auch so ein Tagesformding an Tagen, an denen ich, ja, sehr... Also gerade an Tagen, an denen es mir zum Beispiel auch insgesamt nicht so gut geht. Da bin ich auf jeden Fall sensibler als an anderen Tagen. Aber ja, manchmal auch einfach, was weiß ich, das Wetter sein. Oder es ist halt einfach nur so ein Tag, an dem ich wahnsinnig sensibel auf kleinste Dinge reagiere und dann.
Sebastian Das betrifft dann auch jeden Reiz, sowohl die positiven Reize als auch die negativen. Oder ist es mal die eine Sorte Reiz, die verstärkt wird, mal die andere?
Asterope Nee, im Endeffekt glaub ich schon eigentlich alle Reize. Also bei mir ist es auch so, nicht jeder hochsensible Mensch zum Beispiel reagiert quasi auf allen, auf allen Sinneskanälen hochsensibel. Ich eigentlich schon. Also ich glaube, es können Gerüche sein, es können Berührungen sein, es kann visuell sein, es kann auditiv sein. Also im Endeffekt, ja, bei mir ist es eigentlich auf allen Kanälen, dass es sich widerspiegelt so. Manchmal auf dem einen mehr als auf dem anderen. Und dann auch natürlich Reize in jede Richtung. Ja, also, was weiß ich, auch ... Also, nicht nur bei BDSM, sondern auch ansonsten ist es einfach ... Dann kann's sein, dass ich einen positiven Geruch genauso intensiv, schneller intensiv wahrnehme wie einen nicht so schönen Geruch.
Sebastian Damit ich mir das ein bisschen vorstellen kann, so auditiv, also das Hören, kann ich mir das vorstellen, dass der... Es ist schlicht und einfach, ich mach das Radio ordentlich laut. Dass so ein Unterschied ist, dass es dann ... Man kennt das, das dudelt so neben einem her, und das ist halt da, und es läuft halt, man kriegt auch ein bisschen was mit. Oder es hat halt eine gewisse Intensität, wie gesagt, ich dreh die Musik lauter, da muss ich einfach mitgehen, da merke ich, ich geh so ein bisschen im Takt mit, und das ist dann mein Gedanke. Also es fordert dann in meinem Kopf, fordert dieser Reiz dann einfach seinen Platz.
Asterope Ja, und das ist bei mir halt teilweise schon so an Punkten, an denen es bei anderen Leuten noch lange nicht so ist. Also ich gehöre zum Beispiel überhaupt nicht zu den Menschen, die stetig im Hintergrund ein Radio laufen haben können. Das funktioniert bei mir nicht, da werde ich irgendwann wahnsinnig. Weil ich einfach das gar nicht ausblenden kann, so sehr. Das, das macht es aus.
Sebastian Radio heutzutage, das ist, das nervt ja auch.
Asterope Oder auch andere Musik. Also das ist relativ egal.
Sebastian Also gar keine Musik, so ein bisschen Ambient, Elektro im Hintergrund, dudeln lassen.
Asterope Kommt auf den Tag an tatsächlich und auf die Tagesform. Wenn die Tagesform gut ist, dann geht das. Wenn die Tagesform nicht so gut ist, dann ähm, ja und da mein Partner und ich auch regelmäßig, weil er ist ja immer, der kann immer Musik laufen haben und ich muss dann regelmäßig sagen, magst du nicht Kopfhörer nehmen?
Sebastian Ja gut, aber das ist ja, das ist ja ein lösbares Ding. Ja, das habe ich aber auch, wie das dann die ganze, alle zu Hause mit Kopfhörern rumrennen, weil jeder will was anderes auf den Ohren haben, weil die Stimmung gerade nicht zusammenpasst. Okay, also hören, das kann man doch verständlich machen. Beim Fühlen natürlich, ganz klar, das kennt ja jeder, dass man manchmal wirklich kleinste Berührungen intensiv wahrnimmt. Ich hoffe zumindest, dass das jeder kennt. Aber beim Sehen zum Beispiel, da kann ich mir das gerade, da kann ich mir kein Äquivalent, also, vorstellen. Es ist damit eher gemeint, dass du, wie soll ich das, ja, genau, ich kann es überhaupt nicht beschreiben. Ich wüsste jetzt nicht, wie man diesen Reiz verstärken kann.
Asterope Naja, was heißt verstärken? Also, es ist halt nicht im Sinne von, ich kann dann plötzlich besser sehen. Sondern es ist eher so, dass visuelle Reize mich dann schneller überfordern. Also beim Sehen ist es nicht unbedingt ein Vorteil. Sondern da ist es tatsächlich so, da bin ich dann lichtempfindlicher. Zum Beispiel. Oder ... Ich wurde mal gefragt, warum ich eigentlich nur Möbel habe, die relativ schlicht und straight sind. Und die Antwort darauf ist ganz simpel. Nämlich, wenn ich da jetzt irgendwie noch Sachen hätte, die noch zig Farben hätten, total verziert wären, dann wär ich davon stetig visuell überfordert. Wahrscheinlich hätte ich dann den ganzen Tag Kopfschmerzen.
Sebastian Okay, also ich seh, ich schau mich jetzt hier mal um und ich seh ... Deko, mehr als bei mir, muss ich gestehen. Okay, also das ist jetzt so eine reizarme Umgebung jetzt quasi in dem Sinne oder ist das so, das ist so eine Wohlfühl-?
Asterope Das hier ist eher Wohlfühl tatsächlich. Das Schlafzimmer ist zum Beispiel relativ reizarm. Da ist nicht so wahnsinnig viel, auch keine große Deko oder so was. Das ist für mich tatsächlich eher so der reizärmste Ort sozusagen in dieser Wohnung. Da ziehe ich mich dann auch hin zurück, wenn ich feststelle, es geht visuell nicht mehr so viel.
Sebastian Also ich glaube, so ein bisschen zu verstehen, aber so ganz klar, das muss man selbst erfahren. Wahrscheinlich muss man da irgendwelche Pülverchen nehmen, um das dann mal nachzuerleben.
Asterope Vielleicht, ich weiß nicht, ob man das gezielt heraufbeschwören kann sozusagen.
Sebastian Ja, ob man das muss und will.
Asterope Jeder, der schon mal Migräne hatte, der weiß zumindest, wie sich eine Reizüberflutung anfühlt. Also gehe ich von aus.
Sebastian Daher bin ich bislang davon verschont geblieben. Ich kann mir aber vorstellen, ich habe mir echt ein paar Gedanken gemacht und dachte mir: Gerade so im Bereich BDSM, da kann man sich das doch echt zu Nutze machen. Weil da gibt's auf der einen Seite dieses, ich überflute mein Gegenüber mit Reizen, bis es nicht mehr kann. Oder eben auch diese Deprivation, also diese Reizarmut, dass man hier, ich sag mal, einen Sinn nach dem anderen entfernt. Da kann ich mir bei dir grad vorstellen, das kann an manchen Tagen wie Wellness sein.
Asterope Ja. Das ist absolut richtig, ja. Ich hab zum Beispiel ganz oft die Augen zu, tatsächlich. Weil das Schöne ja dann auch ist, wenn man, also gerade weil ich in der Lage bin, auch Sachen so intensiv wahrzunehmen, da komme ich mir selbst quasi entgegen mit, wenn ich einen meiner Sinne einfach ausschalte und dann kann ich den Rest dafür viel intensiver wahrnehmen. Und das tue ich dann auch. Und deswegen habe ich zum Beispiel ganz oft die Augen zu.
Sebastian Gute, aber das könnte er ja jetzt auch sagen, okay, heute kannst du auch mal nichts sehen oder nichts hören oder ...
Asterope Das ist so richtig, das sagt er auch hin und wieder, ja. Und dann ist natürlich klar, dann ... Gerade jetzt zum Beispiel, wenn man jetzt wirklich eine Situation nimmt mit verbundenen Augen, vielleicht noch Kopfhörern. Und dann vielleicht auch noch fixiert sein dabei. Und dann ist natürlich alles auf Fühlen ausgerichtet. Und dann ... Klar, ist jede Kleinigkeit schon. Und dann ist ja schon so eine Grundspannung davon, okay, ich kann gar nicht einschätzen, was jetzt passiert. Ich weiß gar nicht, was jetzt kommt. Und dann kommt irgendwann irgendein Reiz. Und dann ist es ja auch ganz spannend, weil man ja dann oft zum Beispiel auch im ersten Moment nicht unterscheiden kann, ist das jetzt heiß oder kalt? Was ist das für ein Material? Was passiert da gerade so? Da kann man unheimlich viel mit machen, klar.
Sebastian Ja, das ist dann wirklich so ein Fokussieren an der Stelle.
Asterope Ja, genau.
Sebastian Jetzt weiß ich ganz ehrlich, da zu liegen, ich sollte das jetzt nicht werten, aber so da zu liegen, nichts zu hören, nichts zu sehen und sich nicht dazu bewegen, also ich weiß ja nicht, ich würde wahnsinnig werden. In mir würde alles beben und ich würde sagen, sehr Gottes Willen, hört mit diesem Horror auf.
Asterope Ja, in dem Moment ist das eine Sache von Vertrauen. Also würde ich sagen, es ist eine absolute Sache von Vertrauen. Das würde ich nicht mit jedem machen. Nicht mal annähernd, sondern bei ihm weiß ich, und auch da ist es so, wir haben nicht von vornherein, von heute auf morgen, ja gut, wir haben auch am Anfang schon ein paar krasse Sachen so ausprobiert, was einfach, ja, daran lag, dass wir auch beide Bock darauf hatten. Aber das Vertrauen zwischen uns war auch ganz schnell ganz groß. Das würde ich nicht einfach so mit jedem machen können, sagen können, okay, du, ich geb dir jetzt quasi so die volle Kontrolle über mich. Ich hab natürlich immer die Möglichkeit, was zu sagen, aber in dem Moment muss man ja auch darauf vertrauen, dass der andere dann auch dem nachgibt. Und ich habe noch nie, also ich glaube, ich habe sowieso noch nie jemandem so vertrauen können.
Sebastian Ich mag dir mal fast hier auf die Finger hauen. Sie kribbelt nämlich an dem Kabel rum und ich garantiere, irgendwo ist so ein blödes Geknarze, aber ich kenne das selber. Ich muss mir das letzte Woche auch erst mal abgewöhnen, dieses Kabel loszulassen, weil man will sich irgendwo dran festhalten.
Asterope Das ist richtig. Ja, genau. Also im Endeffekt ist es vor allem eine Sache von Vertrauen und natürlich auch einfach die Frage, ist es was für einen selbst? Man muss ja nicht alles mögen, man muss ja nicht jede Facette mögen, man muss nicht jede Situation toll finden und man muss auch nicht alles machen oder gemacht haben.
Sebastian Aber jetzt in dieser Situation, die du eben beschrieben hast, ist da diese Hochsensibilität, ist das da wirklich ein Vorteil, weil man da wirklich gerade das in dem Moment mehr wahrnehmen kann?
Asterope Kann schon ein Vorteil sein, ja, auf jeden Fall. Also, ich für mich finde... Wobei, ja, ich bin gerade am Überlegen, wann ist Hochsensibilität für mich eigentlich der größte Vorteil? Und ich würde fast sagen, fast noch mehr dann, wenn ich oben spiele tatsächlich, ist es ein Vorteil für mich. Weil ich glaube dadurch, dass ich so sensibel bin und so viele Nuancen wahrnehmen kann, ähm ... Nehme ich auch gleichzeitig ... ihn in seiner Rolle viel intensiver wahr. Und ich hab ja vorhin schon mal gesagt, das meiste gewinne ich quasi aus Reaktionen. Und ich kann ... In Situationen, in denen ich oben bin und schöne, gemeine Dinge mache, so viel und intensiv wahrnehmen, wie er darauf reagiert. Und das ist ein wahnsinniger Gewinn. Also, ich weiß nicht, wie das für andere Leute ist. Ich kenne ja nur meine Brille.
Sebastian Da würde ich sagen, das ist dann so dieser Machtrausch. Den kenne ich auch, dass man so genau sieht, was passiert da gerade vor einem, was löse ich aus? Und dass man einfach dann dieses Gefühl hat, ich kontrolliere jetzt die Situation. Und bei dir kann ich mir vorstellen, so diese kleinen Gesten, wo mir das Herz aufgeht, wo ich sag, boah, geil. Die kommen wahrscheinlich bei dir dann noch stärker an. Auf der anderen Seite hat er aber auch noch präziser da, passiv zu sein an der Stelle. Ja. Wie ist das denn für ihn? Hat er das mal thematisiert? Ich muss jetzt einfach mal hier ausbrechen.
Asterope Wie ist für ihn, dass ich hochsensibel bin?
Sebastian Oder wie stellt er sich drauf ein oder was macht das für ihn anders? Also, da glaub ich, habt ihr euch garantiert schon 1.000 Stunden drüber unterhalten.
Asterope Ja, nee, eigentlich gar nicht so wirklich. Also, wir ... Nee, wir haben das gar nicht so konkret oder so explizit thematisiert. Im Endeffekt war es einfach von Anfang an schon so, dass wir da sehr, sehr kompatibel waren und sehr gut darin waren, uns sehr schnell aufeinander einzustellen. Für ihn ist es, er findet es natürlich auch sehr schön, wenn Reaktionen sehr intensiv sind. Also wir mögen einfach beide sehr, sehr intensives Spiel und das auch gerne mit kleinen Gesten. Und ja, ich glaube, das ist... Leicht zu erreichen zwischen uns, weil wir einfach da beide ein bisschen ähnlich swingen sozusagen. Er ist, ähm, jetzt, ich würde nicht sagen, dass er hochsensibel ist, aber er ist trotzdem schon ein recht sensibler Mensch und deswegen ist es für ihn, glaube ich, auch nicht so schwer, sich auf mich einzustellen und andersrum.
Sebastian Das ist ja immer so dieses zentrale Ding, dass man genau gleich schwingt, dass das einfach zusammenpasst. Jetzt wollen wir ja nicht verschweigen, das hat ja auch einen Nachteil. Also wo es dann, wo man dann sagt, wir wollen ja eigentlich hier eher im positiven Bereich bleiben. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es eben dann doch eine schnelle Situation gibt, wo es dann einfach zu viel ist. Wie kommst du da raus oder wie vermittelt ihr euch das Gegensein?
Asterope Tja, das ist gar nicht so leicht. Also, das muss man tatsächlich lernen. Da muss man sich auch irgendwie rantasten. An ... An vieles dabei. Dazu gehört, die eigenen Grenzen kennenzulernen. Und das war zum Beispiel für mich gar nicht so leicht. Ich hab ... Wir haben auch Situationen gehabt, ähm, in denen sind wir über meine Grenzen gegangen. Aber nicht, weil ... Also, um's irgendwie böse zu übertreiben, sondern weil ich sie nicht kannte. Und danach war es nicht so toll. Und das kann aber passieren. Und das Wichtige daran ist, dass man dann spricht miteinander danach darüber. Spätestens danach. Eher früher. Und im Endeffekt ist es manchmal so, dass es zu Situationen führt, in denen man sich einfach denkt, schade. Schade, weil wir hätten jetzt gerne noch weitergemacht. Schade, weil wir hätten gerne noch einen draufgelegt. Schade, weil wir hätten es gerne noch eine Nummer intensiver gehabt. Aber das war in dem Moment halt nicht möglich. Das kann durchaus passieren, ja. Also Momente, in denen ich einfach sagen muss, okay, ich kann jetzt gerade nicht mehr, weil das ist einfach zu viel, die gibt es dadurch natürlich auch öfter, ja.
Sebastian Gut, aber das ist ja, das klingt jetzt nicht nach einem großen Verlust, weil es gibt ja auch immer noch ein nächstes Mal, wo man mit der Erfahrung, die man gemacht hat, einfach anknüpfen kann.
Asterope Das ist richtig, ja.
Sebastian Auch wenn das ein Tabuthema ist, aber ich kenne niemanden in der Szene, wo nicht ständig irgendwas mal schiefgeht.
Asterope Ja, ist ja normal, man ist ja menschlich.
Sebastian Ja, aber wir haben natürlich dieses Bild, dass der Dom, der führt ja und er erlaubt sich möglichst keine Fehler, damit man gut zu ihm aufsehen kann. Und wir haben ja auch szenenintern ganz oft dieses Kritisieren, dieses, das hatte ich da letzte Woche, ja, auf der einen Party, und da hat er dann das gemacht mit ihr. Und um Gottes willen, das war ja so nicht und hinterher war sie auch nicht so gut gelaunt. Also da finde ich... Die Beobachter da immer sehr fehlerintolerant. Finde ich schwierig. Und sie gehören dazu, wie ich finde, weil man muss es ja ausprobieren. Geht ja nicht anders. Und ja, ich mag das nochmal so schön sagen, Kommunikation ist alles, finde ich. Ich hoffe, ich werde mal jemanden treffen, der sagt, nee, man muss nicht reden. Dann wird das eine sehr spannende Episode. Wenn er sagt, nee, Kommunikation ist so ein Quatsch. Wir haben ja unser Buch, da steht alles drin und so machen wir das jetzt.
Asterope Ja, so jemand ist mir aber auch noch nie begegnet.
Sebastian Ich werde ihn finden.
Asterope Ich bin gespannt.
Sebastian Aber wahrscheinlich sitze ich dann da und der redet nicht. Und dann muss ich allein reden.
Asterope Möglich.
Sebastian Das ist dann wieder der Nachteil.
Asterope Möglich, ja, wenn man der Meinung ist, man muss nicht reden. Ja, im Endeffekt denke ich auch. Ich bin aber auch sehr, wie soll ich das denn sagen, sehr grundsätzlich sowieso sehr gnädig mit allem und jedem, und denke mir dabei einfach ja wir sind alle Menschen, und alle Menschen machen irgendwas schief und wir lernen, wir lernen immer. Jedes Mal noch lernen wir, ja das wäre zumindest gut ja und ja dabei gehört es halt auch dazu dass man einfach auch mal Fehler macht oder zwei. Sebastian: Aber okay also was hast du noch, wo du sagst, das möchtest du loswerden, das ist wichtig oder vielleicht für andere Menschen, die das auch betrifft? Asterope: Bei Hochsensibilität. Ähm ...
Sebastian Wie "Bloß kein BDSM, wenn ihr hochsensibel seid, das ist eine ganz schwierige Sache, das sollte man auf jeden Fall bleiben lassen." *ironisch*
Asterope Nein, das würde ich nie jemandem raten. Ich würde allerdings Menschen, die das Gefühl haben oder irgendwie so die Idee haben, dass es auf sie zutreffen könnte, denen würde ich auf jeden Fall dazu raten, sich drüber zu informieren. Es gibt mittlerweile viele Möglichkeiten, sich drüber zu informieren, übers Netz, über diverse Bücher. Zum Thema Hochsensibilität und BDSM allerdings gibt es, glaube ich, nicht so viele Bücher. Da müsste man dann eher mal gucken, ob in den einschlägigen Netzwerken dazu jemand was geschrieben hat dazu, das könnte durchaus sein. Und ansonsten denke ich mir vor allem, oder ist es vor allem wahrscheinlich sinnvoll, wenn jeder sich selbst kennenlernt und seine eigenen Grenzen und seine eigenen Vorlieben kennenlernt. Und ja, Hochsensibilität ist in irgendeiner Form so ein bisschen besonders und es trifft nur auf ungefähr 10 bis 20 Prozent der Menschen zu. Ja, aber es sind, also im Endeffekt sind es Menschen, so wie alle anderen auch. Und jeder ist wahnsinnig individuell in seinen Vorlieben und ja, in den Dingen, die er nicht mag. Und da würde ich jetzt auch nicht so das riesige Fass aufmachen sozusagen und das so wahnsinnig voneinander trennen oder unterteilen, sondern am Ende ist es vor allem sehr sinnvoll, wenn man sich selbst kennt und weiß, was man gerne mag. Und wenn man das dem anderen dann auch kommuniziert. Das ist wichtig.
Sebastian Ein wundervolles Schlusswort zu dem Thema. Ich spicke jetzt hier schon die ganze Zeit. Hier liegt nämlich auf dem Tisch ein Buch. Vielleicht sollte das hier die erste Folge sein. Dann mal zur Einleitung. Also, ich wünsche mir von jedem Menschen, mit dem ich mich unterhalte, dass er irgendein Ding da hat. Das kann alles sein. Und in diesem Fall ist es eben ein Buch. Und ich nehm es mir jetzt einfach mal und guck mal, was das ist.
Asterope Mach das.
Sebastian Okay, auf dem Cover, ich seh erst mal, bevor ich den Titel lese, ich seh eine Frau, und die liegt auf dem Rücken und sie schaut ... intensiv.
Asterope Ja.
Sebastian So, das ist ... Oh Gott. Helena Ravencroft, Dominique.
Asterope Ja.
Sebastian Ein Roman. Nur für Erwachsene, das ist schon mal gut.
Asterope Hehehe.
Sebastian Okay, und warum liegt das jetzt hier?
Asterope Dieses Buch ... ist sozusagen ... Überhaupt der Anfang meiner perversen Geschichte, meiner persönlichen.
Sebastian Das hast du mir jetzt nicht vor einer Stunde gesagt.
Asterope Das ist richtig.
Sebastian Das wäre der perfekte Einstieg gewesen.
Asterope Aber zu dem Zeitpunkt, als ich dieses Buch gekauft habe, hatte ich auch noch keine Ahnung. Ich glaube, da war ich... Sechzehn oder so. Oder grade 18 geworden, ich weiß nicht mehr genau, wie ich da rangekommen bin, tatsächlich, ist auch schon ewig her. Aber mit dem Buch hat so ein bisschen meine Karriere gestartet, weil in diesem Buch halt quasi die Erfahrungen einer Frau von, ich lerne jemanden im Chat kennen und schreibe mit dem perverse Dinge über; i ch treffe irgendwelche Leute und mache mit denen perverse Dinge über; ich lande auf irgendwelchen Partys und da machen auch andere Leute wirklich perverse Dinge. Und ich habe dieses Buch damals gelesen und dachte immer, sowas gibt's in echt nicht. Ja, ich dachte immer so, oh, sowas gibt's bestimmt nur in Amerika. Und ähm, ja, das ist gar nicht so realistisch. Und überhaupt, also vieles, was da drinsteht, ist auch nicht so realistisch, sondern das ist ja im Endeffekt, ist das schon ein bisschen ein Porno in Buchform. Aber es war irgendwie so der Anfang von allem, weil ich dabei einfach immer irgendwie dachte, boah, das so zu erleben, wäre so spannend. Und dann hab ich aber über Jahre hinweg nichts in die Richtung unternommen oder so, weil ich gar nicht auf die Idee gekommen bin. Und so vor ... Ja, anderthalb Jahren ungefähr, als ich dann meinen jetzigen Partner kennengelernt hatte und wir halt angefangen haben, auch zusammen auf Partys zu gehen. Also ich war auch vorher schon mal auf ein, zwei Partys, aber da war ich noch nicht so voll irgendwie drin in der Geschichte und mit ihm dann irgendwie auf Partys zu gehen und Sachen zu erleben, Leute zu treffen, mich auszutauschen, noch mehr auszuprobieren Und dann irgendwann dachte ich so…. Boah, wenn ich das mal damals gewusst hätte, dass das so einfach geht. Und deswegen habe ich dieses Buch auf den Tisch gelegt, weil ich irgendwie dachte so, ja, das wollte ich eigentlich immer leben. Und dann, das finde ich auch ganz schön, Anfang letzten Jahres, nachdem wir oder im Sommer letzten Jahres, nachdem wir auf unserer ersten gemeinsamen Party waren, sind wir morgens hierher gekommen und haben uns auf den Balkon gesetzt. Und haben morgens um sechs, glaube ich, noch so irgendwie ein Frühstücksbier getrunken oder so, einfach nur, um, ja, so die Nacht nochmal Revue passieren zu lassen. Und dann saßen wir da und haben beide gegrinst wie Honigkuchenpferde und er sagte dann so zu mir, ja, das ist es, das Leben, das ich immer leben wollte. Und dann habe ich gesagt, ja, genau das denke ich mir auch. Und das ist so schön. Und dafür steht das so sinnbildlich, auch wenn es eigentlich nur ein billiger Pornoschinken ist.
Sebastian Das ist ja manchmal so. Ich habe diesen Klappentext hinten jetzt mal gerade so ein bisschen überflogen. Das mag vor 10, 15 Jahren wirklich ungewöhnlich gewesen sein, aber auch heutzutage. Frau trifft Mann im Internet, machen komische Dinge miteinander und sind glücklich. Gucke auf die Zeit und stelle fest, ja, es war gar nicht so schwer. Ich gucke mal, ob ich noch irgendwas auf dem tollen Spickzettel habe. Ach so, den Punkt hab ich noch. Da hab ich mir gedacht, Mensch, das könnte bei dir ganz spannend sein. Musik dabei. Brauchst du die überhaupt? Oder ist das eher was, wo du sagst, darauf kann ich echt gut drauf verzichten?
Asterope Musik dabei haben wir ganz selten tatsächlich. Und dann, wenn ... Dann meistens tatsächlich, wenn wir eine Session wirklich ganz gezielt zelebrieren. Also bei uns ist es ja auch so, ganz oft starten unsere Sessions einfach spontan aus einer Situation heraus. Und wenn wir uns wirklich vornehmen, eine Session gezielt zu zelebrieren, dann ist es ganz oft auch so, dass er oben spielt in solchen Situationen und dann nutzt er Musik zum Beispiel auch total gerne ganz gezielt. Und dann haben wir Musik dabei, aber ansonsten nicht. Also, grade auch, weil ich das so sinnestechnisch ... Es lenkt mich eher ab, als dass es mir viel gibt dabei.
Sebastian Also, für meine eigene Playlist, gibt's da irgendeinen Track, wo du sagst, der kommt eigentlich immer ganz gut? Weil ich find nämlich immer nix. Ich denk immer, ich hätt nämlich gern jetzt mal Musik, und dann stell ich immer wieder fest, ja. Was nimmst du denn? Im schlimmsten Falle lässt man bei Spotify einfach die Top 100 laufen in irgendeiner Kategorie und möchte das Radio am liebsten aus dem Fenster werfen.
Asterope Ich müsste jetzt tatsächlich einmal kurz nachgucken. Genau, und zwar, also was ich eventuell e mpfehlen würde, ist die Sweet Dreams-Version von Emily Browning. Die ist ganz schön. Jetzt muss ich grade überlegen, aus welchem Film.
Sebastian Du schickst mir einen wunderbaren Spotify-Link und den pack ich dann in die Show Notes. Von denen hab ich mir sagen lassen, die muss man haben.
Asterope Gut, das ist ja im Endeffekt auch nur ein Lied. Aber das ...
Sebastian Das macht nix. Das fügen wir jetzt schön hinzu. Irgendwann wird daraus eine Playlist, bei der ... Weiß ich noch nicht, was dabei rauskommt. Das ist ein Experiment, wir gucken mal.
Asterope Dann machen wir das so.
Sebastian Super. So, wir haben jetzt so viel Puffer, dass ich jetzt behaupten kann, egal wie lange, wie viel jetzt bislang übrig geblieben ist, dass wir über eine Stunde haben. Yay! Was bewegt dich noch? Aber jetzt sind meine Vorbereitungen leer. Ich hab nix mehr, ich kann nicht mehr spicken. Jetzt bin ich ganz allein. Und muss jetzt gucken, wie wir ...
Asterope Was bewegt mich noch? Ich glaube, über sehr, sehr vieles haben wir schon gesprochen. Was mich lange bewegt hat, das kann ich vielleicht auch noch ein bisschen ergänzen zu der Hochsensibilität oder allgemein zum Thema Sensibilität sagen und auch zum Thema Untenspielen. Darüber haben wir uns ja auch schon mal unterhalten. Ich hatte oft das ... So ein bisschen Bedenken, weil ich oft das Gefühl hatte, dass gerade Leute, die untenspielen, sich gerne messen. Im Sinne von, wer hält mehr aus? Wer hält mehr aus als wer?
Sebastian Oh ja. Mhm.
Asterope Und das war tatsächlich was, das hab ich einfach ... Das ist mir schon relativ früh, auch als ich in die Szene kam, begegnet. Und deswegen hab ich das relativ schnell als gegeben hingenommen. Dass das so ist. Man wird danach beurteilt, wie viel man aushält, so ungefähr. Ich hab dann auch nichts aktiv irgendwie unternommen, um mein Bild in der Hinsicht zu verändern oder so. Sondern das hat ganz schön lange gedauert, bis ich da so ein bisschen festgestellt hab, so, okay, das ist eigentlich gar nicht so. Sondern ich hab das einfach nur bei ein paar Leuten sehr früh so mitbekommen. Dass sie halt so als gegeben angesehen. Und das ...
Sebastian Also, ich geb zu dieser kompetitive Gedanke, hat mal jemand gesagt, da kann ich auch, da bin ich auch raus. Deshalb nehm ich's vielleicht auch gar nicht so wahr. Ich meine, manchmal, ich weiß nicht, ob das so eine Situation war, ich hab dich mal auf einer Party gesehen, da war ... Da war ich selber am Machen, aber ... Ihr wart im selben Raum und habt da was gemacht. War das so ein Moment, wo es so ein bisschen...
Asterope Nee, tatsächlich hab ich mich noch nie in so einen wirklichen Wettbewerb reinbegeben. Das war einfach nur aufgrund, also diese Gedanken überhaupt, das so zu sehen, das kam einfach nur aufgrund von anderen Leuten, die ich halt einfach kannte, die das irgendwie so gesehen haben. Aber jetzt so ganz wirklich so eine Wettbewerbssituation an sich hab ich eigentlich nie erlebt tatsächlich. Sondern wenn, dann hab ich nur davon gehört, dass Leute das so sehen untereinander. Ich hab selbst auch noch nie so was, also weder gesehen noch irgendwie wirklich aktiv bespielt oder ähnliches, so was. Und ich find das auch gar nicht schön. Also, ich würde auch immer verlieren dabei. Muss man auch dazu sagen. Also, ich könnte nicht gewinnen in so einer Wettbewerbssituation, weil ich immer früher abbrechen müsste als andere Leute.
Sebastian Gut, jetzt ist ja meine Aufgabe, mal zu schauen, ob ich jemanden finde, der da so einen ganz besonderen Reiz findet. Und ... dann mal zu gucken, was der dazu sagt. Mhm. Weil ja, ganz ehrlich, beim Ficken, da gibt's auch keinen ... Doch, das gibt's schon, der war gut, der war nicht so gut. Aber ich kenne das aus den Partybeschreibungen ganz häufig, dass man sagt, ja, und dann machen wir da eine Subbie-Parade, und dann bekommen die alle dies und jenes. Und wer dann muckst, der ist raus. Und wer zuletzt übrig bleibt, der ... Ich weiß es nicht. Ich lese das. Nein, aber da hab ich tatsächlich auch so eine Erfahrungslücke, weil das sind immer so diese fest strukturierten Partys. Da hab ich mich eigentlich immer ferngehalten. Und konnte ... Weil ich hab immer so diese Vorstellung, Ja, ich bin ja Dom und jetzt gehe ich auf eine Party mit Subbie. Aber ich mach doch die Regeln, das ist ja genau der Witz an der ganzen Sache. Und jetzt komme ich da auf eine Party und dann hat die da tausend Regeln, denen ich mich zu unterwerfen habe. Das sehe ich überhaupt gar nicht ein. Das törnt mich allein schon ab, wenn dann jemand sagt, ja, das musst du jetzt aber so machen. Das ist jetzt nicht das Motto des Abends. Also ich mag diese völlige Freiheit zu tun, was ich will. Und deshalb, das geht irgendwie immer einher mit diesen Wettbewerben, die ich jetzt im Kopf habe.
Asterope Also, ich hab so einen Wettbewerb auch selbst noch nie aktiv irgendwie ... Also, nicht teilgenommen. Und ich glaube, auch nicht wahrgenommen. Also, selbst wenn's so was gab, ich war ja schon auf ein paar Partys, hab ich das einfach ausgeblendet. Also, es gab schon irgendwie diverse Sachen, aber man muss ja auch an solchen Dingen nicht teilnehmen. Und das interessiert mich auch nicht. Also, da bin ich einfach ganz raus bei so was, weil ich einfach denke, mir geht's persönlich um meinen Spaß, um mein Erleben. Ich muss mich dabei nicht mit irgendjemandem vergleichen. Ich find das auch ... Ja, für mich selbst ist das zumindest nicht gesund irgendwie. Weil ich dann mich an anderen orientiere und nicht daran, wie ich für mich die Dinge erleben will. Das ist für mich wichtig. Das kann sein, dass das anderen was gibt. Also, mich zu vergleichen mit anderen Leuten ist nicht mein Fetisch. So. So könnte man das ganz simpel sagen.
Sebastian Also, das ist vielleicht noch mal so ein Punkt, dieses Zusehen. Siehst du auf Parties zu, wenn andere spielen?
Asterope Oh, da können wir uns jetzt eigentlich auch noch lange drüber unterhalten. Ja, dann machen wir das doch. Weil, ja, ich würde diese Frage ganz klar mit Ja beantworten, weil ich auch Voyeur bin. Das kommt noch dazu.
Sebastian Ach hey, das passt ja wieder zu der Sensibilität, weil du wahrscheinlich genau das wiederum aufsaugst.
Asterope Ich kann u nglaublich viel gewinnen aus dem Zusehen bei anderen Leuten. Wenn ich irgendwie ein Paar finde, das ich ästhetisch ansprechend finde und das intensiv spielt, kann ich das fast genauso intensiv erleben, wie wenn ich selbst spiele, nur durchs Zusehen. Also ich bin mir nicht ganz sicher, ich hab es noch nicht bis auf die Spitze getrieben sozusagen. Aber ich glaube, diesen Space, den man so kennt, wenn jemand sagt, ich bin geflogen im Spiel, ich glaube, das könnte ich auch durch Zusehen erreichen. Mein Partner fragt mich dann oft, in welcher von beiden Rollen siehst du dich denn jetzt grade?
Sebastian Er braucht die Zuordnung.
Asterope Nein, also, ich glaube, er kann auch switchen. Aber es gibt zum Beispiel auch Paare, bei denen ist es klarer, ähm, in welcher Rolle ich mich jetzt eher sehe. Und dann gibt's auch wieder Paare, bei denen ist das gar nicht so klar, sondern da kann ich auch zwischen beiden switchen. Das ist mir auch schon öfter passiert tatsächlich, dass ich dann auf Partys einfach, ja, zugesehen hab und dachte, ich fühl beide gerade wahnsinnig intensiv. Obwohl ich nur hier sitze und das wahrnehme. Und das ist unterschiedlich. Das kann ganz nach Tagesform sein. Er braucht die Zuordnung auch nicht zwingend. Also, es können auch beide Seiten schön sein, auch für ihn.
Sebastian Irgendwann müssen wir ihn auch mal hören. Ob er das so gut findet, werden wir dann noch sehen. Aber in dem Fall musst du dann in dem Moment auf die richtige Seite switchen und dann macht er mit.
Asterope Ach ja, ich glaube, das finden wir raus. Ja, aber, also wie gesagt, ich kann mich da einfach reinfühlen. Und das ist das Schöne da dran. Und die Intensität und die Dynamik, die zwischen zwei Leuten quasi besteht, das wirklich zu fühlen, als wäre es irgendwie ein Stück weit auch meins. Das ist eigentlich schon fast so intim, dass ich mich dabei manchmal frage, ob das ... Wenn die das wüssten, wie sehr ich mich da reinfühlen kann, ob es denen nicht eigentlich zu nahe gehen würde.
Sebastian Sagst du denen das? Sprichst du die hinterher an?
Asterope Nee, das hab ich tatsächlich noch nie gemacht. Zumindest nicht bei Leuten, die ich nicht kenne. Da geh ich nicht hin und sage übrigens so oder so. Wobei, ich glaube, wenn es sich nach der Situation ergibt, also wenn es wirklich Leute sind, mit denen man dann irgendwann später am Abend noch mal irgendwo zusammensitzt oder so, dann kann's schon sein, dass ich dann einfach mal nur hergehe und sage, übrigens: "Ich finde, ihr wart wunderschön."
Sebastian Das ist ja auch für die beiden in dem Moment, wenn du so was sagst, das ist so was ... Das geht runter wie Öl. Man fühlt sich dann noch mal so ganz besonders gepusht, find ich.
Asterope Also, das hab ich tatsächlich, das hab ich schon gemacht, ja. Aber also keine wirklichen Details oder so. Sondern das ist so die Aussage, find ich, die ich einfach geben kann. Weil im Endeffekt ist es auch das, was ich im Großen und Ganzen wahrnehme. Wenn ich's wirklich genieße, ausgiebig, dann ist es genau das nämlich wunderschön. Und das ist das Feedback, das ich dann auch gebe.
Sebastian Mit diesem Lächeln finde ich das jetzt das perfekte Schlusswort. Vielen, vielen, vielen Dank, dass du hier mein Versuchskaninchen sein wolltest. Wolltest du? Ich weiß, ich habe dich, glaube ich, gar nicht gefragt so richtig.
Asterope Ja, doch. Du hast mich schon gefragt.
Sebastian Dann bin ich ja beruhigt. Manchmal vergesse ich sowas.
Asterope Und wenn ich es nicht wollte, wäre ich auch gar nicht hier.
Sebastian Ach das werden wir mal sehen. Vielen Dank, dass ihr bis zum Ende durchgehalten habt. Ich weiß, das ist eine weite Reise. Ja, ich bedanke mich fürs Zuhören. Ich bedanke mich bei dir.
Asterope Gerne, gerne.
Sebastian Ja, bis zum nächsten Mal.