David und Maya - Primal-Rough-Body-Play

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Sebastian *Beginn Podcast-Intro* Hallo und herzlich willkommen zur Folge 77 der Kunst der Unvernunft, dem Podcast, in dem Menschen über BDSM sprechen. Mein Name ist Sebastian Stix und diesmal zu Gast waren David und Maya, die gerade auf dem Weg zu einem Festival waren. Das war natürlich die perfekte Gelegenheit, um bei gefühlt 1000 Grad in der Sonne aufzunehmen. Eh oben, sie unten, ganz klare Rollenverteilung und das gibt es hier in dem Podcast ja öfter. Aber diese Position muss im Kampf miteinander erst einmal erhalten werden. Die beiden sprechen über Rough Bodyplay und Primal Play. Die ganz kurze, unvollständige Erklärung von mir ist, die beiden haben gelernt miteinander auszukämpfen, wer die Macht hat und auch wenn klar ist, wer nicht gewinnen soll, so bekommt David das offenbar nicht einfach so geschenkt. Dabei gibt es Regeln und man möchte ja auch vermeiden, dass sich jemand dabei verletzt. Wie das funktioniert, wie die beiden das gelernt haben, erklären sie in dieser Folge. Das Ding der Woche ist diesmal nicht ein Ding, sondern ich habe einfach die gesamte Spielzeugtasche von den beiden nach und nach ausgeräumt. Da gibt es eine etwas größere Bildergalerie in den Shownotes. Da könnt ihr euch einfach während der Folge mal durchklicken. Ich habe aber einfach darauf verzichtet, jetzt hier dafür etwa 30 Kapitelmarken anzulegen. Dafür sind die Sachen dann doch zu kurz drin. Bevor es losgeht, noch ein kleines bisschen Hausmeisterei. Ich bekomme gerade von euch echt viel Feedback zu allen möglichen Folgen per E-Mail. Das ist super und ich beantworte auch jede Mail früher oder später, jedoch verschwinden diese Nachrichten von euch danach auf ewige Zeiten im Mailarchiv. Das ist eigentlich ein bisschen zu schade dafür, denn ihr habt euch Mühe gemacht und dann, ja, wird es irgendwo gespeichert und ist dann halt weg. Ihr könnt aber auf kunstderunvernunft.de seit kurzem alle Folgen direkt und öffentlich kommentieren. Das geht auch komplett anonym und ohne, dass ihr einen Namen oder eine Mailadresse dabei hinterlassen müsst. Ich und meine Gäste freuen sich schon, wenn ihr uns da ein bisschen Feedback gebt. Und ja, nun geht's los mit Folge 77 mit Maya und David. *Ende Podcast-Intro* Ich sitze hier auf meiner Terrasse, liebes Publikum, ihr hört das Vogelgezwitscher drumherum *Vogelgezwitscher*, aber da draußen sind gerade 30 Grad und wir brüten hier ein wenig. Wir, das sind einmal David, hallo.
David Hallo.
Sebastian So, du bist 31 Jahre alt, kommst aus dem Westerwald und bist heute hier mit dem Wohnmobil angekommen.
David So ist es.
Sebastian Herzlich willkommen und du hast mitgebracht Maya aus Osthessen, 35.
Maya Hi.
Sebastian Hallo. So, es hat geklappt. Ihr seid hier. Yay. Ich habe euch mit mittelwarmen Getränken versorgt und bei kalt, da arbeitet der Kühlschrank noch dran. Wo fangen wir denn an? Wo fangen wir denn an? Ihr macht BDSM, alle beide.
Maya Ja.
Sebastian Maya, ich sehe an dir ein Halsband, wo auch Maya draufsteht. Da ist so eine Metallplakette drauf.
David Selbstgemacht.
Sebastian Selbstgemacht. Aus ... Ist das Biotane?
David Ne, das ist echtes Leder und die Plakette habe ich auf der Arbeit gemacht.
Sebastian Oh, selbst hergestellt?
David Ja.
Sebastian Ist das gelasert, der Schriftzug?
David Ja.
Sebastian Ja, sehr schick.
Maya Aber da können wir ja später nochmal *lacht* genauer drauf eingehen.
Sebastian Das erste Ding der Woche hätten wir jetzt schon, ne [Dialekt]. Noch bevor wir wissen, worum es geht.
David Ja, das ist wirklich so. *lacht*
Sebastian Okay, ich umschreibe mal fürs Publikum ganz kurz, dass, von der Konstellation sitzen heute hier zwei Drittel. David, du hast noch eine Frau, die heute nicht mit hier ist.
David Genau.
Sebastian Und mich interessiert natürlich am Anfang immer so ein bisschen, wer seid ihr, was habt ihr mit BDSM zu tun, wie seid ihr da hingekommen und das klappt am besten in Einzelgesprächen. Die Frage, möchtet ihr dazu was sagen und wer möchte zuerst? Bitte mal melden.
Maya Sinnvoller ist er, weil er vor mir ja angefangen hat. Ich bin ja erst durch ihn dazu gekommen.
Sebastian Okay, ah, der Unruhestifter. Okay.
David So ungefähr.
Sebastian Also jetzt 31, wann ging's los?
David Boah, das kann ich gar nicht so genau sagen. Also es ist bestimmt schon sieben, acht Jahre her. Ja, ich bin seit 14 Jahren mit meiner Frau zusammen, seit sieben Jahren verheiratet. Wir sind als Kinder oder Teenager, haben wir uns kennengelernt und sind auch dann zusammengekommen und wir waren noch nie so, wir haben noch nie so aneinander geklebt, sag ich mal. Also wir waren immer so etwas Freigeister und dann hat es aufgrund von äußeren Umständen, weil ich bin ein sehr eifersüchtiger Mensch und meine Frau ist dann ins Berufsleben eingestiegen und hat dann, wir waren dann räumlich getrennt. Und weil mich dieser ganze Brainfuck echt fertig gemacht hat, habe ich nach einer Lösung gesucht, wie ich das bewältigt bekomme. Das hatte rein überhaupt nichts mit der Realität zu tun, sondern das war Blödsinn, der mein Kopf zusammengesponnen hat. Und irgendwann habe ich gesagt, naja, die einfachste Möglichkeit, mir keine Gedanken über irgendwas zu machen, ist einfach zu sagen, okay, mach einfach, was du möchtest, aber erzähl mir wenigstens davon. Dann brauche ich mir keine Gedanken darüber zu machen, was passieren könnte.
Sebastian Also ihr habt die Beziehung, die Ehe dann auch, wart ihr da schon verheiratet?
David Nein.
Sebastian Also ihr habt die Beziehung geöffnet, erstmal für sie, ne [Dialekt]?
David Ja, genau, genau also ich habe zu ihr gesagt, mach, was immer du möchtest. Sie hat da nicht nach ... Es ging nicht darum, dass sie das Interesse daran hatte, sondern es ging einfach nur darum, dass ich einen Weg gesucht habe, meinen Brainfuck aufzulösen.
Sebastian Ah, also dieses, nicht, o Gott könnte da was sein, sondern einfach zu wissen, ja da ist was, aber dann erfahre ich es auch und dann kann ich damit umgehen.
David Ne, sondern überhaupt: O Gott, könnte da was sein? Und erfahre ich davon? Und was passiert, wenn ich davon erfahre? So, und das haben wir dann auch gemacht. Zu der Zeit ist dann aber, ist aber auch überhaupt nichts passiert. So, und irgendwann war dann, hat sich das beruflich bei ihr dann so ergeben, dass wir halt eben wieder örtlich zusammen geleb..., leben konnten und dann, haben wir gesagt, okay, wir haben diesbezüglich ja schon mal darüber gesprochen, wollen wir das nicht irgendwie vertiefen? Es ging aber jetzt nicht von mir oder von ihr aus, sondern das war so in Kommunikation hat sich das so entwickelt und dann haben wir uns bei Joy angemeldet und dann war es erstmal so, dann liest man so die Profile und dann, ja, was heißt denn GV, was heißt PT, was, ne [Dialekt], so diese Abkürzungen, PT Partner-Tausch, mhm, das klingt ja irgendwie interessant. Ja, und davon, das war aber, hatte aber auch noch überhaupt nichts mit BDSM zu tun, das war auf einer reinen sexuellen Schiene. Dadurch haben wir uns dann mit anderen Leuten getroffen und irgendwann sind wir an ein, haben wir ein Paar kennengelernt, das sehr prägend vor allem für mich war. Das war so, die ... Als wir uns getroffen haben und man sich kennengelernt hat, war das, die beiden waren BDSMer und haben auch eine 24/7-Beziehung geführt und haben das auch sehr offen ausgelebt. Das betraf uns jetzt aber nicht und sie haben jetzt auch bei uns keine Session oder ...
Sebastian Darf ich einfach mal kurz zwischen fragen, also BDSM für dich selber, hast du davon vorher nie Notiz genommen oder war das einfach für dich nicht interessant?
David Es stand überhaupt nicht im Fokus in meinem Leben. Also es war, ich habe, als ich die beiden, diese Interaktion, die die beiden haben oder hatten, gesehen habe, war das so, da wurde wie so ein Schalter in mir umgelegt. Ich habe bis zu diesem Zeitpunkt und auch ab diesem Zeitpunkt nicht das Gefühl gehabt, dass ich was vermisse oder dass mir was fehlt, aber es war so, da gibt es noch was, was dich bewegt. Da gibt es noch was, was dich mitreißt.
Sebastian Was hast du denn gesehen und was haben die erzählt? Weil du siehst das zum ersten Mal, wie die Menschen miteinander umgehen, dann stellt man natürlich Fragen oder man stellt vielleicht auch keine Fragen. Also was hast du gesehen und was war dir wichtig zu erfahren und zu wissen und ...?
David Die beiden, also so war zum einen halt eben so dieses Machtgefälle. Ich sag mal, manche Sachen haben bei mir und meiner Frau, das gehörte für uns einfach, das war einfach so. Also es ist so, dass mir meine Frau zum Beispiel oft das letzte Wort lässt oder die Entscheidungsgewalt überlässt. Damit hat das angefangen, dann halt eben auch ins Sexuelle, dass es doch eher ein bisschen härter war. Und bei den beiden war das Ganze irgendwo noch expliziter, genauer, definierter. Also bei uns war das wie so ein verschwommenes Bild und bei denen war das gestochen scharf und das war so: Wow, was ist das? Die beiden haben unter anderem Kampfsport gemacht und es war dann morgens, sind die aufgestanden und waren unten bei uns im Wohn-Ess-Zimmer so ihren Kampfsport am machen und ich bin dann runtergekommen und das hat bei denen dann so, ist das dann so in so einer Rangelei ausgeartet. Und das war dann so, wo ich das gesehen habe, mir das dann ein paar Sekunden angeschaut habe, das hat irgendwie was in mir entzündet. Ich habe von dem Zeitpunkt bis zu dem Punkt, wo ich sagen konnte, okay, ich fühle mich angekommen, sind noch fünf Jahre vergangen.
Sebastian Okay, warum fünf Jahre? Ich meine, da hat man die Menschen mit der Kompetenz im Wohnzimmer sitzen und dann hat man die Frau quasi auch noch da. Hat sie das auch fasziniert, weißt du das?
David Jein. Also inwiefern sie das zu dem Zeitpunkt fasziniert hat, kann ich nicht sagen. Das weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob ihr das zu diesem Zeitpunkt im gleichen Maße aufgefallen ist oder sie das im gleichen Maße innerlich bewegt hat wie mich. Ich musste dann aber erstmal eine ganze Zeit lang auf die Suche gehen, wo ist denn jetzt das Buschfeuer? Oder wo ist die Glut hingefallen? Ich wusste, da irgendwo ist es so am Knistern, aber ich konnte das nicht lokalisieren.
Sebastian Okay, aber du hast dir ja dann fünf Jahre Zeit genommen. Also den Partnertausch, den habt ihr weiterhin, habt ihr weiterhin Menschen getroffen. Genau.
David Genau.
Sebastian Mit diesem Pärchen speziell jetzt dann auch öfter, weil da kann man ja auch mehr erfahren. Oder waren das eher so einmalige Sachen?
David Wir haben uns zweimal gesehen. Zweimal ein paar Tage miteinander verbracht und weil wir uns auch zwischenmenschlich sehr gut verstanden haben, war das weit ab vom Fokus, also wir haben auch, es sind auch mal so oberflächliche Gespräche darüber gelaufen, aber da halt eben weder bei mir noch bei meiner Frau, das stand einfach irgendwo nicht im Fokus, das war so, das war ganz weit hinter mir.
Sebastian Ja, wie fängt es an? Man kann ja, man kann googeln, man kann das alles herausfinden, man findet dann ja auch gerade im Joy dann die ganzen Kürzel mit Bondage oder SM, ja, nein, vielleicht, bisschen, bisschen mehr.
David Genau, das war dann auch so, dass ich mich dann halt eben damit so auseinandergesetzt habe und ich habe dann aber ziemlich, also wirklich, ich habe dann auch mit meiner Frau so ein bisschen rumprobiert und es ist dann, meine Frau ist aber zum Beispiel keine Masochistin. Dass ich sadistisch bin, habe ich aber sehr, sehr schnell verstanden.
Sebastian Okay.
David So und damit war dann natürlich auch die Möglichkeiten der Versuche auch sehr beschränkt. Und da ich auch keinen Leidensdruck hatte oder so, ist das dann wahrscheinlich schon mal wieder irgendwie für ein halbes Jahr total in der Versenkung verschwunden und hat überhaupt gar keine Rolle in meiner Gedankenwelt gespielt oder so.
Sebastian Das ist dann ja wirklich so und damit könnte es ja jetzt vorbei sein, war ganz spannend, war ganz interessant, aber ist ja jetzt nicht so wichtig. Fertig, Folge zu Ende. *lacht* Nein, jetzt sitzt du ja mit Maya hier.
David Genau.
Sebastian Maya, ich mag dich hier gar nicht so lange ausschließen. Ich gucke schon hier auf die Uhr und denke mir so, um Gottes Willen, wir müssen mal rauskriegen, wie habt ihr euch gefunden? Darf ich mal fragen, wer hat denn wen gefunden?
Maya Im Prinzip ...
David Wir, glaube ich.
Maya hatten die beiden uns damals zuerst angesprochen. Also wir hatten auch ein Profil, also ich mit meinem damaligen Partner hatte auch ein Profil auf Joy und die beiden hatten uns zuerst angeschrieben, aber auch für Partnertausch.
Sebastian Okay, also Partnertauscherwartung ist also, wir haben Sex und Spaß und schönen Abend und läuft.
David Genau.
Sebastian Hast du zu dem Zeitpunkt schon, dann doch schon Erfahrung gemacht?
David Ja.
Sebastian Okay, da springe ich jetzt mal ein bisschen drüber, weil mich interessiert, wie das kommt von „da treffen sich zwei Paare zum Partnertausch“ zu „da ist jetzt das selbstgemachte Halsband um den Hals“. Dieser Sprung, den finde ich spannend.
David Dazu muss ich erwähnen, dass ich, bevor wir uns kennengelernt haben, schon drei Jahre lang, wie nenne ich das, immer noch eine andere Frau hatte. Wie gesagt, wir haben ja die Beziehung irgendwann geöffnet und das ging auch über die Jahre, wird das immer mehr, immer mehr und ich hatte dann nie danach gesucht. Also wirklich, ich wurde angeschrieben oder wir wurden von Frauen angeschrieben, dann eigentlich so für Dreier und die sind aber dann irgendwie immer bei mir hängen geblieben. Ich habe ein Jahr davon wirklich polyamor gelebt. Ich habe eine Frau kennengelernt, wo ich wirklich nach der allerersten Begegnung zu meiner Frau gesagt habe, hier pass auf, wenn ich die noch ein weiteres Mal sehe, dann führe ich eine Beziehung mit ihr. Wenn du das nicht möchtest, dann sehe ich sie nie wieder. Und das war auch ein sehr hartes Jahr, ein sehr lehrreiches Jahr, auch ein sehr schönes Jahr und mit ihr habe ich auch sehr viel ausprobiert, was BDSM betraf, weil sie auch noch, weil sie deutlich erfahrener war, was das betraf und sie ... hat mich dann auf die Rough Bodyplay Academy aufmerksam gemacht.
Sebastian Okay, das musst du erklären, weil ich glaube nicht alle aus dem Publikum wissen, was das ist.
David Das ist, das sind zwei Leute, die das betreiben. Ich weiß nicht, ob ich ...
Sebastian Also erstmal, was Rough Bodyplay überhaupt ist.
David Wie beschreibt man Rough Bodyplay? Halt, ja, also Also man kämpft miteinander, man rangelt miteinander. Also es ist alles sehr körperbezogen. Es kann auch in die Rape-Games-Richtung gehen.
Sebastian Also ist das eher so ein, ich sag mal rangeln, aber wer gewinnt ist schon vorher klar?
David Nicht zwangsläufig.
Sebastian Okay.
David Also es ist zum einen, klar, ein gewisses Schauspiel. Man könnte es ein bisschen vergleichen mit Wrestling.
Sebastian Es geht darum, ja, dein Gegenüber dann niederzuringen und dann Spaß zu haben.
David Genau.
Sebastian Und deinem Gegenüber geht es darum, auch mal verlieren zu, irgendwann aufgeben zu dürfen.
David Genau.
Sebastian Das ist natürlich ein sehr spannendes Mindset, weil es ist so ein, ja, ich sage jetzt nicht Rape-Play-Light, aber es ist schon so ein bisschen, hat einen spielerischen Aspekt des Überwältigens.
David Genau, genau. Wie wir genau da drauf gekommen sind, weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall war es dann so, dass ich mit ihr auf ein Seminar von dieser Rough Bodyplay Academy gegangen bin, ein ganzes Wochenende und das war die Explosion. Das war das Aufbrechen, das ...
Sebastian Lass mich mal so deinen Kink so ein bisschen anschauen. Also Sadist, okay. Rough Bodyplay, okay. So der ganze D/s-Anteil, spielt das für dich eine Rolle? Ist das ...
David Ja.
Sebastian Okay, das ist auch noch wichtig. Also das volle Paket?
David So ungefähr, ja.
Sebastian Komm, jetzt bin ich gespannt. Also wie seid ihr aufeinander getroffen? Eingeladen? Getroffen? Okay, aber dann sind ja immer noch vier Personen da. Und Maya, du hattest vorher nichts mit BDSM zu tun?
Maya Nee, überhaupt nicht. Also null, also ich hatte, ich hatte dann auch langsam angefangen, dass ich jetzt einen Partner hatte, der dann bereit dafür war, jetzt auch, ich sag mal, so Dreier- oder so Partnertausch-Sachen zu machen. Ich habe halt auch gemerkt, dass mir sexuell immer irgendwas gefehlt hat. Deshalb hatte ich dann den Drang dazu, irgendwie auch immer einen anderen Partner dann wieder zu finden, weil ...
David Sexualp...
Maya Ja. Hab mich dann da halt so ein bisschen, also ich habe immer monogam gelebt, also ich habe niemanden betrogen oder so was, aber ich war nie zufrieden. Also es war immer, die Beziehungen waren okay, aber irgendwann hatte ich halt irgendwie keine Lust mehr. *lacht* Und wie gesagt, dann hatte ich einen Partner gefunden, der dann auch Interesse hatte und hat gesagt, okay, komm, wir machen das. Wir versuchen da mal mit einem Dreier, hatten wir ein paar Mal und dann hat man gesagt, komm, wir machen mal einen Partnertausch. Und dann haben wir uns bei Joy angemeldet und ja, das hat nicht, klar, da wird man dann auch relativ schnell mit Zuschriften belagert und da waren halt die beiden dabei. Dann hat mein Freund hat dann mit seiner Frau geschrieben, ja und dann hat das alles gepasst und dann haben wir uns ... da kann man ja so Bilder freischalten, also wenn es Gesichtsbilder und dann hatten die uns freigeschaltet und dann habe ich so auf die Bilder geguckt und habe gedacht, ja, also sie nehme ich gerne, aber den Lauch mache ich fertig.
Sebastian *lacht* Ja, Herr Lauch. Herausforderung, ja?
Maya Ja, ich war, bin, ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll.
David Wenn ich darf, kurzer Einwand, so ihr Ex-Freund war so ein Zwei-mal-zwei-Meter-Kaliber.
Sebastian Okay.
David 2 Meter hoch, 2 Meter breit.
Sebastian Gott, der Lauch. Okay, ich verstehe.
Maya Ich habe das Bild von ihm gesehen und habe gedacht, ja, war es schon. Ich war mehr interessiert an seiner Frau als an ihm *lacht* im ersten Moment. Weil ich jetzt auch, ich sage mal, sexuell sehr ausdauernd sein kann, habe ich gedacht, ja, den machst du mal fertig. Und dann sind wir da hingekommen und er macht uns die Tür auf und ... seitdem ist er aus meinem Kopf nicht mehr rausgegangen. Ich habe ihm in die Augen gesehen und er war von der ersten Sekunde an, wo ich ihn in die Augen geblickt habe, in meinem Kopf drin.
Sebastian Da kann man wieder sehen, dass Bilder irgendwie nicht alles aussagen. Gut, dann geht man durch die Tür und dann, ich sag's mal ganz flapsig, dann vögelt man da ganz wild das Wochenende durch und offenbar hat er dabei ja auch nicht allzu viel falsch gemacht. Du schüttelst mit dem Kopf, okay.
Maya *lacht* Es waren so sechs Stunden, oder so. *lacht*
Sebastian Um Gottes Willen. Okay, mhm.
David Also nicht am Stück, also ...
Sebastian Ja gut, dann wird es ja auch, irgendwann dann brennt es ja auch, das ist ja dann Marathon.
David und Sebastian *lachen*
David Wir hatten einen schönen Abend zu viert.
Sebastian Ja, jetzt kommt doch dieses Machtgefüge so ein bisschen. Ging das schon am Anfang los oder habt ihr euch dazu mehrmals getroffen?
David Nein, also beim allerersten Treffen saß sie neben mir und ich hab mir einfach nur gedacht, so, was ein Häufchen Elend. Sie war so nervös. Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der so schnell mit dem Bein gewippt hat.
Sebastian Gerade das Bein, es wippt ein kleines bisschen, aber da wippt ganz entspannt.
David Also ich kann das überhaupt nicht nachmachen.
Sebastian Ich muss mal ganz kurz sagen, weil ich das jetzt zwei Minuten im Kopf habe. Maya, dein Dialekt, dein Akzent. Ich komme ja aus fast der gleichen Ecke wie du jetzt. Und vor so 25 Jahren etwa klang ich ganz genauso. Aber Hannover zerstört jede regionale Eigenheit auf Dauer. Es ist leider Gottes so. *lacht*
Maya Hätte ich jetzt nicht gedacht, dass es so schlimm ist.
Sebastian Nee, ach Gott, aber ich habe es lange nicht gehört. Also für mich ist das gerade wie ein Stück Heimat. Entschuldigung, kleiner Exkurs. Häufchen Elend, nervös. Ja gut, das ist ja dann leicht. Hat sie dich fertig gemacht?
David Nein, das war umgekehrt. Ich hab eine, ich bin ein sehr intuitiver Mensch. Und ich habe eine sehr gute Intuition, was Menschen angeht und ich kann, wenn sie es zulassen, Menschen auch sehr gut lesen. Und ich habe sie angeguckt und es war so, als ob so in Leuchtreklame über die Stirn läuft, was Sache ist. Jetzt kann ich ja nicht hingehen und zu ihr sagen, du hör mal, ich glaube, da gibt es was, was du in deinem Leben ändern solltest. Da hätte die mir wahrscheinlich einen Vogel gezeigt und gesagt, komm, verpiss dich. Ich bin dann zu ihr hingegangen, war relativ zum Schluss und habe zu ihr gesagt, hier hör mal, wenn du wüsstest, welches Potenzial du hast, dann wärst du jetzt nicht hier.
Sebastian Okay, Potenzial.
David Daraufhin hat sie sich rumgedreht, hat mir eine geknallt und hat gesagt, du spinnst.
Sebastian Schön. Ihr habt euch trotzdem nochmal wieder gesehen?
David und Maya Ja.
Maya Weil ich konnte ihn einfach nicht vergessen. Also das war wirklich schlimm. Ich hatte dann die verrücktesten Fantasien und Vorstellungen. Die haben uns ja auch beide erzählt, dass sie da in dieser Thematik und so drin sind. Und daraufhin, nach dem ersten Treffen hatte ich dann die verrücktesten Fantasien im Kopf. Und irgendwelche Tagträume, worüber ich nicht sprechen möchte. *lacht* Und er ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf und ich wusste, ich bin, mein Freund dachte oder was, du hast dich jetzt in den verknallt. Ich sage, nein, habe ich nicht. Ich weiß ja, wie es sich anfühlt, wenn ich mich verliebt habe, aber ich bin nicht verliebt. Irgendwas ist da, was mich wahnsinnig an dem anzieht, aber ich kann nicht sagen, was. Bis wir uns halt das zweite Mal getroffen haben.
Sebastian Wer hat dann wem eine geknallt?
David und Maya *lachen*
David Also ich glaube sogar bei den ersten beiden Treffen war es noch wirklich sehr, sehr human. Also ich mag diesen Begriff Vanillasex nicht, weil das ist so abwertend irgendwie. Aber ich glaube, es würde so eher in diese Richtung darunter fallen. Weil wie gesagt, ich wollte sie ja jetzt auch nicht verschrecken oder so. Man hat ja auch noch einen gewissen Anstand und eine Höflichkeit.
Maya Es hat zumindest dafür gereicht, dass er mir das Gesicht ins Kissen gedrückt hat, weil er seine Frau nicht verschrecken wollte, weil ich so laut war. *lacht*
Sebastian Hat er erzählt, was er meint, was dir Spaß machen kann?
Maya Nee, nee, ganz lange nicht.
Sebastian Das ist ja gemein.
David Da noch nicht. Wie gesagt, ich wollte ihr halt eben nicht vor den Kopf stoßen. Und nach dem zweiten Treffen, wir waren uns von der ersten Sekunde an sehr sympathisch. Wir haben uns gut verstanden. Und dann nach dem zweiten Treffen haben wir halt eben auch gesagt, okay gut, man kann ja miteinander schreiben, so schriftlich im Kontakt bleiben.
Maya Es gab beim zweiten Treffen noch einen sehr, sehr prägnanten Moment oder einen Moment, der für mich sehr prägnant war. Das war, wir haben gerade eine Pause gemacht und ich stand draußen bei denen auf Balkon und habe eine geraucht. Und dann kam er von hinten an und beißte mir hier so in den Nacken. Und in dem Moment kriege ich über den ganzen Körper eine dermaßen Gänsehaut. Überall kribbelt es mich. Da habe ich gesagt, bitte tu das nie wieder, wenn ich gerade *lacht* hier draußen stehe.
Sebastian Also im Prinzip hat der Körper dich überzeugt und hat gesagt, das ist gut, mach das.
David Genau.
Maya Ja, und dann war es halt nach dem zweiten Treffen, hat man einen näheren Kontakt, auch viel geschrieben und kommuniziert und da hat er mich dann irgendwann gefragt, ob ich ihn auf eine Party begleiten will.
David Ja, aber in dem Schreiben war es dann schon, dass sie dann irgendwann geschrieben hat, du hör mal, wie hast du das eigentlich gemeint mit dem Potenzial?
Maya Hat aber nichts verraten.
Sebastian *lacht*
David Und meine Antwort darauf war, wenn ich dir das jetzt erkläre, verstehst du kein Wort davon.
Sebastian Echt, du hast ihr das nicht erklärt?
David Ich konnte es nicht.
Sebastian Oder so einen kleinen Hinweis wie google mal.
David Ach nein, also über BDSM selbst und was das ist und was mal, wo drum es da geht und so weiter, da haben wir drüber kommuniziert das ja, aber dass ich sie als masochistischen, submissiven Menschen wahrnehme, der der glücklich darin ist, das konnte ich ihr nicht erklären. Dafür fehlte ihr das komplette Verständnis.
Sebastian Okay, da muss ich noch mal einhaken. Also er erzählt dir, das ist BDSM, das kanntest du vielleicht auch vorher schon ein bisschen und da kann man verschiedene Dinge machen, aber so für dich selber konntest du das jetzt nicht adaptieren als „das ist deins“?
Maya Nein, ich hatte ja sowieso schon genug Probleme, sag ich mal, mit mir selbst oder meinem Selbstbild gehabt durch langjährige äußere Einflüsse. Wenn ich da jetzt noch anfange mit BDSM, dann halten sie mich ja alle noch für noch komischer. Die Leute halten mich so schon für komisch, dann werde ich ja noch seltsamer.
Sebastian Ja, aber so ein paar Fantasien und Ideen im Kopf, da gar nichts, was für dich da gewesen, was irgendwie spannend ist?
Maya Ja, man könnte sagen, ich hatte eine Schwäche für so etwas doch brutalere Hentais vielleicht. *lacht* In der Richtung. Aber ich habe mir das jetzt nie auf mich selbst projiziert oder bezogen oder so.
David Oder hinterfragt.
Sebastian Okay, also wie hast du sie überzeugt davon?
David Das musste ich gar nicht.
Maya Ich bin ja von selbst gekommen. *lacht*
David Genau.
Sebastian Okay, ich höre einfach mal zu. Ihr besprecht das mal.
Maya Also er hat ja sozusagen immer mit seinen Anspielungen, von wegen mit deinem Potenzial und das alles, hat er ja im Prinzip irgendwelche Brotkrumen mir hingeworfen, wo ich immer so langsam immer weiter gepickt habe. Und wie gesagt, das ging dann halt eben so weit. Und dann hat er mich halt irgendwann gefragt, ob ich, seine Frau konnte ihn nicht auf diese Party begleiten.
David Nein, Moment, aber war die BoFeWo nicht davor?
Maya Ja, aber da sind wir extra hingegangen, damit ich mir was zu anziehen da kaufe. Für die Party.
David Genau, also es war dann ...
Sebastian Okay, die BoFeWo, das ist eine Messe, ne [Dialekt]? Genau.
David Genau.
Sebastian Eine Fetischmesse in Frankfurt, glaube ich.
Maya In der Nähe von Frankfurt.
David Genau, genau.
Sebastian Okay. Dann ist aber eigentlich schon klar, wo es hingeht. Und dann, ganz ehrlich, da ist ja auch genug, ich sag mal, Zeug, was man angucken und spannend finden kann. Oder man rennt lieber weg.
David Also wir haben, die Kommunikation wurde halt eben immer inniger oder ja, so wurde halt eben immer mehr und irgendwann kam halt eben von ihr die Frage so von wegen, wie hast du das gemeint und da hab ich dann gesagt, ich könnte dir das jetzt erklären, aber du wirst kein Wort davon verstehen, du wirst mich für verrückt erklären. Und irgendwann, ich brauche dir das nicht erklären, du wirst das irgendwann selber verstehen. Dir geht irgendwann ein Licht auf. Dafür hat sie mich natürlich noch mehr für bekloppt erklärt. So, und dann war es so, dass bei uns in unserer damaligen mehr oder weniger Stammdiskothek gab es eine, also wir kommen so aus der Gothic-Szene und da gab es dann eine freizügige Gothic-Party. Und auf der war ich mit meiner Frau vorher schon einige Male und eigentlich wollten wir auch zusammen da hin und ich weiß jetzt leider auch nicht mehr, warum sie nicht konnte und dann habe ich überlegt und dann, habe ich mit meiner Frau gesprochen und gesagt, ich würde da gerne hin. Es ist auch so, Freunde treffen und man hatte ja, wir hatten mittlerweile auch einen Freundeskreis so in dieser Richtung aufgebaut und ich würde da gerne hin, da kommt man aber nur als Paar rein. Ich brauchte noch jemanden, mit dem ich da hingehe. Und meine beste Freundin, die wäre auch mit mir da hingegangen, die hatte keine Zeit und sonst ist mir keiner einge..., weil bei uns aus dem Freundeskreis, die sind ja alle selber da, die können mich nicht mitnehmen.
Sebastian Achso, ja natürlich, ja.
David Und dann war so, ja, wen nehme ich jetzt nicht, mit wem komme ich da hin? Ja, und dann ist sie mir eingefallen und das war dann auch so, klar, da war dann ein zweideutiger Hintergedanken, ne [Dialekt]? Also das muss ich dann schon sagen, das war dann so ein bisschen die Hoffnung. Ich wusste bis dahin ja auch nicht, ich hätte ja auch vollkommen falsch liegen können mit meiner ...
Sebastian Wie lange kanntet ihr euch denn da schon?
David Zwei Monate.
Sebastian Immer noch so lange nichts erzählt. Eieiei. Okay. Also ich würde ja immer platzen und sagen, ich glaube, das könntest du spannend finden. Das wäre wahrscheinlich mit das Erste, was ich sage.
David Das habe ich ja getan. Also ich habe ja schon gesagt, ich kann mir gut vorstellen, dass du mit BDSM was anfangen kannst, dass das was für dich ist. Da sie das selbst gar nicht in Erwägung gezogen hat, hat sie diesen Gedanken auch nicht weiter vertieft.
Sebastian Ja, also mitgeschleift, Outfit besorgt.
David Genau, da waren wir auf der BoFeWo.
Maya Genau. Und das war dann so, also die BoFeWo war dann so der, der endgültige Knick sozusagen, dass ich das dann halt auch begriffen habe oder begreifen musste, so. Wir, da sind ja auch Shows und dann war da so eine Show, was war denn da, da war so ein Metallgerüst gespannt und an dem einen Pfosten war eine Frau angebunden, an dem anderen Pfosten war eine Frau angebunden, dann liefen Seile in der Mitte zusammen, da saß in der Mitte eine und dann war da so ein Mann mit einer Maske und der hat die Dame in der Mitte immer mit einer Feder gekitzelt und wenn die gezuckt haben, hat das Seil bei den Damen an der Außenseite einmal durch den Schritt gezogen.
Sebastian Hättest du gern getauscht mit den Mädels?
Maya Ja. *lacht*
Maya und Sebastian *lachen*
Maya Das war dann ein klein wenig ein Schock für mich.
Sebastian Ja, vor allem, das ist dann so zwei, drei, vier Meter vor einem und um Gottes willen, dann machen die das auch noch öffentlich und du kannst zugucken und du siehst das und dann hast du da noch den Kerl mit den Andeutungen. Ich könnte mir vorstellen, dass es dann nicht mehr gedauert hat, irgendwas auszuprobieren, aber irgendwann fängt man ja mal an, was zu machen.
David Genau, das war dann die Party.
Sebastian Am selben Abend noch?
David Nein, nein, ein ...
Maya Die war eine Woche oder zwei später.
David Ja.
Sebastian Diese Geduld, das ist ja unfassbar.
Maya *kichert*
David Wie gesagt, man muss ja auch noch dazu sagen, zu dem Zeitpunkt war ich ja auch schon einige Jahre verheiratet. Wir wohnen 150 Kilometer auseinander.
Sebastian Ja okay, das ist auch logistisch nicht so einfach.
David Genau. Und kurz vorher, oder was heißt kurz vorher, ein paar Monate vorher ging halt eben dieses polyamore Jahr zu Ende, was natürlich auch an den Nerven meiner Frau gezehrt hat. Das heißt, ich war ja dahingehend auch vorsichtig. Ich wollte ja jetzt auch nicht irgendwie, ich sag mal, überfordern, sowohl sie wie meine Frau.
Sebastian Dieses Aufeinander aufpassen und dann zu gucken, was kann ich machen, was ist gut, wo überspannt man den Bogen. Ich glaube, das ist gar nicht einfach. Das müsst ihr mal in einem sehr ausgedehnten Poly-Podcast nochmal sehr genau auseinander dividieren, weil … boah, also ich weiß gar nicht, wie tief man da reinschauen muss, um dann so die einzelnen Positionen dann auch nachzuvollziehen.
David Sehr tief.
Sebastian Ich bleib noch mal bei der BoFeWo, sie sieht das und du siehst sie, wie sie auf die Bühne guckt. Hat sie gesagt, ich will tauschen?
David Nein. Nein, sie stand regungslos, starr, mit für Außenstehende leerem Gesichtsausdruck da und ich hab sie angeguckt und sah das Kino. Und hab mir gedacht: ja!
Sebastian *lacht*
David Strike!
Sebastian Okay, dann steht die Party an und man redet und man schreibt und macht Andeutungen. Wir könnten ja mal, kann ich mir vorstellen.
David Ja, also wir haben ja dann in den zwei Wochen auch noch weiter geschrie..., kommuniziert und jetzt war ja natürlich auch bei der BoFeWo, wie gesagt, so ein bisschen, das Lämmchen hat angefangen zu leuchten. Darauf sind wir dann natürlich eingegangen und dann bin ich natürlich auch hinterm Vorhang hervorgetreten. Und dann, dann wurd‘ das auch sehr schnell wirklich konkreter, wo ich dann auch zu ihr gesagt habe, ich hätte dich gerne als meine Sub. Ich möchte dir die Möglichkeit geben, da reinzufinden. Ich begleite dich gerne. Ich helfe dir, so gut es geht. Und ich gebe dir auch die Möglichkeit, eine Art Probespielen. Sie wurde bis dahin noch nicht einmal geschlagen. Sie wurde bis dahin noch nicht einmal irgendwo in den Haaren durch den Raum gezogen. Sie musste bis dahin noch nicht einmal irgendeinem Befehl gehorchen.
Sebastian Okay, das heißt aber, dann kommt so dieser ganze Moment, wo man so ein bisschen aufklären muss, also diese ganzen Sachen, was passiert, wo sind die Grenzen, Safewords, wo man ein bisschen Fantasien abfragt, also dann kommt erstmal, ich sag mal, dieser ganze trockene Theorie- und Konsensteil.
Maya Genau.
Sebastian Und ich kann mir vorstellen, Maya, er hat dann gesagt, man könnte ja mal das und das machen und du hast immer geistig genickt und eventuell nein gesagt, aber oder doch ja. Also wie einfach ist dir das dann gefallen, das dann auch auf dich zu beziehen? Oh, das und das, diese schlimmen Dinge könnten mir zustoßen und ja, das könnte ich gut finden.
Maya So viele Gedanken habe ich mir da noch gar nicht drüber gemacht. Wir haben gesagt, okay, wir probieren das mal probeweise aus. Da habe ich mir dann so auch spaßeshalber so einen kleinen Joker als Halsband sozusagen, Übungshalsband sozusagen besorgt und ich war ja überhaupt auch angefixt von allem. Ich war angefixt von ihm, was ich nicht erklären konnte, woher das kommt. Und dann habe ich gesagt, ja, machen wir. Natürlich beim ersten Mal war jetzt nicht irgendwie großartig gewesen. Wir waren auf dieser Party gewesen, war eine schöne Zeit. Bis halt auf, gab es halt einen Moment oder was. Also ich sollte halt für das Halsband, sollte ich schon mal das erste Mal knien vor ihm.
Sebastian Macht man das einfach so oder ist das so, du kannst mich mal?
Maya Ja, das hat dann erst mal schon natürlich selbst ein wenig Überwindung gekostet, wenn man dann vorher immer so, ich sag mal, immer alles sonst alleine entscheidet und auf eigenen Füßen steht und jetzt sollst du dich auf einmal so unter jemanden begeben. Das war schon ein bisschen, doch ein kleiner innerer Kampf, ich kann mich noch gut zurück erinnern.
Sebastian Dann auf der Party auch vor Leuten dann gleich.
Maya Ja.
Sebastian Langsam angehen, wir machen das entspannt, habe ich doch eben gehört, okay, mhm. Also ich werte das gar nicht. Im Gegenteil, das kann ja auch genau der Kick sein in dem Moment.
Maya Nein, ansonsten war es halt nur ein gemütlicher Abend. Ich habe da ein paar Leute kennengelernt, die dann auch etwas ähnliche Konstrukte leben und mit denen wir uns unterhalten können. Und dann gab es halt einen Moment, ich weiß nicht wieso, weshalb, warum, es kam einfach über mich, da packte er mich von hinten, so mit dem Ellenbogen, würgte mich, so lange bis ich mit meinen Knien auf den Boden geknallt bin und seitdem bin ich von da nicht mehr aufgestanden. *lacht*
Sebastian Okay.
Maya Also zumindest gefühlt.
David Na, also wir standen so an der Tanzfläche und es waren jetzt, waren natürlich auch Leute da am Spielen und so und denen hat man zugeguckt und ich habe ein Fable für beißen. Und da ich jetzt auch nichts mit hatte und so, habe ich dann halt eben ausprobiert, wie reagiert sie so auf Schmerz und so und habe ihr dann, was weiß ich, in die Schulter gebissen oder so. Und das hat sie sehr erregt und dann irgendwann habe ich gesagt, okay, du musst sie jetzt mal ein bisschen runterkriegen, die platzt hier gleich. Und an der Tanzfläche drumrum sind so Sitzgelegenheiten und dann hab ich gesagt, also auffordern, dass sie sich da hinsetzt, nein, und auch auffordern, dass sie sich hinkniet, wird sie auch nicht machen, also bin ich hingegangen, hab dann wirklich einfach nur so den Arm, hab so den Muskel angespannt, sodass dann so die Schlagader ein bisschen abgeklemmt wird, und dann als ich dann merkte, okay, so ihre Beine werden weich, habe ich losgelassen, habe dann umgepackt so unter ihre ... Achseln und habe sie dann aber ganz bewusst nicht groß gehalten, sondern schon erstmal runtersacken lassen und wirklich kurz bevor sie mit den Knien auf dem Boden in voller Geschwindigkeit aufgeschlagen wäre, habe ich dann sie gehalten, so dass sie immer noch mit Nachdruck auf dem Boden den Knien, hab mich dann hinter, also da wir ja dann an diesen Sitzgelegenheiten standen, habe mich hinter, habe dann im gleichen Dings, wo sie dann runterkam, habe ich mich hingesetzt und sie saß zwischen meinen Beinen und dann habe ich so die Beine so um sie drum gemacht, sodass sie bei mir auf dem Bein liegen konnte.
Sebastian Jetzt muss ich da doch noch mal ein bisschen kritisch nachfragen, weil das sind ja so Sachen, das ist ja ... Ja, alles am Hals ist ja so ein bisschen heftiger auch schon. Inwieweit habt ihr vorher so ein bisschen geschaut, was könnte gehen und was nicht?
David Das habe ich komplett aufgeklärt. Also ich habe ihr komplett gesagt, was auch bezüglich Rough Bodyplay und den Seminaren, die ich besucht habe und auch, wo meine, was so meine Favorites sind, was ich nicht mag, was gar nichts für mich ist, da haben wir schon vorher drüber kommuniziert.
Sebastian Das finde ich immer ganz spannend, weil das habe ich auch bei Twitter in den letzten Wochen so ein bisschen gesehen, da ist immer so ein Spannungsfeld, wenn zwei Menschen miteinander anfangen zu spielen und da ist ein Erfahrungsungleichgewicht. Und dann ist ja immer so ein bisschen die Frage, wer erzählt wie viel und vor allem wenn man auch, Maya, gerade du, wenn man da selber noch keine Erfahrung hat, dann ist ja auch immer ganz schwer einzuschätzen, wozu sage ich denn jetzt, „Ja das ist interessant.“ und wozu nicht, weil man weiß ja noch nicht, wie sich's anfühlt. Wie weit hat der Instinkt geholfen?
Maya Ich habe ihm halt irgendwie vertraut, weil er ja schon eine gewisse Erfahrungen eben hatte. Also klar hat mich so einige Handlungen Überwindung gekostet, aber eher dieses Unterordnen als mehr diesen Schmerz zugefügt zu bekommen. Also das Unterordnen hatte ich am Anfang mehr mitzukämpfen, als wie mit dem Hauen oder Beißen.
Sebastian Wie fühlt sich das denn an, wenn man merkt, huch, hier passieren Dinge mit mir?
Maya Ich hatte Schwierigkeiten, also den Masochismus bei mir selber zu akzeptieren, hatte ich am Anfang starke Schwierigkeiten. Eben wegen wie gesagt, weil mein Selbstbild ja schon so schlecht war und jetzt denkst du jetzt, bist du jetzt völlig bekloppt oder was? Wenn das noch jemand erfährt, die halten dich hier noch für verrückter.
Sebastian Du musst es ja keinem erzählen erstmal, ne? Man kann ja erstmal machen.
Maya Ja. Natürlich. Aber man möchte ja irgendwo auch irgendjemandem sagen oder mit Freunden drüber irgendwie kommunizieren.
David Oder sieht jemand anderes vielleicht. Ohne, dass man das möchte.
Sebastian Ist auf der Party da noch mehr passiert?
David Nein.
Sebastian Okay, das ist ja vielleicht erstmal so ein Teaser, ne [Dialekt]? So ein, guck mal, so fühlt sich das an und danach kann man mal weiter verhandeln.
Maya Nee, da haben wir uns nur dann drüber unterhalten und hatten noch Sex, aber sonst ist da weiter nichts in der Richtung mehr gelaufen. Und daraufhin und da nach dieser, ich sag mal, nach diesem Probespielen haben wir gesagt, okay, ich bin bereit dafür, ich lass mich drauf ein, ich möchte gerne mit dir spielen. Und dann hatten wir unsere erste wirkliche Session.
David Ich habe ja vorher auf der Party mit der Hand schon mal auf den Arsch gehauen oder habe sie mal irgendwie 10 Minuten mit der Hand gespankt oder so. Das hat da schon stattgefunden, weil wie gesagt, die Party war ja schon als Probespielen gedacht. Vor allen Dingen konnte sie ja auch den anderen Leuten beim Spielen zugucken und dadurch vielleicht auch schon mal irgendwo sagen, okay, gut, das fand ich jetzt einfach nur im ersten Moment ästhetisch und die Handlungen fand ich erstmal abstoßend.
Sebastian Was fand sie nicht gut? Oder vielleicht Maya, vielleicht magst du es selbst beantworten. Hast du was gesehen, wo du sagtest, das muss ich jetzt nicht haben?
Maya Schwierig zu sagen, das waren einfach zu viele Eindrücke an dem Abend für mich und vor allem ja auch dann, was dann halt ja auch passiert ist und es war wirklich so, ich saß am Ende von der Party, saß ich nur noch ganz still und leise auf meinen Knien neben ihm und konnte fast gar nichts mehr sagen. Also die anderen Leute haben auch gesagt: „Na, jetzt so handzahm?“ *lacht*
David Sie hatte zu der Zeit auch noch eine sehr große Klappe. Also die hat sie immer noch. Also sie hat auch ...
Sebastian Ja, zum Glück, sonst können wir heute hier nicht reden. Und ob die Klappe so groß ist, ich finde das sehr sympathisch gerade. Vielleicht mag ich nochmal, bevor wir da weitergehen, eine Sache erzählen, weil ich weiß, das wird aus dem Publikum kommen. Um Gottes Willen, erste Party gleich und muss man da nicht sanfter und leichter anfangen. Ich mag mal behaupten und ich glaube, ich kann das auch durch viele Beispiele belegen, dieser, diese Lehrbuchbeginn-BDSM, also man entdeckt das, dann möchte man was machen und dann fängt man ganz sanft und leicht an und macht es ganz vorsichtig, das gibt es, aber irgendwie ist bei den meisten dann doch immer eine Geschichte mit drin, die so ein bisschen so ein Feuerwerk zündet. Und wo einfach dieser Moment des Sich-drauf-einlassens und des Fühlens dann eben kommt. Und das ist dann doch immer ganz unterschiedlich und seltenst, ich sag mal nach Lehrbuch. Das Lehrbuch hat es nie gegeben, aber da passieren einfach Dinge und dann sitzt es im Kopf und ich glaube, genauso würde ich das jetzt auch einschätzen wollen und offenbar, ja, zweimal Blut geleckt.
David Das ist so die Natur, also das ist so meine Natur. Ich erzähle immer sehr umfassend, sehr ausschweifend und beleuchte auch immer alles von allen Seiten und das kommuniziere ich auch. Das heißt, ich habe ihr auch nicht nur die schönen Sachen erzählt, sondern auch, was alles schief gehen kann. Und habe ihr das, also eigentlich war es sogar ganz am Anfang, dass ich ihr viel mehr darüber erzählt habe, was alles so scheiße sein kann, wie was gut sein kann.
Sebastian Hat sie nicht gehört, also nicht so richtig wahrgenommen.
David Nein, überhaupt nicht. Ich musste sie schwer bremsen die ersten Jahre. *lacht* Sehr viel bremsen.
Sebastian So, das erste Mal richtig spielen. Die erste Session. Lange nach der Party oder Zeit gelassen? Ist ja auch Entfernung dazwischen, okay?
Maya Eine Woche, glaube ich.
Sebastian Eine Woche, okay, also quasi ...
David Das weiß ich nicht mehr.
Maya Die Party war Anfang Oktober und das erste Mal spielen war, glaube ich, das Wochenende danach.
Sebastian Maya, ich mag es aus deiner Perspektive hören.
Maya *lacht* Aus meiner Perspektive?
Sebastian Du hast Blut geleckt und jetzt ...
Maya Aus meiner Perspektive bin ich tausend Tode damals gestorben.
Sebastian Wo habt ihr euch denn getroffen?
Maya Bei ihm zu Hause.
Sebastian Okay, du stehst vor der Tür und du weißt, heute passiert‘s.
Maya Der Schlüssel steckte draußen. Ich bin selbstständig, sollte ich rein, also ich habe Anweisungen vorher alle per WhatsApp bekommen.
Sebastian Okay, was denn so?
Maya Ja, wie gesagt, dass ich reingehen sollte, dass ich hoch ins Spielzimmer gehen sollte, mich da nackig machen sollte und mich dann, die haben ja schon so eine Halterung für, für, zum Fesseln, da drunter platzieren sollte.
Sebastian Das hattest du vorher nicht gesehen alles?
Maya Doch, doch, das Spielzimmer kannte ich ja schon.
Sebastian Okay, mhm, mhm, alles klar. Okay, dann geht man mal rein, zieht sich aus, stellt sich dahin, läuft. Ist doch ganz entspannt.
Maya Nein, überhaupt nicht. *lacht* Ich habe am ganzen Leib gezittert. Ich konnte mir ja gar nichts vorstellen, was auf mich zukommt. Klar, man kann viel erzählen, aber im Endeffekt weißt du ja gar nicht, was. Weil du hast ja keine Kontrolle, du weißt ja nicht, was passiert. Und dann stand ich halt da erstmal eine Weile und irgendwann ging dann plötzlich Musik an. *lacht* Und da fuhr direkt erstmal so ein riesen Schreck durch meinen ganzen Körper. *lacht* Ich sollte ja dann gerade ordentlich dastehen und war so ganz angespannt und am ganzen Körper so ein bisschen leicht am Zittern.
David Ziemlich mitten im Raum.
Maya Ja, und dann kam er so ganz leise dann irgendwann durch die Tür. Ich war natürlich mit dem Rücken zu ihm und habe nicht gesehen, dass er reingekommen ist. Und dann kam er von hinten an und hat mich dann berührt. Da kriegte man erstmal natürlich den nächsten Herzkasper. *lacht* Also es war wirklich schon ein anstrengender, also vom Adrenalinpegel her schon sehr anstrengend, obwohl gar nicht im Endeffekt nicht so viel passiert ist. Also er hat mich dann oben drüber meine Hände befestigt und dann hat er aus meiner Jeanshose den Gürtel rausgenommen und mir damit einmal kräftig den Hintern versohlt. *schmunzelt*
Sebastian Aber man merkt schon so ein bisschen dieses: „Es ist gar nicht so viel passiert. Er hätte auch mehr machen können“, schwingt da immer mit.
David *lacht*
Maya Ja, danach waren wir Steak essen.
David und Maya *lachen*
Sebastian Und danach wart ihr Steak essen, das passt ja. Der Hintern fühlt sich dann auch genauso an. Spricht er viel während der Session oder ist das eher still und ruhig?
Maya Es wird immer weniger, weil wir viel mittlerweile so gut aufeinander eingespielt sind, dass vieles sehr nonverbal funktioniert. Er braucht mich einfach nur angucken und ich weiß schon mal genau, was er mir mit seinem Blick, ich sag mal, sagen will. Also klar, am Anfang war es ein bisschen mehr, aber heute läuft ganz, ganz viel einfach nur nonverbal ab, durch Blicke.
Sebastian Okay David, du hast ja ganz schön inszeniert. Spielzimmer vorher schön aufgeräumt, Schlüssel draußen hingesteckt, Anweisungen gegeben. Hätte ja auch sein können, dass du da die Tür aufmachst und da ist niemand. Also wie sicher warst du dir, ja, ja, das passiert und das kommt und du kannst ja alles machen.
David 100 Prozent. Ich weiß nicht wieso, es soll jetzt auch nicht überheblich klingen oder so, aber ich meine, wir standen ja in stetiger Kommunikation die ganze Zeit. Also es verging kaum ein Tag, wo wir nicht irgendwie ein paar Worte miteinander geschrieben haben und von daher war ich mir ja klar, dass sie ja Feuer und Flamme war.
Sebastian Ja, und dann ausgerechnet Steak essen. Hattet ihr Sex an dem Tag?
David und Maya Ja.
Maya Sex ist ein essentieller Bestandteil unseres Spielens.
Sebastian Okay, also ohne wäre enttäuschend, ja? Also wirklich Sex oder reicht auch irgendeine Form der Befriedigung?
Maya Es gab auch mal etwas, dass, ja, ich sag mal, dass mit der Hand oder so, das gab es auch mal, dass wir halt, aber sonst ist eigentlich Sex immer ein ziemlich fester Bestandteil davon. Und ja, es gehört irgendwo dazu und manchmal ist es, ich finde es halt schön, so erstmal nach einem ordentlich Verdroschen werden und dann ein bisschen Kuschelsex und dann ein bisschen schlafen und so, ist immer ganz nett. *lacht*
David Wobei man ja auch dazu sagen muss, aufgrund, also auch gerade, wenn es dann halt eben auch in diese Rough-Bodyplay-Playfight-Geschichte reingeht, ist Sex natürlich auch eine, eine sehr, ein, ein, ja essentieller Bestandteil nicht, aber ...
Maya Ein Mittel zur Machtausübung.
David Genau. Also wenn halt eben wirklich dieses, also es geht ja noch weiter, es ist ja nicht nur Rough-Bodyplay oder Play-Fight oder Rape-Games, sondern was wir auch machen, ist Primal Play. Und gerade auch beim Primal Play, da ist Sex wirklich eine sehr, zumindest auch bei uns, wirklich eine sehr essentielle Komponente in der Handlung selbst.
Sebastian Ja, auch da bitte nochmal erklären. Primal Play, also liebes Publikum, gibt es mal auf der Webseite in die Suche ein, da werdet ihr Dinge finden von Tigern und Pantern.
David *lacht*
Sebastian Ja, also was ist Primal Play für euch?
David Also bei uns ist es sehr, sehr körpernah, sehr eng umschlungen. Man kann sich das eher so vorstellen wie so ein Knäuel Menschen, die sich über den Boden balgen. Körpergeruch, Körper, also Geschmack, also auch beißen, ablecken ... zupacken, kneifen, pitchen, kratzen ... halt eben wirklich sehr animalisch, sehr minimalistisch, ja, der Körper als, als Zentrum und, und auch als, als, ich sag jetzt mal, als Waffe irgendwo, sowohl zum Angriff wie auch zur Verteidigung.
Sebastian Maya, ist er ein würdiger Gegner?
Maya *lacht* Ich übe noch daran, mit ihm mitzuhalten.
Sebastian Der Lauch?
Maya Also wir haben jetzt wirklich mit Sport angefangen, um einfach das, was wir tun, ihm auch was entgegensetzen zu können. Weil sonst war es am Anfang, wo wir angefangen haben damit, also wir haben ja nicht gleich mit Rough Bodyplay und Primal Play angefangen, sondern das ist ja ... erstmal langsam so mit reingekommen und wir sind dann immer tiefer in diese Materie reingekommen und irgendwann habe ich festgestellt, ich komme einfach an meine körperlichen Grenzen und muss was dagegen tun, weil sonst macht das Spielen an sich uns beiden keinen Spaß mehr. Wenn ich zu schnell kaputt bin, haben wir beide nichts von.
Sebastian Ja, das wird er so lange sagen, bis du ihn dann besiegst. Nein, es geht ja nicht ums Gewinnen, es ist ja auch schon irgendwie schon klar, wer verlieren will, aber trotzdem kann man ja daraus eine Entscheidung machen, also dieses, so und jetzt habe ich keinen Bock mehr, jetzt soll er halt.
Maya Es gibt natürlich auch Momente oder was, wo ich dann so gewisse Provokationen mache. Es gibt ja auch, dass ich mich dann über ihn stelle und ihn anspritze. Also wirklich jetzt im Sinne von Abspritzen, von Orgasmus. Das kann ich einfach so abrufen im Spielen dann, was weiß ich, dass er gerade unten liegt, dann stehe ich einfach auf und spritze ihm so voll ins Gesicht zum Beispiel. *lacht*
David So meine Reaktion ist natürlich erstmal weg, weil ich sehe nichts mehr. Also es ist ... Oder was auch, Speichel spielt oder dem Anspucken oder so, oder Sabbern spielt auch eine Komponente. Sowohl, also es gibt Momente, wo sie sich sehr davor ekelt, wo es dann natürlich so in die, wo man dann sagen kann, okay, da ist ein D/s-Faktor drin.
Sebastian Es ist ein Mittel, was man gerade da hat. Damit kann man was machen.
David Genau.
Maya Ja, es kann manchmal, je nachdem, wie meine Stimmung halt ist, kann das mit dem Anspucken sehr demütigend sein. Aber es gibt auch Momente, da kann das für mich sehr erregend sein.
David Und was man auch dazu sagen muss, Technik ist sehr wichtig. Wenn sie will, kann ich ihr nichts entgegensetzen. Wenn sie den richtigen Griff macht, dann, wenn sie mich an den Eiern hat, habe ich verloren. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Sebastian Du hast die Schwachstelle gefunden.
David Das ist halt eben auch, ich habe dann auch sehr schnell zu ihr gesagt, bitte guck, dass du deine körperliche Verfassung verbesserst. Sie hat zwei Jahre gebraucht, um das zu verstehen und auch eine Bereitschaft dazu, zu entwickeln. Dann habe ich auch gesagt, wir müssen Seminare besuchen. Du brauchst Know-how. Du musst Techniken lernen.
Sebastian Das ist dann schon Kampfsport, was man lernt. Also diese Griffe und auch, wie bringt man jemanden zu Fall ohne ihm ...
David Ja, so in die Richtung. Also wir sind weit davon entfernt. Das würde ich so jetzt nicht sagen. Also ja, klar, die Techniken kommen aus dem Kampfsport, ja.
Sebastian Ja, die sollen ja auch irgendwie halbwegs safe sein.
David Genau, das ist das ja.
Sebastian Ich kann ja nicht einfach das Gegenüber mit dem Kopf gegen die Wand einmal hauen und sagen: „haha, gewonnen“. Das macht a), keinen Spaß, ist b) absolut gefährlich und c) ja.
David Ein Jäger hat keinen Spaß daran, ein eingesperrtes Tier zu jagen.
Sebastian Okay, da haben wir die Motivation also. Lass mich mal ein bisschen ins Thema D/s reingucken. Bisher sind wir ja bei Lust, bei Sex, bei Überwältigung, bei ganz viel, ich sag mal Kraft. Also Krafteinwirkung und was da rauskommt. Aber dann ist natürlich, ich glaub Maya, das ist auch der schwierigere Punkt für dich, wenn der Kopf dann mitgehen soll. Ich habe hier auf meinen Notizen stehen, 24/7 gibt es bei euch.
Maya Ja.
Sebastian Was heißt das denn, also wie habt ihr das ausgestaltet? Gibt es Regeln, gibt es Rituale, was fühlt sich gut an, was musste man auch erstmal lernen oder was musste man üben, sage ich mal, dass es funktioniert?
Maya Ja, das ist ja dieser Faktor, mich erstmal unterzuordnen. Das war ja das, was ich erstmal lernen sollte. Also die Bedeutung darin, sein Spielzeug zu sein, das war das, oder seine Sub eben zu sein, war das, was ich lernen musste. Nämlich dieses Unterordnen und nicht immer dieses dagegen irgendwo rebellieren und stänkern, was man natürlich auch kann, aber grundsätzlich funktioniert das ja sonst nicht. Und solange wir zusammen sind, besteht immer ein Gefälle. Egal was wir machen, in welchem Kontext wir uns irgendwo befinden, es ist immer ein Gefälle vorhanden, sobald wir zusammen sind.
David Selbst wenn wir nicht zusammen sind, also selbst wenn wir räumlich getrennt sind, ich habe auch Einfluss auf ihr Privatleben. Ich habe Einfluss auf ihr Sexleben.
Sebastian Habt ihr da konkret was formuliert? Ich meine, das ist für so einen Podcast ja immer schön, wenn man was, ich sag mal, formulieren kann, ne [Dialekt]? Also gibt es Dinge, auf die sie zu achten hat?
David Also es ist zum Beispiel so, also wenn wir, wie gesagt, man geht ja auch mit wirklich gesundem Menschenverstand daran, wenn wir uns jetzt nicht, wenn wir uns jetzt einen Monat nicht sehen, dann würde ich sicherlich nicht hingehen und sagen, so du sperrst dich jetzt einen Monat in deiner Wohnung ein.
Sebastian Ja, aber gibt es, also ich kann mir so Verhaltensweisen vorstellen, also bestimmte Nachrichten, die zu schreiben sind oder Aufgaben, die erledigt werden oder ja Verhaltensweisen, die, ja, anders zu sein haben, wenn du, David, im Raum bist zum Beispiel. Also bisher sehe ich, ihr seid hier beide total entspannt. Es gibt also jetzt hier nicht das Regelwerk, was dich, Maya, dazu zwingt, hier auf dem knallheißen Boden zu sitzen. Es sind immer noch 30 Grad, gefühlt gerade 40. Also was habt ihr da gefunden?
David Es gibt viel, mir fällt nur gerade nichts ein.
Sebastian Ja, das ist gut. Dann ist es wirklich viel.
Maya Ich trage zum Beispiel immer, also wenn wir jetzt irgendwas unternehmen, sei es auf Party gehen oder sonst irgendwelche Sachen, trage ich immer ein Halsband. Also es muss nicht immer das sein, was ich jetzt trage. Ich habe halt auch noch andere. Da habe ich auch noch eins, ein ganz besonderes dabei, was ich vor allem gerne beim Partymachen trage, was ein bisschen auffälliger ist oder je nachdem unauffälliger, wie man es im Kontext sieht. *lacht* Das ist zum Beispiel eine Sache, dann haben wir halt auch Armbänder, die uns permanent an die Existenz des anderen sozusagen erinnern.
David Ich habe von ihr ... das hier.
Maya Und ich habe halt ein Silberarmbändchen, wo draufsteht „sein Spielzeug“.
Sebastian Und das trägst du immer?
Maya Das trage ich immer.
Sebastian Ah, ist ja spannend, das dann auch in den Alltag mit rüber zu nehmen. Okay, ich helfe mal ein bisschen, David, wenn dir nichts einfällt, nehmen wir mal, ich habe ja eine Liste, ich bin ja vorbereitet. Hier steht, relativ groß, weil ihr es mehrmals erwähnt habt, Lustkontrolle. Wie äußert sich die, wie kontrolliert sie deine Lust?
David Sie meine? *lacht* Meine Lust ist nicht kontrollierbar. *lacht* Also wenn, dann ist es ja wirklich andersrum. Wie ich ja zum Beispiel gerade eben schon sagte, also es ist schon, wenn wir uns, die letzten Jahre hatten wir das Glück, dass wir uns so eigentlich mindestens einen Tag die Woche sehen konnten und es ist dann auch schon öfters vorgekommen, dass ich ihr dann, sie, bevor sie nach Hause ist, noch ein bisschen angeheizt habe und dass sie nicht befriedigt nach Hause gefahren ist und dann musste sie halt eben warten damit, bis wir uns das nächste Mal wiedersehen.
Sebastian Ja, blöd, ne [Dialekt]?
Maya Ja.
Sebastian Kann man doch schummeln.
Maya Nee, er weiß ganz genau, dass Selbstbefriedigung nicht so mein Ding ist. Also ich habe da überhaupt keinen Spaß dran. Selbstbefriedigung ist für mich ein Ding der Notwendigkeit, wenn ich es wirklich absolut nicht mehr aushalte, wenn gar nichts mehr geht. Aber ansonsten verzichte ich lieber, bevor ich eine Hand an mich selbst anlege. *lacht*
Sebastian Okay, dann hat er es ja relativ einfach. Aber wie ist das, wenn er sagt, nö?
Maya Ist halt schwierig, also ich hab ja auch, ich sag mal, bei mir in der Region dann Leute, mit denen ich eine Freundschaft plus hege, also das heißt, mit denen ich mich dann ab und zu dann nur für Sex gelegentlich treffe, wenn wir uns über einen längeren Zeitraum nicht sehen.
David Da kommt aber dann auch die Frage oder beziehungsweise ist von mir halt eben die, die Forderung, es wird vorher gefragt.
Sebastian Tendierst du dann eher zum Ja, weil das ja vielleicht gut für sie sein kann? Oder ist das so ein ...
David Das ist, wie meine Laune gerade ist.
Sebastian Okay. Wie gut gelaunt ist er denn? So in der Regel?
Maya Meistens ist er schon sehr kulant.
Sebastian Sehr kulant, okay. Also, es geht also gar nicht um dieses Abschaffen, sondern es geht einfach um dieses ...
David Das Kontrollieren.
Sebastian Kontrolle, ja?
David Zu wissen, ich habe die Macht darüber und das Wissen so, ich hab die Kontrolle darüber.
Maya Schönes Beispiel mit der Party. Wir waren auf einer ganz normalen Party gewesen, mit mehreren Freunden, einfach Techno feiern und ich war, meine Klappe war mal wieder zu groß und daraufhin hat er mich am Halsband, glaube ich, gepackt, wenn ich mich noch richtig erinnere, einfach gepackt und auf den Boden gedrückt.
David Also wenn du das im Bootshaus meinst, sie hat als wir uns kennengelernt haben, noch geraucht? Und sie hatte, und ich finde rauchen ... Un... ich sehe da keinen Sinn drin. Für mich gibt es keinen Sinn für Tabakkonsum, weil der Nikotinflash im Verhältnis zu dem Suchtpotenzial in keinem Verhältnis steht. Für mich. So, wenn jemand raucht, soll er rauchen. Aber ich bin da kein Freund von.
Sebastian Das heißt, du hast das abgeschafft bei ihr?
Maya Nein, das habe ich im Endeffekt, am Ende habe ich es selber abgeschafft.
David Also ich habe es ihr immer nahegelegt, aufzuhören, aber ich habe sie nicht dazu gezwungen. Also ich habe immer Wert darauf gelegt, dass sie selbst, von sich selbst aus Schritte nach vorne macht und immer selbstständig geht. Das war mir, also ich wollte sie nicht irgendwie entmündigen oder so. Und es war dann halt eben die Regel, wenn du rauchen möchtest, darfst du rauchen. Aber nur dann, wenn ich möchte, dass du rauchst. Also fragst du mich bitte vorher, ob du rauchen darfst. Und wir waren auf einer Party und sie hat, ich weiß gar nicht, ob du überhaupt gefragt hast, auf jeden Fall hat sie geraucht, ohne dass ich das Okay dazu gegeben habe.
Sebastian Hervorragende Einladung.
David Ganz genau.
Sebastian Für schlimme Dinge.
David Und dann hat sie auf einmal den Boden geküsst. Die Zigarette war natürlich vorher aus.
Sebastian Ja, da merkt man schon, da geht das so ein bisschen auch in Richtung Persönlichkeitsentwicklung dann rein. Zu gucken, was kann man machen, auch, was will man, was sich verändert, dann da auch so ein bisschen drauf eingeht, das kann ja, das kann helfen, so ein Machtgefüge in dem Moment, auch allein fragen zu müssen. Ist ja manchmal auch blöd, einfach fragen zu müssen, dann fragt man halt mal lieber gar nicht. Bin gespannt, wie weit wirkt sie denn auf dich? Also ja, du kannst bestimmen, aber BDSM geht ja auch immer in beide Richtungen. Also was für Impulse hat Maya dir mitgebracht, wo du vorher jetzt auch noch nicht drauf gekommen bist?
David Du meinst jetzt, ob es irgendwas ...
Sebastian Ideen, Praktiken oder Sachen, die plötzlich Spaß machen, die man vorher nicht so fand.
David Nichts. Also es ist, wir haben, klar, wir haben eine gemeinsame Entwicklung, aber, und natürlich gibt es auch Sachen, die wir zusammen irgendwo entdeckt haben, aber dann haben wir sie zusammen entdeckt. Also es war jetzt, gab jetzt nichts ... es gab jetzt nichts, was sie mir beigebracht hat.
Sebastian Nein, aber es kann ja sein, dass sie dann sagt: „Oh, das fände ich aber mal spannend“ und das ist ja dann auch vielleicht außerhalb deiner Erfahrung, ne [Dialekt]? Und da muss man ja auch als Top überlegen, lasse ich mich drauf ein? Kann das spannend sein? Und einfach ...
David Doch, doch, doch, doch, doch, dahingehend, also es gab schon so ein paar Sachen, wo sie gesagt hat, so hier mir ist immer der und der Gedanke gekommen oder so die und die Fantasie, hättest du Interesse daran, das mit mir umzusetzen? Das gab es schon. Jetzt muss ich echt überlegen, dass mir Beispiele einfallen.
Maya *lacht*
David Was?
Maya Ich auch. Es ist schon alles mittlerweile so vieles irgendwo selbstverständlich geworden über die ganze Zeit.
David Ja, es sind so viele Sachen, die halt eben für uns in unserem BDSM und in unserem Spielen, ich sag mal Alltag sind, dass wir jetzt im Nachhinein gar nicht mehr wissen, was war denn jetzt von vornherein vorhanden und was ist neu dazugekommen und von wem ist was neu dazugekommen.
Sebastian Alter, Alltag ist ein schöner Punkt, also ihr lebt ja nicht zusammen, da sind auch ein paar Kilometer dazwischen und ihr fahrt dieses Wochenende zusammen auf ein Festival, euer Wohnmobil steht vor der Tür. Kam das schon öfter vor, dass ihr mal auch wirklich so vier, fünf Tage am Stück zusammen verbracht habt?
Maya Nein, letztes Jahr zum ersten Mal haben wir zusammen einen Wochenendurlaub gemacht. Also wir haben schon zu dritt ein paar Tage miteinander verbracht auf dem Festival, aber letztes Jahr waren wir das erste Mal über ein verlängertes Wochenende er und ich unterwegs gewesen und das ist jetzt erst das zweite Mal. Und wir sind natürlich nicht, ich sag mal, unbewaffnet losgeritten *lacht*, sondern wenn wir dann wegfahren, dann wird auch natürlich Spielzeug mitgenommen.
Sebastian Na klar. Okay, da bin ich jetzt mal gespannt, weil das ist ja dann ein, man muss dann auch mal mehr als diese Spiel- und Lustsituation muss man ... ein paar Tage, ich finde mal, das ist immer mal so ein Modus, weil ihr habt natürlich den Vorteil, ihr könnt dadurch, dass ihr den kompletten Alltag nicht miteinander teilen müsst, glaube ich, fällt es gar nicht so schwer, immer im Spiel drin zu sein. Aber ich kann mir vorstellen, wenn man so das erste Mal dann zwei, drei, vier Tage am Stück dann verbringt, dann hat man ja diese ganzen Dinge dabei. Morgenmuffeligkeit beim einen, irgendwelche Sachen beim anderen und da muss man sich ja dann aufeinander auch einspielen. Also wird das Wochenende jetzt anstrengend, weil da irgendwas Besonderes auch gilt oder weil besonders viel ist oder wie plant ihr diese Zeit zu verbringen, weil ich habe immer das Gefühl, wenn man dann mal ein paar Tage endlich mal gemeinsam weg ist, dann will man immer sehr viel und dann packt man das nicht so voll und dann ist es anstrengend.
David Nein, also da bin ich da bin ich vom Typ her so, das ist das, wie ich sage, ich muss sie immer sehr viel bremsen. Sie wäre so, sie nimmt einen Sack und alles rein.
Sebastian *lacht*
Maya Man könnte ja alles gebrauchen.
David So, und ich räume dann den halben Sack wieder auf und sage, wenn der nur halb voll ist, dann brauchst du, ist der auch nur halb so schwer und das, was da drin ist, ist noch mehr als genug wie das, was wir brauchen.
Sebastian Okay, aber was habt ihr denn eingepackt fürs Wochenende?
David Das war jetzt sinnbildlich gesprochen.
Sebastian Nein, nein, nein, das ist eine gute Überleitung.
Maya Wir können dir den Sack gerne präsentieren.
Sebastian Ja bitte, ich bin neugierig.
David Das sind ja auch gleich, also ich bin ein ...
Sebastian Das sind dann jetzt die, der Sack der Woche, ja?
Maya Genau, genau so ungefähr. *lacht* Kannst dir gerne was ...
Sebastian Okay, ich breite das hier einfach mal aus.
Maya was Schönes aussuchen.
David Genau, genau.
Maya Da ist dann auch noch das Halsband fürs Wochenende drinne.
Sebastian Okay, also liebes Publikum, ich fange jetzt einfach mal an hier die Kiste ... Möchtest du selber aussuchen? Ja bitte. Ich fange mal an. Also erstmal, was ich hier habe ... Okay, das ist also erstmal eine Hülle. Ah, da steht schon was drauf. Ach, er hat doch ... ts, ts, ts, lieber Herr Artgerecht, seit wann hast du diese, diese Sleeves für die großen und schweren Sachen? Okay, ich hole hier mal, ahhh, haha,
David Da gibt‘s noch eine Story zu.
Sebastian Ich hol hier mal das Paddel raus. Und zwar, das ist so ein Zebra-Look-farbenes Paddel. Und zwar die Größe, also eigentlich ist es ein Schwert, nennt er die, ne [Dialekt]?
David Genau.
Sebastian Und ui, riesengroß, auf einer Seite gewobbelt, sage ich mal und auf der anderen Seite so leicht konkav geschwungen und schwer, was sind das, bestimmt ein Kilo ist das sicher und Länge, 90 Zentimeter, könnte sogar ein Meter schon sein. Was ein Teil, ich hau das jetzt hier nicht auf den Tisch dann springt nämlich das Glas, meine Herren, da braucht ihr aber Platz, also im Wohnmobil geht das nicht.
David Doch, aus dem ganz einfachen Grund, das ist einfach im wahrsten Sinne des Wortes überdimensioniert. Man braucht ganz, ganz, ganz wenig davon, um einen ganz großen Effekt zu haben.
Sebastian Da reicht schon die Schwerkraft.
David So ungefähr, ja.
Sebastian Man hebt es an, lässt es fallen und Popo sagt: au.
David Ich hatte vorher ein ähnliches, nur wenn überhaupt halb so dick und auch ein bisschen kürzer und das habe ich auf ihrem Popo kaputt gehauen.
Sebastian Schäm dich. *lacht* Nein, das ist ja eine Sache der Schlagtechnik, ob die Sachen kaputt gehen.
David Wir wissen nicht, wie wir das geschafft haben.
Sebastian Da war ein Riss drin oder so.
David Also er hat auch gesagt, das hat er in neun Jahren noch nicht erlebt.
Sebastian Ach, ihr seid das, von denen er erzählt hat. Okay, alles klar.
David und Maya *lachen*
Sebastian Okay.
David *lacht*
Sebastian Also ich mache davon natürlich noch ein Bild. Das mache ich jetzt nur nicht, weil ich hier einfach nur einen viel zu vollen Tisch habe mit so viel Sonne, dass die Kamera nichts mehr aufnimmt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie das hier brät. Ich nehme mal das nächste. Noch was von ihm. Oh, ein bisschen anders. Okay. Ah, und zwar ein dünner, ich würde es jetzt Stöckchen mit Sporn nennen. Der ist auch nicht ganz spitz, aber schon so ein bisschen spitz. Man kann piksen.
Maya Ja, der ist halt, wenn ich mich nicht bewegen will zum Tanzen, dann werde ich von hinten angestochen. *lacht*
Sebastian Ah, alles klar. Auch so 80 Zentimeter, also auch relativ lang. Das ist so dieses, das ist dieses sehr kompakte Holz. Da verbiegt sich auch im Grunde nichts. Zumindest nicht wirklich.
Maya Auch extra die dickere Variante.
Sebastian Das Geräusch ist auch eher so ein Pog und nicht Peng. Also das ist eher stumpf. Du kannst heute noch sitzen, Maya? Morgen wird das noch gehen?
Maya Mit Sicherheit.
Sebastian Mit Sicherheit. Okay, ist sie da so hart im Nehmen oder ist das eher so ...?
David Man könnte sagen gut im Training. Also ihren Popo blau zu bekommen ist … eine schwere Herausforderung. In dem Sinne, dass hinterher von dem Menschen noch was übrig ist. *lacht*
Sebastian Ja, ich glaube, das ist auch so ein Effekt. Also der Körper scheint sich über die Jahre anzupassen. Da kann man, am Anfang macht man, da ist sofort alles rot und blau. Und dann später fängt das dann an, dass man sehr, sehr viel tun muss. Und ich habe da immer so die Befürchtung, auch kaputt machen muss, bis man mal endlich was sieht über mehr als einen Tag.
David Ich hab mich mal mit ...
Maya Ich finde das auch immer sehr traurig. Oder nachdem ich dann irgendwann festgestellt habe, man sieht nichts mehr, da stellt sich dann irgendwo so ein, ja, ist auch irgendwo über sich selber enttäuscht, weil du denkst, warum passiert da nichts mehr? Du hast dich so darüber gefreut, dass du immer die Flecken hast und plötzlich kriegst du keine mehr und ich glaube, das ist, was viele dann beschäftigt oder was, dass das dann irgendwann wirklich einfach nachlässt, je öfter man das eben macht.
Sebastian Ja, also das scheint wirklich ein Effekt zu sein, dass der Körper da unfassbar anpassungsfähig ist. Ich kann, also ja, es ist, ne, auf der einen Seite ist dann halt auch für dich David ein bisschen mehr mit Arbeit verbunden. Und das sieht dann immer von außen, ich weiß nicht, sieht das dann immer so brutal aus und dann passiert da immer nichts oder sieht es eher brutal aus, wenn andere zusehen und dann sind da ganz schnell schlimme Spuren zu sehen. Ich finde das sehr schwer einzuschätzen.
Maya Also wir haben häufiger Leute gehabt, die schon uns beim Spielen zugesehen haben. Sowohl, wenn wir gekämpft haben, als auch, wenn er mich nur geschlagen hat. Wobei das Kämpfen die Leute eher mehr abschreckt, wie wir da miteinander umgehen. Aber diese Szenerie mit dem Hauen fanden die meisten eigentlich als sehr schön mit anzusehen.
David Ich habe mich mit einer Hautärztin mal unterhalten, die auch aus BDSM lebt. Und die sagte, also eigentlich ist Schlagen das beste Anti-Aging-Mittel, was es gibt. Das Blöde ist nur, dass man sich halt eben in den Bereichen, wo man oft Falten hat, selten hinschlagen kann. Bei dem Schlagen platzen nämlich instabile Hautschichten, reißen. Und diese wachsen wieder zusammen und vernarben und die Narben sind deutlich stabiler wie das Hautgewebe vorher. Und dadurch wird die Haut straffer.
Sebastian Okay, aber es sind halt Narben, die will man ja eigentlich nicht, ne [Dialekt]? Nein, also unter der Haut.
David Das ist ja unter der Haut. Also das ist, ein blauer Fleck ist ja im Grunde genommen eine innere Verletzung mit Einblutung. So, und wenn man halt eben viel haut, irgendwann hat man im Grunde genommen alles instabile Gewebe zerstört und durch stabiles, straffes Gewebe ersetzt. Deswegen kriegt man schlechter blaue Flecken. Weil man müsste dann halt eben immer, man müsste im Grunde genommen dann immer weiter gehen in der Intensität des Impacts.
Sebastian Und ich glaube, dann kommt irgendwann der Punkt, da macht man einfach so viel Haut kaputt, um dann doch diesen Effekt zu kriegen, dass so weit kann man dann gar nicht mehr gehen.
David Und es würde wahrscheinlich auch irreparabel.
Sebastian Liebes Publikum, wenn jetzt hier hautkundige Menschen im Publikum sitzen, also zum Beispiel Hautärzte oder -ärztinnen oder ich weiß nicht, Unfallmediziner oder ich weiß nicht was und ihr könnt das erklären. Und vielleicht auch ein paar Tipps geben, wie man die Spuren lange erhalten kann. Also, dass es lange funktioniert, man weiß es ja nicht. Bitte mal melden. Ich nehme auch eine kleine Audiobotschaft und die spiele ich dann gerne mal in der Folge ein. Ein bisschen Expertise so aus der Sicht würde mich mal interessieren, weil man hat natürlich schon immer Angst, dass man eben genau Dinge auf Dauer kaputt macht und hinterher hat der Popo dann irgendwie eine Einbuchtung, die nicht mehr weggeht. Das will man ja auch nicht, aber das passiert irgendwie nicht, ne [Dialekt]?
Maya Jetzt muss ich wieder an die Sams-Geschichte denken von gestern.
Sebastian Okay, Sams habe ich eben schon mal gehört. Was hat es denn mit dem Sams auf sich?
David *sucht nach Worten* Ich hab mit dem Beißen, wie gesagt, ich beiße sehr gerne so und da kann man hingehen und unterschiedlich fest beißen und unterschiedlich große, intensive blaue Flecken machen. *lacht* Naja, wenn ich sie so mit blauen Flecken übersät habe, die verschwinden ja so an dem einen Tag verschwindet der blaue Fleck, am nächsten Tag der blaue Fleck, wie beim Sams. *lacht*
Sebastian Achso. *lacht* Okay, hm, das ist aber gemein. Ich greife nochmal in die Tasche rein.
Maya Ja, vor allem, wenn ich auf dem Festival relativ kurz bekleidet bin.
David Das ist der Autoreifen.
Sebastian Okay, das ist der Autoreifen. Ich habe jetzt hier eine Peitsche in der Hand aus, ich beschreibe es ganz kurz, das sind Lederschnüre, nein, nicht Leder, so Gummischnüre und sehr schön flexibel mit Knoten, eins, zwei, drei, vier, fünf Knoten am Ende. Und die Schnüre sind so, was sind das, na 4 mm würde ich sagen und 40 cm lang würde ich mal schätzen. Und das kann ich mal auf dem Tisch ausprobieren. *helles leises Schlaggeräusch* Okay, klingt jetzt nicht so toll, aber das Ding ist doch biestig.
David und Maya Ja. *lachen*
Sebastian Okay.
Maya *lacht*
David Ich habe einen Gummifetisch. Oder, ah, ich weiß nicht, ob ich so weit gehen würde. Also ich trage auch gerne Latex und ich kann da auch eine Erregung durch empfinden und so weiter. Und deswegen habe ich, irgendwie habe ich ein Fable für Gummi.
Sebastian Ja und da hast du Gummi.
Maya Ja, da ist noch mehr Gummi.
Sebastian Okay, ich greife noch, weil die Tüte ist wirklich groß und schwer. Und deshalb greife ich einfach nochmal rein.
David Das ist interessant.
Sebastian Was nehmen wir denn hier noch? Was hab ich hier?
Maya Das ist das Party-Halsband.
Sebastian Das Party-Halsband, ah. O nein.
Maya Das sieht man jetzt im Dunkeln, nein, hier im Hellen ...
Sebastian Doch, ich sehe es, ich sehe es. O Gott. Okay, liebes Publikum, das ist neu. So was hatte ich noch nicht. Das ist tatsächlich ein echtes Hundehalsband, ne [Dialekt]?
David und Maya Ja.
Sebastian Und es hat so einen Schnappverschluss. Ich kann ihn nochmal schnappen lassen, aber sehr schön. *Schnappverschluss-Geräusch* Und zur besseren Auffindbarkeit, er hat einen LED-Stripe drin und den kann man leuchten und blinken lassen. Oh, das ist ja toll. Jetzt gerade grün. Die Farbe kann man wechseln?
David und Maya Nein.
Sebastian Okay, also nur in grün?
Maya Ich hatte noch eins in rosa, das ist aber leider irgendwie beim Batterienwechseln kaputt gegangen. Aber es ist halt immer gut zum Auffinden dann im Dunkeln.
Sebastian Okay, aber das ist ja spannend. Das blinkt dann fleißig vor sich hin und das trägst du gern?
Maya Joa.
Sebastian Oder ist das eher so peinlich, mein Gott, jetzt gucken alle, ich blinke.
Maya Nee, es ist eigentlich ganz witzig. Manchmal haben wir, wenn wir dann so Aftermovies sehen von den Partys, auf denen wir waren und dann siehst du so im Dunkeln so ein grünes Leuchten und sagst, ah, guck, da stehe ich.
David, Maya, Sebastian *lachen*
Maya Das ist eigentlich ganz witzig.
Sebastian Geht das so ein bisschen? Also da ja Primal würde ich eher sagen, nicht Petplay oder gibt es das bei euch?
Maya Nein, nein. Also wir machen zwar auch, wenn wir, ich sag mal, so an diesem Balgen sind oder dass wir wirklich diesen sehr körperbetonten, also dass wir dann aufhören, ich sag mal, mit Worten vielleicht zu kommunizieren.
David Also eher knurren, fauchen.
Maya Das schon.
Sebastian Ich ziehe einfach, und ihr redet ruhig weiter, ich ziehe einfach hier immer wieder Dinge aus. Jetzt habe ich zum Beispiel noch eine Peitsche, also Peitschen und ja, also Hauen ist schon irgendwie euer Ding. Jetzt haben wir hier 30 cm, jetzt haben wir dünne Gummiriemen.
Maya *lacht* Stundenlang.
Sebastian Sind die selbst gemacht?
David Nein.
Sebastian Die letzte? Okay.
Maya Nein, die habe ich ihm alle geschenkt. Ich kann mich an ...
Sebastian Die hast du ihm geschenkt? Bist du irre?
David, Maya, Sebastian *lachen*
Maya ... jedes einzelne Teil, was ich ihm geschenkt habe, erinnern.
David Also nein, nicht alle Sachen daraus hat sie mir geschenkt.
Maya Nein, aber viele.
Sebastian Ouch. Ich lege das mal weg. Ja, das ist auch biestig. Aber da merke ich schon, das sind jetzt die beiden Peitschen, die beißen. Also die sind wirklich so heller, schneller, heftiger Schmerz auf der Haut.
Maya Ja.
Sebastian Und die beiden, ich nenne sie jetzt mal Paddel, also das Schwert und der Stock, die sind dann eher so für die Haut drunter. Also da kann man schon unterscheiden. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Maya Ja, also Schmerz ist bei mir immer sehr stimmungsabhängig. Also es gibt Tage, wo ich sehr spitzen Schmerz gerne bevorzuge oder dann eher mehr stumpfen. Und das ist immer das, was zum guten Schluss kommt.
Sebastian So, ich hab, was habe ich denn jetzt in der Hand? Liebes Publikum, ihr müsst die Bilder angucken. Ich werde gucken, dass ich sie alle schön habe. Was haben wir denn hier? Also das sind Gummi, das sind locker zwei Zentimeter dick, zehn Zentimeter breit. Und ganz ehrlich, das ist einfach nur noch so ein ... Ich hau mal auf den Tisch. *lautes helles Schlaggeräusch* So, das habt ihr jetzt gehört und das war jetzt eigentlich nur Eigengewicht. Also ich hab das, mein Gott, das ist ja, ja, was hast du gerade gesagt? Autoreifen?
David LKW-Reifen.
Sebastian LKW-Reifen. Ja, das sieht genau so aus.
Maya Ist es auch.
David Das hinterlässt auch exakt den Abdruck.
Sebastian Achso, man haut mit der Seite, ja natürlich.
David Ja, man kann mit beiden Seiten hauen, ne [Dialekt]? Ne, das ist die Schlimmere, weil durch die Rille kann die Luft entweichen.
Sebastian Mhm, dadurch schlägt man schneller, ne [Dialekt]?
David Und, ne, ne, bei dem hier mit der Seite würde sich ein Luftpolster bilden, welches dämpft.
Sebastian Mhm, die glatte Seite.
David Genau, und hierdurch kann die Luft entweichen und dadurch hat man kein Luftpolster.
Sebastian Okay, also so was hatte ich noch nicht in der Hand. Ich stelle mir gerade vor, wenn man damit haut. Ich meine, es ist im Film ja unrealistisch, dieses auf Leute wird geschossen und dann fliegen sie zwei Meter zurück. Aber hiermit?
David *lacht*
Sebastian Ganz ehrlich, Maya, du bist ja jetzt auch jetzt ... Ja, ich glaube, damit machst du, wenn er ordentlich haut, einen ordentlichen Satz. Kann man da stillstehen?
Maya Nein, das ist, das geht einmal so komplett durch. Also wenn er so auf einen ungewärmten Hintern ordentlich damit ausholt, dann ist das wirklich dann bleibt für einen Moment einem die Luft weg.
Sebastian Das glaube ich sofort. Das ist auch wirklich und das ist auch fürs Finale, das ist dann egal wie gut aufgewärmt der Hintern ist, das Ding hinterlässt im Hirn direkt Chaos.
David Fahrspuren.
David und Maya *lachen*
Sebastian Ja, Fahrspuren. Meine Herren. So was habe ich auch noch nicht gesehen. Auch der Griff, der ist natürlich jetzt extrem breit, weil das muss man ja auch irgendwie ...
Maya ... stabilisieren.
Sebastian Ja, also definitiv, das ist mal was Neues. Und, ui. Ja, wenn man das jetzt so ein bisschen verbiegt jetzt hier, dann sieht man auch, ja, das ist tatsächlich Reifen. Mein Gott, wo kriegt man denn so was her, um Himmels Willen? Es gibt Leute, die so was verkaufen, ja?
Maya Ja, das ist auf der Messe. Die haben da regelmäßig auf Messen Stände. Die machen aus vielen, ich sag mal, alten Sachen.
David Auch aus alten Ledergürteln und Mensch, wie heißen die denn nochmal?
Sebastian Ja, aber der Reifen sieht doch noch eigentlich neu aus, das Profil ist ja noch nicht gefahren.
David Ja, das ist neu. Also bei LKWs geht man nicht hin und tauscht direkt den ganzen Reifen, sondern man dreht das alte Profil im Grunde genommen ab und vulkanisiert nur das hier.
Sebastian Das neue Profil drauf.
David Also das hier ist das komplette Teil, das ist auch jetzt nicht dünner gemacht oder so, sondern das ist exakt das, was dann drum gelegt wird und neu aufvulkanisiert wird.
Sebastian Okay, verstehe, mhm.
David Nur halt eben dreimal so breit.
Sebastian Jaja, das ist schon ordentlich. Also liebes Publikum, egal was ihr denkt, also Maya ist ja irgendwie nur am Grinsen, also ich würde dir jetzt eine gewisse Erregung unterstellen, wenn du allein die Sachen schon siehst, aber ich würde unterstellen, ich tue das natürlich nicht.
Maya Ich weiß ja schon, wofür wir das alles haben. *lacht* Wir haben auch extra eine Kleinigkeit dabei, die wir nur dann auf d.., die wir dann auch mit auf die Tanzfläche nehmen können, die dann ein bisschen unauffälliger ist.
Sebastian Ich habe jetzt die Seilpeitsche in der Hand. Oh, die ist aber auch schön. Also Metallgriff und da steht natürlich auch ein Markenname dran. O Gott, nicht, dass ihr mich jetzt haut, dafür, dass ich sage, so ein bisschen Gardinenkordel.
David Ich habe keine Ahnung.
Sebastian Okay, also, das sind jetzt auch wieder so 50 cm und ja, ich überleg nur, welches Teil davon im Wohnmobil funktioniert. Also das letzte mit dem LKW-Reifen definitiv. Aber ganz ehrlich, da könnt ihr auch einfach vor die Tür gehen, dann geht das.
Maya *lacht* Ja, mitten auf dem Parkplatz.
David *lacht*
Maya Ja, aber das ist natürlich auch, also schön die Enden sind hier schön abge..., es gibt dafür einen Fachbegriff, also so kleine Knoten am Ende und das ist aber auch so ... gar nicht so schwer
Sebastian Das würde ich jetzt sagen, das kann man auch mal bei den Brüsten benutzen.
Maya Ja, Brüste ist schwierig immer, weil ich ja da auch gepierct bin. Also da habe ich mir extra Playpiercings machen lassen, wofür wir extra so Stäbe haben, die etwas länger sind und eine Spirale, wo man dann die Brust drinnen aufdrehen kann.
David Also nicht die Brust verdrehen, sondern ...
Sebastian Die Brustwarze kann man so ein bisschen dann drehen.
Maya Ja, langziehen. Und dann zieht man die ganze Brust in diese Spirale rein, so.
Sebastian Okay. Und müssen die anders gestochen werden, wenn man das machen will? Weil gerade bei Brustwarzenpiercen ist die Frage, was geht.
David Die sind ein bisschen tiefer gestochen.
Sebastian Mhm. Okay, die kommen auf seine Anweisungen her, die Piercings?
Maya Nein, das war freiwillig.
Sebastian *lacht* Ach, der Rest nicht, sehr schön.
Maya Also alle Versch..., Aufwertungen, die ich an meinem Körper habe machen lassen, also sowohl das Zungenpiercing als auch die Nippelpiercings waren freie Entscheidungen von mir. Also er hat klar irgendwo so ein bisschen gesagt, dass ihm das gefallen würde und dass mir das sicherlich gut stehen würde. Aber es hat mich dann halt trotzdem irgendwann, habe ich ihn halt irgendwann damit trotzdem überrascht.
Sebastian Ich greife noch mal in die Tasche. So viel ist gar nicht mehr drin. Jetzt habe ich die großen Sachen rausgekommen. Ich nehme mal das nächste. *Glöckchengeräusch*
Maya Das ist dann, damit ich ein bisschen leiser bin.
Sebastian Jetzt sind wir doch beim Petplay so ein bisschen angekommen.
Maya *lacht*
Sebastian Hat es gerade geklingelt? Nein, das war noch in der Tasche. Okay, ich habe hier eine, ich würde sagen eine Trense aus Silikon. Sehr flexibel.
Maya Das ist der Beißknochen. Damit ich nicht so laut bin auf dem Parkplatz.
Sebastian Ja, aber ganz ehrlich, da ist der Mund auf, da macht man doch noch mehr Krach. Also auch hier ist ein Knebel, aber ich glaube, das ist auch so weich, das Material, da kann man auch gut drauf beißen.
Maya Die normalen Gagballs sind mit dem Piercing schwierig und ich bin ja an sich sehr klein und mein Mund ist dann auch etwas kleiner und dann habe ich immer ein bisschen Schwierigkeiten, mit so einem normalen Gagball ist das besser.
Sebastian Okay, ja, das sind so zwei Zentimeter hat der Steg hier vom Durchmesser her. Das kommt, da kommt aber eher so ein gurgelndes Geräusch?
Maya Mehr sabbern, also mehr beißen und zusammenreißen.
Sebastian Wie ist denn das, so sabbern, wenn dein Körper jetzt quasi anfängt Dinge zu machen, die du jetzt nicht unbedingt kontrollieren kannst? Ist das eher erniedrigend oder ist das so ein, ach komm, es sei ein Problem, er muss putzen?
Maya Es ist immer stimmungsabhängig. Das ist wirklich bei mir absolut alles stimmungsabhängig, ob mir das in dem Moment unangenehm ist oder ob ich das wirklich in dem Moment geil finde.
Sebastian Okay.
Maya Das ist genauso wie mit dem Spucken oder ich sag mal die Thematik mit dem Körpergeruch oder was. Es gibt ja auch die Momente, dass er mich nach unten drückt und dann mir seinen Penis oder seine Eier ins Gesicht drückt und dann dass ich dann daran riechen soll und solche Geschichten.
Sebastian Ja. Wie ist das? In dem Moment, wo es okay ist, ist es halt okay und macht vielleicht spitz. In dem Moment, wo es nicht okay ist, ist es vielleicht dann genau das, was wiederum die Sache spannend macht oder ist das dann eher was, wo du sagst, komm, jetzt, das fällt dir schwer?
Maya Ja, wenn es mir unangenehm ist, dann fällt mir das auch schwer. Dann habe ich auch wirklich ein Gefühl von Erniedrigung, was natürlich mich ja auch irgendwo anre..., erregt, die Erniedrigung an sich. Aber es fällt mir ja trotzdem schwer in dem Moment, das dann über mich zu ertragen.
Sebastian Wird danach dann daraus Lust oder ist das dann so, o Gott, gut, dass ich das überstanden habe, hoffentlich macht er‘s nicht so oft?
Maya Nein, also da wird dann schon im Nachhinein ... Aus allem, was sozusagen in den Topf geworfen wird, wird dann am Ende dann immer eigentlich Lust.
Sebastian Lag er auch schon mal daneben? Gibt es Sachen, die sich einfach als nicht gut rausgestellt haben? Ich meine, man probiert ja viel aus und es kann ja nicht alles ein Treffer sein und damit muss man ja auch irgendwie umgehen.
Maya Eigentlich prinzipiell nicht, also prinzipiell daneben mit Neigung und so was lag er bisher noch nicht und das ist ja, beim Spielen sind wir uns so unglaublich ähnlich und so unglaublich symbiotisch, was uns beim Spielen gefällt, von der Art zu spielen und wie wir spielen. Das ist wirklich eine, schon eine starke Symbiose, kann man sagen, dass das halt, wie gesagt, mit dem Nonverbalen auch so gut funktioniert und es gab vielleicht mal Momente oder was, wo es dann echt, keine Ahnung, wo es dann einfach mal für mich zu viel war, wo ich mich dann selbst überschätzt habe und es war dann einfach für mich zu viel, aber die Handlung an sich gab es eigentlich bisher noch nichts, wo ich sagen würde, das war jetzt überhaupt nichts für mich oder da hatte ich jetzt gar keinen Spaß dran gehabt.
David Doch.
Maya Was?
David Ohrfeigen. Ohrfeigen ist Exit. Also wir haben ganz, ganz schnell hat sich herauskristallisiert, dass Ohrfeigen wirklich was ist, was überhaupt nicht geht und dann haben wir natürlich auch, dann haben wir die Ohrfeige wirklich als Notausgang genommen. Halt eben auch gerade in Bezug auf halt eben das Primal Play oder Rough Bodyplay, wenn ich zum ... es ist ja dann, also man gerät da wirklich in so einen animalischen Rausch rein und sie hat, also gerade zu Beginn, sie kannte einfach nicht ihre Grenzen, sie wusste nicht, wo Ende ist. Und wenn ich auch gesagt habe, oder ihr auch signalisieren wollte, fahr mal ein bisschen runter oder so, das hat nicht funktioniert. Es gab nur eine Richtung und die ging nach oben. Und wir brauchten irgendwas, wo wirklich, wo sie zu 100 % rausgerissen wird, wirklich als Notausgang.
Sebastian Okay, da hätte ich ja jetzt ein Safeword dafür definiert. Also das wäre jetzt so meine erste Idee, dass auch da, dass ihr da was habt.
David Also am Anfang hatten wir auch ein Safeword, aber sie war überhaupt nicht in der Lage, sie war noch nicht mal mehr in der Lage zu sprechen. Sie konnte knurren und sie konnte fauchen, aber sie war nicht mehr in der Lage, Worte zu bilden. Oder dass sie von mir irgendwie, sie war auch nicht mehr in der Lage, meine Körpersprache zu deuten. Oder selbst wenn ich dann jetzt ein Safeword genannt hätte, hätte sie das auch nicht verstanden.
Sebastian Okay, ja, da muss man natürlich gucken, ob man einen anderen Reiz setzt. Aber wenn er dir jetzt dabei eine Ohrfeige gibt, ist das so ein Schock für dich, der dich da rausbringt?
Maya Ja, definitiv.
Sebastian Also ist eher zu vermeiden, ja?
Maya Ja, Ohrfeigen sind aufgrund einer schlechten Erfahrung aus der Kindheit für mich ein sehr, sehr negativer Faktor und immer etwas, was mich sofort aus allem Möglichen rausreißt.
Sebastian Ja gut, aber da gibt es ja so Trigger, ne [Dialekt]? Und das ist natürlich so ein Punkt, Safeword will man so selten, will man einfach nicht benutzen, nur wenn es nötig ist und das ist natürlich dann auch so ein, ja, muss man immer abwägen, aber wenn es der Konsens ist, dass ihr sagt, das ist die Exit-Strategie, wenn die funktioniert.
David Ich knall ihr ja, ich baller ihr ja da nicht wahnsinnig eins, es hat dann, es war dann sogar, gegen Ende hat es sogar dann schon, oder was heißt gegen Ende? Also nach einer Zeit hat es auch schon einfach nur gereicht, wenn ich einfach nur die Hand bei ihr auf die Wange gelegt habe. Dass das schon gereicht hat, dass ich sie noch nicht mal mehr so wirklich komplett rausreißen musste, sondern einfach nur dadurch, dass ich meine Hand auf ihre Wange gelegt habe, dass ich so, oh, ich muss ein bisschen langsamer machen.
Sebastian Ja, ich glaube, wenn man da so voll drin ist und da ist man ja auch, ich sag mal, konzentriert bei der Sache, ne [Dialekt]. Ich ringe ihn da nieder. *lacht* Ja, das kann ich mir schon vorstellen, dass man dann einfach nichts mehr merkt, ne [Dialekt].
Maya Ja, es ist ja auch gefährlich, wenn man sich dann völlig unkontrolliert irgendwann bewegt und man kann sich sehr schnell verletzen, man kann sein Gegenüber irgendwo verletzen, weil der einen ja nicht so hart anpacken will oder sonst irgendwas, wenn das halt irgendwo in eine völlig falsche Richtung negiert.
David Ich kann sie, wenn ich sie festhalte, so dass sie sich nicht mehr bewegen kann und sie aber unbedingt aus dieser Position raus will und dann in diesem Rausch drin ist, dann denkt sie auch nicht mehr groß darüber nach, was mache ich jetzt gerade für Bewegung. Wenn ich mich jetzt links rumdrehe, kann der mir den Arm auskugeln oder so. Das ist ein Gedanke, der ist nicht existent bei ihr. Und ich will überhaupt nicht diese Situation oder ich versuche diese Situation überhaupt zu vermeiden.
Sebastian Lernt man das in den Kursen, wie man da an der Stelle Verletzungen vermeidet?
David Ja, Großteil der Kurse geht wirklich darum, dass dir nicht gezeigt wird, was du machst, sondern es wird dir gezeigt, wie du es nicht machst.
Sebastian Auch das zeigen sie, sehr schön. Mein Gehirn würde sich die falschen Sachen merken.
David *lacht* Ja gut, es ist aber dann auf der anderen Seite, es ist dann natürlich so, okay, wenn du gezeigt bekommst, was du nicht machst, dann weißt du, alles andere geht.
Sebastian Ah, okay. Gibt es da irgendwas, was, wo man echt auf gar keinen Fall, was man wirklich lassen sollte? Könnt ihr da irgendwas sagen?
David Ganz viel. Also es ist definitiv davon abzuraten, Rough-Bodyplay ohne Fachkenntnisse zu machen, einfach drauf los. Also wirklich, da kann ich einfach nur von abraten, weil das Verletzungsrisiko, also hinzugehen und das sieht auf einer Party ganz cool aus, wenn wir, wir kommen nebeneinander, egal jetzt auch zu Hause im Spielzimmer oder so, wir kommen in den Raum rein und das sieht dann vielleicht ganz cool aus oder total brutal aus, wenn ich sie dann, sie steht neben mir und ich packe sie und zack, liegt sie auf dem Boden, ich packe sie in den Haaren und schmeiße sie jetzt einen halben Meter oder einen Meter von mir weg, gehe auf sie zu und drehe sie dann drei Meter vor mir her. Das sieht im ersten Moment wahnsinnig spektakulär, brutal und keine Ahnung was aus. Das funktioniert aber nur, wenn man weiß wie, das ist Technik und das ist nicht nur, dass ich diese Technik wissen muss, sondern sie muss wissen, sie muss mitspielen, deswegen, es ist wie Wrestling, also sie kann dann nicht einen Stein machen, wenn ich sie vor mir her trete, dann habe ich der sämtliche Rippen gebrochen.
Sebastian Oh, da müsst ihr euch ganz schön aufeinander verlassen dann auch, dass das geht.
David Es ist die ersten zwei, drei Minuten Schauspiel und dann ist es Realität.
Sebastian Okay. Aber man hält sich noch an die Regeln? Also man weiß, was man lässt und das lässt man dann auch.
David Das hat man verinnerlicht. Also das muss man wirklich verinnerlichen. Weil bewusst abrufen ... kannst du das in diesem ganzen Gemenge nicht mehr. Es muss intuitiv geworden sein. Also es ist auch wirklich, dass wir auch hingehen und regelmäßig Übungen miteinander machen, Griffe üben, zum Beispiel Abrollen üben, sowohl ich wie auch sie.
Maya Oder einfach nur, dass man auf die Bewegung des anderen reagiert. Also wie man das halt so vom Kampfsport kennt, der eine schlägt und der andere versucht abzuwehren und solche Dinge.
David Alles sehr langsam, also auch ganz am Anfang unser Spielen, da hatte sie auch eine Zeit lang doch relativ große Probleme mit, sich, dass das Ganze wirklich langsam abläuft.
Sebastian Nicht dieses Tempo, was ich jetzt im Film sehen würde, sondern es ist, ja, ich glaube man muss sich auch darauf einstellen, was passiert jetzt als nächstes und dann muss ich im Zweifel auch richtig fallen können.
David Genau. Also das war, da hatte ich selbst am Anfang aber auch wirklich die meisten Schwierigkeiten mit, man gerät ganz, ganz schnell in eine Art Panik. Nicht Panik im Sinne, o Gott, was passiert hier gerade, sondern aus, ich sag mal, aus einem kontrollierten Boxen wird auf einmal ein ...
Sebastian Du hast jetzt ganz schnelle Bewegungen gemacht, wie in so Trickfilmen quasi.
David Genau.
Sebastian Also ganz schnell und tatatatatat, ja. Aber das soll es nicht werden.
David Das darf es gar nicht werden, weil das ist unkontrolliert. Weil ich weiß ja gar nicht mehr, was ich gerade mache. Wenn ich hingehe und so schnell kann sie überhaupt nicht gucken. Wenn ich voll ausholen würde mit der Faust und auch ... Die Faust ist ja ein paar km/h dann auf einmal schnell. Das ist ja nur noch ein Blitz, den man dann an sich vorbeirauschen sieht. Da kann ja kein Mensch mehr drauf reagieren.
Sebastian Aber sie muss drauf reagieren. Das finde ich spannend, dass ihr da wirklich so eine ... Ja, eine Choreografie, ist so ein bisschen wie Bondage, dass man halt guckt, dass beide mitmachen.
David Genau.
Sebastian Also wenn du jetzt jemanden hättest, der keine Ahnung von hat, also wäre das möglich?
David Nein. Nein.
Sebastian Okay.
David Also man kann gewisse Sachen zeigen, vormachen und auch sein Gegenüber mit einbinden, aber ich sag mal jetzt wirklich so ein, man kann auch auf dem Boden so ein bisschen rangeln. Und aufgrund dadurch, dass ich natürlich jetzt auch körperlich etwas besser, kann ich halt eben einen Teil ihrer Defizite einfach aufgrund meiner Kraft kompensieren, indem ich einfach, sie hat nicht die Kraft, mich fest zu schlagen, das kommt mir dann zugute, dass sie vielleicht jetzt nicht die Möglichkeit hat, wenn sie mir auf den Brustkorb haut, mich auszuknocken oder so, weil ihr einfach die Muskulatur dazu fehlt. Wehtun tut es trotzdem. Aber es wäre gut, wenn sie zumindest mal weiß, dass sie mir nicht auf den Solarplexus haut.
Sebastian Ich sehe schon ihren Blick so dieses, na warte, ich trainiere und irgendwann kommt der Tag, wo du in Schwierigkeiten gerätst. *lacht*
David *lacht* Ja, in dem Moment wird dann die Technik wieder wichtiger. Und wenn man jetzt natürlich dann das Ganze rumdreht und man sagt, okay, sagen wir mal, so eine kleine, schmächtige Frau möchte gerne den Bären niederringen, dann ist die Frau natürlich darauf angewiesen, dass sie weiß wie.
Sebastian Ja, ich greife noch mal in die Kiste rein, weil da ist so viel drin. Hach, jetzt habe ich eine niedliche Peitsche rausgeholt. Was ist das denn?
Maya Hehe, niedlich.
Sebastian Ja, okay, von wegen niedlich.
David Und ich muss mal sortieren.
Maya Gehört mit zu den ...
Sebastian Ihr seid aber auch gemein, habt mir hier so eine ganze Kiste da vorgesetzt. Oder eine Tasche.
Maya Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass ihr auch die ganze Kiste auspackst.
Sebastian Ja, warum denn nicht? Also ganz ehrlich. Das ist ja das Handwerkszeug, ne [Dialekt]?
David Genau, genau.
Sebastian So, was haben wir? Jetzt haben wir hier wieder eine Gummipeitsche.
David Genau, das sind so drei Schlaufen.
Sebastian Genau, Schlaufen kommen da raus. Das habe ich jetzt auch selten gehabt. Die sind auch noch unterschiedlich lang. Und oh ja, ich haue mal wieder auf der Hand. Oh, und da brauchen wir fast gar nichts machen. Das beißt schon. Die ist aber auch eine schöne Idee. Spannend. Ja, die bleibt dann hier. *David und Maya lachen* Nein, bleibt die natürlich nicht, aber auch wieder ganz einfach und, sag mal, diese ganzen Sachen, die ich hier habe, mit was davon kann man voll durchziehen?
David Das kommt drauf an, in welcher Verfassung sich dein Gegenüber befindet.
Sebastian Ja, aber wann kannst du auch mal sagen, das kann ich jetzt nehmen, damit richte ich jetzt keinen zu großen Schaden, auch wenn ich mal nicht aufpasse. Die Seilpeitsche vielleicht?
David Nein, alles. Also es ist, es spielen ja noch weitere Faktoren dabei. Also auch ein Großteil der Sachen ist zum Beispiel nicht dafür gemacht, das zu verwenden, wenn der Gegenüber irgendwo nicht einen festen Untergrund hat. Also, wie erkläre ich das jetzt? Zum Beispiel die meisten Sachen davon würde ich nicht benutzen, wenn ich sie unter der Decke aufgehangen habe. Also nicht im Sinne von, dass wir ein Hängebondage machen, sondern ...
Sebastian Du meinst die Arme in der Luft.
David Genau, die Arme in der Luft, sondern das sind alles eher Sachen, wenn sie auf einen Bock fixiert ist oder flach auf dem Boden oder auf dem Bett liegt. Halt eben, wo der ganze Körper oder ein Großteil des Körpers eine Auflagefläche hat.
Sebastian Also wenn die Energie quasi irgendwo hin abgeleitet wird.
David Genau.
Sebastian Jetzt muss ich dann doch mal ganz explizit fragen. Maya, also Masochistin, also dieser Schmerz, wird der in Erregung wirklich direkt umgemünzt? Reicht das vielleicht schon für den Orgasmus?
Maya Schlagen ist für mich teilweise wirklich wie Sex. Also es ist, irgendwann an einem Punkt ist das wirklich, dass jeder Schlag für mich anfühlt wie eine Penetration.
Sebastian Und dann auch mit Orgasmus und allem Pipapo.
Maya Ja. Und Überschwemmung auf dem Boden und *lacht*
Sebastian Ja, das ist natürlich gemeint für dich, David. Da bist du am Hauen und Machen und sie hat Spaß dabei. Also da ist ja das Einschätzen auch relativ schwierig. Also aufhören, weil ist zu viel, kommt eher nicht vor.
David Doch. Sie überschätzt sich selbst oder hat den Hang dazu. Und es gibt ja, also ich weiß schon, welchen Schmerz sie wann wie favorisiert und wann nicht. Also es gibt auch Strafe, Strafe.
Sebastian Oh, das ist schön, das Thema hab ich auf meinem Spickzettel stehen, der wegen Überhitzung aber gerade gestorben ist. Der hat gesagt, mir ist zu warm. *lacht* Also Strafe kommt ja jetzt wirklich ganz direkt aus dem D/s-Gefüge. Was ist Strafe und wozu ist sie gut?
David Jetzt fällt mir gerade noch was ein. Sie knabbert an den Fingernägeln.
Sebastian Zeig mal her.
Maya Im Moment sind sie schön.
David Und das ist auch so eine Sache, wo ich gesagt habe, nein, gibt es nicht mehr. Das kannst du sein lassen. Lass es bitte sein. Ab und zu kommt es vor, wo sie es doch tut und dann kriegt sie zum Beispiel, jetzt nicht damit, aber so mit so einem kleinen Stöckchen, dann kommen die Finger auf den Tisch und dann haue ich mit dem Lineal oder Stöckchen auf die Finger.
Sebastian Okay, das geht ja jetzt in Richtung Persönlichkeitseingriff. Also ist das hilfreich? Also ist BDSM an der Stelle ein Werkzeug, um etwas zu erreichen, was man gerne möchte?
David Also das ist jetzt, sie sagt ja selber, dass sie das eigentlich gerne sein lassen möchte und sie eine gewisse Motivation dazu braucht.
Sebastian Okay und was macht Strafe zur Strafe, außer dass ihr sagt, das ist jetzt Strafe?
Maya Es ist unangenehm. Es ist einfach unangenehm. Es ist wirklich, ich kann ja auch, wenn ich so, vieles gibt, was ich mag an Schmerz und den auch viel umsetzen kann in Erregung, gibt es trotzdem immer noch Schmerz, der einfach nur weh tut, der einfach nur unangenehm ist. Und in dem Moment ist es Strafe.
David Ich glaube, das ist so ein psychischer Faktor. Ich glaube, mit allen Sachen, die da liegen, kann ich sie bestrafen, wenn sie weiß, dass das, was jetzt gerade kommt, eine Strafe ist.
Sebastian Also der Kopf, der münzt dann einfach entsprechend um.
David Genau. Und dann ist sie auch sehr weit davon entfernt, in irgendeiner Art und Weise Lust zu empfinden.
Sebastian Ja, so ein Mist, ne [Dialekt]? So im Zweifel einfach nicht zuhören, wenn er vorher was sagt.
David *lacht*
Sebastian Ich greife noch mal rein. So viel ist da nicht, ach doch, da sind noch ein paar Sachen drin. Ja gut, ich greife noch mal rein. *Dedededede.* Okay, jetzt wird, jetzt wird ... hm ...
Maya Oh, da gibt es auch eine schöne Anekdote zu. *lacht*
Sebastian Das ist, das ist Metall, Alu. Ein Alu-Paddle mit Löchern. Und zwar ein Stück Alu. Mein Gott. Also wirklich, mit Hauen habt ihr es wirklich.
Maya *lacht*
Sebastian Das ist ... Wahnsinn. Auch da, ich höre jetzt auf, die Sachen zu beschreiben, liebes Publikum, schaut in die Shownotes, da gibt es einen Haufen Bilder dazu. Mein Gott, die Hälfte der Kapitelmarken heißt Ding der Woche.
David und Maya *lachen*
Sebastian Ich hätte es doch am Anfang begrenzen sollen. Die Löcher sind spannend, die sind so fast ein Euro groß. Und davon sind es 2, 4, 6, 8, 9 Löcher da drauf und das ganze Teil, ach ja, das ist aber schön, weil das ist alles abgerundet hier. Das ist gar nicht so einfach. Also gepulvert vermute ich mal und schwarz. Die Anekdote bitte.
Maya *lacht*
David Wir waren auf einer Messe gekauft und das war, wir wollten eigentlich schon gehen und irgendwie anscheinend haben wir den Stand die ganze Zeit übersehen. Und der hatte so ganz viele interessante so Metallsachen und Metall ist halt eben berufsbedingt so mein Ding. Und wir sind so vorbei, ich habe das aus dem Augenwinkel so, ah, Moment, ich muss da mal gerade noch hin. Und dann genommen, geguckt und dann kam der Verkäufer an und der mir ein bisschen was dazu erklärt. Und auch so die Löcher, die Funktion davon und so weiter. Ich muss das ausprobieren.
Maya Also Röckchen gelüftet.
David So und gut ausgeholt. Einmal da so schön aus dem Hand... ah, war schon ein bisschen mehr, also mehr aus der Schulter wie aus dem Handgelenk so da drauf. Und dann macht er da so plopp, plopp, plopp. Und dann ploppten so die Rundungen auf ihrem Hintern auf und ich drehe mich rum und gucke den Verkäufer und der Verkäufer ist gerade bleich.
Sebastian Ja, und gekauft.
David Und gekauft.
Sebastian Ich beschleunige das jetzt mal ein bisschen.
David Genau, eins noch.
Sebastian Was haben wir denn hier? Jetzt habe ich gerade die Packung aus der Tasche gezogen, aber das Teil fehlt.
David Genau, das ist im Grunde genau dasselbe, nur aus Holz.
Sebastian Das gleiche nochmal aus Holz, okay. Ich lege das wieder hier rein. Das ist ja jetzt fast schon Werbung für so ein Geschäft, das wir alle hier kennen. Was steht da drauf? Master, ach, und ein Herzchen. Hast du ihm ein geschenkt?
Maya Ja, das hab ich ihm geschenkt.
Sebastian Kannst nicht anders.
David Dann nochmal Gummi.
Sebastian Dann nochmal Gummi. Der Tisch ist bald voll. Liebes Publikum, das ist ... Oh, das mache ich mal auf einer Party, dass ich dann hier Spielzeugtascheninspektion mache.
David Und das hier, also ...
Maya Das ist fürs Wochenende jetzt.
Sebastian Und jetzt fürs Wochenende. Ein Schlüsselanhänger mit zwei Lederstreifen. Aber da drin klingelt doch die ganze Zeit irgendwas. Ich höre doch das Glöckchen. Ich will das Glöckchen sehen.
David Das ist kein Glöckchen.
Sebastian Was ist denn das Glöckchen? Also was ist es nicht? Aber es klingelt wie ein Glöckchen.
David Das sind zwei Cookringe. Die sind uninteressant.
Sebastian Aber die sind da drin, okay.
Maya An dem Kleinen, das ist so was, das kann man auch mit bequem auf die normale Technoparty mitnehmen. Er hat immer so ein Karabiner an der Hose, wo ein Handtuch dran hängt und da kann man das auch schön dran hängen. Und dann kann man so, auch heimlich so nebenbei beim Tanzen im Dunkeln so mal ein bisschen ...
Sebastian Ah, okay. Das kriegt man auch am Türsteher vorbei, ne [Dialekt]?
Maya Genau. *lacht*
Sebastian Also ich lasse das jetzt hier alles auf dem Tisch liegen. Ich werde noch ein ordentliches Bild dann gleich machen. Boah, Wahnsinn. Da fehlen aber jetzt ein paar Sachen. Ich habe keine Seile gesehen, keine Manschetten.
Maya Ja, Seile hatten wir erst auch drüber nachgedacht, die habe ich aber leider vergessen. Wir hatten schon überlegt, mit einem Harnes abends auf die Party zu gehen, so einen kleinen Seilharnes, aber im Nachhinein haben wir gedacht, bei dem Wetter ist es sowieso besser ohne. Das ist dann unangenehm mit den Seilen.
David Man muss ja auch dazu sagen, es sind ja jetzt, ich sag mal, die Wohnmobil-freundlichsten Sachen dabei, weil die 1,50 Meter Lederpeitsche brauche ich nicht im Wohnmobil benutzen.
Sebastian Ja, aber ich hätte jetzt auch so an andere Kategorien gedacht. Also ja, wie gesagt, irgendwelche Manschetten und Fixiermöglichkeiten oder Handschellen, so was und Strom. Also sind das alles Sachen?
David Ohhh.
Sebastian Okay, bei Strom werden die Augen von beiden größer.
David *lacht*
Maya Nein, ich mag das nicht. *lacht*
Sebastian Ja, das habe ich ja jetzt gelernt, das hat nicht unbedingt Einfluss darauf, ob das gemacht wird.
Maya *lacht*
David Ja, also Manschetten sind zu Hause, aber auch wieder Silikonmanschetten, auch wieder Kunststoff. Ja, Strom ist auch eine sehr, sehr schöne Sache.
Sebastian Eher so stimulierender Strom oder eher so böser Strom?
David Och, das darf auch ruhig mal ein bisschen zucken, ne [Dialekt]?
Sebastian Ich frag mal dich, Maya, zuerst. Was für Sachen findest du noch spannend? Wo sagst du, o ja, das möchte ich in diesem Leben nochmal ausprobieren? Vielleicht nicht mit ihm, aber was könnte spannend sein. Auch so Szenarien, ich sag mal so der 24/7-Urlaub mit strengem Protokoll, à la Abend der O zum Beispiel oder ...?
Maya Nein, eine Thematik gibt es, die wir gerne irgendwann mal ausprobieren würden wäre, aber dafür muss ich wie gesagt eben noch ein bisschen fitter werden, ist wie eine Art Treibjagd. Also wirklich, ich werde irgendwo hingestellt im Wald, ein paar Herren losgelassen wie auf so ein Stück Fleisch und ich muss zusehen, dass ich mich zum einen vor denen davonlaufe und zum anderen mich halt auch ihrer sexuellen Avancen wehren kann.
Sebastian Okay, mit dem Ziel, dass du verlierst wieder, ja?
Maya Im Endeffekt ja.
David und Maya *lachen*
Sebastian Okay, aber das scheint ja wirklich so einen Kick auszulösen, dieses, nee, ich will nicht, ich flüchte, ich wehre mich. Ja, aber wo kommt dieser Wechsel im Kopf her, dieses jetzt höre ich auf mich zu wehren und jetzt lasse ich zu?
Maya Das hat eine ganze Weile gedauert. Dieses Fallenlassen, ab jetzt ist dieser Moment, wo du nur noch Opfer bist und das auch genießen kannst, das hat eine Weile gedauert, bis ich mich darauf einlassen konnte. Also ich war vorher immer noch, dass ich immer irgendwie bis zum letzten Meter noch kämpfen musste und dann am Ende keinen Spaß mehr dran hatte, weil ich dann einfach viel zu erschöpft war für alles, was danach kam. Und mittlerweile ist das wirklich so, dass ich das dann auch genießen kann, ich sag mal dann am Ende dieses Rape-Play oder wie auch immer, dieses Dominiertwerden dann am Ende auch genießen zu können.
David Wir haben bei uns zu Hause, die obere Etage kann man so einmal im Kreis laufen,
Sebastian *lacht*
David und wir sind auch schon wirklich hingegangen und ich hab die durch die Bude gejagt.
Sebastian Und sie ist flink und schnell, ne [Dialekt]?
David Ja. Ja gut, man muss natürlich schon aufpassen, da kommen auf einmal auch schon mal Türen einem entgegen geflogen oder so.
Sebastian Ah, okay.
David Oder Türe zugehalten. Das gehört auch irgendwo mit dazu.
Sebastian Also ich hab noch nicht einmal das Wort Brat gehört in dieser Folge, das heißt, das ist es auch irgendwie nicht, ne [Dialekt]?
David Also sie ist schon sehr bratty. Das schon.
Maya Etwas widerspenstig.
David Genau, widerspenstig.
Maya Kratzbürstig.
David Das stimmt. Widerspenstig, kratzbürstig. Das passt, ja.
Sebastian Okay. Aber das ist auch genau das, was du dann auch suchst und möchtest. Also stell dir vor, wann immer du auf sie triffst, dann kniet sie sich hin und ist ganz brav und immer artig.
David Nein, das wäre nichts für mich.
Sebastian Okay, also du brauchst diesen Widerstand.
David Ja. Ich möchte aber auch im gleichen Zug, dass mein Gegenüber weiß, wann er zu gehorchen hat.
Sebastian Ja, wie machst du das? Gibt es dafür ein Wort oder ein Schnips?
David Sie sieht es mir an, mittlerweile. Also am Anfang war es natürlich, es war nicht schon immer so, es ist natürlich über die letzten Jahre hat sich das natürlich so entwickelt. Sie musste mich ja, also man lernt sich ja immer besser kennen und ... Das hat natürlich, denke ich mal, auch einen Großteil dessen ausgemacht, dass man sich eben immer weiter kennenlernt und das ist auch so eine Sache, wo ich unheimlich stolz drauf bin, dieses, ich kann sie mit den Augen dirigieren und sie weiß, wann sie zu gehorchen hat und wann sie es nicht muss.
Sebastian Hm, ich finde das gerade schön, ich habe euch ja jetzt gerade in so einer, ist das gerade eine neutrale Stimmung, in der ihr beiden seid?
David Also ich sag mal, wir begegnen uns im Menschsein auf Augenhöhe.
Sebastian Okay, aber wie kommt die Einladung? Also du machst was und sie reagiert drauf oder umgekehrt? Also ist das diese Reaktion oder müsst ihr euch dafür verabreden?
David Nein, also wir haben schon, was weiß ich, auch bei Konversationen oder so, wie gesagt, da können wir schon auf Augenhöhe miteinander interagieren und kommunizieren. Das ist das, was ich meinte, sie weiß, wann sie zu gehorchen hat. Das beschreibt diese Aussage eigentlich ganz gut. Also sie weiß, wann sie sich explizit wirklich unterzuordnen hat.
Sebastian Fällt dir das manchmal schwer?
Maya Nein, also früher ist mir das durchaus schwer gefallen. Da gab es oft Momente, ich sag mal, wo ich auf heutiger Sicht drauf blicken würde und sagen würde, das war von mir übertrieben. Es gab Momente, wo ich mal festgemacht worden bin, auch wieder oben an der Decke mit den Händen. Und ich habe es geschafft, mich da frei, selber frei zu machen und in dem Moment danach ihn zu schlagen, während er mich schlägt.
Sebastian Okay, so, was ist das? Ist das in dem Moment eher lustig oder eher eine Katastrophe?
David Also, ich fand's reizvoll. Es gab eine Situation, da haben wir vor anderen Leuten gespielt und sie wurde, ihr wurden die Hände am Bett festgemacht und ich habe, also sie lag auf dem Bett, die Hände waren nur so oben am Bettgestell waren festgemacht. Und ich stand so halb mit dem Rücken so zu ihr und es kam gerade jemand zu mir, der irgendeine Frage bezüglich irgendwas bei uns im Haus oder so was hatte. Wo ist die Toilette, wo finde ich was zu trinken, irgendwie so was. Und ich ihr dann halt eben in dem Moment nicht so die volle Aufmerksamkeit geschenkt habe und sie hat dann wirklich, dass da keine bleibenden Schäden hinterher von übrig geblieben sind, ist eigentlich, können wir froh drüber sein, sie hat sich dann auf jeden Fall aus dieser Fesselung befreit und hatte ziemlich lange Fingernägel und hat sich dann über das ganze Bett geschmissen, nur um mir mit der einmal vollen Handfläche über den Rücken drüber zu kratzen. Die ganzen Leute drumherum haben an die Luft angehalten. Es war auf einmal Mucksmäuschenstill im Raum. Ich habe sie angeguckt und nur noch gegrinst, weil ich mich gefreut habe.
Maya Ja, darf ich weitermachen?
David Ja.
Maya Daraufhin packte er mich, schmiss mich zu Boden, drückte mich nach unten, zog mich so an den Haaren hinter sich her, ging zum Schrank, wo denn das Spielzeug drin ist, packte in den Schrank mit einem Blick, die anderen Leute im Raum hatten richtig Angst, der hatte wirklich so einen richtig psychotischen Blick so drauf. So ein Grinsen und Leuchten im Gesicht. Hielt mich da noch so fest, packte in den Schrank, zog mir das Ding erst mal volle Karache über den Hintern. *lacht* Und dann lag ich natürlich erst mal so ein bisschen fertig am Boden.
Sebastian Ja, aber du hattest einen kurzen Moment ein Triumph.
Maya Für einen kurzen Moment, ja. Die Frage ist dann immer im Nachhinein, ob das das wert war.
David *lacht*
Maya Aber das musste ich mehrmals lernen, ob es das wert war, bis ich dann zu dem Punkt heute gekommen bin. *lacht*
Sebastian Ja, okay, also damit so ganz sicher, kannst du dir deiner Sache nicht sein?
David Nein, das wäre auch nicht mein Ding.
Sebastian Ja, dann lass mich doch mal so langsam Richtung Schluss fragen, wie wäre es denn mal mit Switchen oder einfach mal die Seite wechseln und vielleicht auch mit anderen auszuprobieren. Ist das eine Option?
David Ja, ich habe das mit meiner Frau ausprobiert oder experimentiert. Und wie beschreibe ich das?
Maya Er nannte es entspannt.
David Ja, also es ist kein Schauspiel meinerseits, es ist kein Service meinerseits. Es ist irgendwo, es ist irgendwo zwischen, es ist irgendwo zwischen Schauspiel Schrägstrich Service und einem inneren Bedürfnis. Also irgendwo so dazwischen bewegt sich das, also ...
Sebastian Aber wäre das, wo du sagst, okay, das mag ich auch gelegentlich. Also könnte Maya dich dominieren oder ...?
David Nein. Also es ist auch, ich hab da mal ein bisschen so rum experimentiert.
Sebastian Weil sie es nicht kann oder weil es mit euch beiden nicht klappt?
Maya Ich hab da auch gar kein Interesse dran.
Sebastian Okay.
Maya Also es gibt Handlungen, die ich natürlich tue, die man als dominierend interpretieren könnte, die ich auf seine Anweisungen tue, aber dann tue ich das auf seine Anweisungen hin und um ihm was Gutes zu tun und nicht, weil ich mich dann ihm überlegen fühle oder irgendwas oder ein Machtgefühl über ihn habe, habe. Sondern ich tue das, weil
Sebastian So ein bisschen Service-Topping.
Maya Nicht ganz. So weit würde ich gar nicht gehen. Das ist eigentlich zu viel gesagt.
David Nein, es ist wirklich 100 % Service. Ich lasse mich zum Beispiel auch von ihr waschen oder duschen. Ich stehe jetzt auch auf Prostata-Massage. Das macht sie dann auch. Aber das ist dann halt eben, dass ich explizit sage, so, du machst das jetzt. Oder ich lege mich aufs Bett und sage, du massierst mich jetzt.
Sebastian Aber das ist ja, ganz ehrlich, das kannst du ja auch einfach mal genießen. Man muss ja auch für die ganze Arbeit mal die Belohnung kriegen.
David Genau.
Sebastian Mhm. Okay, ihr beiden. Ich habe noch hier stehen, o Gott, eigentlich habe ich noch zwei Sachen auf meinem wunderbaren Spickzettel. Aber Maya, du hast auch noch einen Spickzettel, hast du verraten. Frage ich doch erst bei dich. Haben wir noch was, was ich jetzt hier vielleicht nicht stehen habe? Ansonsten, ich habe ja noch, wie gesagt, zwei Sachen habe ich noch. Und wir können eh den ganzen Tag noch weiter quatschen, das werden wir auch tun. Aber irgendwann müssen wir hier aus der Sonne.
Maya Nö, eigentlich haben wir so ziemlich, glaube ich, alles dabei gehabt.
Sebastian Ja, wunderbar. Dann habe ich nämlich noch hier nicht alles, sondern ich habe Tunnelspiele hier noch stehen.
David O ja.
Maya O nein, Brennnesseln. *lachen*
Sebastian Okay, also damit wissen wir schon mal womit.
Maya *lacht* Ja, Brennnesseln ist so eine Thematik, das ist, ich will nicht kommen, aber ich kann nichts anderes als es tun. *lacht*
Sebastian Das hätte ich gerne etwas genauer erklärt. Ich hab Brennnesseln hinterm Haus. Die sind 2,50 Meter hoch, die Mistbiester.
David Damit kann man sogar schlagen, das ist toll.
Sebastian Ja, wenn ich die Dinger roden muss und die fallen mir auf den Arm, krieg ich immer die Krise. Aber erzählt mal.
David Also, oder Ingwer ist auch noch schön. Eiswürfel können auch sehr qualvoll sein.
Sebastian Ja, aber das ist doch schon ein eher so sanfteres Spiel. Oder ist das was, wo sie empfindlich drauf reagiert?
David Also, wenn du so ein ... 10 mal 10 Zentimeter Eisklotz auf den Rücken gestellt bekommst, das dauert verdammt lang, bis der weg ist.
Sebastian Okay, sanftest Spiel von wegen, vergisst alles, was ich gesagt habe.
David *lacht*
Maya Vor allem mit der Brennnessel, wenn er den Handschuh anhat und er dann die Brennnessel einmal komplett über meinen Hintern mit Schwung durchzieht.
Sebastian Das ist im ersten Moment, ja gut, das ist vom Hauen natürlich heftig, kommt das sofort, das Gefühl, das Brennen und Jucken?
Maya Nein, das ist, das ist das Brennen aus der Hölle. Und ich kann in dem Moment, ist es wirklich so, ich habe einen Orgasmus gegen meinen Willen. Durch diesen Schmerz, die diese Brennnessel verursacht.
Sebastian Ist ja großartig.
David Ja.
Maya *lacht* Nein, ich finde das nicht schön.
David *lacht*
Sebastian Okay, aber da merkt man schon wieder, wie dein Körper das wirklich direkt umsetzt. Wobei, das ist dann auch keine Lust, sondern es ist so ein bisschen wie das Gegenstück zu, ich sag mal, Zwangsentsamung.
Maya Ja, das kann er ja auch so oder was, wenn es passt und ich in der entsprechenden Stimmung bin, kann er auch einfach sagen, komm und dann ...
Sebastian Okay, das ist ja einfach. Aber offenbar ist das auch dein Fluch.
Maya Ja, definitiv. Also es hat ja auch ein halbes Jahr gedauert, bis er meinen Orgasmus kontrollieren konnte.
Sebastian Ja, und da es alleine ja nicht so Spaß macht, das ist eine fiese Machtposition.
David *lacht*
Maya Ja, als er das konnte, war es schlimm.
Sebastian Es gibt so eine Sache, da habe ich immer wieder mal auch Feedback aus dem Publikum, weil das eine Rolle, eine Position ist, die fällt schwer oder die ist mit sehr viel Denken und Verhandlungen verbunden und ja, so ein bisschen ist die ja da. Also David verheiratet, okay. Und Maya, du hast gesagt, du hast noch ein paar F+, Leute, mit denen man irgendwie ein bisschen Spaß haben kann. Aber seid, fühlt ihr euch in einer Beziehung zueinander? Ist das eine Beziehung oder?
David Ja.
Sebastian Okay, also da ist auch kein Platz dafür, dass Maya sich mal fest an eine Person bindet zum Beispiel.
David Doch, doch. Also ich habe immer gesagt, ich stehe ihrem, weil also, sei es jetzt irgendwie Kinderwunsch oder überhaupt der Wunsch nach Hause zu kommen und zu wissen, da ist jemand, der sich auf mich freut. Es gibt Sachen, die kann ich ihr nicht leist... bieten. Und ich fände es von mir sehr unfair, ihr diese Sachen zu verwehren aus Egoismus.
Sebastian Ja, aber da Maya ist ja so die Frage, hast du das Bedürfnis nach alledem oder sagst du, das passt im Moment so für mich?
Maya Wir spielen ja jetzt seit fast vier Jahren. Ich habe mich am Anfang, wie gesagt, ich habe am Anfang ja gesagt, dass ich noch eine Beziehung hatte zu dem Zeitpunkt, als wir gestartet haben mit dem Spielen. Die ist ja leider gescheitert. Also jetzt nicht allein wegen dem Spielen, sondern da gab es noch andere Sachen. Und danach habe ich mich erstmal bewusst dafür entschieden, alleine zu bleiben und erstmal, ich sag mal, mich selbst zu finden, weil ich ja jetzt etwas entdeckt habe, was mich ganz neu definiert, wo ich nochmal eine starke Entwicklung erlebe und durchmache. Und dann auch diese Zeit eben für mich selber brauche, um das, ja, alles zu verarbeiten, zu verstehen, an mir selbst zu arbeiten, bevor ich mich überhaupt auf eine neue Person überhaupt einlassen kann. Meine Gefühle zu sortieren, mein Inneres selbst zu sortieren. Das war ja, ich litt ja auch vorher stark an Depressionen, die haben über den Laufe der Zeit stark nachgelassen, einfach weil ich zu mir selbst gefunden habe und dadurch mehr Selbstbewusstsein erlangt habe und damit auch besser mit meinen Depressionen im Endeffekt umgehen konnte. Und da war die ganze Zeit halt auch kein Platz für eine weitere Person gewesen. Aber mittlerweile bin ich halt auf so einem Stand, ja, ich könnte mich wieder auf eine Beziehung einlassen, nur jemanden finden, der dann bereit ist, das zu akzeptieren, dass ich noch diese andere Seite habe und dass ich diese Seite, das brauche, für mich selbst brauche, dass ich das immer brauchen werde, weil es einfach ein Teil von mir ist, da jetzt dann jemanden zu finden, der mich dann jetzt so nimmt, wie ich jetzt vollkommen bin, ist halt die Frage.
Sebastian Ja, okay. Also das ist dann schon mal klar. David muss dann mit im Boot bleiben. Das ist so die Voraussetzung, sage ich mal. Auf der anderen Seite, wenn die Person ja dann auch, also ich will dir das jetzt nicht einreden, um Gottes Willen, aber schon mal so ein bisschen diese Abwägung auch verstehen. Wenn da jetzt nochmal eine andere dominante Person käme, die kennt dich natürlich nicht. Also die kann das ja nicht vom Start weg, ich sag mal, genauso gut und treffsicher machen. Aber das ist überhaupt kein Gedanken wert im Moment für dich?
Maya Nee, das ist halt schwierig. Ich hätte keine Probleme damit, eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen, also ganz normal eine Beziehung auf Augenhöhe und wenn mein Partner selber thematisch interessiert wäre an BDSM und auch ... auch jemanden hätte zum Spielen, welche Richtung auch immer er präferieren würde, aber für mich wäre Spielen in der Beziehung, glaube ich, gar nichts. Also ich finde das eigentlich schon ganz gut, dass das etwas ist, was ich auch aus der Beziehung irgendwo aussourcen kann.
Sebastian Ja, ich glaube, das macht auch nochmal diesen dieses Dauerspiel im Grunde auch erst möglich für euch, dass ihr euch eben nicht rund um die Uhr seht, jeden Tag und immer. Auch dieses, dass man sich aufeinander freut, dass man Pläne schmiedet und dann eben auch mal gelegentlich so ein Highlight hat, wie, ja, wir fahren zum Festival und auf dem Weg bleiben wir nochmal kurz beim Stix stehen. Und ja, also finde ich total spannend, weil das ist alles sehr, ich sag mal, organisch. Also ihr schaut, was ist gut, was muss ich mit Sinn und Verstand machen, wo kann ich einfach schauen, was macht Spaß und einfach in den Tag reinleben, sage ich mal, und das einfach genießen. Jetzt ist so ein bisschen die Frage, ist immer eine blöde Frage, aber Zukunft, gibt es was, wo ihr sagt, da wollt ihr hin, da wollt ihr noch was verfeinern oder Ziele, die ihr euch gesetzt habt, auch kurzfristige, was weiß ich, am Ende des Wochenendes kann Maya erstmal eine Woche nicht mehr sitzen, ich weiß es ja nicht. Also die Sachen, die auf dem Tisch liegen, sehen verdammt danach aus.
David, Maya, Sebastian *lachen*
Sebastian Eher ein Monat würde ich sagen oder nie wieder.
David Ich bin froh, wenn es nur drei Tage sind, die sie nicht sitzen kann.
Sebastian Nein, also schaut ihr ein bisschen in die nähere Zukunft oder lasst ihr alles auf euch zukommen?
David Sowohl als auch. Also wir lassen sehr viel auf uns zukommen. Es ist natürlich, ich sag mal, auch gerade was das Rough-Bodyplay und so weiter angeht, stehen wir noch sehr weit am Anfang. Weil es ist jetzt auch nicht, dass wir, wie man ja auf dem Tisch sieht, ich sag mal, ist der Schwerpunkt von unserem Zusammenkommen liegt schon auf SM, so. Das ist aber eigentlich nicht unser Ziel, oder wie soll ich sagen, also wir wollen das Rough Bodyplay schon massiv ausweiten, dafür sind aber halt eben gewisse Faktoren notwendig, wie zum Beispiel Know-How, körperliche Fitness. So das Know-how, das ist ja natürlich erstmal einfacher zu erlangen, weil Seminare, Online-Seminare und so weiter, da kommt man doch sehr gut dran. Für eine körperliche Fitness, das dauert seine Zeit, bis man die aufgebaut hat. Vor allen Dingen, wenn sie zu Beginn in einem, nicht böse gemeint, sehr desolaten Zustand war.
Sebastian Ja gut, man muss sich halt dafür entscheiden. Also ganz ehrlich, liebes Publikum, seit sechs Wochen habe ich wieder angefangen zu laufen. Und Corona war nicht nett zu mir. Und diese dumme Runde, wo es erst mal einen verdammten Kilometer bergauf geht. Ah. Inzwischen geht es besser. Aber ich fühle mich immer noch nach diesen 20 Minütchen wie tot. Aber es wird. Also es ist ein schönes Gefühl zu sehen, dass man wieder mehr kann. Und das Tolle ist, es ist ja nicht zu spät, um damit anzufangen. Und ganz ehrlich, jetzt habt ihr ja auch noch einen sexuellen Benefit aus der ganzen Nummer. Das ist natürlich eine unglaublich schöne Triebfeder zu sagen, ich mach da jetzt was und dann kann ich hinterher Dinge machen und Maya, du sagst mir bitte Bescheid, wenn du ihn dann besiegt hast und er um Gnade gewinselt hat.
David *lacht*
Sebastian Vielleicht kommt der Tag oder sollte der niemals kommen?
David Doch, also es ist schon so, ich habe keinen, es ist ja, wie soll man das beschreiben, also es gibt auch in dieser Handlung selbst, gibt es ja keinen strikten Weg. Ja, das ist so Slalom-Laufen. Und ich habe kein Problem damit, wenn sie mich besiegt, dann besiegt sie mich. Also es gab auch schon Situationen, wo ich abgeklatscht habe. Kann sie abklatschen?
Sebastian Ja, natürlich. Okay, ja, keine Ahnung.
David Also das muss ja schon dazugehören. Also das ist ja, das ist schon, ein bisschen Sicherheit muss ja schon vorhanden sein. Also es ist dann auch, dass wir, manchmal ist es, dann besteht unser Spielen 20 Minuten daraus, dass wir jeweils drei bis fünf Minuten miteinander kämpfen und dann ist abklatschen, weil ich sag mal, wir sind dann irgendwo in der Sackgasse, dass ich sie oder sie mich so festgesetzt hat, dass ich nicht aus dieser, also ich kann nichts machen. So, sie kann umgekehrt, aber auch nicht, wenn sie in irgendeiner Art und Weise irgendwo nachlässt, bin ich hier wieder raus.
Sebastian Okay, also da muss man den Sieg dann zementieren und das macht man mit dem Abklatschen.
David Zum Beispiel, genau.
Sebastian Okay. Ich finde das spannend, weil das hat nochmal so ganz viel, ja das Animalische einfach. Wenn das dann noch so ein bisschen in Lust übergeht und ihr auch diese Ebene findet, trotz 24/7, trotz D/s-Anteilen und so, dass ihr dann aber auch diesen ... diesen Platz habt, um quasi die Rangfolge auszukämpfen und dann damit auch was zu machen später wieder. Finde ich sehr, sehr schön. Ist ein, ja, eigentlich viel zu selten seltenes Thema hier im Podcast und also für den Eindruck bedanke ich mich ganz herzlich.
David Wir haben zu danken, dass wir hier sein dürfen.
Sebastian Ja, ich habe noch eine letzte Notiz auf meinem Spickzettel. Ich halte euch mal das Ding hin. Was steht da?
David *lachen* Gebraten.
Sebastian Ja, und genau das sind wir jetzt. Auch die Sonne ist jetzt unter die Markise gekrochen und unter den Sonnenschirm und ihr haltet hier beide ganz tapfer durch. Ich muss mir das mit diesen Sommer-Sonne-Aufnahmen nochmal überlegen, wie ich das mache. Vielleicht kann ich mal vom Podcastkonto irgendeinen dicken Vorhang irgendwie mal beschaffen, der hier irgendwie herkommt, weil eigentlich braucht man den nie, es sei denn, man sitzt hier und es ist wirklich, ich werde morgen Sonnenbrand am Arm haben, also die Sonne hat sich angeschlichen. Aber ganz ehrlich, mit euch beiden konnte ich das gut aushalten. Das ging einfach ohne Probleme und ja, die Sonne mag da sein, aber einfach total schön, mit euch beiden hier zu sitzen. Wir werden gleich gucken, dass wir noch was zu futtern finden. Und dann lade ich euch dann für die Nacht hier auch in den kalten Keller ein, damit ihr ein bisschen abkühlen könnt. Ich kann nur sagen, ganz herzlichen Dank, dass ihr hier vorbeigeschaut habt, dass ihr ganz, ganz viel erzählt habt, dass ihr auch gerade hier mal neue Themen reingebracht habt. Finde ich unglaublich spannend. Und jetzt muss ich dem Podcastsubbie erklären, warum kämpfen, ja, worum man das erst mal lernen muss. Und ach ja, da muss ich mal schauen. Ich glaube, den Gedanken, mich da niederzuringeln, den findet sie vielleicht auch manchmal gar nicht so schlecht. Ich werde sie mal fragen.
David *lacht*
Sebastian Und euch beiden wünsche ich einfach ein ganz tolles Wochenende und ja, ganz viel Impact und dass ihr das einfach genießen könnt.
David und Maya Danke.
Sebastian Ja, dann macht's gut. Bis dann. Tschüss.
David und Maya Tschüss. *Podcast-Outro*