Silvi Rope - Fliegen im Seil

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Sebastian Hallo und herzlich willkommen zur BDSM, die Kunst der Unvernunft, Folge 63 mit mir, Sebastian Stix. Und ja, ich bin endlich mal wieder auf Reisen gewesen, denn im November konnte man das noch gut machen, deshalb war ich im Zug, bin nach Köln gefahren, denn dort wohnt Sylvie Rope. Rope ist auch schon das passende Stichwort, wozu ins Dojo gehen, wenn man sich zu Hause eins im Wohnzimmer einrichten kann. Wir sprechen also unter den wunderbar geschmiedeten Deckenhaken über das Gefesseltwerden, das Hängen und auch über fiese und unangenehme, schmerzhafte Positionen und wie man das eigentlich auch genießen kann. Wir sprechen außerdem über den Reiz von Erniedrigung und über NS. Ja, und dann auch noch über dieses Reger-Personal, das einfach immer macht, was es will. Denn Philipp war mit im Raum als eigentlich stiller Zuhörer. Aber hin und wieder hat er dann doch mal was sagen müssen. Ich glaube, mit ihm muss ich auch mal eine Folge aufnehmen. und ich habe auch gelernt, lieber nochmal ein Mikrofon extra mitnehmen. Falls da noch jemand ist, dann entkommt der mir in Zukunft nicht mehr. So und jetzt lehnt euch einfach zurück oder seid vielleicht die nächsten anderthalb Stunden ein bisschen herum bei Folge 63 mit Silvi Rope. Bis zum nächsten Mal. Ich bin in den Zug gestiegen und er ist auch noch pünktlich. In Köln bin ich angekommen, bei Silvi, hallo.
Silvi Hallo.
Sebastian Ja, wir haben vorher schon über einem Jahr mal ein kleines Vorgespräch geführt. Dann kam so eine klitzekleine Pandemie dazwischen und bevor sie wiederkommt, haben wir dann beschlossen, wir müssen das jetzt machen. Und es gibt hier eine kleine Premiere heute. Also ich sitze in deinem Wohnzimmer, hier ist auch ein kleines Dojo aufgebaut. Und da sitzt dann auch das Inventar, das ist Philipp, dem sage ich jetzt mal hallo. Der hört heute aber nur zu. Ich habe ihm aber gesagt, wenn er zwei, dreimal was sagt, dann kriegt er auch ein Mikrofon. Kannst du das bestätigen?
Silvi Ja, das ist richtig. Wunderbar.
Sebastian Und ich habe ein Gin Tonic bekommen, das ist so schön am Mittag. Also mir geht es schon mal super.
Silvi Das freut mich total, ja. Schön, dass du da bist.
Sebastian Eine tolle Gastgeberin und jetzt will ich alles wissen.
Silvi Das ist viel.
Sebastian Wo fangen wir denn an? Ich habe eine Notiz, wie alt du bist. Jetzt ist die Frage, das kann nicht mehr gültig sein.
Silvi Ich bin 32 Jahre alt, ja.
Sebastian Okay, dann stimmt das, was ich hier stehe. Ich habe einfach mal plus eins gerechnet, aber dann passt das sehr gut. Und hier steht, du bist Zapp und irgendwie hast du mit Seilen zu tun und Bread ist wohl auch ein bisschen dabei und dann reden wir noch über Suspension und Erniedrigung und Körperflüssigkeiten und ein bisschen Poly und ich glaube, ich habe jetzt einen kompletten Themenüberblick hingekriegt. Wo fangen wir denn an?
Silvi Vielleicht bei Seilen.
Sebastian Seile ist gut, denn wir haben ja hier, vielleicht erkläre ich es mal fürs Publikum, nein, vielleicht magst du es fürs Publikum erklären, weil ich kenne das eh schon von den ganzen Bildern bei Instagram, die du ständig postest. Was ist hier vor uns?
Silvi Ja, vor uns sind erstmal Kekse.
Sebastian Das stimmt. Verdammt lecker.
Silvi Ja, ansonsten haben wir hier ein paar Tatami-Matten im Wohnzimmer und natürlich auch einen Bambus. Und ja, wir haben fünf Suspension-Points insgesamt und ja, eine kleine Auswahl an verschiedenen Seilen.
Sebastian Ja, also erstmal diese Hängepunkte da oben, so nenne ich sie jetzt mal. Ich habe schon gefragt, wo kriegt man die her, weil die sehen ziemlich cool aus, aber die wurden wohl extra angefertigt.
Silvi Ja, genau. Ein Bekannter hat die anfertigen lassen und dann auch installiert, ja.
Sebastian Ich muss mal gucken, vielleicht darf ich ein Bild davon machen, weil da wird man echt neidisch, wenn man die Baumarktware hat zu Hause. Also das scheint dir wirklich wichtig zu sein, wenn die Hängepunkte angefertigt werden.
Silvi Ja, das war auch das Erste, was hier quasi installiert wurde in der Wohnung.
Sebastian Noch vor der Küche?
Silvi Die war schon drin, die habe ich von den Vormietern übernommen, aber ansonsten hätte das passieren können, ja. Okay.
Sebastian Wer fesselt denn? Du fesselst.
Silvi Ich fessel nicht, nein. Also ich habe das auch schon probiert, aber ich habe dann festgestellt, dass die andere Seite, also gefesselt werden dann doch eher meins ist. Also Philipp fesselt primär.
Sebastian Ja und ich bin ja auf dich aufmerksam geworden, das muss ich ein bisschen erzählen, vielleicht dürfen wir auch den Profilnamen auch sagen. Du postest recht regelmäßig bei Instagram Bilder von dir in der Luft.
Silvi Ja, genau. Also ja, mein Instagram-Name ist sylvie-robe. Ja, genau. Und ja, ich weiß nicht, ich hatte, glaube ich, oder wir hatten so überlegt, als wir angefangen haben, so, dass wir auch ein paar Bilder machen, um so ein bisschen das Ganze zu dokumentieren. Und dann hatte ich die Idee, vielleicht auch so einen Instagram-Account zu machen. Und ja, damit habe ich, glaube ich, irgendwie vor zwei Jahren ungefähr angefangen. Und ja, das ist im Prinzip so eine Dokumentation auch der Entwicklung und das ist total spannend auch irgendwie für mich zu sehen, so was wir vor zwei Jahren gemacht haben und was wir jetzt auch machen und ja, da hat sich schon einiges verändert, würde ich sagen, ja.
Sebastian Ja, also liebes Publikum, Wenn ihr jetzt Zeit habt, dann ruft während ihr das hier hört einfach diesen Account auf und lasst diese Bilder auf euch wirken. Weil ich fand einfach so, die waren jetzt nicht so perfekt herbeigephotoshoppt. Sondern das ist so, man sieht einfach dieses Boah. Man sieht Gefühle, man sieht das Gesicht und Gestik und Mimik ganz viel. Und das hat das eben von anderen unterschieden. Und deshalb bin ich auf dich aufmerksam geworden. Jetzt haben wir ganz vielen Sachen vorgegriffen. Und jetzt ärgern wir einfach mal alle. Also wir spulen jetzt total zurück zu, wie bist du denn zu BDSM gekommen?
Silvi Ja, das ist eine total schwierige Frage im Prinzip. Also wie bin ich dazu gekommen? Also dass ich das mag, habe ich im Prinzip auch schon relativ früh gemerkt, so wie viele ja auch. Ich glaube, so die erste Erinnerung, die ich so habe, war tatsächlich, als ich in der Grundschule, da waren wir mal bei der Polizei. Und da durften wir uns tatsächlich auch mal in so einer Gefängniszelle einsperren lassen. Ja, und dann war ich irgendwie, ja, ich war halt relativ jung, irgendwie acht Jahre und dann war ich in dieser Zelle und fand das auf einmal so total toll, dieses Gefühl eingesperrt zu sein und hab das aber überhaupt nicht verstanden damals, ist ja klar, ne? Und dann gab es halt noch so ein paar andere Ereignisse dann auch in der Jugend oder auch so Sachen, die man gesehen hat, irgendwie auch dieser Klassiker, man hat irgendwelche Cartoons gesehen und manchmal ist da ja jemand böse und hält vielleicht auch jemanden oder fesselt jemanden und so weiter und das fand ich irgendwie immer total spannend und ja, ich konnte das nicht einordnen, aber dann, ja, als ich irgendwie so dann erwachsen geworden bin, Dann habe ich halt irgendwie gemerkt, dass das etwas ist, was ja wahrscheinlich BDSM ist. Aber ich hatte auch diese Klischees von BDSM irgendwie im Kopf. Also keine Ahnung, dass da jemand ist, der Leder trägt und so eine Peitsche hat. Und das hat mich irgendwie überhaupt nicht angesprochen. Und ja, irgendwie bin ich dann erst mal ein bisschen abgekommen und so richtig damit angefangen. Und es mir auch eingestanden habe ich im Prinzip erst so, als ich 21 war, so ungefähr.
Sebastian Okay, 21, also gut zehn Jahre hast du jetzt auf dem Buckel in deiner Karriere. Das heißt davor hast du aber auch nicht intuitiv irgendwas ausprobiert mit Partnern?
Silvi Ähm, ja, also ich hatte davor natürlich auch Partnerschaften, genau. Man hat halt vielleicht auch mal irgendwie so ein bisschen, ja, ans Bett fesseln oder solche Sachen, die man halt irgendwie mal ausprobiert halt, wenn man jung ist. Das ist ja ganz normal. Aber das war jetzt nicht wirklich, würde ich jetzt nicht als BDSM bezeichnen und das war auch nicht so benannt dann in der Beziehung. Und das habe ich jetzt eben so ein bisschen angedeutet, dieses BDSM. Ich hatte halt viele Fantasien in der Richtung, das auf jeden Fall. Aber ich habe das nicht zugelassen, weil ich so wie viele halt auch gedacht habe, ich bin die Einzige, die das hat. Und es gibt niemanden, der so etwas überhaupt mit mir machen würde. Also total naiv, wenn ich jetzt darüber nachdenke. Aber mir war einfach nicht bewusst, dass das etwas ist, was okay ist, was normal ist. Und deswegen habe ich das ja auch so ein bisschen unterdrückt erst mal.
Sebastian Ja, das ist ja auch wirklich immer dieser spannende Punkt. Man hat seine eigenen Gedanken und Fantasien. Diese Erleuchtung, es gibt noch andere. Ja, so vor zehn Jahren, eigentlich war da schon das Internet voll von Bondage-Seuch und Shades of Grey hat sich auch langsam angedeutet am Horizont. Kannst du dich noch erinnern, was so dein Erleuchtungsmoment war, wo du gemerkt hast, ich bin nicht alleine?
Silvi Also das Internet war es glaube ich tatsächlich nicht so richtig. Bei mir war es glaube ich eher so, dass ich dann einen Freund hatte, der auch tatsächlich so ein Bondage-Workshop angeboten hatte und der halt auch so ein bisschen, ja mit dem ich halt auch so ein bisschen was in der Richtung gemacht habe, so mit Spanking und sowas und genau, der hat halt privat so ein Bondage-Workshop angeboten. Aber vor zehn Jahren, da waren die Workshops auch noch ganz anders und es gab halt auch noch nicht so viele Angebote und es war auch noch nicht so professionell, würde ich jetzt mal sagen, wie das heute vielleicht ist. Es war halt... Ja, sehr privat und man hat halt irgendwie so Hocktails gemacht. Das war vor zehn Jahren so modern.
Sebastian Moment, also du hast mit ihm da schon ein bisschen was gemacht, so Spanking und so, aber es war noch nie, war das dann schon BDSM? Also mir geht es um dieses, ich bin BDSMerin. Ich gehöre auch zu diesen Leuten. Gab es das?
Silvi Ja, ich glaube, das war erst später. Also das haben wir halt gemacht so, auch mit dem Spanking und so weiter. Aber es war jetzt nicht so, dass man sich da vorher verständigt hat so über das, was okay ist und was nicht okay ist. Also dieses Konsens herstellen und so weiter, das haben wir tatsächlich einfach nicht gemacht. Jetzt im Nachhinein weiß ich natürlich, dass man das hätte machen sollen. Genau, ist dann halt nicht passiert. Und dieser Workshop, das war auch tatsächlich so das erste Mal, wo ich in so einer Hängebondage war, also so eine Suspension auch gemacht hatte. Aber der Kontakt zu diesem Mann ist dann auch relativ schnell irgendwie wieder abgebrochen. und dann ja, habe ich erstmal halt irgendwie ganz viele andere Sachen in meinem Leben gemacht und bin davon so ein bisschen weggekommen. Also so dieser Moment, wo ich dann gesagt habe, ich gehöre halt wirklich zur Szene, das ist erst, ja, weiß nicht, ich glaube so, vielleicht war ich da so 25, 26, da bin ich halt in die Szene so eingestiegen und auch auf den ersten Stammtisch gegangen in der Stadt, wo ich halt damals gewohnt habe. Also genau, da ist es erst so richtig passiert.
Sebastian Jetzt hast du das in so einem Nebensatz gesagt. gesagt, ja, dein Partner hat irgendwie so einen Bondage-Workshop gemacht und er war auch mal eine Suspension- Also ich habe jetzt den Eindruck, du bist einfach generell so ein sehr offener Mensch, der einfach mal was macht und einfach was probiert und da muss man das Ganze auch nicht zu Tode denken. Lege ich damit halbwegs richtig oder wie ist es dazu gekommen? Weil ja, ich mache einen Workshop, da fessele ich Leute, da hängen wir dich mal auf. Also ich würde erst mal nein sagen.
Silvi Ja, warum habe ich ja gesagt? Ich habe ja gesagt, weil ich solche Fantasien einfach hatte. Also ich wusste einfach, dass das etwas ist, was ich irgendwie total reizvoll finde und auch das mit dem Spanking und solche Sachen ausprobieren. Ich war offen, weil ich einfach diese Fantasien hatte und ich war total froh, dass ich das einfach mal machen konnte und auch gucken konnte, wie fühlt sich das an? Sind diese Fantasien, die ich habe, dann in der Realität genauso gut, wie sie in der Fantasie sind? Und ja, das war tatsächlich so.
Sebastian Und davon konntest du trotzdem wieder abkommen?
Silvi Ja, das war halt das Problem, dass dann dieser Kontakt verloren gegangen ist und dann war ich mir ja immer noch nicht so ganz sicher, ob irgendwie wirklich noch mehr Menschen so drauf sind wie er und vielleicht die, die bei diesem Workshop sind. Und irgendwie hatte ich dann einfach keinen Kontakt mehr zu Menschen, die in der Szene sind. Und ich wusste aber auch damals nicht, dass es diese Stammtische gibt. Das wusste ich einfach nicht. Das habe ich dann erst später wieder mitbekommen. Und ja, wie gesagt, es gab einfach auch andere Dinge im Leben, die dann wichtiger waren zu der Zeit.
Sebastian Ja, es ist ja auch manchmal so, dass man sieht dann den Wald vor lauter Bäumen nicht oder man ist so kurz davor, dass man da quasi dran ist, aber man kommt nicht drauf. Ich habe auch ganz viele Menschen, die mir heute noch sagen, wie eine SMJG, die gibt es, da habe ich noch nie nachgegoogelt, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen. Das ist halt manchmal einfach naheliegend, aber wenn es manchmal Zeit braucht, dann braucht es die. Als du dann beschlossen hast, jetzt geht es aber los, konntest du da schon ein bisschen definieren, was du möchtest, wenn du sagst, du hattest auch Fantasien, in welche Richtung ging das alles?
Silvi Ja, verschiedenes. Also ich habe auf jeden Fall ja schon gewusst, dass ich Bondage mag, also dass ich halt irgendwie dieses ganze Fesseln, auch gefesselt sein, das für mich total spannend ist. Aber was ich auch viel für Fantasien hatte, waren so in dem Bereich Erniedrigung, auch Natursekt, das ist ja auch was, worüber wir gleich nochmal sprechen könnten. Also alles, was mit Erniedrigung und Machtgefälle zu tun hat, das hat mich in meiner Fantasie besonders fasziniert und das ist auch das, was in meiner Fantasie irgendwie primär ist, also ziemlich mein Fokus ist in der Fantasie auf jeden Fall. Und ja, Schmerzen wusste ich auch, dass ich die auf jeden Fall mag und dass das auch toll ist, weil ja vor allem so dieses Machtgefälle und Erniedrigung, das war für mich damals auf jeden Fall so total faszinierend und toll, das wollte ich auf jeden Fall machen.
Sebastian Ich stelle ja mal die Frage, wie kamst du dann drauf, dass Untenspielen für dich eine gute Idee ist?
Silvi Das hat sich mir irgendwie gar nicht gestellt, diese Frage. Für mich war das einfach klar irgendwie.
Sebastian Hast du es mal oben probiert?
Silvi Ja, ich hatte früher auch einen Spielpartner, wo wir auch geswitcht haben. Aber mit dem war das auch irgendwie ganz schön damals. Aber ich habe irgendwie gemerkt, dass mir die andere Seite einfach mehr gefällt. Ich will das jetzt auch nicht ausschließen, dass es vielleicht mit irgendjemand anders sein sollte, aber ja, meine Fantasien gehen ganz klar irgendwie eher in die andere Richtung und das ist das, wo ich einfach merke, das macht mir mehr Spaß und ja, du kennst das ja selber, man merkt das einfach, ne?
Sebastian Ja, ich habe irgendwann mal festgestellt, wenn man Fantasien im Kopf hat, dann stellt man sich, also manche stellen sich selbst als Person vor und sehen so einen Film aus der Ego-Perspektive und andere sehen die Szene wie, ich sag mal, aus der dritten Person, wie so ein Porno. Und gerade wenn man das so aus der dritten Person sieht, dann erregt es einen zwar, aber man kann nicht mit Sicherheit sagen, ob man jetzt den einen oder anderen Part gut findet. Und da mag ich noch so ein bisschen dran erforschen, weil ich hoffe immer, dass auch Menschen das hier hören, die vielleicht gerade auch so überlegen, könnte es sein, dass mir das Spaß macht oder gefällt oder dass es da irgendwas gibt und dann mag ich die immer so ein bisschen mitnehmen. Also fühlt euch mitgenommen. Ich hatte gerade im Augenwinkel fast gesehen, Philipp, dass du dir einen Finger hebst, aber du hältst da wirklich still. Okay.
Silvi Aber das finde ich einen interessanten Punkt. Also bei mir ist es auch so, dass ich mich auf jeden Fall dann immer in die Perspektive von der Person reinversetze, die unten spielt, in meiner Fantasie. Und ich glaube, das ist wirklich ein guter Indikator.
Sebastian Muss man einfach mal beobachten. Also ich habe jetzt auch ewig gebraucht, um diesen Unterschied mal zu sehen. Und also ich bin eher so, ich habe immer die Pornoperspektive. Ich sehe immer so drauf und ich sehe nicht mich. Also ich sehe niemals mich selbst. Also das funktioniert auch nicht, aber ich sehe halt irgendwas, das muss ich mal drüber nachdenken, muss mal Träume aufschreiben.
Silvi Aber.
Sebastian Okay, jetzt haben wir ein bisschen Ordnung reingebracht. Also Anfänge. Ja, wo lohnt es sich jetzt genauer hinzuschauen? Also du stellst fest, okay, jetzt kann was passieren. Wie hast du dich herangetastet? Und vielleicht muss ich mal erstmal mit Prozentzahlen hantieren. Wir haben BDSM im Allgemeinen mit Spanking und allem möglichen. Wir haben Seile, wir haben Erniedrigung. Vielleicht kann man mal so ein Rating aufstellen. Also was nimmt wie viel Raum jetzt bei dir ein?
Silvi Ja, im Moment ist auf jeden Fall, glaube ich, Seile primär. Also Seile nimmt den größten Raum ein. Wenn Philipp und ich, wenn wir uns treffen, dann machen wir eigentlich hauptsächlich Sachen mit Seilen. Aber wir machen auch andere Sachen. Also gut im Prozent ausgedrückt, keine Ahnung, das ist echt schwierig. Also wirklich der Hauptteil würde ich sagen Seile. Und dann ist Schmerzen noch ein großes Thema, was natürlich auch durch Seile erzeugt werden kann. Also von daher würde ich das jetzt gar nicht so getrennt betrachten können, durch Seileschmerzen auszulösen, also gerade dieser Druckschmerz auch oder vielleicht auch noch was da einzubinden, das finde ich total reizvoll und ja, Erniedrigung oder Natursekt, jetzt im speziellen Natursekt, das ist natürlich etwas, was wir jetzt nicht jeden Tag machen. Das ist ja auch ein logistisches Problem dann vielleicht. Das ist schon eher selten. Aber es kommt halt auch vor und Erniedrigung im Sinne von auch mehr Machtgefälle und ja, was man da alles halt machen kann.
Sebastian Das ist… Ich unterbreche dich mal kurz, weil du, pass auf, ich werfe, nein, überhaupt nicht, aber ich werfe dir was hin und dann kannst du erzählen. Also pass auf, dann machen wir doch eine Reihenfolge. Also das heißt, über Seil kannst du ewig reden und irgendwann haben wir hier ein Zeitlimit, irgendwann fährt ein Zug. Das heißt, ich würde vorschlagen, wir gucken uns erstmal an, ich habe hier nämlich noch Pulli stehen, da gucken wir einmal ein bisschen darauf, wie du so lebst. Dann Erniedrigung, da gehen wir zu NS rüber, gucken uns da noch den Schmerz an und den Rest können wir so lange über Seil reden und alles miteinander vermischen, bis wir nicht mehr können. Poli, jetzt habe ich hier den stillen Teilhaber und es gibt noch mehr Menschen in deinem Leben.
Silvi Ja genau, also der stille Teilhaber, das ist Philipp, den habe ich auf einem Bondage-Picnic kennengelernt vor dreieinhalb Jahren ungefähr und wir sind in einer Beziehung im Sinne von einer Partnerschaft seit ungefähr anderthalb Jahren und dann gibt es noch meinen Mann Nico, mit dem bin ich seit zwei Jahren ungefähr verheiratet und wir sind aber auch schon seit zehn Jahren ungefähr zusammen. Genau die beiden Menschen gibt es so.
Sebastian BDSM betrifft jetzt nur Philipp oder beide?
Silvi Beide im Prinzip. Also bei Philipp ist es halt so, mit Philipp mache ich Sachen, die ich mit Nico nicht mache. Und andersrum eben auch. Also mit Philipp steht auf jeden Fall Seil im Fokus und mit Nico eher weniger. Also mit Nico mache ich andere Sachen als mit Philipp.
Sebastian Okay, und wir werden jetzt hier auch nicht ständig aufschlüsseln, was mit wem und wie. Aber das fand ich jetzt ziemlich spannend, als du das erzählt hast im Vorgespräch, weil, ähm, Ganz oft ist es so, ja ich habe einen Partner und mit dem ist nur Vanilla und dann mit dem anderen, da kommt das ganze BDSM und du hast aber einfach verschiedene Seiten und Kings und man hat sich einfach gefunden, um das miteinander zu teilen, was man miteinander teilen möchte.
Silvi Das finde ich sehr.
Sebastian Sehr schön. Das heißt aber ihr kennt euch alle drei dann auch.
Silvi Genau, wir kennen uns alle drei, aber es ist jetzt nicht so, dass Philipp und Nico befreundet sind, das nicht, aber wir kennen uns natürlich, klar.
Sebastian Ich glaube, dann haben wir das erstmal so weit. Jetzt kennen wir die Umstände ein bisschen. Und wenn wir jetzt hier so ein bisschen da durchgehen, ich glaube, es ist immer ein bisschen verwirrend, wer was wie mit wem. Aber wir hoffen, das Publikum ist jetzt so ein bisschen gebrieft. Ja. Oder möchtest du noch mehr erzählen in dem Bereich?
Silvi Ich glaube, das ist schon ganz gut so als Grundlage. Also dadurch versteht man Sachen wahrscheinlich besser.
Sebastian Das hoffe ich. Gucken wir uns doch mal, also wie gesagt, wirklich erstmal an das Thema Erniedrigung. Was ist denn für dich erniedrigend?
Silvi Das ist voll schwierig auch irgendwie zu sagen, weil es ja auch viel ist, was im Kopf passiert. Also etwas, was einfach zeigt, dass ich quasi unter einer anderen Person stehe. Ja, das wäre ich so als Ausgangspunkt. Also ja, ich finde das voll schwierig zu definieren. Also ich kann sagen, was so auch Handlungen sind, die ich als erniedrigend empfinde. Sowas wie ja Anspucken oder halt Natursekt oder auch die Füße küssen oder auf den Boden drücken. Aber genau, vieles passiert einfach irgendwie im Kopf. Oder auch vorführen vor anderen so etwas.
Sebastian Ich habe in der letzten Folge gelernt, es gibt einen Unterschied zwischen Erniedrigung und Scham. Das eine ist, ich schäme mich und das andere ist, ich werde erniedrigt. Das fand ich ganz spannend, dass man das ein bisschen unterscheiden kann. Und das Schwierige bei Sachen mit Erniedrigung ist, das schließen viele aus, weil das auch schnell in eine Richtung gehen kann, wo Sub dann wirklich unschön unten ist. Aber du sagst ganz klar, du präferierst das, also da ist ein Kick für dich. Ja. Also was passiert mit dir, wenn zum Beispiel, ich nehme jetzt mal, wenn du auf den Boden gedrückt wirst und dann dein Gesicht in der Nähe der Schuhe ist und dann kommen noch Kommandos von da oben?
Silvi Ich finde das sexuell erregend. Also mir gibt es einfach sexuell vor allem was. Klar, ich finde das auch auf andere Art und Weise schön, was das Machtgefälle angeht, aber vor allem sexuell ist das für mich, ja.
Sebastian Aber du magst es trotzdem nicht. Also Erniedrigung heißt ja, dass du einen gewissen Gegenwillen hast.
Silvi Ja, ich mag das auch zu Sachen gezwungen zu werden. Also zum Beispiel aus einem Napf zu essen oder zu trinken und da dann quasi zu gezwungen zu werden oder dazu gezwungen zu werden, Urin zu trinken oder so etwas. Aber ja, genau. Was war nochmal die Frage?
Sebastian Also Dinge, die du jetzt nicht schön findest, die reizen dich jetzt sexuell. Also ich sag mal so, im Prinzip, du wirst feucht. Aber du findest die Sachen dann dadurch doch irgendwie schön oder ist es einfach nur, dein Geist findet es doof und dein Körper, der findet es toll?
Silvi Ja, stimmt. Das ist eigentlich total der Widerspruch. Also im normalen Leben finde ich das natürlich fürchterlich, wenn das jemand machen würde. Aber ja, ich kann das auch wirklich nicht erklären, woran das liegt. Aber in so einer Situation, also in einer Situation, in der es natürlich von beiden Seiten so geht. Gewollt wird, wo Heilkonsens hergestellt wurde, da kickt mich das halt total und da will ich das auch. Also auch wenn ich dazu gezwungen werde, ist halt dieser Zwang für mich erregend.
Sebastian Fühlst du dich in dem Moment schon gut damit oder kommt das erst hinterher?
Silvi Nee, ich fühle mich in dem Moment gut damit. Also für mich ist das dann so, als ob, ja das ist einfach für mich so ein sexueller Reizchen halt sofort ausgelöst wird. Also für mich ist das hinterher dann eher auch weg. Also ich erinnere mich dann daran und finde das schön, aber für mich ist das wirklich in der Situation dann einfach toll.
Sebastian Ist das hinterher was, was du eher lieber verdrängen würdest?
Silvi Nein, überhaupt nicht. Also hinterher kann ich mich daran erinnern und finde das immer noch toll. Ja, und ich habe halt das gelernt, das ist ja das, was ich eben auch angesprochen habe. Ich habe das einfach gelernt zu akzeptieren, dass das halt etwas ist, was halt okay ist, was ganz normal ist und wofür man sich auch nicht schämen muss. Also für mich, genau, ist das normal einfach.
Sebastian Wenn man jetzt seinem Partner oder Spielpartner sagt, mach das doch mal, das gefällt mir dann zwar nicht, aber das macht mich geil. Wie ist da so die Reaktion? Also konntest du das gut verkaufen, dass das dann auch passiert? Denn das mag ja auch nicht jeder.
Silvi Ja, das stimmt. Also das kommt ja oft den Spielpartner an. Wenn der damit gar nichts am Hut hat, dann würde ich das natürlich niemandem aufzwingen. Also ich glaube, das ist halt etwas, was man dann immer… Dann such dir einen anderen.
Sebastian Also ich weiß nicht.
Silvi Ich erzähle das jetzt einfach mal, bei Philipp war es auch so, dass er vorher halt eigentlich gar nichts mit der Erniedrigung am Hut hatte und auch irgendwie da in der Richtung vorher noch nichts gemacht hatte und da dann auch erst mal so gesagt hat, so ja, das ist natürlich schon, ja, ist halt schon krass, aber er hat sich halt mal drauf eingelassen und hat gesagt, so wir versuchen es und ja, mittlerweile glaube ich, findet er es auch ganz gut, aber ich will jetzt auch nicht für ihn sprechen.
Sebastian Also du kannst natürlich, Philipp, du kannst Zettel hochhalten, ich werde das dann entsprechend verlesen. Ansonsten, ich hätte noch ein Mikrofon. Alles gut. Ansonsten, wir hatten das auch schon mal, da hat dann Sub immer mal auf das Handy was getippt und dann hingehalten.
Silvi Das ist irgendwie schon ganz cool an Philipp. Philipp ist so ein stiller Beobachter und Philipp ist auch immer so total unterstützend, auch wenn er nur hier sitzt. Ich finde das irgendwie total angenehm. Das ist auch irgendwie das, was ihn manchmal so ausmacht, so dieses Stille, aber gleichzeitig weiß man auch so, ja, da steckt halt mehr dahinter.
Sebastian Ja, du redest dich jetzt hier auch gerade um Kopf und Kragen, das ist natürlich großartig. Gibt es auch noch Anleitungen, wie es geht. Ich nehme jetzt mal das Beispiel, weil es ist auch unter BDSM-Mann fällt es manchmal sehr schwer zu sagen, ja also NS und Anpinkeln und so, das wäre schon okay, ich wäre mal neugierig. Also manche finden das gut und würden aber ihrem Top oder Sub, Nie sagen. Das habe ich jetzt schon mehrfach gehört, dass es so, nee, das ist ja allgemein ekelig und das machen nur die ganz, ganz Schlimmen. Und ich habe auch überlegt, ob wir hier so eine kleine Triggerwarnung machen. Und dann habe ich mir überlegt, nee, das Pippi, das sieht jeder von uns jeden Tag mehrfach. Davon kann sich keiner getriggert fühlen. So, das habe ich jetzt beschlossen. Wahrscheinlich habe ich jetzt 100 Hörer weniger. Egal. Danke schön.
Silvi Das finde ich total gut, weil ich finde das irgendwie nicht so gut, wenn man das so als totales Tabuthema sieht. Und ja, ich finde wirklich, das ist nichts, wofür man sich in irgendeiner Form schämen muss. Und es gibt total viele, die das mögen. Also ich habe das auch nicht so, also als ich in die Szene gekommen bin oder als ich so meine ersten Erfahrungen gemacht habe, habe ich das nie so von Leuten gehört, dass sie jetzt irgendwie da gesagt haben, das ist irgendwie total eklig oder tabu oder so, sondern ja gut, ich habe mir natürlich auch Leute gesucht, ich hatte früher auch öfter mal wechselnde Spielpartner, die das halt auch mögen, das Thema und ja, also ich habe das nie zum Glück als Tabuthema dann in der Szene so wahrgenommen, zum Glück.
Sebastian Vielleicht machen wir mal so einen kleinen Exkurs dahin, weil dann kann man auch vielleicht so ein bisschen erfassen, warum ist das denn, nein, ist das immer erniedrigend für dich? Vielleicht erstmal um die Komponente zu sehen.
Silvi Also ja, ich würde sagen, so Erniedrigung passiert so im Kopf und ich stehe halt auf Erniedrigung und deswegen deute ich die Szenen dann immer so um auch in meinem Kopf, dass sie für mich dann auch erniedrigend wirken. Ich weiß, das klingt jetzt irgendwie ein bisschen komisch, aber ich mag es halt einfach und ja, für mich ist das gut, wenn ich das irgendwie als Erniedrigung dann auch deuten kann.
Sebastian Ja, also ich habe NS jetzt aus mehreren Perspektiven schon kennengelernt. Es gibt einmal die Perspektive, das macht halt einfach geil und macht halt einfach Spaß. Ich rede jetzt immer mal vom passiven Part. Dann gibt es die zweite Komponente, das ist erniedrigend. da kommen wir jetzt gleich drauf und dann kenne ich noch die dritte Komponente das ist dann der Service also Service im Sinne von, man ist auf einer Party und top muss jetzt nicht sich am Klo anstellen sondern es gibt dafür einen Servicegedanken der das Problem elegant löst, da muss man halt so ein bisschen schauen was und wie aber für dich ist wirklich nur dieser zweite Punkt es ist erniedrigend für dich der ist das, wo du sagst das mag ich.
Silvi Ich würde sagen schon. Also ich meine, das mit dem Service-Gedanken kann ich auch nachvollziehen. Also ich finde so Service-Sachen auch ganz schön manchmal. Vielleicht ist das dann auch so ein bisschen damit verknüpft. Ich würde nur sagen, dass das für mich mit der Erniedrigung halt auf jeden Fall so im Fokus steht, so was die Gefühle dann auch angeht in der Situation, ja. Ja, aber nicht, dass die anderen Sachen jetzt irgendwie komplett ausgeschlossen sind oder so. Das würde ich jetzt auch nicht sagen. Und das ist was sehr Intimes ist, was auch irgendwie trotzdem gleichzeitig dann total innig ist. Das würde ich auch so sehen. Also das nehme ich auch so wahr in der Situation. Und auch danach. Danach finde ich auch immer wichtig, wie man dann danach dann auch rausgeht.
Sebastian Wie erzähle ich das jetzt? Also ich kann doch nicht, wenn jemand guckt.
Silvi Das kann ich verstehen.
Sebastian Also das ist ganz spannend und das ist jetzt auch nichts, also mag ich jetzt mal so als Tipp geben, nicht, dass ich da irgendwie Erfahrung hätte, aber vielleicht nicht morgens ausprobieren, sondern vielleicht eher abends noch viel Wasser daran trauen. Oder ist das gerade für dich der Reiz, dass es je unangenehmer, desto besser?
Silvi Nee, das würde ich nicht sagen. Je unangenehmer, desto besser. Also wenn die Person vorher viel getrunken hat, finde ich es eher gut, wenn halt viel dann rauskommt sozusagen. Es muss jetzt nicht so konzentriert sein oder so, weil ich meine, es schmeckt ja trotzdem auch nicht so gut, auch in der Situation.
Sebastian Also es bleibt blöd.
Silvi Ja, also der Geschmack ist unangenehm. Ja, klar, auf jeden Fall.
Sebastian Man kann ja nicht einfach sagen, so, wir machen jetzt Session, ich erniedrige dich jetzt und dann geht's los und dann ist das Ganze auch nach einer Minute vorbei. In der Regel funktioniert das ja so nicht. Und auch wenn man das jetzt irgendwie nachmachen wollen würde, ja, dann würde man sich auf den technischen Part konzentrieren und sich wundern, warum hat das jetzt nicht zu großem Wohei geführt und warum ist die Session damit nicht komplett. Wie ist das so für dich eingebettet? Also gibt es feste Sessions oder sind das eher so 24-7-Engagements, wo das mit drin ist? Ja, wie funktionierst du?
Silvi Ja, also 24-7 machen wir gar nicht. Das ist jetzt auch nicht so für mich. Wir machen halt immer so klassische Sessions. Und mir ist es natürlich schon wichtig, dass man dann nicht einfach ins Badezimmer geht, das dann abhandelt und dann ist es fertig. Sondern ja, es ist schon normal, dass wir das dann schon langsam angehen, also dass man irgendwie vielleicht vorher einfach einen Machgefälle etabliert, zum Beispiel auf den Boden geht und so weiter und dann halt einfach vielleicht, was wir öfter machen, dann im Badezimmer, dass ich dann festgemacht werde, dass ich vielleicht auch kurz allein gelassen werde und dass es dann halt so, ja, zu anpinkeln kommt und danach dann aber halt auch quasi das aufgefangen wird wieder. Ja. Warum lachst du?
Sebastian Das klingt so einfach, wenn du das erzählst. Ja, wir etablieren ein Machtgefälle und dann gehen wir ins Badezimmer, mal festmachen und dann läuft das schon, ne? Dann läuft das, ja. Das klingt gerade wirklich sehr einfach. Wie leicht kriegt man dich dazu, im Machtgefälle Platz zu nehmen?
Silvi Eigentlich schon ziemlich leicht. Ich meine, ich vertraue ja irgendwie Philipp und Nico und deswegen komme ich auch eigentlich gleich dann in so eine Session rein. Nein, wir kennen uns halt einfach schon unglaublich lange. Das ist natürlich was anderes, wenn ich das jetzt mit jemandem machen würde, den ich noch nicht so lange kenne. Aber ansonsten ist es wirklich relativ leicht und irgendwie, es fühlt sich auch irgendwie sehr natürlich und so an. Also es ist jetzt nichts, was... Ja, was irgendwie sich schwierig anfühlen würde, nein. Für mich ist das ja sehr sexuell besetzt. Und für mich ist der Abschluss von so einer Session natürlich dann auch schön, wenn ich halt einen Orgasmus bekomme. Und mich danach dann natürlich duschen kann und baden kann und dann danach noch gekuschelt wird und so weiter. Ja, genau. Ja, bei den, ja jetzt zum Beispiel von Philipps Seite aus, Ist es nicht sexuell besetzt, aber ja, er kann da auch was rausziehen.
Sebastian Ja, da müssen wir gleich so ein bisschen gucken, welche Anteile BDSM eben sexuell besetzt sind und welche nicht. Ich habe nämlich das Gefühl, dass es bei dir da krasse Unterschiede gibt. Hast du auch mal erlebt, dass es sich nicht gut anfühlt, dass es dann irgendwie zu viel des Guten war oder dass dann vielleicht die Stimmung auch so ein bisschen kippt und ich weiß nicht, auch verbale Erniedrigung, ist das auch was?
Silvi Ja, finde ich auch gut.
Sebastian Also wenn dann irgendwann das, ich weiß nicht, Schlampe, Knie nieder, wenn das sich nicht mehr nach, ah du geiles Stück anhört, Entschuldigung, jetzt wird es eher schlimmer als besser, sondern wenn sich das wirklich für dich abwertend anhört im Sinne von…, Wirklich abwertend. Kannst du verstehen, was ich meine?
Silvi Ja, auf jeden Fall. Gibt es da diesen Kipppunkt? Ja, also das habe ich zum Glück jetzt irgendwie mit Philipp und Nico nicht gehabt, aber ich kenne das auch auf jeden Fall. Also da ist ja einfach der Vorteil, wenn man sich einfach gut kennt und vorher gut auch die Grenzen abgesteckt hat und das haben wir einfach. Und von daher hatte ich jetzt bei den beiden zum Glück noch nicht so einen Absturz. Aber ich kenne das. Ich hatte das auch mal mit einem Spielpartner, der dann irgendwie was in eine Richtung gesagt hat, die mich einfach zerletzt hat. Und ihm war das, glaube ich, überhaupt nicht bewusst so in dem Moment. Aber das sind halt so Sachen, die dann auch irgendwie im Gedächtnis einfach bleiben. Aber zwischen diesem damaligen Spielpartner und mir hat es einfach auch nicht so gut gepasst, muss man auch sagen.
Sebastian Ja, aber wenn du das merkst, was kannst du in dem Moment tun, weil es ist ja dann, also klar, du merkst, dass dein Körper anders reagiert und, aber wie kannst du damit umgehen, weil ich glaube, das ist so eine Spielart, die extreme Kommunikation erfordert, damit man diesen schmalen Grad mit so erniedrigend und damit so geil wie möglich, aber so verletzend wie möglich, dass man das irgendwie hinbekommt.
Silvi Ja, also wie gesagt, ich glaube wirklich der Partner oder die Partnerin muss halt wirklich sensibel sein und wenn man das dann halt auch anspricht, das vielleicht dann im Nachhinein dann anspricht, dass etwas nicht so gut gelaufen ist, sollte die Person das natürlich dann auch verstehen. Und das ist, glaube ich, total wichtig, dass man dann nochmal darüber spricht. Aber ich glaube auch für die Person, die jetzt auf Erniedrigung steht, für mich ist es halt total wichtig, dass ich selber gefestigt bin, dass ich selber halt selbstbewusst bin und halt meinen Wert kenne und quasi einfach sicher bin, selbst wenn sowas passiert, so einen Absturz, dass ich halt mich auch selber auffangen kann, weil ich einfach eine gefestigte Person bin.
Sebastian Das heißt aber auch von der Stimmung her nur dann, wenn du einfach in einer positiven Grundstimmung bist.
Silvi Ja, auf jeden Fall. Aber ich glaube, das gilt ja auch für die meisten Sachen im BDSM-Bereich, dass man die halt machen sollte, wenn man sich halt selber gerade gut fühlt und nicht aus anderen Gründen. Ich kann vielleicht auch noch eine kleine Situation erzählen, die ich auch total schön fand. Wir hatten ja auch auf der Liste das mit dem Little sein und da gab es auch so eine total schöne Session, wo wir auch was mit NS gemacht haben. Philipp und ich und dann im Nachhinein habe ich mich dann gebadet und dann habe ich auch so ein kleines Einhorn, so ein Creature-Einhorn und dann haben wir damit dann irgendwie noch so in der Badewanne gespielt und das fand ich so total das schöne Auffangen.
Sebastian Das finde ich ja spannend, weil gerade also Little, da ist dann so eine Brücke, weil Kleinkinder haben ja auch wenig Probleme mit Körperflüssigkeiten. Also da ist dann eher so das Rumspielen damit ja auch einfach ein natürlicher Prozess. Ja, du, wie, wie, nein, wann, wann bist du little?
Silvi Ja, genau, also in der Situation, also in dieser Session, die jetzt was mit NS zu tun hatte, da bin ich nicht little. Das ist vielleicht nochmal wichtig zu sagen. Da bin ich dann schon eine, ja, ich würde mal sagen, jetzt so wie ich halt bin, eine normale erwachsene Frau. und dieses switchen dann in die Little-Rolle, das passiert dann halt tatsächlich bei mir auch oft dann bei dieser Aftercare-Geschichte. Also dass ich dann einfach beim Auffangen irgendwie dann auch wieder in so eine kleine Rolle irgendwie reingehe und das dann auch irgendwie brauche.
Sebastian Okay, ist das so ein bisschen dann Abstand kriegen von dem, was passiert ist? Und wie kommst du von dort aus, vom Little-Space wieder zurück zu dir?
Silvi Ja, das ist irgendwie ganz interessant, weil ich...
Sebastian Erster Kommentar. Das Mikrofon, ich kann ja schon mal das Kabel aufbauen. Entschuldigung.
Silvi Ja, das ist wirklich ein interessanter Punkt, weil ich würde sagen, dass dieses Little-Sein tatsächlich zu meiner Persönlichkeit auch dazugehört und ich halt auch, wenn eine Person da ist, die halt diese Seite von mir auch kennt, ich auch im Alltag oft da rein switche, Also nicht nur bei Aftercare switche ich dann da rein, sondern es kann eigentlich fast immer passieren. Bei mir ist es jetzt so, dass diese Little-Rolle halt häufig, also eigentlich nicht mit sexuellen Sachen verknüpft ist. Deswegen bin ich halt dann in solchen Erniedrigungssachen halt auch eigentlich kein Little. Genau, das passiert dann halt eher an jeglicher anderer Stelle im Alltag.
Sebastian Okay, also eigentlich nur gerade dann nicht. Finde ich aber spannend.
Silvi Genau, aber ich kann das auch, also ich habe auch diese Folge mit Robina gehört und fand die auch total spannend und kann das auch total verstehen, wenn man das auch sexuell besetzt, ja.
Sebastian Robina hat ja da wirklich sehr schön erzählt, was für Tätigkeiten damit verbunden sind und auch welcher Headspace und wie sie dann denkt. Gibt es Unterschiede, wo du sagst, das ist bei dir einfach anders?
Silvi Also ich fand, dass Robina, ich habe da auch so ganz oft gedacht, so ja, das sehe ich auch so. Also auch das mit dieser Fürsorge, dass das ja gerade so ein großer Bereich ist, warum das so wichtig ist für einen, also warum man gerne in diesem Little Space ist. Einfach, dass man jemanden hat, der sich so um einen kümmert. Also ich nenne Philipp halt dann auch nicht Daddy, also das ist jetzt so ein Wort, was für mich tabu ist an der Stelle, sondern ich würde ihn dann eher so meinen Aufpasser und Beschützer nennen. Also gerade so dieser Aspekt, so dieses einfach mal, ja, dieses Erwachsenenleben, was ja auch tatsächlich sehr anstrengend sein kann manchmal mit diesen ganzen Verpflichtungen und so, die man hat, einfach abzulegen. Und ja, ich habe halt irgendwie so das Gefühl, dass ich nie so hundertprozentig erwachsen geworden bin, vielleicht so als Bild, sondern dass immer irgendwie noch so ein Kind in mir geblieben ist, was dann einfach manchmal so zum Vorschein kommt.
Sebastian Ganz ehrlich, das ist auch völlig in Ordnung. Ganz ehrlich, wir haben Ministerpräsidenten in diesem Land, die haben eine unfassbare Eisenbahn im Keller. Also diesen kindlichen Aspekt, der ist ja jedem gegönnt. Und ich glaube, ich kriege auch so langsam raus, dass auch diese Schranke, die ich im Hirn da irgendwie habe, die ich jetzt gerade versuche an die Seite zu schieben, die hängt einfach nur damit zusammen, dass einfach dieses und BDSM und das, das vermischt man doch nicht. Und ich stelle leider immer wieder fest, gerade dass ich habe überhaupt keinen Grund, warum man das nicht tun sollte. Also da muss ich gerade auch selber ein bisschen forschen und gucken, was ist es eigentlich. Für dich ist es ja einfach ein Platz, wo du das Caring bekommst, was dir vorher in der Session quasi, wo es notwendig gemacht wurde.
Silvi Ja, stimmt. Das könnte man echt so sehen, dass das dann vielleicht bei der Aftercare dann da so im Fokus steht.
Sebastian Wenn es dir gut geht, dann braucht man auch kein Aftercare. Da muss man vorher erst mal was antun. Liebes Publikum, jetzt habe ich doch nochmal so einen kleinen Move, weil jetzt haben wir eine kurze Pause gemacht. Ich musste mal wohin, ich wollte mir natürlich das zweite Spielzimmer angucken, das gekachelte. Eine Frage habe ich noch, da ist so eine ebenerdige Dusche, du hast doch die Wohnung bestimmt danach ausgesucht.
Silvi Ja natürlich, nur deswegen. Nein, die ebenerdige Dusche ist natürlich von Vorteil auf jeden Fall, aber es gab schon auch andere Kriterien für diese Wohnung, also die für diese Wohnung gesprochen haben. Zum Beispiel die Decke.
Sebastian Ja, sie hält auf jeden Fall Haken. Das ist ja ganz schlimm, wenn da nur so eine dünne Balkendecke ist, wo irgendwie nur Hohlräume drin sind.
Silvi Ja, das war tatsächlich wirklich eines der wichtigsten Kriterien auch für die Wohnung.
Sebastian Okay, ich habe jetzt gemerkt, du ziehst mich einfach zu den Seilen, dem kann ich mich jetzt nicht mehr erwehren.
Silvi Das war nicht meine Absicht.
Sebastian Und trotzdem, du kannst nicht anders.
Silvi Du hast ja mit der Wohnung angefangen.
Sebastian Ja, okay, also du und Seil, ihr habt euch lieb.
Silvi Ja, könnte man so sagen. Beziehungsweise eigentlich natürlich die Person, die auch hinter dem Seil steht. Also alleine nur Seil ist jetzt, ja, so Self-Suspension oder sowas würde ich jetzt nicht so viel rausziehen.
Sebastian Okay, aber machst du trotzdem?
Silvi Nein, ich mache auch keinen Self-Suspension. Also ich finde es schon schön, wenn das jemand anderes macht, weil ja, das ist ja auch ganz schön kompliziert und ich mag es, Verantwortung abzugeben.
Sebastian Okay, also könntest du es denn selbst?
Silvi Nein, ich glaube nicht. Also ich weiß theoretisch, wie Fesselungen so aufgebaut sind, wie sie aussehen müssen, um sicher zu sein. Ich kann das auch gut einschätzen und so weiter. Ich habe auch irgendwie ein, zwei Sachen mal gefesselt und so weiter. Aber mir fehlt einfach die Übung. Ich mache das nicht. Und ich sage mal, ja, damit man das irgendwie gut und sicher beherrscht, muss man da einfach viel Zeit reinstecken. Und ja, das brauche ich nicht. Also das ist nicht so meins.
Sebastian Okay, also du hast für deinen Kink offenbar Personal. Ja, kann man so sagen. Okay, stiller Zuhörer nickt auf jeden Fall. Was ist das für dich? Also wenn jetzt ansteht, okay, es wird was mit sein gemacht, auch das ist ja eher eine Session-Situation, das heißt, du verabredest dich zum Bondage. Was ist da so deine Erwartung?
Silvi Erwartungen, also das ist unterschiedlich. Ich habe jetzt nicht immer die gleiche Erwartung. Also das ist ja auch etwas, was man dann im Gespräch vorher klärt. Also wie fühle ich mich gerade? Wie fühlst du dich? Worauf haben wir gerade Lust? In welche Richtung könnte es gehen? Also es ist jetzt nicht so, dass wir dann irgendwie sagen, es muss jetzt das und das gemacht werden. Wobei ich auch manchmal sage, ich fände jetzt einen Futomomo ganz schön, weil das so eine Fesselung ist, die ich sehr reizvoll finde. Das ist eine relativ schmerzvolle Fesselung. Aber man steckt so grob die Richtung ab, in die es vielleicht gehen kann und je nachdem, wie ich mich auch gerade fühle. Also manchmal habe ich halt irgendwie Lust dazu, dass die Session vielleicht eher so ein bisschen entspannt dann für mich ist. Manchmal eher Schmerzen, manchmal vielleicht auch eher Erniedrigung und so weiter. Das kann man halt alles mit Seilen auch erzeugen und ja, das ist immer unterschiedlich.
Sebastian Das klingt jetzt sehr egozentristisch. Also je nachdem, ob ich das möchte oder das möchte. Also das mit dem Personal, das verfestigt sich gerade eher. Also ist das etwa nicht in diesem Top-Sub-Verhältnis drin? Wer wird denn beseilt? Also welcher Anteil von dir?
Silvi Das ist immer irgendwie so diese Frage, wer dient irgendwie wem? Und ja, also ich würde sagen, bei Philipp ist es so, er ist halt so total der Caregiver und irgendwie, Also das ist ja auch dann wieder so die Little-Rolle, die dann irgendwie auch bedient wird, dass er dann auch immer sehr fürsorglich ist und auch irgendwie total auf das eingeht, was ich gerade brauche und das natürlich dann auch im Seil transportiert. Also ja, das mit Personal, das kann man natürlich so sagen, aber ich glaube, ja, in dem Bereich ist es dann eher so, dass er schon irgendwie auch sehr stark auf meine Wünsche eingeht, das stimmt, ja genau. Aber er zieht halt auch viel daraus, das zu tun.
Sebastian Das ist jetzt gerade so ein leicht entschuldigender Blick gewesen. So, jetzt hält er mir ein Zettel hin. Das Personal macht im Zweifelsfall, was es will.
Silvi Ja, okay, das stimmt.
Sebastian Du musst es besser bezahlen. Nein, aber genau, ich glaube, da ist nämlich der Punkt an der Stelle. Das fängt vielleicht so an, aber im Zweifel ist ja dann auch die Möglichkeit gegeben, dass sich Dinge ändern. Also, ja, es wird genau so gesagt, wie du es gerade möchtest, wie du dich wohlfühlst. Und dann passieren Dinge mit dir und dann ist das im Zweifel erniedrigend oder tut weh oder oder oder. Also diese Vermischung, ist das okay? Gehört das vielleicht sogar dazu und ist gewollt?
Silvi Ja, also bei uns ist das schon ziemlich offen irgendwie, was dann passieren kann und vieles entscheidet sich dann auch im Moment. Und ja klar, wenn er dann irgendwie sagt so, ja wir hatten das abgesprochen und so, aber ich habe jetzt doch eher Bock auf das, dann macht er das tatsächlich auch. Auch, was für mich natürlich manchmal auch dann total irritierend ist, dass ich so denke, so ja, jetzt passiert das und dann entscheidet er sich einfach um und macht das, aber für mich ist das auch eigentlich fast immer okay. Manchmal finde ich das doof.
Sebastian Aber ich akzeptiere das. Das ist ja auch okay, dass du es doof findest, das ist ja dann auch wieder gut. Also das ist jetzt aber einfach schon, ist das dann diese strenge, ich sag mal, Bonded-Schule, wo man sich dann durchaus auch ein bisschen auf Technik konzentriert und darauf guckt, dass alles perfekt, ich sag mal, wie nach Lehrbuch ist. Es gibt ja Menschen, ich habe inzwischen auch ein paar kennengelernt, die das wirklich als eine ernste Sache betrachten und da kann man doch nicht hinterher in irgendein, ich nenne es jetzt mal albernes Spiel abgleiten, das gehört sich doch nicht, weil hinterher muss in Ruhe ausgeseilt werden und dann hält man sich nochmal im Arm und dann bespricht man, ob die Noten alle toll waren. Also du merkst, ich packe jetzt gerade alle schlimmen Vorurteile aus, aber auch manchmal, wenn ich so YouTube-Videos sehe, dann sieht das genauso aus. Das ist exakt derselbe Akt wie das Zusammenbauen eines Lego-Sets. Ja, es macht irgendwie Spaß, aber es geht streng nach Anleitung und Schritt für Schritt und dann muss das auch perfekt passen, weil sonst passt es halt nicht. Ich hoffe, du kannst mir jetzt unfassbar widersprechen und ich hoffe, dass Philipp vielleicht jetzt auch gerade anfängt, dass es brodelt innerlich und du möchtest widersprechen. Nein, immer noch nicht. Liebes Publikum, das ist wie das Podcast, da versuche ich das auch seit drei Jahren, dass die mal irgendein Geräusch in irgendein Mikrofon reingibt. Sie tut es nicht bei ihr, habe ich es akzeptiert, bei Philipp habe ich es nicht aufgegeben.
Silvi Die würden sich vielleicht gut verstehen.
Sebastian Wahrscheinlich. Aber mal ernsthaft, also ist das... Ist diese Art und Weise, ist das akzeptabel für die weite Welt der Bonnetsch-Menschen?
Silvi Boah, ich kann jetzt natürlich überhaupt nicht für alle reden und ich finde das auch total okay, wenn das halt etwas ist, was für einen dann irgendwie vielleicht eher ernst ist, was dann halt wirklich eher mit dem Machtgefälle auch zusammenhängt und so weiter. Aber ich kenne halt auch unglaublich viele Menschen, bei denen es nicht so ist, also die das dann halt auch quasi ein bisschen weniger ernst nehmen zuweilen und dann halt auch ein bisschen rum spaßen und so weiter. Also bei uns ist das halt auch unterschiedlich. Manche Sessions sind halt irgendwie eher spaßig und manche Sessions sind halt schon eher ernst. Das ist halt sehr unterschiedlich. Also gestern zum Beispiel hatten wir eine sehr schöne, spaßige Session, fand ich. Da haben wir ja so einen Gotham-Oberkörper gemacht und dann nochmal so zwei Futomomos.
Sebastian Und kannst du diese Begriffe bitte mal erklären, weil ich glaube, also ich werde vielleicht ja sogar Bilder in die Shownotes packen können davon und beschriften, aber was ist ein Futomomo?
Silvi Ja, Futomomo ist, wenn du halt quasi so die Beine zusammenbindest, also quasi Unterschenkel an Oberschenkel zusammenfesselst.
Sebastian Ah, das finde ich gut.
Silvi Genau, das ist gut, ne? Finde ich auch gut. Das ist eine Futomomo und eine Gute ist halt so eine Oberkörperfesselung quasi. Ja, genau. Und das haben wir halt gestern gemacht und dann hing ich da so erstmal so vertikal, also so aufrecht sozusagen und dann hat er mich halt so runtergelassen und dann hing ich halt quasi so kopfüber an diesen beiden Futomomos und dann war das irgendwie sehr süß, weil er mich dann so kleine Fledermaus genannt hat und solche Sachen passierten.
Sebastian Moment, also nochmal so, um sich das vorzunehmen, also Kopf unten, Beine oben, aber kniend an der Decke hängt.
Silvi Ja, ja genau.
Sebastian Also, okay. Also das ist erstmal optisch spannend. Ich überlege gerade so die Körperstatik, ja das geht natürlich, aber wo kam jetzt die Belastung, die Hängebelastung, wo warst du aufgehängt?
Silvi Also die Belastung ist an den Futomomus, also das heißt, das drückt quasi auf die Oberschenkel beziehungsweise auf das Schienbein drauf. Das ist so die Hauptlast und das ist relativ schmerzhaft tatsächlich, diese Fesselung. Wobei, wenn man an einem Futomomo hängt, finde ich das wirklich sehr schmerzhaft, aber auch sehr reizvoll, weil ich Schmerzen mag. An zwei Futomomos ist es für mich ganz gut aushaltbar vom Schmerzlevel her.
Sebastian Ist das auch wieder ein sexueller Schmerzreiz? Oder ist das was, wo du, weil ich habe diese ganzen Bilder gesehen bei Instagram. Ich finde übrigens deinen Account gerade nicht. Ich habe gerade mal versucht zu blättern. Also ich habe immer das Gefühl, der Gesichtsausdruck ist so, du lässt dich da so richtig reinfallen und bist im Grunde gar nicht ansprechbar. Das sagen mir die Bilder.
Silvi Ja, das ist auch tatsächlich ganz oft so. Also ich habe immer das Gefühl, dass ich in so einer anderen Welt bin. Also so ein bisschen wie Subspace vielleicht, nur halt dann Ropespace. Das ist halt nochmal so ein etwas anderes Gefühl. Aber ich bin dann halt oft so total in einer anderen Welt. Also es gibt ja auch dieses Little Space. Wenn ich dann da so runterhänge und er mich dann so als kleine Fledermaus anspricht, dann komme ich halt wieder in diesen Little Space rein. Und das, was man auch oft auf den Bildern sieht, das würde ich so als diesen Ropespace bezeichnen. Das heißt irgendwie... Das ist schwierig zu sagen, wie sich das anfühlt, aber ich habe so als Analogie mal so für mich gefunden, dass es oft so ist, dass wenn ich das mit der normalen Realität vergleiche, also mit der Welt, wie ich die so wahrnehme im Alltag, dann ist die halt eher so eindimensional. Und wenn dann halt das Seil dazu kommt, dann fühlt sich halt alles auf einmal so viel bunter. Also es ist so eine ganz neue Gefühlsebene, die halt dann nochmal zu dem normalen Empfinden dazukommt. Und das ist halt vielleicht so ein bisschen wie so ein meditativer Zustand auch. Und je nachdem, worauf gerade der Fokus ist, auf Schmerzen oder auf Erniedrigung oder halt dieser Little Space, fühlt sich das dann halt einfach an, wie in so einer anderen Welt zu sein. Also ja, es ist so.
Sebastian Lass mich nochmal fragen, wenn du sagst Erniedrigung, was kann denn mit Seil erniedrigend sein?
Silvi Ja, voll total viel. Also man kann ja zum Beispiel solche Positionen dann fesseln, wo man zum Beispiel ja quasi die Beine gespreizt hat, also wo man halt quasi alles zwischen den Beinen sieht, dann kann man da natürlich auch irgendwie nochmal mitspielen, dass man da dann zum Beispiel das Höschen runterzieht oder so oder dass man halt noch einen Knebel einbaut und dann halt irgendwie runter sabbert oder so. Also alles, was man im BDSM sonst so macht, kann man ja auch letztendlich mit Seilen machen.
Sebastian Ist das dann auch Teil dessen, was vorher so ein bisschen abgesprochen wurde oder ist das dann dieses, das Personal macht, was es will? Also würdest du dir das wünschen?
Silvi Also ja, ich würde mir das auf jeden Fall auch wünschen. Ich sage auch manchmal, wenn ich dann irgendwie Bock darauf habe, aber ja, oft ist das auch etwas, was der dann einfach so einbaut, weil er auch weiß, dass ich das mag.
Sebastian Ja, es gibt ja ganz oft dieses, ich möchte nicht mitbestimmen, ich möchte die Verantwortung abgeben. Und an der Stelle machst du ja, ich sag mal, nicht klare Ansage, aber du gibst schon zu verstehen, was ist heute gut für dich. Und das kann man dann natürlich so sehen, so Wunschzettelzapp. Man kann das aber auch so sehen, dass du…, dass du deinem Top einfach viel leichter machst, an der Stelle so ein bisschen den richtigen Punkt zu treffen, wo er dann eben auch weiterentwickeln kann und dann eben auch sagen kann, bis dahin okay und dann tut sich die Hölle für dich auf. Bist du mit dem Seil zugange? Also ich habe mal gehört, dass Seil redet mit einem, wenn man eingeseilt wird. Oder ist das dein Gegenüber, mit dem du dann interagierst? Also wo sind deine Gedanken bei der ganzen Geschichte?
Silvi Es ist irgendwie total unterschiedlich, also gerade so bei Sachen am Boden ist es irgendwie mehr so die Interaktion auch untereinander, aber wenn ich jetzt zum Beispiel in der Suspension hänge, dann ist es halt auch einfach so ein Gefühl, was ich irgendwie so ganz viel in mir nur spüre, wo dann halt so dieser Bezug irgendwie zu Philipp dann als Interaktion nicht mehr so stark ist. Also das ist dann eher so wie in so einer Art Trance, würde ich sagen, in der Suspension. Und ja, diese Interaktion findet dann vielleicht statt, wenn wir uns irgendwie dann anschauen oder wenn er dann gerade halt quasi fertig ist und mich in die Position gebracht hat und dann vielleicht irgendwie durch meine Haare streicht oder mich streichelt oder so. Aber genau, ich würde sagen, so in der Suspension ist das schon eher so was, was ich dann so als, was so ein Erlebnis ist, was ich so vor allem mit mir selber habe.
Sebastian Vielleicht kannst du mir ja als Bondage-Banausen vielleicht mal doch dieses Mysterium, das Suspension ein bisschen auflösen. Also ich habe schon Menschen hängen gesehen. Der Unterschied ist, sie hängen. Aber wie ist das so für dich, dieser Schritt, wenn man den Bodenkontakt tatsächlich verliert? Also was ist da anders im Vergleich zu man fesselt auf den Boden?
Silvi Ja, das ist auch voll schwierig. Eigentlich müsstest du das selber mal ausprobieren, um das wirklich zu verstehen, wie das auch für dich ist, weil ich glaube, das ist für sehr viele Leute unterschiedlich. Für mich ist es halt irgendwie so, dass wenn ich dann vom Boden abhebe, dass der Druck natürlich total verstärkt wird auf die Körperteile, die halt dann belastet sind. Also ob das jetzt der Oberschenkel, Unterschenkel ist oder halt auch hier die Oberarme oder so oder vielleicht auch die Unterbrust, das ist unterschiedlich und je nachdem fühlt es sich auch unterschiedlich an, aber ja genau auf so psychologischer Ebene würde ich sagen, ist es halt auch so eine Sache von Kontrolle komplett abgeben. Also ich bin jetzt halt quasi komplett wirklich ausgeliefert. Ich muss halt quasi mich in diese Situation jetzt fallen lassen. Es gibt so keinen doppelten Boden mehr oder ich komme auf jeden Fall nicht mehr raus aus dieser Position. Und es ist so ein Fallen lassen für mich dann an der Stelle. Also Kontrolle total abgeben, aber dann halt auch quasi diesen Schmerz spüren und diese Druckpunkte spüren und die Auswirkungen, die das dann auf meinen Körper hat. Also es ist halt auch so, dass dann natürlich total viele Hormone ausgeschüttet werden, so Glückshormone und alles Mögliche und das einfach, das zu fühlen, wie diese Reaktionen im Körper sind, das ist halt wahnsinnig und das sind alle Gefühle, die du dir so vorstellen kannst, ob das Freude ist, manchmal auch Trauer, alles Mögliche kann damit irgendwie erzeugt werden und es ist sehr unterschiedlich, ja. Ja, oft bin ich dann total mit mir selber beschäftigt und genieße einfach so diesen Moment und ja, dieses Eintauchen in diese Gefühlswelt, die dann halt quasi dann sich so ergibt.
Sebastian Das klingt jetzt nach einem sehr, sehr langen Prozess. Also du hängst dann da und dann hängst du erstmal ein Stündchen.
Silvi Nein.
Sebastian Und kannst dann mit dem Schmerz umgehen und auch dagegen atmen oder so. Also vielleicht einfach mal, weil es dauert ja auch so seine Zeit, vielleicht mal so für mich mal so zum Ablauf, weil ich habe ganz oft auf einer Party, da habe ich gesehen, ah, da sind Leute, die was mit Seilnamen machen. Dann geht man wieder in einen anderen Raum, dann kommt man zehn Minuten später wieder. Dann ist das eine Bein oben, dann kommt man eine halbe Stunde später wieder, dann hängt der Mensch da und wenn man das nächste Mal wieder kommt, kommt dann, dann ist schon wieder alles vorbei.
Silvi Ja, das ist halt unterschiedlich, ob du jetzt eine Suspension machst oder was auf dem Boden machst.
Sebastian Wie nimmt man eine Suspension? So eine schöne Suspension, wie man sie auf den Bildern von dir sieht, das Publikum wird da ja momentan immer noch durchscrollen, weil das sind so viele.
Silvi Also so diese erlebte Zeit ist auf jeden Fall oft total kurz. Also mir kommen die Sessions manchmal so vor wie 30 Minuten oder so und dabei dauert das insgesamt dann doch 90 Minuten oder zwei Stunden oder so. Also das ist schon Wahnsinn, wie viel Zeit so eine Session dann halt auch so einnimmt.
Sebastian Moment, zwei Stunden?
Silvi Ja, tatsächlich. Also je nachdem. Genau, man fängt ja am Boden an, macht irgendwie vielleicht eine Oberkörperfestung, noch eine Unterkörperfestung drauf und das macht man ja auch ganz in Ruhe, lässt sich da ja natürlich auch nicht stressen und so weiter und dann kommt man ja in die Luft und nein, also ich bin jetzt nicht eine Stunde irgendwie in der Luft dann, sondern ja, keine Ahnung, vielleicht maximal 30 Minuten oder so würde ich sagen ungefähr.
Sebastian Boah, das ist aber auch schon sehr lang, wie ich finde.
Silvi Je nachdem, was es ist. Also es gibt natürlich auch Fesselungen, die man auch einfach nicht so lange halten kann in der Luft auf jeden Fall. Und was natürlich hilft, ist, wenn man in der Luft dann auch die Position auch ändert. Also wenn man solche Transitions noch einbaut, das heißt, dass du vielleicht zum Beispiel dann, was ich eben meinte, erst halt so vertikal hängst in der Luft und dann halt aber einmal quasi umgedreht wirst, dann ist es länger aushaltbar, weil sich diese Druckpunkte, halt dann einfach verändern sozusagen. Also jetzt statisch in der Luft zu hängen in einer Position ist sehr, sehr anstrengend meistens. Genau, aber dann dauert das halt eine gewisse Zeit, dann kommt man ja runter und dann kann es ja sein, dass man vielleicht auch noch was auf dem Boden macht. Man möchte vielleicht auch nochmal ein bisschen spielen oder so, das kommt ja auch nochmal vor. Und ja, dann die ganze Aftercare-Sache kommt ja auch noch dazu. Dann erstmal abfesseln in Ruhe, dann sich in den Arm nehmen, kuscheln, vielleicht auch noch ein bisschen reden, vielleicht aber auch einfach erstmal schweigen. Und ja, das dauert schon wirklich lange meistens, ja.
Sebastian Ja, also es sind jetzt nicht zwei Stunden, in denen gefesselt wird und dann hängt man da davon zehn Minuten. Gibt das einen Favoriten, wo du sagst, ja, das ist was, was ich hin und wieder brauche und jetzt also nicht nur bezogen auf, ich möchte hängen, sondern auch etwas spezieller, wo du sagst, ja, das ist schon gut, das ist schön für mich.
Silvi Ja, eigentlich total viele Sachen irgendwie. Also was ich eben ja schon angesprochen hatte, ich mag auf jeden Fall total gerne Futomomus, weil ich total gerne diesen Schmerz mag auf dem Oberschenkel und auch auf dem Schienbein. Das ist irgendwie total der tolle Schmerz für mich. Ich mag auch total gerne so Fesselungen, die in die Taille reingehen, also die viel Last auf der Taille haben. Da hatten wir jetzt auch gestern eine Fesselung gemacht, die irgendwie sehr, sehr viel Last auf der Taille hatte und danach habe ich mich einfach so total entspannt gefühlt. Also alles so, was so in die Taille geht und da viel Druck auffordert, das ist für mich so eine absolute Entspannung. Also wenn ich jetzt total gestresst war am Tag und ich mache irgendwie dann so eine Suspension mit so einer starken Taillenlast, dann ist das oft so, dass ich danach einfach total mich gut fühle und total entspannt bin. Also ja, das wären so zwei Favoriten auf jeden Fall.
Sebastian Ich glaube, das bringt dich dann auch wirklich auf den Teppich, wenn du dann landest. Optisch ist das so, dann hängst du da und ich sehe ja die Fotos und da bewegst du dich ja nicht viel. Aber wie arbeitest du gegen die Fesselung oder mit der Fesselung? Weil gerade wenn es Schmerzen sind, dann will man doch instinktiv diesem Schmerz irgendwie ausweichen.
Silvi Ja, wenn man Schmerzen mag, dann mag man das ja auch, sich so reinfallen zu lassen in den Schmerz. Also ich mag das auf jeden Fall total gerne, denn dieser Schmerz kann erstmal sehr überwältigend sein. Also gerade wenn man dann halt quasi, nur eine Line hat und dann an dem Fotomomo zum Beispiel nur hängt, das ist natürlich ein Schmerzreiz, der sehr, sehr hoch ist, der so auf dich zukommt. Und ja, bei mir ist es so, ich bin halt Masochistin. Ich mag das halt einfach, diesen Schmerz dann so zu erfahren. Und natürlich erstmal ist es für mich auch überwältigend, aber ich atme dann einfach da so rein und merke, dass sich dieser Schmerz dann halt quasi wandelt in etwas, was für mich einfach irgendwie total sich schön anfühlt. Teilweise auch, ja, ist für mich auch manchmal ein sexueller Reiz, aber steht jetzt beim Fesseln nicht so im Vordergrund meistens. Manchmal, aber meistens nicht. Und ja, für mich ist Schmerz einfach schön. Also es fühlt sich einfach gut an, weil ich das dann einfach so umwandle und auch natürlich reinatme, mich einfach darauf einlasse. Also ich wehre mich jetzt nicht gegen diese Position, sondern ich nehme das einfach an, verarbeite das und dann fühlt sich das gut an.
Sebastian Okay, also ich hätte jetzt erwartet, dass man doch versucht, so ein bisschen auszuweichen oder ob man sich vielleicht noch irgendeinen Muskel anspannen kann, dass es nicht ganz so weh tut. Du machst da gar nichts? Es tut halt weh und dann ist das okay?
Silvi Also eigentlich lasse ich mich immer in die Festung halt reinfallen. Also es ist halt so, dass man eventuell dann mit der Zeit merkt, dass quasi vielleicht eine Stelle besonders belastet wird. Dann mache ich es so, dass ich vielleicht so ein bisschen anspanne in einem anderen Bein zum Beispiel oder so. Oder dass ich halt versuche, meine Haltung ein bisschen zu korrigieren, sodass dann der Schmerzreiz auf eine andere Stelle so ein bisschen verlagert wird. Ein bisschen Körperspannung ist natürlich auch schon nicht schlecht. Das ist schon irgendwie dabei, aber ich arbeite jetzt nicht gegen den Schmerz und auch nicht gegen die Fesselung.
Sebastian Ich habe so einen Punkt auf meiner Wunschthemenliste und ich vermute, bei dir werde ich jetzt nicht viel Glück haben, aber mich interessieren gerade so Stresspositionen.
Silvi Ja, ich mag auch Stresspositionen.
Sebastian Also du kannst was dazu sagen, weil die sind ja immer dazu gemacht, dass du dagegen arbeiten musst, damit es nicht unerträglich wird. Also vielleicht fürs Publikum eine Stressposition definiere ich jetzt gerade so. Du musst Kraft aufwenden, damit es zu ertragen ist. Aber dadurch, dass du diese Kraft aufwendest, ist vielleicht etwas anderes gerade besonders schlimm. Und es gibt keine Position, keine Kombination aus Muskelanspannung und Position, die irgendwie ohne Anstrengung auszuhalten ist. Es ist einfach nur bösartiger Mist. Und das finde ich gerade sehr sympathisch, den Gedanken. Auf der anderen Seite, hast du Erfahrung?
Silvi Fällt dir gerade was Besonderes ein, was wir da gemacht haben in letzter Zeit? Was denn?
Sebastian Liebes Publikum, wenn das komisch geschnitten ist, hier musste gerade mal Pause gedrückt werden, damit die beiden sich hier irgendwie absprechen können, was denn nun zu diesem Thema Stresspositionen sagbar ist. Jetzt kannst du das Ergebnis eurer Absprache präsentieren. Ich biete weiterhin an, ein Mikrofon hier weiter zu verteilen. Immer noch nicht? Verdammt.
Silvi Ja, wir hatten nur gerade darüber gesprochen, welche wir so gemacht haben in letzter Zeit. Und ja, eine, die wir gemacht haben, war quasi so eine Festung, wo ich quasi einen Oberkörperharnis habe und dann halt quasi am Bambus oben daran festgemacht bin. Und ich quasi auf den Zehenspitzen stehe und quasi dann um meine Unterschenkel ist Seil gefesselt. Und das ist aber so drum gefesselt quasi schon, dass quasi wenn ich aufkomme auf den Boden, dass es dann weh tut.
Sebastian Okay, also das heißt, wenn du deine Füße entspannst, weil du nicht auf Zehenspitzen schießt, dann zieht es an deinem Oberkörper einfach und schneidet ein.
Silvi Genau, ja.
Sebastian Und tut einfach höllisch weh.
Silvi Ja, es ist sehr anstrengend, quasi nur am Oberkörper festgemacht zu sein, vor allem wenn das halt quasi ein Harnis ist, der halt auf die Unterbrust geht und das war halt so ein Harnis, der auf die Unterbrust geht, der schnürt halt quasi die Luft ab, also das Atmen fällt dann sehr schwer und wenn man halt jetzt nur daran hängt, ist das halt sehr schmerzhaft und auch unangenehm, weil man nicht so gut atmen kann und wenn man aber quasi dann auf dem Boden ist und versucht zu entlasten über die Zehenspitzen, dann tut das halt an den Unterschenkeln weh. Okay, so. Es ist schwierig zu erklären.
Sebastian Also, liebes Publikum, die Bilder sind, soweit ich das weiß, zum Großteil jugendfrei. Auch davon, glaube ich, habe ich ein Bild gesehen.
Silvi Ja, die Bilder sind jugendfrei und ich lade auch nur jugendfreie Bilder hoch, weil die anderen gelöscht werden bei Instagram.
Sebastian Ja, ich werde die dann hoffentlich in die Schaunots einmal rüberkopieren, dann wisst ihr so ein bisschen. Ich werde das an die Kapitelmarken so ein bisschen anpassen, dass man dann immer im Podcast-Player das richtige Bild zur richtigen Zeit sieht. Also, wenn ihr einen guten Player habt, dann könnt ihr das jetzt genau sehen, wie das aussieht. Und ich finde das natürlich herrlich, dieses irgendwas ist immer und du musst es dann aushalten. Und für dich ist das dann einfach, also ich persönlich würde sauer werden. Ich wäre irgendwann stinkig, weil egal was ich mache, es ist einfach irgendwo immer doof. Wie ist das für dich?
Silvi Ja, also ich finde das auf jeden Fall reizvoll, dass das halt so ist und natürlich ist das super anstrengend. Also das ist dann schon etwas, wo ich dann auch anfange irgendwie eher zu schwitzen, wo ich dann halt so merke, mein Kopf wird relativ rot, es wird alles warm in meinem Körper und ja, ich versuche das dann halt quasi so wegzuatmen und ja, was natürlich dann irgendwann wirklich sehr, sehr anstrengend wird. Also ich versuche einfach dann sehr stark irgendwie das durchatmen, zu kompensieren.
Sebastian Jetzt hast du ja gesagt Masochistin, also Schmerz und anderer Schmerz und immer nur Schmerz. Ist das dann auch ein Moment, wo du einfach davon spitz wirst?
Silvi Ja, manchmal schon. Also manchmal finde ich das so reizvoll, dass ich dann danach noch sage, wenn ich jetzt noch eine Agasthus bekommen würde, dann finde ich das gar nicht so verkehrt. Aber das ist natürlich nicht immer der Fall.
Sebastian Aber nicht währenddessen. Also du hast jetzt nicht das Gefühl, dass wenn du jetzt in so einer Position bist, wo es wirklich einfach wehtut und du wirklich arbeiten musst mit deinem Körper, da kann man dir jetzt nicht einfach so ein Magic Wand an die Pussy halten und dann klappt das schon irgendwie.
Silvi Das ist nicht so meins. Also das ist mir einfach dann zu anstrengend, muss ich sagen. Ich bin so fokussiert auf diesen Schmerz und die Verarbeitung und finde das an sich ja auch schon super reizvoll und super gut. Und das andere wäre mir dann einfach zu viel in dem Moment. Also mir persönlich so. Darum ist das zu viel auf einmal.
Sebastian Also wäre oder ist das schon ausprobiert worden? Weil ich finde natürlich, dann ist diese ganze Gehirnarbeit, die du da reinsteckst. Ich atme in den Schmerz, ich bewege mich, ich fühle das alles. Und das wird ja in dem Moment alles kaputt gemacht dadurch, dass dann irgendwie am Kitzler ein hämmerndes Los, Los, Los in das Gehirn reinbricht. Also das ist ja noch bösartiger dann.
Silvi Also ja, wir haben das auch schon gemacht. Jetzt nicht in der Position, sondern in einer anderen Position. Bei mir ist es dann einfach nur so wichtig, dass es dann eine Situation ist, wo es okay ist, wenn ich mich dann auch darauf konzentriere. Weil wenn es jetzt ein Harness ist, wo ich aufpassen muss, dass meine Hände okay sind, dann würde ich das nicht machen wollen aus sicherheitstechnischen Gründen. Weil ich brauche eine Situation dann, wo es okay ist, wenn ich dann jetzt mal nicht gerade an meine Hände denke, nicht die ganze Zeit kontrolliere, ob alles okay ist. Und ja, also wir haben das auch schon gemacht und das war auch gut, aber ich muss das in so einer Situation trotzdem nicht unbedingt haben. Aber ich würde mich jetzt auch nicht total wehren, wenn es gewünscht ist.
Sebastian Okay, ja, finde ich spannend. Das heißt, du trägst dann doch eine gewisse Mitverantwortung und passt halt schon auf. Also ganz fallen lassen ist dann doch nicht.
Silvi Ja, nee, auf jeden Fall. Also ich bin schon so, dass ich dann schon die ganze Zeit auch immer wieder checke, ob alles okay ist mit meinem Körper. Und natürlich muss ich auch gucken, ob meine Hände okay sind und so weiter. Ja, das ist schon wichtig, dass man auch da nicht komplett dann sagt, ich habe keine Verantwortung mehr, denn du hast immer Verantwortung für dich, gerade auch im Seil.
Sebastian Und jetzt, liebes Publikum, werde ich in der Folge mit den häufigsten Unterbrechungen, die es jemals gegeben hat, noch eine machen. Jetzt kam der Lieferdienst und die Nachbarn bohren hier Löcher. Wir sind gleich wieder da. Liebe Sylvie, wir waren bei Sicherheit. Ist das nicht total gefährlich?
Silvi Ja, auf der einen Seite sicherlich, ja klar. Aber vieles ist gefährlich und man macht es natürlich trotzdem. Also ja klar, es ist gefährlich.
Sebastian Und wir als BDSM-er sind es ja gewohnt, das ein bisschen auch einzuschätzen, was gefährlich ist und was nicht. Jetzt erzählen mir manchmal Menschen, ja beim Bondage muss man aufpassen, da sitzt hier ein Nerv, da ist da ein Nerv und die Fallhand ist nochmal was ganz Schlimmes und Gefährliches. Ist, du musst da drauf aufpassen und was geht und was geht nicht, also wo musst du als Bunny und du hast ja nun mal die Erfahrung wirklich als Bunny, das nicht selber fesselt, was ist deine Aufgabe dabei?
Silvi Ja, also meine Aufgabe ist auf jeden Fall, dass ich schaue, ob meine Hände noch in Ordnung sind, also gerade wenn es in der Suspension ist, aber auch in der Semi-Suspension und auch vielleicht auf dem Boden, wenn man zum Beispiel auf der Seillage auf dem im Oberarm liegt, dann ist das schon wichtig. Also wenn Druck auf dem Oberarm ist, dann schaue ich auf jeden Fall immer und habe immer so im Hinterkopf, dass ich regelmäßig daran denke und schaue, ob meine Hände halt noch in Ordnung sind, ob irgendwas taub wird, ob irgendwas kribbelt. Und genau, wenn es da solche Warnsignale gibt, dass ich dann da auch gucke, ja, ob ich dann direkt runter muss, ob irgendwie vielleicht die Lage nochmal verändert werden muss. Also gerade der Oberarm, da laufen halt die Nerven zur Hand entlang und da muss man auf jeden Fall besonders drauf achten.
Sebastian Das ist ja auf der einen Seite ein Stück weit Erfahrung, sei es mal so, wenn es kribbelt oder wenn da irgendwie was komisch ist. Aber gibt es einen Punkt, wo man sagt, das kann man jetzt noch kurz aushalten, weil das ist vielleicht auch auf dem Weg zur Fesselung oder ist es immer kritisch?
Silvi Also wenn irgendwas taub wird an der Hand, dann sage ich auf jeden Fall direkt Bescheid und für mich wäre es dann wichtig, dass die Lage halt verändert wird oder dass ich halt aus der Festung rauskomme, dass das verändert wird, weil das ist halt so ein Signal, da kann die Hand dann halt tatsächlich dann auch die Handfunktion verlieren. Und ja, bei sowas sollte man natürlich schon dann direkt Bescheid sagen. Kribbeln, das ist bei mir auf jeden Fall so, dass es oft ist, wenn ich einen Blutstau habe, zum Beispiel in der Hand oder auch in den Füßen, das ist jetzt erstmal kein Signal, wo ich dann direkt irgendwie was sage, sondern da weiß ich, das geht dann halt oft auch einfach weg, das kommt einfach vom Blutstau. Also Blutstau ist jetzt halt nicht gefährlich in dem Sinne, sondern nur wenn etwas taub wird, dann.
Sebastian Das ist auch ein bisschen die Frage der Zeit. Also ich sehe das halt auch gerade bei dir auf den Bildern sieht man das sehr schön, wie es wirklich einschneidet. Also wo man wirklich merkt, wie so das Seil wirklich in die Haut richtig reingedrückt wird. Und das Seil ist ja auch, wenn es unter Spannung steht, ist das ja kein weiches Seil mehr, sondern fühlt sich das ja, wie ich finde, so ein gespanntes Seil, das fühlt sich eher an wie so ein Metallstück oder ein Stück Baum, wie ein Ast. Also es ist total fest einfach. Oder täusche ich mich da gerade mit der Beschreibung?
Silvi Also ich würde es jetzt nicht mit Metall beschreiben, weil Metall ja auch normalerweise irgendwie kalt sich anfühlt. Seil fühlt sich eher, ja, weiß nicht, das ist ja eher so wie der Körper, so von der Temperatur her. Und ja, ich finde es auch nicht so kratzig. Also je nachdem, was man benutzt. Kokosnussseil ist natürlich sehr kratzig. Das wird man jetzt nicht für eine Suspension benutzen. Aber es ist ja gerade so, dass es dann so ein kratziges Gefühl auf der Haut hinterlässt und halt auch irgendwie wehtut. Wir benutzen halt Jute-Seil und das finde ich persönlich eigentlich sehr angenehm auf der Haut.
Sebastian Lass mich mal über Robemarks sprechen. Gewollt, also Robemarks sind die Spuren auf der Haut, in der Haut danach. Sind die gewollt? Willst du die behalten? Willst du die haben? Oder möchtest du es doch manchmal vermeiden, gerade im Sommer?
Silvi Ja, also das ist ja generell so eine Frage, ob man Spuren mag oder nicht. Also ich mag Spuren, weil das ja auch so ein Ausdruck vom Schmerz ist, den man dann erlitten hat. Und das ist ja auch schön, weil es einen nochmal daran erinnert. Also ich bekomme halt eigentlich fast nie Spuren, muss ich sagen. Also ich bekomme sehr schwer nur blaue Flecken und ich bekomme auch Robemarks eigentlich fast nie. Also dass man natürlich sieht, wo das Seil lag für ein paar Minuten oder Stunden, das schon. Aber dass da dann wirklich irgendwie zum Beispiel eine Quetschung ist, sodass halt irgendwie so die, ja, da sich was abzeichnet, was länger bleibt, das ist bei mir eigentlich fast nie der Fall. Also nur ganz selten und dann auch nur so, dass es kaum auffällt. Also von daher, ich habe nichts dagegen, aber bei mir, ich habe eigentlich kaum Spuren auf der Haut.
Sebastian Okay, aber du hättest vielleicht manchmal gerne welche.
Silvi Ja, auf jeden Fall. Ich fände es schön.
Sebastian Es ist nie so, wie man das haben will. Dann habe ich hier noch was auf meinem Zettel. Das habe ich mir wirklich groß aufgeschrieben. Blümchen. Und zwar, es sind ja ganz viele Bilder, die ich jetzt auch gesehen habe. Da trägst du Kleider und da sind Blümchen drauf. Ist das ein besonderer Fable oder habe ich jetzt gerade alle Bilder übersehen, wo das nicht so ist? Also gibt es da einen Hintergrund zu?
Silvi Boah, das ist schwierig. Ich glaube, in den letzten oder die Kleider, die ich im Moment trage, haben, glaube ich, gar nicht so viele Blümchen drauf. Ich erinnere mich an ein Kleid, was ich früher oft getragen habe, wo Blümchen drauf waren. Das war so ein rotes Kleid, das war auch sehr schön, ist dann irgendwann nicht mehr schön gewesen, weil es halt ausgewaschen war und so weiter. Ja, ich mag Blümchen vielleicht wegen meiner Little-Seite. Also Blümchenkleider sind halt schon irgendwie sowas Süßes und ja, das finde ich irgendwie ganz niedlich, mich dann so auch zu kleiden. Das finde ich schon manchmal ganz süß. Vielleicht deswegen, ja.
Sebastian Ja, das ist natürlich jetzt auch wieder was. Die Notizen sind manchmal schon etwas älter, gerade wenn man, wie wir, so ewig lange an dieser Folge rumplant, bis man sich mal sieht. Da verändern sich auch Dinge. Aber ich habe das immer so fast als Markenzeichen von dir gesehen. Muss ich dann nochmal genauer gucken, was sich da verändert hat. Aber ja. Die Bilder, die man jetzt öffentlich von dir sieht, da trägst du immer was beim Bondage. Also ist das Seil auf Kleidung ganz oft Absicht oder ist das jetzt damit, man Bilder davon machen kann oder wäre es nicht auch okay völlig ohne?
Silvi Also ich habe auch nichts dagegen, ohne Kleidung zu fesseln. Das machen Philipp und ich auch. Ja, die kann man halt nur nicht bei Instagram hochladen, sage ich mal. Ich hatte letztens tatsächlich mal wieder so ein Bild von mir hochgeladen bei Instagram, wo ich halt jetzt nichts anhatte. Aber ja, Philipp meinte dann auch so, ja, es wäre vielleicht besser, wenn du es runternimmst, weil sonst wird dein Account gelöscht, so wie bei ganz vielen anderen tatsächlich auch. Und dann habe ich halt irgendwie wirklich tatsächlich mal radikal alle Bilder, wo ich irgendwie unbekleidet bin, von Instagram wieder gelöscht. Und ja, also nackt fesseln ist auf jeden Fall sehr schön, muss ich jetzt auch nicht immer, aber finde ich auch, ja, gefällt mir auch sehr, weil das Seil auf der Haut direkt zu spüren ist natürlich nochmal was Besonderes und ja, fühlt sich nochmal anders an einfach.
Sebastian Also ja, hilft die Kleidung dabei, dass es dann weniger eindrückt oder zieht und zerrt oder also dämpft die oder macht das eigentlich gar keinen Unterschied?
Silvi Doch, das macht schon einen Unterschied. Also mit der Kleidung ist es natürlich unempfindlicher. Also dadurch fühlt sich das nicht so intensiv an. Also ohne Kleidung ist es auf jeden Fall schon intensiver.
Sebastian Und jetzt hole ich mal den großen Hammer raus. Du hast eben schon mehrmals gesagt, ja, und wenn das Atmen dann ein bisschen schwerer fällt und so. Das ist ja eigentlich so, das Dark Pattern, also dieses, man soll doch nicht so fesseln, dass das Atmen schwer fällt und so. Das soll man doch einfach nicht machen, das ist doch unglaublich gefährlich.
Silvi Warum sollte das gefährlich sein?
Sebastian Ja, weil man kann ja so schlecht atmen und man kommt ja auch nicht so ganz schnell wieder da raus. Das sind jetzt aus meiner Sicht erstmal so die düsteren Abgründe. Es kann ja auch sein, dass das völlig üblich ist und ich das einfach übersehen habe. Aber ist das schon ein Grenzbereich oder ist das einfach was ganz Übliches, dass man mit Atemkontrolle beim Bondage spielt?
Silvi Also ich glaube schon, dass das irgendwie viele natürlich machen, aber viele machen es auch nicht. Also das ist, glaube ich, einfach ganz individuell. Also es gibt natürlich so manche Harnisse, die halt den Brustkorb halt mehr auch abschnüren. Bei mir ist es so, ich mag das und ich habe auch nicht so viele Probleme mit der Atmung. Also ich kann zum Beispiel ganz gut dann in den Bauch atmen. Macht das sowieso meistens, dass ich eher in den Bauch atme als in die Brust. Und von daher ist jetzt sowas für mich kein Limit, sage ich mal. Bei anderen ist es vielleicht anders. Genau, also diese Atemkontrollspiele, wo es dann vielleicht auch darum geht, ein Haltseil zu legen, das sind nochmal andere Geschichten. Da geht es halt sicherlich noch mehr um Sicherheitsaspekte. Also nur weil du quasi um deinen Oberkörper jetzt sehr eng Seil hast, heißt das ja nicht, dass du dann gar nicht mehr atmen kannst. Also vielleicht bekommst du dann vielleicht Panik oder so weiter, was jetzt erstmal nichts lebensbedrohlich ist. Wohingegen, wenn ich jetzt einen Halsseil setze und natürlich so wie bei allen Atemkontrollspielen im BDSM, da dann halt das abschnüre und das ist natürlich wirklich etwas, was sicherheitstechnisch sehr gefährlich sein kann.
Sebastian Gut, aber ihr macht das ja offenbar.
Silvi Ja, dass das mit dem Hals sei, nicht so extrem. Also jetzt nicht so, dass ich jetzt irgendwie, keine Ahnung, keine Luft mehr bekomme oder so. Also wir machen das jetzt nicht so, wie andere das vielleicht bevorzugen würden. Also ich würde sagen, wir machen das nicht so ausgeprägt.
Sebastian Okay, es geht also um das etwas Erschweren. Wir verraten, also bei solchen Themen verrate ich auch hier immer im Podcast nicht, wie es geht und da gibt es auch keine Tipps zu. Aber es ist natürlich an der Stelle, ist das nochmal so ein Weg, ist das immer extremer geworden über die Jahre? Weil am Anfang hat es vielleicht gereicht, mal die Hände zusammenzubinden und jetzt ist halt die schwer atmende Fledermaus gerade das Ultimative. Also gab es eine Steigerung, brauchst du die und wo führt das noch hin?
Silvi Ja, also ich würde sagen, dass ich am Anfang irgendwie tatsächlich teilweise auch krassere Sachen noch gemacht habe und ausprobiert habe. Also in dieser Ausprobierphase, jetzt unabhängig vom Seil, habe ich glaube ich am Anfang irgendwie echt viele mit sehr vielen Menschen auch so ausprobiert, rumprobiert, wo ich sagen würde, so das war eigentlich viel zu schnell und das war auch viel zu extrem teilweise. Ja, weiß nicht, ob wir noch Zeit haben, darauf näher einzugehen, müssen wir aber auch nicht unbedingt.
Sebastian Wir machen einfach mal was ganz Neues. Also normalerweise ist ja immer hier so, wie kann man denn damit anfangen, dann sind das so Tipps für den Regal, der macht so den Knoten und dann machst du so und so und dann passt du da und da drauf. Aber wenn man jetzt sagt, ich bin Bunny und ich hab da jetzt, wie fang ich als Bunny an mit Bondage? Weil natürlich werde ich jemanden finden, der mich im Zweifel in der ersten halben Stunde in die Luft bringt und dann habe ich die Suspension gehabt, aber aus deiner Sicht, was ist ein guter Einstieg und worauf achte ich vielleicht, um rauszukriegen, was kann ich mir zutrauen und wann sollte ich vielleicht sagen, nee, das lassen wir mal bleiben, das ist zu viel.
Silvi Ja, das ist am Anfang, glaube ich, total schwierig. Also bei mir, ich habe das am Anfang auf jeden Fall als total schwierig empfunden, auch jemanden zu finden, dem ich vertrauen kann, weil am Anfang möchte man natürlich total viele Erfahrungen sammeln, man möchte am besten gleich irgendwie direkt hängen und alles sofort und erst mal eine Person zu finden, der man vertraut, mit der man auf einer guten Ebene ist, ist, glaube ich, super schwierig. Und ganz ehrlich, ja, ich habe mich da auch einfach Philipp anvertraut und wir kannten uns auch nicht wirklich. Aber was, denke ich, da wichtig ist und was mir auch wichtig war, dass das dann quasi nicht ein Treffen war, wo nur wir beide waren, sondern halt, dass es ein Bondage-Picnic war, dass wir halt quasi dann auch in so einem öffentlichen Raum dann wenigstens die Erfahrung sammeln konnten. Weil wenn du gefesselt bist und du hast jemanden, wo du halt nicht sicher bist, ob er vertrauenswürdig ist, dann würde ich mich nicht fesseln lassen, wenn wir alleine sind.
Sebastian Ja, also der öffentliche Raum ist natürlich schon mal extrem hilfreich und ganz ehrlich, zu jemandem nach Hause gehen kann man dann immer noch. Ja, genau. Gibt es irgendwas, wo du sagst, am Anfang mal eher bleiben lassen, irgendeine Technik oder eine bestimmte Art von Festlung. Ja, mit der Suspension hast du völlig recht. Es haben schon ganz viele auch beim Podcast in den Live-Sendern angeguckt und haben gesagt, ja, also ich würde ja gerne mal eine Suspension, das möchte ich mal. Und das ist so, ich möchte das haben. Und fangen wir doch mal damit an. Natürlich ist dann klar, der Weg ist noch ein bisschen, aber das scheint eine gewisse Faszination zu haben. Was sollte ich denn machen, bevor ich mich hängen lasse?
Silvi Also ich glaube, man sollte auf jeden Fall erst mal so verstehen, wie der Körper generell auf Seil und verschiedene Positionen reagiert. Also zum Beispiel, wenn man jetzt eine Suspension macht, die halt eine gute oder eine TK, also eine Oberkörperfassung mit Druck auch auf dem Oberarm hat, dann sollte man das wenigstens am Boden mal ausprobiert haben und vielleicht auch schauen, wie reagiert mein Körper darauf, wie fühlen sich meine Hände an und was sind halt auch Warnsignale, die ich wahrnehme und genau, also erstmal vielleicht am Boden testen einfach, wie der Körper auf das Seil reagiert, weil ich kann mich auch noch an meine ersten Suspensions erinnern und das ist halt wirklich, es ist wirklich wie ein Schock für den Körper. Also man ist wirklich schockiert oder also bei mir war es so, ich war wirklich schockiert, wie schmerzhaft und wie intensiv das ist. Und ja, am Anfang war das auch einfach zu viel für mich, muss ich ganz ehrlich sagen. Und von daher würde ich einfach empfehlen, erst mal am Boden die Sachen auszuprobieren und dann vielleicht mal eine Semi-Suspension zu machen. Also eine Suspension, wo man nicht komplett in der Luft ist, sondern vielleicht nur ein Körperteil, um sich halt ranzutasten, wie sich das überhaupt anfühlt und dem Körper einfach die Möglichkeit zu geben, so die Signale wahrzunehmen und aber auch zu schauen, so wo sind vielleicht meine Grenzen und da einfach Schritt für Schritt ranzugehen.
Sebastian Bei deiner ersten Tuspension, da wurdest du doch bestimmt auch gefragt, bevor du dann abgehoben bist, ist jetzt okay, können wir jetzt noch weiter?
Silvi Ja, meine erste Suspension war ja auf diesem Bondage-Workshop tatsächlich damals, als ich noch sehr jung war. Und ja, da durfte halt jede und jeder, der das jetzt wollte, einfach mal so hängen. Also wir haben da, glaube ich, einfach einen ganz einfachen Gote-TK gemacht, meine ich. Und dann irgendwie die Füße hoch. Und das war halt auch meine erste Suspension und dann konnte ich mich ja dafür entscheiden, ob ich das jetzt möchte oder nicht und ich habe ja gesagt und dann hing ich da halt mal 30 Sekunden oder so.
Sebastian Genau, du hast ja ein Ja gesagt. Das ist glaube ich dieser Punkt. Also auch wenn man weiß, naja, man soll jetzt langsam anfangen, vielleicht mal am Boden oder nur so eine Halb-Suspension. Im Endeffekt, wenn man so kurz davor ist, dann sagt man doch nicht Nein. Also ich halte das nicht für so realistisch, dass man dann sagt, ja ich hänge jetzt hier so halb, es fühlt sich irgendwie spannend an und es ist eh alles drumherum. Ja, aber jetzt lassen wir das mal wieder runter. Beim nächsten Mal machen wir mehr. So viel Disziplin traue ich im Grunde niemandem zu.
Silvi Nee, das glaube ich auch und ich war ja auch nicht so, also ich habe das Angebot ja auch angenommen, als es dann kam und das war ja auch eine meiner ersten Erfahrungen mit Bondage und ja, ich denke da war es halt einfach gut, dass irgendwie viele Leute dabei waren und dass man halt auch wirklich dann einfach nur kurz in der Suspension hing, um einfach mal zu gucken, so wie fühlt sich das an und dann habe ich aber auch gemerkt, es war auch irgendwie, irgendwie hat sich meine Hand komisch angefühlt und dann habe ich auch gesagt, ja das ist irgendwie komisch und dann bin ich auch wieder runter. Also es waren dann halt nur ein paar Sekunden. Man muss es halt dann wirklich nicht übertreiben. So in dem Sinne, man kann es ja mal ausprobieren, aber man muss ja dann nicht direkt irgendwie zehn Minuten da hängen.
Sebastian Hm. Gibt's was, wo du sagen würdest, wenn ihm das mal wirklich bleiben lassen? Also hast du vielleicht schon auch selber irgendwelche Ideen angezettelt und festgestellt, also das ist vielleicht überhaupt keine gute Idee? Ich hätte mal direkt eine aus eigener Erfahrung.
Silvi Ja.
Sebastian Nicht so gut ist irgendwie fesseln und dann ab in die Badewanne.
Silvi Okay, warum?
Sebastian Die ziehen sich zusammen.
Silvi Achso, gefesselt in die Badewanne. Das ist keine gute Idee.
Sebastian Tut es nicht. Also man kann sich vielleicht einen Spaß draus machen und mit so einer Sprühpistole mal dann vor Suppi stehen und mal ein bisschen nass spritzen. Wenn es viel Wasser ist, fangen die halt an, dann wird es eng. Wäre jetzt mal so mein Tipp, nicht machen. So interessant das auch ist. Ich werde hier leicht böse angeguckt von Philipp. Mit dem Motto, wie kann er nur? Nein, okay, ich werde gar nicht böse angeguckt.
Silvi Ja, aber das wusstest du dann vorher ja auch nicht, oder wusstest du, dass es nicht die Idee ist?
Sebastian Hätte man drüber nachgedacht, wäre man wahrscheinlich irgendwie drauf gekommen. Also denken würde manchmal wirklich helfen. Es war alles nicht wild und es hat nach ein paar Minuten, da kam halt die Rückmeldung, das zieht sich irgendwie zusammen.
Silvi Warum eigentlich?
Sebastian Ach ja, Wasser, Seil, wobei das macht ja nicht jedes Seil.
Silvi Stimmt, es gibt auch Seile, wo man gut im Wasser auch, oder wenn es halt nass ist, gut fesseln kann.
Sebastian Genau, Wäscheleine zum Beispiel zieht sich nicht zusammen.
Silvi Ja, wir haben auch solche Seile natürlich für Natursekt-Sachen, das ist ganz praktisch.
Sebastian Oh, also Wäscheleine war jetzt ein Scherz, die sollte man natürlich nicht nehmen, aber was für Seile habt ihr dafür?
Silvi Siesalseile sind das, oder? Welche sind das denn?
Sebastian Ich schneide dich jetzt nicht raus, ne? Gut.
Silvi Ach, diese Fallschirmseide, ja.
Sebastian Paracord.
Silvi Paracord, ja, genau. Okay, das stimmt.
Sebastian Das ist auch das.
Silvi Wo das dran hängt, wo der Bambus dran hängt, das ist eine Paracordseide.
Sebastian Also Paracord, dachte ich, ist jetzt eigentlich für die Haut nicht so toll, weil das so rutschig ist, oder ist das egal eigentlich?
Silvi Das ist nichts, was jetzt ähnlich dem New Design verwendet würde. Das ist nur, weil es halt wasserfest ist in der Dusche und das kann ich halt abwaschen und das versaue ich mir halt nicht aus. New Design versaue ich mir halt einfach, wenn die dauerhaft das werden.
Sebastian Okay, alles, was du jetzt gesagt hast, wird man nichts davon hören. Verdammt.
Silvi Okay, aber mir fällt auch zu der...
Sebastian Philipp hat gerade Dinge gesagt ohne Mikrofon, das heißt, du musst das nochmal erklären vielleicht. Also wir sind bis Paracord gekommen.
Silvi Ja, achso, ja, dieses Paracord-Seil, das benutzen wir zum Beispiel in der Dusche wirklich nur so für ganz minimale Sachen. Also jetzt keine Oberkörper, Unterkörper Festung und so weiter. Das ist ja auch viel zu dünn dafür, sondern vielleicht einfach nur um die Hände irgendwo festzumachen oder so. Oder ich trage auch manchmal dann Handschellen in der Dusche und dann einfach um die Handschellen woran festzumachen, so. Um sich halt dann auch die Seile nicht einzusauen und so weiter.
Sebastian Es ist ja jetzt ein bisschen Ketzerei, Sylvie Rope zu fragen, du hast es jetzt schon gesagt, Handschellen, dich zu fragen, was hast du denn noch so an Befestigungs- und Fesselmöglichkeiten, die du gerne benutzt? Vielleicht gibt es ja auch irgendwas, was du lieber magst als Seile, um fixiert zu werden.
Silvi Nee, eigentlich mag ich nur Seile. Also Seile mag ich am liebsten. Handschellen finde ich aber auch ganz schön. Also da hat mich Philipp irgendwie so ein bisschen dran geführt, der das auch in sehr vielen Situationen auch schon im Alltag mal verwendet hat. Oder nicht im Alltag, sondern wenn wir mal im Urlaub waren oder so. Ja, kann man das auch ganz gut mal unter einem Mantel oder so verstecken.
Sebastian Ja, da hätte ich nämlich auch noch einen Punkt. Also ich finde das sehr schön, so einen Harness unter der Wäsche zu tragen, dass man draußen rumrennen kann. Der geht jetzt natürlich immer so ein bisschen über den Nacken und das wird mir immer gesagt, das ist jetzt nicht so toll. Oder über das Schlüsselbein, aber irgendwo dran muss er ja fest sein. Magst du sowas, so rumzulaufen? Ist das etwas, was du interessant findest? Ja.
Silvi Ähm, eigentlich mache ich das fast nie, aber wir haben das auch schon mal gemacht. Also vor allem auch so Stichwort Homeoffice kann man ja tatsächlich auch mal irgendwie seinen, ja, sonst vielleicht etwas tristeren Arbeitsalltag ein bisschen spannender gestalten, wenn man dann so einen Harnes zum Beispiel trägt. Ja, das haben wir auch schon mal gemacht, ja.
Sebastian Die Liebe zum Seil, merkst du das dann nach einer gewissen Zeit? Fehlt es dann einfach nur oder wirst du grantig, wenn es einfach mal ein paar Wochen nicht passt oder kommt es niemals dazu?
Silvi Doch, also es kommt schon vor, dass wir uns jetzt nicht, wir sehen uns sowieso jetzt auch nicht jede Woche. Wenn wir uns jetzt länger nicht sehen, dann ist das schon so, dass ich merke, dass mir dann irgendwie was fehlt. Also dass ich einfach merke, dass ich vielleicht auch nicht mehr so, also dass irgendwas fehlt, dass ich irgendwie mich danach sehne, einfach auch wieder im Seil zu sein, weil es für mich auch einfach etwas ist, was mich irgendwie so wieder auf den Boden bringt. Irgendwie hast du es ja eben formuliert oder auch einfach so diesen Stress, den ich oft im Alltag habe. Für mich ist das auch so ein Ventil, einfach mich wieder so zu erden, zu mir zu finden und auch so ausgeglichen zu sein.
Sebastian Wenn du jetzt nicht ausgeglichen bist, also wie bist du denn da so drauf? Also was sind so deine Entzugserscheinungen? Ich weiß, da müsste ich jetzt jeden anderen fragen außer dich.
Silvi Aber… Ich weiß nicht, vielleicht einfach so eine innere Unruhe, vielleicht kann man es so sagen, einfach so ein inneres Gefühl von irgendwas fehlt.
Sebastian Jetzt habe ich ja nicht so oft mit Menschen zu tun, die sagen, nein, ich habe abgegrenzte Sessions. Weil eigentlich ist so dieser Trend, das heißt Trend, aber es ergibt sich einfach, dass das sich immer mehr so ein bisschen weiter ausbreitet. Das heißt aber Session, Session. Ähm, etwas, was man ja auch planen kann. Was wäre denn so für dich, auch wenn es jetzt Fiktion oder Fantasie ist, wo würdest du sagen, das wäre, das wär's, das müsste mal. Gibt's da was, dem du nachjagst? Auch wenn es jetzt nicht unbedingt sehr realistisch ist, aber vielleicht.
Silvi Aber ich habe irgendwie schon so total viel ausgelebt, was ich vorher nur in meiner Fantasie hatte, auch irgendwie so total verrückte Sachen irgendwie, auch total gefährliche Sachen teilweise.
Sebastian Zum Beispiel?
Silvi Ja, also das war auch… Liebes Publikum.
Sebastian Mach das alles nicht nach, es ist verrückt und gefährlich, also spannend.
Silvi Ja, also ich hatte auch mal so einen Spielpartner, der auch so auf Vorführen und sowas gestanden hat und dann hatten wir es tatsächlich so gemacht, dass er dann so Leute eingeladen hatte und die dann halt quasi mit mir quasi in einem gewissen abgesteckten Rahmen so alles machen durften, was sie wollten. Verhalten, Erniedrigung, aber auch Geschlechtsverkehr und solche Sachen und er war halt die ganze Zeit da und hat das dann auch so überwacht, sag ich mal und auch dann ein bisschen mitgespielt, aber ja, da ich diese Person jetzt nicht so gut kannte und so weiter, fand ich das irgendwie schon, ja, sehr krass irgendwie.
Sebastian Okay, das ist jetzt der Sicherheitsaspekt. Aber grundsätzlich, da ist eine harte Männer, ich gehe jetzt mal von Männern auf, die über dich in gewissem Maße herfällt.
Silvi Ja, das war halt irgendwie schon ziemlich toll. Also das war so eine Fantasie von mir und die habe ich dann halt auch ein paar Mal ausgelebt. Und ja, das war sehr, sehr schön im Nachhinein betrachtet. Aber auf der anderen Seite, ja, weiß ich nicht, habe ich so den Eindruck, dass ich früher halt so vieles ausprobiert habe, wo ich jetzt auch so einen Haken irgendwie hintersetzen kann. Also ich habe im Moment nicht dieses Bedürfnis, solche, ja, weiß ich nicht, so ein bisschen gefährlichere Sachen irgendwie dann nochmal gerade zu machen. Im Moment bin ich so glücklich, wie es ist und ja, genau, was ich irgendwie gerne machen würde, was jetzt aber nicht wirklich eine Session ist und so weiter, wäre halt einfach mal so einen Tag irgendwie so als Litzel verbringen mit Philipp in einem Freizeitpark. Das klingt irgendwie total verrückt, aber ja, sowas, das würde ich voll gerne mal erleben. Wo ich einfach so den ganzen Tag mal so wie ein kleines Kind sein kann und da dann einfach mit ihm da zusammen so einen Tag verbringen kann.
Sebastian Du nörgelst an den ganzen Ständen, wo man Dinge kaufen kann, kriegst Zuckerwatte und ich sehe seinen Blick, das scheint etwas zu sein, das du dir noch lange wünschen kannst. Ich finde, das war gerade ein spannender Aspekt, dieses, ich habe dann Dinge ausprobiert und die waren auch total toll und total klasse, aber dann habe ich sie im Prinzip abgehakt und jetzt habe ich so mein Mindset, was ich jetzt mache. Wie kommt das, dass dann so ein Kink ja abgehakt wird oder, weil es war doch toll. Also was hält dich davon ab, das zu wiederholen oder ist es vielleicht so eine gewisse Altersträgheit jetzt mit Anfang 30 eingetreten? Wie findet man sein BDSM, wo man dann auch so ein bisschen bei bleibt?
Silvi Ja, nein, also ich glaube nicht, dass das jetzt für immer so sein wird. Ich glaube nur, dass es halt für mich im Moment so das Beste ist. Ja, vielleicht auch wegen Corona. Ich meine, da hat man ja eh nicht so viele Kontakte jetzt gehabt in den letzten Monaten und so weiter. Also ich glaube, dass sich das immer entwickelt und ich glaube auch, dass es in ein paar Jahren wieder total anders aussieht, was mir gefällt. Also ich glaube, das ist halt total dynamisch und das habe ich jetzt nicht irgendwie abgehakt oder so, aber ich habe halt den Eindruck, im Moment brauche ich das nicht so und ja, diese ganzen Sachen, die ich vielleicht auch früher mal gemacht habe und so weiter, das ist ja auch was, was ich dann noch so in meiner Fantasie habe und in meiner Fantasie kann ich die Sachen ja auch immer noch ausleben, also so sehe ich es halt auch ein bisschen, ja.
Sebastian Ja, der Fantasie fällt ja sehr oft der Begriff. Lebst du so ein bisschen davon und in Fantasien, wenn jetzt, also, ja, inwieweit findet im Kopf viel statt, wenn jetzt gerade keine Handlung ist?
Silvi Bei mir passiert irgendwie sehr viel. Also ich habe, ich stelle mir irgendwie ganz oft so Szenen auch vor. Ja, auch irgendwie in Sessions und so weiter. Also manchmal trifft sich da dann auch in der Fantasie irgendwie ab. Also für mich spielt das auf jeden Fall eine sehr große Rolle. Und ja, ich glaube auch, dass viel in der Session gar nicht anders funktioniert, als dass man auch da so eine gewisse Fantasie oder Mindspace mit reingibt irgendwie. Weil ja, allein das Machtgefälle ist ja etwas, was man nicht irgendwie physisch etablieren kann. Das ist ja etwas, was im Kopf passiert.
Sebastian Ja, aber ich habe immer so dieses Gefühl, naja, wenn du jetzt eine Fantasie hast, dann hast du ja auch eine Idee, dann musst du das kommunizieren. Und ich habe immer festgestellt, wenn ich eine Fantasie in die Realität umsetze, dann wird sie abweichen. Es wird nie so sein, wie es im Kopf war. Die Frage ist immer, ist das enttäuschend oder ist es besser, dass es nicht so ist, wie du dir das vorgestellt hast und das gewollt hast, wenn das Personal wieder eigene Wege geht.
Silvi Das ist ja gerade das Spannende, wenn es nicht ganz so ist, wie es in der Fantasie ist. Und ich habe das irgendwie ganz oft, also ich hatte es noch nie eigentlich so, dass ich eine Fantasie hatte, die dann in der Realität schlechter war. Also entweder sie war so genauso gut, vielleicht anders, aber trotzdem halt gut oder sie war sogar besser. Also ja, tatsächlich finde ich das auch beeindruckend. Aber irgendwie so Fantasien sind für mich irgendwie etwas, wovon ich irgendwie jetzt in der Realität dann doch nie enttäuscht wurde.
Sebastian Ich gucke mal so ein bisschen auf die Uhr. Theoretisch alles entspannt, aber die echte Uhr, also die nicht auf dem Aufnahmegerät, die tickt irgendwie schneller als die auf dem Aufnahmegerät heute. Das ist sehr merkwürdig. Aber hier steht noch in relativ großer Schrift, Ding der Woche. Ich habe eben so viel getuschelt und gemacht. Es gibt offensichtlich etwas.
Silvi Wir haben einmal ein Malbuch. Das ist ein tierisches Mandala-Malbuch. Du kannst es dir auch gerne mal anzeigen.
Sebastian Ich nehme es sehr gerne mal. Ich war jetzt einfach mal still und habe euch beiden gespannt gelauscht. Ich hoffe, liebes Publikum, ihr habt ein paar Fetzen mitbekommen, aber es reicht eigentlich auch, wenn man die Frau schon hört, wenn man nur Widerworte gibt. Mein tierisches Mandel am Halbhoch. Ich kenne, also die gibt es, aber die sind doch eigentlich für Erwachsene.
Silvi Ja, die gibt es auch für Erwachsene, ja, genau.
Sebastian Das ist ja schon alles ausgemalt.
Silvi Noch nicht alles. Also das ist jetzt eher eins für Kinder, aber es gibt die natürlich auch für Erwachsene.
Sebastian Das gehört bestimmt zum Lidl. Ja, auf jeden Fall.
Silvi Das ist für mein Lidl.
Sebastian Also wann ist das? Ich glaube, Robine hat mir das auch schon ein bisschen erklärt. Sie macht das gerne. Jetzt habe ich tatsächlich so ein Malbuch mal hier in der Hand. Das ist auch das erste Mal für mich. Und jetzt habe ich hier einfach eine Form und jetzt male ich das aus. Jetzt habe ich hier diesen Hund, der ist jetzt, würdest du den als attraktiv bezeichnen?
Silvi Der ist süß.
Sebastian Okay, süß. Ah genau, süß ist der Begriff, den ich einfach nicht einfallen wollte. Jetzt hast du den hier schön mit Pastelltönen ausgemalt und das hast du auch sehr ordentlich gemacht. Wobei, da sind noch ein paar weiße Stellen in den Ecken.
Silvi Das ist mit weiß ausgemalt. Ich habe einen weißen Buntstift.
Sebastian Okay, dann machst du das also professionell grau. Okay. Da mag ich nochmal ein bisschen sammeln. Wann machst du das? Was tut das?
Silvi Ich mache das tatsächlich einfach oft so, um mich zu entspannen. Also genau. Und irgendwie mache ich das, wenn ich halt so das Gefühl habe, dass ich so ein bisschen Little-Sein auch ausleben möchte. Und ich mache das halt manchmal, wenn Philipp da ist. Aber ich mache das manchmal auch alleine zum Beispiel, ja, wenn ich mich irgendwie gestresst fühle oder so und das Gefühl habe, so, ich möchte einfach mal so ein bisschen, ja, ein Kind sein, dann male ich auch ganz gerne zum Beispiel.
Sebastian Wie viel Zeit verwendest du darauf?
Silvi Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, wie lange das dauert, aber ich glaube nicht, dass das so lange gedauert hat, weil da ja nicht so viele Strukturen drin sind jetzt zum Beispiel. Aber genau das mit dem Malen mache ich auch noch gar nicht so lange. Das habe ich jetzt irgendwie erst so für mich angefangen und ja ansonsten. Und ja, ist es so, dass ich in der Session oft dann einfach so ein bisschen kindlicher bin und dann halt auch, ja, ich glaube der Unterschied zu, ja, ich bin jetzt eine erwachsene Person, mache einfach gerne Kinderdinge, ist beim Lidl da sein, bei mir auf jeden Fall, dass ich dann halt auch wirklich so rede wie ein Kind und dass ich halt auch wirklich so bin, wie man sich so ein, ja in meinem Fall jetzt so fünf, sechsjähriges Mädchen vorstellt.
Sebastian Ist das was Neues? Ist das dazu gekommen oder war das schon immer da?
Silvi Das war auf jeden Fall schon immer da, also diese Seite von mir, aber ich habe die total lange total unterdrückt und das ist auch ein Tabu jetzt zum Beispiel für meinen Mann und das kann ich auch dann auf jeden Fall kontrollieren und vor ihm bin ich auch nicht so, aber bei Philipp, da ist es halt anders, vor ihm kann ich halt so diese Seite auch zeigen und dann, ja genau, dann lebe ich die halt auch aus.
Sebastian Bewusst bist du dir schon länger, aber du kannst ihm jetzt einfach Raum geben. Ja, genau.
Silvi Aber dass ich mich so fühle, als ob so immer noch ein Kind in mir steckt und dass ich diese Seite in mir habe, das ist eigentlich schon immer so.
Sebastian Ja, also da, liebes Publikum, einmal, zwei, drei, vier Folgen, glaube ich, zurückspulen zu Rubina oder ein paar Folgen vorspulen zu Eleanor. Ich merke das Thema, das bricht sich hier gerade Bahn. Ich überlege, ob das im Moment ein kleiner Trend ist oder vielleicht ein großer Trend, dass man einfach sagt, nee, das gibt es auch. Auch, denn ich gebe zu die ersten vier, fünf, sechs Jahre BDSM, auch Stammtisch und so, dass ich glaube, ich habe nie davon gehört, es gab mal die, ja die tragen Windeln, die Windelliebhaber, das gab es mal, also eher Richtung Fetischismus. Wie ist das für dich, wenn das schon so lange da auch in dir drin ist? Ich habe das vor zehn Jahren noch nicht gesehen. Habe ich es übersehen oder war das einfach noch nicht präsent?
Silvi Das weiß ich tatsächlich gar nicht so. Also ich habe auf jeden Fall, als ich in die Szene vor ungefähr fünf Jahren eingestiegen bin, auf dem Stammtisch, auf dem ich damals war, da gab es das auf jeden Fall. Also da gab es auch Littles und ich war auch da mit einer Befreundin, die halt auch Littel war. Und also da habe ich das auf jeden Fall kennengelernt. Davor war mir das jetzt auch unbekannt, dass es sowas gibt und dass es halt auch okay ist, das so auszuleben. Ja, aber genau, ich glaube, durch die Szene habe ich dann halt auch gemerkt, dass das etwas ist, was okay ist. Und dafür bin ich auch sehr dankbar, dass ich damals dann auch eine Freundin hatte, die halt auch dann mir das gezeigt hat, dass das okay ist.
Sebastian Sagst du Szene? Gibt es dich in der Szene? Also wie präsent bist du? Wie präsent seid ihr in der Szene? Geht ja viel raus. Klar, jetzt ist gerade Corona, aber wir nehmen mal an, das existiere gerade nicht. So eine Pandemie kann man ja auch mal hypothetisch wegdenken. Party, Stammtische, Workshops, voll viel und drauf oder eher zurückhaltend?
Silvi Doch, auf jeden Fall. Also ich war früher immer auf dem Stammtisch in der Stadt, wo ich damals gewohnt habe und habe da dann halt auch immer viele Kontakte geknüpft und darüber bin ich dann halt auch zu diesen Bondage-Picnics gekommen und ja auch zu so Fesseltreffen, die es halt da auch dann in der Nähe gab. Und ja, durch Corona jetzt natürlich habe ich jetzt in den letzten Jahren irgendwie gar nichts in der Szene gemacht. Tatsächlich ist es ja auch so, dass ich jetzt die Seilsachen irgendwie erst seit drei, vier Jahren ungefähr wirklich intensiv mache. Und ja, da ist Corona dann tatsächlich ziemlich dazwischen gekommen. Ja, also mit Philipp war ich oft auf so Fesseltreffen und tatsächlich gehen wir morgen auch das erste Mal wieder zusammen auf einen Fesseltreffen, ja, darauf freue ich mich auch schon.
Sebastian Das heißt, wie lange ist das jetzt her, der letzte?
Silvi Also für mich schon sehr lange tatsächlich. Wir haben Urlaub gemacht bei einem Freund in Berlin. Da haben wir uns dann schon irgendwie auch so privat mit Leuten zum Fesseln getroffen. Aber genau, wann werde ich das jetzt mal auf einem Fesseltreffen? Das ist bestimmt irgendwie…, Ja, vielleicht ungefähr ein Jahr her, da war ich auf einer Party, aber es war auch eine private Party und Festeltreffen wirklich, das ist also wirklich schon länger als ein Jahr her, glaube ich. Also oder ich habe irgendwas, anderthalb Jahre ist das ungefähr her, ja.
Sebastian Okay, und morgen das erste Mal wieder. Ja. Gibt es da schon was vor oder einfach auf euch zukommen lassen?
Silvi Einfach auf uns zukommen lassen, also es gibt keinen Plan oder so.
Sebastian Ja, stell dich fest, ich bin genau einen Tag zu früh gekommen, sonst könntest du schon erzählen.
Silvi Aber wir können das hier noch abschließen, dann kann ich noch kurz hier dir Wauzi vorstellen Wenn du möchtest, das ist das zweite Ding der Woche Ach das.
Sebastian Oh Das hab ich jetzt, ich hab jetzt gesagt, okay, das hast du jetzt einfach auch da, Wauzi ist ein zweites Ding der Woche Ist ein Hund Genau Also ein anderes Kuscheltier, als ich jetzt erwartet hab. Wauzi gehört auch dem Lidl?
Silvi Ja, Wauzi ist ein Hund, der ausgesetzt wurde. Und zwar war es so, dass ich so eine Spaziergang gemacht habe und dann habe ich so eine Kiste gesehen, auf der stand zu verschenken und da war Wauzi drin. Und Wauzi war auch ganz dreckig und ja, Wauzi war nicht so gut beieinander, sage ich mal. Und dann habe ich Wauzi halt mitgenommen und habe ihn erst mal gewaschen. Und dann, ja, seitdem sind wir Freunde.
Sebastian Das war jetzt gerade das Lidl, was gesprochen hat. Jetzt möchtest du noch wieder haben. Du hast schon dreimal den Arm ausgestreckt, wenn ich es jetzt nicht wiedergebe.
Silvi Wie findest du Wauzi?
Sebastian Ich hab meinen Rope Bunny. Also mein Rope Bunny ist das, was für dich Wauzi ist. Gefunden und behalten.
Silvi Okay.
Sebastian Ich glaube, das ist so ein bisschen der Punkt. Wauzi, ich weigere mich ja Wauzi zu sagen.
Silvi Dann sag einfach Stoffhund.
Sebastian Genau, der Stoffhund. Interessant, er macht was mit dir. Er ist da, du hast ihn im Arm und dann ändert sich auch das Verhalten, was deine Gestik, Mimik angeht. Also dann schüttelst du den Kopf ganz artig, wenn du Ja sagst. Also das ist eine spannende Metamorphose, die kann ich jetzt hier gar nicht abbilden. Wir brauchen Videos, wir brauchen mehr Videos im Podcast.
Silvi Ich denke, baut sie jetzt auch wieder weg, dass ich halt wieder eine normale erwachsene Person bin. Ich habe auch noch andere Stofftiere, aber ja, Wauzi ist im Moment so mein Favorite.
Sebastian Okay. Braucht, also hat das Lidl einen Namen?
Silvi Das bin ich einfach, also.
Sebastian Okay, also dann bin ich jetzt, okay, also braucht sie wie Dinge, um Lidl zu sein?
Silvi Nein, eigentlich nicht. Also sie triggern auf jeden Fall diese Seite in mir, das hast du ja auch eben so ein bisschen gemerkt.
Sebastian Genau. Ja, bin ich hier.
Silvi Ja, aber es ist auf jeden Fall auch so, dass auch ja so die Interaktion zwischen uns oft auch diese Seite irgendwie triggert. Also ich kann es gar nicht genau sagen. Also es braucht jetzt keinen Gegenstand, aber Gegenstände triggern auf jeden Fall auch in die Richtung. Ja, ansonsten ist Silvie als Little auch manchmal einfach so da irgendwie. Ich weiß auch gar nicht genau wann, aber manchmal übernimmt sie irgendwie total die Führung. Und ja, ist auch irgendwie total, manchmal ist Silvi irgendwie so, dass sie total durch den Raum tanzt und irgendwie total, euphorisch ist und alles und ja, das ist irgendwie total schön, also ich finde das schön und Philipp findet das glaube ich auch irgendwie sehr schön und manchmal lustig und manchmal auch anstrengend.
Sebastian Hast du vielleicht doch noch für die letzten fünf Minuten ein Mikrofon? Okay, ich biete es ja nur an. Liebes Publikum, das ist der erste Mensch, der wirklich dem Mikrofon widerstehen konnte. Mein Gott, was du jetzt da immer erzählen könntest. Ganz fies. Ich finde das gerade heute auch schön, dass wir sprechen immer von deiner Seite und ich habe normalerweise immer dieses der Aktive tut das und wenn man mit Bonnage anfängt, dann macht man das. Aber immer diese Seite und die habe ich jetzt auch immer versucht unterzubringen in der Kunst der Unvernunft und heute bei dir einfach mal ein bisschen zu gucken, was sind denn eigentlich Subis Aufgaben? Darf ich eigentlich Subis sagen? Ist das in Ordnung für dich?
Silvi Für mich ist das voll okay, ja.
Sebastian Wunderbar. Was bevorzugst du?
Silvi Ja, also Subi ist schon gut. Ansonsten, ich habe auch nichts gegen den Begriff Bunny. Also für mich, weil ich das halt niedlich finde und das auch diese Little-Seite bei mir anspricht. Aber genau, Subi, Bunny, ja, das ist schon super.
Sebastian Wo geht es denn hin? Also wenn ich jetzt in fünf Jahren wiederkomme, was könntest du dir vorstellen, was hättest du dann ausprobiert? Gibt es was, wo du noch neugierig bist oder gibt es auch Dinge, wo du sagst, jetzt ist es auch langsam mal gut, vielleicht ist das ja mit den Seilen jetzt auch langsam mal ausreichend. Sehr provokant, ich weiß.
Silvi Ja, ich möchte auf jeden Fall noch mehr lernen im Seil auch, weil ich meine, ich bin jetzt für das, was man lernen kann, auch noch gar nicht so lange dabei, also dreieinhalb Jahre oder so. Das ist gar nicht so eine lange Zeit. Ich würde sagen, dass ich noch irgendwie total viel da lernen kann und total viel ausprobieren kann. Und das hattest du ja jetzt auch mitbekommen oder ein Gast war ja da, der dir auch von der Eurex erzählt hat und da war ich auch schon mal, aber nächstes Jahr gehen Philipp und ich auch das erste Mal zusammen dann zur Eurex und ja, das ist auf jeden Fall was, worauf ich mich total freue und wir wollen auch noch Unterricht nehmen bei einem, ja ich weiß nicht, darf ich den Namen hier sagen?
Sebastian Ja, gehen erstmal.
Silvi Genau, bei Ropunava, den finde ich total toll, wie er fesselt und finde ich total inspirierend und genau, da nehmen wir halt auch dann nächstes Jahr einmal Einzelunterricht und genau, ich möchte mich auf jeden Fall noch total weiterentwickeln und es gibt noch total viele Sachen, die ich auch lernen will im Seil. Eine Sache wäre zum Beispiel so Strapado.
Sebastian Was ist Strapado?
Silvi Strapado ist, wenn du halt quasi die Arme hinten zusammen hast, aber halt quasi nicht so hinten am Rücken, sondern halt nach unten langgezogen. Gibt es eine deutsche Übersetzung für Strapado? Wie erklärt man das hier? Ellenbogen an Ellenbogen. Ellenbogen an Ellenbogen, genau.
Sebastian Also so ein bisschen als ob die Hände eine Tonne wiegen, dann zieht sich alles runter.
Silvi Ja, genau so. Und das ist etwas, womit ich gerade so noch so ein paar Probleme habe. Und ja, das will ich zum Beispiel auch noch lernen und ansonsten einfach nur zusammen sich entwickeln.
Sebastian Heißt lernen, dass du Übungen machst, damit dein Körper, deine Gelenkigkeit das hergibt? Oder heißt lernen, dass du…, Was bedeutet das?
Silvi Also lernen, wie ich gut in dieser Position dann auch bleiben kann. Und bei der Position ist es halt so, dass quasi dann die Blutzufuhr relativ schnell auch gestopft wird und die Hände sich dann halt auch komisch anfühlen. Und irgendwie weiß ich das noch nicht so richtig einzuordnen, wie ich mich gut fühlen kann in dieser Position. Und das hat halt auch was damit zu tun, wie man die Arme halt hinten zum Beispiel verschränkt und auch wie man sie fesselt. Genau, also das ist schon etwas, was auch technisch gesehen halt auch gut vermittelt werden muss. Und ja, also es wird jetzt wieder sehr technisch, ich weiß.
Sebastian Das ist völlig in Ordnung, weil mich fasziniert gerade, wie viel das Bunny beim Bondage lernen kann, beziehungsweise auch lernen muss oder auch mitarbeiten muss, mit einschnüren und dann kann man sich einfach total fallen lassen. Ist es offenbar nicht.
Silvi Nee, man muss so verstehen, wie man die Signale richtig deutet und es gibt halt auch verschiedene Lockungen von der Schulter und genau, das ist ja gut, wenn man das als Bunny dann natürlich auch alles weiß. Also genau. Und ansonsten möchte ich natürlich noch ganz viel mich auch weiterentwickeln und ich meine, ich kann da gar kein Ziel irgendwie jetzt benennen, sondern das ist ja irgendwie alles im Fluss und man hat mal, schnappt mal das auf oder macht mal das und dann entsteht das auch im Prozess und dann hat man vielleicht die Idee und so und ja, ich glaube, das ist einfach irgendwie unvorhersehbar, was noch so passiert.
Sebastian Ja, aber lass mich da nochmal ein bisschen drauf rumbohren. Das ist ja eigentlich, ist ja Sinn und Zweck von Bondage, dass man, man wird gefesselt und dann kann man, Dann fühlt man das und dann kann man sich fallen lassen und die Verantwortung abgeben. Und jetzt erklärst du mir immer so nebenbei so ein bisschen, man muss mitarbeiten, man muss auf eine bestimmte Art und Weise mithelfen. Philipp, du kannst ja nicken oder Kopf schütteln, habe ich das jetzt falsch verstanden oder ist das wirklich Schwerstarbeit und geht es nicht ohne Bunnies Kompetenz dabei?
Silvi Es geht schon ein bisschen ganz schwieriger.
Sebastian Es geht schon, aber es ist schwieriger. Okay.
Silvi Ich glaube, wenn ich das trotzdem nochmal ergänzen kann, ich glaube, das Ding ist, dass der Rigger sich einfach auch darauf verlassen muss, dass das Bunny halt weiß, wo die eigenen Grenzen sind, dass es halt quasi auch kommuniziert, wenn halt zum Beispiel was taub wird und so weiter, dass das halt einfach irgendwie von dem Bunny wahrgenommen wird und kommuniziert wird. Und darauf muss sich ja der Rigger verlassen, weil er kann ja nicht wissen, wie man sich fühlt als Bunny und deswegen ist das halt so wichtig, dass da ein Vertrauensverhältnis auf beiden Seiten ist und halt auch quasi diese Kommunikation auf beiden Seiten auch stattfindet.
Sebastian Lass mich zum Schluss jetzt doch mal nach einer Sache fragen. Gibt es denn eine Fesselung, die so ungefährlich ist und trotzdem so effektiv, dass man daran auch locker einschlafen kann und es passiert garantiert nichts? Und jetzt sag nicht, indem man irgendwie, was weiß ich, die zwei Bettpfosten aneinander fesselt, aber bloß keine Seile an die Frau oder den Mann oder so. Gibt es irgendwas, wo du sagst, ja das funktioniert gut und das ist so risikoarm, da kann man bei einschlafen. Ich habe nämlich, stellt man sich mal vor, gefesselt schlafen, das ist ja eigentlich ein Ding, das macht ja niemand sowas gefährliches.
Silvi Ja, die Frage ist, was willst du irgendwie mit der Festung erreichen? Also klar, ich meine, du kannst ja einen Oberkörper-Korsett schnüren, also was dann so ist wie ein Korsett zum Beispiel. Du kannst auch eine Schmuckfessung am Oberkörper machen, die halt dann irgendwie Bereiche einfach ausspart, wo halt die Nerven verlaufen, also die zum Beispiel die Oberarme dann aussparen. Du kannst auch hier irgendwie den Single-Column-Tie irgendwie an den Handgelenken und Fußgelenken machen, wenn du dich jetzt nicht dran aufhängst oder so, dann kann da ja auch nichts passieren.
Sebastian Aber jetzt habe ich dich im Grunde dazu gebracht, mich zu entlarven, weil ich denke bei Seilen an Fixieren und Funktion. Ja, du denkst an der Stelle an ganz andere Sachen. Also das Fixieren ist glaube ich dein kleinstes Problem bei der ganzen Geschichte, sondern Fühlen.
Silvi Auf jeden Fall, ja. Ich denke, das ist essentiell und dann ist es letztendlich auch nicht so wichtig, wie die Fesselung letztendlich aussieht oder wie sie auch gemacht wurde. Also klar, natürlich muss sie sicher sein, das ist die Grundlage, aber ja, ob das jetzt perfekt liegt, das Seil oder nicht, ist letztendlich egal und auch ist es auch egal, wie viel Seil man verwendet. Man kann ja auch mit einem Seil total viel machen, man kann auch mit gar keinem Seil total viel machen und trotzdem jemanden fesseln. Also das ist ja alles möglich.
Sebastian Da wäre ich jetzt gespannt, aber leider müssen wir aufhören.
Silvi Genau, also das ist so ein Thema, das könntest du zum Beispiel auch noch mit Philipp, wenn er mit dir nochmal spricht, da könnte er glaube ich auch was zu sagen, weil ich glaube, die beste Session für ihn war eine Session ohne Seile, wo er mich aber gefesselt hat, aber ohne Seile.
Sebastian Und was er da benutzt hat, das wird dann Philipp selber erzählen.
Silvi Ja, genau.
Sebastian Philipp kann ja mal nicken, ob das dazu kommen wird. Okay, alles klar. Ach, deshalb wolltest du heute nichts sagen. Das war ein böser Masterplan, ich verstehe. So, ich schreibe mir hier auf für die nächste Aufnahme ein unauffälliges Raummikrofon nochmal mit aufstellen. Dann kann man da noch Dinge reinmischen. Sylvie, also heute war es seillastig, ja. Ja, und irgendwie, ich habe das Gefühl, eigentlich sind alle Themen zu kurz gekommen. Und ich wüsste jetzt allerdings auch nicht genau, wie wir da noch weiter reinkommen können. Weil natürlich könntest du jetzt spezielle Szenarien, Endniedrigungen und auch NS und Bondage, natürlich kannst du jetzt Geschichten erzählen oder Dinge, die schon passiert sind, Beispiele bringen. Das bringt die Sache aber nicht weiter. An der Stelle werde ich wohl noch ein bisschen rumforschen müssen. Auf jeden Fall nehme ich heute mal mit zu dieser Frage, was ist denn die dringend und kann man eigentlich auch Bondage um des Schmerzenswillens machen? Also das war bisher immer, es ist Kunst, es ist schön, es fixiert, es fesselt, es hat eine Funktion. Und heute aber dieser Schmerz ist dann da und dann will ich ihn haben und das ist mein Schmerz. Ich glaube, kann ich das so zusammenpassen?
Silvi Ja, auf jeden Fall.
Sebastian Das nehme ich heute einfach mal mit, diese Perspektive. Und dafür sage ich einfach vielen, vielen Dank. Total schön.
Silvi Ja, danke schön, dass du hier warst. Das ist sehr schön gewesen. Du bist eine sehr angenehme Person.
Sebastian Und als sehr angenehme Person werde ich auch hier die Gastfreundschaft nicht zu sehr ausreizen. Nein, tatsächlich ist da dieses blöde Bahnticket. Ich habe mich schon wieder vertan und ich hätte eigentlich noch eine Stunde länger hier gebraucht. Das ärgert mich total. Vielen Dank für Gin Tonic bei der Aufnahme am Mittag. Großartig, noch nie gehabt. Kann ich nicht immer, aber heute war das gut für tolle Kekse, für Pizza und überhaupt alles. Vielen, vielen Dank. Und Sevi, wir sprechen bestimmt noch mal und laufen uns im Zweifel auch mal über den Weg. Und ich bin dann sehr gespannt, was sich bis dahin getan hat und wie es einfach bei dir weitergeht. Und vielleicht gewinnt das Lidl ja doch gegen das Rope Bunny.
Silvi Wir werden sehen. Ja, danke schön.
Sebastian Okay, mach's gut. Tschüss.
Silvi Tschüss.