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Sebastian
Hallo und herzlich willkommen zur Kunst der Unvernunft, dem Podcast, wo es um BDSM geht.
Mein Name ist Sebastian Stix und ich habe Ceva mitgebracht.
Sie ist 23 Jahre alt, switcht und ja, ich klaue hier einfach ihre Formulierung, die passt am besten.
Sie mag es nützlich zu sein. Ob oben oder unten, das ist Verhandlungssache.
Dann sprechen wir noch ganz viel über DS, was kommt, was fehlt und vor allem,
wie Vertrauen gewonnen und erhalten werden kann.
Und ich lerne außerdem, wozu man einen Damenstrumpf bei der richtigen Schuhpflege eigentlich braucht.
Gleich geht's los. Noch eine Kleinigkeit in eigener Sache. Im November habe
ich ganz viele Aufnahmetermine gemacht und ich werde auch ein bisschen durch die Republik reisen.
Und das kann ich natürlich nur, weil ihr einfach den Podcast so wunderbar unterstützt,
jeden Monat und immer wieder.
Und weil ihr es haben wolltet, es gibt jetzt endlich die Möglichkeit,
das auch per PayPal zu tun. Wenn ihr das also nutzen möchtet,
dann schaut einfach auf kunsterundvernunft.de, klickt auf Unterstützen und da
in dieser langen Liste an Möglichkeiten findet sich jetzt PayPal.
Ob das einmal oder wiedererkehrend ist, das bestimmt alles ihr selbst und ja,
wieder eine Möglichkeit mehr, dass ich hier sorgenfrei podcasten kann.
Und wie immer ganz, ganz vielen lieben Dank an die ganz tollen UnterstützerInnen,
die hier wirklich jeden Monat dafür sorgen, dass ich das hier einfach machen kann. Dankeschön.
So, aber genug davon. Los geht's mit Folge 57 mit Civa.
Ich sitze hier in meinem Wohnzimmer und ich habe Besuch bekommen von Ceva. Hallo.
Cewa
Hallo.
Sebastian
Ich muss ein paar Dinge über dich erzählen. Das erste ist, du bist schon fleißig
dabei, die Robber nicht zu entbinden. Mal gucken, was heute dabei rauskommt.
Ja, du bist 23 Jahre alt, kommst aus der Gegend so um Frankfurt und bist Switch.
Cewa
Ja, genau.
Sebastian
Ja, das wird heute spannend. Ich habe einen sehr langen Zettel heute mit Themen.
Ich würde sie alle vorlesen, aber dann bin ich hier eine halbe Stunde beschäftigt.
Wir gucken mal, wie weit wir kommen. Auf jeden Fall stehen hier so Dinge,
so ein paar Sachen kann ich ja sagen.
Seile, Service, Ketten, Kuchen, Messer.
Cewa
Ja, das passt so ziemlich gut.
Sebastian
Ja, klingt so ein bisschen nach, wir machen hier eine kleine Kochausbildung.
Kann man alles in der Küche brauchen.
Cewa
Wo braucht man in der Küche Ketten?
Sebastian
Ach, um irgendwie den großen, schweren Topf irgendwie hochzuheben oder so.
Da finden wir schon Möglichkeiten.
Cewa
In der Küche würde ich dann auch gerne mal kochen. Schön über offenem Feuer.
Sebastian
Oh ja. Bevor wir jetzt schon den Teil machen, über den wir dann nach der Aufnahme
reden, versuchen wir es erstmal ganz von vorne.
Ja, bei dir habe ich echt überlegt, womit fangen wir an? Und im Grunde habe
ich gedacht, ich fange mal mit dem Stichwort an, was ich so schön fand bei dir. BDSM before sex.
Cewa
Ja, für mich war es so, mich haben BDSM-Dinge quasi interessiert gehabt,
bevor ich Sex überhaupt ausprobiert hatte.
Es war irgendwie ein, ich war mit meiner Familie unterwegs gewesen,
hatte ein Hörbuch gehört im Auto und war dann,
da war so eine Stelle, wo einem Menschen experimentiert wurde und dann war so
ein, irgendwie macht mich diese Stelle kribbelig.
Irgendwie macht das was mit mir. Irgendwie gefällt mir das.
Und dann bin ich halt, hab mir das öfters angehört, dann auch alleine nochmal
zu Hause, hab damit rum experimentiert und war dann so bei einem,
irgendwie muss es davon doch mehr geben und hab dann das Internet angeschmissen.
Sebastian
Okay, also Hörbuch und Hänge geblieben. Wie alt warst du da?
Cewa
Irgendwie so zwölf, dreizehn so um den Dreh.
Sebastian
Okay. Ja, also aber kein Interesse an Sex gehabt? Also das kam einfach früher
oder einfach noch keinen Sex gehabt?
Cewa
Beides. Es hat mich, das war glaube ich so auch das erste Mal,
dass ich da stand, oh irgendwie, irgendwas erregt mich, irgendwas macht mich
so kribbelig, würde ich sagen, an das ich mich wirklich erinnere.
Es war so ein bisschen ein Schlüsselerlebnis in die Richtung.
Sebastian
Was kam denn da drin vor? Woran bist du hängen geblieben? Was hat dich gepackt?
Cewa
Ja, ich vermute, das ist irgendwie eine Mischung aus dem Der Mensch konnte sich
nicht bewegen und auch war hilflos und halt auch ein Mich-Hat-Titel.
Zu dem Zeitpunkt dann auch sehr stark das Klinik-Setting etc.,
was es dort gab, interessiert gehabt.
Sebastian
Okay, jetzt hat man da so ein Hörbuch, hat das im Kopf, es ist eine Fantasie. Ja, was macht man dann?
Cewa
Ich habe dann noch am Familien-PC gesessen und habe mir angeschaut,
was gibt es denn noch so in die Richtung irgendwann. waren.
Am Anfang war ich noch sehr, sehr vorsichtig. Irgendwann habe ich dann auch
das Stichwort BDSM gefunden gehabt.
Das hatte ich ganz zu einfach noch nicht. Da war ich so bei Klinik-Sachen und so weiter.
Und zu dem Zeitpunkt habe ich auch das erste Mal die SMJG gefunden gehabt,
habe mich aber, solange ich dann bei meinen Eltern gewohnt habe,
nicht dorthin getraut, nicht in den Chat getraut, nichts, weil einfach ich Angst hatte.
Ich habe dann halt auch Erotika gefunden, weil das für mich interessanter war
als Bildmaterial oder ähnliches.
Und es ist mir dann auch einmal passiert, dass ich nicht dazu gekommen bin,
den Browserverlauf zu löschen.
Und dann meine Mutter abends in meinem Zimmer stand, was liest du denn da an
BDSM-Geschichten, als ich so 13, 14 war.
Sebastian
Das ist ein besonders schönes Gespräch, was man dann zu Hause führt.
Und wie sind deine Eltern so drauf? War das so ein, ach toll,
das Kind macht jetzt endlich auch mal Kram und wir sind ja so offen und modern?
Cewa
Es war so ein, müssen wir uns Sorgen um dich machen? Müssen wir uns da irgendwie,
ist irgendetwas Schlimmes oder möchtest du das oder wie auch immer?
Da gab es dann halt so ein paar Fragen.
Es war dann auch nur ein sehr kurzes Gespräch, wo ich sie recht schnell abwimmeln
konnte, weil mir war das natürlich hochnotpeinlich, da zu stehen und erklären
zu müssen, was da interessant war.
Besonders, weil ich zu dem Zeitpunkt dann auch noch recht viel mit der Baptistengemeinde
bei uns zu tun hatte und da recht aktiv war und da natürlich dann auch so Sachen
gelehrt wurden wie, dein Körper ist ein Tempel,
du sollst ihn irgendwie nicht beschmutzen und so weiter und Selbstbefriedigung
und all sowas ist dann auch natürlich nicht nett.
und dann besonders, hat mein Kopf dann daraus gemacht, besonders alles,
was nicht so traditionell passend ist.
Ich habe dann natürlich dann dazwischendurch auch gestanden und habe gedacht,
finde ich denn nicht auch einfach normale Dinge toll?
Ist da nicht irgendwie auch was, was in Anführungsstrichen akzeptabler ist,
was ich toll finden kann, was dann aber nicht funktioniert?
Oder kann ich das ganz lassen, mich selber anzufassen?
Ja.
Sebastian
Also in deinem sozialen Gefüge war klar, Selbstbefriedigung macht man nicht.
Sex macht man zur Fortpflanzung.
Cewa
Ja, zur Fortpflanzung oder halt, wenn man in einer längeren Partnerschaft ist
oder Ehe oder was auch immer, aber halt nicht einfach so mit irgendjemandem.
Sebastian
Das haben auch deine Eltern so vertreten oder kam das eher von der Gemeinde?
Cewa
Das kam von der Gemeinde. Mein Vater hat mit der Gemeinde nichts am Hut.
Meine Mutter hatte, als mein Bruder und ich noch jünger waren,
recht viel damit am Hut, aber dann irgendwann auch nicht mehr.
Für mich war dann so ein bisschen, was mich da rausgeworfen hat, war dann,
wie die Gemeinde zu LGBTQ-Sachen gestanden hat, wo ich dann so ständig,
was ist denn jetzt bitte daran falsch, dass für mich nicht nur ein Mann interessant
wäre? Was ist daran falsch?
Warum sollte daran überhaupt etwas falsch sein, wenn gesagt wird,
Gottes Liebe? Was kann dann an Liebe falsch sein?
Sebastian
Ich hatte das im Podcast ja auch schon mal ein bisschen thematisiert,
aber das hängt wirklich von der Gemeinde ab.
Ist die eben offen und da ein bisschen liberaler oder eben wie in diesem Fall einfach mal nicht?
Wobei, war das ein, das ist halt irgendwie sozial nicht in Ordnung oder stand
da wirklich jemand an der Kanzel und hat gesagt, das könnt ihr nicht tun,
dann kommt ihr in das Wegefeuer.
Cewa
Ich erinnere mich nicht mehr ganz, aber es war ein größeres,
aufgezeichnetes oder auch an unterschiedlichen Stellen ausgestrahltes Programm,
was die Kirche unterstützt hat, wo das dann auch mit bei war und das war,
ich war sowieso schon so ein bisschen am Zweifeln an dem Ganzen und das war dann so…,
Der letzte Tropfen, der das fast zum Überlaufen gebracht hat.
Sebastian
Du hast mit Google sei Dank, du hast rausgekriegt, es gibt BDSM,
du hast die SMJG entdeckt.
Wie bist du aktiv geworden? Wie hat das angefangen?
Cewa
Ich habe mich am Anfang, als ich bei meinen Eltern war, nicht wirklich dazu
getraut, mich da irgendwie einzuloggen.
Ich habe, glaube ich, ein, zweimal da schon gestanden, hatte schon einen Nick
eingetippt und habe mich dann doch nicht getraut, irgendetwas zu sagen oder
mich wirklich in den Chat zu begeben.
Das kam dann recht schnell, nachdem ich ausgezogen bin, weil da war ich bei einem,
jetzt kann das niemand mehr sehen, jetzt kann das niemand mehr kontrollieren,
jetzt interessiert es eigentlich niemand mehr in meinem Umfeld,
weil ich kann mir gerade ein vollkommen neues Umfeld aufbauen,
weil ich bin halt zu dem Zeitpunkt ins Ruhrgebiet gezogen, um dort zu studieren.
Kurz nachdem ich 18 war und habe dann angefangen, erst mal im Chat so quasi,
ich bin zum Wintersemester, also irgendwie so September, Oktober umgezogen,
stand da auch so ein bisschen dann, ja, ich will auf dem Stammtisch,
ich habe jetzt drei zur Auswahl, die sind alle ungefähr gleich weit weg.
und aber traue ich mich da wirklich hin, wenn ich das noch nie ausprobiert habe,
wenn ich mir gar nicht absolut sicher bin, ob das was für mich ist.
Ich glaube, man sieht daran, dass ich jetzt hier sitze, dass ich mich dann mal hingetraut habe.
Sebastian
Definitiv. Also ich kann ja auch mal sagen, du trägst ja auch einen ganz dezenten Halsreif.
Du trägst ihn, du trägst ihn offenbar mit Stolz. Aber lass mich da nochmal ein
bisschen zurückspringen. Ich meine 13 und 18, das sind fünf Jahre und gerade
in dem Alter ist das so wie jetzt 20 Jahre.
Gar nichts, also wirklich gehadert und mit den Fingernägeln auf dem Tisch gekratzt,
bald, bald, bald. Also konntest du dich da wirklich zusammenreißen?
Cewa
Ja, ich habe mich zusammengerissen. Die Sache war halt auch,
ich habe mindestens eine Stunde mit der Bahn vom nächsten Stammtisch weggewohnt
und habe mich dadurch halt auch nicht dorthin getraut und war mir halt auch
einfach absolut nicht sicher, ob es dann wirklich das ist.
Aber es hat mich halt nicht losgelassen, das irgendwann mal ausprobieren zu wollen.
Und dann habe ich halt gewartet die Zeit lang, weil immer mal wieder auch da
gestanden vor diesem Chatfenster und sich überlegt, soll ich jetzt, soll ich nicht?
Und habe halt auch zwischendurch immer mal wieder die SMJG auch wieder vergessen gehabt.
Aber es ist mir dann wieder eingefallen, als ich dann da stand und die Möglichkeit hatte.
Sebastian
Aber eine Beziehung hast du in dem Zeitraum nicht?
Cewa
Nee. Ich bin quasi immer noch in meiner allerersten Beziehung.
Sebastian
Ja, das ist so ein Punkt, weil das heißt, du hast auch definitiv keine Vanille-Erfahrung gemacht.
Cewa
Nee.
Sebastian
Also die, das heißt, es könnte dir passieren, dass du, wenn du irgendwann was
Neues, Spektakuläres probieren willst, dass du es mal mit einer Vanilla-Beziehung probierst.
Auch interessant, weil das kennst du einfach noch nicht.
Cewa
Ja, wenn es mit dem Menschen passt, warum nicht?
Sebastian
Ja, das ist ja der Punkt, das wollen wir ja heute rausfinden,
warum das da nicht passt, wenn der Mensch dann überhaupt nicht kinky drauf ist.
Cewa
Ja.
Sebastian
Zum Studium ausgezogen und drei Stammtische.
Cewa
Drei Stammtische in Reichweite gehabt. Ich hatte so Münster,
Duisburg und Dortmund, was jetzt Bochum ist,
als SMJG-Stammtische für mich so in Reichweite. Alle so circa eine Stunde weit weg.
Sebastian
Ja, aber du hast ja erst mal zu Hause noch vorm Chat gesessen und bist nicht reingegangen.
Das heißt wahrscheinlich Studium, Bude beziehen, Laptop aufklappen,
smjg.org, Chat, los geht's.
Cewa
Nicht so direkt, aber recht früh.
Es war dann halt so ein Abends da sitzen und dann halt irgendwann auch wirklich
die Menschen sich da mal reintrauen und dann die Menschen kennenlernen und dort
halt auch einfach den Support bekommen,
dass man es mal probieren soll, dass das gar nicht schlimm ist.
Und dann habe ich mich im Dezember auf meinen allerersten Stammtisch getraut.
Sebastian
Okay, so. Ich weiß, die SMHG ist da ja recht clever und macht dann zum Beispiel
auch bei den Stammtischen, bevor es losgeht, nochmal für Neulinge,
machen die so eine kleine, eine halbe Stunde neben sich Vorzeit.
Hast du das in Anspruch genommen?
Cewa
Nein. Und bei anderen Stammtischen habe ich da quasi schon gesessen und habe
mir da, wo auch Neulinge dazukommen, mitgemacht.
Aber dort dann nicht. Da war es dann halt ein, Ich hatte mir dadurch dann auch
Freunde schon in der SMHG gefunden und hatte auch schon mit denen außerhalb
gequatscht und so weiter.
Und die auch schon mal dort auf dem Stammtisch waren, die mir auch gesagt hatten,
wo die meisten sitzen und so weiter.
Ich bin erst mal wirklich vor dem Lokal auf- und abgelaufen,
hatte erst mal vollkommen Schiss, dort hineinzugehen und habe mich dann irgendwann
zusammengerissen und habe gesagt, du bist jetzt schon hier, du kriegst das hin.
und ich glaube, ich habe das quasi immer noch so ein bisschen vor jedem Stammtisch,
aber mit jedem wird es leichter und dort war es mit einfach am schlimmsten,
weil halt einfach ich kannte niemanden und halt auch einfach eine vollkommen
neue Erfahrung und dann saßen sie nicht mal dort,
wo mir gesagt wurde, dass sie sitzen würden, weil es war halt im Dezember und
der Raum war für eine Weihnachtsfeier gebucht.
Sie saßen direkt an der Bar und es war dann so ein, ich sah anscheinend verloren
genug aus, dass mich eine der Orgas angesprochen hat.
Sebastian
Oh je, das klingt nach einem traumatischen Erlebnis.
Cewa
Es war kein traumatisches Erlebnis, es war eigentlich ein sehr schöner erster
Stammtisch und ich habe da auch mit tollen Menschen dann zu tun gehabt.
Sebastian
Also was ist passiert? Also die sitzen an der Bar, Orga kommt und sagt hier,
du willst doch bestimmt zu uns.
Cewa
So ungefähr.
Sebastian
Und dann wird man platziert und ausgefragt, wie jetzt heute bei mir.
Also ich mag das immer ganz gerne mal auch nochmal wissen, wie so ein Erstgespräch
auch aussieht. Weil jemanden, ja, wo kommst du her?
Was machst du denn? Spielst du oben oder unten? Wie alt bist du eigentlich?
Ich glaube, damit kann man jeden erstmal verschrecken, wenn man Fragen stellt.
Also wie hat das die Leitung dort gemacht?
Cewa
Ich glaube, ich habe mich erst mal hingesetzt und habe erst mal ein bisschen
geschwiegen, weil ich halt zu dem Zeitpunkt noch gar nichts wusste,
erst mal zuhören wollte,
habe mich, ich glaube, an dem Zeitpunkt nicht mehr wie jetzt mit Klarnamen und
meinem Nick Civa vorgestellt,
sondern nur mit Civa und ich glaube, wir sind mit als erstes in irgendwelche
Diskussionen über das Studium hineingerutscht, Weil wir dort mehrere Leute hatten,
die halt am Studieren waren und auch dann ähnliche Dinge teilweise wie ich.
Und dadurch war dann so ein bisschen das Eis gebrochen, einfach dadurch,
dass man darüber geredet hat, wo alle so ein bisschen mitreden konnten, die da waren.
Sebastian
Ich glaube, das ist ja immer so dieser Punkt, also auf BDSM-Stammtischen wird
jetzt nicht unbedingt über BDSM gesprochen.
Cewa
Ja.
Sebastian
Das heißt, aber der Nickname war schon da. Darf ich mal fragen?
Ich frage das eigentlich nie, aber hat CWA eine Bedeutung?
Cewa
Nee, hat es nicht. Es war irgendwann mal eine Freundin, die mich ärgern wollte,
hat den Namen vorgeschlagen und...
Er ist hängen geblieben.
Sebastian
Ja, und jetzt benutze ich ihn heute auch. Wir schreiben ihn auf ein Cover drauf.
Cewa
Ja, selbst meine Partner benutzen ihn mehr als meinen Klarnamen.
Selbst Partner, die eigentlich die Klarnamen von Menschen benutzen,
benutzen diesen Namen, weil in meinem Umfeld, ich glaube, niemand außerhalb
meiner Familie benutzt noch meinen Klarnamen.
Sebastian
Ja, denn dein Klarname hat auch, also ich finde ihn sehr schön,
aber er hat diesen, das können nur Mütter, diesen Also das ist so ein Name,
den kann man so schön vorwurfsvoll durchs Haus rufen.
Der ist sehr schön, weil der ist passend gestaltet. Vielleicht wurde er ja im
Bezug darauf ausgesucht.
Cewa
Ich glaube nicht.
Sebastian
Sag mal, aber jetzt, ich habe dich als Switch vorgestellt. Wer hast du es geschafft,
rauszufinden, wie du überhaupt drauf bist? Weil du hast ja gesagt, du hast Fantasien.
Da ist ja auch die Frage, welche Rolle ist meine? Passiv, aktiv?
Also wie bist du drauf gekommen zu sagen, das ist das, womit ich mich wohlfühle?
Weil nur aus der Theorie heraus ist es ja nochmal auch sehr schwer.
Man kann ja nur gucken, welche Fantasien bewirken was bei mir.
Cewa
Ja, aus der Theorie habe ich rein eigentlich nur Fantasien auf der Sub-Seite
gehabt und habe auch damit einfach mit der Überzeugung,
ich bin Sub, angefangen und habe mir so gedacht,
so ein, das andere interessiert mich nicht wirklich und das hat sich dann ja
irgendwann mal als falsch herausgestellt.
Und um nochmal gerade ganz kurz auf Stammtischen reden, meistens gar nicht so
viel über BDSM zurückzukommen.
Ich habe lange genug dann in meiner Zeit im SMJG-Chat rumgehangen,
das müsste ich eigentlich mal wieder machen, da wird man oft genug gefragt,
worüber wird denn jetzt geredet, was ist denn jetzt bei Stammtischen, worum geht es da?
Meine Beschreibung war meistens, man trifft sich mit Freunden,
trinkt was zusammen, isst was zusammen und redet über Gott, die Welt und BDSM.
Sebastian
Ja, und wahrscheinlich genau in der Reihenfolge.
Cewa
Ja, so ungefähr. Deswegen habe ich diese Reihenfolge gewählt,
weil halt oft ist es ja auch einfach ein, nach einer Zeit, man trifft seine Freunde.
Sebastian
Also das kann ich auch bestätigen, Stammtisch ist primär dazu da,
um einfach auch mit Leuten Kontakt zu halten, weil es ist schwer genug,
mit anderen Leuten Termine zu finden, wo man ja mal Zeit hat,
um mal was zu trinken zu gehen oder so.
Aber Stammtisch, da hat man eine sehr gute Chance, viele Menschen an einem Abend
einfach mal wieder zu sehen.
Und dann passiert ja auch ganz viel und weil man ja was gemeinsam,
wirklich BDSM als dieses verbindende Element hat, ist man eigentlich auch immer
ein schönes Thema und auch immer wieder was Neues und das ist schon ganz gut.
Cewa
Und wenn man eine Frage hat, hat man halt auch immer die Möglichkeit dort zu fragen.
Sebastian
Gab es Fragen, die du hattest?
Cewa
Ich weiß es nicht, aber was ich sagen muss, dieses ein, ich bin nicht die Einzige,
ich bin nicht eine den, in Anführungsstrichen, komischen Dingen, die ich möchte.
Das war halt was, was ich auf meinem ersten Stammtisch auch sehr stark einfach gemerkt habe.
Sebastian
Ja, das ist so ein bisschen der Haken, weil das widerspricht ja diesem Podcast-Format,
weil ich bin ja der Meinung, dass jeder, der BDSM erlebt, jeder ist individuell
und diese ganze Kombination, die ist eigentlich immer einmalig.
Selbst wenn drei Leute das Gleiche machen oder 300 Leute das Gleiche machen,
dann machen sie es aus anderen Gründen und dann doch anders und sie empfinden was anderes dabei.
Ich hoffe schon, dass dann jeder so ein bisschen alleine ist mit seinem Kink,
damit man dann gemeinsam ganz viel Spaß haben kann.
Cewa
Ja, aber nicht, dass man der Einzige ist, der irgendwie in die Richtung irgendwas interessant findet.
Sebastian
Ja, konntest du ein bisschen gucken, also konntest du formulieren,
was dein Kink ist, also zu dem Zeitpunkt, ich mag so ein bisschen vergleichen,
wo liegen heute deine Interessen und wo lagen sie vielleicht damals?
Cewa
Zu dem Zeitpunkt war auf jeden Fall Fixierung dabei und es war auf jeden Fall
geprägt aus den ganz allerersten Fantasien, viel im Klinikbereich,
viel im Untersuchungsbereich dabei.
Sebastian
Okay, also das auch noch aufgrund des Hörbuchs.
Cewa
Ich glaube schon. Möchtest du eigentlich wissen, welches es war?
Sebastian
Ja, bitte.
Cewa
Wir hatten zu dem Zeitpunkt uns aus Versehen einen späteren Teil sogar noch
aus einer Buchserie, aus der Bücherei ausgeliehen für eine längere Fahrt.
Atem ist faul, da gibt es ja sehr, sehr viele Bücher von.
Und das war dann der Teil des Zeitparadoxes. Wir hatten die vorherigen Teile gar nicht gehört.
Und ja, ich habe es mir jetzt mal wieder vorlesen lassen von einem Partner und mittlerweile ...
mich diese Stelle quasi gar nicht mehr, aber es war für mich so ein bisschen der Aha-Moment.
Sebastian
Klinik ist immer das Themengebiet, wo immer ganz viele sagen,
ja geh mir weg damit, das mache ich nicht, ich gehe schon oft genug zum Arzt
und Zahnarzt und überhaupt Klinik, das muss überhaupt nicht sein und das war
ja bei dir so mit einer der Erstimpulse.
Kannst du ein bisschen beschreiben, was beim Thema Klinik, was in dir etwas auslöst?
Cewa
Zu dem Zeitpunkt habe ich es natürlich nicht betrachtet, aber jetzt so im Nachhinein
beim drüber nachdenken, so, man hat natürlich ein Machtgefälle,
das so ein bisschen aus dem Ganzen heraus schon kommt, weil halt einfach ein,
in Anführungsstrichen, der Arzt weiß, was er tut, er weiß, was er macht,
er weiß, was er möchte und er hat halt auch die Möglichkeit,
diese Macht auszunutzen.
Dann hat mich an dem Ganzen auch einfach die Hilflosigkeit, die daraus entsteht,
hat mich interessiert und halt auch einfach eher ausgeliefert sein dem Ganzen,
weil ich glaube, die wenigsten Leute mittlerweile schon mehr haben hinterfragt,
was ein Arzt mit ihm jetzt macht, ob das alles irgendwie seinen Sinn hat.
Sebastian
Das heißt aber auch, ich kann mir vorstellen, dass jegliche Art Besuch von dir
in den letzten Jahren irgendwie einen Beigeschmack hat.
Cewa
Ich hatte es einmal, bevor ich zum Gynäkologen bin, dass mir genau an dem Abend
vorher einer meiner Partner auf die Idee kam, mir genauso einen Floh ins Ohr zu setzen.
Und den auch noch, ja, das fand ich etwas böse gemeint von ihm.
Sebastian
Ja, das notiere ich auf meiner Ideenliste. Sehr gut. Vor Arzt besuchen, wahnsinnig machen.
Wenn man jetzt als Frau...
So, dass es mir geht. Ja, es darf da nicht so krass gebaggert werden,
aber hat es denn lange gedauert, bis du angefangen hast, Dinge zu tun mit Menschen?
Cewa
Ein halbes Jahr nochmal, nachdem ich auf meinem ersten Stammtisch war,
habe ich mich das erste Mal auf einem Fesseltreff getraut gehabt und war dann,
es war eigentlich jemand, der was ausprobieren wollte und war,
hast du da schon mal was gemacht?
Ich habe zu dem Zeitpunkt, ich glaube, irgendwie so eine non-committal,
eine Antwort gegeben, die nicht so ganz ja,
nicht so ganz nein war und bin dadurch das erste Mal dazu gekommen,
dass jemand so ein bisschen an mir rumgetüttelt hat.
Ah doch, stimmt, ich hatte davor schon einmal, hatte mir jemand gezeigt,
wie ich einen Fotomomo an mir selber binde, deshalb habe ich gesagt,
ja, ich habe da schon mal was gemacht.
Sebastian
Wusste der Mensch, dass das das erste Mal war?
Cewa
Nein.
Sebastian
Okay, also ganz cool geblieben. Ja, ja, mach mal. Oder ja, kannst du machen, das ist okay.
Cewa
Ja, so in die Richtung schon.
Sebastian
Wie war das denn in dir? Plötzlich ist da jemand, der an dir rumtüttelt, dich anfasst.
Ich gucke nochmal, weil das ja mit einer der ersten sexuellen Begegnungen gewesen sein muss.
Cewa
Beziehungsweise war das überhaupt sexuell? Nee, nicht wirklich sexuell.
Das war halt in dem Fall einfach nur ein sehr angenehmes Gefühl und was mir
ein bisschen was an Ruhe halt einfach auch gebracht hat.
Es war natürlich auch aufregend, es mal auszuprobieren, aber es war halt so
auch vom Setting her einfach ein Leuten was zeigen, was ausprobieren.
es war ein öffentlicher Raum, es war dann noch jemand dabei,
der da war, oh, darf ich da schon mal ein Foto machen und so weiter.
Also es war einfach ein Ausprobieren und nicht viel mehr. Ich vermute,
dass in einer anderen Atmosphäre,
Könnte, ist sowas definitiv anders, aber da war es einfach ausprobieren,
vielleicht ein bisschen schönes Gefühl, Spaß haben dran, aber nicht mehr.
Sebastian
Ja, aber wie bist du denn damit umgegangen? Ich meine, du gehst zur ersten Minute
G und in dir brodelt es ja, man will probieren.
Da steckt auch Sexualität einfach mit drin, die jetzt auch sich mal irgendwie
Bahn brechen will. Also man will ja mal irgendwas anfangen und man will ja nicht immer nur warten.
Also war das deine Geduld, die traue ich dir allerdings fast nicht zu.
Oder was hat dich so daran gehindert, zu sagen, ist mir jetzt egal,
ich suche mir jetzt irgendeine Person und dann wird jetzt endlich mal probiert,
ich will jetzt endlich wissen, wie das ist. Ich meine, nach so langer Zeit.
Cewa
Für mich war es halt einfach so ein, ich habe so ein bisschen auch darauf gewartet,
jemanden zu finden, mit dem so etwas hätte passen können und da war ich dann halt bei einem,
ich habe oft genug den Hinweis gegeben den Leuten, dass es meistens dann kommt,
wenn man es nicht denkt und einfach auch daherkommt, wenn man einfach Leute
kennt und Freunde hat in der Szene und so weiter.
Und dass meistens Suchen viel weniger zum Erfolg führt, als einfach selbstbewusst Dasein.
Und das hat sich dann halt auch so ergeben.
Jetzt bin ich nur leider auch ein bisschen schon bei einem, was kam jetzt vorher
und was kam danach, weil da sind so nacheinander immer ein paar mehr Ereignisse auch gekommen.
Sebastian
Dann durchbrechen wir doch mal die Chronologie ab diesem Moment.
Also doch, es gibt noch so eine Ereignung, wo ich sage, Mensch,
also als du mal dann tatsächlich angefangen hast, mit jemandem zu spielen,
erstmal mag ich wissen, oben oder unten?
Cewa
Definitiv unten. Da hatte ich absolut noch keine Idee, dass ich irgendetwas
oben hätte machen können.
Sebastian
Also gerade was du eben auch gesagt hast, Machtlosigkeit und auch Fixierung und diese ganzen Ideen.
Und jetzt kommt Tag X, wo das dann auch passiert.
Ich frage ich ja in jeder Folge immer so ein bisschen, du wusstest,
dass ich das wissen will.
Was ist passiert und war es dann so, wie dann die Fantasien in den letzten acht
Jahren das suggeriert haben?
Cewa
Das war ein, ich hatte schon recht lange mit jemandem im SMHG-Chat geschrieben
gehabt und ich kann jetzt schon sagen,
das ist immer noch mein Partner, das ist mein Wolf, der immer noch dabei ist
und es gab dann irgendwann das Zelten,
eine größere Veranstaltung mit keine Ahnung wie viele zu dem Zeitpunkt.
Und dann war halt, ich hatte so eine Tendenz, diese Person ein bisschen zu ärgern
und durfte mir erinnern, ja, du hast dir mittlerweile schon,
keine Ahnung, ich glaube, es waren zehn Schläge mit dem Paddel oder so eingehandelt und…,
Ähm, ja, ich hatte dann halt.
Sebastian
Nimmst du mal die Finger da weg?
Cewa
Da, Seil, bitte.
Sebastian
Liebes Publikum, das Klackern, das war jetzt der Button. Ich sollte die Geschenke
erst nach der Folge ausgeben.
Mit Seil darfst du machen, was du willst. Das macht keinen Krach.
Cewa
Ja, ich hab's schon irgendwann kommen gesehen, dass es passiert.
Sebastian
Ich kann die Buttons auch noch verwahren.
Cewa
Ja, ich leg's überall mal weg.
Sebastian
Ja.
Cewa
Ja.
Sebastian
Okay, also im Zelt.
Cewa
Nein, es fing dann an erst mal mit einem, den ersten Tag, war ich halt mit den
Leuten größtags unterwegs, die ich dort hingebracht habe.
Ich habe leider an diesem Wochenende zu viel gemacht, als dass da doch irgendetwas
hängen geblieben wäre, in welcher Reihenfolge ich irgendetwas gemacht habe.
Ich glaube, mein Partner ist erst am zweiten Abend da gewesen und eigentlich
auch mit Freunden, die nicht kinky sind.
Sebastian
Okay.
Cewa
Hat also auch außerhalb des Zeltplatzes, wo wir waren, gezeltet und es war dann
so ein gesehen, gequatscht und dann recht schnell kabbelnd diese zehn Schläge bekommen.
Und es war dann so ein, oh fuck, tut das weh. das vergisst man, ne?
Sebastian
Ja. War schön, ja?
Cewa
Irgendwie schon, aber halt auch einfach ein, ich muss sagen,
Paddle sind etwas, mit dem man mir getrost wegbleiben kann, das ist somit der
Schmerz, den ich am allerwenigsten mag.
Sebastian
Ah, das ist ja gemein, wenn das gleich beim ersten Mal ist. Ja,
aber guck mal, jetzt komme ich mal kurz mit der Moralkolle.
Man muss doch ein Safe-Wort absprechen, man muss Konsens herstellen.
Cewa
Da hatten wir schon ein bisschen abgesprochen gehabt vorher und miteinander
geschrieben, was dort möglich ist und für uns passt.
Sebastian
Okay, aber du konntest ja gar nicht wissen, was möglich ist, weil keine Erfahrung.
Also ich finde das nämlich immer schwierig, diese ganzen Tabus und alles auszutauschen,
wenn man im Grunde gar nicht weiß, was da auf einen zukommt.
Und dann hast du eben ja Paddle, was soll ich sagen, ja kann man schon machen.
Und dann ist das Ding halt doch doof. Also das ist ja auch ein bisschen Lotterie.
Wie hast du dich hinterher gefühlt?
Cewa
Es war gut, nur es war halt einfach sehr, sehr viel, was ich an diesem Wochenende
gemacht habe und wo ich hin und her gesprungen bin.
Wir haben dann halt danach dann noch ein bisschen grau und kuschelt auf einer
Picknick-Decke dort rumgesessen.
Man hat mir ein bisschen den Rücken zerkratzt und dann musste er halt wieder
zu seinem Zelt und es gibt dort unten so eine Wetterschutzhütte.
Dann bin ich wieder zu den anderen, weil halt warm und es hat glaube ich auch
zu dem Zeitpunkt dann ein bisschen geregnet gehabt.
Wir haben auch ein bisschen gefesselt zwischendurch noch. Es tut mir wirklich leid.
Meine Erinnerung ist dort etwas durcheinander. Nur es fing dann an mit,
ich glaube du hast da Blut auf deinem Unterschirt. Weil ich hatte zu dem Zeitpunkt
ein weißes Untime an und dann noch ein Oberteil darüber, weil es halt kühl war.
Ja, vom Kratzen. Ich hatte davon dann halt vor meinem allerersten,
ah nee, nicht mein allererstes Spiel, ne Narbe.
Es tut mir leid, ich bin etwas durcheinander gekommen, das war nicht mein aller
aller allererstes Spiel.
Sebastian
Wenn es so schön ist, dass nichts mehr in Reihenfolge und irgendwie bleibt,
sondern nur noch das Gefühl, boah, dann war es einfach gut.
Cewa
Ja, die Sache war nur ein, ich war kurz bevor ich zum Zelten gefahren bin,
auch mit Freunden auf meiner ersten Party und habe dort mit allen Bekannten
dann auch ein bisschen gespielt gehabt und habe da definitiv schon ein paar,
ja man könnte es sagen,
Lektionen über mich gelernt einfach auch.
Zum Beispiel, es war so jemand ein, ja, danach sitzt du jetzt rum und kannst
eben drunter kommen und ich räume auf.
Ich glaube, man merkt, ich habe zu viel Energie in den meisten Situationen.
Ja, ich wollte helfen, ich wollte aufräumen, ich wollte irgendwas tun. Und ja.
Sebastian
Ja, das Thema Service steht hier ganz groß.
Cewa
Ja, das hat halt eine Zeit lang gebraucht, bis ich das dann wirklich für mich entdeckt habe.
Ich weiß auch gar nicht mehr genau, wie.
Also das ist dann irgendwann ein, ich will das mal ausprobieren,
weil ich habe vieles dann so ein, da könnte man mit der Humoralkäule kommen,
gemacht. Ja, definitiv.
Einfach auch von der Reihenfolge und von der Intensität, mit der ich dann angefangen habe.
Weil wir springen mal wieder nach dem Zelten, wo ich meinen Partner kennengelernt hatte.
Also wir haben uns dann nochmal nach ein paar Wochen bei einem Freund getroffen, zu dritt.
Da habe ich dann auch, glaube ich, das erste Mal meinen Titel Volterhelfer bekommen,
als jemand, der unten spielt, aber doch Spaß daran hat, auf Zuruf und auch sonst Menschen wehzutun.
Da habe ich die Seite halt so ein bisschen entdeckt gehabt, weil der Freund,
bei dem wir waren, war bekennender Switch zu dem Zeitpunkt.
Mein Partner hat rein oben gespielt und ich rein unten und ja.
Sebastian
Das ist aber spannend, weil das heißt, dass deine Community,
dass die Leute um dich herum, es ist einfach selbstverständlich,
dass jeder irgendwas macht und ein bisschen hier und ein bisschen da, klar und so,
das ist so, magst du mir mal die Gärte reichen oder magst du gleich selber mal
draufhauen, ach ja, ich kann es ja mal probieren.
Also so ein ganz entspanntes, wir machen hier Dinge und das ist jetzt gar kein
Großereignis, oh jetzt gleich werde ich das erste Mal mal Menschen jemandem
irgendwie mit irgendwas auf den Popo hauen oder irgendwas,
sondern das ergibt sich halt in diesem ganzen Durcheinander und dann macht man
halt Dinge und guckt halt, was einem Spaß macht.
Cewa
Ja, ich fand es eigentlich sehr schön, dass es so entspannt war,
weil ich glaube, ich bin niemand, der auf jeden Fall oben spielend viel mit
großem Tam-Tam und so weiter klarkommt.
Ich bin so jemand, ich mache Dinge oft einfach, weil sie Spaß machen und nicht
mit dem großen Hin und Her.
Ja, ich habe auch eine Zeit lang sehr viel mit Ritualen und ritualisierten Sachen
gespielt, aber das ist zur Zeit weniger, was da ist. Vielleicht ergibt sich das ja mal wieder.
Sebastian
Ja, ich meine, wir reden ja jetzt so insgesamt von einem Zeitraum von maximal fünf Jahren.
Das kann eine Menge sein, je nachdem, wie weit man das auslebt.
Ich glaube, ich gehe jetzt einfach mal zu heute und dann gucken wir uns ein
bisschen an, was du nicht alles machst und was du nicht machst und überhaupt,
was du mal machen willst.
Ich fange jetzt erstmal mit dem Beziehungskonstrukt ein bisschen an,
weil da gibt es ja mehr als eine Person.
Cewa
Ja.
Sebastian
Also klär mich erstmal auf, wie ich versuche das jetzt mal als Diagramm aufzuzeichnen.
In der Mitte male ich jetzt mal ein Zeva und dann umkringle ich das schön.
So und jetzt gucken wir mal, welche Arme dieses Objekt in der Mitte bekommt.
Cewa
Zurzeit so zwei bis drei Arme.
Das eine ist halt mein Partner, ich bezeichne ihn definitiv als mein Nestpartner
Wolf, mit dem ich auch eine romantische Beziehung habe und mit dem ich auch
switche, wobei dort zurzeit mit mir...
Unten Probleme sind und dort auch, es gab dort ein starkes DS-Gefälle,
das hat sich aber gewandelt, da können wir gleich gerne nochmal ein bisschen
drüber reden, wenn dich das interessiert.
Sebastian
Ja gerne, also früher DS und früher warst du auch mal unten.
Cewa
Nur unten, ja.
Sebastian
Nur unten, aber früher halt.
Cewa
Für ihn trage ich auch das Halsband, was ich hier trage, immer noch,
weil ich mich definitiv auch noch da mit ihm verbunden fühle und auch zum Teil,
und ich auf jeden Fall auch sagen würde, dass ich seins bin.
Genauso wie er meins ist.
Sebastian
Okay, bleibe ich doch nochmal kurz da hängen.
Also dein Einstieg, aber jetzt im Moment, wo seid ihr jetzt?
Also wer spielt wie mit wem oder spielt ihr vielleicht gar nicht mehr miteinander?
Cewa
Doch, wir spielen miteinander. Wir würden auch gerne wieder in die S-Richtung
miteinander spielen, aber da ist halt Vertrauen kaputt gegangen und zurzeit
bin ich dort größtenteils als Top oder auch teilweise als Dom unterwegs.
Sebastian
Okay, zu Wolf kommen wir gleich, da nochmal ein bisschen mehr im Detail.
Welche Arme hat mein Diagramm hier noch? Mal übrigens im Pink. Ja, es gibt Daniel.
Cewa
Das ist der Mensch, mit dem ich zur Zeit sehr viel spiele, mit dem ich auch
munter durch die Weltgeschichte switche.
Und dann gibt es noch eine dritte Person, mit der sich auch so ein bisschen
was Witschiges anbahnt.
Sebastian
Ich schreibe jetzt auf, dritte Person, Singular.
Cewa
Alles andere ist so, ich habe Leute, mit denen ich auf Partys oder so manchmal
spiele, wenn es möglich ist, aber das ist dann halt, würde ich weniger fest
beschreiben, wie die Leute dort.
Sebastian
Okay, also plus random.
Cewa
Ja, weniger random. Es sind meistens die gleichen Leute, aber es ist halt nichts
Formalisiertes, Festes, wofür ich jetzt, ich setze mich hin und verabrede mich und so weiter.
Sebastian
Okay, also pass auf, dann gehe ich jetzt mal so ein bisschen davon aus,
also Wolf ist so, wenn du sagst Nestpartner, das ist also, ich würde das jetzt
mal als Hauptbeziehung bezeichnen.
So, dann hast du Daniel und die dritte Person, die gehören einfach zum inneren
Kreis, mit denen macht man.
Aber die ganze Beziehung ist so offen, dass du auch, wenn sich eine Gelegenheit
ergibt, wenn du irgendwo auf einer Party bist und jemand sagt,
willst du mitspielen, dann kannst du sagen, ja.
Cewa
Wenn ich es vorher abgesprochen habe, ja.
Sebastian
Okay, mit wem sprichst du das ab?
Cewa
Ich spreche das mit meinem Wolf ab, was dort okay ist, weil es ist natürlich auch ein...
Sebastian
Aber nur mit ihm?
Cewa
Ja.
Sebastian
Okay.
Cewa
Mit Daniel oder so spreche ich nicht ab, mit wem ich jetzt irgendetwas machen würde.
Okay, natürlich, ich würde erzählen, oh, ich hab da jemanden,
der ist interessant und wenn da natürlich kommt so ein, äh, ich weiß nicht,
da gibt's, ich hab da Schlechtes gehört, würde ich das natürlich mit im Kopf behalten, aber da,
ist eigentlich, da ist kein Veto-Recht oder irgendetwas vorhanden.
Sebastian
Aber trotzdem generell ist so die Möglichkeit da, zu gucken,
was möchte ich machen, wie, wo, mit wem.
Also die Beziehung ist jetzt einfach nicht geschlossen.
Und da es ja auch die erste Beziehung ist, vielleicht mag ich da nochmal fragen,
sag mal, so schnöden Vanillasex, machst du das?
Cewa
Ich weiß nicht, ob mal die Sache ist halt, ab wann ist es Vanilla,
ab wann ist es dabei das ist halt so etwas, das für mich ein bisschen schwierig
zu definieren ist, weil ich halt auch wenig Referenzrahmen hab Okay.
Sebastian
Ich sag jetzt mal, einfach ganz schnöder rein raus, Hex, einfach weil es gerade
mal schön ist, also mit wem und gibt's das überhaupt?
Cewa
Gibt mir relativ wenig, aber wenn dann ist das was, was ich mit meinem Wolf machen würde.
Bei Daniel ist es mehr so etwas geboren aus, wir haben intensive Dinge zusammengetan
und wir müssen das jetzt beide irgendwie abreagieren.
Sebastian
Das kommt immer, bei solchen Geschichten kommt das immer so ein bisschen aus
dem Publikum als Rückfrage und ich mag das natürlich dann auch immer nicht vergessen,
weil das scheint auch da nochmal wichtig zu sein.
Cewa
Ja, es ist zwar wenig und es ist was, was sich wenig interessiert,
aber es ist halt was, das Mögliche ist. Manchmal ist es halt einfach ein,
dass man auch durch körperliche Intimität irgendwie Nähe und so weiter haben möchte.
Sebastian
Vielleicht mag ich auch nochmal wissen, was ist das, was dich interessiert?
Also was ist das Ding, wo du sagst,
das ist das, das verschafft mir dieses Glücksgefühl, diese Befriedigung.
Also was ist es bei dir? Was macht dich happy?
Cewa
Das kommt drauf an, das kommt drauf an, wann du mich fragen würdest.
Zurzeit bin ich da definitiv bei, das ist zurzeit was, dass ich über Schmerzen bekomme.
Hättest du mich vor einem Jahr, anderthalb gefragt, hätte ich dir definitiv
gesagt, Service und Dinge für jemanden tun, für jemanden gut sein und sowas.
Aber da hat sich halt dadurch, welche Möglichkeiten da sind, viel gewandelt.
Sebastian
Ja, ich glaube, das ist der Punkt, diese Möglichkeit, ganz viele Erfahrungen
zu machen, gibt aber auch die Möglichkeit, sich ganz viel zu entwickeln.
Und auch, was wir heute besprechen, das muss in einem halben Jahr nicht mehr aktuell sein.
Cewa
Genau das.
Sebastian
Das finde ich aber ja gerade schön, weil das ist ja einfach dieser Findungsprozess.
Normalerweise bohre ich ja immer ein bisschen rum und gucke,
wie hast du rausgefunden, ob du sub oder top oder irgendwie switchst.
Cewa
Ich kann dir ja erzählen, wie ich rausgefunden habe, dass ich switchen kann und switchen möchte.
Sebastian
Ja, bitte.
Cewa
Es war eigentlich einfach, ich wurde von einem Partner gefragt,
ob ich denn mal aktiv dies oder das mit ihm machen könnte.
Ich weiß, was ich in der ersten Session gemacht habe. Ich weiß bei mir ziemlich,
dass ich mit Wachs gespielt habe oben und dann war dann halt so ein,
ja, war interessant, möchte ich gerne wieder machen.
Das habe ich dann erst so auf Zuruf gemacht.
Dann habe ich irgendwann auch angefangen, selber zu entwickeln,
was mich da interessiert.
Und dann bin ich irgendwann auch dazu gekommen, ja, ich will das mal ausprobieren.
Und was jetzt recht neu auch dazu
gekommen ist, sehr viel halt Reaktionsfetischismus, würde ich es benennen.
Und dadurch dann halt auch ein, ich habe früher gesagt, ähm ...
Für mich ist oben spielen nichts Sexuelles. Das hat sich mittlerweile auch definitiv
geändert, einfach weil sich geändert hat, wie stark ich auf Reaktionen reagiere.
Sebastian
Das klingt nach einer Orgasmusfähigkeit durch Reaktionen.
Cewa
Gar keine Orgasmusfähigkeit leider. Also damit habe ich, das ist was,
wo ich absolut keine Erfahrung mit gemacht habe, einfach weil es bisher nichts
ist, das irgendwie funktioniert hätte.
Sebastian
Ja, aber das ist ja der Punkt. Also die Frage ist ja, wann fühle ich mich befriedigt?
Da kann ich auch sagen, ja, ein Orgasmus, der kann mich befriedigen,
aber auch dieser unfassbare Machtrausch, wenn ich dann da mache.
Das kann mich persönlich, das kann ein unglaubliches Glücksgefühl geben über Tage.
Cewa
Alles gut, alles einfach, es kann einem nichts aus der Bahn werfen.
Ja, das kenne ich, das habe ich einfach auch oft, wenn ich irgendwo an Grenzen gespielt habe zurzeit.
Wenn ich wirklich danach stand, ich bin jetzt einfach fertig.
Ich habe gemerkt, was mein Körper kann, bin vielleicht sogar nochmal ein Stückchen
darüber hinausgegangen und habe das mit jemandem zusammen machen können und
sonst war es halt auch einfach sehr viel einfacher.
Ein wirklich sehr, sehr klassisches Dienen, mich um jemanden kümmern und so
weiter, was mich in den Zustand gebracht hat. Das ist aber, okay.
Sebastian
Bevor wir jetzt so ein bisschen schauen in diese einzelnen Praktiken und Themen,
das liegt mir jetzt noch so ein bisschen im Magen, also hast du gesagt mit dem
Wolf, da gab es ja Vertrauensprobleme, dass sich das durch euer Verhältnis geändert hat.
Da höre ich erstmal raus, also ihr habt Wege gesucht und gefunden,
aber ja, was ist passiert, dass das nicht mehr so ist, wie es mal war?
Cewa
Ja, wir waren wirklich mal bei so einem 24-7 quasi TPE, in dem wir gespielt
haben, auch als wir noch in einer Fernbeziehung waren.
Sebastian
Wie sah das aus? Weil gerade TPE ist ja schon…,
Mit einer Menge Machtübergabe verbunden.
Cewa
Ja, ich habe bei definierten Sachen habe ich explizit um Erlaubnis fragen müssen
und habe dort auch dann das mit ihm abgesprochen.
Und sonst bei vielen Dingen hatte ich dann halt ein Ich solle in seinem Sinne handeln.
Sebastian
Ja, das benutze ich auch gerne, diese Formulierung.
Cewa
Ja, es ist halt so ein, sorry, es ist nicht möglich, jemanden in allen Aspekten
vollkommen zu kontrollieren. Ein Mensch hat normalerweise nicht die Möglichkeit, zwei Leben zu leben.
Sebastian
Was war denn das Ziel? Was waren so diese Regeln und habt ihr die aufgestellt
oder kam das ausschließlich von ihm?
Cewa
Wir haben die zum Teil zusammen aufgestellt und viel war halt einfach so ein
Besser, um sich selber zu kümmern.
Es gab zum Beispiel was, dass ich eine bestimmte Anzahl pro Woche Sport machen musste.
Es gab aber halt auch Regeln, die reine Machtdemonstrationen waren.
Ich musste zum Beispiel fragen, bevor ich aufs Klo durfte und hat er nicht innerhalb
von fünf Minuten geantwortet, war es ein automatisches Ja, einfach um halt dieses,
es ist irgendwie noch alltagstauglich möglich zu machen.
Sebastian
Aber das auf Entfernung.
Cewa
Das auf Entfernung.
Sebastian
Was hat das mit dir gemacht? Weil ich meine, das ist ja schon eine ziemlich
krasse Sache zu sagen, boah,
so viel abgeben an Kontrolle über sich selbst und auch dieser Rechtfertigungsdruck
und auf der anderen Seite klingt das ja auch irgendwie total spannend,
weil sonst würde man das ja nicht eingehen.
Cewa
Für mich war das was, das mir sehr viel Ruhe gebracht hat, weil halt einfach
ein, ich konnte mich so ein bisschen da reinfallen lassen, dass jemand anderes
noch mit aufpasst, dass jemand anderes ein Auge mit drauf hat,
dass ich mich auf jemanden verlassen kann und das war für mich halt einfach
sehr viel, dieses sich da quasi reinfallen lassen können.
Was dann aber halt auch daran hing, war halt, wenn die Regel gebrochen wurde,
gab es definierte Strafen.
Und da kommen wir jetzt wieder auf das Paddel zurück, was es ganz am Anfang gab.
Das ist irgendwann dediziert für Strafen geworden.
Wir haben wirklich da gestanden, haben sie auch aufgeschrieben, immer.
Und dann, auch wenn wir uns gesehen haben, diese dann abgegolten.
Sebastian
Das heißt aber, wenn ihr euch gesehen habt, dann war das so ein,
dann ist das schon mal schlecht verknüpft, weil dann muss ja erstmal das mit
der Strafe erledigt werden.
Cewa
Nee, es musste nicht immer erst erledigt werden.
Es war so ein bisschen für uns beide so ein,
wir wollen das für die Dynamik machen, aber es ist etwas, das uns beiden eigentlich
keinen großen Spaß macht, diese Bestrafung, weil daraus ziehen wir beide keine Lust.
Für mich war das Gute daran, nochmal festzuhaben, auch wenn ich was falsch gemacht
habe, das ist jetzt vergessen, das ist jetzt abgegolten.
Das war für mich das in Anführungsstrichen Schöne daran und auch es war für
mich so eine Art von, er kümmert sich um mich.
Sebastian
Das bedingt natürlich, man baut ein schlechtes Gewissen auf und baut es dann
wieder ab, aber es ist dann Teil der Dynamik, dass du eine gewisse Zeit mit
diesem, ich habe Makel an mir rumrennen musst und brauchst ihn dann, um das loszuwerden.
Cewa
Ja, nee, es war am Anfang schlimmer als später, aber die Sache ist halt einfach
ein, wir haben vorher probiert,
du hast was falsch gemacht, du geltest das an dir selber ab und das war was,
das für mich absolut gar nicht ging.
ich kann mich nicht selber bestreifen, ich kann auch quasi mit mir selber kaum
mit Schmerzen oder so spielen, da brauche ich jemanden anderen,
der das mit mir macht, weil halt einfach ein, sonst ist es für mich nicht,
quasi nicht am geringsten interessant.
Da gab es so ein paar Sachen, aber ich bin halt teilweise recht verletzlich einfach,
wenn ich unten spiele und das wurde dann teilweise mal falsch eingeschätzt auch
und verletzt werden, wenn man verletzlich ist, macht natürlich Vertrauen kaputt.
Und halt auch, es gab mögliche Sachen, wo halt dann versucht wurde,
die Dynamik manchmal zu missbrauchen, so in die Richtung von einem,
mir gefällt jetzt gerade nicht, was du tust, wir versuchen gerade über was zu
reden und dann wird die Dynamikkarte gezogen und das war dann so, äh, nee.
Die Sache ist halt einfach ein, man hat immer noch irgendwie auch ein Leben
als Paar und auch besonders dann, wenn man dann weitergeht und sagt,
wir möchten zusammen wohnen, wir möchten zusammen dies, das, jenes machen,
dann sind es teilweise halt einfach Entscheidungen, die nichts mehr mit der Dynamik zu tun haben.
Sebastian
Wie hat denn die Dynamik mit dem Switchen zusammengepasst?
Cewa
Die Sache war halt einfach, es war recht viel im Sinne von,
ich möchte das gerne und es war dann von ihm ausgehend,
also es war zum Teil halt auch Service und dann auf der anderen Seite war es
dann halt auch ein, dass sich die Regeln haben sich dann gewandelt zu einem,
ich kündige Dinge an, anstatt danach zu fragen.
Es hat einfach irgendwie für mich im Kopf und für uns im Kopf trotzdem gepasst.
Ich kann nicht genau sagen, was dafür funktioniert haben muss oder nicht funktioniert
haben, damit das im Kopf passt, aber es hat zu dem Zeitpunkt gepasst.
Also ich habe wirklich eine Zeit
lang gesagt, ich bin in einer 24-7-TPE-Beziehung, aber ich switche auch.
Sebastian
Ja, das muss man dann erstmal erklären.
Cewa
Ja.
Sebastian
Okay, aber da merkt man, er hat dann auch irgendwann ein bisschen locker gelassen.
Also hattet ihr so ein Krisengespräch, das geht so nicht mehr,
das funktioniert nicht oder seid ihr da eher so intuitiv rausgegangen aus diesem Konstrukt?
Cewa
Wir sind halt, es ist irgendwann dann immer weniger geworden bei manchen Sachen im Sinne von,
es sind weniger Regeln geworden, weil halt ich kann mit Regeln nicht viel anfangen,
wenn diese Regeln nicht kontrolliert werden.
Wenn ich selber da stehe, ja, ich habe XY jetzt leider falsch gemacht,
bitte schreib mir jetzt das und das dafür auf. Das ist nicht meine Art.
Sebastian
Du willst ja die Kontrolle.
Cewa
Ich möchte, dass jemand da ist und auch damit drauf achtet, weil halt einfach
ein, sorry, sonst könnte ich da selber stehen und mir sagen,
böse, böse, böse, du, du, du, machst du mich wieder.
Ja, das bringt mir halt nichts.
Sebastian
Also auch dieser unmittelbare Einfluss.
Cewa
Ja.
Sebastian
Nein, im Kopfkino klingt es sehr schön, wenn man sagt, diese Regel gilt jetzt
für dich und wenn du das nicht tust, dann wird das entsprechend sanktioniert
und dann entsteht so ein Automatismus und dann ist aber, ich glaube,
die Hauptkomponente von BDSM,
die geht dabei verloren, nämlich Aufmerksamkeit.
Cewa
Dieses Zusammen was machen, es ist nicht nur einer auch.
Meistens. Was ich halt auch immer interessant fand, ist so ein,
man muss immer bedenken, welche Konsequenzen Regeln auch haben.
Wie gehe ich damit um, wenn ich sage, jemand muss zu Hause immer nackt sein?
Was mache ich, wenn dann plötzlich die Eltern vor der Tür stehen?
Sebastian
Ja, gut, das sind dann die Unwirkbarkeiten und dann kommt ja dann diese wunderschöne
Regel, dann handelst du in meinem Sinne und in meinem Sinne wäre es,
dass du dir natürlich was überziehst.
Cewa
Oder sowas wie ein, du musst zu Hause an der Couch angekettet sein und dann
sagen, wer holt jetzt meinen Kaffee?
Sebastian
Ja, das ist eine böse Falle, das stimmt, das artet immer fixieren und zu sagen,
da ist dein Platz, artet immer meine Dienstleistung dann aus.
Ja, ich hole ein Wasser, ja, ich hole den Kaffee selber, ja, ich, oh.
Cewa
Ja, genau das.
Sebastian
Ja, ich glaube, man muss das aber einfach ausprobieren, um zu spüren,
auch gerade auf Topseite, wie anstrengend das ist und welchen Anspruch das hat.
und auf der anderen Seite, aber wenn du so eine Reaktionsfetischistin bist,
dann ist das auf der anderen Seite ja auch wieder toll zu sehen,
na guck mal, jetzt hat sich Top, Down, Kopf und Kragen geregelt,
jetzt muss er springen und dies und das und jenes, man lernt ja unglaublich
viel und ich glaube, diese Regeln,
also gerade so ganz strenge Regeln wie hier angekettet neben der Heizung irgendwie,
das kann man alles machen, aber ich glaube, das muss man dediziert dann machen
und sagen, hier, wir sind ein Wochenende weg, da machen wir das und da macht
das auch richtig Spaß und das ist richtig bösartig.
Cewa
Ich kann auch nochmal eine Regel teilen, die wir eine lange Zeit lang hatten.
Ich musste für Sprachen außer Deutsch in seiner Gegenwart und auch im Schreiben mit ihm nachfragen.
Ihm hat es erstmal gestört, ich hatte am Anfang sehr, sehr viel an Französisch,
das ich noch mit drin hatte aus der Schule.
So ein paar Sätze, die ich immer mal wieder mit einfließen lassen habe.
Es hat sich dann, es ist eigentlich, war das nur so ein, ja,
ich möchte eine Entschuldigung haben, um dich schlagen zu können.
Und es ist dann hängen geblieben.
Sebastian
Hm, ist aber schade.
Ja, bonjour Monsieur, ist doch wunderschön.
Cewa
Das klingt auch gleich melodisch. Ja, nee, er mag halt kein Französisch.
Sebastian
Tja, gut, das wäre jetzt der Punkt, wo man jetzt mal gucken könnte,
weil du auch jemand bist, die provoziert, also so eine gewisse Bread-Art und
Weise, ist das in dir verankert?
Cewa
Es kommt immer drauf an, was ich auf jeden Fall nicht kann, ich kann meine dummen
Sprüche nicht zurückhalten und ich bin definitiv manchmal, wenn ich Lust drauf
habe, lege ich Digga auch gerne aus,
aber ich bin niemand, der irgendwie in Anführungsstrichen boshaft irgendetwas macht.
Ich bin nicht jemand, der steht und keine Ahnung Salz in den Kaffee packen würde.
Sebastian
Das ist ein schönes Beispiel. Aber damit hat man ja auch so ein bisschen Kontrolle
und kann sagen, jetzt muss Top aber reagieren.
Cewa
Was dann natürlich schwierig ist, wenn man gleichzeitig switcht,
ist das jetzt gerade jemand versucht mich zu topsen oder ist das jemand,
der gerade versucht eine Reaktion zu bekommen als Brad?
Sebastian
Oh Gott, das ist ja kompliziert, ja. Da hast du völlig recht.
Ich glaube, da muss man dann mit Fähnchen arbeiten oder mit Schildern.
Hier, halt doch mal das Schild hoch. Was ist denn das gerade?
Das hast du ja gesagt, du bist inzwischen top. Das hat dann einfach gewechselt,
um da Stabilität reinzukriegen oder weil ihr einfach danach war?
Cewa
Die Sache in dem Fall war halt ein, ich komme mal mehr und mal weniger gut runter
und in Zeiten, wo ich halt einfach bei der Person nicht wirklich nach unten komme,
bin ich halt mehr auf der Top-Seite, besonders weil es uns beiden auch wichtig
ist, miteinander was machen zu können.
Sebastian
Wie bist du dann als Top? Weil da könnte man jetzt ja theoretisch sagen,
ah, das ganze TPE 24-7, das war ja so anstrengend, das machen wir jetzt umgekehrt.
Cewa
Nee, das ist gar nicht meins. Ich habe auch recht wenig mit Service oder Ähnliches am Hut als Top.
Ich bin viel einfach ein, ich
tease gerne Leute an, habe ich da jetzt was gemacht? Oh, das tut mir leid.
Aber da kann ich mich jetzt ja gerade gar nicht mehr drum kümmern.
Und halt auch einfach gerne ein, ich tue Menschen weh, ich sehe, wie sie reagieren.
Und dadurch halt auch recht viel an,
Ich habe einen großen Teil Service mit drin, das ist immer so,
weil halt Menschen reagieren mit am schönsten, wenn es etwas ist,
das sie irgendwie dann doch noch mögen.
Sebastian
Komm, ich lasse dich jetzt. Reden wir mal über Service. Also die Vokabel hast
du jetzt so oft so subtil untergebracht.
Was ist denn jetzt für dich Service? Ich kann vielleicht mal beschreiben,
du trägst nicht nur einen Halsreif, du trägst auch einen Oberteil,
was noch so ein Hauch von….
Cewa
Das ist nicht extra gewesen.
Sebastian
Nicht extra, aber das passt so schön. Also liebes Publikum, stellt euch diese
Made-Kleidchen vor, die haben ja immer so ein bisschen weiße Spitze da am Ausschnitt
und auch da, du hast ein Oberteil schwarz und da ist dann auch so ein bisschen
was Spitzenartiges, auch wenn das keine Absicht war.
Offenbar hast du so viel davon im Schrank, dass du zufällig heute sowas anhast.
Cewa
Ich habe das das erste Mal an, das ist noch recht neu. Aber ja,
schwarz ist schon mein Thema und ich habe auch schon genug an schwarz-weißen Sachen.
Sebastian
Ja, also ist das der Service im Bereich eher made oder eher eine andere Art
von Service, die dir Spaß macht?
Cewa
Service ist für mich eigentlich alles, was mit Menschen zu tun hat und was denen
das Leben leichter macht.
Wo ich wenig von abgewinnen kann, ist sowas wie ein, ich stelle mich jetzt hier
hin und putze und du stehst dann später da, ja hast du gut gemacht.
Ich möchte schon was haben, wo ich mit Menschen involviert bin.
Also sei es sowas, ich bin jemand, der gerne sowas macht wie Getränke servieren, Essen servieren.
Ich helfe Leuten zum Beispiel auch, wenn sie Hilfe wollen beim Anziehen.
Ich bin jemand, der gerne Schuhe putzt, also Bootblacking in die Richtung Sachen
macht oder auch halt sexuellen Service auch, aber das deutlich weniger als das andere.
Das andere kommt halt immer, wenn ich entspannt bin, kommt das quasi mit raus.
Es kommt auch oft genug bei Freunden mit raus.
Es war ein Filmabend mit ein paar Freunden vom Stammtisch noch im Ruhrgebiet
und wir saßen halt auf einem Bett vor uns stand,
so ein Tischchen mit Knabberzeug und Trinken und ich habe quasi den Leuten immer
wieder alles angegeben und habe da geholfen und es wurde mir quasi gesagt,
fürs nächste Mal müssen wir dir ein Made-Outfit besorgen.
Ich habe noch nie ein Made-Outfit getragen, muss ich dazu jetzt sagen.
Sebastian
Das kann ja werden, also wie gesagt, das Oberteil, was du gerade trägst,
ist schon der Anfang dazu.
Ein Service ist so, also du müsstest ja eben wahnsinnig geworden sein,
als du hier reingekommen bist, die haben gesagt, möchtest du einen Kaffee,
kann ich dir was anbieten, möchtest du was zu knabbern?
Cewa
Nicht wirklich.
Sebastian
Also du erträgst das.
Cewa
Ja, nein, für mich ist es schon ein, normalerweise, in normaler Interaktion
habe ich damit kein Problem.
Die Sache ist halt einfach so ein, ich bin gerne nützlich, so bezeichne ich
es auch öfters, einfach, weil ich bin zu hibbelig oft, um einfach sitzen zu
bleiben, also kann ich auch was tun, womit ich jemandem was Gutes tun.
Sebastian
So als Ventil auch so ein bisschen.
Cewa
Ja, die Sache ist halt einfach ein was machen und nützlich sein,
weil ich vermute auch, dass mir einfach zu oft gesagt wurde,
so ein Dein Hibbeln bringt jetzt nichts und,
okay, ich bin auch die, die auf Schützenfesten mit einer Kiste rumgegangen ist
und die Gläser aufgesammelt hat und sich dann drüber gefreut hat,
oh, ich hab eine freie Spide bekommen und ähnliches.
Also das mache ich unbewusst sehr, sehr viel und für mich ist halt Service im
BDSM die Möglichkeit, das zu fokussieren und das halt auch so zu machen,
dass jemand anderes dabei ein Auge drauf hat,
dass ich halt auch nur auf mich selbst achte, weil ich bin dann jemand,
ich achte erst auf alle anderen, bevor ich mich um mich selbst kümmere.
Sebastian
Das heißt so ein definiertes Setting, wo jemand sagt, okay, wir nehmen jetzt
mal eine Party, hallo, du bist heute Abend hier,
du machst den Partyservice, also im Sinne von du achtest auf das,
das, das, du hast definierte Aufgaben,
um die kümmerst du dich und dann erledigst du die und freust dich,
dass du nützlich bist, oder ist das eher so ein Service im Sinne von spielen,
also dass jemand auch wirklich neben dir steht und guckt,
was du da tust und vielleicht auch Verbesserungsvorschläge gibt und könntest
du das ein bisschen anders machen und hier sind auch ein paar extra Wünsche
also ist das eher ein Spiel in Richtung BDSM oder ist es wirklich ein,
es macht dir Spaß nützlich zu sein?
Cewa
Es ist wirklich, dass es macht mir Spaß nützlich zu sein. Also ich brauche da
auch wenig jemanden, der dabei ist und dahinter steht, damit ich irgendwas gut mache.
Da bin ich schon größtenteils Perfektionistin genug.
Was ich gerne habe, ist natürlich dann nochmal zu hören, ja das hast du gut
gemacht oder ein Danke dafür, dass du es gemacht hast.
Sebastian
Das finde ich ganz schön schwierig, gerade einzugrenzen, weil das ist auf der
einen Seite Du möchtest, glaube ich, selbstständig auch gucken und nicht ständig
Anweisungen kriegen. Das heißt, du möchtest es von alleine gut machen.
Die Bestätigung, ja, die ist gut. Aber ich glaube, die Bestätigung gibst du
dir auch einfach selbst. Das habe ich jetzt gut gemacht. Ich bin gerade mit mir zufrieden.
Das ist hervorragend. Niemand hat sich beschwert.
Cewa
Ja, auch wenn mir dann definitiv die äußere Bestätigung lieber ist.
So ein bisschen auch quasi Butler-Stereotyp in die Richtung.
Sebastian
So ein bisschen Erfüllung einfach dadurch.
Jetzt gucken wir mal, wie wir das mit BDSM verbinden. Da gibt es ja so Dinge,
die man tun kann, wie du hast Aufgaben, also den Service, aber es wird dir ein
bisschen erschwert, keine Ahnung.
Nebel im Mund oder die Füße ein bisschen aneinandergekettet.
Das sind ja dann so kleine Fiesigkeiten und Gemeinheiten, die die Sache zur
Herausforderung werden lassen.
Ist das was, was dir Spaß macht oder lehnst du das eher total ab?
Cewa
Das ist was, das spaßig sein kann, aber die Sache ist halt ein,
ich möchte keine unmöglichen Aufgaben haben.
Ich möchte schon die Möglichkeit haben, das auch zu machen, was ich machen soll.
Sebastian
Okay, dann mag ich nochmal ein bisschen, vielleicht bist du ja einfach der Typ,
der anderen gerne gute Dinge tut oder wie kriegen wir das so ein bisschen mit BDSM verbunden?
Also gibt es da die große Verbindung oder ist es einfach deine persönliche Art
auch im Vanilla-Bereich?
Im Bierzelt hat es ja auch geklappt.
Cewa
Ja, es ist ein Teil meiner, es ist definitiv Teil meiner Persönlichkeit,
aber es ist halt auch was, dass ich viel in den BDSM-Bereich reinbringe,
einfach dadurch, dass es so ein großer Teil ist von mir.
Sebastian
Wie kannst du das integrieren?
Cewa
Ja, lass mich jetzt mal gerade überlegen, was so eine Möglichkeit ist.
Ich mache viel halt einfach dann auch aus einem savvigen Mindset daraus bei,
also einfach ein, da ist jemand,
der mir wichtig ist, da ist jemand, auf den ich höre, den ich auch als mein
Dom oder ähnliches ansehe, dem ich jetzt gerade alles so leicht machen möchte wie möglich,
dem ich auch quasi schon fast ein bisschen Verehrung dabei zuteilwerden lasse.
Sebastian
Um dir diesen Spaß zu gönnen, muss man dich nur machen lassen.
Cewa
Teilweise ja. Das ist auch was, dass so ein zum Beispiel Grill mit Freunden,
Fernsehabend, da hatte ich keine festen Spielpartner oder Partner da,
wo dann halt einfach das so einfach rauskommt.
Sebastian
Also ich habe ja auch so ein bisschen das Gastgeber-Gen, hoffe ich zumindest.
Ich möchte es meinen Gästen ja auch so schön wie möglich machen.
Das macht mir auch Spaß. Ist die Frage, ist das jetzt ein Service-Gedanke?
Möglicherweise. Und das würde ich aber selber mit BDSM nicht in Verbindung bringen.
Also ein Machtgefälle, was da noch außenrum ist. Was verändert das vielleicht?
Cewa
Es verändert definitiv nochmal das Mindset und es verändert auch definitiv nochmal,
wie wichtig es mir ist, da jetzt...
gut bei zu sein. Oft ist es halt einfach ein,
ja, ich möchte Menschen helfen, ja, ich möchte was tun, aber da ist es dann
noch ein, ich möchte besonders für die Personen das besonders gut machen und
besonders schön oder leicht oder was auch immer.
Also, dass ich das sehr stark dann auf eine Person fokussiere.
Sebastian
Wie ist das denn mit Wünschen, die du jetzt nicht so gerne erfüllst?
Nehmen wir jetzt auch gerade mal den sexuellen Bereich, hier komm mal her,
mach mal. Kickt dich das dann nochmal extra?
Cewa
Ja, es kickt mich auch, dann sowas zu machen wie ein, ich gehe eigentlich über
das, was gerade angenehm ist für mich.
Ich gehe weiter als zum Beispiel gerade auch ein, es ist gerade anstrengend
für mich, aber ich mache weiter, weil ich gerade die andere Person damit glücklich machen möchte.
Sebastian
Das heißt, da hast du deinen Reaktionsfetisch, kommt da dann durch?
Cewa
Nee, da kommt dann durch, ich möchte besonders gut sein für diese Person.
Weniger Reaktion eigentlich.
Sebastian
Okay. Ich hätte jetzt gedacht, oh, der Mensch fühlt sich wohl,
lobt dich vielleicht noch.
Das ist ja eine Reaktion, dass das für dich dann einfach der Moment ist,
wo dann dieses Glücksgefühl dann auch entsteht.
Cewa
Nee, in dem Fall ist es dann einfach, ja es ist dieses, ich habe es gut gemacht,
aber es ist weniger Reaktionen.
Reaktionen sind, was das auch eher ein bisschen neuer ist, würde ich sagen, als der Service.
Der Service war quasi von Anfang an dabei und Reaktionen sind,
keine Ahnung, eher so in den letzten anderthalb, zwei Jahren mehr dazu gekommen.
Sebastian
Guck nochmal so ein bisschen da, wo es dann unangenehm für dich wird oder du auch Grenzen hast.
Also ja, dein Gegenüber soll schon auf dich aufpassen, dass du eben auch mal
eine Pause machst oder dass du auch einfach ein bisschen Zeit für Self-Caring hast.
Wo kommt dieser Punkt, der dann auch so ein bisschen das Adrenalin ausschüttet?
Also gibt es da was, wo du sagst, das mache ich eigentlich nicht oder das will
ich eigentlich nicht, aber aus dem Service-Gedanken heraus rauskriegen?
Möchte ich es erledigen? Und was ist dann so dein Benefit? Was ist dann das,
wo du sagst, ja, und deshalb finde ich das toll?
Cewa
Ich habe da gerade definitiv kein konkretes Beispiel, aber für mich ist es dann
halt, ja, die andere Person ist glücklich damit und vielleicht kriege ich noch
ein Lob daraus. Das ist so das, was es mir gibt.
Und das ist für mich schon ein sehr großer Motivator.
Sebastian
Ja, ich ahne so ein bisschen, du bist dann bereit, sehr viel zu tun und auch
wegen dem Kaffee noch das vierte Mal in die Küche zu gehen und den Kaffee noch
ein fünftes Mal zu machen, weil er immer noch nicht so war, wie er sein sollte.
Diese Gängelung, die ist aber auch wieder fies.
Cewa
Ja, aber da ist es dann halt einfach auch ein, wenn es berechtigte Kritik ist,
habe ich damit absolut kein Problem, dann bin ich auch beim,
dann zeigst du mir auch gerne nochmal, damit ich es besser machen kann.
Aber wenn es so ein so ist, ja, der ist jetzt zwei Grad zu kalt,
dann stehe ich da so ein ja, wie bitte soll ich ihn zwei Grad wärmer zu dir
bringen, wenn ich von der Küche zu dir laufen muss.
Sebastian
Das ist ein sexuellen Reiz für dich in irgendeiner Form oder warum machst du
es, du hast gerade gesagt, du machst das, dann gehst du auch gerne nochmal in die Küche. Also, warum?
Weil du hast es doch schon gut gemacht oder so gut wie möglich,
weil ich glaube, ich traue dir nicht zu, etwas schlampig zu machen.
Cewa
Doch, ich kann schlampig sein bei vielen Dingen, aber bei sowas nicht.
Ich würde es halt einfach einen, weil ich dann...
Für mich ist es dann wirklich auch, ich glaube, so ein bisschen das Strahlen
in den Augen, dass, ja, es ist genau das, was gewollt war, was gewünscht war, zu sehen.
Wenn es dann so ist, einfach ein, man schickt mich zum fünften Mal in die Küche,
damit ich zum fünften Mal in die Küche laufe, bin ich irgendwann auch bei einem,
willst du mich gerade echt verarschen?
Es hat mal jemand probiert, da zu stehen, mir zu sagen, ja, gib die Flasche,
stell sie wieder hin, gib mir die Flasche wieder, stell sie wieder hin und ich
habe das, ich glaube, dreimal mitgemacht und dann ständig da so ein,
willst du mich verarschen?
Sebastian
Okay, also das muss schon ernsthaft sein.
Cewa
Es muss schon Sinn haben. Mir bringt es nichts, irgendetwas zu machen, das sinnlos ist.
Sebastian
Ich glaube, das unterscheidet dich jetzt auch von ganz vielen Menschen,
die jetzt so dieses, ich sag mal Standard-Mate, kann man nicht sagen,
aber doch dieses Standard-Mating haben, wo dann auch viel Erniedrigung drinsteht
und viel Umstände und im Zweifel auch noch eine kleine Bestrafung, wenn irgendwas ist.
Sondern dir geht es wirklich um dieses, ich bin da,
ich bin gut, mein Gegenüber ist glücklich und das kann ich machen und das muss
gar keine sexuelle Komponente sein und du brauchst jetzt auch keinen Belohnungssex
oder so, sondern du musst einfach nur selber das Gefühl haben, ich habe es gut gemacht,
mein Gegenüber ist glücklich, mehr will ich gar nicht.
Cewa
Ja, das fasst es ziemlich gut zusammen. Ich glaube, deshalb habe ich dort auch
nie wirklich da gestanden in einem Maidkleid, weil halt einfach mir das Ganze so ein, ja,
aber zehnmal so ein, aber ja, da hast du nochmal ein Stückchen vergessen, ist halt so,
wenn ich es so schlecht mache, dann mach es doch einfach selber,
wenn du es so viel besser kannst.
Sebastian
Ja, das finde ich spannend, weil Service klingt erstmal direkt danach, aber...
Ich glaube, das ist eigentlich total einfach. Man muss sich einfach nur über
das freuen, was du zu geben hast.
Cewa
Ja, nur die Sache ist halt, dafür muss man es annehmen, weil es kann auch Menschen
leicht zu viel werden, wenn man da steht und denen sagt, ja,
ich kann dir dabei, dabei und dabei helfen, wenn du möchtest.
Sebastian
Das ist einfach ein Stück Persönlichkeit und du brauchst es einfach,
dass du das entfalten kannst und wenn es im BDSM-Kontext ist,
dann ist es vielleicht nochmal ein bisschen einfacher, weil da ja dann auch
diese Aufmerksamkeitsspanne wesentlich ausgeprägter ist.
Man schaut drauf, es ist was anderes, ob mir die Freundin einen Kaffee bringt
oder ob mir das Podcast so wie einen Kaffee bringt.
Cewa
Ja, da ist dann auch quasi, man kann ja selbst so ein bisschen Ritual und auch
bestimmte Gesten mit reinbringen.
Wenn ich da stehe und zum Beispiel meinem Freund einen Kaffee geholt habe und
mich dann vor ihm hinknie, ihm das präsentiere und darauf warte,
dass er sich den dort runternehmen mag, weil er den dann trinken kann noch schön im Bett.
Es ist schon was anderes, als wenn ich da stehe, wie ein, hier,
ich hab dir Kaffee mitgebracht.
Sebastian
Ah, okay, aber das ist ja dann dieses auf den Boden knien, in die Augen schauen,
ein bisschen lächeln, den Kaffee schön auf der Handfläche dann da balancieren.
Das ist ja dann doch schon der Bereich Gängelung.
Cewa
Nee, das ist für mich einfach ein, ich möchte es schön machen.
Sebastian
Okay, aber das muss...
Cewa
Das ist was, was von mir kommt dann.
Sebastian
Ja, aber wenn der andere sagt, er möchte das auf eine andere Art schön haben,
dann, wie weit nimmst du es dann an oder sagst du, willst du mich verarschen?
Cewa
Es kommt drauf an.
Sebastian
Also diese Grenze kann dein Gegenüber gar nicht so richtig finden, ne?
Cewa
Ich glaube, die könnte ich selber noch nicht finden, solange ich nicht da bin.
Das ist was, es kann auch nach, keine Ahnung, manchmal ist es das dritte Mal,
es kann aber auch das zehnte Mal sein, dass mir irgendwas gesagt wird,
bevor ich dann stehe, so ein, ich hab's jetzt schon probiert.
Wenn es dir immer noch nicht gefällt und du mir auch nicht sagen kannst,
was genau ich besser machen soll.
Was hat es dann für einen Mehrwert, wenn ich das mache?
Sebastian
Da würde ich dann dreist sagen, der Mehrwert ist, dass du es immer wieder machst und das gefällt mir.
Und weil es mir gefällt, machst du es immer wieder und wieder und je mehr dich
darüber ärgst, dass du mehr gefällt, würde man dich damit kriegen?
Cewa
Ich glaube, je nachdem könnte man damit meinen Kopf bekommen, ja.
Sebastian
Okay, also das heißt, da kann man doch nochmal im Machtgefüge nochmal diesen
Punkt des, du spinnst wohl, den kann man damit ein bisschen weg diskutieren.
Ja, aber trotzdem ist… Und jetzt lächelst du auch ganz toll.
Cewa
Ja, aber die Sache ist halt so ein, ja okay, doch, ich würde dann irgendwann
wirklich das, du spinnst wohl bringen, einfach weil ich habe recht wenig Filter,
wenn mir irgendwas dann wirklich auf den Keks geht.
Die Sache ist aber auch ein, ich möchte Dinge nicht nur machen,
um Dinge zu tun, wenn ich da stehe und ich, keine Ahnung, drei Stunden in die
Küche für irgendwas gestellt habe,
dann möchte ich auch sehen und am besten auch hören, dass es den Leuten gefällt.
Sebastian
Das heißt, das muss man aber so ein bisschen aus dem Machtgefüge rausnehmen.
Cewa
Man kann es mit reinpacken, wenn man möchte, es funktioniert sehr schön,
aber man kann es natürlich auch rausnehmen.
Sebastian
Aber nochmal diese Argumentation. Ich möchte dich gängeln, weil mir macht das
Spaß und ich möchte sehen, dass du schäumst und die Krise kriegst.
Cewa
Das wäre für mich schwierig, weil halt dann irgendwann mein Temperament mit mir durchgehen würde.
Sebastian
Das kann ja dann Konsequenzen haben. Also ich versuche das jetzt mal bis zum Ende durchzudenken.
Cewa
Das wird dann halt einfach schwierig, weil in Anführungsstrichen Bestrafung für Dinge,
die nicht vorher als Regeln oder als DS-Bereich definiert sind,
sind dann halt etwas, was für mich nicht so ist.
Ja, man kann mir gerne wehtun, aber dann muss man nicht Bestrafung quasi vorschieben dafür.
Sebastian
Nein, also die Regel wäre ja keine Widerworte.
Cewa
Oh Gott, das kann ich nicht.
Sebastian
Okay, also ich suche jetzt einfach so ein bisschen nach diesem,
gibt es da eine Art Spiel, wo du sagst, ja, das kann ich mir verdammt schön
vorstellen, obwohl das eigentlich nicht vernünftig ist.
Cewa
Mein heißt der Podcast.
Sebastian
Hat irgendwie im Namen irgendwas mit Unvernunft.
Cewa
Ja, ich könnte mir das mit der Gängelung vorstellen, aber ich weiß nicht,
ob es was ist, was ich oft machen würde, einfach weil das zu sehr gegen meinen
Perfektionismus gehen würde.
Sebastian
Ja, also liebes Publikum, ihr habt jetzt gemerkt, ich habe jetzt wirklich versucht
mal bis zum Äußersten zu bohren, um einfach ein bisschen zu gucken,
das ist nämlich bei ganz vielen Menschen absolut unterschiedlich und ich finde
das einfach mal schön hier auch wieder mal zu sehen,
ja Service und Bedienen, das hat aber einfach unterschiedliche Gründe und für
dich ist es auch glaube ich einfach ein Stück Selbstwert und Selbstbestätigung
und das sollte man dir einfach nicht nehmen.
Cewa
Man könnte davon auch auf Kuchen springen.
Sebastian
Kuchen?
Cewa
Ja.
Sebastian
Ja, Kuchen ist ein super Thema.
Cewa
Ich habe aus, naja, okay, nicht ganz solchen Gründen, aber ich durfte mir am
Anfang anhören, du hast ja gar keine Bilder in FetLife Online.
Also habe ich angefangen mit Kuchen.
Ich habe, meine allerersten Bilder waren Kuchenbilder, die ich hochgeladen habe.
Also unter anderem so ein, ich wollte was machen für jemanden,
da hat es dann einen weiteren Grund, der Mensch hat mir viel geholfen,
aber ich habe dann sowas, ich glaube, ich habe zu meinem ersten Zelten oder
was zu meinem zweiten, ich weiß es nicht mehr,
eine Himbeerschokoladenpufflaufer oder so mitgebracht und sie bis zum zweiten
Abend kühl gehalten und verteidigt für jemanden.
Sebastian
Oh.
Cewa
Ja?
Sebastian
Ja, also Kuchen ist natürlich immer
was, damit kann man immer ein bisschen glänzen. Wenn er denn gut ist.
Cewa
Er war anscheinend gut. Ich weiß nicht mehr, ob ich noch ein Stück abbekommen habe.
Sebastian
Ich habe jetzt schon mal die Notiz gemacht, möchte gefallen,
das würde ich sogar als leichten Fetisch oder als Vorliebe bei dir sehen.
Cewa
Es ist halt, ja, es passt, ist einfach wie ich bin auch ein bisschen dabei.
Sebastian
Wenn du oben spielst, ist das auch Service?
Cewa
Es kann Service sein, besonders bei manchen Sachen und wo ich es gerne in eine
Service-Richtung packe, ist, wenn ich mir unsicher bin, weil im Service bin
ich mir sehr sicher und wenn ich dann bei,
ich mache das für jemanden, mache es so, wie er es möchte,
macht es für mich sehr viel einfacher.
Sebastian
Also wenn du oben spielst, machst
du es, damit es deinem Gegenüber gefällt oder machst du das für dich?
Cewa
Es kommt drauf an.
Sebastian
Okay, dann nehmen wir jetzt beide Versionen. Also du kannst machen und schalten, wie du willst.
Was tust du? Also was ist so das, was dich ankickst?
Cewa
Das ist dann halt sehr menschenbezogen. Es kommt dann drauf an,
meistens bin ich dann erstmal bei einem dafür sorgen, dass sich jemand wohlfühlt,
dass er runterkommt, dass er sich entspannen kann und dann bin ich bei einem so ein,
dann fange ich an zu ärgern. Kleine Gemeinheiten.
Ich spiele oben mittlerweile auf den anderen fokussiert, recht sexuell und da
ist es dann viel auch einfach so ein,
oh du bist jetzt gerade geil, das ist mir aber gerade absolut egal,
ich mache einfach mit dem weiter, was ich gerade mache und sehe,
wie du dich da so ein bisschen windest.
Oder auch dann so einfach ein, oh du möchtest eigentlich, dass ich da jetzt weitermache.
Pech gehabt. Oder manchmal halt auch einfach ein, ich sehe wie jemand zuckt
und wie jemand auf zum Beispiel Schmerzen reagiert und mache dann genau damit weiter.
Sebastian
Warum tust du das? Weil es dem Menschen gefällt?
Cewa
In dem Fall einfach, weil es mir Spaß macht.
Weil es mir unglaublich Spaß macht zu sehen, wie die Person reagiert.
Dieses teilweise einfach nur dieses scharfe Einatmen, dieses leichtes Zucken und ähnliches einfach.
Das ist was, was mir sehr viel gibt.
Sebastian
Das ist dann wohl der Teil, wo du dir selbst einen Service erweist.
Cewa
Vielleicht, aber da lasse ich den Service dann auch oft einfach außen vor.
Sebastian
Ja, aber es ist dann doch für dich einfach gut, für dein Gefühl, für dein Mindset.
Das heißt, da kommst du dann doch in diesen gewissen Rausch rein und sagst,
boah, das ist jetzt für mich.
Cewa
Ja, auch wenn ich, ich kenne den Anfang dieses Rausches, ich habe aber Angst
weiterzugehen in dem Fall, weil ich muss doch die Kontrolle behalten.
Das ist da halt, ich habe genug Leute hier stehen, lass es mal zu, probiere es mal aus.
Ich kann das abhaben und ich kann dich, wenn nötig, auch stoppen,
aber es ist trotzdem so eine innere Blockade, weil wenn ich umspiele,
muss ich doch in Kontrolle bleiben.
Und das ist dann für mich wieder so ein bisschen ein, wenn ich in einen Rausch
verfalle, bin ich nicht mehr vollkommen in Kontrolle.
Sebastian
Der Rausch, ich kontrolliere jemanden, aber leider auch diese Notwendigkeit,
ich muss mich selber auch ein bisschen kontrollieren.
Cewa
Ja.
Sebastian
Wo glaubst du denn, dass du die Kontrolle über dich mal verlierst?
also wo läufst du Gefahr dass das passiert.
Cewa
Wenn ich oben spiele, wenn jemand in Anführungsstrichen zu schön reagiert oder
halt auch und auch größtenteils eher im Schmerzbereich, würde ich sagen,
dass es mir da passieren kann,
dass ich dann weitermachen will und immer mehr will.
Sebastian
Ich meine, warum gerade im Schmerzbereich, wenn jemand dann da wirklich leidet
und um Gnade winselt, wovor hast du Angst, was dir passieren könnte?
Cewa
Dass ich zu weit gehe. Ich weiß natürlich, dass da jemand anderes auch dran
hängt, der natürlich mir sagen wird und ich bin auch beim, ich würde sofort
aufhören, wenn ich was merke, aber trotzdem ist da so diese kleine Stimme, die sich dann fragt,
würdest du es dann dann auch mitbekommen, wenn du zu viel Spaß hast?
Bist du dann aufmerksam genug?
Sebastian
Also ja, das heißt, du bräuchtest eigentlich nochmal jemanden,
nochmal eine Stufe über dir, die ja so ein bisschen darauf aufpasst,
dass du wirklich loslassen kannst, aber mit der Sicherheit,
im Grunde kannst du es gar nicht übertreiben, weil du hast nochmal eine Instanz,
die dich nochmal unterstützt.
Cewa
Das ist eine gute Idee und das ist eigentlich auch eine Position,
in der ich sehr gerne bin, wenn es mehr als zwei Personen sind,
dass ich irgendwie dann quasi in der Mitte bin.
Nicht irgendwie mit oben oder mit unten, sondern dazwischen.
Sebastian
Okay, das gab es schon mal?
Cewa
Als Folterhelfer definitiv aber
dann bin ich eher diejenige die quasi drumherum ist angibt, Ideen gibt.
Sebastian
Oh, das ist eine ganz böse Position, also das ist so der aus den Disney Filmen
kennt man das ein bisschen, wenn du dann den Oberbösewicht hast dann hast du
nochmal den Schergen des Bösen, ne, aber wir könnten das auch so machen, oh ja gute Idee.
Cewa
Ja, oder dann auch einfach mal Sachen angibt Ideen gibt oder auch mal selber
zuhaut, wenn die Möglichkeit besteht.
Sebastian
Also auf Anweisung jemandem wehtun, das kann dir sehr viel Spaß machen,
weil du bist ja gar nicht so verantwortlich.
Cewa
Ja.
Sebastian
Werkzeug sein.
Cewa
Wir hatten da gestern eine gute Diskussion drüber als Bezeichnung.
Jemand hatte Living Weapon vorgeschlagen.
Sebastian
Lebende Waffe.
Cewa
Ja.
Sebastian
Dafür fühlst du dich wohl.
Cewa
Oder halt Folterhelfer. Folterhelfer ist mein Synonym so ein bisschen dafür.
Sebastian
Dann habe ich doch schon mal einen Folgentitel.
Folterhelfer.
Cewa
Und dann kann man auch Menschen noch weiter verwirren, wenn man dann sagt,
da spielt dann eigentlich eine sadistische Sub.
Weil das sind die Sachen, die dann größtenteils im Vordergrund sind dann.
Es ist weniger die Top, die dann im Vordergrund ist, sondern eher auf Sub-Seite,
weil ich mache das ja für jemand anderen, ich habe jemanden über mir,
aber ich kann gleichzeitig definitiv meine sadistische Seite rauslassen.
Sebastian
Das ist so ein, ja, ich würde ja gerne aufhören, aber es tut mir leid,
es liegt nicht in meiner Macht und deshalb mache ich jetzt weiter.
Cewa
Das wäre ja nochmal eine doppelte Gemeinheit, aber ja, das könnte von mir kommen.
Sebastian
Also dieses Mitfühlen und dann nochmal draufhauen.
Cewa
Ja.
Sebastian
Das ist der Punkt, wo du entspannen kannst?
Cewa
Die Sache ist halt einfach ein, ich kann machen so in vielen Sachen,
was ich möchte, aber trotzdem habe ich jemanden, der die große Verantwortung hat.
Ich bin jemand, so die ganz große Verantwortung, das ist eigentlich nicht mein Ziel.
Deswegen würde ich auch oft sagen, ich bin nicht großdominant.
Ich bin gerne top, ich tue gerne Menschen weh.
Aber viel wirklich dominant sein und auch verantwortlich sein für jemanden außerhalb einer Session,
ist was, das ich mir nicht aussuchen würde.
Sebastian
Die Verantwortung ist genau der Punkt. Du magst halt Spaß haben und diese Verantwortung,
wenn du sie nicht tragen musst, dann umso besser. Kannst du noch mehr Spaß haben.
Finde ich jetzt ein spannender Punkt, weil man hat ja auch einfach mal,
ich sag mal Skrupel, kann ich das jetzt machen? Und man braucht ja manchmal so diesen Schubs.
Und ich muss mich leider so ein bisschen daran erinnern, an dieses uralte Experiment,
wo die Menschen dann da Stromstöße gegeben haben und dann wurde ihnen immer
zugeflüstert, nein, sie müssen da jetzt weitermachen, sie müssen nach Planen
vorgehen und die Menschen dann sehr grausam sein konnten.
Du scheinst eine perfekte Kandidatin dafür zu sein.
Cewa
Ich weiß es nicht, weil die Sache ist halt auch einfach, wenn ich weiß,
dass es jemand wirklich nicht will, habe ich eine Tonne Empathie und eine Tonne
Mitgefühl mit Menschen.
Sebastian
Aber also die Schutzreflexe sind natürlich da, aber wenn dir schon jemand sagt,
du machst da jetzt weiter, ja, wir haben das, ich möchte das so,
dann würde das diese Grenze bei dir doch arg verschieben können.
Cewa
Kommt drauf an. Je nachdem, ich muss halt auch die Autorität des anderen anerkennen bei dem Ganzen.
Sebastian
Davon gehe ich jetzt einfach mal aus, wie es darf.
Cewa
Okay, dann kann das passieren, ja.
Sebastian
Du möchtest gefallen, du möchtest Service machen und deine Aufgabe ist, sei grausam.
Cewa
Dann kann das passieren, ja. Aber dann habe ich halt im BDSM den Vorteil,
dass alle Parteien dem Ganzen zugestimmt haben und meistens auch daran Spaß haben.
Auf irgendeine Art und Weise.
Sebastian
Ja, jetzt haben wir so ein bisschen in diesen Punkt geguckt.
Also ich sehe das wirklich hier auch an deiner Mimik. Jetzt sind wir in dem
Wohlfühlbereich von dir.
Service erbringen und statistisch. Gleichzeitig.
Und mit Personen interagieren, mit Zuspruch und Lob.
Und auf der anderen Seite aber auch Reaktionen sehen. Also das ist so,
das ist die Session für dich, sage ich jetzt mal. Okay, jetzt habe ich dich gekriegt.
Jetzt wenn bei dir alles mit irgendwie Klinik-Fantasien angefangen hat,
Und dann bin ich mir auch sicher, dass du da inzwischen auch was rumprobiert hast.
Was würde ich denn bei, also nein, ich sortiere dich jetzt mal gleich ein,
so schöne Gegenstände für dich sind Nadeln und Messer und ich weiß es nicht,
ja, irgendwelche Stäbe und Dinge und Messgeräte, keine Ahnung.
Also wo sagst du, was ist dein Klinik-Kink?
Cewa
Was ich auf jeden Fall unter meinen King packen würde, sind so definitiv Sachen
wie Nadeln und Skalpelle und so weiter.
Mit Untersuchen oder so habe ich bisher eigentlich recht wenig rumprobiert,
einfach weil es noch nicht gepasst hat.
Aber auf jeden Fall die Ecke, Dinge, die unter die Haut gehen, Nadeln,
Messer, Skalpelle und so weiter und halt auch das Drumherum,
das Vorbereitung, die Kompetenz, die da dran hängt, weil man sollte schon wissen, was man tut, sonst…,
Es ist keine gute Idee, es zu tun.
Sebastian
Ja, also klar, den Disclaimer haue ich jetzt auch einfach mal raus.
Lasst euch erklären, wie es geht und vor allem, wie es so geht,
dass hinterher keine fiesen, bösen Entzündungen und irgendwelche fiesen Schäden da rauskommen.
Das setze ich aber bei dem besten Publikum der Welt natürlich voraus, dass das klar ist.
Aber ja, Do Switch heißt, ja, dieses Ganze unter der Haut passiv oder aktiv?
Cewa
Manches lieber aktiv, manches lieber passiv.
Sebastian
Fange ich doch mal mit aktiv an.
Cewa
Aktiv bin ich lieber mit Nadeln zugegangen, einfach weil ich es besser einschätzen kann.
Beim Skalpell bin ich selber noch am Schauen, was ist der richtige Druck,
weil da habe ich natürlich recht viel Angst festzudrücken, zu tief zu schneiden
und bin dadurch eher bei Nadeln, die ich besser einschätzen kann.
Sebastian
Was möchtest du mit Nadeln tun? Es gibt ja einmal dieses, es geht um eine Machtdemonstration
und eben auch diese Hilflosigkeit und dieses, ich gehe dir unter die Haut und
da spürst du mich oder eher so ein, es ist optisch schön.
Cewa
Es ist optisch schön, es ist meditativ auf eine Art und Weise und was mich auch
daran kickt, ist halt das Blut.
Das Blut zu sehen und auch einfach es zu wissen, dass ich quasi dem anderen
so nah bin und auch so nah an dem bin, was ihm am Leben erhält.
Ich bin auch jemand, der auch mal sowas machen würde wie Blut ablecken oder
auch damit Dinge machen würde, aber es ist halt so ein, ich habe bisher keinen Weg für mich gefunden,
wo ich das Risiko als gering genug einstufe, besonders für mein Gegenüber und
auch für mich, weil Münder sind nicht gerade die saubersten Orte des Menschen,
sind genug Bakterien und die möchte man ungein eigentlich in Wunden haben.
und Desinfektionsmittel schmeckt scheiße.
Sebastian
Das ist wohl wahr. Naja, vor allem, da kommt dann, die Vernunft hängt noch über
allem drüber, weil ich das Thema jetzt noch nicht so oft hier in der Kunst der Unvernunft hatte.
Die Menschen, die sich jetzt vorstellen, dass man jetzt, ich sag mal,
die Nadel quer in den Arm rein, einfach im 90-Grad-Winkel, also wie eine Spritze
in den Arm reinrammt und dann ist sie halt da drin, das ist es ja nur gerade nicht.
Kannst du ganz grob erklären, was man da eigentlich tut?
Cewa
Was erstmal sehr wichtig ist, ist erstmal dafür sorgen, dass die Haut sauber
ist und auch desinfiziert ist.
Einfach weil wir haben keine Lust da irgendwelche Bakterien,
Viren, andere Mikroorganismen zu haben, die unter die Haut kommen,
die Entzündungen verursachen, weil es möchte keiner irgendwelche Entzündungen haben.
Das glaube ich auf jeden Fall nicht. Das sind Non-Control-Spiele.
Sebastian
Nein, also man kann es nicht 100 Prozent ausschließen, aber klar,
Desinfektionen und die Experten, die da mal den steril verpackten Nadeln,
wenn die mal runtergefallen sind, dann kommen sie bitte weg.
Aber was machst du mit der Nadel? Du hast jetzt die Nadel in der Hand.
Cewa
Und es kommt darauf an, was ich machen möchte. Habe ich irgendwie ein Muster, das ich machen möchte?
Dann habe ich da mir schon vorher Gedanken gemacht, wie ich das mache.
Entweder, dass ich eine Nadel mehrmals durchfädel oder dass ich eine Nadel entsprechend
positioniere, dass sie ein Muster ergeben. oder es ist halt so ein,
ich fange an und bin dann so ein, das passt noch und das passt noch und das würde noch passen.
Und es ist dann so ein, ich gehe ein oder mehrmals kurz unter der Haut mit der Nadel durch.
Sebastian
Genau, also du stichst ein, ganz flach und dann geht die Nadel ganz knapp unter der Haut.
Da kann man manchmal sogar noch das Metall durch die Haut sehen und dann aber auch wieder raus.
Cewa
Ja, ich lasse sie nicht drinstecken, weil sonst ist es so, jemand bewegt sich
und dann bewegt sich die Nadel da drin und schneidet rum und… Genau.
Sebastian
Also die scharfe Seite guckt wieder raus und das Muster ergibt sich dann durch
diesen Aufsteckaufsatz.
Cewa
Ja, oder auch je nachdem, wenn man mehrmals unter der Haut durchgeht,
also quasi so ein bisschen webt, dass man dadurch das, wo halt Nadel ist und
an anderen Stellen Haut, dass man dadurch Muster erzeugen kann.
Da habe ich bisher aber nur Sachen geplant und sie nicht umgesetzt.
Sebastian
Da gibt es auch ganz viele Bilder, teilweise mit 200 Nadeln,
so ein Schachbrettmuster auf dem Rücken, also es gibt richtig aufwändige Sachen
und die Optik kommt jetzt dadurch, dass ja dieser Kunststoffaufsatz am Ende,
wo ja die Spritze eigentlich drauf käme, dass die ja verschiedene Farben haben,
daraus kann man viel machen, dummerweise heißt aber auch andere Farbe anderer Durchmesser.
Cewa
Genau das.
Sebastian
Ich gehe jetzt einfach mal zum
letzten Mal, das ist vielleicht noch am präsentesten. Was hast du gemacht?
Cewa
Ich habe eine Art Mandala auf dem Rücken gemacht bei meinem Partner,
weil es war so ein, wir haben eine Freundin gezeigt, wie man nadelt und sie
das auch machen lassen und mal ausprobieren lassen.
Der war da so ein, bevor ich das nochmal mit ihr mache, möchte ich auch,
dass du mich nochmal wieder nadelst.
Einfach auch so als ein, das zusammen zu machen.
Sebastian
Hast du gesagt, das ist meditativ für dich? Wie läuft das ab?
Redet man dabei? Läuft der Fernseher im Hintergrund?
Was passiert da eigentlich? Was ist das für eine Situation?
Cewa
Bei uns ist es meistens was recht ruhiges und auch definitiv was bei uns auf
Freiwilligkeit beruht.
Also ein ich möchte mich da quasi auch hingeben, möchte, dass du das mit dir
machst, ohne jemanden festzumachen oder so.
Vielleicht eine Augenbünde, wenn man sagt, damit fühle ich mich besser.
und dann meistens Musik leise im Hintergrund, weil ich bin dabei nicht jemand,
der so groß quatscht, weil es ist ja halt schon was, auf das ich mich konzentrieren
muss, dass ich mich nicht selber steche,
dass ich den anderen nicht so steche, dass es verletzend ist und ähnliches.
Sebastian
Also es ist ja auch wirklich jedes Mal, du nimmst eine Nadel in die Hand,
du packst sie aus, die sind ja nochmal einzeln verpackt.
Cewa
Du machst die Kappe ab, du setzt sie an und so weiter.
Sebastian
Ja, und dann auch dieser Stich, es ist ja doch ein Schmerzreiz,
und zwar zweimal rein und raus.
Cewa
Raus tut mir weh.
Sebastian
Was macht das mit dir vom Gefühl her? Also abgesehen davon, dass du hinterher
ein schönes Ergebnis hast?
Cewa
Es macht mich, ich würde sagen, sehr, sehr ruhig, weil ich was habe,
worauf ich mich absolut fokussiere.
Das ist jetzt nicht so ein, ich überlege noch, was ich dann heute Abend koche
nebenher oder so, sondern das ist ein, ich bin in dem Moment und bin auch jetzt
gerade damit beschäftigt.
Sebastian
Also ich erinnere mich noch daran, als mir das beigebracht wurde.
Ich habe also jemanden gefragt und dann habe ich dann eine gute Stunde PowerPoint
bekommen mit Theorie und Praxis
zum Thema Desinfektion und was ich alles nicht tun darf und so weiter.
Und in irgendeiner Folge habe ich
das erzählt, dann dürfte ich eine Orange irgendwie ein bisschen nadeln.
im Endeffekt war es aber so dieser Moment, wo ich dann auch mal das erste Mal
dann wirklich einen Menschen da hingesetzt bekomme, da ist ein Arm, mach mal,
weißt du noch, wie das so für dich vom Gefühl her war, weil man hat ja jetzt
plötzlich eine Nadel in der Hand und jetzt geht man da unter die Haut.
Cewa
Was da war, ich habe es zu dem Zeitpunkt auch eher mit einem Servicegedanken
gemacht, so als ein mein Partner möchte das gerade von mir dass ich das für
ihn mache weil er hat sich, bevor bevor er mich genadelt hat, mal selber genadelt.
Und er war davon so high, dass ich ihm gesagt habe, das machst du nicht mehr alleine.
Sebastian
Ah, jetzt kommen wir genau zu diesem Punkt. Wenn du jetzt unten bist,
lässt du dich gerne nadeln?
Cewa
Nein, Nadeln ist für mich quasi ein Schmerzgrenzgang. Weil für mich ist das sehr schmerzhaft.
Es ist was, das ich sehr, sehr selten möchte. Weil das ist auch so ein Schmerz,
der wird nicht besser mit der Zeit.
Das ist kein Schmerz, der mich, oh, ich habe danach so super viel Endorphine,
sondern es ist einfach ein, es tut weh, aber es ist ein so ein,
manchmal möchte ich dieses, dass es weh tut und dass ich leider auch haben.
Sebastian
Aber was lässt du mit dir unter der Haut machen?
Cewa
Ich lasse mich gerne mit einem Skype-Helper arbeiten.
Meistens dann schon auch so, dass es eigentlich schöne Muster sind.
Und das ist dann, was für mich, das tut weh, aber es ist für mich so ein...
Von meinem Partner sehe ich dabei dann aus, als würde ich dabei einschlafen
fast. Weil es ist so einfach ein, es bringt mich so weit einfach runter.
Sebastian
Du musst ja erstmal darauf gekommen sein, okay, da geht jetzt jemand im Skalpell
an mich ran. Also wie ist dieses Gefühl? Weil ist das erstmal eine Neugier?
Oder, weil man muss ja auch irgendwie entschließen, ja, dabei bleibe ich,
das gefällt mir auf irgendeine Art und Weise.
Cewa
Wir haben erst angefangen, aber wir hatten das Ziel, wir wollten ein Symbol
von ihm, also eine Pfote in dem Fall, passt natürlich gut zum Wolf,
bei mir mal auf den Körper bringen.
Und das haben wir auch getan, uns auch öfters mal nachgeschnitten.
Das war halt, und ich habe halt
dabei gemerkt, beim Üben, geübt haben wir größtenteils auf dem Rücken.
Wenn man das bei mir auf dem Rücken macht, ist das für mich was total Schönes
und Anführungsstrich, man könnte auch sagen angenehm, aber irgendwie,
ja, es ist schmerzhaft, aber es ist trotzdem angenehm.
Vorne, Brustbereich, es tut mir sehr weh, aber es war dann was,
dass ich halt im DS-Kontext, was dann auch nochmal dort gepasst hat,
etwas auszuhalten dafür.
Sebastian
Ich mag mal kurz intervenieren, wenn du jetzt mit dem Skalpell auf der Haut
schneidest, dann gibt es ja doch Narben.
Oder bleibt das bei dir? Oder wie reagiert dein Körper?
Weil ganz ehrlich, das kannst du dann sonst nicht ewig machen,
weil irgendwann siehst du halt doch sehr arg zerschunden aus.
Cewa
Recht wenig, wenn man weiß, sieht man, dass mein Rücken recht viele kleine Narben
hat, aber da ist nichts Zusammenhängendes oder so.
Und auch von der Pfote, die mal da war, sieht man recht wenig.
Wenn man weiß, dass sie da ist, sieht man so ein bisschen, dass da eine ganz,
ganz leichte Narbe ist, aber auch nicht viel.
Sebastian
Es ist ja dann schon was sehr Permanentes. Das möchtest du?
Cewa
Die Sache ist halt einfach ein, wo ich darauf stehe, ist Narben erzählen eine Geschichte.
Auch sollte dieses Kapitel nicht so funktionieren, ist es trotzdem was,
wo ich stehe ein, es war, wie es ist und es war für den Zeitpunkt das Richtige.
Sebastian
Also du dokumentierst quasi auf dir.
Cewa
Ja, ich habe auch ein paar sehr, sehr dumme Narben,
aber größtenteils ist es dann halt einfach so ein, ich kenne meine Narben und
kann dazu Dinge erzählen und das finde ich eigentlich ist auch ein bisschen
was Schönes, weil es ist auch so ein bisschen ein Zeichen von,
ich habe dafür was gemacht.
Sebastian
Wer darf das bei dir?
Cewa
Eigentlich nur Wolf.
Sebastian
Also das ist jetzt auch etwas, was du trotz Polykonstrukt nicht teilen würdest.
Cewa
Wenn ich jemanden hätte, der es lernen wollen würde. Ich habe auch schon jemanden
gehabt, der es lernen wollte und der dann auf meinem Rücken üben durfte.
Aber es ist so ein, auf markierende Art und Weise darf das nur Wolf zur Zeit.
Sebastian
Also markieren heißt Zugehörigkeit.
Cewa
Ich würde auch zurzeit kein anderes Halsband oder so tragen wollen.
Sebastian
Und zwar ist eben schon die Fote als Symbol oder das Muster.
Ist das was, was von dir ausgeht oder wo er sagt, hier, ich möchte jetzt auf dir schneiden?
Cewa
Es kam von uns beiden passend. Ich habe auch schon mal öfters Ideen geäußert, was passen würde.
Wenn du möchtest, kann ich dir die Sachen auch nochmal zeigen.
Sebastian
Kannst du auch jetzt.
Cewa
Okay.
Sebastian
Das Handy kommt raus. So, liebes Publikum, ich werde das ein bisschen erzählen.
möglicherweise werde ich das ein bisschen kürzen, aber ich bin gespannt,
dass ich vielleicht auch so einen kleinen Eindruck einfach habe.
Also, liebes Publikum, stellt euch jetzt nicht vor, dass man da irgendwie 5
Millimeter tief schneidet. Das ist wirklich ganz oberflächlich.
Cewa
Das ist schon ein bisschen verheilt.
Sebastian
Ja, ich sehe jetzt ein Bild bei Fett und das ist jetzt auf dem Rücken.
Cewa
Nee, das ist unter der Brust.
Sebastian
Ah, wenn man weiß, wo, weil man sieht halt nicht alles.
Also, wenn ihr könnt, schaut euch bei Fett, das Profil sagen wir bestimmt nachher nochmal.
Cewa
Ja, ist der gleiche Name, wie die ganze Zeit schon.
Sebastian
Genau, dann schaut euch das an. Das sieht mir jetzt, aber es ist halt,
man sieht die Kontur sehr stark, das ist so ein ganz kleines bisschen verschorft,
würde ich jetzt sagen, ja, aber es ist schon relativ tief und das ist auch angelegt,
um zu bleiben eigentlich.
Cewa
Ja, es ist angelegt. Das ist auch geblieben. Nein, es geht.
Wir haben es öfters nachgeschnitten, aber es ist halt nur sehr leicht zu sehen.
Und andere Dinge, zum beispiel ein das hier war auch was.
Sebastian
Das ist auf dem Rücken, das ist aber jetzt schon sehr groß, ne?
Cewa
Ja.
Sebastian
Das sind ja bestimmt 20 Zentimeter hoch.
Cewa
Ah, jetzt nicht. Ja.
Sebastian
Ein Wolf.
Cewa
So ist die richtige Richtung.
Sebastian
Ja. So ist richtig rum. Wow.
Cewa
Mhm. Das war frei handgeschnitten von meinem Partner.
Sebastian
Das sind aber schon ein paar Stunden Arbeit, ne?
Cewa
Geht. Ich habe leider kein Zeitgefühl für sowas.
Sebastian
Das ist aber jetzt noch zu sehen?
Cewa
Ich glaube nicht wirklich. Also
es ist auf jeden Fall nicht als irgendwas Zusammenhängendes zu erkennen.
Sebastian
Also es ist jetzt nichts, was man jetzt, ich sag mal, alltäglich einmal pro
Woche sich hinsetzt und sagt, komm, wir schneiden mal ein bisschen rum und dann
bleibt das für immer, sondern das ist wirklich, das ist ein Stück Intimität.
Cewa
Ja, das ist sowas, das man selten macht. Ich weiß auch für mich so eine Sache,
das ist was, das ich nicht spätabends machen darf, weil halt einfach dann bin
ich danach, weil ich nachts wach und bin dann halt nicht gut drauf im Kopf,
bin halt so beim, ich brauche Hilfe bei Dingen und das ist was,
das ich persönlich nicht mag als Zustand und auch so Dinge wie ein,
ich muss dann aufpassen, ich sollte dann im Sommer nichts Rückenfreies tragen zur Arbeit.
Ich habe schon, jetzt ist es schon passiert.
Oder auch so Dinge wie ein, ich muss daran denken, das wird sich jetzt dann
für ein, zwei Tage, wenn es was Großflächigeres ist, wie ein Sonnenbrand anfühlen und so weiter.
Sebastian
Da trägst du wirklich was mit dir und wie ist so dein Empfinden hinterher?
Also wurde gemacht, dann wird es ja nochmal wunderbar desinfiziert vermutlich und gepflegt.
Was ist das für dich in den nächsten Tagen danach?
Cewa
Für mich ist es sehr interessant, einfach auch zu sehen, wie es heilt,
mich darum zu kümmern, zu schauen und auch einfach jedes Mal es zu sehen und daran zurückzudenken.
Es ist für mich auch eine sehr, sehr schöne Art von Spuren einfach.
Ich habe bei anderen Spuren größtenteils Probleme, sie zu bekommen.
Besonders mit den Schmerzen, die ich mag, kriege ich quasi keine Spuren.
Aber trotzdem, ich freue mich jedes Mal, das wieder zu sehen und mich zurück zu erinnern.
Sebastian
Ja, und da sehe ich dir jetzt auch schon wieder an. Das sind schöne Erinnerungen.
Cewa
Ja.
Sebastian
Das tut gut.
Vielleicht hast du ja auch so ein Faible mal zu sagen, okay,
ich möchte ja irgendwann vielleicht auch mal ein Tattoo oder so.
Cewa
Habe ich schon überlegt, aber die Sache in dem Fall ist ein,
da habe ich mehr Skrupel mit ein bisschen, weil es ist halt bunt unter anderem
und das andere sind halt irgendwelche größtenteils unzusammenhängende Narben, die ich irgendwo habe.
Sebastian
Also das ist dann zu offensiv. Also die Bedeutung, es reicht,
wenn die in deinem Kopf ist.
Cewa
Ja, bei dem anderen bin ich halt am überlegen, ob ich, wenn ich mit der Masterarbeit
durch bin, so eine Kombination aus dem, was ich im Bachelor und Master gemacht
habe, dann da verwurschtle.
Aber ich habe noch keine Ahnung, wie, wo oder was.
Sebastian
Du hast ja gesagt, selber mit dem Skalpell magst du nicht so.
Cewa
Ich mag es schon, aber die Sache ist halt einfach, ich kann es weniger gut einschätzen als Nadeln.
Da bin ich noch sehr, sehr schlecht darin, den Druckpunkt herauszufinden, den ich brauche.
Sebastian
Aber auch da fasziniert dich wieder dieses Biss unter die Haut.
Cewa
Ja.
Sebastian
Ja, du bist gerade einfach selig.
Cewa
Ja, ich kann da auch nochmal eine lustige Geschichte, die mir dazu noch einfällt.
Mich haben Nadeln fasziniert, bevor mich Blut fasziniert hat.
Und es war dann so auf einem Stammtisch, wir haben halt drüber geredet,
das war irgendwie ein Thema in einer Themenbox und es hat mir jemand gesagt
oder prophezeit quasi schon, wenn dich Nadeln interessieren,
wird dich auch irgendwann Blut interessieren.
Und da bin ich jetzt.
Sebastian
Was ist der Blut für dich?
Cewa
Es ist halt so ein, es ist nochmal ein Zeichen dafür, ja ich bin unter der Haut,
ja ich war unter der Haut und auch so wirklich dieses so ein,
Blut wird ja auch öfters mal als Lebenssaft bezeichnet,
dass es auch genau wirklich da ist, dass ich quasi auch so nah an dem,
was die Person am Leben hält, bin.
Sebastian
Und auch wenn es dein Blut ist, das ist dann auch okay. Also weil ich weiß,
dass ich habe im Blut überhaupt keine Probleme.
Wenn es meins ist, oh je, also wenn mir Blut abgenommen wird und sei es nur
ein kleines Röhrchen, mir wird sowas von schwindelig und schummerig.
Also da bin ich dann anders drauf. Da sage ich dann, nee, das ist jetzt meins
und das fehlt mir. Ich spüre, dass mir das fehlt oder ich bin da total die Memme.
Also da grenze ich dann schon ab.
Cewa
Ja, mein eigenes Blut kickt mich eigentlich auch nicht, aber ich bin da halt
einfach sehr entspannt.
Man findet bei mir wenig Blut zum Abnehmen, besonders wenn man nicht auf mich
hört, aber es ist dann so ein, ich bin dann so ein ruhig, ja,
sie können gerne nochmal probieren, ja, alles gut, bleiben sie ruhig.
Aber um nochmal bei den Adeln etc. zu bleiben, was da auch nochmal interessant
ist, sind Hautklammergeräte oder wie ich sie auch gerne mal nenne,
Taka, auch wenn ich dann genug Leute habe, die dann verwirrt sind.
Sebastian
Ja, die sind beliebt, die Dinger. Medizinische Taka natürlich.
Cewa
Ja, bitte nicht den Taka aus dem Büro dafür nehmen.
Sebastian
Ja, die Apotheken haben sowas ja auch.
Cewa
Ja.
Sebastian
Da geht auch eine Menge, ne?
Cewa
Da geht auch eine Menge. Was ich da habe, ist, ich finde sie deutlich weniger
schmerzhaft, als man es sich denkt.
Es ist eher so ein psychologischer Kick, würde ich sagen.
Sebastian
Es ist ja auch nicht wie so ein Bürotacker, wo man dann etwas irgendwo zwischenlegt,
sondern die sind ja ein bisschen anders gebaut.
Und ja, das scheint aber auch so ein Trend zu sein, weil die sind schön steril
verpackt, die kann man auch unterwegs mal auspacken, die Dinger und tak, tak.
Cewa
Was ich da nochmal vorhabe, ist Daniel in die Hand zu drücken,
weil ich weiß, dass er davor Angst hat und ihm dann zu sagen, ja, tacker mich mal.
Sebastian
Was ist da der Reiz für dich? Weil ich dachte, ja, hast du da so eine Tackernadel in der Haut stecken?
Cewa
In dem Fall ist es einmal so, als zu sehen, wie er damit umgeht,
weil es halt für ihn was ist, das nicht ganz einfach sein könnte und das andere
ist halt einfach, man kann damit
ästhetisch schöne Sachen machen oder auch einfach interessante Sachen,
wie zum Beispiel, ich hatte schon mal, dass quasi die Nippel versteckt wurden oder ähnliches.
Sebastian
Tackert man dann in die Nippel rein?
Cewa
Einmal drüber gefaltet quasi.
Sebastian
Ah, und das hält?
Cewa
Das hält.
Sebastian
Boah. Okay. Bei den Dingern habe ich ja eher Schiss, die müssen ja irgendwann auch wieder raus.
Cewa
Ja, dafür gibt es ja die entsprechenden Entferner, die man dafür nutzen sollte.
Man kann es natürlich rausreißen, aber bitte, bitte, bitte, das ist nie,
das sollte man vorher drüber nachgedacht haben, weil die einfach rauszureißen tut weh.
Und nicht unbedingt auf die gute Art und Weise.
Sebastian
Haut ist ein Stück Spielfläche für dich.
Cewa
Könnte man sagen.
Sebastian
Was kannst du dir noch vorstellen, was du jetzt noch nicht probiert hast?
Wo sagst du, ja, das kann ich damit auch noch tun?
Cewa
Bei Taka oder allgemein?
Sebastian
Generell mit Haut. Also was kann, soll, wird auf deiner Haut vielleicht nochmal passieren?
Cewa
Was ich auf jeden Fall interessant finde, wäre Fireplay oder ähnliches.
Es ist ja auch, es geht nicht unbedingt unter die Haut, aber es ist was, was auch...
mit der Haut spielt, wie quasi alle Sachen. Deswegen finde ich die Frage so
ein bisschen sehr unspezifisch.
Sebastian
Okay, naja, also das wäre ja
in der Stelle so ein bisschen mit Verbrennung oder Branding da was zu tun.
Cewa
Ja, weniger in dem Fall. Weil Brandings haben halt Probleme damit,
wie sie heilen teilweise.
Was da vielleicht mal interessant wäre, wäre, was sonst eher aus dem Pferdebereich kommt.
Freespanning, also mit Kälte. Das war mal im Gespräch, Aber dadurch,
dass es mit dem DS weniger wurde, wurde auch die Diskussion eher zur Zeit gestoppt.
Markierungen sind DS-Sache für mich.
Sebastian
DS-Sache, bei der du auch dann definiert Sub sein willst und musst.
Cewa
Ja, ich kann halt auch Zugehörigkeit haben und so weiter oder auch quasi Kampfwunden als Top tragen,
aber es ist halt so ein Zugehörigkeitssymbole, Markierungen sind was,
das eher für mich auf Subseite ist, ja.
Sebastian
Ein Symbol, das Halsband trägst du ja schon. Das ist sehr offen.
Da haben übrigens Menschen immer ganz viel Angst. Ich laufe mit einem Halsband
rum und dann werde ich erkannt und so weiter und deshalb kann ich das auf gar
keinen Fall machen. Und jetzt holst du was aus deiner Tasche raus.
Cewa
Ja, gleich.
Sebastian
Ist das ein Ding der Woche?
Cewa
Das könnte man als Ding der Woche bezeichnen.
Sebastian
Ja, dann bezeichnen wir es so. Ein Ding der Woche. Huch, was haben wir denn hier?
Cewa
Ein altes Halsband. Das Halsband, was ich da vorgetragen habe.
Sebastian
Oh, es ist aus Seil. Der Polyhampf. Und es ist durchgeschnitten.
Es ist durchgeschnitten. Es war wirklich permanent um deinen Hals geflochten.
Und dann habt ihr das aufgeschnitten.
Cewa
Und haben es hierdurch ersetzt.
Sebastian
Okay, ich mache jetzt mal, wenn ich darf, ein Bild davon.
Cewa
Gerne.
Sebastian
Ich lege das mal so zusammen, dass man noch nicht sieht, dass es geschnitten
ist. Dann mache ich mal einfach zwei Bilder.
Also das wurde dir um den Hals geflochten. Das hast du dann,
klar, permanent getragen.
Cewa
Ja.
Sebastian
Länger?
Cewa
Länger. Wie viel länger? Keine Ahnung, ein Jahr, anderthalb Jahre.
Sebastian
Anderthalb Jahre? Und dann sieht das noch so gut aus. Ich bin begeistert.
Also das war wirklich um deinen Hals. Klar, es ist Seil, man kann es aufschneiden,
wenn es sein muss, aber keine Möglichkeit, das mal zwischendurch für,
ich sag mal, einen Friseurbesuch oder so auszuziehen.
Und also es hat mich gerade so ein bisschen erschreckt, weil man sieht halt
eben, es ist durchgeschnitten.
Und das klingt natürlich erstmal nach einem fürchterlichen Ereignis.
Jetzt zeigst du mir ein Bild auf dem Handy.
Cewa
Das war das Halsband, als es noch um meinen Hals war.
Sebastian
Ja, und auf dem Bild nebenbei sieht man auch noch eine etwas größere Klinge
an deinem Hals. Also ich merke schon.
Cewa
Es tut mir leid, ich habe gerade kein besseres gefunden auf die Stelle.
Sebastian
Da sehe ich aber Angst. Ja.
Cewa
Es geht, ja. Angst ist auch ein Antrieb.
Angst ist etwas Interessantes, weil es ist halt mit wieder so ein bisschen der Grenzgang.
Sebastian
Ja, ich merke schon, also unter der Haut und auch wirklich, ich sag mal so,
wenn es existenziell wird, dann wird es spannend.
Cewa
Auch, ja. Ich habe zur Zeit so öfters mal mit Daniel die Frage,
wer ist bei den Aktionen der Dümmere, der, der es vorschlägt,
der, der es durchführt oder der, der es mit sich machen lässt?
Sebastian
Ja, da kannst du alle zusammen in die Kiste packen.
Cewa
Ja.
Sebastian
Nochmal zu diesem Halsband. Also es hat ja vorhin auch diese,
hier hängt ja nochmal so 15, 20 Zentimeter so eine einzelne Kordel raus.
Die sollte auch immer so raushängen.
Cewa
Nein, es war halt drum gewickelt an dem. Das war halt vom Flechten noch.
Sebastian
Okay, achso, das war hinten.
Cewa
Das war hinten, ja.
Sebastian
Ach, das habe ich falsch rum fotografiert. Ihr habt es vorne aufgeschnitten.
Cewa
Ja, wir haben es vorne aufgeschnitten.
Sebastian
Mit jedem Messer. Oder mit einer Schere?
Cewa
Nee, mit dem Messer, glaube ich, in dem Fall. Und haben es dann halt hier durch
ersetzt. Das war Ende letzten Jahres.
Das hier war quasi eins meiner allen Weihnachtsgeschenk, das neue Halsband.
Sebastian
Okay, also das ist, ich beschreibe es ganz kurz, das ist so ein runder Halsreif
aus Edelstahl mit einem Gelenk.
Man kann ihn aufklappen und der ist jetzt auch permanent verschlossen.
Wahrscheinlich mit so einem Imbus, ne?
Cewa
Ja, mit einem Imbus. Das kann man halt rausnehmen, wenn man möchte.
Aber es ist halt Aufwand, es aufzumachen.
Sebastian
Wurde er schon mal geöffnet?
Cewa
Ich glaube nicht. Nur halt wieder neu reingedreht, weil sich die Schraube,
weil wir nichts dran haben, öfters mal raus ruckelt.
Sebastian
Was bedeutet das für dich?
Cewa
Ich trage es immer noch ein bisschen als ein Zeichen, dass das DS wieder da
sein wird und halt auch immer noch als Zeichen für Ich bin seins,
als Zugehörigkeitszeichen.
Sebastian
Trägt er auch sowas?
Cewa
Jein. Was ich ihm geschenkt habe, ist mal ein Anhänger für seine Kette.
Meinen Wolf habe ich halt einen Wolf als Kettenanhänger geschenkt gehabt.
Sebastian
Das ist ein bisschen zynisch, aber wärst du dann nicht das Lamm und wäre das
Lamm nicht der perfekte Anhänger?
Cewa
Nein.
Sebastian
Ich bin kein Lamm.
Cewa
Nein, das passt nicht.
Sebastian
Okay.
Cewa
Da passt Pony besser, da passt Katze besser, aber kein Lamm.
Oder der Tiger. Oder der Löwe. Löwenherz und so. Oh ja.
Sebastian
Also du willst, dass dir es zurückhaben.
Cewa
Auch, ja.
Sebastian
Das ist ja ganz oft so, man macht dann was, das stellt sich als schlecht heraus
und dann lässt man das. Und jetzt sagst du, ist das dein Bedürfnis?
Cewa
Es ist unser Bedürfnis in dem Fall. Die Sache ist nur halt einfach ein,
es ist schwer, Vertrauen wieder aufzubauen und halt auch wieder diese Zuverlässigkeit.
Es ist gut, wie es geht.
Ich kann mich darauf verlassen, wieder zu finden.
Sebastian
Also man kann sagen, man macht ja Fehler, um daraus zu lernen.
Und jetzt habt ihr ja bestimmte Dinge ausprobiert, hat sich als nicht so toll rausgestellt.
Was kannst du dir vorstellen, so als erste Schritte vielleicht,
um sich da einfach wieder wohlzufühlen?
Cewa
Was für mich glaube ich erstmal, ich kann mich darauf verlassen und ich glaube,
dann würde bei mir es einfacher werden, quasi wieder in den Headspace reinzuwechseln
und von da aus weiterzugehen.
Sebastian
Gibt es, kannst du dir was konkret vorstellen oder ist das im Moment noch einfach im Nebel?
Cewa
Es ist noch im Nebel und was ich sagen würde, durch die Zeit,
die vergangen ist, wird sich auch das, was im DS möglich ist, ändern.
Weil zum Beispiel, ich kann mir zur Zeit nicht mehr wirklich vorstellen,
das so als TPE-mäßiges aufzuziehen.
Einfach weil ich dafür sehr viel an Unabhängigkeit und so weiter entwickelt habe auch.
Sebastian
Aber du möchtest es ja wiederhaben, also was möchtest du wiederhaben, was für ein Gefühl?
Cewa
Ich möchte die Möglichkeit wieder haben, mich, wenn ich möchte,
auch dieser Person unterwerfen zu können.
Ich möchte die Möglichkeit haben, da wieder vorzustehen und quasi auch zu der
Person aufschauen zu können, wenn ich möchte.
Sebastian
Daran hindert dich einfach dieses permanente Aufpassen müssen?
Cewa
Ja, es hindert mich daran, dass ich dadurch, dass ich, wenn ich in so einem
Zustand bin, bin ich verletzlich, dass ich das zur Zeit nicht zulassen kann.
Ich kann das zulassen, wenn jemand recht stabil ist.
Ich kann das zulassen, wenn ich weiß, dass derjenige darauf aufpasst,
was ich quasi geben kann.
Sebastian
Und du traust es ihm ja zu und weißt, dass er das im Grunde kann, aber im Moment, ja,
also man könnte jetzt ja kleine Schritte gehen oder also gibt es etwas,
wo du sagst, das könnte man dazu beitragen oder das muss ich von alleine fügen?
Cewa
Es ist ein Teil, das muss ich von alleine fügen, aber es ist auch ein Teil,
dass er mir zeigen muss, dass er da verlässlich ist.
Sebastian
Kann er das zeigen? Also hat er eine Chance?
Cewa
Er hat eine Chance, würde ich sagen. Nur die Sache ist halt,
ja, die Gedanken habe ich mir auch schon gedacht, habe ich jetzt eine Utopie im Kopf langsam?
Oder habe ich auch einfach langsam zu viel Angst vor dem Ganzen,
um es wieder zu probieren?
Aber da bin ich mir unsicher. Ich versuche es auch immer wieder,
nur die Sache ist halt einfach ein, ich muss auch auf mich selbst aufpassen.
Ich kann nicht unendlich viele Schritte machen.
Sebastian
Jetzt, da ja die Beziehung schon so ein Stück weit offen ist,
es gibt ja auch dieses, das Vertrauen wurde, ja, es ist einfach gerade nicht
da, man könnte ja auch mit jemand anderem was probieren.
Ich will dir das jetzt gar nicht einreden, aber es ist einfach diese Grundsätze,
das ist ja ganz oft so, das hat nicht geklappt, ich suche mir jemand anderen,
weil den kennt man ja nicht, der ist also nicht vorbelastet.
Cewa
Da ist die Sache halt einfach ein, da habe ich zur Zeit niemanden,
bei dem das passen würde.
Und das ist auch etwas, das Wolf nicht möchte.
Möchte zur Zeit, dass ich mit jemandem sehr DS-lastig spiele.
Ich spiele mit Daniel, man könnte sagen, sehr Adrenalinsuchend SM-ig.
Ja, das passt das gut zusammen.
Sebastian
Vielleicht kannst du das ein bisschen formulieren, was verbindet euch beide,
dich und Wolf, dass ihr auch diese Energie aufbringen wollt.
Ja, gemeinsam finden wir das wieder.
Cewa
Dass wir halt einander lieben und auch ein großer Teil ist halt einfach,
dass wir zusammen eine Zukunft haben wollen und daran arbeiten wollen.
Sebastian
Schön, dass mal jemand dieses L-Wort endlich mal in den Mund nimmt.
Ich finde, das kommt viel zu selten vor und das ist ein starker Antrieb.
Das heißt, die nächsten Jahre, die gehören euch und jetzt geht es doch eigentlich
nur noch darum, wie ihr das im Einzelnen gestaltet, aber der Konsens,
wir wollen miteinander böse und verrückte Dinge tun und einander vertrauen, der ist da.
Cewa
Ja, genau, der ist da.
Sebastian
Ja, dann hoffe ich doch an der
Stelle, dass sich das einfach nochmal ein bisschen bewegt und verändert.
Und es hat sich ja so viel bei und in dir jetzt verändert in den letzten drei, vier, fünf Jahren.
Warum sollte es nicht wieder in die Richtung gehen?
Cewa
Genau.
Sebastian
Lass mich nochmal ein bisschen seichter und leichter werden.
Gibt es noch ein Ding der Woche?
Cewa
Wenn du, ich habe noch Dinge, die man als Ding der Woche zeigen könnte.
Dann breite ich mal einmal aus.
Sebastian
Wir machen ja ein bisschen Platz auf dem Tisch. Du kommst hier übrigens nicht
weg, bevor das Robbunny wieder eingewickelt ist. Ich mache das nämlich nicht.
Cewa
Okay, dann mache ich das gleich noch.
Sebastian
Liebes Publikum, es ist nackt und ungeseilt. Das war es lange nicht.
Cewa
Ja, ich spiele ja mehr mit der Schnur mit.
Sebastian
So, jetzt kommen hier Dinge und Dinge und Dinge. Mensch, das erkenne ich ja fast wieder.
Okay, ich warte noch einen kleinen Moment, bis das hier alles liegt.
Meine Güte, der Tisch wird vollgeräumt.
Du hast jetzt hier so ein kleines Beutelchen, das ein Geschirrtuch mit Zeugs
drin hat. Aha, das ist mal ein Ding der Woche.
Pass auf, ich fange jetzt, ohne dass ich sage, was der Rest noch ist,
ich fange jetzt erstmal damit an, weil das ist ein Gegenstand,
den ich kenne und den Rest versuche ich jetzt nicht zu erwähnen,
aber das ist ja großartig.
Nehmen wir doch erstmal das Teil in die Hand. Du hast eine Bullwip mitgebracht.
Cewa
Ja, meine zweite selbstgemachte.
Die hat seinen Cracker verloren auf dem Weg.
Sebastian
Die sieht ganz ehrlich sehr ähnlich der aus, die ich habe, die ich geschenkt
bekommen habe, die jetzt gerade im Moment defekt ist.
Ich habe schon eine Reparaturanleitung bekommen, ich müsste halt nur irgendwie
den Cracker da wieder dran fummeln.
Sie ist schwer und sie ist lang und sie ist sehr großartig. Was hast du denn
mit Bullwips zu schaffen?
Cewa
Ich habe schon angefangen, als ich noch im Ruhrpott gewohnt habe,
mit Paracord zu basteln.
Erst so, keine Ahnung, ich glaube, ich hatte mir was geholt,
um mal einen Flogger zu basteln, um mal ein Halsband für den Partner meines
Partners zu basteln, weil er die sehr gerne mag.
Und habe dann auch mal angefangen, oh, ich könnte mal eine Snake basteln,
also quasi eine kurze Bull ohne Griffstück.
Sebastian
Ja.
Cewa
Also ganz flexibel.
Sebastian
Ja, und das hier ist aber eine, das ist ja schon eher eine Stockwip.
Cewa
Nee, das ist keine Stockwip, das ist eine Bull.
Sebastian
Wieso ist das eine Bull?
Cewa
Weil das hier, weil der Griff und was hier dran ist, fest miteinander verbunden ist.
Stimmt. Bei einer Stock kann man den Thong, also das Geflochtene hinter dem Griff, austauschen.
Sebastian
Das ist, glaube ich, auch der Unterschied. Das ist nämlich zu der,
die ich habe, ist das nämlich der Unterschied. Ist das mit der hier schwieriger
oder leichter als mit der Stock?
Cewa
Das kommt drauf an. Ich habe auch schon, ich habe nur mit einer Stockwip bisher
rumgemacht und die hatte ihre eigenen Mankos, war aber ein sehr guter Lehrmeister.
Ich habe damit angefangen dieses Jahr.
Sebastian
Dieses Jahr, okay.
Cewa
Und es war so ein, ich habe erst so ein paar Snakes gemacht,
weil ich hatte halt die Möglichkeit und habe dann halt ...
Sebastian
Ein paar, wie lange hast du in dem Ding gesessen? Entschuldigung,
aber ich muss sich nicht mal wissen.
Cewa
Ich glaube drei oder vier, eine Woche?
Sebastian
Eine Woche.
Cewa
Ein bisschen weniger. Wenn man es jetzt so wirklich auf Zeit umrechnet,
sind Daniel und ich, wenn wir so kalkulieren, bei so zehn bis zwölf Stunden,
werden wir kein Muster auf den Griff packen.
Die Sache war halt dann ein, ich habe Snakes gemacht, dann hat Daniel angefangen
mit Bulls und dann habe ich da halt gestanden und habe gesagt so ein,
ja ich fange mal an und will ein bisschen damit rum, man will das auch machen.
Habe dann halt von ihm Tipps bekommen und habe erstmal eine für meinen Partner
gemacht, für Wolf gemacht und habe dann die für mich gemacht.
Es sind jetzt noch so ein paar, die wir machen wollen.
Daniel hat ein paar mehr gemacht und ich habe auch schon ein bisschen was für
ihn an Mustersachen gemacht, weil man kann natürlich auf die Griffe schöne Muster
machen, wenn man möchte.
Das ist nur halt etwas aufwendiger und etwas andere Denkarbeit.
Mit der komme ich sehr gut klar und eher weniger. Deswegen mache ich dann eher die Griffmuster.
Und er verkauft sie auch mittlerweile so ein bisschen. Und ich arbeite da auch
ein bisschen zu, wenn ich die Möglichkeit habe.
Sebastian
Ah, okay. Also ich wollte gerade fragen, benutzt du das Ding auch?
Cewa
Ja.
Sebastian
Oh ja, und da kommt jetzt das selbstbewusst. Das heißt, du kannst damit umgehen?
Cewa
So ein bisschen, ja.
Sebastian
Und du kannst damit auch treffen?
Cewa
Ja.
Sebastian
Okay, also ich bin ja jetzt seit drei Monaten so ein bisschen am Trainieren
und so ganz exakt mit dem Treffen klappt es nicht.
Ich gebe dir mal so einen typischen Dialog zwischen dem Podcast Sobi und mir.
Popo, Rücken, Oberschenkel, Kniekehle, Popo, Rücken, Rücken.
Ganz leicht natürlich. Ich kenne das, ich kenne das. Aber dieses,
wenn man seitlich haut, dann diese Höhe da richtig einzukleiten.
Cewa
Darf ich dir einen Tipp geben?
Sebastian
Das ist sauschwer.
Cewa
Darf ich dir einen Tipp geben? Kennst du diese rot-weißen Poller, die man hat?
Sebastian
Ja.
Cewa
Sich davon einen Teil suchen und probieren, immer genau den zu erwischen.
Und dann lernt man es halt einfach einzuschätzen, wie man die Höhe ändert und
einschätzt. Ich habe so geübt, größtenteils.
Nur halt die Sache ist, wenn ich jetzt was machen wollen würde und es mit rechts
machen wollen würde, müsste ich mir vorher mein Handgelenk etwas stabilisieren,
weil ich mir das etwas kaputt gemacht habe.
Sebastian
Oh je. Ich kann das auch bei irgendwelchen Gegenständen, dann klappt das neun
von zehn Mal. aber vielleicht habe ich da einfach zu viel Respekt vor dem Podcast zu bieten.
Aber es macht so einen unfassbaren Spaß.
Cewa
Und was besonders auch Spaß macht, ist ein Krach damit machen einfach.
Und was sehr interessant ist, Kinder finden es super interessant.
Alle anderen ignorieren einen.
Sebastian
Also im Garten übe ich ja auch ganz gerne mal und da stört mich das auch gar
nicht, wenn irgendwer drumrum ist.
Und wenn dann irgendwer im Weg steht, versichtlich so einem Podcast zu bieten,
dann kann das schon mal passieren.
Cewa
Dass man sich trifft. Ich habe damit auch schon mit Dahl zusammen unten am Main
gestanden im Park und habe da mit ihm zusammen geübt.
Das Problem ist dann nur, weil es dann etwas darin ausartet,
dass da zwei Leute mit Bulls stehen, die einander treffen wollen.
Sebastian
Das wird dann auch gar nicht mehr ganz so parkkonform. Ich habe ja meine von
Stefan bekommen, vielen Dank nochmal für das tolle Stück, aber er konnte natürlich
erstmal die Perspektive erzählen, man haut.
Und ich kann jetzt auch diese Perspektive erzählen, aber du lässt dich damit auch hauen.
Cewa
Ja.
Sebastian
Magst du vielleicht mal beschreiben, wie das ist, wenn man mit einer Brübe verhauen wird?
Cewa
Es kommt sehr darauf an, einfach womit man trifft.
Ich bin jemand, ich habe auch manchmal meine Momente, wo ich stehe und sage, mach den Cracker ab.
Ich möchte lieber, weil mir ist der zu dünn vom Schmerz her und der wird mir
dadurch zu schneiden teilweise.
Sebastian
Das ist ja wieder unter der Haut dann.
Cewa
Ja, was ich in dem Fall… Und die Sache ist dann halt, je nachdem, was man möchte.
Man kann es ja kraftmäßig, besonders wenn man seitlich haut, sehr gut dosieren.
Da kann es dann auch sehr schön rhythmisch sein und sehr schön was, wo man reinfallen kann.
Und die andere Sache ist ja halt…,
Da knallt man ja sehr weit weg vom Körper, wenn überhaupt.
Man kann ja halt auch auf die Idee kommen, dir sagt Forward Crack wahrscheinlich was.
Ich weiß nicht, wie man das dem Hörer am besten beschreibt.
Man reißt sie quasi hoch und lässt sie dann wieder runterkommen, nach vorne.
Sebastian
Ja, das war auch so eine der ersten Techniken, die mir beigebracht wurde.
Cewa
Man kann es auch so machen, dass man es gut genug einschätzen kann,
dass man sowas dann auf einem Rücken macht.
Das ist dann halt recht intensiv, man kann es halt dosieren wieder,
aber das ist recht intensiv und das ist dann sowas, wo ich stehe,
jeder Schmerz reißt mich wieder so ein bisschen nach oben und es ist dann ein
dann wieder tiefer vom Kopf her wegdriften.
Das ist so ein Schmerz, wo ich dann vollkommen im Moment bin und der sehr intensiv
ist und auch sehr nah an der zu viel Grenze.
Sebastian
Aber das kannst du genießen.
Cewa
Oh ja.
Sebastian
Der Rücken sieht danach auch entsprechend geschunden aus?
Cewa
Ein bisschen, es geht eigentlich. Ich hatte bisher noch keine,
die davon aufgeplatzt waren.
Sebastian
Ist das was, wo es knallt und dann auf den Rücken, weil dann ist die Energie ja raus.
Cewa
Genau das. Es sollte kurz vorher knallen. Es sollte nicht der Knall auf dem
Körper sein, weil das ist so ziemlich eine Garantie dafür, dass es aufflatzen wird.
Sebastian
Boah, da muss man eine Menge Übung für haben.
Cewa
Ich habe das auch schon gemacht, aber nur auf Aufforderung von Daniel in dem Fall.
Sebastian
So von der Zeit her. Also ist das was, wo man dann da 10, 15,
20 Minuten haut oder ist das etwas, wo man eher nur eine ganz kurze Episode hat?
Cewa
Das kommt immer drauf an. Ich bin jemand, der Zeit dazwischen gerne hat zum Verarbeiten.
Ich habe jemanden am anderen Ende stehen, der gerne viel machen möchte und den
Menschen auch zum Teil überfordern möchte und oh, mehr Reaktion,
mehr Reaktion, mehr Reaktion.
Es kommt dann immer darauf an, mit Pausen kann das schon länger sein,
aber ich würde nicht sagen, dass das was ist, das über 20, 30 Minuten geht.
Sebastian
Aber dann auch nicht so pam, pam, pam, sondern eher so 10 Sekunden dazwischen.
Cewa
Ja, die Sache ist, man muss halt auch immer wieder neu einschätzen,
die Entfernung, wo möchte man genau treffen.
Sebastian
Ja, diese kleinen Biester oder diese großen, langen Biester sind halt schon temperamentvoll.
Ja, aber wenn man mit denen umgehen kann, dann kann man wohl viel Spaß haben. Ich arbeite noch dran.
Jetzt mag ich aber unbedingt dieses andere Ding der Woche anschauen und zwar
immer noch nicht das, noch das, was erstmal nochmal nicht so spektakulär ist.
Du hast mir eine Peitsche mitgebracht aus Seil.
Cewa
Das war mit einer meiner ersten Vlogger, die ich auch sehr gerne benutze.
Ja, da sind unten Taglinge drauf und ja, teilweise müsste ich sie mal erneuern.
Sebastian
Sei mir nicht, so ein bisschen sieht es aus wie so eine Gardinenkordel.
Entschuldige bitte. Das ist aber, das ist geflochten und zwar ewig viel.
Da sitzt man doch auch wieder Wochen dran, bis das irgendwie so passt.
Cewa
Nee, ich glaube, das waren zwei, drei Abende.
Sebastian
Auch das sind bei mir während des trotzdem Wochen, bis das dann fertig ist.
Cewa
Ich bin jemand, der sehr, sehr gerne bastelt oder auch sehr,
sehr gerne flechtet dabei.
Das ist auch immer noch mit einer derer, die ich am liebsten selber benutze.
Ich kenne genug Leute, die ihn gar nicht mögen, einfach weil ihnen der Griff zu wabbelig ist.
Sebastian
Ja, ich hau mal so ganz vorsichtig auf meinen Arm und das ist aber nett.
Also das ist so ein Warmhauen.
Cewa
Ja, kann man schön mit, kann man halt auch länger einfach mit und das ist angenehm,
es ist angenehm zu benutzen, es ist angenehm zu fühlen.
Ich habe auch ein paar gebastelt, die biestiger sind, aber das ist halt so ein,
den mag ich, ist zurzeit einer meiner, ich glaube der erste,
den ich gebaut habe, den ich auch noch gerne selber benutze.
Weil meine aller, aller, allerersten Vlogger habe ich aus Scooby-Doo-Bändern geflochten.
Sebastian
Scooby-Doo, das sind diese super dehnbaren Bändchen.
Cewa
Nee, die kleinen, die kleinen Plastikbändchen, die dünnen.
Sebastian
Ja, ach, oh Gott, das will. Ich mag dem ja eigentlich noch ein bisschen Zeitraum,
aber weil ich A, die Uhr sehe und B, sehe ich hier.
Cewa
Du siehst das jetzt.
Sebastian
Du hast mitgebracht, ich finde es groß als Liebespublikum.
Cewa
Ich habe es auch aus Praktikabilitätsgründen mitgebracht, so ein bisschen.
Sebastian
Ja, also ich sage erst mal ganz kurz, also Liebespublikum, schaut in die Shownotes,
da findet ihr Bilder und da findet ihr das erste Mal ein Bild von, ja, Schuhputzzeug.
Großartig. Und zwar hier ist das Döschen mit dem Wachs. Ach, das ist das Wachs, okay.
Cewa
Das ist Schuhcreme und das ist Seife.
Sebastian
Seife. Achso, aber so ein richtiger Seifenblock. Das habe ich jetzt Zeug an
den Fingern. Das kann ich ja gleich an dem Schürtuch abwischen.
Und dann hier nochmal ein paar Poliertücher dabei.
Cewa
Ein alter Strumpf.
Sebastian
Warum ein alter Strumpf?
Cewa
Weil man damit recht gut am Ende polieren kann nochmal.
Sebastian
Ach was.
Cewa
Ja.
Sebastian
Das wusste ich noch nicht so. Ich mache mal kurz ein paar Bildchen davon,
weil ich finde das so großartig.
Drei Bürsten sehe ich hier.
Cewa
Ja, ich habe halt eine, die ich nehme, um groben Schmutz abzumachen,
wenn da irgendwie, keine Ahnung, irgendjemand ist auf die Idee gekommen und
ist durch Erde gerannt mit seinen Schuhen.
Sebastian
Steht auch Schmutz drauf.
Cewa
Ja, dann halt eine, die ich benutze, um da die Seife mitzunehmen und mit ein
bisschen Wasser auch drüber zu gehen.
Sebastian
Auch mit dem Schälchen jetzt hier, was du dabei hast? Den Rosa.
Cewa
Ich hasse Rosa, aber es ist halt bei Schälchen, das eigentlich in meiner Kiste
steht. Ich habe jetzt nicht meine Kiste dabei, das ist ein bisschen schwierig zu transportieren.
Sebastian
Ja.
Cewa
Und ich kann halt Schwarz zur Zeit für Anzugsschuhe und so gut benutzen.
Und dann halt eine kleine und eine große Bürste für Schwarz,
weil ich halt die Sachen für Schwarz mitgebracht habe.
Sebastian
Und dann mit dem Strumpf wird noch poliert. jetzt,
Das hast du ja nicht mitgebracht zum Spaß, sondern weil das ist für dich Kink.
Cewa
Ja, es ist für mich zum Teil Service, aber es ist halt auch für mich ein Stück Geschichte.
Einfach, weil es halt aus der Leder-Szene kommt und auch ich einfach die Verbindung
in diese lange Reihe von Leuten,
die sowas anderen beibringen und die es selber gemacht haben und sich auch einfach
um Leder kümmern, damit reinzupacken,
dazu zu gehören irgendwie.
Sebastian
Du pflegst Schuhe und machst das, das ist wieder Service. Wessen?
Cewa
Kommt drauf an. Das ist was, das ich sowohl öffentlich auch auf Partys oder
ähnliches mache, aber ich mache das auch gerne privat für jemanden.
Ich habe mir von Leuten, bei denen ich das gemacht habe, sagen lassen,
dass es sich teilweise auch anfühlt wie so eine Fußmassage durch den Schuh hindurch.
Und es kann halt auch eine sehr deessige Komponente machen, weil wenn man Schuhe
aufpoliert, braucht man ein bisschen was in Feuchtigkeit. Man kann dann natürlich
ein Tuch nehmen und dann ein bisschen Wasser dippen.
Man kann das natürlich machen und damit spielen, dass man dann die Schuhe küsst,
dass man die Schuhe ableckt und ähnliches.
Oder auch natürlich, man kann da auch mit anderen Flüssigkeit wahrscheinlich
was machen, damit habe ich jetzt noch nicht drum gespielt.
Sebastian
Ja, aber was ist das für dich? Weil auch da, ich sehe jetzt schon wieder,
also dein Herz geht gerade auf.
Also ich habe so das Gefühl, wenn ich dir jetzt hier Schuhe hinstelle,
dann würde es dich schon zucken. oh, da könnte man jetzt sich mal beschäftigen.
Cewa
Kommt immer drauf an. Ich mache das einfach teilweise gerne.
Es ist halt so ein, wie man sieht, meine Hände stehen seltenst still.
Sebastian
Ja.
Cewa
Und das ist halt was, das ich gerne mache. Das ist halt auch ein bisschen was,
was ich gerne lerne einfach, weil man kann darüber viel lernen.
Ich bin definitiv noch am Anfang von dem, was ich mache.
Aber es ist halt so ein, es ist Service, es ist was gut machen.
Ich mag die Geschichte, die dahinter steht, einfach aus der Leder-Szene kommt
und auch einfach dieses, man kann es DS-Ger und BDSM-Ger gestalten, wenn man möchte.
Ich habe definitiv auch immer noch so eine Fantasie irgendwo rumspucken,
entweder weiblichen oder nicht binären Top irgendwie die Schuhe schön zu machen
und entweder davor oder danach damit zusammengetreten zu werden.
Sebastian
Ich sage dir mal, meine Verbindung zu Lederschuhen, gerade auf einer Party,
da gehe ich dann nochmal drüber,
natürlich mit dem Schwämmchen, mit der Schuhcreme vereint, also die einfache
Variante und danach wird mal ein bisschen drüber poliert,
um sie einfach schön zu haben, weil das einfach dem festlichen Anlass ein bisschen
entspricht, das darf halt schön
sein und für dich, ich habe gerade so ein bisschen das Gefühl, wenn du,
So eine kleine Veranstaltung, so ein kleines Eckchen für dich,
wo du Schuhe aufpolieren kannst, das wäre dein Ort an dem Abend.
Cewa
Ja, das kann ich gerne, mache ich gerne, nur ich brauchte halt,
der da erinnert, steh mal auf, trink nochmal was, weil das ist sowas,
da kann ich mich so ein bisschen drin verlieren.
Und was da auch mir wichtig ist, ich möchte nicht mit jedem wirklich weitergehend
spielen, für den ich das mache.
Sebastian
Es kommt dann gar nicht so darauf an, ob du dann den einen speziellen Menschen
sympathisch findest, sondern da geht es darum, das ist deine Aufgabe,
das ist deine Dienstleistung, dein Service und der soll auch perfekt sein.
Cewa
Es soll so gut sein wie möglich. Was ich zum Beispiel einmal hatte,
ich hatte jemanden, der dann auf die Idee kommt, ja ich belaste die Füße extra,
während die bei mir halt auf dem Oberschenkel standen, um mir wehzutun und ich stand so ungerne,
weil ich in dem Moment, ich wollte und will mit dieser Person nicht spielen.
Sebastian
Und wenn du das jetzt aber spielend in den BDSM-Kontext einbindest,
also was ist es dann für dich?
Also ist das für die Person oder ist es eher, ich möchte, dass diese Schuhe schön aussehen?
Cewa
Es kommt drauf an, wenn ich das wirklich in den BDSM-Kontext einbinde,
dann geht es mir dabei um die Person, dann geht es mir darum,
dass es für diese Person möglichst gut ist, dass ich das genauso mache, dass es ihr gefällt.
Sebastian
Ja, ich sehe auch gerade so ein bisschen Melancholie im Blick gerade,
so ein, ach, ja, da fühle ich mich wohl, da komme ich gerade an.
Cewa
Ja, und es ist halt was, dass ich dadurch einfach auch, dass es wenig an Veranstaltungen
gab, kaum umsetzen konnte.
Und auch dadurch, dass es wenig DS-Kontext gab, da wenig umsetzen konnte.
Sebastian
Ja, also es fehlt ihr einfach auch gerade.
Cewa
So ein bisschen, ja. Vielleicht kann ich das ja, ich überlege,
weil ich nächstes Wochenende mit ein paar Leuten unterwegs bin,
die Kiste wieder mitzunehmen. Mal sehen.
Sebastian
Ich glaube, wenn sie da ist und du das Angebot machst, wer sagt denn da schon
nein? Jetzt hast du gerade gesagt, die Fantasie, dann damit getreten zu werden.
Cewa
Ja.
Sebastian
Was ist das? Also hat das mit dem Putzen zu tun?
Cewa
Es hat sich so ein...
Sebastian
Wie ist das losgelöst?
Cewa
Und es hat auf jeden Fall auch mit dem Putzen zu tun in dem Fall.
Es ist auch losgelöst schön, aber mit dem Putzen hat es halt so für mich so
ein bisschen einen Kreis von, ich kümmere mich um auch das, was mir weh tut.
Ich kümmere mich um eigentlich was, was für viele dann etwas Verhasstes wäre.
Weil die wenigsten Leute, okay, im BDSM-Kontext mehr, mögen, was ihnen wehtut.
Und das ist auch für mich so ein bisschen so ein, jemand anderes hat für mich
was getan und ich gebe etwas zurück.
Sebastian
Glorifizierst du da vielleicht dann auch das Ding, was dir wehtut ein bisschen?
Ich meine, den Nadeln kann man ja nicht polieren und den Skalpell auch nicht.
Cewa
Bestimmt auch.
Sebastian
Eine Peitsche und aber Rohrstöcke und Co., das kann man ja alles pflegen und
wässern und bereitlegen und also diese ganze Vorbereitung auch vielleicht.
Cewa
Es kann schön sein. Ich habe ja auch schon mal gesagt, ich habe früher viel
mit Ritualen gemacht und ich finde sowas eigentlich auch recht schön,
nur es muss halt mit der Person passen.
Sebastian
Ja, lass uns da vielleicht mal so als letzten größeren Punkt heute noch mal
ein bisschen bei Ritualen einfach schauen.
Also was für Rituale, also das Schuhe putzen, also eigentlich ist es gar kein
Putzen, es ist ein Polieren.
Das kann ein Ritual sein, aber was macht ein Ritual mit dir?
Ist das eine Vorbereitung auf das, was kommt, eine Vorfreude?
Cewa
Das, aber es kann auch einfach so ein, es festigt das, was da ist.
Viele Rituale, die da waren, waren für mich Teil des DS-Gefüges.
Zum Beispiel so ein, ich habe ihm die Schuhe zugebunden, wenn wir aus dem Haus
sind und zusammen waren.
Das war so ein Anhalten, Innerhalten, ein ihn vor mich stellen und wieder daran erinnert werden.
Sebastian
Was für ein Gefühl löst das denn dir aus? Ich frage aber dir so oft nach Gefühlen,
weil ganz häufig ist das dann so, ja, das macht mich geil, da laufe ich aus,
danach bin ich spitz wie, weißt du?
Und diese Komponente, die ist ja bei dir eben nicht diejenige, die zählt.
Und dieses innere Ankommen offenbar, ich versuche das die ganze Zeit ein bisschen
plastisch zu machen, weil ich sehe es in dir, dass du da einfach innerlich dahin schmilzt.
Das ist vielleicht ein Ausdruck von Romantik.
Cewa
Es kann es auch sein, aber für mich ist es so ein Zugehörigkeit,
es ist so ein hier wo ich bin, bin ich richtig. Es ist gut, was ich tue.
Ich habe das andere auch, das ein, es macht mich geil, ich werde spitz davon.
Das ist was, das bei mir viel durch Schmerz und viel durch Adrenalin kommt,
aber das ist sehr, sehr wenig in meinem DS drin.
DS ist für mich einfach sehr viel Ruhe und Ankommen einfach.
Sebastian
Vielleicht kann man sich das vorstellen, wie einfach wie eine Umarmung.
Man hält sich im Arm und hält sich einfach mal fest und atmet mal durch.
Cewa
Und diese Rituale waren so halt einfach dadurch, dass sie da waren,
so ein quasi eingeplantes Durchatmen.
Sebastian
Was unterscheidet denn so ein Ritual von einer Regel?
Cewa
Ein Ritual hat meistens eine spezielle Handlung, es ist kein Verbot oder irgendwas und,
Es ist was, das sich teilweise einfach in Anführungsstrichen ergibt,
was organisch wächst, was bei Regeln meistens bei uns weniger der Fall war.
Das war eher so ein, oh, ich hab da nochmal was und das, ja,
Regeln verändern sich auch organisch, aber das war so ein, es kam zu festen
Zeiten immer wieder. Eine Regel findet dann Anwendung, wenn sie Anwendung findet.
Ich frage nachdem, wenn ich aufs Klo muss, wenn ich aufs Klo muss.
Das hat nichts damit zu tun, dass es jetzt immer, wenn ich aus dem Haus gehe oder ähnliches.
Sebastian
Ich versuche das nochmal abzugrenzen, weil das ist schwierig.
Ja, Regel ist halt ein, es hat Konsequenzen und das Ritual ist ein,
es vereint die Konsequenz in sich, also es ist der Akt als solches und er ist
nicht durch Konsequenzen bedacht, sondern es ist ein Hilfsmittel,
um auch das Mindset zu finden.
Cewa
Die Sache, die es doch etwas komplizierter macht, ist, ich hatte eine Regel,
die sich auf ein Ritual bezog.
Ich hatte ein Mantra von meinem Partner und habe mich quasi jeden Abend und
jeden Morgen neu versprochen, quasi in diesem Dess, dass ich das möchte.
Sebastian
Okay.
Cewa
Und da gab es Konsequenzen, wenn es nicht da war.
Sebastian
Also das Mantra war, dass du dir sagst, dass du das möchtest.
Cewa
Ja, es waren rituelle Worte. Ich weiß nicht mehr, ob ich es ganz auf die Kette bekommen würde.
Ich kann es gleich mal probieren. Das war so ein, es musste da sein, kniehend aufgesagt.
Entweder persönlich oder halt Sprachnachricht, Video, was auch immer in dem Moment gepasst hat.
Sebastian
Okay, und wozu war das da?
Cewa
Es war halt zum Erinnern an die Dynamik und auch halt einfach zum Festigen dieser Dynamik da.
Sebastian
Es ist ein bisschen fies zu sagen, das geht ja schon ein bisschen in Richtung
Gehirnwäsche, wenn es notwendig ist, dass du dir selber sagst, dass du das willst.
Cewa
Nein, es war nicht nur, dass ich es will, es fing so an mit einem,
ich gehöre dir, mein Atem, mein Körper, mein Geist.
Ich werde dich stolz machen, du wirst mich beschützen.
Und dann noch, Gott, ich kriege es nicht mehr ganz zusammen.
Es kommen Versprechen von mir, aber es sind auch Dinge, die er mir quasi verspricht.
Sebastian
Okay, was natürlich nur funktioniert, wenn auch beide das so einhalten können.
Das habt ihr ja abgelegt, weil es nicht gepasst hat?
Cewa
Es war halt einfach, als das DS kaputt war, ist auch quasi das damit kaputt gegangen.
Sebastian
Vermisst du das?
Cewa
Manchmal ja. Ja.
Aber es ist halt etwas, das zur Zeit nicht mehr passt.
Sebastian
Ja, also ich merke wirklich dieser Weg zurück für dich. Also man möchte so ein
bisschen die Zeit zurückspulen.
Cewa
Aber auch irgendwie nicht.
Sebastian
Ja, das ist so ein bisschen der Zweifel, da geht es oder geht es nicht.
Ich glaube, das ist aber etwas, das betrifft ganz viele. Und am Anfang geht
man ja auch mit einem ganz großen Vertrauensbonus rein.
Ich kenne das noch nicht, ich probiere das aus. Man steigert auch recht viel,
weil man merkt, es fühlt sich gut an.
Noch ein bisschen mehr und dann kommt irgendwann, dann fährt man mit 220 gegen
diese Wand und dann muss man überlegen, mag ich mich überhaupt noch mal bewegen,
weil 220 gegen die Wand ist jetzt schon mal die schlechte Erfahrung.
Vielleicht geht es ja auch irgendwie Tempo 20 und das kann sich ja auch schön anfühlen.
Cewa
Ich kann sagen, dass ich immer noch diesen Vertrauensplus gebe,
wenn ich mit neuen Leuten irgendetwas mache.
Also ich gehe da immer noch mit Vertrauen ohne Ende rein, bis dieses Vertrauen kaputt geht.
Und wenn man dieses Vertrauen nähert, ist da sehr viel möglich.
Sebastian
Jetzt, vielleicht gucken wir da nochmal, wenn du jetzt sagen würdest,
so ganz kleine Schritte, man könnte ja mal ganz klein anfangen.
Hast du Angst, dass du zu schnell steigern willst?
Cewa
Zum Teil auch, aber es ist halt auch so einfach ein, ich muss selber auch ein
bisschen diesen Mindspace für mich wiederfinden.
Ich muss dieses Gefühl, was ich hatte, für mich wiederfinden und finden, wie ich da reinkomme und,
Und halt auch einfach zulassen, weil es ist natürlich ein, wenn man verletzt
wurde, ist Angst da, dass es wieder passiert.
Und wenn es mehr als einmal passiert wird, wird es mit jedem mal schwieriger.
Sebastian
Das kann ich gar nicht bewerten und gar nicht reinschauen und ich war ja auch
gar nicht dabei und die Menschen, die da jetzt zuhören,
die fragen sich natürlich auch,
was kann man da tun, warum so und es gibt auf der einen Seite dieses,
ja dann wechsle ich halt den Partner, dann habe ich ja den Bonus automatisch
da, damit kann ich mich selber überlisten, aber eben wie auch bei dir dieses,
nein wir sind wir und wir möchten deinen zurück und das kostet vielleicht auch
wirklich eine Menge Arbeit.
Cewa
Es kostet Arbeit und es kostet auf jeden Fall auch Zeit, weil das ist jetzt
nichts, was wieder über Nacht funktioniert.
Sebastian
Wenn ihr das beide wollt und dann auch feststellt, dass ihr da eben auch langfristig
kompatibel seid, dann ist es ja nur noch eine Frage von Geduld.
Cewa
Ja und es ist halt auch so etwas, für das es sich lohnt zu kämpfen.
Für mich ist es nämlich so ein, ich möchte diese Beziehung mit diesen Menschen
haben und mir ist dieses dabei auch wichtig, uns ist das dabei wichtig.
Sebastian
Und auch wirklich dieses, nicht der Mensch ist austauschbar für meinen Kink,
sondern ich möchte meinen Kink mit meinem Partner zusammen erleben.
Und das kann ich total nachvollziehen, dieses, ich möchte diese beiden Dinge
vereinen, weil dann ist es richtig schön.
Cewa
Ja, für mich ist es halt auch ein, ja, ich spiele auch mit anderen und ja,
ich spiele auch schön mit anderen und ich möchte das auch nicht missen,
aber es ist so ein, ich brauche trotzdem sehr viel Vertrauen dafür und muss
die Leute sehr gut kennen, damit das für mich möglich ist.
Zum Beispiel jetzt Daniel, ich bin vor, keine Ahnung, zwei Jahren ins Rhein-Main-Gebiet gezogen,
kannte ihn schon gefühlt ein Jahr oder ein halbes Jahr vorher und habe dann
irgendwann, also ich kannte ihn, keine Ahnung, zwei Jahre, bevor ich überhaupt
angefangen habe, mit ihm zu spielen.
Sebastian
Ja, du kannst, du hast es ja erwähnt, auf Partys, man kann schon mal mit jemandem
ein bisschen spielen, aber das ist dann eher so, ich sag mal,
rumflachsen so ein bisschen. Ja, wir hauen mal ein bisschen und lachen gemeinsam.
Cewa
Oder ich kann mich auch, ich kann mit jemandem raufen und mich dabei auspowern
und kann dabei auch recht weit gehen, aber es ist so ein, es ist nochmal was anderes zu sagen,
wir treffen uns jetzt dafür, wir wollen dabei was zusammen machen und so weiter.
Sebastian
Seba, ich gucke so ein bisschen hier auf die Uhr, die macht mich ja schon wieder nervös.
Ich habe eigentlich noch zwei, drei, vier kleine Sachen auf meinem Zettel,
die werden wir heute nicht mehr angucken.
Aber ich glaube, wir hören uns eh nochmal wieder. Vielleicht hast du nochmal
Lust auf eine Live-Sendung.
Können wir ein bisschen ergänzen. Also müssen wir mal gucken.
Oder gibt es noch was, wo du sagst, das ist dir jetzt noch ganz wichtig.
Das möchte ich heute hier noch mit einbauen.
Cewa
Was ich sehr amüsant fand in der Entwicklung ist so ein, ich bin so im letzten
halben Jahr von, ich bin nicht mal so zu ein, ja bitte tu mir weh gegangen.
Das ist so ein, Menschen können sich sehr stark verändern, was auch halt einfach
auf das Umfeld ankommt und halt auch einfach auf das, was man möchte und braucht quasi in dem Moment.
Sebastian
Ja, also ich sehe definitiv da gerade ganz viel Bewegung, aber auch, dass diese,
ja, ich sage es mal ganz flapsig, dass deine Macken, also was kann ich gut finden
und wieso und wo ist mein Kinko, verfestigt der sich, dass das gerade,
dass du das einfach gerade ausbaust und auch dir die Zeit nimmst zu erkennen, das mag ich.
Also nicht dieses, ich mache jetzt 100 Praktiken und dann gucke ich mal,
dann habe ich es alle durch, sondern dass du auch gerade einfach geistig hängen
bleibst und sagst, ja, da kann man mehr machen.
Und der Duft von dem Schuhputzzeug gerade, und das ist ja auch so ein ganz spezieller
Duft, also da werden ja noch mehr Sinne angesprochen,
dass du dir gerade auch die Zeit nimmst zu sagen, okay, das sind Dinge,
die entwickle ich weiter und die kann ich auch nochmal ganz anders mit Erotik
und aufladen vielleicht.
Das heißt Erotik, aber mit Hingabe aufladen, um sie weiter auszubauen.
Das finde ich total schön, jetzt heute einfach mal auch so einen kleinen Blick drauf zu werfen.
Ich glaube, dann erzählen wir doch einfach dem Publikum nochmal,
wie man dich kriegt und wo man auch das eine oder andere von dir sieht.
Cewa
Ja, man findet mich auf jeden Fall auf FetLife, auch unter dem Namen Ceva und
man findet mich auch auf Twitter.
Da muss ich gerade nachschauen, unter welchem Händel.
Sebastian
Schau mal nach, ich erwähne in der Zwischenzeit, dass man dich mit C schreibt
und nicht mit Z, wie das komische, wie den Lappen.
Cewa
Ja, das ist wichtig.
Ceva1308 auf Twitter.
Sebastian
Okay, ich packe das beides aber auch nochmal in die Shownotes rein,
dass man dich da findet. Und ja, dürfen dich Menschen anschreiben oder sollten sie es lieber lassen?
Cewa
Wenn sie damit leben können, dass ich manchmal etwas brauche und teilweise schüchtern
bin, ja, können sie mich gerne anschreiben.
Sebastian
Okay, dann liebes Publikum, also wenn ihr möchtet, schreibt und vielleicht kannst
du mir gleich noch hier nach der Aufnahme erzählen, wie ich meine Schuhe tatsächlich
auf Hochglanz kriege, weil ich finde immer, die sind ein bisschen stumpf, wenn ich da fertig bin.
Vielleicht habe ich auch noch nicht die richtigen Strümpfe dafür. Müssen wir mal gucken.
Zeva, vielen, vielen Dank, dass du gekommen bist und dass du jede noch so blöde
Frage toll beantwortet hast.
Cewa
Ach gerne.
Sebastian
Vielen Dank.
Cewa
Danke dir. Ich habe ja auch wieder Denkansätze und so weiter hier mitgenommen.
Sebastian
Oh weia, ja, das ist immer meine Befürchtung, dass hinterher das Gespräch an
sich schon alles verändert hat.
Komm gut nach Hause, hab eine schöne Zeit und ja, wir hören weiter voneinander. Mach's gut.
Cewa
Ja, tschüss.
Sebastian
Tschüss.