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Sebastian
Hallo und herzlich willkommen zu BDSM, die Kunst der Unvernunft.
Mein Name ist Sebastian Sticks und dies ist Folge 50.
Und heute ist nicht nur das Folgencover ganz anders, nein, heute machen wir mal alles anders.
Sonst gibt es hier Interviews, heute nicht, denn ich habe mit Marina diskutiert.
Und aus dem Nähkästchen geplaudert haben wir auch.
Gleich vorweg, zur Folge 50 gibt es hier auch rund 50 Kapitelmarken.
Skippen ist erlaubt, aber weniger witzig.
Zum Inhalt. Wir machen beide öffentlich sichtbare Dinge im Bereich BDSM,
sind aber dann doch ganz unterschiedlich geoutet.
In dieser Folge haben wir also alles reingepackt, worüber wir sprechen konnten.
Zum Beispiel BDSM und Business. Gibt es Probleme?
Mit wem? Und wie lösen wir das? Social Media, Plattformen, Sperrungen,
Backup-Profile und eben auch vorauseilende Selbstzensur.
Was passiert da und was können wir nicht machen?
LGBTQ plus und der Kink. Oder Vanilla-Perspektiven. und das ab sofort berühmt-berüchtigte
FEMSUG-Maildom-Framing. Was machen wir damit?
Sprache, Gendern und Inklusion. Ja, und ich verrate noch ein bisschen mehr von
mir und wie überhaupt so eine Folge hier produziert wird und auch so ganz viel mehr.
Und deshalb, ach Gott, das sind drei Stunden geworden. Deshalb gibt es heute keine Hausmeisterei.
Los geht's mit dem wohl ersten BDSM-Laber-Podcast und drei Stunden am Stück.
Hallo und herzlich willkommen zur Folge 50 der Kunst der Unvernunft.
Ich erspare mir die übliche Einleitung, die ihr jetzt 49 Mal gehört habt.
Ich habe Besuch von Marina. Hallo.
Marina
Hallo.
Sebastian
Man kann dich vielleicht schon kennen. Wir haben schon mal über die Ferne was
gemacht. Aber heute haben wir es endlich geschafft und sitzen in einem Raum.
Es ist großartig. Es ist schön, dass du da bist.
Marina
Ja, finde ich auch. Nach so langer Zeit endlich mal hier zu sein. Wahnsinn.
Sebastian
Ja, ich glaube, wir kennen uns jetzt bald zwei Jahre, ne?
Marina
Eineinhalb, ja.
Sebastian
Dann stelle ich dich kurz vor. Du, Marina, 33, kommst irgendwo aus Hessen und
du bist die Person hinter Deviants.
Das heißt, man kann schon ein bisschen was über dich wissen oder von dir schon
Dinge gelesen haben im Netz.
Du bist da total umtriebig, aber heute reden wir eigentlich gar nicht darüber.
Heute reden wir über alles. Das ist ja Folge 50.
Marina
Ja, genau.
Sebastian
Ja, und ich bin der Sebastian Stix, der diesen Podcast macht,
ihr kennt mich schon, also von daher, es sei denn, ihr seid jetzt das erste
Mal dabei, dann hört bitte irgendeine andere Folge, es funktioniert sonst einfach nicht.
Okay, ja, was haben wir heute vor? Ich habe hier meinen Notizzettel.
Marina, was siehst du da drauf? Steht da viel?
Marina
Da steht gar nichts. Aber eben, da steht Marina, die wir uns 33 Jahre alt hessen.
Was ja nicht ganz korrekt ist. Ich bin ja seit neuestem erst in Hessen. Ich bin Münchnerin.
Sebastian
Okay, dann bist du Münchnerin, aber du bist jetzt im hessischen Exil.
Marina
Ja.
Sebastian
Und da musst du deine Tage fristen.
Marina
Ja, ich muss mich noch ein bisschen dran gewöhnen, meine neue Identität, ja.
Sebastian
Ach, ist schön da. Ich habe da auch mal gewohnt.
Marina
Ist es schön, ja.
Sebastian
Heute verrate ich auch so ein paar kleine Details von mir. Das wäre zum Beispiel,
ich bin aufgewachsen die ersten 20 Jahre irgendwo in der mittelhessischen Provinz.
Und jede Stadt, die ein Hochhaus hat, das war schon ein Highlight.
Naja, ja, also wenn wir keinen Plan haben, dann wird das ein bisschen chaotisch.
Ich habe mir überlegt, wir sprechen so ein bisschen über so Dinge wie,
wir beide machen ja etwas im Bereich BDSM.
Also wir treten ja in die Öffentlichkeit, da ist so die Frage,
wie sichtbar sind wir, was verraten wir von uns, was nicht, warum nicht,
welche Widerstände finden wir manchmal und wo ist auch einfach die Community
total toll, das soll ja auch nicht unerwähnt bleiben.
Da sprechen wir natürlich auch ein bisschen über dieses ganze App-Thema,
das gehört ja auch einfach dazu, weil das bist ja auch du inzwischen, glaube ich.
Marina
Oh ja, du bist die App. Das ist in Fleisch und Blut übergegangen, total, ja, das stimmt.
Sebastian
Ja und dann gucken wir einfach mal, wo es uns so gesprächstechnisch einfach hintreibt.
Ich finde 50 ist so eine schöne Zahl, wo man einfach mal ein bisschen rumkaspern
kann und einfach mal jedem Gesprächsfaden nachrennen kann.
Deshalb machen wir heute auch gar kein traditionelles Interview,
sondern einfach was uns Spaß macht.
Nachher trinken wir ein bisschen Weißwein oder so da draußen in der Sonne.
Es ist echt schön. Vielleicht ziehen wir auch gleich um. Mal gucken.
Marina
Ich denke auch. Also ich meine, man könnte ja bei unseren langen Telefonaten,
die wir jedes Mal haben, das war ja jedes Mal schon fast eine Podcast-Folge.
Sebastian
Da haben wir auch kein Skript da kommen wir dann vom Hundertsten ins Tausendste
und das ist dann immer so und ja, aber gucken, vielleicht ist es ja heute anders
heute sind wir dann beide stumm und es fehlt heute nichts mehr weil wir alles
schon weg telefoniert haben,
Okay, dann fangen wir mal mit irgendwas an, was man Content nennen könnte.
Ich lobe dich jetzt erstmal ein bisschen.
Marina
Oh Gott, bitte nicht.
Sebastian
Also die Vita, die ich im Kopf habe, ist so vor zwei, drei Jahren kam die Idee,
eine Dating-App zu machen für BDSM-er.
Dann gibt es eine Webseite, das ist dann das Magazin, wo ganz viele Artikel
sind, die auch ganz tolle Autorinnen schreiben.
Jetzt gibt es auch noch einen Podcast. Also es geht um ganz viel Sichtbarkeit
und Aufklärung und den ganzen Kram.
Und ich erzähle gleich, warum ich diesen Podcast mache.
Aber von dir würde ich gerne mal wissen, wieso tust du dir das an? Warum machst du das?
Marina
Ja, du hast ja gesagt, vor zwei, drei Jahren war es ungefähr.
Also es war ja doch ziemlich genau vor drei Jahren.
Sommer 2018 auf dem Stammtisch habe ich mal aus Spaß gesagt.
Wenn ich nicht mehr mit Food arbeite, dann baue ich den Tinder für BDSM.
Also ich habe früher immer digitale Produkte und Food, das war so mein Ding,
was ich gemacht habe und das war aber halt so ein Witz, das war halt so aus
dem Gespräch heraus und ich habe der Gedanke nicht so ganz losgelassen,
aber da habe ich mir auch gedacht, nee, das mache ich natürlich auf gar keinen Fall,
weil eben ich tue mir das Ganze doch nicht an mit irgendwie Datenschutz und
Jugendschutz, sondern irgendwie store policies und sich dann eben auch selber
outen oder dann doch im Hintergrund bleiben,
aber dann macht das Ganze nur kompliziert und so. Also da waren so viele Sachen,
die eigentlich dagegen gesprochen haben.
Aber ja, es hat irgendwie nicht losgelassen.
Und bei jedem Stammtischbesuch oder sonstigen Austausch mit anderen Leuten war
halt auch, also es dauert keine fünf Minuten,
dass die ja selber davon anfangen, vom Online-Dating zu sprechen und wie mühsam
manche Sachen sind und wie blöd das ist und wo andere Sachen irgendwie nicht
so ganz funktionieren und so, dass ich mir irgendwann dachte, ja,
vielleicht probiert man es mal halt irgendwie selber halt.
Aber es hat einfach auch nicht losgelassen, weil ich dann auch gemerkt habe,
es treibt andere Leute genauso um.
Sebastian
Ja, das ist ja das Schlimme. Das ging mir ja auch nicht anders.
Ich habe es schon ein paar Mal erzählt, aber ich habe irgendwann auch nach Podcast
gesucht BDSM, weil das ist ja nochmal Teil von mir.
Wir sind ja beide echte BDSMer, also was heißt echt, aber wir machen ja nicht
etwas für andere Leute, sondern im Grunde ja auch für uns selbst.
Und da habe ich auch dann irgendwie kam ich dann auch zur frau sag
ich ja sag mal da gibt es ja nur schlimme sachen
das wird jetzt auch nicht geschnitten und da
hat man auch gesagt mach es selber mach es besser das hat mich dann auch ich
glaube zwei jahre hat das auch in meinem hirn geköchelt und irgendwas und dann
man sollte das nicht tun das macht doch nur umstände das macht doch nur arbeit
ja und dann trotzdem macht man das und ja dann ist ja auch vor zweieinhalb jahren
die erste folge dann letztendlich erschienen aber,
Ich weiß gar nicht, ob wir beide so in uns drin so ein Ding haben,
da müssen wir es halt machen, das ist dann so unser persönlicher Masochismus
im Bereich Dinge machen.
Marina
Ja, ich glaube, das mit dem Masochismus, das glaube ich, kommt ein bisschen später erst.
Am Anfang, also ich weiß nicht, wie es bei dir war, aber gerade am Anfang,
das hat ja total viel Spaß gemacht, also gerade so dieses ganze Kreative,
dieses Konzept aufwerfen und so, also durch diese ganzen Gespräche hat sich
eben diese Idee so geformt.
Und dann habe ich mich eben eines Tages hingesetzt und mal so ein paar Screens
halt gebastelt, wie das Ganze so aussehen könnte und so. Und das hat ja total viel Spaß gemacht.
Der Masochismus, da wo es angefangen hat, so ein bisschen schwieriger zu werden,
kam dann erst hinterher, wo es dann halt ging so, ja, wie setzt man das?
Wobei es entwickelt hat auch noch Spaß gemacht. Also mein Co-Founder,
ja, gerade so die ersten Sachen und so.
Tatsächlich war es dann erst, wo wir gesagt haben, naja, jetzt müssen wir auch
irgendwie eine Firma gründen und jetzt brauchen wir auch so Dinge wie ein Bankkonto oder sowas.
Ja, und jetzt müssen wir auch langsam mal raus und irgendwie einreichen beim
Store und solche Sachen.
Oder wir müssen halt bei manchen Sachen irgendwie ein bisschen aufpassen,
wie Jugendschutz, wo schreiben wir was rein.
Also wenn man dann irgendwann an einen Punkt kommt, wo man nicht mehr ganz so
frei sein kann oder halt abhängig ist von irgendwelchen rechtlichen oder auch
finanziellen Dingen oder so, da fängt es dann an, halt dann wirklich so mühsam zu werden.
Aber sonst so diese ganze andere Arbeit, also die hat eigentlich mal das erste
Jahr vor allem wahnsinnig viel Spaß gemacht, weil auch gerade da wahnsinnig,
also engen Austausch mit den Leuten immer halt und das anhand dessen halt eben
weiterentwickelt und verbessert und das hat wahnsinnig viel Spaß gemacht.
Da. Es macht es immer noch, um Gottes Willen.
Sebastian
Das ist jetzt so negativ. Das ist ja das schöne heutige Gelegenheit.
Liebes Publikum, das wird jetzt hier keine um Gottes Willen die zwei erzählen,
was sie jetzt alles Tolles gemacht haben oder so Folge.
Aber es geht wirklich auch ein bisschen, wir gucken auch ein bisschen ins Dunkle
rein. Das möchte ich zumindest gern.
Ja, aber ich habe das ja auch gehabt. Dann machst du mal, dann besorgst du das
Mikrofon und dann quatscht du da rein.
Dann googeln wir ein bisschen und dann wird alles schlimm und grausam und ich
gebe es ehrlich zu. Irgendwann war ich endlich soweit.
Habe jemanden gefunden, der auch sofort gesagt hat, ja machen wir. Erste Folge, cool.
Habe alles aufgebaut, Folge testet bis zum geht nicht mehr. Es war alles bereit
und dann kam dieser Mensch nicht mehr.
Der hat sich nicht mehr gemeldet oder irgendwas, da war nichts mehr.
Und dann habe ich da echt sehr zerknirscht gesessen und das wirklich dann erschienen
ist, das war ein Jahr später erst, weil ich echt irgendwie diese Motivation,
oh Gott, willst du dir das antun und immer wieder,
da habe ich echt überlegt, ob ich das haben muss. Aber es lässt einen nicht los.
Und diese ganzen Details, nimmst du auf, dann hast du eine Datei,
dann schneidest du vielleicht noch was, dann kommen so blöde Dinge wie,
du brauchst ein Logo, ein Cover, eine Beschreibung, du musst das irgendwo einreichen,
Jugendschutz hast du genau, hast du recht, dieses ganze Theater und ich glaube,
ich kenne niemanden, der irgendwie im Bereich BDSM was macht, was er,
ja, ich sage ja immer noch, dass ich das hobbymäßig mache, aber jemand,
der da irgendwas macht, was öffentlich sichtbar ist, der da nicht in alle Fallen reingetappt ist.
Also ob das jetzt hier irgendwelche Menschen sind, die Shops haben,
Magazine oder irgendwas.
Alle haben im Prinzip dasselbe Theater. Es ist irgendwie eine Nummer schwieriger
und man weiß gar nicht warum.
Marina
Ja, es sind halt mehrere Sachen. Es ist halt einfach ein Thema,
was ja immer noch unerwünscht ist halt einfach.
Und ja, also jetzt haben wir jetzt nicht nur irgendwie so diese juristischen
Sachen wie Jugendschutz und so, sondern natürlich auch gesellschaftlich.
Also das ist halt ein Thema, was einfach teilweise immer noch ein bisschen unerwünscht
ist und das macht es halt schwieriger.
So, da wird halt einfach schon manchmal die Tür schon irgendwie zugemacht,
bevor du halt irgendwie überhaupt mal irgendwie Hallo sagen konntest halt,
oder dich so ein bisschen vorstellen konntest oder….
Sebastian
Das passt ja ganz gut zur Mission. Wir wollen ja BDSM ein bisschen in die Öffentlichkeit
tragen und sichtbar machen.
Und auf der anderen Seite heißt das aber auch, dass wir von unserem Tun noch
gar nicht profitieren können, dass da mehr Akzeptanz und Toleranz in der Gesellschaft
da ist. Weil wir müssen eben bei Banken anklopfen.
Und sei es für so ein Podcast-Spendenkonto oder bei dir ein Business-Konto.
Man schickt irgendwie den ersten Druckauftrag zu einer Druckerei und guckt mal,
ob die den überhaupt annehmen. Weil man weiß es nicht. Man ist total unsicher, habe ich das Gefühl.
Man denkt sich ja eigentlich, es sind auch alle professionell.
Aber irgendwie sind es es nicht.
Marina
Also ja, vielleicht schon. Je nachdem. Aber ja, nee. Also genau,
Bankkonto wurden wir erstmal abgelehnt.
Firmenadresse war auch schwierig.
Mein Co von der Tolga sucht jetzt gerade aktuell noch irgendwie ein Büro,
wo er so ein bisschen sich zurückziehen kann, wo das dann auch im Nachhinein
abgelehnt hat, wegen dem, was er halt macht und solche Sachen,
also es ist nicht ganz ohne, nee.
Sebastian
Lass uns mal so ein bisschen drüber switchen, thematisch und dann gucken wir
nochmal so ein bisschen rein, wie wir,
ich glaube, das müssen wir so machen, weil wir verlieren uns sonst ja total,
es fängt schon wieder an, zehn Minuten sind rum und bam, ne,
also es ist Ach, das macht mir Spaß heute.
Bei uns kommt ja auch noch dazu, wir sind ja öffentlich sichtbar, du mehr als ich.
Also ich bin ja geoutet im Sinne von, ich bin der Sebastian,
ich mache diesen Podcast, ich bin top, das Podcast-Subi ist das Podcast-Subi.
Mich sieht man aber nicht.
Und man findet jetzt auch meine Wohnanschriften nirgendwo. Die habe ich schon
sorgfältig aus dem Netz rausgehalten.
Und ich kann sagen, was ich mache,
soweit ich das will und auch wie meine persönliche Neigung aussieht.
Aber dafür muss die Person halt irgendwie anonym bleiben, was auch für die Familie
einfach wichtig und gut ist.
Und das ist einfach ein wichtiger Punkt. Und du machst es ja genau andersrum.
Marina
Genau, ja. Genau. Ja, genau.
Ich bin mit meinem Namen, mit
meinem Gesicht da draußen. Die Wohnadresse sollte man auch nicht finden.
Und auch meine Handynummer und solche Sachen. Also genau, ich spreche zum Beispiel
nicht darüber, was jetzt wirklich so meine Kings sind, ob ich irgendwie oben
oder unten spiele und wie lange schon und was ich mag und wie meine Partnerschaft und so.
Genau, da halte ich mich dafür dann wiederum sehr bedeckt halt,
eben weil es halt ein Gesicht dazu gibt.
Also das ist, genau, und bei meinem Co-Founder ist es eben auch genauso eigentlich.
Das ist uns halt irgendwie wichtig, dass wir dann dafür, dass Private privat
halt, wenn wir schon exponiert sind mit unseren Namen und so,
hat natürlich auch viel mit unseren Partnern zu tun, mit Respekt davor mehr oder weniger.
Also mein Partner zum Beispiel, der hat ja einen, sagen wir mal einen normalen
Job halt eben und Arbeitskollegen sind halt häufig auch Freunde und auf Instagram
sieht man uns auch zusammen und solche Sachen und die müssen da halt einfach,
also die wissen schon auch irgendwie, was ich mache halt, aber die müssen da
halt einfach nicht mehr wissen halt irgendwie, das wäre ihm halt irgendwie unangenehm
und so und vollkommen verständlich und ja, mir irgendwo auch tatsächlich.
Also, weil klar wissen alle, was ich mache, aber es ist halt doch noch immer
so, dass die Leute dann schon immer irgendwie erstmal so große Augen kriegen
und dann so ein bisschen so neugierig und manchmal ein bisschen zu neugierig
halt dann irgendwie was wissen wollen und so.
Und da möchte ich denen dann einfach nicht mehr Informationen von vornherein auch mitgeben.
Sebastian
Ja, es sind ja auch einfach Ängste dabei. Also genauso wie ich in meinem Hauptjob,
in dem ich lebe, nicht möchte, dass der Zusammenhang wirklich hergestellt wird,
weil ich einfach weiß, da sind sehr konservative Kunden dabei.
Das müssen die jetzt nicht in Zusammenhang bringen. Das muss nicht sein.
Aber ich lebe davon und auch mit der Kohle, die ich da verdiene,
kann ich den Podcast machen. Wobei, sagen wir mal so, ich habe durch diesen
Job die Zeit, den Podcast zu machen. Wenn ich einen anderen Job hätte,
hätte ich wahrscheinlich weniger Zeit.
Das Publikum ist ja das Beste der Welt und finanziert den Podcast, das ist toll.
Das klinge wahrscheinlich finanziell dann noch, aber zeitlich wahrscheinlich
nicht mehr. Und da sind auch wirklich Ängste, was sagen die Leute?
Der schlägt Frauen, um Gottes Willen. Und bei dir, also wir werden heute nicht verraten.
Marina
Wo du spielst.
Sebastian
Ich habe mir was ausgedacht. Ich bin doch ein bisschen vorbereitet.
Also es ist ja so die Überlegung…,
Egal, ob du oben spielst, unten spielst, switcht oder so.
Im Endeffekt mit diesem Gesicht und mit dieser Message und Botschaft trittst
du vor, zum Beispiel vor Investoren.
Marina
Ja.
Sebastian
So, wir können ja einfach mal sagen, wir spielen mal alle drei Beispiele durch.
Wo wäre denn das Problem?
Marina
Genau, zum Beispiel bei dem Thema. Also sage ich mal, ich bin eine Frau Anfang
30 und trete vor Investoren auf, die meistens halt irgendwie Männer Mitte 50
sind und da möchte ich keine Bilder zum Beispiel im Kopf erzeugen.
Oder ich möchte dann wirklich eben als die Unternehmerin wahrgenommen werden
und nicht, dass die halt irgendwie so gewisse andere Sachen über mich im Hinterkopf
eventuell irgendwie haben.
Sebastian
Ja, ich glaube, das ist genau der Punkt. Nehmen wir mal an, du spielst oben,
dann haben die Investoren vor sich die Domina stehen im Kopf mit Lack und Latex und ruf mich an.
Spielst du unten, bist du die verschüchterte Sklavin, die eh nichts zu sagen
hat im eigenen Betrieb. Und wenn du switchst, dann weißt du nicht, was du willst.
Egal, wie du es machst, also die Bilder, die dann da im Kopf sind,
die stimmen ja nicht, das sind ja alles Vorurteile.
Aber die Kohle sitzt halt leider
da, wo die Fachkenntnis BDSM vermutlich nicht so tief verwurzelt ist?
Marina
Nee, eher nicht so. Wobei wir auch da waren ab und zu doch mal wieder irgendwie überrascht.
Aber meistens war es eher nicht so verwurzelt oder es waren halt irgendwie auch
sehr klischeehafte Bilder dabei.
Oder man hat das irgendwie gleich mit Zwinger in einen Topf geworfen oder so.
Aber es ist ganz lustig, dass du sagst, auch mit dem Domina und so.
Ich weiß noch, da wurde uns einmal geraten, Wir sollten doch aus unserem Pitch-Deck,
was wir hatten, das war eine kleine Unternehmenspräsentation,
was man an Investoren schickte, um die so ein bisschen zu überzeugen.
Wir haben das halt auch schön visuell gestaltet und so und hatten da eben unsere paar Bilder drin.
Und da war eins dabei, wo halt jemand mit Hundemaske auf dem Stuhl sitzt und
daneben halt eine Frau halt sehr streng in die Kamera guckt,
halt eben mit Nylon gekleidet.
Und es war halt völlig klar, das macht Gefälle, was es ist. Und da wurde uns
geraten, wir sollten doch dieses Bild lieber mal rausnehmen,
weil da könnte man sich dann vielleicht, also könnte sich ein Investor vielleicht
dabei ertappt fühlen oder das halt nicht so gut finden,
wenn da halt irgendwie so eine dominante Frau abgebildet ist und so.
Ja und ja, da haben wir also ein bisschen geguckt,
aha dann hat aber der Tolga hat sofort gesagt, mein Co-Fund hat sofort gesagt,
nein das bleibt drinnen, mit meinen 50% der Firma bestehe ich da drauf,
dass das Bild drin bleibt und so diese ganzen Alphas, die sollen ja gut.
Sebastian
Also das ist aber auch dieses für die Sache brennen, ne also ich hab das ja
auch, also ich musste schon gut gucken, irgendwann haben wir so vor letztes
Jahr also irgendwann passiert zwei Live-Sendungen pro Woche macht super viel
Spaß, aber dann guckt man mal so Wie viel Zeit steckst du da eigentlich rein?
Und dann brennst du dafür. Da ist so ein Eifer da. Und dann kommt auch noch
von der Community irgendwas zurück, was irgendwie ...
Toll ist. Und dann sitzt du da und denkst, eigentlich vernünftig ist das sicher
nicht, da so viel zu machen. Und trotzdem macht man es.
Marina
Ja, aber trotzdem macht man es. Nein, also das muss jetzt einfach auch gemacht
werden. Also da gibt es schon lange keinen Weg mehr zurück.
Und ja, es ist einfach geil. Und gerade weil du sagst halt eben die Community.
Also wenn die Community, wir bekommen da auch so viel eben Liebe zurück.
Und die arbeiten ja auch wirklich dran.
Wir sagen ja nicht umsonst, dass wir wirklich immer Feedback wollen,
dass wir Input wollen und so.
Und dass wir eben von der Community für die Community halt was machen wollen.
Und das ist einfach so unfassbar geil.
Und wenn es natürlich heißt, ja, ihr macht das irgendwie gut und ich finde auch
Artikel toll und so und ich finde auch die App toll oder ich habe jemanden kennengelernt
oder so, dann pusht es natürlich noch,
noch mehr. Also dann denkt man sich wirklich, okay, jetzt erst recht.
Jetzt spinnt schon wieder irgendwie der Google-Store rum und jetzt haben wir
da Probleme, aber jetzt erst recht, wir müssen da halt weitermachen.
Und das sind jetzt auch nur die positiven Sachen also ich finde auch eben diese
ganzen Feedback-Sachen und irgendwie was da auch in konstruktiver Kritik kommt
und da kommt sehr sehr viel,
das ist total toll, also da hat man auch wirklich das Gefühl die wollen das
eben auch es ist nicht nur so wir wollen, sondern die wollen es auch und die
wollen auch wirklich mitarbeiten und die wollen auch wirklich mit uns das auf
die Straße bringen das gibt unfassbar viel Kraft Ich.
Sebastian
Hatte am Anfang so viel Schiss, ob das völlig verrissen wird und um Gottes Willen
weil man kennt das ja, man geht auf eine Party und dann, was weiß ich Dann ist
die Party gelaufen, weil,
oder ne, der hat dann einen schlechten Ruf, weil da rennt dann einer in feinere
Proben, der einem durchgerutscht ist oder die Getränke sind zu teuer,
die Spielgeräte sind nicht spielgerätig genug, ich weiß es nicht.
Also man hat so ein bisschen im Kopf so dieses, oh, die sind schon kritisch.
Marina
Ja gut, aber das ist ja sobald du irgendwas machst, also irgendwas rausbringst,
also irgendeine Art von irgendwie Content oder irgendwie auftrittst halt,
oder sobald du nur ein Instagram-Profil hast, wo du mal in ein Selfie reinpackst oder so,
also sobald du halt irgendwo sichtbar bist, bekommt man auch Zwangsläufelkritik, das ist immer so.
Sebastian
Ja, aber es ist wenig, also muss ich ehrlich gestehen, also hast du,
wenn man mal so quotenmäßig, wie oft kriegst du da negatives Feedback?
Marina
Och, wir bekommen schon negatives Feedback, natürlich. Aber wir nehmen uns das
halt auch sehr zu Herzen. Also wir fragen natürlich auch nach,
okay, woran kann es denn gelegen haben halt irgendwie.
Und dann schauen wir halt, dass wir halt irgendwie versuchen,
es nachzubessern, wenn wir es können.
Oder halt dann irgendwann auf die To-Do halt irgendwie zu packen oder so.
Oder zu schauen, wie man es halt irgendwie ein bisschen auffangen kann.
Natürlich, aber was jetzt auch nicht heißt, also ich meine, es gibt natürlich
irgendwie Feedback, was sehr gegensätzlich auch ist.
Sebastian
Lass mich mal anders fragen. Das Wohlwollen der Community, sagen wir es mal
so, also ich glaube, das ist der bessere Begriff.
Ist das eher wohlwollend oder einfach so ein, boah, seid ihr scheiße?
Weil ich habe immer das Gefühl, alles was ich kriege, selbst wenn jemand sagt,
nee, das geht gar nicht, dann ist das immer noch extrem wohlwollend.
Da werden wirklich positive Dinge genannt und das passt mir jetzt nicht so oder
was weiß ich, da war die Tonqualität schlecht oder oder oder.
Aber ich finde, da ist immer so ein bisschen guter Wille mit bei.
Marina
Voll. Nee, also überwiegend ist es auch total wohlwollend.
Also wenn überhaupt mal wirklich sowas ist wie, boah, seid ihr scheiße,
dann würde ich das jetzt auch eher als irgendwie Troll oder so,
sage ich mal, halt da irgendwie darunter verbrachen.
Aber nein, es ist immer wohlwollend, eben auch wenn halt eben Kritik dabei ist.
Und auch wenn jemand sagt irgendwie, also wenn wir auch mal nachfragen,
ja, dann antworten uns die Leute ja auch.
Also das ist ja auch schon halt eben wohlwollend. Aber ich finde,
das ist auch ziemlich irgendwie, also nichts anderes, ehrlich gesagt,
hätte ich aber bei der BDSM-Community eigentlich auch sonst erwartet.
Also man kennt sie ja, man kennt ja die Leute.
Sebastian
Ja, die sind nett. Die sind einfach nett. Also Punkt aus, muss man mal ganz ehrlich sagen.
Und was man für Leute kennenlernt, das finde ich übrigens auch,
also mir ist das so gegangen, die letzten zweieinhalb Jahre habe ich so viele Leute kennengelernt.
Manche mehr, manche weniger, zu manchen hatte man nur Kurzkontakt,
andere wie du zum Beispiel, man hat immer wieder miteinander zu tun.
Und zwar nicht, weil man muss, sondern einfach, weil man Spaß dran hat.
Sehr, sehr schön.
Marina
Total.
Sebastian
Und was da für Leute rumlaufen, das sind die toll.
Marina
Ja, ich muss auch sagen, durch diese ganze Sache haben sich auch nochmal neue
Freundschaften gebildet.
Also durch den Austausch, wo wir wahrscheinlich vorher nie Berührungspunkte
gehabt hätten oder uns über den Weg gelaufen wären.
Ja, also es ist toll. Die Community ist toll, können wir das so zusammenfassen?
Sebastian
Ganz ehrlich, das ist so, wenn ich mir das jetzt anhören würde später, diese Folge.
Um Gottes Willen, ihr seid toll. Jetzt haben wir es noch einmal gesagt,
ich glaube, jetzt reicht es.
Ja, also ich habe wirklich so richtig Arschlöcher dazwischen gehabt, ganz selten mal.
Und wenn, dann hat man, dann feiert man die also ich habe die iTunes-Rezension
gefeiert, in der klargestellt wurde,
dass diese Ungeheuerlichkeit, dass es Frauen unter 30 gibt, die was anderes
als nur sich flach hinlegen und sonst nichts machen, dass es das geben solle,
das sei ja völlig unrealistisch.
Marina
Okay, die musst du mir mal zeigen.
Sebastian
Die ist großartig. Nein, weil da sieht man einfach noch, okay,
da steckt halt viel Frust dahinter und man macht sich dann doch so ein bisschen
Gedanken und denkt sich, okay, ich mag halt die Leute zeigen,
wie sie sind, soweit das irgendwie geht und möglich ist,
damit du sie dann hinterher zusammenbringen kannst.
Hat das schon mal geklappt?
Marina
Über den Podcast jetzt?
Sebastian
Nee, über die App. Also vielleicht mal ganz kurz, dass die App,
wenn ihr die sucht, im Moment besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit,
dass ihr sie nicht findet.
Wenn ihr das später als Juli 2021 hört, dann besteht dann doch wieder die Chance, dass sie da ist.
Marina
Ja, schauen wir mal nur wo dann, ja.
Sebastian
Ja, das ist dann, ach komm, reden wir drüber. Okay, also ganz ehrlich,
ich finde das gehört einfach dazu, dieses, vielleicht baue ich mal die Brücke
zu, hier Michael vom Baumwollseil, der hat auch ein bisschen erzählt,
wenn die dann im Stadtmarketing was gemacht haben, dann wie Defi angeschafft,
der da in der Fußgängerzone hängt,
dann kam das Geld zurück. Nach dem Motto, wir wollen euch nicht auf der Plakette stehen lassen.
Also wo man dann doch wieder merkt, da ist eine ganze Menge Intoleranz da und
zwar in dem Moment, wo es eigentlich professionell wird.
Fürchterlich. Wo man eigentlich denkt, nee, das Geld, das behebt solche moralischen
Probleme in der Regel. Nein, das tut das nicht.
Marina
Ja genau, das ist ja das, was wir am Anfang auch hatten, ja.
Sebastian
Genau.
Marina
Ja, leider, ja.
Sebastian
Vielleicht die Geschichte die Divi ins App einmal, weil es gab sie ja schon.
Marina
Okay. Also wir hatten anfangs schon ein paar Probleme beim Einreichen,
haben die beseitigt, da ging es halt um Hintergrundbilder und so und dann haben
wir ab Februar angefangen zu testen.
Und das lief noch ganz gut und dann wollten wir später die Version austauschen,
also wollten wir jetzt wirklich ein Update einreichen und aus dem Beta-Status
eben holen und dann hat der Playstore uns gesperrt wegen wiederholten Verstoß
gegen die Richtlinien und das war halt so ein bisschen,
also ein bisschen sehr willkürlich,
sage ich mal, weil das, was uns da angekreidet wurde, das ging halt um so ein
Bild, das war die ganze Zeit drin und vor allem auch im Nachhinein.
Also das ist halt einfach blöd, wenn man sich da irgendwie nicht so richtig
drauf verlassen kann halt eben.
Sebastian
Ja, es ist ja auch die ganze Existenz, die dran hängt.
Marina
Wenn eine App hast.
Sebastian
Die nicht auf den Geräten ist, dann ist die Arbeit der letzten Jahre im Arsch.
Marina
Genau, wir haben halt eineinhalb Jahre eine App programmiert und als sie dann
wirklich, sage ich mal, aus diesem Beta-Status raus soll und anfangen soll zu
leben, wird es halt irgendwie platt gemacht. Dann heißt es so, nö.
Und ja, das war schon echt ein ziemlicher Hammer, muss ich sagen.
Also ja, genau. Und dann haben wir natürlich überlegt, ja gut, was machen wir jetzt?
Und dann haben wir gesagt, also ja, wir probieren es schon wieder mit dem Wiedereinreichen.
Wir haben ja uns dann auch sehr lautstark beschwert.
Sebastian
Ich habe es bei Twitter gelesen und das hat jemand Kontakte und ihr habt da
schon echt alles möglich gemacht.
Marina
Hat auch was gebracht, tatsächlich. Das Konto wird auch wieder freigegeben und so.
Und wir sind jetzt gerade, wo wir heute auch hier sitzen, es ist jetzt immer
noch wieder im Überprüfungsprozess.
Aber wir haben halt so oder so gesagt, also wir können halt mit so willkürlichen
Entscheidungen und vor allem auch mit so, also gerade wenn man sich halt anschaut,
was halt sonst im App Store rumfliegt, also mit diesem ganzen Scam und so.
Also darauf können wir auf jeden Fall nicht langfristig irgendwie oder nachhaltig was aufbauen.
Deswegen haben wir gesagt, na gut, wir schauen halt, dass wir auf jeden Fall
noch eine webbasierte Version machen.
Und wenn das jetzt auch mit der App jetzt gar nichts mehr werden sollte,
weil sie jetzt zum Beispiel jetzt, ich sag ja jetzt gerade in der Überprüfung,
auch wieder abgelehnt wird, dann machen wir eben das halt eben.
Sebastian
Ganz ehrlich, das finde ich auch gut. Aus User-Sicht, ich dürfte ja auch testen.
Ist ja alles schön, aber in dem Moment, wo ich auf einem Handy dann diese,
wenn man ein Match gefunden hat, wenn man das auf dem Handy tippen muss,
boah, nee, das ist so doof, weil dann hast du auch noch nette Menschen und dann
musst du wenigstens irgendwas antworten, dann tipp, ich bin halt schnell auf
der Tastatur und ich kriege wirklich,
wenn ich dann mit den Daumen oder Wischgeste irgendwas und Tastatur ins Handy
anschließen, funktioniert auch nicht toll, weil da fehlen die Umlaute. Boah,
Deshalb, also von meiner Seite aus, scheitert ruhig mit diesen ganzen App-Store-Geschichten,
das kann alles ruhig dem Bauch untergehen, packt, macht eine Webseite.
Marina
Punkt.
Sebastian
Entschuldigung, da bin ich jetzt einfach mal gemeint.
Marina
Nee, alles gut. Also ich selber bin vom Typ her nämlich genauso,
dass ich viel lieber halt eben auch am Desktop arbeite, aber die Benutzung heute
ist halt einfach, es ist halt überwiegend mobile.
Also man sieht es auch bei den Besuchen bei uns auf der Webseite,
die sind 87 Prozent oder so kommen die vom Mobile halt, also wird da gelesen und so.
Und man kennt es halt eben mit dem links, rechts und so.
Aber uns war das eigentlich vor allem aus Positionierungsgründen immer wahnsinnig
wichtig, halt eben eine App zu haben, die in den Stores steht,
weil das halt einfach ein ganz anderes Zeichen sendet halt eben,
wenn halt eben so eine App gleichberechtigt neben anderen da ist.
Gerade für Einsteiger und Einsteigerinnen halt, also die vielleicht dann irgendwie
mal auf die Idee kommen und dann merken, naja gut, wenn es sowas im Store gibt,
dann kann das Ganze ja nicht so schlimm sein.
Also um gerade so ein bisschen die Barrieren abzubauen und die Berührungsängste
halt mit dem ganzen Thema.
Und zwar das wirklich sehr, sehr, sehr wichtig. Also eine App zu machen ist
nicht unbedingt, also es wäre viel einfacher gewesen und eine Webseite halt
eben zu machen oder eine Web-App oder eine Progressive-Web-App,
wie wir es jetzt vorhaben,
als so eine App, aber uns war das halt eben, wie ich schon gesagt habe,
aus diesem Thema halt irgendwie, aus diesem BDSM sichtbar machen,
war uns das einfach wahnsinnig wichtig halt eben, eine ordentliche App zu haben.
Sebastian
Das geht mir ja auch nicht anders. Also ganz ehrlich, ich mag ja auch die Kunst
der Unvernunft möglichst überall drin haben.
Das heißt, man hat dann immer die amerikanischen Moralvorstellungen und dann
hat man eben iTunes, die sind da tatsächlich sehr entspannt.
Marina
Ja, habe ich auch gemerkt.
Sebastian
Also Apple scheint da, ich habe echt gedacht, ob die das überhaupt aufnehmen, da musste drin sein.
Spotify geht auch nach YouTube, ist tatsächlich auch mein Problem.
Wie oft ich irgendwie dann die Mail kriege, wir haben ihr Video auf FSK 18 hochgestuft
und jetzt Achtung, Folge 0, wo ich erkläre, worum es im Podcast geht.
Also die nun wirklich die Folge ist mit dem am wenigsten expliziten Content von allem.
Die ist FSK 18, weil Da gab es irgendwie, man kann sich als Nutzer offenbar
beschweren und dann bekommt man halt diese NetMail, wir haben diese Folge auf
FSK 18 eingestuft, hiergegen kannst du keine Beschwerde einlegen und auch nichts tun.
Marina
Punkt.
Sebastian
Das ist dann einfach so. Und das führt natürlich dazu, wer sieht die Sachen.
Gut, empfohlen wird es eh nicht, aber man muss dann schon eingeloggt sein und
altersverifiziert sein etc.
Und das passt natürlich überhaupt nicht dazu, dass man ja was sichtbar machen
will, wenn es dann unterm Ladentisch versteckt wird.
Und also dieses Damoklesschwert, das, sagen wir mal ganz ehrlich,
die Amis könnten einen Anstoß dran finden, das macht es echt schwer.
Marina
Total, ja. Und das ist aber, wie du schon sagst, da haben wir nämlich denselben
Feind, weil bei dir ist YouTube das Problem, während iTunes,
also Apple irgendwie ganz easy ist halt und so ähnlich ist es nämlich bei uns
tatsächlich auch gewesen.
Also jeder hat auch gedacht, okay, der Apple-Store wird Probleme machen und
dann war es aber Google halt eben.
Sebastian
Ja, wenn es dann Apple ist, ihr Menschen, die dann über Apple-Podcasts hört,
dann werdet ihr das gar nicht mehr mitkriegen, wenn das ein Problem ist,
weil dann kommt einfach nichts mehr.
Marina
Stimmt, aber so, ja. Aber auch so wie du sagst, dann heißt es einfach so,
nee, das ist halt jetzt so und du kannst halt eben nichts dagegen machen, ja.
Also weil man steht dann halt wie vor so einer Burg, ja.
Also ich kenne das, obwohl wir auch mal bei Instagram gesperrt wurden,
da standen wir auch, du kriegst da keine Antwort, ja. Du kommst einfach nicht
mehr rein als Betreiber und dann kannst du zwar Einspruch einlegen,
da geht ein Formular hoch, aber das guckt sich halt anscheinend nie jemand an.
Du bekommst auch keine wirklich so eine detaillierte Begründung oder eine ordentliche
Begründung, was du jetzt denn wirklich gemacht hast oder vielleicht auch etwas
wie, was kannst du anders machen oder sowas.
Nee, du stehst halt einfach davor und musst dich damit halt irgendwie abfinden
und das ist einfach, ja und natürlich kann man sagen, ja, die sollte man sowieso
alle nicht unterstützen und überhaupt, ja, aber ohne die hat man einfach de
facto keine Sichtbarkeit heute.
Und das ist natürlich, ja, es ist scheiße, dass man so abhängig ist.
Sebastian
Ich behaupte ja, Podcast kannst du ja auch ohne Plattform hören,
aber das tun die Menschen nicht. Sie hören über Spotify.
Ich kriege auch heute immer noch gelegentlich Beschwerden, dass Spotify Abo
so teuer ist, dann soll ich doch bitte keine Sponsoren und Werbung im Podcast unterbringen.
Ich tue das ja gelegentlich bei den Live-Sendungen ganz zart nur,
aber auch da ist so dieses Missverständnis einfach, nein, Spotify zahlt mir nichts aus.
Also da kannst du es mit der App hundertmal hören, da kommt nichts an, im Gegenteil.
Man muss halt da ein bisschen gucken, dass man dort eher drin bleiben kann,
weil da sind halt die Menschen.
Am Nutzer gar keine Kritik, glaube ich, sondern es ist halt heutzutage so.
Und ja, die Kunst der Unvernunft, also bei Facebook hat es die nie gegeben,
weil der Account hat ganze 20 Minuten gelebt.
Und dann war er gesperrt.
Marina
Und dann gibt es noch, aber da passiert nichts. Also wir machen da auch nichts drauf.
Sebastian
Auf Instagram hatte ich bislang Glück, aber man kann ja immer sehen,
wie viele Follower hat man dazu gewonnen und wie viele sind nicht mehr da.
Und da steht dann bei mir jetzt irgendwie immer so pro Woche,
was weiß ich, nehmen wir mal irgendeine beliebige Zahl, plus 10, minus 7.
Da habe ich mir gefragt, ist das so schlimm, was ich da poste,
dass die Leute da keinen Bock mehr haben und sofort deabonnieren.
Und stelle fest, nein, ich habe wirklich dann mal diese Liste dann da irgendwie
tracken lassen und festgestellt, nee, die Accounts, die mich verlassen,
die gibt es halt alle mal nicht mehr. Das sind irgendwelche kinky Accounts von
irgendwelchen anderen Leuten.
Die sind halt immer gelöscht. Also da hin und wieder sagt meiner,
ich mag diese Folgenankündigung da nicht mehr sehen, das kann ich auch verstehen.
Das ist ja im Grunde auch nur Werbung für den Podcast. Aber die meisten,
die da wegfallen, sind einfach Accounts, ja, die es nicht mehr gibt,
gut, die machen dann einen neuen und dann abonnieren sie wieder,
also ist das wieder plus minus null so ein bisschen, aber trotzdem ist das,
was BDSM-er überhaupt überall rumlavieren müssen um, ja, IT oder um das Internet
nutzen zu können weil man braucht halt schon Dark Places wie Fatlife und Co
wo man halt was machen kann.
Marina
Ja, das mit den gelöschten Accounts auf Instagram kennen wir auch,
also viele, viele Creators und man bekommt das ja halt eben auch mit aber ich
hätte jetzt nicht gedacht, dass es eben so krass auswirkt wie eben sieben pro
Woche halt, die dann sich an Follower-Zahlen aussehen, das muss ich mir angucken, aber ja,
man kennt es halt von Befreundeten halt irgendwie vor allem,
ja, die verschwinden dann oder dann haben sie einen Backup-Account und so und
dann sind sie wieder da, aber dann wird der auch gesperrt und so und bis dann, ja, also.
Sebastian
Es ist natürlich so, wenn die natürlich immer ihre Nacktselfies posten,
die Menschen, was sie halt wirklich nicht sollen, dann kann ich das ja sogar
nachvollziehen, dass das nicht der Plattform entspricht, dass die auch sagen,
das nutzen auch Jugendliche, das geht so nicht.
Okay, aber ich habe halt wirklich, ich habe heute Morgen sehr gelacht,
da hieß dann, was weiß ich, User XY15 folgt dir jetzt.
Das war deshalb lustig, weil User XY14 hat mir letzte Woche gefolgt,
davor irgendwie 13, davor 12 und so weiter, also das ist jetzt einfach der 15,
das ist immer derselbe Nickname mit einer neuen Zahl dran, es ist jetzt Nummer 15.
Also die Plattformen sind so wichtig, dass man sich immer wieder anmeldet und
immer wieder frustriert ist, weil man immer wieder quasi Game Over ist und muss
von vorne anfangen. Und das macht auch keinen Spaß.
Marina
Ja, leider, ja. Aber man will ja Teil des Ganzen sein.
Und jetzt, weil wir es vorhin auch von der Community hatten,
die Community findet ja auch online statt auf Twitter und auf Instagram.
Ich meine, gut, Twitter ist da eh ein bisschen lockerer und so,
aber man will halt natürlich Teil da sein. Man möchte ja auch irgendwie auch
beitragen halt. Also ich kann es schon verstehen, dass man dann halt immer wieder kommt irgendwie.
Aber ich finde zum Beispiel das mit diesen Nacktselfies, also es ist ja bei
den meisten gar nicht der Fall.
Und wenn man sich halt eben anguckt, Instagram ist ja ab 13 Jahren,
glaube ich, ja genau, wenn man sich halt eben anguckt, was es sonst so für Accounts da gibt.
Weil wir wissen ja sowieso, weibliche Brustwarzen sind ja ganz böse auf Instagram
und so. Ja, die sind ja teilweise dann trotzdem nur von irgendwie so einem Strich bedeckt.
Sebastian
Ja, weißt du, was Kinder für Schäden kriegen, wenn die eine Brustwarze sehen? Um Gottes Willen, ja?
Entschuldigung, aber das ist eine Kultur, die ich vielleicht nicht nachvollziehen
kann, weil ich natürlich sehr offen erzogen wurde.
Marina
Natürlich, also das können die wenigsten nachvollziehen, aber ich verstehe halt
dann einfach trotzdem nicht, wenn es halt einfach da Accounts gibt,
wo halt irgendwie eben so eine Brustwarze nur von so einem kleinen Strich bedeckt ist, ja?
Oder halt irgendwie weiße Leggings und Camel Toe sich da durchdrückt halt und
das halt einfach so krass in die Kamera gehalten wird, dass man es,
wie man es eigentlich sonst noch von irgendwelchen expliziten Seiten kennt und
die Hashtags darunter alle irgendwas mit Porno sind oder sowas.
Aber dann werden irgendwie zum Beispiel so aufklärerische Accounts über Sex
oder von mir aus auch BDSM-Accounts, die halt irgendwie ästhetisch sind.
Ich weiß es nicht, gefesselte Menschen oder sonst irgendwas und so.
Aber die halt nicht sexuell sind. Aber das wird dann wegen sowas gelöscht.
Aber das andere wird erlaubt. Das verstehe ich halt irgendwie nicht.
Oder wir haben ja zum Beispiel auch so einen Filter halt. Da heißt es dann irgendwie.
Sebastian
Dieser Instagram-Filter, wo dann der eigene Kink so ein bisschen über im Kopf dargestellt wird.
Marina
Genau, wie spielst du am liebsten und dann kommt da so Dom und Zap und solche
Sachen und so, ja, wurde auch erstmal abgelehnt wegen Ding, dann habe ich halt
irgendwie das O durch Emojis ersetzt und so weiter, aber ich sieh's eben auch,
ja, weil Instagram ist ab 13 Jahren.
Sebastian
Ich hab's ja auch, YouTubes Transkripte, also YouTube macht ja immer ein Transkript
von jeder Folge, die ich hochlade, also die Sprache in Text,
das find ich auch super, dass die das kostenlos machen, weil ich weiß,
was das kostet, die Qualität ist okay,
aber das Wort BDSM kommt nie vor, weil es sind immer vier Sternchen drin.
Marina
Echt?
Sebastian
Das kann nicht wahr sein, auch Bondage wird man dann, also diese ganzen expliziten
Begriffe werden immer durch irgendwelche ähnlich klingenden Begriffe ersetzt
und wenn ich wirklich hingehe und sage B, D, S, M, dann habe ich da vier Sternchen. Und,
Also es ist schade, wie viel man sich damit beschäftigt.
Marina
Ja, voll, ja. Ja, bei den Post machen wir auch so, dass wir viel zensieren.
Aber was ich eigentlich sagen wollte mit diesem Filter,
also da wurde uns eben gesagt, weil es ab 13 Jahren ist halt und das wäre halt
nichts für eben so junge Leute, aber dann, wenn du halt mal irgendwie sowas
wie Sex oder Sexy halt in die Filtersuche eingibst, ja, dann kommen halt schon
so Sachen wie, wie sexy bin ich, ja.
Und dann kommt da so eine Prozentzahl, die über deinem Kopf läuft und sowas.
Also sowas dürfen 13-Jährige machen, ja, aber Wörter wie Dom oder so,
das ist dann halt wieder böse halt. Und diese Doppelmoral ist irgendwie… Ich glaube.
Sebastian
Das ist für uns nur Doppelmoral. Also sowas wie Body Shaming oder auch diese
Schönheitswettbewerbe sind ja jetzt in Deutschland, glaube ich,
gar nicht so hoch im Trend.
Also das Vergleichen, dass ich hingehe und Körper und Menschen vergleiche und
Ratings mache und wie sexy bin ich, das geht ja wieder in die Richtung rein.
Vielleicht ist das wirklich ein kulturelles Ding, dem wir uns aber hier unterwerfen müssen.
Marina
Ja, aber ich habe jetzt weniger an dieses Thema gesagt und ich habe an dieses
ganze Thema mit Frühsexualisierung, über das ja gerade auch eben viel gesprochen
wird, da habe ich eigentlich jetzt eher dran gedacht, weißt du so,
wenn ich nicht immer 13-Jährig ist, halt irgendwie dann so ein… Ja klar.
Sebastian
Wie sexy bin ich? Und dann steht da 20 Prozent.
Marina
Ja, oder auch 100 Prozent oder wie auch immer.
Sebastian
Egal was es ist, du hast an eine Jugend versaut.
Egal welche Zahl es ist, es ist entweder zu gut oder zu schlecht,
du kannst nichts ändern. Aber da haben wir doch jetzt mal ein Thema, Selbstzensur.
Also inwieweit sagst du, ich muss bei irgendwelchen Posts oder auch wenn du
so eine App gestaltest und auch Hilfetexte und auch auf der Webseite,
inwieweit gehst du hin und sagst, okay, ja das geht nicht.
Also was sind Dinge, die du nicht machst oder sagst, ich muss einen anderen
Weg finden, weil wir eben einer gewissen Zensur unterworfen sind?
Marina
Ja gut, das sind vor allen Dingen textliche Dinge. Also bei der App ist es sowieso
so, dass wir da sehr weit schon weg sind von dem, wie es ursprünglich mal aussehen sollte.
Teilweise aber auch von irgendwie Funktionen halt her, wo wir gesagt haben,
das trauen wir uns eher nicht, weil wir halt da glauben, da auch dann wieder
irgendwie gesperrt oder abgelehnt zu werden.
Sebastian
Aber ihr werdet nicht gesperrt, ihr glaubt, dass das passiert.
Also ihr macht das im Voraus eine Gehorsam.
Marina
Ja genau, mittlerweile schon ja. Wir hatten zum Beispiel so ein Feature,
das kam auch viel eher so ein Input aus der Community, dass man halt irgendwie
sowas wie seine gesuchte Beziehung und gesuchten Kings und sowas halt irgendwie
ins Profil mit reinschreiben kann.
Da haben wir so ein Frage-Antwort-Spiel draus gemacht, wollten wir dann eigentlich
auch als nächstes bringen und so haben wir jetzt gemerkt, ja lieber nicht.
Weil ja, da kommen dann eben auch böse Worte halt eben vor halt.
Also jugendschutzmäßig haben wir es schon abchecken lassen, da mussten wir nur
Cutting rausnehmen bei den Kings, aber die Store-Policies sind ja was anderes.
Sebastian
Moment, Kattingen, kannst du nicht drüber reden?
Marina
Da sagt der Deutsche Jugendschutz wohl, das ist gefährlich halt irgendwie.
Oder das sollte nicht auftauchen halt genau, ja.
Wobei wir ja sowieso ab 18 freigeben, aber das ist ein anderes Thema.
Nee, aber wo wir halt gemerkt haben, so für die Stores halt vielleicht,
wäre es halt auch nicht gut, wenn da halt Natur-Sack drinsteht oder sowas, ja.
Sebastian
Echt?
Marina
Ja, wissen wir ja nicht, aber man macht es dann schon vorher,
man zensiert sich vorher schon und sagt dann so, bringen wir vielleicht doch
nicht oder wir bringen es, sag ich mal, nicht, also wenn das mit der nativen
App noch was werden sollte, dann bringen wir es dort nicht, sondern nur in der Web-Version halt, ja.
Genau, das ist so ein Thema, ja, oder Instagram-Post natürlich auch,
ja klar, also da Du bist so brav.
Sebastian
Bei euch inzwischen.
Marina
Ich weiß, ja. Ich weiß.
Sebastian
Und dann die Texte schön als Bild drin, ne, gerade in den Storys,
klar, aber dass dann auch der Bot möglichst da nicht anschlägt und,
ganz schwierig, aber sag mal, die Webseite, die ist ja dann,
das ist ja redaktioneller Content, also das ist ja,
sagen wir mal so, ich würde es als Kolumne in der großen Tageszeitung,
hätte ich da kein Problem, Das ist recht gut durchrecherchiert und ausgewichtet,
wo ihr ja einfach einzelne Themen, Fetische einfach euch vornehmt.
Da steckt ja auch unfassbar Arbeit hinter. Das ist ja fürchterlich.
Gibt es da Dinge, die ihr nicht macht oder nicht formuliert?
Weil da gibt es ja keine Plattform.
Marina
Die stört. Nein, also grundsätzlich gibt es da keine Plattform,
wobei auch da der deutsche Jugendschutz natürlich immer kommen könnte.
Man hat zwar diesen Filter drin, aber das greift ja wieder nur bei Leuten,
die auch diese Software installiert haben.
Also da müssen wir grundsätzlich schon aufpassen, weil das halt eben frei zugänglich ist.
Genau, aber wir arbeiten ja nach diesem ABC-Prinzip und wir gehen da,
sage ich mal, vom Allgemeinen ins Spezielle. Und noch sind wir halt einfach, sage ich mal,
wir haben vielleicht angefangen bei Stufe 1, sehr allgemein.
Ja, jetzt sind wir, glaube ich, vielleicht auf Stufe 2.
Also wir sind noch nicht so speziell, dass wir auch sehr explizit gerade sind.
Das wird alles noch kommen, aber der Content baut halt eben so ein bisschen aufeinander auf.
Aber auch da wurde uns schon auch ein bisschen gesagt, genau,
worauf man so ein bisschen aufpassen muss.
Natursekt ist hier auch wieder ein gutes Beispiel. unser Artikel über Natursekt,
da wurde gesagt, naja, das Wort Pissen sollte da jetzt nicht so oft vorkommen halt eben.
Grundsätzlich ist aber okay, was wir machen, wenn es eben aufklärerisch oder,
einen Bildungsauftrag hat, sozusagen, wurde uns gesagt, von unserem Rechtsanwalt,
dann können wir schon über diese ganzen Sachen schreiben, aber wir müssen vielleicht
mit der Wortwahl halt zum Beispiel so ein bisschen aufpassen.
Sebastian
Also es einfach nicht zu explizit wird einfach.
Marina
Genau, ja, und wenn man dann halt vielleicht eben, wenn wir vielleicht daneben
mal Stufe, ich weiß es nicht, vier, fünf erreichen, vom Content her,
dann müssten wir halt natürlich schon gucken, dass wir da auf jeden Fall was
vormachen, was halt eben,
genau, wo man dann nur mit nur über 18 Verifizierung rein kann oder vielleicht
auch hinter einer Paywall oder ich, wir wissen es doch nicht, das ist noch so weit weg.
Sebastian
Du bist auch bei Google wieder raus, das ist ja dann doch ein bisschen Marketing.
Ja, ich habe das ja auch, also ich habe dir klar, alle Podcast-Folgen werden
explizit markiert, das heißt, ich kann mich halbwegs darauf verlassen,
dass iTunes, Spotify und Co.
Das ganz gut rausfiltern, da hier Kinder im Haus sind, weiß ich,
dass die das Ding nicht finden können und auch bei YouTube ist das ja genauso.
Also ich markiere es vorsorglich als expliziten Content. Jetzt bin ich immer der Meinung,
Wenn ich jetzt im Podcast hingehe und sage, okay, ich spreche mit Menschen,
das sind Interviews, die erzählen Dinge, die sie erlebt haben.
Die erzählen Geschichten aus ihrem Leben, also autobiografische Sachen.
Dann ist das ja faktenbasiertes Wissen, kann man so nicht sagen,
aber es sind halt Geschichten und jetzt ist für mich immer die Frage,
muss ich zensieren und wo? Und dann habe ich mich entschieden,
ich zensiere da gar nichts.
Man kann eigentlich alles sagen, weil wir sagen ja nicht, mach das oder so wird
es gemacht, sondern wirklich ein, ich habe das erlebt, so hat es sich angefühlt.
Und trotzdem habe ich immer wieder das Gefühl, über welche Grenze gehe ich da drüber.
Und so ein paar Grenzen habe ich inzwischen auch echt eingeführt,
weil ich da einfach nicht weiß, was daraus passiert und dann will man auch das
Projekt ja nicht gefährden.
Marina
Okay, magst du drüber reden, welche Grenzen das sind?
Sebastian
Oh ja, also es gibt zwei. Im Grunde, wenn man jetzt so erweiterte Sachen macht,
nehmen wir mal ein Beispiel, es gab eine Folge, da hat jemand erzählt, Waterboarding.
Und dann habe ich halt gesagt, okay, wir können drüber sprechen.
Was war so das Setting und wie hat sich das für dich angefühlt?
Wie war das für dein Gegenüber? Wie war das danach?
Also wirklich über das Erlebnis sprechen, wo ich ganz klar gesagt habe,
ich möchte keine Anleitung.
Wie geht das? Genauso wie ich über Spiele im Bereich Atemkontrolle.
Eine Anleitung mag ich im Podcast nicht drin haben, denn ich sag mal so,
wenn da irgendwas auch nur ein bisschen falsch ist oder das Risiko nicht genug
betont wird und, und, und, und dann passiert da jemandem was.
Ganz blöde Idee, dass es das gibt. Da kann ich immer sagen, das kann im Zweifel
jeder Jugendliche in einer Minute kann er das googeln und dann hat er da ganz
viele fürchterliche Informationen, sogar Anleitungen, wie man sich selber da
irgendwie zu Hause Und weiß der Kuckuck war so ganz schlimmes Zeug.
Also dieser Content ist zu finden. Und die Überlegung ist einfach zu sagen, okay, was ist passiert?
Erzähl drüber. Also ich versuche mich da so ein bisschen zurückzuziehen wie bei einer Zeitung.
Dieses, da ist ein Unfall passiert und da sind Menschen gestorben.
Das könnt ihr auch sagen.
Und das hat auch keine Alterseinstufung in dem Sinne. Also das ist halt passiert
und ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, weil ich auch keinen journalistischen
Verlag oder irgendwas im Hintergrund habe, dem man dann verklagen könnte,
sondern es geht gleich gegen mich, wenn ich da Mist baue und das ist ganz schwer, da was zu machen.
Marina
Ja, aber genau, das ist zum Beispiel eben das auch, was ich meinte.
Also wir erklären die Sachen nur, so grundsätzlich, was ist das,
aber eben auch nicht, wie geht das?
Ja, also das ist schon denkbar, dass wir es vielleicht eines Tages machen,
aber da müsste man eben dann halt erstmal gucken halt, wie sichert man sich
da ab und wie, also nicht nur wie sichert man sich da ab, sondern auch tatsächlich
so, wo holt man das ganze Wissen halt her,
ja, um das dann wirklich halt irgendwie auch sicher halt eben zu machen,
aber das wäre dann eben schon…,
Ja, Stufe drei, vier, fünf halt eben vom … Ja.
Sebastian
Und eigentlich, also dann auch zu sagen, wie macht ihr das denn sicher?
Gut, da gibt es natürlich tausend Workshops und so, da ist die Community ja toll.
Aber so öffentlich eine Anleitung, so funktioniert das und das.
Ganz ehrlich, das ist immer voll von tu's lieber nicht. Und was dann im Endeffekt
beschrieben wird, entspricht ja nicht dem, was die Leute im Schlafzimmer machen.
Ich habe ja auch das SM-Handbuch vom Grimme stehen, Grüße.
Marina
So habe ich auch, ja.
Sebastian
Das ist da schon ein bisschen auf Nummer sicher gegangen. Und wenn ich dann
mit Leuten privat spreche, was machen die wirklich zu Hause, das sagt dir keiner.
Also das ist dann wieder Fiktion, das sind dann Geschichten,
das gehört ins Manga rein.
Marina
Aber das stimmt schon. Aber das ist es ja, die Leute machen es ja sowieso.
Kann man halt so schauen, dass man sie halt irgendwie so ein bisschen an die
Hand nimmt oder anleitet oder so halt.
Sebastian
Ja, also wir können halt sagen, das machst du bitte nicht.
Was du genau machen kannst, das sagen wir dir nicht, aber das bitte auf gar
keinen Fall. Das ist schwer.
Marina
Ja, es ist schwer, ja. Ja gut, aber ich habe noch.
Sebastian
Ein zweites Ding, bei dem ich echt eine Grenze gezogen habe und sie tut mir
so leid, weil, also komischerweise ist das ein Thema, da kommt aus der Plattform
aus den USA, kommt da wenig Gegenwind, die stört das gar nicht so sehr, habe ich das Gefühl.
Das ist dieser ganze Bereich DDLG und Ageplay, also Daddy Dom Little Girl.
Und das ist so ein Ding, da kriege ich, da gibt es in der Community einige Menschen,
die da probiert haben und die da auch unfassbar viel Spaß haben.
Und da ist natürlich, da spüre ich auch so einen gewissen Druck dahinter.
Mensch Sebastian, bau das doch mal ein. Und da denke ich mir an sich,
ja kein Problem, dann baue ich das ein.
Und dann habe ich jetzt die letzten Wochen ganz viel Dachgibreise.
Mir angeschaut, wie haben das zum Beispiel öffentlich-rechtlicher Rundfunk,
wie haben die das aufbereitet? Also was haben die gemacht? Was haben die erzählt?
Und das ist halt so eine ganz schwierige Geschichte, weil du nochmal mit,
gerade beim Ageplay, im Zweifel auch damit hantierst, mit dem Rollenspiel, jemand ist jung.
Also ist er zwar nicht, aber ist halt jung. Und zwar jünger als das Gesetz erlaubt sozusagen.
Aber es ist halt ein Rollenspiel. Das ist an der Stelle eigentlich ja unproblematisch.
Und dann habe ich aber festgestellt, hier, öffentlicher Rundfunk,
wenn die da wirklich richtig tolle Reportagen machen.
Sie erzählen die Geschichte alle etwa ähnlich. Das ist ein Rollenspiel,
das kann man machen. Das ist schön, das ist toll.
Und da sind wunderschöne Aspekte drin. Und alle sind sich aber einig,
dass das alles nichts mit Sexualität zu tun haben kann.
Und das machen wir zwar, aber das Sexualität und Geschlechtsheit.
Das spielt ja immer alles nicht mit rein.
Jetzt der Haken, das ist bei vielen so. Und bei anderen stimmt das eben nicht.
Ich kann immer nur die halbe Geschichte erzählen, Weil an der Stelle muss ich
ganz knallhart zensieren, denn ich weiß nicht, ob irgend so ein YouTube,
Spotify, irgendwas reviewer oder irgendein Rundfunkrat, ich weiß nicht wer, dahin gesagt, Moment,
der verharmlost ja hier, ja, Jugendpornografischen Konten.
Genau, also das ist ja gar nicht, das ist überhaupt nicht das Ziel oder irgendwas
in der Richtung, im Gegenteil, davon will man sich super abgrenzen,
aber diese Abgrenzung ist dann zum Teufel, wenn jemand da mit einem halben Auge
drauf schaut und sagt, oh Moment, das ist ja ganz dunkler, schwarzer Content,
weg damit, Podcast bitte löschen.
Und da habe ich echt Schiss vor und deshalb musste ich an der Stelle sagen,
was mache ich und im Grunde kann ich nur mit Psychologen drüber reden,
aber von außen drauf gucken und nicht mit einem Menschen selbst,
weil der kann ja wieder nicht alles sagen und da kriege ich die Krise,
weil das will ich eigentlich nicht machen, ich will schon alles erzählen.
Marina
Okay, aber okay.
Sebastian
Wie willst du es denn machen?
Marina
Ich glaube, ich will es vielleicht eher so stückchenweise halt auch wieder angehen
und erstmal halt eben mir so jemanden holen, der auch sexuell Ageplay betreibt
halt und dann erstmal fragen,
also warum oder diese Person vielleicht erklären lassen, warum das eben nichts
mit Sexualisierung von Kindern zu tun hat vielleicht.
Also erstmal so auf so einer ganz sachlichen Ebene halt, so würde ich glaube
ich vielleicht irgendwie anfangen.
Also ich werde das nämlich auch oft gefragt, also von Leuten,
die jetzt damit nicht so viel, also generell mit BDSM nicht so viel am Hut haben,
weil die auch häufig irgendwie nach dem Thema halt fragen, ja so,
aber wie ist das denn halt dann, ja und ich handel das halt ganz kurz ab und
sag halt, dass es geht um kindliche,
Persönlichkeitsaspekte und
das andere sind Fürsorgeaspekte und es hat eben nichts mit diesem anderen,
bösen Bereich oder strafbaren Bereich zu tun oder diesem, wie sagt man dann, was dann unter,
sexuelle Körperpräferenz oder irgendwie so ähnlich halt irgendwie fällt halt.
Und dann sind die meisten so, aha, okay, ja, macht Sinn halt irgendwie.
Aber ich handel das auch nur ganz kurz ab, weil ich nämlich selber nicht so
viel darüber tatsächlich halt weiß. Aber jetzt mal vielleicht echt mal so jemanden fragen so.
Sebastian
Also ich habe ja immer so dieses, je tiefer ich reinsteige, was kann ich machen,
desto mehr lese ich, dass ich das nicht kann. Oder das ist gefährlich, da musst du aufpassen.
Ja, also klar, von einem Profi sich drauf zu gucken, aber das ist natürlich
jetzt in meinem Fall nicht das Format im Grunde.
Also ich mag ja immer mit Menschen, die etwas tun, darüber sprechen,
was ist ihre Motivation,
was bringt ihnen Spaß, weil so die Grundmessage soll sein, egal welche Idee
du hast, was du mit deinem Partner, Partnerin im Bett, außerhalb,
draußen, egal machen willst, du bist ja nicht alleine damit.
Viele Menschen haben ja das Gefühl, ich bin der Erste auf der Welt,
der irgendwie darauf steht, was weiß ich, mit einer Bratpfanne auf den Popockerhauen zu werden.
Und nein, ich weiß schon, ich kenne mindestens drei Menschen,
die das gerne mögen, aber es muss eine sein, wo nicht diese Mulde in der Mitte
ist, weil das Logo sonst sich abdrückt.
Aber auch das gibt es tatsächlich. Also, ich finde da eben momentan ganz spannende Sachen raus.
Ah, schwer.
Marina
Ja, ich verstehe schon. Das ist wieder dieses Thema Bilder im Kopf erzeugen.
Sebastian
Totschweigen werde ich es nicht. Aber dieses Fünkchen Detail geht halt einfach vermutlich nicht.
Das Problem ist, wenn es geht, dann geht es. Glück gehabt, wenn es nicht geht,
ist im Zweifel der Podcast nicht irgendwo mehr auffindbar, dann nützt er mir auch nichts mehr.
Ja, schwierig.
Marina
Aber wurde denn schon mal was von dir auch so komplett runtergenommen?
Sebastian
Oh, da muss ich überlegen. Also ich hatte Schwierigkeiten mit manchen Einreichungen
bei manchen Plattformen.
Das ließ sich dann aber über die Zeit lösen.
Ich habe auch das Logo neu gemacht, da ist ja jetzt keine gefesselte Frau mehr
drauf, so eine Frau, die unter Seilen begraben ist, nur noch ein Auge rausguckt,
ob man das jetzt als weniger explizit sieht oder nicht.
Marina
Das könnten auch Schlangen sein oder so, finde ich.
Sebastian
Genau. Aber es war teilweise schon ein bisschen schwieriger und mein Podcast
Hosting-Anbieter, also wo das Ganze technisch ist, der hat mich auch tatsächlich
bei Spotify reingekriegt, weil ich habe mich da glaube ich drei,
vier, fünfmal angemeldet und da kam nichts.
Aber irgendwie haben die so diese Geschichte, dass die das eher prüfen und dann
winken die das dann durch auf der Plattform und das kam dann dort rein.
Also wir haben das dann gemacht, dann war es nach einem Tag erledigt und das
ist ja auch die stärkste Plattform.
Aber offenbar, ich bin mir nicht sicher, aber erstmal ist das bei denen offenbar
durchs Raster gefallen, weil da ist nie irgendwas gekommen.
Sondern das Ding erschien einfach nicht. Es hat drei Monate gedauert.
Und weiß ich, ob es jetzt daran lag oder ob die einfach nur Chaos hatten, keine Ahnung.
Aber man hat dieses Gefühl, liegt es am Thema. Man will diese Keule gleichziehen.
Ah, das ist alles doof, weil BDSM.
Marina
Ja, man hat aber auch ständig das Gefühl.
Aber wie lange gibt es dich denn schon? Mittlerweile gibt es ja sehr,
sehr viele BDSM-Podcasts.
Ich könnte mir das vorstellen, weil vielleicht du einer der Ersten warst,
dass es da vielleicht noch Probleme gab.
Sebastian
November 18 war das und dann die erste Anreichung habe ich dann im Dezember da versucht.
Marina
Wie viele BDSM-Podcasts gab es da?
Sebastian
Kommt drauf an, es gab welche mit Geschichten, also wo einfach Menschen Geschichten
vorlesen, dann gab es auch so ein Diskussionspodcast, den gibt es auch heute
noch, aber wirklich viel gab es nicht.
Also jetzt hier die Kollegen von Not Vanilla, Grüße, die sind ja dann auch,
ich glaube zwei Monate später haben die gestartet und ja, das wird jetzt sehr
viel mehr und das finde ich auch toll und da muss ich auch mal wieder sagen, mehr davon.
Ihr habt ja jetzt auch einen, vielleicht, ich kann es ja noch mal erwähnen,
wir wollen ja gar keine Werbung machen, aber ich finde ihn trotzdem gut.
Es gibt den kurz und schmerzlos Podcast von Deviants.
Das sind immer so fünf bis zehn Minuten, glaube ich, wo Kat und der Schredder,
eure Artikel im Grunde vertonen.
Das heißt, du hast ein Thema, was weiß ich, Spanking.
Marina
Ja, also gerade sind wir auch noch ganz an der Oberfläche. Nur so wirklich,
sowas bedeutet Bondage und so. Aber Spanking steht auch auf der Liste.
Sebastian
Also auch so im Prinzip das ABC. Wir haben einen Begriff oder ein Thema.
Und dann wird das ich glaube, wirklich gut recherchiert, dann erklärt.
Marina
Ja, es ist ein Erklär-Podcast.
Sebastian
Genau, also ich habe es ja schon mal gesagt, das totale Gegenteil der Kunst
der Unvernunft, weil ich erkläre ja immer nicht, sondern ich setze immer voraus,
ihr müsst halt wissen, was Banking und Bondage ist.
Aber das ist so, dann kann man
immer zu dir rüber switchen und kann die Begriffe mal schnell nachhören.
Weil ich habe es ja gern ausufernd und lang. Längste Folge geht ja drei Stunden.
Mal sehen, ob wir das heute knacken.
Marina
Ja, genau. Genau, aber es ist halt für die Leute, die halt nicht so gerne lesen
halt eben, die Artikel bei uns sind ja auch nicht lang, da bin ich ja auch immer
bei den Mädels, bei meinen drei Autoren dann auch immer dahinter so immer kürzer, ja, noch kürzer.
Sebastian
Oh Gott, die Arme.
Marina
Ja, ich weiß, das tut mir auch manchmal auch wirklich so leid halt,
ja, aber ich hab gesagt, das muss noch ein bisschen knackiger und.
Sebastian
Ja, ich habe immer das Gefühl, ich habe ja noch Trailer gemacht vor ein paar
Monaten, ich mache sie nicht mehr so eine Folge in 60 Sekunden und egal wie
du es drehst, das ist immer reißerisch und eine Katastrophe,
weil diese 60 Sekunden da rauszuziehen, du kannst nur Sätze aneinander rein,
wie sie halt gerade passen.
Wie siehst du denn die Entwicklung in den letzten, wenn du seit drei Jahren
da jetzt dran bist, hat sich was getan?
Marina
Achso, so richtig dran bin ich ja seit eineinhalb Jahren, also dass ich mich
wirklich so ganz tief halt irgendwie mit dem Ganzen beschäftige.
Sebastian
Also ist es leichter oder merkst du schon, dass das einfach in der Bubble,
nein nicht in der BDSM-Bubble, sondern außenrum, werden die Leute entspannter?
Marina
Boah, das ist ganz schwierig zu sagen, weil man ist halt dann irgendwann so...
Tief eben in der Bubble und auch im Austausch mit der Bubble,
dass es einem so vorkommt, dass alles echt total entspannt ist.
Man bekommt irgendwann von außen gar nicht mehr so viel mit, habe ich das Gefühl.
Aber doch, grundsätzlich würde ich schon auch sagen, dass es da entspannter ist.
Also nee, ist es entspannter wirklich oder kommt es wirklich immer nur auf die
Menschen an? Schwierig, ich weiß es nicht.
Sebastian
Oder wissen die Leute schon eher, was BDSM ist? Also die Quote ist,
glaube ich, sehr hoch, ne? Diese vier Buchstaben, das kommt inzwischen ganz gut an.
Marina
Ja, und also nö, es wird halt immer so, also ja, entweder wird es halt einfach
nur so, also man kennt es ja so im Smalltalk, so und was machst du, ne?
Und dann erzähle ich halt irgendwie kurz halt und auch, aber das ist zum Beispiel
auch interessant, ich habe immer bei fremden Leuten immer noch so ein bisschen
so ein Kloß im Hals irgendwie, bevor ich das wirklich sage, ja.
Sebastian
Habe ich auch. Also meiner Friseurin habe ich noch nicht gesagt,
worum es in dem Podcast geht.
Irgendwie hat man da so ein, ne? Und auch als ich das Konto dafür angelegt habe,
da konnte ich zum Glück meiner Bank sagen, mach mal ein Konto.
Und dann fragte sie wofür und sage ich, geht um Podcast, Thema Sexualität, wollen Sie mehr wissen?
Da wollte sie im Prinzip, also die war echt cool, ich habe es ihr nicht gesagt,
aber sie wollte nur wissen, okay, verkaufen sie körpernahe Dienstleistungen? Sag ich nein.
Marina
Ja, das war auch ein Thema, ja.
Sebastian
Okay, dann ist es in Ordnung. Ich habe das ganz kurz erklärt,
aber das Thema habe ich nicht gesagt und dann war das durch und dann war das
okay. Aber man kannte sich halt auch schon.
Aber ich habe trotzdem im eigenen Umfeld, klar im Business-Umfeld eher,
aber im privaten Umfeld auch so ein bisschen Hemmungen zu sagen,
was mache ich da eigentlich?
Weil ich genau weiß, in dem und wo der Mensch das dann reinhört,
dann erfährt er ganz viel über mich und dann versuche ich die Menschen einzusortieren.
Das ist eigentlich total hirnrissig, aber trotzdem ist man nicht so super offen.
Marina
Ja, es sitzt tief, ja. Es sitzt tief, dass man darüber ja nicht so offen spricht
und überhaupt und so, ja.
Oder vielleicht auch so ein paar Erlebnisse, die man in der Vergangenheit hatte,
wo man vielleicht Ablehnung erfahren hat oder so, weil man halt was darüber gesagt hat.
Das sitzt halt tief, denke ich, ja. Nee, aber ich jetzt, also ja, so ein Smalltalk dann,
ich handele es halt manchmal so ab halt daneben, dass ich halt davon kurz sage,
ja, ich mache eine Kennenlern-App eben für, wie das dann, Fetisch-Anhängerinnen
und dann merke ich so an der Reaktion schon der Person halt irgendwie jetzt
schnell irgendwie weiterreden, irgendwas anderes oder so, ja, oder halt,
wenn halt mal zurückkommt, halt irgendwie eine interessierte Frage oder so, dann,
aber ich versuche es meistens irgendwie ein bisschen so kurz zu halten,
aber manchmal kommt es auch wirklich sehr interessiert zurück,
also ich hatte das letzte Woche erst oder so, weil ich bei einer Ärztin halt,
Ja, wir sind ja eben neu in Frankfurt, neue Ärzte und so weiter und dann fragen
die auch erstmal, was machen sie denn so und so weiter, warum sind sie umgezogen, ja.
Ich bin ja nicht wegen meinem Job umgezogen, aber ich kann ja von überall aus
arbeiten und dann sage ich halt immer, ich mache eine Dating-App und dann sagt
man, wie wollen sie sich denn da irgendwie hier mit Tinder und Bumble und so,
ist so, ja nee, es ist ein bisschen nischiger.
Sebastian
Okay, also meinem Zahnarzt, dem würde ich niemals verraten, was ich da mache.
Weil in dem Moment wurde er gesagt, aha, der kann mit Schmerzen ab oder so.
Um Gottes Willen, dem würde ich niemals auch nur ein Wörtchen in die Richtung
sagen, weil ich bin da der Schisser vorm Herrn.
Marina
Okay, meinem neuen Zahnarzt werde ich es auch nicht erzählen.
Sebastian
Sollte er es hören. Sie machen das ganz toll. Sie sind da echt super sanft zu mir. Das ist wunderbar.
Übermorgen muss ich auch wieder hin und das wird wieder doof.
Aber das macht er echt toll.
Und bitte, bitte, bitte, wenn dieser Rückschluss da ist, um Himmels Willen,
so weitermachen wie bisher. Ich bin echt ein Schisser.
Das ist wirklich ganz schlimm.
Marina
Daran habe ich noch nicht gedacht. Ja, mein Zahnarzt werde ich es auch nicht
erzählen. Nee, aber die waren dann auf jeden Fall total interessiert.
Und dann hat sie gemeint, ja, was denn? Und so haben wir gesagt, ja, so BDSM und Fetisch.
Aha, das ist ja toll, das macht ja Sinn und so.
Dann hat sie da irgendwie auch Rückfragen gestellt und dann habe ich halt erklärt,
dass es ein bisschen schwierig ist und so. Und dann hat sie gesagt, ja, aber wieso denn?
Ich habe da letztens auch was gesehen hier und LGBTQ und so.
Und ich habe gesagt, naja, gut, das ist immer noch schon was anderes und so,
weil das, was wir machen, wird halt immer noch so unter Gewalt und so gesehen halt und so.
Ja, stimmt, da habe ich mir noch gar nicht dran gedacht und so.
Also da hat man gemerkt, die hatte wieder ein ganz anderes Bild zum Beispiel davon wieder.
Also die fand das irgendwie auch total toll. Das kann mal so,
mal so sein halt irgendwie.
Sebastian
Du hast gerade was ganz Tolles gemacht. Guck mal, ich habe gerade vor einer
Minute diesen eingekreisten Begriff LGBTQ habe ich eingekreist,
Weil ich glaube, das ist nämlich unser aller Ausweg.
Also es ist ja so, zumindest hier in Hannover ist es so, auf dem CSD hat dann
unser lokaler BDSM-Verein, Grüße, hat da schon seit Jahren einen Stand.
Wirklich mittendrin bei den ganzen anderen Ständen ist der mit drin.
Also das heißt, zumindest in Hannover ist das so.
BDSM gehört zu LGBTQ und das finde ich total schön, wie freundlich man aufgenommen
wird quasi als Community, dass sie sagen, nee, ihr kriegt da einen Stand,
ihr dürft da auch einen Videobeitrag machen auf der Bühne und dies und das und
jenes, das dürft ihr alles machen.
Also wirklich ein, man fühlt sich inkludiert und angenommen aus einer Ecke,
wo ich es vor einigen Jahren ehrlich gesagt gar nicht erwartet habe.
Und auch im Podcast, wenn ich dann hier Menschen habe wie Dan,
also du merkst, ich werde heute einfach mal ein paar Menschen erwähnen,
die dann wirklich auch Bock haben zu sagen, ja, weißt du, ich bin schwul und
mache da eher in dem Bereich BDSM und so weiter,
aber bei dem Podcast kann man da was machen, das ist total cool und das sind
für alle cool irgendwie.
Das ist total schön, dass sich das so vermischt und das freut mich total, dass man so,
aufeinander zugehen kann und sagen kann, hey, läuft. Und nach außen hin habe
ich so ein bisschen die Hoffnung, wenn ich jetzt festgefestigt sagen kann,
BDSM ist LGBTQ und bitte, bitte, bitte, bitte verhaut mich nicht,
wenn das noch nicht so weit ist oder wenn es nie sein wird.
Aber ich habe so ein bisschen die Hoffnung, wenn das sich so ein bisschen vermischt,
dann kann man natürlich schon so ein bisschen die LGBTQ-Keule ziehen und sagen, das ist LGBTQ.
Das heißt, ich möchte nicht diskriminiert werden, ich möchte nicht angegangen
werden oder irgendwas und ich möchte inkludiert werden, weil ich habe ein Recht
darauf. Und wenn ich wegen meiner Neigung oder wegen meiner sexuellen Identität,
so empfinde ich BDSM, wenn ich deswegen Nachteile erfahre, dann ziehe ich diese Karte.
Das ist ziemlich arschig, aber vielleicht ist das der Ausweg.
Marina
Jein, also ja, also in München ist es zum Beispiel auch so, dass Junges München,
auch von mir so, liebe Grüße.
Sebastian
Erwähnen Sie alle Grüße, alle heute ist das gar kein Problem.
Marina
Die haben eben auch einen Stand auf dem CSD und machen da eben auch sehr viel
Arbeit und so, das ist auch cool.
Aber genau über dieses Thema hat jetzt Kat vor ein paar Tagen einen Artikel
geschrieben und wenn der Podcast erscheint, ist der Artikel auch schon online, genau.
Und der heißt gehört King of the Pride und hat da auch Stimmen aus der Community
reingeholt, hat da auch ein bisschen historisch geschaut, wie war das eigentlich
früher so und das ist eigentlich so ganz interessant,
weil es gibt nämlich auch genau Argumente dagegen, gegen das,
was du sagst, dass man eben diese als BDSM-er, diese Karte vielleicht nicht
ziehen sollte, weil es einfach nicht dieselbe Stufe ist, wie ich werde verfolgt
und vielleicht auch irgendwie verletzt oder umgebracht oder sonst irgendwas, ja,
aufgrund meiner sexuellen Neigung und Vorlieben oder sonst was halt, ja.
Sebastian
Da hast du vollkommen recht. Die Historie ist eine völlig andere.
Marina
Also das ist mit so ein Argument dagegen, ja, dann kommt halt auch wieder das
Thema Kinder- und Jugendschutz und so, wo manche halt dann sagen,
das gehört nicht dahin halt und so, ja, aber es gibt natürlich auch sehr viele
Pro-Argumente eben, weil halt einfach doch dieses, also wenn,
genau, weil es einfach doch irgendwo so ein bisschen zusammengehört halt,
ja, weil es sich ja doch irgendwie immer irgendwie auch um Sexualität oder Identität,
für die man irgendwie nichts kann halt irgendwie sich halt eben dreht halt eben, ja.
Und weil halt auch historisch gesehen wohl halt so die ganzen BDSM und Kingstar
da auch sehr viel unterstützend waren, also damals halt in den 70er Jahren halt eben,
als es so losging halt und deswegen gehört es wiederum schon zusammen,
also da gibt es halt solche und solche Argumente, froh ins Kontrast.
Sebastian
Man hat nicht so viel Schlechtes erfahren als BDSM-er und deshalb hat man so
dieses, deshalb will man diese Karte ja gar nicht ziehen, ne,
aber umso schöner ist es, wenn man dann quasi als Community aufgenommen wird.
Wenn dann, also wir haben hier den Andersraum in Hannover, das ist so ein Querzentrum
die sind super aktiv, die machen super viel Zeug, das ist echt der Wahnsinn
und da darf auch unser BDSM Stammtisch stattfinden,
das war am Anfang ein kleiner Kampf und da musste man erst
aufeinander zugehen aber das ist passiert und das ist total schön und dann war
es für mich auch als CIS-Mann hast du ja einfach dann auch wenig Berührungspunkte
also eine BDSM-Party wo schwule Jungs rumrennen oder so, die hast du ja kaum.
Das sind halt andere Partys, abgetrennte Szene so ein bisschen.
Marina
Aber das war vor zehn Jahren.
Sebastian
Das war vor zehn Jahren. Jetzt fängt das an, sich da zu öffnen und zu vermischen.
Und das ist total schön. Und mir persönlich ist es eh völlig egal,
auf was und wie die eigene Identität ist.
Hauptsache Mensch und Hauptsache, dass man irgendwie ein bisschen Spaß dran hat.
Dass man irgendwie Freude an sich und an dem Umgang mit dem Partner,
welcher Couleur auch immer hat. Das ist völlig egal.
Und das ist auch mein Freundeskreis hat sich da auch dadurch,
dass dann eben dieser Ort gesagt hat, wir nehmen euch da mit rein, ihr kriegt einen Platz.
Dadurch habe ich Kontakte gefunden und mein Freundeskreis ist seitdem wunderbar bunt gemischt.
Und das erst dieser Zugang, dieses Hallo, ihr seid hier willkommen,
ihr seid hier richtig, führt dazu, dass ich wiederum ein riesiges Spektrum an
Menschen kennengelernt habe, wo ich jetzt sagen muss, mein Gott, sind die cool drauf.
Marina
Ja, nee, da muss ich dir auch zustimmen. Also mir geht's da schon auch so,
dass ich da vor allen Dingen halt online halt eben nochmal ganz andere Menschen kennengelernt habe,
weil man hat ja dann irgendwie, man ist ja sonst schon ein bisschen so eben
auch in seiner Bubble halt, offline wie online halt. So alle sind sich so ein
bisschen ähnlich und so.
Und durch diese ganze, ja, meine Arbeit halt eben mit BDSM hat sich das einfach
nochmal so erweitert und nochmal so voll irgendwie durchgemischt und das ist
wahnsinnig interessant.
Und sie sind auch alle wahnsinnig nett, da hast du auch recht, ja.
Sebastian
Also von daher, ich sage mal, ich gebe jetzt mal den Ruf raus an all die ganzen
Menschen, die sagen hier BDSM mache ich zwar nicht selbst, aber die sind mir lieb und teuer.
Ihr seid toll. Schön, dass diese Toleranz und diesen Respekt einfach,
dass man den bekommt. Nicht überall, nicht immer, nicht von jedem.
Aber es wird mehr und das fühlt sich einfach total schön, man ist frei.
Marina
Ja, wir hatten ja eine Praktikantin, eine Entwicklerin, der ging es nämlich zum Beispiel so nicht.
Also BDSM ist nicht ihr Ding, aber sie hatte wohl eine Tante,
glaube ich auch in der LGBTQ-Szene, sehr aktiv war halt und deswegen hat sie
auch gesagt, sie möchte da jetzt auch eben bei uns da auch mitmachen und halt
da auch mitwirken und so.
Das war ihre Motivation wirklich dahinter und genau, das fand ich auch total
toll. Also normalerweise sind wir schon so, dass wir sagen, wenn jemand mit
uns arbeiten möchte, dann sollten wir schon irgendwie ein bisschen Bezug dazu haben halt.
Aber bei ihr war es wirklich so, nee, da hat man gemerkt, die brennt da auch
so für halt und hat euch auch wirklich total reingehängt.
Obwohl sie selber eigentlich nicht das davon kam, aber was sie gesagt hat,
das darf einfach nicht sein, dass da halt irgendwie Menschen halt immer noch
irgendwie, ich weiß nicht, eben diskriminiert oder verurteilt werden oder halt
eben von der Gesellschaft schief angeschaut werden halt, sagen wir es mal so.
Sebastian
Ja, das ist ja auch, wir haben die 80er, 90er, die üblichen Fernsehspots,
die haben ein Bild geprägt. Du könntest mal nicht ändern, das ist halt da.
Gut, aber das ist ja auch wieder dieser Schutz. Ich hole mir nur Leute in die
Firma, die damit auch irgendwas anfangen können.
Ist ja nachvollziehbar irgendwo. Auf der anderen Seite ist das aber auch wieder
dieses, man schottet sich ab oder man macht sich selber klein und da müssen
wir ja aktiv drüber nachdenken.
Natürlich fühle ich mich wohler, wenn ich mit einem BDSM-er irgendwie quatsche
und weiß, wir teilen da schon mal was, als wenn ich weiß, da ist jemand,
der lehnt das möglicherweise komplett ab.
Also man fängt dann an Vorurteile gegenüber dieser Vanilla-Szene zu haben.
Marina
Nee, nee, das ist es gar nicht. Es geht weniger darum, dass ich da jetzt irgendwie
denke, okay, wir können ja nicht so frei reden oder so, sondern ich einfach
merke, wenn Leute selber damit halt was anfangen können,
bringen sie einen anderen Input selber mit und denken halt auch nochmal irgendwie
zwei Ecken weiter halt irgendwie, als man das selber immer nur tun kann halt.
Also da ist ein anderer Zugang da. Aber die, ja, also sei das jetzt,
wenn es um, weiß nicht, Instagram-Post geht oder halt irgendwie auch beim Entwickeln
oder so, weil man halt einfach die Leute halt kennt, weil man halt weiß,
wie BDSM-er ticken halt.
Also darum geht es mir tatsächlich eher, dass die User und Userinnen verstanden
werden halt. Und das ist mir wichtig.
Sebastian
Ja, wir haben ja beide das Problem, wir machen etwas für BDSMer,
also nicht für Menschen, die damit gar nichts anfangen können,
die wir jetzt aufklären wollen darüber, was BDSM ist und wir wollen ja innerhalb
der Community, damit beschneiden wir ja auch unsere Zielgruppe ohne Ende,
dass wir da sagen wollen, wir wollen was für euch machen.
Wir wollen nicht zum hundertsten Mal erzählen, ja, es gibt übrigens noch BDSM
und wenn ihr euch das interessant findet, dann geht bitte woanders hin.
Wir sind die, wo man hingehen soll.
Ich wundere mich zwar, dass nicht sämtliche Beiträge, die irgendwo sind,
diese zweieinhalb Minuten Radiobeiträge, da wünsche ich mir natürlich,
dass die sagen, es gibt ganz tolle BDSM-Podcasts und Apps und keine Ahnung was, geht da hin.
Das sagen die alle immer nicht. Die hören immer da auf, wo es spannend wird.
Und das war ja die Idee, das nicht zu machen.
Marina
Ja, oder es wird sehr reißerisch dann halt, ne? Also...
Das gibt es ja auch oft. Ich weiß nicht, so die zehn verrücktesten Sex-Vorlieben.
Sebastian
Und dann werden da irgendwelche… Fuchsfetisch und Blasen, ganz verrückt.
Marina
Nee, das sind dann meistens irgendwie so, ich weiß es nicht,
so Fetische wie, ach keine Ahnung, Ballonfetisch, was halt für die meisten Leute
schon irgendwie abgefahren ist oder sowas.
Also solche Sachen werden dann meistens irgendwie aufgezählt.
Oder Fetisch für Dreck oder sowas halt.
Also das sind immer so ganz reißerische Artikel, wenn du halt irgendwie danach
guckst. halt irgendwie. Und die sind dann meist also...
Sebastian
Ja, das geht ja wie mir. Sobald du dir einen Fetisch mal genauer anguckst,
mal mit Menschen sprichst, die es machen.
Auch bei dem Ballonfetisch, da hab ich, glaube Weihnachten rum,
hab ich da mit jemandem gesprochen, mit einem Luna.
Und der hat mir wirklich erklärt, was da so für ihn dieser Nervenkitzel ist
und dass er ja Platzangst hat.
Und zwar nicht die verengen Räumen, sondern davor, dass halt etwas platzt und
dass das für ihn echt so ein Kick ist und dass das Lust erzeugt,
so ein bisschen wie Angst.
Und das hat er mir ganz toll erklärt und ich dachte immer, okay,
das Material hat irgendwie, das fühlt sich komisch an und naja, gut, kann man machen.
Nee, aber ich konnte wirklich nachvollziehen, wo kommt diese Spannung im Kopf
her und warum funktioniert das?
Und das ist bei jedem Fetisch so, egal was.
Aber die Leute, du kannst sachlich gar nicht sagen, ja, das ist der Fetisch,
das finden die Menschen gut. Ja, ist ja schön. Und warum?
Also, was ist die Geschichte? Das ist doch so schön, das immer zu finden.
Marina
Ja, das ist ja auch das Wichtige eben, ja. Deswegen meine ich ja diese ganzen
Artikel, das ist ja immer nur so, das wird dann so hingestellt und hingeworfen
und die Person, die das liest und damit nichts anfangen kann,
Und die denkt sich nur so, was ist denn das für ein abgefahrener Scheiß?
Und dann verfestigen sich halt so gewisse Bilder. Das ist nicht gut.
Aber genau so könntest du doch auch an die DDLG-Sache wieder rangehen.
Wie du es gerade erklärt hast mit dem Luna.
Sebastian
Ich komme aus der Argumentation nach draußen. Ich werde Folgendes tun.
Ich werde mir jetzt erstmal einen Profi suchen. Also ich habe schon mit welchen
gesprochen. Und die haben dann alle gesagt, ja, ich kann mit dir darüber reden,
aber ich mache das nicht vor dem Mikrofon.
Die haben da, da ist so eine Grenze. Also liebe psychologischen Fachkräfte mit
Hintergrund und Professur am besten, also wirklich Menschen,
wo ich sagen kann, ich bin rechtlich super abgesichert,
wenn ihr bereit seid, da was zu erklären oder dazu was zu sagen und damit das
Thema quasi einmal ordentlich einzuleiten und auch wirklich klarzustellen,
warum ist das unproblematisch oder was ist vielleicht problematisch,
man muss ja beides zeigen,
dann meldet euch, dann mache ich eine Folge mit euch.
Und weil du eben noch gesprochen hast, auch mit Menschen, die eben nicht so
BDSM-affin sind, ich möchte bis heute und ich wiederhole diesen Aufruf jetzt
zum ich weiß nicht hundertsten Mal,
ich möchte hier wirklich mal zwei lange Gespräche führen, einmal mit einem Menschen,
der einen Partner hat, der BDSM machen möchte, aber man selber eben,
also ich möchte mit einem Menschen sprechen, der selber damit nichts,
der das halt nicht erotisch findet oder da keine Freude dran hat.
Ich möchte gern mal mit jemandem sprechen, der eben mal zu Hause hat,
der sagt, mach mit mir, aber man kann halt nicht.
Weil das ist eine ganz, ganz wichtige Perspektive.
Und ja, es ist natürlich schwierig, dann im BDSM-Podcast dann irgendwie den
Leuten zum Fraß vorgeworfen zu werden.
Ich verspreche, dass ich diese Perspektive unfassbar ernst nehme,
weil die ist genau dieselbe Perspektive, warum ich jetzt mit Jungs erst mal nicht ins Bett steige.
Es liegt mir halt einfach nicht. Es ist halt nicht in mir drin,
das für mich persönlich selbst erotisch zu finden, so jetzt habe ich da auch noch was geoutet.
Aber das nehme ich ja ernst und das würde ich wirklich gerne mal haben,
so ein Gespräch um einfach dann auch,
vielleicht auch mit BDSMern zu helfen, die halt genau dieses Problem haben dass
sie sagen, zu Hause kann ich nicht, deshalb mache ich es nicht um einfach mal
zu erklären, wie geht es dem Partner überhaupt, weil das ist ja auch eine krasse Sache.
Marina
Ich denke aber, dass diese Perspektive auch so wichtig ist, eben auch für uns, um uns nochmal,
Du hattest gerade gesagt nicht, dass dieser Mensch zerrissen wird,
aber es ist doch eigentlich wichtig, diese Perspektive eben auch nochmal zu
hören oder vielleicht auch mal wiederzuhören oder so,
um vielleicht doch besser auf diese Menschen in Zukunft wieder zuzugehen zu
können, weil man sie auch wieder versteht und nicht irgendwie voraussetzt,
naja, du musst aber auch so tolerant sein.
Sebastian
Ja, da ist es auch ganz schwer. Stell dir mal vor, du hast einen Partner und
du hast jetzt jahrelang darüber nachgedacht.
Du hast Geschichten gelesen, du hast die Kunst der Unvernunft gehört,
du hast in der App schon mal ein bisschen rumgedatet, ein bisschen probiert
und jetzt gehst du zu deinem Partner und sagst so, pass mal auf Partner,
mach das, das, das, das, das mit mir.
Schlag mich, verhau mich oder keine Ahnung was oder andersrum. Ganz ehrlich,
Das ist ja erstmal ein Schock, weil der andere hat ja überhaupt diesen ganzen
Gedankenprozess über Jahre, um das auch zu erotisieren, um vielleicht rauszufinden,
was könnte interessant sein im Kopf, das hat der andere ja gar nicht.
Er ist vielleicht total eingespannt, Kinder, Job, keine Ahnung was,
Sport und noch irgendwie tausend Hobbys und vielleicht hat er noch gar nicht
sich Gedanken darüber gemacht, ob das was für ihn sein kann und dann wird der
quasi mit einem Riesenpaket erschlagen und mit der Aufforderung, mach das jetzt mit mir.
Marina
Ja, grundsätzlich sollte man ja auch sowieso an das Thema ja gar nicht rangehen,
weil Konsent und so weiter, gleich mit den ganzen Kings erschlagen und sowas und so.
Aber das erreicht uns auch mal immer wieder so von Leuten, denen es so geht
halt, wo sie auch gesagt haben, ich bin da auch wirklich irgendwie,
ich hab da gesagt, was hältst du denn so grundsätzlich davon oder so.
Und wo dann der Partner halt dann echt sehr, sehr ablehnend reagiert hat oder
die Partnerin und gesagt hat, nee, das ist absolut krank und weiß ich nicht
und so und ja, schwierig.
Aber ja, es wäre mal echt interessant, von so jemandem die Perspektive zu hören
und nicht nur von der Person, die abgelehnt wird, sondern von der Person,
die ablehnt und gerade wenn sie auch so hart ablehnt, sage ich mal.
Sebastian
Es muss ja gar nicht hart ablehnen sein, sondern es hat wirklich auch diese
Geschwindigkeit und auch einfach dieses, was willst du denn da machen?
Also keine Ahnung, wenn das Podcast-Truppe jetzt zu mir kommt und sagt,
du, pass auf, ich möchte mit dir jetzt einen Tanzkurs besuchen.
Und dann erzählt sie mir, wie sie die letzten Jahre bereits alles darüber ergoogelt
hat und sämtliche Schritte von allem und überhaupt und ich stehe da und denke mir so,
okay also grundsätzlich kann ich mir das vorstellen aber kann man da nicht erstmal
was machen, wo man vielleicht einen Schritt nach vorne geht,
nein wir müssen Tango und wir müssen das vor Publikum und und und also so stelle ich mir das vor,
wo da eine riesen Barriere aufgebaut wird und manchmal ist es ja auch so, das ist ja nicht geplant,
nächste Woche, ich mache jetzt einen Plan und nächste Woche beichte ich meinem
Partner dass das und das in meinem Kopf vor sich geht.
Sondern das ist ja eher so, es kommt irgendeine blöde Situation,
man guckt einen Film, man hat irgendwas, einen Zeitungsartikel,
keine Ahnung was, und dann platzt das aus einem raus.
Und dann ist dieses Gespräch ungeplant und ungefiltert da.
Und eigentlich will man ja nur sagen, toll, dass wir endlich auf das Thema kommen.
Ich erzähle dir jetzt alles, ich offenbare dir jetzt endlich alle meine intimsten
Gedanken und Geheimnisse.
Und man will ja gar nicht sagen, mach das alles mit mir.
Aber es hört sich so an.
Marina
Ja, wahrscheinlich hört sich dann eben für die andere Person dann eben so,
also wahrscheinlich fühlt die sich dann gleich unter Druck gesetzt vielleicht
auch, weißt du, kann ich mir so vorstellen.
Sebastian
Ja, das impliziert ja auch, unser Sexleben war die letzten Jahre nicht ausfüllend,
ich stelle mir was ganz anderes vor, ich will doch überhaupt,
das macht, boah, so viel theoretisch in dem Moment in den Menschen kaputt und.
Marina
Ja, lad mal jemand ein.
Oder mehrere. Ich lade ein, aber schauen wir uns auch nochmal um,
ob wir da auch mal was finden.
Sebastian
Es ist schwierig und ich kann das auch wirklich verstehen und ich würde den
Menschen auch sofort sagen, pass auf, wir machen das, ich schneide es vorne
und hinten und dann hörst du es dir selber an und wenn du sagst,
ist nicht, dann ist das in Ordnung.
Aber ich finde es zu wichtig und auch, dass man aus dieser Bubble mal rauskommt.
Marina
Ja und ich glaube, es geht aber tatsächlich sehr, sehr viel wie SM-Larinnen
so, dass sie halt in dieser Situation tatsächlich auch sind eben.
Sebastian
Definitiv. und ich weiß gar nicht, was ich sagen soll dann.
Marina
Ja eben, was redet man denn da?
Sebastian
Also trenn dich ist keine Option, man liebt den Menschen ja und geht nicht und
du gehst ja auch da den Ansatz mit der App zu sagen, okay, dann vermeiden wir
das in dem, wenn du schon neu startest,
dann können wir vielleicht das Problem der Beichte umgehen, weil man ist auf einer Plattform.
Marina
Das hast du ja gedacht, ja. Das ist ja auch beim Kennenlernen so,
also vielleicht lernt man jemanden kennen halt und ich weiß nicht,
über andere Plattformen oder halt offline oder sonst irgendwas und so,
ja, und dann hat man vielleicht ein, zwei Dates und dann denkt man sich auch,
ja, und wie spreche ich das Thema jetzt an, ja, weil vielleicht,
also, macht es auch für die Person nämlich sonst keinen Sinn überhaupt,
diese Treffen noch weiterzuführen, ja,
so, aber wie sprichst du es halt an, ja, das ist schon eine große Hürde immer
noch, ja, aber das soll ergeben, deswegen ist es ja so gedacht,
von vornherein halt zu wissen, ja, hier finde ich gleich gesinnter.
Sebastian
Es ist lange her so, so Pubertät bei mir und dann ist auch so,
da war mir schon klar kinky und das mag ich und das ist toll und wenn man dann
mal jemanden getroffen hat, mit dem man ein bisschen was machen mag,
dann ist so die Frage, wann ist denn jetzt der Moment, wo man sagt,
da könnten auch andere Sachen interessant sein.
Ja, wann ist er? Wenn man sich kennenlernt beim ersten Treffen, vielleicht noch nicht.
Beim zweiten vielleicht, vielleicht noch nicht. Wenn man zusammen in die Kiste
steigt, vielleicht kurz vorher, auch nicht so gut. Hinterher.
Es gibt diesen richtigen Moment offenbar nicht.
Das führt aber dazu, dass wir in der ganzen Community dann auch so in unsere
eigene Bubble reinrennen.
Marina
Mhm.
Sebastian
Schwierig, aber lösbar. Das müssen einfach alle BDSM machen.
Nein, das wollen wir ja nicht.
Marina
Ja, nee, aber gut, aber ich finde, das ist ja auch irgendwie sowas,
weil das werde ich dann auch oft gefragt.
Ja, was ist denn jetzt irgendwie BDSM oder wo fängt es denn an?
Die meisten Leute tun doch Sachen, die eigentlich schon irgendwie kinky sind
oder die halt irgendwie unter BDSM irgendwie auch schon fallen,
so ansatzweise oder so, ohne es eigentlich zu wissen.
Also ich finde so gerade so dieses Thema mit Rollenspielen zum Beispiel,
das wird ja jedem geraten, wenn es heißt, oh, ihr habt Langeweile im Bett,
weil ihr seid seit 20 Jahren verheiratet oder sowas, probiert doch mal Rollenspiele oder sowas.
Und ich finde, das ist ja schon sowas, weil diese Rollenspiele haben alle ein Machtgefälle.
Das ist immer irgendwie sowas, weiß ich nicht, Schüler und Lehrerin,
Boss und Sekretärin oder weiß ich nicht, Arzt und Patient und keine Ahnung.
Also es geht ja immer so. Und da ist immer irgendwie sowas drin eigentlich.
Und das ist ja auch das, was wahrscheinlich die Leute, also klar,
dieses Schlüpfen in eine andere Rolle ist das eine, aber ich glaube schon auch,
dass dieses Machtgefälle da so ein Thema ist.
Dass sich die Leute mal irgendwie auf den Hintern hauen oder so,
ja, also gerade die Jüngeren, sage ich jetzt auch mal, weil wir auch nicht mehr die Jüngsten sind.
Das passiert ja mittlerweile auch, also das macht man halt, ja,
viele denken, das gehört dazu auch irgendwie, ja,
also das ist mittlerweile halt eben, also da sind die Grenzen so schwammig halt
und die verschwimmen auch immer mehr, was einerseits schön ist,
ja, auf der anderen Seite, wenn halt irgendwie viele denken,
das gehört alles dazu, dann gehen halt natürlich so Sachen wie halt Gespräche
und Konsens und so häufig verloren halt, ja,
oder man macht halt Dinge, die man eigentlich vielleicht nicht so toll findet,
weil man halt eben denkt, das gehört dazu, aber meiner Meinung nach sind die
meisten, also nicht nur meiner Meinung nach, es gibt ja auch so andere irgendwie
Theorien und so, die halt eben sagen, dass jeder sowas in sich hat.
Aber es halt entweder nicht auslebt oder nicht getriggert ist oder es halt gar nicht weiß.
Sebastian
Ja gut, aber da haben wir ja so ein Wahrnehmungssing. Also wir sagen,
wir definieren BDSM so weit, dass alles, was abseits von einvernehmlichen Kuschelsex,
das ist dann schon in irgendeiner Art und Weise Kinky und BDSM, die Menschen aus der,
nein, ich will den Begriff Vanillassene nicht mehr benutzen,
obwohl der einfach so cool ist,
aber Menschen, die einfach nicht BDSM-affin sind, für die ist alles kein BDSM,
außer Hauen, Schlagen, Wehtun und Sklavin und also wir haben da so ein Definitionsdefizit.
Also auf der einen Seite kann ich sagen, Rollenspiel ist ja kein SM oder ich
sage eben als SMer, sage ich, Rollenspiel ist SM.
Das heißt, wir haben eine unglaubliche Schnittmenge, so eine graue Schnittmenge,
von der einfach keiner weiß.
Marina
Ja, ja genau. Ja genau. Und ich glaube schon, dass da irgendwie,
also, ja, und dass da vielleicht auch manche Leute dann irgendwie doch auch
ein bisschen weiter halt irgendwie gehen, unbewusst, also bewusst oder unbewusst
halt, ja, oder gehen wollen, aber doch nicht und so.
Und ich glaube, da passiert eigentlich sehr, sehr viel.
Sebastian
Ich finde es gerade total schön, dass wir hier in diesen Metakontext gerade
reingeraten sind. Ich finde das total gut. Aber wir machen jetzt eine kleine Pause.
Marina
Okay, ja.
Sebastian
Und dann sind wir gleich wieder da. Aaaaaah.
So, liebes Publikum, wir sind wieder da. Inzwischen haben wir uns auch tolle
Getränke geholt. Nicht, was ihr denkt. Wir haben Cola.
Wir haben jetzt draußen gesessen und haben nochmal ein paar Notizen gemacht.
Mein Gott, also wir könnten die ganze Nacht weiter quatschen.
Und ich darf ich mir jetzt sagen, pass auf, such du dir doch mal eins aus.
Wobei, ja, such dir mal eins aus.
Marina
Was haben wir denn da? Elite, Gender, Lestern, Innerhalb und Domse.
Sebastian
Hast du es gesagt, ja.
Marina
Okay, dann sollen wir da gleich einsteigen.
Sebastian
Ja, fangen wir mit der Domse an. Okay, ich habe dieses Wort lange nicht gesagt.
Also Metathema ist natürlich Bezeichnung und ich habe hier, wie es in meinem
lokalen Slang ist, ja, weiblich dominante Person, Domse, weil das war hier so
geläufig, ich habe ja gerade von Kat Kristall Grüße.
Uiuiuiui, also die war da gar nicht glücklich und dann musste ich auch erstmal
ein bisschen gucken, was sagst du denn, was sagst du da eigentlich und überhaupt
generell Begrifflichkeiten, wie nenne ich Menschen,
damit musste ich mich auseinandersetzen die letzten Jahre und ja,
wo ist denn jetzt der aktuelle Sachstand, wie nennt man denn jetzt die Menschen,
die oben und die unten spielen, du bist die Expertin?
Marina
Oh Gott, nein. Also ich kann jetzt auch nicht sagen, wie es allgemeingültig
ist, aber wir hatten ja die Diskussion bei uns,
ja oder Diskussion, aber wir hatten das Thema mal auch mal wieder,
immer mal wieder bei uns und weil, genau, es gibt irgendwie Domse,
was ja meistens irgendwie so ein bisschen so selbstironisch,
glaube ich, gebraucht wird, würde ich jetzt mal sagen.
Dann gibt es halt Dom oder Femdom, aber da gibt es ja Stimmen,
die sagen, naja, das klingt halt so wie wenn Dom, also der männliche Dom ist
das normale und Femdom ist nur eine Variante.
Warum sind denn nicht beide Dom, der oder die Dom?
Dann gibt es ja noch Domme mit zwei M und E nochmal hintendran.
Für die weibliche Form war auch, da hat eben die Lynn, liebe Grüße an der Stelle von mir mal,
gesagt, das findet sie ganz, ganz blöd und also wie man das sagt,
also das, glaube ich, bleibt jedem selbst überlassen, wir haben uns halt dann
aber bei uns halt dann jetzt, glaube ich, geeinigt, dass wir halt eben nur DOM
als neutrale Form halt eben benutzen, weil das mit allem funktioniert und.
Sebastian
Ja, und das ist so unfassbar einfach. Die Dom, der Dom, es funktioniert.
Ich bin auch so ein bisschen eine dominante Person oder Femdom eben,
wobei Femdom, das hatte ich auch schon mal gesagt, das hat so dieses,
gerade Podcast, schlechte Audioqualität, dann bist du ganz schnell bei Femdom
und das ist ja was anderes.
Und also das hat mich tatsächlich beschäftigt. Weißt du, man hängt da,
man redet über BDSM oder in deinem Fall, man schreibt über BDSM und dann bleibt
man an so diesen Basisbegrifflichkeiten schon kleben und droht zu scheitern. Ach, boah.
Marina
Ja, finde ich gar nicht, aber ich meine, Sprache ist ja eine Entwicklung,
immer und natürlich auch im BDSM-Bereich und also ja, früher gab es wahrscheinlich
auch nochmal andere Begrifflichkeiten, es kommen ja auch ständig neue hinzu
und also ich finde das eigentlich ganz spannend. Was heißt, man hat da hängen.
Sebastian
Also Ja, man sieht schön bei mir, dass irgendwie Sprache lebt,
wie sie sich entwickelt und ich finde Dom einfach als stehenden Begriff und
dann der, die, das da vorzusetzen, das ist tatsächlich für mich auch am sympathischsten.
Ich mache es nur noch nicht immer.
Marina
Ja, wir machen es halt ab jetzt, weil es vorher nicht so richtig einheitlich halt eben war.
Und ja, es kam jetzt auch aus der Überlegung heraus, es ist ja nur kurz für
dominant, weil eigentlich wird es ja der Dominante, die Dominante, das Dominante.
Und das ist ja eigentlich immer, die Abkürzung ist halt DOM und die sollte halt
eigentlich eben auch geschlechtsneutral sein.
Weil wie gesagt, Femdom klingt dann so, als wäre das eine Variante von der Norm,
von der männlichen Norm.
Und das ist halt irgendwie auch nicht so gut halt irgendwie.
Sebastian
Ja, das ist die Geschichte. Es ist nicht natürlich, du musst nur mal einen innen
hinten dranhängen, damit das irgendwie passt.
Und allein sich mit Sprache zu beschäftigen, mein Gott, ein Podcast ist dafür super.
Du musst es auch noch verschriftlichen, da kommen wir gleich auch noch ins Gendern irgendwie rein.
Ganz ehrlich, ich habe es mir irgendwann wirklich abgewöhnt,
weil mir das wichtig war, weil ich mag ja alle Menschen so ansprechen,
dass sie sich damit wohlfühlen.
Und dann sitzt mir in einem Gespräch jemand gegenüber und sagt,
ja, ich bin sowieso, ich bin Domse.
Dann sitzt du da, was machst du denn jetzt schon wieder? Weil das einfach okay
ist für manche Menschen.
Für die ist das einfach so und dann ist das in Ordnung.
Und es ist so krass unterschiedlich.
Marina
Ja, im Grunde kann sich das ja jeder für sich selber aussuchen.
Ob das jetzt, mit dem Beispiel DOM halt, gibt es ja vielleicht noch ein paar andere.
Sebastian
Ja, bei SAP geht es ja auch.
Marina
Ja, genau.
Sebastian
Da funktioniert es. Warum machen wir das bei DOM nicht? Oder TOP ist ja auch,
es kommt wieder irgendwie.
Marina
Genau, aber wir sind ja da eigentlich drauf gekommen, weil wir es ja hatten
von so geschlechterspezifischen Sachen halt eben auch, wie halt eben die DLG,
was wir vorhin schon hatten,
was ja eigentlich, wo eine Spezifizierung drin steckt, weil das ja eben Daddy,
Dom und Little Girl, also wieder so ein heteronormatives Verhältnis bezeichnet,
wo halt eben die Frau unterwürfig ist.
Und so sind wir, glaube ich, eigentlich drauf gekommen, weil es da ja auch neutralere
Bezeichnungen für gibt.
Sebastian
Gibt es MDLB? Mami, Dom, Little Boy?
Marina
Mommy Little Boy. Ich habe jetzt Mommy Dom noch nie gehört. Aber kann sein wahrscheinlich.
Aber Little Boy gibt es auf jeden Fall.
Oder halt das CGL, also Caregiver Little. Das wäre ja eigentlich das Neutrale
halt. Und ich glaube, da geht es auch immer mehr hin.
Sebastian
Ja, also ich glaube, erstmal diese Überlegung grundsätzlich.
BDSM ist, jeder kann alles. Und dadurch wollen wir alle ansprechen.
Und auch wenn ich die Artikel jetzt Bolivians sehe, wenn ich die lese,
die sind ja durchgegendert.
Marina
Ja, wir versuchen es, ja. Genau, ja.
Sebastian
Respekt. Also manchmal ist es schwer und es liest sich natürlich.
Ich bin da echt immer wieder beeindruckt und sehe halt auch, es ist möglich.
Marina
Ja, also wir bemühen uns aber auch das zum Beispiel mit dem Gendern.
Das ist ja auch bis heute, also da passiert ja gerade auch wahnsinnig viel,
weil es gibt ja sehr viele verschiedene Arten zu gendern.
Und mit Sternchen, mit Doppelpunkt, mit Unterstrich, mit großen Buchstaben mittendrin.
Oder halt irgendwie ausgeschrieben, aber das ist halt auch irgendwie so ein
bisschen so eine Sache halt, weil manche davon, sage ich mal,
bedienen halt auch nur das binäre System und nehmen dann vielleicht keine Intermenschen
zum Beispiel oder nicht binäre Menschen mit.
Dann gibt es aber welche, die halt unfreundlich sind, zum Beispiel gegenüber
Menschen mit Behinderungen.
Also zum Beispiel, ich glaube, das mit dem Sternchen, soweit ich weiß,
ist zum Beispiel nicht so freundlich, wenn jemand sich einen Screenreader anschaltet,
weil er oder sie halt nicht so gut lesen kann.
Und da muss man halt so ein bisschen gucken halt. Also da passiert gerade wahnsinnig
viel und wir versuchen jetzt auf dem Laufenden zu bleiben halt und da hoffentlich
dann eben uns dann eines Tages eben auch zu entscheiden für halt eine Version,
die halt irgendwie so freundlich gegenüber möglichst allen halt eben ist.
Gerade machen wir es mit Doppelpunkt in dieser Screenreader-Sache.
Sebastian
Ja, da versuche ich ja immer, ich kann es ja nicht verschriftlichen,
ich habe also keine Doppelpunkt-Sternchen, das heißt, ich habe nur die Pause
und ich habe da lange überlegt, was kannst du machen?
Ich hatte Gesprächspartner, die wollten gendern, denen fehlt es aber sehr schwer,
weil sie keine Übung hatten und ich habe halt auch für mich die Entscheidung
treffen müssen, was machst du denn jetzt? Ja.
Es gibt Vokabeln, die ich lange gesucht habe, zum Beispiel, liebes Publikum,
weil das einfach ein Begriff ist, der komplett neutral ist und das gefällt mir
einfach und das ist trotzdem noch natürlich und das funktioniert.
Immer zu sagen, Hörer, Hörer, Hörer, Hörer, das ist so eine Geschichte und man
mag ja alle mitnehmen und da mal Grüße an Jasmin, ich glaube die hilft uns beiden ganz viel.
Marina
Oh ja.
Sebastian
Also wenn es eine Entwicklung gibt, dann weiß die davon. Und die weiß auch,
wie man es richtig macht.
Also ich habe mir angewöhnt, kleine Interviews versuche ich mich auf mein Gegenüber einzulassen.
Jemand, der nicht gendert, weil er das nicht gewöhnt ist, dann kommt es ja von
oben herab. Dann, wenn ich dann meinen Gegenüber schlimmstenfalls noch verbessere.
Katastrophe. Und wenn jemand da wirklich firm ist, dann auch zu sagen,
okay, ich steige drauf ein, so gut ich es halt kann.
Da hat sich aber, glaube ich, auch in der ganzen BDSM-Community in den letzten
Jahren was getan, die Rufe nach, hört mit dem Gegender auf, werden weniger.
Marina
Ja, natürlich werden sie weniger. Man muss die Leute einfach ein bisschen irgendwie
dran gewöhnen und erziehen halt, ja.
Und wie gesagt, also Sprache ist auch ständig in der Entwicklung und die gewöhnen
sich auch irgendwann dran und auch die kriegen, die, die sich am Anfang dagegen
irgendwie wehren oder beschweren, nicht alle, aber ein paar kriegen dann auch
schon irgendwann mit, naja, warum das halt eben sinnvoll ist und oder sie gewöhnen
sich einfach dran und dann wird das natürlich ein bisschen.
Also ja, im Schriftlichen ist es natürlich ein bisschen einfacher als jetzt
bei dir halt eben, wo man eben spontane Situationen hat, weil bei uns wird ja
alles, ich weiß nicht, drei, vier Mal redigiert halt eben.
Aber auch da, also es passiert schon natürlich auch, dass wir was übersehen.
Und gerade unsere älteren Texte sind dann noch nicht so, also da waren wir auch
noch nicht so sensibel dafür am Anfang.
Das haben wir auch erst mit der Zeit so mitbekommen. Da sind schon auch noch
mal so ein paar Sätze drin, die jetzt da noch nicht so gut durchgegendert sind.
Weil es ist, ja, und im Alltag oder jetzt auch hier gerade versuche ich schon
zu gendern, wenn es mir halt eben auffällt oder wo es halt eben passt.
Aber ich glaube, so ganz immer…,
Tue ich es auch nicht, aber ich versuche es. Ich muss auch 33 Jahre loswerden,
wie ich halt gewohnt bin zu sprechen natürlich.
Sebastian
Die gute Übung macht da den Meister. Und auch diese Diskussion,
ist es denn nötig oder ist es nicht nötig?
Und es gibt ja der Duden gar nicht her und so weiter und so fort.
Im Duden steht die Gästin jetzt drin.
Marina
Sehr, sehr gut.
Sebastian
Das ist gut, also da passiert einfach was und es gibt ja immer so diese Überlegung,
ja, kostet es mich etwas darauf ein bisschen zu achten?
Und das ist so, das finde ich, ist auch so eine BDSM-Tugend,
dass ich einen gewissen Konsens herstelle, bei dem ich versuche,
dass sich alle irgendwie wohlfühlen.
Und da, klar, ich kann das nicht garantieren, aber so ein gewisses Bemühen,
mein Gott, kann man doch machen alle inzwischen.
Marina
Ja, auf jeden Fall, ja. Ja, wo es mir halt also wirklich so sehr viel abverlangt
hat und da sind wir wieder bei diesen BDSM-Begriffen, war unser Artikel,
wo wir Kackholt erklären.
Und weil das ist ja eben zum Beispiel so eine Rolle oder Dynamik,
die ja so aus so einem geschlechterspezifischen Verhältnis irgendwo entstanden ist.
Sebastian
Okay, pass mal ganz kurz, versuch mal für die Menschen, die den Begriff jetzt,
das ist so ein Nischenbegriff so ein bisschen, den muss man schon gegoogelt haben, um ihn zu kennen.
Erklär mal ganz kurz, was Kackolding ist.
Marina
Okay, gut. Na gut, ja gut, dann versuche ich, ich versuche es mal neutral,
weil du hast jetzt eben die Dynamik benannt.
Ich habe ja versucht, den Typ oder den BDSM-Typ habe ich ja gerade benannt.
Sebastian
Okay, du machst es neutral und ich hau dann gleich nochmal die völlig ungegenderte Variante raus.
Marina
Ich versuche es, weil wenn wir jetzt von Kackholding als Dynamik sprechen,
dann geht es ja eigentlich darum, dass zwei Menschen in einer Beziehung sind
und eine Person davon, die dominant ist,
sich mit anderen vergnügt, während die andere Person dadurch in irgendeiner
Weise gedemütigt oder erniedrigt wird.
Halt eben, sagen Sie mal jetzt so, also wie das dann nämlich genau auszusehen
hat, das ist ja so unterschiedlich, weil es kann ja auch sein,
dass sie trotzdem diese dominante Person mit der submissiven Person trotzdem
noch weiter schläft, aber es gibt ja auch extreme Ausformungen,
wo das eben nicht mehr der Fall ist und so weiter.
Sebastian
Okay, so, merkt man schon, du hast es neutral rübergebracht.
Mein Gott, ich sag's mal ganz einfach, die Frau geht ficken,
der Mann sitzt zu Hause und darf nicht und trägt bestenfalls noch ein Kolschheitsgürtel
und wird dadurch entsprechend erniedrigt etc. etc. etc.
Es ist so einfach, das so zu beschreiben. Genau, daher kommt halt dieser… Ich
rieche, wie schwer es dir gefallen ist, diesen Artikel zu schreiben.
Marina
Naja, weil ich denke mir Folgendes dabei, diese Dynamik an sich,
die ist doch auf jede Person oder jede Konstellation eigentlich übertragbar.
Also es gibt ja auch weibliche Entsprechungen für Kackholz, also für diesen
Mann, der zu Hause sitzt.
Und es gibt auch für die dritte Person, die dann reinkommt, die nennt sich dann
in dem normalen Kackholz-Wald, das warst du,
normal, aber wo es eigentlich herkommt, was du beschrieben hattest,
sie nennt sich dann Bull, da gibt es auch eine weibliche Entsprechung für,
es gibt aber zum Beispiel für diese dominante Person in der Beziehung,
gibt es aber keine männliche bis heute und so weiter.
Aber grundsätzlich ist es ja, wie gesagt, eine Dynamik, die lässt sich ja auch,
da muss man auch nicht männlich oder weiblich sein, sondern das kann ja jeder
machen, der halt auf solche Spiele halt eben steht.
Aber als ich eben versucht habe, das eben so zu beschreiben,
woher das halt eben kommt und wie das halt, ja, in der Regel,
woher man das kennt, das hat mir schon echt sehr viel abverlangt,
muss ich sagen, also sprachlich da.
Sebastian
Ja, aber die Mühe macht man sich ja gerne, ne?
Marina
Ja, total, total, aber ich finde, das gehört dazu, also das,
weiß nicht, da jetzt irgendwie aus Bequemlichzeit zu sagen, nö,
ich lass das jetzt oder so, oder ich bleib da jetzt irgendwie bei diesem Heteronormativen
da, das find ich jetzt auch nicht gut.
Sebastian
Ja, da geh ich manchmal, da kürze ich dann manchmal ab, ne, und wenn ich dann
versuche, es in zwei Sitzen zu erklären, dann spontan irgendwie in einer Live-Sendung
ganz ehrlich dann voll drauf auf die Geschlechterrolle.
Und dann füge ich noch dazu oder umgekehrt.
Das ist natürlich nur ein Hilfskonstrukt, weil man muss sich ein paar Gedanken machen.
Marina
Ja, aber es gibt ja noch so ein paar andere Sachen, wie zum Beispiel FLR.
Das ist ja auch so ein Also Female-Led Relationship. Genau, ja.
Das ist ja auch eben so in der BDSM-Szene auch so ein, also kennt man halt eben.
Und das beschreibt halt einfach auch eine gewisse Dynamik.
Gut, ich da denke, Also diese Dynamik, die gibt es natürlich egal wie.
Dann nennt man es halt normalerweise wahrscheinlich DS oder sonst irgendwas und so.
Aber jetzt in dem speziellen Fall ist es halt immer eine dominante Frau,
die halt eben die ganze Beziehung halt eben bestimmt mit einem männlichen Partner halt eben.
Aber das ist ja auch wieder sowas, das nennt man dann halt einfach so.
Sebastian
Ja, wir wollen die ganzen Begriffe ja auch nicht loswerden, weil wenn ich von
einer konkreten Person spreche, ich will ja einer Person, egal Mann,
Frau, Trans, nicht ihr Geschlecht absprechen.
Also wie schlimm ist es? Ich hatte mal einen Gast...
Trans, wobei, nein, eigentlich kann man gar nicht mehr sagen trans,
also sie ist jetzt eine Frau, Punkt.
Und um Gottes Willen, die hat einen Riesenaufwand getrieben,
dass das jetzt so ist, dass man sie als Frau wahrnimmt und in allen Aspekten
des Lebens hat sie ihr Leben umgebaut, damit das so passiert.
Und da ist es natürlich selbstverständlich, dass ich dann wirklich in expliziter
weiblichen Form mit und über sie spreche.
Also sie treibt ja dafür Aufwand. Und da finde ich es manchmal noch ein bisschen
schwierig zu sagen, okay, wann genere ich neutral und wann erkenne ich aber
auch an, hey, das was du immer wolltest, du hast es geschafft,
ich sehe es, es geht mir automatisch über die Lippen, super.
Du hast deine Identität erreicht und gefunden.
Da schrecke ich manchmal noch so ein bisschen zurück, wo ich nicht genau weiß,
wie ist es denn jetzt am sinnvollsten?
Marina
Und na gut, also wenn du mit der Person sprichst und sie eine Frau ist, dann ist das doch so.
Also wenn du jetzt mit mir sprichst, dann, ich bin ja auch eine Frau,
eine Cis-Frau, dann, wenn es um mich geht, dann ist das auch die weibliche Form.
Sebastian
Da muss ich auf die Gender-Bremse treten, dass ich das dann eben nicht mache.
Also da muss ich das eher unterscheiden. Verallgemeiner ich gerade oder rede
ich über die Person? Und der Modus und das Vokabular unterscheidet sich dann ein bisschen.
Marina
Worum es mir vor allen Dingen irgendwie geht, ist ja vor allem dieses Thema,
dieses generische Maskulinum tatsächlich aufzulösen mit.
Weil das mir also wirklich auch ein Dorn im Auge ist.
Sebastian
Es war so, du als BDSM mögende Person. Nein, du als BDSMerin. Das ist jetzt richtig.
Marina
Das wäre beides richtig, ja.
Sebastian
Aber wenn du halt darauf wirklich Wert legst und dir viel Aufwand dazu getrieben
hast, dass du eine Sie bist, ich glaube, dann ist die erste Variante als spielende Person schwieriger.
Weil dann ist das immer noch so ein Ziel nicht erreicht.
Marina
Ab und zu halb jetzt ist es doch einfach Fragen, oder?
Sebastian
Genau, das ist der Punkt. Aber das bewegt mich halt schon ein bisschen und wie
jeder, der was publiziert und sei es bei Twitter, Twitter hat natürlich die
Gemeinheit, du kannst nicht umschreiben, weil Zeichen gehen ja zu Ende.
Da muss man noch ein bisschen aufpassen.
Aber es setzt sich gerade durch und ich werde mich damit weiter beschäftigen
und du bist dem Ziel schon sehr nah, habe ich das Gefühl.
Auch die App war ja komplett durchgegendert.
Marina
Ja, wobei, aber man entdeckt dann auch immer noch was. Also was ja auch ein
bisschen fies ist, sind so Sachen wie, wie heißen sie jetzt, Relativpronomen.
Also gerade so in Relativsätzen, die man normalerweise mit der beginnt,
nämlich. Und wir machen halt immer der oder die raus, was aber eigentlich auch
nicht alle einschließt halt.
Oder sowas wie jede, jeder. Wir machen da einen Doppelpunkt zwar dazwischen,
aber das sind so Sachen, die übersieht man zum Beispiel ganz gerne halt.
Da muss man auch was sagen. Es ist nicht immer nur die Bezeichnung gendern,
sondern es ist dem auch ganz viel diese kleinen Worte und die übersieht man
schon sehr, sehr viel und vor allen Dingen nämlich auch im Sprechen halt,
also gehen die meistens unter, ja.
Sebastian
Also wir verstehen ja BDSM als etwas, was Menschen tun und fühlen.
Auf der anderen Seite sehen wir das aber auch als Identität.
Und da, glaube ich, muss man immer so ein bisschen unterscheiden.
Also spreche ich von einer Praktik, die kann ich, das ist völlig uninteressant, wer es macht.
Und auf der anderen Seite kann ich aber auch sagen, ich bin Sklavin.
Ich fühle mich genau so.
Marina
Ja, aber das Wort zum Beispiel benutzen wir ja auch nicht mehr.
Sebastian
Wenn jemand von sich selbst sagt, ich bin das, dann ist das ein Stück der Identität.
Und dann möchte ich das aber auch, wenn der Mensch sich das wünscht,
dass er diesen Begriff verwendet, dann gehe ich natürlich auch drauf ein.
Marina
Ja, aber es ist ja auch wieder so, okay, Identität oder ist es meine Spielidentität?
Das sind ja, glaube ich, auch nochmal verschiedene Dinge.
Sebastian
Ja, das ist die Frage, wie weit ist es reingesickert? Also ich muss im Gespräch
immer erstmal rausfinden, wo steht der Mensch, wo positioniert er sich,
welchen Stellenwert hat das?
Und ja, bin ich so oder ist das etwas, was ich manchmal mache?
Ich glaube, da haben wir ja auch immer noch einen Riesenunterschied.
Marina
Natürlich, es ist ein Riesenunterschied, ob man sich wirklich komplett damit
identifiziert oder eben eine Person ist, die BDSM macht oder wirklich BDSM-Lehrerin ist.
Sebastian
Ich glaube, wir werden das heute nicht abschließend durchkriegen.
Marina
Weil es gibt ja schon eben so die, also gerade, ja, also die,
die das wirklich komplett irgendwie leben oder,
oder ja, sich komplett damit identifizieren und die, die halt,
sage ich mal, nur so ein bisschen so zum Aufpeppen oder halt,
oder in einer Session halt einfach dann irgendwie das halt sind halt eben.
Also da gibt es sehr, sehr viele Facetten. Da sind wir wieder in sehr vielen
Graubereichen dazwischen.
Sebastian
Ja, das ist so dieses, ich kann auch normal, also ich bin BDSMer und ich kann
mich auch normal verhalten oder eben andersrum.
Ich bin, also normal, ein blöder Begriff, aber ich bin normal,
aber ich mache manchmal BDSM.
Also das ist so ein bisschen diese Verteilung da auch zu finden.
Also ich weiß nicht, wie viele Menschen da mehr oder minder tief drin stecken oder nicht.
Wüsste ich jetzt auch keine Statistik zu. Und wo ist die Grenze?
Marina
Naja, aber gut, wir haben ja sowieso kaum Statistiken in unserem Bereich.
Das ist es ja. Und die sind ja auch alle so schwammig, eben weil halt diese
Grenzen kaum zu ziehen sind und die Fragestellungen auch immer dann so ganz, ganz schwierig.
Sebastian
Naja, identifizierst du dich als BDSM-affine Person? Aus der Fragestellung geht nichts hervor.
Marina
Nee, nee. Was wir so konstant gefunden haben, ist so dieses Thema BDSM als Lifestyle.
Und was tatsächlich so konstant geblieben ist, Es ist so, 5% der Menschen geben
an, BDSM ist ihr Lifestyle.
Ob das jetzt nur im Bett ist oder wirklich so in einer Beziehung oder halt als
komplette Identität oder so. Ja, sei jetzt mal dahingestellt.
Aber es sind zum Beispiel immerhin schon mal 5%, die mit dem Begriff was anfangen
können und sagen, ja, das ist meins in irgendeiner Weise.
Sebastian
Wann ist es denn Lifestyle? Also klar, ich mache es gelegentlich,
ich mache es auch außerhalb des Schlafzimmers, ich trage den Ring der Uhr,
ich trage Halsband, ich habe ein 24-7 Machtverhältnis.
Diese Grenze, ich würde die nicht finden können.
Marina
Nee, kann man auch nicht finden. Es ist ja komplett subjektiv auch,
was für eine Person halt ein Lifestyle ist und was nicht.
Sebastian
Ich springe mal ein bisschen, weil jetzt sind wir über Gendern und Ansprache
gekommen und das heißt, wir haben die Zeit, uns mit Sprache zu beschäftigen.
Und ich hatte neulich im Podcast, Gott, war es ein Anruf oder war das Hörerfeedback?
Ich bin mir gerade nicht sicher.
Also die Einschätzung war, das sind ja hier alles sehr studierte Leute im Podcast,
die auch mitmachen und also man hatte so einen Eindruck, BDSM,
das ist so, wie es im Podcast gezeigt wird auch, das ist eher was von und für die Elite.
Also Bildungsbürgertum, die Leute haben studiert und sonst irgendwas.
Und ich habe gedacht, um Himmels Willen, wo kommt denn dieser Eindruck her?
Und das wurde eben auch verbunden mit der Sprache, mit Gendern und generell
dieses Bewusstsein dafür.
Und ich habe dann erstmal ein bisschen überlegen müssen, ich kann mal spoilern,
ich bin daraufhin mal die Liste aller meiner Gesprächspartner in normalen Sendungen
durchgegangen und kann sagen, studiert haben maximal die Hälfte davon.
Also das kann ich nicht bestätigen, aber offenbar kommt das an oder wird so wahrgenommen.
Und hast du irgendwas, irgendwelche Daten oder irgendwas mal mitgekriegt,
wer macht denn eigentlich BDSM?
Marina
Also ja, also von dem, was ich weiß eben auch, ist es durch alle Sozial- und
Bildungsschichten, zieht sich das komplett durch und ist da auch ziemlich gleich
verteilt eigentlich von dem, was ich weiß.
Aber mir wird das schon auch oft irgendwie, ja, wenn ich halt über so mein Tun
und so spreche, dann wird auch häufig irgendwie gesagt, ja, aber das ist ja
eher was für reiche Leute oder irgendwie sowas.
Sebastian
Oh, das ist auch schön, reiche Leute mit Privatflugzeugen.
Marina
So ungefähr, weil man hat halt so gewisse Klischees natürlich halt irgendwie
im Kopf halt durch die Medien und so weiter oder auch häufig die Vorstellung,
dass sowas halt viel Geld kostet, ja, weil, ich weiß es nicht,
Dominas teuer sind, weil das Equipment teuer ist und so weiter halt, ja.
Aber so und mit reichen Leuten, da denkt man ja auch, sie sind halt gebildet
und so. Also das wird mir schon auch oft irgendwie, wenn ich das halt irgendwie gefragt.
Ja, wie gesagt, bei uns kommt das halt, oder diese Fragen, die ich da angetragen
bekomme, das kommt halt definitiv durch eben gewisse Klischees halt eben,
die man halt eben so kennt.
Das frage ich mich noch bei dir, weil, ja, ich weiß nicht, woher dieser Eindruck kommt.
Vielleicht bleibt das einfach bei manchen Leuten halt einfach das mehr hängen
halt irgendwie. Oder vielleicht sind es dann irgendwie Leute,
die sagen, ich würde auch gerne mal anrufen, ich traue mich aber nicht.
Weil sie vielleicht denken, ich weiß nicht, ich kann nicht so gut sprechen oder
sowas, weil ich nicht studiert habe oder so. Vielleicht ist es daher.
Sebastian
Ja, nutze ich doch jetzt einfach mal die Gelegenheit. Also wenn ihr anruft,
dann sprecht bitte alle, also in den Live-Sendungen natürlich,
dann sprecht genauso, wie euch der Schnabel gewachsen ist, wie ihr euch wohlfühlt.
Und das nimmt euch auch niemand krumm. Um Gottes Willen, wenn es euch jemand
krumm nimmt, dann stehe ich mich da vor und sage, nee,
das ist in Ordnung so, weil ich kann es ja nur so ausdrücken,
wie ich es ausdrücke und ganz ehrlich, also ich sehe aber auch die gesellschaftliche Verteilung,
Menschen in der Szene sind prinzipiell Menschen, die ein bisschen mehr Zeit haben,
also wer durch Doppelbelastung, Job, Kinder und weiter anfährt und irgendwie
all diese ganzen Sachen null Zeit hat, der kommt eher weniger dazu,
in der Community sichtbar zu sein.
Marina
Genau, die machen es ja dann zu Hause halt.
Sebastian
Genau, wenn du ein bisschen mehr Zeit hast, das schließt aber eben alle ein,
die ein bisschen mehr Zeit haben, warum auch immer.
Und ob sie jetzt leider Gottes, ja,
ob die Armen jetzt irgendwie fürchterlich studiert haben und jetzt gucken müssen,
wie sie ihre Professur rumkriegen oder ob sie eben wirklich gerade in einer
Situation sind, wo sie einfach Geld vom Staat bekommen.
Ich glaube, die Verteilung der Bevölkerung ist gleich. Die Frage ist nur,
wie viel Zeit und Druck habe ich im Leben, um mich dann auch noch damit beschäftigen zu können.
Also wann habe ich Zeit überhaupt mehr zu machen als einfach nur zu machen?
Das ist ein schwieriges Thema, so gesellschaftlich.
Marina
Ja, total, ja.
Sebastian
Man will ja niemanden in die Ecke schubsen, auf der einen Seite.
Auf der anderen Seite ist aber
auch so dieses Machtkonsens und redet miteinander, das gilt ja für alle.
Marina
Ja, ich weiß nicht, es ist ein schwieriges Thema. Es ist halt auch da wieder
so, einfach so undurchsichtig, weil man hat halt einfach so wenig zuverlässige Zahlen.
Ich habe ja gerade gesagt, das zieht sich durch alle Sozial- und Bildungsschichten.
Ich weiß jetzt aber gerade tatsächlich nicht, also ich hätte jetzt die Quelle
nicht per Rat. Ich habe sie sicher irgendwo auf meinem Computer gerade, ja.
Aber es ist halt echt sehr, sehr undurchsichtig. Weil gerade eben die,
die echt weniger Zeit haben oder halt nur was zu Hause machen oder so,
die haben halt wenig Sichtbarkeit.
Und was wir die jetzt irgendwie für einen Bildungsgrad haben,
das wissen wir ja alle gar nicht. Weil man sieht sie nicht, man kennt sie nicht.
Sebastian
Ja, der Bildungsgrad sagt nicht mal was aus, weil ob ich Zeit habe oder nicht.
Klar, eine Gruppe nehme ich mal aus, nämlich Studenten.
Wobei inzwischen ist das auch nicht mehr so, aber die haben tendenziell mehr
Zeit, sich in so ein Thema reinzusetzen und zu gucken und zu machen.
Wobei das ist eigentlich seit ein paar Jahren seit dem ganzen Bachelor und Master
eigentlich auch schon vorbei.
Marina
Genau das und dann gibt es auch Studenten, die arbeiten müssen noch und so. Also es ist schon...
Sebastian
Aber ich versuche da immer so...
Marina
Studentin, Studentin.
Sebastian
Ja, genau. Da ist es wieder alles gut. Studierende.
Marina
Bestimmt, ja.
Sebastian
Ja, ich habe geübt. Ein bisschen.
Marina
Ja, aber ich ja auch. Aber ich sage ja, das Wichtigste ist ja überhaupt,
der Awareness halt irgendwie schon mal zu haben für solche Dinge halt.
Und wir, also liebe Hörer und Hörerinnen, wir geben uns Mühe, wie ihr seht.
Sebastian
Ja, wir geben uns Mühe und wir werden noch lange scheitern und das,
nein, es ist gar kein Scheitern.
Marina
Und wenn ihr was in unseren Texten findet, ist okay, wir bessern es sofort aus, es ist nie besser.
Sebastian
Ja, ich glaube, das ist aber der Punkt, also da kann man im gewissen Goodwill
einfach rangehen. Im Zweifel kann ich immer sagen, guckt, hört euch andere an.
Marina
Es ist aber wichtig, es ist wichtig.
Sebastian
Es ist wirklich dieses Mitnehmen von Menschen. Also ich hoffe,
dass dieser Eindruck BDSM ist etwas Elitäres, dass der wenn er da ist, dass der verschwindet.
Weil eigentlich, mein Gott, es ist halt etwas Schönes einfach.
Warum muss ich denn selber gucken, bin ich gut genug dafür?
Und ich dachte es sogar selbst, fällt mir gerade ein. Als ich auf meinen ersten
Stammtisch gegangen bin, habe ich gedacht, scheiße, ich bin nicht reich,
ich habe nicht den maßgeschneiderten Anzug.
Oh weia, auf was für einen Menschen treffe ich da?
Marina
Auf was für einem Stammtisch warst du denn?
Sebastian
Ja, vorher habe ich das gedacht, bevor ich das erste Mal so hin bin.
Ich habe wirklich Bedenken gehabt, oh Gott, passe ich da rein?
Und ich habe mir diese Gedanken gemacht, gut, es war genug, selbstbewusster
an der Mann ist ja jung und die Welt liegt einem zu Füßen, dass ich dann hin
bin und habe dann da gemerkt, nee, hier sind alle.
Und das ist alles total entspannt. Aber ich hatte vorab diesen Eindruck,
um Gottes Willen, ich entspreche nicht dem, was in den ganzen Geschichten und
im Internet steht und allem, was so ist, es ist jetzt 15 Jahre her.
Aber ich hatte die Gedanken doch, ich habe an mir gezweifelt vorher.
Marina
Ja, aber das ist ja ganz interessant, weil du hast ja gesehen,
Also vor allem dieses Thema mit Elite.
Wenn es an dich herangetragen wird, vor allen Dingen aus der Szene kommt und
bei mir kommt das immer eher von außerhalb, dass das gedacht wird.
Habe ich das richtig verstanden. Aber du arbeitest vor 15 Jahren eben,
hattest du auch noch denselben Eindruck, den jetzt die Außenstehenden haben,
wenn sie mich was fragen.
Sebastian
Genau, ich habe BDSM gemacht, aber ich war noch nicht Teil der Szene.
Und das ist genau der Punkt.
Du bist nicht drin, also weißt du nicht, wer und was da ist und überhaupt alles.
Und ja, da hast du mit dem Klischee völlig recht.
Marina
Ich glaube, wir sind da vorhin auch drauf gekommen, weil wir über Partys gesprochen
haben. Über so Outfits und solche Sachen halt.
Sebastian
In der Pause haben wir auch ein bisschen drüber gesprochen. Und das erzähl doch
ruhig mal mit deinem Party-Outfit. Ich finde das sehr witzig, ehrlich gesagt.
Marina
Da haben wir es ja so ein bisschen halt, also eben, ja, dieses Thema Elite,
also so eine große Party, die ich ab und zu mal besucht habe vor Corona.
Genau, auf der du auch warst, Sebastian, da hast du ja erzählt,
dass die Leute da eben, also die laufen da wirklich in wahnsinnig geilen Outfits
rum. Also es ist ja auch mehr eine Fetisch-Party halt, als jetzt wirklich so
eine BDSM-Play-Party und so.
Und die haben da wirklich wahnsinnig tolle Outfits, die ganzen Leute.
Also mir fallen auch jedes Mal die Augen raus. Ich liebe es,
das anzugucken. Und der Dresscode ist halt sehr streng. Davon hatten wir es ja.
Sebastian
Ja, ich hatte da auch vorab schon, oh, ob ihr da rein könnt.
Und danach habe ich auch schon gedacht, was ist denn jetzt los?
Marina
Ja, genau. Und das ist halt so ein bisschen, also ich bin dann mal ein paar
Tage vor so einer Party halt in den Laden gegangen.
Und ich wollte mir da was, keine Bilder im Kopf, aber gut.
Sebastian
Du wolltest dir etwas angemessenes, in dem du dich wohlfühlst und trotzdem sehr gut aussiehst kaufen?
Marina
Ja, genau.
Sebastian
Kann man das Outfit so umschreiben.
Marina
Genau, was eher so ein bisschen weniger ist.
Und dann kam der Verkäufer gleich, hat gesagt, nee, das kannst du nicht auf so eine Party anziehen.
Da haben Leute Outfits an, die kosten 2000 Euro. Du brauchst jetzt hier auch
so ein komplett Latex-Ganzkörper und so weiter.
Und er hat gesagt, das möchte ich aber gar nicht und so, das ist mir doch viel zu warm.
Und ich mag das halt so. Ich mag es halt eher ein bisschen weniger.
Und das hat mich auch total geärgert, also diese Aussage allein schon.
Du kannst da so nicht hingehen, weil die Leute haben da Outfits im Wert von 2000 Euro an.
Also erstens setzt es einen unter Druck und zweitens ist doch so,
ich finde so eine Party ist doch dafür da,
um sich eben ausdrücken zu können und sich so anzuziehen, wie man sich eben
wohl fühlt, wie man es gerne hätte, wie man halt einfach sonst halt eben häufig
eben nicht so sein kann und gleichzeitig, ja.
Sebastian
Ja, und auf eben jener Party rennt dann eben auch nur ein nicht so großer Anteil
mit diesen Outfits rum. Wahrscheinlich hatten die alle denselben Verkäufer.
Marina
Ja, das kannst du sagen. Wobei, man muss es erscheinen. Also,
es gibt natürlich Play-Partys.
Sebastian
Wo halt das Spielen im Vordergrund ist und dann hast du da wirklich Fetisch-Partys.
Klar, wenn ich jetzt eine Party habe, die sagt, so, wir haben die Latex-Fetisch-Party
und da geht's, Latex ist primär.
Dann kann ich natürlich nachvollziehen, dass ich da mit meiner Stoffhose möglicherweise
am Türsteher abblitze. ist ja auch wirklich das Motto.
Aber das ist dann auch schon schwierig, sich ein bisschen reinzufinden.
Und wenn du natürlich noch einen ordentlichen Verkäufer hast,
stell dir vor, der hätte ja das Outfit verkauft, da wäre der sehr glücklich gewesen.
Marina
Ja, mag schon sein. Aber da sind wir ja dann wieder auch beim Thema Elite halt.
Ich meine, ich wollte halt
definitiv nicht sowas, aber was ist denn mit Leuten, die halt irgendwie vielleicht
sowas wollen, aber sich nicht leisten können, deswegen sich vielleicht für ein
anderes Outfit entscheiden, was halt vielleicht ein bisschen günstiger ist und
dann bekommen die so einen Spruch hingeknallt.
Sebastian
Das hatte ich aber auch von meiner ersten Party in so einen Laden rein und dann,
hallo, ich gehe auf meine erste BDSM-Party.
Ich brauche ein Outfit. Und dann, oh Gott, ging es dann los.
Also erst kam das Lackzeug, dann kam das Latexzeug, dann kam das Leder und dann
habe ich mein Mitgeteil und dann das Netzzeug noch als letzten Ausweg.
Ich bin Stofffetischist an der Stelle. Es gab total geile Sachen,
aber das Personal war tatsächlich ein bisschen enttäuscht und ich habe dann
irgendwann mein Stil auch so ein bisschen gefunden.
Es ist vielleicht ein bisschen langweilig, aber im Zweifel lautet mein Stil,
auch wenn mir warm ist, ziehe ich mich aus und verhaut das Podcast so wie ich
halt anders. Aber ich will halt spielen.
Ich kann das total nachvollziehen, weil man total drin aufgeht,
wie sich das anfühlt, wie das
auf der Haut ist und dass man es endlich mal tragen kann und boah geil.
Marina
Ja, aber dann doch bitte für einen selber und nicht und nicht,
weil es irgendwie ein Wettbewerb ist.
Sebastian
Ja gut, aber Menschen vergleichen ja gerade gern bei Klamotten.
Also warum haben wir jedes Jahr in sämtlichen Geschäften die Mode der Saison?
Weil die muss man halt tragen.
Marina
Bla.
Sebastian
Und dann wird das auch sehr teuer mit dem BDSM plötzlich.
Marina
Natürlich, natürlich, ja, aber das ist doch, ja, also ja, wir vergleichen uns
gerne und deswegen Mode und so, aber ich finde halt gerade irgendwie dieser
ganze BDSM Fetischbereich ist halt einfach auch so ein Raum,
wo man halt mal eben auf diese ganzen Sachen doch mal irgendwie pfeifen kann.
Was ist denn jetzt gerade Mode? Was ist jetzt gerade Trend? Das kann man auch
so natürlich und sollte man auch, aber ich finde, das ist so ein Raum,
der eigentlich freier ist halt irgendwie eben von so vielen Konventionen halt.
Und dann Dann heißt es aber trotzdem irgendwie, dein Outfit ist zu billig oder
so oder ist es nicht ganz angemessen oder weiß ich nicht.
Sebastian
Habe ich so noch nicht gehört. Also klar, wenn sich jemand gar keine Mühe gegeben hat.
Marina
Gut, der wollte auch was verkauft, so ist es ja nicht. Das hat mir jetzt nicht
irgendwie, der weiß nicht.
Sebastian
Ja, aber da hast du auch wieder von außen in die Szene rein,
wird dann so ein Bild getragen und dann ist klar, dann ist BDSM verdammt teuer.
Ich hatte mal ein Gespräch auf einem Stammtisch, das ist ja auch schon 10,
12 Jahre her, sind irgendwie für die lokale Party damals die Kosten gestiegen,
nicht mehr 12 Euro Eintritt, sondern 15.
Die war echt sauer und das kann sie sich eh schon kaum leisten und ich dachte,
oh Gott, um Gottes Willen, der muss ja echt schlecht gehen. und dann,
komm, das sind drei Euro.
Meinst du, ja, drei Euro mehr? Ich brauche ja für jede Party ein neues Outfit.
Das kostet 200 Euro. Und jetzt wird es noch teurer.
Ich gebe zu, das ist jetzt echt ketzerisch von mir, aber so ein bisschen als
Kerl, sorry, aber ich habe da echt gestaunt.
Und klar, wenn du aber diesen Druck hast, oh, das sind Leute,
die mich angucken, die mich kennen, ich renne vielleicht noch halbnackt rum,
das muss schon unglaublich geil aussehen, ja, dann hast du natürlich da so das BDSM sehr teuer wird.
Und ganz ehrlich, als Student irgendwie jeden Monat 200 Euro für ein Partyoutfit.
Marina
Ja, aber es ist eigentlich, also gut, ich denke mir halt immer so,
erinnere ich mich noch, was diese Person beim letzten Mal anhatte,
bei Bekannten oder so, die man so trifft?
So, wahrscheinlich nicht. Die wird sich auch nicht erinnern,
was ich anhatte, die Person. Deswegen.
Sebastian
Das Einzige, was kritisch ist, wenn du einen Fetischstore in der Großstadt hast,
einen, und dann rennen dann mehrere Menschen im exakt gleichen Outfit drum,
weil der Verkäufer das Gleiche verkaufte. Das ist böse.
Das ist, oh Gott.
Komm, stellt euch mal nebeneinander, ihr habt ja das Gleiche an. Keiner lächelt.
Oh Gott. Wir plaudern ganz schön. Liebes Publikum, das ist tatsächlich eine
ganz andere Folge heute. Dann müsst ihr durch.
Soll ich nochmal was von meiner Liste holen? Okay, warte mal.
Marina
Du hast ja schon wieder was Neues dazu geschrieben.
Sebastian
Ja natürlich, aber das haben wir schon alles drin. Die Studierten.
Nochmal, das Lästern innerhalb der Szene hätte ich ja nochmal als so einen Punkt.
Ja, ich weiß, das ist ein ganz gewaltig böses Thema.
Es geht eigentlich um anderen Gedanken. Also meine Notizen, das ist eigentlich
immer so, meine Notizen sind ein bisschen ketzerischer, als man das hinterher sagt.
Heute verrate ich es halt ausnahmsweise. Nein, aber ich habe diesen Punkt.
Wir wünschen uns ja, dass BDSM-er in der Gesellschaft akzeptiert werden.
Dass man tolerant und auch bestmöglich mit Respekt vielleicht sogar auf BDSM-er zugeht.
Und sagt, das ist okay, das ist ein Kick, das kann man haben, das ist schön.
So, das ist das, was wir uns wünschen. Und dann haben wir nochmal den Punkt,
was ist denn innerhalb der Szene?
Sind wir denn so tolerant und so offen und sind wir so, wir finden alles okay und ...
Ich sage nur mal Switcher.
Marina
Hm, okay. Wow, also.
Sebastian
Ich mag deinen persönlichen Eindruck haben. Also was du dazu einfach denkst
und dann sage ich, was ich dazu denke und dann hast du eh gewonnen,
wenn ich was gesagt habe.
Marina
Also die Personen, mit denen ich dann engen Austausch habe und von denen ich
SIT bekomme, ja, die sind alle sehr tolerant und sehr aufgeschlossen.
Genau, ich bekomme aber von denen mit, dass es eben tatsächlich nicht immer so ist, ja.
Aber das deckt sich jetzt nicht so sehr mit meinen persönlichen Erfahrungen
gerade, deswegen sage ich, es ist für mich gerade ein bisschen schwierig halt.
Sebastian
Ich hau mal so ein paar Sachen raus. Du switchst, du kannst dich nicht entscheiden.
Oder, ja, jetzt bist du 30, jetzt müsstest du langsam mal anfangen zu dominieren
und nicht nur unten zu spielen, gerade als Frau.
Oder, ne, es gibt so ein paar Sachen, die kommen mir immer wieder mal unter.
Und zwar immer von den Menschen, die es betrifft. Also, ja, ich bin Switcherin,
ich fühle mich aber trotzdem als echte BDSMerin. Oder, ich bin Switcher.
Also, betrifft eigentlich alle, Wobei betrifft tatsächlich mehr Frauen,
die auch erst mal, wenn sie jung sind und in BDSM einsteigen,
dann tendenziell sagen, ich fange erst mal als Sub an.
Und diese ganzen, also ich habe jetzt alles rausgehauen, man kann mich jetzt
bitte steinigen, das ist völlig okay. Aber das sind halt Dinge,
die mir immer wieder mal vor die Nase gehalten werden.
Und dann frage ich mich immer, wo kommt das her? Also warum schätzt ihr euch
selber so ein? Oder junger Kerl beschließt, oh BDSM ist toll,
dann bin ich natürlich oben.
Das kann sich alles immer nochmal ändern und umentwickeln.
Aber so dieser erste Kontakt, da rutschen die Menschen direkt in so ein Klischee rein.
Marina
Kann ich jetzt ehrlich gesagt nicht so viel mitreden, ehrlich gesagt.
Also ist mir jetzt weder mir passiert, ist jetzt auch eben von den Leuten,
mit denen ich wirklich, also ja, enger bin, habe ich das jetzt auch noch nie gehört.
Ich dachte jetzt eben, es geht ein bisschen um andere Sachen halt.
Die sind aber auch alle sehr gefestigt, so in dem, was sie halt,
ja, sind oder wie sie gerne spielen und das wird, also ich kann da,
nee, ich kann da gerade echt nicht so mitreden, muss ich zugeben, sorry.
Sebastian
Ich hätte jetzt gehofft, du hättest so eine Alters plus Geschlechts plus Rollenverteilung
in irgendeiner App-Statistik oder so drin, wo man das ein bisschen sieht oder,
gibt es da eine Gleichverteilung, also das ist für mich ganz schwer.
Marina
Ich kann gerne mal Tolga fragen, ob er uns da was rauszieht.
Aus der Datenbank, ob er dann eine Statistik erstellen kann, bestimmt.
Genug Leute sind es ja schon, dass man mal gucken kann, aber...
Sebastian
Okay, dann beschließe ich, dass ich jetzt einfach zu diesem Ding einfach einmal was sagen muss.
Also ich nutze das heute einfach als Gelegenheit. Es sind wirklich Menschen,
die dann auf mich zukommen, gerade in diesen Vorgesprächen habe ich das,
dass die Menschen sagen, ja, ich entspreche nicht dem Klischee,
weil ich bin weiblich und Mitte 30 und ich habe immer noch nicht das Oben spielen angefangen.
Oder ich bin ein Kerl und 40 und ich spiele oben und ja, aber die Femdoms um
mich herum, die sagen, jetzt müsste ich langsam mal auch das ausprobieren und so.
Also dieses, ich habe festgestellt, ich mag BDSM, ich mag da was machen,
habe eine Rolle gefunden, die mir gefällt und dann kommt so innerhalb der Szene
dieses, ja, aber du müsstest doch mal was ändern.
Und das scheint es immer wieder mal zu geben, weil die Menschen einfach davon
berichten, dass ihnen das gesagt wird.
Und ich weiß nicht, ob das ein respektvoller Umgang innerhalb der Szene miteinander ist.
Ehrlich gesagt, nein, ich finde das total scheiße zu sagen, du bist nicht das,
was du glaubst zu fühlen.
Marina
Würde ich jetzt von außen auch sagen, ja. Also mir fällt tatsächlich eine Situation
jetzt wieder ein, die war aber anders motiviert, sage ich mal,
bei einer Freundin, mit der ich auf dem Stammtisch war, die Switch ist und dann waren da zwei Domster,
zwei männliche Domster, die haben glaube ich eine Stunde versucht,
sie zu überzeugen, dass sie eigentlich eine Sub ist, aber das war anders motiviert,
weißt du, das war jetzt so weniger so dieses, was du beschreibst.
Sebastian
Also eher Humor.
Marina
Ne, weil sie halt selber, also beide DOMs halt sind oder waren halt,
wollten sie sie halt ganz gerne so als ihre Sub halt haben und haben deswegen
versucht sie zu überzeugen, dass sie doch eigentlich, also so,
genau. Aber das war eine ganz andere Motivation als das, was du beschreibst.
Also dass man halt irgendwie so eine Art BDSM-Lebensweg hat, den man durchmacht.
Dass das irgendwie vorausgesetzt wird oder dass das vielen vielleicht angetragen
wird, dass sie halt irgendwie als Sub beginnen und dann später switchen und
dann DOM werden oder dass sie generell irgendwann das Switchen anfangen sollen oder so.
Das klingt ja wie so einen vorgefertigten Weg und dass es den Leuten abgesprochen wird.
Sebastian
Genau, also die Frage ist einfach, wenn die Menschen anfangen und gehen in die
Szene rein und fangen mit BDSM an,
dann wählen sie vielleicht ein Rollenbild, also sie orientieren sich an irgendwas,
an Geschichten, an was weiß ich, Kinofilmen zum Beispiel, wo halt diese Klischees
einfach bedient werden, die sind halt so.
Ist natürlich auch irgendwie erotisch und passt schon irgendwie.
Und dann kommst du in die Szene rein und dann ich hoffe einfach, dass,
die Community dann quasi hilft, zu sagen, okay, du hast grundsätzliches Interesse
an BDSM und wir helfen dir jetzt alle Möglichkeiten einmal zu zeigen und dann
kannst du ja vielleicht dich nochmal umentscheiden oder du bleibst dabei.
Aber nur als Angebot und nicht als du musst jetzt.
Marina
Deswegen ist es ja aber so wichtig, eben auch genderneutral zu schreiben oder
zu formulieren, weil ja das auch sonst, diese Sprache sonst halt irgendwie mithilft, weißt du?
Sebastian
Ich würde so gern sagen, dass ich dieses Argument gerade, dass ich das natürlich
schon vorhergesehen habe und wir nur darauf hingearbeitet haben.
Okay, das ist so ein guter Punkt.
Wenn du das alles genderneutral formulierst, dann, klar, dann schaffst du natürlich Raum. Das ist toll.
So, also das ist das Argument. Also hätte ich das vorhergesehen.
Marina
Achso, das war gar nicht gewollt. Ich dachte, du hast wirklich drauf hergeguckt.
Sebastian
Nein, überhaupt nicht. Aber das ist tatsächlich das Killer-Argument.
Einfach, dass du Menschen die Freiheit lässt, weil du es einfach in den Texten nicht framest.
Du framest nicht Frau Sub, Mann Top, sondern du bist neutral und die Menschen
können einfach ihrer Nase nachgehen. Finde ich gut.
Marina
Super, da habe ich ja doch was zu dem Thema zu sagen.
Sebastian
Das heißt jetzt allerdings auch, dass ich ein bisschen mehr noch darauf achten
mag. Jetzt lebe ich natürlich gerade exakt dieses Klischee vor.
Marina
Ja gut, aber das ist ja nur, wenn du von dir persönlich sprichst,
dann bleibst du natürlich auch in der Form.
Sebastian
Ja.
Marina
Das ist ja was anderes, als eben von, wenn man es halt eben in die erzählende,
also über andere oder aufklärerische oder sachliche Schiene geht.
Sebastian
Ja, aber natürlich ist das halt einfach, man entspricht halt selbst dem Klischee,
gegen das man vorgehen will.
Man will das Klischee auflösen, aber man selbst lebt es vor und sagt,
ja, das macht Spaß, das ist toll.
Marina
Ja, aber das sind trotzdem zwei völlig verschiedene Dinge, finde ich.
Sebastian
Das hoffe ich.
Marina
Dein Leben ist dein Leben.
Sebastian
Ich glaube, wir haben dann beide jetzt aber auch dieses schöne Ding,
dass wir Perspektiven, ja wir werden beide mit Perspektiven zugeballert.
Du musst recherchieren oder es werden Texte geschrieben, die du redigieren musst
und auch ich spreche mit ganz vielen Menschen und wir werden zwangsweise total
open-minded, weil alles an uns herangetragen wird.
Marina
Ja, aber das genieße ich total. Also die, genau, die drei Autorinnen,
also die zum hundertsten Mal, liebe Grüße an Kat, Lynn und Kitty,
eben die recherchieren so wahnsinnig viel.
Und wenn ich dann halt eben die Texte lese, ich lese sie halt nur am Ende,
beziehungsweise sie lesen erst mal sich selber noch mal quer.
Sebastian
Und verbessern das so ein bisschen. Sie haben so eine Gruppe,
wo sie intern noch mal sich gegenseitig das Zeug irgendwie schicken, ne?
Marina
Ja, so ungefähr, genau, ja. Und ganz zum Schluss mache ich halt nur,
ich mache immer die Feinarbeiten und dann mache ich halt irgendwie noch ein
Bild dazu und so weiter halt und so.
Genau, und ich muss sagen, ich bin da jedes Mal auch echt total baff,
was ich da jedes Mal auch echt dazu lerne.
Und das sind ja alles so Themen, wo ich selber denke so, ja,
da könnt ihr jetzt schon auch drüber schreiben und da weiß ich ja auch viel, aber dann merke ich so,
die sind da echt nochmal tief reingegangen und das ist ziemlich cool,
was die teilweise auch in der Historie rausholen und was ich auch wahnsinnig
cool finde, dass die immer sehr oft die Community tatsächlich auch befragen
halt irgendwie zu gewissen Themen. Was haltet ihr davon, wie seht ihr das und so?
Also das ist wirklich cool, so viele Perspektiven reinzuholen eben.
Ja, es ist spannend, es ist echt spannend.
Sebastian
Da will ich bei Twitter immer trollen, wenn dann so eine Frage da auftoppt.
Marina
Auf gar keinen Fall machst du das.
Sebastian
Dann will ich da mal irgendwas völlig Abstruses reinschreiben und denke mir
mal, nee, machst du nicht, sonst wird das noch irgendwo landen, lieber nicht.
Marina
Ja, oder bis halt einfach zeitweise blockiert ist.
Sebastian
Boah, das würde ich nicht tun.
Marina
Nein, natürlich nicht.
Sebastian
Wobei, das wäre wieder ein Tweet wert. Diliens hat Kunst der Unverduft blockiert. So eine Frechheit.
Marina
Aber da gibt es aber wieder einen offenen Brief dann auch an dich.
Sebastian
Oh Gott. Wobei so wohl kalkulierten So ein Shitstorm?
Marina
Nein, nein, machen wir nicht. Oder so einen inszenierten Fight,
so pocher Wendler-mäßiger.
Sebastian
Um Gottes Willen. Nee, noch nicht.
Marina
Nein, da haben wir uns auch zu sehr lieb, glaube ich.
Sebastian
Oh weia. Ich habe jetzt jeden Faden verloren. Soll ich nochmal auf den Zettel gucken?
Marina
Ja, bitte.
Sebastian
Ich gucke mal. Ich habe hier noch ein schönes Thema ausgetentert und ich nenne
es jetzt einfach mal ganz stumpf Werbung.
Das ist jetzt nicht irgendwie Werbung innerhalb von Podcast oder bei euch auf
der Webseite, sondern generell so dieses, wie mache ich innerhalb der BDSM-Community auf mich aufmerksam.
Denn was wir nicht können, ist Fernsehspots schalten. Es scheitert nicht nur
am Geld, sondern auch am Jugendschutz.
Marina
Wir können keine Facebook, keine Google-Werbung, haben wir auch schon probiert.
Sebastian
Da fängt es doch schon an. Okay, also du hast versucht, kommerzielle Werbung
zu buchen bei den Netzwerken.
Geht nicht? Gibt es denen doch Geld?
Marina
Ja, nee, aber auch das wieder ein bisschen so gegen, also ja,
teilweise gegen die Richtlinien halt.
Manchmal kann man so ein bisschen unterm Radar, aber irgendwann wird dann doch
jemand aufmerksam drauf und meldet einen oder sie kommen selber drauf oder so
und dann sperren sie einem das Konto.
Sebastian
Weil man Werbung für eine Dating-App macht, oder?
Marina
Ja, genau. Also Dating generell bei Facebook, wo ja dann eben auch Instagram
und so dazu gehört, ist ein schwieriges Thema, muss man tatsächlich vorher genehmigen
lassen, weil Facebook ja mittel, also früher war das nicht so,
da war es aber trotzdem U18.
Facebook hat jetzt mittlerweile auch irgendwie, Facebook Dating ist da irgendwie
aktiv geworden und seitdem muss man, wenn man eine Dating-App bewerben möchte,
das vorher anmelden und prüfen lassen.
Sebastian
Ach so, weil du ja Konkurrenz zu denen bist.
Marina
Das ist das eine. Eigentlich ja nicht, aber… Genau, aber dann gibt es natürlich
noch Sachen, für die du gar keine Werbung machen darfst.
Das ist alles in dem Adult-Bereich halt eben und darunter fallen wir natürlich auch.
Also Amoroli zum Beispiel, ja, die sind ein bekanntes Beispiel,
die konnten damals auch keine Werbung machen bei Facebook und so,
weil du halt nicht für Erwachsenen Produkte machen darfst.
Ganz witzig übrigens, Boutique Bizarre, und da sind wir schon gleich mit dem
Thema, glaube ich, wo du eigentlich drauf hinaus solltest, die haben ja mal
so eine ganz interessante Postreihe dazu gemacht, dass man ja sozusagen für
alles werben darf und auch für alles sexy werben darf,
sei das jetzt für Bodenbelege oder für Obst oder keine Ahnung,
aber für sowas wie Sextoys halt nicht.
Man darf für alles mit Sex werben, aber nicht für Sex werben.
Sebastian
Definitiv. Okay, aber das heißt, dass die sämtliche BDSM-Industrie eigentlich
in der Bubble gefangen ist.
Also du kannst eigentlich nur Social Media nutzen, sofern du da nicht gesperrt wirst.
Marina
Genau, auch da hat man ja immer ein Damoklesschwert über sich.
Sebastian
Genau, ansonsten kannst du halt nur hingehen und sagen, hier,
ich hab hier Partys und irgendwelche Ladengeschäfte und gut,
Magazine, sowas wie Schlagzeilen, die haben natürlich Werbung drin, da geht es.
Aber im Grunde genommen bist du wirtschaftlich da abgeschnitten.
Marina
Es ist superschwierig, ja. Also man kann zumindest probieren,
so unterm Radar zu fliegen.
Aber auch bei Social Media ist es zum Beispiel auch so eine Sache.
Also unser Instagram-Konto ist ab 18 eingestellt, das heißt,
die meisten Leute finden uns gar nicht.
Sebastian
Ja, bei mir auch.
Marina
Ja, und selbst wenn Leute was von uns teilen, dann sehen es aber deren Follower
nicht unbedingt, die vielleicht auch interessiert werden, weil die nämlich selber
ihr Alter nicht eingestellt haben im Account und solche Sachen.
Aber wenn wir das halt nicht machen, dann ist halt die Gefahr,
dass wir gesperrt werden, weil wir halt eben an Leute geraten,
die nicht so affin sind oder so, ist halt größer halt.
Sebastian
Ja, ich habe das Gleiche. Ganz viele haben bei Instagram gar kein Alter hinterlegt,
deshalb sehen sie dort den Podcast-Account nicht und das ist auch der Grund,
warum ich bei Instagram ein bisschen weniger aktiv bin, weil das Feedback einfach
ein bisschen abgeschnitten wird.
Es gibt noch so Shadow Banning, das heißt man kann schreiben,
aber wie sieht es keiner und also Zeugs. Ganz schwierig.
Marina
Ja, genau, und dann gibt es halt, ja.
Sebastian
Ja, das ist so die Frage, was sind die Strategien? Ich kann ja mal vom Podcast
erzählen, wie habe ich versucht, diesen Podcast irgendwie bekannt zu machen.
Das ist ganz einfach. Klar, er steht bei iTunes drin, etc.
Aber so ein BDSM-Podcast kommt natürlich nicht an irgendeinem öffentlich-rechtlichen
Wir-haben-Sex-und-Partnerschaft-Podcast vorbei in den Charts,
also in den Charts auftauchen. Ganz ehrlich, ich kann es vergessen.
Marina
Ich habe dich aber drin gesehen.
Sebastian
Das ist toll. Da freue ich mich aber so, iTunes irgendwie in der Kategorie Platz
2 oder so hab ich, sobald ich das erfahren habe, war das noch nicht möglich.
Also man bleibt da in der Nische.
Du musst schon ein bisschen wühlen und suchen, dass du es findest.
Und da ist es, glaube ich, noch am offensten.
Auch YouTube, wenn ich das so richtig sehe, ich glaube, Empfehlungen auf diesem
Kanal gibt es im Grunde nicht.
Sonst würden da mehr Leute das Ding sehen. Du musst schon über die Suche gehen
und echt was eingeben, was passt.
Marina
Ja, und ich glaube, man muss auch Kunst der Unvernunft, glaube ich,
komplett ausschreiben, um dann wirklich, also man bekommt das glaube ich nicht
mal als Suchvorschlag, wenn man schon bei Kunst der Un ist, müsste es ja eigentlich
spätestens kommen, aber wenn ich mich recht erinnere, muss man es wirklich komplett
ausschreiben in der Suchleiste.
Sebastian
Ja super, ja. Also es ist einfach die Frage, welche Strategien gibt es?
Also wir haben natürlich, wo fange ich mal an, was ich so weiß?
Es gibt natürlich, klar, Social Media, so weit es halt geht, aber nicht als Werbung.
Wobei Fetisch-Partys, die kriegen es glaube ich ganz gut hin,
also zumindest Instagram gerade bei mir voll mit Ads von Fetisch-Partys.
Aber nicht BDSM-Partys, sondern Fetisch.
Also Fetisch scheint noch zu gehen. Ähm,
Und was haben wir noch an Möglichkeiten? Klar, wir können natürlich irgendwelche
Flyer auslegen, das mache ich ja auch fleißig und ich habe natürlich das beste
Publikum der Welt, die dann irgendwie sagen, wir haben einen Stammtisch,
können wir ein paar Kärtchen haben und die schicke ich natürlich gerne zu.
Demnächst auch, aber das machen wir später, andere Kärtchen.
Aber du bleibst eigentlich bei, unterm Strich bei Mundpropaganda stecken.
Marina
Voll, aber die ist ja sehr stark in der Community, weil es sind einfach so,
dass Informationen von Relevanz werden einfach schnell verbreitet,
eben weil man sie ja woanders nicht so leicht herkriegt.
Also dieser Gedanke und auch generell diese Hilfsbereitschaft ist da ja sehr
groß und das ist schon echt ein starker Träuber.
Ja, also so Flyer auslegen haben wir jetzt Erfahrungen gemacht,
die echt gegen Null gingen halt.
Auf Partys hat das schon ziemlich gut funktioniert tatsächlich.
Anderes Thema ist auch noch sowas wie Influencer halt. Da kommt es auch wieder
darauf an, wie man erreichen möchte und bei uns ist halt bei all diesen nicht gesteuerten Sachen,
also jetzt mal in Abgrenzung zu Facebook und Google, wo ich ja zum Beispiel
sagen kann, ich möchte nur Menschen zwischen dem und dem Alter erreichen und
nur irgendwie weibliche und,
Oder nur Singles, ganz genau.
Das kann man natürlich irgendwie über sowas wie Influencer oder Partys oder
so kann man das halt nicht.
Und das wäre aber zum Beispiel in unserem Fall wahnsinnig wichtig bei einer
Kennenlern-App, weil man da halt einfach einen Männerüberschuss halt irgendwie sonst hat.
Und das macht das ganze Thema schwierig. Also sonst wäre ich da schon,
wären wir da schon längst irgendwie dran gewesen und so, aber wir haben gesagt,
naja, dann haben wir halt einen Effekt, den wir eigentlich nicht haben wollen.
Sebastian
Oh ja, das ist ja klar, also gerade wenn du da so durchswipest und dann sagt
dir das Ding, es gibt niemanden oder du hast halt wirklich so ein Verhältnis
80-20, also das ist ja der Tod.
Marina
Genau.
Sebastian
Also, ja, es ist wirklich schwierig und das ist wirklich Community und deshalb
ist auch, glaube ich, alles im BDSM immer so ein,
nein, das heißt alles, aber es hat ganz oft so dieses Leichte und wir packen
noch ein kleines bisschen Werbung mit rein, man sagt, woher man jenes Spielzeug
hat und all solche Sachen, weil es notwendig ist, weil ich diese Information
einfach nirgendwo herbekomme,
ob das bezahlt ist oder nicht, wobei, nein, eigentlich ist es meistens nicht
bezahlt, sondern man ist einfach stolz drauf, ich habe was Tolles gefunden und
hier, guckt mal, was ich hier Schönes habe.
Und ich bin jetzt nicht sicher, ob es stimmt, aber jetzt hier Michael Schopp,
also Baumwollseil, natürlich, wenn die irgendwo Anzeigen haben,
dann sind es eher Sextoys oder es sind eher Seile, weil die halt beide noch neutral genug sind.
Also ich kann mich nicht erinnern, irgendwo eine Anzeige gesehen zu haben,
wo dann die Hodenpresse dann direkt dargestellt wird und dann steht das auch noch drunter oder so.
Also das funktioniert einfach nicht und auch so die ganz großen Communities
halten, also die jetzt nicht nur BDSM-lastig sind, die halten ihre Plattform
relativ sauber, was das angeht.
Marina
Aber wenn wir schon bei eben so Mund-zu-Mund-Propaganda sind und dann also Shops
jetzt auch wieder oder auch das, was wir machen, also ich finde,
das ist eigentlich auch nochmal ein guter Weg,
um bekannt zu werden und auch wichtig eigentlich für alle, eben weil wir ja
so ein bisschen in der eigenen Suppe halt irgendwie sind, wenn wir uns aber
dann gegenseitig eben stärken.
Und eben gegenseitig mal erwähnen, so wie du es halt öfters halt machst, ja, wir auch dich, ja,
wir haben ja auch Baumwollseil mal drin und du auch und so weiter halt,
weißt du, sodass man so dieses Netzwerk von Leuten, die in dem Bereich halt
irgendwas zu tun haben, halt eben erweitert und sich gegenseitig so ein bisschen pusht halt.
Sebastian
Ja und ganz ehrlich.
Marina
Das ist auch super wichtig und es macht auch Spaß, sich mit den auszutauschen immer.
Sebastian
Ja, das sind echt, also zu 90 Prozent echt coole Leute und ganz ehrlich,
ich mache das auch ein bisschen aus Eigennutz.
Also wenn jetzt so ein Ding der Woche ist und dann ist das irgendwie das und das und das und das,
na klar kann ich nicht sagen, wo man das herkriegt und also wenn es schnell
zu googeln ist, sage ich es auch nicht, aber wenn es jetzt irgendein Geheimtipp ist oder irgend sowas,
dann sage ich halt um Gottes willen, wer stellt es her, wo kriege ich es her,
weil ich kriege ja sonst trotzdem die ganzen Mails mit, oh das Ding der Woche,
was ist denn das, wo gibt es denn das,
dann habe ich da irgendwie 50 Mails. die ich beantworten muss,
dann kann ich es auch gleich sagen.
Das ist echt so ein bisschen Eigennutz und ich weiß aber immer nicht,
wie kritisch ist das Publikum und ab wo sind sie genervt.
Und ich versuche da eher so ein bisschen zurückhaltend zu sein und nicht alles
mit Marken und so weiter voll zu ballern und dann sagt er, wenn jemand was Cooles
macht, dann kann man auch sagen, wer es gemacht hat.
Und ich habe noch Messen, habe ich mir gerade noch notiert. Das sind ja auch
so Klassentreffen quasi.
Also jetzt vor zwei Jahren war ich
das letzte Mal auf einer Messe mit dem Podcast-Subbi und Und meine Herren,
also ja, die haben alle ihre Stände und ja, es ist eine Verkaufsmesse und es
wird halt, jeder verkauft hat sein Zeug, aber man trifft Menschen,
man sieht sich wieder, man hat einen Anlaufpunkt und alle, die da irgendwas machen,
ich glaube, da sind auch ganz viele, ja, ich sage, nennen sie jetzt mal Shops
oder Dienstleister, sind auch einfach miteinander befreundet und ich weiß leider
nicht, was da abends abgeht, wenn die Messe zu ist. Ich vermute mal eine ganze Menge.
Marina
Oh, ich freue mich, wenn Corona vorbei ist, dann schauen wir uns das an.
Sebastian
Oh ja.
Ja, aber es ist wirklich Mundpropaganda und es gibt immer noch Gruppen,
also Telegram-Gruppen, wo halt wirklich gutes Spielzeug irgendwie gegenseitig empfohlen wird.
Wo kriege ich eine anständige Peitsche her, wo kriege ich dies her,
wo kriege ich jenes her. Im Grunde müsste man da mal fast ein Verzeichnis machen.
Marina
Ja, oder auch mal irgendwie weiter. Ja, ja. Gute Idee, ja.
Sebastian
Aber das ist auch wieder blöd. Kannst du nicht sagen, das sind jetzt die Handschellen
von dem, von dem, von dem und das sind die besseren, die sind aber teuer,
das ist das mittlere Produkt und das ist das günstige Produkt und dann machen
wir das so wie die Öffentlich-Rechtlichen,
dass dann in einer gewissen Wiederkehrendenquote das günstige Produkt manchmal
gewinnt, aber das mittlere und das teurere Produkt, das schneidet eh immer schlecht ab.
Ist so ein Muster, was ich oft da mal gesehen habe. Nein, also du kannst dich
ja nicht anmaßen, das dann auch wirklich objektiv zu bewerten. Riesenaufwand.
Marina
Nee, ja, also wir jetzt nicht oder du halt, dass wir das objektiv bewerten,
aber deswegen ist es ja so schön, wenn es ja von der Community kommt,
weil die haben ja die Expertise.
Und wenn eine Sache empfohlen wird, dann gibt es vielleicht noch irgendwie drei,
die auch sagen, ja, kann ich zustimmen oder halt eben nicht oder so.
Weißt du, so ein bisschen so Amazon-Rezensionen oder so.
Ja, da guckst du ja auch dann irgendwie, Da guckst du dann auch so,
gibt es wirklich viele Fünf-Sterne-Bewertungen oder nur eine halt?
Aber das ist doch eigentlich total stark, diese Schwarmintelligenz, die da kommt.
Sebastian
Und Schwarmintelligenz finde ich dafür einen schönen Namen. Deshalb geht man
ja auch raus und auch auf Partys und auf Stammtisch und auch so BDSM-Flohmärkte und all das und so.
Weil man einfach mal sehen kann, ach guck mal, das hat jemand anderes und der
erzählt auch darüber, was es damit auf sich hat.
Und objektiv testen, stell dir mal vor, du hast jetzt Handfesseln.
Ich habe von drei Herstellern Handfesseln. Jetzt will ich die objektiv testen. Was kann ich machen?
Ich kann einen Belastungstest machen und sagen, die reißen bei zwei Tonnen Zuglass,
die bei drei und die bei vier. Ganz ehrlich, das nützt mir überhaupt nichts.
Marina
Ja gut, aber das ist ja schön, aber was sagen dann die Leute,
die sagen, nee, anhängen habe ich gar kein Interesse, ich benutze sie für was
anderes halt oder sowas.
Sebastian
Genau, ne?
Marina
Ja.
Sebastian
Wir kriegen für den Staff keine ordentlichen Bewertungskriterien.
Wenn Stiftung Warentest es schafft, diese ganzen Vibratoren mal objektiv zu
bewerten und zwar so, dass es auch einen Sinn hat, die Bewertung.
Marina
Das ist ja auch subjektiv wieder, weil die einen mögen so, die anderen so.
Sebastian
Ich fände es spannend, den Artikel dann mal zu lesen, wenn sie dann irgendwie
100 Toys kaufen und dann Tabellen abdrucken und sagen, das ist gut.
Jetzt sind wir doch bei Dingen gelandet wieder.
Marina
Ja, stimmt, ja.
Sebastian
Da wollte ich ja hin.
Marina
Sehr gut, ja.
Sebastian
Ja, dieser ganze Stuff, also empfindest du BDSM als etwas, wofür man viel Material
braucht oder wo es sinnvoll ist, das zu haben?
Marina
Also ich persönlich nicht. Es kommt natürlich darauf an, ja,
weiß nicht, was man macht und wie man halt spielt, ähm,
Für manche Dinge macht es halt einfach Sinn, da irgendwie, sag ich mal,
besseres, weil sichereres Equipment halt irgendwie zu haben für gewisse Praktiken halt.
Oder zumindest, wenn man eine gewisse Stufe erreicht hat, dann vielleicht auf
diese besseren und sicheren Dinge umzusteigen.
Weil vielleicht beginnen, wenn man eher so leichter unterwegs ist.
Sebastian
Besser und sicher sein, es kann auch einfach hässlich sein, stinken und fürchterlich
verarbeitet sein. Also ich habe auch mehrere Generationen da drüben im Schrank,
wo ich sage, ja, das habe ich mal gekauft und das war okay.
Dann habe ich das andere gefunden und dann war das sogar bequem.
Marina
Ja, aber man fängt ja häufig irgendwie mit den günstigen Dingen natürlich an,
um es halt irgendwie mal auszuprobieren halt. Aber es ist jetzt nicht so,
dass man es so grundsätzlich braucht.
Ich glaube aber schon, dass da gewisse Sachen halt, wenn es jetzt zum Beispiel
irgendwie in Richtung Schiebari oder so geht und Hängebondage oder so,
dass es da schon die guten, hochwertigen Seile sein sollten irgendwann.
Sebastian
Ja, und die sehen ja auch länger schön aus.
Marina
Das auch noch, ja.
Sebastian
Also ich habe da so ein paar ausgeblichen rote Irgendwasser im Schrank.
Die sind immer noch schön, aber ich bin mir sicher, dass das gibt es auch eine
Qualitätsstufe besser.
Marina
Da sollte man es halt eigentlich, sag ich mal, heben nehmen.
Aber es kommt halt eben darauf an, wenn man halt eben auf sowas halt auch steht.
Wenn man jetzt halt sagt, ich weiß nicht, eben das ist nicht meins und das ist
nicht meins oder ich spiele sowieso eher, keine Ahnung, DS-mäßig und stehe auf,
weiß ich nicht, Erniedrigung oder sowas. Ja, so da braucht man ja nicht unbedingt Equipment für.
Sebastian
Ja, aber es geht ja ganz oft auch darum, es zu haben. Ob ich es dann oft benutze.
Ganz ehrlich, also ich glaube, das Equipment, was man so alltäglich braucht,
das passt in eine mittlere kleine Tasche.
Früher, vor vielen Jahren, habe ich dann immer die Reisetasche plus den Köcher
plus noch eine Umhängetasche mit auf Partys geschleppt, auf die man dann auch
immer aufpassen muss, fürchterlich.
Also ich habe es nicht mal geschleppt, ich habe es schleppen lassen, wie sich das gehört.
Ich habe das Gefühl, über die Jahre bin ich zu so einem Minimalismus gekommen,
dem ich nicht immer treu bin, das gebe ich zu. Aber man schafft halt Dinge an.
Ohne deine Ausrichtung, also ohne deinen Kink näher zu beschreiben.
Wie groß muss die Kiste sein, um all dein ganzes Kinky-Zeug da reinzukriegen?
Marina
Also ich bin ja vor kurzem umgezogen und ich war selber ein bisschen geschockt,
weil ich behaupte immer, ich habe ja nicht so viel.
Und dann war das doch, Gott, wie soll ich das jetzt beschreiben? Nur per Ton.
Sebastian
Also ein Umzugskarton, so ein ganz normaler Umzugskarton.
Marina
Also es war ein Umzugskarton und dann vier von diesen Ikea-Würfeln.
Ich habe ja auch noch viel Zeug von unseren Shootings und solche Sachen.
Sebastian
Alle Deko, die man gar nicht benutzt natürlich.
Marina
Ja, das ist halt da.
Sebastian
Ja, also man schmeißt irgendwie nichts weg, habe ich das Gefühl.
Also dass ich irgendwas wirklich wegschmeiße, das kommt im Grunde nicht vor.
Man sammelt Zeug an und findet Sachen cool und dann hat man natürlich,
ich nehme jetzt einfach mal so, Schlagwerkzeuge ist eh immer alles unterschiedlich,
aber gerade so Handfessel.
Das ist welche aus Metall, welche aus Leder, welche aus Leder und gepolstert,
welche aus irgendeinem anderen Material, aber sehr schön und aber nicht so robust.
Marina
Und im Grunde nimmt man doch nur die einen her.
Sebastian
Ah nee, da muss ich gestehen, unterscheide ich schon manchmal,
aber man steht immer wieder vor der Qual der Wahl und was nehme ich damit?
Also ich finde diese ganze Equipmentsache, die mag ich auch im Podcast nicht
mal loslassen. Das Ding der Woche ist immer so dieses, was mich daran erinnert.
Es gibt auch noch Sachen und manche Menschen schleppen dann eine Reisetasche
an mit zehn Dingen drin und andere haben dann wie so was ganz Kleines,
Minimalistisches, im Zweifel eine Münze dabei und das hat dann eben eine symbolische Bedeutung.
Finde ich ganz spannend, wie die Menschen unterschiedlich sind.
Marina
Aber ich finde, man kann ja auch sehr viel mit Haushaltsdingen halt irgendwie anfangen halt.
Oder also nicht anfangen, sondern auch, wenn man schon halt irgendwie weiter
ist, die halt hernehmen. Ich meine, du verlost dich auch umsonst in die Pfannenwänder.
Sebastian
Ich nenne ihn ja inzwischen. Ich weiß nicht, wann das passiert ist.
Ich fange immer an, von Kochlöffeln zu reden.
Oder von Kaffeelöffeln. So rum. Passt auch genau in so eine Tasse rein.
Ja, der Gottküche ist eh immer großartig. Also da gibt es eine Menge.
Das ist ja auch so ein bisschen wieder die Frage mit der Elite.
Da kommen wir wieder zurück.
Brauche ich Geld für Equipment, bevor ich BDSM machen kann? Antwort?
Marina
Nein.
Sebastian
Ich habe genug im Haus. Jeder hat genug im Haus.
Marina
Ja.
Sebastian
Oh je je.
Marina
Ja, und man braucht ja Equipment sowieso nur bei bestimmten Praktiken.
Wenn man halt erstmal sowieso irgendwie anfängt mit, ich weiß nicht,
nur mal so ein bisschen spanken oder so, da kann man ja mit der Hand erstmal
zum Beispiel irgendwie anfangen oder sowas.
Oder mit Befehlen oder mit, ja, also.
Sebastian
Ja, aber das ist ja dann die Frage. ist das dann ein, ich behelfe mir,
also ich hab nix und komm trotzdem klar oder will ich eigentlich alles haben?
Also ich sag mal so, wenn man dann anfängt, wenn ich dann höre,
ja, dann haben wir mal ausprobiert und haben dann mit der Wäscheleine gefesselt.
Genau, siehst du, genau die Reaktion. Geht natürlich wieder nicht.
Natürlich funktioniert das im Grunde oder die berühmten Kabelbinder,
das Podcast, wen würde mir verzeihen.
Marina
Oder für wirklich so ganz, ganz Anfang die vom Bademantel, den Gürtel.
Sebastian
Ja, aber da kommt ein ja raus.
Marina
Nein.
Sebastian
Das ist schön vom Bademantel. Bei mir ist das alles ganz weich, nachgiebig.
Marina
Nee, ist nicht so nachgiebig.
Sebastian
Ich kenne jetzt das Podcast so wie einfach erfindungsreich genug,
dass man da schon Maßnahmen treffen muss.
Vielleicht noch ein paar ein bisschen Wäscheleine zusätzlich drumherum.
Marina
Ja, aber ja, man hat genug im Haus selber ein bisschen.
Sebastian
Gibt es irgendwas, was du anschaffen wollen würdest, wo du sagst,
wenn Budget keine Rolle spielt?
Marina
Ja, also irgendwas Möbelmäßiges auf jeden Fall.
Sebastian
Irgendwie aus Stichwort. Da stehe ich auch. Ich hätte ja gerne so ein Bett...
Marina
Ja, ich hätte gerne irgendwas, wo man eher steht halt.
Sebastian
Okay, so Kreuz oder so Bock ist ja auch spannend. Ja, so in die Richtung mehr so.
Marina
Aber noch besser, wenn wir schon, weißt du, dann irgendwie sowas vielleicht
multifunktionales, was man halt irgendwie umbauen kann oder so.
So eine 2- oder 3-in-1-Geschichte.
Sebastian
Ja, wessen Wohnung ist schon so groß, dass man da einen kompletten Spielkeller
reinkriegt. Also ich beneide Menschen, die das haben.
Das Zimmer, wo du heute Nacht schlafen wirst, das eignet sich ja eigentlich
perfekt zum Spielzimmer.
Marina
Das habe ich mir gleich gedacht.
Sebastian
Und ist da unten irgendwas zum Spielen?
Marina
Ich dachte mir schon, das ist bestimmt versteckt. Oder in der Abstellkammer,
wo angeblich nur Lebensmittel dran sind.
Sebastian
Da ist einfach nichts. Weil ganz ehrlich, zum Spielen in den Keller gehen.
Marina
Warum?
Sebastian
Irgendwas wehrt sich bei mir. Und dann haben mir noch so viele Leute gesagt,
wenn sie einen Spielkeller haben, dann benutzen sie ihn nie.
Seitdem spielen sie ja doch wieder immer im Schlafzimmer.
Marina
Aber das ist doch auch wieder so eine Sache von haben wollen.
Sebastian
Ja, genau.
Marina
Wenn man einen Spielkeller haben will, Und es kann, weil man halt zufällig einen
großen Kellerraum hat, ob man den dann braucht, aber vielleicht will man es.
Sebastian
Ja, das ist ja auch dieser Mist. Du gehst dann auf eine Party und dann findest
du eine mega geile Konstruktion.
Oder ich blödmann, hab im Podcast mal gefragt, ja, das Bett quietscht ein bisschen,
es wird Zeit für was Neues und dann bekam ich Links geschickt.
Ganz, ganz liebe HörerInnen haben mir Dinge geschickt und da dachte ich,
ja, das ist ein mittlerer Gebrauchtwagen.
Das ist schon sehr, sehr geil. Aber dafür werde ich auch keine Podcast-Spenden
sammeln, damit ich mir ein neues Bett kaufen kann.
Also das fließt ja alles doch wieder in den Podcast rein. Also da fällt kein Bett bei raus.
Aber ja, das haben wollen. Du hast recht. Man will.
Ganz viel. Dabei tun es auch eigentlich ein paar Ösen aus dem Baumarkt.
Du siehst auch über dir hier so einen Ankerpunkt in der Decke.
Marina
Ah, ja.
Sebastian
Ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk des Podcasts-Subis. Nein,
Geburtstagsgeschenk, glaube ich.
Marina
Ja.
Sebastian
Sie war clever, sie hat mir gleich zwei geschenkt, deshalb hängt noch einer im Schlafzimmer.
Der gleiche. Und es waren auch nur bei diesen vier Löchern nur,
ich glaube, sechs oder sieben Bohrungen nötig, bis ich keinen Träger gefunden habe in der Decke. Gott.
Marina
Ja, aber der ist ja natürlich doch eigentlich da, dieser Haken,
um seinen Sling-Trainer aufzuhängen, oder?
Sebastian
Du siehst, dort hängt diese Hängeschaukel. Die könnte man da dran aufhängen
und dann kann man sich da reinsetzen und dann ist das alles total schön.
Und die hängt natürlich jetzt nur deshalb da nicht, weil das halt stören würde, wenn das da hängt.
Schon wieder was Privates verraten.
Aber wenn ihr euch Hängepunkte, Liebeswuchtigungen, wenn ihr Hängepunkte wollt,
dann bitte was Gescheites, irgendwas mit mehr als einem Reinschraubding,
das mag zwar irgendwie halten, aber ich traue immer so in der Decke.
Ich habe ganz gerne, dass mindestens eine Schraube runterknallt,
bevor die Statik irgendwie kritisch wird.
Oh Gott. Ich muss mal, glaube ich, irgend so einen BDSM-Möbelbauer besuchen.
Hast du vielleicht einen in deiner Kontaktliste?
Marina
Ähm, boah, müsste ich jetzt nachschauen. Ne, ich glaube jetzt nicht,
aber ich erinnere mich, dass die Orgas von Junges München, das ist schon ein
bisschen her, aber die haben mir mal erzählt, dass sie so eine Idee hätten,
sowas wie Baupläne zu machen.
Sebastian
Ja, die haben ja auch diesen Do-it-yourself, diese ganze Geschichte,
wo sie auch mit Elektronik, 3D-Druck und ich weiß nicht was,
alles da Ideen ausgekauft haben.
Ich kann nicht so gut bauen, dass ich hinterher sage, das genügt meinen Ansprüchen.
Also es sieht dann hinterher so aus wie selbst gebaut.
Marina
Ja, bei mir auch, ja. Dann würden doch irgendwelche Späne noch rausgucken,
weil ich dann dachte, komm ey.
Sebastian
Ja, ich habe mir auch mal was bauen lassen. Es gibt ja, kennst du diese Bodenpranger?
Boden oder Hoden? Bodenpranger. Also du hast da so ein Stecksystem,
du hast da so vier, fünf, sechs Teile, die kannst du irgendwie zusammenstecken und dann kann man halt,
die hat möglichen Fixierpunkte und dann kann man irgendwie die Person dazu zwingen,
dass sie eben auf den Boden kniet und kauert.
Und dann hatte ich das gesehen das war dann so aus Holz und am Ende sind so
Metalleinfassungen wo man dann auch diese Haken reinschrauben kann oder eine
Madenschraube, um das mit einem anderen Teil quer zu verbinden oder längs oder
irgendwas und ja, auch relativ teuer und auf dem Stammtisch sagte man, nee,
ich habe eine Bekannte Metallbearbeitung, ich baue dir das für die Hälfte ja, hat er auch gemacht,
Schön hier vierkant Edelstahlrohr, hat dann da die Ecken zugeschweißt und hat
dann Gewinde reingebohrt.
Und ich habe ihm das auch bezahlt, aber ich hatte keinen Spaß dran,
weil so ein Stahlrohr, wenn du da jetzt mit einer Madenschraube verbindest,
erstmal konnten die Schrauben reinfallen.
Gerade beim Auseinanderdrehen ist das wieder blöd. Und wenn das ja ein bisschen
warm wird durch Körpertemperatur, dann ist das Ding fest.
Dann kriegst du da gar nichts mehr auseinandergebaut.
Marina
Okay, hast du das Ding noch da?
Sebastian
Nee, ich glaube, die Teile habe ich irgendwann entsorgt beim vorletzten Umzug oder so.
Also ganz schlimm, ich glaube, das Podcast-Subi hat die Teile auch nie gesehen.
Und ich habe dann aber hinterher echt ein bisschen gespart und habe mir dann
dieses Ding bestellt aus Holz. Und ich glaube, inzwischen gibt es das auch aus Metall.
Und dann habe ich erst mal gesehen, wie viel Know-how da drin steckt,
dass dann eben diese speziellen Profile draufgeschraubt sind,
dass die Madenschraube nicht reinfallen kann.
Und das ist auch ein Metall, was offenbar so gebaut ist, dass es eben durch
Wärmeentwicklung nicht anfängt, irgendwas zu verändern, dass die Schrauben sich
halt so festziehen, dass du sie nicht mehr auseinanderkriegst.
Und das hat damit echt Spaß gemacht.
Aber es hat mir halt leider gezeigt, selber bauen, selbst wenn ich es jemand
anders selber bauen lasse, wenn jemand ein Produkt auf den Markt schmeißt,
dann steckt da offenbar so viel Hirnschmalz drin, dass ich nicht denke,
wenn ich das Ding im Laden sehe.
Marina
Ja und das meinte ich ja vorhin am Anfang auch mit den sicheren Sachen halt,
weißt du so, weil das eine ist vielleicht, es sieht nicht so gut aus,
macht nicht so viel Spaß, aber vielleicht ist es tatsächlich auch nicht so sicher,
weil wenn sich dann irgendwie irgendwo eine Schraube, weiß nicht,
jetzt vielleicht nicht bei dem Bodenprang aber bei irgendeinem anderen Teil
halt irgendwie löst oder reinfällt oder sonst irgendwas festzieht und die Person
kommt dann nicht mehr raus oder so, weil man halt,
dann ist es schon sinnvoll doch in was teureres zu investieren.
Sebastian
Ja, man weiß es vorher nicht und gerade bei Möbeln hat man eine Menge Kohle ausgegeben.
Also mal gucken, wann irgendwie sich der Wunschtraum eines Bettes erfüllen wird.
Vielleicht müssen wir einfach, durch Corona ist ja mal in mindestens zwei Sommerurlaube
sind ausgefallen, aber die Kohle steckt man natürlich nicht im Bett rein.
Aber vielleicht lässt sich irgendwas basteln aus der Do-it-yourself-Ecke mit
Kombination aus Ikea und Baumarkt.
Marina
Ikea würde ich auch zutrauen, dass die vielleicht mal sowas machen.
Die machen doch mal ab und zu so Bauanleitungen für so lustige Sachen wie,
ich weiß es nicht, Zelte aus Kissen oder solche Sachen und so.
Die würde ich auch zutrauen, dass die mal für sowas so eine Spaßanleitung machen.
Aber die dann auch wirklich funktioniert.
Sebastian
Das wäre spannend, wobei es ist halt die Metallbetten von Ikea,
die sie früher verkauft haben, Sponcast Subi mag mir verzeihen,
aber genau so ein steht da drüben, das ist auch toll.
Es ist allerdings auch der Haken, weil das alles Metall ist,
wenn du irgendwelche Karabiner einhackst, dann macht das einen Lärm bis zum
Geht nicht, wenn man zappelt und irgendwann hat man sich das auch satt gesehen,
dieses Geschnörkel und gedöhnt und dieses Prinzessinnenbett.
Es ist toll, Aber gegen so ein ausgefeiltes Ding, was man sich dann noch aufbauen
lassen muss und irgendwie aus Österreich anliefern lässt per fetter Spedition.
Marina
Vier Monate Lieferzeit und so weiter, ja klar. Sind schon durchdacht, ja.
Sebastian
Großspenden erwünscht. Nimmst du auch welche für sowas, wenn dir jemand so ein Bett hinstellt?
Marina
Vielleicht in der nächsten Wohnung.
Sebastian
Okay.
Marina
Schau mal, jetzt gerade ist es da ein bisschen eng.
Sebastian
Ja gut, wobei ich habe auch gesehen, es gibt auch eins, das kannst du dann noch,
das kannst du erstmal flach kaufen und dann kannst du das Erweiterungsset Himmelbett kaufen,
wo du dann den Aufbau hast und dann kommt noch das Erweiterungsset Pranger an
allen möglichen Seiten und Aufhängepunkt für Shibari kommt natürlich dann mit,
das wächst mit deinen Bedürfnissen.
Marina
Ja, ich habe halt in der Jetserung, wir haben halt sehr viele Balken und so,
deswegen sind da viele Probleme gelöst.
Da ist nicht die Notwendigkeit dafür.
Sebastian
Ich bin ehrlich gesagt auch froh, dass hier keine so eine Riehgipsdecke ist,
sondern dass hier Betondecke ist und dass man da irgendwas reinjagen kann und
dann wird das, also wahrscheinlich bricht hier, bevor der Haken aus der Decke
bricht, bricht wahrscheinlich also ein Block aus der Decke raus.
Da mache ich mir keine Sorgen. Oh, haben wir Dinge jetzt auch,
zu Dingen können wir gar nichts mehr sagen.
Also wir sind jetzt gar nicht so zielstrebig, dass wir jetzt hier den ultimativen
Mehrwert machen. Wir sind wirklich ein bisschen ins Plaudern gekommen.
Marina
Du bist doch schön.
Sebastian
Mich entspannt das.
Marina
Ja, es ist, als würde ich mit dir telefonieren.
Sebastian
Okay, wir nehmen mal die Folge doch so. Sebastian telefoniert mit Marina, aber sie ist da.
Wir haben ja Mikrofone, wir hören uns durch Mikrofone. Oh, das wäre vielleicht
nochmal so ein Punkt, gelegentlich habe ich mal so Nachfragen,
wie das mit diesem Podcast denn so läuft und wie das mit so einem Aufnahmentag funktioniert.
Du bist ja nochmal gerade da, das heißt, du hast die ganze Prozedur über dich ja gehen lassen.
Marina
Ja, ich war auch echt erstaunt am Anfang, dass ich jetzt ein Headset und ein
Mikrofon aufsetzen muss.
Ich dachte nämlich so, wir setzen uns auf die Couch und quatschen.
Aber ich habe eigentlich gedacht, dass wir wahrscheinlich auch in einen anderen
Raum gehen, der dann halt irgendwie ein bisschen so isoliert ist,
damit es so ein bisschen gedämpft ist und so, hatte ich es mir vorgestellt.
Und jetzt dann komme ich hier an und dann sind hier Geräte und man muss auch
sagen, Süßigkeiten und Getränke, das ist gut. Aber eben vor dem Geräte und Headset da.
Und hatte mir das Setting nicht ganz so vorgestellt. Was nicht heißt,
dass es schlecht ist, um Gottes Willen.
Sebastian
Also vielleicht erspare ich mir mit dem, was ich jetzt sage,
dass jedes Vorgespräch, was ich führe, enthält natürlich dieses,
wie wird aufgenommen und was machen wir eigentlich, wie funktioniert das und
was ist eigentlich technisch so, alles da so mit dran.
Und ich versuche das jetzt mal in Kurzform, was ich schon, ich glaube, 250 Mal erzählt habe.
Und dann kann ich jetzt einfach immer drauf verweisen.
Okay, also wie funktioniert das? Ich habe tatsächlich Headsets und keine diese
armen Mikrofone, die man irgendwie dann auf den Tisch stellt und wo man dann
auch diesen Mundabstand, wo man dann diese fünf bis zehn Zentimeter einhalten muss.
Du weißt ja selber, dass das einen Riesenunterschied macht und ich glaube,
ich würde es halbwegs hinkriegen, nicht so sehr zu zappeln, weil man ist dann
ja so komplett weg mit der Stimme und dann klingt man total hallig und so,
was halt beim normalen Mikrofon das Problem ist,
obwohl die besser klingen und auch billiger sind.
Du kannst dich jetzt ja trotzdem lümmeln. Du kannst dich bewegen.
Marina
Du kannst dich kopfschütteln.
Sebastian
Da fände ich Head-Sets noch ganz gut. Ich habe allerdings schon was bestellt,
was die eventuell ablösen kann. Dann brauchst du vielleicht keine Head-Sets mehr.
Marina
Was denn?
Sebastian
Einfach so Ansteck-Mikros, aber nicht per Funkstrecke und auch nicht per Kabel,
sondern was Spannendes.
Aber ich kann die Dinge nur vom Hörensagen und bestellt habe ich sie im November.
Sie sollten im Dezember kommen und sie sollen jetzt Anfang Juli kommen.
Wenn das geht, würde ich eventuell das Equipment austauschen.
Aber es ist tatsächlich so, man kommt hier rein oder eigentlich ist ja auch
alles so gedacht, dass ich es mitnehmen kann.
Normalerweise fahre ich ja hin zu den Leuten und dann ein größerer Rucksack
sollte reichen und dann haben wir, was haben wir denn hier?
Also wir haben das Aufnahmegerät, das ist so ein Field Recorder,
so ein Zoom F6 heißt das Ding.
Kein Laptop oder so, weil die Dinger können abstürzen, die Aufnahme ist weg oder irgendwas.
Dann hängen hier zwei Powerbanks dran, so Kopfhörerverstärker,
da hängen halt die Kopfhörer dran, wir hören uns da durch und ich muss immer
nur Stopp und Start drücken und die Aufnahme wird ganz toll sein und weil das
eben so ein Gerät ist, muss ich nicht mal ständig am Pegel rumdrehen, sondern es geht.
Das ist so, dann reden wir halt und machen, ja wir haben jetzt eine,
zwei Pausen gemacht, ich weiß es gar nicht.
Marina
Eine noch.
Sebastian
Nur eine, also normalerweise so alle 45 Minuten werden die Ohren heißen und
machen wir eine Pause und dann quatscht man halt.
Marina
Dann quatscht man weiter in der Pause, ja.
Sebastian
Genau, dann versuchen wir das dann irgendwie, das spontane Gespräch wieder irgendwie
in die Folge einzubauen. Das ist ganz schlimm.
Ja, dann habe ich ja mein Tablet, meinen Spickzettel, den ich normalerweise habe. Vielen Dank.
Marina
Da ist aber auch ziemlich viel aufgeschrieben, ja.
Sebastian
Ja, jetzt so währenddessen. Also normalerweise so ein Spickzettel.
Also früher waren das so drei, vier, fünf Seiten, wo ich teilweise Fragen vorformuliere.
Und inzwischen ist es aber echt so eine DIN-A-Vier-Seite.
Einfach nur so ein paar Stichpunkte, dass man halt nichts vergisst,
damit das Gespräch noch so halbwegs natürlich bleibt.
Klar, diese Überleitungen haken dadurch natürlich ohne Ende,
weil die nicht vorgeschrieben sind. Keine journalistische Ausbildung, verdammt.
Aber so vom Feeling her entspannt oder eher Prüfungsangst, Stress?
Marina
Total entspannt. Also am Anfang natürlich irgendwie, da hat man immer noch so
ein bisschen so dieses Prüfungsfeeling irgendwie,
aber ja, dann spricht man halt so ein bisschen und dann ist man plötzlich drin
und genau, dann merkt man das irgendwie gar nicht mehr, dann führt man halt ein Gespräch, ja.
Sebastian
Ja, man vergisst das irgendwie.
Marina
Man vergisst das total, ja. Aber das liegt ja auch am Host.
Sebastian
Oh, ich habe dich natürlich mit Getränken abgefüllt, ich habe Schoki hingestellt
und ich habe, das war, als hätte ich es für dich gewusst, also ich habe mir
vor ein paar Monaten so ein Vlies gekauft, so fünf Millimeter,
so ein Filzvlies einfach und auf den Tisch gelegt für nämlich Menschen, die,
also wenn wir nicht in den Stift fallen lassen jetzt, dann hört man das nur
ganz wenig oder du hast jetzt eben ganz viel mit den Fingernägeln hier auf den Tisch geklappert.
Marina
Hab ich.
Sebastian
Und normalerweise, also ich hab teilweise Folgen gehabt, wo ich dachte,
stopp, Pause, bitte mach das nicht.
Deshalb hab ich ja diese Bunnies angeschafft, damit man was in den Fingern hat.
Die hast du übrigens ignoriert.
Marina
Ja, aber meine Cola davor steht da.
Sebastian
Ja, du hast nicht gefesselt heute. Ist nicht schlimm, muss man ja nicht.
Aber gerade wenn die Hände so ein bisschen unruhig sind, bei mir ist das ja
auch immer so, dass dieses Vlies einfach so ein bisschen wegnimmt.
Und wenn ich mal irgendwann in diesem Haus hier ein Aufnahmezimmer kriegen sollte,
müssen wir mal gucken, wer auszieht, dann wird das natürlich gedämmt werden
an allen möglichen Stellen und dann klingt das natürlich alles nochmal toller,
aber ich glaube der Inhalt ist irgendwie wichtig.
Marina
Und dann kann man es auch wenn es ja noch dämmt und überhaupt und so dann können
wir Zweitverwendung Spielzimmer wieder.
Sebastian
Achso da hast du eigentlich recht,
Ja, das Spiel- und Aufnahmezimmer. Das schreibe ich mir auf,
Spiel plus Aufnahmezimmer.
Das Geile ist, wenn ich dann die Möbel einkaufe, ich muss mal sagen,
also ich bekomme ja Podcast-Unterstützung und zwar ganz viel und hin und wieder auch mal Sponsoring.
Da sind so kleine Unternehmen dabei, wie zum Beispiel auch so Deviants,
wo ich dann, also sehr gerne, weil ich ja schon vorher auswähle,
wer was und wie, aber wo ich dann auch sagen kann, okay, davon hat der Podcast auch was.
Man weiß, was so ein Zugticket kostet. Das ist nicht so leicht aufzufangen.
Der Staat verlangt seinen Obolus davon. Also ab dem ersten Euro ist das einfach alles zu versteuern.
Und dem kann ich nur entgehen, indem ich die Kohle natürlich wieder für den
Podcast auch komplett ausgebe.
Ich bemühe mich, dass das auch gut funktioniert. Und wenn ich natürlich das
kombinierte Spiel- und Aufnahmezimmer habe, da sind ja sämtliche Möbel da drin.
Nichts anderes als so eine Art Deko.
Marina
Du Fuchs.
Sebastian
Ich glaube, das würde ich mich nicht trauen. Also spätestens,
wenn dann die Prüfung kommt, ich glaube, dann ist vorbei. Nein,
ich habe das böse Gefühl.
Marina
Recherchematerial.
Sebastian
Ich glaube, das funktioniert nicht. Mein Steuerberater wird mir auch aufs Dach steigen.
Marina
Also unser ist bis jetzt noch nicht aufs Dach gestiegen. Also tatsächlich alles,
was ich da bestellt hatte, waren tatsächlich immer für Fotos halt dann auch dann.
Aber glaube ich, das hat man ja auch nicht immer, also auf der Steuererklärung
drauf, solche Sachen. Aber bis jetzt hat alles gepasst.
Sebastian
Also ich komme mir da echt immer schlecht vor, weil das ist ja so,
das ist dann ja auch private Nutzung, also deshalb ist das private Spielzeug,
ist private Spielzeug und es wird nicht irgendwie vom Podcastkonto runtergenommen.
Manchmal ist so der Gedanke, da könnte man da nicht mal was aus der Kasse rausnehmen
und dann hat man so viele Projektideen für den Podcast, dass da überhaupt keine Kohle mehr für da ist.
Marina
Ja, also wir können nicht alles dann irgendwie für die private Nutzung wegen
Hygiene und solche Sachen, wenn wir es dann für das wenigste Shooting wiederverwenden wollen und so.
Sebastian
Okay, da hast du ja sogar noch Argumente, die würden mir tatsächlich fehlen,
weil ich könnte es natürlich auch nicht lassen.
Ja, mal gucken, ob dann mir diese Folge vorgehalten wird, wenn irgendwann die Prüfung kommt.
Aber das muss ich mal sagen, es ist total schön, das erste Jahr war es natürlich
nicht so und das halbe, zweite Jahr auch nicht. Und dann habe ich irgendwann
mal gesagt, Leute, also echt ein bisschen mehr Unterstützung wäre echt schon gut.
Und dann kamen die aber auch. Das ist schon toll.
Und ich sage jetzt heute einfach mal, also klar, bei euch ist ein Business-Konzept dahinter.
Hier ist das Business-Konzept dieses, es wird schon passen.
Und das passt im Moment. Und ich sage jetzt dem besten Publikum der Welt,
danke, danke, danke, danke, danke. Danke, weil ich das jetzt einfach mal sagen muss.
Das ist echt cool. Und ich nenne nach wie vor jeden Unterstützer und jede Unterstützerin
total gerne, weil durch die geht das halt.
Und ich muss der Familie nichts aus der Familienkasse klauen,
um irgendwie zu einer Aufnahme zu fahren.
Das ist nochmal so ein moralisches Ding. Dass man ja nicht sagen muss,
ja Kinder, jetzt haben wir Urlaub. Das Hotel ist ein bisschen billiger,
weil ich habe viel mit dem perversen Hobby gemacht.
Das möchte ich auch nicht. Also in die Situation komme ich nicht. Das ist schon cool.
Ja und bei euch muss ich mal gucken. Also wenn die App dann da ist,
die war ja auch komplett werbefrei und da gab es auch keine In-App-Käufe,
das muss ich nochmal fragen.
Das ist natürlich nur der Anfang, man muss ja auch erstmal User haben,
aber ihr habt da ein anderes Wachstumskonzept.
Darf ich mal reinfragen? Ist das irgendwann zur riesen fiesen Kostenfalle pro Tag, Abo, 50 Euro?
Marina
Nee, wir sind ja recht transparent. Also wir haben tatsächlich genau das Thema
In-App-Käufe vor, beziehungsweise so Premium-Features, so ähnlich wie es halt
eben auch Tinder und so hat.
Also diese ganzen Sachen, die man jetzt machen kann, so chatten,
matchen und so weiter, bleiben frei, plus noch ein paar andere Features,
die wir geplant haben. Es soll ja noch ein Feed reinkommen.
Wir wollen dann auch so ein paar Sachen reinmachen, wie, was ich vorher auch
schon erzählt habe, dass die Profile ein bisschen besser ausgefüllt werden,
vielleicht auch so ein bisschen so...
Hilfestellungen, wenn man die erste Nachricht schreiben möchte oder solche Sachen halt.
Genau, also das wird dann auch alles vor früh bleiben. Aber wenn man,
sag ich mal, ich weiß nicht, eben vielleicht auch das ein oder andere extra
möchte halt, dann soll es halt diese Premium Features geben.
Also das wäre dann so Sachen wie, ich hoffe, ich habe es alle im Kopf,
oh mein Gott, sowas wie Linksvibes rückgängig machen oder so,
wie es Tinder zum Beispiel auch hat. Oder sehen, wer hat mich geliked.
Oder vielleicht auch sowas wie ein Boost halt irgendwie, dass man vielleicht
bevorzugt einer Person angezeigt wird.
Jetzt haben wir es ja auch immer nur gehabt mit drei Vorschlägen pro Tag,
die werden auch hochgestuft, also auch nicht nur bezahlt, sondern auch wenn
dann halt mehr Leute drauf sind, dann werden die auch graduell auf fünf und
dann vielleicht auf zehn hochgestuft, das schauen wir mal halt.
Sebastian
Du musst dir die App dafür kennen, um zu wissen, was du alles meinst.
Also es ist wirklich wie Tänemanns Vibe nach links oder rechts,
like oder dislike, dann kann man, wenn beide liken, kann man eine Nachricht schreiben und ja,
genau, aber diese Premium-Funktion, das ist ja immer so dieses,
das kostet jetzt auch noch Geld und warum soll ich für so ein Reswipe,
also dass ich zurückwischen kann, warum soll ich dafür Geld bezahlt,
aber ganz ehrlich, irgendwie muss auch du ja am Ende des Tages von irgendwas leben.
Marina
Es sind ja mehrere Funktionen, die da reinkommen, also mehrere Features, die man dann eben hätte.
Ich sage, ich habe jetzt nicht ganz alle im Kopf halt eben, ja,
aber so dieses Grundkonzept, also das wird halt eben frei, also gerade sind
es ja eben drei Vorschläge pro Tag, also die basieren ja auch auf diesem Algorithmus,
der ja eben dann auswählt, welche Rollen und so passen zueinander,
welche Spieler und Spielerinnen.
Genau, das waren jetzt drei, weil wir halt, ja klar, weil halt Es waren noch
nicht genug Leute, die drauf waren halt.
Dann sollten es dann fünf werden und dann schauen wir mal, ob es dann sieben
oder zehn, mal gucken halt.
Mehr soll es dann allerdings trotzdem nicht werden, weil wir trotzdem dieses
ganze Thema mit der Achtsamkeit immer noch behalten wollen.
Also es soll halt eben nicht zu einem Tinder werden, wo man halt links,
rechts halt schnell rüber geht und oberflächlich ist, sondern man soll sich
schon mit den Profilen beschäftigen und das tut man halt, wenn man halt eben
weniger pro Tag halt hat.
Sebastian
Man muss dann die Punkt zwölf Uhr mittags drei Stück, jetzt kommen die drei,
jetzt muss ich sie genießen.
Marina
Ja genau, so ungefähr ja, genau ja. Ja gut, das hat wieder was mit Serverabfragen
zu tun gerade, die wir halt im...
Jetzt noch einmal am Tag machen können. Das kann auch sein, dass sich das auch
in Zukunft ändert, dass wir es tatsächlich immer machen können,
aber sowas kostet ja zum Beispiel auch Geld und was wir gerade noch ein bisschen
nicht, genau, egal, ich möchte jetzt gar nicht zu technisch werden.
Sebastian
Ja, aber da steckt einfach eine Menge dahinter, was du halt brauchst und dann
hast du noch Gesetze zu erfüllen und da ist der Datenschutz und Datensicherung
und das ganze Kram im Hintergrund, das ist ja alles schlimmer, als man denkt.
Marina
Ja, da hängt ein ziemlicher Rattenschwanz dran, ja genau. Ja,
wie auch immer, auf jeden Fall, nee, aber es ist halt über Innekäufe geplant tatsächlich, ja.
Aber wie gesagt, es wird keine Kostenfalle sein im Sinne von,
ich lade mir die App runter und wenn ich kein Geld ausgebe, dann kann ich im
Grunde nichts machen. Also sowas wird es nicht sein.
Sebastian
Ich baue dir mal eine schöne Brücke, weil dadurch finanziert man ja auch die
Autorinnen, die dann eben schöne Artikel für alle schreiben.
Und die wiederum kann ich dann zum Beispiel bei mir in den Shownotes benutzen
und zu sagen, hier sind ein paar Kings, die jetzt vielleicht nicht so geläufig
sind, die Begriffe, dahin verlinkt, da wird es ordentlich erklärt.
Einfach auch da wieder aus Eigennutz, ich kann und mag nicht in jeder Folge
immer alles erklären und einfach zu sagen, okay, da ist eine gewisse Basis,
da eignet sich Wikipedia leider momentan überhaupt nicht zu,
weil die natürlich nicht die einzelnen Kinks und eigenen Artikeln haben und
wenn, dann sind die natürlich auch eher technisch.
Also das ist eigentlich ganz schön zu sehen, dass da was entsteht und ganz ehrlich,
sollen die für die App so viel bezahlen, so viele in der App Käufe machen,
wie sie wollen, Hauptsache bei dir erscheinen da ordentlich Artikel.
Das ist so, da bin ich ja eigennützig, Weil für die Artikel bezahlen,
das wäre wieder schade, weil das ja Wissen für die Community ist.
Marina
Ganz genau, ja. Und das wird auch diesem Aufklärungsgedanken widersprechen auch, ja.
Sebastian
Ja, und ich habe denen ja auch, also alle Podcast-Folgen, ich habe das lange
nicht mehr gesagt, die habe ich ja unter so einer Creative Commons Lizenz reingestellt.
Also das heißt, wenn das jetzt jemand hört und sagt, ich ziehe mir das jetzt
irgendwie auf den Stick und führe das irgendwo vor, das kann man machen.
Also die darf man vervielfältigen, man kann die Folgen verlinken,
es gibt sogar so einen Embed-Code, um den Player auf der eigenen Webseite reinzubauen, wenn man das möchte.
Einfach weil ich will, dass das das heißt das Wissen, aber einfach das was drinsteckt
dass das verfügbar ist und zwar für jeden und ohne dass es Geld kostet und dass
man eine Paywall hat und das heißt nämlich auch dass ich es wieder nicht teilen
kann, wenn da eine Paywall vorsteckt oder so, ich will eigentlich, dass es alle haben,
das ist die einzige Grenze, wo ich halt sage, das könnt ihr nicht machen,
damit Geld verdienen es gibt schon die ersten Chinesen, die haben sich die Podcast
Folgen von YouTube gezogen und verkaufen
dir dann jede einzelne Kunst der Unvernunft Folge für zwei Dollar.
Marina
Die kann man kaufen wo hast du das mitbekommen?
Sebastian
Ich google gelegentlich mal nach mir selbst und die Suchergebnisse werden weniger.
Das hat aber vermutlich damit zu tun, dass, ja, überlege ich noch,
also ob das in diesem Safer Search, also in dem Jugendschutzzeug liegt oder
so, dass das weniger wird.
Aber ich freue mich natürlich immer über irgendwelche Verlinkungen und Geschichten
und ja, Geld und Unterstützung hilft immer viel, aber natürlich will man das
auch irgendwie verbreiten.
Bitte niemand soll sagen, ich verlinke da lieber nicht drauf oder ich kopiere
die Folge nicht oder halt den Player auf die eigene Webseite,
weil ich weiß nicht, ob ich das darf und ich müsste erst fragen, mach das doch einfach.
Solange es vollständig ist. Also Folgen kürzen geht nicht.
Marina
Das ist aber ganz gut, dass du es nochmal sagst und ich weiß nicht,
stehst du das auch so klar bei dir auf der Seite, weil ich weiß noch,
als ich das das allererste Mal,
wo wir es noch nicht kannten, da wollte ich nämlich auch von dir was bei uns
einbetten und dann stand da was von dieser Lizenz und dann habe ich da draufgeklickt
und dann kam da die Erklärung und dann war mir das schon zu viel und dann hatte ich keine Lust,
das durchzulesen und so. Das war mir dann nicht ganz klar, was das jetzt bedeutet tatsächlich.
Ich glaube, es wäre wichtig, das auch nochmal irgendwo hinzuschreiben,
dass die Leute das auch wirklich wissen.
Also in eigenen, klaren Worten, nicht in Juristen-Deutsch.
Sebastian
Das ist tatsächlich, deshalb sage ich es auch hier nochmal, also das ist halt
tatsächlich diese Creative Commons Verlinkung, das ist halt natürlich ein recht
gut vorgefertigtes Konstrukt, da kannst du halt die Lizenz schön konfigurieren,
da kannst du sagen, will ich erlauben, dass Leute das kopieren?
Ja, will ich erlauben, dass Leute das zu kommerziellen Zwecken kopieren?
Nein. dann kann man das alles anklicken und dann wird daraus im Prinzip so ein
Zweizeiler mit einem Link generiert auf ein komplettes Kompendium,
wo halt alles drin steht.
Weil dieser Zweizeiler sagt schon relativ viel. Ich muss mich natürlich auch
selber dran halten, aber ich finde eben alles, was ich hier mache,
das soll halt auch für alle sein.
Und wenn jetzt Menschen, es gibt das inzwischen seit ein paar Tagen bei iTunes,
die sehen, oh, man kann Kunst der Unvernunft Premium buchen.
Ja, ich habe es eingereicht und auch dort durch den Review-Prozess durchbekommen.
Ich habe es einfach ausprobiert. Also es gibt den Kanal, man wird aber keinen
zusätzlichen Inhalt bekommen.
Es gibt da nichts hinter der Paywall. Da steht auch in der Beschreibung drin,
ihr unterstützt das Projekt damit. Ja.
Marina
Ah, okay.
Sebastian
Was vielleicht interessant ist, wenn man aus anderen Ländern kommt und irgendwie
nicht auf ein deutsches Bankkonto was überweisen will oder so.
Also es gibt diese Möglichkeit, das zu machen, aber man hat jetzt nichts davon, außer ein gutes Gefühl.
Genauso wie alle anderen Unterstützer. Und ich habe auch mir noch kein Spielzeug
schicken lassen und das toll gelobt für Geld oder so, was halt irgendwie werblich
ist. Das wird halt als solches deklariert.
Und selbst dann muss es noch irgendwie so sein, dass ich sagen kann,
okay, das kann ich mit ruhigem Gewissen vertreten.
Also ich glaube, ich würde jetzt, ich habe dir eben mal was gezeigt,
ich habe bei Twitter, bekomme ich gelegentlich Bilder mit schlimmstem Pornospielzeug,
also wirklich widerliches Zeug, ob ich das bereit wäre zu testen gegen Geld
und dann irgendwie ein gutes Wort dafür einzulegen.
Nee, also ich mag dann schon noch irgendwie dahinterstehen oder die Freiheit
haben zu sagen, ja, okay, ich teste das, ja, ich erwähne es,
aber wenn es scheiße ist, dann sage ich auch, dass es scheiße ist.
Marina
Ja, das bekommen wir auch, aber das bekommen auch viele, also so private Profile.
Sebastian
Ja.
Marina
Da haben da irgendwie alle zu, die halt, wo sie halt irgendwie sehen,
keine Ahnung, die twittern irgendwie über, weiß nicht, BSM oder Sex oder keine
Ahnung, also wahrscheinlich anhand der Hashtags oder so.
Ja, aber das sieht schon so nach so einem Schrott aus und dann kommt auch so
die Anfrage, die ist schon so irgendwie so komisch gestellt halt und so.
Sebastian
Ja, oder so dieses hier, ich stelle dir was zur Verfügung, verlost das doch mal, ne?
Das ist ganz schwierig, weil da kommen relativ viele Anfragen und dann muss
man überlegen, was macht man? Dann müsste man wie jede Woche irgendwas verlosen.
Ja, das ist bestimmt schön, das zu machen.
Aber dann hat man so viel Tombola da mit drin.
Da hatte ich nun wieder mal so was Besonderes.
Marina
Voll.
Sebastian
Gerne. Und das macht auch immer Spaß. Und dann vielleicht auch zusammen zu sagen,
so, wir haben hier ein paar Sachen und jetzt machen wir eine Aktion.
Das ist ja auch einfach cool. Und mir macht es unglaublich viel Spaß irgendwie
so eine, so eine, gibt es einen männlichen Begriff für Fee? Nee,
Fee ist geschlechtslos.
Marina
Ja, ist geschlechtslos, ja.
Sebastian
Okay.
Marina
Oder?
Sebastian
Nee. Also ich habe es gerne irgendeine, eine Fee zu haben.
Die dann aus irgendeiner Kiste irgendwelche Posts rauszieht und sagt,
hier, du kriegst jetzt Post und dann hast du was Schönes zu Hause.
Das macht ja auch Spaß, Menschen zu beschenken.
Marina
Ja, die Cut zieht ja auch immer wieder solche Sachen an Land,
dass wir dann ein Gewinnspiel veranstalten, aber es soll halt auch was Besonderes
bleiben, wenn man das jede Woche machen würde, dann wäre es ja auch irgendwie natürlich langweilig.
Sebastian
Ja, und ganz ehrlich, Stuff irgendwie unter den Leuten zu verteilen und dann,
gewinnen die was und dann können sie dann mit Dings anfangen oder so.
Marina
Ja, das ist halt dann so ein Schrott halt eben.
Sebastian
Ja, jetzt haben wir wieder über Dinge geredet und über Geld und über Werbung und all so Zeug.
Wir haben da verschiedene Ansätze und bei deinem drücke ich dir unglaublich
die Daumen, dass das so funktioniert, dass du nicht drauflegen musst und dass
das im Gegenteil dein BDSM-inges Lebenseinkommen quasi ermöglicht. Das wäre doch schön.
Marina
Ja, das wäre wahnsinnig schön. Das wäre ja auch der Traum irgendwann.
Also das war ja auch von Anfang an auch gar nicht so gedacht,
sondern erst mal, als man angefangen hat, daran zu arbeiten,
hat man einfach gemerkt, boah, das ist,
das, ja, das macht so viel Spaß, das will ich immer machen. Genau,
und das will ich halt irgendwie Vollzeit machen.
Das kam ja erst irgendwie später, aber draufgelegt habe ich ordentlich.
Gerade am Anfang. Und auch immer noch teilweise.
Sebastian
Ja, aber das kommt irgendwann zurück. Und da steckt etwas hinter.
Ich glaube, das gilt auch für jeden, der irgendwie so einen Onlineshop gemacht hat.
Die dann auch teilweise anfangen, da sind die super günstig,
haben eine Marge von irgendwie 5 Prozent, weil das reicht ja.
Und dann kommen die ersten Rücksendungen von benutzten Zeug und sie müssen es
aber zurücknehmen. Und ach, um Gottes Willen.
Marina
Ja gut, das ist die eine Sache. Aber gerade auch bei so Onlineshops oder so,
man muss ja erstmal anfangen, das zu produzieren.
Also das ja Materialkosten und diese ganzen Sachen. Das ist schon auch alles
nicht ohne. Da muss man ja auch sehr in Vorleistung gehen halt.
Also bis das wieder drin ist.
Sebastian
Ja, also wer wirklich Kinky Business macht, da muss man echt eine Menge Puffer
drin haben, weil da kommen Unwirkbarkeiten, da kommen irgendwelche Abmahnungen
wegen irgendeinem Quatsch noch dazu.
Marina
Ja, oder so Showstopper halt.
Sebastian
Weißt du, was hier steht? Also klar, es wird noch geschnitten,
aber hier stehen knapp drei Stunden.
Marina
Wow.
Sebastian
Haben wir alles erzielt?
Marina
Wir sind rekord gebrochen, ja?
Sebastian
Ja, wenn ich mit dem Schnitt durch bin, vielleicht noch nicht ganz.
Marina
Okay.
Sebastian
Aber wir können ja noch ein bisschen Musik ans Ende schneiden.
Ich verrate jetzt noch ein privates Detail.
Diese Folge erscheint ja an einem Dienstag am 6.
Juli 2021 und nicht am Montag, weil ich mir jetzt einfach gönne,
wenn ich nulle, dass ich dann auch mal eine Folge an dem Tag habe.
So, jetzt habe ich es gesagt.
Mal gucken. So, deshalb habe ich einfach mal gemacht, worauf ich Bock hatte
heute. So richtig Bock, nämlich einfach labern und das hat Spaß gemacht gerade.
Richtig Spaß.
Marina
Ja, mir auch. Mir auch. War echt cool, ja.
Sebastian
Das ist auch fast ein Jahr her, dass wir uns gehört haben. Also so jetzt in der Folge, ne?
Marina
Ja, das wir jetzt mal aufgenommen haben, ja.
Sebastian
Ja, in Juli letztes Jahr.
Marina
Ja, Juli war es, ja.
Sebastian
Genau. Vielleicht mag ich das mal erzählen. Es gibt so eine Folge,
die hat wenig Downloads am Anfang gehabt.
Das ist nämlich die, wo wir bei The Secretary den Film so als Audiokommentar gemacht haben.
Das ist aber die, die, also da ist am Anfang immer so eine Riesenkurve,
so eine Spitze nach oben, boah, ganz viele Downloads und dann geht das runter
und dann gibt es dann so eine Ebene, das sind halt so ein paar Downloads jeden Tag.
Also wirklich jede Folge wird immer noch jeden Tag gehört.
Die hat aber, die hat nur ein kleines, so eine kleine Spitze gehabt,
aber die ist bis heute immer noch so die, die, wenn ich so Durchschnittswerte
angucke, immer noch die ist, die am meisten gehört wird.
Also Menschen setzen sich abends hin, machen den Film an, machen den Ton aus,
machen unseren Ton an, hören sich das an. Und das war ja auch echt schön.
Marina
Ja. Ja, das war auch echt ein interessantes Experiment.
Sebastian
Ja, also Experiment definitiv und es hat ja auch irgendwie funktioniert und
dann noch Remote, oh Gott, mal gucken.
Marina
Ja, wie bei so einem Fußballspiel eigentlich.
Sebastian
Also wenn der nächste Film kommt, bei dem, wie sage ich immer,
wo ich am Ende nicht schlecht gelaunt bin mit BDSM-Kontext kommt,
dann muss man das vielleicht nochmal wiederholen.
Marina
Ach so, ja, ich wollte gerade sagen, also ich meine, es gibt ja genug Auswahl
eigentlich noch, was man auch durchkommentieren könnte, aber ich wusste nicht,
dass es daran hapert, dass du da immer schlechte Laune kriegst.
Sebastian
Ja, dann wäre es eine Serie wie Bonding, wo ich sage, okay, ab Staffel 2,
das ist wirklich viel besser gemacht als gedacht, aber ich glaube,
ich würde mich nicht hinreißen lassen, Shades of Grey zu kommentieren.
Marina
Ja, nee, natürlich nicht. Oh Gott, nein, da brauchen wir ja gar nicht anfangen.
Aber ich glaube, das ist ja auch schon irgendwie tot, oder?
Das ist ja schon oft genug, sag ich mal, in irgendeiner Weise kommentiert worden,
also schriftlich vor allem auch oder so oder halt in Gesprächen.
Aber es gibt ja andere Filme wie… Neue Filme.
Sebastian
Hätte ich jetzt gedacht.
Marina
Ja.
Sebastian
Aber was gibt's denn da?
Marina
So viel SM-Richter zum Beispiel hat mir ganz gut gefallen halt.
Sebastian
Ja, der ist so schlecht zugänglich. Den kriegst du nirgendwo, ne?
Ich hab ihn online nirgendwo gefunden und irgendwann hab ich ihn auf meine Wunschliste
gesetzt. Und dann kam die DVD.
Marina
Wir haben irgendwo einen Link drin.
Sebastian
Ja,
den kann man auch gut gucken.
Marina
Den kann man schon auch, ja genau. Aber den gibt's schon online.
Aber er war schwer zu finden, aber wir haben irgendwo einen Link drin.
Sebastian
Okay, also ich hab tatsächlich den DVD-Player dafür entstaubt, um ihn zu sehen.
Marina
Oder den den, oh Gott, wie heißt der denn jetzt?
Jetzt fällt mir natürlich der Name nicht ein.
Sebastian
Der mit dem Schmetterlingen. Mit dem Schmetterling?
Marina
Ja, der mit dem Schmetterlingen.
Sebastian
Gott.
Marina
Na gut.
Sebastian
Hier wurden 20 Sekunden stille rausgeschnitten, liebes Publikum.
Meinst du hier diesen Spogal versus, nee, nicht so.
Marina
Nee, der ist so arthausig. Da sind so zwei Frauen und das ist irgendwie so,
die eine DS-Beziehung führen und das ist generell irgendwie in dieser Welt,
es ist komplett normal, dass man, also da leben alle BDSM so ungefähr.
Und die eine ist Schmetterlingsforscherin und die andere ist ihre Studentin.
Der ist aber, glaube ich, schwierig zu kommentieren, weil das ein sehr ruhiger
Film ist, wo auch gar nicht so viel gesprochen wird, meine ich.
Aber vielleicht ist es gerade deswegen, den Spannend zu kommentieren,
eben weil so viel Interpretationspotenzial da drin ist.
Durch diese ganzen, also weil er eben so ruhig ist halt eher so.
Sebastian
Ja, da bin ich natürlich eher so, ein bisschen Action darf dann schon sein.
Also es ist schwierig, sowas zu kommentieren, aber es wird was kommen.
Und ganz ehrlich, jetzt haben wir die Dreierreihe, da ist jetzt ein paar Jahre her.
Das heißt, es kann ja, eigentlich wird es jetzt Zeit, dass irgendeine Streaming-Plattform
jetzt mal hingeht und sagt, so, jetzt nehmen wir das Thema nochmal auf,
das ist jetzt abgekühlt.
Das ist vielleicht auch wieder so ein mediales Ding. Im letzten Jahr Corona,
ganz ehrlich, Spiegel Online und Co., was haben die über BDSM gebracht?
Ich habe nichts gefunden.
Marina
Also wenn es schon mal Streaming und Netflix sind, also da fällt mir noch ein
da gab es ja diesen blöden, wie heißt der 365 Tage, wo dann alle irgendwie plötzlich
in die Medien und eben auch bei Spiegel, ne da kam was anderes aber so diese ganzen, weiß ich nicht,
poppigen Zeitschriften, die haben irgendwas getitelt von wegen,
dieser Film ist noch heißer als vielleicht die Shades of Grey oder sowas,
und dann steht auch in der Filmbeschreibung stand irgendwas von wegen ein dominanter
Typ, der irgendwie eine Frau entführt und sowas und so und ganz furchtbar Und dann dachte ich mir so,
dann mache ich Netflix an und ich sehe so die Vorschau von dem Film und dann
war da halt auch ein Bild, wo halt offensichtlich jemand an einem Bett gefesselt
ist und er steht halt davor oberkörperfrei und so.
Dann meine ich, okay, super, da schaue ich mir nachher an, alle reden über den
Film, da geht es um BDSM, ja, da geht es halt überhaupt nicht um BDSM,
also null, außer halt diese Szene, die auch dieses Vorschaubild ist, was halt, sag ich mal,
mit BDSM-Elementen spielt, ja, sonst ist es halt, also, aber sonst ist es einfach
ein sexy Film halt, weißt du, so.
Aber weil der Typ dominant ist und sie entführt, was ja auch schon komplett
alles gegen BDSM ist, weil Konsens ist überhaupt und so und eigentlich ist es
eine Entführung und ist also ganz, ganz furchtbar halt.
Und da war ich so, das hat mich so aufgeregt, wie dann alle darüber berichtet
haben, der heißer als Fifty Shades of Grey und hier noch ein BDSM-Film, aber auf Netflix und so.
Also ich denke, das macht mich richtig sauer irgendwie.
Weißt du, dass da so alles so verwässert wird halt irgendwie.
Sebastian
Ich musste jetzt gerade wirklich was in den Mund nehmen. Ich habe jetzt vier
von diesem kleinen Schokopralin gegessen, um mich zu beruhigen.
Es ist tatsächlich so, es macht einen sauer.
Es ist ja wirklich von der Handlung, ein reicher Typ entführt Frau und sagt,
du musst ein Jahr bei mir leben und dann kannst du dich entscheiden zu gehen. Ja, es ist der Wahnsinn.
Ja, es kommt eine Spreizstange vor, die soll auch toll sein.
Er hat auch Kohle und bla, aber die Rezeptur ist einfach nur,
nein, also ich empfand nicht, dass das was mit BDSM zu tun hat und jedes Medium,
was darüber geschrieben hat und sagt, das hat was mit BDSM zu tun,
das gefühlt war das so ein, so, jetzt im Mainstream für die Leute,
die das geguckt haben, wir gehen jetzt mal zwei Jahre zurück.
Also mit allem, was wir mit Konsens und überall uns irgendwo erarbeitet haben
und selbst in Fifty Shades of Grey kam da ein bisschen was von vor.
All das haben wir jetzt mal zurückgesetzt und das Schlimme ist,
eine Frau eingesperrt im Grunde und sie muss bei ihm bleiben und bla und blub.
Und am Ende des Jahres, ich spoiler jetzt mal voll darauf, entscheidet sie sich
natürlich für den reichen Typen, der sie eingesperrt hat.
Marina
Nee, ich glaube schon nach einer Woche oder so. Es ging ja wahnsinnig schnell,
dass sie sich dann verliebt hat und so.
Sebastian
Ja, aber dass sie es, glaube ich, gesagt hat oder so. Ganz ehrlich,
ich hab ah, also, oh Gott.
Also, das ist als Fiktion super. Das ist ein Film, den kann man gucken.
Kein Problem. Das ist genauso wie...
Marina
Nein, ich hab da 90 Minuten meines Lebens verloren. Also, nein, Nein, nein.
Sebastian
Nein, wenn man das mag, das kann man gucken, aber dann mich als deutsche Presse
hinzustellen und zu sagen, das hat was mit BDSM zu tun, das finde ich die Frechheit.
Marina
Ja, fand ich auch ganz, ganz furchtbar, aber da fällt mir ein,
weil Spiegel Online oder Spiegel, haben den auch ziemlich zerrissen im Nachhinein.
Sebastian
Okay, damit ist zumindest Spiegel Online jetzt gerade rehabilitiert.
Die haben ja gelegentlich mal was gehabt, nur im letzten Jahr war halt genug
Stoff mit Viren, Corona und tralala.
Ja, alles wichtig, alles gut, aber da war halt einfach kein Platz mehr,
habe ich das Gefühl, für sowas, für diese schönen Sachen.
Und eigentlich hätte ich erwartet, dass sie ein bisschen mehr ins Schlafzimmer
reingehen, weil die Leute hocken ja zu Hause und müssen irgendwie miteinander
klarkommen. Dann kann ich ihnen doch sagen, was sie tun sollen.
Marina
Ja, aber na gut, das sind jetzt vielleicht so diese Zeitschriften oder Magazinen
und so, aber ich habe das Gefühl,
dass tatsächlich bei so Sachen wie gerade so im Podcast-Bereich oder auch so
im YouTube-Bereich so eben mit Y-Kollektiv und Funk und so, dass die sich sogar
ziemlich viel mit diesen Themen beschäftigt haben.
Da kam doch wahnsinnig viel in den letzten, vielleicht nicht im letzten Jahr,
aber in den letzten Jahren, aber auch im letzten Jahr.
Sebastian
Definitiv. Also meine Konkurrenz ist groß geworden, weil Podcasts,
die das thematisieren, ganz, ganz viel.
Und die sind auch, also da sind wirklich großartige Dinge dabei,
muss ich ja leider neidlos anerkennen.
Und die dann auch noch Werbebudget haben, da bin ich noch neidischer.
Marina
Ja gut, aber die haben auch ein anderes Publikum.
Sebastian
Ja, genau. Aber die schaffen das dann wirklich, Dinge leichtgewichtig mit reinzupacken.
Und da kann ich natürlich immer nur sagen, ich mache jetzt hier Tiefe.
Wenn du mehr wissen willst, dann hör die Unvernunft.
Aber es ist schön zu sehen, da ist mehr Mainstream. Also Podcast scheint so
ein Medium zu sein, was an der Stelle wirklich relativ frei ist.
Wo auch die, was weiß ich, die Chefredakteure das eher durchwinken,
als das dann, also ich weiß nicht, war das Spiegel Online oder die Zeit war
es, glaube ich, die haben auch so ein Sex-Podcast,
der recht gut ist, aber diesen Inhalt findest du halt nicht auf deren Webseite oder in der Zeitung.
Also bei den Podcasts sind sie ein bisschen freier.
Vielleicht ist das die Lücke, wie sie es trotzdem machen, schreiben oder publizieren
können, was sie wollen, ohne dass es in dem seriösen Medium, das Medium verhunzt.
Marina
Ja, aber vielleicht ist es auch wieder so ein Zielgruppenthema,
dass sie halt sagen, naja, das ist halt etwas, was ihr Jüngere interessiert
und deswegen brauchen und die lesen halt einfach nicht so unser Online-Magazin
oder schweige denn das Gedruckte oder so.
Deswegen bringen wir es halt in Podcastform, kann ich mir halt auch vorstellen.
Sebastian
Ach so, Podcast für die junge Zielgruppe. Vielleicht ist das nochmal...
Ich wollte doch jetzt hier mich von dir verabschieden, so langsam.
Okay, pass auf, Zielgruppe.
Ich sag mal kurz, was ich weiß, was die Hörer der Kunst der Unvernunft, wie alt die sind.
Also das sind, zumindest wenn man Spotify glauben kann, sind das Menschen zwischen,
18 und 70. Wobei überwiegend, also unter 30 mehr Frauen.
Bei, es gibt auch die Kategorie divers, da ist aber der Balken so klein,
dass ich den nicht sehen kann.
Also in der Grafik taucht der einfach nicht auf. Deshalb kann ich nur jetzt
von Frau und Mann reden. Ich glaube es sind so ein oder zwei Prozent.
Aber da ist wirklich zwischen 20 und 30 mehr Frauen.
Und dann so bis Mitte 30 gleicht sich das immer mehr an. Und alles über 35 etwa.
Da fängt dann an die Männer zu überwiegen in der Hörerschaft.
Und so ist es von absoluten Zahlen her oder vom Verhältnis her ist es so,
ich glaube 70% der HörerInnen sind unter 35, würde ich sagen.
Das ist also tatsächlich ein sehr junges Medium.
Aber eben auch nur 70% und nicht irgendwie 80 oder 90.
Und ich freue mich über jeden Menschen, der das hier hört, der irgendwie,
ich weiß nicht, seit 30 Jahren BDSM auslebt und sagt, oh Mensch,
da kann ich ja trotzdem noch was Neues erfahren.
Das finde ich ziemlich cool. Also das ist tatsächlich ein Riesenkompliment.
Und wenn dann jemand sagt, ich habe schon alles erlebt und alles gesehen und
trotzdem höre ich mir das an, das ist nochmal so ein kleines Lob einfach. Das ist echt cool.
Marina
Das ist so das extra Fleischsternchen.
Sebastian
Ja, so ein bisschen.
Trotzdem will man sich ja alle adressieren. Das ist ja immer,
ach, mal gucken. Und in der App muss ich mal fragen, ihr habt ja auch Zielgruppenanalyse gemacht.
Glaubst du eher ganz junge Leute, die die nutzen oder glaubst du,
dass das nach oben hin offen ist?
Marina
Ich habe es grob im Kopf, ja genau, aber möchte jetzt gar nicht auch so sagen,
wie da die Verteilung nach Geschlechtern ist, aber sind schon auch eher tatsächlich
jünger, ja, aber App ist halt einfach auch so ein Thema halt, ja.
Oder generell dieses Online-Dating, das ist halt einfach bei den Jüngeren oder
bei denen eben auch, ja, so unter 35 halt, da ist es halt angekommen,
es ist auch normal halt heutzutage halt und ansonsten von den Geschlechterverteilungen,
wir haben ungefähr 5% divers.
Sebastian
Okay. Ah, da gibt es noch was aufzuholen. Wobei, wer weiß, wann die und wo die
Leute das bei Spotify angeben. Es gibt nämlich auch noch 4% Sonstige.
Marina
Ja, eben.
Sebastian
Also, ich glaube, nicht angegeben oder so. Das kann man immer nicht so genau sagen.
Marina
Ja, oder wer weiß, weiß ich nicht, wann sich jemand angemeldet hat.
Und ich weiß nicht, vielleicht gab es früher nur zwei Auswahlmöglichkeiten.
Das ist halt immer noch so eingestellt oder so. Also, kann ja auch sein.
Sebastian
Ich glaube, ich habe es bei mir gar nicht angegeben. Also, von daher.
Marina
Ich kann mich gerade auch nicht erinnern.
Sebastian
Also, wo die die Daten herkriegen. Vielleicht ist es auch tatsächlich so,
dass die das irgendwie auf irgendeinem Algorithmus gucken, was für Musik hörst
du und dann wirst du einer Gruppe zugeordnet fürs Marketing.
Ich habe keine Ahnung. Das könnte man jetzt noch die Altersfrage und die Entwicklungsfrage
machen. Nein, das machen wir heute nicht mehr.
Das können wir jetzt richtig aufmachen. Marina, ich finde es so schön,
dass du dir, ich weiß, dass dein Terminkalender ist immer so voll.
Und dass du dir jetzt echt gesagt hast, ich nehme mir die Zeit und komme hier rum.
Marina
Absolut, absolut. Das ist großartig. Das war ja auch längst überfällig. Also natürlich.
Sebastian
Ja, das heißt, wir werden jetzt gleich irgendwie gucken, das Podcast,
so wie ich rieche es schon, hat irgendwas gezaubert.
Und dann haben wir irgendwo auch noch die eine oder andere Flasche unvernünftige Sachen hier stehen.
Marina
Ja.
Sebastian
Okay, ich drücke dir einfach jetzt riesig die Daumen, dass diese ganze Google-App
und sonst was ärgert, dass der weggeht.
Und deshalb war da hier heute auch keine Werbung dabei, weil es gibt ja keine App.
Ja. Noch nicht, aber es kommt.
Marina
Es kommt zurück in irgendeiner Form. Ja, wir basteln gerade dran.
Wenn wir jetzt hier auflegen, oder nicht auflegen, aber dann kann ich sowieso
gleich noch was auf deinem Telefon mal kurz testen.
Sebastian
Ah, sehr gut.
Marina
Ich beneide dich aber nicht ums Schneiden hinterher von dieser Folge, um Gottes Willen.
Sebastian
Ach Quatsch, die dachte ich komplett ungeschnitten. Nein, ich habe drei Schnittmarken,
die ich auf jeden Fall haben muss, weil wir da wirklich ins Unsinn reingekommen sind.
Das darf ich auch mal so ganz transparent machen. Also unsere Äs und Äs und
manchmal Schmatzgeräusche, die schneide ich raus, vielleicht noch das zur Produktion,
aber Reihenfolge und Inhalt, die bleiben eigentlich so authentisch, wie es irgendwie geht.
Es sei denn, du rufst mich morgen an und sagst, Sebastian, das muss alles weg.
Dann habe ich wohl ein bisschen mehr Arbeit, aber es wird alles gut.
Okay, ich bin so leer gequatscht. Jetzt stehen hier über drei Stunden.
Das hört sich doch keiner an.
Marina
Schau mal.
Sebastian
Nur die Masochistinnen.
Marina
Ja, genau.
Sebastian
Das ist okay. So, okay, wir machen jetzt hier Ende. Doch ich sag's noch einmal.
Also, weil dieses schönen Artikel, von dem wir die ganze Zeit reden,
die wir ins App in den Browser eingeben.
Dann kann man die alle lesen und kunst-der-unvernunft.de in den Browser eingeben,
um hier alle Folgen zu hören.
Und ich verspreche, ich setze mich weiterhin dafür ein, dass ich selbst diese
Webseite dafür fertig kriege, dann hat sie auch eine Suchfunktion.
Es hat zwei Jahre für ein Logo gedauert, dann kann die Webseite auch ein Jahr
dauern. So ist das halt. Marina, danke, danke, danke. Es hat so viel Spaß gemacht.
Marina
Danke dir Sebastian, ja, mir auch. Echt ein tolles Gespräch.
Sebastian
Meinst du? Na gut. Macht's gut. Tschüss.