Thilo - Puppy-Expedition

Das Transcript wurde automatisch erzeugt und kann Fehler enthalten.
Sebastian Hallo und herzlich willkommen zur Kunst und Vernunft, dem Podcast über BDSM. Mein Name ist Sebastian Stix und dies ist Folge 46. Ich habe mit Tito gesprochen und wir haben geredet. Ein ganz junger Mensch, der pünktlich zu seinem 18. Geburtstag ja den sprichwörtlichen Power-Button in die Hand bekommen hat und dann so richtig durchgestartet ist, da konnte ihn auch keine Pandemie wirklich aufhalten. Wir reden ganz viel über Puppyplay, die nicht unbedingt die Notwendigkeit von Luft und irgendwas mit Pizza war da auch. Ja, also mich hat Thilo inspiriert und deshalb soll er euch gleich einfach alles selbst erzählen. Denn mir fällt es unglaublich schwer, das zusammenzufassen, weil es einfach ganz vielschichtig ist. Aber wie immer noch ein ganz schneller Appell an euch, liebes, bestes Publikum der Welt. Unterstützt die Kunst der Unvernunft weiterhin. Sagt weiter, dass es sie gibt. Redet drüber. Und das bitte auch gerne öffentlich. und wenn ihr es dann auch mögt, dann unterstützt auch gerne die Podcastkasse und ja, kunstderunvernunft.de verrät euch, wie das alles geht. Dafür mache ich hier weiter, finde neue Gesprächspartner aus allen Bereichen des BDSM, denn ich mag hier ja wirklich jede Seite, jede Perspektive und auch jede lichte und dunkle Ecke finden, zeigen und dann auch darüber sprechen. Vielen Dank an euch, dass ich das tun kann. Ja, und jetzt geht es aber los, Folge 46 mit Thilo. Ich habe mich remote verabredet mit Thilo, hallo.
Thilo Hallo.
Sebastian Ja, wir haben eine Verbindung aufgebaut, es ist Donnerstag, wir haben fürchterliches Aprilwetter und, aber mit dir wollte ich total gerne aufnehmen. Ich stelle dich mal ganz kurz vor, 18 Jahre jung und du hast ganz viel mit Papiplay zu tun.
Thilo Das ist korrekt.
Sebastian Ja, und wir werden das einmal komplett auseinandernehmen, wie du angefangen hast und was du tust und was du tun willst und überhaupt all das Zeug. und es ist einfach schön, dass du die der Zeit genommen hast. Boah, wo fangen wir denn an?
Thilo Ja, ich würde sagen am Anfang, oder?
Sebastian Okay, also deine Eltern haben... Nein, ne?
Thilo Ja, das ist vielleicht ein bisschen zu weit vorne. Aber so um 2017 rum wäre wahrscheinlich der passende Anfang. Da bin ich nämlich über die Webseite der SMJG in die Szene, sag ich mal, gerutscht, und war dann Ende 2017 das erste Mal auf dem SMJG-Stammtisch und habe mich da dann vor Ort mal etwas mit der Szene auseinandergesetzt.
Sebastian Okay, das heißt, du wusstest vorher schon, BDSM interessiert mich und die SMJG kam das schnell oder hast du erst mal ein Jahr lang da im Forum rumgesucht und da recherchiert?
Thilo Ja, das war so ein Dreivierteljahr ungefähr, wo ich dann auch auf die Alumni-Seite gekommen bin, die mich dann aber zu SMJG verwiesen haben. Ja, ich war auch vorher schon im Webchat unterwegs, fand das da aber immer so ein bisschen blöd, dass ich die Leute nicht vor mir hatte und nicht so gut einschätzen kann, wie die Leute drauf sind.
Sebastian Aber diese Erkenntnis, okay, ich und BDSM, das passt irgendwie zusammen, kam die jetzt viel früher oder, also wann fing das damit an, dass du da Interessen hattest und zu sagen, hier, was weiß ich, Fesseln hauen etc., das ist spannend.
Thilo Ich glaube, dass angefangen ganz früh im Kindergarten, dann war es halt so irgendwie so Cowboy und Indianer und yay, dann bin ich halt Indianer und ja, dann ging es dann halt weiter in der Grundschule, wo ich dann mit einem Kumpel angefangen habe, Primal and Prey Spiele zu machen. der ist jetzt inzwischen auch Jäger ich leider nicht so gejagt Was.
Sebastian Sind denn Primal and Prey Spiele?
Thilo Wo quasi einer der Jäger ist und der andere der Gejagte und das dann quasi durchs Unterholz und auf dem Spielplatz entlang wo quasi eine Verfolgungsjagd draus wird Das macht.
Sebastian Okay, also ordentlich eingestiegen, das würde ich jetzt schon als erweitertes BDSM dann schon bezeichnen Ich habe das Gefühl du bist da ganz frei von Berührungsängsten. Also BDSM, ja, ich finde das interessant, dann mache ich das mal, dann vernetze ich mich mal mit Leuten und dann kann das losgehen.
Thilo Ja, das gehört auch so teils zu meiner Grundeinstellung, wo ich dann sage, egal was, einfach mal ausprobieren, solange es keine Folgeschäden klar auszumalen sind und wenn es einem gefällt, dann kann man halt sagen, ja gut, ich mache es weiter und wenn nicht, dann sagt man halt, ja, ist nicht so meins, dann lasse ich es halt.
Sebastian Ja, SMJG, auf den Stammtisch gegangen. Vielleicht sagen wir kurz was zu deiner sexuellen Ausrichtung. Du hast mir gesagt, du bist pansexuell.
Thilo Ja, das ist richtig.
Sebastian Und für die Menschen, die das nicht so super geläufig ist, ich habe es auch noch mal ordentlich nachgeschlagen, weil ich will ja mal kein Halbwissen verbreiten. Das heißt, wenn du einen Partner suchst, dass das Geschlecht gar nicht so wichtig ist, sondern es kommt auf den Menschen an und das ist das primäre Merkmal, was dich anzieht.
Thilo Genau, die Personalität, die die Person mitbringt, das ist das, was für mich entscheidend ist.
Sebastian Okay, das heißt, dir stehen alle Türen offen.
Thilo Das ist richtig.
Sebastian Und du machst davon auch Gebrauch.
Thilo Ja, das ist jetzt gerade in den letzten Monaten so gewesen, dass ich in Berlin wen kennengelernt habe. Die Person ist transnonbinär. Das ist ein Ausdruck, der von Sascha geprägt wurde, einer Person, die sich erst als transmännlich gesehen hat und später dann doch gemerkt hat, dass es vielleicht doch eher nonbinär ist, aber mit Hauptzügen männlich, wo man dann sagen kann, Ja, aktuell würde ich mich keinem Geschlecht quasi zuordnen, aber wenn dann häufiger dem männlichen als dem weiblichen, was dann auch teils unter dieses fluide fällt. Und mit der Person, die Person heißt Ivan, da habe ich mich erst auf einem Bonnage Hangout, das online gehalten wurde, kennengelernt quasi. Und da waren wir erstmal auf einer ganz sachlichen Ebene unterwegs und haben uns über Informatik, über Lockpicking, über alles mögliche ausgetauscht.
Sebastian Lockpicking, falls das jetzt jemand googelt, das ist, wenn man aus Spaß so Vorhängeschlösser öffnet mit diesem Dietrich-Werkzeug.
Thilo Ja, richtig. Ich gucke gerade einmal.
Sebastian Da gibt es auch Meisterschaften. Das kann natürlich gerade im Bereich Bondage, Ketten etc. relativ praktisch sein zu sagen, du bist jetzt hier gefesselt, dann kriegst du jetzt hier dein Lockpicking-Set und dann komm da bitte raus.
Thilo Ja, das ist eher andersrum, dass die Tops davon nicht wissen und sich dann nachher fragen, warum ist die Person jetzt gerade hier?
Sebastian Okay.
Thilo Das hatte ich nämlich die letzte Woche bei Dan, müsste letzte Woche gewesen sein, ja. Da war es so, dass er mir Stahlfesseln an Hand- und Fußgelenke angelegt hat und die waren aber nur mit Magnetstiften gesichert. Und er hat mir die Lockpicks abgenommen, aber ich konnte halt improvisieren, indem ich einfach den Schlüssel aus der Tür gezogen habe und die eigene magnetische Kraft quasi ausgereicht hat, um die rauszuziehen.
Sebastian Ich würde jetzt sagen, so eine gewisse Bread-Komponente, die gibt es.
Thilo Oh ja.
Sebastian Oh ja, okay. Also wir kommen vom Hundertsten ins Tausendste gerade. Ich merkte schon am Anfang, oh, das wird ein spannendes Gespräch. Wo sortieren wir das mal ein? Ne, lass mich mal chronologisch bei der SMJG nochmal bleiben. Hingegangen, Stammtisch und, ja, war gut?
Thilo Ja, beim ersten Treffen war ich etwas zurückhaltend, hab mir das Ganze erstmal so von außen quasi angeguckt, Und habe dann geschaut, wann der Nächste ist, bin dann zudem leider nicht mehr hingegangen und dann war ein halbes Jahr Pause, auch elternbedingt. Ja, und dann war ich halt nach einem halben Jahr wieder da, kannte da halt dann schon die ersten Leute und konnte mich dann auch einen Tacken mehr öffnen und halt mit denen über ziemlich alles reden.
Sebastian Was hast du denen denn, ich meine gerade, wenn man so ganz am Anfang ist, was hast du denen denn erzählt, was so deine Interessen im Bereich BDSM sind?
Thilo Gerade was so Fantasien angeht und dann einfach nur mal den Finger drauf zu legen und zu sagen, ja, was ist das jetzt eigentlich? Gibt es das sonst auch noch in der Community irgendwo? Und da war halt so der Spruch dabei, es gibt nichts, was es nicht gibt. Und das hat mir halt auch ganz stark geholfen, mich in der Szene zurechtzufinden und auch wohlzufühlen.
Sebastian Oh, was waren denn das für Dinge, wo du gedacht hast, oh, da bin ich möglicherweise ein Exot?
Thilo Und Breathplay, ganz groß dabei. Gerade diese Gefahr, die ich da gesehen habe, die war dann für mich nicht mehr unter diese Sicherheitsaspekte zu bringen, die ich halt vorher gelernt hatte aus der Kindheit, von den Eltern und all sowas. Und dann wurde mir halt SSC bzw. Rake an die Hand gegeben. Und ja.
Sebastian Ja, das finde ich immer toll an der SMJG. Die findet man unter smjg.org. Ich will das immer wieder erwähnen, weil es gibt immer noch Menschen, die finden die nicht. Man kriegt erstmal da relativ schnell so ein Grundsetting beigebracht. Was geht, was geht nicht. Ob sie es dann auch so umsetzen, weiß ich nicht. Ob sie dann eventuell ein bisschen was anderes machen, als sie erzählen, aber man kriegt zumindest einmal so eine Grundsozialisation BDSM.
Thilo Richtig.
Sebastian Und ja, Brassplay. Das macht man natürlich auf gar keinen Fall. Das ist ja überhaupt nicht safe. Haben die dir alle gesagt, ne?
Thilo Nein, nicht. Nur, dass man dann halt dafür die passenden Leute, die sich vielleicht auch fachlich damit auskennen, suchen sollte. Ja, gerade dass es eigentlich nicht so wirklich ein komplettes Tabu gibt, wo man nicht drüber reden darf.
Sebastian Und das stelle ich mir sehr entspannt vor, wenn man feststellt, ich bin da voll normal.
Thilo Richtig.
Sebastian Man besucht einen Stammtisch, man lernt Leute kennen, irgendwann fängt man ja auch mal an, Dinge zu machen. Gibt es da erste Erfahrungen, von denen du erzählen möchtest?
Thilo Das hat leider sehr lange gedauert. Zwischendurch zu Hause mal ein Baumwollseil genommen aus der Garage und halt mal ein Futumomo geknotet. Das war halt vorher schon mal der Fall. Aber das hat mir jetzt nicht so den Kick gegeben.
Sebastian Also an dir selbst.
Thilo Ja, richtig. Und dann war es eigentlich, erster Fall mit 17,3 oder so, dass ich da ersten Kontakt quasi zu Schlagwerkzeugen hatte. Die auch leider nur selbst angewandt. Und dann bin ich mit 18 auf Cevabot gestoßen. Das ist mein Maximi. Wir sind quasi eine Person quantenverschränkt und das ist unglaublich.
Sebastian Deine seelenverwandte Person auf der Welt, ja?
Thilo Ja, so ziemlich. Wir zählen inzwischen nicht mehr die Gemeinsamkeiten, sondern die Unterschiede.
Sebastian Okay, was hast du den Menschen denn gefunden?
Thilo Ach, der war einmal auf dem SMJG-Stammtisch und dann war es ein, darf ich dich kraulen? Ach ja, klar, warum nicht? Und dann wurde man da erstmal weggekrault, hat halt die Nummern ausgetauscht und später dann halt geschrieben und dann war es so ein, irgendwie passt das bei uns. Und mir wurde gesagt, der erste Gedanke, den die Person hatte, du bist süß, ich will dir wehtun.
Sebastian Und das ist schon mal, das ist ein Sendungstitel gerade. Das heißt aber, du bist da gar nicht, also ich habe so ein bisschen das Gefühl gehabt, warst du auf einer Suche nach einem Partner, Spielpartner oder hat sich das ergeben? Also wie war so dieser Weg dahin?
Thilo Ich habe gesucht, ja, ich habe auch gefunden. Problematisch war es halt, weil es eine Fernbeziehung war. Das müsste so mit 17 gewesen sein, dass ich über den Webjet der SMJG Panda kennengelernt habe. Der wohnt halt in München und ich oben in der Nähe von Münster. Und man hat halt online quasi so kleine Sessions gehabt, aber nie sowas, wo ich gesagt habe, das erfüllt mich jetzt. dann bin ich halt auch mal runtergefahren oder eher hochgekommen aber die Entfernung macht einen im Endeffekt kaputt ja gerade.
Sebastian Gerade wenn man ja wirklich noch jung ist und ist dann eben an Schulsystem oder Bildungssystem gebunden, da hat man zwar öfter mal Ferien, aber trotzdem ist das alles sehr unflexibel und dann ist ja natürlich auch die Kohle nicht da, um dann ständig durch die Welt zu jetten ja richtig Du wohnst noch zu Hause?
Thilo Ja.
Sebastian Das ist so ein seltenes Thema hier. Die meisten Menschen, mit denen ich über BDSM rede, die wohnen halt irgendwo und ganz selten zu Hause. Und wenn sie noch zu Hause wohnen, wollen sie gar nicht drüber reden. Ich frage es mal so rum. Wenn du jemanden bei dir zu Hause hast, was geht denn nicht? Wo sagst du, da muss ich mich jetzt zurückhalten, da möchte ich jetzt die restlichen Bewohner nicht mit belästigen?
Thilo Laute Schreie sind blöd. Aber alles, was relativ leise ist, beziehungsweise was leise gemacht wird, im Zweifel auch mit einem Knebel, ist eigentlich in Ordnung. Meine Eltern wissen davon, sowohl, dass ich pansexuell bin, als auch, dass ich BDSMler bin. Ja, ähm. Beim Verständnis ist es immer so die Frage, sie akzeptieren es, aber so wirklich dahinter kommen und zu verstehen, warum ich es mache, das ist glaube ich nicht ganz der Fall.
Sebastian Ja, das ist wahrscheinlich gerade pansexuell, das ist dann auch nicht so geläufig. Also wenn ich meine Eltern mir angucke, das ist eher so die Überlegung, ja es gibt Hetero und es gibt auch noch Schwul und dann dazwischen gibt es auch nichts. Da muss man glaube ich nochmal extra erklären.
Thilo Ja, richtig. Das habe ich gemacht und ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich vermute, dass sie einfach, um sich leichter zu verstehen zu machen, sagen, ich bin schwul und halt zu sagen, dabei noch, ja gut, und es kann halt vielleicht auch mal ein Mädchen vorbeikommen. Aber was sie dann machen, wissen wir halt nicht.
Sebastian Das ist auch ganz gut, wenn die das gar nicht wissen wollen.
Thilo Ja, richtig.
Sebastian Okay, aber das ist soweit tolerant, das heißt dein Zimmer wird nicht inspiziert, wenn du weg bist oder all sowas, sondern das ist halt so, ne? Der Junge ist groß und dann machst du halt dein Zeugs.
Thilo Ja, richtig. Inspiziert nicht, aber wenn dann halt sowas wie meine Papi-Maske neben mir auf dem Verstärker steht, die steht dann auch da, wenn ich nicht da bin.
Sebastian Das ist dann aber auch die Macht der Verdrängung, so ein bisschen, aha, was hat denn die Karnevalsmaske da zu suchen?
Thilo Das ist auch möglich, ja.
Sebastian Ich versuche noch ein bisschen chronologisch mit dir da durchzugehen, aber ich habe immer so Nebenfragen ständig. Ich mag noch so ein bisschen auf Sexualität eingehen. Also sexuelle Erfahrung abseits von BDSM. Gab es da schon früher was und war auch mal vielleicht doch mal ein Mädchen mit dazwischen? Oder gab es da Erfahrungen, die frei von BDSM sind und haben die vielleicht auch Spaß gemacht?
Thilo Ja, die Erfahrungen gab es, aber die waren mir ein bisschen zu, in Anführungszeichen, langweilig. Also es hat Spaß gemacht, aber irgendwie fehlte mir da so ein bisschen das Impfts.
Sebastian Ich sehe dich jetzt hier gestikulieren, das hört man leider nicht, aber da merkt man, du willst einfach ein bisschen Action haben.
Thilo Richtig.
Sebastian Deine Rolle ist primär unten.
Thilo Richtig.
Sebastian Aber ja, so ein bisschen, also ich habe so ein bisschen das Gefühl, so leicht die Machtübernahme andeuten oder das austesten, das gehört für dich auch trotzdem einfach dazu.
Thilo Ja, auch richtig und eventuell ist dadurch auch folgendes passiert und zwar letzte Woche, als ich in Berlin war, habe ich vielleicht meinen ehemaligen Alpha etwas übermannt und bin jetzt Alpha.
Sebastian Ach, es gab einen Führungswechsel im Hause, Dan. Oh Gott, wir müssen es mal, ich muss es ganz kurz erklären. Also ich habe letzte Woche, Donnerstag, also vor einer Woche habe ich Dan Apus Monozeros in der Live-Sendung gehabt. Da haben wir ganz viel über Puppyplay gesprochen. Oh Gott, ich muss jetzt so viel erklären. Also ich mag den Begriff ganz kurz einführen, Puppyplay ist im Grunde Petplay, primär mit Hunden. Nur der Unterschied ist, es kann zwar einen Owner oder einen Händler geben, der das Rudel anführt, also das Härchen, muss es aber jetzt gar nicht unbedingt. Und dann gibt es auch innerhalb dieses Rudels, kann es verschiedene Rollen geben, Alpha, Beta, Gamma, da ist dann so eine leichte Rangordnung und dann kann miteinander gerauft werden. Und man kann aber auch zusammen einfach in die Kneipe gehen und so ein Puppy-Event haben. Und das ist so von niedlich bis bedrohlich, kann das offenbar alles sein. Und ja, also ich kann es gar nicht so hundertprozentig erklären, weil meine Padplay-Erfahrungen sehr klassisch sind, gebe ich ehrlich zu. Aber da entwickelt sich einfach eine riesen Community und da muss man jetzt einfach Live-Show Nummer 60 hören, wo Dan einfach mal erklärt, wie das auch in sozialen Räumen funktioniert und was da in der Öffentlichkeit passiert und was für Weekends gibt und Puppy Circuit und was nicht alles. Was habe ich vergessen, Wichtiges zu erwähnen vielleicht?
Thilo Ich glaube nichts, außer dem Fakt, dass es für jeden anders definiert sein kann. Aber das ist es ja im BDSM normalerweise.
Sebastian Okay, und du hast jetzt die Alpha-Rolle übernommen. Das heißt, es gab einen epischen Kampf.
Thilo Ja, einen epischen Kampf mit einem nüchternen Wuffel und einem auf anderthalb Pummel.
Sebastian Ja, einmal zu großes Glas in den Napf geschaut und schon ist man seine Rolle los.
Thilo Ja, richtig.
Sebastian Was habt ihr gemacht miteinander? Du hast dich hingesetzt und hast gesagt Wuff und dann hat dein Alpha gesagt Mautz und dann war alles geklärt. Also Entschuldigung, da ich es noch nicht live gesehen habe, muss ich jetzt einfach mal dich bitten, das ein bisschen zu beschreiben, wie so ein Wechsel funktioniert.
Thilo Das war eine Situation, wo ich selber nicht im Petspace war. Das ist vielleicht noch die Besonderheit in meinem Fall. Als Mumble, also in meinem Petspace, bin ich dann sehr zurückhaltend, sehr faul und einfach nur kuschelbedürftig und Husby wollte halt mit mir spielen. Und ich hatte halt keine Lust darauf und deswegen habe ich ihm halt gesagt, du, ich möchte gerade nicht. Er hat gesagt, doch, jetzt muss aber. Und dann bin ich halt so leicht um ihn rumgegangen, bin dann hoch auf seine Schultern, habe ihn dann halt zu Boden gedrückt. Er hat sich dann quasi zur Seite gedreht und wollte mich runterbekommen. In dem Moment habe ich halt den Arm gegriffen, hinten auf den Rücken gedreht. Dann kam er mit dem zweiten Arm und wollte noch irgendwie mich vom Rücken weghalten. Dann habe ich halt noch den zweiten genommen und dann ihn quasi mit der Brust auf den Boden gedrückt. Dann mit einer Hand quasi beide Hände festgehalten, mit dem anderen den Nacken noch auf den Boden gedrückt. Und dann noch so eine Beinklemme angewendet und dann hat er irgendwann gesagt, ja was willst du denn? Und dann kam von mir, ja sag, dass ich Alpha bin, sag, dass ich Alpha bin. Okay, du bist Alpha.
Sebastian Okay, das ist sowohl niedlich als auch großartig, weil ich habe gerade gesehen, wie du dich hier bewegst vor der Kamera, ne, also, liebes Publikum, ich versuche eine Animation davon irgendwie herstellen zu lassen, glaube ich, nein, da muss ich vielleicht mal ein bisschen reingucken, das ist ja, es gibt diesen, so im Prinzip so eine Art Metakonsens und ein paar Regeln, die dann irgendwie funktionieren und das ist ja eher spielerisch, das ist ja jetzt kein Gewaltakt in der Arena. wie weit ist denn das noch, macht denn das in dem Moment Spaß, also weil die auch sagen können, nö und dann hättest du halt da gesessen und ja, also inwieweit geht man dann aufeinander ein, man redet ja auch oft mal, man bellt ja nicht nur, ich mag diese ganzen Sachen jetzt einfach mal sagen für Menschen, die jetzt die Live-Show nicht gesehen haben oder gehört haben ja also wie einigt man sich darauf und wie, also was sind so dieses, wenn ich sage, ich komme in so einen Papi-Modus rein, was sind da so die Grundregeln, sage ich mal was muss ich wissen, damit ich nicht total aus der Reihe falle? Ich kann ja nicht einfach mein Gegenüber in die Nase beißen und sagen, bläh.
Thilo Kannst du schon. Du musst halt nur mit der Reaktion des anderen rechnen. Und wenn der halt ranghöher ist, dann könnte es halt sein, dass er dich auch auf den Boden drückt und Richtung Hals anfängt zu schnappen. Ich weiß nicht ganz, wie ich es beschreiben soll. Das ist einfach eine Dynamik, die von Rudel zu Rudel unterschiedlich ist. Ich glaube, das hat Dan in seiner Folge auch gesagt, dass es bei manchen so ist, dass wenn jetzt ein neuer Omega oder so dazukommt, dass der sich vom Alpha nehmen lassen muss zum Beispiel. Oder halt, dass er den Alpha nehmen muss. Und das ist halt in unserem Rudel zumindest so, dass da die Freiräume der einzelnen Etagen, sag ich jetzt einfach mal, relativ groß sind. Aber wenn es dann halt zu weit geht, dann könnte es auch etwas, ja, körperlicher werden und eventuell auch Hilfsmittel dazu genommen werden, wie die Hundepeitsche, das ist ein ganz böses Ding.
Sebastian Moment, dann hauen sich die Hündchen gegenseitig mit der Hundepeitsche.
Thilo Ja.
Sebastian Ja, ich sehe das grinsen. Okay, das finde ich aber spannend, weil ich habe Bilder gesehen, also irgendwie Köln, irgendeine Kneipe und dann stehen da 20 Papis davor, also Jungs und Mädels mit dieser Maske auf, die ist ja auch so ein Neoprenmaterial und die ist auch, also die hat man schon gesehen, ich werde sie in die Show Notes reinpacken auch nochmal, dass man die sieht und die sehen alle ein bisschen anders aus, die kann man in allen möglichen Farben und Formen kaufen und so. Aber das ist schon so ein Zusammengehörigkeitsding. Wir gehören hier alle zusammen, wir haben was gemeinsam und wir gehen hier in der Öffentlichkeit auf Tour und sind trotzdem noch ein bisschen anonym. Das finde ich schon ziemlich cool. Jetzt ist so meine Frage, von einem SMJG-Stammtisch hin zu ich lande in einem Rudel, da ist ja schon immer ein bisschen was dazwischen. Also wie bist du da jetzt da hingekommen? Weil ich habe Jahre gebraucht, um zu verstehen, ach guck mal da, es gibt Puppyplay. Das war jetzt nichts, was mir sofort auf die Nase gebunden wurde.
Thilo Ja, da hatte ich das große Glück, dass ich halt Ceva kennengelernt habe und an meinem 18. Geburtstag, um 0.05 Uhr war es, hat Ceva dann halt gefragt, ja willst du in diese und diese und diese Gruppe dazu? Und da war halt auch die KDU bei, da war ein Eisenmangel bei, also so eine Gruppe, wo man halt vorhatte, ein Roleplay-Event zu machen über Gefängnisspiel. Da war es dann halt an einem Abend so, dass einer der Mitglieder da einen Link in die Gruppe gestellt hat zu Dans Bondage Hangout. Da waren dann halt in dem Moment in diesem Bondage Hangout vor einem Bildschirm drei Hunde, die dann halt gespielt haben. Und ich fand das so super und habe mich richtig für die gefreut und habe gesagt, das muss ich jetzt auch machen. Und dann bin ich halt irgendwann zu denen gekommen, hab dann halt als Mumble mit denen spielen können und dabei halt gesehen, das ist meins, das will ich weitermachen. Und da war dann auch schon der Kontakt zu Dan und Joe hergestellt.
Sebastian Finde ich aber spannend, ne? 18. Geburtstag, 0 Uhr 5, zack, rein in alle Gruppen, los geht's, ne?
Thilo Ja.
Sebastian Ja, also okay, also besser kann man sich das ja gar nicht vorstellen, wenn dann wirklich so die Türen aufgehen. Ja, ich überlege gerade, wie viel Background das Publikum jetzt braucht. Also war es letzte Woche ein paar Tage bei Dan und ihr habt dann auch irgendwie im Hintergrund also irgendwelche Kämpfchen gemacht und keine Ahnung was und mit dem Elektro-Halsband gespielt. Kleiner Sicherheitshinweis, das muss man nicht an den Hals machen, das kann man auch irgendwo anders dran knoten. Jetzt mag ich mal fragen, das ganze Puppyplay-Thema, wie sexuell ist das eigentlich?
Thilo Puppyplay ist für mich komplett asexuell. Sobald irgendwelche sexuellen Inhalte an- bzw. mit mir passieren, falle ich aus dieser Rolle raus. Und für den Rest meines Rudels ist es durchaus sexuell, was es manchmal schwierig macht, aber zum größten Teil eigentlich nicht.
Sebastian Du lässt dich also nicht besteigen, um das mal provokativ zu sagen. Aber du siehst das ja dann bei den anderen auch. Da mag man doch vielleicht doch schon nochmal mitmachen.
Thilo Nee. Dann lege ich mich einfach faul in die Ecke beziehungsweise bei irgendwem zu den Beinen und hoffe darauf, gestreichelt zu werden.
Sebastian Okay, das finde ich aber schön, dass das dann in dem Moment auch akzeptiert wird. Hier, ich habe meinen persönlichen Raum, in dem ich mich wohlfühle. Und dann läuft das. Also das ist ja auch mal so ein Punkt. Welche Konventionen habe ich, wo muss ich mitgehen, weil es halt irgendwie dazugehört. Und es ist ja wirklich gut, dass du diese Grenzen so abstecken kannst. Gibt es da noch andere Sachen, wo du sagst, das können die machen, aber ich muss das jetzt nicht haben oder jetzt noch nicht haben?
Thilo Also grundlegend würde ich sonst nichts wissen, wo ich dann mich raushalte. Also wenn Mumble faul ist, dann ist er halt faul und wenn dann irgendwer meint, jetzt musst du aber dem Ball hinterher rennen, dann guckt er einmal trotzig und bleibt halt liegen.
Sebastian Wie weit entspricht Mumble denn deinem, also Thilo deinem Charakter? Ist das dieselbe Person oder ist das was ganz anderes?
Thilo Es gibt Überschneidungen, gerade in der Akzeptanz und in der Neugierde, aber sonst gehe ich lieber auf neue Leute zu und Mumble ist halt sehr gesessen und guckt halt, was passiert.
Sebastian Ich glaube, das ist jetzt halt einfach ein Timing-Problem bei dir. Wir haben ja leider immer noch diese wunderschöne Corona-Krise. Das heißt, so ein paar Events, die sind ja bisher vorenthalten geblieben, ne?
Thilo Ja, so ein paar viele Events. Ich war noch nicht einmal in irgendeinem Lokal wie im Sardasia oder so. Und ich bin jetzt schon fast 19 und jetzt schon so lange dabei.
Sebastian Was für Events sind denn das, wo du sagst, boah, da muss ich hin? Also klar, ich kann mir so ein CSD wunderbar vorstellen, wo ihr da, wo das Rudel dann die Menge aufmischt.
Thilo Richtig. Der CSD war geplant und alle möglichen Playpartys, sowohl für Padplayer als auch für mich quasi.
Sebastian Okay, das heißt, ich brauch da auch gar nicht nach Erfahrung zu fragen, weil die sind einfach noch nicht da. Da müssen wir uns vertagen für das Stück. Ach, das wird. Die Tränchen kommen ja fast. Nein. Man überlebt. Ja, man überlebt. Ich glaube, das ist auch gar nicht so blöd, weil man, guck mal, du bist dann schon voll drin und dann ist das einfach nur noch ein, also du wirst dann auf einer Party vielleicht nicht so völlig umgehauen, weil alles neu ist, sondern du hast dann schon mal so dein Safe Space gefunden, ne?
Thilo Ja, das ist richtig.
Sebastian Ich versuch dir das jetzt natürlich irgendwie nur einfach schön zu reden.
Thilo Ja. Wobei ich es liebe, so geflasht zu werden.
Sebastian Vielleicht mag ich noch mal so dieses, die Maske, die hast du dann auch schon von Anfang an dann da gehabt? Hast du die dir selber gekauft oder Wurde sie dir gegeben?
Thilo Nee, ich habe mir die gekauft und zwar war das so bestellt, dass ich, als ich in München war bei Panda, dass sie quasi angekommen ist und dass man da auch den die ersten Schritte quasi mit Puppyhood machen kann. Ja, und da ist eigentlich auch Mumble richtig, richtig rausgekommen. Also der faule Charakterfahrt ist rausgekommen, weil ich halt die Möglichkeit hatte, mehr Zeit als Mumble zu verbringen.
Sebastian Da muss ich mal noch fragen, also die Maske, die kommt ja in so einem Karton und dann steckt da ein bisschen Styropor noch drin.
Thilo Nee, die war gefaltet.
Sebastian Ach, die war gefaltet. Siehst du, wir haben die hier in, jetzt verrate ich, dass wir sowas haben, die kamen dann wirklich in so einen Karton, der hat auch so die Formen gehabt, da passt genau ein Kopf rein in den Karton und ja, du schlüpfst ja dann mit dem Aufsetzen der Maske in diese Rolle, in Mumble quasi rein. Das erste Mal, wo das umschließt ja deinen Kopf. Wie war das so vom Gefühl, hast du dir da vorübergezogen wie so eine Mütze, so zack und dann ist gut oder gab es dazu ein Event oder wie ist das passiert?
Thilo Es war quasi so eine Art Event, wo wir mussten die halt noch von einer anderen Adresse abholen und dann war es halt schon so, ah jetzt will ich ausprobieren, jetzt will ich ausprobieren und hab mich schon mal ein bisschen in den Headspace begeben. und dann war es halt so, die Tür ging dann auf und da war ich schon quasi auf allen Vieren und hab dann jetzt gesagt, jetzt will ich, jetzt will ich, jetzt will ich.
Sebastian Ja.
Thilo Dann haben wir noch ein bisschen gekuschelt und dann hat er halt gesagt, ja gut, dann können wir jetzt. Ja und dann hat er mir die aufgezogen und da war es dann wirklich so ein anderes Blickfeld. Ich glaub, da kann ich mich dran gewöhnen. Buff, streicheln lassen.
Sebastian Gleich auf die Seite gekippt, Und okay, ich versuche es hier mal zu beschreiben für die Menschen, die jetzt kein Bild haben. Die hat so ein paar Druckknöpfe oder Reißverschluss, je nachdem. Und genau, du kannst ja mal die Kamera halten, weil ich habe meine natürlich jetzt nicht hier. Genau, also die Augen sind frei, da sind Öhrchen dran, die kann man kraulen, da merkst du natürlich wenig von. Deine ist jetzt schwarz und hat blaue Akzente. Ich glaube, ein ordentliches Bild davon kannst du mir nochmal machen. Und dann ist ja dann vorne diese Schnauze da mit dran. Und ist die bei dir auch unten offen?
Thilo Ja, die ist einmal unten offen und die ist auch abnehmbar.
Sebastian Genau, mit so Druckmärpfungen kann man die Schnauze abnehmen. Wobei ich finde, dann sieht die nicht mehr ganz so sexy aus, aber es passt sich besser. Jetzt sieht sie so ein bisschen aus wie Batman.
Thilo Ups.
Sebastian Entschuldigung.
Thilo Ja, das habe ich so noch gar nicht gesehen.
Sebastian So wie du das Ding gerade in die Kamera gehalten hast, halb schräg. Ja, eindeutig Batman, weil du hast ja auch so ein kurzes Kopf. Entschuldigung. Ich möchte das gar nicht veralbern. Es sieht mit Schnauze vorne dran bedeutend besser aus.
Thilo Aber du hast ja recht. Es sieht halt aus wie Batman. Moment, jetzt muss ich die Ohren eigentlich nur noch gerade machen. Und so ein bisschen nach vorne drehen. Ach Batman.
Sebastian Das ist aber auch so ein Männerkopf, wo das Ding gerade drüber gestülpt ist. Da kann man die Kopfhörer gut drauf ablegen auf dem Teil.
Thilo Das ist richtig, da hatte ich vorher eine Zombie-Maske drüber. Und das Witzige an diesem Kopf ist, der ist von meinem Urgroßvater. Der hat eine Schneiderlehre gemacht und hat die von seinem Ausbilder quasi geschenkt bekommen.
Sebastian Okay, ja, das ist aus Holz, ne?
Thilo Ja, richtig. Das ist richtig massiv.
Sebastian Boah, ja, das ist natürlich cool, wenn man das dann auch so, das Stück dann auch passend irgendwo präsentieren kann. Lass mich nochmal so ein bisschen aufs Daff kommen. Also, ja, die Maske ist da, die steht auch bei dir jetzt im Zimmer rum. Gibt es noch mehr? Was hast du noch so an Zubehör angeschafft?
Thilo Für Mumble als Charakter selber brauche ich nicht mehr. Ich brauche auch an sich nicht die Maske. Es ist nur einfacher dann in den Pubspace für mich zu kommen. Was ich mir noch angeschafft habe, sind unter anderem so ein Kauknochen, so ein Zergelseil und verschiedene Bälle.
Sebastian Was ist denn ein Zergelseil?
Thilo Moment. Das hier ist ein Zergelseil.
Sebastian Ah, das ist so ein Seil, was ein bisschen verknotet ist, auf dem man so ein bisschen rumkauen kann und dran rumzerren kann.
Thilo Genau, dann kann ein Herrchen oder irgendwer anders auf einer Seite festhalten und dann auf der anderen Seite noch ein anderer Wuffel und dann kann man richtig loslegen.
Sebastian Hätte ja so ein Quietschenspielzeug erwartet, also ein bisschen Hundespielzeug. Da gibt es aber nichts bei dir jetzt, was du da mit dir rumträgst.
Thilo Quietschen? Nicht, nein. Einen Tennisball habe ich hier noch irgendwo rumfliegen, aber den benutze ich auch einfach so als Antistressball quasi.
Sebastian Ich versuche jetzt mal so alle Vorurteile rauszupacken. Da muss natürlich der Lederharness sein, da sind die Knieschoner, da sind hier so Fäustlinge, dass man nicht mit den Händen greifen kann. Also das kenne ich jetzt aus dem Petplay-Kontext, dass man sich erstmal schutzt, dass man eben sich die Knie nicht aufschubbert, aber eben auch, dass die Hände keine Hände mehr sind in dem Sinne. Also das scheint überhaupt nicht wichtig zu sein. Es geht wirklich nur noch um den Headspace und dann hat man Spaß.
Thilo Richtig. Angeschafft habe ich mir für Mumble jetzt nicht explizit Knieschoner. Da hatte ich das Glück, dass ich die schon vorher hatte vom Handball aus. Und mit einem Hannes kann ich nicht so viel anfangen, weil er mich einfach in den Körperlichtern beengt und das ist was, was Mumble nicht so unbedingt so mag.
Sebastian Okay, also Mumble ist eher so der gemütliche Wuffel.
Thilo Richtig. Weit weg von irgendwelchen Modewuffeln.
Sebastian Ich habe ein paar Fragen vorher vom Publikum eingesammelt. Eine war natürlich ganz klar das Halsband.
Thilo Ja.
Sebastian Das gibt es auch.
Thilo Ja, natürlich.
Sebastian Und alles in Reichweite. Oh, schön.
Thilo Ja, das ist halt Hunter.
Sebastian Ganz schlicht. Leder. Bitte?
Thilo Ist halt Hunter. Ist eine Hundemarke.
Sebastian Ja, es sieht auch benutzt aus, muss ich ehrlich gesagt zugeben. Da wurde schon mal dran rumgezerrt.
Thilo Ja, durchaus. möglich. Das trage ich jetzt aber auch schon seit zwei Jahren.
Sebastian Ja, also es fing schon ein bisschen vor, also vor dem 18. kam schon so langsam das Zeug an Land. Also das verschwimmt zeitlich so ein bisschen. Das ist ja auch völlig okay. Ich überlege gerade, also wie lange will ich hier Puppyplay auseinandernehmen? Ich kann natürlich deine Perspektive nur sehen und das ist ja auch die, die besonders spannend ist. Gibt es was, wo du sagst, das ist total wissenswert oder das muss man verstehen? Weil es gibt ja, also ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, dass ich jetzt in einen Puppy Space reinkomme, ich bin halt dann eher das Herrchen. Wenn du jemanden, der überhaupt nichts mit Puppy Plates tun hat, wenn du dem erklären wollen würdest, was Mumble ist, wie sich Mumble fühlt und wie Mumble Mumble wird, was würdest du sagen?
Thilo Ich würde sagen, dass Mumble an sich einfach wie ein wirklicher Hund zu behandeln ist. Und dass auch wenn irgendwer jetzt sagt, ja, ich überlege vielleicht mit Puppy Play anzufangen, würde ich einfach sagen, probier es aus und verhalte dich bzw. denk einfach wie ein Hund bzw. versuch das. Und ich glaube, dann ist es relativ einfach, da auch mit einzusteigen. Und halt mit der Grundlage, dass keine Einstellung da falsch sein kann. Also egal, wie du dich verhältst, solange es nicht gegen irgendwelche Konsensstrukturen verstößt, sollte alles okay sein. Der Weg, das ist so das nächste Ding. Man erkennt es nicht unbedingt, ob man drin ist, weil dann einfach das Verständnis dafür fehlt, was ist jetzt gerade das für ein Gedanke. Das habe ich das Problem, dass dann zum Beispiel die Möglichkeit zu sprechen wegfällt, dass ich dann kein Gleichgewicht mehr halten kann auf zwei Beinen, dass ich dann auf einmal die Daumen nicht mehr benutzen kann. Beziehungsweise die Hände automatisch zu einer Faust werden, dass sowas Indiz sein kann, dass eine Person gerade im Puppy Space ist.
Sebastian Also du fällst dann da wirklich rein? Das mit dem Nichtsprechen, das hat ja jetzt mit dem Alpha-Kampf nicht funktioniert. Also da gibt es ja dann noch so einen Hybrid-Modus, sag ich mal.
Thilo Ja, richtig.
Sebastian Also wie ist das? Also untereinander, also im Rudel, da geht das dann doch, aber gegenüber Herrchen nicht? Oder wie ist das so? Gibt es da nochmal Abstufung?
Thilo Es ist halt so ein fließender Übergang und da kann man auch zwischendurch drin stehen bleiben. Und das war halt der Fall jetzt mit Husby, dass ich da noch reden konnte und auch noch die Hände frei benutzen konnte. Aber grundlegend ist es so, dass ich im Rudel auch komplett Mumble bin und dann halt auch die Fähigkeiten verliere. Und das gleiche gilt auch Herrschem gegenüber.
Sebastian Also das hat auch was mit Erwartung zu tun. Es wird nicht von dir erwartet, dass du, ich sag mal, groß mitdenkst. Also du musst nicht den Müll runterbringen oder das Geschirr abwaschen oder so, sondern du bist halt einfach Mumble ist Mumble und Mumble macht Dinge, die Mumble halt macht. Das heißt, du kannst so eine ganz andere Ruhe im Kopf auch haben. Du musst nicht über Kram nachdenken.
Thilo Ja, richtig.
Sebastian Ich habe vielleicht, ich mag, ein bisschen plaudere ich ja doch mal aus dem Nähkästchen. Vor vielen Jahren haben das Podcast, so wie ich und ich, auch ein bisschen mit Petplay angefangen. Und ich hatte so das Problem, ich gebe dann irgendwie, ich bin ein Herrchen, habe ein Kommando, Sitz, Platz und so weiter und so fort. Und da war so das Problem, wenn sie es nicht tut, dann habe ich immer so im Hinterkopf gehabt, ist ja doch ein Mensch. Und wenn sie das jetzt nicht macht, dann ist das in dem Moment schon ein Protest. Und das war für mich tatsächlich ein bisschen schwierig und ich habe dann die Lösung gefunden, dass ich gesagt habe, okay, mit meinem Hündchen spreche ich nur auf Französisch, verrate aber vorher nicht was und wie die ganzen Vokabeln da lauten, um dann das miteinander zu erlernen, um diesen Prozess zu haben und zu wissen, okay, wenn ich da jetzt sage, was weiß ich, ataplas, datatata, ich habe da schon wieder alles vergessen. Ich habe die auch währenddessen x-mal verwechselt, die Bukamen. Aber dass man dann einfach versucht, das beizubringen, dass man dieses gemeinsame Rollenspiel, oder nein, es ist kein Rollenspiel, diese gemeinsame Rolle, dass man das gemeinsam erlernt. Also es ging jetzt nicht schnipp, du bist jetzt ein Hund und dann ist das so, sondern dieses Miteinander experimentieren, auch als Herrchen, dass ich dann auch mich dran gewöhne, dass ich jetzt nicht sagen kann, ah, jetzt steh mal kurz auf und dann machen wir das mal so und so, sondern nee, das Hündchen ist das Hündchen, ist das Hündchen und dann ist halt gut. Und die Frage ist jetzt, wie kommt man da wieder raus?
Thilo Das ist so eine Frage. Da ist auch die Ausleitung quasi wieder fließend. Bei mir ist es dann so, dass ich dann ganz gerne einfach so ein Nickerchen mache, so fünf bis zehn Minuten und danach bin ich halt raus und kann mir die Maske abnehmen und alles. Wenn das nicht der Fall ist, dann kann man es halt beschleunigen, indem man mich wieder wie einen normalen Mensch quasi mit einbindet, beziehungsweise versucht einzubinden, dass ich quasi einen leichten Druck habe, wieder aus diesem Headspace rauszukommen. Wenn ich akut raus muss, weil jetzt irgendein Notfall ist, dann ist das in einem Schnips getan. Ist halt nur dann, wenn man dann die Situation nochmal so durchgeht, ist das halt nicht so ein angenehmes Gefühl.
Sebastian Ja, ich glaube, das ist das, was jeder Mensch kennt, wenn er irgendwie am Spielen ist und dann klopft es an der Tür und dann muss man da schnell raus. Das geht zwar alles, aber trotzdem ist das so mental einfach so ein unglaublicher Störfaktor.
Thilo Ja, richtig.
Sebastian Ich finde, Puppyplay sind wir jetzt ganz gut durchgegangen. Da musst du natürlich noch ein bisschen Erfahrung sammeln, aber du hast ja noch rund 80 Jahre Zeit dafür. Locker. Mal gucken. Ich mag mir noch mal ein bisschen anschauen, was du mit traditionellem BDSM zu tun hast, weil nur Puppyplay ist ja jetzt auch nicht. Wir müssen mal gucken, wie weit wir das überhaupt trennen können voneinander. Aber was hast du so im BDSM-Bereich abseits von Puppyplay? Was hast du da so erlebt? Oder was ist so dein Kink, wo du sagst, ja, das gefällt mir.
Thilo Die Frage ist halt dann ganz klar, gibt es überhaupt das traditionelle BDSM und wie würde man das dann definieren?
Sebastian Okay, ich definiere traditionelles BDSM und dann kannst du davon bitte abweichen. Es gibt ein Top und es gibt einen Submenschen und der eine befiehlt und schlägt und der andere Mensch tut und wird gehauen. Fertig. Tata. Ich glaube, das ist der schlimmste Albtraum, das so zu definieren. Wie ist denn dein, was ist denn BDSM für dich überhaupt?
Thilo Das ist eine andere Art von Umarmung, eine andere Art von sich um Leute kümmern. Die Schläge sind ja nicht von Hass geprägt, sondern von Zuneigung in den meisten Fällen, wenn man nicht irgendwas Blödes gemacht hat.
Sebastian Selbst dann ist es wahrscheinlich eher Liebe als Hass oder Leidenschaft.
Thilo Die Leidenschaft, weiß ich jetzt nicht ganz. Also die Einstellung, dass es einen Sub und einen Top gibt, den würde ich teils unterschreiben. Und zwar zu 98%. Ich sehe mich selbst nämlich als 98% Sub, 1% Top und 1% Unentschieden.
Sebastian Es kann also mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit sein, dass du zurückkaufst. Richtig, bei jedem 99. Schlag.
Thilo Aber jeder 99. Person hätte ich jetzt so gesehen.
Sebastian Ah, okay. Also ganz oder gar nicht? Also einer Person gegenüber bist du dann festgelegt?
Thilo Nee, das auch nicht. Da kommt es dann auch wieder auf die Tagesverfassung an und ob ich jetzt gerade Lust habe, zuzuhauen oder eben nicht. Wobei das halt relativ selten ist, dass ich zuhauen will. Dann muss man sich aber meist etwas in Sicherheit bringen, weil das könnte dann schmerzhaft werden.
Sebastian Also das Feedback kommt dann und dann macht das aber auch Spaß, das zu ertragen.
Thilo Ja, richtig.
Sebastian Also eher so ein Fordern, so ein bisschen Rebellieren. Es wäre ja auch langweilig, wenn man dann immer nur kuschen würde. Also man will ja doch miteinander was tun und das ist ja auch Teil der Reaktion. Ja, also ich gucke mal, welche Kinks ich bei dir so finde. Fangen wir doch mal an. Ganz klassisch. So, ich versuche dich da doch nochmal reinzudrücken. Seile. Sind die interessant?
Thilo Ja, aber da eher aus einer Kunstperspektive, Seile an sich, kann man halt meiner Meinung nach in diese zwei Bereiche packen. Einmal diese funktionale und einmal die artistische Kunstabteilung. Und ich bin in beiden vertreten, weil ich grundsätzlich alles, was restriktiv ist, mag.
Sebastian Also es muss nicht schön aussehen, es muss nur dafür sorgen, dass du dich nicht bewegen kannst.
Thilo Richtig. Und wenn es dann in den künstlerischen Aspekt geht, dann sollte es auch gerne gut aussehen. Darf aber auch bei diversen Suspension Bondages auch ruhig wehtun.
Sebastian Okay, das hast du auch schon erlebt. Du bist schon geflogen an der Schnur.
Thilo Ja.
Sebastian Ja.
Thilo Gerade letzte Woche, die Anti-Gravity-Boots haben mir sehr gut gefallen.
Sebastian Was sind die Anti-Gravity-Boots?
Thilo Quasi an den Füßen einfach umgedreht an der Decke hängen, von relativ wenigen Lagen quasi gehalten werden. Und da war halt noch die Veränderung bei, dass noch an den Handgelenken befestigt wurde und quasi dann über Kopf ein Jesuskreuz quasi war.
Sebastian Okay, wie lange hält man das aus? Krass.
Thilo Kommt drauf an, wie die Lagen gerade liegen. Ich glaube, das war irgendwas um 10, 15 Minuten.
Sebastian Boah, so lange?
Thilo Ja, das war dann an den Füßen, da lagen die Seile aber auch extrem gut. An den Händen war eher das Problem, weil die da halt immer über diesen Knöchel gerutscht sind und dann haben die halt den Nerv eingeklemmt und da waren es glaube ich ein oder anderthalb Minuten. Minuten, die ich quasi mit den Händen dann noch Gewicht getragen habe.
Sebastian Ich muss ja jetzt zugeben, sobald mein Kopf der tiefste Teil an meinem Körper ist, schießt mir das Blut in den Kopf und das fühlt sich einfach nur nach Druck an. Ich glaube, das ist für dich aber ganz anders.
Thilo Ich merke einen erhöhten Druck, ja, aber ich nehme den Druck eher als Entspannung wahr. Einen Zeitpunkt quasi abzuschalten, einfach alle Gedanken frei drehen zu lassen.
Sebastian Ja, ich merke schon, also BDSM ist für dich wirklich so, was für andere Leute Yoga ist.
Thilo Ja.
Sebastian Da hängst du wortwörtlich einfach anders ab.
Thilo Ja, richtig.
Sebastian Magst du auch mit Seilen, also bist du da auch aktiv mit Seilen dabei und machst was? Oder ist das was, wo du auch sagst, das passiv reicht mir?
Thilo Aktiv habe ich jetzt die, vorgestern glaube ich, bei zwei Personen weiter geübt. Macht mir auch sehr Spaß, einfach zu sehen, wie Leute dabei abschalten können. Leider habe ich hier viel zu wenig Möglichkeiten, vernünftig zu üben und somit, ist es dann eher passiv als aktiv.
Sebastian Ja gut, also ich hatte mal ein Vorgespräch mit jemandem und da hat mir die Person auch hinterher gesagt, ja, sie hat sich da gerade an den Stuhl gebunden, weil das entspannt sie einfach. Also so ein bisschen hier, ein bisschen die Füße da irgendwie um die Beine drumherum und so. Also das ist so eine autosuggestive Entspannungshaltung dann einfach. Aber es ist nochmal was anderes, glaube ich, wenn man jemand anderem da einschnürt. Und da du das ja selber auch erfährst, weißt du ja auch, was du bewirkst.
Thilo Ja, richtig.
Sebastian Ja, aber leider auch zu wenig Gelegenheiten, das auszuprobieren. So Bondage-Stammtische oder so, das steht ja nochmal gerade einfach nicht zur Debatte.
Thilo Ja, richtig. Und dann gibt es noch das Problem, dass uns kurz vor Corona der Ort vom Tütteltreff quasi abgesagt wurde. Da gab es einen Besitzerwechsel und der alte Besitzer hat eigentlich versprochen, mit dem neuen zusammen, dass wir da bleiben dürfen. Und dann wurde uns anscheinend doch der Ort gecancelt, weil wir zu wenig Verzehr hatten.
Sebastian Ja, das ist tatsächlich echt so ein Problem. Das hatten wir hier in Hannover auch schon ein paar Mal. Da, wo du einen Stammtisch machen kannst, das sind dann irgendwie die Läden, die bald zu machen, weil die brauchen halt Publikum und die, die halt eh gut laufen. Klar, man betrinkt sich ja auch nicht auf so einem Stammtisch oder auf so einem Tütteltreff. Da trinkst du ja nicht deine fünf, sechs, sieben Bier über den Abend, sondern eher zwei Kaltgetränke. Das eine davon ist Cola und das andere ist vielleicht nochmal ein Alster oder eher ein Wasser. Das ist tatsächlich ein bisschen problematisch. Aber ich hoffe ja, dass das grundsätzlich entspannter wird in Zukunft, dass man einfach solche Läden einfach besser wieder kriegt, also dass es genug Platz für die Community gibt. Wie oft warst du auf Tütteltreffen? Ganz grob, er zehnmal, er fünfmal, also er zweimal?
Thilo Er weniger als zehn, müsste so um die drei, viermal gewesen sein, dadurch, dass die Anfahrt zu dem Standort halt ungefähr anderthalb Stunden betragen hat.
Sebastian Ja, wie ist das so, als du das erste Mal da warst, auch da, du siehst dann Leute, die mit Seilen da was machen und man schaut ja auch erst mal nur zu. Ist das auch für dich so ein, boah, das will ich gewesen oder, also wenn man das so vor sich sieht, was geht da in deinem Kopf so vor?
Thilo Das allererste Mal war ich eine halbe Stunde später da, da hatte sich ein Pärchen schon aufgewärmt, da war halt typische Rollenverteilung, Mann hat gefesselt, Frau wurde gefesselt und dann stand ich halt erstmal 10 Minuten daneben, hat mir das angeguckt und nach 15 Minuten hat er sie dann halt in die Luft gebracht. und dann in so einer seitlichen Fliegelposition und dann stand ich daneben und habe einfach nur so gedacht, wow, das ist für mich mal so ein Ziel, das möchte ich mal erreichen. Und jetzt ist es jedes Mal, wenn ich in Berlin bin, ist es möglich.
Sebastian Also ich sehe dir einfach an, da geht dir das Herz auf und das entspannt dich total und das gibt dir da was. Und jetzt muss ich dann doch nochmal fragen, Irgendwo ist für dich BDSM überhaupt was Sexuelles?
Thilo Das ist eine sehr schwierige Frage, weil es ganz auf die Situation drauf ankommt. Ich glaube, ein Machtgefälle an sich ist für mich relativ erregend. Und je nachdem, wie damit halt umgegangen wird, wie das verstärkt wird, zum Beispiel durch Einschränkungen in der Beweglichkeit, durch Seile, durch Manschetten oder so, dann halt noch ähm, Wie der Schmerz quasi umgesetzt wird, wenn man nicht folgt. Das ist alles so ein dynamisches, je nachdem wie es gerade rübergebracht wird, kann es sehr erregend sein oder eben nicht.
Sebastian Ja, aber was ist dir lieber? Also dieses Machtgefälle und dann gibt es Aufgaben, dann gibt es Dinge zu tun und es gibt Konsequenzen oder eher so diesen Bereich mit Kuscheln, Sex, ein bisschen rumschnüren und einfach eine nette, entspannte Zeit haben?
Thilo Ich glaube, ich kann da keins wirklich vorziehen, weil ich beides einfach unheimlich entspannt finde.
Sebastian Okay, also bei dir ist alles noch offen. Da merke ich gerade, wie eingefahren ich geistig bin. teilweise schon bin. Ich versuche dich hier in Schubladen reinzupacken und du sagst einfach nur, der ganze Schrank passt schon. Ist egal wo.
Thilo Das finde ich halt so toll. Einfach mal Leuten, die versuchen in Schubladen zu stecken, einfach mal zu zeigen, nein, ich nehme einfach so, wie es kommt und ich mache das Beste draus und wenn es mir gefällt, alles super. Gerade das ist ja noch in der Vanilla-Welt noch geiler zu machen. Ich verstöre so gerne.
Sebastian Ja, was machst du denn mit, du hast schon erzählt, du hast dich bei deinen Eltern geoutet, aber auch bei Freunden und so, also inwieweit, verbreitest du die Kunde und sagst dir, übrigens das mache ich, so bin ich drauf und jetzt kommt man damit klar, also Vanillaerschrecker.
Thilo Je nachdem wie lange ich die Person kenne und wie ich die Person einschätze, rücke ich relativ schnell damit raus und frage halt, dadurch, dass ich halt häufig ein Halsband trage, auch im öffentlichen Raum Darum ist es halt so, dass die Leute dann auch selbstständig fragen und dann ist halt so eine der ersten Fragen, willst du es wirklich wissen und wenn ja, stell keine Fragen, auf die du keine Antwort haben willst. Und da erschrecken die meisten Leute sich doch schon ganz schön, auf was für Fragen ich antworte.
Sebastian Okay, was fragen die denn? Lässt du dich auch auspeitschen?
Thilo Ja, sowas. Aber das ist dann eher so vom seichten Ende, sondern eher sowas wie, wie jetzt? Und wann hast du dir das letzte Mal einen runtergeholt, zum Beispiel?
Sebastian Die Frage wäre ich nicht gekommen.
Thilo Nee, das ist halt so Vanilla-Ansicht dann. Und dann geht's halt weiter so, ja, aber machst du dann auch, bitte hier den Kink einfügen. Ich bin dem grundsätzlich nicht abgeneigt, wenn sowas ganz ausgefallen ist, so ein Tentakel oder so, was nicht ganz so weit verbreitet ist, will ich meinen. Ja, da sind halt dann auch so Sachen bei, wie, zeig mal, was du sonst so schon gemacht hast. und dann zeige ich halt ein Suspension Bondage, dann zeige ich halt mal den Hintern nach einer richtig schönen Spanking-Session und dann sind sie erstmal ruhig.
Sebastian Ja, also ich glaube, die Menschen sind dann auf zweierlei Arten schockiert. Erstens, dass du so frei drüber redest und dann noch die Bilder dazu und dass sie vor so einem Menschen stehen und ich glaube, dir macht das einen typischen Spaß. Ja, das Grinsen wird gerade immer breiter.
Thilo Oh ja.
Sebastian Du bist da echt stolz auf deine Identität, auf das, was du tust und selbst wenn die Menschen erschrecken, sind sie dann dir gegenüber negativ eingestellt oder hast du da echt so ein super tolerantes Umfeld?
Thilo Es kommt auf die Personen drauf an, aber ich habe bisher zum Großteil die positiven und offenen Erfahrungen gemacht. Wenn es negativ war, hatte ich halt den Vorteil, dass ich einfach auf einer sachlichen Ebene das sehr gut rüberbringen kann und danach waren die halt erstmal so überladen, dass sie dann gesagt haben, ja, ja, ist gut. Und dann ist daraus halt keine Aggression oder so entstanden.
Sebastian Okay, also ist pervers, breicht dann. Und dann die Details wir mal gar nicht so genau wissen. Wem gegenüber würdest du dich denn nicht outen wollen?
Thilo Jetzt würde ich, weil im August meine neue Ausbildung beginnt, beziehungsweise duales Studium, da werde ich definitiv vorsichtiger sein, weil das eine deutlich dauerhaftere Station sein wird, als jetzt die Schule.
Sebastian Ja, also auch in der Schule gehst du da auch offen mit um?
Thilo Ja, ich habe unserer Klasse, der Informatiker Klasse so den Ruf noch verstärkt, die haben sie nicht mehr alle auf dem Zaun. Gerade der da. Und das Coole ist, der da ist gerade Schulsprecher.
Sebastian Ich gratuliere. Ja, aber das ist ja schön, wie gut das funktioniert, dass das möglich ist heutzutage. Ich sag mal, vor 20, 30 Jahren bin ich mir nicht sicher, ob das gegangen wäre. Das ist schon großartig, aber das ist natürlich klar, wenn man da was Neues, einen neuen Lebensabschnitt anfängt, dass man dann erstmal guckt. Und man muss es ja auch nicht jedem auf die Nase binden.
Thilo Ja, richtig.
Sebastian Ganz ehrlich, da muss man erstmal ein bisschen austarieren und dann eben schauen, inwieweit da auch die anderen drauf sind, wo die Grenzen sind und dann zeigt sich das ja. Okay, aber auch so in der Familie gibt es da Teile, wo du sagst, oh nee, also da, das muss ich jetzt nicht oder es kann ja auch Menschen geben, die man damit nicht verstören möchte. Also ich denke da immer an die Großeltern zum Beispiel.
Thilo Jetzt gerade ist die eine Seite meiner Familie leider dahingeschieden. Oma vor zwei Jahren, Opa jetzt letzten Monat. Denen habe ich es nicht gesagt, weil die noch konservativer waren. Aber der anderen Hälfte, also andere Oma und Opa, die wissen zumindest vom Pansexuellen und ich habe es nicht explizit gesagt, dass ich BDSMler bin, aber ich glaube, dass sie eins und eins zusammenzählen können und gerade wenn ich dann mit irgendwem in der Küche stehe, ein Halsband anhabe und die Person mir in den Nacken greift, dann ist, ja.
Sebastian Okay, also so offensiv bist du dann doch, okay?
Thilo Ja.
Sebastian Also ich finde das gerade total spannend, weil ich habe ja auch hier Menschen in der Kunst der Unvernunft, die dann einfach lange mit sich gehadert und gerungen haben und teilweise auch ganz junge Menschen, die überhaupt nicht wissen, was auf sie zukommt, wenn sie sich irgendwie outen, also so ein Versteckspiel treiben müssen. und ich finde es immer schön, wenn Eltern, wenn er Familie zeigt, nee, das passt schon so. Also wenn sich das so weiterentwickelt und das immer mehr wird, umso schöner. Ich springe jetzt nochmal ein bisschen zu besonderen Erlebnissen. Pizzatisch. Ist jetzt ein Wechsel, ne? Das habe ich mir extra ein bisschen aufgehoben. Du hast mir davon erzählt, da dachte ich mir, aha, alles klar, so frisch dabei, aber das schon gemacht. Hervorragend. Ja, was hast du mit einem Pizzatisch zu tun?
Thilo Was ich damit zu tun hatte, ich war der Pizzatisch, das war auch, ja doch müsste vorletzte Woche gewesen sein, ja, da war halt die Ansage von Dan, du, wir essen heute Abend von dir.
Sebastian Das ist super, wir essen von dir, aber ich hätte jetzt an Kannibalismus gedacht.
Thilo Ja, auf jeden Fall war das erstmal so ein leicht verwirrtes Wie jetzt. Und dann haben wir halt den Tag über noch ein bisschen gespielt und dann wurde mir halt irgendwann so eine Isolationsmaske übergezogen. Ich habe kaum noch was gehört, habe nichts mehr gesehen und hatte einen Gag drin und wurde dann halt auf den Käfig gebunden mit der Brust nach oben. Und dann kam halt der Spruch, ja, wir haben noch wen eingeladen. Und in dem Moment klingelte es dann.
Sebastian Okay, den Pizzaboten.
Thilo Ja, richtig. Nur, dass ich halt nicht wusste, welche Person es war. Und vorher war halt schon abgesprochen bzw. der Konsens eingeholt, dass ich noch von anderen Personen bespielt werden darf, die ich nicht kenne. halt unter Weitergabe der Limits und allem und ich wusste halt nicht, wer es ist.
Sebastian Okay, also Moment, das heißt das Gespräch war, Hast du was dagegen, wenn da noch jemand dazukommt? Wir sagen dann Bescheid, wie du drauf bist und dann ist das okay für dich. Und dann hast du gesagt, ja.
Thilo Wir haben vorher, bevor ich nach Berlin gekommen bin, eine halbe Woche oder so drüber geschrieben und dann war halt erstmal so die Frage, ja, könntest du dir denn vorstellen, dass irgendeine Person, die du nicht kennst, mit dir spielt? Ja, kann ich mir grundsätzlich vorstellen. Ja, und das wäre dann jetzt ja nicht nur so eine Fantasie, sondern das würden wir wirklich versuchen dann umzusetzen. Wie sieht das denn dann aus mit den Limits? Würden die sich dann verschieben? Und dann sollte ich halt eine neue Limitliste quasi fertig machen, wo halt für unbekannte Personen die Limits neu definiert sind.
Sebastian Was war da so drauf?
Thilo Das war so ein Vordruck.
Sebastian Ein Vordruck, sehr gut.
Thilo Ja, jetzt habe ich die Liste auch gefunden. Da war dann unter anderem dann die Frage nach Fesselungsarten, wo dann sich bei mir die Suspension als No-Go hingestellt hat, weil ich halt die Person nicht einschätzen kann, wie er fahren die ist und so. Unter anderem ist auch Mumifizierung noch auf der No-Go-Liste gelandet.
Sebastian Das magst du prinzipiell, aber eben nicht mit Unbekannten.
Thilo Genau, das ist richtig, weil ich halt die Person wirklich einschätzen muss und auch wirklich total vertrauen können muss. Ja, und... Dann sind halt noch extremere Schlagwerkzeuge, wie so eine Stahlgärte oder Singletails rausgefallen, wieder aus dem gleichen Grund, weil ich nicht weiß, wie erfahren die Person damit ist und ich nicht weiß, wie sehr ich der Person vertrauen kann.
Sebastian Ja, das finde ich aber gut, wenn dann wirklich darauf geachtet wird, einen Konsens herzustellen. Du hast natürlich, ich glaube, aufgeregt ist man, oh Gott, da wird jemand bei mir schon liegen, den ich nicht kenne. Du kannst ja trotzdem Nein sagen. Also ich glaube, so streng ist es dann nicht, dass du dich dann damit auf Gedeih und Verderb auseinandersetzen musst. Ich springe jetzt nochmal zurück. Du hängst also auf dem Käfig, draufgefesselt, es klingelt an der Tür, du siehst nichts, du hörst wenig. Also ich stelle mir jetzt ganz flapsig vor, okay, dann kam dann heiße Pizza, dann wurde es halt heiß und fettig, dann wurde gegessen.
Thilo Ja, mit dem Messer die Gabel fehlte nur.
Sebastian Ehrlich jetzt?
Thilo Ja, mir wurde halt die komplette Pizza auf die Brust gelegt, unten am unteren Bauch wurden halt die Pizzabrötchen hingelegt, dann kam halt die Soße noch auf die Pizza, die lief dann noch schön runter und dann wurde halt mit dem Messer angefangen, die Pizza zu zerschneiden.
Sebastian Auf dir.
Thilo Auf mir.
Sebastian Oh, was hast du denn da gedacht?
Thilo Oh geil, welche Pizza ist das?
Sebastian Ja, da wird mit dem Messer auf dir rumgeschnitten tatsächlich. Also da braucht man ja wirklich eine Menge Vertrauen und dann auch die Ruhe da nicht irgendwie in Panik zu geraten.
Thilo Ja, ich habe halt am Anfang gemerkt, dass das Messer relativ stumpf war. Und dann kam nach zwei Schnitten die Ansage, oh das dauert mir zu lange, ich hole jetzt ein schärferes Messer. Und ja, dadurch, dass ich halt die Hand quasi noch an der Schulter gemerkt habe, wusste ich, wer geschnitten hat. Und ich wusste halt, dass es Dan ist. Somit war dann halt das Vertrauen auch definitiv gegeben. Der Gast saß halt zwischen meinen Beinen. Also ich hatte die Beine im 90 Grad Winkel abgekippt auf dem Käfig, die Arme quasi überstreckt. Oder wie heißt das?
Sebastian Ja, so nach unten dann weggestreckt irgendwie, ne?
Thilo Ja, richtig.
Sebastian Also es hört sich alles sehr unbequem an, weil so ein Käfig, der hat ja dann auch diese Maschen, also dieses Gitter und da hängt man dann auch irgendwie drauf.
Thilo Nee, obendrauf war so ein Kunstlederpolster quasi.
Sebastian Ja, irgendwas, was man abwaschen kann.
Thilo Richtig. Ja, und dann wurde halt weitergeschnitten und ich habe es auch in der Haut gemerkt, habe auch gemerkt, dass es anfängt zu brennen. Somit wusste ich auch, dass in die Haut geschnitten wurde. Da wurde ich dann etwas unruhiger, konnte mich aber nach dem Gedanken, dass ich es jederzeit hätte abbrechen können, wieder ruhiger. Ja, dann wurde mir halt der Knebel zwischendurch rausgenommen und einfach mal so ein Stück Pizza nachgeschoben.
Sebastian Ich wollte gerade fragen, ob du überhaupt was abbekommen hast. Das hilft dann ja auch, Essen hilft ja immer.
Thilo Nee, in dem Fall hatte ich gar keinen Hunger. Ja, also ich habe anderthalb Stücke, glaube ich, gegessen und ich war pappensatt.
Sebastian Dann hat der Körper auch anderes zu tun, als irgendwas zu verdauen.
Thilo Ja, das war so mein Gedanke dahinter. Und dann hing das eine Pizzastück noch so schräg in dieser Zufuhr und dann habe ich es nicht reinbekommen. Ach, das war toll.
Sebastian Was war denn mit der Person, die du nicht kanntest? Die saß dann da zwischen deinen Beinen und hat geredet? Wie hat die Person interagiert? Kanntest du die vielleicht? Hast du die noch nicht wiedererkannt?
Thilo Ich kannte die Person in dem Fall schon, aber ich konnte sie halt nicht erkennen und somit konnte es jeder sein. Und dann habe ich halt zwischendurch sechs Hände auf mir gemerkt, damit wusste ich halt, dass es jetzt eine Person wirklich mehr war, die ich nicht kannte. Problem dabei war halt, die Person hatte Handschuhe an. Ich konnte an der Hand nicht erkennen, wer es war. Und dann ging es irgendwann mit der Soße halt so in Anführungszeichen schief, dass mir das dann im Schritt runtergelaufen ist und dann hat die Person das abgelegt und anhand der Zunge konnte ich erkennen, wer es ist. Nein. Doch. Entschuldigung, der muss jetzt. Dann wurde halt noch der Nachtisch in der Mikrowelle aufgewärmt, ach in der Mikrowelle im Ofen, es war so Mousse au Chocolat, das Zeug war nochmal richtig heiß und danach wurde ich halt einmal kurz abgeputzt, wurde dann da runtergenommen, trotzdem noch mit der Isolationshaube auf und dann kam halt von Joe die Ansage, Ja, an sich müssen wir das aber noch desinfizieren. Und irgendwer, wir haben hier noch Handdesinfektionsmittel.
Sebastian Oh, und dann drauf und dann brennt das auch noch.
Thilo Das Zeug hat richtig schön gebrannt.
Sebastian Also ich hätte dich das jetzt nicht erzählen lassen, wenn ich nicht, also im Vorgespräch hast du ja schon so eine Begeisterung ausgestrahlt. Das ist natürlich was, du hast die Situation, ja theoretisch hast du sie unter Kontrolle, aber da passieren ganz viele Sachen. Fremde Personen, da wird mit Messern rum hantiert. Es ist heiß, es läuft irgendwas an dir runter, du musst auch noch Essen dabei. Das ist ja ganz viel und dann bist du auch noch da so wegesoliert. Das sind ja ganz viele Dinge auf einmal. Wie waren das danach? Also Maske irgendwann runter? Also ich hätte mich jetzt tatsächlich irgendwie in die Ecke gesetzt und erstmal gechillt.
Thilo Nach dem Desinfizieren wurde ich halt duschen geschickt und die Tür ist dabei aufgeblieben und dann kam halt Dan immer zwischendurch durch die Tür gucken und dann habe ich irgendwann gesagt Dan, ja, ich habe eine Vermutung, wer es ist so, wer denn ja, Ivan, im Moment für die Zuhörer mir ist gerade genau das Kind ist runtergefallen wie bist du denn jetzt da drauf gekommen ja, ich habe es an der Zunge gemerkt, ganz verdattet geguckt, Ivan dann halt dazu geholt und dann war es halt ein Gespräch während des Duschens. Ich glaube, ich habe zehn Minuten geduscht oder so und war einfach immer um den Moment quasi, wie hast du es an der Zunge erkannt?
Sebastian War da vielleicht irgendein Piercing oder ich wüsste jetzt auch an Zungen jetzt keine großen Besonderheiten, an denen man das erkennen kann, außer vielleicht, dass man besonders kunstfertig ist.
Thilo Aber es war einfach die Art, wie geleckt wurde. Es war ohne Piercing, ohne irgendwelche Besonderheiten sonst. Es war einfach so ein Moment, an den ich mich sehr gut erinnern konnte. Ja, und danach war eigentlich der gesamte Abend nur noch kuscheln. Aber wirklich mehr hätte ich wahrscheinlich auch nicht geschafft.
Sebastian Ja, dieses Auffangen und dann runterkommen und das erstmal verarbeiten, das ist, ohne kommst dir überhaupt nicht aus, ne? Finde ich spannend, weil ich glaube, dieser, ja, ich sage es jetzt auch mal, Spaßaspekt, also es ist schon irgendwo grenzwertig auf mehreren Ebenen, aber ich glaube, es hatten alle ganz viel Spaß dabei und ja, das Grinsen ist wieder da, das liebes Publikum, irgendwann muss ich ja mal zu YouTube wechseln und das mit Video machen, das ist ja, da fehlt gerade ganz viel Information für euch. ja, das kann man ja kaum noch steigern, Mensch. Jetzt kann man dich eigentlich nur noch auf Party und dann kann man da eine Auktion machen und kann dich versteigern, das könnte ich mir noch vorstellen. Ja, ich überlege gerade, also du bist ja schon auf einem sehr hohen Niveau, was kann denn da noch jetzt kommen?
Thilo Was da noch kommen konnte, wurde sogar schon durchgeführt. Auch in der gleichen Woche noch. Und zwar habe ich eine Nadelfobie.
Sebastian Willkommen im Club habe ich auch. Also ich mag Nadeln total gerne, aber nicht an mir.
Thilo Ja, nee. Auf jeden Fall war das halt so, dass wir vorher abgesprochen haben, dass es quasi für die Person keine Limits mehr gibt und ich das Safe-Word aber jederzeit benutzen kann. Dann war es halt so, dass ich in einen Bonnage-Sack gesteckt wurde, wo halt die Möglichkeit ist, am Oberkörper wieder den Reißverschluss quasi aufzumachen, ohne dass man da rauskommt und dann wurden mir halt, Drei oder vier Nadeln durch die Haut gepiekst, wo mein Körper dann in einen Modus gegangen ist, der laut Erzählungen mit einem LSD-Trip zu vergleichen ist. Und ich habe halt einfach nur noch einen Film quasi gesehen und der war halt so ein Regenbogen, der ist dann so durch die Welt getanzt, dann wurde auf einmal alles drumherum schwarz, dann kam das Cover von, ich weiß immer noch nicht, wie das Album heißt, wo dieses eine Prisma ist, das weißes Licht auf dieses komplette Spektrum aufteilt.
Sebastian Also du bist der Sache völlig entrückt, ne? Wie so ein Panikmodus, wenn man in einer wirklich Notsituation ist, ne?
Thilo Ja, richtig.
Sebastian Wahrscheinlich auch Schweißausbrüche und...
Thilo Ne, das nicht. Aber ich war halt, wie du schon gesagt hast, komplett entrückt, was aber im Nachhinein echt Hammer war.
Sebastian Ja, das ist ja das Gemeine, ne? Wenn es dann hinterher das Gefühl... Also würdest du es wieder mit dir machen, das mit den Nadeln?
Thilo Ja, aber da müssen Fotos gemacht werden. Ich muss ja ein Blut Eis haben.
Sebastian Ah, okay, also die brauchst du.
Thilo Ja, sonst könnte es ja sein, dass da irgendwie mit dem Messer kurz in die Haut gepikst wurde oder so. Aber so weiß ich halt nicht, waren es jetzt wirklich Nadeln oder wollten die mich nur verarschen?
Sebastian Muss man, bevor ich das hier unterschlage heute und völlig vergesse, es gibt bestimmt ein Ding der Woche.
Thilo Ja, ähm.
Sebastian Ähm.
Thilo Ja. Wo habe ich es hier?
Sebastian Okay, also ich bin gespannt, was du dir ausgedacht hast. Und du zeigst es jetzt einfach mal. Ich würde es ja gerne in die Hand nehmen, aber das geht ja nicht. Okay, ist es irgendwas Schwarzes?
Thilo Nein.
Sebastian Ach, ich sehe eine Gasmaske und zwar so ein älteres Modell.
Thilo Korrekt.
Sebastian Also mit Scheiben auch, also so eine Vollkopfmaske und vorne den großen Schraubanschluss für den Filter. Ja, richtig. Das Ding sieht aber martialisch aus.
Thilo Ja, das macht es ja so toll. Ich bin so ein leichter Creep-Fanatiker, würde ich sagen. Je gruseliger, desto besser. Gerade bei Gasmasken, das ist schon so ein Ding, wo ich so sage, ja.
Sebastian Okay, wo hast du das Ding denn her überhaupt?
Thilo Von Ebay. Das war eine Dachbodenräumung.
Sebastian Okay.
Thilo Man könnte sogar noch einen Namen entziffern, mit wem die mal gehört hat, aber ich glaube, das lasse ich lieber. Ja, kommt original vom Zweiten Weltkrieg, hat auch diesen typischen schönen Gasmaskengeruch.
Sebastian Wonach riechen die?
Thilo Ja, es ist eine Art Gummi, aber ich würde es nicht mit irgendwie normalem Gummi so sehen, sondern da weiß ich nicht, das ist so ein leicht eigener Geruch.
Sebastian Also noch so Restgiftstoffe.
Thilo Das hoffe ich nicht. Möglich.
Sebastian Sie hatte wirklich, die Augen, die sind hinter Gläser. Sie ist auch so wie diesen Riemen, dass die wirklich eng anliegt und jetzt ein Filter ist da nicht dran. Die trägst du jetzt aber nicht einfach nur zum Spaß.
Thilo Nein, die wird dann meistens in der Session getragen und ja, einen Filter habe ich auch noch. Ist sogar noch einer der guten mit Asbest.
Sebastian Oh super. Okay, worum geht es dabei für dich? Ist das, also klar, das Gefühl, das Ding sitzt am Kopf, um den Kopf, aber das hat natürlich auch, glaube ich, ganz viel mit Atemkontrolle zu tun.
Thilo Ja, das ist es zum Großteil. Einfach wie leicht man damit den Atem kontrollieren kann und wie leicht man da ohne Sauerstoff versorgt ist.
Sebastian Ja, also da ist ja auch ein Ventil drin. Das heißt, man hält einfach die Hand dann unten auf die Öffnung und dann kannst du noch ausatmen, aber nicht mehr ein.
Thilo Das ist richtig gemein und ja, genau das ist es.
Sebastian Okay, es gibt ja einmal diese Atemkontrolle, dass die Hand an den Hals geht. Liebes Publikum, bitte nicht nachmachen ohne ein bisschen ordentliche Expertise. Ihr könnt da viel kaputt machen, aber es gibt da gute Möglichkeiten, wo dann ja eher die Sauerstoffversorgung zum Hirn weggeht. Da wird man sehr schnell, sehr ohnmächtig. Aber so eine Gasmaske ist ja, das ist so wie die Hand vor dem Mund, nur richtig böse. Das tut ja in der Lunge weh. Man hat ja diesen Atemreflex. Das ist ja Panik.
Thilo Ja, ich bin Taucher und habe auch lange überlegt Richtung Rettungstauchen bzw. Apnoe tauchen zu gehen. Und das Schöne ist, man kann aus dem Körper eine ganze Menge rausholen. Ich glaube mein Rekord lag bei irgendwas um zwei Minuten, wenn mich nicht alles täuscht. Und das ist dann sehr schön zu sehen. Ich habe jetzt mit einem Bestandteil des Rudels die Maske genutzt und die Person hat zwischendurch dann mal nach Schwachstellen in der Maske geguckt, weil sie sich gewundert hat, wo geht da jetzt gerade die Luft rein?
Sebastian Ja, also zwei Minuten, also da würde ich aber auch Panikkrise erstmal überlegen, was ist denn da nicht in Ordnung?
Thilo Genau, was ist da jetzt gerade kaputt? Nee, aber das ist dann, wenn dieser Atemreflex überwunden ist, hat man noch so ungefähr 30, 40 Sekunden, wo man nicht atmen muss, aber die haben halt so eine sehr schöne Reaktion auf den Körper.
Sebastian Okay, also da gehen wahrscheinlich sämtliche Alarmglocken im Körper los und dann, aber wenn die Luft wieder da ist, wahrscheinlich kommen auch alle Endorphine hoch.
Thilo Jein, also die 30 Sekunden kannst du mit verminderten körperlichen Reflexen quasi rauslassen, was du halt nur hast, ist, dass der Brustkorb diese Atembewegung versucht.
Sebastian Ja.
Thilo Und sobald man diese Schwelle überschritten hat, dann wird's, dann wandelt es sich halt in Panik. Und... Bis dahin ist es halt sehr schön zu spielen.
Sebastian Okay, also ich haue jetzt mal hier alle Sicherheitshinweise raus. Also die bis Publikum.
Thilo Richtig.
Sebastian Tilo ist Taucher, das heißt, dir wurde das beigebracht, dir wurde gezeigt, was für Reflexe du hast und wie du damit umgehen kannst, dass das eben auch auf irgendeine Art und Weise halbwegs sicher ist.
Thilo Und mir wurden auch sämtliche Sicherheitsprotokolle beigebracht für den Fall, dass es nicht so läuft, wie es laufen sollte.
Sebastian Aber jetzt ist ja dein Gegenüber, also wer da die Maske zuhält, der weiß das ja alles nicht. Also du bist der Experte.
Thilo Ich briefe die Person vorher.
Sebastian Ich mag jetzt gar nicht so viele Anleitungen geben, aber was ist so das Zeichen, wo man dann sagen sollte, okay, jetzt ist aber gut?
Thilo Der späteste Moment.
Sebastian Also für Laien. Also wenn du so ein Laien hast, also nicht dich als Taucher, sondern ich mach das mit dem Podcast, der späteste Moment, wo ich mit einer ungeübten Person, worauf ich achten sollte.
Thilo Wenn man das weiß in den Augen sieht, sobald die Augen aufgerissen werden, ist definitiv Schluss für nicht trainierte Personen.
Sebastian Also das ist ja tatsächlich ein Zeichen, auf das man achten kann. Also dabei bitte nicht irgendwie Augenbände benutzen, das klappt nicht.
Thilo Richtig.
Sebastian Also was passiert mit dir währenddessen und danach vor allem?
Thilo Währenddessen kann ich deutlich besser in meinen Körper reinfühlen. Es ist einfach geistig der Moment, dass ich mich komplett auf einen Menschen verlassen kann und die Liebe quasi, die die andere Person mir quasi damit gibt, dadurch, dass ich halt nicht atmen kann. Ich weiß nicht, wie ich es vernünftig umschreiben kann.
Sebastian Ich glaube, du spürst Kontrolle, und zwar über deinen Körper, ich meine über deinen Atem. Ja. Das heißt, du musst vertrauen, du hast ja gar keine andere Wahl. Und ich glaube, es ist dann auch ab einem gewissen Punkt relativ schwierig, da noch irgendein Safe-Word rauszuhauen.
Thilo Ja, gerade wenn man eine solche Gasmaske benutzt, wo man noch ausatmen kann, aber nicht mehr ein, da sind Safe-Word da schwierig, aber wie gesagt, wenn man die Person vorher richtig brieft, dann merken die das auch, beziehungsweise kann man andere Methoden nutzen, um quasi das Safe-Word zu vermitteln. Zum Beispiel durch drei Tabs mit der Hand oder irgendwelchen Gegenständen, die man fallen lässt. Ich glaube, da wissen viele, welche Sicherheitsmethoden noch möglich sind.
Sebastian Ja, ich glaube bei sowas, da kommt es dann auch einfach darauf an, dass man nicht in ein Protokoll verfällt mit, da muss aber das Safe Word kommen oder da muss dies, da ist auch einfach, wenn ein wildes Kopfgeschüttel kommt und einfach so Panikreaktionen, die für gewöhnlich nicht kommen, dann ist einfach der Moment. Aber dann geht die Hand von der Maske weg und dann kommt die Luft.
Thilo Ja.
Sebastian Einmal tief einatmen oder ist das eher so ein ... Ist das kontrolliert in irgendeiner Form oder bist du einfach nur noch ein Wesen, was irgendwie nach Luft schnappt?
Thilo Das kommt ganz stark auf die Länge der Reduktion an. Wenn es sehr weit getrieben wurde, ist es so, dass es nur noch ein ist ohne irgendeine Kontrolle. Und das ist dann auch das, was nochmal ein bisschen mehr den Kick gibt, dass man quasi weiß, dass man sich selber nicht mehr kontrollieren kann. Wenn es vor diesem Punkt ist, ist es bei mir ein kontrolliertes Atmen, einfach um wieder möglichst schnell den Körper komplett mit Sauerstoff zu versorgen. und dann kommt halt wirklich dieses Adrenalin, das komplett durchschießt und einfach, ja, ich würde in dem Moment sagen, high macht.
Sebastian Jetzt denke ich ja mal ein Stück weiter, Orgasmus in Kombination mit Maske und man kriegt keine Luft währenddessen. Geht das? Hast du schon ausprobiert?
Thilo Mhm, geht sehr gut.
Sebastian Das heißt, es ist dann ein Ausatmen im passenden Moment und ja, oh Gott, das stelle ich mir tatsächlich ein bisschen panisch vor, weil nach dem Orgasmus sagt der Körper ja, so jetzt merke ich Schmerz wieder richtig und jetzt ist ja alles, was mich heim macht, ist jetzt weg. Kannst du da was beschreiben?
Thilo Ich glaube, das ist sehr schwierig zu beschreiben, weil gerade dieser Moment nach dem Orgasmus, sich immer noch nicht kontrollieren zu können, sich quasi bewusst werden, dass die Person einen immer noch in der Hand hat und entscheiden kann, wann man wieder atmen darf. Das ist schon ein beeindruckendes Gefühl.
Sebastian Okay, also offenbar, man muss es, man kann es nicht erklären, man muss es ja probieren auf irgendeine Art und Weise. Ich versuche mich da so ein bisschen nicht reinzuversetzen und ich gebe ganz ehrlich zu, es gelingt mir kein Stück weit. Also ich habe keine Chance. du hast diese eine Maske, es gibt ja jetzt ich kenne jetzt noch die ganzen Fetisch-Bilder, da hängt dann noch ein Schlauch dran, der irgendwo, was weiß ich irgendwo hingeführt wird oder sowas aber ich glaube, du brauchst das gar nicht so viel drumrum, sondern ich glaube, das ist so ein inniger Moment auch man muss ja auch nicht jedes Mal dann bis zum Ende gehen, da reicht es ja auch schon manchmal einfach mal die Hand draufzulegen, 10 Sekunden und dann wieder und man redet vielleicht noch, also das kann ja ein ganz inniger, intimer Moment sein Ja.
Thilo Richtig. Einfach sich bewusst zu werden, wie sehr man quasi der anderen Person ausgeliefert ist, wie sehr man die Person liebt bzw. die Person zurückliebt, das ist, ja.
Sebastian Das war jetzt ein bisschen ein etwas triggeriges Thema. Also ich weiß, es gibt den einen oder anderen Menschen im Publikum, der sagt, oh, schwieriges Thema. Nein, das muss auch einfach mal erzählt werden, weil da laviert man sonst so ein bisschen drum rum. Ich finde das mutig zu sagen, ich möchte das im BDSM-Kontext erleben und ausleben. Und du kannst es offenbar unfassbar genießen. Also ich habe so ein bisschen das Gefühl, du bist ja echt voll der Adrenalin-Junkie. Und wenn nichts mehr geht, dann muss halt Mumble ran und legt sich in die Ecke.
Thilo Das Adrenalin-Junkie würde ich vermutlich teils unterschreiben, aber auch nur im kontrollierten Rahmen. Also sobald es dann in die, in Anführungszeichen, reale Welt geht, werde ich deutlich vorsichtiger.
Sebastian Ja, aber das ist dann, glaube ich, auch einfach der Aspekt in deinem Leben, wo du sagen kannst, okay, hier kann ich mal auch meine Grenzen suchen und auch finden.
Thilo Ja, richtig.
Sebastian Ich mag jetzt nochmal so ein bisschen gucken, so dieses ganze Konstrukt mit Beziehung, Spielpartner, DS und was man nicht alles machen kann. Wo sagst du, ist das so, wie es jetzt ist, perfekt für dich? Oder sagst du, Mensch, ich habe da so eine Vorstellung, wo ich gerne hin mag?
Thilo Grundsätzlich bin ich eine Person, die glaubt, dass es kein Perfekt gibt.
Sebastian Pessimist. Muss nur Perfekt, so wie ich definiere, muss einfach das Niveau von Perfekt so weit senken, bis es erreichbar ist. Und dann ist es okay.
Thilo Ach so, Niveau-Limbo. Das spiele ich auch sehr gerne.
Sebastian Wo sagst du, oh Mensch, das ist so, das kann ich mir vorstellen, ich mache dann mein Studium da fertig und fange irgendwann einen Job an und so. Das ist so der Kink, das möchte ich so haben. Also das ist eine ganz gemeine Frage zu sagen, okay, in zehn Jahren, was für eine Art BDSM-er bist du dann und wie lebst du dann? Vielleicht ist das so ein bisschen der Hintergrund meiner Frage. Was so deine Vision vielleicht ist, wenn es die denn gibt?
Thilo Grundsätzlich würde ich mich sehr freuen, wenn ich eine derartige Beziehung wie die zu meinem aktuellen Dom und zur aktuellen Kinky Family quasi aufbauen kann. Und zwar hier in der Nähe. Am liebsten wäre es mir natürlich, wenn die Kinky Family in Reichweite zieht. Das wäre natürlich Optimum. Aber sonst, ich glaube, das ist doch schon ziemlich nah an dem, was so maximal in der Fantasie möglich ist.
Sebastian Okay, also eigentlich sind es nur noch die Kilometer dazwischen, die stören.
Thilo Mhm, und die Zeit.
Sebastian Wie sind denn deine Spielpartner und dein Dom, wie sind die denn so örtlich verteilt? Also ist es wirklich, was war das, Berlin und... Münster. Okay, also du fährst eigentlich mal durch die Gegend. Was machst du denn in der Zwischenzeit, wenn man sich nicht sehen kann?
Thilo Wir haben jeden Montag ein Zoom-Meeting, wo wir quasi zusammen essen und wo man sich dann einfach unterhalten kann und sonst haben wir auch eine Telegram-Gruppe und wir schreiben auch untereinander privat über alle möglichen Themen. Ich fange jetzt mit Chase an, ein Programmierprojekt umzusetzen. Da haben wir uns beide das Ziel gesetzt, eine BDSM-Bibel quasi zu bauen im App-Format.
Sebastian Oh, sehr cool.
Thilo Ja, hoffentlich wird das was. Wir benutzen nämlich Dart als Programmiersprache und die habe ich noch nie genutzt.
Sebastian Das wird jetzt gerade ein bisschen zu nerdig.
Thilo Scheiße, Nerd-Alarm.
Sebastian Ja, also wir beide können darüber sprechen, kein Problem. Warum nicht ausgerechnet Datum, Himmels Willen?
Thilo Weil Flutter von Google ist und die Person gesagt hat, die Lehrer, mit denen er sich darüber unterhalten hat, hat Schwärmen davon und wie toll das denn ist. Wo waren wir stecken?
Sebastian Bei Zukunft waren wir so ein bisschen, also so ein klassisches Konstrukt, Du hast einen Top, dann hast du vielleicht noch zwei, drei Rudelkollegen und dann lebt ihr schön in einer WG zusammen und dann ist rund um die Uhr Spaß angesagt. Ist das ein Modell für dich?
Thilo Nee, das rund um die Uhr Spaß Ich glaube, dass ich selber auch noch auf eigenem Bein stehen können muss Und da gehört dann halt auch ein eigener Job dazu Und ich habe jetzt schon innerhalb von dieser einen Woche gemerkt Dass ich relativ schnell einen Sozialkater bekomme, Und dass mir dann Menschen auch zu viel werden Und dann bin ich halt mal um 23 Uhr eine Runde durch Berlin gejoggt, Ja, nebenbei ist mir dann aufgefallen, als ich wieder zu Hause war, Moment, ist heute nicht die Ausgangssperre in Kraft getreten?
Sebastian Ja, man vergisst dann so viel. Also das ist eher so eine Art dauerhafter Kontakt, aber mit Urlaubscharakter. Man fährt hin, dann bist du auch schon allein durch den Ort, du fährst nach Berlin, dann bist du schon im Setting drin. Ich glaube, das ist dann auch sehr anstrengend, da immer drin zu sein.
Thilo Ja, das glaube ich auch.
Sebastian Das Schöne ist, den ganzen Kram hast du ja noch vor dir. Also du kannst ja dann in vier, fünf Jahren können wir dann sprechen, dann sagst du, boah, Alter, diese Energie, die ich damals hatte, das ist irgendwann alles verraucht oder du sagst mir eben, es ist noch alles gesteigert und immer noch viel mehr geworden. Das weiß man ja nicht, wo es hingeht, die Reise. Und deshalb finde ich es total schön, dass wir eben heute und jetzt sprechen können. Ich habe ja gesagt, bald. Nicht irgendwann miteinander sprechen, sondern so schnell wie möglich, weil ich das halt spannend finde. Gerade diese Phase des Probierens. Alles kann neu sein. Man experimentiert rum und es ist so herrlich.
Thilo Ja, und so ist halt auch mein Nick entstanden. Ein Probiertier. Einmal dadurch, dass ich halt alles probiere. und dann halt erst entscheide, gefällt es mir, gefällt es mir nicht und dann halt noch der Tieraspekt da drin, dass ich halt da schon wusste, dass Puppyplay mein Ding ist.
Sebastian Da kommen wir doch mal zu so einem Punkt, wenn jemand jetzt hier das hört und sagt, ah Mensch, dem möchte ich Kontakt aufnehmen. Den Nick findet man vermutlich bei Fat Life?
Thilo Das ist korrekt. Oder auch bei Telegram.
Sebastian Und da darf man dich anschreiben, wenn man irgendwas noch wissen will?
Thilo Und das ist korrekt.
Sebastian Gut, dann ist das korrekt, dann passt das. Sehr schön, ich werde das auch noch mal so in die Shownotes mit reinschreiben. Liebes Publikum, die gibt es ja auch noch, da findet ihr dann auch die ganzen Bilder, insbesondere von der Maske und von der Gasmaske und wenn du magst, auch vielleicht vom Halsband, dürfen wir das sehen alle? Sehr gut.
Thilo Angelegt oder nicht?
Sebastian Ich glaube, das überlasse ich komplett dir. Also wenn du magst, einfach mal ein paar schöne Bilder machen. Das wäre ganz cool. Aber zeig so viel oder so wenig, wie du möchtest. Ist ja auch nur so ein kleiner Teaser fürs Publikum, damit man sich das ein bisschen vorstellen kann. Und ja, ich glaube, ich habe hier so eine lange Liste und ich glaube, ich bin quasi durch. Es sei denn, du sagst, oh, das fehlt noch.
Thilo Nee, da würde mir, glaube ich, jetzt gerade nichts einfallen.
Sebastian Ha, dann habe ich meinen Job mit der Liste hier vorher sehr gut gemacht. Ja, ich glaube, dann kommen wir jetzt in diesem Moment zum Ende. Lieber Thilo, ich finde das total schön, dass du dich gemeldet hast, als ich gesagt habe, ich suche Leute und dass du dann auch bereit warst, wie lange ist das jetzt her? Ziemlich genau sechs Tage, dass wir uns mal am Telefon gesprochen haben und dass du gesagt hast, spontan, wir machen das und das läuft. und ich habe hier ganz viele neue Aspekte mitgenommen und ich breche jetzt nochmal die Lanze für die submissiven Männer da draußen. Ich weiß, Geschlechter, Stereotype etc., aber auch das ist eine Seite, die ist total wichtig und die mag ich in der Kunst der Unvermacht noch viel mehr und viel öfter zeigen, weil sie so gerade so ein bisschen unter die Räder gekommen ist, weil einfach zu viele Femme da um sich gemeldet haben und ich bin natürlich deren Charme immer erlegen. Meldet euch ruhig, wenn ihr da auch sagt, Mensch, da möchte ich mitmachen, da möchte ich ein bisschen was erzählen, weil auch das ist einfach wichtig und schön, Und Tito, jetzt willst du noch was sagen. Ich glaube, ich schenke dir jetzt einfach das letzte Wort. Erzähl, was du magst.
Thilo Ja, ich ermutige alle, Puppyplay einfach mal auszuprobieren. Es gibt eigentlich keinen Charakter als Hund, der nicht irgendwo auch Anklang findet. Einfach probieren, gucken, ob es einem Spaß macht. Stage is yours.
Sebastian Sag ich nur noch, wuff, macht's gut, liebes Publikum, tschüss.